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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eriks Deae & Dede



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Der Erik
04.02.2009, 08:26
Hallo, mache ebenfalls einen Webcomic als Teaser für spätere Veröffentlichungen.
sind schon mehr als 30 Seiten online.

Ist eine epische Zeitreise-Fantasy um die Nornen Urd, Skuld und Verdandi,
die diesmal aber etwas anders interpretiert werden :D

Den Comic Deae ex machina findet ihr hier http://www.eriks-deae.de (http://www.eriks-deae.de)

Posten scheint bei mir nicht zu funktionieren, aber trotzdem:

http://www.eriks-deae.de/kapitel/2/kapitel2_6.gif
http://www.eriks-deae.de/kapitel/3/kapitel3_4.gif


In meinem CF-Album liegen auch ein paar Bilder.

Wie findet ihr Story & Grafik?
Erik

borz
04.02.2009, 08:42
Mein lieber Scholli, das dauerte aber, bis du dich hier zeigst. ich habe dich bereits im Präsentationsthreat empfohlen. An dieser Stelle meine größte Hochachtung! Wenn man sein Ding durchzieht wie du, ist das nur Bewundernswert, erst recht in dieser Top-Qualität. Ich wünsche allergrößten Erfolg, Bruder im Geiste :).

Viele liebe Grüße

Borz

Laburrini
04.02.2009, 08:59
Was soll man sagen... Da bleibt einem ja das Müsli im Halse stecken! Das ist DERMASSEN professionell!!!
Zu der Story kann ich jetzt noch nichts sagen, aber das werde ich mir mal reintun nach Feierabend.
Grosses Kompliment, die Grafik ist schon mal vom Feinsten!!! Planst Du nach der Web-Veröffentlichung auch eine Printversion?

Der Erik
04.02.2009, 10:12
Hey, vielen Dank. Das geht ja irre schnell hier!
Ich "zeige" mich so spät, weil ich erst ein paar Kapitel online haben wollte.
Jetzt kann man schon viel mehr von der Story erkennen, die halt nicht klassisch linear erzählt wird.
Ja, so ne Printversion wäre ein Ding. Sehr gerne!
Weiß aber nicht, wie groß die Chancen in Deutschland für sowas sind.

Kann da jemand was drüber berichten?
Erik

tillfelix
04.02.2009, 11:24
Ich bin auch großer Fan der Zeichnungen, zum richtigen Story-Durchlesen hat's bei mir aber noch nicht gereicht. Allein die Bilder transportieren aber schon eine tolle Geschichte. Top :top:

Yabba
04.02.2009, 12:13
Wow, wirklich klasse Zeichnungen und die Webseite sieht genauso professionell aus.

Zur Story: Hmm, ich habam Anfang des dritten Kapitels aufgehört zu lesen (also nach etwas über 20 Seiten), irgendwie sind Geschichten, die so eine ewig lange Exposition haben, nicht so mein Ding, vor allem, wenn dann noch keine Protagonisten aufgetaucht sind bzw keine als solche erkennbar sind, die das Interesse wecken und die Geschichte zum Laufen bringen.

Das ist aber wohl persönlicher Geschmack.

An den Zeichnungen gibt´s nichts zu kritisieren, gehört in diesem semi-funny Stil mit zum Besten, was ich je gesehen habe :)

Spong
04.02.2009, 12:39
Grande!!!

Verkaufs nach Frankreich und werde reich und berühmt!

prami
04.02.2009, 12:45
toll.

Mehr kann man nicht dazu sagen.

Kocher
04.02.2009, 12:50
Find ich cool. Liest sich gut! Auch ne gute Farben-Komposition...

Towbson
04.02.2009, 13:11
sehr schön, auch die zurückhaltende farbgebung ist klasse.

borz
04.02.2009, 13:18
Melde dich mal bei mir, lieber Erik. Da könnt ich dir eventuell unter Umständen gute Kontakte knüpfen. Weil, dieses Ding bekommt man unter, keine Frage.

Bist du übrigens Andreas-Fan? Weil, dein Stil und Seitenaufbau erinnern mich sehr an ihn.

Viele liebe Grüße

Borz

Der Erik
04.02.2009, 13:33
Yabba, bitte lies auch Kap 4, da lernst du den Hauptprotagonisten sowie sein Umfeld (zB Mo) kennen
und kriegst einen Einblick in seine Situation (Drehbuchautoren und Literaturwissenschaftler nennen sowas heute wohl "inneren Konflikt").
Spong, reich und berühmt muss gar nicht sein.
Aber wie verkauft man seine Geschichten nach Frankreich (ist Luftlinie nur 500 m von hier entfernt)?
Wie findet ihr das Atelier, da werf ich alles rein, was automatisch so anfällt?
Ist das überflüssig?

Und Danke fürs Interesse
Erik

manhunter
04.02.2009, 13:49
Ich glaub fast, zum Zeichenstil wurde schon was gesagt, aber ich find den übrigens auch gut. "Deae ex machina" wird sofort gelesen.

Yabba
04.02.2009, 15:21
Yabba, bitte lies auch Kap 4, da lernst du den Hauptprotagonisten sowie sein Umfeld (zB Mo) kennen
und kriegst einen Einblick in seine Situation (Drehbuchautoren und Literaturwissenschaftler nennen sowas heute wohl "inneren Konflikt").


Ich hab Film-, Fernseh- und Theaterwissenschaften studiert, mit Nebenfach allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft (Komparatisitk) und hab eine Weile gedacht, Drehbuchautor wäre etwas für mich, bevor ich festgestellt habe, dass komplette Drehbücher zu lange dauern und ich die ganzen Ideen und Bilder in meinem Kopf viel schneller loswerde, indem ich Cartoons und Comicstrips zeichne...

Hab mir nun die Mühe gemacht alles zu lesen und es dauert über 40 Seiten, bevor die Hauptpersonen vorgestellt werden und der "innere Konflikt" des Protagonisten ist (noch) ein wenig schwach: "Ich glaube an den Fortschritt und nicht an Magie." Ich hoffe, es kommt später noch was dazu, aber ich will jetzt nicht zu sehr auf Details eingehen, um nix vorwegzunehmen oder zu spoilern, gibt ja Leute hier, die`s noch nicht gelesen haben.

Und es gibt hier 4 Expositionen, die sich teilweise wiederholen (das, was die Göttinnen (?) sagen, kaut uns (eigentlich dem Chris, aber wir können das ja schlecht überlesen) Pawel später nochmal vor), statt nur einer Exposition.
Die Story könnte auch mit Kapitel 2 oder 4 loslegen und man wäre genauso schlau, hätte mehr Tempo drin, würde die Hauptpersonen viel schneller kennenlernen und hätte mehr Unausgesprochenes, mehr zum mitdenken und mehr Mysteriöses, was es für mich interessanter und packender machen würde.

So kann man die Einleitungs-Szene mit den Römern später einbauen (und kürzer halten), wenn man sie drin haben will und würde erst dann mehr über das Amulett herausfinden, anstatt schon in Kapitel 1, 3 und 4 mehrmals gesagt zu bekommen, dass es alt, magisch, mächtig und wichtig ist.

Ist so eine persönliche Präferenz, dass ich ungern alles lang und breit vorgekaut bekomme. Aber hinzu kommt, dass das Interessante an Geschichten selten die Geschichten selbst sind (die sind meistens alle schon erzählt worden), sondern die Charaktere und wie sie alles erleben und durchstehen. Deswegen möchte ich die immer so schnell wie`s geht kennenlernen und mich möglichst mit denen anfreunden ;)

Und ich seh da noch ein praktisches Problem bei einer Umsetzung in Print-Form: bei geplanten 40 Kapiteln und durchschnittlich 8 Seiten pro Kapitel, wären das am Ende mindestens 320 Seiten.
Das heisst, es wird sich wahrscheinlich niemand finden, der das als ein einziges Comicbuch veröffentlicht, sondern die Geschichte würde wohl bei einer Veröffentlichung in mehrere Bände unterteilt werden - sowas wie 5 Alben á 64 Seiten.
Nun hättest Du aber im ersten Band eine ca. 45 Seiten lange Exposition, kaum noch Platz, um die Charaktere näherzubringen, auszubauen und die Story in Fahrt zu bringen.
Amerikanische Comics erzählen in knapp über 20 Seiten komplette Geschichten, viele Einzelalben tun dies in 48-64 Seiten, mit Exposition und abgeschlossenem Ende.
Und ich meine, der erste Eindruck, in dem Fall der erst Band, der Einstieg in die Geschichte ist sehr wichtig, schliesslich sollen ja Leser/potentielle Käufer beim Reingucken oder beim Lesen nach dem Kauf, von der Geschichte angetan sein und sich sagen "Ich will unbedingt wissen, wie`s weitergeht" und nicht "Ok, jetzt hab eine ganz lange Einleitung gelesen, vielleicht hol ich mir Band 2 und hoffe, dass da mehr passiert" oder "Hmm, die auf den letzten 10 Seiten könnten die Protagonisten gewesen sein".

Ich hoffe, es wird klar, was ich ausdrücken wollte. Und es muss nicht jedem so gehen, hat nicht jeder dieselben Präferenzen was unterhaltsame Storys angeht und allein schon wegen der Zeichnungen werden bestimmt einige mehr als nur einen Blick auf den Comic werfen.

Nach Frankreich verkaufen würde ich mal schätzen entweder Pitch, Treatment und einige Probeseiten auf Französisch übersetzen lassen und an französische Verlage schicken oder persönlich zu Comicmessen in Frankreich reisen, wo auch Comicverlage anwesend sind und den Redakteuren deine Sachen präsentieren.
Ansonsten würde ich`s wohl erstmal bei deutschen Verlagen probieren, ich würde tippen, bei der Qualität der Zeichnungen wird sich schon der ein oder andere Verlag finden lassen und wenn dann ein Buch herauskommt, den Verlag in Frankreich anfragen lassen ;)

Viel Glück und Erfolg weiterhin mit dem Projekt :)

Der Erik
04.02.2009, 17:01
Hallo Borz, klar, ich werd versuchen, dich zu kontaktieren.
Bin ich ein Andreas-Fan?
Ich bin Fan jeder guten Arbeit, ganz egal, in welche Richtung sie geht.
Von Andreas hab ich 3 Alben: Raffington Event, Unsterblich wdT (beide sensationell)
und irgendwas aus den letzten Jahren im französischen Original, das ich gerade nicht finden kann (SciFi?).
Da hat dieser irre Künstler doch glatt seinen grafischen und erzählerischen Stil um 180 Grad geändert,
völlig unverständlich, wenn man so gut ist.
Aber der ist ja schon viel weiter als unsereins, wird schon wissen, was er da macht.
Ich bin also gerne Andreas-Fan, aber welche Parallelen siehst du da?
Schnitt/Montage? Perspektiven? Linie wohl eher nicht, oder?
Zuletzt hat mir einer erzählt, die Deae würden aussehen wie von Uderzo...

Und jetzt muss ich mich mit einem Weizen auf die Antwort zu Yabbas Kritik vorbereiten.
Grüße vom Zeichenpult
Erik

N-Dee
04.02.2009, 21:29
Echt beeindruckend. Die Zeichnungen sind echt toll, vor allem das Inking.
Manchmal fehlts aber an Übersicht.
Die minimalistische Farbgebung ist total passend.
Die Geschichte gefällt mit bis jetzt auch ganz gut.
Die Auflösung der Seiten könnte aber etwas höher sein.
Aber echt Hammer, einen Comic in der Qualität kostenfrei im Web zu sehen.

Der Erik
05.02.2009, 08:46
Hallo Yabba, so ausführlich hat noch niemand die Ergebnisse meiner Kellerassel-Tätigkeit kommentiert. Vielen Dank dafür!
Ich glaube, ich bin bzgl der Expositionen ganz anders gestrickt als du. Geschichten zu erzählen ist für mich wie ein Kartenspiel, bei dem man nach und nach die Karten der Charaktere auf den Tisch legt und sie im Laufe der Story immer besser kennen lernen kann.
Sie wachsen also mit der Geschichte. Über Chris zB erfährt man in der nächsten Folge (1. März) sehr viel mehr.
Hast natürlich recht, wenn man auf 22 Seiten erzählt, muss man seine Charaktere viel schneller etablieren, damit die Leser auch die nächste Folge kaufen. Andererseits schränkt man sie so auch automatisch ein.
Ich bin eher ein Freund längerer Erzählungen und dickerer Comic-Bücher. Finde es immer total schade, wenn zB Der Killer von Jacamon/Matz schon nach 62 Seiten zu Ende ist und man Monate auf den nächsten Band warten muss. Gerade, wenn man mitten drin ist in der Story.
Dann doch lieber gleich drei Bände in einem, gerne auch im kleineren Format. Und dann zwei Stunden aufm Sofa oder im Bett lesen.
Auch was eine Umsetzung im klassischen 46 Seiten-Album angeht, hast du recht. Das Timing der Deae ist eben für ganz andere Seitenzahlen ausgelegt.
Da kommt dann auch das Thema Webcomic ins Spiel. Hier ist es natürlich egal, wie viele Seiten die Geschichte hat. Da kann man sich bei allen Szenen erzählerisch so richtig austoben und die Nebencharaktere detaillierter behandeln.
Aber bleib bitte bei der Stange, Kommentare mit echtem Sachverstand sind sehr hilfreich für mich ;)
Erik

MoritzStetter
05.02.2009, 10:05
http://demotapecomix.wordpress.com/2009/02/04/deae-ex-machina/

Yabba
05.02.2009, 11:17
Danke und gern geschehen ;)


Hallo Yabba, so ausführlich hat noch niemand die Ergebnisse meiner Kellerassel-Tätigkeit kommentiert. Vielen Dank dafür!
Ich glaube, ich bin bzgl der Expositionen ganz anders gestrickt als du. Geschichten zu erzählen ist für mich wie ein Kartenspiel, bei dem man nach und nach die Karten der Charaktere auf den Tisch legt und sie im Laufe der Story immer besser kennen lernen kann.
Sie wachsen also mit der Geschichte.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich bin ganz dafür, dass sich Charaktere im Laufe entwickeln, ich les auch gern 1000seitige Bücher und dass mit dem Kartenspiel ist ganz meine Ansicht. Nur hast Du für mein Empfinden schon zuviele Karten offen auf den Tisch gelegt und dass ganz unnötig und bevor die Geschichte überhaupt wirklich beginnt.

Ich weiß ja, dass die Story länger werden wird und natürlich hat man da die Freiheit, mehr auf Details einzugehen und sich mehr Zeit zu lassen. Aber niemand hat unendlich viel Zeit oder Seiten zur Verfügung. (Niemand ausser Daily Soaps, aber die funktionieren nach einem etwas anderen Prinzip und selbst die unterteilen ihre unendliche Zeit in kleinere Geschichten mit Spannungsbögen.)
Die ganzen Dinge, die Du schon in der Exposition erzählt hast, würden eine viel bessere Wirkung erzielen, wenn sie erst später aufgedeckt werden, im Laufe der Geschichte.

Stell Dir kurz vor, Kapitel 1 bis 3 wären nicht vorhanden und die Geschichte würde mit Kapitel 4 beginnen. Gäbe es irgendetwas, was man als Leser vermissen würde (ausser den schönen Bildern)? Und wenn da Infos drin sind, die Du unbedingt vermitteln willst, gibt es nicht einen anderen Weg, die im Laufe der Geschichte einzustreuen?

Also, wie würde es aussehen, wenn man mit Kapitel 4 startet:
- Beginn mit Action, die Protagonisten sind schon mittendrin und wir lernen sie sofort kennen
- kurz darauf erfahren wir, dass der "Held" ein magisches Amulett trägt - und wie wir alle spätestens seit Herr der Ringe wissen, bedeutet das nichts Gutes und führt meistens zu gefährlichen, epischen Abenteuern, in denen es um die Rettung der Welt geht (dass muss man nicht erst von den Deae seitenlang erzählt bekommen)
- sofort darauf hin, tauchen einige dunkle Gestalten auf und wir ahnen, dass sie etwas Böses im Schilde führen

Das Ganze geschieht auf 8 Seiten statt auf 48 und wir können uns denken, was folgen wird.
Pawel erwähnt das mit der Zeit, die Bösen suchen ihn und die Göttinnen und Römer sind noch nicht mal ins Spiel gekommen, so dass noch einige Karten verdeckt und Fragen wie zB "Woher kommt das Amulett" offen bleiben.
Für mich ein weit kompakterer, spannenderer und organischer Auftakt, da sich alles aus dem Lauf der Handlung ergibt. Sie beginnt zudem einfach und kann sich langsam zum epischen Abenteuer steigern.

Zum Vergleich, nimm mal einige bekannte Geschichten:

Bone. Auch eine lange Story mit epischem, mystischem Hintergrund. Sie beginnt damit, dass die 3 Bones stranden und in ein kleines Tal stolpern. Nach und nach entdecken sie, dass das kleine Tal gar nicht so friedlich ist, wie es zuerst scheint, sondern voller Geheimnisse ist und sie mittendrin in einem großen, weltbedrohendem Konflikt stecken.
Wie wäre es nun gewesen, wenn Jeff Smith die Hintergrundgeschichte des Tals mit Drachen, Rose, dem Herrn der Heuschrecken und der Rolle die die Bones darin spielen werden, schon aufgedeckt oder zumindest ansatzweise erklärt hätte?
Würde natürlich auch funktionieren, aber es wäre weniger spannend und mysteriös mit viel weniger Geheimnissen und Überraschungen zum Aufdecken im späteren Verlauf.

Strangers in Paradise. Beginnt als locker-flockige Erzählung über zwei Freundinnen, die zusammen wohnen und entwickelt sich dann ganz langsam zu einem Krimi/Thriller-Drama mit lauter dunklen Geheimnissen.
Hätte weniger Wirkung, wenn man zuerst erzählen würde, wie die beiden zusammengekommen sind, welche dunklen Geheimnisse sie verfolgen und welche Gefahren auf sie zukommen.

Vom Kleinen zum Großen, vom Einfachen zum Komplizierten mit allen Geheimnissen und vielen verdeckten Karten noch vor einem, finde ich als Leser viel spannender ;)

Die Gefahr bei langen Geschichten ist, dass man sich verzettelt und in Nebenhandlungen und Nebencharakteren verliert. Und klar, als Autor hat man alle Aspekte der Story und alle Charaktere lieb gewonnen und möchte möglichst viel erzählen. Kann funktionieren, aber die eigentliche Frage, die man sich immer stellen muss, ist: Was davon muss ich wirklich erzählen?
(Eine andere wichtige Frage ist natürlich noch: Wann lasse ich es einfließen und wie ?)

Naja, ich bin gespannt, wie Du´s handhabst, ist ja Deine Geschichte. Ich wollte eh nur einen Tipp geben, wie man sie dramaturgisch noch stringenter und spannender erzählen kann.

Und hab auch schon wieder weit mehr geschrieben als ich wollte, kommt davon, wenn man einfach lostippt :D

Btw das einzige, was mich bei Deinem Stil an Andreas erinnern würde, wären ab und zu die Perspektiven. Ansonsten seh ich da keine Ähnlichkeit zu einem bestimmten Zeichner, nur ganz allgemein die Anlehnung an die franko-belgische Schule.
Andreas hat mehrmals den Stil gewechselt, mir hat der zu Zeiten von Rork1 und 2 noch am Besten gefallen, hat die Geschichten so schön atmosphärisch rübergebracht. Später war er mir zu stilistisch, Raffington Event und Unsterblich wie der Tod haben mir zwar inhaltlich gefallen, aber nicht mehr vom zeichnerischen Stil.

Seppstock
05.02.2009, 11:24
Heidewitzka! Grafisch der Hammer!

Gerade die ersten Seiten mit den Legionären ziehen einem die Schuhe aus! Die Gesichter der Frauen sehen noch nicht so gut aus... aber das auch nur im Vergleich mit dem Drumherum.

Wie bereits weiter oben geschrieben: Verkaufs nach Frankreich und werde reich.

Ich denke, das könnte sich auf dem aktuellen Albenmarkt durchaus behaupten...

Jot
05.02.2009, 12:16
WOW, da bin ich ja vor Bewunderung fast vom Stuhl gekippt! Endgeil. Einzige Kritik ist, dass ich es etwas anstrengend finde, es zu lesen. Das liegt aber nicht an der Story, sondern an der kleinen Schrift auf den wuseligen Bildern. Im Print würde der Kritikpunkt allerdings wegfallen.

Der Erik
05.02.2009, 16:57
Hey Yabba, keine Sorge, da werden noch viele Karten aufgedeckt.
Du denkst, was den Aufbau anbelangt, wirklich ganz anders als ich.
Das ist genauso faszinierend wie die Tatsache, dass plötzlich Leute über meine Arbeit reden und nachdenken.
Aber vielleicht wird die Reihenfolge oder Ordnung der Zeitebenen klarer, je mehr man davon sieht.

Für Seppstock: Ich hab, ehrlich gesagt, schon des öfteren versucht, meine Arbeit nach Frankreich zu verkaufen.
Frag nicht, wie's gelaufen ist...
Aber der Aufruf macht trotzdem Mut, merci beaucoup!

à bientôt
Éric

pits
05.02.2009, 18:36
Bin absolut begesitert!!!!

SOWAS sollte Zack mal drucken!

Der Erik
06.02.2009, 11:57
Zack? Gerne, warum nicht. Aber viel wichtiger ist deine Begeisterung ;)

(Und jetzt informiere ich mich mal über die aktuellen Zack-Inhalte).

deichhund
07.02.2009, 02:01
Also erstmal: GROSS!


Danke und gern geschehen ;)

Stell Dir kurz vor, Kapitel 1 bis 3 wären nicht vorhanden und die Geschichte würde mit Kapitel 4 beginnen. Gäbe es irgendetwas, was man als Leser vermissen würde (ausser den schönen Bildern)? Und wenn da Infos drin sind, die Du unbedingt vermitteln willst, gibt es nicht einen anderen Weg, die im Laufe der Geschichte einzustreuen?

Also, wie würde es aussehen, wenn man mit Kapitel 4 startet:
- Beginn mit Action, die Protagonisten sind schon mittendrin und wir lernen sie sofort kennen


Erstmal »ja« und später »vielleicht doch nich«.

Nach Betrachtung des geplanten Umfangs und der Lektüre der »Charaktere« schwant mir, dass es mehr als nur »die« Protagonisten gibt. Es scheint sich ja abzuzeichnen, dass die römische Story weitergeht, also auch mit Protagonisten bevölkert ist, die eingeführt werden mussten. Wie bereits geschehen.

Bei so einem fetten Werk (jaja, ich weiß: Bone) muss es nicht unbedingt so krachig losgehen (könnte es aber auch). Aber es stimmt, für eine 48 Seiten-Comic-Reihe wäre der erste Teil wohl zu lang. Ich bin gespannt wie es sich entwickelt und wenn ich sehe, was so knallhart im "Papierkorb" landet, könnte ich mir vorstellen, dass Erik hier und da nochmal nachträglich eingreift (weil sich eine frühe Szene vielleicht wirklich später besser einbauen läßt, oder so).
Solange es nicht gedruckt* ist …
(* Was ich dem Teil sehr wünsche, richtig dick! Ich kaufe!)

Allerdings hat auch mich das repetieren der Technikgläubigkeit des 20ten Jhds durch die Nornen, Pawel und (ich glaube) später auch Chris ein klitzekleines bißchen gestört. Und um hier auch gleich nch was geschmäcklerisches los zu werden: Die Nornen sind mir zu ähnlich, ich meine aber nicht die Darstellung des Alters. Ich konnte sie nur schlecht auseinanderhalten, so rein optisch. Die zurückhaltende Colorierung finde ich auch fein, nur würden meinen Augen hier eine stärkere (lenkende) Hell/Dunkel-Differenzierung helfen. Mehr Raum. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.

Zu den Nornen nochmal: Die Sequenz in der Urd den Runenstab kappt und Menschen in allen Zeten kurz innehalten finde ich großartig (obwohl mich etwas irritierte, dass Mo(?) noch im Bett liegt und Chris schon auf dem Flugplatz ist. – aber naja, der Knacks geht ja durch die Zeit.
Warum hat Urd nicht den Stab gebrochen? (:

So, ehe ich hier den ganzen Platz zulaber –

Großartig! Ich freu mich auf die Fortsetzung.

gruss de hund

Rattlebone
07.02.2009, 08:59
großartige arbeit, erik!:D
mach weiter so, ich drück dir die daumen.

gruß
rattle

Der Erik
07.02.2009, 10:48
Hallo Deichhund, führe mich bitte nicht in Versuchung,
die Szenenabfolge nochmal anders zu ordnen -- zumindest nicht schon nach 4 Kapiteln;)!
Denn das wäre so, als würde man sich bei einem fertigen Kartenhaus dran machen, die unterste Reihe nochmal neu zu bestücken...
Bist natürlich auf der richtigen Spur mit den Römern, die kommen alle nochmal (auch, wenn’s noch ein bisschen dauert).
Die Kritik zum ersten Auftritt der Nornen nehme ich voll und ganz an. Hab ich auch gemerkt und bei ihrem nächsten Auftritt optimiert.
Warum Urd nicht den ”Stab bricht” über Chris?
Die ordentlichen Nornen bevorzugen eben einen sauberen Schnitt, keinen langsamen Übergang mit unkontrollierten Spänen,
die vielleicht für schicksalstechnische Unklarheiten sorgen könnten.
Außerdem schnitzen sie eh den ganzen Tag an den Schicksalsstäben rum und haben ihr göttliches Werkzeug stets an der Frau.

Auf der Käuferliste fürs Druckwerk wirst du ab jetzt immer (und das heißt womöglich ewig :D) an erster Stelle stehen.

Erik

deichhund
07.02.2009, 14:33
Warum Urd nicht den ”Stab bricht” über Chris?

;) Wollte eigentlich auch nur die Redewendung loswerden (obwohl ich zugeben muss, dass ich sowas wie ein Knacken hörte, als ich an dieser Stelle hochschreckte).



Auf der Käuferliste fürs Druckwerk wirst du ab jetzt immer (und das heißt womöglich ewig :D)* an erster Stelle stehen.

Es ist mir eine Ehre!
* das glaube ich nicht und deshalb beginne ich auch schon heute damit Münzen dafür zurückzulegen

de hund

Der Erik
09.02.2009, 19:22
Krackz? Du hast ein Knacken gehört? Da geb ich mir so eine Mühe, die Lautmalerei "SNP"so trocken und unauffällig wie möglich zu inszenieren, damit nicht alle gleich auf die Idee kommen, die Szene wäre der auslösende Moment zum endgültigen Finale der ewigen Story... :D

Das mit den Münzen kann ich nur begrüßen. Passt übrigens hervorragend zur Geschichte und ihren Themen. Erwähnter Glaucus wird dazu noch eine treffende Bemerkung machen, die sich evtl. bis in die germanische Neuzeit halten könnte.

Das nächste Römerkapitel kommt also ganz bestimmt. Ich versuche hier immer noch das Posten (mit Bildern statt Links) zu lernen.
Sobald mir das gelungen ist, kann ich ja mal einen Blick auf den aktuellen Stand der nächsten Kapitel gewähren.
Wenn man nur was verstehen würde von all diesen Tricks und Kniffen...

Bis dahin Grüße an den Deich
Erik

deichhund
14.02.2009, 17:23
Krackz? Du hast ein Knacken gehört? Da geb ich mir so eine Mühe, die Lautmalerei "SNP"so trocken und unauffällig wie möglich zu inszenieren, damit nicht alle gleich auf die Idee kommen, die Szene wäre der auslösende Moment zum endgültigen Finale der ewigen Story... :D

Naja, erst als alle aufsahen, das SNP hatte ich wohl übersehen.


Ich versuche hier immer noch das Posten (mit Bildern statt Links) zu lernen.
Sobald mir das gelungen ist, kann ich ja mal einen Blick auf den aktuellen Stand der nächsten Kapitel gewähren.
Wenn man nur was verstehen würde von all diesen Tricks und Kniffen...

Warum nicht einfach über Links? Wir wollen mehr sehen. Irgendwie kam es bei mir auch mal vor, dass die Bilder aus den Links direkt im Forum darstellt wurden. Oder irre ich mich? Oder man legt eben ein Album an, aber das finde ich auch nich sooo lesefreundlich …

Wie auch immer, hoffe noch vor März wieder feine Dinge (Stand ist immer interessant!) zu sehen.

gruss vom hund

Der Erik
15.02.2009, 10:19
Ich arbeite daran. Brauche aber erst einen Platz auf dem Server, in den ich so allerlei von Zwischendurch werfen kann.
Denn alles was jetzt eine URL hat, ist ja auf www.eriks-deae.de zu sehen -- brauch ich also hier nicht zu posten.
Direkt nach dem Wochenende wird das forciert.
Gestern hab ich übrigens überlegt, wie wohl die Lautmalerei eines Tauben-Gegurrs getextet wird...
Glücklicherweise hab ich ne Online-Datenbank mit Vogelstimmen gefunden.
Denn bei mir vorm Fenster sind alle Tauben von Krähen verdrängt worden.
Wahrscheinlich kommen deshalb auch so viele in den Deae vor...

Bei der Arbeit
Erik

gartenzaun
15.02.2009, 15:08
Jaa... die Sachen haben stil, das muss man schon sagen!:)

Der Erik
18.02.2009, 08:37
Ich glaub, jetzt hab ichs verstanden! Die meisten von euch können meine Posts als Bilder sehen - - aber ich nicht.
Wenn ich aber Safari statt Firefox als Browser nutze, sehe ich sie auch!
Sollte wohl mal auf das aktuelle Betriebssystem umsteigen...

Der Erik
18.02.2009, 08:42
Das ist die Vorzeichnung zur Startseite des 5. Kapitels, das am 1. März erscheint.
Ist leider im Papierkorb der Website gelandet, weils hinten und vorne nicht stimmt.
Vorher hab ich es aber noch fein säuberlich getuscht. Bin ja nicht blöd...:rolleyes:


http://www.eriks-deae.de/posts/kap5.gif

tillfelix
18.02.2009, 12:39
Das stimmt, die Seite geht gar nicht. Schlimm.

(Sprach's und schloss sich weinend in der Besenkammer ein.)

borz
18.02.2009, 12:43
ja, ein klarer Anfängerfehler. Aber da du ja recht fleißig und häufig zeichnest, wird auf absehbare Zeit ein Fortschritt spürbar werden.

Viele liebe Grüße

Borz

Laburrini
18.02.2009, 13:10
Öööööh, erklärt mir doch BITTE mal, was an der Seite nicht stimmt? Mein blindes Auge möchte auch gerne sehen :)
Mein Herz geht ja schon auf bei dem Tukan, wahrscheinlich kann ich mich dadurch auf nichts anderes mehr konzentrieren...

Der Erik
18.02.2009, 18:14
Schön, dass du den Tukan erkannt hast, Tiere sind dein Steckenpferd (Vorsicht, Wortwitz), oder? ;)
Als Student musste ich immer in den hiesigen Zoo, um das Schnellzeichnen bewegter Objekte/Subjekte zu lernen,
und da bin ich öfter bei diesem Tukan gelandet, weil der so ganz andere Proportionen als unsere Vögel hat.

Aber der geht ja noch. Ich wollte einen Trupp Spanier in den Wäldern von Yukatan zeigen.
Die Spanier sind da, aber wo ist der Wald? Ist einfach eine unausgegorene Komposition, die nicht weiß, was sie eigentlich zeigen soll.
Ist wie beim Kochen, wenn man nicht weiß, wonach das Gericht jetzt eigentlich schmeckt.

Jedenfalls ist die 2. Version deutlich besser geworden. Siehst du ja bald.
Erik

deichhund
18.02.2009, 19:33
Das ist die Vorzeichnung zur Startseite des 5. Kapitels, das am 1. März erscheint.
Ist leider im Papierkorb der Website gelandet, weils hinten und vorne nicht stimmt.
Vorher hab ich es aber noch fein säuberlich getuscht. Bin ja nicht blöd...:rolleyes:


Na gut, aber ich freue mich auf den März. Es stimmt nicht? Aber auf hohem Niveau. Aber es stimmt eigentlich wirklich nur vorn und halb hinten nicht (2-3 Positionen). Ist aber auch eine tricky Ansicht, was umso schöner ist.


Ich glaub, jetzt hab ichs verstanden! Die meisten von euch können meine Posts als Bilder sehen - - aber ich nicht.
Wenn ich aber Safari statt Firefox als Browser nutze, sehe ich sie auch!
Sollte wohl mal auf das aktuelle Betriebssystem umsteigen...

Ich denke, dass es eher mit deinen Einstellungen in Mein CF zu tun hat (und du vielleicht über den Safari-Browser nicht angemeldet bist und deshalb eine Standart-ansicht [mit Bildern?] siehst, oder andersherum). Aber das sit nur so ein Gedanke, ohne Nachforschungen.

Die für Bildansicht nötige Einstellung findest du unter:
Mein CF > Einstellungen/Optionen > Einstellungen ändern; unter: Anzeigen von Themen: Grafiken anzeigen.

(glaube ich zumindest)

Schöne Seite! Und wieder feiner einzoom-auszoom Übergang.

hund grüßt

Laburrini
18.02.2009, 21:03
Klar erkenn ich den Tukan, der ist klar und deutlich zu sehen! Andrerseits würde ich wahrscheinlich auch einen Blaufußtölpel im Hintergrund erkennen, da bin ich tatsächlich sehr tierbegeistert...

... Ich bin mal gespannt auf die andere Seite, dann kann ich besser vergleichen!

Der Erik
19.02.2009, 17:04
Funktioniert! Ich kann wieder sehen!
Zum Dank dafür ne Verdandi-Studie für eine andere Zeitebene.
Weiß aber noch nicht, ob sie so kommt.
Erik
http://www.eriks-deae.de/posts/verdandib.gif

http://www.eriks-deae.de/posts/verdania.gif

Torsten B. Abel
24.02.2009, 15:23
Amerikanische Comics erzählen in knapp über 20 Seiten komplette Geschichten

Hahahaha. ;)

Vor 20 Jahren vielleicht mal. Heute geht doch unter Drei- oder Vierteilern gar nichts mehr. :( "Decompressed storytelling" und "writing for the trade" sind leider längst die Norm.

Zur Story. Zeichnerisch erstklassig; erzählerisch muß ich jedoch ebenfalls zustimmen, daß hier zuviel auf einmal versucht wird und ich nach vier Kapiteln erst so langsam das Gefühl habe, einen Protagonisten kennengelernt zu haben.

Der Erik
24.02.2009, 16:44
Hallo Torsten, am Sonntag kommt die 3. Folge der Deae und da lernst du garantiert mindestens einen der Protagonisten näher kennen (finde ich zumindest). Es kommen allerdings auch wieder einige neue hinzu...;)

Bedeutet "writing for the trade" soviel wie Geschichten möglichst in die Länge zu ziehen, um mehr Ausgaben/Papier an die Leser verkaufen zu können? Sollte diese Strategie funktionieren, dann doch nur, wenn sie dem Leser etwas dafür bietet.

Hab gerade am Wochenende Hush/Loeb/Lee als Paperback verspeist und es genossen. Obwohl man die Handlung auf einem Drittel des Papiers (und damit des Preises) hätte erzählen können. Ist eben eine Konzeptserie, die sich eine Ausgabe für jeden Batman-Gegner nimmt und jeder Szene extrem viel Splash erlaubt.

Ein komplett anderes Konzept ist es, über 64 große Seiten (mit vielen kleinen Panels) zu erzählen, dass es gar keine Geschichte zu erzählen gibt, wie in T&S: Die Juwelen der Sängerin. Mich interessieren solche konzeptionellen Dinge sehr, vor allem, wenn sie versuchen, von den klassischen Regeln abzuweichen.

Was aber nicht heißen soll, dass sie keinen Regeln zu folgen hätten. Dann wäre es ja bloße erzählerische Willkür, da will ich mit den Deae ganz gewiss nicht hin. So ein Webcomic ist eben in der Herstellung weniger abhängig von der Seitenzahl -- also sollte man auch versuchen herauszufinden, was man aus dieser Eigenschaft machen kann. Bin mitten dabei...

Viele Grüße Erik

tillfelix
24.02.2009, 16:54
Bedeutet "writing for the trade" soviel wie Geschichten möglichst in die Länge zu ziehen, um mehr Ausgaben/Papier an die Leser verkaufen zu können?
Nicht ganz. "Writing for the Trade(paperback)" bedeutet im Grunde nur eine Entwicklung in den letzten Jahren, dass beim Schreiben einer Geschichte von Anfang an damit kalkuliert wird, dass sie ja später als besagtes TPB erscheint und also auch in "Buchform" funktionieren sollte. Also keine vielen in sich geschlossenen Storys, sondern eine große Geschichte, die in den regulär veröffentlichten Monatsheften dann halt über 6 Hefte läuft.
Bedeutet aber nicht unbedingt, dass eine Geschichte unnötig in die Länge gezogen wird. Zumindest nicht immer :D

Der Erik
24.02.2009, 20:41
Hallo Tillfelix, ist das tatsächlich eine Entwicklung der letzten Jahre und der monatlich erscheinenden Titel?
Kann ich Spiderman 21 verstehen, ohne 19 und 20 gelesen zu haben (gut 40 Jahre her)?
Und bei den jährlich erscheinenden Titeln: Blueberry startet mit Chihuahua Pearl (1973) eine Saga, die (wenn überhaupt) frühestens mit Die letzte Karte abgeschlossen ist (1983).
Zurzeit gibt es in Frankreich jede Menge "Intégrales", die zB 3 Buck Danny-Alben zusammenfassen, was teilweise durchaus Sinn macht. War das auch schon die Gier der Verlage oder einfach der Wunsch der Autoren, dem 22/44/62-Seiten-Album zu entkommen?
Ich glaube, mit dem "writing for the TPB" kann ich mich noch nicht richtig anfreunden (sind Comic-Serien denn nicht immer Fortsetzungsgeschichten, die uns dazu treiben, nichts zu verpassen?).
Und wenn One-Shots wie 300 in monatlichen Folgen erscheinen, entziehen sie sich dann diesem Vorwurf?
Ich bin unsicher und grüble weiter. Was denkst du zur grundsätzlichen Kritik am "decompressed story-telling"?

Grübelgrübel
Erik

tillfelix
25.02.2009, 09:19
Was denkst du zur grundsätzlichen Kritik am "decompressed story-telling"?
Diese Art zu erzählen hat sicherlich seinen Sinn.

Im Endeffekt wird ja nicht zwingend Stoff auf's Unnötigste in die Länge gezogen, sondern einfach die Gewichtung anders belegt. In Comics des Silver Age ging es wenig um Atmosphäre und Charakterentwicklung, sondern um Action. Und zwar nicht nur um "Ich-hau-Dir-auf-die-Nase"-Action, sondern es musste generell immer was passieren. Das wurde damals eben erwartet. Das hat sich seit Miller's Daredevil geändert.

Beispiel "Ultimate Spider-Man" #13: Peter Parker erzählt Mary Jane, dass er Spider-Man ist. Diese zweifelsohne großartige Ausgabe hätte ohne Miller vielleicht nie stattgefunden, in den 70ern wär sie nicht erschienen (bzw. die ganze Szene wäre auf max. 2 Seiten abgehandelt worden und fertig). Weil sie eben, finde ich, ziemlich decompressed ist, weil das ganze Gespräch zwischen PP und MJ über ein ganzes Heft gezogen wurde. Ohne Action. Getragen von Atmosphäre und Dialogen. Sowas find ich gut.

Nicht so gut finde ich aber dann das Gegenbeispiel: "Ultimate Human" 1-4. Die Hefte hatte ich nach jeweils 5 Minuten durch, weil im Endeffekt nicht viel passiert. Genauso "HULK" 1-6. Hier hätte man die Storys tatsächlich in jeweils einem Heft erzählen können. Und es wurde nur deswegen nicht getan, weil man entweder den Zeichner strahlen lassen wollte ("HULK") oder die Hefte besonders cool wirken sollten und man deswegen ein steifes 3 Längspanel-Widescreen-Grid gewählt hat ("Ultimate Human"). Prinzipiell ja in Ordnung, aber dafür hat die Geschichte dann wieder nicht genug hergegeben.

Ich lese im Moment eher lieber Geschichten, in denen genug Dinge passieren, dass man nach 5 Minuten nicht das Heft weglegt und sich ärgert, 5 Minuten verloren zu haben. Wenn dann aber solche Diamanten darunter sind wie USM#13, bin ich auch nicht böse.

Torsten B. Abel
25.02.2009, 12:09
Anderes Beispiel:

Die derzeitige Transformers-Saga bei IDW, "All Hail Megatron".

Nach sieben Heften habe ich das Gefühl, maximal drei Hefte gelesen zu haben. Es passiert nicht viel, es wird nur ein großes Mysterium aufgebaut, zudem wird die etablierte Continuity an allen Ecken und Enden ignoriert, und Heft 7 macht sich jetzt erst mal daran, die ganzen Verständnislücken zu schließen. Damit ist Heft 7 auch das erste Heft, das mich nicht völlig zur Weißglut getrieben hat.

Denn viele Autoren benutzen das "Decompressed Storytelling" mittlerweile leider als Krückstock: Die Geschichte muß vom Verlag aus X Hefte haben, also wird erst mal (X-2) Hefte lang nur vorbereitet, Hinweise gelegt, ein Mysterium aufgebaut usw., ohne daß wirklich etwas passiert. Und dann wird in den letzten zwei Heften plötzlich das Action-Finale heruntergerattert, und man fragt sich, wieso man eigentlich die vorangegangenen Hefte gelesen hat.

Nichts gegen Mysterien und Andeutungen: In der Fernsehserie "Lost" funktioniert das meiner Ansicht nach größtenteils recht gut, allerdings in erster Linie deshalb, weil nebenbei auch gute Geschichten mit den Charakteren erzählt werden. Solange der Weg einen Teil des Ziels darstellt, habe ich kein Problem damit, länger auf Antworten zu warten.

Wenn allerdings die Charakterisierungen zu wünschen übrig lassen und die ersten paar Hefte eigentlich nur den Zweck erfüllen, die Serie mit mehr Ausgaben zu füllen, dann kann ich mir das eigentlich schenken.

Letztendlich ist es der Ansatz, der entscheidend ist: Wenn man sich vorher überlegt, wieviele Hefte man benötigt, um seine Geschichte zu erzählen, funktioniert die Aufteilung besser, als wenn man von einer von Anfang an festgelegten Heftzahl ausgeht und dann irgendwie versucht, seine Geschichte darin unterzubringen.

Der Erik
25.02.2009, 17:52
Bin völlig eurer Meinung, ganz besonders bei der Umsetzung von Geschichten auf starre Seitenzahlen. Das scheint mir eine Kunst für sich zu sein, gibt ja genug Beispiele für brillante Dramaturgien, die genau auf einer drucktechnisch sinnvollen Seitenzahl enden. Aber eben auch genug Gegenbeispiele...

Ich versuche einfach, jedes Kapitel als kleine Geschichte in sich zu verstehen, mit Anfang, Mitte und Schluss (oder zumindest Überleitung). Es passiert ständig, dass ich einer Szene nicht mehr Raum/Zeit/Aufwand als x Seiten geben will -- und wenn ich sie dann so als Thumbnail sehe, merke ich, dass es doch 2 Seiten mehr sein müssen.

Damit auch die Nebenfiguren was zu sagen haben, damit auch mal größere Panels mit weniger Text wirken können und damit der Gesamtrhythmus möglichst gewahrt bleibt.

Die Deae sind eben eine Zeitreise-Fantasy, die abwechselnd aus verschiedenen Zeiten berichtet, die aber alle miteinander verwoben sind und natürlich alle in einem gemeinsamen Finale enden.

Ich versuche mir das immer als Trichter vorzustellen. Oben gibt man die unterschiedlichsten Flüssigkeiten rein. Unten kommt eine konzentrierte wieder raus. Und dazwischen besteht die Spannung daraus, wann was tatsächlich rauskommt.

Ist zu theoretisch, oder? Vielleicht überlassen wir die Praxis lieber dem Webcomic... ;)
Erik

Torsten B. Abel
25.02.2009, 19:34
Die Seitenzahlen sind weniger das Problem.

Ein anderer Vergleich:

Eine gute Geschichte, die aus mehreren Teilen besteht, ist so aufgebaut, daß jedes der einzelnen Hefte einen Anfang, eine Mitte und einen Schluß hat. Schlecht ist es dagegen, wenn ich ein Heft lese und das Gefühl habe, nur den Anfang einer Geschichte vor mir zu haben. Eine Geschichte, die nur von einem Cliffhanger zum nächsten hastet und dazwischen nichts von Substanz enthält, ist ein wenig arg dürftig.

N-Dee
25.02.2009, 20:32
So sind doch inzwischen fast alle Heldenheftchen aufgebaut. Ganz schlimme Beispiele sind da echt die Ultimativen V3 und auch Ultimate Spider-Man, die ultimative Platzverschwendung. Aber trotzdem nett erzählt.
Das Problem sehe ich hier aber nicht so, eher dass man in eine laufende Story hineingeworfen wird mit der man erst mal klarkommen muss. Man versteht nicht unbedingt sofort worum es geht.

Der Erik
27.02.2009, 15:53
Hallo N-Dee, das ist richtig. Das 1. Kapitel markiert nicht den Beginn der Geschichte, sondern den der 1. wesentlichen Zeitebene (falls man das bei einem Zeitreise-Comic überhaupt so sagen kann). Es kommen also auch noch Ereignisse, die sich lange vor Glaucus abgespielt haben.
Ist aber gar nicht so kompliziert, denn es gibt nur 3 Hauptebenen. Sobald eine gestartet ist, verlaufen alle Ereignisse innerhalb dieser Ebene chronologisch. Die Ebene, in der alles zusammenkommt und alles sich entscheidet, ist das Jahr 1928.
Also nur die Ruhe, wir sind doch erst ganz am Anfang ;).

Bei mir klappt heute übrigens gar nix, deshalb blicke auch ich zurück auf Seiten und Panels, deren Realisierung wenig Probleme machte:

http://www.eriks-deae.de/posts/kap5b.gif

Der Erik
01.03.2009, 10:06
Uff, Folge 3 der Deae ex machina ist online und bringt zwei neue Kapitel.
Bin gespannt auf eure Meinungen: www.eriks-deae.de

Erik

PS: Hier ein kleiner Vogeschmack:

http://www.eriks-deae.de/posts/kap5c.gif

Torsten B. Abel
01.03.2009, 22:03
Wow. Die Erschießunsgsszene... das ist extrem schwarzer Humor. :D

Die Handlung mit den Spaniern dagegen war wieder extrem viel Exposition und sonst sehr wenig.

tilltaler
02.03.2009, 15:14
als ich die erste von dir gepostete seite hier im forum gesehen habe kam mir dein stil verdammt bekannt vor... aber es wollte einfach nicht "klick" machen! (lieber erik...:D)
heute hatte ich mal zeit und lust nach deinem berühmten webcomic zu googlen und was sehe ich?! diese besagte erste seite von dir - jetzt is alles klar! ;)

was soll ich da großartig sagen ausser... RESPEKT, mann! wirklich hammer!
alle erwartungen wurden erfüllt - storytechnisch sogar übertroffen! (habe nur angefangen zu lesen, aber die seiten so gut wie alle schon begeistert überflogen -> wenn der comic sogar als "stummfilm" fesselt kann das nur ein gutes zeichen sein :D) geiles chara-design, schöne kontraste, hammer kulissen, wirklich kreativer panelaufbau, geile übergänge (in zeit und raum) und sehr hübsche farben! weiter so!!!

deine seite ist auch echt gut gemacht - papierkorb und das atelier sind echt hübsch anzusehen, in jedem fall ist das "drumherum" um den eigentlichen webcomic sehr hilfreich und macht spass... wünsch dir jetzt schonmal viel erfolg damit in zukunft und bei weiteren projekten! ich finds richtig klasse das du einfach machst was du auch wirklich willst (und auch wirklich kannst!).

liebe grüße (in die heimat),
der david :)

Der Erik
02.03.2009, 17:13
Hallo tilltaler, ich erlaube mir mal, dir hier zu antworten :rolleyes:,
dabei war ich schon mal in deinem irren Thread, habs aber nicht geschnallt!
Dabei stehts ja daneben...

Lob von einem Talent-Berserker wie dir geht runter wie Öl
und ich finde deine Illus schlicht brillant.
Wird langsam auch für dich Zeit, einen Comic zu machen, oder?
Warte nicht, bis das Studium vorbei ist, denn dann kanns dauern,
bis man es sich wirklich wieder traut. Bin das beste Beispiel dafür...

Stolze Grüße aus der Heimat und Grüße an Judith
Erik (oder so)

beni
02.03.2009, 18:53
jetzt bin ich auch dazu gekommen, die seiten zu lesen.
krasse sachen, die du machst, lieber erik.

die ganze hp mit allem drumunddran unterhält wunderbar, man droht auch mal zu versinken in all dem material (ich zumindest). das muss aber ja nicht negativ sein.

wuunnderbar - bin saugespannt auf mehr.

Der Erik
04.03.2009, 08:17
Hallo Beni, das freut mich besonders! Gehörte von Anfang an zur Idee dieser Website,
dass sie nicht nur den reinen Comic bietet, sondern auch das ganze Drumrum,
das sowohl die Geschichte vertieft als auch ihre Entstehungsgeschichte.
Versink also gerne weiter auf der Website... ;)

Erik

tilltaler
08.03.2009, 04:02
boah, du jannst einem aber auch den tag versüßen! danke fürs lob :)
(von jemandem mit deiner erfahrung sowas zu hören tut natürlich seeehr gut)
klar, comic würde mich schon reizen - aber derzeit leider echt nicht machbar :/ hab nächstes semester einiges nachzuholen -> viel stress. -.- (und so richtig 'n plan davon wie genau man sowas angeht hab ich auch noch net... so vonwegen dramaturgie, panels, seitenaufbau spannend auf _mehrere seiten_ zu kriegen fällt mir glaub ich noch nich so leicht - respekt dafür, wie gesagt :)

wieso wieder traut? wieviele comics hast du den schon "hinter dir" wenn ich fragen darf? jetzt haste mich neugierig gemacht :D

wünsch dir jedenfalls nen schönen sonntag, liebe grüße aus wiesbaden (und im auftrag von judith auch aus der heimat ;))

david

Der Erik
08.03.2009, 10:18
Naja, so richtig probiert hab ichs erst zweimal. Den 2. Versuch mit dem Detektiv hast du ja gesehen, der entstand komplett nach Feierabend. Hat mich stilistisch aber nicht so richtig befriedigt, weil das auf die Art Stückwerk bleibt. Da fehlt die Routine und die absolute Konzentration auf ein einziges Ding. Wenn man zwei Wochen lang nichts gemacht hat, braucht man einen ganzen Tag um wieder reinzukommen...
Wurde übrigens von allen angeschriebenen Verlagen kommentarlos abgelehnt.
Der erste Versuch war ein paar Jahre früher, eine lange SciFi (!), da bin ich sogar von einem der großen Verleger nach Paris eingeladen worden. War sehr nett dort und gut fürs Selbstbewusstsein, endete aber mit der Vorgabe, dass so ein Debütant gefälligst 46 Seiten/großes Format/abgeschlossene Geschichte zu bedienen hat.
Es kam sogar zu dem Angebot, für einen anderen Szenaristen zu zeichnen, aber das war wohl alles nix für mich.

So, jetzt aber Schluss mit der Vergangenheit, die Deae rufen an den Zeichentisch. Hier ein Blick aufs nächste Kapitel:

http://www.eriks-deae.de/posts/kap7a.gif

Der Erik
08.03.2009, 18:03
Und jetzt nochn bisschen Tusche bei die Fische...

http://www.eriks-deae.de/posts/kap7b.gif

Rattlebone
08.03.2009, 19:05
mein lieber erik, großartig! finde das was du hier zeigst wirklich klasse. besonders dein zeichenstil hat es mir angetan.:D
ich wünsche dir mit den deae viel erfolg und viele gute ideen.

gruß
rattle

Der Erik
10.03.2009, 07:40
Hallo Rattle, vielen Dank für Lob und Interesse, das tut gut!
Zum Dank dafür das Ganze in Farbe (oder besser: mit einem Hauch von Farbe) :rolleyes:.

Grüße
Erik
http://www.eriks-deae.de/posts/kap7c.gif

Derma R. Shell
10.03.2009, 17:00
Zack? Gerne, warum nicht. Aber viel wichtiger ist deine Begeisterung ;)

(Und jetzt informiere ich mich mal über die aktuellen Zack-Inhalte).

Gratulation zum Einzug ins ZACK, auch wenn es erstmal nur ein Interview ist. Siehe Editorial zu ZACK 118: http://www.zack-magazin.de/zack/index.php?idart=167

Auch ich bin völlig begeistert von deiner DEAE-Saga.

Der Erik
11.03.2009, 08:55
Hallo Derma, das ist mein erstes Interview und ich hoffe, ich hab nicht zu viel Blödsinn erzählt :rolleyes:.
Hab mehrere Hefte vorbestellt und bin schon ganz nervös...

Viele Grüße
Erik

Laburrini
11.03.2009, 09:08
Hey, das ist doch super!!
Die obligatorische Frage meinerseits lautet natürlich: Gäbe es die Möglichkeit Deine Saga als Comic in der ZACK unterzubringen?
Ich fände, das wäre ein geeigneter Rahmen, denn obwohl ich ja selber nen Webcomic mache, bin ich immer noch großer Anhänger des analogen Lesens! Und bei Deinen Seiten gibt es so viel Details, die würde ich gerne in einer Printversion betrachten. Natürlich sehe ich die Saga immer noch bei einem großen Verlag, hast Du Dich denn da mal umgetan? Wahrscheinlich haben schon viele Leute vorher diese Frage gestellt?...

skymichel
11.03.2009, 11:47
Hey, das ist doch super!!
Die obligatorische Frage meinerseits lautet natürlich: Gäbe es die Möglichkeit Deine Saga als Comic in der ZACK unterzubringen?
Ich fände, das wäre ein geeigneter Rahmen, denn obwohl ich ja selber nen Webcomic mache, bin ich immer noch großer Anhänger des analogen Lesens! Und bei Deinen Seiten gibt es so viel Details, die würde ich gerne in einer Printversion betrachten. Natürlich sehe ich die Saga immer noch bei einem großen Verlag, hast Du Dich denn da mal umgetan? Wahrscheinlich haben schon viele Leute vorher diese Frage gestellt?...

da kann ich nur zustimmen....am Ende der Saga eine Printversion im großen Verlag....*träum*....und das Zeug dazu hat Deine Story und Deine Machart auf jeden Fall....

Der Erik
11.03.2009, 12:28
Hallo Laburrini, nein, die Frage hat eigentlich noch keiner gestellt. Aber die sollte man doch auch dir stellen, hab gerade deine Arbeit bewundert. Wenn ichs richtig verstanden habe, hast du auch schon richtig veröffentlicht! Du bist mir also weit voraus. Wie hast du das geschafft?
Ich selbst hab noch niemanden kontaktiert, sondern genieße jetzt erstmal die freie Arbeit an den Deae ex machina. Im Sommer ziehe ich mal den ersten Strich drunter und überlege, wie es weitergehen könnte. Dann ist (hoffentlich) der erste von drei Teilen der Saga fertiggestellt.
Das Interview in Zack beansprucht zurzeit meinen ganzen Stolz, von einer Veröffentlichung der Deae dort wage ich gar nicht zu träumen...
Aber das Wichtigste ist, dass die Online-Deae und die Reaktionen aus vielen Richtungen total motivierend wirken.
Viele Grüße
Erik

PS: Bin gerade in einer Zeitebene mit Rittern aufgeschlagen...

http://www.eriks-deae.de/posts/kap14b.gif

Kocher
11.03.2009, 13:34
Ich hab gerade weitergelesen. Muss schon sagen, Hammer! Das wird was.
Auf welchem Format wäre es denn gedruckt? A4? Ich habe manchmal Probleme, zu erkennen, was gerade los ist. Etwas mehr Kontrast vielleicht?

Der Erik
11.03.2009, 17:12
Hallo Kocher, Danke für den Hammer! Am Kontrast liegts nicht. Wenn man die Seiten mit nem guten Farblaserdrucker ausdruckt, ist alles prima erkennbar.
Das Problem sind wohl die unterschiedlichen Monitore samt Auflösung. Am schlimmsten ist es mit hochauflösenden Laptops, da kann man die Texte in den Captions nur erahnen. Einige fanden es auch schade, dass die Deae komplett in schwarz/weiß sind (!!). Also spielen auch die Farbdarstellung/Grafikkarte/eingestellte Anzahl der Farben etc eine Rolle.

Das sind halt die Tücken von Webcomics...

Ich wollte die Seiten auch nicht größer zeigen, damit selbst bei einem 17-Zöller kein Scrollen notwendig wird. Das wäre irgendwie der Tod aller Seitenkompositionen.

Angelegt sind die Dateien auf A4 mit ordentlich Rand drumrum, aber im US-Format sehen sie auch gut aus. Dann ist der Text halt n bisschen kleiner, aber noch lange nicht so klein wie bei vielen frankobelgischen Klassikern.

So, und jetzt warten die Ritter auf Tusche...

Erik

Torsten B. Abel
11.03.2009, 22:31
Wie wär's, wenn du bei der Online-Version das derzeitige Format beibehältst, aber mit einem zusätzlichen Link von jeder Seite zu einer größeren Version für Leute mit hoher Auflösung?

Der Erik
12.03.2009, 08:02
Dann müssten sie trotzdem Scrollen, oder?
Das ist so, als wenn man immer nur 30 Sekunden von einem Lied hören kann und muss dann irgendwo draufdrücken, um die nächsten 30 Sek zu hören...?
Ich glaube, zum Comic-Lesen gehört das Lesen/Erfassen der ganzen Seite, hab ich auch im Zack-Interview ausgeführt.
Diese Überlegungen waren übrigens die allerersten bei den Deae ex machina. Es gibt ja schließlich auch schöne Beispiele für Webcomics, die quadratisch oder sogar querformatig angelegt sind, was viel mehr Größe bringt.
Aber dann sind sie kaum print-tauglich bzw. beschränken den Zeichner sehr bei der Seitenaufteilung.

Viele Grüße
Erik

Torsten B. Abel
12.03.2009, 10:36
Ich meinte: Das derzeitige Format als Standard beibehalten, aber wer's gerne größer hätte, bekommt ZUSÄTZLICH die Option, eine größere Version aufzurufen. Dann müßte man scrollen, klar, aber das wäre als Zusatzoption wählbar, der Standard bleibt das aktuelle Format.

Der Erik
12.03.2009, 11:39
Hallo Torsten, hatte ich schon verstanden. ;) Aber ich wollte Scrollen unbedingt vermeiden.
Stell dir vor, du siehst bei der folgenden Seite aus dem 1. Kapitel nur die oberen beiden Drittel, dann liest du automatisch rechts weiter. Erst wenn du nach unten scrollst, merkst du, dass da vorher noch ein Text war.
Das zerstört den Lesefluss. Und das gesamte Panel links kannst du nie auf einen Blick erfassen.
Wenn man Scrollen grundsätzlich zulässt, müsste man auf vertikale Seitenaufbauten per se verzichten.
Genau das wollte ich vermeiden.
Ich weiß, so wie jetzt, ist und bleibt das keine 100%ige Lösung :rolleyes:.
Aber glücklicherweise werden die benutzten Monitore immer größer...

http://www.eriks-deae.de/posts/kap1a.gif

Torsten B. Abel
12.03.2009, 12:34
Na ja, aber man sieht doch schon, daß da noch mehr Text ist, wenn man vorher schon die "normale" Größe sieht, oder?

helmut
12.03.2009, 13:36
booooaaaah ... wie cool ist das denn?!?
Hab jetzt gerade die ersten vier Kapitel gelesen. Einfach fantastisch gemacht, mit das Beste in Sachen Comic, was mir im CF bisher über den Weg gelaufen ist - und ich finde auch Handlung und Storytelling bisher absolut fesselnd und stringent. Die Geschichte hat mich sofort in den Bann geschlagen, hast auf alle Fälle einen begeisterten Leser gewonnen.

Ganz abgesehen davon: der Hintergrund zur Entstehung des Comics - dass du dich tatsächlich aus dem Geschäftsleben zurückgezogen hast, um dich der Sache voll und ganz zu widmen (hab ich doch richtig verstanden, oder?) - wertet das Ganze nochmal auf. Da meint es jemand wirklich ernst. Hut ab, solche Autoren braucht die Comicwelt!

Towbson
12.03.2009, 16:21
hab es mir jetzt auch mal in einem durchgelesen......:klappe:
geh zu einem verlag. die müssen dich einfach nehmen...

ich mag auch das episoden haften...man braucht nicht unbedingt einen hauptchara an den man sich gewöhnen muss. imo

Laburrini
12.03.2009, 17:03
Siehst Du Erik, Du MUSST jetzt einfach zu den Verlagen, das wollen alle!
Im Übrigen, ja, ein paar Veröffentlichungen habe ich zwar schon gehabt, bislang aber größtenteils unkommerziell. Es ist halt doch noch mal was anderes sein EIGENES Zeug an den Mann/Verlag zu kommen!
Am Besten Du kommst erstmal zum Comicfest nach München im Juni, dann ziehen wir gemeinsam mit unseren Storys unterm Arm von Verlag zu Verlag und pushen uns gegenseitig!
Los, hopp hopp!! :)

Der Erik
13.03.2009, 09:59
@ baz: Hast du richtig verstanden, aber das geht natürlich nur so lange gut, wie die kümmerlichen Ersparnisse reichen...
Macht aber saumäßig Spaß, vor allem wegen der Reaktionen ;).

@ towbson: vielen Dank fürs Lob, über das mit dem Hauptcharakter reden wir bestimmt nochmal...:D

@ laburrini: wenn du mich mitnimmst, bin dabei! War aber noch nie auf so nem Event oder einer Messe oä. Steht man dann mit hundert anderen in der Schlange und zeigt frustrierten und erschöpften Lektoren seine Ergüsse? Oder ist das mehr so n Riesenspaß mit Minichancen? Hast du sowas schonmal gemacht?

PS: Ich finde Lightning klasse, schön viel schwarz, schön düster und trotzdem immer noch mit Funny-Einflüssen. Bitte mehr davon ;)

Viele Grüße
Erik

Towbson
13.03.2009, 10:42
versteh mich nicht falsch, ich finde hauptcharaktere gut. aber man kommt auch ohne sie aus.

Jörg Hartmann
13.03.2009, 10:58
Sieht richtig toll aus! Und man sieht den Arbeiten an, dass es Spaß macht. So soll es sein!
Erstmal lesen jetzt ...

Grüße
Jörg

Laburrini
13.03.2009, 13:32
Hey Erik, danke für die warmen Worte zu meinem Comic.
Du warst noch nie auf einer Comicmesse? OhA! Dann hast Du ja noch jede Menge zu entdecken.
Ich denke mal, es wäre nicht schlecht für Dich, um mal direkt abzuchecken wie die Reaktionen der Verlage auf Deinen Comic sind.
Zu hunderten als Zeichner in einer Schlange stehen, hab ich bisher nur in den USA erlebt, in Erlangen und München janich... Ob man da wirklich Chancen hat.... Finds raus!! Interessante Kontakte werden sich da bestimmt auftun.
Weiß ja nicht woher Du kommst, aber es gibt das Comicfest München im Juni und da kommen inzwischen auch die großen Verlage. Ich bin mit PonyXPress auch da, dann ziehen wir gemeinsam die Runden durch die frustrierten Redakteurenriegen... :)

Der Erik
13.03.2009, 17:18
Hallo Laburrini, abgemacht, ich komme mit und trage deine Exponate. Wenns soweit ist, verabreden wir uns konkret, ok? Du warst auf Conventions in den USA?! Der Hammer, ich kenne die Comic-Welt eigentlich nur vom autistisch-liken Selbermachen und vom Lesen, was andere gemacht haben!

Ich hause zurzeit übrigens in der Weltstadt Saarbrücken, stamme auch aus der Nähe, hab aber lange in D’dorf gewohnt. Falls du nicht weisst, wo SB liegt: mit dem Finger den Rhein aufwärts bis Koblenz, dann links ab der Mosel entlang bis Trier und dann weiter nach unten der Saar entlang. Da, wo das Rinnsal kaum noch erkennbar ist, liegt die Metropole SB. Hab 500 m bis Frankreich, wo man klasse einkaufen kann. Der Geheimtipp ist Dosenbier ohne Dosenpfand! Das ist dann natürlich französisches Bier, aber dafür darf man die Dose in Deutschland hinwerfen, wo man will. Kurz: ein Paradies...

Seufz
Erik

Der Erik
13.03.2009, 17:34
Und jetzt zu Towbson: Nein, ich hatte dich nicht falsch verstanden, das sollte keine Drohung sein oder der Ausdruck irgendeines Missfallens!
Also Pardon für die dumme Ausdrucksweise.
Bei den Deae ex machina gibt es definitiv einen Hauptcharakter, aber die Story folgt nicht nur ihm. Sie versucht (ganz grob ausgedrückt) zu zeigen, wie Ereignisse/Personen vor langer Zeit das Schicksal des Hauptcharas beeinflussen, formen, vorantreiben, in die finale Zwickmühle zwingen.
Ist eben eine Zeitreise- oder History-Fantasy, in der das, was gerade geschieht (egal wann) das beeinflusst, was noch geschieht (auch egal wann).
Dass der eigentliche "Held" nicht direkt als solcher erkannt wird, ist also durchaus beabsichtigt. Von daher ist dein Kommentar Balsam für meine Autoren-Seele, also vielen Dank dafür!
Erik

Torsten B. Abel
14.03.2009, 09:15
Du mußt nur aufpassen, daß du dich vor lauter überraschenden Wendungen und komplizierten Verwicklungen nicht in einer Konfusionsorgie à la "Lost" ergehst. Ist zwar vom künstlerischen Anspruch her sicher interessant und ich liebe die Serie ("Lost") auch, aber gerade in Deutschland sieht die Serie inzwischen kaum noch jemand, zumindest nicht auf Pro Sieben. (Kann aber auch zumindest zum Teil an den zahlreichen legalen wie illegalen Alternativangeboten liegen.)

Der Erik
15.03.2009, 16:56
Hallo Torsten, bei Lost muss ich passen, da hab ich keine Sekunde von gesehen. Der Fernseher ist bei mir eher so ne Art Staubfänger und wird nur im Winter ab und zu mal benutzt (macht so schön hell in der Wohnung).
Aber das hat ja nix mit dem Verzetteln zu tun. Da hast du natürlich recht. So ein bisschen Konfusion beim Leser ist ja eigentlich eine klassische Methode, Spannung aufzubauen. Ich hab so den Eindruck, dass das ein Verhältnis zwischen den Fragen ist, die der Plot aufwirft, und den Antworten, die er gibt.
Da eine Balance rauszukitzeln, die beim Lesen Spaß macht ohne zu langweilen, ist genau das, was ich suche.
Mal sehen, ob es gelingt. Du und die anderen Leser, ihr werdet mir das bestimmt ziemlich klar mitteilen. Und jetzt wird weiter gepuzzelt, ist doch Sonntag...

Viele Grüße
Erik

Zerobrain
16.03.2009, 10:22
Bei Lost hat man auch nix verpasst. Der Erzählstil mit Rück- und Vorblenden ist zwar ganz interessant, aber inhaltlich finde ich die Serie langweilig und mysterymäßig völlig überreizt.
Aber btt.: ich muss mich auch als interessierter Leser offenbaren. Bisweilen warte ich alledins noch darauf, dass die Story mal Fahrt aufnimmt. Diese mehr, oder weniger in sich geschlossen Minigeplänkel, pro Kapitel, verhindern IHMO, dass die Geschichte als Ganzes Form annimmt.

Der Erik
16.03.2009, 19:27
Hallo Zerobrain, schön, dass du die Deae liest!
Ja, ich weiß ja, dass der Aufbau des Plots ein bisschen ambitioniert ist. Aber ich hab mich halt irgendwann sattgelesen an den linearen Aufbauten.
Ich denke/glaube/plane, dass je länger der Anlauf, desto weiter der Sprung. Mal sehen, ob es wirklich funktioniert.
Auf jeden Fall kriegst du in der April-Folge jede Menge roter Fäden und vieles nimmt Form an.
Ich würd am liebsten mehr erzählen, aber dafür gibt es ja die Website. Lass dich überraschen.

Viele Grüße ins Asylum
Erik

Der Erik
17.03.2009, 14:47
Hab ich ja ganz vergessen: das war übrigens der Entwurf zu der Szene auf der vorangehenden Forum-Seite. Ausnahmsweise hat sich kaum was geändert...

http://www.eriks-deae.de/posts/kap7d.gif

Der Erik
19.03.2009, 08:12
Habt ihr eigentlich schon den Schreibtisch-Hintergrund zum downloaden entdeckt?
Gibts in Farbe unter http://www.eriks-deae.de/downloads/?page=downloads

http://www.eriks-deae.de/posts/pos1.gif

skymichel
19.03.2009, 09:30
Habt ihr eigentlich schon den Schreibtisch-Hintergrund zum downloaden entdeckt?
Gibts in Farbe unter http://www.eriks-deae.de/downloads/?page=downloads

http://www.eriks-deae.de/posts/pos1.gif
das ziert den rechner zuhause schon seit den ersten tagen.... :D

Der Erik
19.03.2009, 18:31
Hallo Skymichel, das freut mich total!
Denn das Ding hat mir schlaflose Nächte bereitet. Ich wollte da sowas wie das Titelbild für den ganzen Comic machen, und das ist bei so einer verschachtelten Story wie den Deae ex machina dann irgendwie gar nicht so einfach...
Vor allem, weil die Geschichte aus drei Teilen/Zeitebenen besteht und ich am liebsten drei Cover dafür hätte, die einem gemeinsamen Konzept entsprechen.
Noch dazu musste ich die eigentliche visuelle Idee des Comics unterdrücken, um nichts vorwegzunehmen.
Aber die kommt ja bald.

Bis dahin viele Grüße
Erik

Derma R. Shell
23.03.2009, 11:34
Das Desktop-Bild ziert ja auch das Interview im neuen ZACK mir dir, daß ich übrigens für sehr gelungen halte. Und den bisherigen Lesern scheints auch gefallen zu haben, wie man den Benotungen der Hitparade zu ZACK 118 entnehmen kann:
http://www.comicforum.de/showthread.php?p=2816835#post2816835

Der Erik
23.03.2009, 13:59
Hey, das sieh doch gut aus! Ich halt mich da mal raus aus dem Thread, ok?
Stolze Grüße
Erik

pits
24.03.2009, 17:14
Ich habe mir vorhin auch das Zack gegönnt und war sehr überrascht, das Interview mit dir dort zu finden. Hat mich wirklich gefreut. Sollte mein Beitrag von Seite 1 dort vielleicht nachgeholfen haben? :D Und ich bin mir sicher: Du findest einen Verlag!

Der Erik
25.03.2009, 07:58
Hallo Pits, dein Beitrag hat ganz bestimmt geholfen! Also nochmals vielen Dank dafür, auch von den göttlichen Deae ex machina selbst :p !
Mal sehen, was so eine erste öffentliche Erwähnung bringt, bin sehr gespannt.

Wenns was Neues zum Thema Verlag gibt, erfährst du es als erster...;)

Viele Grüße
Erik

skymichel
25.03.2009, 11:22
Wenns was Neues zum Thema Verlag gibt, erfährst du es als erster...;)

und ich wäre gerne zweiter.... :D ... träume schon von der schönen hardcover-luxus-ausgabe....

Der Erik
25.03.2009, 13:20
Ist schon so gut wie erledigt. Euer Wunsch nach einer Printversion hilft übrigens auch an anderer Stelle.

Neulich mailte mir ein Comic-Händler folgendes: "kostenlose Online Comics sind ein weiterer Sargnagel für den deutschen Comicbuchhandel
und die Zeichner, welche versuchen von ihrer Kunst ausschließlich zu leben"

Es scheint schwer in die Köpfe mancher Leute zu gehen, dass eine Online-Veröffentlichung nicht der Feind,
sondern der Vorbereiter der Printversion ist oder zumindest sein kann.
Siehe das Beispiel mit den Happy Tree Friends im Interview...

Ich will natürlich auch so n Hardcover haben.
Erik

Der Erik
26.03.2009, 07:44
So, und hier die Vorzeichnung für die Startseite des 8. Kapitels, das (hoffentlich) pünktlich am 1. April im Netz steht.

http://www.eriks-deae.de/posts/kap8a.gif

skymichel
26.03.2009, 08:01
So, und hier die Vorzeichnung für die Startseite des 8. Kapitels, das (hoffentlich) pünktlich am 1. April im Netz steht.


Erik, Du haust ich immer wieder um......und das ist gut so.... :D

Kocher
26.03.2009, 13:46
Boa! Also ich bin schon gespannt.

Rattlebone
26.03.2009, 15:39
ganz großes kino erik, weiter so!:top:

gruß
rattle

borz
26.03.2009, 15:48
Ja, ein Meister ist vom Himmel gefallen, ganz klar! :)

Viele liebe Grüße

Borz

Laburrini
26.03.2009, 17:28
Super, wie dynamisch Du Deine Blickwinkel wählst! Großes Graphic Storytelling- Kino!!
Der Meinung dieses Comic-Händlers zu Webcomics kann ich wirklich nicht beipflichten. In den USA heisst es inzwischen sogar schon "From Web To Print", da hat der Webcomics einen ganz anderen Stellenwert und es gibt auch eine organisiertere Szene. Ich finde, dass man durch Webcomics auch eine wesentlich größere Möglichkeit hat als Autor Feedback zu bekommen (wie hier z.B.) und auf den Leser einzugehen, anstatt blind vor sich hinzuarbeiten.
Ich fänds toll, wenn deutsche Verlage sich mal auf Talentsuche begeben würden in der Welt der Webcomics, aber ich weiß, dass das halt nur in meiner Wunschwirklichkeit so ist.

Jedenfalls sehe ich den Webcomic auch eher als Chance (auch für einen Verlag), als ein Hindernis. Chance für ein dickes Hardcover im besten Fall!:)
Das war dann wohl mein Wort zum Freitag!...

Der Erik
26.03.2009, 20:42
@ rattlebone & co: wenn ihr so nett zu mir seid, zeig ich euch gern auch noch die Tuschversion :D.
Sieht man in der Vorzeichnung kaum: es regnet (und ich hasse es, Regen zu zeichnen, das geht immer irgendwie schief :rolleyes:).
http://www.eriks-deae.de/posts/kap8b.gif

Der Erik
26.03.2009, 21:28
@ borz: du alter Schmeichler, kannst du doch viel besser als ich.
Und vielen Dank für die Nachricht, ich melde mich bald bei dir (mit seltsamen Fragen & Ansichten) :rolleyes:.

@ Laburrini: Hey, ich dachte, du bist längst auf einer weiteren Comic-Weltreise, du hast ja wirklich eine einmalige Pace!
Mit dem Wunsch nach mehr Beachtung unserer (Web-) Arbeiten sprichst du mir aus der Seele.
Hilft aber alles nichts, wir machen das doch nicht nur für die Verlage und deren Leser, die wir wahrscheinlich eh nie erreichen werden.
Zu allererst machen wir das wohl für uns selbst, oder? Hab ich zumindest bei mir selbst so wahrgenommen in der letzten Zeit
(also seit ich nix anders als die Deae ex machina mache).
Dass du die gewagten Perspektiven goutierst, freut mich sehr, da bastele ich ständig dran rum, damit auch Szenen ohne Krachbummpeng
interessant und involvierend wirken, kennen wir ja aus Hollywood. Handwerk eben, aber halt sehr arbeitsaufwändig.
Was du über die USA schreibst, macht Mut, ist doch toll für dich, da du dort ja schon einen ordentlichen Fuß in der Tür hast.
Keine Sorge, du kriegst dein dickes Hardcover und ich kaufe es (gerne auch handsigniert).
Soviel zu meiner Wunschwirklichkeit und auf ein nächstes Wort zum Freitag.

Viele Grüße
Erik

PS: die korpulenten Pferde sind klasse, auch wenn ich noch nicht verstehe, was sie in Popgun alles anrichten werden...

Der Erik
26.03.2009, 22:42
Ich meinte natürlich ein dickes Hardcover mit DEINEN Werken und DEINER bla-quassel-ehschonfreitagnachtundvielzuspät...

deichhund
27.03.2009, 00:22
Von mir aus muss es nicht unbedingt ein Hardcover sein. Hauptsache alle 400 Seiten gebunden. Und ein (dagegen) schmales Glossar und Making-of hintendran. Na gut, das könnte auch ein Zusatzheftchen werden. So, und jetzt zeichne ich schon mal den (E)DEM-Platz in den Entwurf meines neuen Regals ein. Auf Platz eins der Bestell-Liste bin ich auch. Jetzt nur noch Tee kaufen und vor freuen.

Laburrini
27.03.2009, 09:52
Haha, für Freitagnachtquasseleien hab ich immer Verständnis!
Wir kämpfen beide für unsere Hardcover!! Ich muß im Gegensatz zu Dir dafür aber noch viiiiiel zeichnen...(und nicht so viel im Internet rumhängen).
Das dicke Pferd ist übrigens ein Superheld und glaubt von sich, dass es "die schnellste Kuh auf der Welt" ist. Sie ist nämlich unter Kühen aufgewachsen...

Eine Frage noch (wurde vielleicht schon gestellt...?).
Du kümmerst Dich also nur noch um Deae und hattest Dein Agenturberufsleben aufgegeben, wie ich das verstanden habe... Heisst das Du lebst von Erspartem? Ergibt das nicht einen limitierten Zeitraum der freien Arbeit? Oder machst Du mittendrin noch Kleinstjobs? Was ist Dein "Endziel"? Tatsächlich vom Comic leben zu können? *neugier*

Der Erik
27.03.2009, 13:38
@ Laburrini: Oje, du stellst aber auch Fragen! Da muss ich erstmal ehrlich zu mir selbst sein, um das alles zu beantworten.
Ich geh mal in mich (kann ich auch bildlich gesehen ganz gut) und antworte, sobald ich mich für eine meiner vielen möglichen Meinungen entschieden habe.
Ich glaub, deine dicke Pferdekuh ist mir sehr sympathisch. Ist es ein er oder eine sie und wie heißt es/sie/er/das?

@ Deichhund: Sorry, im Hormonüberschwang hab ich die ersten imaginären Plätze offensichtlich mehrfach vergeben. Aber ich übe ja noch...
Was steht in deinem Regal links, rechts, oben und unter dem Traum von einem Deae-Album (ganz egal ob mit oder ohne Glossar)?
Sag uns, was du liest, und wir blablabla

Und vielen Dank für euer Interesse
Der übernächtigte Erik

pits
27.03.2009, 16:58
Mit mir hätteste du in jedem Fall den nächsten festen Käufer - egal ob Hard- oder Softcover. Ist jetzt wahrscheinlich eh Spinnerei - aber wäre eine Veröffentlichung über mehrere Alben nicht auch angebrachter?

Es müsste wirklich mit dem Teufel zugehen, wenn du nicht bald jemanden finden würdest, der deine Sachen verlegt. Schon mal bei Piredda angeklopft? Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das bei denen gut ins Programm passen würde...

Der Erik
27.03.2009, 20:17
Hey Pits, mehrere Alben? Sehr gerne! Wenn ichs recht verstanden habe, richten/rechnen sich die Seitenzahlen nach den Druckbögen.
Auf einen passen 16 Seiten in A4, auf zwei 32, drei 48, vier 64 etc.
Wenn ich mir die optimistisch bis unbedarfte Dramaturgie der Deae ex machina jetzt so ansehe (drei Teile, gleichlang), käme Band 1/3 auf 144 Seiten...
Naja, ich denk nochmal drüber nach.
He, Otomos Akira war nochmal wie lang? 2000 Seiten, eher 3000?
Auweia.

pits
27.03.2009, 21:38
Dann hau mal in die Saiten...äääh Seiten...

Jedenfalls bin ich total begeistert von deinen Zeichnungen und Charakteren. Ich habe ganz bewusst nicht alles gelesen - ich lese lieber auf Papier und möchte mir dieses Vergnügen bei deiner Arbeit einfach nicht vorenthalten... :)

Der Erik
28.03.2009, 09:35
@ pits: Hey, du bist ja noch optimistischer als ich! Lies es lieber jetzt, wer weiß, wie lange der Online-Spuk noch dauert und ob Deae ex machina je gedruckt wird.
Zum gleichen Thema:

@ Laburrini: Mein Ziel ist es, die Deae komplett zu realisieren, die ganz Geschichte zu erzählen.
Aus meinen kümmerlichen Ersparnissen kann ich das aber nicht finanzieren,
dazu ist die Geschichte einfach zu lang und mein Kontoauszug zu kurz.
Dafür hab ich seit neuestem Werbung auf www.eriks-deae.de und auf Anhieb schon 24 Cent eingenommen!
Es enstehen also ganz neue Persepktiven, was die Finanzierung des Comics angeht (seufz).
Vielleicht gibt es ja irgendwann mal einen Seitensponsor oä.

Nein, andere Jobs mache ich in diesem Jahr erstmal nicht, ist viel besser, sich ganz auf die Göttinnen zu konzentrieren.

Ich mache auf jeden Fall so weiter bis zum Sommer, dann hab ich die Arbeiten am ersten Teil abgeschlossen (hoffentlich).
Anschließend lehne ich mich mal zurück und überlege in aller Ruhe, ob und wie es weitergehen könnte.

Ich hab dazu noch ein paar wirre Gedanken im Kopf, wenn du erlaubst,
teile ich die dir auf anderem Wege mit und frage dich nach deiner Meinung dazu.

Viele Grüße
Erik

Laburrini
28.03.2009, 11:25
Hey Erik,
tschuldige, falls ich Dich mit meinen Fragen etwas zugebombt habe.
Mich interessiert halt immer, wie andere diese "Herzblut"-Projekte durchziehen.
Gerne kannst Du mir auf anderem Wege, Deine wirren Gedanken dazu mitteilen. Wenn ich da was Nützliches zu sagen, gerne!
Salut&ein schönes Wochenende an alle hier!

Torsten B. Abel
28.03.2009, 11:54
Ich wünschte, ich könnte so gut zeichnen wie ihr, dann hätte ich meinen Comic längst in die Tat umgesetzt und müßte nicht mehr nach einem willigen Zeichner suchen. :(

Der Erik
28.03.2009, 12:29
He, Torsten, du wirst deinen Weg schon gehen! Denk an Stan Lee, der wollte zunächst auch zeichnen.
Glücklicherweise hat er seine Energien dann ins Konzipieren von neuen Charakteren und ganzen Welten gesteckt.
Wenn ich jetzt die drei bedeutendsten US-Comic-Künstler benennen sollte, wären wohl zwei davon Szenaristen.

Hast du mal versucht, außerhalb des Landes zu suchen? zB hier:
http://forums.comicbookresources.com/forumdisplay.php?f=33

Sanchez
28.03.2009, 14:25
Hallo Erik, koenntest du bitte eine Signatur mit einem Link auf deine Seite setzen?
Danke.

Kocher
28.03.2009, 15:56
Go Erik Go!
Find ich hammer, dass Du diesen Weg gehst. Man hat ja als Künstler seit eh und je nicht viele Möglichkeiten: Heute reduziert sich alles auf einen Lotto-Gewinn, reiche Eltern, irgendwelche Förderer, ein Alibi-Studium, 9h-9h Sklaven-Job, wo man ziemlich bald Ausschlag bekommt, oder die Eingliederung in die Hartz-IV boheme. Man kann eigentlich nur Gas geben und nur zusehen, dass man noch seine Arbeitsmaterialien, Nahrung, Dach übern Kopf und Ideen zusammen bekommt.

Torsten B. Abel
28.03.2009, 19:26
Hast du mal versucht, außerhalb des Landes zu suchen? zB hier:
http://forums.comicbookresources.com/forumdisplay.php?f=33

Ich würde was inländisches vorziehen, einfach, weil das Konzept in Deutschland angesiedelt sein soll und der Zeichner auch ein wenig von der "typisch deutschen" Art (in Bezug auf die Persönlichkeiten der Figuren) verstehen soll, um diese entsprechend umzusetzen. Soll zwar die positiven Aspekte des allgemeinen Erzählstils eines US-Comics verwenden, sich aber doch "deutsch" genug anfühlen.

Der Erik
29.03.2009, 10:14
@ Sanchez: Signatur?? Meinst du damit so n kleines verlinktes Webbanner zum posten?
Falls ja: gibts mit Folge 4 unter Downloads (ist zumindest so geplant).
Also schon am Mittwoch, dem 1. April!

Ist das in deinem Sinne?
Erik

Lola65
29.03.2009, 10:36
eine Signatur steht meistens unter deinen Beiträgen und dann unter allen, so sieht man immer gleich deinen Link zur Webseite.

Zum Ausfüllen der Signatur müßtest Du ins Kontrollzentrum gehen dort findest du alles zur Signatur

Asher
29.03.2009, 10:36
Erik: Eine Signatur ist das, was in einem Beitrag automatisch unterhalb Deines Beitrags erscheint (so wie bei Sanchez oder bei mir).
Unter "Mein CF > Signatur bearbeiten (http://www.comicforum.de/profile.php?do=editsignature)" kannst Du sie erstellen (ich hoffe, die Verlinkung funktioniert).
Dort könntest Du auf Deinen Comic verlinken, damit man nicht nach der URL suchen muss.
Und Gratulation auch von mir zu dieser Qualität, dem Durchhaltevermögen und dem Enthusiasmus. Ich wünsche Dir alles Gute damit. :)

Der Erik
29.03.2009, 11:19
Ich hab jetzt mal unter Einstellungen: Signaturen anzeigen gewählt und erkenne diesen Thread nicht wieder!
Jetzt verstehe ich auch langsam, was ihr damit meint...

Ich versuchs also mal mit einer eigenen Signatur...
Erik

Der Erik
29.03.2009, 11:30
Und die erscheint jetzt automatisch, oder was?

Lola65
29.03.2009, 11:33
genau, erik ab sofort in allen beiträgen die du jetzt schreibst

Sanchez
29.03.2009, 15:56
Hey Erik coole Signatur!
Die macht es fuer alle Leser deiner Posts einfacher auf deine Seite zu kommen.

Der Erik
29.03.2009, 17:38
Ja, vielen Dank für den Tipp (schäm!) :rolleyes:. Ich mach das doch alles zum ersten Mal...
Hab ich Anfänger sonst noch was verbockt?
Wenigstens hatte ich das Gedöns schon vorbereitet, aber ehrlich gesagt auch das erst kürzlich nach einem A****-Tritt von meinen Happy Web Friends... :o

Gelobe Besserung
Erik

Der Erik
30.03.2009, 10:51
Kennt jemand eigentlich irgendeinen Webcomic-Award, an dem man mit den Deae ex machina teilnehmen könnte/sollte?

Und hier die kolorierte Seite:

http://www.eriks-deae.de/posts/kap8c.gif

Sanchez
30.03.2009, 15:02
Hallo Erik,
Ich finde deine Zeichnungen super und deine Layouts hauen einen fast um.(Neid!!!!)
Aber in deiner geposteten Seite fehlen meiner Meinung nach noch ein paar Pfuetzen. Wodurch das ganze noch mehr nach Regen aussieht.
Ansonsten super.

Der Erik
30.03.2009, 17:35
Da hast du recht, die Pfützen würden wohl helfen.
Hab ja schon geschrieben, dass ich Regen nicht leiden kann, weil immer irgendwas schief geht...

Kommt nachher aber auch noch ziemlich viel Text über die Seite, das tröstet ein bisschen.
Erik

Der Erik
31.03.2009, 17:47
So, jetzt steht die 4. Folge von Deae ex machina im Web.

Mit zwei neuen Kapiteln.
Mit dem Interview (mit mir) aus Zack 118.
Mit verlinkten Webbannern.
Und mit einem neuen Blog.

Viel Spaß beim Lesen
Erik

Torsten B. Abel
31.03.2009, 20:22
Paß lieber auf, daß dir die Hakenkreuze nicht das Genick brechen.

Ich hätte die dezent hinter wehenden Laub oder so versteckt.

Der Erik
01.04.2009, 08:46
??? Ohne Hakenkreuz sind die Terror- und Schlägertrupps der SA doch nicht erkennbar.
Die gehörten zum Straßenbild des Jahres 1928.
Wenn man das verschweigt (oder grafisch versteckt), verharmlost man doch das bald darauf enstehende Nazi-Regime.
Das gilt auch für die Themen Ariosophie oder Franzosenhass.

Ich kann doch nicht die Helden durch ein Abenteuer in Deutschland im Jahr 1928 hetzen,
ohne zu erwähnen, dass diese Zeit den Vorabend zum dritten Reich darstellt, oder?
Erik

borz
01.04.2009, 08:51
@Torsten B. Abel: Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Tut mir leid, aber das ist PC-Hysterie in Reinkultur. Also wirklich ...

Viele liebe Grüße

Borz

tilltaler
01.04.2009, 09:10
... am besten verbrennt man jetzt auch geschichtsbücher die eben jene runen enthalten :rolleyes:. er verherrlicht die zeit doch nicht und stellt das symbol auch nicht (unnötiger weise) in den vordergrund. sehe hier kein problem, ist ein für die stimmung bedeutend wichtiges detail und fertig.

@borz stimmt, wenn der erste deae ex-ego-shooter in deutschland rauskommen sollte, könnte es zu problemen kommen ;)

@erik hammer wie du gas gibst (blog, neue ausgabe etc.)!!! die 20er sagen mir besonders zu! ingesamt wahnsinn was für deae ex alles recherchiert wurde - respekt ;) freu mich drauf das ganze bald zu lesen!

Torsten B. Abel
01.04.2009, 16:57
??? Ohne Hakenkreuz sind die Terror- und Schlägertrupps der SA doch nicht erkennbar.
Die gehörten zum Straßenbild des Jahres 1928.
Wenn man das verschweigt (oder grafisch versteckt), verharmlost man doch das bald darauf enstehende Nazi-Regime.
Das gilt auch für die Themen Ariosophie oder Franzosenhass.

Ich kann doch nicht die Helden durch ein Abenteuer in Deutschland im Jahr 1928 hetzen,
ohne zu erwähnen, dass diese Zeit den Vorabend zum dritten Reich darstellt, oder?
Erik

Aus darstellerischer Sicht stimme ich dir zu.

Das Problem ist aber, daß die Justiz in solchen Situationen nach Äußerlichkeiten geht. Der Dino-Verlag hat seinerzeit aus einem "Super Soldier"-Heft, in dem sich die Titelfigur (Kreuzung aus Captain America und Superman) gegen einen alten Nazi-Kapfroboter samt Hakenkreuz kloppt, sämtliche Hakenkreuze herausretuschiert, dabei aber ein winziges Hakenkreuz auf einer Bombe übersehen. Und eben dieses Hakenkreuz führte dann zu einer Anzeige wegen der Verbreitung verfassungsfeindlicher Symbole.

Ich halte die Situation ebenso für furchtbar dumm, aber Tatsache ist nun mal, daß es ein paar Menschen gibt, die regelrecht nach so was suchen, um Ärger zu verursachen. Es gibt sogar Rechtsextreme, die in heuchlerischer Weise die Abbildung von Hakenkreuzen in bewußt antifaschistischen Kontexten (Stichwort "durchgestrichenes Hakenkreuz") verurteilen, nach dem Motto "gleiches Recht für alle".

Wenn jemand genauere Kenntnisse auf dem Gebiet oder sogar Erfahrung mit der Problematik hat, wäre ich für Korrekturen und Ergänzungen dankbar.

Kocher
01.04.2009, 17:17
Die Zack hats mit einem ähnlichen Thema auch zu spiegel online geschafft... mit stern über afrika, link mal selber suchen, ich halt den ganzen Brei für Off-topic, sollten Probleme auftauchen, kann man immer noch retuschieren. Oder wie?

Torsten B. Abel
01.04.2009, 17:39
Vielleicht kann uns der werte Herr Pannor ja mal seine Ansichten zur Thematik mitteilen, sofern das vorliegende Comicformat nicht gänzlich unter seinem Radar hindurchschwirrt.

Der Erik
01.04.2009, 18:29
@ Kocher: Habs gelesen, da geht es um inhaltliche Bedenken wie die Glorifizierung von Kriegshelden. Nix Neues, hast absolut recht, ist Off-Topic.

@ Torsten: Hast auch recht, man muss drüber nachdenken. Aber letztlich ist das Panel nur Zeitkolorit mit historisch korrekten Uniformen.
Trotzdem danke für die Warnung.
Erik

L.N. Muhr
01.04.2009, 21:03
ohne genaues ansehen des werkes mal ein interessanter denkansatz:

SPIEGEL ONLINE: Es gibt noch nicht einmal Hakenkreuze in "Berlin" zu sehen.

Lutes: Das Problem mit Hakenkreuzen heutzutage ist die veränderte Bedeutung des Symbols. Als das Hakenkreuz in Gebrauch kam, war es nur ein abstraktes Symbol einer abstrusen politischen Partei. Keiner wusste, was daraus später werden würde. Dass die Nazis später all ihre schrecklichen Taten begingen, veränderte den symbolischen Gehalt des Hakenkreuzes. Damals war es dagegen einfach nur ein irgendein Symbol. Deshalb habe ich die künstlerische Entscheidung getroffen, in "Berlin" keine Hakenkreuze zu zeichnen. Manche Leser schwören trotzdem, dass sie drin sind. Das Hakenkreuz ist in den Köpfen der Menschen.

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,302597,00.html

darüber hinaus sind immer auch inhalt und umsetzung entscheidend. carlsen hat in seinem jüngsten spirou ein paar hundert hakenkreuze ohne problem abgedruckt. auch isabel kreitz hatte damit keine probleme. es trifft/ traf zuletzt eigentlich nur noch offenbar das dritte reich trivialisierende werke, aber nicht prinzipiell solche, in denen hakenkreuze zu sehen sind.

das durchgestrichene hakenkreuz ist laut bundesverfassungsgericht legal, alle vorherigen urteile sind damit aufgehoben.

Torsten B. Abel
01.04.2009, 21:33
Hinweis vorweg: Ich bin kein Anwalt, und die nachfolgenden Äußerungen stellen lediglich meine Privatmeinung dar. Ich erhebe keinen Anspruch, hier Rechtsberatung zu betreiben.


das durchgestrichene hakenkreuz ist laut bundesverfassungsgericht legal, alle vorherigen urteile sind damit aufgehoben.

Ist mir bekannt. Es ging mir in meinem Beispiel nur um die Motivation mancher Leute, in solchen Situationen die Behörden einzuschalten bzw. deren Tun - oftmals nur der Wahrung des Scheins halber - zu befürworten.

Theoretisches Beispiel: Comic stellt Nazis als Schurken dar, distanziert sich inhaltlich von der Nazi-Ideologie, ist aber aufgrund der stark phantastischen Thematik nicht auf den ersten Blick als "staatsbürgerliche Aufklärung", "Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen" oder als "Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte" einzuordnen ist. Bleibt also eigentlich nur der "Kunst"-Aspekt übrig, der ebenfalls von § 86 ausgenommen ist. Da hatten Comics in der Vergangenheit häufig einen schlechten Stand. Kann sich aber inzwischen durchaus geändert haben.

Langer Rede kurzer Sinn: Es wäre durchaus möglich, daß du keinen Ärger bekommst, da du im Zweifelsfall argumentieren könntest, es handle sich bei deinem Comic um Kunst. (Ob du damit im Ernstfall vor Gericht durchkämest, steht auf einem anderen Blatt.) Ebenso könntest du argumentieren, du hättest Vorgänge der Geschichte authentisch darstellen wollen (Nazis und Kommunisten werden in der betreffenden Szene in gleicher Weise hervorgehoben, und eine wertende Tendenz ist nicht erkennbar; zudem distanzieren sich die Protagonisten in ihren Dialogen von der Nazi-Ideologie).

Wären alles mögliche Argumente für eine Unbedenklichkeit der Abbildung der Hakenkreuze an dieser Stelle. Ob du damit im Ernstfall Erfolg hättest, ist damit aber nicht gesagt.

Gäbe jetzt drei Möglichkeiten:
a) Du läßt alles so und hoffst darauf, daß nichts passiert. Wäre nach Muhrs Ausführungen oben durchaus denkbar.
b) Du retuschierst die Hakenkreuze oder verdeckst sie irgendwie.
c) Du ziehst sicherheitshalber einen Anwalt zu Rate. Denn all das, was ich hier geschrieben habe, ist nur meine ganz persönliche Laienmeinung. Und selbst der Anwalt würde dir nur seine persönliche Einschätzung der Lage geben, und das zudem kostenpflichtig.

N-Dee
01.04.2009, 21:56
Oder du zeichnest das Kreuz anders rum.

Die Episode ist übrigens Hammer!!!

Torsten B. Abel
01.04.2009, 23:05
Oder du zeichnest das Kreuz anders rum.

Das hat AFAIK keinerlei Auswirkungen auf eine eventuelle strafrechtliche Verfolgung.

Anyway. Jetzt aber mal zur Handlung. (Immerhin, Erik: Im Idealfall bekommst du immerhin Publicity wegen eines tatsächlichen oder behaupteten Tabubruchs.)

Also.

Die drei Göttinnen gefallen mir. Sehr viel gut umgesetzter Humor, ziemlich skurrile Persönlichkeiten, und selbst die Exposition wurde in den Dialogen geschickt verpackt, so daß sie nicht zu aufgesetzt wirkt.

Der Plot mit den Artefakten hat dagegen ein wenig was von B-Movie plus James Bond. Aber gut, irgendeine Motivation muß der Schurke ja haben. Recht amüsant auch seine abwertenden Worte bezüglich Hitler. ;)

Ein wenig stört mich dagegen, daß Chris, der vorgebliche Protagonist, derzeit recht tot ist und sich an diesem Zustand das gesamte Kapitel über nichts geändert hat. Es ist zwar langsam ein übergreifender Zusammenhang zu erkennen, aber so richtig vorankommen will die Handlung noch nicht.

Bist du sicher, daß du nicht doch bei Damon Lindelof und Carlton Cuse in die Schule gegangen bist? ;)

Der Erik
02.04.2009, 08:58
@ L.N. Muhr: Das mit Lutes' Berlin ist sehr beeindruckend, weil es zeigt, dass das Wesentliche nicht die Abbildung ist, sondern das Abbild im jeweiligen Kopf.
Was der Betrachter in das zunächst inhaltlose grafische Symbol hineininterpretiert, ist eine Frage des Wissens und der Sozialisierung.
Und (wie im vorliegenden Fall) natürlich eine Frage des Umfelds, in dem es gezeigt wird.

Lies es aber trotzdem bitte "genauer", wenn du magst, so eine Journalisten-Meinung wäre Gold wert für mich ;).

Ich schließe das Thema jetzt mal für mich ab, es ist nur noch eine kurze Szene mit SA-Schlägern geplant, und ob ich die je erreichen werde...

@ Torsten: Nein, bei den beiden war ich nicht in der Schule, ich TV-Muffel kenn doch ihre Werke gar nicht.

Was mir aber sehr gut gefällt, ist Echenoz' Puzzle des Byron Caine, muss man gelesen haben! Das treffen sich am Ende mehrere seltsame bis kryptische Handlungsstränge voller total skurriler Charaktere in einem atemberaubenden Finale. Und man ist furchtbar traurig, dass das Buch schon zu Ende ist. Was das Ganze zusammenhält, sind dabei die virtuose Sprachfertigkeit des Autors und die Sperrigkeit des Plots gegenüber herkömmlichen Aufbauten.

Dass du die Göttinnen magst, freut mich sehr. Ich hatte ziemliche Angst vor Kapitel 7, weil es da fast keine physische Handlung gibt, sondern nur Dialoge.

Zu Chris sag ich jetzt besser nix, das überlasse ich der nächsten Folge... :D

Und vielen Dank, dass ihr euch so mit dem Thema beschäftigt
Erik

Knarz
02.04.2009, 12:00
Das ist gemein: die besten Verben wurden hier schon vorwegenommen. So kann ich es nur wiederholen: Absoluter Hammer Comic den du dir da in Eigenregie aus der Hand zauberst. Und es ist echt spannend hier schon die Striche aus der Vorarbeit verfolgen zu können. Ich bin ein ziemlicher Fan von Green Manor von Fabien Vehlmann/Denis Bodart und wenn ich auch kein Fan von Vergleichen bin, ein bisschen erinnerts mich vom Stil daran.

Torsten B. Abel
02.04.2009, 19:29
@ Torsten: Nein, bei den beiden war ich nicht in der Schule, ich TV-Muffel kenn doch ihre Werke gar nicht.

Mal als Spoiler für alle, die die aktuelle fünfte Staffel noch nicht kennen:

Am Ende der vierten Staffel verlassen einige Protagonisten Anfang 2005 die Insel und verbringen drei Jahre in der "Außenwelt". Ihre Erlebnisse dort wurden bereits in der vierten Staffel (sowie schon im Finale der dritten Staffel) in Form von Vorausblenden geschildert, die jedoch zwischen den verschiedenen Folgen nicht in linerarer Reihenfolge erzählt wurden.

In den ersten Folgen der fünften Staffel versuchen diejenigen, die die Insel verlassen haben, nun, auf diese zurückzukehren. Die Handlungsebene ist hier 2008, drei Jahre nach Verlassen der Insel, allerdings kommen weitere Rückblenden in eben jene drei Jahre hinzu.

Zugleich wird gezeigt, was diejenigen, die Anfang 2005 auf der Insel zurückgeblieben sind, unmittelbar nach dem Verschwinden ihrer Freunde erlebt haben: Die Insel wurde im Raum bewegt (!), und die Zurückgebliebenen begannen plötzlich, unkontrolliert in der Zeit (aber nach wie vor auf der Insel) umherzuspringen. Einer dieser Zeitsprünge führte ins Jahr 1954, wo einige Hintergründe der Vergangenheit der Insel enthüllt wurden. Ein weiterer Zeitsprung führte ins Jahr 2008, ein weiterer ins Jahr 1988, wo einige Hintergründe einer Figur, die im Jahr 2005 bereits tot ist, enthüllt wurden. Ein weiterer Zeitsprung führt ins Jahr 2004, wo die Zurückgebliebenen ihren früheren Gegenstücken aus dem Weg gehen müssen. Am Ende landen sie im Jahr 1974 und verbringen dort drei Jahre.

Diejenigen, die die Insel verlassen haben, kehren 2008 dorthin zurück. Einige von ihnen springen ins Jahr 1977, wo sie ihre Freunde wiedertreffen, andere bleiben im Jahr 2008 zurück (was dann zu den Ereignissen des oben erwähnten Zeitsprungs ins Jahr 2008 führt). Und als wären die beiden Zeitebenen nicht schon kompliziert genug, werden auch noch die klassischen Rückblenden wieder zurückgebracht... diesmal mit dem Zusatz, daß die Zeitreisenden eventuell in den Rückblenden auftreten bzw. auf diese einwirken könnten.

Und das war nur eine sehr vereinfachte Zusammenfassung der fünften Staffel. :D

Zum Glück wird immerhin auf Paradoxa bei den Zeitreisen verzichtet: Die Produzenten haben mehrmals (in der Serie selbst und auch in Podcasts und Interviews) bestätigt, daß es nur eine Zeitlinie gibt, und alles, was die Zeitreisenden in der Vergangenheit tun, führt zu eben jener Gegenwart, die sie bereits kennen.

Der Erik
03.04.2009, 09:24
@ Knarz: Vielen Dank, Green Manor musste ich erst mal rauskramen, aber dann habs ichs glatt an einem Stück nochmal gelesen, weil einfach klasse ist.
Ja, wir fallen vielleicht in die gleiche Kategorie, aber im Moment sehe ich sowieso nur noch Unterschiede, wenn ich mir andere Arbeiten ansehe.
Einfach, weil ich den ganzen Tag nix anderes sehe, als die eigene Arbeit.
Ich würd sagen, der Bodart hat viel mehr Funny-Einflüsse, also nicht nur bei der Mimik wie bei mir,
sondern auch bei den Gesamtproportionen der Figuren und ihrem Bewegungsablauf.
Außerdem hat er einen ganz anderen Erzählrhythmus, sprich Panelaufteilung. Aber bei Strich und Farbe sind wir auf einer gemeinsamen Reise.
Ist mir natürlich eine Ehre, mit so einem verglichen zu werden.

Viele Grüße
Erik

Towbson
03.04.2009, 12:06
ich musste bei dem satz "eine halbe millionen reichsmark habe ich dafür bezahlt" sofort an die wirtschaftskrise denke noch bevor ich die antwort des anderen charas gelesen hab.
schön wie du geschichtsfakten mit einbaust....

auch was der böse herr auf seite 81, letztes panel, sagt ist sehr sehr ironisch. und lässt einen doch nachdenken

Der Erik
03.04.2009, 15:54
@ towbson: Uff, endlich gehts neben den grafischen Aspekten und dem Grund-Plot auch mal um die Inhalte der Deae ex machina.
S. 81: Die Frage, die von Klumpp da stellt, stellen sich viele, auch heute noch. Ich natürlich auch.

Zu Hyperinflation & Weltwirtschaftskrise: Da hab ich wohl ein bisschen "Glück" gehabt.
Konnte bei der Planung der Deae ja nicht wissen, dass der Kapitalismus ausgerechnet jetzt mal wieder schwächelt...
Gehöre also definitiv zu den Gewinnern der Finanzkrise - - wenn auch nur moralisch :rolleyes:.

Viele Grüße, bleib bitte weiter so aufmerksam
Erik

deichhund
03.04.2009, 16:36
Wieder ganz grandios. Stimmt, viel Text, aber durch interessante Perspektiven aufgelockert. Ganz herrlich die "Hoppla" Mädels auf dem Seite-77-Sofa. Über die Erklärungswut der gesellschaftlichen Situation kann man geteilter Meinung sein. Mir persönlich war es ein nur ein klitzekleines Mü zuviel. Was mich störte war die Globalisierungs-Erwähnung von Verdani. Wenn, dann könnte ja nur Skuld davon wissen. Und ich finde auch, es reißt einen etwas aus dem sehr feinen Zeitkolorit heraus. Den Welt-Vorsilben-Gag finde ich ich ja gut, bis eben auf die Pointe. Der Reiz besteht ja gerade darin, dass in deinem Comic tatsächlich noch keiner ahnte, was z.B. mal aus dem Herrn Hitler wird (Und wir uns die Folgen von außen still dazudenken).
Visuell finde ich, könnten die Überblendungs-Auszoomer am Kapitelbeginn noch softer in die Totale gleiten (ist ja meist, nur auf dem Hof und bei den Spaniern im Dschungel nicht). Ich denke, wenn man das Detail in der Totale wiederfindet gibt es keinen Ruckler in die Szene. So gleiten die oberen Panels dahin und dann gibt es einen Sprung.
Aber sonst alles gewohnt SUPER! Ich sag mal, auch wenn es eine arg strapazierte Phrase ist: wirklich großes Kino!

beni
03.04.2009, 23:21
äh wow. ich komm noch nicht zum lesen, hol das aber nach.
auf die schnelle nicht gefunden auf deiner seite: du sprichst von tinte, mit der du tuschst. welche denn? pinsel? welcher? papier?
verrätst du das? :)

grüsse und gutes schaffen weiterhin

beni

pits
04.04.2009, 17:44
Ich finde, es sieht nach Pinsel aus...

Der Erik
04.04.2009, 20:10
@ Deichhund: Ja, streu nur weiter Salz auf meine Wunden :rolleyes:! Das mit Verdandis "Globalisierungs-Mist" war wirklich Mist.
Das kommt davon, wenn man ganz alleine arbeitet und sich an manchen Stellen einfach nicht sicher ist, ob man's machen soll oder nicht. Ich hab den Text 10mal rein- und wieder rausgenommen und es dann doch versemmelt.
Dabei hat mir mein CD immer beigebracht, nicht zu deutlich zu werden: "Man spürt die Absicht und ist verstimmt." So isses und so bleibt es. Also ein Anfängerfehler, da hat sich der dämliche Autor zu wichtig genommen und sich über die handelnden Charaktere gesetzt. Aua. Passiert mir hoffentlich nicht mehr.

Ich glaub, das mit dem Ein- und Auszoomen hab ich nicht verstanden...

Das "Hoppla"-Panel ist übrigens ganz ganz oben auf meiner internen Zufriedenheitsskala :).

Viele Grüße
Erik

Der Erik
04.04.2009, 20:24
@ beni: Ich benutze Tintenpatronen (egal von welchem Hersteller, Hauptsache schwarz) sowie Edding-Tusche und Pinsel setze ich nur ein, wenn ich Wände streichen muss.
Ich verrate dir gern alles, aber erst, wenn du die Deae ex machina gelesen hast...

@ pits: nein-nein, sieh dir die Enden der Linien an. Das macht kein Pinsel mit (zumindest nicht bei mir).
Ist aber alles kalligrafisch - - Winkewinke mit dem Zaunpfahl!

An irgendwem muss ich meinen Deichhund-Frust doch auslassen...

Ratet weiter und viele Grüße
Erik

deichhund
04.04.2009, 22:04
Zum Zoom. Ich wollt nur sagen, dass ich mir bei den Kapitel/Zeit-Übergängen immer ein wiedererkennbares Detail in der abschließenden Totalen wünschen würde. Meistens ist das so, manchmal nicht. z.B. Seite 70 oben: Soldatenschnurrbart/Soldatengesicht/Soldat raucht/zwei Soldaten rauchen/ (Sprung) Totale: Viele, viele Soldaten - aber irgendwie sucht mein Auge zu lange nach dem Schnauzbartsoldaten in der Menge - und schwupps, bin ich raus. Wenn man in der Totale den Schnauzbartsoldtaen deutlicher erkennen könnte, wäre imO der Übergang glatter. Das hatte mich scho auf Seite 45 leicht gestört, dass die Sequenz zwar mit dem Tukan begonnen wird, er aber auf der Totalen nicht mehr zu sehen ist (wenigstens wegflatternd).

Dieses Weiterreichen der Details/Formen ist auf den Seiten 14/15 sehr schön.

Auch auf Seite 53 ist das clever gelöst. Fensterkreuz/Fenster(drinnen spricht jemand)/ Totale im Gegenschuß! Ansicht von innen, im Hintergrund Fenster - seeeehr smart!

So - und jetzt schnauz wieder andere wegen mir an (:

pits
04.04.2009, 22:46
@ pits: nein-nein, sieh dir die Enden der Linien an. Das macht kein Pinsel mit (zumindest nicht bei mir).
Ist aber alles kalligrafisch - - Winkewinke mit dem Zaunpfahl!

An irgendwem muss ich meinen Deichhund-Frust doch auslassen...

Ratet weiter und viele Grüße
Erik


Dann kann es ja nur noch die Feder sein... Dein Strich ist aber so dynamisch, dass man vermuten könnte, du würdest mit dem Pinsel zeichnen. Und die Enden kriegt man, denke ich, mit viiiieeeel Übung doch so hin... :D

Der Erik
06.04.2009, 17:26
@ pits & beni: Hab mich wieder beruhigt, sorry. Also: Ich tusche hauptsächlich mit Kalligrafie-Stiften (so ne Mischung aus Füller & Feder, benutzt man zum Schreiben alter Handschriften) und sehr weichen Füllern (leider: je teurer, je besser). Kann man beides eigentlich nur mit Tintenpatronen auffüllen, da gibts noch besondere Tinte, die fast wie Tusche läuft. Ist aber alles nicht irreversibel, also ohne Korrekturmöglichkeit mit Deckweiß oder anderen flüssigen Mitteln.

Papier ist eigentlich egal. Bin gerade umgestiegen von einer rauen Kladde (trocknet sehr schnell, was wichtig ist, wenn man etwa so tuscht, wie man schreibt) auf ein recht glattes Papier, auf dem man auch technische Zeichnungen mit Rapidographen machen könnte. Unterstützt wird das Ganze mit dicken Eddings für die Flächen.

Pinsel setze ich gar nicht mehr ein, das dauert einfach zu lange, genau wie klassische Federn (eintauchen, abstreifen, trocknen).

Für mich ist das Tuschen ein Teil der Zeichnung oder des Zeichnens. Die Bleistiftversion wird nicht überzeichnet, sondern vervollständigt. Die Bleistiftzeichnung enthält auch keine bewusste Modulation der Linie, die entsteht spontan beim Tuschen. Man könnte auch sagen, dass die Bleizeichnung nur eine vage Richtungsvorgabe für die tatsächliche Zeichnung ist. Und das ist die Tuscheversion.

Und diese Einstellung zu den Arbeitsschritten ist, glaube ich zumindest, wichtiger als die letztliche Auswahl der Materialien & Werkzeuge. Wenn man sich anschaut, was Moebius seinerzeit mit einem Fineliner für n paar Cent für Welten geschaffen hat, wird klar, was man im Auge behalten muss.

Viele Grüße
Erik

Der Erik
06.04.2009, 17:35
@ Deichhund: Jetzt hab ichs verstanden, du hast recht, meistens ist es auch so bei den Übergängen.
Aber das muss man nicht so eng sehen oder sich ganz sklavisch dran halten, sonst wirds auch irgendwie eine Manier, die sich letztlich selbst langweilt.
Bei einem Film, ja, da kommt man raus, wenn man den Faden verliert, weil man ja nicht zurückschauen kann.
Aber beim Comic geht das, weil du selbst entscheidest, wie du liest. Der franz. Capitaine kommt ja nochmal im Close-up, hat sogar eine Sprechrolle.
Ich glaub, das darf man machen. Diesmal hat du mich nicht bei einem echten Patzer erwischt, deshalb bleibe ich guter Dinge.

Und du bleibst bitte weiter so aufmerksam, das ist ja das Schöne hier!

Viele Grüße
Erik

Der Erik
09.04.2009, 19:19
So, jetzt zu Kapitel 9, oder eher zu den Entwürfen dazu. Da hab ich von Anfang an einen grandiosen Denkfehler begangen (bei beiden Scribbles & sogar auf den folgenden Seitenentwürfen) :rolleyes:. Mal sehen, ob ihr es rausfindet...

http://www.eriks-deae.de/posts/kap9a.gif

Der Erik
09.04.2009, 19:20
Und hier geht die Katastrophe weiter...http://www.eriks-deae.de/posts/kap9b.gif

Torsten B. Abel
10.04.2009, 12:33
Pfeile kommen alle von der Seite?

Pfeile fliegen alle gerade statt im Bogen?

Der Erik
10.04.2009, 13:05
Hallo Torsten, Pfeile linear/gerade fliegen zu lassen, ist grafisch ok für mich, eben ein stringenter Umgang mit dem Medium Comic und seinen Möglichkeiten.
Oh nein, leider ist es noch viel entsetzlicher, total böd (habs aber direkt am nächsten oder übernächsten Morgen gemerkt...)

Schäm
Erik

borz
10.04.2009, 13:10
Mein lieber Erik, nichts für ungut, aber wenn du schon auf irgendwelche Fehler aufmerksam machen möchtest, dann sag auch welche es sind. Denn wenn dich deine Skizzen so nerven, dann zeig sie einfach nicht. So kommt's nur wie ein Ratespiel daher, bei dem man, falls man überhaupt etwas an deiner Arbeit zu bemängeln findet, nichts gewinnen kann. Ansonsten macht's keinen Sinn!

Aber ein Augenschmauß isses dennoch, gell! ;)

Viele liebe Grüße

Borz

Der Erik
10.04.2009, 13:35
Hallo Borz, den Rüffel nehme ich gerne an von dir ;).
Aber es ist nicht so, dass es hier um irgendwas Geschmäcklerisches geht.
Der Aufbau, die Perspektive, die Dynamik - - ist alles ok für mich.
Der Denkfehler scheint so grundsätzlich und doof zu sein, dass nicht einmal routinierte Zeichner wie du es merken.
Dann bin ich ja in bester Gesellschaft... :p

Guck einfach nochmal hin & viele Grüße
Erik

borz
10.04.2009, 13:37
Mensch, du bist wirklich fies :)!

Viele liebe Grüße

Borz

Kocher
10.04.2009, 13:47
Die Form der Schilde? Eigentlich hat ja nur einer einen Rundschild, oder isses das Boot, was auch auf einmal eine andere Form hat?

tilltaler
10.04.2009, 13:58
- der soldat im vordergrund ist linkshänder (im 2. sketch sogar beide) ? :rolleyes:
- sie erklimmen nen berg, die pfeile kommen aber von links und aus gleicher höhe, statt von vorne bzw. vom standpunkt des betrachters -> ziel der soldaten... ?
- position vom boot bzw. dessen größe?

kein plan! :D

bitte um auflösung...

edit: @kocher, der fehler soll doch in beiden (un den nächsten, uns unbekannten) skribbles vorkommen...

Der Erik
10.04.2009, 15:49
Hihihi. Der Tilltaler hat natürlich recht (liegt hoffentlich daran, dass wir uns persönlich kennen und auch schon ein Gespräch über solche essentiellen Doof-Dinge geführt haben).

Ich habs tatsächlich fertig gebracht, fast ein ganzes Kapitel zu layouten, in dem alle Protagonisten Linkshänder sind! Völlig absurd!
Schild rechts, Schwert links, das passiert nicht mal in billigen Hollywood-Streifen.
Hab mal irgendwo gelesen von Menschen, die morgens aufstehen und alles spiegelverkehrt sehen. Offensichtlich hab ich auch manchmal so Anfälle.
Das Bekloppte ist, dass einen sowas zeitllich wirklich zurückwirft, und man kann keinem die Schuld dran geben, außer...

Aber ich hoffe, das war das letzte Mal, dass mir sowas passiert ist.

@ Tilltaler: Weiter so, du machst total schöne Sachen, und viele Grüße.

Erik

borz
10.04.2009, 16:00
Das ist allerdings ärgerlich. Ich hoffe, du wirst aber trotzdem pünktlich fertig. Drücke auf alle Fälle die Daumen.

Viele liebe Grüße

Borz

tilltaler
11.04.2009, 00:53
hätte jetzt eigentlich nicht gedacht, dass du das sooo schlimm finden würdest - ok alle ist'n bissjen heftig^^.
sei froh, dass es dir noch beim layout aufgefallen ist und nicht erst beim upload des neuen kapitels! ;)
schaffst das schon pünktlich, drück dir auf jeden fall beide daumen und schick dir die besten grüße in die heimat :)

pits
14.04.2009, 10:18
Der Erik jetzt auf Splash-Comics!

Ganz ehrlich, wärst du jetzt nicht schon da, ich hätte dich bei Bernd noch empfohlen...

Viel Erfolg wünsch ich dir!:)

Der Erik
14.04.2009, 16:45
Hallo Pits, vielen Dank! Hab mich ja erst gar nicht da reingetraut, ist ja wohl dein Revier ;).
Und es hat auch eine Zeit gedauert, bis ich verstanden hab, dass man die Anweisung "Strip anlegen" wörtlich nehmen muss.
So einen Streifen von einer Datei hab ich ja noch nie zusammengebastelt!
Bin sehr gespannt, ob da Resonnanz kommt.
Viele Grüße
Erik

Der Erik
16.04.2009, 10:51
So, das sollte die Startseite zu Kapitel 10 werden, da hab ich mit gekämpft, als wäre es meine erste Seite überhaupt. Im Rough siehts ja gar nicht so schlimm aus, auch wenn die Perspektive ganz rechts zu ziemlich kranken Winkeln führt.

http://www.eriks-deae.de/posts/kap10a.gif

Der Erik
16.04.2009, 10:53
Dann hab ichs ziemlich fahrig ausgearbeitet und anschließend weggeworfen...
Irgendwie hat gar nichts gestimmt, ohne dass ich sagen könnte, woran es liegt.

http://www.eriks-deae.de/posts/kap10b.gif

Der Erik
16.04.2009, 11:00
Also hab ichs nochmal ganz neu aufgebaut und die Proportionen sowie Winkel leicht geändert.
Und anschließend hab ichs wieder weggeworfen, ohne zu verstehen, warum.

Das ist diesmal natürlich kein Rätsel wie zuletzt das mit den Linkshändern. Ich habs ja selbst nicht verstanden...


http://www.eriks-deae.de/posts/kap10c.gif

tilltaler
16.04.2009, 12:33
schade drum,
wirklich schöne komposition mitm jesus links und tolle dynamik durch blätter und perspektive...

bei "neues aus dem atelier 1 + 2" wirkt deine flucht in die linke obere ecke halt etwas zu extrem, selbes gilt für die winkel rechts unten (die blätter helfen hier ganz gut wenigstens optisch einen ausgleich zu schaffen, wirklich gut gelöst :)...)

bei "neues aus dem atelier 3" wirkt es so, als würde jemand den gesamten untergrund unter der rechten oberen ecke anheben und die figuren gleich runter rutschen bzw. den grabstein direkt über ihnen auf sie fallen lassen. die figuren müssten bei einer wieder extremeren vogelperspektive von weiter oben gesehen werden (glaube ich ;))...

ich würde mal versuchen die schräglage des perspektivenrasters links oben aufzulockern sprich die flucht etwas zu "öffnen" (ich hoffe man versteht was ich mein :D) und die grabsteine rechts unten vielleicht mal "schmaler" zeichnen (so dass die starke perspektivische verzerrung wieder optisch'n bissjen kastriert wird ;))

ansonsten wiederma hammer skizzen/seiten!!! und ich wünsch dir weiterhin viel erfolg mit dem projekt und in zukunft noch mehr leser! (splash-comics war in jedem fall ne gute entscheidung glaub ich :))

beste grüße in die heimat,
david

Der Erik
18.04.2009, 09:16
@ tilltaler: vielen Dank, auch wenn ich nicht alles verstanden hab ;).

Ich hab den rechten Fluchtpunkt mal entschärft und an allem ein bisschen rumgedreht.
Figuren etwas prominenter gewichtet und sauberer in die Perspektive gestellt.

Geht doch. Da fragt man sich wirklich, wieso man vorher so lange rumeiert.
Leider war das ganze Kapitel 10 ein einziger Kampf...

Viele Grüße
Erik

http://www.eriks-deae.de/posts/kap10d.gif

Der Erik
18.04.2009, 09:20
Noch was: Ich wollte ja bewusst keine erkennbaren Senkrechten oder Waagerechten, damit die Perspektive ungewöhnlicher wird.
Damit sie aussieht wie von einem betrunkenen Kameramann eingefangen.
Wahrscheinlich hab ich mich auf dem Weg dahin eben fürchterlich verzettelt.
Wieder was gelernt...

tilltaler
19.04.2009, 04:02
is doch geil geworden, getuscht natürlich nochma viel hübscher, bin gespannt auf den rest vom 10. :)

hab übrigens die aktuelle zack heute mittag nur wegen dir gekauft, dein interview konnte ich nicht liegen lassen, bin auch hier drauf sehr gespannt (habs noch net gelesen... ;))
wünsch' da noche scheena sonndah,

beste grüße,
de david

Der Erik
21.04.2009, 09:49
Hab Probleme mit meinem Fire FTP und komme nicht auf den Server. Deshalb locke ich euch mal auf meinen Blog:
http://www.eriks-deae.de/blog

Hab Urd mal kurz zum Schneider und zum Friseur geschickt, weil sonst gerade gar nicht geht bei mir.
Erik (Sabber!)

Torsten B. Abel
22.04.2009, 20:17
http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/FetishFuel

Liege ich richtig? :D

Der Erik
23.04.2009, 08:54
Hallo Torsten, meintest du als Inspiration? Nein, die Seite und die Mädels kannte ich nicht.
Ich mach mir ja eigentlich mehr in den Entwürfen den Spaß daraus, die Deae mal ein bisschen spärlicher zu bekleiden.
In den Szenen/Kapiteln wäre mir das dann doch ein bisschen zu wild oder auch zu plump.

Aber in der übernächsten Folge kommt noch was zum Thema Fetisch-Look. Allerdings auf eine eher eigenständige Art (hoffe ich zumindest).

Und wenn gar nichts mehr geht, kann ich mich irgendwann mal bei solchen Adressen als Zeichner bewerben...

(Wobei das mit den Babyfaces und Kinderaugen und langen Beinen und Riesenoberweite ja schon ein bisschen klebrig ist, oder?)
Erik
PS: Danke für die Privatnachricht, bin noch nicht zum Antworten gekommen.)

Der Erik
23.04.2009, 19:27
Kann immer noch nicht posten, deshalb wieder der Verweis auf http://www.eriks-deae.de/blog
Jetzt sind die drei göttlichen Deae ex machina in der Antike komplett.
Und ich widme mich wieder der Kolorierung des gerade anstehenden Kapitels. Leider...

Erik

Torsten B. Abel
27.04.2009, 13:14
Hallo Torsten, meintest du als Inspiration? Nein, die Seite und die Mädels kannte ich nicht.

Nee. Bei TV Tropes werden wiederkehrende Muster in der Erzähl- und Darstellungsweise in Film, Comic, TV, Zeichentrick, Videospielen und Literatur auf humorvolle Weise beschrieben und mit zahlreichenden Beispielen versehen.

Wobei mir mittlerweile auffällt, daß "Fetish Fuel" einen angedeuteten sexuellen Subtext bezeichnet, ohne jemals explizit zu werden. Das können unter anderem ausgefallene Outfits oder bestimme doppeldeutige Situationen (die kalssische "Damsel in Distress") sein. Eine Absicht des Schöpfers muß nicht mal unbedingt vorliegen, die Wahrnehmung als Fetisch-Futter kann sogar ganz alleine beim einzelnen Betrachter liegen. Schuld daran ist Regel 36 (http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/RuleThirtyFour): Egal, was es ist, es gibt jemanden da draußen, für den es einen Fetisch darstellt.

Wenn der Schöpfer dagegen wirklich die Beglückung des Publikums mit spärlich bekleideten Damen im Sinn hat, wäre das einfach Fanservice (http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/Fanservice). :D

deichhund
29.04.2009, 14:52
ich freu mich schon so auf den neuen Monat!!!

Der Erik
29.04.2009, 15:49
@ Torsten: TV tropes muss ich mir mal in Ruhe reinziehen, das hört sich ja interessant an. Offenstichtlich hab ich mal wieder nur auf die Girls gekuckt...

@ Deichhund: Hey, das freut mich! Wollte ja wie immer n bisschen was posten, um euch neugierig zu machen, hab aber keinen Server-Zugriff mehr.
Der Server, den ich bisher mitbenutzen durfte, wurde tatsächlich Opfer einer Thai-Hackattack und ist jetzt komplett dicht gemacht worden. Wie ich da in Zukunft reinkomme, ist noch nicht geklärt.
Aktuelle Impressionen der Deae ex machina gibts aber sporadisch unter http://www.eriks-deae.de/blog (wenigstens das funktioniert noch).

Und jetzt gibts noch viel Arbeit für Folge 5 der Deae.

Viele Grüße
Erik

Der Erik
30.04.2009, 17:21
Geschafft, Folge 5 der Deae ex machina ist online. Ist die bisher kürzeste Folge, was aber nichts zu bedeuten hat, das hat sich dramaturgisch einfach so ergeben.
Leider ist der Papierkorb wieder voller geworden, hatte sich zuletzt ja schon angedeutet.

Jetzt wollte ich eigentlich eine Seite posten, aber seit der Server gehackt wurde, geht offensichtlich nichts mehr...

Tja, dann werd ich jetzt eben fleißig weiter kolorieren, bevor sich mein Zeitplan in Fragmente auflöst.
Gott (oder den Nornen) sei Dank ist morgen Tag der Arbeit...

Viele Grüße und viel Spaß beim Lesen
Erik

mr.manders
01.05.2009, 11:38
Genial!!!!!!
Das beste Web-Comic welches ich bisher zu sehen bekommen habe.
Die Zeichnungen und Perspektiven sind super.
Zur Story kann ich noch nichts sagen, da ich noch nicht die Zeit hatte, es zu lesen.
Werde ich aber noch nachholen.

Gruss mr.manders

Gromit
02.05.2009, 15:42
Ich verfolge deinen Comic schon längere Zeit. Bin beeindruckt von deinen Zeichnungen. Und im letzten Kapitel wird es nach meiner Auffassung zum ersten Mal so richtig spannend.

Irgendwie wird der rote Faden, nämlich die Geschichte, die 1928 spielt, zu oft von den anderen Storys unterbrochen. Und ich frage mich, warum du diese Geschichte der Wikinger erzählst. Klar, da ist was mit der Schlange in dieser Truhe. Und du wirst uns bestimmt noch nachliefern, was es damit auf sich hat. Aber im ersten Moment weiss ich als Leser nicht recht, was mit der Story der Wikinger anzufangen...
Toll finde ich deine Charakteren, deinen Strich, die stets wechselnden Perspektiven, tja, da bist du echt gut!
Die Farbe kommt mir immer etwas zu blass rüber. Irgendwie vermisse ich in einigen Panels die Tiefenwirkung, die du mit der Farbe noch erzielen könntest: Vordergrund deckende Farbe, Hintergrund blasse Farbe...

Auf jeden Fall finde ich es immer sehr bewundernswert, wenn sich jemand einem solchen riesigen Projekt annimmt! Ich wünsche dir weiterhin viel Spass beim Zeichnen und ich werde weiterhin die Story mitverfolgen!

Der Erik
02.05.2009, 17:20
@ mr.manders: vielen Dank für die vorläufigen Lorbeeren, bin gespannt, wie du die Story und den nichtlinearen Plot findest!

@ Gromit: Super, dass du weiterlesen wirst! Das Thema Farbe kommt immer wieder auf. Ehrlich gesagt, sind mir viele Seiten viel zu farbig (!!!), wenn ich sie als Ausdruck an einem Profi-Laserprinter sehe. Ich richte mich eben nach so einem genormten und fein justierten Teil, weil die Seiten von Monitor zu Monitor entweder s/w oder knallbunt wirken. Lässt sich von hier aus leider nicht beeinflussen.
Deswegen gehe ich auch dazu über, die Tiefenwirkung der Panels eher der Linie zu überlassen. Also kräftig und stark moduliert im Vordergrund und ruhig im Hintergrund.

Zugegeben, in die Wikinger hab ich mich vielleicht ein bisschen verliebt, die mussten aber auch her, um die Relevanz oder die historische Erdung der Nornen selbst zu unterstreichen. Sie verdeutlichen, dass die nordische Mythologie (der die Göttinnen Urd, Skuld und Verdandi nunmal entspringen) vor der Chrstianisierung Mittel- und Nordeuropas eine ernsthaft gelebte, geglaubte und praktizierte Religion war. Genau wie das Christentum heute oder polytheistische Religionen wie die der antiken Griechen, Kelten, Römer etc.
Wenn man mal genauer drüber nachdenkt, dass die Kulturen unserer Vorfahren länger durch diese Religion geprägt wurden als unsere heutige/hiesige Welt durch das Christentum...

Das sind so Stellen, die mich interessieren, die auch aktuell sind, da gerade heute Zusammenhänge zwischen religiösem/kulturellem/mythischem Erbe und individuellen Handlungsmustern verstärkt in Erscheinung treten. Zumindest fragt man sich, ob es so ist...

Zudem verfolgt die Geschichte auch weiter den Weg der drei magischen Module (und den des Nornen-Amuletts) durch die Wirren der Historie. Dass es dabei zu Momenten kommt, in denen sich die Wege der einzelnen Elemente kreuzen, ist natürlich klar. Mal sehen, wann und wo.

So eine gewisse Verunsicherung des Lesers (teilweise auch des Autors...) muss man wohl in Kauf nehmen, wenn man einen Plot fraktalisiert. Bin gerade dabei, die Grenzen auszuloten. Bei Pulp Fiction weiß man in der Anfangsszene (Pärchen im Restaurant plant Überfall auf selbiges) auch noch längst nicht, was das mit der Geschichte der beiden Auftragsmörder oder dem Boxer zu tun hat.

Ob ich das nun gut mache oder das Ergebnis überzeugt, weiß ich natürlich nicht. Das entscheiden eben die Leser, und ich höre ihnen dabei aufmerksam zu.

Viele Grüße und Danke für die Kommentare
Erik

Torsten B. Abel
04.05.2009, 11:30
Wobei Pulp Fiction natürlich ein Extrembeispiel ist. ;)

Besseres Beispiel wäre für mich immer noch "lost"... wobei ich berfürchte, daß Damon und Carlton sich da mittlerweile ziemlich verheddern mit Rückblenden, Vorausblenden, Wechsel der Zeitebene und neuerdings sogar Zeitreisen. Wobeid as problem hier eher ist, daß die Details vorne und hinten nicht stimmen - den Überblick kann ich noch wahren. Aber auch hier ist der fragmentierte Erzählstil häufig arg frustrierend. Vor allem, wenn einzelne Charaktere häufiger für mehrere Folgen nich zu sehen sind.

Aber was deine Zeichnungen und Bildkompositionen angeht... Wow. Einfach nur wow. Auch die Erklärungen im "Papierkorb"...

Es ist geradezu eine Schande, so etwas "nur" als Webcomic zu sehen. Andererseits wertet es das Genre des Webcomics auf.

Der Erik
06.05.2009, 16:53
Hallo Torsten, jaja, zugegeben, Pulp Fiction anzuführen ist nicht wirklich legitim, das ist so ein Totschlag-Argument. Kann keiner widerlegen, weil eben genial gut.
Ich nehm’s zurück... :rolleyes:
Wenn ich mir so vorstelle, die Deae wären irgendwann mal ein dicker (Print-) Comic, den man an einem Stück liest, hab ich aber kein Problem, wenn die Hauptcharaktere auch mal zwei Kapitel am Stück pausieren müssen.
Diesen Gedanken oder Ansatz wollte ich der jetzigen monatlichen Web-Veröffentlichung nicht opfern. Auch wenn ich jetzt lerne, wie ihr das so lest und dass es euch dabei natürlich anders ergeht als demjenigen, der eh schon weiß, was alles noch kommt.

Schön, dass du in meinem Papierkorb wühlst ;). Ich werd im Blog künftig nochn bisschen mehr über solche Dinge berichten. Zur Zeit gibts da auch nette Mädels zu sehen wie die hier:

http://www.eriks-deae.de/posts/Ant-Sku2.gif
http://www.comicforum.de/www.eriks-deae.de/posts/Ant-Sku2.gif

deichhund
06.05.2009, 19:22
Wenn ich mir so vorstelle, die Deae wären irgendwann mal ein dicker (Print-) Comic, den man an einem Stück liest, hab ich aber kein Problem, wenn die Hauptcharaktere auch mal zwei Kapitel am Stück pausieren müssen.
http://www.comicforum.de/www.eriks-deae.de/posts/Ant-Sku2.gif

Genau als diesen dicken Wälzer sehe ich es auch und obgleich ich mich hier wiederhole, möchte ich doch noch einmal anmerken, dass mir die Struktur gut gefällt. Ich finde es auch ziemlich übersichtlich und durch die Art der Figurenvorstellung wurde auch recht früh klar, dass die Nornen und Chris eine besondere Rolle innehaben. Die Vorstellung der Fetische läuft ja bisher nach dem Muster: Ankunft, Prügel, Besitzerwechsel der Reliquie. (Wenn ich lange nach etwas zu mäkeln suchen würde, wären es dass diese Teile eben diesem gleichen Schema folgen, aber vielleicht wird das ja bei der Ormuzd-Schale anders.)


Diesen Gedanken oder Ansatz wollte ich der jetzigen monatlichen Web-Veröffentlichung nicht opfern.
http://www.comicforum.de/www.eriks-deae.de/posts/Ant-Sku2.gif
Genau, und eben dieses ungewöhnliche Format könnte eventuell bei der Marktetablierung (wenn wir hier schon darüber reden) durchaus helfen. Denn das Format macht schon klar, dass die Geschichte nicht zum überfliegen geeignet ist (und hier sieht man mal wieder, wie Meinung verkauft wird, denn schon die Manga-Ziegel wiedersprechen dieser Aussage.)
Nein, ich will sagen: Ich hab Bock darauf, so fette Comics zu lesen. Andere kaufen auch dicke Bücher (und eher wenig Kurzgeschichten).


fertig

Der Erik
07.05.2009, 08:12
Du sprichst mir aus der Seele.
Ich mag besonders die dicken Cross Cult-Brocken von Hellboy oder Torpedo. Die sind zwar A5 und s/w, aber nach ein paar Minuten hat man das glatt vergessen.
Dass mehr Seiten auch mehr Geld kosten, ist dabei einsehbar. Und solche Titel sind eh nichts für die Taschengeld-Generation, vor allem Torpedo nicht...
Aber auch die dicken Manga machen Spaß. Bei Sonodas Gunsmith Cats lernt man nichts fürs Leben, aber grafisch-erzählerisch sind die absolut top.
Selbst in Frankreich, wo die 48-seitigen A4-Überformate offensichtlich heilig sind, sieht man mehr und mehr heimische Produktionen in kleineren Formaten.
Also: den dicken gehört die Zukunft...
Erik

Coffeehouse
07.05.2009, 11:04
Erik, machst du das Fulltime oder neben deinem Beruf nebenher? Wie lange sitzt du denn so an einer kompletten Seite?

Grüße
Jens

Der Erik
07.05.2009, 17:58
@ Deichhund: Ich wollte ja noch was zur Kritik am Schema der Wege der drei magischen Module schreiben. Aber da muss ich mich erstmal sammeln... :o Kommt aber die nächsten Tage.

@ Jens/Coffeehouse: Das kommt auf die Seite an (und wohl auch auf die Tagesform ;) ). Es gibt Seiten, die kann man an einem Tag vorzeichnen, durchzeichnen und tuschen. ZB solche ohne neue Charaktere oder neue Locations, also die dritten, vierten etc Seiten einer Szene.
Im Moment aber sitze ich leider den zweiten Tag an einer vermeintlich ganz einfachen Kapitel-Startseite und musste mal wieder die Perspektive ändern und die Linienstärke wechseln und so fort...
Ich weigere mich aber hartnäckig, eine echte Statistik anzulegen und in den Kalender einzutragen, wie lange ich wirklich brauche bzw, wie schnell das Ganze nun geht. Das macht auch keinen Sinn, die Deae sollen ja eben was ganz anderes sein, als täglich zur Arbeit zu gehen und dürfen sch deswegen exakten Timings entziehen.
Ja, die Deae ex machina mache ich zurzeit Fulltime und lebe vom (rapide abnehmenden) Ersparten. Mit ein bisschen Glück geht der Spaß bis in den Herbst weiter.

Viele Grüße
Erik

Torsten B. Abel
11.05.2009, 11:54
Übrigens: In den USA gibt es einige Webcomic-Künstler, die tatsächlich davon leben können. Oft finanzieren die sich über Merchandising-Verkäufe wie Poster, T-Shirts usw.

Inwieweit so etwas einer von dir noch geplanten späteren Veröffentlichung in gedruckter Form schaden könnte, weiß ich natürlich nicht.


Würde ich einen Webcomic machen, würde ich übrigens auch gleich eine englische Sprachvariante anbieten... vergrößert das potentielle Publikum.

Hätte natürlich den Nachteil, daß sämtliche textbezogenen Arbeiten doppelt fällig wären.

Der Erik
11.05.2009, 17:27
@ Torsten: Hast du Links zu den Arbeiten dieser Typen? Das würde mich ja sehr interessieren, wie die an das Ganze rangehen, welche Stories sie erzählen, wie lang sie sind etc.
Hab schon gerüchteweise von den Segnungen des Posterverkaufs gehört, aber das wird in den USA wohl alles ein bisschen einfacher sein, weil da bekanntlich mehr Leute hausen.

Das mit der engl. Sprachversion ist natürlich völlig richtig, aber es bräuchte schon eine professionelle Übersetzung, die kann ich im Moment wohl kaum finanzieren.

Da ich hier in Grenznähe zu Frankreich hause, hatte ich zuerst an eine frz. Version gedacht, der Markt da ist ja riesig im Vergleich zu Deutschland. Und eine frz. Übersetzung könnte ich aus meinem Bekanntenkreis vielleicht fürs kleine Geld kriegen. Leider weiß ich aus der Werbung, dass französische Texte rund 30% länger laufen als deutsche.
Ich hab zwar in allen Bubbles von Anfang an Platz für eine Zeile mehr gelassen, aber das wird wohl nicht reichen.
Das ist wieder der Fluch des Monitors: ein bis zwei Punkt kleiner wird die Typo problematisch. Abgesehen davon, dass man sich die Arbeit machen muss, die frz. Sprachversion in die Bubbles einfließen zu lassen und sie ordentlich zu umbrechen, müsste man evtl. sogar Bubbles vergrößern etc. Horror, leider.

Dass sowas (im Falle eines Online-Erfolges) einer Print-Veröffentlichung schaden könnte, glaub ich weniger. Erst gehen wir ins Kino, dann kaufen wir uns die DVD des Films und gucken sie in aller Ruhe nochmal. Erst leiden wir mit den Happy Tree Friends im Web, dann auf der DVD. Erst liest man einen Comic im Web, dann im Bett, oder?

Aber ehrlich gesagt drehen sich bei mir alle Gedanken zu diesem Thema ständig im Kreis. Mal sehen, wie man da rauskommt.

Viele Grüße
Erik

Der Erik
11.05.2009, 17:44
@ Deichhund: Und jetzt zum Schema der Module. Folgendes war mein Ansatz:
Wenn man eine Reihe von Ereignissen unterbrechen und klar machen will, dass sich plötzlich etwas geändert hat (etwas Fatales/Überraschendes, das den Plot beschleunigt), muss man zuerst die Reihe verankern. Oder das Schema, wie du es nennst.
Also ist es einerseits ein Erfolg, wenn der Leser die Reihe erkennt, aber mir war nicht klar, wieviele Anläufe nötig sind, damit das Ende der Reihe dann überzeugend inszeniert werden kann.
Kurz, es kommen noch ein paar solcher Kapitel (zB im Juni in der nächsten Folge), in denen sich die Module in die richtige Gefechtsposition bringen, um dann irgendwann den Plan der Deae durcheinander zu bringen.

Es ist nicht leicht, vorherzusehen, wie ein Leser da tickt, wahrscheinlich tickt jeder anders. Du bist auf jeden Fall n bisschen früh dran...;).
Aber dafür geb ich mir größte Mühe, die Szenen der Module mit Zeitkolorit und interessanten Charakteren zu versehen. Mal sehen, ob der Plan aufgeht.

Viele Grüße
Erik

Yabba
11.05.2009, 19:07
@ Torsten: Hast du Links zu den Arbeiten dieser Typen? Das würde mich ja sehr interessieren, wie die an das Ganze rangehen, welche Stories sie erzählen, wie lang sie sind etc.


Das sind meistens funny-strips, Erik. Angelehnt an das Format der Zeitungsstrips wie Garfield, Hägar und co. Einige auch als One-Pager.

Erfolgreiche Webzeichner mit langen Geschichten sind mir jetzt nicht bekannt, jedenfalls keine, die allein davon leben könnten.

Das hier sind wohl die erfolgreichsten Webcartoonisten, die Jungs haben nicht nur mittlerweile eine Firma mit mehreren Angestellten, sondern haben auch noch eine jährliche Computerspiele-Messe ins Leben gerufen, die mittlerweile zu den größten Amerikas gehört:

http://www.penny-arcade.com/

Der hier ist auch sehr bekannt und seine Strips erscheinen seit einiger Zeit auch gesammelt als regelmäßige Comicheft-Reihe bei Image:

http://www.pvponline.com/

Der hier lebt nur vom Verkauf von Merchandising und seiner Bücher über seine Webseite, nach eigenen Angaben verkauft er über 2000 Ausgaben pro Band innerhalb von ein paar Monaten:

http://www.schlockmercenary.com/

Der hier fing als reiner Webcartoonist an, seine Comicstrips wurden dann später auch von Zeitungen gedruckt und als Ende 2007 angekündigt wurde, dass ein Buch mit seinen besten Strips erscheint, eroberte das Teil die amerikanischen Bestsellerlisten allein durch die Vorbestellungen (300.000 Vorbestellungen). Nicht lange danach hat er aufgehört, um andere Dinge zu machen:

http://pbfcomics.com/

Der hier ist erst seit kurzem dabei (2005) und mittlerweile schon so erfolgreich, dass er hauptberuflich als Webcartoonist arbeitet und vom Verkauf von T-Shirts und anderem Merchandising lebt. Hat vor kurzem angekündigt, dass er seinen ersten Sammelband in einer Auflage von 10.000 Stück mit einem Verlag herausbringt und nur über seine Webseite verkaufen will. Man wartet gespannt, ob das funktionieren wird (ich schätze mal ja):

http://xkcd.com/


Aber Zeichner von ernste(re)n und längeren Comics, die so erfolgreich sind, dass sie nur von ihrem Online-Auftritt leben können, sind mir nicht bekannt. Gibt und gab allerdings schon einige, die so längere Projekte durchgezogen haben. Hab leider gerade die Links nicht zur Hand, vielleicht kann da wer anders weiterhelfen.

Laburrini
11.05.2009, 21:32
Also, ich hab mir vor Kurzem dieses Buch gekauft:How to Make Webcomics (http://www.amazon.de/How-Make-Webcomics-Brad-Guigar/dp/158240870X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1242073689&sr=8-1)
Und ich finds super, gerade weil es auch auf die "kommerzielle" Seite von Webcomics eingeht. Dabei bleibt es immer mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Realität-
Was mich noch zusätzlich davon überzeugt hat, den Ponyhof als Webcomic fortzusetzen!
In den USA hab ich auch noch weitere Erkenntnisse zum Thema gehabt, wenn Du magst können wir uns dazu per PN austauschen, Erik!

Der Erik
11.05.2009, 23:09
@ Yabba: Wahnsinn, vielen Dank für die Infos und die Liste, die arbeite ich schnellstmöglich ab! Hab ehrlich gesagt schon befürchtet, dass epische Comic-Ansätze im Web recht schwierig sind. Noch ehrlicher: Deshalb (u.a.) hab ich die Deae ex machina in viele kleine Kapitel unterteilt, von denen jedes für sich wie eine abgeschlossene Geschichte funktioniert - - nur dass sie erst im Zusammenspiel beginnen, Sinn zu machen.
Aber trotzdem machen die Erfolge der US-Webcomics Mut, da freut man sich für jeden Autor, der den normalen Marktmechanismen eine Nase zeigen kann (und trotzdem was zum Draufrumkauen hat)!
Bei der Gelegenheit wünsche ich dir natürlich, dass du mit deinen Arbeiten auch bald dazu gehörst.

@ Laburrini: Ich sag diesmal vorsichtshalber mal nicht "willkommen zurück"... Hab mir den interessanten Link schon zuletzt angeschaut, begrüße deine Pläne zum Webcomic (stimme aber für Lightning) und tausche mich gerne mit dir aus. Hab selbst leider nix Neues zu bieten, mein Kopf ist total voll mit den letzten 25 Seiten der Deae ex machina (Teil 1), die eigentlich schon fast fertig sein sollten.
Ich meld mich oder du dich, ganz egal. Bin gespannt auf deine Erkenntnisse.

Viele Grüße an euch beide
Erik

SUBZERO 2000
11.05.2009, 23:17
Das sind meistens funny-strips, Erik. Angelehnt an das Format der Zeitungsstrips wie Garfield, Hägar und co. Einige auch als One-Pager.

Erfolgreiche Webzeichner mit langen Geschichten sind mir jetzt nicht bekannt, jedenfalls keine, die allein davon leben könnten.

Phil Foglio wäre einer. Ist mit seiner Serie GIRL GENIUS als normales print Comic gestartet. Hat später sein Geschäftsmodell umgestellt auf neue Seiten die er jeweils Montags, Mittwochs und Freitag online stellt und verdient Geld über den Verkauf von Sammelbänden. Keine teueren Einzelhefte mehr.

Laut eigenen Angaben war die Umstellung die beste Entscheidung seines Lebens : Leserschaft verzehntfacht, Verkaufszahlen vervierfacht. Ausser GIRL GENIUS erscheinen auch zwei ältere Serien auf der Webseite : Buck Godot - Dienstag, Donnerstag und Samstag - und What´s new with Phil & Dixie - Sonntags. Praktisch jeden Tag ein update. Natürlich gibt´s auch das übliche Merchandise und im Moment kann man den achten Sammelband preordern.

http://www.girlgeniusonline.com/

http://www.studiofoglio.com/index.php4


Das mit der engl. Sprachversion ist natürlich völlig richtig, aber es bräuchte schon eine professionelle Übersetzung, die kann ich im Moment wohl kaum finanzieren.

Was ich anzubieten hätte wäre die Übersetzung in´s Spanische und Englische. Und da ist es ja mit der Länge unterschiedlich, es kommt immer auf einen Versuch an. Ich würde die Übersetzung für eine Gewinnbeteiligung machen. Näheres können wir ja über pn klären.

Ich schreibe seit drei Jahren auch einen Blog auf englisch - TALES FROM THE KRYPTONIAN - link in meiner Signatur.

Yabba
12.05.2009, 09:26
@Erik: Bitte sehr und Danke. Gibt noch einige Zeichner mehr, die von ihren Webcomics leben können, aber wie überall ist es so, dass es für jeden erfolgreichen Webzeichner tausend gibt, die es nicht schaffen. Autoren, Schauspieler, Musiker, Künstler jeder Art, ist leider immer so.
Aber ich find`s auch gut, dass es überhaupt funktionieren kann. Man braucht zwar Glück, das ist leider unabänderlich, aber man braucht "nur" das Glück, den Nerv der Leute zu treffen. Beim Print-Weg muss man zusätzlich erst noch das Glück haben, jemanden zu finden, der einen veröffentlicht, diese Hürde fällt schon mal weg beim Internet ;)

@ Subzero: Ah, das ist interessant. Ich hab Girl Genius vor Jahren (muss so 2002 oder 2003 gewesen ein) als Comicreihe kennengelernt. Da es mich aber nicht sonderlich angesprochen hat, hab ich mich nicht weiter drüber informiert und als ich 2007 auf die Webseite gestossen bin, dachte ich, die wäre begleitend. Hat mich leider immer noch nicht angesprochen, auch wenn sich die Qualität der Zeichnungen wesentlich gesteigert hat über die Jahre.
Aber der umgekehrte Weg, von Print zu Web, ist mal was anderes. Wäre vielleicht in der fernen Zukunft sogar ein Weg für die klassischen Verlage. Wenn eine Comicserie/ein Comic nicht (mehr) läuft, auf eine Online-Veröffentlichung wechseln und die Comics dann (für Sammler) per Print-On-Demand zugänglich zu machen (dafür müssten die Print-Preise aber weiterhin runtergehen). Keine oder kaum Kosten für die Verleger und für die Fans die Möglichkeit, trotzdem die Comics lesen und in Print-Form bekommen zu können.
Wer weiß, mal sehen, wohin uns Fortschritt und Zukunft noch bringen.

Ach ja, noch ein paar Beispiele für einen anderen Weg:

Karl Kerschl ist ein bekannter Zeichner, der für DC arbeitet. Weil er aber sein Herzensprojekt nicht unterbringen konnte, hat er es 2007 als Webcomic gestartet und ist dabei, damit sehr erfolgreich zu werden:

http://www.abominable.cc/

Chris Eliopoulos dürfte jeder kennen, der schon mal amerikanische Superhelden-Comics gelesen hat, denn der Mann hat gefühlte 90% der Image und Marvel Comics der letzten 20 Jahre gelettert. Außerdem hat er eine eigene Heftreihe bei Marvel, Franklin Richards: Son of a Genius und seit 2008 zeichnet er seine eigene Online-Comicstrip-Serie, die bisher aber nicht ganz so erfolgreich ist:

http://www.miserylovessherman.com/

Ramon Perez ist Comiczeichner, der für alle großen amerikanischen Comic-Verlage arbeitet und nebenbei gleich zwei Onlinecomics produziert/produziert hat. Wegen persönlicher Probleme und später zuviel Arbeit, hat er eine Weile die Onlinecomics pausiert.

Der ältere und bekanntere ist eine Strip-Serie, die aber nun schon seit Ende 2008 nicht fortgeführt worden ist:

http://www.butternutsquash.net/

Die neuere ist eine Art semi-funny Fantasy-Abenteuer und Ramon hat die Arbeit daran jetzt wieder aufgenommen:

http://www.kukuburi.com/


Auf jeden Fall sieht man an den Beispielen sehr schön, dass es nicht nur das eine oder andere geben muss, sondern dass beides co-existieren, aber auch jede Form für sich funktionieren kann, egal ob Web oder Print. Wobei die Amis uns da schon so weit voraus sind, dass bei ihnen auch Webcomics kommerziell für sich funktionieren und auch so akzeptiert werden. Hier in Deutschland geht`s ja immer noch erst über Print und dann wird über den Erfolg in dem Bereich vielleicht online noch etwas Geld zusätzlich gemacht mit dem Merchandising.
"Der Tod und das Mädchen" von Nina Ruzicka ist noch am ehesten an das amerikanische Webcomic-Prinzip angelegt. Erst als reiner Online-Comic entstanden, dann hat ein Fan einen Klein-Verlag gegründet, um Ninas Online-Comicstrips gesammelt als Bücher herausgeben zu können und soweit ich weiß, lebt die Zeichnerin nun von ihrer Webseite und gelegentlichen Buchverkäufen.

Joscha Sauer hat zwar eine sehr erfolgreiche Webcartoon-Seite, aber hatte wohl nie wirklich versucht, nur davon zu leben. Wenn ich`s richtig verstanden habe, hat er erst Geld verdient, nachdem seine Bücher bei Carlsen erschienen und hat, glaube ich, erst danach auch Merchandising-Produkte auf seiner Webseite angeboten. Aber dazu kann vielleicht wer anders mehr oder genaueres sagen, hab ja die ganze nichtlustig-Entwicklung verpasst und bin erst 2007 darauf aufmerksam gemacht worden.

Der Erik
12.05.2009, 12:59
@ Suberzo: Du bist ja wohl der Hammer und hast noch mehr Fantasie und Optimismus gepachtet als ich! Eine Beteiligung am fabulösen Gewinn der Deae ex machina, meinem bescheidenen Debut...:rolleyes: Ich finds aber klasse und meld mich auf jeden Fall bei dir. (Kann ich alles gar nicht glauben.) :)

@Yabba: Der nächste Hammer! Ich bewundere deinen Informationsstand und hab offensichtlich viel zu viel Zeit mit schreiben & zeichnen verbracht. Ich seh mir all deine Tipps in Ruhe an und versuche möglichst viel davon zu verstehen. Vorher kauf ich aber noch ne Flasche Roten und richte mich ein auf eine lange Nacht mit Webcomics rund um die Welt.

Irgendwie glaub ich, die US-Jungs sind ein bisschen besser geerdet als unsereins, die müssen nicht grundsätzlich daran zweifeln, ob es tatsächlich Sinn macht, dem Medium Comic zu verfallen. Zwar sieht der (Print-) Markt da auch nicht rosig aus, aber da hat eben jeder eine Chance, der sich wirklich anstrengt und an sich glaubt. Einer von Tausend? Ist doch ne gute Chance bei so vielen Einwohnern, so vielen Verlagen und so viel Comic-Tradition.

Ihr macht mir Mut und den kann ich gerade gut gebrauchen. Vielen Dank dafür
Erik

Kocher
12.05.2009, 15:57
Einfach dran bleiben!
Ich find die Länge der Kapitel ok, man kann es lesen wie eine Serie und man sollte dem Leser auch mal was abverlangen und Ritter in der Finsternis der Schnell-Schnell-Junk-Unterhaltung sein. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Nichts geht über schnelle Sachen, aber das ist noch lange kein Grund, längere Sachen nicht zu machen.

Aber vor allem im Netz ist alles, was länger als 10 Zeilen ist, schnell weggeklickt. Deswegen kann es nur über Beharrlichkeit und Qualität gehen.

Ein kleiner Verbesserungsvorschlag zum Comic:
Manchmal würde ich mir mehr den Erzähler wünschen, als Information in den Sprechblasen ...

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht.

Der Erik
12.05.2009, 19:14
Hallo Kocher, Ritter in der Finsternis, das passt nicht nur zu diesem (hier zumindest) düster verregneten Tag! :(
Tja, der Erzähler in den Captions... Ist die alte Frage: Wer erzählt die Geschichte (für den Leser, dem Autor stellt sich die Frage ja nicht)? Und diese elende Frage fängt bei jeder Geschichte aufs Neue an. Eine ewig richtige Antwort gibts da natürlich nicht, man muss eben eine Entscheidung treffen.
Bei den Deae ex machina hab ich mich dazu entschieden, dass die Captions nur vom "neutralen" Beobachter der Zeitebenen kommen und das auch nur auf den Startseiten eines Kapitels. Und selbst das wiederum nur, wenn ein neues Jahrhundert verankert wird oder es zu einer bekannten Epoche Interessantes zu berichten gibt, das im Sinne der Geschichte ist. Also rein faktische/historische Infos, die durch ihre Auswahl natürlich sehr subjektiv werden können.
Nur das Intro am Ende des ersten Kapitels bildet da eine Ausnahme.
Und weil das ein Webcomic ist (sein soll), der im Gegensatz zu Printcomics nicht nur von den reinen Comicseiten lebt, hab ich einige weiterführende Hinweise in die Menüpunkte Charaktere und vor allem Glossar gepackt (und die sind eher subjektiv geschrieben).
Also ergibt sich das Gesamtbild der Story/Welt der Deae ex machina erst, wenn man die Website richtig nutzt. So wie man die fehlenden Zusammenhänge vom Herr der Ringe nicht aus den bekannten drei Bänden rauskriegt, sondern auch Hobbit und Silmarillion kennen muss.
Jaja, ich weiß, ist ein bisschen sehr ambitioniert, zugegeben, aber es ist ja auch mein erster Versuch...:)

Viele Grüße
Erik

SUBZERO 2000
12.05.2009, 22:05
Warren Ellis hat gestern einen Aufruf an alle Onlinecomicmacher gestartet ihre Comics zu promoten :

http://www.comicforum.de/showthread.php?p=2832363#post2832363

Der Erik
13.05.2009, 11:40
Hey Subzero, irrer Tipp, auch hier nochmal vielen Dank. Ich habs nicht geschafft, mir alles anzusehen, aber in dieser Konzentration ist das ein völlig abgefahrenes Panoptikum unterschiedlichster Stilrichtungen! Schön zu wissen, dass man nicht allein ist und dass es so viele kreative Comic-Nerds gibt. Eine Adresse mehr, die ich regelmäßig besuchen werde.

Außergewöhnlich hochwertige Comic-Kunst aus Frankreich findet ihr auch bei Coconino. HIer gehts direkt ins Village des Auteurs: http://www.old-coconino.com/village/mng_village.php

Und hier auf die Home. Die Seite ist in ihrer Architektur das reinste Mysterium: http://www.coconino-world.com/
Wenn ichs richtig verstanden habe, finanziert sich dieses Portal aus Spenden. Da sollte man vielleicht selbst mal drüber nachdenken...

Der Erik
13.05.2009, 18:36
Da fällt mir noch einer ein, der mehr als einen Blick wert ist: http://www.lackadaisycats.com/comic.php?comicid=67

Die wunderschönen Daisys hatte ich schon komplett vergessen, war heute zum ersten Mal seit einem Jahr wieder drin. Überraschend: Nach meinem letzten Besuch hat sich der Store jedoch verändert. Früher konnte man da Poster & T-Shirts direkt beim Autor ordern. Jetzt ist da ein Unternehmen zwischengeschaltet, das sich offensichtlich genau auf solche Freaks & Comic-Romantiker wie uns spezialisiert hat.

4th Dimension Entertainment is a publishing company specializing in books, graphic novels, manga, and related materials and merchandise. Located in Carmichael in Northern California, 4th Dimension Entertainment was founded on the philosophy that the cornerstone of any long-term success in this industry is quality artwork, well developed characters and story, and a creative team that views the projects they work on as more then just a job.
By actively seeking the best talent available, we strive everyday to achieve our goals of creating enduring products that excite audiences.
Check back frequently. As our product lines expand we promise new, fun innovations that are sure to please.

Das macht mal wieder Mut. Wenns das jetzt in den USA gibt, dauert es bestimmt nicht mehr als x Jahre, bis hier einer auf die gleiche Geschäftsidee kommt. Im Notfall mach ich es irgendwann selbst...

Und für alle, die noch nicht im Blog http://www.eriks-deae.de/blog der Deae waren, hier noch ein Schmankerl:

http://www.eriksdeae.de/wordpress/wp-content/uploads/2009/04/ant-urd2.gif

Viele optimistische Grüße
Erik

Der Erik
15.05.2009, 19:20
Freitag, ist irgendwie nicht mein Tag heute, hab gerade in ein paar andere Threads reingelesen und musste hinnehmen, dass mein schwuler Paper Pools-Held im hohen Alter auseinander genommen wird, evtl. nur weil ihm seine Urenkel doch noch ein Laptop geschenkt haben... Ist aber wurscht, jetzt gehts ums nächste Kapitel. Das elfte, nicht zu fassen.

http://www.eriksdeae.de/wordpress/wp-content/uploads/2009/05/kap11a.gif
Also endlich wieder Römer! Glaucus ist wieder da (nicht im Bild) und Cacacastus natürlich auch. Marcus darf selbstverständlich auch nicht fehlen. Also alle aus Kapitel 1, das (oje) im Januar 2009 erschienen ist! Kann gar nicht glauben, was alles an Zeit vorbei gegangen ist seit dem Start der Deae ex machina.
HIer werden übrigens einige Versäumnisse des ersten Kapitels korrigiert wie das korrekte Schnüren und Anlegen der Lorica Segmentata sowie das Innenleben des römischen Scutums.

Das hat natürlich wenig mit der Story zu tun, ist bei einer Zeitreise-Fantasy aber wichtig und macht vor allem Spaß beim Recherchieren. Bald mehr dazu.

Der arme David Hockney, fast wäre er ein zweiter Monet geworden...
Erik

Der Erik
16.05.2009, 11:41
So, das Ganze dann also n bisschen genauer. Seit dieser Szene weiß ich nicht nur, dass die Lorica sowohl vorne als auch hinten geschnürt wird (so passt sie sich eben allen Konfektionsgrößen an), sondern kenne auch den Unterschied zwischen Esel (definitiv links) und Maultier bzw. Maulesel (vielleicht in der Mitte).
Die beiden letzteren kann ich allerdings weder zeichnerisch noch verstandesmäßig unterscheiden. Das ruft nach Laburrini, die mir vielleicht helfen kann bei der Identifizierung dieses Langohrs...
Bald mehr Details zum Panel.
Erik


http://www.eriksdeae.de/wordpress/wp-content/uploads/2009/05/kap11b.gif

Yabba
16.05.2009, 12:24
Die beiden letzteren kann ich allerdings weder zeichnerisch noch verstandesmäßig unterscheiden. Das ruft nach Laburrini, die mir vielleicht helfen kann bei der Identifizierung dieses Langohrs...


Ich bin zwar nicht die Burrini, aber vielleicht kann ich Dir auch etwas weiterhelfen. Im Dorf meiner Eltern in Griechenland gab`s immer viele Esel, Maulesel und Maultiere, aber kaum Pferde, im Dorf hier in Deutschland, in dem ich groß geworden bin, dagegen nur Pferde und Ponys.

Grob gesagt: Esel sind kleiner als Pferde, haben viel längere Ohren, in der Regel eine Bürstenmähne und weisse Färbung an Bauch, Schnauze und um die Augen. Ausserdem sind ihre Gesichter nicht ganz so lang wie die von Pferden und die Nüstern kleiner. Ach ja, sie haben auch eine andere Schwanzform, nicht so einen dicken Schweif wie Pferde, sondern dünner meistens mit einer Quaste dran.

Maultiere und Maulesel sind Kreuzungen von Pferden und Eseln (also ein Elternteil Esel, eins Pferd). Sie sehen fast genau so aus wie Pferde, haben aber die langen Ohren von Eseln, die kleineren Nüstern und meistens auch die weisse Färbung an Augen, Schnauze und Bauch.

Um`s mal auf Dein Bild zu beziehen: gib dem Esel eine etwas kürzere Gesichtsform und dem Maulesel ganz normale Eselsohren, nicht übertrieben lang und es sollten auch keine Schlappohren sein, wie jetzt noch zu sehen (die sehen definitiv seltsam aus). Vielleicht noch die weissen Färbungen von Eseln und Maultieren/eseln einfügen, muss aber nicht sein...

Der Erik
16.05.2009, 19:43
Hey Yabba, du hast griechische Vorfahren?! Gratulation, mein Lieblingsland! Und auf den hintersten Inseln definitiv immer noch voller Eselmaultieresel (oder so...). Sehr nette und relaxte Zeitgenossen, die haben bestimmt mehr vom Leben verstanden als unsereins (auch wenn sie nicht so riechen).
Das mit der Herkunft hatte ich schon verstanden. Maultier = Stute vom Pferd & Hengst vom Esel; Maulesel = Pferdehengst & Eselstute. Ich hätte halt gerne gewusst, ob man Maultier und Maulesel tatsächlich auf so minimalen Raum und mit so wenig zeichnerischen Mitteln unterscheiden kann.
Ich fürchte, die Ohren müssen so bleiben, obwohl sie tatsächlich doppelt so groß sind als in der "Realität". Aber wenn man es zeichnerisch nicht übertreibt, wird es nicht wahrgenommen.
Noch etwas weniger Ohren beim Reittier des neuen Charakters Paphoklos und es ist eben ein Pferd. Aber es sollte doch gar keins sein, auch wenns der Dramaturgie der Deae eigentlich völlig egal sein kann...
Hier die nächsten Fortschritte im Panel. Bald mehr.

Erik

http://www.eriksdeae.de/wordpress/wp-content/uploads/2009/05/kap11c.gif

Yabba
16.05.2009, 21:01
Ja, bin 100% Grieche, Eltern, Großeltern, Ur-Großeltern, Ur-Ur-Großeltern usw. stammen alle aus kleinen Dörfern in den Bergen im Westen Griechenlands ab. Bin aber hier geboren worden.



Ich hätte halt gerne gewusst, ob man Maultier und Maulesel tatsächlich auf so minimalen Raum und mit so wenig zeichnerischen Mitteln unterscheiden kann.


Maultier lässt sich vom Maulesel nicht mal unterscheiden, wenn Du direkt vor ihm stehst und ihm in die Augen guckst...
Maultiere sind aber viel häufiger.

Trotz aller zeichnerischen Freiheit, diese Riesen-Schlappohren des Reittieres würd ich ändern, es sei denn Du willst das Tierchen wirklich ganz unverwechselbar darstellen, weil es später noch eine besondere Rolle einnehmen soll. Ist aber sowas wie der Dumbo unter den Maultieren...

Der Erik
17.05.2009, 09:58
Zu spät! :rolleyes: Nein, der Dumbo hat keine besondere Bedeutung in der Szene & seine Ohren noch weniger!
Interessant, man kann sie also gar nicht voneinander unterscheiden. Wieder was gelernt.

Ich bin aber eigentlich nicht unzufrieden mit den Ohren ;). Die sind etwa ein Drittel länger als auf den Fotos, die ich zum Thema gefunden habe.
Wenn man diese Übertreibung mit anderen innerhalb der Bildsprache oder des Stils der Deae ex machina vergleicht (zB Chara-Design mit überdramatisierten Nasen oä), ist der Muli noch im grünen Bereich. N bisschen Karikatur ist es eben immer, wenn man mit so wenigen Mitteln was verdeutlichen will, oder?

Hier also die Langohr-Tuscheversion.

http://www.eriksdeae.de/wordpress/wp-content/uploads/2009/05/kap11e.gif

d4ddykhaine
17.05.2009, 22:13
meine Fresse, was du hier ablieferst... Hut ab!!!

Lilla Lischt
17.05.2009, 22:28
seehr geil echt krass aber warum trägt der eine ne walfängerharpune?

Kocher
17.05.2009, 23:58
Hast Du eigentlich schon einen ungefähren Umfang?

Der Erik
18.05.2009, 07:49
@d4ddykhaine: Vielen Dank!

@ Lilla: das ist eine Standarte für die Feldabzeichen der Legion etc. Der Kerl hat auch immer ein Bärenfell als Kapuze und trägt auch einen besonderen Titel, den ich aber leider vergessen habe.

@ Kocher: Teil 1 von 3 hat 160 Seiten und ist, so die Göttinnen es wollen, im September abgeschlossen. Danach kommt auf jeden Fall ne Pause. Erstens zum Überlegen, obs weitergeht und zweitens, weil ich nicht schnell genug bin, um jeden Monat 15-20 Seiten ins Netz zu kriegen.
Ich arbeite zurzeit mit ein bisschen Vorsprung, weil mir von Anfang an nicht wohl dabei war, in "Echtzeit" zu produzieren.
Man kanns hat nicht so wirklich planen, weil manche Seiten eben mehrere Anläufe brauchen. Seit ich die Deae ex machina mache hab ich einen Riesenrespekt vor der Routine der Künstler, die tatsächlich Periodika zeichnen.

Viele Grüße
Erik

d4ddykhaine
18.05.2009, 07:52
seehr geil echt krass aber warum trägt der eine ne walfängerharpune?

Ich glaube du meinst net die Standarte sondern das Pilum, oder?
zumindest würde ich mal behaupten, daß das ein Pilum ist, ein Wurfspieß der römischen Legionen. ;)
Ein langer Holzschaft mit einem langen Metallspieß am Ende, deren eigentliche Spitze im Gegensatz zum restlichen Metallteil sehr hart war. Die weichere Metallstange verbog sich beim Aufprall, was z.B. bei einem Schildtreffer das Schild unbrauchbar macht, da es durch das zusätzliche Gewicht zu schwer und die Holzstange des Pilums einfach unhandlich wird. Ausserdem wurde man so im schlimmsten Fall wohl ans eigene Schild "getackert"... :gaga:

Ingo Römling
18.05.2009, 08:44
Wenn Dein Strich nicht so "offen" wäre, könnte man denken, der Herr Uderzo hätte da die Finger drin gehabt. Sehr geil. Ich mag auch Deine sparsame Art, zu colorieren. Einfach nur schön!

Hast wohl auch ne Menge Zeit mit historischer Recherche verbracht, was?

Zerobrain
18.05.2009, 11:50
Ich glaube du meinst net die Standarte sondern das Pilum, oder?
zumindest würde ich mal behaupten, daß das ein Pilum ist, ein Wurfspieß der römischen Legionen. ;)
Ein langer Holzschaft mit einem langen Metallspieß am Ende, deren eigentliche Spitze im Gegensatz zum restlichen Metallteil sehr hart war. Die weichere Metallstange verbog sich beim Aufprall, was z.B. bei einem Schildtreffer das Schild unbrauchbar macht, da es durch das zusätzliche Gewicht zu schwer und die Holzstange des Pilums einfach unhandlich wird. Ausserdem wurde man so im schlimmsten Fall wohl ans eigene Schild "getackert"... :gaga:
Musste erstmal genau hingucken, um die Standarte überhaupt zu entdecken. Denke auch, dass Lilla das Pilum meinte. Ich hatte mich zunächst gewundert, warum Castus zwei von den Zahnstochern ;) mit sich rumschleppt, vermutlich weil ich die - typischerweise hasta bewährten? - Asterix Legionäre im Kopf hatte :rolleyes:

Der Erik
18.05.2009, 11:56
@ monozelle: zu dem freundlichen Farbkompliment pass das hier ganz gut ;).

http://www.eriksdeae.de/wordpress/wp-content/uploads/2009/05/kap11f.gif

Zur Recherche: Ja, hab schränkeweise Bücher mit ganz vielen Bildern drin! Was ich da so versuche rauszufinden, gibts im Virtuellen Atlier der Deae ex machina zu sehen, und zwar hier http://www.eriks-deae.de/studien
Manches lässt sich prima recherchieren wie die Conquistadoren aus Kapitel 5, die Germanen sind total schwierig, unsere Vorfahren haben der Nachwelt wohl nicht so viel hinterlassen. Römer sind (mittlerweile) einfach, da gibts ganze Festspiele in historischen Outfits (vor allem in England).
Kommen aber noch ein paar weitere Zeitebenen, das ist ja auch der Spaß dabei...

Viele Grüße
Erik

Der Erik
18.05.2009, 12:04
@ Zerobrain: Endlich mal fundierte Antike-Fans unter sich! Ich hab extra neben dem Pilum auch die Hasta ins Bild gebracht (unten Mitte), hier fehlt noch ein Stück vom Panel!
Ich hab da unterschiedliche Auffasungen zu Pilum und Hasta gefunden. Die einen sagen, die Legionäre hätten einen Wurfspeer (für den ersten Schritt der Schlacht), der sich dann wie geschildert im Schild des Gegners verbog und ihn behinderte. Sowie einen Kampfspeer für den zweiten Gang der Schlacht (mit dem Ding konnte man den Gegner auf Distanz halten oder auch attackieren).
Andere Infos besagen, dass das Pilum die Hasta komplett abgelöst hat, weil der Prügel viel zu schwer war. Diese Legionen haben ja in Windeseile riesige Entfernungen hinter sich gebracht.
Haben wir keinen Geschichtsprofessor hier, der uns mal richtig aufklärt?
Erik

Torsten B. Abel
18.05.2009, 12:29
Noch ein Webcomic-Künstler, der davon lebt:
David Willis.

http://www.shortpacked.com/
http://www.joyceandwalky.com/

Der verdient sogar genug damit, um aus eigener Tasche den Betrieb einer Transformers-Wiki (auf demselben Server) zu betreiben.

Lilla Lischt
18.05.2009, 14:27
ich kannte das pillum nur mit runder wölbung beim übergang von schaft zu spitze daher sahs im ersten moment so aus wie ne harpune

Der Erik
18.05.2009, 17:39
Hallo Torsten, den David Willis muss ich mir mal in Ruhe ansehen. Your ad could be here, advertise in this space? Macht nicht gerade Mut...
Hast du das mit lackadaisy mitgekriegt? http://www.4thdimensionentertainment.com/
Hört sich erstmal gut an als Vermarktungs-Konzept für Webcomics. Denn von Web-Werbung leben wollen viele (ich am liebsten auch), aber die wenigsten könnens auch. Diese hier spezialisieren sich wohl auf eine Vermarktung von Merchandise & Printversionen.
Hab mal recherchiert über die Tracy Butler & http://www.lackadaisycats.com/comic.php?comicid=67 und bin ein bisschen baff. Die Seite mit ihrem wunderschönen Artwork kenn ich schon seit Jahren, aber die Autorin scheint gerade alles richtig zu machen.
Sieht zumindest so aus
Erik

Zerobrain
19.05.2009, 11:01
@ Zerobrain: Endlich mal fundierte Antike-Fans unter sich! Ich hab extra neben dem Pilum auch die Hasta ins Bild gebracht (unten Mitte), hier fehlt noch ein Stück vom Panel!
Durch Google und Asterix zum "fundierten Antike-Fan" :D - Strike! Bin eigentlich nicht so der Geschichtsfreak, aber irgendwas hat mich dann doch geritten, mir ein wenig Halbwissen zu Pila an zu eignen.


Ich hab da unterschiedliche Auffasungen zu Pilum und Hasta gefunden. Die einen sagen, die Legionäre hätten einen Wurfspeer (für den ersten Schritt der Schlacht), der sich dann wie geschildert im Schild des Gegners verbog und ihn behinderte. Sowie einen Kampfspeer für den zweiten Gang der Schlacht (mit dem Ding konnte man den Gegner auf Distanz halten oder auch attackieren).
Andere Infos besagen, dass das Pilum die Hasta komplett abgelöst hat, weil der Prügel viel zu schwer war. Diese Legionen haben ja in Windeseile riesige Entfernungen hinter sich gebracht.
Haben wir keinen Geschichtsprofessor hier, der uns mal richtig aufklärt?
Erik
NDee ist doch derjenige hier im Forum, im dem unbändigen Wissen über die Antike, oder?! ;)


ich kannte das pillum nur mit runder wölbung beim übergang von schaft zu spitze daher sahs im ersten moment so aus wie ne harpune
Im weitesten Sinne liegst du damit gar nicht so falsch. Ne Harpune ist ja auch eine Art von Wurfspeer.

Yabba
19.05.2009, 11:51
@Torsten: Webcomiczeichner gibt es viele, die davon leben können. Wie gesagt, die meisten sind aber Gag strips oder Onepager (bzw Tagebuchformate wie http://www.americanelf.com/ ).
Eine unvollständige Liste der Webcomics, die hauptberuflich betrieben werden, gibt`s auch bei wikipedia: List of self-sufficient webcomics (http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_self-sufficient_webcomics)


Hallo Torsten, den David Willis muss ich mir mal in Ruhe ansehen. Your ad could be here, advertise in this space? Macht nicht gerade Mut...


Feste Werbepartner/sponsoren zu bekommen ist etwas schwieriger (bzw dank Krise jetzt noch schwieriger) als zB Banner-Anzeigen von Google Adsense oder Project Wonderful einzubauen. Oder kleine Banner von Webmastern. So ein großer fester Anzeigenplatz kostet schon mehr, ob da Werbung geschaltet ist oder nicht, macht nicht den Erfolg einer Webcomic-Seite aus. Webcomiczeichner leben in erster Linie von Merchandising und Buchverkäufen ihrer Webseite. Seit neuestem setzen einige der großen Webcomic-Seiten auch auf eine beitragspflichtige Mitgliedschaft (man darf dann die Comics kommentieren und bekommt Zugang zu speziellen Aktionen/Bonus-Inhalten etc.). Ob sich dieses Vorgehen für die Macher rentiert, weiß ich allerdings nicht, time will tell.

Die Lackadaisys kenn ich auch schon eine Weile, dürfte aber noch nicht bekannt genug sein, um der Künstlerin als einziger Lebensunterhalt zu dienen. Wird aber vielleicht noch, bei den Amis gibt`s ja mehr Leute, die auf schöne Bilder in Comics und auch Furrys stehen als bei uns :)

Der Erik
19.05.2009, 16:14
Hey Yabba, guck mal in ihr Forum! Stärker frequentierte Threads findest du auch hier im CF nicht.
Da hängt allerdings auch noch ein Lackadaisy Role Play dran. Auf jeden Fall ist das ne Riesen-Community rund um einen Webcomic.
So was hab ich bisher nicht gesehen. Macht wieder mal Mut. :rolleyes:

Ich glaub, zum Thema Beitragspflichtige Webinhalte sind alle Worte überflüssig...

Yabba
19.05.2009, 17:11
Auf jeden Fall ist das ne Riesen-Community rund um einen Webcomic.
So was hab ich bisher nicht gesehen. Macht wieder mal Mut. :rolleyes:


Nene, riesig ist sowas: http://forums.penny-arcade.com/

Das Problem mit Webcomics ist, dass Du als Macher einen sehr langen Atem brauchst. Es dauert normalerweise Jahre bis ein Webcomic genug Leser/Fans gewonnen hat, damit der Zeichner vom Comic leben kann. Mit drei Jahren aufwärts sollte man rechnen. Der Zeichner von Goats hat 9 Jahre [EDIT: hab`s nachgeguckt und verbessert] gebraucht und das, obwohl er schon nach 6 oder 7 Jahren bereits bis zu 80.000 tägliche Leser hatte. Und natürlich kann es passieren, dass man es nie schafft. Neben vielen anderen Faktoren spielt Glück auch immer eine große Rolle.

Der Erik
20.05.2009, 08:32
Auweia! Ja, die Zahlen von Penny Arcade sind beeindruckend (auch der Disturber "10 years").
Wie bereits dikutiert also tatsächlich alles kurze Strips, die sich da im Web mit langem Atem durchsetzen.
Schade, das ist nicht mein Ding. Und so ein richtig episches Teil geht eben nur Fulltime, bei einer Seite pro Woche bräuchte man 5-6 Jahre, und für den Leser wäre das Ganze nur als Stückwerk konsumierbar...
Ich zieh jetzt die Scheuklappen an, setz den Tunnelblick auf und mach mich an die Fertigstellung des 1. Teils der Deae ex machina...

Viele Grüße
Erik

Jot
20.05.2009, 12:36
Schade, das ist nicht mein Ding.
Ist aber auch gut so. Thematik, Zeichenstil (den ich ablsout klasse finde) und Herangehensweise sind eine willkomene und erfrischende Abwechslung zum inzwischen nicht mehr übersichtlichen Comicstrip-gewusel im Web. Stampf das hier bloß nicht ein, um Strips zu produzieren :)

Der Erik
20.05.2009, 13:23
Hallo Jot, schön, dass du hier reinschaust! Hab mich bisher nicht in deinen Rekord-Thread getraut (hab aber brav alles gelesen und hab natürlich großen Respekt vor deiner unermüdlichen Arbeit und ihrem Umfang und allem - Hut ab!).

Nein, für einen Wechsel auf einen Strip würde ich die Deae nicht einstampfen. Nichts gegen Strips, die Klassiker dieses Comic-Genres liebe ich abgöttisch. Aber ums Einstampfen drumrum kommen - das ist etwas ganz anderes (bei aller Liebe zu den Nornen-Zicken). Ich tippe, dass wir beiden die Leiden des Comic-Sisyphos aus dem FF kennen, und dann kennst du ja die regelmäßig wiederkehrenden Zweifel am Sinn der nächsten Seite, des nächsten Kapitels, des nächsten Tages. Oh nein, ich bin ein Comic-Nerd...

Viele Grüße und vielen Dank für dein Eingreifen
Erik

PS: klasse, wie du immer wieder die Typo als Gestaltungselement jenseits ihres Stammplatzes im Bubble einsetzt.

Lilla Lischt
20.05.2009, 13:39
Im weitesten Sinne liegst du damit gar nicht so falsch. Ne Harpune ist ja auch eine Art von Wurfspeer.

Ne Harpune ist ja auch ein Wurfspeer nur nicht mehr heutzutage heute werden die mit extra "Kanonen" verschossen, was ich unsportlich finde

und ne hasta ist eine lanze ein pillum ein speer speere können geworfen werden lanzen sind länger und nahkampfwaffen

Arne S.
20.05.2009, 15:16
mann, ich nehm mir jetzt schon die ganze zeit vor mich durch dein comic zu lesen und komm nicht dazu. die zeichnungen finde ich einfach großartig. absolut lebendig!

das mit den webcomics ist ein interessantes thema. aber ich laube man muss auch unterscheiden zwischen "davon leben können" und "damit reich zu werden". ich kenne einige, die stolz sind von comics allein zu leben, aber ins schwitzen kommen wenn sie sich mal ein eis leisten wollen. würde mich also mal interessieren, was diese bekannten webcomicschaffer so genau umsetzen.

Yabba
20.05.2009, 15:59
Genaue Zahlen werden wohl nur die Comiczeichner selbst und vielleicht noch das Finanzamt haben.

Also bei den Penny-Arcade Jungs kann man davon ausgehen, dass sie eher in Richtung "davon reich werden" anzusiedeln sind. Nicholas Gurewitz mit seinen Perry Bible Fellowship Comics dürfte auch mehr als nur gut über die Runden gekommen sein (als er sie noch machte), nicht nur, weil die in mehreren Zeitungen erschienen, sondern auch wegen seines Buches, das ihm allein schon mit den 300.000 Vorbestellungen damals einiges eingebracht haben dürfte (selbst, wenn er nur 1$ pro Buch bekommen haben sollte).
Um Scott Kurtz muss man sich wahrscheinlich auch nicht sorgen. Howard Tayler, der mit Schlock Mercenary so etwa knapp im oberen Drittel der bekannten/erfolgreichen Webcartoonisten anzusiedeln ist, verkauft nach eigenen Angaben etwa 2000 Stück pro Buch, wenn`s gerade neu herauskommt. Verdient aber etwas über 13$ pro Buch (in diesem Video erzählt er mehr darüber: http://www.opensourcetv.tv/video/7.html ), da kommt allein dadurch schon einiges zusammen. Dazu halt noch Merchandising und Werbeeinnahmen.

Genaue Zahlen von anderen hab ich nicht, wie gesagt, wird selten offen drüber gesprochen.

Ich denke, die dickeren Fische unter den Webcartoonisten kommen mehr als nur gut klar, aber das sind halt nur wenige. Gibt dann wohl noch viele, die damit gerade so über die Runden kommen, was völlig ok ist. Hauptsache, man kann von dem leben, was einem Spaß macht. Geld ist ja nicht das Wichtigste. Mir würd`s jedenfalls reichen, nur vom Cartoonzeichnen leben zu können, selbst wenn ich dann nicht jedes Jahr in Urlaub fahren kann :)

Aber die meisten müssen ihren Lebensunterhalt mit anderen Sachen bestreiten und ihre Webcomics als Nebenjob oder Liebhaberei betreiben.

Jot
20.05.2009, 16:59
... das ihm allein schon mit den 300.000 Vorbestellungen damals einiges eingebracht haben dürfte (selbst, wenn er nur 1$ pro Buch bekommen haben sollte).
... ich bin ein Wurm. :uhoh:

Der Erik
20.05.2009, 20:06
@ jot: Würmer sind wir alle, aber du bist ein besonders fleißiger Wurm, der was will von sich selbst und vom Leben. Außerdem schaffen es Würmer immer wieder ans Licht und selbst wenn sie dort maltraitiert werden, lebt meist die bessere Hälfte weiter :).

Jetzt geb ich hier ausnahmsweise mal den Optimisten. Aber das seid ihr selbst schuld...

@ Yabba: Vielleicht sollten wir nochmal über Printcomics reden (weil Webcomics so frustrieren). Wie wärs mit mehr als 300 Mio Asterix-Alben? Na gut, zu hoch gegriffen, kommt so wahrscheinlich nie wieder und hat ja auch 40 Jahre gedauert.

Aber das sind die Top Ten 2008 aus Frankreich (produzierte, nicht verkaufte Auflage, in F gehen nicht verkaufte Comics zurück an den Verlag, genau wie hier Zeitschriften):

“Titeuf” de Zep (1.832 000 ex.) -
“Blake et Mortimer” de Yves Sente et André Juillard (600 000 ex.)-
“Lucky Luke” de Laurent Gerra et Achdé (535 000 ex.) -
“Largo Winch” de Jean Van Hamme et Philippe Francq (490 000 ex.)-
“Le Chat” de Geluck (320 000 ex.) -
“Thorgal” de Sente et Rosinski (300 000 ex.)-
“Lanfeust des étoiles” de Christophe Arleston et Didier Tarquin (300 000 ex.) -
“Cédric” de Raoul Cauvin et Laudec (273 000 ex.)-
“XIII Mystery” de Xavier Dorison et Ralph Meyer (253 000 ex.) -
“Les Profs” d’Erroc et Pica ou “Les Bidochon” de Christian Binet (200 000 ex.)

Frankophile lesen hier http://www.acbd.fr/bilan-2008.html den kompletten Bericht über eins unserer Nachbarländer (ist gerade 500 m Luftlinie von hier entfernt, hechel). Grob geschätzt ein Markt, der 30 Mio Alben pa verkauft, und das zu guten Preisen.

Webcomic oder Comic? Bin völlig ratlos. Erik

Yabba
20.05.2009, 21:19
Du meinst echt, Print-Comics sind hier in Deutschland ein weniger frustrierendes Thema? :D

Also, da Du eh schon einen franco-belgischen Stil hast, übersetz Dein Zeugs ins Französische und versuch`s in Frankreich damit. Zumindest der Markt für Comic-Alben ist dort größer. Die Chance einen Verlag zu finden aber bestimmt auch kleiner, da die ja sehr viele eigene gute Zeichner dort haben und eigenes Material en masse produzieren.

Aber mal zum Vergleich, Titeuf verkauft sich in Fankreich in Millionenhöhe und hier bei uns gehen so um die 10.000 Exemplare davon übern Tisch und das ist schon sehr gut...

Es hindert Dich aber auch niemand daran, Dein Projekt als Webcomic fortzusetzen und es gleichzeitig Verlagen in Deutschland und Frankreich anzubieten, oder? Fortwährende, beständige Arbeit erfordern beide Wege. Vor Asterix hatten Goscinny & Uderzo auch jahrelang keine großen Erfolge (zB Umpah Pah, tolle Serie, die`s nie ins Rampenlicht geschafft hat) und auch Asterix hat lange gebraucht, um erfolgreich zu werden.

Wie gesagt, langer Atem und Glück sind wichtig, egal was Du tust ;)

Laburrini
20.05.2009, 21:47
Da kann ich dem Yabba nur zustimmen. Soweit ich mich erinnere, wolltest Du im Sommer (also quasi jetzt bald) ja Bilanz ziehen, wies mit DEAE weitergeht?
Wirst Du denn jetzt Verlage kontaktieren?
Ich kenne mich im frankobelgischen Bereich ja wenig aus, aber vielleicht könntest Du Dir ja mit ein paar übersetzten Seiten in der Tasche einen Agenten suchen, der Kontakte zu französischen Verlagen herstellt?
Wie gesagt, keine Ahnung, ob das so funktioniert, aber ich bin der Meinung, dass Du den englisch- und französischsprachigen Raum auf jeden Fall in Erwägung ziehen solltest.
In dem Sinne, à bientôt!

Der Erik
20.05.2009, 22:32
@ Yabba: Mein "franko-belgischer" Stil (vielleicht reden wir da noch mal in Ruhe drüber) hat schon mal zu entrüsteten Reaktionen der üblichen verdächtigen europäischen Verlage geführt, die mir deutlich zu verstehen gegeben haben, dass sie es ablehnen, "amerikanische" Comics zu verlegen (!).
Gut, ist schon ein paar Jahre her, seitdem ist einiges passiert in meinem "Stil", aber eigentlich nur an der Oberfläche. Darunter ist es immer noch das, was ich wirklich machen möchte. Und genau das ist und bleibt leider oftmals eine No-go-area für die traditionsbewussten Franko-Belgier. C'est la vie, n'est-ce pas?

Nein, nichts hindert mich daran, so weiter zu machen. Außer den Kosten für Miete, Essen und Trinken und der Zeit, die schneller abläuft als man es verstehen kann. Deine Ratschläge sind trotzdem alle richtig, vielen Dank dafür. Ich wünschte, ich hätte deine Nerven.

Jetzt geb ich also wieder den Pessimisten, geht ja schnell heute.

@ Laburrini: Chère Sarah, tu as raison, c'est cet éte òu il faut trouver une solution pour tout ça. On verra...
Grosses bises
Éric

Der Erik
23.05.2009, 19:11
So, hab mich wieder eingekriegt. Also weiter mit Tunnelblick und Kapitel 12. Hier eine Splash, die im ersten Versuch irgendwie nicht überzeugt hat.

http://www.eriksdeae.de/wordpress/wp-content/uploads/2009/05/kap12a.gif

Da wollte ich mal wieder eine besonders dynamische Perspektive zeigen von drei Rittern auf einem Berg hoch oben über einer Stadt. Sieht aber irgendwie viel zu normal aus. Also nochmal das Ganze.

Der Erik
24.05.2009, 09:46
Also hab ich die drei Fluchtpunkte mehr zum Panel hingeschoben. So wird das Ganze dynamischer und nicht mehr so normal. Außerdem ist der Größenunterschied der drei Figuren jetzt größer, das bringt auch was. Ist jetzt irgendwie mehr alles in einem BIld integriert, was vorher noch in zwei Teile zerfallen ist.

http://www.eriksdeae.de/wordpress/wp-content/uploads/2009/05/kap12b.gif

Laburrini
24.05.2009, 10:37
Mannomann, Du solltest Workshops zum Thema Persepektive machen. Ich wäre sehr dankbar dafür!
Die neue Version ist auf jeden Fall noch stärker und bildet mehr eine Einheit! Superbe!

Der Erik
24.05.2009, 12:26
Hey, vielen Dank! Den Workshop kriegst du bestimmt :). Ich bin aber von deiner Art, an die Dinge heranzugehen, viel mehr beeindruckt. Du triffst Leute von Dark Horse und stellst ihnen deine Projekte vor?!
Kann ich gar nicht glauben, von sowas träume ich ja nicht einmal. Da bin ich wohl eher das Modell blasse Kellerassel, die immerfort im Keller rumwuselt und das Tageslicht scheut :(.
Aber dafür kenn ich mich in diesem Keller schon ganz gut aus... Hier also der nächste Schritt des Panels. Die Anordnung der Fluchtpunkte sorgt natürlich für die Harmonie des Aufbaus, aber die Tiefenwirkung entsteht vor allem durch Überschneidung und Größenunterschiede. Leider vergess ich das manchmal...

Viele Grüße
Erik

http://www.eriksdeae.de/wordpress/wp-content/uploads/2009/05/kap12c.gif

Sanchez
24.05.2009, 14:55
Du triffst Leute von Dark Horse und stellst ihnen deine Projekte vor?!
Kann ich gar nicht glauben, von sowas träume ich ja nicht einmal.
Erik



Dann soltest du das aendern und dir an Ihr ein Beispiel nehmen!
Denn denn bei der Qualitaet deiner Arbeiten ist es fast schon ein Verbrechen nicht zu den Verlagen zu gehen.
Denn glaub mir, selbst wenn die Verleger deine Arbeit nicht veoeffentlichen (aus welchen Gruenden auch immer) freuen sie sich wenn sie sehen koennen wieviel Arbeit und Herzblut jemand wie du in dieses tolle Medium steckt. Denn jeder Comicverleger ist auch Comicfan.
Es soll auch schon vorgekommen sein das ein Verleger einen Comickuenstler (denn nichts anderes bist du) zur Konkurenz geschickt hat wohl wissend das sein Projekt dort Kommerziell erfolgreich wird.

nur Mut Erik
Gruss
Sanchez

Laburrini
24.05.2009, 16:00
Der Mutmachung kann ich nur zustimmen! Alles, was ich getan habe, war mir ein Flugticket für die Staaten zu kaufen und meinen inneren Schweinehund zu überwinden.
Aber es geht auch billiger, wie z.B. zum Comicfestival in Münchnen zu fahren, das ja bald stattfindet.
Hop hop also, raus aus dem Keller! :)

Der Erik
24.05.2009, 18:18
@ Sanchez: Du weißt gar nicht, wie gut das tut, was du gerade geschrieben hast! Werd mich genau dran halten. Aber vorher nicht blinzeln beim Tunnelblick. Noch drei, vier Wochen... :rolleyes:

@ Laburrini: Ich fürchte, München schaffe ich nicht :(. Muss erst raus aus dem Tunnel (und bin fast pleite). Den Workshop machen wir eher nach Juni.
Aber du machst viel mehr, als nur ein Ticket zu buchen. Du kennst Leute, lernst dadruch neue Leute kennen und bist Teil eines Netzwerks, das sich permanent erweitert. Find ich total klasse und beeindruckend. Das muss man genauso können wie irgendwelche Perspektiven zu kritzeln.
Mach bloß so weiter, ist genau der richtige Weg. Und schönen sonnigen Sonntag noch an euch beide.

Im Keller
Erik