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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Das Getriebe" von Christophe Blain



Dirk Rehm
30.05.2008, 14:18
Stefan Pannor hat eine erste Besprechung für www.satt.org geschrieben:


Christophe Blain: DAS GETRIEBE

Der Student George meldet sich bei der Marine, weil ihn das Fernweh und die Abenteuerlust gepackt haben. Dummerweise ist die Seefahrt dann doch nicht so unterhaltsam: auf dem Gigantschlachtschiff LEVIATHAN packt ihn die extreme Seekrankheit. Die Mitmatrosen sind rau, aber kaum herzlich, der Führungsstil dem militärischen Zweck des Bootes entsprechend rigide. Auf der Flucht vor der Bordpolizei finden sie in den Untiefen des Schiffes das gewaltige Getriebe, von dem das Schiff in Gang gehalten wird, und legen es aus Versehen still. Die gewaltige LEVIATHAN stoppt, und eine Jagd auf die unfrewilligen Saboteure beginnt.

Mehr: http://www.satt.org/comic/08_05_getriebe.html

Dirk Rehm
31.05.2008, 14:47
Gottfried Knapp über "Das Getriebe" in der "Süddeutschen Zeitung" vom 31. Mai:


Comic-Roman "Das Getriebe" - Die Schrecken der Tiefe

Im Bauch eines gigantischen Schlachtschiffs: Christophe Blains Comic-Roman "Das Getriebe" zieht den Leser in gefährliche Tiefen, in die Zonen der Angst.

Der neue Comic-Roman des Franzosen Christophe Blain hält sich formal an ein klassisch bewährtes Spannungsrezept. Von der Einleitung und vom Ende abgesehen, spielt die erzählte Geschichte an einem genau begrenzten Ort, in einem Hohlkörper, aus dem es kein Entrinnen gibt: Wir begeben uns in den Bauch eines gigantischen, hermetisch geschlossenen Kriegsschiffs.

An diesem einheitlichen Ort könnte sich, wie in vielen klassischen Kriminalromanen, unter dem überschaubaren Personal ein Mord ereignen, bei dessen Aufklärung alle Anwesenden nacheinander in Verdacht geraten.

Blain hat sich für ein anderes, im Bildmedium Comic bewährtes Verfahren entschieden: Nicht die Handlungen der Menschen geben Rätsel auf, nein der Ort selber wird zum Geheimnis, zum unauslotbaren Tiefenraum, in dem sich ständig neue Ein- und Ausstiege, Abgründe und Fallen auftun.

Mehr: http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/128/177589/

cyqle
01.06.2008, 09:22
Habe den Band nun auch endlich gelesen. Leider nicht sooo lustig, wie 'Isaak der Pirat' oder 'Gus' aber trotzdem ein schöner Trip in eine andere Welt. Denn das ist es, was mir an Blain so gefällt, die Themen sind nicht abgenutzt und vielfälltig. Zumal beeindruckt mal wieder sein unkonventioneller Zeichenstil und die phamosen Charaktere. Ein wirklich schöner Comic.

J. Mand
03.06.2008, 09:59
ich finde den band absolut toll. und ich bin froh, dass ihr den trotz seines "alters" noch gebracht habt. danke.

ich würde ja nur zu gerne mal eine seite ohne farben sehen. einfach so aus interesse, was herr blain so abgibt und was dann daraus der colorist noch macht. gerade die farben sind ja bei allen seinen sachen schon sehr extravagant. ob seine zeichnungen in schwarz weiss auch so gut funktionieren würden?

lg J. Mand

Dirk Rehm
03.06.2008, 10:17
Zwei Leseproben in Schwarzweiß gibt es hier zu sehen: http://www.graphic-novel.info/?p=183

cyqle
03.06.2008, 12:03
Wow, fast noch besser als in Farbe. Sehr stimmig. Blain ist einfach grandios!

J. Mand
03.06.2008, 14:22
"service is our sucess" war mal der spruch einer österreichischen fluglinie, den solltet ihr vielleicht übernehmen.

danke sehr!
dass das in schwarz/weiss so gut funktioniert hätte ich nicht gedacht. wie ein guter film aus dem 20er jahre deutschland oder ein amerikanischer aus den 40ern. ich wär weder überrascht über so ein panel http://www.filmportal.de/public/pics/IEPics/01/073517C653DD4C9CB824051A09C689AC_103.jpg noch über den klassischen schatten einer jalousie auf einer szene.

schön. danke für die links

Christian Maiwald
03.06.2008, 19:25
Da kann ich auch die französische Sammelausgabe der ersten drei Bände von "Isaak der Pirat" empfehlem - diese sind dort nämlich nicht koloriert und sind trotzdem/deswegen (je nach Geschmack) wunderschön:
http://www.poissonpilote.com/flash/indexPP.htm
http://www.amazon.fr/Isaac-Pirate-%C3%89dition-sp%C3%A9ciale-format/dp/2205055380/ref=sr_1_12?ie=UTF8&s=books&qid=1212517135&sr=8-12

MAQZ
03.06.2008, 22:30
...auf der ComicRadioShow:

http://www.comicradioshow.com/Article2705.html

Christian Maiwald
08.07.2008, 21:03
Christian Meyer auf tiefkultur.de:


Christophe Blain ist derzeit mit den Serien „Isaak der Pirat“, „Gus (http://tiefkultur.de/2007-11-19/neue-comics-von-lewis-trondheim-joann-sfar-und-christophe-blain/)“ und „Donjon – Morgengrauen“ gut beschäftigt. Mit „Das Getriebe“ erscheint jetzt ein knapp zehn Jahre alter Einzelband, … der bereits alle Qualitäten Blains offenbart, erstmals auf Deutsch.

mehr: http://tiefkultur.de/2008-06-11/das-getriebe-von-chrsitophe-blain/

Dylan
10.07.2008, 18:13
Ich bin total erschlagen und begeistert vom "Getriebe". Beim Durchblättern war ich noch etwas skeptisch, aber als ich anfing zu lesen, konnte ich nicht mehr aufhören. Der Comic hat mich total in seinen Bann gezogen. Erst beim Lesen hebe ich richtig bemerkt , wie toll die Zeichnungen sind. Und die Kolorierung ist geradezu phantastisch.
In Erlangen habe ich einige Originale in sw gesehen. Ich finde es unglaublich, das sie auch in sw wirken.
Anders - aber genau so magisch.
Mir hat der Band mindestens so gut gefallen wie "Isaak". Klasse. Für mich einer der Höhepunkte vom bisherigen Comicjahr.

Ollih
19.08.2008, 20:17
Besser spät als nie... gekauft gelesen (be)geistert :klatsch:

Dirk Rehm
30.09.2008, 09:21
Thomas Wörtche hat "Das Getriebe" für www.titel-magazin.de besprochen:


Zum Mitraten

Bei Kriminalliteratur geht es um Geheimnisse und Rätsel. Sagt man. In Christophe Blains Comic Das Getriebe ist das ganz sicher der Fall.Thomas Wörtche hat sich das schöne Bilderbuch angesehen.

„Mystery“ hat viele Facetten. Ein streng limitierter Handlungsort kann besonders viel Rätselhaftes und Geheimnisvolles bieten, wenn er zusätzlich ungeahnte Dimensionen, gar Räume im Raum bieten kann. Ein gigantisches Schiff zum Beispiel. Auf der „Leviathan“, dem gewaltigsten Panzerschiff seiner Zeit – unter französischer Flagge, irgendwann vor dem Ersten Weltkrieg – siedelt Christophe Blain seine Mysterien an. Denn in das Antriebsgetriebe des Giganten ist ein Bleistiftspitzer geraten – man kann es aber auch metaphorisch auslegen, klar – , und die Ausflüge in die Eingeweide des nicht umsonst nach dem sprichwörtlichen Seeungeheuer (nicht nur bei Thomas Hobbes) benannten Schiffes, dienen eher dazu, Geheimnisse zu schaffen denn zu erhellen.

Mehr: http://www.titel-magazin.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=7386&POSTNUKESID=920840989db52657146108d034db3e63