Vampire Hunter D
14.10.2002, 15:12
Ab und zu bekommt der geneigte Cineast Filme zu sehen, mit denen er selbst in seiner wildesten Phantasie nicht gerechnet hätte. Die letzte witzige Begegnung der skurrilen Art initiierte mein Bruder als er mir seine frisch erworbene DVD "Thumb Wars" zum Filmgenuß der etwas anderen Art zur Verfügung stellte.
Wer von "Thumb Wars" bis jetzt noch nichts gehört hat und sich darunter überhaupt nichts vorstellen kann (mir ging es genauso), dem möchte ich kurz einige Details zum Inhalt verraten: Stellt euch eine "Star Wars"-Parodie vor in der die Akteure allesamt Daumen (!) sind, denen mittels moderner Tricktechnik verzerrte Augen und Münder auf das Antlitz kopiert wurde und ihr habt "Thumb Wars" als Ergebnis. Na gut, das mit den Daumen war nur ein Spaß meinerseits. In Wahrheit spielen auch noch ein Fuß und ein Kinn mit! ;)
Die Geschichte von "Thumb Wars" ist sehr stark an "Star Wars Episode IV" angelegt, beinhaltet aber auch ein paar Elemente aus "Das Imperium schlägt zurück" (zum Beispiel Yoda). Ich setze jetzt einfach einmal voraus, daß die Geschichte vom "Krieg der Sterne" allgemein bekannt ist, so daß wir gleich zu den knallharten Fakten übergehen können.
Die Witze sind größtenteils recht flach und häufig weit unter der Gürtellinie (so schielen beispielsweise Lode Groundrunner (Luke Skywalker) und Oobie Doobie (Obi-Wan Kenobi) dem Prinzessin Bunhead-(Leia-)Hologramm gierig unter den Rock, die beiden beliebten Droiden leben ihre homoerotischen Gefühle sehr viel eindeutiger aus und die Jedi-Ausbildung beinhaltet das Berühren der Zungen zwischen Lehrmeister und Schüler), im Verbund mit dem ungewöhnlichen Daumen-Design entwickelt der Film aber ein ganz eigenes Flair dem man sich nur schwer entziehen kann. Das Teil bringt einfach Spaß und selbst die Raumschiff-Szenen sind dank Computertechnologie optisch gut gelungen (in etwa auf dem Niveau diverser Videospiel-Zwischensequenzen). Außerdem erfahren wir in "Thumb Wars" die endgültige Wahrheit über Black Helmet Man (Darth Vader).
Die Synchronisation ist leider nicht immer als gelungen zu bezeichnen, so werden doch einige Witze des englischen Originals (dessen Tonspur sich aber glücklicherweise ebenfalls auf der DVD befindet) verändert bzw. unterdrückt. Witzig ist allerdings Onkel Owens (wie hieß der noch gleich in der Parodie?) Bayern-Dialekt. Wenn er darüber sinniert, daß "der goldene Roboter etwas weibisch wäre, der kleinere aber ein richtiger Ackergaul", so hat das durchaus einen witzigen Charme (was einen Ausgleich zum etwas mißglückten weil nervigen Sachsen-Dialekt bei einem imperialen Offizier schafft). Am besten schaut man sich aber beide Versionen an und entscheidet dann selbst, welche Fassung einem mehr zusagt.
Wofür die DVD allerdings eine rote Karte verdient hätte, ist die auf der Rückseite angegebene Laufzeit. Hier wird etwas von ca. 70 Minuten geschrieben und so kann der Zuschauer schon etwas verwundert reagieren, wenn "Thumb Wars" dann bereits nach ca. 29 Minuten (inklusive kurzem Vorwort von Steve Oedekerk, dem Schöpfer der "Thumb"-Idee) den Abspann präsentiert. Vermutlich wurde einfach die Spieldauer des Bonusmaterials dazuaddiert, aber wäre man etwas weniger zurückhaltend könnte man hier vom Betrug am Kunden sprechen.
Als Entschädigung werden dann aber noch ein paar wirklich witzige Trailer von kommenden "Thumb"-Movies gezeigt. So kann sich jeder Daumenfreund schon heute auf Highlights wie "Batthumb", "Thumbtanic", "The Godthumb", "Blair Thumb Project" und "Frankenthumb" freuen.
Fazit: "Thumb Wars" ist ein Erlebnis für alle "Star Wars"-Fans und Liebhaber schräger Filmkunst. Empfehlenswert!
Wer von "Thumb Wars" bis jetzt noch nichts gehört hat und sich darunter überhaupt nichts vorstellen kann (mir ging es genauso), dem möchte ich kurz einige Details zum Inhalt verraten: Stellt euch eine "Star Wars"-Parodie vor in der die Akteure allesamt Daumen (!) sind, denen mittels moderner Tricktechnik verzerrte Augen und Münder auf das Antlitz kopiert wurde und ihr habt "Thumb Wars" als Ergebnis. Na gut, das mit den Daumen war nur ein Spaß meinerseits. In Wahrheit spielen auch noch ein Fuß und ein Kinn mit! ;)
Die Geschichte von "Thumb Wars" ist sehr stark an "Star Wars Episode IV" angelegt, beinhaltet aber auch ein paar Elemente aus "Das Imperium schlägt zurück" (zum Beispiel Yoda). Ich setze jetzt einfach einmal voraus, daß die Geschichte vom "Krieg der Sterne" allgemein bekannt ist, so daß wir gleich zu den knallharten Fakten übergehen können.
Die Witze sind größtenteils recht flach und häufig weit unter der Gürtellinie (so schielen beispielsweise Lode Groundrunner (Luke Skywalker) und Oobie Doobie (Obi-Wan Kenobi) dem Prinzessin Bunhead-(Leia-)Hologramm gierig unter den Rock, die beiden beliebten Droiden leben ihre homoerotischen Gefühle sehr viel eindeutiger aus und die Jedi-Ausbildung beinhaltet das Berühren der Zungen zwischen Lehrmeister und Schüler), im Verbund mit dem ungewöhnlichen Daumen-Design entwickelt der Film aber ein ganz eigenes Flair dem man sich nur schwer entziehen kann. Das Teil bringt einfach Spaß und selbst die Raumschiff-Szenen sind dank Computertechnologie optisch gut gelungen (in etwa auf dem Niveau diverser Videospiel-Zwischensequenzen). Außerdem erfahren wir in "Thumb Wars" die endgültige Wahrheit über Black Helmet Man (Darth Vader).
Die Synchronisation ist leider nicht immer als gelungen zu bezeichnen, so werden doch einige Witze des englischen Originals (dessen Tonspur sich aber glücklicherweise ebenfalls auf der DVD befindet) verändert bzw. unterdrückt. Witzig ist allerdings Onkel Owens (wie hieß der noch gleich in der Parodie?) Bayern-Dialekt. Wenn er darüber sinniert, daß "der goldene Roboter etwas weibisch wäre, der kleinere aber ein richtiger Ackergaul", so hat das durchaus einen witzigen Charme (was einen Ausgleich zum etwas mißglückten weil nervigen Sachsen-Dialekt bei einem imperialen Offizier schafft). Am besten schaut man sich aber beide Versionen an und entscheidet dann selbst, welche Fassung einem mehr zusagt.
Wofür die DVD allerdings eine rote Karte verdient hätte, ist die auf der Rückseite angegebene Laufzeit. Hier wird etwas von ca. 70 Minuten geschrieben und so kann der Zuschauer schon etwas verwundert reagieren, wenn "Thumb Wars" dann bereits nach ca. 29 Minuten (inklusive kurzem Vorwort von Steve Oedekerk, dem Schöpfer der "Thumb"-Idee) den Abspann präsentiert. Vermutlich wurde einfach die Spieldauer des Bonusmaterials dazuaddiert, aber wäre man etwas weniger zurückhaltend könnte man hier vom Betrug am Kunden sprechen.
Als Entschädigung werden dann aber noch ein paar wirklich witzige Trailer von kommenden "Thumb"-Movies gezeigt. So kann sich jeder Daumenfreund schon heute auf Highlights wie "Batthumb", "Thumbtanic", "The Godthumb", "Blair Thumb Project" und "Frankenthumb" freuen.
Fazit: "Thumb Wars" ist ein Erlebnis für alle "Star Wars"-Fans und Liebhaber schräger Filmkunst. Empfehlenswert!