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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verfilmungen, Sequels und Prequels - Warum nicht mal etwas neues?



Morgan
03.02.2002, 01:15
Ich wurde zu diesem Thread durch diese "Was wollt ihr auf der Leinwand sehen" oder "Was kommt jetzt" Threads inspiriert.
Die Kernfrage die ich stellen möchte ist: Wollt ihr wirklich Verfilmungen zu euren Lieblingsbüchern sehen?
Okay, "Der Herr der Ringe" hat gezeigt das es geht, aber auch hier (natürlich) nur mit abstrichen.
Ich glaube CD&C war es der mal erwähnte das Buch und Film völlig verschiedene Medien sind. Auf dem Papier kann man sich mehr Zeit nehmen um etwas zu erklären und zu umschreiben, während man im Film einen Sonnenaufgang nur kurz zeigen kann.
Wenn jetzt der Erfolg von HdR eine neue Fantasy Welle auslösen würde, wollte ich nicht das Bücher verfilmt werden. Ein solches Unterfangen wäre dann fast immer so ein Mammutprojekt wie der "Herr", wenn es ordentlich gemacht werden soll. Darauf habe ich ehrlich gesagt nicht so viel Lust. Zehn Filme die aber alle in mehrere Teile gegliedert sind und die dann jährlich erscheinen, irgendwann würde es einem zuviel werden.
Vielmehr hat das Fantasygenre doch soviel Potenzial das man eigene Drehbücher schreiben kann. Der "Dungeons & Dragons" Anfang war ja nicht schlecht, man könnte ja vielleicht ein Rollenspiel als Vorlage benutzen und so ein Abenteuer erzählen. Bei einer Verfilmung gibt es immer die kritischen Fans denen man nichts recht machen kann und die bei jeder Änderung beleidigt sind. Bei neuen Sachen ist es einfacher, entweder war das Drehbuch gut oder schlecht und niemand beschwert sich mit solchen Sätzen wie: "Och menno, sie haben ja Hinz und Kunz nicht reingenommen."
Ein weiterer Grund warum ich gegen weitere Verfilmungen bin ist etwas das Lady Aventurin schon einmal ansprach. Es wird die eigene Fantasie beschnitten. Orte die man in Büchern findet werden im Geist geformt. Wenn man dann diese Abbilder im Film sieht ist der Geist ewig mit ihnen belastet, soll heißen man orientiert sich an dem was man gesehen hat. Auch das fände ich schade, denn gerade das hebt das Medium Buch ja so hervor. Man benutzt seine eigene Fantasie.

Gruß Morgan

kevin smith
03.02.2002, 09:13
hmmm, wieder mal eine radikalere meinung von morgan, aber ich kann sie nachvollziehen. aber wie immer sei auch gesagt, du müsstest sie dir ja nicht ansehen, wenn sie ins kino oder tv kommen.

der herr der ringe hat gezeigt, das es funktioniert, bücher mit fantasy inhalt gut zu verfilmen. das gegenteil haben die nebel von avalon bewiesen. und so wird es immer sein. es wird gute filme geben, es wird miese filme geben.

zu meinen persönlichen lieblingsbüchern: der herr der ringe wurde verfilmt, dune wurde verfilmt (und gar nicht mal schlecht ... ich rede jetzt nicht von diesem unsäglichen tv mehrteiler), per anhalter durch die galaxis wurde verfilmt (trashy, aber spassig). andererseits kann ich mir eine verfilmung von pratchetts scheibenwelt oder tad william's otherland ehrlich gesagt nicht vorstellen. belassen wir es bei den fantasy büchern, die andere genre gehören hier nicht hin.

aber die idee mit den rollenspiel filmen finde ich gut, dungeons and dragons war zwar ein schwacher anfang, aber das muss ja nicht so bleiben. dsa oder battle tech oder jedes andere rollenspiel bietet eine hervorragende basis für ein drehbuch.

und querulanten gibts immer.

CD&C
05.02.2002, 07:19
Wenn ich schon so nett erwähnt werde muss ich ja fast etwas zum Thema beisteuern ;).

Wenn ich dich (Morgan) richtig verstanden habe hälst du es für eine gute Idee wenn in Zukunft wieder vermehrt auf eigene Ideen gesetzt wird. Also wenn das Beispiel von "Herr der Ringe" nicht Schule macht. Weil auch die zukünftigen Buchverfilmungen sehr kontrovers aufgefasst und immer im Blitzlicht der Fans stehen und bestehen müssten. Also höchstens sowas wie den Namen einer noch jungfreulichen Franchise (wie erwähnt, es gibt X-Rollenspiel Universen) nehmen und mit absolut freier Hand eine eigene packende Geschichte basteln die dem Namen Fantasy alle Ehre macht ;).

Schön und gut, aber ist dies nicht genau das was wir die letzten 20 Jahren hatten. Irgendwelche Fantasy-Konzepte die meist nur in den Videoregalen vor sich hingedümpelt sind oder an der Kinokasse (siehe Willow, Legend, D&D) nur Verlust einfuhren, obwohl die Qualität teilweise durchaus Vorhanden war. Was es wiederum mit der Zeit unmöglich gemacht hat für so was wie Fantasy auch nur die geringsten Finanziellen Mittel aufzutreiben.

Da ist mir ehrlich gesagt die jetzige Situation lieber, ich bin sicher im Moment bekommt jeder die Kohle in den Arsch geschoben der in Hollywood bei nem grossen Studio was von "Grosse Fantasy-Verfilmung nach Roman XYZ" labert ;). Klar, viele werden trotzdem nicht fuxen und die wenigsten werden auch der Quelle (die Bücher) gerecht sein. Aber wir werden wenigstens somit sicher die nächsten 10 Jahre mit Fantasy im Kino versorgt und ich hoffe auch danach noch. Hat man mit "Herr der Ringe" doch bewiesen das es möglich ist für Anspruchsvolle Fantasy ein grosses Publikum zu begeistern. Und scheinbar braucht es dafür einfach eine FANTASTISCHE Vorlage (wieder die Bücher), weil man es ohne ja nicht mal aus der Videoecke schafft ;).

Morgan
05.02.2002, 21:27
@Kev

Mache ich echt den Eindruck ich sei radikal?


@CD&C

Aus dieser Sicht habe ich es noch nicht betrachtet. Finanziele Gedanken hatte ich nicht mit einbezogen. Also aus dieser Perspektive gebe ich dir recht.
Aber, die Fantasyfilme der letzten Jahre waren fast alle deswegen Müll weil es nicht Konsequent durchgezogen wurde. Es wurden Zeitreisen reingepackt oder die Helden waren dumm wie Stroh. Ich kenne keinen Film vor D&D der so etwas wie eine "ausgewogene Party" hatte. Damit meine ich die klassische RPG Party, einen Krieger, einen Magier, einen Dieb usw. Meistens ging es um einen strahlenden Held und diese Helden wollten alle die Referenz, Conan, kopieren.
Ich denke das D&D ein guter Anfang war. Er war lediglich ein wenig übertrieben (Storytechnisch, da hätte man 5 Filme draus machen können), und von den Darstellern ein wenig zu blaß.

Gruß Morgan

CD&C
05.02.2002, 21:42
@Morgan

Jap, geb dir absolut recht ;).

Aber warum wurden die ganzen Fantasy-Projekte der letzten Jahre nicht konsequent durchgezogen --> ganz einfach, weil alles meist auf eigenen Ideen beruhte und die Studios diese eben nur mit Einschränkungen akzeptierten :rolleyes:. Sprich ein Erfolgreiches Konzept kopieren (siehe Conan) oder es mit SF / Comedy oder Kids Elementen zupflastern, damit man auch sicher möglichst viele Mainstream-Teeny-Zielgruppen zugleich trifft :(.

Deswegen bin ich auch über sowas wie die "Herr der Ringe"-Verfilmung wirklich froh. Da war dieser grosse Namen aus der Literatur, den man Wohl oder Übel (sprich gegen jedes Studio) 1 zu 1 verfilmen musste (nix mit zusätzlichen Ninjas, ner Horde lieblicher Kiddies, verkaufsträchtigen Knuddel-Ewoks oder nem coolen Stargate ;)). Deshalb denke ich eben auch dass es in der Zukunft nur mit der Verfilmungen von Vorlagen (sprich wieder so was wie Bücher ;)) fuxen wird, dass man Fantasy ohne Zugeständnisse auf der Leinwand sehen wird.

M@MAX
06.02.2002, 13:28
ich fände es auch klasse wenn die studios sich, anstatt irgendwelche vorhandenen themen, rpg-sytseme, usw. mal neue sachen ausdenken würde. vor allem deswegen weil die fans ja mit der umsetzung sowieso nie richtig zufrieden sind.
aber wenn die studios selber was entwicklen da kommt eben meistens eine völlig damliche und klischeehafte geschichte raus, die dann wieder das ganze genre in den schutz zieht.

imo kann der herr der ringe eh von keinem fantasy film mehr getoppt werden also sollten sich ide produzenten leiber auf nicht-fantasy stoffe konzentrieren und uns da neu geschichten liefern.

sixt sense und unbreakable sind die besten beispiele dafür das es immer noch gute geschichten gibt

Marcus
06.02.2002, 15:33
Bücher zu verfilmen, vor allem wenn sie nur annähernd so erfolgreich und/oder episch sind wir HdR, ist natürlich 'ne gefährliche Kiste. Sowas kann in neun von zehn Fällen nur schief gehen. Und ja, so spannend es auch war, als ich das erste Mal hörte, Tolkiens Meisterwerk würde verfilmt werden, ich würde trotzdem nicht wollen, daß nun jeder halbwegs populäre Fantasyroman auf Celluloid gebannt bzw. CD / DVD gepreßt wird. Das könnte vielleicht noch ein-, zweimal fuxen, aber irgendwann wären die Leute dann übersättigt und die nächste Multi-Millionen-Dollar-Mega-Fantasy-Produktion - als Buch natürlich ein Bestseller - würde nur noch mit 'nem müden Schulterzucken abgetan.

Aber die Idee, Filme auf existierende Rollenspielsysteme aufzubauen, oder an aus Büchern bekannte Szenarien anzulehnen, sollte man nicht generell verteufeln. Der Vorteil liegt auf der Hand: Das Szenario steht, die kreativen Köpfe müßen sich nicht mehr um einen in sich schlüssigen Background kümmern, sondern können sich voll und ganz auf eine spannende Geschichte konzentrieren. Und vom kommerziellen Aspekt her könnte man argumentieren, daß auf jeden Fall schon mal alle Kenner / Fans des Szenarios / Rollenspielsystems in die Kinosäle stürmen würden. Das ist natürlich kein Garrant dafür, daß der Film tatsächlich zu einem Erfolg wird, aber es hilft.

Ich persönlich denke, daß da einiges an Potential brach liegt. Man denke beispielsweise nur an ShadowRun. Was das alles geht!! Wiedererwachte Magie vs. Cybertech. Drachen, Elfen und Zwerge in einer düsteren Welt der übermächtigen Megakonzerne. Obwohl ich die Romanreihe schon lange nicht mehr lese und das Rollenspiel selbst noch nie gespielt habe, halte ich das Szenario für ungemein interessant. Was man aus dem Stoff coole Filme machen könnte...!

Marcus

M@MAX
06.02.2002, 22:09
ich hab da so meien probleme mit rpg systemen.

bei den fanatsy sachen gibt keine allzugrossen unterschiede in der hintergrund welt (jedenfalls nicht so grosse als das man das im film erkennen würde) udn was shadowrun angeht:
klar das system ist klasse und der hintergrund mal was ganz anderes aber insgesant ist shadowrun zu komplex las das man die welt beschreiben und noch ne gute handlung unterbringen könnte.

das selbe gilt auch für rifts, trinity und wie sie alle heissen

Menschenspötter
15.03.2002, 13:03
Gerade bei der momentanen Fantasywelle, die gerade die Kinosäle überflutet, sollte man meiner Meinung nach mit zusätzlichen Verfilmungen von diversen Romanvorlagen lieber mal etwas zuwarten.
Die nächsten Jahre sind meiner Meinung schon vollgepropft mit genug fantastischen Stoff, der die Leinwand erobern möchte.
Ganz abgesehen von den Herr der Ringe Fortsetzungen und den Potternachfolgern, den diversen Comicadaptionen (X-Men, Spiderman, Daredevil) und den Science Fiction Megafranchisehämmern Star Wars und Star Trek, da bleibt gar nicht mehr allzu viel Spielraum für andere Sachen. Ich fürchte fast in diesem Überangebot werden einige ganz gute Teile bedauerlicherweise vorzeitig auf der Strecke bleiben.
Das Massenpublikum wird durch dieses Überangebot möglicherweise zu schnell übersättigt und dann warten wir begeisterten Scifi-Fantasyfans wieder ein Jahrzehnt auf solche grandiosen Kinozeiten, wie sie uns momentan in nächster Zukunft bevorstehen.
Etwas weniger ist sicher mehr, dann kann sich der Boom vielleicht doch länger halten.;)

M@MAX
15.03.2002, 13:38
nochmal was hierzu.

der vorteil an büchern, rpg systemen comics, ist natürlich das man schonmal einen namen hat was das merchandise um einges vereinfacht.

und auch wenn ich mri jetzt ein stückweit wiederspreche, rpg filem haben im egegnsatz zu büchern den vorteil das man sich nicht um charaktere streiten muss. die sind ja relativ frei.

wobei ein film nach dem midgard abenteuer " die rache des frosthexers" sicher lustig wäre. der anfang hat dann was von cube und man könnte da ne ganze menge psycho spielchen einbauen.

bei interesse erkläre ich gerne um was es genau geht