Irma Vep
09.11.2001, 07:54
Leider komme ich ja in der letzten Zeit eher selten ins Kino, aber gestern war's endlich mal wieder so weit: Ich hab mir den neuen Film der Coen-Brüder angesehen. Die Jungs können wirklich Filme machen!
Sie können Geschichten erzählen und verwenden dabei Motive, die man aus anderen Zusammenhängen kennt, die aber trotzdem neu und unverbraucht wirken. Merkwürdige Zufälle auch hier, aber anders als in "Magnolia" müssen diese Dinge genau so passieren, alles fügt sich mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit zusammen. Die Darsteller, allen voran Billy Bob Thornton, sind einfach großartig, auch wenn Thornton ja die ganze Zeit über eher NICHT ist - nie hat jemand eine Leerstelle besser verkörpert :) James Gandolfini führt hier im Grunde seinen Tony Soprano unter anderem Namen weiter, Scarlett Johannson aus "Ghost World" hat eine Nebenrolle, und natürlich spielt auch die unvermeidliche Frances McDormand mit.
Der Film läßt sich unheimlich viel Zeit, in der die Charaktere liebevoll und detailliert entwickelt werden, was sich oft in kleinen Szenen und Rückblicken zeigt. Passend dazu Musik von Beethoven ("Haben Sie das selbst komponiert?" :D ), ruhig und unaufdringlich wie fast alles an diesem Film.
Zur Handlung sei nur so viel gesagt: Ed Crane, ein Mann im mittleren Alter, hat sein ganzes Leben in Passivität und Lethargie verbracht, die er zum ersten Mal aufgibt, als ein windiger Geschäftsmann ihm einen Deal anbietet. Natürlich geht alles schief, es gibt einen Toten, eine Person wird fälschlicherweise verdächtigt, aber letztendlich interessiert keinen, wer der Mörder tatsächlich war. Alle haben irgendwie Dreck am Stecken, und auf fast alle Männer trifft der Filmtitel zu irgendeiner Zeit ihres Lebens zu - manche waren tatsächlich irgendwo für eine gewisse Zeit nicht anwesend, Ed Crane war irgendwie sein ganzes Leben lang nicht wirklich präsent.
Die Handlung entwickelt eine Eigendynamik, die der passive Ed nicht durchbrechen kann und an der er scheitert.
"The man who wasn't there" ist auf jeden Fall einer der besten Filme, die ich in diesem Jahr gesehen habe, und ich kann ihn nur jedem ans Herz legen, der mal wieder gut durchkomponiertes, stimmiges Kino sehen möchte.
Sie können Geschichten erzählen und verwenden dabei Motive, die man aus anderen Zusammenhängen kennt, die aber trotzdem neu und unverbraucht wirken. Merkwürdige Zufälle auch hier, aber anders als in "Magnolia" müssen diese Dinge genau so passieren, alles fügt sich mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit zusammen. Die Darsteller, allen voran Billy Bob Thornton, sind einfach großartig, auch wenn Thornton ja die ganze Zeit über eher NICHT ist - nie hat jemand eine Leerstelle besser verkörpert :) James Gandolfini führt hier im Grunde seinen Tony Soprano unter anderem Namen weiter, Scarlett Johannson aus "Ghost World" hat eine Nebenrolle, und natürlich spielt auch die unvermeidliche Frances McDormand mit.
Der Film läßt sich unheimlich viel Zeit, in der die Charaktere liebevoll und detailliert entwickelt werden, was sich oft in kleinen Szenen und Rückblicken zeigt. Passend dazu Musik von Beethoven ("Haben Sie das selbst komponiert?" :D ), ruhig und unaufdringlich wie fast alles an diesem Film.
Zur Handlung sei nur so viel gesagt: Ed Crane, ein Mann im mittleren Alter, hat sein ganzes Leben in Passivität und Lethargie verbracht, die er zum ersten Mal aufgibt, als ein windiger Geschäftsmann ihm einen Deal anbietet. Natürlich geht alles schief, es gibt einen Toten, eine Person wird fälschlicherweise verdächtigt, aber letztendlich interessiert keinen, wer der Mörder tatsächlich war. Alle haben irgendwie Dreck am Stecken, und auf fast alle Männer trifft der Filmtitel zu irgendeiner Zeit ihres Lebens zu - manche waren tatsächlich irgendwo für eine gewisse Zeit nicht anwesend, Ed Crane war irgendwie sein ganzes Leben lang nicht wirklich präsent.
Die Handlung entwickelt eine Eigendynamik, die der passive Ed nicht durchbrechen kann und an der er scheitert.
"The man who wasn't there" ist auf jeden Fall einer der besten Filme, die ich in diesem Jahr gesehen habe, und ich kann ihn nur jedem ans Herz legen, der mal wieder gut durchkomponiertes, stimmiges Kino sehen möchte.