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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Belzebub in Hollywood



Menschenspötter
05.11.2001, 08:30
Kurzer Wochenendfilmlagebericht des Spötters, habe die Neun Pforten mit Johnny Depp gesehen. Einer der unzähligen Teufelfilme die in den letzten Jahren die Kinos förmlich überschwemmt haben.
Im Auftrag des Teufels, Rendezvous mit Joe Black, Stigmata, End of Days und wie sie alle heißen mögen...
Nur, dieser Streifen hier ist zu Unrecht an den Kinokassen untergegangen. Allein schon der Job, den Johnny hier ausübte, hat mich fasziniert. Nur sollte man da auch etwas bibliophiles Grundverständnis mitbringen. Ist durchaus nichts unanständiges, hat was mit Büchern und Bibliotheken zu tun.;)
Das dieser Film keine amerikanische Produktion war, merkt man allein daran wie viele Zigaretten in diesem Film geraucht wurden. :augen:
Kennt noch jemand diesen durchaus spannende Polanski-Produktion oder fand ihn irgendwer eher langweilig? Natürlich dürft ihr auch andere Luzifersagas hier besprechen, ich bin ja mal nicht so.:teufel:

kevin smith
05.11.2001, 08:54
ich hab den film damals im doppelpack mit astronauts wife gesehen (ebenfalls mit johnny depp) und der hätte mich fast dazu bewogen, das kino frühzeitig zu verlassen. aber die neun pforten sind besser als ihr ruf, eine coole atmosphäre, gute darstellerleistungen und der film ist die weitaus bessere teufelsvariante als joe black, stigmata oder end of days. nur im auftrag des teufels war besser.

dr_edgard
05.11.2001, 11:21
Man vergesse bitte nicht Echos (Stir of echos im Original). Leider war dieser Bacon-Film in der allgemeinen Misterywelle an den Kinokassen noch mehr untergegangen als die neun Pforten. Zu untecht, wie ich finde.

CD&C
05.11.2001, 11:41
Hmm, gehört auch irgendwie zum Thema ...

Hat wer von euch was von der anderen "End of Days" Fassung gehört ... die einiges besser sein soll ... sogut wie NIX mit Arni + Waffe treten dem Teufel in den Arsch ... sondern viel (sogut das bei Anrni möglich ist ;)) subtiler und mit mehr Atmosphäre ... ??

Menschenspötter
05.11.2001, 11:50
@CD&C
Nein, ich habe nichts davon gehört.
Was ich aber noch zu den Neun Pforten sagen wollte, jedesmal wenn mir wieder wer das Sag mal, bist du vom wilden Teufel geritten? an den Kopf wirft, werde ich verklärt lächeln und an diese eine Schlußszene zurückdenken.:teufel::D

Lost Johnny
05.11.2001, 18:00
Original geschrieben von Menschenspötter
Allein schon der Job, den Johnny hier ausübte, hat mich fasziniert.

Das ging mir ganz genauso - wir haben eben viel gemeinsam, Menschenspötter. :)

Bis auf das Ende, bei dem (wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt) sowohl die Effekt- als auch die Plot-Verantwortlichen ein wenig danebengegriffen haben, gefiel mir dieser herrlich ruhige, unheimliche Film auch ausgesprochen gut. Besonders im Vergleich mit dem wirklich miserablen End of Days, der fast zeitgleich in den Kinos lief. Zu der Zeit war ja gerade fin de siècle ... ;)

Menschenspötter
06.11.2001, 15:43
Original geschrieben von Lost Johnny
Zu der Zeit war ja gerade fin de siècle ... ;)
Manche Leute beschäftigen Kleinigkeiten anscheinend ein Leben lang.;)
Ich nehme alles zurück, es gibt beide Schreibweisen für Kenner, sowohl connaisseur als auch connoisseur. Wobei letztere die eingeenglischte sein dürfte, alles klar?;)

Lost Johnny
06.11.2001, 17:55
Geschätzter Menschenspötter, ist dir eine andere griffige Bezeichnung für "Jahrhundertende" geläufig, die dieselben Konnotationen mit sich bringt, aber nicht aus dieser furchtbaren, vokal-lastigen Sprache der Amphibienesser stammt?

Aber danke für die Informationen zur Orthographie für Genießer. :)

Superphil
06.11.2001, 21:59
also mein lieblingsfilm mit dem teufel ist "drei hexen von eastwick"...

zur neunten pforte kann ich leider nichts sagen, weil ich ihn noch nicht gesehen habe...

Menschenspötter
26.04.2002, 22:50
Au weia, wenn ihr ungefähr eineinhalb Stunden eures Lebens mal einfach so verschwenden wollt, dann könnt ihr euch das krude Machwerk "18th Angel" aus dem Jahre 1998 ansehen, ein Trittbrettfahrerfilmchen zum Teufelsthema sondergleichen.
Immerhin scheinen Stars wie Stanley Tucci und Maxi Schell auf der Besetzungsliste auf, keine Ahnung, was sich die dabei gedacht haben, lesen die vorher ihre Drehbuchangebote nicht?
Gut, die Schells haben ja alle im Alter mit ihrer Rollenauswahl keinerlei Fingerspitzengefühl mehr bewiesen, aber das sowas überhaupt verfilmt wird.:rolleyes:
Da werden 18 Kinder geopfert, damit der Belzebub auferstehen kann, und das 18te Kind, ein Mädchen, heißt ausgerechnet Lucy....
Gegen diesen Streifen ist Scream ein Meisterwerk.;)

Menschenspötter
26.04.2002, 23:03
Original geschrieben von Lost Johnny
Geschätzter Menschenspötter, ist dir eine andere griffige Bezeichnung für "Jahrhundertende" geläufig, die dieselben Konnotationen mit sich bringt, aber nicht aus dieser furchtbaren, vokal-lastigen Sprache der Amphibienesser stammt?


Da habe ich doch glatt mal was übersehen oder ich habe bis eben nach gedacht.;)
Wie wäre es mit der frei erfundenen griffigen Bezeichnung das centenium is um?

Lost Johnny
30.04.2002, 18:22
Original geschrieben von Menschenspötter
Wie wäre es mit der frei erfundenen griffigen Bezeichnung das centenium is um?
Ja, im Grunde nicht schlecht - der Klang überzeugt mich jedenfalls. :)

Nur fehlt natürlich - da der Begriff ja frisch deinem Hirn entstiegen ist - die vom größten Teil der Sprachteilhaber sofort erfaßbare Konnotation. Bei fin de siècle denke ich sofort an Massendepression durch allgemeine Zukunftsangst, bei das centenium is um eher an ... hm, naja ... also, irgendwie muß ich gerade an Heiner Bremer denken. Was ja dann wohl doch wieder auf Massendepression hinausläuft. ;)

Menschenspötter
19.01.2003, 10:30
Jetzt habe ich endlich den Beweis, daß nur ein waschechter Ösi in der Lage ist, selbst den Teufel ordentlich in den Arsch zu treten und ihn in die heißen Niederungen zurück zu schicken.
Das war die einzige Erkenntnis, die ich aus "End of Days" ziehen konnte, ist aber auch schon was.
Und diese Woche kommt noch irgendwann "Stigmata" im Fernsehen, dann bin ich fast alle satanischen Milleniumsfilme durch, die Welt ist ja wieder einmal nicht untergegangen. Vielleicht auch deshalb, weil es eh nix mehr zu retten gibt...

christoph_ottokar
19.01.2003, 19:43
Stigmata war mMn schlimmer als End of Days, welches dagegen noch ganz gut war....

NikiMaus
20.01.2003, 11:41
Ich weiß, daß ich "Die neun Pforten" gesehen habe, ich weiß, daß ich ihn gut fand. Das ist es aber leider auch schon fast :(. Johnny hat irgendwo Bücher gewälzt, wenn ich mich recht erinnere und einiges ist in Flammen aufgegangen.

Was ich noch recht sicher weiß, ist:
Original geschrieben von Lost Johnny
Bis auf das Ende, bei dem (wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt) sowohl die Effekt- als auch die Plot-Verantwortlichen ein wenig danebengegriffen haben, Das habe ich auch so empfunden, aber das ist imo ein Manko, der meisten Filme, die sich mit Paranormalem beschäftigen: die Macher wissen nicht, wie sie es gescheit zu Ende bringen sollen und dann driftet es meistens ins Kitschige oder sehr Unglaubwürdige ab. Wenn man so etwas dann aus seinem Gedächtnis streichen kann, wertet das einige Filme sehr auf.

Ich werde mir mal irgendwo eine Zusammenfassung durchlesen, dann weiß ich wieder, was mich so gepackt hat :)

P.S. "Echoes" war einfach klasse und sehr spannend. "Im Auftrag des Teufels" finde ich genauso genial und noch gemein dazu :D .
Und "Stigmata" habe ich noch nicht gesehen.

Lost Johnny
20.01.2003, 22:04
Original geschrieben von NikiMaus
... ein Manko, der meisten Filme, die sich mit Paranormalem beschäftigen: die Macher wissen nicht, wie sie es gescheit zu Ende bringen sollen und dann driftet es meistens ins Kitschige oder sehr Unglaubwürdige ab.
Ja, das scheint mir in der Tat so zu sein - und dummerweise ahnt man das meist schon im Kinosessel, ungefähr 45 Minuten vor Schluss: "Aus der Story kommen die Film-Heinis nicht mehr überzeugend 'raus", geistert's mir da oft durch den Kopf ... und - tada! - so kommt's dann leider auch.

Die Neun Pforten habe ich mir übrigens bei der TV-Ausstrahlung vor ein paar Monaten noch einmal angesehen, und diesmal fand ich den Schluss immerhin nicht mehr ganz so missraten wie noch damals, als ich ihn im Kino sah. Richtig gut gefiel's mir zwar immer noch nicht (habe auch schon wieder vergessen, was da eigentlich genau passiert ist ;) ), und die visuellen Effekte finde ich nach wie vor schwach ... aber naja, immerhin wird so der positive Eindruck der ersten zwei Film-Stunden nicht mehr ganz so stark geschmälert.

Menschenspötter
13.03.2003, 20:10
"Stigmata" hätte ein wirklich guter Film sein können, wenn man auf dieses saudumme und dämliche Action-Spektakel, typisch Marke Hollywood, verzichtet hätte.:rolleyes:
Die Grundidee rund um das Evangelium von Thomas, die Geheimniskrämerei des Vatikans, die üblen Geheimbünde der Institution Kirche, welche mit wahrem Glauben ja nicht allzu viel am Hut hat, all das hätte auch in einer langsameren Gangart und Erzählweise sehr gut funktionieren können.
Vieles was die Kirche, sprich Vatikan, in den Kellergewölben versteckt hält und so manche Erkenntnisse sollen ja gar nicht an die Öffentlichkeit dringen, vor allem die katholische Kirche würde in ihren eh schon brüchigen Grundfesten wahrhaftig gewaltig erschüttert werden. Das hätte ein interessanter Film werden können, aber nein, da müssen Einrichtungsgegenstände durch die Luft fliegen, Blut muß spritzen, Glas zersplittern und ein grandioses Feuerwerk abgebrannt werden.
Schade drum.

Carl Montgomery
16.09.2003, 06:55
Tja, jetzt geht der Ritter aus Leidenschaft in Dornenvögelmanier auf Teufelsjagd. Habe schon einen kurzen Trailer zum theologischen Thriller namens "The Order" gesehen. Na, das wird was werden.:D