CD&C
10.07.2001, 09:44
So, versuchen wir mal was neues...
IHR SEID ALLES RIESEN ÄRSCHE :kotz:
Nein, natürlich seid ihr das nicht, ich wollte euch nur schnell zeigen wie leicht man die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Satz lenken kann, solange man ihn nur gut genug hervorhebt, ausserdem habe ich seine Wirkung noch mit einem ":kotz:"-Smillie verstärkt, jeder der diesen Thread öffnet wird automatisch zuerst diesen Satz lesen.
Filme funktionieren da nicht anders, nur sind die Mechanismen nicht mehr so offensichtlich wie bei obigem Beispiel...
Als erstes, wir sind fasziniert von Bewegungen, wirklich jede Art von Bewegung, wenn wir uns in einem Raum umsehen fixiert das Auge automatisch alles was sich bewegt, Bewegungen sind für das Augen unglaublich attraktiv und anziehend…
Das heisst ich kann die Aufmerksamkeit des Zuschauers bewusst steuern und ihn das sehen lassen was ich mir aussuche, somit habe ich die Möglichkeit direkt vor seinem Auge Handlungen zu zeigen die er nur unbewusst mitbekommt, da ich ihn geschickt (mit ner Bewegung) davon Ablenke… Bemerkung: So funktioniert Magie und Zauberei.
Zweitens, Emotionale Annäherung, ein Mann kommt in ein Zimmer und wird erschossen, schön, das ist mir so was von schnuppe… Deine Katze kommt in ein Zimmer und wird erschossen…"ARGGGGHHHH, ihr Schweine habt 'Muschi' umgebracht…"
Charas müssen also dem Zuschauer näher gebracht werden, sie müssen aus der Anonymität hervortreten und Gefühle erwecken… Bemerkung: Das versuchen Politiker schon seit Jahrhunderten.
Drittens, gut und böse Denken, ganz egal was man für einen Film anschaut, wir unterscheiden sofort zwischen "gut" (sympathisch) und böse (gemein), egal ob es in dem Film nur gute (Helden) oder böse (Killer) hat, wir suchen uns immer einen Gegenpool.
Deshalb müssen wichtige Figuren (für spätere überraschende Handlungswendungen) immer unscheinbar im Schatten anderer (mit offensichtlicher gut/böse Besinnung) agieren, damit sie uns nicht schon viel zu früh auffallen und weiterhin als neutral betrachtet werden… Bemerkung: Ein guter Mann trifft eine böse Frau.
Ok, das war viel auf einmal, schauen wir uns ein paar konkrete Beispiele an…
Schnelle Bewegungen und massig Action sollen den Zuschauer gerade zu an den Bildschirm fesseln, Popcorn-Kino muss schnell sein (Mumie 2), ausserdem kann man somit sehr gut eine nicht vorhanden Story kaschieren. Kameraeinstellungen verstärken diesen Eindruck, dramatisch wichtige Momente werden häufig mit schnellen Schnitten und Schwenks eingeläutet, damit die Aufmerksamkeit des Zuschauers garantiert ist. Klassisch, die Duschszene aus Psycho… Ausnahme: 'Unbrekable', alle Bilder wirken absolut ruhig, seltene Kamerafahrten, deshalb wirkt der ganze Film eher wie ein Comic, was aber ja IMO genial beabsichtigt wurde.
Werden plötzlich und unvermittelt Nebencharas in den Mittelpunkt gerückt und dem Zuschauern näher gebracht ist das so gut wie ihr Todesurteil, achtet euch mal in Filmen wie 'Seven' darauf, die bisher unbekannte Frau des Bullen hat plötzlich ein 10min Gespräch in dem man alles über sie selber, ihre Jugend und Schwangerschaft erfährt…nun ja, ihr wisst sicher noch was mit ihr passiert… Ausnahme: 'Pulp Fiction', durch seine nicht lineare Handlung gelingt es Tarantino elegant dieser Problematik aus dem Weg zu gehen.
Haben wir einen Chara als böse eingestuft, ist uns sein Schicksal mehr oder weniger gleichgültig, ausser wenn er von Anfang an als sehr sympathisch und nett auftritt und es uns schwer gemacht wird ihn "böse" zu empfinden, oder er wird so was von "böse" dargestellt, das wir uns seinen Tod wünschen, in beiden Fällen aber reagieren wir nicht mehr gleichgültig…
Es ist auch immer wieder nett, den wirklichen Helden die erste halbe Stunde im Schatten eines offensichtlich 'guten' agieren zu lassen, denn man aber dann unvermittelt sterben lässt um dem geschockten Zuschauer den richtigen 'guten' zu präsentieren (wird in vielen Horrorfilmen so angewandt)…Ausnahme: Filme in denen der gute auch der böse ist, sprich 'Angle Heart'.
Puh, genug gelabert, hab schon ganz wunde Finger, your turn…
Versucht mal bei Filmen auf diese Punkte zu achten, ihr werdet sehen, bald findet auch ihr solche Perlen wie 'The 6th Sense' nur noch banal und langweilig…
Ach ja, IHR SEID IMMER NOCH keine ÄRSCHE ;) :) ;)
IHR SEID ALLES RIESEN ÄRSCHE :kotz:
Nein, natürlich seid ihr das nicht, ich wollte euch nur schnell zeigen wie leicht man die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Satz lenken kann, solange man ihn nur gut genug hervorhebt, ausserdem habe ich seine Wirkung noch mit einem ":kotz:"-Smillie verstärkt, jeder der diesen Thread öffnet wird automatisch zuerst diesen Satz lesen.
Filme funktionieren da nicht anders, nur sind die Mechanismen nicht mehr so offensichtlich wie bei obigem Beispiel...
Als erstes, wir sind fasziniert von Bewegungen, wirklich jede Art von Bewegung, wenn wir uns in einem Raum umsehen fixiert das Auge automatisch alles was sich bewegt, Bewegungen sind für das Augen unglaublich attraktiv und anziehend…
Das heisst ich kann die Aufmerksamkeit des Zuschauers bewusst steuern und ihn das sehen lassen was ich mir aussuche, somit habe ich die Möglichkeit direkt vor seinem Auge Handlungen zu zeigen die er nur unbewusst mitbekommt, da ich ihn geschickt (mit ner Bewegung) davon Ablenke… Bemerkung: So funktioniert Magie und Zauberei.
Zweitens, Emotionale Annäherung, ein Mann kommt in ein Zimmer und wird erschossen, schön, das ist mir so was von schnuppe… Deine Katze kommt in ein Zimmer und wird erschossen…"ARGGGGHHHH, ihr Schweine habt 'Muschi' umgebracht…"
Charas müssen also dem Zuschauer näher gebracht werden, sie müssen aus der Anonymität hervortreten und Gefühle erwecken… Bemerkung: Das versuchen Politiker schon seit Jahrhunderten.
Drittens, gut und böse Denken, ganz egal was man für einen Film anschaut, wir unterscheiden sofort zwischen "gut" (sympathisch) und böse (gemein), egal ob es in dem Film nur gute (Helden) oder böse (Killer) hat, wir suchen uns immer einen Gegenpool.
Deshalb müssen wichtige Figuren (für spätere überraschende Handlungswendungen) immer unscheinbar im Schatten anderer (mit offensichtlicher gut/böse Besinnung) agieren, damit sie uns nicht schon viel zu früh auffallen und weiterhin als neutral betrachtet werden… Bemerkung: Ein guter Mann trifft eine böse Frau.
Ok, das war viel auf einmal, schauen wir uns ein paar konkrete Beispiele an…
Schnelle Bewegungen und massig Action sollen den Zuschauer gerade zu an den Bildschirm fesseln, Popcorn-Kino muss schnell sein (Mumie 2), ausserdem kann man somit sehr gut eine nicht vorhanden Story kaschieren. Kameraeinstellungen verstärken diesen Eindruck, dramatisch wichtige Momente werden häufig mit schnellen Schnitten und Schwenks eingeläutet, damit die Aufmerksamkeit des Zuschauers garantiert ist. Klassisch, die Duschszene aus Psycho… Ausnahme: 'Unbrekable', alle Bilder wirken absolut ruhig, seltene Kamerafahrten, deshalb wirkt der ganze Film eher wie ein Comic, was aber ja IMO genial beabsichtigt wurde.
Werden plötzlich und unvermittelt Nebencharas in den Mittelpunkt gerückt und dem Zuschauern näher gebracht ist das so gut wie ihr Todesurteil, achtet euch mal in Filmen wie 'Seven' darauf, die bisher unbekannte Frau des Bullen hat plötzlich ein 10min Gespräch in dem man alles über sie selber, ihre Jugend und Schwangerschaft erfährt…nun ja, ihr wisst sicher noch was mit ihr passiert… Ausnahme: 'Pulp Fiction', durch seine nicht lineare Handlung gelingt es Tarantino elegant dieser Problematik aus dem Weg zu gehen.
Haben wir einen Chara als böse eingestuft, ist uns sein Schicksal mehr oder weniger gleichgültig, ausser wenn er von Anfang an als sehr sympathisch und nett auftritt und es uns schwer gemacht wird ihn "böse" zu empfinden, oder er wird so was von "böse" dargestellt, das wir uns seinen Tod wünschen, in beiden Fällen aber reagieren wir nicht mehr gleichgültig…
Es ist auch immer wieder nett, den wirklichen Helden die erste halbe Stunde im Schatten eines offensichtlich 'guten' agieren zu lassen, denn man aber dann unvermittelt sterben lässt um dem geschockten Zuschauer den richtigen 'guten' zu präsentieren (wird in vielen Horrorfilmen so angewandt)…Ausnahme: Filme in denen der gute auch der böse ist, sprich 'Angle Heart'.
Puh, genug gelabert, hab schon ganz wunde Finger, your turn…
Versucht mal bei Filmen auf diese Punkte zu achten, ihr werdet sehen, bald findet auch ihr solche Perlen wie 'The 6th Sense' nur noch banal und langweilig…
Ach ja, IHR SEID IMMER NOCH keine ÄRSCHE ;) :) ;)