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Lost Johnny
02.06.2001, 20:11
"Es gibt keinen schlechten Weg, zu gewinnen. Es gibt nur gewinnen."
- Jean-Pierre Sarti (Yves Montand) in "Grand Prix" (1966)

Hach ja, das waren noch Zeiten, als Schauspieler nebenbei noch Rennfahrer, Karateweltmeister, Tropenforscher, Playboys, Ölmillionäre und Doppelagenten waren ... Leider sind ja die Filme, in denen sie zumindest das erstgenannte Talent ausspielen durften, in letzter Zeit selten geworden; der kommende Stallone-F1-Film "Driven" könnte diesem Trend allerdings entgegenwirken.
Es ist also an der Zeit, Rückschau auf einige der bisherigen Filme, die sich mit automobilem Motorsport befassen, zu tätigen.

Ich möchte mit dem meiner Meinung nach großartigsten Rennsportfilm aller bisherigen Zeiten beginnen: "Grand Prix", weit mehr als nur ein 3-Stunden-Werbefilm für Goodyear! ;) Es geht um die Schicksale von vier geradezu prototypisch konziperten Rennfahrern, die über die gesamte Formel-1-Saison von 1966 hin verfolgt werden. Wir haben einerseits den alternden, schon beinahe weisen Franzosen Jean-Pierre Sarti (Yves Montand), der sich in eine junge, motorsportkritische Journalistin (Eva Marie Saint) verliebt, dadurch noch einmal richtig aufblüht, aber in dem Rennen, das seinen Abschied von der F1 markiern sollte, tödlich verunglückt. Dann ist da noch der vom Motorsport besessene Brite Scott Stoddard (Brian Bedford), der sich gleich zu Beginn der Saison bei einem Unfall schwer verletzt. Die Schuld daran gibt er seinem Ex-Teamkollegen, dem Amerikaner Pete Aron (James Garner, zu ihm unten mehr), der sich einerseits nicht ohne schlechtes Gewissen Stoddards vernachlässigte Ehefrau (Jessica Walter) angelt, andererseits versucht, mit dem japanischen F1-Neueinsteigerteam von Izo Yamura (Toshiro Mifune) Fuß zu fassen. Und schließlich gurkt da noch der junge, draufgängerische Nino Barlini (Antonio Sabato) mit seinem ebenso leichtlebigen Boxenluder (Francoise Hardy) herum - beide sind am Ende der Saison um einige Erfahrungen reicher. Dieses für einen Rennsportfilm verhältnismäßig komplexe Figurengeflecht hebt sich wohltuend von den üblichen "Rennfahrer muß sich zwischen Sport und Frau entscheiden"-Stories dieses Genres ab.
Aber was wäre ein Rennsportfilm ohne Rennaufnahmen? Und in dieser Abteilung kann "Grand Prix" erst so richtig punkten! John Frankenheimers Team (allen voran Kameramann Johnny Stevens) hat in der Tat viele europäische Rennen der '66er Saison mit der Kamera begleitet - nicht umsonst werden auf dem Filmplakat auch 14 tatsächliche F1-Fahrer wie Graham Hill, Jim Clark und Juan Manuel Fangio gezeigt. Dabei entstanden Aufnahmen aus den (damals) ungewöhnlichsten Perspektiven, z.B. mittels eine schwenkbaren Kamera direkt an der Radaufhängung - Premiere World, bitte nachahmen! Die Bilder wurden dann zu atemberaubenden Sequenzen, z.T. mit Splitscreens, montiert, so daß ein wirklich extrem packendes Kunstwerk entstand. Man denke nur an den Beginn des Films mit dem Nebeneinander von Monaco als ruhige Sonntag-Morgen-Stadt und als Rennstrecke - herrlich!
Und erstaunt stellt der Zuschauer fest: "Es gab Zeiten, zu denen die Formel 1 wirklich spannend und aufregend war!" Tragisch ist sie ja leider auch heute bisweilen noch (siehe Monza 2000 und Melbourne 2001) ... Ach ja, Regisseur Frankenheimer, der mit "French Connection" ebenfalls hervorragende Ware ablieferte, war übrigens genauso wie James Garner privat selbst Rennfahrer.
Berühmtes Zitat: "Der Mut, etwas Gefährliches zu tun, erfordert einen gewissen Mangel an Phantasie." - Jean-Pierre Sarti


Ein weiterer schauspielernder Rennfahrer war bekanntlich Steve McQueen. Seine herausragendste automobile Leistung ist selbstverständlich in "Bullitt" zu bewundern: Zu den wenigen Sequenzen, die man ihn bei der berühmten car chase selbst fahren ließ, gehört auch die Szene, in der er eine Abzweigung verfehlt (tatsächlich ein Fehler McQueens, den man trotzdem im Film beließ) und zurücksetzen muß, wobei er seinen eindeutig übermotorisierten '68er Mustang 390 GT Fastback so hart beschleunigt, daß es ihm fast die Hinterachse aus der Verankerung reißt. Testberichten zufolge konnte man übrigens bei diesem Wagen dank des enormen Drehmoments noch bei etwa 110 km/h die Räder zum vernehmlich quietschenden Durchdrehen bringen. Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich nämlich über "Le Mans" (1971) sprechen. Der Film hält sich angenehm zurück, was das übliche Lovestory-Drumherum mit einer Rennfahrer-Witwe angeht; die größte Sprechrolle des Films hat denn auch folgerichtig der Streckensprecher. Gerüchten zufolge gab es zwei Monate nach Drehbeginn noch nicht einmal eine Darstellerin für die weibliche Hauptrolle, von so etwas wie einem Script (oder auch nur der Rohfassung eines solchen) ganz zu schweigen - vermutlich wurde das doch recht hölzern wirkende Romantik-Zeug überhaupt nur deshalb in den Film eingefügt, damit sich die Frauen, die sich in den Kinosaal verirrt hatten, nicht so langweilen. ;)
Stattdessen konzentriert "Le Mans" sich vornehmlich auf das sportliche Großereignis, dessen einzigartige Athmosphäre durchaus überzeugend und recht realitätsnah vermittelt wird, was man besonders beim 15-Minuten-Countdown bis zum Rennstart spürt. Autoenthusiasten freuen sich zudem darüber, daß sie in diesem Film ausgiebig den wunderschönen Porsche 917 (in der klassisch hellblau-orangen "Gulf"-Lackierung) im Duell mit dem nicht minder legendären Ferrari 312P bestaunen können. Zudem gibt Siegfried Rauch als McQueens Gegenpart (nicht so sehr Konkurrent) Erich Stahler eine durchaus überzeugende Figur ab: Ein echter Gentleman Driver, beinahe vom Schlage eines Graf Berghe von Trips. Ach ja, McQueens Rolle ("Michael Delaney") ist erfreulicherweise auch einigermaßen weit von der typischen Hollywood-Rennfahrer-Helden-Schablone entfernt, da der gute Mann durchaus Schwächen zeigt.
Zusatzinformationen: McQueen mußte seinen privaten Porsche 908 für das '70er Le Mans-Rennen anmelden, um an die Inboard-Aufnahmen für den Film zu kommen. Die Produktion dieses Films hat ihn vorübergehend in den Bankrott getrieben, weshalb er seine Rechte an den Einspielergebnissen verkaufen mußte.
Berühmtes Zitat: "When you're racing - it's life. Anything that comes before or after is just waiting." - Michael Delaney


Deutlich schwächer als die oben beschriebenen Filme ist m.E. "Indianapolis" (1970). Paul Newman fährt zwar auch heute, jenseits der 70-Jahre-Grenze, immer noch in real life Rennen (er hat im Januar 2001 - wie schon im Vorjahr - an den "24 Stunden von Daytona" teilgenommen), aber mit diesem Film hat er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das Verhältnis zu seinem Teamkollegen und direkten Konkurrenten sowohl auf der Piste als auch bei den Frauen (gespielt von Robert Wagner) wird nicht besonders deutlich herausgearbeitet, und auch die Lovestory (Beziehung zu einer geschiedenen Frau mit pubertierendem Sohn als Anhang) plätschert undramatisch dahin: Nach einer Weile fühlt sie sich von Newman vernachlässigt und fängt etwas mit Wagner an, doch dann gewinnt Newman, beseelt von Eifersucht, das Rennen in Indianapolis und auch die Braut zurück. So weit, so öde. Die Rennaufnahmen sind leider ebenfalls nichts Besonderes; sie scheitern z.T. recht kläglich an dem Versuch, die Eleganz und gleichzeitige Intensität von "Grand Prix" zu imitieren. Der Umstand, daß Newman und Wagner sich (orientiert an realen Tausendsassa-Vorbildern wie Dan Gurney) in unterschiedlichen Rennklassen von Stock Cars über Can-Am bis Indy Cars versuchen, macht den Film zwar visuell abwechslungsreicher, aber gleichzeitig fehlt dadurch der durchgängige Charakter einer Rennsaison wie in "Grand Prix", die dem Film mehr Kohärenz und somit auch mehr Spannung verliehen hätte.


Von und mit James Garner gibt es noch mindestens zwei weitere Rennsportfilme aus den späten 60ern/frühen 70ern, die dokumentarisch angelegt sind. Einer zeigt Garners Teilnahme an der Wüstenrallye "Baja 1000"; der andere befaßt sich mit Garners Engagement bei der Unterstützung seines Rennteams in verschiedenen Wagenklassen bei Rundstreckenereignissen wie den "12 Stunden von Sebring". Von beiden Filmen sind mir leider die Titel entfallen; zumindest letzteren fand ich aber äußerst interessant.

Zu "Days of Thunder", der bekanntlich wesentlich neueren Datums ist (1990), halte ich mich mit meiner Meinung zurück, denn da ich weder Tom Cruise noch NASCAR ( :schlaf: ) mag, habe ich ihn mir nicht einmal komplett angeschaut. Habe ich etwas verpaßt?

Und welche Filme habe ich vergessen? Der Früh-80er-Film "Der Autovampir" (aus Polen oder Tschechien, glaube ich ...) verquickt eine nationale Rallye mit abstrusen Horror-Elementen. Zu den in den keineswegs immer gelungenen "Gumball"/"Cannonball"-Filmen gezeigten Rennen gibt es auch tatsächliche Vorbilder. Elvis Presley hat ebenfalls einige Rennsportfilme gedreht, obwohl er angeblich Autorennen ebenso haßte wie es Yves Montand tat ...

Ach ja: Sorry für den langen Sermon ... ich hoffe, ihr habt 'ne Flatrate! ;)

Koenig Kups
02.06.2001, 21:57
Original geschrieben von Lost Johnny
Und welche Filme habe ich vergessen? Der Früh-80er-Film "Der Autovampir" (aus Polen oder Tschechien, glaube ich ...) verquickt eine nationale Rallye mit abstrusen Horror-Elementen

Hmmm... War das der mit der netten Pimper-Szene? Wo das Auto über das Gaspedal Blut absaugte?


Ach ja: Sorry für den langen Sermon ... ich hoffe, ihr habt 'ne Flatrate! ;)

Selbstredend. :)

Und wirklich mal wieder ein sehr geiler Beitrag! Lob!

Lost Johnny
03.06.2001, 16:31
Original geschrieben von Koenig Kups
Hmmm... War das der mit der netten Pimper-Szene? Wo das Auto über das Gaspedal Blut absaugte?

Hmm, ich habe den Film nicht ganz gesehen. Blutabsaugen übers Gaspedal kam vor, aber daß es auch eine "nette Pimper-Szene" gab, ist mir wohl entgangen. Wie schade. ;)




Und wirklich mal wieder ein sehr geiler Beitrag! Lob!

Uh ... danke schön. :)



Original geschrieben von Dirk Diggler
Du hast Frankensteins Todesrennen vergessen. :)
Übrigens auch mit Stallone.

Sehr guter Hinweis, obwohl ich ja eigentlich primär an Filme zu realen Sportereignissen gedacht hatte. ;)
Der Film heißt im Original "Death Race 2000" und stammt aus dem Jahre 1975. Da wirkt, wenn ich mich recht entsinne, auch der Typ mit, der bei Love Boat den trotteligen Bord-Schatzmeister Gopher gespielt hat (Name ist mir gerade entfallen, kommt aber sicher wieder) - inzwischen ist der gute Mann übrigens in die Politik gegangen ...


Und noch ein Nachtrag: Als ich mir neulich "Le Mans" noch einmal angesehen habe, fiel mir darin eine Szene auf, die das beinhaltet, was man heute "Flow-Mo"-Effekt nennt. Ihr kennt das aus der Werbung: Bewegung erst schnell, dann langsam, dann wieder schnell; vor etwa einem Jahr war das neben blöden Farbfiltern das Stilmittel :err: schlechthin. Da der Film wie erwähnt von 1971 ist, habe ich den Verdacht, daß ich hier die historische erste Anwendung dieses Effekts entdeckt habe. Oder kennt jemand frühere Szenen in diesem Stil?

pensch
04.06.2001, 15:11
Original geschrieben von Lost Johnny
Zu "Days of Thunder", der bekanntlich wesentlich neueren Datums ist (1990), halte ich mich mit meiner Meinung zurück, denn da ich weder Tom Cruise noch NASCAR ( :schlaf: ) mag, habe ich ihn mir nicht einmal komplett angeschaut. Habe ich etwas verpaßt?

Nein, absolut nicht. Cruise läuft wild durchs Bild, verliebt sich in Kidman und bekommt sie am Ende. Das ist eigentlich die ganze Handlung.

M@MAX
04.06.2001, 23:16
ich frei mich iegentlich auch auf driven hab aber bis jetzt nur eine sehr sehr vernichtende kritik darüber gelesen.
na ja das hat mich eh noch nie von einem kinobesuch abgehalten.

die ganzen laten filme die du aufgezählt hast kenn ich leider nicht. aber bullit hab ich schon länger im visier.

es gibt einen sf film mit mick jagger der am anfang auch ein paar schöne indy car szenen hat

Shrike
05.06.2001, 19:03
Freejack.
Emilio Estevez wird im Augenblick seines Todes (Rennunfall) in die Zukunft entführt um irgendnem reichen Spinner als neuer Körper zu dienen oder so ähnlich.
Ganz nett aber nicht wirklich gut.

Lost Johnny
10.06.2001, 11:30
"Freejack" läuft übrigens demnächst auf Pro7 ...

Am Pfingstsonntag zeigte Kabel1 "Monte Carlo Rallye" (1968) mit Tony Curtis, eine in den 20er Jahren angesiedelte Komödie. Ist leider auch nicht unbedingt die angemessene Umsetzung, die ein legendäres Ereignis wie die Monte verdient hat.

Ohnehin würde ich mir wünschen, daß es einmal eine ernsthafte filmische Darstellung meiner liebsten Motorsportveranstaltung, nämlich der Rallye-Weltmeisterschaft, gäbe ...
Da die Fahrer (nebst Beifahrern) aber nicht direkt auf der Strecke gegeneinander antreten, sondern "nur" gegen die Zeit fahren, ist dieser Sport von der Konzeption her ja leider nicht sehr telegen. Das sieht man auch daran, daß Eurosport das Vorhaben, einige Sonderprüfungen live im Fernsehen zu übertragen, nach nur einem einzigen (zugegebenermaßen nicht sehr geglückten) Versuch wieder aufgegeben hat.
Und wenn nun einmal keine Überholmanöver auf der Strecke stattfinden, ist es nicht so leicht, einem Film-Zuschauer zu vermitteln, welcher der Protagonisten gerade in Führung liegt und wie knapp das Rennen ist ...

Lost Johnny
10.06.2001, 11:37
Nachtrag zu meinem vorletzten Beitrag: Schatzmeister Gopher vom Love Boat wird gespielt von Fred Grandy.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit. ;)

Lost Johnny
15.06.2001, 08:56
Mittlerweile bin ich in diesem Thread wohl Alleinunterhalter ... ;)

Gestern vormittag (um 8.00 Uhr!) zeigte RTL den Film "Männer, Mädchen und Motoren" von 1954, wieder mit Tony Curtis. Es geht darin um ein Border-to-Border-Rennen von Kanada nach Mexiko, bei dem ein junger Rennwagekonstrukteur anfangs ohne die Unterstützung des Konzerns, bei dem er arbeitet, antritt.
Wie der Name schon andeutet, kommen in diesem Film die Motoren leider erst an dritter Stelle ... es gibt eine Menge Gezanke zwischen Tony Curtis und diesem Mädel da, dem auch Tonys großer Konkurrent nachstellt. Nicht so toll.

Und falls es jemanden interessiert: Morgen um 16.00 Uhr fällt der Startschuß für die diesjährigen "24 Stunden von Le Mans". :D

-------
Nachtrag: Ich erlaube mir, anzumerken, daß dies laut diesem kleinen Zähler oben auf der Startseite der 3000. Beitrag in diesem Forum ist. Unermeßlicher Stolz erfüllt mich. ;)

Menschenspötter
15.06.2001, 09:15
:fest:Herzlichsten Glückwunsch, Lost Johnny. Wann knallen die Sektkorken? Welch genialer Bezug zu Rennsportsiegertypen.:fest:

Lost Johnny
15.06.2001, 14:49
Jawoll, Menschenspötter, wirklich brillant! :) Der Bezug ist sogar noch direkter, als du vielleicht vermutet hast, denn das berühmte Champagner-Herumgesprudel, das man heute nach jedem drittklassigen Go-Kart-Rennen bei der Siegerehrung sieht, wurde tatsächlich erstmals 1968 von Dan Gurney nach seinem Sieg bei den "24 Stunden von Le Mans" durchgeführt.

Darauf gebe ich eine Runde warme Milch mit Honig aus! :spin:

Lost Johnny
19.08.2001, 23:57
Original geschrieben von Lost Johnny
Als ich mir neulich "Le Mans" noch einmal angesehen habe, fiel mir darin eine Szene auf, die das beinhaltet, was man heute "Flow-Mo"-Effekt nennt. [...] Da der Film wie erwähnt von 1971 ist, habe ich den Verdacht, daß ich hier die historische erste Anwendung dieses Effekts entdeckt habe. Oder kennt jemand frühere Szenen in diesem Stil?

Ja, ich selbst! ;)
Die Titelsequenz des Films Spion mit meinem Gesicht aus der beliebten Reihe "Solo für O.N.K.E.L." mit Robert Vaughn, Doktor der Publizistik, weist ebenfalls Flow-Mo-artige Effekte auf. Somit stammt der früheste mir bekannte Einsatz dieser Technik nunmehr aus dem Jahre 1964.

Brisante Fakten, brühwarm präsentiert von Lost Johnny, dem Spezialisten für irrelevante Beiträge!

Paige
20.08.2001, 19:37
Da fällt mir noch "Bobby Deerfield" mit Al Pacino als Rennfahrer, der sich in eine Todkranke verliebt, ein. Ist aber schon ewig her dass ich diesen Film gesehen habe, bestimmt 15 Jahre :), wenn ich mich recht erinnere war er ziemlich öd.

"Grand Prix" ist wirklich klasse, "Indianapolis" kann ich mir nicht ansehen weil ich mich jedes Mal frage was John-Boy Walton da zu suchen hat ;)

Vampire Hunter D
21.08.2001, 06:58
Vorgestern habe ich beiläufig einen kurzen TV-Bericht über "Driven" gesehen. Habe ich mich verhört, oder spielen hier in kleinen Nebenrollen tatsächlich Til Schweiger, Verona Feldbusch und sogar Jasmin Wagner (Blümchen) mit?!

CD&C
21.08.2001, 08:27
Jap, da hast du richtig gehört ...

Ich schätze mal Verona mimmt das Boxenluder, Schweiger einen Mechaniker und Blümchen eine der Zuschauer beim Rennen ;)

Lost Johnny
21.08.2001, 19:09
Meine Informationen besagen übrigens, daß die Szenen mit Frau Feldbusch vor der Veröffentlichung KOMPLETT aus dem Film entfernt wurden. :D

Verona sollte in Driven eine Reporterin verkörpern. Und Schweiger stellt übrigens sogar einen Fahrer dar, wenn ich recht informiert bin ... Bleibt für Blümchen noch das Boxenluder. ;)

Lost Johnny
22.08.2001, 23:36
Jetzt hätte ich über das ganze Verona-Belächeln fast Paiges Beitrag vergessen. Da ich Bobby Deerfield nämlich nicht gesehen habe, wüßte ich gern, ob sich jemand daran erinnert, welche Art von Fahrzeug Pacino da bewegt hat ...

Paige
23.08.2001, 21:11
Erinnern zwar nicht, aber ich hab mal nachgesehen:

[QUOTE]
Sydney Pollack directs this romantic European drama starring Al Pacino as Bobby Deerfield, a cripplingly self-absorbed champion Grand Prix race driver who is accustomed to facing death each time he drives. When Bobby falls for a terminally ill Italian aristocrat named Lillian Morelli, played wistfully by Marthe Keller, the common ground they find brings out heretofore unknown feelings in each. The two loners discover they have run headlong into a love that slowly erodes and changes both their perspectives. Pollack's gripping, intense film includes some exciting footage of actual Formula One drivers: Carlos Pace, Tom Pryce, James Hunt, Patrick Depaillier, and Mario Andretti. The film was shot entirely on location in Europe. The screenplay is based on the Erich Maria Remarque novel HEAVEN HAS NO FAVOURITES.

PRODUCTION NOTES

Some of the Formula One cars are driven in the film by real-life drivers Carlos Pace, Tom Pryce, James Hunt, Patrick Depaillier, and Mario Andretti.

http://www.rottentomatoes.com/movie-1002791/about.php

Lost Johnny
23.08.2001, 21:20
Danke sehr, Paige! Werde mich wohl doch mal irgendwie um den Film bemühen müssen, um die gepriesene Qualität der Rennaufnahmen selbst zu überprüfen ...

Paige
23.08.2001, 21:23
Bitte sehr - aber gleich noch ein Zitat dazu :D :



Bobby Deerfield (1977) starred Academy Award winner Al Pacino and Marthe Keller in a story ostensibly about Grand Prix racing. Considering Pacino's previous great performances like The Godfather I & II, Serpico, and Dog Day Afternoon, you'd think that a project he was involved with where the subject was car racing might really be something special. Wouldn't ya? Except, it didn't work out that way! What's Bobby Deerfield like to watch? Try this...do you remember the last time you went to your dentist and had that little root-canal problem taken care of? And, the anethesia didn't really kick-in until right at the last? And, on top of everything, your dentist actually sent you a bill for the whole barbaric experience? That's what watching Bobby Deerfield is like. The plot in this one has famous American race car driver, Bobby Deerfield, who heads to Europe to tackle the Grand Prix circuit. However, even though he brings his girlfriend from the-States along, he spends most of the movie romancing the enigmatic, Lillian Morelli, who has a passion for hot-air balloons and who is also terminally ill. Enigmatic? Try whack-job! At first, we are sympathetic to her plight. By the middle of the movie, the dialog and acting are so tedious we wish she would just hurry up and die. At the end of the flic, we wish somebody would put us out of our misery too. Not even a great actor like Pacino can help this one, although it's not real obvious that he's trying that hard to pull this one out of the dumper either. I will give the film some credit as an interesting travelogue of Europe and there are a few racing scenes worth looking at. Watch for some great shots of the unique 6-wheel Elf-Tyrell race car. And, notice the black & gold John Player Special Lotus that Mario Andretti drove to a world championship. Just get ready to fast-forward through 95% of the dialog. The theatre poster is about as interesting as the movie iteslf. See what I mean? Anyone for a hot air balloon ride? Watch this flic and you'll need one.


http://www.sd455.com/moviebobbydeerfield.htm

Lost Johnny
23.08.2001, 21:28
Hui, du bist ja richtig fleißig! :) Nochmals vielen Dank!

Ich glaube, ich habe den Film sogar schon einmal gesehen, allerdings auf Rai Uno, und mein Italienisch ist nicht gerade vorbildlich. Ich erinnere mich, daß der Film ganz gut anfing, dann aber extrem öde wurde ... insofern stimmt das alles, was da geschrieben wurde. :)

dr_edgard
28.08.2001, 15:20
Will mal wieder einen neuen Film nennen:

"Showdown mit 2000 PS"

Storytechnisch zwar kein Meisterwerk und der Bezug zum Auto ist auch nur beim Showdown wirklich da, aber die Action stimmt. Wie bei fast allen Jacky Chan Filmen.

Lost Johnny
03.10.2001, 21:53
Habe mir vorhin tatsächlich doch noch Days of Thunder angesehen ... und hätte es lieber gelassen: Ein Rennfahrer, der zweimal INDY-Meister geworden ist, dann aber in der Primitivling-Rennserie #1 NASCAR nicht zurechtkommt, weil er absolut keine Ahnung vom Fahrzeug-Setup hat? Ich bitte euch! :rolleyes:
Aber dann entwickelt Naturtalent Cole Trickle gemeinsam mit seinem Teamchef eine Superduper-Geheimtatktik fürs Rennen: Uuuh, Windschattenfahren ... davon habe ich ja zuvor noch nie gehört. :schlaf:
Der Film ist vom sportlichen Gesichtspunkt her schlichtweg lächerlich. Der Rest der Story bringt's auch nicht unbedingt. Und sogar die Musik ist miserabel.


Weil Days of Thunder so schlecht war, macht es mir umso mehr Freude, darauf hinweisen zu können, daß die ARD am Samstag, den 13. Oktober um 0.05 Uhr Grand Prix sendet - ausgiebige Lobpreisung dieses Films siehe oben. :D

Lost Johnny
08.11.2001, 19:12
Naja, es ist zwar nicht direkt ein Rennsportfilm, aber ... :D

Schon seit geraumer Zeit schmunzle ich über den Ferrero-Werbespot für "Pocket Coffee", der die "24 Stunden von Le Mans" als Hintergrund nutzt. Was daran so lustig ist? Nun, die Aufnahmen sind schon ein paar Jahre alt. Das merkt man nicht nur am vergleichsweise vollen Haar, welches das erstaunlich faltenfreie Antlitz von Strietzel Stuck umrankt, sondern auch daran, daß die gezeigten Porsche 962 schon seit mindestens fünf Jahren nicht mehr in Le Mans eingesetzt werden.
Ferner amüsiert mich natürlich der "Story"-Gehalt: Daß ein Rennfahrer sich auf koffeinhaltige Süßwaren verläßt, um Langstreckenrennen durchzustehen, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Die Profis haben nach jahrelanger Forschung nämlich ein viel besseres Mittel gegen Müdigkeit gefunden: Schlaf. ;)

Kleine Zusatzinfo: Zufällig weiß ich, daß die Markteinführung von "Pocket Coffee" eigentlich schon ein paar Jahre früher stattfinden sollte. Das erklärt das hohe Alter der Werbe-Bilder. :D

CD&C
08.11.2001, 21:36
@Lost_J
Zusatzbemerkung:
Pocket Coffee schmeckt beschissen ... :kotz:

Hab gerade beim glotzen der Buffy-Folge vom Mittwoch den ersten "Driven" TV-Trailer gesehen ... der Film spielt gar nicht in der Formel_1 ... das ist doch die Indy Serie !?

Auf jedenfall sahen die Rennautos danach aus ... gleich wie die Auschnitte der Rennstrecke (immer im Kreis :D).

Warum hat dann der Stallone x-Jahre in der Formel-1 abgehangen (mit Schummi und dem Haug von Mercedes), wenn nachher sein lange geplanter Rennsportfilm in der Indy-Serie spielt ... ?!?

Hollywood-Logik oder Lizense-Probleme oder die typische Ami-Aroganz !?!

Lost Johnny
08.11.2001, 22:26
Original geschrieben von CD&C
Hollywood-Logik oder Lizense-Probleme oder die typische Ami-Aroganz !?!
Eine Mischung aus Ersterem und Letzterem, fürchte ich: Der Film soll, soweit ich weiß, tatsächlich in der Formel 1 spielen - daß da allerdings INDY-Cars herumgurken, bemerkt das geübte Auge natürlich sofort. Die gezeigte Oval-Strecke kann ja die vielleicht noch auf die Steilkurvensektion in Indianapolis zurückzuführen sein - ich glaube, auch schon bewaldete Straßenkurse gesehen zu haben. Und nicht zuletzt sind INDY-Cars meines Wissens deutlich preiswerter als F1-Fahrzeuge - insofern sind Rennunfälle viel budget-schonender in Szene zu setzen. ;)

Naja, vielleicht hat die hiesige Presse aber auch nur alles falsch wiedergegeben - in der (nicht unzutreffenden) Annahme, daß sich in Mitteleuropa kaum jemand für einen Film über die INDY-Serie interessiert, wird dann kurzerhand der Schumi-F1-Marketing-Aufkleber draufgepappt ... abwarten, anschauen und ärgern heißt hier die Devise. :(

Ach ja, deine Einschätzung des Geschmacks von "Pocket Coffee" teile ich vorbehaltlos. :)

Morgan
08.11.2001, 23:42
Das Sly mit dem Rennsportchef Haug abgehangen ist, ist zumindest in einer Zusammenarbeit im Film gefruchtet. Zumindest klebt auf dem Auto und auf meheren Kisten im Hintergrund der silberne Stern.

Und ihr meint echt das der Film in der Formel 1 spielen soll, aber Indy Autos verwendet? Das klingt sehr unglaubwürdig, jeder Einäugige erkennt das da was nicht stimmt. Auch sah mir der Ovalkurs wirklich Oval aus, sprich nach der Indy-Serie. Das da irgendwo Wald war, kann trotzdem durchaus sein, da auch in Amerika auf normalen Strecken gefahren wird, nicht nur auf den Speedways. Allerdings sind das fast immer Stadtkurse.

Zur Kostenfrage. Das dürfte nicht ziehen das Argument da es Hollywood ja wohl schaffen wird ein Chassis hinzustellen das die Form eines Formel Autos hat. Das Innenleben ist doch eh Attrappe.

Ich denke das Sly kalte Füße bekommen hat und seinen Film amerikanischer gemacht hat um auf Nummer sicher zu gehen.

Gruß Morgan

M@MAX
09.11.2001, 07:41
iich glaub irgendwie nich tdas ein hollywood film sic wirklich mit einem so europäischen thema wie der formel 1 beschäftigt. wahrscheinlich haben unsere beiden deutschen am set (schweiger und feldbusch) nur den unterscheid nich tbemerkt und in den interviews dann immer von f1 statt von indy geredet.

ausserdem soll der film laut filmforce.net eh so beschissen sein (0,5 von 5 sternen) das ich mir den sicher nich antun werde

Lost Johnny
09.11.2001, 18:51
M@MAX, du hast Blümchen Wagner vergessen ... :D

Morgan, ich kann natürlich auch nur mutmaßen, warum in dem Film INDY-Cars zu sehen sind - Fakt ist, daß die deutsche Presse "Driven" konsequent als Formel-1-Film bezeichnet hat.
Und daß in Elkhart Lake auch Bäume stehen, ist mir durchaus klar ... :)

Lost Johnny
10.11.2001, 22:21
So, habe gerade eine Driven-Kritik gelesen - und da heißt es plötzlich, der Film spiele in der US-Cart-Serie ... das hätten die ja auch gleich sagen können. :rolleyes:

Zumindest ist jetzt geklärt, warum wir Ovalkurse sehen. :D

Lost Johnny
15.11.2001, 18:25
Und nur, um mich noch einmal richtig zu entzücken, hat das ZDF vorhin einen Bericht über Driven gesendet, der ja heute in Deutschland anläuft - und dabei unerschütterlich von einem Formel-1-Film gesprochen ... :schlaf:

M@MAX
16.11.2001, 07:47
laut auto,motor&sport (die ja gottseidank den untershcied zweischen den beiden rennserien kenne) sollte driven wirklich in der formel 1 spielen. das scheiterte aber entweder an den völlifg überzogenen lizenzgebühren die eccelstone gefordert hat oder am drehbuch das eccelstone abgelehtn hat.
die eine theorie stammt aus dem interview mit stallone, die andere aus der filmkritik.
die beiden artikel waren natürlich auf der gleichen seite abgedruckt. wirklich super jungs!

Lost Johnny
12.05.2002, 18:31
Vorhin erfuhr ich bei "auto, motor & sport TV", daß bei den diesjährigen 24 Stunden von Le Mans wieder mal ein Filmteam dabei ist - denn dort entstehen die Aufnahmen zur Verfilmung des Comics "Michel Vaillant" unter Leitung von Luc Besson ...
Und wie üblich machen die Organisatoren des Rennens für Filmteams keine Ausnahmen. Die Movie-Crew muß sich mit zwei Fahrzeugen am Rennen beteiligen und sich denselben Regeln unterwerfen, die auch für die übrigen Rennteilnehmer gelten. :D

CD&C
13.05.2002, 06:51
Hmm ... diese INFO ist neu für mich :eek:.

Habe bisher echt noch nie gehört das Besson sich an die Comicverfilmung von Michel Vaillant wagt. Aber ist sicher nicht die schlechteste Wahl, wenn ich da an die coolen Stunt und Autoaction aus Taxi Taxi (Teil 1 & 2) denke, das konnte gefallen (auch wenn der Rest eher mau war !).

firecandy
17.05.2002, 16:21
days of thunder hab ich auch gesehen, obwohl ich solche filme ja nicht sonderlich mag, gut ich weiß auch warum, der film war naja, das einzig positive war nicole kidman und über tom cruiese sage ich mal nichts.

Hessi
30.05.2002, 14:53
Da wird ein Film für Rennsportfans gemacht, und die sollen den Unterschied zwischen ChampCars und F1-Krücken nicht erkennen? Wäre peinlich.
Ich weiss gar nicht, ob der schon läuft oder nicht ... ist mir auch egal. Schau ich irgendwann auf Pro7 :)

Was ich aber sagen wollte, die Idee, "günstigere" Autos zu verschrotten, ist nicht neu.
Beim eingangs erwähnten "Grand Prix" wurden auch Formel 3000-Autos verwendet. Bisserl umgebaut ... fertig.

Lost Johnny
17.06.2002, 10:33
Original geschrieben von Hessi
Was ich aber sagen wollte, die Idee, "günstigere" Autos zu verschrotten, ist nicht neu.
Beim eingangs erwähnten "Grand Prix" wurden auch Formel 3000-Autos verwendet.
... was natürlich auch deshalb sinnvoll war, weil man Racing-Laien wie Yves Montand nicht unbedingt ohne weiteres in einen F1-Boliden setzen sollte, wenn man nicht zufällig auf die Auszahlung seiner Lebensversicherung spekuliert. ;)

Und noch etwas anderes: Am Wochenende fanden die "24 Stunden von Le Mans" statt, und wie oben schon erwähnt hat Luc Besson tatsächlich mit Unterstützung des DAMS-Teams zwei Autos ins Feld gebracht, die in "Michel-Vaillant"- bzw. "Leader"-Lackierung über die Strecke kurvten. Bin ja mal gespannt, wie der fertige Film aussieht, denn am Ende kam nicht der Leader-Panoz, sondern nur der Lola-Vaillante mit Judd-Motor, gefahren von Neugarten/Clerico/Gache, ins Ziel, gewertet als an letzter Stelle liegend (der Wagen wurde kurz vor Schluß auf Hochglanz poliert wieder aus der Garage gerollt, nachdem er dort stundenlang verharrt hatte - aber das ist in Le Mans ja nicht unüblich). Und die Bilder der TV-Übertragung zeigten entweder inszenierte Überholmanöver in der Boxengasse - oder man sah, wie der Rest des Feldes an dem blauen Auto des französischen Helden vorbeizischte ... :lol:

Hessi
17.06.2002, 14:24
Jepp, ich habe im Vorfeld nichts darüber gehört, hab mich mächtig gewundert als ich den blauen Lola mit dem Schriftzug M. Vaillant gesehen habe.

Während dem Rennen hat man einige inszenierte Kämpfe gesehen. War der rot-schwarze ein Panoz? Es gibt wohl keinen Rennwagen, der gefährlicher aussieht als ein Panoz, mächtiges Geschoss.
Peinlich an den inszenierten Kämpfen sind allerdings die anderen Wagen, die mit einem Wahninns-Zahn rechts an den beiden "Streithähnen" vorbeiziehen :)
Vielleicht werden die ja raus-retuschiert.

Ich hoffe, die haben beide bis zur Nacht durchgehalten, sind bestimme coole Bilder.

stryx
12.06.2005, 17:28
Original geschrieben von Lost Johnny
Meine Informationen besagen übrigens, daß die Szenen mit Frau Feldbusch vor der Veröffentlichung KOMPLETT aus dem Film entfernt wurden. :D

Verona sollte in Driven eine Reporterin verkörpern. Und Schweiger stellt übrigens sogar einen Fahrer dar, wenn ich recht informiert bin ... Bleibt für Blümchen noch das Boxenluder. ;)

Sie wurden offensichtlich nicht (alle?) entfernt. Verona spielt tatsächlich eine Reporterin, die vom Bruder (und gleichzeitig Manager) des jungen Rennfahrers während einer Party angesprochen wird. Schweiger war der Hauptkonkurrent des jungen Rennfahrers und Blümchen war tatsächlich das Boxenluder, das allerdings bei Schweiger abgeblitzt ist.

Der Film kam ja nun im Fernsehen und ich habe ihn mir angeschaut, weil ich sozusagen auf eine Neuauflage von Days of Thunder spekulierte. War aber eine Fehlanzeige.

Das größte Manko des Film liegt daran, einem bleichen und profillosen Jüngling (Kip Pardue) die Hauptrolle zu geben. Der Typ, der den jungen, aufstrebenden amerikanischen Fahrer gespielt hat, den Stallone unterstützen sollte, konnte wirklich erst in der letzten halben Stunde überzeugen. Vorher war er einfach nur lasch. Selbst Till Schweiger hat ihn locker an die Wand gespielt.

Einen echten Bösen gab es in dem Film auch nicht. Der deutsche Konkurrent wurde von Till Schweiger gut und glaubwürdig rübergebracht. Über weite Strecken des Films kam er dem Zuschauer näher als der junge Ami. Ob das wirklich beabsichtigt war? Der Bruder des jungen Amis und die von Burt Reynolds gespielte Figur qualifizieren sich vielleicht noch am ehesten als Böse. Oder Gina Gershon, die übrigens wieder mal zum anbeißen aussah. Aber die war mit einem derartig sympathischen Rennfahrer verheiratet, dass auch da wieder ein paar Sympathiepunkte für sie abfielen und auch Burt Reynolds hatte ein paar Momente, in denen der Zuschauer ihn verstehen konnte. Kurz und gut: in dem Film gibt es eigentlich niemanden, den man so richtig hassen kann.

Was genau nun in der Vergangenheit der von Stallone gespielten Figur vorgefallen ist, kommt auch nie raus. Er war wohl mal mit Gina Gershon zusammen, war ein erfolgreicher Rennfahrer und hatte dann einen Unfall. Was genau dort vorgefallen ist und was dann geschah, erfährt man aber nicht. Eine Rennfahrerrolle ist vielleicht auch nicht körperbetont genug für ihn, um zu Höchstform aufzulaufen.

Darüberhinaus enthält der Film alle Rennfahrerklischees: Konkurrenzkampf (der den Zuschauer aber nicht wirklich ergreift, weil halt auch der Konkurrent sympathisch ist), fiese Manager und harte Teamchefs, eine hübsche junge Frau, die zwischen beiden Rennfahrern steht (wobei der junge Ami auch hier gegen Till keine Chance hat) und Stallone als alten Rennhasen mit Vergangenheit, der dem jungen Star wertvolle Tips gibt oder es zumindest versucht.

Das Highlight des Films war sicherlich die Verfolgungsjagd mit Rennautos durch die Stadt. Ob das physikalisch Sinn macht (fliegende Gullideckel) weiß ich nicht, spektakulär sah es jedenfalls aus.

Alles in allem bleibt dieser Film aber weit hinter Days of Thunder zurück und lässt den Zuschauer etwas unbefriedigt zurück. Vielleicht hätte man die Rollenverteilung von Till Schweiger und Kip Pardue tauschen sollen.

M@MAX
13.06.2005, 09:35
it schon ne weiel her das ich diese machwerk gesehen habe aber ich kann mich dunkel erinnern das die story zwar wirklich garnichts hergab aber sämtliche auto udn crash szenen ziehmlich gut umgestezt waren.
ich war damals positiv überrascht

stryx
13.06.2005, 09:47
Stimmt, spektakuläre Crashs gab es am laufenden Band und die waren auch überaus ansprechend gefilmt. Als der eine durch die Luft geflogen ist, sah man in Zeitlupe aus der Perspektive des Fahrers (oder in dem Fall besser: Piloten :D), wie die anderen Rennwagen unter seinem Flieger durchsausten, bis er dann wieder runter kam und von einem anderen Auto erfasst wurde. Auch die Reflektionen in den Augen der Fahrer kamen gut rüber. Ja, optisch wurde einiges geboten.

Hessi
13.06.2005, 10:07
Original geschrieben von stryx
Das Highlight des Films war sicherlich die Verfolgungsjagd mit Rennautos durch die Stadt. Ob das physikalisch Sinn macht (fliegende Gullideckel) weiß ich nicht, spektakulär sah es jedenfalls aus. Das Stadt-Rennen hat mich am meisten gestört. Nach so einer Nummer dürften die Jungs sicher in keiner Rennserie mehr an den Start gehen, aber es is halt ein Film.

Physikalisch macht das mit den Gullideckeln Sinn. Vor Straßenrennen werden die Deckel normalerweise verschweißt. Unter den Autos wird ein Vakuum erzeugt, dass die Gullideckel hochhebt. Bei einem Schaurennen der DTM letztes Jahr in China musste der erste Lauf abgebrochen werden, weil sich in den ersten Runden ein Deckel gelöst hatte.

Hessi
13.06.2005, 10:11
Original geschrieben von Morgan
Und ihr meint echt das der Film in der Formel 1 spielen soll, aber Indy Autos verwendet?Nein, ganz ursprünglich wollte Sly das Leben von Ayrton Senna verfilmen, das hat er zum Glück schnell wieder verworfen. Dann wollte er einen F1-Film drehen, wurde sich aber mit Ecclestone wohl nicht einig. Zum guten Schluss war das ganz klar ein ChampCar-Film, sogar die Original-Fahrer waren dabei. Chris Fittipaldi, Roberto Moreno und andere. War der im Wasser nicht sogar Roberto Moreno? Ich hab den Film nur mit einem Auge verfolgt ...

stryx
13.06.2005, 10:57
Original geschrieben von Hessi
Zum guten Schluss war das ganz klar ein ChampCar-Film, sogar die Original-Fahrer waren dabei. Chris Fittipaldi, Roberto Moreno und andere. War der im Wasser nicht sogar Roberto Moreno? Ich hab den Film nur mit einem Auge verfolgt ...

Äh... und die ChampCars unterscheiden sich von Formel1-Autos durch? Na ja, ist mir auch egal, welche Serie da jetzt genau verfilmt wurde. War halt ein Rennfahrerfilm, genauer will ich's eigentlich gar nicht wissen.

Der Typ, der nach seiner Flugstunde beinahe ertrunken wäre, war übrigens Memo Moreno, gespielt von Cristián de la Fuente und seines Zeichens Ehemann der von Gina Gershon gespielten Figur. Als Originalrennfahrer spielten Michael Andretti (bei Andretti klingelt was, aber irgendwie würde ich ihn Mario nennen), Cristiano Da Maata, Juan Pablo Montoya und Jacques Villeneuve mit. Die beiden letzten sagen mir sogar was.

Hessi
13.06.2005, 11:21
Original geschrieben von stryx
Äh... und die ChampCars unterscheiden sich von Formel1-Autos durch? Na ja, ist mir auch egal, Dann frag nicht. :)


Der Typ, der nach seiner Flugstunde beinahe ertrunken wäre, war übrigens Memo Moreno,Ah, ich hab nur den Nachnamen mitbekommen.


Als Originalrennfahrer spielten Michael Andretti (bei Andretti klingelt was, aber irgendwie würde ich ihn Mario nennen),Mario ist der Papa. :) Die beiden waren auch öfter bei Tim Taylor zu Gast, falls du das schaust.


Jacques Villeneuve Das wundert mich, der war doch zu der Zeit schon in der Formel 1 unterwegs.

Hessi
13.06.2005, 11:27
Ich seh grad, das Fahrerfeld war im Prinzip das komplette ChampCar-Aufgebot, nur drei davon credited.

Jean Alesi, Michael Andretti (credit), Kenny Bräck, Patrick Carpentier, Cristiano Da Matta (credit), Adrian Fernández, Christian Fittipaldi, Dario Franchitti, Luiz Garcia Jr., Mauricio Gugelmin, Michel Jourdain Jr., Tony Kanaan, Juan Pablo Montoya (credit), Roberto Moreno, Max Papis, Oriol Servia, Alex Tagliani, Paul Tracy, Jimmy Vasser, Jacques Villeneuve

stryx
13.06.2005, 11:50
Original geschrieben von Hessi
Mario ist der Papa. :) Die beiden waren auch öfter bei Tim Taylor zu Gast, falls du das schaust.

Schaue ich, aber nicht regelmäßig. Diese Folgen habe ich wohl nicht gesehen. Aber den Namen Mario Andretti kenne ich aus frühen Rennspielen und... aus Iron-Man-Comics (frag nicht :)).

Lost Johnny
31.07.2005, 12:59
Per Zufall bin ich gestern Nacht in der ARD über einen weiteren Rennsportfilm gestolpert, der mir bisher entgangen war, und zwar Eine irre Safari aus dem Jahre 1982 mit David Carradine und Christopher Lee. Wie der Name schon veruten lässt, geht es um eine Rallye quer durch Afrika - eigentlich also genau mein Motorsport-Thema. Schade nur, dass Umsetzung und Dramaturgie so gründlich in den Sand der Savanne gesetzt wurden. Der Film entpuppte sich nämlich als dämliche Flachwitz-Komödie, bei der Stuntfahrer Carradine aus irgendeinem Grund (die erste halbe Stunde des Films entging mir "leider") zusammen mit einer Fotografin (extrem nervig: Stockard Channing) besagte Rallye durch Zentralafrika gegen den finsteren, Kantaten schmetternden Grafen Borgia (natürlich gespielt von "Saruman" Lee) gewinnen muss. Wie wenig ernst der Film sein Thema nimmt, kann man übrigens sehr gut daran ablesen, dass besagter Graf einen Darth-Vader-Helm trägt ... :tozey:

Außerdem drehte sich die Geschichte natürlich in erster Linie darum, wie aus Carradine und Channing, den zänkischen Reisegefährten wider Willen, nach einer durchzechten Nacht und einem Bad im Schlamm endlich ein Liebespaar wird. Diese Thematik drängt sich so stark in den Vordergrund, dass der Film den beiden Turteltauben nach der Zieldurchfahrt gerade noch 30 Sekunden neckischen Dialog gönnt und dann abrupt endet - welche Folgen die Niederlage des Grafen nun hat, wird mit keiner Silbe erwähnt.

Abgesehen davon war mir der Film eindeutig zu Pavian-lastig - es wird sogar ein grausiges Lied über diese wegen ihres Sozialverhaltens eher meidenswerten Tiere vorgetragen. Die Einheimischen werden zudem entweder als gutmütig-naiv und hilfsbereit oder aber als gerissene Geschäftsmänner, die es auf die Kameras von Touristen abgesehen haben, dargestellt - aber das muss man wohl zum Teil auch dem Produktionsjahr des Films anlasten.

Fazit: Wer den Film gestern zufällig auch gesehen hat, darf mir gerne mitteilen, warum der Graf unter keinen Umständen die Rallye gewinnen durfte. Allen, die ihm in Zukunft begegnen, rate ich, lieber nach Alternativprogrammen zu suchen - selbst die eigentlich ganz hübschen Landschaftsaufnahmen können dieses Machwerk nicht mehr retten.

Lost Johnny
10.06.2007, 18:01
Original geschrieben von Lost Johnny
... am Ende kam nicht der Leader-Panoz, sondern nur der Lola-Vaillante mit Judd-Motor, gefahren von Neugarten/Clerico/Gache, ins Ziel, gewertet als an letzter Stelle liegend (der Wagen wurde kurz vor Schluß auf Hochglanz poliert wieder aus der Garage gerollt, nachdem er dort stundenlang verharrt hatte - aber das ist in Le Mans ja nicht unüblich). Und die Bilder der TV-Übertragung zeigten entweder inszenierte Überholmanöver in der Boxengasse - oder man sah, wie der Rest des Feldes an dem blauen Auto des französischen Helden vorbeizischte ... :lol:
Ob der fertige Film tatsächlich so peinlich aussieht, wie es beim damalige Motorsportereignis wirkte, können Comic-und Motorfreunde in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um 1.05 Uhr überprüfen, da feiert die ARD nämlich die TV-Premiere von Michel Vaillant - Jeder Sieg hat seinen Preis. Und am Samstag/Sonntag darauf gibt's dann die echten "24 Stunden von Le Mans".

Lost Johnny
15.06.2007, 09:41
Ganz kurz zu Michel Vaillant: Ätzende Dialoge, ätzender Versuch einer modernen Bildästhetik, ätzendes Macho-Draufgänger-Gehabe der männlichen Figuren, ätzendes Vamp-Verführerinnen-Gehabe der Schurkin, Diane Heidkrüger ist sowieso immer ätzend, ätzende Verzerrung der Rennsport-Realität, ätzendes "Verwirrspiel" durch permanenten Helmtausch, ätzend dünner Erpressungsplot.

Die Rennszenen waren immerhin gerade noch passabel, und sie haben es sogar weitgehend geschafft, es so aussehen zu lassen, als wären die beiden Teams tatsächlich konkurrenzfähig gewesen ... nur bei der Startaufstellung war auffällig, dass so viele andere Fahrzeuge vor den Leader- und Vaillante-Autos positioniert waren, hinter ihnen aber nur noch die Wagen der kleineren Klassen standen. ;)