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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Among Giants - Zwischen Himmel und Erde



Menschenspötter
25.05.2001, 22:09
Habe wieder einmal einen britischen Film über diese Thematik gesehen und zwar AMONG GIANTS - Zwischen Himmel und Erde. Wer schon immer wissen wollte wie Strommasten! im englischen Sommer gestrichen werden, sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen.
Doch im Ernst, wenn die da drüben wirklich so ein Problem mit der Arbeitslosigkeit haben, wie eindrucksvoll in FISH AND CHIPS, BRASSED OFF oder GANZ ODER GAR NICHT beschrieben, bin ich heilfroh in unseren Gefilden zu leben.

Menschenspötter
31.05.2001, 16:19
Kennt wohl wieder keiner außer mir diese Filme, oder ? Oh Männchen, wenn Ihr doch mal weniger BIG BROTHER, TV TOTAL und BARBARA SALESCH-Müll gucken würdet.:p

Menschenspötter
27.06.2001, 22:23
Kurzfristiger Tipp, die meisten hier wird es sowieso nicht interessieren oder sie lesen den Hinweis zu spät, am 28.6 und am 5.7 bringt die ARD zwei Filme von KEN LOACH und zwar RAINING STONES und LADYBIRD,LADYBIRD. Beide Streifen drehen sich um das Thema sozialer Status in Großbritannien. Ich werde beide aufzeichnen und eventuell meinen vierten Beitrag hintereinander hier verfassen. Mal sehen.;)

kevin smith
28.06.2001, 11:32
brassed off, fish and chips und ganz oder gar nicht kenne ich. find ich auch sehr gut, am besten gefällt mir fish and chips. colm meany rules!!!

ich würde auch noch die committments in dieses gerne reinpacken, einer der genialsten filme überhaupt mit klasse musik!!!

Menschenspötter
28.06.2001, 13:20
Original geschrieben von kevin smith
...am besten gefällt mir fish and chips. colm meany rules!!!

ich würde auch noch die committments in dieses gerne reinpacken, einer der genialsten filme überhaupt mit klasse musik!!!
Und ob die dazu gehören! Colm Meany spielt ja in allen Filmen der Barrytowntrilogie von Roddy Doyle eine tragende Rolle. Im Original heißen die Filme in denen Stephen Frears Regie führte THE VAN(Fish and Chips) und THE SNAPPER. THE COMMITMENTS komplettieren also diese Trilogie, wobei hier Alan Parker am Regiesessel saß.
Wenn jetzt aber ein Ire sieht, daß ich in der Barrytowntrilogie den Alltag der britischen! Arbeiterklasse sehe, hält der mich mindestens für irre.;)

kevin smith
28.06.2001, 13:21
danke, das war mir neu.

ich hab gehört, das es eine fortsetzung zu den commitments geben soll, ist da was dran??

Menschenspötter
28.06.2001, 13:27
Ich kenne jetzt momentan nur den Soundtrack Commitments II. Werde mich aber umhören. Vielleicht wird aus der Trilogie ja eine Tetralogie.

kevin smith
30.06.2001, 13:28
wäre doch mal was erfreuliches. ich seh colm meany immer mal ganz gerne ohne star trek uniform :D:D

Menschenspötter
30.06.2001, 13:43
Nun, Filme mit Colm Meaney, da fallen mir noch DER ENGLÄNDER, DER AUF EINEN HÜGEL STIEG UND... und WILLKOMMEN IN WELLVILLE spontan ein.
Ja, und KAMPF DER KOBOLDE, leider mögen dieses kitschige Märchen die wenigsten.:(

kevin smith
30.06.2001, 14:10
der engländer, der auf einen hügel stieg ... war nicht so mein fall, aber kampf der kobolde war klasse.

in con air fand ich ihn auch klasse

Cenobythe
05.07.2001, 01:10
Original geschrieben von Menschenspötter
Ich kenne jetzt momentan nur den Soundtrack Commitments II. Werde mich aber umhören. Vielleicht wird aus der Trilogie ja eine Tetralogie.

Es war zwar mal ein zweiter Teil im Gespräch, aber dieses Vorhaben dürfte sich in Luft aufgelöst haben. Andrew Strong wollte nie wieder den Deco spielen, da er zu stark mit dieser Ar***loch-Rolle identifziert wurde.

Die zweite Soundtrack-CD ist eher eine Mogelpackung (trotzdem habe ich beide); es sind nur 4 Songs aus dem Film enthalten; die restlichen 7 Stück sind zusätzlich aufgenommen wurden.

kevin smith
05.07.2001, 08:19
naja gut, solange die musik doch gut ist ...

Menschenspötter
06.07.2001, 19:01
Die KEN LOACH Retrospektive geht weiter. Am 12.7 kommt noch KES. Ein 14-jähriger Zeitungsjunge und Einzelgänger, der in einem Falken einen Freund findet. Da sind wir vom kasachischen Jungen und seinem gelben Fahrrad nicht mehr weit entfernt.;)
Übrigens, der COMMITMENTS – Soundtrack läuft ziemlich oft. Vor allem MUSTANG SALLY haut ordentlich rein.

Menschenspötter
12.07.2001, 11:44
Einen hab‘ ich noch, einen hab‘ ich noch.
Am 17.7, diesmal auf 3Sat läuft WANDEL UND HANDEL, im Original Coming Up Roses (sind eigentlich alle Übersetzer auf Drogen?). Als im von Arbeitslosigkeit und Armut gebeutelten Südwales-Bergbau-Städtchen das letzte Kino schließt, starten Filmvorführer, Eisverkäuferin und Kinofreaks eine Champignonzucht in den geheiligten Räumlichkeiten.

kevin smith
18.07.2001, 10:26
damnit, ich hab ihn verpasst, kann mir einer verraten, wie es war???

Menschenspötter
19.07.2001, 07:47
Natürlich streckenweise genauso satirisch und sarkastisch wie alle anderen hier.
Jetzt klaue ich noch von Karsten einen Beitrag und stelle den auch hier her.
Billy Elliot - I will Dance
--
Die Briten haben es einfach drauf! Nach "Brassed off" ein neues Film-Juwel aus der Thatcher-Ära, das gekonnt zwischen Komödie und Tragödie balanciert und dabei nie ins verlogen Sentimentale abgleitet.
Der elfjährige Billy möchte unbedingt Ballett-Tänzer werden. Die resolute Lehrerin erkennt als erste Billys ungewöhnliches Talent und versucht den Jungen zum Vortanzen an die berühmte Royal Ballet School zu bewegen. Die größten Hindernisse sind jedoch Billys Familie. Der Vater und Billys älterer Bruder sind zermürbt vom hoffnungslosen Bergarbeiter-Streik und können sich angesichts ihrer ausweglosen Lage nicht für Billys "weibische" Träumereien erwärmen.
Bestimmt kein Film für jedermann, aber wer sich für kleine und rührende Geschichten begeistern kann liegt hier genau richtig. Herausragendes Schauspiel (besonders Jamie Bell als Elliot und sein Vater (Gary Lewis) verdienen Höchstnoten), unaufdringliche, aber effektive Kamera-Arbeit und sorgsam eingestreute und ansehnliche choreographierte Tanzszenen kennzeichnen den beeindruckenden Film von Stephen Daldry...

kevin smith
19.07.2001, 10:05
den hab ich mir im kino angesehen und ich war echt angenehm überrascht. ich muss zugeben, das ich vorher gedacht hab, das das so ein absolut grausames, schmalziges familiendrama ist, aber der film war genial. kann ich nur empfehlen. einer der besten filme der letzten zeit!

Menschenspötter
11.12.2001, 21:26
Go Now - Jetzt erst recht mit Robert Carlyle, vielen vielleicht als Stripper aus der Komödie Ganz oder Gar nicht bekannt, behandelt den Kampf eines schottischen Hobbyfußballspielers mit dem plötzlichen Auftreten der heimtückischen Krankheit Multiple Sklerose, kurz MS.
Seine kurz vorher begonnene Beziehung droht an der psychischen und physischen Belastung zu scheitern.
Sein Glück wird hier auf eine harte Probe gestellt, trotz des ernsten Themas ist dieser Film nie gefühlsdusselig.
Solltet ihr euch ansehen.

kevin smith
12.12.2001, 10:32
kino, video oder tv???

ich muss sagen, das ich carlyle in james bond ziemlich schwach fand, allerdings in the beach hätten sie ihm ruhig mehr zeit einräumen können.

Menschenspötter
12.12.2001, 11:01
Go Now (GB , 1996, R: Winterbottom) lief am Montag im ORF, typischerweise wieder einmal als Mitternachtsvorstellung, damit man dem Massenpublikum aus dem Weg gehen kann und ja niemanden geistig fordern muß.
Also war es ein Fall für meinen Videorecorder.
Carlyle hat in the Beach mitgespielt? Kann mich gar nicht mehr erinnern.:confused:

kevin smith
12.12.2001, 11:07
hat er nicht den durchgeknallten zimmernachbarn von leo am anfang in diesem hotel gespielt?? ich komm leider nicht mehr auf den namen

Menschenspötter
12.12.2001, 11:14
Habe gerade nachgesehen, ja er hat mitgespielt und zwar den Daffy Duck, sollten wir Comicfreaks eigentlich wissen.:D

Menschenspötter
05.06.2002, 19:47
Hi Kevin, sonst interessiert es ja keinen;),
Am Montag hat mein Videorecorder wieder einmal einen Auftrag.
Da kommt Little Voice, da lebt eine junge Frau in ihrer Phantasiewelt und träumt von Revuegrößen, deren Stimmen sie perfekt imitiert.
Mit Jane Horrocks und den Hollywoodstars Michael Caine und Ewan McGregor in Hauptrollen, das klingt schon so herrlich typisch britisch.

Menschenspötter
05.06.2002, 19:52
Und weil wir gerade bei Obi Wan Kenobi sind, der singende Mädchenschwarm Ewan hat auch in Velvet Golmine mitgespielt, einem mit Musik aus den 70ern durchtränktem Film, eine heimliche Verbeugung vor Popikone Ziggy Stardust, dem Bowieman.

kevin smith
05.06.2002, 22:28
den zweiten film kenn ich, aber ich mag ihn nicht so sehr. obwohl ich bowie liebe! aber danke für den ersten tip. ist vermerkt!!!

Menschenspötter
10.06.2002, 08:10
@kevin
Ich habe mir Velvet Goldmine nun auch angesehen, du hast recht, der Film bietet nicht viel.
Hat eigentlich gut begonnen und die Entwicklung der Musikstile in der britischen Popszene halbwegs gut rübergebracht, sich dann aber zum Ende hin gehörigst verzettelt.
Außer das Ewan seinen nackten Po ins Publikum hält und man seinen Pimmel zu sehen bekommt, nur so als Tipp für die kleinen Mädchen hier;), gibt es nichts erwähnenswertes mehr.
Und Little Voice kommt heute in ORF2, das entgeht den meisten Deutschen hier ja wieder, habe ich nicht dazu geschrieben.

Hessi
11.06.2002, 08:39
Zu dem Topic und der Unterhaltung über Ewan McGregor passt doch wunderbar "Trainspotting". Wundert mich, dass den noch keiner erwähnt hat.
Wunderbarer Film, wirklich, bedrückend, spannend, mitreissend ... sowas kriegen die Amis wohl nicht mehr auf die Reihe.
Die Szene, wo er die Zäpfchen aus der Toilette holt .. einmalig !!!

Ich hab den auf DVD gesehen, hab mich wahnsinnig geärgert.
Es gibt KEINE englische Tonspur! Nur deutsch ... bei solch einem Film ein Verbrechen, finde ich. Platz genug müsste noch sein, es gibt kaum Extras.
Es war auch die Kaufversion, zum Glück hab ich sie von einem Freund ausgeliehen :)

Menschenspötter
11.06.2002, 09:11
Original geschrieben von Hessi
Zu dem Topic und der Unterhaltung über Ewan McGregor passt doch wunderbar "Trainspotting". Wundert mich, dass den noch keiner erwähnt hat.

Ganz einfach, ICH mag den Film nicht, darum habe ich den auch nicht erwähnt.;)

Hessi
11.06.2002, 09:19
Original geschrieben von Hessi
Wunderbarer Film, wirklich, bedrückend, spannend, mitreissend ... sowas kriegen die Amis wohl nicht mehr auf die Reihe.
Ich wiederhole mich gerne ;)

kevin smith
12.06.2002, 09:40
ehrlich gesagt kann ich demfilm auch nichts abgewinnen. ich fand den äusserst langweilig und schlecht. keine ahnung, was an dem hype dran sein soll.

kevin smith
14.06.2002, 07:34
übrigens läuft am mittwoch auf superrtl fever pitch. der ist eigentlich recht gut und passt ja auch in die momentane wm paranoia :D:D:D

Menschenspötter
04.07.2002, 14:50
Fever Pitch hat mich doch eher gelangweilt, der Film ist nur nebenbei gelaufen, habe mich ziemlich bald mit ganz anderen Dingen beschäftigt.
Solche Fußballbegeisterung ist mir dann nämlich doch eher fremd.
Ein sehr empfehlenswerter Film über Alltagssorgen der irischen Arbeiterklasse kommt heute auf 3SAT. Mein linker Fuß mit Daniel Day Lewis. Also, wer diesen wunderbaren Streifen noch nicht gesehen hat, der sollte unbedingt mal reingucken.

Menschenspötter
16.09.2002, 11:41
Nur der Vollständigkeit halber, schauen tut sie wohl eh niemand.;)
Heute, Datum steht nebenan, spielt es um 22.50 auf MDR Carla's Song von 1996, ebenfalls ein Film von Ken Loach, glaube ich, mit Robert Carlyle in der Hauptrolle.
Ist so eine Art Beziehungsdrama, spielt in der britischen Arbeiterklasse. Was sonst?;)

kevin smith
17.09.2002, 07:53
jeeeeeeeeeeeeeeeeeeeedesmal verpasse ich sowas, aber wer schaut auch schon ins programm vom mdr??? war er wenigstens gut?

Menschenspötter
27.09.2002, 14:01
@kevin
Diese Filme spielt es ja meistens in den dritten Programmen, die verirren sich eher seltenst auf RTL, SAT1 oder PRO7.
Carlyle ist ein Busfahrer in Glasgow, eher unzufrieden mit seinem Job. Eines Tages bezahlt er wieder einmal ein Ticket aus eigener Tasche für eine seiner Fahrgästinnen und folgt ihr anschließend bis nach Nicaragua.
Ich sehe mir diese Geschichten aus dem Alltag der unteren Gesellschaftsschichten sehr gerne an, die unzähligen Geschichten von Anwälten, Ärzten und sonstigen Yuppietypen aus den amerikanischen Movies nerven mich nämlich mittlerweile schon.
Hast du von "Kick it like Beckham" gehört?
Vor "Signs" habe ich den Trailer gesehen, dreht sich um ein indisches, fußballbegeistertes Mädchen, wieder ein Überaschungserfolg aus Britannien.

kevin smith
30.09.2002, 12:21
hab auch den trailer gesehen, und obwohl mich der titel eher abhält, mir den film im kino anzusehen, bin ich von diversen guten kritiken doch geneigt, ihn mir zugeben. mal sehen. allerdings ist das wieder mal ein fall für den "warum-haben-die-den-titel-verändert"thread?

Menschenspötter
06.10.2002, 09:07
@kevin
Also Kick und Beckham kann der durchschnittliche Zuseher hierzulande wohl gerade noch irgendwie verbinden, für Bend und Beckham braucht man dann doch sowas wie fußballerisches Insiderwissen.
"Beckham hat den Bogen raus " wäre eine Alternative gewesen.:D
Jedenfalls sollte der komische Titel niemand abhalten, mir hat der Film eigentlich gut gefallen.
Keine hohen Ansprüche, aber auch keine platten Kalauer wie in American Pie und auch kein Liebeskitsch zum Quadrat, einfach zum Wohlfühlen und Abschalten vom Alltag.

Crazy Quokka
19.12.2002, 18:55
Ich mag die Filme von Ken Loach sehr, auch wenn ich sie immer verpasse. Am besten finde ich
Raining Stones
Land And Freedom (über die Anarchisten im Spanischen Bürgerkrieg)
My Name Is Joe

Ganz oder Gar Nicht oder "The Snapper" und insbesonderes "Brassed Off" sind in meinen Augen auch sehr gute Filme zum Thema britische Arbeiterschaft in den 80er und 90ern.

Auch bei Cracker (Für alle Fälle Fitz) ist man nicht blind gegenüber der Thematik gewesen. Und sowieso ist Cracker die beste Krimi-Serie aller Zeiten.

imported_sandra
30.12.2002, 01:45
einige von den bereits aufgezählten filmen sind ja wirklich sehr gut( billy elliot+trainsspotting)
aber es wundert mich dass bube dame könig gras noch nicht erwähnt wurde, der zu meinen lieblingen gehört.(im allgemeinen guy ritchie filme)

grüsse

Menschenspötter
14.03.2003, 13:04
"Go Now", auf der ersten Threadseite von mir schon kurz vorgestellt, kommt am Dienstag, 18.3.2003, 0.40 im ARD.
Außerdem bringt ARD am Donnerstag, 20.3.2003, auch noch "Small faces", eine Milieustudie über Jugendbanden in Glasgow.

kevin smith
14.03.2003, 13:41
schön, das du immer noch hier reinschreibst, auch wenn ich vermutlich der einzige bin, der das hier überhaupt liest. ich weiss jedesmal schon vor öffnen der mail, wer hier was gepostet hat. thanks again :D:D

:drummer:

Menschenspötter
14.03.2003, 13:49
Ich bin halt eine treue Seele, außerdem muß ja irgendwer das Forum weiter am laufen halten.
Und das mit der Mail ist so eine Sache, ich habe diese Funktion auch ziemlich spät erst abgestellt, da habe ich auch schon in den Buffy und Angel-Thread geschrieben gehabt, was ich ein bißchen bereue.:D

kevin smith
14.03.2003, 13:53
ich hab sie auch abgestellt, nur eben nicht für diesen thread hier :D:D

:drummer:

Carl Montgomery
26.04.2003, 07:42
Ein ganz interessanter Film ist auch "Wonderland" von Regisseur Michael Winterbottom. Er nutzt das visuelle Stilmittel der laienhaften Handkameraführung und begleitet typische Durchschnittsmenschen der Londoner Arbeiterklasse durch ihren Alltag und zeigt ganz normalen Probleme auf, die eigentlich jeder so haben kann.

Und dann möchte ich noch an "Die Asche meiner Mutter" erinnern. Der Film nach dem Bestseller von Frank McCourt, mit den Schauspielern Emily Watson und Robert Carlyle, kommt morgen am Abend auf ARD, 23.30. Eine Geschichte über bitterarme Kindheit im verregneten Irland zur Zeit der großen Depression im vorigen Jahrhundert.

kevin smith
28.04.2003, 23:29
es ist zum haare raufen. ich seh die tips immer zu spät. damn, gibts ne wiederholung?

:drummer:

Carl Montgomery
06.05.2003, 10:14
"Die Asche meiner Mutter" wird sicher demnächst an die Dritten weiter gereicht und der Film ist wirklich empfehlenswert, falls man das Buch noch nicht gelesen hat. Habe ich gestern gesehen.
Wonderland war irgendwann schon vor längerer Zeit auf 3sat, Augen offen halten, der war auch ganz gut.;)

Carl Montgomery
26.05.2003, 12:05
28 Days Later zeigt den Alltag der britischen Arbeiterklasse mal von einer gänzlich anderen Seite.:D
Bin gespannt, ob den Streifen jemand gucken wird und wo der Thread eröffnet wird.
PS:
Wer findet hier den Fehler: " agoraphobische Angstzustände ".:rolleyes:

NikiMaus
27.05.2003, 06:53
Man lasse die "Angst" weg, dann paßt es. :)


Bekomme ich jetzt meinen No Prize? :D

28 Days Later dürfte wohl eher ins Horror-Genre fallen :err:. Im Kino werde ich ihn mir darum wohl eher nicht ansehen, aber wenn hier gute Kritiken zustande kommen, sicher mal auf DVD.

Carl Montgomery
27.05.2003, 07:07
Original geschrieben von NikiMaus
Bekomme ich jetzt meinen No Prize? :D
:kiss: Okay so?;)


28 Days Later dürfte wohl eher ins Horror-Genre fallen :err:. Im Kino werde ich ihn mir darum wohl eher nicht ansehen, aber wenn hier gute Kritiken zustande kommen, sicher mal auf DVD.
Aber selbst bei der DVD wirst du wahrscheinlich ein paar Kopfkissen zum Verstecken und eine starke Schulter zum Anlehnen brauchen.
Ich habe mich am meisten erschreckt, als bei einer Szene plötzlich eine Pressekollegin laut aufgekreischt hat. Und mehrere andere haben vorzeitig den Saal verlassen.:err:

kevin smith
27.05.2003, 23:28
ich will ihn auf jeden fall sehen, der trailer sah genial aus. auch wenn ich danny boyles trainspotting nicht so recht mag.

:drummer:

imported_Arioch
27.05.2003, 23:35
Ich habe neulich auf dem Flohmark " Scum " erworben. Der ist schon etwa 20 Jahre alt und immer noch hammerhart( nicht in Bezug auf Gewalt.) Es handelt sich um den Altag einiger Jugenlicher in einer Verbesserungsanstalt und geht richtig ans Herz. Soweit ich weiß war das mal in England ein Skandal und ne Zeit lang verboten. Kennt den Jemand?

Carl Montgomery
28.05.2003, 06:47
@Arioch
"Scum" kenne ich, glaube ich, noch nicht.
@Kevin Smith
"28 Days Later" kann man mit Trainspotting echt nicht vergleichen. Mit dieser Elegie von Danny Boyle kann ich nämlich auch nichts anfangen. Obwohl mir solche Zombiefilme eher gestohlen bleiben können und auch die Handlung von "28 Days Later" nicht gerade neu und überragend ist, hat dieser Film was.

Und heute kommt auf ZDF oder ARD wieder ein Film über alleinerziehende Frauen im Dublin der späten Sechziger mit Anjelica Houston. Ich habe mir den Titel aber nicht gemerkt.

Crazy Quokka
30.05.2003, 18:53
Dieser Tage kommt auch "Bread and Roses" von Ken Loach im TV. Da geht es zwar nicht um die britische Arbeiterklasse, aber wer wird denn so pingelig sein.

Carl Montgomery
18.06.2003, 20:13
Und wieder mal ein Tipp, vielleicht sogar rechtzeitig.;)
Kommenden Montag bringt Arte das Sozialdrama "Liam" von Stephen Frears. Liam ist sieben Jahre, seine Familie arm, aber glücklich. Bis sein Vater seinen Job verliert.
Und im ORF kommt ebenfalls am Montag dann "Butcher Boy" von Neil Jordan.
Spielt in Irland, hier wird die Kindheit vom 12-jährigen Francie näher beleuchtet, der mit einem alkoholabhängigen Vater und einer depressiven Mutter aufwachsen muß und deshalb in Phantasiewelten flüchtet.
Typische Kandidaten also für diesen Thread, unglaublich eigentlich, wie oft sich die Briten mit diesem Thema auseinandersetzen.

Menschenspötter
28.06.2003, 09:53
Ich komme ja fast nicht mehr zum Filme sehen, die Therapie für mein Knie kostet so viel Zeit, trotzdem bin ich noch nicht wieder hundertpro fit. Das zunehmende Alter geht mir gehörig auf den Zeiger.:(
Aber "Liam" habe ich in drei Etappen diese Woche doch gesehen und der Film hat mir sehr gut gefallen. Der strenge Katholizismus und der idiotischeFaschismus werden näher beleuchtet und es wird aufgezeigt, wie schnell die Normalität durch fanatische Aktionen auf beiden Seiten für immer vorbei sein kann. "Liam" ist empfehlenswert.
Mit "Butcher" bin ich noch nicht ganz fertig, ist nicht so gut wie "Liam", da der junge Schauspieler meiner Meinung nach übertriebenes Overacting betreibt, doch es hat schon einige gute Ideen. Vor allem der Klau der ersten Green Lantern-Hefte kommt ganz gut.:D

Carl Montgomery
25.09.2003, 21:21
"Brendan trifft Trudy" habe ich gerade gesehen. Da trifft der junge Lehrer Brendan, der in seiner Freizeit im Kirchenchor singt, in einer Bar die Diebin Trudy, die sich zuerst auch als Lehrerin ausgibt. Die quirlige Frau krempelt das Leben des einsamen Filmfreaks komplett um und zeigt ihm die Welt außerhalb seines kleinen Spießbürgerdaseins. Hätte wirklich eine skurrile Liebeskomödie sein können, zeigt auch gute Ansätze, der letzte Kick fehlt aber. Aber ich habe mich trotzdem sehr gut amüsiert.;)

Carl Montgomery
06.11.2003, 13:02
Ich gucke immer noch. Gestern habe ich mal "Ratcatcher" auf Arte aufgenommen, geht wieder einmal um das Schicksal eines armen Jungen in einem Arbeiterbezirk von Glasgow. Der Inhalt klingt immer gleich, aber die Filme sind meistens genial. Und bevor ich mir den siebenundzwanzigsten Horrorzombiestumpfsinn reinziehe, schaue ich lieber Schicksalsfilme.
Und "Secret Society" habe ich auch abgehakt, da tritt eine junge Frau aus einem Arbeiterbezirk einem Sumo-Verein bei und schickt am Ende sogar einen Japaner auf die Matte. War aber nur filmische Durchschnittsware.

NikiMaus
06.11.2003, 13:11
Ja, wenigstens einer in den Untiefen der Splashmovies, der den britischen Arbeitern die Fahne hochhält. Wo kämen sie sonst hin, die melodramatischen, meist deprimierend klingenden Filme mit ihrer höchst eigenen Genialität.

Ich würde ja auch hier gerne etwas Produktives beitragen, aber außer wieder einmal in Fetzen "Ganz oder gar nicht" gesehen zu haben, kann ich nicht mehr tun, als eventuelle Beitragschreiber seelisch und moralisch zu unterstützen. :zwinker:

Wobei "Ganz oder gar nicht" ja auch ein Film mit viel Charme ist .. aber eben nicht neu und schon längst erwähnt. :shy:

Crazy Quokka
06.11.2003, 17:40
In Bremen lief dieser Tage im City auf der Mini-Leinwand noch einmal Ken Loachs großartiger Film "The Navigators" (UK, 2001). Ein brillanter Beitrag zur Deregulierung des Kapitalismus. Der Film handelt von der Privatisierung des Britischen Eisenbahnnetzes und den katastrophalen Folgen. Und auch auf den Humor verzichtet Loach nicht. Von Arte mitproduziert. Lief der da vielleicht sogar schonmal, und ich Arsch hab' ihn verpasst?

Carl Montgomery
07.12.2003, 16:19
"Billy Elliot" ist mir bis gestern entgangen. Nun kenne ich auch diesen Spitzenfilm. Ja, irgendwie gefallen mir diese Schicksalsgeschichten aus dem britischen Arbeiterklassenalltag, auch wenn das berufliche und private Umfeld nicht gerade erstrebenswert ist.
Aber der kleine Junge, der Balletttänzer werden will und seine homophobe Umwelt und Familie damit eher schockiert, hat mich doch überzeugen können.
Vor allem die Schlußszene war überraschend und gut gemacht, eine weitere Ausbeulung der Geschichte hätte nur geschadet, auch wenn ich den Abtanz vom ritterlichen Schwan gerne etwas länger gesehen hätte.
Und die Thatcher muß echt eine eiserne Lady gewesen sein, hatte überhaupt kein Mitleid mit der proletarischen Bevölkerung, ich kann mir vorstellen, über wessen Bett ein paar Pin Up-Bilder dieser Frau in den Achtzigern gehangen sind.;)

NikiMaus
14.12.2003, 21:34
Billy Elliot läuft im deutschen Fernsehen übrigens am 23.12. um 22:15 Uhr im ZDF. Irgendeine Tagsüber-Wiederholung gibt es auch am 24., aber dennoch finde ich schade, dass dieser Film so einen misslungenen Sendeplatz abbekommt. 20:15 hätte er doch wenigstens wert sein müssen, aber das ist vermutlich der Preis für eine werbefreie Ausstrahlung ....

Carl Montgomery
16.12.2003, 09:18
Nach Billy Elliot läuft am 23.12. übrigens gleich im Anschluß "Grasgeflüster" vom Regisseur Nigel Cole.
Eine Hausfrau rupft einfach ihre Orchideenzucht aus und züchtet stattdessen Cannabis.
Cole startet übrigens ab 1.1.04 mit den "Kalender Girls" im Kino. Besprechung folgt demnächst auf den Hauptseiten, Ungeduldige können auch schon im Archiv stöbern.;)

NikiMaus
16.12.2003, 09:34
Gna. Das mit dem gräsernen Geflüster brennt mir schon die ganze Zeit auf der Seele, aber ich wollte es nicht zu früh anmerken, damit es nicht im allgemeinen Weihnachtstrubel völlig untergeht. :zwinker:

Wenn ich mich nicht verlesen habe, hat die Kalender-Dame Julie Walters auch bei Billy Elliot in größerer Rolle mitgewirkt?

Carl Montgomery
16.12.2003, 09:42
Original geschrieben von NikiMaus

Wenn ich mich nicht verlesen habe, hat die Kalender-Dame Julie Walters auch bei Billy Ellit in größerer Rolle mitgewirkt?
Japp. Sie spielt die Tanzlehrerin von Billy Elliot und beweist aussehenstechnisch wirklich Mut zur fraulichen Alltagsdurchschnittlichkeit. ;)

NikiMaus
23.12.2003, 23:15
Original geschrieben von Carl Montgomery
Japp. Sie spielt die Tanzlehrerin von Billy Elliot und beweist aussehenstechnisch wirklich Mut zur fraulichen Alltagsdurchschnittlichkeit. ;) Wobei es auch tatsächlich absonderlich angemutet hätte, hätte in Billy Elliots Heimatkaff eine Starballerina Unterricht erteilt :D. Julie Walters hat die Figur sowohl inhaltlich als auch äußerlich wirklich perfekt verkörpert.

Jamie Bell als Billy war erstaunlich. Seine Tanzkünste bzw. -versuche haben von mir alles zwischen mitleidigen Blicken und wohlwollendem Erstaunen geerntet. Die Mimik war klasse und seine riverdanceählichen Einlagen waren wirklich nicht von schlechten Eltern. Überhaupt haben mir die Tanzszenen in freier Wildbahn am besten gefallen. Auch der Soundtrack hatte es in sich.

Etwas schnell fand ich Papis Wechsel vom harten Streikposten mit Boxervergangenheit zum Ballettwunsch unterstützendem Vater. Schon nachzuvollziehen und sehr lobenswert, aber eben etwas schnell ... wobei ich ja andererseits immer wieder froh bin, in der heutigen Zeit, einen Film mit überschaubarer Minutenzahl zu sehen und da nehme ich so etwas gerne in Kauf. Und ja, den Schwanengesang am Ende hätte ich auch gerne noch wenige Minuten länger verfolgt.

Als Fazit ein schön umgesetzter Film mit dem üblichen, aber auf sehr erfrischende Art gebrachten Wechsel zwischen glückseligen Momenten und Alltagstiefschlägen. Im Endeffekt allesamt sehr sympathische Figuren, egal ob Billy, sein schwuler Freund, Lehrerin, Vater oder Bruder. Die kleine Debbie war auch nicht zu verachten ... oder besser gesagt: wohl doch. Mädels haben auch nur das eine im Kopf :D.

Und exakt jetzt kommt "Grasgeflüster", aber das erledigt erst einmal mein Videorekorder für mich :zwinker:.

Crazy Quokka
24.12.2003, 12:43
Ein wirklich schöner Film. Ja, den Wandeln des Vaters und Bruders hätte ich auch gerne etwas ausführlicher gehabt, aber manchmal treffen Menschen eben tatsächlich recht schnell solche Entscheidungen. Insgesamt gerade deshalb ein schöner Film, weil er nicht versucht, den Zwängen eines Genres (Komödie, Arbeiterklassendrama, Außenseiterdrama, Tanzfilm etc.) gerecht zu werden sondern einfach jenseits solcher Schubladen eine Geschichte erzählt. Dafür mein dickes Lob an Buch, Regie und Darsteller.
Etwas ausführlicher hätte man für diejenigen, die sich nicht in Geschichte auskennen die Hintergründe des Bergarbeiterstreiks beleuchten können, der in den frühen 80ern zwar überall in Europa interessiert verfolgt wurde aber kaum jemandem unter 30 ein Begriff sein dürfte.

Carl Montgomery
25.12.2003, 08:04
Original geschrieben von Crazy Quokka

Etwas ausführlicher hätte man für diejenigen, die sich nicht in Geschichte auskennen die Hintergründe des Bergarbeiterstreiks beleuchten können, der in den frühen 80ern zwar überall in Europa interessiert verfolgt wurde aber kaum jemandem unter 30 ein Begriff sein dürfte.
Ich hingegen denke, daß diese Thematik für einen Spielfilm wirklich ausführlich angerissen wurde und mehr Informationen eher in eine Doku gehören und hier das Gesamtgefüge wohl doch etwas zerstört hätten.
Nichtsdestotrotz waren einige Szenen wirklich bemerkenswert. Als die Freundin von Elliot mit ihrem Stöckchen zuerst an den Zäunen entlang streicht und plötzlich auf der Straße der Polizeikordon da steht, das war schon genial.

NikiMaus
25.12.2003, 08:07
Original geschrieben von Carl Montgomery
Als die Freundin von Elliot mit ihrem Stöckchen zuerst an den Zäunen entlang streicht und plötzlich auf der Straße der Polizeikordon da steht, das war schon genial. Jau, meine Schlüsselszene. Als sie dann nämlich unbeirrt an den Polizeischilden entlang weiterklapperte, dachte ich nämlich: hui, der könnte wirklich interessant werden. Zu cool. :D

Nun denn, einen schönen ersten Weihnachtsfeiertag :zwinker:.

Carl Montgomery
21.03.2004, 07:04
Original geschrieben von Otto Ludwig Piffel
In Bremen lief dieser Tage im City auf der Mini-Leinwand noch einmal Ken Loachs großartiger Film "The Navigators" (UK, 2001). Ein brillanter Beitrag zur Deregulierung des Kapitalismus. Der Film handelt von der Privatisierung des Britischen Eisenbahnnetzes und den katastrophalen Folgen. Und auch auf den Humor verzichtet Loach nicht. Von Arte mitproduziert. Lief der da vielleicht sogar schonmal, und ich Arsch hab' ihn verpasst?
Am Montag läuft dieser Film auf Arte. Ich kenne ihn ja noch nicht, also werde ich wieder einmal den Videorecorder bemühen müssen.
Und am Mittwoch gibt es auf SWR noch die Geschichte über den Sorgerechtskampf eines alleinerziehenden Vaters. Ein Melodram-Komödie-Mix, von der BBC produziert.
Und am Donnerstag kann man auf 3Sat Jean Renos heiteren Totaleinsatz zur Sicherung einer Grabstätte für seine Herzallerliebste bewundern. Ich glaube fast, schon mal irgendwo hier davon gelesen zu haben und mein Interesse wurde geweckt und ich verwechsle es sicher nicht mit der Rezi zu Grabgeflüster, weil den britischen Schwank will ich auch noch sehen.

Carl Montgomery
26.03.2004, 10:55
Der Film über die Navigatoren hatte echt seinen Reiz und zeigt die zwei Kehrseiten der Medaille in der Arbeitswelt.
Einerseits wird es bei diversen Privatisierungen, die nur dazu dienen, dass die Geldgeber noch mehr Kohle scheffeln können, für Dienstnehmer dreimal so schwierig über die Runden zu kommen. Diverse Zugeständnisse müssen gemacht werden, um nicht den Arbeitsplatz zu verlieren und hier zeigt ein drastisches Beispiel, wie das alles dann fatal enden kann.
Andererseits wird die andere Seite gezeigt, wie sehr nämlich mancher Arbeitnehmer dazu neigt, immer weniger zu leisten, je geschützter der Bereich ist, in welchem er seinen Dienst versehen soll und immer sofort nach der Gewerkschaft gerufen wird. Dass dies auf Dauer auch nicht leistbar ist, sollte einleuchtend sein.
Vater Wohlfahrtsstaat hat nunmal auch nicht unbegrenzte Geldmittel zu Verfügung, um Mitarbeiter ewig halten zu können, die eigentlich in der Woche vielleicht mal 10 Stunden bei vollem Gehalt ihrer Aufgabe nachkommen. Ich muss es ja wissen.;)

NikiMaus
26.03.2004, 21:32
Die Navigatoren werden noch ein wenig auf mich warten müssen, aber Jean Reno konnte mich heute auf den Friedhof der heißbegehrten Grabstätten locken :D. Eigentlich passt Rosannas letzter Wille nicht so hundertpro in diesen Thread, da die Produktion zwar eine britische, der Schauplatz aber ein italienischer ist und die Darsteller wohl verschiedenen Nationen angehören. :zwinker:

Ein wunderschöner Film. Wunderschön mit allen makaberen Einlagen, skurrilen Momenten, lustigen Situation und .. hach .. der Romantik :). So muss es sein. Was kann man Schöneres über seinen Partner sagen, als dass er fabelhaft ist. Verrückt, aber fabelhaft. Jean Reno und Mercedes Ruehl haben so wunderbar zusammen agiert, ich bin jetzt noch völlig berührt. Zu der ganzen darstellerischen Stimmung kommt dann noch das wun-der-ba-re italienische Dorfambiente. Ich hätte mich am liebsten direkt mit auf die Vespa gesetzt, um durch die Bergstraßen zu kurven.

Wie immer alles Geschmacksache, aber Rosannas letzter Wille ist definitiv einer meiner Highlights bei den Vertretern der besonneren Filme.

Fiery Isis
10.04.2004, 13:47
Und wieder einmal hatte ich ein "ins Kino geschleift und überrascht worden" - Erlebnis; diesmal bei dem hier bereits angesprochenen Calendar Girls.

Da ich den Film im Original gesehen habe war der Dialekt erst mal sehr gewöhnungsbedürftig. Aber es lohnt sich, man wird mit einer sehr sympathischen Story, ebenso sympathischen Charakteren und wahnsinnig viel "kleinem" Humor belohnt. Ein Kleinod von Film den man bedenkenlos weiterempfehlen kann.

NikiMaus
29.04.2004, 22:03
"Madame Sousatzka" ist ein britischer Film von 1988, den ich mir jetzt gerade angesehen habe. Die letzten 50 Minuten haben sich arg gezogen, aber ich denke, das lag eher an meiner Müdigkeit als am Film selber. Jaja, und trotzdem muss ich noch meinen Sermon dazu abgeben :zwinker:.

Madame Sousatzka wird von Shirley MacLaine verkörpert und ist eine Klavierlehrerin, die ihren Schülern nicht nur musikalische Höchstleistungen abverlangt, sondern ihnen auch im Ganzen ihre Lebensart vermitteln will. Sie nimmt den 15-Jährigen Sohn einer extrem ehrgeizigen indischen Einwanderin unter ihre Fittiche und steuert ihn tatsächlich geschickt Richtung Konzertpianist. Am Ende muss sich der gereifte Junge zwischen Karriere unter anderer, kommerziellerer Leitung oder weiterer Schulung unter Madame Sousatzkas strenger Hand entscheiden.

Das ist verdammt grob zusammengefasst, denn alle Charaktere, von Madame Sousatzka, über den jungen Manek, seine Mutter, bis hin zu den liebenswürdigen Mitbewohnern in Madame Sousatzkas Haus, ergeben ein so vielschichtiges Bild, dass man immer wieder unzählige Einzelheiten bemerkt, die sich irgendwie im großen Bild zusammenfügen. Eine gewisse Mutter-Sohn Liebe geht da einher mit der Zuneigung zwischen Lehrerin und Schüler, der Annäherung des Jungen an die Pseudo-Sängerin im Haus (Twiggy), der Beziehung der Hausbewohner untereinander, dazu kommen die Rückblicke zur Mutter der Klavierlehrerin und ihre ebenfalls strenge Hand, das eigene Versagen der Madame bei ihrem ersten großen Auftritt, das Verlieren ihres bisherigen besten Schülers an die Bühne und so weiter. Am Schluss schließt sich der Kreis, indem eben dieser Schüler ein neues junges Talent unter Madame Sousatzkas Obhut gibt. Sozusagen ein Happy End.

Shirley MacLaine spielt hier schlicht brillant. Der scheinbar ewig verkniffene Gesichtsausdruck weicht oft völlig unvermittelt einem liebenswürdigen und ich habe ebenso wie der junge Manek mal Respekt und ein wenig Widerwillen bei ihrem befehlenden Ton und den herrischen Äußerungen empfunden und ein andermal möchte man fast mit ihr Lachen und es hat mich überrascht, wie locker sie sich tatsächlich geben kann. Ihre Art wird im Laufe des Filmes durch Details aus ihrem bisherigen Leben erklärt und am vertrauten Verhalten ihrer Nachbarn erkennt man, dass sie die Liebenswürdigkeit in Person sein muss - solange man nicht nur ihr Schüler ist.

Da es hier nun vorwiegend um einen angehenden Konzertpianisten und seine Lehrerin geht, dominiert die klassische Klaviermusik von Beethoven und Schumann diesen Film völlig, aber sehr passend und mitreißend.

NikiMaus
17.09.2004, 18:00
Kalender Girls habe ich jetzt endlich auch gesehen und kann ihn nur empfehlen. Es ist ein wunderbar warmherziger Film, anders kann ich das nicht ausdrücken. Natürlich kein Kracher, aber das soll er ja auch nicht sein. Leicht skurril, manchmal leicht tragisch angehaucht, aber vor allem liebenswert. Auf der DVD sind auch nette Interviews mit den echten Yorkshire-Frauen und gerade ihre Meinung zu allem und der Vergleich zwischen Realität und Film sind absolut sehenswert.

Ich denke, die reiferen Mädels sind ein Film für diejenigen, die mit Bekenntnissen einer Highschool Diva und ähnlichem vielleicht nicht mehr ganz so viel anfangen können und eher auf den feinen Humor stehen.

Jenny
23.09.2004, 19:33
Hoooooh, mein Thread!! :)

Seit ich ein Jahr in England gelebt habe, habe ich einen echten "soft spot" (weichen Pickel) für alles, was dieses teilweise doch echt brutale Flair des Heruntergekommenen auf die Leinwand bringt. Billy Eliott, Der Engländer, der..., The Full Monty und Brassed Off zählen auch zu meinen Lieblingsfilmen. Vor allem wegen dem, was Carl Montgomery sagte--die Engländer haben einfach Mut zur Durchschnittlichkeit, was Gesichter angeht, und dadurch wird das ganze so unglaublich authentisch.

Kennt/Mag einer von euch britische historisch angehauchte Serien? Die Cadfael-Sachen mit Sir Derek Jacobi sind ja sogar im deutschen Fernesehen gelaufen, ich glaube auch die ältere Serie "I, Claudius".. Was ich völlig genial finde, ist die Verfilmung der Horatio Hornblower-Bücher von C. S. Forester, mit Ioan Gruffudd in der Hauptrolle. Tolle Ausstattung und sehr schöne Adaption.

Carl Montgomery
30.09.2004, 07:18
Original geschrieben von GoldSeven
Kennt/Mag einer von euch britische historisch angehauchte Serien? Die Cadfael-Sachen mit Sir Derek Jacobi sind ja sogar im deutschen Fernesehen gelaufen, ich glaube auch die ältere Serie "I, Claudius"..
Ich zitiere mich mal selbst, Antwort habe ich auf diesen Beitrag einst auch nicht bekommen.;)

Original geschrieben von Carl Montgomery

Ich habe einst ein Buch geschenkt bekommen, da ermittelt ein Mönch im Mittelalter ebenfalls und klärt mysteriöse Todesfälle, das ist der Bruder Cadfael, ersonnen von Ellis Peters. Falls es jemand interessiert, der ist heute um 22.25 auf Arte zu bewundern. (Nächste Woche gibt es im Rahmen des Mittelalter-Themenabends noch einen von insgesamt vier Fällen).


Mittlerweile sind es drei Bücher und parallel zu den drei ??? arbeite ich mich eben durch einen neuen Fall des ermittelnden Mönchs durch. Zwei der Krimis habe ich auch im TV gesehen, schade war, daß Arte die synchronisierte Fassung ausgestrahlt hat. Und überrascht war ich, als ich den Sidekick von Sydney Fox aus Relic Hunter plötzlich in Mönchskutte wieder gesehen habe. Vom Hocker haben mich die beiden TV-Filme aber nicht gerissen, da gefallen mir die britischen Filme wesentlich besser.

Jenny
01.10.2004, 17:52
Ich fand sie vor allem von der Ausstattung her toll, und Derek Jacobi sehe ich einfach wahnsinnig gerne. :) Von den Büchern habe ich einige gelesen, aber als Krimi-Nicht-Fan ist wenig hängengeblieben.

(Und soweit ich weiß, gibt es an die 20 Cadfael-Bücher...) ;)

Carl Montgomery
02.07.2005, 16:29
Diese Woche hat ein deutscher Sender das Drama "Sweet Sixteen" ausgestrahlt. Habe den Film rund um einen Jungen, der ins Drogendealergeschäft abrutscht, nun zum erstenmal gesehen. Schon die Kinokritiken haben mich hellhörig werden lassen, aber alles geht sich leider auch nicht in den Lichtspielhäusern aus. Die Wirkung verliert dieser Film ja auch nicht, wenn man in zum erstenmal im TV sieht.
Die Thematik bleibt immer gleich brisant, Drogen helfen sicher nicht weiter, wenn es darum geht, am sozialen Standard etwas zu ändern. Die Trostlosigkeit und Tristesse arbeitsloser Bevölkerungsschichten bringt Regisseur Ken Loach wieder einmal erschütternd und bewegend rüber. Auch Jungdarsteller Martin Compston legt ein beeindruckendes Hauptdarstellerdebüt ab. Es ist schon eine bescheidene Welt, in der wir so leben.

Carl Montgomery
14.10.2005, 09:04
Ein wenig heiterer Film, als der im letzten Beitrag besprochene, ist "Purely Belter - Ticket für ein Jahr". Hier versuchen zwei Jungs so einiges um an das Geld für ein Jahresticket ihrer Lieblingsmannschaft Newcastle United zu kommen. Viele witzige Einlagen überblenden die Tristesse, die im Grunde auch in diesem Film rund um die britische Arbeiterklasse vorherrscht. Aber da die beiden Jungs sich einfach nicht unterkriegen lassen und am Ende auf kuriosem Umwegen doch noch an ihr ersehntes Ziel kommen, ist der Film doch zu mehreren Prozentteilen der Komödie als der Tragik zuzuordnen, trotzdem kommt die Review in diesen Thread.

Carl Montgomery
13.01.2006, 07:29
Nach "Grasgeflüster" hat Brenda Blethyn zwei Jahre später in "Grabgeflüster" mitgewirkt. Die beiden Filme haben nichts miteinander zu tun, außer der Tatsache, daß beide recht unterhaltsam sind. Da hat halt nur ein Filmtiteleindeutscher wieder ganze Arbeit geleistet.
"Grabgeflüster" wartet mit einer Schauspielriege auf, die sich sehen lassen kann. Brenda Blethyn wird von Alfred Molina (der Spinnengegner da, eh schon wissen) verehrt. Um sie erobern zu können, gräbt er sie beinahe ein. Die beiden wollen ihren Tod vortäuschen, damit sie endlich frei von ihrem Mann ist. Christopher Walken spielt den Konkurrenten vom örtlichen Totengräber und sorgt mit seinen Star Trek - Beerdigungen für zusätzliche Verwirrung. Und wer Naomi Watts (die aus King Kong, eh schon wissen) mal ganz anders erleben will, kann auch einen Blick auf diese kurzweilige britische Komödie werfen.;)

NikiMaus
13.01.2006, 08:14
Was da nicht alles geschaut wurde in den letzten Wochen. :err:

"Grabgeflüster" war ganz lustig, aber vom Hocker gehauen hat es mich nicht. Vor allem Walkens Konkurrenzunternehmen war viel zu abgehoben, um da noch reinzupassen. IMO. :heilig: Natürlich mochte ich die Romanze der beiden Protagonisten, keine Frage. Alfred Molina ist immer wieder für die „gereifte“ Entwicklung solch zarter Liebesbande geeignet, der kann das einfach.

"Grasgeflüster" hat mir da – aus meiner Erinnerung heraus – doch eher zugesagt. Wobei man halt, wie oben schon erwähnt, eh keine Vergleiche ziehen kann, weil es bis auf eine Darstellerin keine gibt.

Orwell
28.06.2007, 13:24
In den Kinos läuft ja gerade Irina Palm. Scheint abermals eine schräge Komödie zu sein und nebenbei Sozialdrama.

Eine ältere Dame möchte ihren todkranken Enkel retten und braucht dazu einen ordentlichen Batzen Geld. Sie nimmt einen Job in einem Londoner Sex-Club an und wird zu einer legendären Kabinen-Masturbationshilfe. Klingt voll abgedreht.

Marianne Faithful spielt die Hauptrolle.