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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pearl Harbor



mandarin
12.05.2001, 11:45
Ich habe mir den Trailer nun 2 mal angesehen und werde mir den Film sicher nicht ansehen. Warum? Ganz einfach: schon der Trailer strotzt nur so vor Pathos. Wann wird es endlich wieder einen vernünftigen Kriegsfilm geben? Anscheinend sind die Amerikaner nicht fähig uns einen vernünftigen zu geben, bleibt also nur zu hoffen, dass sich mal ein paar europäische Filmstudios zusammenschließen und etwas in diese Richtung machen....

M@MAX
12.05.2001, 13:25
was verstehstdu denn unter einem richtigen kriegsfilm ?
ich hab schon lange keinen lriegsfilm mehr gesehen der nicht vor patriotismus die leinwand runtergelaufen ist.

ausserdem ist pearl harbor von bruckheimer und bay, die jungs sollen vernünftigeaction abliefern und dann bin ich schon zufrieden.

Major Tom
16.05.2001, 10:48
Also dir entgeht sicher was, wenn du ihn dir nicht ansiehst. Und zum Thema europäische Kriegsfilme: Wie wärs mit Enemy at the Gates? Ok, da ist eine Liebesgeschichte darin verwickelt, aber schlecht ist der Film keinesfalls.

imported_Freeman
17.05.2001, 08:20
Also da muß ich Major Tom zustimmen, dass Enemy at the Gates echt genial ist ein guter Kriegsfilm. Und was hast du eigentlich gegen den Trailer mandarin. Ich fand den Trailer ziemlich gut, und angucken werde ich mir den Film auch, da er nicht nur von Bruckheimer gedreht worden ist, sondern auch einer der teuersten Filme (ca. 200 Mio. $) sein.

Impulse
17.05.2001, 14:50
Also ich verabscheue auch das amerikanische Pathos. Das ganze Gelabere geht einem so langsam mal auf den Senkel, die Amis haben auch Kriegsverbrechen begangen, nicht nur wir bösen Deutschen!

M@MAX
17.05.2001, 17:27
@ impulse

natürlich haben die amis einen sehr ausgeprägten patriotismuss. aber entweder du regst dich darüber auf und lässt dir ne menge guter filme entgehen oder du lebst damit, machst dich darüber lustig und hast deinen spass.

ob die amis jetzt mehr verbrechen begangen haben als wir deutsche oder ein anderes volk möchte ich jetzt hier eigentlich nicht diskutieren. wenn ihr anderen bock dazu habt bin ich aber gerne dabei.

imported_Freeman
27.05.2001, 00:28
Also ich denke das es doch völlig egal ist wer mehr Kriegsverbrechen begangen hat. Es geht doch nur um einen Film, also eine völlig andere Welt. Außerdem hat mich der Trailer im Kino nun endgültig überzeugt, den Film zu gucken, da die Effekte genial sind (alleine schon die Bomber der Japaner die durch die Schluchten Hawaiis fliegen).
Und, hey, wer kein Bock hat sich diesen Film anzugucken sollte sich Tigerland ansehen. Ein wunderbarer Antikriegsfilm.

Menschenspötter
08.06.2001, 10:25
Letztes Wochenende habe ich das Making of zum Film gesehen und überlegt, ob ich mir den Streifen im Kino ansehen soll. 3 Stunden ohne Unterbrechung können verdammt lange sein, vor allem wenn ich wie meine Vorredner auch zuviel US-Pathos erwarte und befürchte. Durch den US-Regierungswechsel fahren die sich ja jetzt auf eine Schiene ein, die zum Denken gibt. Wir waren, wir sind und wir werden die Größten sein und wer das anders sieht, der wird uns kennenlernen.
'Fremdartige Kulturen' haben die meisten, Betonung auf die meisten Amerikaner ja noch nie verstanden, suchen Sie doch im Urlaub auch erst die nächste MCDonalds-Filiale auf. Und ich 'liebe' amerikanische Halbschuhtouristen, die in Bermudashorts, T-Shirts und Sandalen weite Wüsten durchstreifen, den dichtesten Dschungel durchqueren und den höchsten Berg besteigen. Die tumben Ureinwohner holen die dann schon wieder irgendwie aus der Gefahrenzone.
Trotzdem reizt es mich natürlich, nach dem Kinobesuch selbst urteilen zu können, ob die Umsetzung eines solch schwierigen Themas auch wirklich SOOO gelungen ist, wie es uns die Herren Produzenten und Regisseure glauben machen wollen.
PS: An meiner Arbeitsstelle muß ich mir täglich anhören, wie toll und super doch alles in den USA ist, im Vergleich zum rückständigen Europa. Vielleicht versteht Ihr mich ja jetzt ein bißchen besser. :teufel:

Major Tom
08.06.2001, 10:57
Aaaalso, ich hab ihn mir gestern angeschaut und möchte jetzt mal meine unbedeutende Meinung dazu äussern:

Die ersten 1 1/2 Stunden bis zum Angriff: Relativ langweilig. Da hab ich schon bessere Lovestories gesehen (zB Titanic). Die Charaktere plätschern so vor sich hin, recht viel Tiefe erreichen sie aber nicht.

Der Angriff: Genial!!! Unglaublich schnell geschnitten, Spitzeneffekte, Action ohne Ende! Super Musikuntermalung, eben ganz Bruckheimer. Danach hab ich eigenlich geglaubt, der Film ist aus, aber es geht noch einige Zeit weiter. Der Schluss ist nicht schlecht, wär aber irgendwie nicht mehr in dieser Länge nötig gewesen. Das hätte man schneller erledigen können.

Was ich auch sehr schade finde, ist daß man so gute Schauspieler wie Alec Baldwin, Cuba Gooding Jr. und Tom Sizemore für diesen Film verpflichtet hat, man die aber so gut wie überhaupt nicht zu Gesicht bekommt. Alles in allem ein guter Film, der aber ganz sicher nicht das Highlight dieses Jahres darstellt. Er ist auch nicht unbedingt der beste Film von Bruckheimer, da ist Armageddon und vor allem Remember the Titans noch weit voraus. Obwohl, besser als 60 Seconds ist er allemal....

Impulse
08.06.2001, 11:31
@Menschenspötter: Wo lebst bzw. arbeitest du, dass du dir sowas anhören musst?

Menschenspötter
08.06.2001, 11:53
@Impulse
Erste Antwort: In Wien und zweite Antwort: auch in Wien.:D
Nee, im Ernst, ein Arbeitskollege von mir ist hier mit einer US-Amerikanerin verheiratet und er war schon zigmal drüben und immer wieder kommen Bemerkungen, das da drüben wirklich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist und Europa ziemlich rückständig. Aber wahrscheinlich meint er es auch ganz anders.;)

Lost Johnny
09.06.2001, 00:17
In negativem Sinne bemerkenswert fand ich die "Pearl-Harbor"-Kritik in der TV Movie ...

Als Fazit las man: "Keine Frage: das Filmereignis des Jahres!" Wenn man sich nach dieser Pauschalbewertung aber doch noch die Mühe machte, die (nicht sonderlich umfangreiche) Kritik etwas genauer durchzusehen, fand man diesen Satz: "Die Bewertung ist vorläufig, da wir nur 20 Minuten des Films zu sehen bekamen."
20 Minuten von drei Stunden, da kann man sich gewiß ein fundiertes Superlativ-Urteil erlauben. Das ist Journalismus, wie ich ihn liebe ... :schlaf:

Shrike
09.06.2001, 01:44
Original geschrieben von Major Tom


Er ist auch nicht unbedingt der beste Film von Bruckheimer, da ist Armageddon und vor allem Remember the Titans noch weit voraus. Obwohl, besser als 60 Seconds ist er allemal....

Urgs,schlechter als Armageddon?
Nach dem Film kam ich ja schon mit Magenschmerzen und Brechreiz aus dem Kino.Merkwürdigerweise gefiel er den Leuten mit denen ich drin war recht gut,aber mein Ding wars nicht.

Und zu Pearl Harbour:
1 1/2 Stunden Lovestorie,dann gute Action und ein gestrecktes Ende also?
Dann wahrscheinlich noch vermixt mit dem typischen Amipathos/Kitsch?
Sorry,das lohnt sich dann für mich wohl nicht.

imported_pincky
09.06.2001, 09:54
Das beste am Film sind sowieso die Kritiken zum Film:

z.B. schreibt die Welt, bezogen auf das Zitat "three hours of dreck" eines US-Kritikers:

[...] Pearls Harbor ist nicht mal ehrlicher Dreck. Es ist giftiger Industriemüll, entstanden bei der heftigen Verschmelzung von Militär und Entertainment, der da in die Kinos und Köpfe geschaufelt wird. [...]


[...] Vielleicht glauben wir deßhalb, in Pearl Harbor nicht eine Liebesgeschichte im Krieg zu sehen, sondern eine als Weltkrieg verkleidete Sexualneurose.


So oder so ähnlich sehen alle seriösen Kritiken aus, die ich bis jetzt gelesen habe.

Ich freu mich aber auch auf die Wertung von Cinema :)
Wenn sie dem Film ne gute Wertung geben, streiche ich mein Abo endgültig

Torsten B. Abel
09.06.2001, 11:06
Erst mal das Positive: Ich hatte die Ehre, mir den Film im Gasometer Oberhausen anzusehen. Der Sound war einmalig, auch wenn das Echo bei den Dialogen auf Dauer etwas nervte. ;)

So, jetzt aber zum Inhalt: Die erste Hälfte war bemerkenswert langweilig. Groß aufgezogene Dreiecksbeziehung, einer unserer Helden kämpft in England gegen die Deutschen, wird abgeschossen und für tot gehalten, schafft es aber irgendwie doch, sich nach Pearl Harbor durchzukämpfen... *gähn*

Der Angriff selbst war gut inszeniert, bemerkenswert war, daß die Japaner sogar ein paar Kinder fortwinken durften (wie, die dürfen menschliche Regungen zeigen?).
Die Effekte waren klasse, das Schlachtfeld war gut in Szene gesetzt. Aber hätte man sich den blöden Köter, der irgendwie alles zu überleben scheint, nicht sparen können? Independence Day läßt grüßen... :mad:

Und da die Amis sich natürlich nie mit einem Film hätten abfinden können, der mit einer Niederlage ihrerseits endet, mußte auch noch der Gegenangriff auf Tokio rein ("NUR MILITÄRISCHE ZIELE ANGREIFEN!" Wer's glaubt wird selig)... An dem natürlich unsere beiden Helden, ihres Zeichens Pearl-Harbor-Überlebende, teilnahmen... Großzügigerweise durfte dann einer von ihnen verrecken, damit der andere mit seiner Freundin glücklich werden konnte... Hot Shots 2 läßt grüßen. :D :D

Und die Chinesen, die eine US-Flagge schwenken, um zu zeigen, auf welcher Seite sie stehen... *LOL*

Ach ja, ein FIlmklischee wurde auch mal wieder bemüht: Frau braucht ungewöhnlich lange im Badezimmer und kommt dann raus mit einem Gesichtsausdruck, als sei ihr schlecht => sie ist schwanger. :D

Aber wirklich lächerlich fand ich die Szene, in der der Präsident aus seinem Rollstuhl aufstand, um zu zeigen, daß nichts unmöglich ist, wenn man nur den nötigen WIllen hat... :kotz:

Fazit: Gelangweilt habe ich mich sicher nicht, die drei Stunden gingen recht schnell vorbei. Aber wurde ich wirklich gut unterhalten? Nah. Zuviel Pathos. Zuviele Klischees. Seufz. Amis halt.

- Torsten

CD&C
09.06.2001, 11:51
Pearl Habour = Unterhaltung (US-PopCornKino)

Nicht mehr (auch wenn's die AMIS und die AMI-Gegner anders sehen) aber auch nicht weniger (teilweise Bombastische Effekte und einen absoluten-Killer Sound)...

Ich mag Unterhaltung...dafür geh ich in's Kino...;)

Tentacel
12.06.2001, 07:34
HEy Ho

hab den Film gestern gesehen und er hat mich ... mhm ... wütend (???) gemacht. Das ist eine Verherrlichung des Krieges. Ich Liste einfach mal alle Punkte auf die mir noch einfallen.
Der Held geht nach Europa. OK. Der Held merkt, dass krieg die Hölle ist. Prima. Die "Hölle" wird dadurch relativiert, dass ja in der Heimat seine Geliebte wartet. Der Held "stirbt" im Krieg, aber nicht durch einen Abschuss, sondern nur weil er ein "Leck" in der Ölleitung hat. Was solln das??? Im Krieg sind vermutlich die wenigsten Flieger wegen Defekten gestorben. Ausserdem wäre das grösste Stück des Flugzeugs ungefähr so gross wie 5 DM gewesen nach der "Landung" auf dem Wasser. Das er das ganze dann noch überlebt ist natürlich die Krönung.
Für mich soll das ungefähr so viel wie: "Wer will kann einen Krieg überleben" heissen. Das ist aber nicht so. (siehe [bitte nicht hauen] die erste halbe Stunde von James Ryan)!!!

Die Japaner werden den grössten Teil des Films als "JAPSE" bezeichnet. Ich denke nicht, dass Amerikanische Offiziere sowas gesagt haben und wenn doch, sollte man das nicht unbedingt so oft in einem Film wiederholen.

Die zwei Hauptdarsteller sind natürlich die einzigen Piloten die aufsteigen. Neun (?) Japaner abschiessen, alles überleben und das ganze im Hawaiihemd und vermutlich mit nem Kater von der Nacht davor. 350 zu 2 und die "Guten" gewinnen trotzdem => Glorifizierung des Krieges!!!

Im Laufen trifft man nicht!!! Auch der beste Schütze nicht!!!

Sgt. Earl ballert unkontrolliert mit einer Schrotflinte rum. => Falscher Umgang mit Waffen!!! Sowas sollte man nicht zeigen, die Dinger sind nämlich ziemlich gefährlich!!!

Bei der Operation Dolittle werden natürlich nur militärische Ziele angegriffen und anders als in Pearl arbeiten in den Fabriken nur drei (3) (!!!) Menschen. Wieso werden nicht die Opfer unter den Japanern gezeigt?!!? Ausserdem bestanden die Japanischen Städte zu der Zeit grössten Teils aus Holz und Papier, und ein "bisschen" Feuer ist da etwas gefährlich. Wird aber auch nicht erwähnt.
Auch dabei sieht man drei Japanische Frauen. Die natürlich nicht die Kämpfe unterstützen, wie bei den Amerikanern, sondern in den besten Sachen im Park spazieren gehen. Gabs sicherlich auch, aber nicht in der prozentualen Anzahl, wies im Film dargestellt wird. (Drei japanische Frauen, alle drei im Park!!!)


Alles in allem war das Geld zwar gut angelegt (Hey es war Kinotag und ich bin hingegangen um die Effekte zu sehen), aber der Film hat mich wieder darin bestärkt meinen Zivildienstantrag nachträglich zu stellen.

Grüsse
Tentacel

P.S. Am Ende meint ein Sprecher im Off, dass die USA "gewachsen" wären. Das einzige was in den USA gewachsen ist ist der Müllberg, und da gehört der Film hin.

Nightwing
17.06.2001, 10:58
Ich melde mich mal als erwiesener Befürworter des amerikanischen "way of life" zu Wort.

Positiv: die Lovestory fand ich nicht schlecht, Verhältnis zwischen Briten und Amerikaner kam ansatzweise ganz gut rüber, Darstellung der Japaner, insbesondere des Admirals ist ganz gut gelungen und es gab atemberaubende Actioneffekte.

Negativ: Pathos, viel zu viel Pathos, selbst für mich. Was mich im Gegensatz zu anderen am meisten gestört hat war die Musikuntermalung bei dem Angriff auf Pearl Harbor und den darauf folgenden zaghaften Gegenmaßnahmen. Bäh, einfach fürchterlich.

"Nur militärische Ziele angreifen" bedeutete im 2. Weltkrieg noch seine Bomben "ungefähr" über den entsprechenden militärischen und industriellen Gebieten abzuwerfen. Zielgenaue Raketen gab es natürlich noch nicht.

Fazit: Trotz einiger positiven Punkten gefiel mir dieser Kriegsfilm nicht besonders. Da stehe ich doch mehr auf Anti-Kriegsfilm gerade auch aus der letzter Zeit wie "Soldat James Ryan" oder "Der schmale Grat".

P.S: Der Spruch am Ende des Films, dass die USA gewachsen ist, ist so zu verstehen, dass die USA nach dem 2.Weltkrieg erst die Weltmacht geworden ist, die sie heute darstellt. (mit der Präsenz in Europa und Asien)

imported_Flocke
18.06.2001, 20:12
Ich fands, naja, ganz nett. Insofern dass ich mir eh keinen geilen Film erwartet habe sondern nur wegen der Schauspieler und der Action reingegangen bin wars sogar sehr gelungen. (jahhh, Josh Hartnett ist einfach geil - und die Action war noch besser!)
Aber ansonsten - also die Story war wirklich das letzte. Da schließe ich mich ganz den Anderen an.
Als diese einmalig dumme Rollstuhlszene kam lag ich ja bloß mit nem Lachkrampf am Boden, aber dieser endnervende, pathostriefende Schlußmonolog - einfach zum kotzen! Is scho klar, Amerika is det geilste Land auf Erden. Ausserdem sind Ammikaner gaanz dolle lieb auch im Krieg und krieg is ja sowieso gaanz dolle toll, weil da hat sich ja gezeigt wie dolle stark Ameika iss! *grr* *schüttel* (und dann stirbt auch noch der hübschere Kerl..... also wirklich! ;) )
Naja, man sollte das Teil ganz einfach als Hollywood-Unterhaltung nehmen. Wenn man weiter drüber nachdenkt kriegt man bloß die Krätze. Ausserdem haben die Producer ánscheinend auch nicht drüber nachgedacht...... -_-'

Tentacel
19.06.2001, 06:40
HEy Ho

@ Nightwing

Mir war durchaus bewusst, was der Spruch am Ende bedeuten sollte, hab ihn aber auch anders interpretiert, dass ich nicht so der Fan von Amerika bin, hatten wir ja schon mal und ich finds auch toll, dass die USA aus der UNO Kommission für Menschenrechte geflogen sind. Tja, Dschordschie mögen wohl dann doch nicht alle. :D

Grüsse
Tentacel

Nightwing
19.06.2001, 16:02
@Tentacel:
Mir war schon bewusst, dass dir das bewusst war, wollte dich damit nur ein bisschen ärgern. :D

Und was Bush jr. macht oder nicht macht geht mir ziemlich am Hintern vorbei. Wie gesagt, mir gefällt der "american way of life", einzelne Politiker sind letztendlich alle austauschbar und nur Rädchen im System (einer Demokratie).

CD&C
19.06.2001, 17:10
Übrigens, war der Taktische Berater des Präsi im Film von Dan Akroyd dargestellt worden...???

Der Schauspieler sah ihm verdammt ähnlich, einfach nur viel fetter..??

M@MAX
19.06.2001, 18:17
er ist es wirklich. nicht alle schauspieler sehen im alter eben noch so gut aus wie patrik steward

CD&C
19.06.2001, 19:45
Thanks...

Dann hat er sich also wieder auf "vor Blues Brothers 2000"-Kampfgewicht gefuttert...

Koenig Kups
20.06.2001, 07:36
Daniel Aykroyd nenne ich für mich persönlich nur "Das Gewichtswunder". Was dieser Mensch in den vergangenen 20 Jahren an Gewicht zu- und ab- und wieder zugenommen hat, ist absolut erstaunlich und reicht von der Menge her wohl schon fast aus, um einen mittelgroßen Pool zu füllen. Auch wenn das recht eklig wäre. Sein absoluter Fettrekord müsste übrigens die Zeit gewesen sein, als er in diesem Michael Jackson Video auf dem Motorrad auftauchte... Etwa gleichzeitig hatte er auch noch einen Auftritt in einen Film mit "Sledge Hammer" David Rasche, in dem er eine recht voluminöse Nebenrolle spielte. War irgendso'ne Biker-Komödie, Titel ist mir schon lange entfallen. Gott, war ich schockiert, als ich ihn da sah.

Vampire Hunter D
21.06.2001, 12:40
Letzte Woche habe ich mir auch "Pearl Harbor" gegeben und meine Meinung zu diesem Streifen wurde von meinen Vorrednern schon ziemlich vollständig auf den Punkt gebracht: Fantastische Actionszenen, eher langweilige Liebesgeschichte, vorhersehbares Ende und unerträglicher Patriotismus wie ihn selbst Roland Emmerich oder Wolfgang Petersen nicht nerviger hätten auf die Leinwand bannen können.

Besonders traurig fand ich, daß der Pearl-Harbor-Angriff als hinterhältige Schande bezeichnet wird (was natürlich richtig ist, keine Mißverständnisse), der finale Doppelknall aber, mit dem sich die USA dann schließlich aus dem 2. Weltkrieg verabschiedeten, hier nicht mal Erwähnung findet (ganz nach dem Motto: "Wir Amis sind die Besten und haben ohnehin keine schwarzen Flecken auf unserer blütenreinen Weste und die Japaner haben ja sowieso selber Schuld"). Was ist die größere Schande?

Eine etwas merkwürdige Frage drängte sich aber bei mir auf in Zusammenhang mit "Pearl Harbor": Wie aufwendig darf ein Antikriegsfilm eigentlich sein? Klar, daß dieser Film eigentlich nicht in diese Sparte fällt (eher in den Bereich Propaganda und Pathos), aber hätte er überhaupt einer werden können? Die Schlachten werden effektvoll in Szene gesetzt und flott und gefällig für den Zuschauer inszeniert, bieten also reichlich eyecandy. Ist dies aber nicht eigentlich der falsche Weg, wenn die Schrecken des Krieges derart konsumentenfreundlich dargestellt werden, so daß der Zuschauer im Grunde genommen bloß die ganze Zeit auf eben jene sensationellen Kampfszenen wartet, die ihm normalerweise schockierend und unerträglich präsentiert werden müssten? Nur so ein Gedanke.

M@MAX
21.06.2001, 21:54
ich hatte vor ein paar wochen mal einen beitrag gepostet der sich mit dem thema kriegsfilm/antikriegsfilm beschäftigt, aber ich bin leider zu blöde um einen link dahin zu legen

schau mal rein

Vampire Hunter D
22.06.2001, 06:47
Habe jetzt einen Blick hineingeworfen. Da bin ich ja mal wieder anständig ins Fettnäpfchen getreten. Sorry.

imported_Flocke
22.06.2001, 20:40
Tja, wie gesagt, an diesem Film kann man halt nur seine Freude haben wenn man sich auf den Eycandy konzentriert und aufs nachdenken verzichtet.
Man könnte fast schon sagen die haben unbewusst mit diesem Streifen ein Meisterwerk des Zynismus geschaffen. So treffend hat noch niemand die Traumwelt Hollywoods auf die Schippe genommen. Und das Beste: Die merkens selbst nichtmal....

Von soviel Sozialkritik ganz ergriffene ;) Flo

firecandy
03.10.2001, 10:51
ich find den film klasse, pathos hin oder her, achtet doch einfach mal nicht drauf, das amch ich genauso, dann kann man den film auch genießen.
mich kotzt der vergleich mi titanic an, wenn man sich die anderen bruckenheimer/bay filme ansieht gibt es auch immer eine actionhandlung und ne liebesgeschichte, also.

NikiMaus
11.04.2004, 21:52
Ja und der Thread auch :D.

Und beinahe hätte ich diesen hier nicht gefunden und wollte mich schon woanders verewigen, weil mir Pearl Harbor keinen eigenen Thread wert gewesen wäre ... behaupte ich jetzt mal kühn, denn ich halte ihn nicht bis zum Ende durch. Vielleicht - vielleicht! - hätte der Film mein Interesse und meine ungeteilte Aufmerksamkeit einheimsen dürfen, wenn die erste Stunde weggefallen wäre. Oder die ersten eineinhalb. Bzw. die ersten eineinhalb Stunden zu einer halben - maximal - zusammengstaucht worden wären. So war mein Interesse ja schon mehr als erlahmt und erloschen als die Action dann losging. Und wohl immer noch dran ist. Noch eine Stunde von jetzt an, für die RTL-Seher.

Die Kameraführung und -perspektive bei den Flugsequenzen ist beeindruckend und auch die ganze Schreierei und sinkenden Schiffe hatten einen gewissen Moment, aber - ich wiederhole mich da gerne nochmal - mit dem ganzen Vorlauf hat mich das leider nicht aus meiner Lethargie reißen können und so schaue ich jetzt entweder noch etwas anderes oder knutsche mein Kopfkissen.

Fiery Isis
11.04.2004, 22:03
Schau Memento, der kommt in 20 Minuten auf Sat1.

Bin pünktlich zum Angriff von der Arbeit gekommen, und ja, optisch hatte diese Szene was, das kann man nicht wegdiskutieren. Aber das was jetzt kommt, dieser überquellende Patriotismus ("Erzählen Sie mir nichts von wegen unmöglich") ist ja überhaupt nicht auszuhalten. Brrr.

Carl Montgomery
11.04.2004, 22:44
Am Ostersonntag hatte "Pearl Harbor" im ORF seine Premiere. Nun habe ich das Teil auch gesehen, im Kino war ich nicht, die DVD kenne ich nicht.
Was soll man dazu sagen?
Die Amerikaner lieben ihr Land und sie lieben sich selbst abgöttisch. Ist ja in etwa genau so dämlich, wie sein Land und sich selbst so gar nicht zu lieben und sich seiner fast zu schämen. Die Schmalzkübeln neben meinem Fernsehapparat sind jedenfalls zum Bersten voll geworden.
Es ist halt ordentlich daneben gegangen. Hat ja eigentlich auch nicht klappen können, dieser Versuch von Geschichtsaufbereitung und Popcornkino in einem Aufwaschen. Kassenerfolg war der Film ja, Inhalt hat er keinen.
Im Prinzip habe ich jetzt ein bißchen eine Verspannung im Nacken vom vielen Kopfschütteln in den letzten drei Stunden. Und ja, die Mundwinkeln sind auch verspannt, habe viel grinsen müssen, obwohl der Film eigentlich ein tragisches Thema hat. Ich kann nichts dafür.
Und so eine Liebesdreiecksgeschichte gibt es ja nicht einmal in den schlimmsten Schundhefterln, glaube ich.

eviled
11.04.2004, 22:58
Gibt es eine logische Erklärung, warum man Tora! Tora! Tora! zu diesem Kack remaken mußte?

ICOM
12.04.2004, 07:19
Um einen Film über Pearl Harbour zu machen, muß man nicht Tora Tora Tora remaken. Oder gibt es einen Hinweis, daß der Film auf dem alten Drehbuch basiert?

Kenwilliams
12.04.2004, 16:33
Original geschrieben von eviled
Gibt es eine logische Erklärung, warum man Tora! Tora! Tora! zu diesem Kack remaken mußte?

Häh? Sollten sie etwa nen anderen Hafen angreifen?

stryx
12.04.2004, 19:46
Hey, ich habe gestern auch Pearl Harbor geguckt. Allerdings habe ich die ersten zwanzig Minuten verpasst, weil ich mich erst nicht so recht zwischen Bridget Jones und dem Perlenhafen entscheiden konnte. Allerdings hat dann der Hufnägelfaktor gegen die Frühstücksschokolade und das atmosphärische 40er Jahre-Ambiente für den Kriegsfilm gesprochen. Also: Habe ich in der Zeit groß was verpasst? Ich hoffe nicht.

Wie es sich für ein liebes Forumsmitglied gehört, habe ich mir den Thread auch vorher mal durchgelesen, damit ich mich hier nicht in Wiederholungen ergehe und dabei wurde mir klar, dass das wohl nicht passieren wird, denn allem Anschein nach bin ich hier der einzige, dem der Film richtig gut gefallen hat.

Die Liebesgeschichte zwischen Kate Beckinsale (Mein lieber Kuckuschinski, ist die Frau schön!) und Ben Affleck ging richtig zu Herzen. Es ist immer schön, wenn sich zwei Liebende finden. Und Evelyn und Rafe waren ein tolles Paar. Nur die Beziehung zwischen Rafe und Danny, die muss wohl in der ersten halben Stunde erklärt worden sein (ich kam erst zum Sehtest hinzu), die habe ich verpasst. Na ja, ging auch so. War auch schön anzusehen, wie die anderen Soldaten mit den Krankenschwestern schäkerten und Danny ruhig am Tisch zurück blieb und Rafe von Evelyn gefragt wurde, ob sein Freund denn schüchtern wäre. Da wurde mir schon klar, dass sich zwischen den beiden womöglich noch was anbahnen wird.

Dass Rafe dann zur RAF ging, war zwar einerseits eine ehrenvolle und mutige Entscheidung, andererseits aber aus individueller Sicht ziemlich dumm. Allerdings gewinnt man keine Kriege, wenn man nicht zu Opfern bereit ist. Jedenfalls hatte ich mir nach dem Absturz schon gedacht, dass Rafe nicht wirklich tot ist und aller Wahrscheinlichkeit nach später im Film wieder auftauchen wird.

Tja, und dann kommen sich Danny und Evelyn langsam näher und erfreulicher Weise reagieren ihre Freunde und Kollegen ausgesprochen vernünftig und aufgeklärt. Keine Spur von ewiger Trauer, nein, das Leben geht weiter, Rafe schickt dir seinen besten Freund, um dich zu trösten. Wenn es nur immer so leicht wäre... Alles in allem war ich von dem Film bis dahin wirklich begeistert. Schönes Gefühlskino mit Actioneinlagen.

So, und dann kamen die Japse. Schön war auch, wie im Laufe des Filmes die Bedrohung immer mehr Gestalt annahm, Aufklärungsarbeit wurde geleistet, Torpedos wurden für den Einsatz in seichten Gewässern modifiziert, der US-Geheimdienst ahnt, dass sich was zusammenbraut, kann seinen Verdacht aber nicht genau spezifizieren und mit Beweisen untermauern. Kurz zuvor ist auch Rafe wieder zurückgekommen, nachdem er aus dem besetzten Frankreich rausgeschmuggelt wurde, was auch sein langes Schweigen erklärt. And he’s not amused. Und dann war es so weit: Aus Gefühlskino mit Actioneinlagen wurde ein Actionfilm mit Lovestory. Kinder, Kinder, da brannte vielleicht die Luft. Wow, was für ein Effektspektakel. Da sieht man, wo die Millionen hingegangen sind. Blöder Weise können Rafe und Danny auch erst spät starten. Da hatten die Japaner ihre Bomben und Torpedos schon abgefeuert, der Schaden war schon angerichtet. Man konnte nur noch ein paar feindliche Flieger aus Rache vom Himmel holen. Na ja, und sieben kriegen sie dann ja auch. Aber nicht alles war gut, die eine Szene mit Evelyn fand ich nicht so toll, da ist dieser eine Verwundete, sie tröstet ihn und sagt ihm, dass er durchkommen wird. Dann steht sie auf und sagt in einer Lautstärke, dass der Verwundete am Boden es auch hören muss zu dem Sani, der daneben steht, dass man dem Verwundeten Morphium geben soll und dass er nicht durchkommen wird. Flüstern wäre da wohl angebrachter gewesen. Wie dann die Särge im Hangar aufgebahrt wurden und der Stotterer am Sarg seiner Verlobten weinte, das war dann wieder ein ergreifender Moment.

Tja, dann kam der Gegenschlag, der neben der Zerstörung von Militär- und Industrieanlagen vor allem das amerikanische Selbstbewusstsein nach dem Angriff auf Pearl Harbor wieder aufbauen und das japanische Selbstbewusstsein erschüttern sollte. Es klappt auch, die Japse sind völlig überrascht, es steigen keine Jäger auf, nur Flakfeuer schlägt den Bombern entgegen und mit den letzten Tropfen Sprit schaffen sie es bis nach China. Ohne Peilsender gehen sie allerdings in japanisch kontrolliertem Gebiet runter (Pech gehabt) und Danny opfert sich für Rafe. Damit wäre die Dreiecksbeziehung aufgelöst. Der Rest kommt mehr oder weniger durch. Ende Gelände.

Drei Stunden, in denen ich gut unterhalten wurde. Wenn man Evelyn hätte flüstern lassen, diesen unnötigen Schlussmonolog ("...und das war nicht selbstverständlich.") gestrichen hätte und Cuba Goodin Jr. irgendwie in den Haupthandlungsstrang mit einbezogen hätte, wäre ein noch schönerer Film bei rausgekommen. Aber auch so war es eine schöne Mischung aus Actionfilm und Lovestory, die mich zu begeistern wusste. Das macht auf meiner Skala vier von fünf Abschüssen.

PS.: Wegen Pearl Harbor habe ich dann auch die ersten zwanzig Minuten von Memento (war auch ein schöner Film) verpasst. Ist da was tolles passiert? Hat Lenny vielleicht Freddy getötet?

ICOM
13.04.2004, 01:40
Das dümmste, was man machen kann, ist, den Anfang von Memento zu verpassen (ist mir leider bei meinem Kinobesuch so gegangen, weil da grad Programmwechsel war und der Film 15 Minuten früher begann). Da der Film rückwärts erzählt wird, verpaßt man da entscheidendes. Und beim zweiten Sehen ist es eben wie bei "The Sixth Sense": Richtig gut kommt das eigentlich nur, wenn man nicht weiß, wies ausgeht.

Physeter
13.04.2004, 10:02
@stryx: Du wirst mir immer unheimlicher... :err:


...ging richtig zu Herzen...
...Drei Stunden, in denen ich gut unterhalten wurde...
;)

stryx
13.04.2004, 13:50
Ich kann nicht immer nur Verrisse schreiben. Ab und an gefällt mir auch mal ein Film. :D

Wie ich übrigens am Ostermontag erfuhr, fand meine Mutter den Film auch toll. Es muss also in der Familie liegen. :engel:

Vampire Hunter D
14.04.2004, 11:07
Obwohl ich den Film ja bereits seinerzeit im Kino gesehen habe, hat mich eine undefinierbare Macht dazu verleitet, ihn auch noch einmal in der TV-Auswertung anzuschauen. Da ich ja bereits wußte, was mich bei "Pearl Harbor" erwartet, konnte ich ihn diesmal unter ganz anderen Gesichtspunkten betrachten (unfreiwillige Komik) und da hat die verklärte Geschichtsaufbereitung von Michael Bay einige wirklich lohnende Momente. Die gute Fiery Isis hat ja bereits zielsicher meine Lieblingsszene herausgepickt: Mr. President erhebt sich wackelnd aus seinem Rollstuhl und lässt seinen pathetischen "Sagen sie mir nicht was unmöglich ist"-Spruch vom Stapel. Einfach köstlich! So sehr ich mich auch bemüht habe, ein Losprusten meinerseits war bei dieser Szene nicht zu vermeiden. Daher kann ich Carl Montgomery beruhigen: Du brauchst dich nicht zu schämen. Lachen ist trotz des tragischen Hintergrundes bei diesem Film legitim, eigentlich sogar Pflicht, denn anders ist dieser überdimensionale Griff in den Schmalztopf einfach nicht zu ertragen (von den immer noch hervorragend in Szene gesetzten Actionsequenzen einmal abgesehen).

Morgan
15.04.2004, 01:03
@stryx
Um dir mal das Gefühl zu geben das du nicht alleine bist.
Ich habe Pearl Habor am Sonntag zum ersten mal gesehen und ich hab mich gefragt warum der Film hier immer so verrissen wird.
Natürlich ist der Pathos unübersehbar und übertrieben, aber mein Gott was solls. Reduziert man den Film auf das wesentliche, nämlich die Geschichte und die Bilder, komme ich zu dem Schluß das es ein schöner Film ist. Die Liebesgeschichte geht nah, auch wenn man so etwas schon mehrfach in anderen Filmen gesehen hat. Die Bilder, grad in den Actionszenen sind sehr fein und mitreißend.
Fazit also: Ein sehr schöner Film, ich hab es nicht bereut ihn anzuschauen.

nochmal @stryx:
In den ersten 20 Minuten, die du verpasst hast, lernt man die beiden, Danny und Rafe, kennen als sie noch Kinder um die 10 Jahre oder so sind. Schon damals haben sie sich aus der Patsche geholfen. Einer der beiden hat dem anderen geholfen als dessen Vater seinen Sohn verprügeln wollte. Ich weiß nicht wer wem half, deshalb dieser kryptische Satz. :)


Jetzt nochmal was allgemeines. Haben die Filmemacher nicht auch das Recht ihr Land in ihren Filmen gut da stehen zu lassen? Diese Szene mit dem Präsi der aufsteht ist doch nur die Botschaft das sie alles schaffen können wenn sie nur wollen. Was ist daran verwerflich?
Beim deutschen Film "Das Wunder von Bern" könnte man genauso vorwerfen das es Pathos ist. Hab ich aber noch keinen sagen hören.


Gruß Morgan :magier:

Vampire Hunter D
15.04.2004, 07:27
@ Morgan

"Das Wunder von Bern" habe ich noch nicht gesehen und kann daher auch nicht beurteilen, ob der Peinlichkeitsfaktor hier ähnliche Höhen wie in "Pearl Harbor" erreicht, aber die Rollstuhlszene ist in meinen Augen einfach peinlich inszeniert und entbehrt nicht einer unfreiwilligen Komik. Klar ist grundsätzlich nichts gegen eine "Wir können alles schaffen"-Botschaft einzuwenden, wenn diese aber dermaßen plump mit dem Holzhammer serviert wird, schaltet mein Verstand auf Abwehrfunktion (und der ist eigentlich eine Menge Kummer gewohnt ;) ). Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass diese Szene tatsächlich irgendjemand ergreifend fand.

Zum Vergleich bietet sich hier vielleicht "Titanic" an, der ja ebenfalls am Osterwochenende lief. Der Film sagt mir nicht wirklich zu (möglicherweise war es ungeschickt von mir, beim seinerzeitigen Kinobesuch vorher gerade "Starship Troopers" gesehen zu haben ;) ), aber ich muss zugeben, dass er sehr kurzweilig und hervorragend inszeniert ist und ich kann durchaus verstehen, dass der Film so ein riesiger Erfolg wurde. Ich kann sogar nachvollziehen, dass die Liebesgeschichte zwischen Jack und Rose die Massen begeistert hat. Bei "Pearl Harbor" verfehlt die Dreiecksbeziehung der Hauptcharaktere jedoch vollends ihre Wirkung. Vielleicht liegt es an den aufgesetzt wirkenden Dialogen oder an der fehlenden Chemie zwischen den Darstellern, aber die Liebesszenen lassen zumindest mich völlig kalt.

Interessantes Detail am Rande: Ich habe gelesen, dass "Pearl Harbor" in der deutschen Fassung sogar noch einer besonders patriotischen Rede beraubt wurde. Wenn ich mir den übermäßig pathetischen Rest des Films ansehe, frage ich mich, wie diese wohl erst geklungen haben mag.

Fiery Isis
16.04.2004, 14:29
Original geschrieben von Morgan
Beim deutschen Film "Das Wunder von Bern" könnte man genauso vorwerfen das es Pathos ist. Hab ich aber noch keinen sagen hören.

Dann sag ichs: "Das Wunder von Bern" ist so triefig, das man aufpassen muß um nicht darauf auszurutschen. Und ich habe lediglich die letzten 10 Minuten gesehen. Bäh. Schlimmes Teil.

Trotzdem war es immer noch besser als bei Pearl Habor, weil das Bernwunder sich eher auf das persönliche konzentrierte und nicht ganz so politisch war, zumindest das was ich gesehen habe. Aber er ist dennoch dicht dran.

ICOM
16.04.2004, 19:35
Der Unterschied ist aber: Deutschland hat in Bern gewonnen, da war nun mal der Bär am Steppen. Nach Pearl Harbour waren die meisten Amerikaner nicht so gut drauf.

Morgan
18.04.2004, 02:40
Die Amis im Film haben sich auch nicht gefreut. Das sie geschockt waren kam meiner Meinung nach gut rüber.


@feurige Isis:
Das is ja auch durch das Genre schon weitestgehend vorgegeben. Pearl wollte ein Actionfilm sein mit dem Angriff als Vorlage.
Das Wunder dagegen ein Gefühlsbetonter Film der die Stimmung von damals wieder gibt.

ICOM
18.04.2004, 10:04
Original geschrieben von Morgan
Die Amis im Film haben sich auch nicht gefreut.
Daß sie vor lauter Patriortismus aus den Rollstühlen sprangen war aber auch eher die Ausnahme.

stryx
18.04.2004, 10:16
Was soll das jetzt heißen?

Das war ja kein Ausdruck der Freude über den gelungen Überraschungsangriff der Japaner und hatte mit steppenden Bären genauso wenig gemein.
Der Rollstuhl-Act sollte den Stabsoffizieren nur zeigen, dass man auf der Suche nach einer Lösung manchmal die ausgetrenen Pfade verlassen und kreativ werden muss. Wobei das eigentlich nicht so überraschend war, denn auf der Pressekonferenz zuvor hatte der Präsident seine Beinschienen auch schon eingesetzt, um aufrecht hinter dem Rednerpult stehen zu können.

Physeter
18.04.2004, 20:08
Original von stryx:
Wobei das eigentlich nicht so überraschend war, denn auf der Pressekonferenz zuvor hatte der Präsident seine Beinschienen auch schon eingesetzt, um aufrecht hinter dem Rednerpult stehen zu können.
Na um so überflüssiger dann die "Demonstration" des Präsidenten vor dem Militärstab. Und fürchterlich kreativ war das hochdrücken aus dem Rollstuhl nun auch nicht. (Wenngleich anstrengend und schwer, das will ich nicht bestreiten.)

stryx
18.04.2004, 22:56
Die Kreativität oder halt das Ungewöhnliche lag auch nicht im Kraftakt des Hochdrückens sondern in der Idee, die tauben Beine mit einem Exoskelett zu stabilisieren.
Neue, unorthodoxe Wege zu gehen, um ein Ziel zu erreichen. Beispielsweise Army-Bomber anzupassen und von einem Flugzeugträger starten zu lassen.

Fiery Isis
18.04.2004, 23:54
Original geschrieben von Morgan
@feurige Isis:
Das is ja auch durch das Genre schon weitestgehend vorgegeben. Pearl wollte ein Actionfilm sein mit dem Angriff als Vorlage.
Das Wunder dagegen ein Gefühlsbetonter Film der die Stimmung von damals wieder gibt.
Das ist mir auch klar, du hast mit dem Vergleich angefangen ;).