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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Es gibt keinen Antikriegsfilm !



M@MAX
28.03.2001, 14:54
So dann will ich mal ein bisschen provozieren: meiner meinung nach existiert der antikriegsfilm an sich nicht. in jeden film der sich mit deisem thema befasst wird der krieg dargestellt. die frage ist, kann amn krieg überhaupt positiv oder negativ darstellen ? jeder hat seine eigene Einstellung zum Krieg. die einen finden jeden schusswechsel grauenahft und den anderen machen viele tote und grosse explosionen einfach spass. selbst wenn man, wie in der anfangsszene bei ryan, den kreig als unglaubliches gemetzel darstellt, strahlen diese szenen doch eine gewissen faszination aus der man sich nich tentziehen kann.
jeder sogenante antikriegsfilm ist also immer auch ein kriegsfilm !

now it's your turn

M@MAX

Impulse
28.03.2001, 15:42
Ich mag eigentlich keine Kriegsfilme und bin sofort nach dem Anfang von "Soldat James Ryan" vom Fernseher weggegangen!

Koenig Kups
28.03.2001, 17:51
Ich denke, es macht einen wesentlichen Unterschied, ob ein Film den Krieg an sich verherrlicht oder sich kritisch damit auseinandersetzt, indem er die Schrecken des selbigen eindringlich nahebringt.

M@MAX
29.03.2001, 07:36
ich bin geehrt, der könig beteiligt sich an unserer diskussion ;-)
nichts für ungut kups, ich freu mich über jeden neuen teilnehmer hier.

aber ich glaueb du hast mich nicht vertanden. ich wollte darauf hinaus das man keinen antikreigsfilm drehen kann und den krieg dabei nur negativ darstellen kann. die schauspieler/soldaten rutschen meistens automatisch in eine heldenrolle. wenn sowas passier kann man nichtmerh von einem antikriegsfilm sprechen.
selbst bei ryan schiessen die "helden" wild umsich. und bei der schlacht in dem dorf am schluss wird auch nicht darüber nachgedacht ob man die anstehenden schlacht mit möglichst wenigen verlusten regeln kann.

Morgan
29.03.2001, 16:39
@ M@MAX

Wirklich eine interessante These.

Meine Meinung ist, das man einen Krieg niemals positiv darstellen kann. Krieg ist immer negativ in meinen Augen. Auch wenn von den "Helden" des Films Gewalt ausgeht, kann es niemals positiv sein zu sehen wie ein anderer Mensch stirbt. Von daher denke ich, daß Filme wie "Soldat James Ryan" oder "Full Metal Jacket" ANTI-Kriegsfilme sind. Das die Hauptdarsteller des Films in eine gewisse Heldenrolle gezwängt werden lässt sich nicht vermeiden, da es um diese wenigen Charaktere geht. Eigentlich kann man sagen, daß es tragische Helden sind, weil sie quasi gezwungen werden zu töten um selbst zu überleben.
Natürlich muss man das auch ein wenig differenzieren.
Filme wie James Ryan, die einen wahren Hintergrund haben und sich mit dem Thema ernsthaft auseinander setzen und den Krieg nicht verherrlichen, sind Antikriegsfilme.
Filme wie z.B. Rambo 3 verherrlichen ihn in gewissem Sinn. Da geht der Held nach Afghanistan und kämpft sogut wie allein gegen eine Armee, das ist Verherrlichung. Natürlich ist Rambo 3 auch nicht als Kriegsfilm anzusehen, sondern als Actionfilm und somit für nicht real. Beim ersten Teil war das anders, der hatte eine Botschaft.
Anmerken möchte ich noch, daß ich Actionfilme sehr mag, obwohl dort Menschen erschossen werden (in Bezug auf meine ersten Zeilen in diesem Beitrag). Es kommt immer darauf an, um was für einen Film es sich handelt. Man muss nur wissen das es Film ist und nicht real.

Gruß Morgan

mandarin
12.05.2001, 11:41
Um Himmels willen, Saving Private Ryan ist sicher kein Anti-Kriegsfilm. Diese Aussage gleicht ja beinahe schon einer Verhöhnung von Meisterwerken wie zum Beispiel "Die Brücke"

mandarin

captain.spiff
08.08.2001, 18:27
Naja...etwas spät aber vielleicht interessiert es ja noch jemanden...

...es gibt nämlich durchaus antikriegsfilme...dass der ryan keiner ist, ist unbestritten...

...denn antikriegsfilme kennzeichnen sich durch drei dinge

1.)der krieg fördert das schlechte im menschen und

2.)im krieg kann man sterben, was immer man auch tut

3.)den krieg kann niemand gewinnen sondern nur alle verlieren

rayn zeigt eine gruppe von soldaten die gegen alle drei regeln verstoßen:

sie handeln als ethische wesen, d.h. sie richten sich nach normen und regeln die ihr handeln als ethisch richtig erscheinen lassen.

wenn jemand stirbt (caparzo, wade), dann weil er einen fehler gemacht hat oder weil er opfer einer fehlenbtscheidung geworden ist, selbst in den ersten zwanzig minuten kommt der tod nicht willkürlich...

ziel der gruppe ist es den krieg zu gewinnen. der preis steht, besonders im letzten drittel, ausser frage...

dennoch gibt es antikriegsfilme. erinnert sei hier an "im westen nichts neues" (mit abstrichen), vor allem aber an "O.K.", ein holländischer film über eine gruppe deutscher soldaten, die sich "die zeit vertreiben"

M@MAX
09.08.2001, 22:08
hi captain, erstamal wilkommen im forum und zweitens find ich es klasse das sich hiedrauf nochmal jemand meldet.

deine these gefällt mir sher gut und das ich die oeben genannte meinugn vertrete leigt sicher daran das ich filme wie o.k. nicht kenne.

von im westen nichts neues hab ich mal eine alte s/w verfilmung gsehen die ich nich tso sonderlich toll fand, aber wir wurden auch in der schule gezwungen das teil anzusehen.
das buch haben wir auch gelesen aberirgenwie hat mich das damals noch nich tallzusehr fasziniert

captain.spiff
10.08.2001, 21:31
Na wenn das keine Überaschung ist das sich hier noch jemand meldet...

...die Verfilmung von "IWnN" ist warscheinlich die von Lewis Milestone und ist zwischen den Weltkriegen entstanden...war für die Leute damals natürlich schon erschreckend das, was man in Europa (Der Film ist amerikanisch) erlebt hat, auf Leinwand zu sehen. (Wurde sogar mit Oscars ausgezeichnet, das Filmchen) Ist auch die einzige S/W-Variante die ich kenne.

...sollte dich das Thema wirklich interessieren: "VIDEO HOUND'S WAR MOVIES - classic conflict on film" von MIKE MAYO ist das beste, was man zu "Kriegsfilme bekommen kann (oder auch nicht)

...auch ja, "Apokalypse Now" halte ich, nicht nur wegen der Entstehung für den besten aller Antikriegsfilme aus Hollywood (O.K. is ja aus Holland)...wegen des psychologischen Charakters (Kurtz' Monologa am Ende von wegen Perfektion und Vollkommenheit im Krieg)

...das war mein Senf...fürs erste...

Kenwilliams
30.09.2001, 15:43
Oh DOCH! Jeder Film, der das Grauen nicht verherrlicht oder ein Abenteuerfilm ist, ist ein Anti-Kriegsfilm! Jeder dieser Filme beeinflußt Menschen, auch im Unterbewußtsein!
Es gibt Antikriegsfilme: Normalerweise wäre meine erste empfehlung immer "Im Westen nichts Neues", der Film ist genial (wie auch Remarques Buch!), doch du hattest das Schulvergnügen, da verstehe ich, daß es nicht so gewirkt hat. Der DDR-Film "Die Abenteuer des Werner Holt" ist ein genialer Anti-Kriegsfilm (wie auch wieder das Buch von Dieter Noll!). Weiterhin:
-Westfront 1918
-5 Patronenhülsen
-Dr. Strangelove
-Wege zum Ruhm (herrausragend!)
-Apocalypse Now
-Platoon
-Gebohren am 4.Juli
-Forrst Gump
-Die Besten Jahre unseres Lebens
-Sergant York
-Die Brücke am Kwai
-African Queen
-The Battle of Algiers
-Full Metal Jacket (die erste Hälfte)
-Leben und sterben des Colonel Blimp
-Verdammt in alle Ewigkeit
-Die Caine war ihr Schicksal
-Mister Roberts
-Der Aufenthalt
-Die Große Reise der Agathe Schweigert (TV)

Könnte ich noch ein ganzes Stück fortsetzen. Selbst "Rambo III" ist ein Antikriegsfilm, für Leute mit Hirn, die das nicht ertragen können, was er dort tut!

Kenwilliams
03.10.2001, 14:05
Hätte ich doch fast "Der Schmale Grat" vergessen!

Impulse
03.10.2001, 16:07
Dann müsste "Starship Troopers", so lächerlich das auch klingt ebenfalls ein Antikriegsfilm sein, denn dort wird gezeigt das die Menschheit endlich wieder in Frieden lebt und der Kampf nur eingesetzt wird um sich selber zu schützen und zwar nicht vor anderen Menschen sondern vor Insekten mit ganz anderen Absichten als einen Kaffee zu trinken (okay, das war jetzt etwas blöd:D).

Impulse
03.10.2001, 16:10
Mal davon abgesehen, dass in "Starship Troopers" auch eine unterschwellige Botschaft versteckt ist. Rekrutieren, Ausbilden und gefressen werden, auf unsere Zeit übertragen: Rekrutieren, Ausbilden, Erschossen werden.

CD&C
03.10.2001, 17:09
Ich kann mich erinnern das Rambo III damals das Prädikat "Besonders Wertvoll" von der Bundesprüfstelle für Filme bekommen hat ... :eek: :rolleyes:

Klar ist ein netter Hirnloser Action-*Rams-Bums*-Film ohne Anspruch ... aber Prädikat "Besonders Wertvoll" ... waren da gerade wieder mal ein paar Prüfer auf LSD ... ;)

Kenwilliams
05.10.2001, 10:22
@ Impulse

Für mich ist ST eine Scie-Fi-Film. Allerdings würde der selbst als Kriegsfilm wirklich nicht Antikrieg sein! Richtig!

captain.spiff
23.10.2001, 19:12
...Der Rambo hat das Prädikat warscheinlich weil die Russen so schön aufs Dach bekommen, so was is in den 80ern bestimmt angekommen...

...Starship Troopers ist schon ein Kriegsfilm, man darf ja Aussage nicht mit Hintergrund verwechseln...

...um nochmal auf den Rambo zu sprechen, es ist doch immer recht interessant zu sehen, wann wer den film gedreht hat. Es war nicht zu erwarten dass sich im Reagan-Amerika ein nicht-etablierter Regisseur offiziell dazu bekennt, amerikanische Interventionen zu verurteilen...

M@MAX
24.10.2001, 08:52
wenn ichmich recht entsinne war rambo 1 doch eher negativ dem kreig gegenüber eingestellt oder ?
erst teil 2 und 3 haben ihn zum actionhelden gemacht

Michael Tomiak
24.10.2001, 09:02
"Starship Troopers" ist für mich sogar reinste Kriegspropaganda.

Gerade durch die Werbespots die in dem Film gezeigt werden, und dabei gar nicht mal ironische Untertöne im Vordergrund haben, ist der Streifen ein Werbetrailer für die Armee der Zukunft.

Das Militär und die Kämpfe werden als glorifiziertes Pfadfindercamp für Erwachsene dargestellt und Siege stehen über Freundschaften.

Wenn ich mich recht erinnere gab es große Diskussionen bei der Veröffentlichung des Filmes auf Grund seiner Aussage zum Thema Krieg und Gewalt.

Aber die gab es auch bei den meisten Milius Filmen (z.B. Red Dawn) ;)

kevin smith
24.10.2001, 09:25
jau, er hat ja doch icq ;)

ich finde nicht, das starship troopers propagandistisch ist, ganz im gegenteil, es ist satire, ne parodie, ironie. so wie diese werbespots gehalten sind, kann das nur eine satire sein. ebenso wie das verhalten der soldaten und die ausbildung und die ss/sa-mäntel der höhergestellten. der film ist reine satire, vielleicht etwas unglücklich umgesetzt stellenweise, geb ich ja zu, aber er bleibt eine parodie.

captain.spiff
26.10.2001, 14:43
na wenn kevin s. da nicht recht hat...

...man kann dem holländer der st gemacht hat nach basic instinct durchaus zutrauen dass er sich auf suptiles versteht. ausserdem ist ihm nicht zuzutrauen dass er die (satirische) literaturvorlage derart vergewaltigt...

...und zum rambo noch dieses: der erste teil war tatsächlich etwas "negativ" aber damals kam es an einen film zu drehen, der vietnam als trauma bezeichnet und die veteranen entsprechend traumatisiert darstellt. ab teil 2 war dies dann makulatur. denn erstens ist rambo dann ja nicht in erster linie veteran sonder soldat. als solcher zieht er dann los und ballert sich durch diverse stellvertreterkriege...das kann er als vom krieg gezeichneter latürnich nihct...

Kenwilliams
28.10.2001, 16:24
Das Problem bei dem Holländer (Paul Verhoeven heißt er übrigens) ist, daß man ihm ALLES zutrauen kann! Ich sehe bei Starship Troopers nicht viel Ironie, nur wenn es darum geht eine Zukunft zu zeichnen. Wenn es um Kampf und so weiter geht, ist er reichlich faschistoid!

M@MAX
29.10.2001, 09:49
für mich ist troopers ganz klar parodie. die werbespotts, die "nationalversammlung" und die ausbildung kann man nicht ernst nehmen. was die kämpfe angeht, ich glaube nicht das man die irgendwo als parodie verpacken könnte ohen das es lächerlich wirkt. und das hatte verhoven garantiert nich tvor.

die romanvorlage von robert (?) heinlein ist übrigends soweit ich wies nicht unbedingt ironisch gemeint.
der man hatte zitlebens ein problem mit der armee. er wollte sich eigenlich freiwillig nach vietnam melden aber man hat ihn abgewiesen und so hat er seine wut auf den verein eben in seinen büchern abgelassen.