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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Philadelphia



Arcadio
22.01.2001, 19:33
Einer der wenigen Filme, die mir auch eine Träne entlockten, auch wenn das Buch besser war.

Und wer kennt nicht den Klassiker aus dem Soundtrack von "The Boss" - Streets of Philadelphia? Endlos schön, selten passt ein Song so gut zu einem Film wie jener.

Zum Film: Mal abgesehen davon, daß Tom Hanks für die Rolle ja glaub ich den Oskar bekommen hat, was absolut verdient wäre, hat mich in diesem Film ja rückblickend gesehen auch Antonio Banderas fasziniert, den ich allerdings noch nicht kannte, als ich Philadelphia das erste Mal gesehen hab.

Aber jetzt mal ehrlich: Welcher Hollywood Darling traut sich heutzutage noch ernsthaft über die Rolle eines Schwulen, Junkies oder Alkoholikers (von N.Cage mal abgesehen)? Niemand.

Schade eigentlich, da zeigt sich nämlich die wahre Klasse (ich denke da nur mal an DiCaprios sehr schöne Rolle in "Jim Carroll - The Basketball Diaries" ... seine mit Abstand beste Rolle, würde er wohl heute auch nicht mehr spielen). Das halte ich Tom Hanks jedenfalls zugute. Er spielt Rollen, die heikel sind, und die spielt er gut, sei es jetzt Philadelphia, Forrest Gump oder Saving Private Ryan.

Jedenfalls ist Philadelphia von Anfang bis Ende ein perfektes Plädoyer für Toleranz, egal ob im Leben oder Berufsalltag. Schwerstens in Ordnung, der Film :)

Was denkt ihr?

Holy!
22.01.2001, 20:58
Philadelphia ist ein guter, ein mutiger Film - aber er hätte noch weiter gehen können. Was mich ein wenig an dem Streifen gestört hat, war die allgegenwärtige, furchtbar amerikanische politocal correctness. Aber hätte man sich auf diese Kompromisse nicht eingelassen, wäre dieser Film mit einem homosexuellen, AIDS-kranken Helden wohl nie gedreht worden.

Es gab einige großartige Momente: Als sich Denzel Washington zu seinem Kind ins Bett legt und es ganz festhält, weil er spürt, dass er noch nie dem Tode so nahe war. Als der todkranke Tom Hanks im Opernstück "La mamma morta" Lebensfreude wiederfindet. Und ich gebe zu: Als Neil Young am Schluß sein Abschiedsständchen schluchzt und wir Tom Hanks Familie und Freude beim funeral wake sehen, habe ich richtig geflennt.