Welches Genre darf es sein? | Diskussion

[Sir Donnerbold]

Ob in der Fernsehzeitschrift, im Kinoprogrammheft oder auf den Regalen in Elektronikfachhandeln: Stets begegnet dem geneigten Betrachter die Genrebezeichung Animationsfilm.

Der passionierte Anhänger dieses Mediums innerhalb der, wie die Franzosen so schön sagen, siebten Kunst (der Filmkunst) sträubt sich bei diesem Ausdruck verständlicherweise: Animationsfilm ist kein Genre, sondern ein Medium - Animationsfilme bleiben immer in diesem Medium, können sich jedoch zahlreicher Genres bedienen.

Als aufmerksamer Leser (und leidenschaftlicher Teilnehmer) an Diskussionen über Film, Animationsfilm und insbesondere Disney frage ich mich nun seit längerem, welches Genre der durchschnittliche Disney-Fan denn nun bevorzugt.

Wie ich auf diese Frage komme?

Zum einen durch die sich nie beruhigende Diskussion über die Stellung von Liedern in Disneys abendfüllenden Trickfilmen: Die Mehrheit scheint sich nach mehr Songs zu sehnen, bevorzugt demnach wohl Musicals. Oder sind diese Personen einfach nur auffälliger, als die anderen Disney-Fans?

Selbiges gilt auch für die, vor allem im Computeranimationsbereich anzutreffende, Debatte über Komödien, die nach jeder Veröffentlichung einer neuen Trickfilmkomödie immer unbeliebter scheinen.

Ein Blick auf die Einspielergebnisse an den Kinokassen offenbart zudem das Bild, dass Trickfilmfans wohl keine Actionfilme mögen, es sei denn sie stammen aus dem Osten oder aus den Pixar-Studios.


Doch dies sind nur Ansichten, die aus reiner Beobachtung resultieren - nun möchte ich es genauer wissen. Und deshalb habe ich diesen Thread erstellt.

Trickfilme welchen Genres seht ihr am liebsten?
Was für ein Genre ist für dieses Medium eurer Meinung nach ungeeignet?
Wovon gibt es einen Überschuss, wovon einen gravierenden Mangel?
Und was würdet ihr demnächst mal gerne in eurem Kino sehen?

Antworten auf diese und thematisch verwandte, aber ungestellte, Fragen sind gerne gesehen. :maler:

[Jaguar D Sauro]

Eine schwierige Frage...

Zum einen bin ich ein Riesenfan der Musikal FIlme von Disney: WEnn bei einen Film plötzlich alle anfangen zu Singen und Tanzen ist es selbst für mich schwer, still sitzten zu bleiben und einfach zuzugucken.

Doch auch die Abenteuerfilme im zeichentrickformat, möcht ich nicht missen: Filme wie Atlantis könnte es öfters geben im Medium Zeichentrick, schließlcih sind Disney mit die größten in Abenteuer Genre, ich möchte nur mal 20.000 meilen unter dem meer und Fluch der Karibik erwähnen...

[Timon]

Ein sehr schönes Thema! Ich kann auch nicht abstreiten, dass ich Musicalfilme und somit auch gezeichnete Musicalfilme über alles liebe. Aber genau genommen kann man Musical noch kein endgültiges Genre nennen (auch wenn man das oft tut), denn es besagt ja nur, dass gesungen wird. Innerhalb des Musicals kann man ja noch unterteilen. Andererseits habe ich bei Disneyfilmen ohne Liedern nichts vermisst.
Ich mag Märchenfilme (und alles, was in die richtung geht, wie Sagen, Fantasy). Davon kann ich nie genug bekommen und deshalb freue ich mich auch so auf Rapunzel. Aber neue Wege, wie Atlantis, haben mir auch gefallen. Ich bin prinzipiel offen für neue Dinge.
Vielleicht würde ich mir einmal einen richtig ernsten Disney-Zeichentrickfilm (ohne Happy End) wünschen. Wär natürlich sehr schwer umzusetzen, weil er keine Zielgruppe hat, aber es könnte was werden.

[Merlin]

Allgemein erstmal: Ich bewundere den Disney-Konzern für seine Fähigkeit, jedes neue Projekt in einem völlig anderen Genre anzusiedeln, jeden Film mit einer besonderen Art von Humor auszustatten und einen völlig eigenen unabhängigen Score zu geben.

Am Liebsten sind mir die Disney-Filme, in denen ganz unerwartete Faktoren zusammentreffen und sich zu einem tollen Endprodukt vereinigen. Dass man Hercules zum Beispiel mit Gospelmusik ausgestattet hat und teilweise recht moderne Anspielungen eingebaut hat, finde ich brilliant; schließlich ist die Antike für Trickfilme eigentlich imho nicht so sehr geeignet.

Noch hinzufügen möchte ich, dass ich mich aus den oben genannten Gründen auch auf The Frog Princess riesig freue. Die Formel Märchenfilm + Black Music + New Orleans könnte meiner Meinung nach die Rettung aus der derzeitigen (halben) Innovationskrise bedeuten, die Disney-Pictures durchmacht.

Daher mein Fazit: Verbindet in Trickfilmen weiter abstrakte Faktoren und überrascht mich, dann wäre ich schon froh. Einen Überschuss gibt es für mich derzeit an Slapstick-Filmen (Die Kühe sind los, Himmel und Huhn, Triff die Robinsons), da würde ich mir eher mal wieder etwas Ernstes wünschen.

[Dottie]

Ganz klar Entscheidung für mich!! Die Märchen-Musicals.
All die Disneyfilme die ein Märchen interpretieren, der zumindest eine hiervon angehauchte Stroy haben, dürfen in mein Wohnzimmer einziehen.
Bei Schneewittchen angefangen, über Cinderella, und bei Mulan aufgehört.
Für mich müssen einfach schöne Songs dabei sein, die, meiner Meinung nach den Charakteren mehr Tiefe verleihen, oder vielleicht auch einfach nur mein Bedürfnis nach der gewissen Portion Kitsch befriedigen.
Für mich sind auch die romantischen Stories immer wichtiger gewesen, als z.B. die "Tierfilme". Ich bin einfach ein Prinzessinnen-Fan, und IMHO ist die Musik bei denen auch besser, oder zumindest romantischer.
Was ich nicht so gerne mag sind die rein komischen Filme s wie z.B. Himmel und Huhn.

[gaaleks]

Ich bevorzuge Romantik, und somit Märchen,-u. Fantasie Zeichentrickfilme.
Ein bischen auf die Tränendrüse darf dabei schon gedrückt werden.
Die Synchronstimmen sind für mich sehr wichtig und mit entscheidend, ob ich einen Film mag oder nicht.
Ich kenne so manchen Film... ein "Ein seltsames Paar" ist ein gutes Beispiel...der im Grunde genommen ausschließlich von seiner guten Synchron lebt.
Musik unterstreicht enorm den Ausdruck eines Filmes und ist ebenfalls sehr wichtig.
Was ich nicht mag ist extrem laute u. musicalähnliche Musik u. Lieder in Filmen und unrealistisch u.übermäßig bunt gezeichnete Charaktere.

[Merlin]

Ich muss auch sagen, dass ich die eher epischen Filme von Disney mag- Der König der Löwen oder Bärenbrüder zum Beispiel. Davon könnte es anstatt der flapsigen Unterhaltung, die uns Disney derzeit serviert, mal wieder etwas mehr geben.

[Sir Donnerbold]

Ich muss auch sagen, dass ich die eher epischen Filme von Disney mag- Der König der Löwen oder Bärenbrüder zum Beispiel. Davon könnte es anstatt der flapsigen Unterhaltung, die uns Disney derzeit serviert, mal wieder etwas mehr geben.

Oh ja, Disney-Meisterwerke mit epischen Ausmaßen finde ich auch immer wieder großartig da sie den Eventcharakter der abendfüllenden Trickfilme nochmal gesondert herausstellen.
Dennoch muss ich sagen, dass es bei mir wirklich die Mischung macht. Es muss auch "kleine" Meisterwerke wie Drei Caballeros oder Die Hexe und der Zauberer geben, sonst kann man die "Epen" nicht als solche erkennen.

Und auch vom Genre her erhoffe ich mir, dass Disney bei seinem nächsten Trickfilmfrühling (der wievielteist das jetzt eigentlich ;) ) noch mehr auf Abwechslung setzt. Ein paar Abenteuertrickfilme können ebenso wenig schaden wie mehr Filme im Stil von Susi und Strolch, 101 Dalmatiner und Aristocats. Auf einen waschechten Actiontrickfilm wäre ich auch mal sehr gespannt und die letzte Romanze ist ebenfalls schon was her (hier bitte als Musical, normale Romanzen gibt es mehr als genug).

Um Märchen muss man sich dagegen wohl nicht mehr wirklich sorgen machen.

[Merlin]

Obwohl ich sagen muss, dass mir in den 90ern das eher "einfältige" Programm (Wir nehmen einen menschlichen Charakter aus der Weltgeschichte und machen einen Film draus) ziemlich gut gefallen hat. Größtenteils waren diese Filme ja eher ernst, dafür gespickt mit Sidekicks- doch, es gibt Gemeinsamkeiten.^^

[Oliver_L]

Am liebsten sind mir -ob als Animations- oder Realfilm- Komödien mit satirischem Einschlag; deswegen bin ich natürlich auch ein großer Shrek-Fan. Selbstironie war leider nie Disneys Stärke; aus dem Studio sind mir daher die Filme die liebsten, die das Medium an sich zelebrieren: Also "Fantasia" und "Fantasia 2000": Das ist Animation in Reinkultur!
:)

[EdiGrieg]

Kampf dem Schubladendenken und alle Macht dem Individualismus :D

Disney-Filmen ein Genre-Plagiat aufdrücken zu wollen ist vertane Liebesmüh. Ein Disney-Film ist ein Disney-Film. Sicher, Karstadt und Hertie brauchen Register und Titulierungen für den Durchschnittkunden, so findet man in der CD Abteilung unter "Deutsche Musik" von Reinhard Mey und H.R.Kunze bis Tic Tac Toe alles, was in diese riesige Schublade passt. Der echte Fan weiß natürlich, dass die Flippers und Fanta 4 nix gemein haben, findet aber schnell, wo's steht.

Disney steht für die Vermischung verschiedener Stilelemente. Dass andere seinen Stil kopiert haben, spricht nur für die Innovation und den Erfolg. Ich brauche keine neuen Wortschöpfungen wie "Märchen-Musicals" oder "Animations-Komödien", ich schau mir die Werke einfach an und genieße !!

[Mr.Toad]

Spontan könnte ich mich auf kein Genre einigen, einfach weil jedes seine gute und schlechten Seiten hat. Ein witziger Film wie "TENG" kann mich zum Lachen bringen, aber er vermittelt nicht die gleiche Spannung wie die Actionsequenzen aus Atlantis. Gerade hier liegt meiner Meinung nach eine Stärke des Disneykonzerns. Von der Komödie über den Abenteuer- und Actionfilm bis hin zu Dramen findet sich alles. Ich könnte spontan auch kein Genre benennen, welches nicht zu einem Trickfilm passen würde. Filme wie Atlantis oder Titan AE beweisen, dass es möglich ist Animation mit Action zu vermischen und ein gutes Resultat zu erhalten (dass beide Filme an der Kinokasse gefloppt sind ist wiederum eine andere Angelegenheit).


Dennoch muss ich sagen, dass es bei mir wirklich die Mischung macht.
Warum schreibe ich noch einen langen Text, wenn es andere schon sehr viel einfacher auf den Punkt gebracht haben. ;)

Im Übrigen sehr schön dass EdiGrieg auch wieder von sich hören lässt. :)

[Sir Donnerbold]

Warum schreibe ich noch einen langen Text, wenn es andere schon sehr viel einfacher auf den Punkt gebracht haben. ;)


Gönne mir doch einfach mal das Gefühl ausnahmsweise mal derjenige zu sein, der es unnötig in die Länge gezogen hat. ;)

Zum Wohle der Genremischung wäre ich übrigens für einen echten Disney-Trickfilm-Krimi. Seit 101 Dalmatiner war da ja nicht mehr viel im Angebot... :D Könnte Friday Cat unter Lasseter vielleicht eine Chance haben, nun, wo es nicht mehr auf das Merchandising ankommt und Musker/Clements Ende 2009 wieder Zeit haben sollten?

[Mowgli]

Naja, die Bernard und Bianca-Filme hast du jetzt aber vergessen ;)

[Sir Donnerbold]

Naja, die Bernard und Bianca-Filme hast du jetzt aber vergessen ;)

Ach joa... den ersten finde ich halt langweilig. Und der zweite geht in Richtung Öko-Abenteuer... wobei sie natürlich trotzdem mehr Krimi sind als die Dalmatiner, da gebe ich dir natürlich Recht.