PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fanfiction und andere Stories



Kai "the spy"
30.08.2006, 20:09
Hallo, ich habe bereits einige Geschichten auf der Seite FanFiktion.de gepostet. Hier möchte ich mal einen Link posten und hoffe, der ein oder andere liest sich bei mir ein. Feedback habe natürlich immer gerne.

Jot
31.08.2006, 08:23
Da ist ein "http" in deinem Link zuviel.

Hab mich mal in "Über seine Leiche" heineingelesen, doch dazu haben Fabrizio und Deus Ex eigentlich das Wesentliche schon gesagt. Die Wiederholungen sind ein wenig nervig beim Lesen
z.B.

Der Mann in schwarz ging zum Wirt hinüber.
Der Blick des Fremden folgte dem Mann in Schwarz an den Tresen.
Da tut es auch ein Nebensatz wie:
Der Mann in schwarz ging auf den Wirt hinterm Tresen zu und die Augen des Fremden folgten ihm dabei.
Insgesamt bei einem Western: Mehr Staub und Schmutz, Hitze. Du musst dich ein wenig mehr ums Ambiente kümmern um Atmosphäre zu erzeugen.
Bin sicher, du packst das :)

Kai "the spy"
31.08.2006, 13:19
Ja, danke, da hast du dir natürlich die Story ausgesucht, auf die ich am wenigsten stolz bin. Hätte eigentlich ein Kurzfilm werden sollen, aber ich habe niemanden gefunden, der mitgemacht hätte, also hab ich's aufgeschrieben. Hat dann leider nicht so gut funktioniert, wie ich gehofft hatte, da ich keine Namen verwenden und lieber ein bestimmtes Synomym für jeden der Charaktere verwenden wollte.
Meine persönlichen Lieblingsstories, die ich hier auch gerne empfehlen würde, sind "Der Schutzengel"(mein selbstkreierter Superheld, der das Verbrechen in Freiburg bekämpft), "Good Hope"(Space Opera um einen großen Krieg, allerdings fehlen noch drei Kapitel) und "Superman - Abschied von einem Helden"(Fanfic zu meinem Lieblingshelden mit besonderem Hintergrund). Außerdem haben sich "Meine Gedanken", kaberettistisch zu Gesellschaft und Politik, als sehr beliebt erwiesen.
Was Western angeht, ich habe da einen ganzen Roman in Planung, mit dem ich das besser machen will, aber bis ich dazu komme...

Zero-Cool
31.08.2006, 21:20
Hallo ich hab Deinen Link erstmal rausgenommen, da nach den Forenregeln streng genommen erstmal keine unabgesprochene Werbung gewünscht ist.

Aber poste doch einfach mal Deine Geschichten hier auf dem Board, damit darüber diskutiert werden kann.
Das bringt Dir mehr Rückmeldungen und diesem Teil des Forums auch ein wenig mehr Belebung ;)

Gruß

ZC

Kai "the spy"
02.09.2006, 18:28
Sorry, hatte den Link ehrlich gesagt nicht als Werbung gesehen. Handelt sich ja bei der Seite um eine nichtkommerzielle Fansite. Außerdem habe ich auf der anderen Seite schon einige Stories gepostet, und ein Link ist natürlich weniger aufwendig als von der anderen Seite rüberkopieren. Aber, na gut, mach ich jetzt halt nach und nach.
Fangen wir mal an:



Superman - Abschied von einem Helden

Der ganze Saal starrte plötzlich auf ihn. Sie wunderten sich, dass ER plötzlich aufgetaucht war.
"Kann ich Ihnen helfen," fragte der Priester schließlich.
Superman trat vor und sagte: "Verzeihen Sie, ich würde gerne etwas über den Verblichenen erzählen."
Der Priester zögerte kurz, sah in die Gesichter der Gäste der Trauerfeier, und nickte schließlich: "Bitte!"
Superman ging langsam vor, an dem Podium vorbei und blieb vor dem Sarg stehen. Er sah traurigen Blickes hinab, fasste sich dann wieder, und trat zum Podium. "Meine Damen und Herren, ich würde Ihnen gerne darüber erzählen, wie ich Chris kennenlernte und was er mir bedeutete."

Der Arktische Gigant brüllte auf, als Superman ihn am Schwanz packte. Er zog so stark er konnte, doch das Reptil war so massig, dass er nur langsam voran kam. Das Monster drehte sich um und schlug mit der Klaue nach dem Mann von Morgen, der nur knapp ausweichen konnte.
Um sie herum, in den Straßen von Metropolis, herrschte eine Massenpanik. Die Leute liefen schreiend vor der gigantischen Bestie davon.
Der "Arktische Gigant", wie ihn die Presse nannte, war vor wenigen Monaten im Eis der Arktis entdeckt worden. Niemand hätte vorher die Existenz eines so gewaltigen Dinosauriers für möglich gehalten. Von der Anatomie her erinnerte er stark an einen Tyrannosaurus, doch waren seine Arme deutlich länger und vom Nacken bis zur Schwanzspitze ragten spitze, knochenartige Auswüchse aus der Wirbelsäule. Ansonsten war er besonders durch seine wirklich unglaublichen Maße von anderen Dinosauriern zu unterscheiden - und natürlich durch die Tatsache, dass er nach dem Auftauen wieder zum Leben erwacht war.
Die Riesenechse schwang ihren Schwanz hin und her, woraufhin Superman schließlich den Halt verlor und gegen die Außenwand eines nahestehenden Bürogebäudes geschmettert wurde.

Ein Helikopter des Daily Panet flog etwa 50 Meter von dem gewaltigen Kampf entfernt.
"Oh, Mann, Miss Lane," rief Jimmy Olsen, während er die Kamera immer zwischen Superman und dem Monster hin und her schwenkte und dabei pausenlos knippste. "Diese Kreatur scheint Superman zu schaffen zu machen!"
"Keine Sorge, Jimmy," beruhigte Lois Lane den jungen Fotografen. "Superman hat bisher noch jeden Gegner bezwungen."

Der Arktische Gigant wartete nicht darauf, dass Superman ihn erneut angriff, sondern rannte weiter die Straße entlang, wobei er diese gleichzeitig verbreiterte. Bald würde er die wild flüchtende Menschenmenge erreicht haben.
Superman schüttelte seine Benommenheit ab und erkannte sofort die neue Situation. So schnell er konnte flog er dem Monster hinterher. Kaum war sie eingeholt, da flog der Stählerne um die Kreatur herum und rammte seine Fäuste mit voller Kraft in ihre Magengegend. Die Bestie schrie vor Schmerzen auf und fiel nach hinten hin um.
Plötzlich hörte er mit seinem Supergehör mehrere Rottoren und die Stimme von Dr. Karen Faulkner, der Leiterin der S.T.A.R. Labs, der wissenschaftlichen Einrichtung mit Expertise zu Metawesen schlechthin, von Metropolis: "Superman, wir haben einen Plan zur Bekämpfung des Monsters. Halte mindestens 30 Meter Abstand!"
Superman folgte der Anweisung und flog in die Nähe des DP-Helikopters. Da sah er drei Armeehubschrauber auf die Riesenechse zufliegen. Diese erhob sich gerade wieder unter lautem Gebrüll, wurde jedoch sogleich mit einigen Kapseln aus den Hubschraubern beschossen. Auf der schuppigen Haut der Kreatur zerbrachen die Behälter und flüssiger Stickstoff strömte aus. Bald darauf war das Monster komplett eingefroren.
Superman landete vor den eisigen Überresten der Riesenechse. Er beachtete den Jubel der nahenden Menschenmengen nicht, sondern ging zu den Trümmern eines Appartmenthauses hinüber. Mit entsetzten Augen sah er eine kleine Hand aus den Trümmern hervorschauen. Sein Röntgenblick bestätigte seine schlimme Vermutung.

"Acht Jahre war Sally Maureen alt," erzählte Superman den trauernden Gästen. "Wie sich herausstellte, war ihre Mutter zu dem Zeitpunkt bei der Arbeit, und sie hatte Sally verboten, alleine das Appartment zu verlassen. Ihre Geschichte ist weitgehend unbekannt, es gab nur einen Nachruf im Daily Planet. Die meisten waren nur heilfroh, den Arktischen Giganten los zu sein."
Betroffenheit breitete sich im Saal aus. Superman machte eine Pause, bevor er weitersprach: "Ich verbrachte die nächsten Stunden im Orbit. Es ist ein guter Ort zum Nachdenken, dort hat man die ganze Welt im Blickfeld. Mich plagten Schuldgefühle wegen Sally. Ich fragte mich, ob das Monster denselben Weg gegangen wäre, wenn ich es nicht bekämpft, wenn ich nicht eingegriffen hätte. Und während ich vor mich hingrübelte, bemerkte ich jemanden, der zwar ein schweres Schicksal hatte, aber anscheinend trotzdem glücklich war."

Chris saß auf der Veranda und sang ein Lied. Als er fertig war, drehte er seinen Rollstuhl und wollte gerade ins Haus fahren, als er hinter sich eine Stimme hörte: "Guten Abend!"
Chris wandte sich um und erblickte Superman. Sein Gesicht zeigte die Überraschung, die er verspürte. "Guten Abend, Superman, welch Überraschung. Mein Name ist Chris!"
"Meiner ist Kal. Hätten Sie etwas Zeit?"
"Sicher,... Kal! Was ist los?"
"Ich denke, ich muss über etwas sprechen, doch ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll."
"Wenn du reden willst, ich kann Geheimnisse für mich bewahren. Komm und setz dich, wenn du willst!"
"Danke, Chris!" Superman trat auf die Veranda und nahm auf einem Stuhl Platz. Chris wandte sich zu ihm um und blickte ihn erwartungsvoll an. Superman zögerte kurz, dann begann er: "Ich nehme an, dass du von der Riesenechse in Metropolis gehört hast."
"Sicher, es war vorhin auf allen Sendern!"
Superman starrte nachdenklich vor sich hin. "Wahrscheinlich hast du aber nicht davon gehört, dass ein kleines Mädchen dabei umgekommen ist."
Chris war offensichtlich betroffen. "Nein, das hat man nicht erwähnt."
"Sie war allein in einem Appartment, das in den letzten Momenten des Kampfes zerstört wurde. Und ich frage mich, ob sie auch getötet worden wäre, wenn ich nicht eingegriffen hätte." Superman blickte Chris an. "Vielleicht hätte das Monster Metropolis gleich wieder verlassen."
"Vielleicht, aber vielleicht hätte es auch noch mehr Menschen getötet."
"Aber sollte ich wirklich eingreifen? Sollte ich den Dingen nicht einfach ihren Lauf lassen?"
"Das kannst du gar nicht," meinte der Mann im Rollstuhl. "Und das ist gut so! Wenn wir alle uns nur noch in unser Schicksal ergeben und die Dinge hinnehmen würden, dann würde sich die Welt niemals verändern."
Einen Moment herrschte nachdenkliches Schweigen. Dann ergriff Chris erneut das Wort. "Seit ich vor etwa zwei Jahren von einem Pferd fiel, bin ich an diesen Rollstuhl gefesselt. Ich konnte mich damals fast gar nicht mehr bewegen. Viele, denen das passiert, ergeben sich in ihr Schicksal. Doch ich wollte mich wieder bewegen können, ich wollte wieder gehen können. Also begann ich mit einer Physiotherapie. Ich traf mich mit einigen Biologen und Medizinern, die an Mitteln gegen meine Art von Lähmung arbeiteten. Ich habe Spenden für diese Forschungen gesammelt, damit wir Gelähmten eines Tages wieder gehen könnten. Und heute kann ich meinen kleinen Finger an der rechten Hand wieder bewegen. Es klingt vielleicht nicht nach viel, aber es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Am Anfang konnte ich mich nämlich gar nicht mehr bewegen. Und hätte ich mich damals mit meinem Schicksal abgefunden, hätte ich einfach nichts getan, dann könnte ich meinen Finger auch heute noch nicht bewegen. Es ist ein kleiner Schritt auf dem langen Weg zum Gehen, aber wenigstens bin ich in Bewegung."
Superman nickte. Er war offensichtlich erleichtert. "Ich danke dir, Chris!"
Chris lächelte. Superman stand auf, ging von der Veranda herab, wandte sich noch einmal um, um Chris zu winken, und erhob sich dann in den Nachthimmel.

"Chris hat mir geholfen, mit der Situation fertig zu werden. Er hat mir sehr geholfen. Heute wissen wir, dass er es nicht mehr geschafft hat, sich wieder aus eigener Kraft aus seinem Rollstuhl zu erheben. Doch er wird uns immer in Erinnerung bleiben. Er, der gegen sein Schicksal kämpfte." Superman blickte in die Gesichter der Trauergäste, die offenbar gerührt waren. Nun ging er noch einmal zum Sarg und legte seine Hand auf den Deckel. "Auf Wiedersehen, Chris, und mögest du nun durch den Himmel gehen!"

Ende

Jot
05.09.2006, 12:15
Kannst du mir den Link noch mal per PN posten?

Jot
10.09.2006, 20:03
Mein Topografielehrer meinte mal, einen Satz sollte man nie mit ner Rechtfertigung beginnen, sondern höchstens mit ner dummen Ausrede. Mir fällt leider keine Ausrede ein, warum ich diesen Beitrag hier poste und nicht Kai the Spy per PN übermittle, also bleibt nur ne Rechtfertigung. Das Forum soll ja belebt werden und außerdem achte ich selbst so wenig auf PNs, dass ich nicht von anderen verlangen kann, es besser zu tun als. Dummerweise wird jetzt niemand bei mir und Kai the Spy mitreden können, aber damit müsst ihr leben:

Also Kai. Ich war dann mal so frei und hab mich in einige deiner Geschichten reingefuchst. Ich war so dreist und habe einige male Zitiert um meine Kritik zu verdeutlichen. Falls dich das stört, weil es ja deine Texte sind, kann ich die Zitate auch wieder rausnehmen. Ich war sogar so fleißig, und hab die Texte hier sortiert. Die schlechteren zuerst und besten zum Schluss. Wobei hier gleich gesagt werden muss, dass es sich um eine subjektive Meinung von mir handelt. Also nicht ärgern oder erschrecken, wenn dir die ersten Kritiken nicht so gut gefallen.

Über seine Leiche ist nicht nur deiner Meinung nach die schlechteste, sondern auch nach meiner Meinung. Ich hoffe, für den von dir angesprochenen Roman wählst du einen komplett anderen Erzählstil. du weißt, wie ich das meine ;)

Zu der Superman Geschichte, die du hier gepostet hast, sage ich nichts, da ich nicht einen Supermanfilm gesehen hab und dementsprechend nicht genug mit der Materie vertraut bin .

Meine Gedanken. Da hatte ich mich auf fiese, gemeine Satiren gefreut. Die sind aber allesamt etwas zu harmlos geraten. Du fängst jedes mal mit den gleichen zwei Sätzen an

Ich hab mir mal Gedanken über ... gemacht. Besser gesagt über ...
Das ist keine Einleitung, die mich zum weiterlesen animiert. Außerdem machst du dir nicht wirklich Gedanken über das, was du angesprochen hast. Im Falle der Frauenprobleme, wo ich damit rechnen würde, etwas über den Telefonquasseldrang des weiblichen Geschlechts zu erfahren, kommst du eher mit den männlichen Vorstellungen einer Idealfrau, was keine Frauenprobleme sind und wirst ständig unnötig vulgär auf niederen Karnevalrednernieveu (Ich glaub die heißen Büddenredner oder so), die erst dann auf die Bühne gelassen werden, wenn die Leute im Saal so richtig besoffen sind und über Menstruationen und Vaginaflüsterer lachen können. Leider war ich nüchtern ;) Was dir aber bei diesem Text mit den Frauen gut gelungen ist, ist einen Witz als Einleitung zu verwenden und den oben angesprochen, zu knappen Satz zu unterstützen :) Aber bitte nehme nächstes mal einen Witz, der nicht so ausgelutscht ist :(
~~~~~
Auch bei denen Gedanken über die Geburtenrate redest du nicht über Geburten, sondern in erste Linie über private Vorsorge und den daraus resultierenden Problemen für die Wirtschaft. Indirekt hängt das zwar mit der Geburtenrate zusammen, aber das wird bei dir nicht deutlich. Trotzdem ist er besser als der Text über die Frauen. Die eine Passage, wo du aufzählst, wie ein Ereignis auf das andere folgt (Binnenwirtschaft am Boden, weil kein Geld sie unterstützen, weil private Vorsorge) Die Passage ist schlüssig, hurmorvoll und lässt sich gut lesen :) Und deine Meinung zu der Situation um die Arbeitsunwilligen teile ich hundertprozentig. Doch der Rest ist zu trocken.

Der Text über die Akzeptanz der Dicken ist der stärkste der Trilogie. Besonders der Talkshowteil ist gut recherchiert, entspricht der Wahrheit und ist damit auch lustig. Ich musste sogar schmunzeln, was bei mir nicht häufig der Fall ist :)
Negativ fällt hier aber der Kontrast zwischen den gut recherchierten lustigen Teil auf und den schlecht recherchierten zweiten Teil. Satieren oder Varalberungen müssen natürlich nie ganz stimmen, trotzdem wäre es hilfreich für die Verständnis des Witzes, wenn sie es wären. Der Ottfried Fischer Teil ist damit gemeint. Hier wirst du etwas ernster und verwendest keine allgemein bekannten Klischees um die Pointe zu stützen.
[Dann kriegt der Dicke halt mit 50 ne Bypass-Operation und hat bis dahin so viel getan, wie alle Raucher, Trinker und Extremsportler zusammen [/quote]
Der Extremsportler passt da nicht rein, weil der Extremsportler extrem viel für das Bruttosozialprodukt tut. Ob Basejumper, Speedbiker, Alpinist etc. die Ausrüstung ist verdammt teuer. Für mein Rennrad musst du schon ne ganze Menge Chips fressen, um das aufzuwiegen. ;)

Jot
10.09.2006, 20:41
Kommen wir mal zu Captain William Stuart in dem Mix aus Star Trek (Replikatoren) und Babylon 5 (Hyperraumtor)
Da bin ich so fix in der Story drin, dass ich gar nicht mehr weiß, wo ich bin. :rolleyes:
Aber dazu später mehr. Zunächst was Allgemeines zur Form.

Zurück blieben die Roddenberry und die Starczynski
Schiffsnamen solltest du in Kursiv setzen. Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendwann mal ein Schiff (Auch wenn jetzt alle Trekies WAAAS, brüllen) nach Roddenberry benannt wird. Und wenn doch, dann sicherlich nicht ein Kriegsschiff. (Ich hab da immer den diplomatischen Picard vor Augen ;))

Du nimmst dir leider nicht einmal die Zeit, die Szenerie oder Gefühle der Protagonisten näher zu beschreiben.

Er war gerade auf den Weg zum Replikator...
Wo ist das Ding? An der Rückwand der Brücke? Eine Beschreibung würde den Leser schon mehr in die Situation und die Szene hineinleiten. So steht nur irgendwo ein Replikator rum :weisnichts:
Manchmal ist es hilfreich, in solchen Situationen zu schwafeln. Schwafeln ist an sich nichts Schlimmes. Gerade diese Situation, den Weg zum Replikator, hättest du ausnutzen können, um Steward näher zu beschreiben und zu charakterisieren (Wer ist er, was ist los, wie passt er da rein), was spätere, sehr fragwürdige Entscheidungen dieser Person erklären könnte. Stattdessen ist eine Sekunde später Krieg und ich im kalten Wasser der Unwissenheit :(

Dann fängst du an, zwischen den Charakteren innerhalb von fünf bis zehn Zeilen ständig hin und her zuspringen. Mal bin ich auf der Station bei Steward, dann auf der Roddenberry und plötzlich bei Captain Santiago ganz woanders und wieder bei Captain Clark auf.. war der noch mal auf der Station, nein das war Steward und dann kommt plötzlich noch jemand dazu (Christian)...
Das funktioniert nicht. Ist zu unübersichtlich, zu berichtend und wirkt eher wie ein Drehbuch für ein sinnlosen aber effektvollen Actionkracher, als eine Geschichte in Printform. Da musst du dich leider für einen entscheiden, aus dessen Perspektive du die Schlacht erzählen willst.


...Der verbliebene Jäger der Heeldar nahm Kurs auf Good Hope
Da meinst du sicher: der verbliebene Kreuzer ;)

Kurz darauf treffen gleich zwei Kommandanten der Guten extrem fragwürdige Entscheidungen. Ist zwar ehrenhaft, sich selbst zu opfern, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die zurückgebliebenen Besatzungen, die nicht evakuiert wurden, einfach so in den Tod ziehen. Clark macht Kamikaze und Steward wählt die Hitler-taktik der verbrannten Erde. Du schreibst aber vorher, dass die Menschheit seit langem nicht im Krieg war und gar nicht mehr weiß, wie das ist. Zweifelhaft ob man sich dann so, ohne möglichen Hass auf den Gegner, opfert. Steward und Clark sagen zwar, dass sie keine andere Möglichkeit sehen, es wird aber auch keine andere Möglichkeit/Option in Erwägung gezogen. So eine wichtige Entscheidung trifft Clark in gerade mal zwei Zeilen. Und Optionen haben sie eigentlich genug. Die Roddenberry hat zumindest die Option, sich zurückzuziehen, das Schiff zu retten wodurch es im späteren Verlauf des Krieges wieder eingesetzt werden kann. Um ein echter Captain zu sein handeln allesamt (Clark, Santiago und Steward) einfach viel zu dumm. Sorry. Das Vorgehen hättest du besser erklären müssen.

Formell ist abschließend folgendes anzumerken.
Erstens: Alles geht viel zu schnell und verwirrend vonstatten.
Zweitens:

Endlich waren alle Crewmen...

<span style="font-size: 10pt; font-family: Verdana; color: black;">zwar ne subjektive Meinung von mir, aber ich mag es nicht, zwischen Deutsch und Englisch zu wechseln, wenn es nicht nötig ist. Die Besatzung tut es auch.

Und ganz zum Schluss. Wenn das Gerät Telepath eine Idee/Erfindung von dir ist, dann Gratulation. Ein wirklich toller Einfall :)
~~~~~
Nun zu den guten Geschichten, bevor du mich noch verdammst

Die Sketche.
Deutlich besser und lustiger als Meine Gedanken. Schreibst du schon kurze Bühnenstücke für Kabaretts? Ansonsten würde ich sie an deiner Stelle mal jemanden vorschlagen. Herrlich Sinnlos ist vor allem der Weltmeister in Scheißeschwafeln. Nur den Dünnsch heißt hast du von den Simpsons geklaut :nana:
Konnte mir bildlich vorstellen, wie Mike Krüger oder Otto die Dinger auf der Bühne nachspielen. Weiter so

Vermisse dich.
An dem Gedicht gibt es nichts auszusetzen außer Kleinigkeiten im Sprachfluss der vierten Strophe, wo die zweite Zeile zu viele Silben hat.
... dir meine Gefühle zu gestehen
Genial ist der Schluss des Gedichts mit der Reduzierung der letzten Zeile auf deinen Namen. Das gehört zu den Besten, was ich in letzter Zeit in Gedichten zu lesen bekommen habe. Auch hier: weiter so :)

Ein Engel auf Erden


Wie ich bei Sperman schon sagte, interessiere ich mich nicht für diese Thematik, du hast es hier aber geschafft, mein Interesse an der Geschichte zu wecken und mich damit animiert, mir demnächst mal die weiteren Kapitel anzuschauen. Wenn du also schon einen Ignoranten damit erreichst, muss was Gutes an der Geschichte sein

Daraus kann man mehr machen und darum solltest du sie unbedingt überarbeiten und darum geh ich sie mal Stück für Stück durch und suche mir ein paar Beispiele raus, wo du ansetzen musst.

Der Prolog sorgt für eine gute Identifizierung mit dem Held Michael Faller. Das Gehoppse zwischen Er und Ich stört hier nicht, kann sogar noch ausgebaut werden um Michaels Charakter/Geschichte weiter auszubauen. Schön melancholisch und resignierend, so was mag ich und der Held ist sympathisch und glaubwürdig genug, um wissen zu wollen, wie es mit ihm weitergeht. Was bei Captain Steward nicht geklappt hat, funktioniert hier

Nur eines stört. manchmal sagst du :der Junge und ein anderes mal ist es : der junge Mann. Beim ersten Mal dachte ich, das wäre ein anderer. Also bitte für eine Version entscheiden.
Und in den Prolog müssen mehr Farbe, Geräusche und haptische Empfindungen eingebracht werden. Für eine Einkaufspassage ist es da deutlich zu ruhig.

Der Junge lief halb im Schatten, halb in der Sonne Da merke ich an mir immer einen Temperaturunterschied auf der Haut. Lass ihn etwas ähnliches empfinden.

Pötzlich bemerkte er die Silhouette... Plötzlich füllte blankes Entsetzen Zweimal plötzlich in aufeinanderfolgenden Sätzen. Das holpert beim Lesen und diesen Fehler machst du häufiger (Boden... Boden, genau...genau). Also Wortschatz ausbauen oder umformulieren.
Dann kommt dieser Fremde mit den Raketenwerfern ins Spiel. Du beschreibst, wie er aussieht, als Michael seine Augen nach dem Angriff noch geschlossen hat. Erst Augen auf, dann erblicken und dann beschreiben ist die bessere Abfolge. Allerdings komm ich ganz allgemein mit diesem Typ auf dem Dach nicht klar. Wenn du später in der Geschichte nicht auf diesen Kerl zurückkommen solltest und sein Handeln erklärst, streich ihn besser raus und lass Michael seine Kräfte anders entdecken. Zumal passiert das alles wieder ein wenig zu plötzlich und zu früh in der Geschichte wie bei Captain Steward.


Faller GmbH Hauptgebäude Ich kenn mich in Freiburg nicht aus. Ob das jetzt ein fiktives oder reales Gebäude ist, sag ruhig in paar Sätzen, was man darin so alles anstellt und wie aussieht. (Schwafeln;))

Nun zum Pappa. Das ist ja ein ziemliches Arsch*loch (Verzeihung). Missbraucht Michaels Mutter für eigene Zwecke. Und sein Bewegrund (Ich lese gerne Comics) einen Superhelden zu züchten ist nicht wirklich schlüssig und zu knapp beschrieben. Am besten hier noch gar nichts über seine Gründe erzählen, sondern nur, was er getan hat. Was er getan hat ist recht dreist und gefühllos. Ich würde ihm darum auch keine Gefühle zusprechen. Die Passage gefällt mir nicht so gut. Michaels Reaktion dagegen ist wiederum richtig und schlüssig.


Stanley Kinds, Robert Guth
Ungewöhnliche Namen für Freiburg. Sind das Austauschschüler?


Vielleicht muss er dringend aus Klo oder so was
Dann wäre er zurück ins Gebäude gelaufen. Unnötiger Abschlusskommentar.

Was ist denn in den gefahren? kommt als Abschluss der Szene besser.

Straßenbahnlinie Nummer 1. Dazu erzähle ich dir ganz am Ende was.

Zuhause.

Er schloss die Tür auf und trat ein. Sandra ist nicht da, ihr Auto war weg
Tempusfehler. Sandra war nicht zu Hause. Falsche Abfolge. Er tritt ein und dann fällt ihm auf, dass das Auto weg ist? Besser er bemerkt das fehlende Auto bei der Ankunft, denkt sich seinen Teil dazu (Sandara ist weg) und wird bestätigt, als er eintritt.

Ich bin bestimmt der einzige Junge... dessen Mutter sich so für Fußball interessiert, während man selbst überhaupt nichts dafür übrig hat
Sehr gut. Michael klettert auf meiner Sympathieskala wieder ein paar Sprossen nach oben :)

Leider sind alle folgenden Passagen zu kurz geraten (Schule, Schulhof, Bertholdsbrunnen, etc), als hättest du vorrübergehend das Interesse an deiner Geschichte verloren, bzw. es wirkt so, als wolltest du unbedingt mit diesem Kapitel noch vor dem 20.15 Spielfilm fertig werden. Eigentlich müsstest du dort erklären, warum Michael seine Meinung ändert und akzeptiert, was mit ihm vorgeht und was er ist und vor allem, dass er seinem Vater für seine respektlosigkeit gegenüber ihm selbst und Sandra verzeiht. Da Michael ja am Anfang der Geschichte ein Supermanshirt trägt, kann er ja, sagen wir mal, schon immer einen instinktiven Wunsch verspürt haben ein Superheld zu sein. So etwas machst du nur am Bertholdsbrunnen. Doch gerade die Stelle würde ich komplett an deiner Stelle streichen oder umschreiben. Der reichlich unglaubwürdige Diebstahl mit Messer am helllichten Tag auf einem belebten Platz steht im Kontrast mit Michaels Glaubwürdigkeit. Er haut dem Dieb um und niemandem außer der Oma scheints zu interessieren. Dabei stößt er sich von einer Wand ab... welche Wand denn?
Setzt den Dieb doch lieber auf einen Motorroller und maskiere ihn und lass Micheal ihn verfolgen. Die Menschen um ihn herum müssen sich natürlich auch angemessen über ihn wundern ;)

Und jetzt noch mal zur Straßenbahn. Das wäre der ideale Ort für einen inneren Monolog über das, was passiert ist und wie er Zukünftig damit umgehen will (Und wieder mal schwafeln)
Letzten Endes will ich dir dafür ein kleines Beispiel liefern aus einem Projekt, an dem ich gerade arbeite (leider zur Zeit hinter Job/Ausbildung und anderen Romanprojekten nur Tertiär). Außerdem wäre es nur fair dir gegenüber, wenn du auch was von mir in den Händen hast, über dass du dich auslassen kannst, nachdem ich so über deine Sachen hergezogen bin
Und ein Link an dieser Stelle zu weiteren Sachen von mir, bei denen ich ähnliche Fehler gemacht habe, wie du. Vielleicht helfen dir die Beispiele dort ein wenig weiter. (brigens schwingt dort Scribble die Kritikfeder und das ziemlich gut, kannst ihm ja auch mal was zeigen)
http://www.comicforum.de/showthread.php?t=81613
So, jetzt hab ich knapp fünf Stunden meines Lebens für dich geopfert. Ich hoffe, du weißt das zu schätzen
Und hier mein Beispiel
Die Passage ist unüberarbeitet, du wirst also Fehler finden. Es ist zwar keine Straßenbahn und keine Superheldengeschichte, aber dafür immerhin schon mal ne S-Bahn
~~~~~
@alle
Ach so. Das Copyright der Geschichte liegt natürlich bei mir! Sollte ich irgendwo, irgendwie irgendwas davon zu lesen bekommen, außer hier, wäre ich sehr ungehalten.
~~~~~
tataa.

Sie waren mit der S-Bahn in die Innenstadt gefahren und hatten nicht ein Wort miteinander gewechselt. Nachdem sie in die Bahn in den gleichen Wagon eingestiegen waren, suchten sie sich zwei Plätze, die so weit wie möglich auseinander lagen. Faluun ging fast ganz nach hinten und setzte sich ans linke Fenster in Fahrtrichtung. Zum Teil, weil sie nicht zusammen gesehen werden wollten - man wusste ja nie - aber auch, weil Faluun und Flak sich nie hatten leiden können. Flak hielt sich immer für den Schlausten der Organisation und betrachtete sich als Freund von Archon. Faluun fragte sich, was Archon an Flak fand. So schlau war er auch nicht. Und, am schlimmsten, er durfte ihm Befehle geben. So eine niedere Kreatur wie Flak war eine so große Nummer in der Organisation. Und er, der Stärkste von allen, wurde nur hin und her geschickt. Wie ein Dienstbote, gerade gut genug, um Leute zu killen, die der Organisation gefährlich werden konnten.
Als er sich auf seinen Platz gleiten ließ, fuhr die Bahn bereits mit einem Ruck an. Er war immer wieder erstaunt, wie leise und sanft die Bahn dahinglitt. Nur ein leichtes Heulen war zu hören, dass mit der Beschleunigung lauter wurde und bei der Höchstgeschwindigkeit konstant vor sich herbrummte. Die Person, die ihm in der Vierergruppe gegenübersaß, schaute kurz von einem dicken Buch auf, dass er zwischen Knie und Wand balancierte. Auf dem anderen Oberschenkel lag ein Schreibblock, der mit Kritzeleien übersäht war. Beim genaueren Hinsehen entpuppte sich dieses Geschmiere als hastig aufgeschriebene Rechenformeln. Die Person schaute kurz auf. Ein Jelorianer. Fast hätte Faluun gedacht, er würde Deslain gegenüber sitzen. Doch es war doch nur ein herkömmlicher Student auf dem Weg zur Universität, der sich sofort wieder seiner Lektüre widmete.
Faluun sah zum Fenster hinaus. Die Bahn fuhr an einer langen Straße entlang, die parallel zu den Schienen in die Innenstadt führte. Die Straße war geteert und von Reitern, Passanten und Fuhrkarren bevölkert. Unglaublich, dieser Unterschied. Eine moderne, asphaltierte Straße, die S-Bahn, die ihn an vergleichbare Bahnen in Belgien erinnerte und dazu diese altertümliche Art, sich auf Pferden fortzubewegen. Er dachte unweigerlich an die Erde und an seinen kurzen Aufenthalt in Belgien. Damals saß er auch in so einer S-Bahn, aber der Ausblick war ein anderer gewesen. Auf Belgiens Straßen fuhren keine Karren, sondern Sedans und Lastkraftwagen auf Gummirädern, angetrieben von einem kleinen Fusionsreaktor. Er sah die Leuchtreklamen, die sich auf regennasser Straße spiegelten. Die Shuttles am Himmel. Ein Polizeiwagen bog mit quietschenden Reifen und heulender Sirene um eine Kreuzung im Zentrum von Brüssel und überfuhr fast eine unachtsame Frau mit Telefon am Ohr, die offenbar ihrer Umgebung keine Beachtung geschenkt hatte. Er sah den unbeschreiblichen Wohlstand der Menschen und die unfassbare Selbstverständlichkeit, wie sie diesen Segen hinnahmen und ihre Lässigkeit, mit der sie in dieser Welt herumliefen. Er sah noch den energischen Geschäftsmann, der vor ihm saß und wütend sein Laptop zuschlug, weil ihm eine Mail nicht gefallen hatte. Entrüstet hatte er Faluun angesehen, als hätte er die Mail geschrieben. Faluun erinnerte sich an die pechschwarzen, glatten Harre, das braungebrannte Gesicht aus dem letzten Sommerurlaub, an den grauen Hosenanzug mit der roten Krawatte. In diesem Moment hatte Faluun beschlossen, dass die Menschen diesen Wohlstand nicht verdient hatten, weil sie ihr Glück mit keinem einzigen Verhaltungsmuster zu würdigen schienen. Wenn es eine von Gott erwählte Rasse gab, so sah er es in den grünen Augen des Mannes, dann waren es die Menschen. Was konnte er nicht noch alles in diesen Augen lesen. "Es interessiert mich nicht, dass du in deinem viel zu langem Leben viel zu oft verspottet worden bist! Es interessiert mich nicht, dass deine Schöpfer dich in ein Säurebad schmeißen wollten, weil sie glaubten, du wärest ein Fehlprojekt, dass man schleunigst beseitigen musste! Wie egal ist es mir, dass Archon dich für einen Spottpreis wie eine Billigware vom Grabbeltisch des nächstbesten Discounter erworben hat! Ich scheiße drauf, dass du jahrelang in einer Zelle rumsaßt, gehalten wie ein Tier in einem Zoo ohne Besucher! Es lässt mich völlig kalt, dass man dich auf Knopfdruck über den Jordan schicken kann! Ich pfeif' drauf, dass du nur ein Objekt bist, dass man behält, bis man es nicht mehr braucht, dass man verformt oder nachbehandelt, bis es den Wünschen irgendeines Geisteskranken entspricht! Ich scheiße auf den kleinen, roten Knopf! Ich scheiße auf dich und auf all das, was dir etwas bedeutet! Ich scheiß auf deine Herkunft, deine Geschichte und dein Schicksaal und sei es auch noch so traurig! Du interessierst mich nicht die Bohne, du kannst von mir aus den nächsten Strick nehmen und dich erhängen, solange ich alles habe, was ich brauche!"
Und den Gedanken mit den Strick aufgreifend, grabschte Faluun nach der roten Krawatte des Mannes und hatte ihn in Windeseile stranguliert. Ihm blieb nicht einmal Zeit zum Röcheln. Er ignorierte die schockierten Blicke der übrigen Fahrgäste und nahm den Laptop des Strangulierten an sich, um ihn auch sogleich auf dem Kopf einer belgischen Rotzgöre zu zertrümmern, die ihm schon während der ganzen Fahrt mit ihrem Geheule auf den Sack gegangen war. Es wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf, behütet von Mama und Papa, die er nie hatte! Und es würde alles bekommen, was es haben wollte, inklusive das Recht zu entscheiden, wie seine Zukunft aussehen sollte! Woher, im Teufels Namen, nahm sich dieses Kind das Recht, sich über irgendetwas zu beklagen?! Er, Faluun, hatte wirklich Gründe zum Heulen! Aber beklagte er sich? Sah ihn irgendwer rumjammern?
Der schreienden Mutter stopfte er sofort mit seiner Faust das Maul, auf dass ihr Kopf nach hinten klappte und sie augenblicklich Ruhe gab.
"Um Gottes Willen!", rief jemand.
"Gottes Wille?", rief Faluun zurück. Da war es wieder! Diese Arroganz! Wenn es eine von Gott auserwählte Rasse gibt, dann sind wir es, die Menschen. Den alten Mann, der diesen Satz gesagt hatte, hämmerte Faluun durch die Plexiglasscheibe. Er segelte im hohen Bogen aus dem Zug, landete auf der Straße und wurde von einem LKW überrollt, der nicht rechtzeitig Bremsen konnte. Der nächste Mensch, den er zu fassen bekam, flog gleich hinterher. Dann legte er richtig los und als die Bahn im Hauptbahnhof einlief, hatte Faluun in seinem Wagon kurzen Prozess gemacht. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wie viele Arme er ausgerissen hatte, wie viele Genicke gebrochen, wie viele Augen ausgestochen und wie vielen Schädeln das Gehirn abhanden kam. Alles verschwamm vor seinen Augen. Er war in Rage und rannte Amok durch Brüssel. Er glaubte zu wissen, dass er vom Hauptbahnhof in ein Kaufhaus übersetzte und man das Gebäude ein paar Tage später abreißen musste, weil er mit menschlichen Körpern die Betonpfeiler so schwer beschädigt hatte, dass die Stützkonstruktion erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurde und sie das mehrstöckige Kaufhaus nicht mehr halten konnte.
Er wusste heute nicht mehr, warum er damals plötzlich aufgehört hatte, Brüssel zu verwüsten. Er erinnerte sich nur daran, auf einmal in seinem Shuttle zu sitzen. Er erinnerte sich an die Sterne im Frontfenster und den einprogrammierten Kurs im Bordcomputer. Er war auf den Weg nach Hause, falls man dieses Gefängnis ein Zuhause nennen konnte.
Der Jelorianer vor ihm ließ versehentlich sein Buch fallen. Der dumpfe Aufprall hallte in Faluuns Kopf hin und her wie das Pendel einer großen Wanduhr. Es war genau auf seinem Fuß gelandet. Er beugte sich vor und hob das Buch auf, bevor es der Jeloraner erreichen konnte und gab es dem Studenten.
"Entschuldigung", sagte der knapp.
Faluun sagte nichts und schaute wieder aus dem Fenster. Diese Welt, die zur Zeit fortschrittlichste des Imperiums, war im Vergleich zur Erde und im Vergleich zu ihrer eigenen Vergangenheit ein Witz. Und für diesen Witz waren einzig und allein die Djaikos verantwortlich. Diese panisch veranlagten Djaikos waren der Grund allen Übels in der Galaxis. Sie waren es, die jeden technischen Fortschritt, der den Lebensstandard der Bevölkerung anheben könnte, zurückhielten. Daraus ergab sich Not und Unglück und daraus Gewalt. Er betrachtete den Studenten heimlich durch die Spiegelungen in der Fensterscheibe und beschloss, dass jener nichts für Faluuns Vergangenheit konnte. Und heute dachte er anders als noch damals in Belgien. Würde man diesen Studenten von Faluuns Schicksaal aufklären, dann würde er es bestimmt bedauern, vielleicht sogar Anteil nehmen. Er war ein Jelorianer. Er war mehrere Jahre lang durch die Hölle gegangen. Er war nicht dieser arrogante Mensch mit dem Laptop und der roten Krawatte. Ein Jelorianer war Sklave des Imperiums. Er arbeitete hart für andere und verdiente dabei nichts außer vielleicht das Recht im Imperium weiter zuleben. Aber auch nur solange, bis die Djaikos einen Ersatz für dieses Volk gefunden hatte, eines, dass nie sein Gehirn beim Denken benutzte und damit auch niemals auf die Idee kommen würde, Mucken zu machen oder gar die Arbeit niederzulegen. Anstatt des kleinen, roten Knopfes bediente sich Djaiko einer Horde Luxinor, denen das Hirn bereits amputiert wurde. Wenn Djaiko sagte: "Stürzt euch in den Tod!", dann taten sie es auch.
"Entschuldigen Sie", sagte Faluun zum Studenten.
"Was denn?", fragte der.
"Waren Sie während des Krieges auf Jelor?"
Der Student schüttelte den Kopf. Faluun brauchte nicht weiter zu fragen. Wenn er nicht auf Jelor gewesen war, dann saß er hier auf Niovalid die Zeit des Krieges in einem Internierungslager ab, mit welchem verglichen das Wort "Gefängnis" noch ein Begriff unendlichen Luxus darstellte.
"Warum möchten Sie das wissen?"
Faluun sah über die Schulter des Stundenten, wie Flak ihn aufmerksam beobachtete. Faluun vermied es, seinen Vorgesetzten anzusehen.
"Ich bewundere, wie sie hier so ruhig zwischen uns Niovalidern sitzen können, nach allem, was wir euch angetan haben."
Bei diesen Worten drehte sich nicht nur Flak zu ihm um, sondern alle Personen im unmittelbaren Umkreis, die diese Frage gehört hatten. Es war ein Thema, dass auf diesem Planeten totgeschwiegen wurde. Eine Internierung, Konzentrationslager? Das gab es hier nicht! Wir doch nicht! Die anderen Planeten, die vielleicht? Bestimmt sogar! Die, die oder vielleicht sogar die da! Aber wir doch nicht! Aber Faluun hatte nicht vor, dieses Verhalten den Niovalidern anzukreiden. Was dieses Thema betraf waren alle Zivilisationen gleich. Mord und Totschlag waren dann in Ordnung, wenn es sich um glorreiche Siege über einen überlegenen Gegner handelte. Mord und Totschlag gab es aber nicht, wenn man wehrlose Kinder zusammentrat. In seinem langem Leben war das eine der wenigen konstanten Gegebenheiten. Das und der kleine, rote Knopf.
Er versuchte parallelen zwischen den Sudenten vor ihm und dem arroganten Belgier zu finden. Erschüttert stellte er fest, dass sie sich völlig gleich waren. Gut, der Student war ein Jelorianer, von dem Faluun wusste, dass man ihn mit Füßen getreten hatte. Vielleicht hatte er nicht einmal Nachricht davon, was mit Freunden und Familie auf Jelor passiert war. Lebten sie noch? Hatten die Luxinor sie abgeschlachtet? Wurden sie bei der zweiten Invasion getötet? Er saß da so unbeteiligt an seiner Umgebung, wie der Belgier mit dem Laptop in Brüssel. Als würde ihn alles nichts angehen. Wäre es ihm scheißegal, wenn zwei Meter weiter jemand überfallen und verprügelt wurde? Würde er einen Finger Krumm machen? Würde er Faluuns Geschichte wirklich verstehen und Anteil nehmen, oder würde er sie ignorieren, weil er selber genug Probleme hatte, weil er selber genug durchmachen musste? Was unterschied den Belgier eigentlich wirklich von diesem Studenten? Ein Blick in Faluuns Augen hatte gereicht um durchzudrehen, um den Mann zu erdrosseln, bis das Genick mit einem knacken Zerbrach, als würde er einen Besenstiel über dem Knie zertrümmern. Es hatte gereicht, um ihn Amok laufen zu lassen. Er hatte immer noch Bilder des Kindes vor Augen, dem er den Laptop über den Schädel schlug. Er hörte immer noch, wie das Schreien abrupt abbrach, als hätte jemand das Radio ausgeschaltet. Er hatte danach eine tiefe Befriedigung verspürt. Von da an war es ihm klar geworden. Er war zum Töten und ausschließlich dafür erschaffen worden. er war so veranlagt, dass er nicht anders konnte. Nicht die Ausbildung und das Geschwafel von Archon und Flak hatten ihm das offenbart. Es war das Kind, dass er erschlagen hatte. Der Mann mit dem weißen Vollbart und der gelben Regenjacke, den er aus dem Zug vor einen LKW geworfen hatte. Der panische Angestellte im Kaufhaus, der versuchte, sich auf dem Klo einzuschließen, als Faluun in der Herrenabteilung nicht einmal die Modepuppen verschonte. Er hatte den Angestellten trotzdem gefunden, er hatte ihn irgendwie gerochen. Angst war eine starke Emotion und kaum zu übersehen, wenn man Sinne besaß, wie sie Faluun hatte. Er trat die Tür zur Toilette ein, fand den verpickelten, rothaarigen Angestellten, schätzte sein Alter auf achtzehn oder neunzehn und machte sich daran zu sorgen, dass er die zwanzig nicht erreichen würde. Der quiekende Schrei stachelte ihn nur zusätzlich an. Auch ein für den Laden arbeitender Sicherheitsbeamter konnte Faluun mit seiner lächerlichen Pistole nicht aufhalten. Er erinnerte sich noch, wie der Typ plötzlich hinter ihm stand, mit gezückter Waffe. Er hatte keine Warnung ausgesprochen und ballerte darauf los. Eine Kugel zischte vorbei und traf den verpickelten Angestellten in den Oberschenkel. Den Rest versengte er in Faluuns Brust, doch sie hinterließen nur rötliche und bläuliche Blutergüsse auf Faluuns schwarzer Haut, ohne sie wirklich zu durchschlagen. Hätte der Typ auf seine Augen gezielt, wäre er vielleicht zu einem Problem geworden, denn dort war er so verwundbar, wie jedes andere Wesen auch. Doch so konnte Faluun nicht einmal darüber lachen. Weil er sich dem Angestellten widmen wollte, der sich so feige verdrücken wollte und jetzt mit einer Kugel im Oberschenkel heulend neben der Toilette kauerte, entledigte sich Faluun dem Möchtegern John Wayne mit der Luftpeitsche. Sie trennte ihm säuberlich dem Kopf vom Hals und Faluun war verblüfft, wie wenig Blut aus dem Halsstumpf sprudelte. Damit hätte man nicht mal nen kleinen Eimer gefüllt! Dann ließ er von dem Kerl ab und kümmerte sich wieder um den verpickelten Angestellten. Erst versuchte er ihn, in der Kloschüssel zu ertränken, doch er konnte den Kopf einfach nicht tief genug hinunter drücken und das Wasser aus der Spülung lief nicht lange genug für dieses Vorhaben. Vielleicht hatte er zehn oder gar fünfzehn Minuten lang so an dem verpickelten Burschen herumgewerkelt, bis er es aufgab. Er umgriff beide Fersen des Jungen, wobei jener immer noch mit dem Kopf in der Kloschüssel steckte. Die schwarze Baumwollhose rutschte ihm bis zu den Knien runter. Die Haut an den Unterschenkeln war hell und ekelhaft verschwitzt. (Hier muss ich leider zensieren. FK18). So grotesk ließ er ihm im Klo stecken und machte sich auf zu neuen Taten.
Morden ist alles, was ich wirklich kann. Und er empfand nichts für seine Opfer. Er hatte nie etwas empfunden. Heute Morgen noch wollte er einen schweren Blumentopf vom achtzehnten Stock in einen Kinderwagen werfen, nur um das Geschrei der Mutter zu vernehmen. Es war ihm gleich, was sie dabei empfand.

Er betrachtete noch mal flüchtig den Studenten vor sich. Würde sein Genick genau so knacken, wie das des Belgiers? Gäbe es ein anderes Geräusch? Würde es ihm was ausmachen, wenn er den Studenten bei voller Fahrt aus dem Zug warf?
Nein! Ich würde es ziemlich witzig finden!
Der Zug führ an einem Lebensmittelmarkt vorbei. Dutzende Stände verteilten sich mehr oder weniger gleichmäßig auf einem großen, runden Platz umrahmt von Laubbäumen und mehrstöckigen, grauen Häusern. Eines wurde gerade neu gestrichen, an einem anderen machten sich gerade Fensterputzer im Fünften Stock auf einer Plattform zu schaffen, die mit Seilen an das Dach befestigt war. Wenn er den Studenten im richtigen Winkel und mit der richtigen Kraft durch die Zugscheibe pfefferte, könnte er genau die Plattform treffen. Die Fensterputzer würden herunterfallen und auch ins Gras beißen. Das machte drei Tote mit einem Streich bei minimalen Aufwand. Was hielt ihn also ab, sich diesen Scherz zu erlauben?


Der kleine, rote Knopf
Würde er das tun, so würde man ihn für unzurechnungsfähig halten. Eine Gefahr für die Organisation. Er durfte doch nicht so einfach tun, was ihm Spaß machte, was unangenehm auffiel! Man müsste ihn beseitigen!
Der Student blätterte um auf eine neue Seite. Faluun würde wirklich nichts dabei empfinden, wenn er ihm den Gar ausmachen würde.
Wie kann ich Mitgefühl und Verständnis von anderen verlangen, wenn ich selbst keines für jene aufbringen kann?

Plötzlich fragte er
~~~~~
Plötzlich fragte er und er überraschte sich auch damit: "Wie lange waren Sie im KZ?", wieder drehten sich die Niovalider zu ihm. Allen vorweg Flak.
"Was?", fragte der Student.
"Seit der Invasion der Luxinor auf Jelor oder erst, als die Niovalider offiziell in den Krieg eintraten?"
"Letzteres", sagte der Jelorianer knapp. Man merkte, dass ihm das Thema unangenehm war.
Bevor Faluun weiter fragen konnte, hielt der Zug. Faluun schaute hinaus und erblickte ein blaues Schild mit verschimmelten, weißen Lettern. Er war am Hauptbahnhof und musste hier aussteigen. Ruckartig stand er auf, inzwischen wohlwissend, dass sich der Student nicht von dem Belgier unterschied. Wohlwissend, dass es im Universum niemanden gab, der sich für seine Geschichte interessieren würde. Verdammt noch mal, nicht einmal Deslain ging es darum ihm zu helfen, sondern auch der Sohn Gottes war einzig und allein auf seinen eigenen Vorteil bedacht! Er würde ihn ausnutzen wie Archon es tat.
"Tut mir Leid, wenn ich Sie gestört habe", sagte er beiläufig zum Studenten. Der machte nur eine Handbewegung, froh darüber, diese Nervensäge endlich los zu sein. Physik war jetzt wichtiger als die Zeit im KZ. Schließlich konnte noch etwas Anständiges aus ihm werden. Irgendwann erreichte jeder eine Deadline, wo der Zug für ihn abgefahren war und der Jelorianer wollte im letzten Moment noch aufspringen. Nächster Halt: Chashtown! Guter Job, gutes Gehalt, gutes Leben und kein kleiner, roter Knopf, dafür aber ein Hebel mit integriertem Schleudersitz, wenn er seine Arbeit nicht gut machte.

Kai "the spy"
12.09.2006, 14:43
Wow, du hast dir ja wirklich Mühe mit deiner Kritik gegeben. Dafür erstmal vielen Dank!

Zum Schwafeln, ja, das war schon immer so eine Schwäche von mir. Ich halte mich lieber kurz, da ich selbst auch lieber kurze Absätze lese. Mir sind mehrere kurze Absätze lieber als ein langer. Das hat leider zur Folge, dass ich häufig zu schnell erzähle. Aber glaube mir, im Vergleich mit meinen früheren Arbeiten sind meine heutigen Sachen echte Wälzer, es gibt also Entwicklung. Der etwas cineastisch wirkende Stil ist übrigens voll beabsichtigt. Und so sehr ich deinen Standpunkt verstehen kann, von vielen habe ich darüber eher positives Feedback bekommen.

Dass dir "Meine Gedanken" so gar nicht gefällt, hat mich wirklich überrascht. Gerade dafür habe ich immer nur Lob bekommen. Der einleitende Satz war eine bewusste stilistische Entscheidung von mir. Tatsächlich entstand der Titel "Meine Gedanken" erst am Ende. Meine Vorbilder bei diesen Texten waren Leute wie Volker Pispers und Georg Schramm, die Idee eines einleitenden Satzes habe ich wohl von Rüdiger Hoffmann. Das ich vom ursprünglichen Thema abkomme, um ein verwandtes Thema zu ergründen, ist ebenfalls beabsichtigt. Der eigentliche Sinn dieser Texte sind die abschließenden ernsten Gedankengänge, die eine echte Meinung vertreten. Das habe ich wohl etwas von Volker Pispers übernommen. "Rate mal: Geburt" hingegen ist mir fast ein bisschen zu sehr nach Georg Schramm geraten, in dem Sinne, dass dieser Text zu wenig humoristisch und zu frustriert rüberkam. Das Thema war für mich damals wohl einfach zu aktuell und persönlich.

Aber von Bearbeitungen halte ich nicht viel. Die Texte sind jetzt so geschrieben, wie sie sind. Die Erfahrungen nehme ich in zukünftige Arbeiten mit. Allerdings, wenn ich einige Geschichten irgendwann nochmal richtig erzählen möchte(davon gibt es ein paar), so werde ich diese natürlich mit der reicheren Erfahrung schreiben.

Zu "Good Hope": Die Namen, sowohl von Schiffen, wie von Charakteren, sind allesamt nach Schöpfern, Darstellern und Charakteren aus Filmen, Serien und Romanen benannt, welche mich zu diesem Universum inspiriert haben. Die Captains der beiden irdischen Schlachtschiffen, zum Beispiel, heißen Clark und Santiago, benannt nach den Präsidenten der Erdallianz aus Babylon 5. Und selbst die titelgebende Good Hope ist nach einem Schiff aus dem "Perry Rhodan"-Universum benannt.
Der letzte Krieg ist zwar einige Jahrzehnte her, doch habe ich auch im Text deutlich gemacht, dass Captain Stewart sich noch an diesen Krieg erinnern kann:

Stewart bedachte die junge Frau mit einem besorgten Blick. Die junge Offizierin hatte offensichtlich noch nicht viel Kampferfahrung. Doch Stewart erinnerte sich noch allzu gut an den Galaktischen Krieg. Er erinnerte sich an den Feind, und der Himmel voller Sterne, und jeder Stern war ein zerstörtes Schiff.
Der Telepath ist übrigens wirklich meine Erfindung, und ich bin auch mächtig stolz drauf. Und glaube mir, dass diese Technologie im weiteren Verlauf dieses Universums noch große Auswirkungen haben wird. Allerdings wird in "Good Hope" nicht viel von diesen zu spüren sein, da die erste größere Auswirkung erst ein paar Jahrzehnte später auftritt.

Bei den Sketchen habe ich mich vor allem an Monty Python orientiert. Danke, sie gefallen mir auch sehr.

Zum "Schutzengel": Erstmal macht es mich sehr stolz, dass diese Geschichte anscheinend sogar Jemanden erreicht, der mit dem Genre nicht viel anfangen kann. Da der "Schutzengel" als Endlosserie konzipiert ist, und ich bereits bei Folge 17 bin, wird da noch viel auf die zukommen, wenn du dich tatsächlich entschließen solltest, weiterzulesen. Auch die Charakterisierung von Joachim Faller wird noch Sinn ergeben.
Die Namen Stanley Kinds und Robert Guth sind für Freiburg zwar nicht gewöhnlich, aber ähnliche Namen existieren. Tatsächlich habe ich die Namen von Freunden hier nur leicht abgewandelt.
Die Faller GmbH ist genauso wie das dazugehörende Gebäude rein fiktiv. Der Name Michael Faller setzt sich wie folgt zusammen: Michael, Schutzengel des jüdischen Volkes; Faller, benannt nach dem Autohaus Faller, wo sich meine Mutter ihr Auto gekauft hat. Aber wie man auf Namen kommt, brauche ich hier ja wohl nicht zu lehren.

Deine "kleine" Passage hat mir sehr gut vor Augen geführt, was du mit "Schwafeln" meinst. Ich glaube, bis ich soweit bin, wird noch viel Wasser den Rhein runterfließen. Sehr interessant, übrigens, wenn für meinen Geschmack aber eben auch eine Spur zu lang.

Auf jeden Fall bin ich dir für dein Feedback sehr dankbar. Ich schreibe, um gelesen zu werden, und wenn ich kein Feedback bekomme, woher weiß ich dann, dass ich gelesen werde?!

Jot
12.09.2006, 16:28
Da der "Schutzengel" als Endlosserie konzipiert ist, und ich bereits bei Folge 17 bin, wird da noch viel auf die zukommen, wenn du dich tatsächlich entschließen solltest, weiterzulesen.

Ich hab ne Menge Luft. Hoffe, dir gehen die Widmumgen nicht aus ;)

Auch wenn du nicht viel vom Schwafeln hälst, so würde wenigstens das eine oder andere Adjektiv die Geschichte erheblich beleben, wie hier zB.

Michael strich mit dem stumpfen Ende seines Kugelschreibers über seine Lippen, während er nachdacht

Übrigens hatte ich früher auch nicht viel von Überarbeiten gehalten, doh irgendwann die Notwendigkeit eingesehen. Besonders dann, wenn man damit Geld verdienen möchte. Hab dummerweise mal nen Roman über BoD (falls dir das was sagt) rausgebracht und mir aus finanziellen Gründen den Lektor gespart und selbst das Manuskript nur einmal kurz "überflogen". Dann schlage ich den fertigen Druck auf und sehe: Geil. gleich das erste Wort ist ein Rechtschreibfehler und so wird der Spaß jetzt verkauft mit so witzigen Fehlern wie Sitzt statt Sitz und etlichen umständlichen Formulierungen wie Logikfehler usw. Seidem unterläuft mir dieser Fehler nicht mehr ;)

Kai "the spy"
12.09.2006, 16:59
Klar, wenn es sich um bezahlte Profi-Arbeit geht, dann ist das Korrigieren und Überarbeiten ziemlich wichtig. Aber ich habe so viele Ideen, dass ich mit dem Schreiben so schon nicht nachkomme. Solange es nur Fanwork ist, lasse ich die Sachen, wie sie sind.

Die Widmungen für jede Folge sind eigentlich für sich schon eine einzige Widmung für Todd McFarlane. Hoffe auch, dass sie mir nicht ausgehen.


Seidem unterläuft mir dieser Fehler nicht mehr ;)

Glaub' ich dir sofort. :rolleyes:

Levy
14.09.2006, 16:23
Superman ist ein Bereich, in dem ich mich kaum auskenne, allerdings reizt es mich doch irgendwie mal wieder ein Fanfiction zu lesen. Das Forum, in dem ich hause durchlebt wieder eine regelrechte Ebbe. Schade eigentlich, denn dann dürfen auch meine Geschichten vor sich hinkümmern und solch ein Gedanke kann manchmal doch ziemlich niederschmetternd sein, wenn man eine geballte Ladung von Herzblut in diese Projekte steckt.

Fanfictions zu schreiben ist eine schöne Sache, noch schöner wird es, wenn man auch tatsächlich merkt, dass sie gelesen wird. Richtig Lustig wird es, wenn schon Fanfictions zu den eigenen Fanfictions entstehen. ^^
Allerdings hört der Spaß auf, wenn Leute kommen, die die ersten Absätze der Geschichte lesen, höllisch begeistert davon sind und sie als "die eigene" Geschichte in anderen Foren veröffentlichen... mir ist das schon passiert. :/
Und daher müssen die Leser sich nunmal Vorträge über Dis- und Claimer von mir anhören... ob es ihnen passt oder nicht. Ich hoffe für dich allerdings, dass du so etwas nie nötig haben werden musst. :/

Letztendlich...
Jot – du scheinst hier ja schon so ziemlich „das Sagen“ zu haben, auf jeden eine Menge Respekt, für solche fein ausgearbeiteten Kommentare. Das sieht man nicht oft ^^
(und auch wenn du nicht viel von der PN Funktion hältst, klär mich doch bitte ein kleines bisschen über die, wie soll ich sagen... Begebenheiten in diesem Forum auf. Immer wenn ich irgendwo antappe, mache ich irgendetwas falsch... und einen FAQ/Regel Bereich gibt es hier nicht (auch wenn es vielleicht nicht falsch wäre...), ich möchte mich nicht schon gleich zu Beginn mit der Community „verfeinden“.)

Jot
14.09.2006, 18:30
Letztendlich...
Jot – du scheinst hier ja schon so ziemlich „das Sagen“ zu haben, auf jeden eine Menge Respekt, für solche fein ausgearbeiteten Kommentare. Das sieht man nicht oft ^^
(und auch wenn du nicht viel von der PN Funktion hältst, klär mich doch bitte ein kleines bisschen über die, wie soll ich sagen... Begebenheiten in diesem Forum auf. Immer wenn ich irgendwo antappe, mache ich irgendetwas falsch... und einen FAQ/Regel Bereich gibt es hier nicht (auch wenn es vielleicht nicht falsch wäre...), ich möchte mich nicht schon gleich zu Beginn mit der Community „verfeinden“.)


Das schmeichelhaft, aber das stimmt leider nicht. Bin selber realativ neu. Das Sagen haben hier die Moderatoren und die sagen dann auch, wenn du etwas falsch machst.
Allgemeine Fragen zum Forum gibts eigentlich hier
http://www.comicforum.de/forumdisplay.php?f=25

Ansonsten leg doch einfach los. Hab ich auch gemacht, bin auch hier und dort angestoßen, aber wirklich böse ist hier niemand.

Levy
14.09.2006, 20:59
Möglicherweise renne ich hier nun ins offene Messer wenn ich das behaupte, aber ich habe keinen Respekt vor Moderatoren. ^^
Ich habe schon Foren gesehen mit Möchtegern Moderatoren, einige von ihnen waren alles andere als aktiv, die nächste Sorte tat nichts anderes als herumzuprahlen, er sei doch der obermächtige Adminstrator dieser Seite und fetzte doch nur die gesammte Programmierung....

Der Link, lustige Sache - aber ich hatte die FAQs schon durchstöbert. Generell unerwünschte Dinge, wie z.B. das hocholen von Themen (ist in manchen Foren ja der Fall) werden an diesen Orten allerdings generell nicht genannt...
Das Newbielexikon scheint auf den ersten Blick interessant, auf den Zweiten entpuppt es sich allerdings als einfaches Wörterbuch und den Chatslang beherrsche ich ja schon einigermaßen x)

Hach wirklich böse ist niemand? Das wäre doch fast zu schön um wahr zu sein ^^ (Buhahaha, dann lasst mich die erste sein x) )

@Kai: Das Fanfiction wird so wies aussieht nun als Abendlektüre herhalten und mal sehn... vielleicht gibts ja morgen schon einen kleinen Kommentar. Versprechen möchte ich aber noch nichts, ich hab hier noch ein Fanfiction von einem Klassenkammeraden herumliegen... ich stecke also mal wieder wie gewohnt mit dem Kopf in Arbeit ^^ (und das ist gut so! Denn wäre das Leben sonst nicht undenkbar langweilig?)

Jot
15.09.2006, 08:17
Möglicherweise renne ich hier nun ins offene Messer wenn ich das behaupte, aber ich habe keinen Respekt vor Moderatoren. ^^
Ich habe schon Foren gesehen mit Möchtegern Moderatoren, einige von ihnen waren alles andere als aktiv, die nächste Sorte tat nichts anderes als herumzuprahlen, er sei doch der obermächtige Adminstrator dieser Seite und fetzte doch nur die gesammte Programmierung....


Die Moderatoren hier sind durchweg schwer in Ordnung. Also keine Bange vor den Mods :)

Kai "the spy"
15.09.2006, 14:47
@Levy: Ich bin in mehreren Foren unterwegs und habe bisher nur einmal schlechte Erfahrungen mit einem Moderator gemacht. Klar ist, dass manche Sachen einfach nicht gehen (Stichwort: Link zu Fanfic-Seite), aber da gebe ich dem Moderator keine Schuld. Wenn das die Regel ist, na gut, jetzt weiß ich's, und gut ist.
Und mit dem Lesen, lass dir ruhig Zeit. Ich bin froh über jedes Feedback, kann aber auch auf solches warten. (Oje, klang das jetzt zu missverständlich?!)

Levy
15.09.2006, 16:25
@Jot: Ich sagte ja schon, ich habe keine Angst vor den Moderatoren ^^
Nur vor der Community. Große Foren mag ich eigentlich nicht, auch wenn hier nicht wirklich nicht viel los zu sein scheint... :/
@Kai: Notizen sind schon gemacht, ich muss das ganze nur noch umsetzen. Die Geschichte ist ja nicht besonders groß, daher geht das ganze nunmal etwas "flotter", auch wenn ich ehrlich gesagt gerade etwas extremst faul bin, verzeih mir bitte T.T

*e:
Naja, fangen wir mal an, sonst wird das heute nichts mehr ^^



"Kann ich Ihnen helfen?" fragte der Priester schließlich. Es gibt da irgendwie so eine Regel, die man wirklich erst im Internet zu lernen scheint. ^^
Wenn eine Wörtliche Rede mit einem Wort wie sagte, oder fragte oder sonst etwas beendet wird, dann wird hinter das letzte Anführungszeichen ein Komma gesetzt. Ich hatte, das früher auch nie gemacht, aber nun wissen wir es ja besser ^^
Dieser Fehler finden sich unter anderem noch 2 mal im 3. Absatz und einmal im 5.



"Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne einige Worte über den Verblichenen sprechen." Das sprechen kitzelt mich hier. Ich denke eine glücklichere Formulierung wäre, ob er den Gästen wohl etwas über den Verblichenen erzählen, oder ihnen die Worte Nahe bringen könnte. Ich weiß ja nicht, wie Superman sich in solchen Situationen verhällt, aber da dies eine Beerdigung ist, wird er sich schon darauf vorbereitet haben und dann also auch, wenn er nicht sonderlich Wortgewandt ist, sich schon Gedanken darüber gemacht haben, was er hier tut ^^
Ob du das ändern willst, liegt allerdings immer noch bei dir, ist nur ein gutgemeinter Vorschlag

Der nachfolgende Szenenwechsel gefiel mir sehr gut. Ich persönlich hätte jetzt eine seeeehr lange Rede erwartet, in Form einer Erzählung, aber dann direkt in das Szenario einzusteigen ist ein Stilmittel das mir sehr gut gefällt, aber das sagte ich ja schon ^^
Was man bei der Echse aber noch wissen müsste: Was ist es für eine? Ist es eine Art rießiger Lurch (diese Variante kann ich irgendwie besonders gut leiden, frag mich nicht wieso x) ) oder eine Art Godzillaverschnitt. Beide Varianten fügen sich in die Geschichte ein, welche sich in meine Fantasie einprägte kannst du dir sicher denken. Allerdings MUSS es wohl doch ein zweibeiniges Tier sein.

Er zog so stark er konnte, doch das Reptil war so massig, dass er nur langsam voran kam. Das Monster drehte sich um und schlug mit der Klaue nach dem Mann von Morgen, der nur knapp ausweichen konnte.
Um sie herum, in den Straßen von Metropolis, herrschte eine Massenpanik. Die Leute liefen schreiend vor der gigantischen Bestie davon.
Die Riesenechse schwang ihren Schwanz hin und her, woraufhin Superman schließlich den Halt verlor und gegen die Außenwand eines nahestehenden Bürogebäudes geschmettert wurde.
Würde sich die Echse auf vier Beinen bewegen und sich umdrehen, würde sie dabei viel mehr Platz verbrauchen, als eine Godzilla Kreatur und den Schwanz, den Kopf, oder sonst irgendwie unvermeidlich ein anderes Gebäude rammen. Außerdem kann ein Vierbeiner schwer nach hinten umkippen, was doch allerdings bestimmt mal interessant aussehen würde, nicht wahr? *g*
Tja... das ganze nochmal in Kurzform? Gerne ^^
Wenn möglich eine nette kleine Beschreibung der Echse anfertigen, da sie ja auch eine mehr oder weniger große Rolle in dieser Geschichte spielt. Außerdem benutzt du sehr oft das Wort "Schwanz", versuche doch mal es Stellenweise durch "Schweif" zu ersetzen.


"Diese Kreatur scheint Superman zu schaffen zu geben!"
Ich muss sagen "zu schaffen zu geben" habe ich biser noch nie gehört. Ich kenne Ausdrücke wie "zu schaffen machen" oder einfach nur "sie scheint ihn zu schaffen", aber ich denke das "zu schaffen zu geben" einfach Doppeltgemoppelt ist.
Sollte es ein Charakterzug oder einfach ein typisches Zitat sein, ziehe ich dies allerdings gerne wieder zurück =)
(außerdem erwähnst du in diesem Abschnitt einen Hubschrauber von "Daily Panet" (ich kenne es nicht, aber du erwähnst es ja später nochmal "Planet" muss das heißen, nicht Panet ;) ) - Erzähl einem Supermanneuling doch bitte was es damit auf sich hat ^^)

Wenn die Echse im nächsten Abschnitt durch die Stadt rennt und alle Straßen verbreitet (was nebenbei sehr vielseitig interpretiert werden kann) kommen allerdings doch ein paar Fragen auf.
Im vorherigen Abschnitt, schien das Reptil ja genug Platz zu haben um Superman noch ein weilchen fliegen zu lassen, bevor er Bekanntschaft mit dem nächsten Haus machte, außerdem war genug Platz da, dass sie sich umdrehen und zuschlagen konnte. Außerdem zog Superman die Echse zu beginn, wobei scheinbar weder Straßen, noch Gebäude oder andere Dinge zu Schaden kamen. Wie ist das Reptil in dieser kurzen Zeit derart gewachsen, dass man seine Spur so wunderbar leicht verfolgen kann? Oder habe ich das Straßen breiter machen etwa falsch interpretiert?


Superman schüttelte seine Benommenheit ab
Solche Wortwahlen mag ich besonders gerne, Daumen hoch hierfür ^^



und rammte seine Fäuste mit voller Kraft in ihre Magengegend. Die Bestie schrie vor Schmerzen auf und fiel nach hinten hin um.
Waaaaas keine Blutspucke? Jetzt gibt es schon eine Gewaltszene und sie wird schön dezent gezeigt. Ich persönlich kann sowas ja nur tollerieren, ob andere Leser das genauso sehen weiß ich nicht (ich habe mittlerweile selbst feststellen müssen das blindes umhergemetzel viel mehr Fans findet wie anspruchsvoll erdachte Plots... Schade darum, nicht wahr?), letztendlich muss das aber immer noch die Fangemeinde des Superman Universums entscheiden, die sich mit der Darlegung solcher Außeinandersetzungen etwas besser auskennt wie ich.


Plötzlich hörte er mit seinem Supergehör mehrere Rottoren und die Stimme von Dr. Karen Faulkner, der Leiterin der S.T.A.R. Labs von Metropolis:
Scheinen ja so eine Art Kollegen von Superman zu sein. Dennoch erbitte ich hier eine genauere Aufklärung. Und dann wäre vielleicht noch interressant zu wissen, welche Bedeutung diese vier Buchstaben haben. An meine Neugier müsst ihr euch gewöhnen, sie wird zukünftig euer zweitgrößter Feind sein x)


wurde jedoch sogleich mit einigem Kapseln aus den Hubschraubern beschossen. Auf der schuppigen Haut der Kreatur zerbrachen die Kapseln und flüssiger Stickstoff strömte aus.
Du hast hier eine klassische Wortwiederholung. Auch wenn sie nur kurz erwähnt werden, so denke ich lässt sich doch ein Ersatz finden. Gehäuse vielleicht für die zweite Nutzung ^^


Bald darauf war das Monster komplett eingefroren.
Schade, wenn ich jetzt noch Chemie unterrichtet bekäme, hätte ich was zu erzählen *g*


Er beachtete den Jubel der nicht weit entfernten Menschenmengen nicht, sondern ging zu den Trümmern eines Appartmenthauses hinüber.
die zwei nicht sind hier sehr verwirrend und ich bin mir nicht sicher, aber ich denke doch, dass zwischen Jubel und der noch ein Komma gesetzt werden kann. Ich denke das verleiht dem Satz dann auch etwas mehr Rhytmus und man ließt die beiden nichts schon ganz anders.


Sein Röntgenblick bestätigte seine schlimme Vermutung.
Und wieder Wortwiederholung. Auf der einen Seite ist sie nicht wirklich schlimm, auf der anderen Seite allerdings auch sehr leicht auszubessern indem man das zweite Possesivpronomen durch einen Artikel ersetzt - "die schlimme Vermutung."
Ob du es übernimmst, bleibt allerdings dir überlassen ^^


"Acht Jahre war Sally Maureen alt," erzählte Superman den trauernden Gästen. "Wie sich herausstellte, war ihre Mutter zu dem Zeitpunkt bei der Arbeit, und sie hatte Sally verboten, alleine das Appartment zu verlassen. Ihre Geschichte ist weitgehend unbekannt, es gab nur einen Nachruf im Daily Planet. Die meisten waren nur heilfroh, die Riesenechse los zu sein."
Betroffenheit breitete sich im Saal aus. Superman machte eine Pause, bevor er weitersprach: "Ich verbrachte die nächsten Stunden im Orbit.
Superman erzählt die Geschichte, man sieht es im späteren Teil dieses Abschnittes, (grün gefärbt) in der Vergangenheit, also müsste die Zeitform der ersten beiden Aussagen im Plusquamperfekt stehen.
"Acht Jahre war Sally Maureen alt gewesen" (sie war ja getorben). Ebenso "war die Mutter zu dem Zeitpunkt bei der Arbeit gewesen." Ob man danach nun schon wieder ins Präteritum schalten kann, da bin ich mir nun doch nicht so sicher... Allerdings würde ich bis zu der Szene im Orbit doch in das Plusquamperfekt wechseln. Da waren dann ja wieder ein paar Stunden vergangen und es ist nach der vorher erwähnten Handlung passiert.
Im Prinzip ist es ja eine Schande, da schreiben wir gerade darüber nächsten Mittwoch eine Arbeit, es klappt alles wunderbar und außgerechnet hier bin ich mir nicht sicher xD. Aber selbst wenn ich hier vor lauter Schulstress ein paar Zeiten durcheinanderwerfe (du kannst dich ja evt noch bei anderen erkundigen, oder Jot versucht diese Misere noch zu retten) die Altersangabe des Mädchens würde ich keinesfalls im Präteritum stehen lassen.


Mich plagten Schuldgefühle wegen Sally. Ich fragte mich, ob das Monster denselben Weg gegangen wäre, wenn ich es nicht bekämpft, wenn ich nicht eingegriffen hätte.
Klein aber fein, diese Sätze würde ich mit einem einfachen kleinen Punkt verbinden, das schmeichelt dem Lesefluss enorm.


Chris saß auf der Veranda und sang ein Lied.
Konnte er es denn? *g* - Scherzchen ^^


Als er fertig war, drehte er seinen Rollstuhl und wollte gerade ins Haus fahren, als er hinter sich eine Stimme hörte: "Guten Abend!"
Hier schlägst du, so kommt es mir jedenfalls vor, einen neuen Schreibstil ein. Du verwendest sehr oft das Wort "er" und auch die nachfolgenden Sätze unterscheiden sich vom Beginn der Geschichte. Zu dem Problem mit den vielen ers würde ich einfach empfehlen, das zweite, mittlere zu einem "der Junge/der Mann" umzuformen. Dann passt das ganze doch schon viel besser zusammen ^^


Chris wandte sich um und blickte Superman an. Sein Gesicht zeigte die Überraschung, die er verspürte. "Guten Abend, Superman, welch Überraschung. Mein Name ist Chris!"
Da er ja zuvor nicht weiß, dass sein Gesprächspartner der berühmte Superman sein wird, könnte man statt anblicken doch erblicken benutzten. Außerdem lässt sich im nächsten Satz kaum erkennen wer hier eigentlich so überrascht ist. Natürlich kann man es vermuten, natürlich kann man das noch besser wenn man den nächsten Satz gelesen hat, aber bei einem ersten Durchgang verursacht diese Stelle doch etwas Verwirrung.


"Meiner ist Kal. Hätten Sie etwas Zeit?"
"Sicher,... Kal! Was ist los?"
"Ich denke, ich muss über etwas sprechen, doch ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll."
Und hier kommen wieder ein paar Fragen auf.
Kal? Meines Wissens (ja ich bin ein Versager, bitte peitscht mich nicht aus @@) ist der richtige Name von Superman Clark. Natürlich, wieso sollte er ihm auch seinen wahren Namen verraten? Andererseits, wieso sollte er ihm eine Solche Lüge auftischen? Verständlich, dass er sich angesichts der Lage nicht sonderlich "Super" gefühlt hat, aber naja... Kal... ein Geistesblitz? ^^
Außerdem hatte er im Orbit "Jemanden" (was ganz btw noch groß geschrieben werden muss ^^) gesehen. Naja wenn man die ganze Welt im Blick hat, sieht man dann auch nicht all ihre Bewohner? xD
Wieso hat er sich gerade ihn ausgesucht? Was hatte Chris, das Superman die nötige... "Geborgenheit" versprechen konnte. Ich denke kaum, dass er sich willkürlich eine Person herausgepickt hat, immerhin bezeichnet er Chris ja, beim ersten Erblicken als "Jemanden" und das ist ein (Achtung - Momentanes Schulthema *prahl* x) ) Demonstrativpronomen, dass Personen oder Gegenstände besonders hervorheben soll. Ich denke hier könnte man die Geschichte ein kleines bisschen erweitern, wenn du dazu noch die nötige Lust und Ausdauer hast. Es wird an der Grundstoryline ja nichts verändern, nur ein paar unvermeidliche Fragen verhindern =)


"Danke, Chris," Superman trat auf die Veranda
Kleine Anmerkung nebenher: Hier käme kein Komma hinter das Anführungzeichen. Wieso? Weil es hier kein Verb, wie sagte, fragte, dachte, o.a. gibt.


und setzte sich auf den Stuhl, der Chris gegenüberstand.
Und hier würde ich dir wieder die ganze Zeit außeinanderreißen wegen dem gegenüberstand T.T
Der Stuhl steht ja schon wesentlich länger da (Chris nicht, aber der Stuhl x) ) und ich denke dass man daher "der Chris gegenübergestanden hatte" benutzen oder eine ganz neue Satzkomination ausprobieren könnte. Denn dies ist wieder so einer der Sätze der an den Anfang der Geschichte nicht wirklich herankommen kann, oder verfalle ich hier bereits in eine Art "Raserei des Korrigierens"?
Achja und wenn wir schon dabei sind - der nachfolgende Dialog ist stark aneinandergereiht. Ich weiß, dass es ein bekanntes und beliebtes Stilmittel ist, aber bei längeren Dialogen kommt man da gerne mal nach der Zeit durcheinander und verliert den Überblick. Es ist ja nicht zwingend, aber versuche sie doch ein kleines bisschen Aufzulockern. Ich versuche mal dir hier ein paar kleine Beispiele zu geben, was man da vll eventuell machen könnte:


"Vielleicht, aber vielleicht hätte es auch noch mehr Menschen getötet.", zog Chris in Erwägung.
Superman allerdings, konnte nicht recht verstehen: "Aber sollte ich wirklich eingreifen? Sollte ich den Dingen nicht einfach ihren Lauf lassen?"


Viele, denen das passiert, ergeben sich in ihr Schicksal.
Hm, also entweder "ergeben sich ihrem Schicksal", oder "fügen sich in ihr Schicksal", aber ergeben sich in ihr Schicksal klingt irgendwie... nicht richtig ^^°



Ich traff mich mit einigen Biologen und Medizinern,
Schönheitsfehler - hier ist ein f zu viel ^^


Ich habe eine Spenden für diese Forschungen gesammelt,
Und hier noch einer. Entweder "eine Spende", oder "einige Spenden"


damit wir Gelähmten eines Tages wieder gehen könnten.
Und gleich noch einer. könnten sich die Möglichkeitsform, füge ein vielleicht vor oder hinter "eines Tages" und es könnte gehen, oder du streigst das t aus "könnten" und machst einen Visionäre Zukunfsaussicht daraus. ^^

So, hingegen diese Korrekturflut nun wieder ein großes Lob, denn die Schlusssequenz, den letzten Absatz hast du wieder liebe- und gefühlvoll dargeboten. (auch wenn man an das Heut im 3. Satz vll noch ein e hängen könnte...) Nur eine Sache hatte mich ein kleines bisschen gestört. Es war das letzte Wort. "gehen"
Supermans Wunsch ist aufrichtig und rein und berechtigt. Allerdings bin ich der Meinung, dass Chris für die diesen ewigen Kampf mit seinem Leben (und gaaaaanz nebenbei halt noch der Tatsache, dass er Supermans Psychater spielen durfte :rolleyes:) mehr verdient hat, also nur zu gehen. Er soll durch den Himmel hüpfen, springen, TANZEN meinetwegen. Aber das gehen ist für meinen Geschmack doch etwas zu gehemmt.


Die Geschichte im Allgemeinen hat eine Überzeugende Rahmenhandlung, auch wenn das kleine Mädchen Sally etwas zu kurz kommt, wie man ebenso kaum etwas von den Angehörigen und deren Reaktion hört. Nur eben, dass die Mutter ihr verboten hatte das Haus zu verlassen und selbst nicht anwesen war. Allerdings ist es kein schlechter Aspekt, denn wenn man die Geschichte als ganzes betrachtet, war das kleine Mädchen, mal ganz kalt ausgedrückt, nur das Mittel zum Zweck.
Neben der wohl größten und auch wichtigsten (leider unbeantworteten) Frage, wieso Superman sich ausgerechnet den behinderten Chris ausgesucht hatte, eine doch recht, wenn ich es so nennen darf, "sinnvolle" Geschichte die nunmal kaum, wenn nicht sogar gar keinen Logikfehler enthält (obwohl... doch, die Straße evt xD) - höchstens ein paar Fragen (Aber, dafür sind Geschichten ja da. Der Leser soll sich fragen stellen, darüber nachdenken... ^^).
Und... (VERDAMMT! Jetzt hab ich vergessen was ich schreiben wollte @@ ... ... ... ...
uuuund es ist wieder da... also weiter gehts xD)

Während man die Geschichte liest kann man auch so ganz nebenbei sein Allgemeinwissen auffrischen. So erfährt man zum Beispiel etwas über gefährliche Chemikalien, sowie die Tatsache, dass der Weltraum wohl ein wundererbarer Ulraubsort zu sein vermag und dass es doch noch immer Jungs auf dieser Erde gibt, die den Mut haben Lieder zu singen!!!
Einen weiteren postiven Punkt bekommt die Geschichte dafür, dass sie die Verhältnisse der Rollstuhlfahrer näher beleuchtet und man einen kleinen Eindruck, ihrer Träume, Wünsche und Willenskraft gewinnen kann.

Jot
16.09.2006, 09:32
@levi
So, dann gebich dir das Lob für fein ausgearbeitete Kommentare mal zurück. Dieser Thread nimmt Form an an.
Nur eines.

Er beachtete den Jubel der nicht weit entfernten Menschenmengen nicht, sondern ging zu den Trümmern eines Appartmenthauses hinüber

die zwei nicht sind hier sehr verwirrend und ich bin mir nicht sicher, aber ich denke doch, dass zwischen Jubel und der noch ein Komma gesetzt werden kann. Ich denke das verleiht dem Satz dann auch etwas mehr Rhytmus und man ließt die beiden nichts schon ganz anders
Ohne Verb, kein Relativsatz =kein Komma. Ist nur ein Genitiv, den ich umformulieren würde zu.
Er beachtete den Jubel der nahen Menschenmassen nicht.

und da ich und Kai schon was gepostet haben (auch wenn mein Post keine Fanficion war), bist du jetzt dran was zu zeigen ;)

Levy
16.09.2006, 11:49
Aaaiii...
Alles was ich hier machen könnte wäre wirklich, auch nur einen Link zu posten. Der Großteil meiner Fanficitions bezieht sich a) eher auf einen Videospielehelden (auch wenn er im Comicstil gezeichnet ist) und sind b) 'etwas' größer, als die hier gezeigte Superman Geschichte. Daher werden sie auch in kürzeren Abschnitten gezeigt, aber da auf jenem Forum momentan kaum etwas los ist, gehts auch nicht weiter und OH GOTT, das klingt so VERDAMMT nach Schleichwerbung :tropf:
Das einzige Fanfiction das bisher schon ein vollständiges Debüt hatte, war das zu der Fernsehserie "Lilo und Stitch" und selbst da war es eine etwas andere Art des Fanfictions - davon gibt es ja vieeeele Versionen. Angefangen von den Fortsetzungen, zu Kupplungs oder Rivalengeschichten, ohne natürlich die eigenen Ideen zu vergessen. So erging es mir, als ich die Episodenguide zu Episode 24 gelesen habe, der "Engel" folge. Ich habe mir die Serie aufgenommen, (Die zweite Staffel kommt Momentan gerade Sonntag Morgens um halb 10 auf Kabel 1) und bis auf eben diese 2. Staffel und die besagte Engel Folge (welche bewusst ausgelassen wurde, da ich, in meiner Selbstkritik sonst alles wieder über den Haufen geworfen hätte) hab ich wirklich alle bereits gesehen ^^
Ich habe als Stundenlang vor dem Fernseher gesessen und mir ein kleines Wörterbuch angelegt "Stitch - Deutsch, Deutsch - Stitch" da der kleine ja eine eigene Sprache besitzt - und was wäre ein Fanfiction wenn es nichtmal natürliche Aspekte widerspiegeln kann?
Zu Comics entstanden bisher noch keine Fanfictions, ich habe allerdings schon ein paar Ideen für eines von Phantomias, welche aber immer wieder von anderen Geschichten überholt und in den Schatten gestellt wurden. Der fleißige Schreiber kennt das, man hat zig angefangene Geschichten und kann keine zuende bringen, manchmal vielleicht kaum einen Anfang finden x)

Kai "the spy"
16.09.2006, 17:47
Der fleißige Schreiber kennt das, man hat zig angefangene Geschichten und kann keine zuende bringen, manchmal vielleicht kaum einen Anfang finden x)

Oh, ja, das kenne ich nur allzu gut. *seufz*

Anscheinend muss ich dir doch noch ein bisschen Nachhilfe in "Superman"-Geschichte geben ;):

1. Die S.T.A.R. Laboratorien sind innerhalb des DC-Universums die wohl größte Institution für Wissenschaft, besonders im Zusammenhang mit Metawesen (also Wesen mit Superkräften). Die Abkürzung steht für "Scientific an Technological Advanced Research Laboratories", und Dr. Karen Lou "Kitty" Faulkner ist die Leiterin von S.T.A.R. Labs Metropolis.

2. Auch in Metropolis gibt es verschieden breite Straßen. Aber ich gebe zu, ich hätte das Monster und seine Umgebung etwas besser beschreiben müssen.

3. Superman stammt (hoffe, zumindest hiermit erzähle ich dir nix Neues) vom Planeten Krypton und wurde von seinen biologischen Eltern, seinem Vater Jor-El und seiner Mutter Lara, kurz vor Kryptons Vernichtung zur Erde gesand. Hier auf der Erde bekam er den Namen Clark Joseph Kent, sein kryptonischer Geburtsname jedoch lautet Kal-El. Das bedeutet, Kal ist tatsächlich sein richtiger Name, er hat Chris also nicht angelogen. Ich dachte mir einfach, dass es das Gespräch persönlicher machen würde, wenn Chris seinen Gesprächspartner nicht immer mit "Superman" anreden müsste, und da Superman seine Geheimidentität natürlich nicht preisgibt, nennt er eben seinen kryptonischen Namen.

Wenn es innerhalb der wörtlichen Rede nicht immer grammatikalisch korrekt vorgeht, dann sehe ich das nicht als Fehler. Die wenigsten achten so penibel darauf, dass das was sie sagen auch ja grammatikalisch richtig ist. Ein Beispiel, "Acht Jahre war Sally Maureen alt" klingt als wörtliche Rede einfach glaubwürdiger als "Acht Jahre war Sally Maureen alt gewesen".

Ansonsten jedoch vielen Dank, dass du dir so viel Mühe gemacht hast. Und Rechtschreibfehler könnte ich ja vielleicht doch noch verbessern.:rolleyes:

Jot
19.09.2006, 13:48
@Kai
da ist mir noch beiläufig was aufgefallen, falls du dich jetzt tatsächlich ranmachst, und in der Supermangeschichte Rechtshreib- und Tempusfehler korrigierst.


und setzte sich auf den Stuhl, der Chris gegenüberstand.


Und hier würde ich dir wieder die ganze Zeit außeinanderreißen wegen dem gegenüberstand T.T
Der Stuhl steht ja schon wesentlich länger da (Chris nicht, aber der Stuhl x) ) und ich denke dass man daher "der Chris gegenübergestanden hatte" benutzen oder eine ganz neue Satzkomination ausprobieren könnte. Denn dies ist wieder so einer der Sätze der an den Anfang der Geschichte nicht wirklich herankommen kann, oder verfalle ich hier bereits in eine Art "Raserei des Korrigierens"?

Jepp, da ist Levi wirklich in die Korrekturraserei verfallen. Wenn das nämlich sp wäre, wäre der Stuhl schon weg :D

Kai "the spy"
19.09.2006, 15:17
So, habe "Abschied von einem Helden" im oberen Posting nochmal bearbeitet. Hab jetzt einiges korrigiert, und sogar ein paar Stellen umformuliert. Und ich habe etwas mehr zur Riesenechse geschrieben. Hoffe, es ist jetzt besser als vorher.

Levy
20.09.2006, 17:10
Anscheinend muss ich dir doch noch ein bisschen Nachhilfe in "Superman"-Geschichte geben ;): Sage nicht ich habe dich nicht gewarnt T.T


und Dr. Karen Lou "Kitty" Faulkner ist die Leiterin von S.T.A.R. Labs Metropolis. Also bei Kitty klingelts, der Rest war mir neu x)


3. Superman stammt (hoffe, zumindest hiermit erzähle ich dir nix Neues) vom Planeten Krypton und wurde von seinen biologischen Eltern, seinem Vater Jor-El und seiner Mutter Lara, kurz vor Kryptons Vernichtung zur Erde gesand. Hier auf der Erde bekam er den Namen Clark Joseph Kent, sein kryptonischer Geburtsname jedoch lautet Kal-El. Das bedeutet, Kal ist tatsächlich sein richtiger Name, er hat Chris also nicht angelogen. Ich dachte mir einfach, dass es das Gespräch persönlicher machen würde, wenn Chris seinen Gesprächspartner nicht immer mit "Superman" anreden müsste, und da Superman seine Geheimidentität natürlich nicht preisgibt, nennt er eben seinen kryptonischen Namen. Einem Superman Newbie ist das fremd, natürlich, aber nicht neu. Das sind solche Dinge... wie sagt man, kennt man ja bestimmt aus Quizshows oder Tests, wenn dann aufgelöst wird und dann macht man: *patsch* Wieso bin ich da nicht gleich draufgekommen? *g* (Was den Planeten betrifft). Der Rest war neu und macht die Idee mit der Namensnennung um so besser, dankeschön x)


Wenn es innerhalb der wörtlichen Rede nicht immer grammatikalisch korrekt vorgeht, dann sehe ich das nicht als Fehler. Die wenigsten achten so penibel darauf, dass das was sie sagen auch ja grammatikalisch richtig ist. Ein Beispiel, "Acht Jahre war Sally Maureen alt" klingt als wörtliche Rede einfach glaubwürdiger als "Acht Jahre war Sally Maureen alt gewesen". Natürlich labert man sehr oft was anderes wie das, was man sich im Kopf zuvor vorgereimt hat. Man erinnere sich nur zurück an Plakatvorstellungen oder diverse peinliche Versprecher. Aber ja, in dem Fall war sie wirklich "Acht Jahre alt gewesen.", da sie ja a) gestorben ist und b) nun ohnehin älter ist/wäre (wenigstens die Leiche... bin ich heute etwas grotesk? Kann gut sein... @@)
"Wahrscheinlich hast du aber nicht davon gehört, dass ein kleines Mädchen dabei umgekommen ist." Und wenn du ja auch hier schon das Perfekt verwendest, während sich die eigentliche Handlung erst Abspielt sozusagen... ^^
Aber wie gesagt, es ist deine Geschichte x3


So, habe "Abschied von einem Helden" im oberen Posting nochmal bearbeitet. Hab jetzt einiges korrigiert, und sogar ein paar Stellen umformuliert. Und ich habe etwas mehr zur Riesenechse geschrieben. Hoffe, es ist jetzt besser als vorher. Schaun wir mal ^^
Vorhang auf zum "Recall".



"Kann ich Ihnen helfen," fragte der Priester schließlich. Es gibt da irgendwie so eine Regel, die man wirklich erst im Internet zu lernen scheint. ^^
Wenn eine Wörtliche Rede mit einem Wort wie sagte, oder fragte oder sonst etwas beendet wird, dann wird hinter das letzte Anführungszeichen ein Komma gesetzt. Ich hatte, das früher auch nie gemacht, aber nun wissen wir es ja besser ^^ Öhm.... ja xD


"Meine Damen und Herren, ich würde Ihnen gerne darüber erzählen, wie ich Chris kennenlernte und was er mir bedeutete." davon klänge besser, oder? ^^


Die Leute liefen schreiend vor der gigantischen Bestie davon. Hm, das fällt mir jetzt erst auf... sollten sie nicht lieber rennen, wenn sie doch schon schreien? x)


Bald würde er die wild flüchtende Menschenmenge erreicht haben. Hm, ja... sie rennen... definitiv x)


Der "Arktische Gigant", wie ihn die Presse nannte, war vor wenigen Monaten im Eis der Arktis entdeckt worden. Niemand hätte vorher die Existenz eines so gewaltigen Dinosauriers für möglich gehalten. Von der Anatomie her erinnerte er stark an einen Tyrannosaurus, doch waren seine Arme deutlich länger und vom Nacken bis zur Schwanzspitze ragten spitze, knochenartige Auswüchse aus der Wirbelsäule. Ansonsten war er besonders durch seine wirklich unglaublichen Maße von anderen Dinosauriern zu unterscheiden - und natürlich durch die Tatsache, dass er nach dem Auftauen wieder zum Leben erwacht war. Ein Dinolein also, Fleischfressender Stego auf zwei Beinen :D
Jetzt hast du allerdings die Angewohnheit dass du 'das Reptil', 'die Echse', 'Den Dino' fast nur noch mit diesem Namen benennst.



Und während ich vor mich hingrübelte, bemerkte ich jemanden, der zwar ein schweres Schicksal hatte, aber anscheinend trotzdem glücklich war. Das erklärt dann wohl auch, weshalb der gute Lieder gesungen hat ^^



Als er fertig war, drehte er seinen Rollstuhl und wollte gerade ins Haus fahren, als er hinter sich eine Stimme hörte: "Guten Abend!" DAS haben wir jetzt aber gestern in Deutsch gemacht ^^
Das Plusquamperfekt verwendet man, wenn eine vorherige Handlung abgeschlossen ist und eine neue einsetzt, die beide in der Vergangenheit passiert sind. Und da er ja ausgesungen hatte, als er ins Haus wollte müsste das theoretisch so heißen:
"Als er fertig gewesen war, drehte er..." und DA bin ich mir jetzt auch 100% sicher x)
(Austauschbar in verschiedenen Variationen wie "Als er fertig gesungen hatte, drehte..." "Als das Lied zuende war, drehte..." etc...)
Und nunja, da dies nicht Superman's Wörtliche Rede, sondern ein "Flasback" ist... ^^


Superman trat auf die Veranda und nahm auf einem Stuhl Platz. So gehts auch ^^


wenn ich nicht eingegriffen hätte." Superman blickte Chris an. "Vielleicht hätte das Monster Metropolis gleich wieder verlassen." Der Punkt im Zwischenschub muss ein Komma sein, sonst bedeutet es, dass der nächste Satz von Chris ist und das ist ja, der übernächste, was schließen wir also daraus? ^^

"Vielleicht, aber vielleicht hätte es auch noch mehr Menschen getötet."
"Aber sollte ich wirklich eingreifen? Sollte ich den Dingen nicht einfach ihren Lauf lassen?"


"Das kannst du gar nicht," meinte der Mann im Rollstuhl. "Und das ist gut so! Wenn wir alle uns nur noch in unser Schicksal ergeben und die Dinge hinnehmen würden, dann würde sich die Welt niemals verändern." Der Einschub ist neu, hat aber einen kleinen Fehler gemacht. Das Komma muss hinter die Anführungszeichen (und den Punkt vom Zwischensatz ersetzen, wieso s.o. ;) ). Wenn du es im Satz dennoch so belassen möchtest (*Wir erinnern uns, zuvor war es ein Ausrufezeichen), dann muss das "Und" im folgenden Satz klein geschrieben werden.


Dann ergriff Chris erneut das Wort. "Seit ich vor .=: ^^


Es ist ein kleiner Schritt auf dem langen Weg zum Gehen, aber wenigstens bin ich in Bewegung. Nettes Wortspiel ^^


Er war offensichtlich erleichtert. "Ich danke dir, Chris!" .=: ^^


"Auf Wiedersehen, Chris, und mögest du nun durch den Himmel gehen!" Das neu Angefügte Wortspiel unterstreicht nun diesen Wunsch auf das "gehen". Dennoch rüttle ich nicht an meiner Meinung. (Was nicht heißt dass ich das nun wirder zur Korrektur gebe! ^^)

Hm... joa ^^
Mit dem Fanfiction... mal sehn was sich da machen lässt... ich hab auf jeden Fall das Konzept für die Phantomias Geschichte wieder ausgewühlt x3
Aber da es jetzt erstmal an die Grobe Story geht, welche gut und gerne ein weilchen Dauern kann (und noch nichtmal klar ist ob ich irgendwann auf einen Deathpoint treffe), das ganze dann erst nochmal reingschrieben werden muss usw... kann das ganze nunmal ein bisschen dauern.
Ich könnte den Link zum Forum Interessenten allerdings per PN schicken, wenn große Ungeduld besteht, was ich allerdings anzweifle @@

Jot
20.09.2006, 20:38
Ungedult besteht bei mir immer ;)

Auch wenn wir wir drei zur Zeit die Alleinunterhalterspielen, muss ich sagen, dieser Thread macht richtig Spaß. Würde vorschlagen, wir basteln hier draus so ne Art Fanfiction/Shortstory, etc Sammelthread. Vielleicht stößt irgendwann der eine oder andere noch dazu.
Mal schauen, ob ich heute noch ne kleine Geschichte posten kann. Muss sie nurkurz schreiben ;)

@Kai. Beim ersten Überfliegen kommt die SupermanGeschichte nun viel flüssiger als vorher. Überarbeiten lohnt sich:) Außerdem ist mir bei "Ein Engel auf Erden" aufgefallen, dass die späteren Kapitel zum Teil um einiges lebhafter/interessanter geschrieben sind, als die Frühen. Liegt in erster Linie an einer besseren Wortwahl.
Hast du schon mal daran gedacht, die Story der regionalen Presse als Vortsetzungsgeschichte vorzuschlagen? Ich weiß nicht, wie liberal/ expereimentierfreudig die Zeitungen in Freiburg sind, hier oben bei mir wirds sicher nicht gehen. Da drucken die leider nur dumme Geschichten vom Hinterm Deich mit tante Hedwigs Volksblütenfeste und so. Zum Schreien!

Kai "the spy"
20.09.2006, 23:47
Ungedult besteht bei mir immer ;)

Auch wenn wir wir drei zur Zeit die Alleinunterhalterspielen, muss ich sagen, dieser Thread macht richtig Spaß. Würde vorschlagen, wir basteln hier draus so ne Art Fanfiction/Shortstory, etc Sammelthread. Vielleicht stößt irgendwann der eine oder andere noch dazu.
Mal schauen, ob ich heute noch ne kleine Geschichte posten kann. Muss sie nurkurz schreiben ;)
Gute Idee!


@Kai. Beim ersten Überfliegen kommt die SupermanGeschichte nun viel flüssiger als vorher. Überarbeiten lohnt sich:) Außerdem ist mir bei "Ein Engel auf Erden" aufgefallen, dass die späteren Kapitel zum Teil um einiges lebhafter/interessanter geschrieben sind, als die Frühen. Liegt in erster Linie an einer besseren Wortwahl.
Das liegt auch daran, dass ich die Storys über einen längeren Zeitraum hinweg geschrieben habe. Angefangen habe ich 2002, als ich erst 17 und noch schrecklich unerfahren war (zumindest kommt mir das heute so vor). Inzwischen sind 17 Kapitel fertig gestellt, sind nur noch nicht alle hochgeladen. Und ich bereite mich innerhalb der Story schon auf eine längere Storyline vor, deren erster Höhepunkt in der "Jubiläumsausgabe" Kapitel 25 kommen soll, die aber wahrscheinlich erst in Kapitel 30 halbwegs abgeschlossen wird. Diese wird auch den Status quo (Gibt's den im "Schutzengel-Universum überhaupt?) stark verändern. "Ein Engel auf Erden" war übrigens nur der Titel für die Ursprungsgeschichte in den ersten vier Kapiteln. :rolleyes:


Hast du schon mal daran gedacht, die Story der regionalen Presse als Vortsetzungsgeschichte vorzuschlagen? Ich weiß nicht, wie liberal/ expereimentierfreudig die Zeitungen in Freiburg sind, hier oben bei mir wirds sicher nicht gehen. Da drucken die leider nur dumme Geschichten vom Hinterm Deich mit tante Hedwigs Volksblütenfeste und so. Zum Schreien!

Also, auf diese Idee bin ich noch nie gekommen. Eigentlich sind die Badische Zeitung und Konsorten auch nicht sonderlich experimentierfreudig. Eine Fortsetzungsgeschichte gab es hier jedenfalls, soweit ich mich erinnere, noch nie. Aber, naja, anfragen könnte man ja mal. Allerdings hatte ich vor, dieses Superhelden-Universum noch etwas zu erweitern (was ich inhaltlich schon seit einigen Kapiteln vorbereite), und ich glaube kaum, dass sich eine Zeitung auf den Abdruck von gleich zwei Superheldenserien einlassen würde. Außerdem schreibe ich eh viel zu unregelmäßig... Naja, ich schau mal. Danke, auf jeden Fall, für den Tipp!

Jot
21.09.2006, 21:22
So. Sollte schon gestern gepostet werden, hatte aber doch zu wenig Zeit gehabt. Hier nun eine Geschichte über den einzig wahren Superhelden unserer Zeit Meine Wenigkeit :D
Eine hochinterssante Tatsachengeschichte von vorgestern aus der Rubrik "Bla bla bla". Bin grad damit fertig geworden und hab sie noch nicht überarbietet. Aber so kan ich die Gelegenheit auch gleich nutzen und mich ein wenig besser bei euch vorstellen :)


Neugraben, 19 September, 20.20 Uhr Eisenbahnüberführung...
copyright by Jan Maaß 2006

Von der letzte Stufe sind es nur schlappe 15 Schritte zur Tür des kleines Kiosks. Die würde ich schon blind hinbekommen. Heute Mittag hatte ich zum ersten Mal die Strecke mit geschlossenen Augen abgelaufen und bin nicht einmal mit einem Zeitungsständer kollidiert, auch wenn mich der Inder oder Pakistani, der im Kiosk arbeitet komisch angeschaut hat, wars ihm im Endeffekt wohl egal, ob ich nun mit offnen, oder geschlossenen Augen bei ihn hineinstolper. Hauptsache ich kaufe was. Und ich kaufe dort immer das gleiche.
Aber heute Abend biege ich nicht nach rechts zum Kiosk ab. Ich bin pleite, also kann ich dort auch nichts kaufen. Durch die Scheiben sehe ich den Angestellten und wie we gerade Geld für eine BILD und einem Marsriegel einkassiert. Er nimmt keine Notiz von mir. Der Kunde trägt eine braune Lederjacke. Mehr erkenne ich nicht. Ich biege nach links, verlasse den überdachten Teil der Überführung, wo sich neben dem Kiosk noch die Fahrkartenautomaten und die Pläne befinden. Die Türen gehen nicht automatisch auf. Ich muss sie aufdrücken. Dann bin ich draußen.
Im ersten Moment wirkt die Überführung vor mir wie eine lichtüberflutete Insel in der einsetzenden Dunkelheit. Für eine Sekunde bin ich richtig geschockt. Das liegt vor allem an der Beleuchtung, die hier nicht von oben kommt, wie man es vielleicht erwarten würde, sondern von unten. Dann stellt sich das komische Gefühl ein und ich kann weiter gehen. Der Beton schimmert noch feucht vom letzten Regenschauer, die Luft ist frisch und klar. Man merkt, dass der Sommer jetzt wohl entgültig vorbei ist und sich der Herbst ankündigt. Ein Windstoß trifft mich, bevor ich meine Gewohnte Position auf der Überführung erreiche: Genau in der Mitte über Gleis 3 und Gleis 4. Mit etwas Phantasie blicke auf ein Königreich aus Schienen hinab, aber wirklich nur mit etwas Phantasie. Ohne Phantasie sind es nur Schienen und ich stehe sieben Meter drüber, sonst nichts.
Mit den Rücken lehne ich mich an das Ostgeländer und schaue nach Westen, wo ein letzter, roter Streifen über dem Horizont dahinschwimmt. Der wird nicht mehr lange durchhalten, sicher nicht. Im Herbst kann sowas ganz fix gehen. Der Bahnhof unter mir ist beleuchtet und weiter im Westen blitzen ebenfalls die Lichter auf. Es sieht so aus, als würde es dort nach Hamburg hineingehen. Aber das stimmt nicht. Nach Westen geht es hinaus in die Peripherie. Irgendwann kommt dann Stade, Cuxhaven, England, Irland, Kanada. Wie gerne wäre ich jetzt wieder in Toronto, als hier in Neugraben, um eine Dreiviertelstunde auf den nächsten Zug zu warten. Ich werfe einen Blick über die Schulter nach Osten. Obwohl es dort nach Hamburg hineingeht, ist es stockdunkel. Die Hochhäuser in Neuwiedentahl kann ich gerade noch so als Silhouette wahrnehmen. Hamburg verliert sich im Dunkeln. Schon merkwürdig. Dann schaue ich nach links, zurück zum überdachten Teil der Überführung. Die weiß-leuchtende Uhr neben dem DB und S-Bahn Logo zeigt 20.24. Noch sechsundreißig Minuten. Sechsunddreißig Minuten ohne etwas, um die Zeit totzuschlagen. Kein Bier.
Aber wenigstens habe ich die Überführung für mich alleine. Nur hin und wieder werden ein paar Leute vorbeikommen, wenn die S-Bahn aus der Innenstadt kommend am Endbahnhof die Leuts abläd. Die Meisten warten dann an Gleis 3 auf die Regionalbahnen nach Stade und Cuxhaven. Ein Bruchteil wird an mir vorüber gehen zum Parkhaus, dass man mittels der Überführung direkt erreichen kann. Wie das wohl ist, eine Auto zu haben. Steuern dafür zu Zahlen, sich über die Benzinpreise zu ärgern, einen Unfall zu bauen, ein Kind zu überfahren. Ich hab mein Führerschein zwar gemacht, doch inzwischen Frage ich mich, wozu eigentlich. Ich kann ja hier stehen und eine Dreiviertelstunde auf die Bahn warten, anstatt eine Dreiviertelstunde auf der B-73 im Stau zu stehen, auf der am meisten befahrenen Bundesstraße Deutschlands, wenn es nach einer Doku, die mal auf Kabel 1 lief, geht. B-73. Ein leben mit dem Albtraum. Ich lebe an der B-73. Doch Albträume hat sie mir noch nie bereitet. Nur... VERDAMMT, ich habe kein Bier!
Aber ich habe noch eine angebrochen Sprite im Rucksack. Das ist doch schon was. Ich kann die Sprite nehme, sie in der Hand halten und dann sieht es schon so aus, ich hätte etwas zu tun. Ansonsten hätte ich doch gar keine Berechtigung, hier zu stehen. Ich rauche nämlich nicht. Und normalerweise gehen doch nur Raucher nach draußen, um sich gemütlich eine durchzuziehen. Vielen Dank. Ich werde an Lungenkrebs sterben. Das habe ich längst akzeptiert. Ich habe so viel passiv geraucht, dass meine Lunge schlimmer aussieht, als die der meisten Kettenraucher. Und das mit 23 Jahren. Das ist zum Kotzen. Zum Kotzen wie mein morgendlicher Rauchehrhusten. Nochmal, liebe Leute: Danke schön. Aber vielleicht gibt es ja noch nen anderen Weg.
Die S-Bahn auf Gleis 2 verlässt den Bahnhof und fährt heulend nach Osten. Ich schaue ihr eine Zeit lang nach, dann verliere ich das Intersse an ihr. Von Osten kommt bereist die EVB. Die fährt zwar in meine Richtung, aber ich kann sie dennoch nicht nehmen, weil sie vor meiner Zielstation nach Süden abbiegt und sich gen Bremervörde bewegt. Pech gehabt. Gleich müsste auch die nächste S-Bahn kommen. Und ich brauche ein Bier. Ich durchforste noch einmal mein Portemonnaie. Nur einen Euro. Das Holsten kostet im Kiosk aber 1,55. das Leben ist gemein.
Die EVB fährt auf Gleis 3 ein. Niemand steigt aus. Sie soll die Pendler nur nach Hause bringen und jene drängen sich durch die Türen, als gäbe es da was umsonst, oder als wäre es schon unerträglich kalt draußen.
Ich wende den Blick ab. Neben der Tür zum überdachten Teil der Überführung stehen zwei leere Bierflaschen. Da ist Pfand drauf. Ich gehe auf die Faschen zu und will sie aufheben. Aber es stinkt hier so nach Pisse, dass ich es doch besser lasse. Außerdem habe ich ja immer noch die Sprite. Ich schlendere zurück zu meiner alten Position, knie mich hin und nehme den Rücksack ab. Er landet genau in einer Pfütze, aber was solls. Eine Sekunde später gehört dieser Platz nicht mehr mir alleine. Ein Mädchen stößt die Tür auf und begibt sich ins Freie. Sie schaut mich nur kurz an und ich schaue auch nur kurz zurück. So Mische aus Funk und Goth. Wäre sie normaler, würde sie vielleicht richtig gut aussehen, aber so und OH GOTT! Kann jemand den Mädchen mal sagen, dass enge Hosen, über die das Fett rüberquirlt, einfach ekelhaft sind? Das macht sogar halbwegs schlanke Damen unattraktiv. Wer hat nur diesen völlig bescheuerten Modetrend in die Welt gesetzt, dass man unbedingt einen schmalen Hautstreifen zwischen Jacke und Hose sehen muss? Wenn man den Körper dazu hat, dann ja, aber auch bitte nur dann!
Vor der Treppe zu Gleis 4 macht sie Halt. Ich weiß nicht, was sie da will. Der nächste Zug fährt dort erst nach Mitternacht ab. Dann lehnt sie sich gegen die Brüstung und kramt eine Schachtel Marlboros aus ihrer pechschwarzen Handtasche hervor. Ach so. Natürlich. Was auch sonst. Ich wende mich wieder meinem vorhaben zu und suche in meinem Rucksack nach der Sprite. Ihr Feuerzeug klickt ein paar Mal hintereinander und als ich meine Sprite gefunden hab, klickt es immer noch. Das ist wohl leer. Sie schaut zu mir herüber und ich schaue schnell weg. Sie will bestimmt Feuer von mir, aber sie traut sich wohl nicht zu fragen, weil ich heute wie der letzte Penner aussehe. Unrasiert, ausgefranste Joggingjacke, trüber Blick. Heute Mittag hab ich mir hier am Kiosk drei Dosen besorgt. Anders geht’s nicht. Computerunterricht. Umsetzung einer Projektes in Dreamweaver. Und das in einer Gruppe. Die Gruppe an sich ist an sich nicht so schlimm, aber die Zusammensetzung. Zwei davon hatte ich für eine Fotografieaufgabe als Models angeheuert. Ein Mädchen und ein Junge. Beide hatten es vergessen, hatten se behauptet und mein Projekt damit scheitern lassen. Dass sie mir damit die Note versaut haben ist mir egal. Nur in einer Bewerbungsmappe sieht das nicht gut aus. Arschlöcher. Und nun muss ich mit denen Zusammenarbeiten und am besten noch so tun, als wäre nichts gewesen. Ich hasse es zu arbeiten, wenn die Stimmung im Team nicht funktioniert. Hätte gute Lust, die beiden mit dem Projekt auch im Stich zu lassen. Doch hier sieht das anders aus. Während die beiden nur mir die Mappe versaut haben und selbst keinen Schaden davontragen werden, so würde ich mir in diesem Fall selbst die Mappe vermasseln. Und wenn ich die zwei nur einen Tag mit Dreamweaver alleine lasse, dann kann ich auch gleich alle Dateien selbst im Papierkorb entsorgen. So sieht’s aus und das stinkt mir echt gewaltig. Und darum übersteh ich den Dienstag auch nur betrunken. Eine Dose hier, eine in der S-Bahn und eine auf dem Fußweg zur Schule. Dann in der Pause rüber zum nächsten Laden, die leeren Dosen abgeben, Pfand kassieren, noch mal zwei leeren, abgeben, Pfand kassieren und sich verduften. Hab extra noch fünf Minuten gewartet, damit ich den anderen ja nicht in der U-Bahn-Station über den Weg laufe. Dann müsste ich mit ihnen reden, obwohl ich ihnen am liebsten eine reinhauen würde.
Das Goth-Mädchen lässt wieder das Feuerzeug klicken, während die EVB nach Westen davonfährt. Wie die neue S-Bahn eingefahren ist, hab ich gar nicht mitbekommen. Die ersten Menschen kommen die Treppe herauf. Fast alle per Rolltreppe. Faules Gesocks. Aber vielleicht ist es auch nur Herdentrieb. Einer nimmt die Rolltreppe, also machen es alle. Und dann eine Lautsprecheransage. Die RB nach Stade würde heute abweichend auf Gleis 4 fahren. Verdammt! Das bedeutet, dass mehr Menschen als sonst die Überführung nutzen werden. das ist nicht gut für die Stille. Außerdem ist der Bahnsteig 4 unüberdacht und ich kann die Menschen dann die ganze Zeit sehen, wie sie da rumstehen, als müssten sie ausgerechnet dort auf die Bahn warten, die erst in... Fünfundzwanzig Minuten einfahren wird. Solange könnte man sich auch in den Kiosk stellen. Da gibt es auch einen Bäcker, wo man Tellergroße Franzbrötchen bekommt, oder wie es ein Schweizer vor mir in der Reihe mal formuliert hat...
Ih chätt gärn dieses Schmoalsgebegk miet Ziemmmt
Die Tür geht auf. Die Menschen latschen an mir vorbei auf das Gleis 4 zu. Nur vorwärts Leute. Da wartet die Erlösung auf euch. Der Feierabend. Einige gehen auch gerade aus zum Parkhaus. Viel Spaß im Stau. Das Goth-Mädchen fragt nun einem nach dem anderem nach Feuer. Du blöde Kuh hättest auch mich fragen können. Hätt dich nicht gefressen auch wenn mir dein Outfit nicht gefällt. Beim fünften hat sie Glück. Ein Mann im beigen Dreiteiler und großer Brille. Fast schon im Rentenalter. Er hat ein silbernes Sturmfeuerzeug. Die gute alte Schule. Bestimmt wird das noch mit Petroleum oder Kohle betrieben. Das Goth-Mädchen bedankt sich und dann ist der Ansturm vorbei. Alles ist nun dort, wo es hingehört. Die Pendler auf Gleis 4, die Autofahrer im Parkhaus und ich auf der Überführung mit dem Goth-Mädchen gegenüber. Auf dem Bahnsteig blitzt die Glut mehrerer Zigaretten auf. Sie rauchen da unten und nicht hier oben, weil es hier so windig ist. das empfinden viele als ungemütlich. Mir macht das nichts und dem Goth-Mädchen offenbar auch nicht. Vielleicht hat sie ja auch die gleichen Gedanken, wie ich. Ein wenig Action ins Leben bringen und auf den nächsten Güterzug springen. Doch das müsste super getimed sein. Und man muss darauf achten, nicht versehentlich auf der Hochspannungsleitung zu landen. Ne ne. Zu risky für mich. Ich beklag mich ja nicht mal bei meinen Models, dafür dass sie mir meine Zukunft vermasseln. Und das, wo es so schwer ist, in Hamburg ein Praktikum zu finden. Und wir müssen auch noch so ein dummes Pflichtpraktikum am Ende des 7 Semesters absolvieren. Ansonsten werden wir nicht für das Achte Semester zugelassen und erhalten keinen Abschluss. Das Praktikum soll drei Wochen dauern. Wie peinlich. Drei Monate, ok, aber drei Wochen? Mir wird Angst und Bange. Ich kann mich nie glaubwürdig für diese drei präsentieren, wo ich doch längst den Gedanken aufgegeben habe, in diesem Gewerbe etwas erreichen zu können. Ich hasse Grafik-Design fast schon. Pixelschieben ist wie Gabelstaplerfahren, nur dass man einen krummen Rücken bekommt. Hab mal schwarz im Straßenbau gearbeitet und Pflastersteine von A nach B getragen. Sogar das war interessanter als ein Direct Mailing.
JoJo hat einen Praktikumsplatz für diese drei Wochen gefunden. Bei CDE oder CDS. Ich glaub es war CDE. Da hatte der Chef zu ihm gesagt, dass er nicht sonderlich von Schulpraktikenten begeistert wäre. Den letzten hatte er schon nach drei Tagen für immer nach Hause schicken müssen, weil der nichts gepeilt hätte. Und häufig sitzen die nur rum und spielen mit ihrem Handy. Danach trete dann die gesamte Belegschaft an den Chef zu und würde darum betteln, die nächsten fünf Monate keine Praktikenten mehr einzustellen, egal, wo sie herkommen würden und welche Qualifikation sie hätten. Das macht nicht gerade Mut, aber... letzte Woche war die Personalchefin von Economia bei uns auf Werbetour. Vielleicht wäre das ja was für mich. Auf jeden Fall weiß ich jetzt, wer diese fürchterliche T-Com Werbung bei der Fußball WM verbrochen hat. Es wäre ein Kunstgriff gewesen, James Blond für dieses Projekt zu gewinnen, hat sie gesagt. James Blond und Fußball? Ich halte das für total bescheuert. Aber der Rest, den sie so erzählte, war ganz in Ordnung...
Es rattert hinter mir und eine Lautsprecheransage verkündet die Einfahrt des Regionalexpresses nach Cuxhaven. Auch der fährt in meine Richtung, hält aber nicht in meinem Kaff. Wieder Pech gehabt. Der Express schlängelt sich wie ein Wurm unter der Unterführung hindurch und hält auf Gleis 3. Auch das Goth-Mädchen betrachtet ihn aufmerksam. die Zigarette ist zur Hälfte aufgeraucht. Meine Sprite ist leer. Jetzt sieht es entgültig so aus, als hätte ich absolut nichts zu tun. Es sieht nicht einmal danach aus, als würde ich auf jemanden warten. Da habe ich eine Idee. Wieder landet mein Rucksack auf dem nassen Beton unter meinen roten Pumaschuhen. Himmel, jemand meinte mal, das wären Mädchenschuhe. Das erinnerte mich unangenehm an eine Episode aus meinem Leben, als sich so um die vierzehn Jahre alt war. Da hatte ich noch lange Haare, die ich zu einem Zopf geflochten habe. Kein einfacher Pferdeschwanz, das war mir nicht gut genug. Fast eher wie Lara Croft, nur nicht ganz so lang. Zusätzlich war ich magersüchtig (und ich habe mir vor kurzen erst eingestanden, dass ich es heute wohl immer noch in abgeschwächter Form bin) und ich war damit sehr schlank. Wenn ich aus dem Haus ging, musste ich mich nicht großartig wie Tokyo Hotel schminken, um wie eine entlaufende Mangafigur auszusehen. Als ich dann eines Tages zum Postamt ging um mir ein paar Briefmarken zu besorgen, fragte der lächelnde Mann, mit dem grauen Vollbart am Schalter doch tatsächlich, was er denn für die junge Dame tun könnte. Das war letztendlich der letzte Tropfen aus einer Vielzahl von dummen Sprüchen, die ich über mich hab ergehen lassen müssen. Aber dieser Spruch war anders als die Neckerein der Mitschüler völlig ernst gemeint. Eine Woche später waren die Haare dann ab. Man kann das Gefühl nicht beschreiben, was es für jemanden bedeutet, wenn er nach jahrelanger Zeit seine lange Haare abschneidet. Ich hätte mir genau so gut den Arm abhacken können. ich glaub die folgende Woche war ich nur noch am Heulen gewesen. Wahrscheinlich lese ich deswegen so ungern Mangas. Sie erinnern mich immer an diesen Schritt, den ich bis heute bereuht habe. Aber zurück zu meiner Idee. Ich habe ja noch einen Walkman dabei. So ein richtig altes Ding, das noch richtig Klack macht, wenn das Band zuende ist. Ich stecke ihn mir in die linke Jackentasche und durch das Gewicht wird der Stoff auf meiner Schulter gespannt. Die Lautsprecher stöpsel ich mir in die Ohren. Aber ich schalte ihn nicht ein. Ich will jetzt keine Musik hören. Es soll für das Goth-Mädchen nur so aussehen, als hätte ich was zu tun. Als hätte ich eine Berechtigng, hier zu stehen. Unten fährt der Express bereits aus dem Bahnhof aus und windet sich über die Schienen nach Westen. Der rote Streifen über dem Horizont ist ganz verschwunden. Ich lege den Kopf in den Nacken. Keine Sterne, schade. Als ich wieder nach vorne sehe, verschwimmen die roten Rücklichter des Expresses bereits mit den anderen Lichtern, kurz darauf heult die nächste S-Bahn auf Gleis zwei, die Lautsprecheransage wiederholt sich und kurz darauf wimmelt es hier wieder von Menschen, die eilig die Treppe zu Gleis 4 herunterstürmen, obwohl der Zug dort noch immer nicht eingefahren ist. Dieses Verhalten ist wirklich zu komisch. Und so schnell wie es hier voll war, ist es wieder leer. Bahnsteig 4 ist jetzt voller. Die Menschen stehen dort aufgereiht wie zum Abschuss freigegeben. Hätte ich kein Rennrad, würde ich sie vielleicht wirklich umbringen wollen, würde ich vielleicht meinen beiden Models wirklich eine reinhauen. Ich fahre fast nur noch nachts, weil ich sonst kaum Zeit finde. Und wenn ich nicht fahre, kann ich nicht schlafen. Ich weiß nicht, woran das liegt. Ich kann mich jedenfalls herrlich beim Fahren abreagieren. Ich habe dann keine Gedanken mehr, ich sehe nichts mehr, bis auf das Stückchen Asphalt vor mir. Das ist ein irres Gefühl.
Das Mädchen hat fertiggeraucht und zertritt die Zigarette auf dem Boden. Ein Ascher befindet sich drei Meter weiter auf der Mülltonne. Tolle Leistung. Ich denke, dass sie jetzt verschwindet, aber sie bleibt dort an der Treppe stehen und steckt sich die nächste Zigarette in den Mund. Und das gleiche Spielchen.
Klick Klick Klick, ein Fluch, Klick, Klick, Klick.
Na komm Mädel, jetzt frag ich doch endlich, ob ich Feuer habe. Das ist ja nicht zum Aushalten. Aber sie will es offenbar nicht. Naja. Mit Mädchen kann ich irgendwie nicht so richtig. Meine einzige Beziehung, die länger als eine Woche dauerte, scheiterte daran, dass ausgerechnet ich fremdging und später alles rauskam. Sie hatte mich gefragt, ob ich mir jetzt männlicher vorkäme, weil ich sie betrogen hätte und ich dachte an die Situation in der Post, an meine roten Schuhe, meine Magersucht und ich antwortete wahrheitsgemäß, dass es schon eine Art der Selbstbestätigung wäre. Darauf gab’s ne Ohrfeige und beide wollten nichts mehr von mir wissen. Ich bleibe nun lieber Single. Da hab ich den Stress nicht mehr, keiner anderen hinterher sehen zu dürfen. Viel zu anstrengend für mich.
Die Tür wird wieder aufgedrückt. Ein Mann. Den kenn ich doch! Das ist der Typ mit der Lederjacke aus dem Kiosk. Nur ohne BILD und ohne Marsrigel. Er labert in sein Handy über geschäftliche Dinge und bleibt unweit von mir auf der Überführung stehen. Und dann geht er auf und ab und labert und nölt. Gott geht der mir auf den Sack. Hoffentlich bleibt der nicht die ganze Zeit hier. Noch Zwölf Minuten.
Das Goth-Mädchen scheint ebenfalls genervt zu sein. Sie geht an uns beiden vorüber und verschwindet im überdachten Teil. Die Zigarette zwischen den Fingern haltend, hat sie es aufgegeben, sie anzuzünden. Das wäre vielleicht die Gelegenheit, mich nach Feuer zu fragen, aber sie hat es gelassen.
Und der Mann im Ledermantel hört nicht auf zu labern. Er scheint einen absoluten Idioten als Gesprächspartner zu haben. Er muss seine E-Mail Adresse Buchstabieren und sogar das web.de am Ende. W wie Werner, E wie Emil und B wie Boris.
Ich denke D wie Du nervst.
Die Tür wird aufgedrückt. Zuerst denke ich, das Goth-Mädchen kommt zurück. Aber dann der Supergau. Mutter mit Kinderwagen und zwei blödelnde-kreischende Rotzgören im Grundschulalter. Um diese Zeit? Kurz vor Neun? Und wenn die jetzt auch noch auf Gleis vier will! Dort gibt es keine Rolltreppe und einen Lift sowieso nicht. Dann fragt sie mich noch, on ich ihr helfen könnte. Nein danke. Nachher lass ich das Ding noch fallen und das Baby purzelt die Treppen runter. Das Geschrei erspar ich mir lieber. Ich schwinge meinen Rucksack über die Schulter und tue so, als müsse ich in die andere Richtung. Soll der Mann in der Lederjacke das doch erledigen. Ich folge dem Goth-Mädchen in den überdachten Teil und verschwende keinen Blick mehr an das Gespann.
Drinnen ist es unmerklich wärmer als draußen. Das Goth-Mädchen steht im Kiosk, der Inder breitet die Arme aus und setzt einen entschuldigenden Blick auf. Da verkauft er Unmengen an Zigaretten am und hat kein Feuer. Das ist fast schon zum lachen. Ein Schwarzer mit Trollikoffer marschiert an mir vorbei und will nach draußen. Plötzlich bricht ihm der Griff ab und er ächzt mit verdrehten Augen über dieses Missgeschick. Da würde ich jetzt gerne helfen, aber ich wüsste nicht wie. ich könnte mich schlau einmischen, fragen was passiert ist und dann das gleiche entschuldigende Gesicht ziehen, wie der Inder im Kiosk. Der Schwarze versucht den Koffer notdürftig zu reparieren und schiebt den Griff immer wieder zurück. Ich versuche, ihn nicht dabei anzuglotzen. Das ist unhöflich und macht die Leute nervös. Stattdessen tue ich so, als würde ich die Fahrpläne an der Wand studieren. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie das Goth-Mädchen den Kiosk verlässt. Sie schaut kurz auf dem Schwarzen mit dem Koffer und geht dann nach draußen. Für mich macht es jetzt auch keinen Sinn mehr, hier drinnen zu verweilen. Die Frau mit dem Kinderwagen dürfte sich schon längst den Mann mit der Lederjacke als Träger auserkoren haben und ich kann auch nicht zehn Minuten lang die Fahrpläne studieren. Wie sieht denn das aus? Ich drehe mich ab und will auch nach draußen. Genau in dem Moment, wo ich dem Schwarzen mit dem Koffer passiere, rastet dort im Koffer irgendwas klackend ein und der Schwarze ballt die Faust, freut sich und lächelt mich mit strahlend weißen Zähnen an. Ich grinse höflich zurück und halte ihm die Tür auf. Er geht zügig voran und peilt das Parkhaus an. Die Rollen seines Koffers poltern über dem nassen Beton. Der Mann mit der Lederjacke wurde wie vorgesehen als Träger verpflichtet und die Hälfte des Weges zum Gleis 4 hat er schon hinter sich. Er nimmt jede Stufe so vorsichtig, als würde er auf rohen Eiern laufen. Die Mutter redet auf ihn ein und der Mann lacht. Mir wäre das Ding jetzt sicher entglitten. Und außerdem habe ich meine Schuldigkeit für heute getan. Ich hab meine Gruppe beim Dreamweaverproblem gerettet, ohne ihnen eine zu klatschen. Ich habe dem Schwarzen die Tür aufgehalten. Wenn das nicht genug sozialdienst für einen Tag ist...
Das Goth-Mädchen steht nahe des Ausgangs des überdachten Bereichs. Jetzt muss sie es tun. Eine bessere Gelegenheit bekommt sie nicht mehr. Ich lächle immer noch und versuche auf diese Weise so wenig asozial und genervt wie möglich zu wirken. Es klappt.
"Hast du mal Feuer?", fragt sie.
Na also.

~~~~~
Und da nutz ich noch ma die Gelegenheit und poste meinen Link :D
http://www.comicforum.de/showthread.php?t=81613

Kai "the spy"
22.09.2006, 01:30
Du warst an dem Tag echt nicht gut drauf, was?!
Ich fand die Geschichte sehr interessant und habe das Gefühl, schon recht viel über dich erfahren zu haben. Und wieder komme ich mir mit meinen meist kurzen Abschnitten etwas zurückgeblieben vor. Naja, ich denke ich habe andere Stärken. Zu deinen gehören wohl eindeutig längere Charaktersequenzen. Ein bisschen muss ich da noch dran arbeiten, wenn ich mal, wie ich vorhabe, was im Noir-Stil schreiben will.

Jot
22.09.2006, 09:07
Hab jetzt noch mal schnell die gröbsten Fehler gekillt.

Uhrzeit und Outfit der Personen sind leicht abgewandelt, damit sich nicht versehentlich jemand "zu genau" wiedererkennt und dem Schwarzen ist der Koffer erst draußen auf der Überführung zu Bruch gegangen, doch letzteres ist nebensächlich. Ansonsten stimmt das schon im gröbsten so, wie es sich zugetragen hat. Hoffentlich bekommen das meine Kommiliotenen nicht zu lesen ;)
~~~~~

Zu deinen gehören wohl eindeutig längere Charaktersequenzen.

Brachiale Action ist mein Problem. Selbst, wenn bei mir die Fetzen fliegen dauerts recht lange. In dem bereits angesprochenen "Geil, das erste Wort ist gleich ein Rechtschreibfehler Roman" befetzen sich zwei Schiffe über 35 Seiten. Und geschossen wird vielleicht alle drei bis fünf Seiten.

Levy
22.09.2006, 13:29
*g*
Jaja so die Problemchen beim Schreiben... ^^
Ich muss sagen, ich habs auch nicht so mit der Aktion, aber ich versuche mich zu verbessern. Mitunter ist auch dass einer der Gründe weshalb das Finale meines Sorgenkindes bereits zum 5. male Überarbeitet wurde x3
Die größten Problem hab ich allerdings daran dass ich sehr nach dem "Kindchen"-Schema arbeite, da ich mich nunmal auch viel mit Spielen und anderen Dinge beschäftige. Wenn ein Spiel/Film/usw also ein FSK von Beispielsweise 6 Jahren hat, wird mein FF dies nicht übersteigen, möglicherweiße allerdings unterbieten *g*
Sie soll an sich eigentlich keine Fragen offen lassen (was mir regelmäßige neue Feedbacks kaum unmöglichmacht), auch für jüngere Leser verständlich und dennoch auch einem akzeptablen Niveau gehalten werden.

Der hießige Text ist jedenfalls mal überflogen. Ein paar leichte Rechtschreibfehler haben sich reingeschmuggelt, aber das passiert.
Nach dem ersten Überfliegen schien es mir eine "Geschichte" zu bieten, an der ich lange zu kauen haben werde und das in mehreren Sinnübertragungen. Zum einen hab ichs irgendwie nicht so mit Zeitgemäßgen Geschichten, frag mich nicht wieso. Vielleicht hat es etwas mit meinem "Weltbild" zu tun. xx" Sprich: Sobald der Mensch in der Schule beginnt zu lernen, entwickelt er sich immer weiter zu einer Ausgeburt der Hölle, die es als einziges Wesen dieser Welt schafft, die Umwelt zu verschmutzen, sich selbst, Artgenossen und sogar Tieren absichtlich Leid zuzufügen. In Geschichten hege ich daher einen prinzipiellen Hass für alles was damit zu tun hat, sowie diverse Erfindungen die einen Einfluss auf folgliche Dinge hegen - Beispielsweise das Auto. Wieso hast du selbst ja schon wunderbar erklärt. Wenn es aber in den Alltag geht, hat man keine Probleme damit, sich umhergondolieren zu lassen, oder den ganzen Tag vor dem Monitor eines Pcs zu sitzen.
Selbst darüber schreiben könnte und will ich auch nicht, dafür habe ich damit durch meine Umwelt schon genug davon; darüber zu lesen lässt allerdings doch vertraute Gesichtspunkte finden. Besonders die oftgenannten Markennamen geben der Erzählung das "gewisse Etwas". Lustig das gerade soetwas, das ausmacht, nicht wahr?
Einem Gothik bin ich noch nie wirklich begegnet. Ich meide es auch, ebenfalls wie Alkohol oder Zigaretten. Ich hab keine Ahnung was meine Eltern bei meiner Erziehung 'falsch' gemacht haben. Mein Gewissen ist einfach zu "rein" um irgendetwas "böses" tun zu können, vor dem man Kinder immer warnt. Ein Doktor, machte mir letztens sogar den "Vorwurf", ich sähe zwar aus, wie eine junge Frau, würde meinem Alter allerdings nicht entsprechen. Es störte mich nicht. Im Gegenteil, es freute mich sogar, da es lustigerweiße stimmt. Ich solle mich um Schul- oder Arbeitsplätze kümmern. Ich solle meinen Führerschein machen, mich gegebenenfalls nach einem hübschen Jungen umsehen... aber hallo? Hat mich irgendjemand gefragt, ob ich das WILL???
Fast schon selbstironisch ist ja dieser Wunsch nach Beachtung, den du im Beispiel mit dem Gothik-Girl und dem Feuerzeug fein Nahe bringst. Rauchen, wird gehasst. Dennoch besteht der unbewusste Wunsch nach Feuer gefragt zu werden. Ob das wohl nur der Fall war, um dem Mädchen eine kleine Lektion zu erteilen und schadenfroh abwinken zu können, wissen wir ja nicht, könnte aber sein.
Das einzige was in meinen Augen doch etwas leicht unsympathisch rüberkommt, ist dieses ständige Hinterfragen nach Bier. Zigarretten werden gehasst, Alkohol wird aufgesucht. Man hat seine Gründe dafür, dennoch habe ich da auch so diverse "Klischees". Entweder ganz oder gar nicht. Alkohol kann unter Umständen genauso schädlich sein, wie eine Zigarette. Dass zwischendurch allerdings schonmal heftigst über Mitmenschen gelästert wurde, ist in der Hinsicht nicht besonders. Wer hat einen seiner Lehrer oder bekannten, vor Wut nicht schonmal gedanklich den Hals umgedreht?

Besonders beeindruckt hat mich in irgendeiner Weise das Ende der Geschichte. Wieso kann ich nicht sagen.

Die Message dieser Geschichte? Nun, mir beweist sie irgendwie nur NOCH stärker, dass die Charakterzüge des Menschen eine einzige Katastrophe sind. Wir sind egoistisch und selbstverliebt. Jeder einzelne Mensch kommt sich besser vor wie der andere, nur um seine eigene Unterlegenheit zu verdrängen. Man sieht es an fast jeder etwas genauer beschriebenen Person.
- Der Kioskbesitzer blockt ab und scheint auch an sonsten, kein besonders interessierter Mensch zu sein: Desinteresse an einem potentiellen Stammkunden und diese Ironie mit dem Zigarettenverkauf und dem Feuer. "Was interessieren MICH, denn schon die Probleme von anderen? Hauptsache mir gehts gut und ich hab meine Ruhe."
- Das Gothic-Girl darf den klassischen "Ich bin besser als du" Typen zur Schau stellen. Wieso tut es das? Oder wieso hat es wohl angefangen zu rauchen? Wird wohl auch das Klischee des Mitläufers gewesen sein. Und wieso beginnt man dann damit? Weil man das Gefühl der "Unterlegenheit" nicht ertragen kann.
- Der nette Buchstabierkönig ist wohl eine der Personen, die alles durch die Blume sagt und im Hinterstübchen böööse Gedanken brütet. Möglicherweise gehört er zu derer Sorte Mensch, die nach dem Motto "Man kann sich auf niemanden verlassen! Wenn man will das etwas klappt muss man es selbst machen! Also verlasst euch alle auf mich!" lebt. Um selbst Hilfe anzunehmen, sind sie dann allerdings zu stolz. Auch der Erzähler vermittelt größtenteils solche Charakterzüge, wie man an der misslungenen Gruppenarbeit sehen kann. Und ich muss sagen, möglicherweiße gehöre auch ich zu jener Sorte.

Fazit: Das wären sie wohl, die "Schubladen" der Menschen. Diese Erzählung spiegelt eine scharfe Kritik an der heutigen Gesellschaft wieder; wie wir mit anderen Umgehen, wie mit uns selbst umgegangen wird...
Währe da kein Kopierschutz auf diesem Beitrag (welcher mich nebenbei ziemlich beeindruckt - sowas will ich auch :3), hätte ich möglicherweiße auf diverse Stellen tiefer eingehen können und dir die Rechtschreibfehler herauspicken können. Aber nunja, ich kann diese Schutzvorrichtung sehr gut verstehen. ^^
Das Urheberrecht ist eine der wenigen Dinge, die man erst zu schätzen lernt, wenn man selbst einmal den Geleimten spielen durfte. Traurig aber war - noch so eine nette Eigenschaft unserer Art.

Jot
22.09.2006, 15:23
Kopierschutz?

Levy
22.09.2006, 15:59
Frag mich nicht wieso, ich habe gemerkt, jetzt würde es funktionieren.
Als ich den Beitrag bearbeitet habe war sämtliches Kopieren nicht möglich, was mir meine Arbeitsweise etwas über den Haufen geworfen hat. Aber nunja... ^^
Irgendwie schon schade. So ein Hindernis zum kopieren von Texten wär doch mal eine hübsche Sache.

Jot
22.09.2006, 18:11
Nebenbei.
Habt ihr interesse an einem Sory Jam?

http://www.comicforum.de/showthread.php?t=82350

Levy
22.09.2006, 18:13
Ich hab das Thema schon gesehen. Aber ich versteh nicht wieso man sich da anmelden muss, immerhin ist es kein FPG.
Usergeschichten haben in meiner Erinnerung viele gemischte Erinnerungen hinterlassen.
Und was nun jetzt wieder ein StoryJam ist müsst ich erstmal in Aktion erleben

Jot
23.09.2006, 12:02
Thanx für die Kritik. Ein paar Worte muss ich allerdings noch zu der Geschichet sagen.
Zum Ende: Ich hatte Feuer und habe ihr danach Feuerzeug geschenkt, weil ich selbst keine Verwendung dafür habe (Was soll ich denn damit außer Sylvesterböller anzünden?, oder Autos ;)) Danach ist sie abgehauen ind den überdachten Teil ging weder runter zu Gleis 1 noch 2 noch drei noch 4 (irgendwie ne dämliche Formlierung). daduch hatte ich keine Ahnung, was die zumteufel auf der Überführung gesucht hatte und wo sie hinging. Ich ielt es abe rnicht für angebracht, ihr nachzuspionieren und das Ende wäre für die Geschichte auch irgendwie doof gewesen, also brach ich die Geschichte dort ab, wo es nötig war.
Ob sie den Kioskbesitzer (ich weiß nicht, ob er der Besitzer oder ein Angestellter ist) um Feuer gebeten hat ist ne Annahme von mir, einen Beweis dafür habe ich nicht (Auch wenn ich immer noch fest davon ausgehe) und ich bin dort kein Großartiger Stammkunde. Da latschen pro Tag so an die 1000 Leute ein und aus, der wird sich sicher kaum an mich erinnern. Nur weil ich die selbe Strecke schon 3 Jahre fahre, bin dadurch relativ häufig dort drin und habs tatsächlich geschafft, mit verschlossenen Augen dort hineinzugehen.
Alkohol/Zigaretten, ganz oder gar nicht? Ich weiß nicht. Hab mal versucht, mit den Rauchen anzufangen, mir einen Abgeghustet und es dann gelassen. Rauchen ist sowieso teurer, als sich zu betrinken. Bei minimal gibts ne Flasche kalten Glühwein 2,5 Liter für ein Euro noch was. Das reicht schon mal für drei Tage. Darum habe ich auch kein schlechtes Gewissen, besoffen im Unterricht zu erscheinen, hab ja Geld gespart.
Un dich bin nebenbei Teamfähig und arbeite sogar lieber zusammen mit anderen, als alleine. Nur eben nicht mehr in diesem Team. denn wenn ich eines nicht außstehen kann, ist es andere Leute hängen zu lassen. Da raste ich richtig aus. Selbst betrunken bin ich noch zuverlässiger als die, und das sollte einem im sechsten Semester schon irgenwie zu denken geben ala: was haben die da noch verloren und warum wurde ausgerechnet ich mit denen zusammengelost? Jepp, das Leben kann ungerecht sein, ist es aber nicht immer :)
Ach, da fällt mir noch auf, dass du es meisdest, auf Gothic-Leute zu treffen. Die sind nicht "böse". Ich mag zwar den Style nicht aber die, die ich kenne sind ausgesprochen nett. Netter als die meisten Leute, deren Style ich mag und mit denen ich sonst rumhänge.

Kai "the spy"
23.09.2006, 12:57
So, jetzt hole ich mal die nächste Kurzgeschichte von der Website, deren Link ich ja nicht posten darf, rüber. Wieder eine Superheld-gegen-Riesenechse Geschichte, diesmal aber zum einen Eigenkreationen, zum anderen inspiriert durch die Japanischen "Giant Heroes", wie Ultraman, Zone Fighter oder Spectreman. Da diese Namen euch wahrscheinlich eh nix sagen, will ich nur noch darauf hinweisen, dass diese Geschichte Eiji Tsuburaya, dem Erfinder von Ultraman und Spezialeffektemacher der frühen Godzilla-Filme, gewidmet ist.






Der Koloss
Larger than Life
von Kai Brauns



Dr. Hatori Mafune trat aus dem Aufzug in den kleinen Kontrollraum. Er trug einen schwarzen Anzug, was im krassen Gegensatz zu den anderen Wissenschaftlern in dem kleinen Raum stand, welche allesamt weiße Laborkittel trugen. Das lag daran, dass Mafune als Firmenvorstandsvorsitzender nur noch selten im Labor war, meist nur noch, um sich über den Stand der Dinge auf dem Laufenden zu halten. Ansonsten war er nur noch in seinem Büro, im Hauptgebäude der GEN-U-TECH GmbH.
Mafune wandte sich an den Projektleiter, Dr. Simon Foss. Foss war etwa zwei Jahrzehnte jünger als Mafune und im Gegensatz zu seinem Chef in Deerenstadt, wo der Hauptsitz der Firma lag, geboren. „Wie geht es dem Prototyp?“ wollte Mafune wissen und strich sich dabei über seinen grauweißen Schnurrbart.
„Es läuft alles, wie geplant, Dr. Mafune,“ antwortete Foss. „Wenn es weiterhin so läuft wird es planungsgemäß am Freitag schlüpfen.“
„Sehr gut,“ sagte Mafune. Er blickte durch das große Sichtfenster hinaus in die große Halle, auf das gigantische Ei, welches dort lag.

Jörg Stein saß auf den Stufen zur Universität von Deerenstadt und las Immanuel Kant. Es war ein sonniger Tag im Juli. Jörg war ein junger Philosophiestudent, intelligent und in relativ guter Form. Er war gerade an der Stelle angelangt, an der Kant darauf hinwies, dass der Mensch weder gut noch böse, sondern gar kein moralisches Wesen sei, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er sah auf und blickte in das bekannte Gesicht von Elizabeth Garrison.
„Hey, wie geht’s?“ fragte die Kanadierin mit ihrem exotischen Akzent und einem weißen Lächeln, welches einen wunderschönen Kontrast zu ihrem dunkelhäutigen Gesicht bildete.
Jörg erwiderte das Lächeln. „Gut, danke! Und dir?“
Liz nickte nur und blickte auf das Buch. „Es ist so ein schöner Tag, du hast keine Vorlesung… Hast du da nichts Besseres zu tun, als ein so anspruchsvolles Buch zu lesen?“
Jörg lachte. „Naja, es ist eben recht interessant!“ Dann warf er ihr einen vielsagenden Blick zu und fügte hinzu: „Aber wenn du eine bessere Idee hast, ich bin aufgeschlossen.“
„Wie wäre es mit einem Eiskaffee und ein bisschen Smalltalk?“
„Worauf warten wir noch?“ fragte Jörg mit einem Grinsen.
Plötzlich warf sich ein Schatten über sie. Jörg wandte sich um und sah seinen besten Freund Eiji. „Jörg, ich muss mit dir sprechen,“ sagte Eiji mit ernster Miene.
„Eiji, wir wollten gerade…“
„Unter vier Augen!“ fügte der Student aus Japan hinzu.
Jörg zögerte, wandte sich dann an Liz. „Es wird sicher nicht lange dauern. Wir treffen uns nachher im Luigi’s, okay?!“
Liz nickte, stand auf und ging, nicht ohne Eiji einen zornigen Blick zuzuwerfen.
Jörg stand auf, sah Liz noch einen Moment hinterher, dann wandte er sich Eiji zu und fragte: „Was ist denn so wichtig, dass du sogar auf Höflichkeit verzichtest?“
Eiji blieb todernst und sagte: „Die Zeit ist nah!“
„Welche Zeit?“ fragte Jörg, teils genervt, teils amüsiert.
„Ich wollte dich noch besser vorbereiten, aber sie sind mir zuvor gekommen. Eine gigantische Bedrohung naht, und du bist auserwählt, dich ihr entgegenzustellen.“
Jörg lachte, doch verklang es, als er merkte, dass Eiji immer noch ernst war. „Das war doch ein Witz, oder?!“
Eiji ergriff Jörgs rechte Hand am Gelenk, hob se auf Brusthöhe zwischen ihnen und strich mit seiner anderen Hand über Jörgs Handrücken. Als Eiji seine Hand wegzog, erschien ein Symbol auf dem Handrücken, drei gleichschenklige Dreiecke, eines außen, eines in der Mitte und eines Innen. Die Spitze war auf die Finger gerichtet. Jörg starrte seine Hand an. „Wie hast du das gemacht? Ist das ein Trick?“ Er rieb sich über den Handrücken, aber das Symbol blieb.
„Wenn der Zeitpunkt gekommen ist,“ sagte Eiji, „berühre das Symbol. Von da an wirst du wissen, was zu tun ist.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging.
Jörg blickte ihm ein paar Sekunden hinterher, sah dann wieder auf das Symbol auf seinem Handrücken. Die Linien schienen unter seiner Haut zu verlaufen. Der junge Mann war verwirrt. So ein Verhalten war er von seinem besten Freund nicht gewohnt. Und wie hatte er das mit dem Symbol gemacht? Jörg beschloss, dass er einen Termin beim Arzt machen würde, nur um sicher zu gehen, auch wenn er nicht glaubte, dass Eiji ihm irgendwie schaden würde. Er packte sein Buch in seinen Rucksack und ging Richtung Luigi’s.

Dr. Foss schreckte auf, als das Heulen der Sirenen erklang. Er stürmte sofort aus seinem Büro, den Korridor entlang auf den Kontrollraum zu. Hastig tippte er seinen Sicherheitscode ein und trat ein, als sich die Tür öffnete. Drinnen herrschte gewaltige Aufregung. Rote Lichter leuchteten auf. Die beiden Wachmänner tippten eilig auf ihre Knöpfe und brüllten in ihre Funkgeräte. Doch darauf achtete Foss nicht. Alles, was er sah, war die große Halle hinter dem Sichtfenster. Gigantische, zerbrochene Eierschalen. Und ein klaffendes Loch im Boden. Schlagartig wurde Foss klar, was geschehen war. Dainossor war da.

Jörg setzte sich an den kleinen Tisch vor dem Café Luigi’s und lächelte Liz an. „Ich hatte ja gesagt, dass es nicht lange dauern würde!“
Liz nickte mit hochgezogener Augenbraue. Ihr eng anliegendes, kurzes Haar glänzte im Sonnenlicht. „Was wollte er denn?“
Jörg schüttelte den Kopf. „Frag’ mich was Leichteres. Er hat nur irgendwelches, wirres Zeug geredet. So kenne ich ihn gar nicht.“
„Vielleicht war er zu lange in der Sonne?!“ witzelte Liz. „Naja, jedenfalls, hast du von der Party bei Achim am Wochenende gehört?“
„Ja, hab ich. Ich weiß noch nicht, ob ich hingehen soll.“
„Würdest du mit mir hingehen?“
Jörg verengte seine Augenlider. „Als Date?“
Liz verzog für einen Moment ihre linke Augenbraue auf verführerische Art. „Vielleicht?!“
Jörgs Lächeln wurde breiter.
Plötzlich begann die Erde zu vibrieren. Es wurde stärker, bis es ein richtiges Beben war. Entfernt waren Schreie zu hören. „Was ist das?!“ fragte Liz mit besorgtem Gesichtsausdruck.
Jörg schaute sich um. Da hörte er ein lautes, animalisches Brüllen. Er blickte auf und traute seinen Augen nicht, als er den Kopf und die Schultern einer gigantischen, von kleinen Hörnern übersäten Echse hinter ein paar Gebäuden sah.
Liz folgte Jörgs Blick, sah zu dem Riesenreptil, gerade als es den Kopf ihnen zuwandte. Liz schrie panisch auf, im selben Moment, als das Monster zu brüllen begann. An seiner Kehle blähte sich ein Kehlsack auf.
Jörg ahnte Böses, packte Liz an den Schultern und zog sie mit sich von dem Café weg. Der Kehlsack des Monsters entleerte sich, als aus dem Maul der Kreatur ein riesiger Feuerball geschossen kam und das Luigi’s in Stücke riss. Panik herrschte auf den Straßen, die Leute liefen, Autos fuhren, alles wild durcheinander. Trümmer fielen auf die Straße und begruben den einen oder anderen Passanten unter sich. Das Monster löste mit fast jeder Bewegung Zerstörung aus. Die Spitze seines Schwanzes schlug gegen die oberen Stockwerke eines Hochhauses und ließen Stücke davon nach unten fallen. Liz hatte noch Glück im Unglück, als sie am Knöchel von einem faustgroßen Stück Hauswand getroffen wurde. Sie schrie vor Schmerzen. Jörg erkannte, dass sie so nicht würde laufen können. Er sah sich um und rannte vor ein Auto, hatte Glück, dass der Fahrer noch anhielt. Jörg lief zur Fahrertür und redete durch das offene Fenster auf den Fahrer ein. Ein Platz war noch frei im Wagen. Jörg half Liz auf die Rückbank, schlug die Tür zu und blickte dem davonrasenden Wagen hinterher. Dann lief er zu einer Seitengasse. Dort atmete er ein paar Momente durch, dann erinnerte er sich an Eiji und das Symbol auf seinem Handrücken. War dieses Monster die Bedrohung, von der Eiji gesprochen hatte? Jörgs Weltbild bereits genug in Stücke gerissen, dass er es in Betracht zog. Vorsichtig berührte er die drei Dreiecke. Plötzlich erstrahlte Alles. Jörg fühlte, wie sich sein Körper veränderte. Eine zweite, dicke Haut zog sich über seinen ganzen Leib. Unglaubliche Energien flossen durch seinen Körper. Als das Strahlen abklang blickte Jörg an sich herunter. Die zweite Haut war rot, ab den Schultern dunkelblau. Auf seiner Brust prangten die drei Dreiecke in größerer Ausführung. Das innerste Dreieck leuchtete. Er berührte sein Gesicht und stellte fest, dass auch sein Kopf von dieser Haut überzogen war. Plötzlich kam ihm ein Gedanke, er blickte hinunter zu seinem Schritt und sah erleichtert, dass die Schutzhaut ihm keine Blöße gab. Nun sah er auf. Er streckte seine Arme in die Höhe und begann, zu schweben, immer höher, bis er tatsächlich flog. Er landete auf einem Gebäude und sah zu dem Monster hinüber. Nun konnte er es ganz ausmachen. Es ging auf zwei Beinen, hatte zwei längere Arme, die in dreikralligen Händen endeten. Die Hörner verliefen in Reihen an den oberen Seiten des Körpers, bis sie am Schwanz zu einer Reihe wurden. Er wusste nicht woher, aber irgendwoher wusste er den Namen der Kreatur: Dainossor. Dieses Wissen musste aus derselben Quelle kommen, wie die Ahnung, dass er in diesem Zustand fliegen konnte, oder was als nächstes zu tun war.
Es dauerte nur einen Augenblick, bis Dainossor diesen eigenartigen Menschen auf dem Gebäude bemerkte. Der einzige Mensch, bei dem es keine Furcht erkannte.
Jörg trat an den Rand des Gebäudes und sprang mit angewinkelten Ellenbogen auf das Monster zu. Im Flug wuchs er, immer weiter, - das mittlere Dreieck begann zu leuchten, schließlich auch das Äußerste - bis er eine ähnliche Größe wie Dainossor angenommen hatte, und ließ schließlich den Ellenbogen von oben gegen die Schnauze des Monsters knallen. Dainossor fiel zu Boden. Doch nicht für lange. Schnell rappelte die Echse sich wieder auf. Ein paar Augenblicke starrte es seinem unerwarteten Gegner an, dann sprang es auf und traf Jörg mit den Füßen an der Brust. Jörg fiel nach hinten, gegen das Gebäude, auf dem er eben noch gestanden hatte, und fühlte es unter sich zusammenbrechen. Rauch stieg von den Trümmern auf. Bevor Jörg aufstehen konnte, war Dainossor über ihm, riss sein Maul weit auf und stieß es dem Menschen entgegen. Jörg zog gerade noch rechtzeitig den Kopf ein, so dass Dainossor nur Trümmer zwischen die Zähne bekam, und schlug mit der Faust in die Magengegend der Riesenechse. Er hörte ein schmerzerfülltes Japsen, rollte sich unter Dainossor weg und sprang auf die Füße. Das Monster wandte sich zu ihm um, blähte seinen Kehlsack auf und spuckte einen weiteren Feuerball. Jörg sprang zur Seite und registrierte, dass der Feuerball ein weiteres Gebäude in Stücke riss, während er auf dem Boden aufprallte.
Er blickte sich einen Moment um, sah in der Ferne einige Helikopter der Bundeswehr anfliegen. Er sah die Menschenmassen, die aus sicherer Entfernung zusahen. Und er entdeckte Leichen, unter den Trümmern begraben. Er wusste, dass er diesen Kampf so schnell wie möglich beenden musste, wenn er weitere Opfer vermeiden wollte.
Er stand auf und stellte sich dem Monster entgegen. Wieder blähte sich der Kehlsack des Dainossor auf. Schnell eilte Jörg auf das Monster zu und packte es an der Schnauze, presste die Kiefer der Echse fest zusammen. Dainossor schüttelte sich, stieß den Kopf vor und zurück, versuchte alles, um seine Schnauze freizukriegen. Erfolglos. Mit dem Bein stieß es gegen ein Kaufhaus und riss ein großes Stück der Fassade heraus. Der Schwanz schlug hin und her, prallte gegen das ein oder andere Gebäude. Schließlich wurde der Druck zu groß. Mit einem lauten Geräusch platzte der Kehlsack auf. Dainossor wurde schwächer, immer schwächer, bewegte sich schließlich gar nicht mehr. Das Monster war tot.
Jörg stand über dem Kadaver der Riesenechse und blickte erleichtert auf sie hinunter.
Er blickte sich um, die Helikopter kamen näher. Er begann, zu schrumpfen, das Leuchten des äußersten Dreiecks erlosch, schließlich auch das Mittlere, bis nur noch das Innerste leuchtete und Jörg auf Normalgröße zurück war. Er berührte das Symbol auf seiner Brust, wieder erstrahlte alles, und er fühlte, wie sich die zweite Haut wieder von ihm abschälte. Als das Strahlen erlosch, war er wieder wie vorher, trug dieselbe Kleidung, selbst sein Haar war nicht durcheinander geraten. Niemand hatte seine Verwandlung bemerkt. Ungläubig blickte Jörg auf Dainossors Kadaver zurück, der nun viel gigantischer aussah, als noch vor einem Moment. Jörg schüttelte den Kopf. Er würde erstmal eine zeitlang brauchen, um mit diesen Geschehnissen fertig zu werden. Und er würde ein wichtiges Gespräch mit Eiji führen. Aber zuerst würde er nach Liz suchen.

In der Notaufnahme war die Hölle los, überall waren Verletzte, glücklicherweise nicht so viele von ihnen schwer. Jörg hatte Liz bei einem Krankenpfleger gefunden, der sie auf dem Flur behandeln musste. Erleichtert legte er seine Arme um sie und spürte, wie sie ihre Arme um ihn schlang. „Bist du in Ordnung?“ fragte er mit hörbarer Besorgnis.
„Der Knöchel ist angebrochen. Scheint, als würde ich auf der Party nicht tanzen können.“
Jörg atmete erleichtert auf. „Wir werden uns schon nicht langweilen.“ Schließlich schaffte er es, sich von ihr zu lösen.
Hinter sich hörte er ein Gespräch mit. Ein paar Leute redeten über die Geschehnisse. Über diesen Riesen, diesen Koloss, wie er im Fernsehen genannt wurde. Und über das Monster, und wo es wohl hergekommen war.

Dr. Mafune trommelte mit den Fingern auf seinem Schreibtisch. Sein weißer Schnäuzer juckte, als er sich den Bericht anhörte, den Foss ihm über das Telefon gab. „In Ordnung,“ sagte er, als Foss fertig war. „Sorgen Sie dafür, dass niemand Dainossor zu uns zurückverfolgen kann.“
„Ja, Dr. Mafune,“ kam die Antwort.
„Und, Foss!“
„Ja, Doktor?“
„Sorgen Sie dafür, dass von den Anderen kein weiteres vorzeitig ausschlüpft!“

Ende(vorerst).

Jot
23.09.2006, 17:34
@Kai

Vom Gesamteindruck find ich die Geschichte nicht ganz so gut wie ein Engel auf Erden, weil man hier so gut wie nichts über den Helden der Geschichte erfährt, womit ich mich nicht so gut mit ihm identifizieren kann. Er wirkt auf mich recht blass, er hat kein Zuhause, keine Familie und keine Vergangenheit, scheinbar keine Interessen, etc. Da ist dir die Beschreibung des Helden beim Engel auf Erden deutlich besser gelungen ;)

Nichts desto trotz, mal wieder ein turbomäßiges Tempo, null zeit zum Durchatmen. Das rockt :) (Die Geschichte hatte ich übrigens auf deiner anderen Seite noch gar nicht gelesen, muss ich irgendwie übersehen haben)

Was noch auffällt sind erneut Wortwiederholungen in kurzer Folge. Und dass bei dir immer nur Stücke als Trümmer herumfliegen...

Im einzelnen mach ich mich mal wieder auf zum Korrekturwahn :D


Er trug einen schwarzen Anzug, was im krassen Gegensatz zu den anderen Wissenschaftlern in dem kleinen Raum stand, welche allesamt weiße Laborkittel trugen. Das lag daran...
Um deinen schnellen Erzählfluss nicht zu stören, würde ich umformulieren:
Er trug im krassen Gegensatz zu den weißen Laborkitteln der anderen Wissenschaftler einen schwarzen Anzug.
oder
Sein schwarzer Anzug stand im krassen Gegensatz zu den weißen Laborkitteln der anderen Wissenschaftler.

Und die Formulierung: das lag/liegt daran, benutze ich eigentlich fast nur noch in wörtlicher Rede. Hier passt besser
Das beruhte auf seiner Rolle als Firmenvorstand, und die damit verbundenen Pflichten. Die in welcher er für das Labor kaum noch Zeit hatte und sich nur noch hier unten Blicken ließ, um...
Oder noch besser, ohne alles
Als Firmenvorstand war er kaum noch hier unten und somit verzichtete er weitgehend auf das angemessene Outfit...


in Deerenstadt, wo der Hauptsitz der Firma lag.
Liegen tut er dort nicht. Er tut sich dort befinden :)


...fragte die Kanadierin...
Daumen hoch. ich weiß nicht so ganz warum, aber in meinen Geschichten wuselt meistens auch mindestens ein Kanadier rum. Weiß der Teufel, wieso.


Dann warf er ihr einen vielsagenden Blick zu
Was sagt er denn aus? Ich kenn eigentlich nur nichtssagende Blicke. Ich glaub du meinst hier so was wie einen erwartungsvollen Blick, weil er ja gerne von ihr eingeladen werden würde, oder einen wissenden Blick, weil er weiß, dass sie ihn gleich einladen wird.


Wie wäre es mit einem Eiskaffee und ein bisschen Smalltalk?
So wurde ich noch nie angebaggert. Bei mir gabs immer nur die Frage, ob man zusammen wohin geht. Der Smalltalk ist eine Zwangsfolge daraus und brauch in der Anmache nicht erwähnt werden. Das holpert ein wenig beim Lesen.


und ging, nicht ohne Eiji einen zornigen Blick zuzuwerfen
Gute Formulierung :)


fragte Jörg teils genervt, teils amüsiert
genervt und amüsiert? Außerdem wäre ich bei Eijis Spruch eher verwirrt, als amüsiert.


Er packte sein Buch in seinen Rucksack
Wortwiederholung.
Er packte das Buch in seinen Rucksack.

Als sich Jörg zu Liz setzt, hätte ich sie schon was bestellt haben lassen, was nun vor ihr auf dem Tisch steht. Das kann später, als das Monster die erde erzittern lässt nämlich umkippen und auf dem Boden zerschellen. Solche Kleinigkeiten bringen mehr Leben in die Geschichte.


Vielleicht war er zu lange in der Sonne?, witzelte Liz
Ich find solche Sprüche einfach zu blöd, sorry. Wenn ich richtig verstanden habe, mag sie ihn auch nicht. Wie wäre es mit:
Vergiss doch den Spinner. Warum hängst du überhaupt mit dem Langweiler rum?


Jörgs lächeln wurde breiter
Kleiner Fehler. Er hat doch noch gar nicht gelächelt :) also:
Jörg lächelte breit.


Liz schrie panisch auf
Ich wehre mich so ein bisschen dagegen, das Mädchen/Frauen in Angesicht einer Krise immer sofort schreien müssen. Ich hab festgestellt, dass das allgemein gar nicht so stimmt. Überhaupt wird in der Realität nicht so dermaßen rumgeschrieen, wie es uns Literatur und Kino gerne andrehen würden. Auf einem Flug von Brüssel nach Hamburg sind wir in ein starkes Gewitter mit Orkan geraten. Das war der Orkan, der Europaweit von Dänemark bis Belgien über 30 Menschenleben gekostet hatte. Luftloch um Luftloch und bei der Landung kippte das Flugzeug nach rechts weg und beinahe wäre die rechte Tragfläche vor den Rädern auf der Landebahn aufgekommen. Natürlich haben wir uns nicht gerade wohl gefühlt, doch geschrieen hat aber niemand, auch die Frauen nicht ;)


die Leute liefen, die Autos fuhren
Na wenn schon, denn schon. die Leute rannten, die Autos beschleunigten mit quietschenden Reifen.


Trümmer fielen auf die Straße und begruben den einen oder anderen Passanten unter sich
Da musste ich kurz auflachen :D Unglücklich, weil unfreiwillig komisch formuliert.


...hatte Glück, das der Fahrer noch anhielt.
Mit Vollbremsung bitteschön. der wird sich auf der Flucht nämlich bestimmt nicht an die 30-Zone halten.

dann verwandelt sich Jörg und das finde ich verwirrend. Wenn er eine zweite Haut bekommt, wo ist dann plötzlich seine Kleidung hin? Und warum ist sie wieder da, als er sich zurückverwandelt? Aber eins ist super. nämlich dass er sich zuerst in den Schritt schaut, ob da was zurückguckt. Genau das hätt ich nämlich auch als erstes gemacht ;)


... nur Trümmer zwischen die Zähne bekam und schlug mit der faut in die Magengegend der Riesenechse. Er hörte ein...
Hier würde ich die Sätze genau andersrum trennen:
Er schlug mit der faut in die Magengegend der Riesenechse und hörte alsgleich ein schmerzerfülltes Japsen.

Die Anordnung der Dreiecke versteh ich nicht ganz. Wenn das Innere Dreieck nicht das Mittlere ist, welches ist es dann?


Niemand hatte seine Verwandlung bemerkt
Dazu noch ein oder zwei Sätze zur Erklärung anfügen. Vorher sagst du nämlich, dass schon Helikopter anrücken und ihn eine Menschenmasse beobachtet.

Und zum Schluss:
Der Name Jörg Stein gefällt mir. Wäre vielleicht sogar etwas für den Titel. Weil bei der Koloss muss ich immer an den Koloss von Rhodos denken.

Kai "the spy"
23.09.2006, 19:43
@Jot: Danke, dass du dir wieder die Zeit genommen hast, meine Arbeit zu korrigieren. Auch wenn ich teilweise etwas einzuwenden habe.


genervt und amüsiert?

Ja! Noch nie erlebt?! Also, ich erlebe sowas dauernd.


Zitat:
Dann warf er ihr einen vielsagenden Blick zu

Was sagt er denn aus? Ich kenn eigentlich nur nichtssagende Blicke. Ich glaub du meinst hier so was wie einen erwartungsvollen Blick, weil er ja gerne von ihr eingeladen werden würde, oder einen wissenden Blick, weil er weiß, dass sie ihn gleich einladen wird.

Die Formulierung "vielsagender Blick" habe ich schon des Öfteren gehört. Und was gemeint war, war ja anscheinend auch verständlich.


Zitat:
Vielleicht war er zu lange in der Sonne?, witzelte Liz

Ich find solche Sprüche einfach zu blöd, sorry. Wenn ich richtig verstanden habe, mag sie ihn auch nicht. Wie wäre es mit:
Vergiss doch den Spinner. Warum hängst du überhaupt mit dem Langweiler rum?


Ich mag solche Sprüche auch nicht besonders, aber so reden die Menschen halt. Nicht jeder ist ein Komiker.
Im Übrigen ist es nicht so, dass Liz Eiji nicht mag. Er hat die beiden einfach in einem innigen Moment gestört und sich nicht abwimmeln lassen. Tatsächlich war Eijis Verhalten ungewöhnlich, was ich eigentlich rüberbringen wollte, anscheinend aber nicht ganz geschafft habe. Den Begriff "Langweiler" hast du dir aber an den Haaren herbeigezogen, was?! :rolleyes:


Ich wehre mich so ein bisschen dagegen, das Mädchen/Frauen in Angesicht einer Krise immer sofort schreien müssen. Ich hab festgestellt, dass das allgemein gar nicht so stimmt. Überhaupt wird in der Realität nicht so dermaßen rumgeschrieen, wie es uns Literatur und Kino gerne andrehen würden. Auf einem Flug von Brüssel nach Hamburg sind wir in ein starkes Gewitter mit Orkan geraten. Das war der Orkan, der Europaweit von Dänemark bis Belgien über 30 Menschenleben gekostet hatte. Luftloch um Luftloch und bei der Landung kippte das Flugzeug nach rechts weg und beinahe wäre die rechte Tragfläche vor den Rädern auf der Landebahn aufgekommen. Natürlich haben wir uns nicht gerade wohl gefühlt, doch geschrieen hat aber niemand, auch die Frauen nicht ;)

Erstens, es ist ein solcher Moment, der einfach fehlen würde. Klar ist es ein Klischee, aber eines von denen, die sich nur schwer abändern lassen. Im Übrigen ist es auch eine andere Situation als die von dir beschriebene. Ein Orkan ist etwas, das man kennt, weiß, es ist real. Ein riesiges Monster widerrum ist etwas, das man erstmal mit seinem Realitätssinn vereinbaren muss. Wenn man so etwas erblickt, ist es entweder schreckliche Realität, oder man hat den Verstand verloren. Es ist also ein völlig anderes Level von Schrecken. Ich glaube, ich würde auch schreien, aber das Schreien von Männern klingt nicht so schön ;)


dann verwandelt sich Jörg und das finde ich verwirrend. Wenn er eine zweite Haut bekommt, wo ist dann plötzlich seine Kleidung hin? Und warum ist sie wieder da, als er sich zurückverwandelt?

Es handelt sich um eine Verwandlung. Etwas, was ich von dem Vorbild, Ultraman, herübergerettet habe. Ich glaube, die Geschichte zeigt ganz gut, dass hier keine physischen Gesetze gelten (naja, einige, zumindest, nicht). Wir befinden uns hier auf einer metaphysischen Ebene. Er wird in gleißendes Licht getaucht und verwandelt sich. Es ist nicht so wie bei Superman & Co., welche sich umziehen. Er verwandelt sich. Sprichwörtlich. Sein Körper wird ausgetauscht und er bekommt einen neuen, welcher mit diesen Kräften ausgestattet ist. Vergleiche aus der Amerikanischen Comicwelt: Shazam; He-Man.
Im Text selbst findet sich auch eine Bemerkung dazu:

Als das Strahlen erlosch, war er wieder wie vorher, trug dieselbe Kleidung, selbst sein Haar war nicht durcheinander geraten.


Zitat:
Niemand hatte seine Verwandlung bemerkt

Dazu noch ein oder zwei Sätze zur Erklärung anfügen. Vorher sagst du nämlich, dass schon Helikopter anrücken und ihn eine Menschenmasse beobachtet.

Ja, da sollte ich noch erwähnen, dass er natürlich wieder auf normale Körpergröße zurückgeschrumpft ist und inmitten eines Trümmerfeldes steht. Die Helikopter sind zu hoch, die Menschenmasse (aus Sicherheitsgründen) zu weit entfernt.

Zum Schluss:
Der Name Jörg Stein gefällt mir auch, sonst hätte ich ihn nicht genommen. In den Titel werde ich ihn aber nicht aufnehmen, da er hierfür schlicht und ergreifend zu nichtssagend ist. "Koloss" deutet bereits die Größe an. Natürlich ist die Assoziation "Koloss von Rhodos" naheliegend, aber davon lasse ich mir meinen Titel doch nicht versauen.

Jot
24.09.2006, 10:57
Es wäre bedauernswert, würdest du in einigen Punkten NICHT anderer Meinung sein. Das wäre dann nämlich ein ziehmlich lahme Diskussion ;)

Um nochmal auf das Rumschreien zurückzukommen. Ich glaube, ich würde völlig verblüfft wie angewurzelt stehen bleiben und mich ohne mich zu rühreren von dem Biest zermalmen lassen. Natürlich brauchen geschichten Panikmomente, aber ich mag das ewige Edgar-Wallace-Gebrülle einfach nicht, egal ob Film oder Print. Das ist natürlich hochgradig subjektiv und bei mir wird eigentlich nur noch geschrieen, wenn schon ordentlich Blut geflossen ist (das gillt für Opfer, als auch für die Betrachter)

Boing. da fällt mir ein, dass ich auch noch irgendwo ein FF rumliegen hab. Mann, wie lange ist das her, ich glaub da war ich 16, oder so. War zur Renegade Legion, falls dir das was sagt. mal schauen, ob das noch irgendwo auf ner CD rumwgitiert oder gar auf der Festplatte. Huiii. Ohne diesen Thread hätt ich das Ding glatt vergessen.
~~~~~


Das Urheberrecht ist eine der wenigen Dinge, die man erst zu schätzen lernt, wenn man selbst einmal den Geleimten spielen durfte. Traurig aber war - noch so eine nette Eigenschaft unserer Art.


Wurdest du schon geleimt? Ich schreib jetzt über jeden Text ein Copyright von mir drauf.
War mal in dem anderen Forum und habmir die "Lügengeschichte" mit dem Elefanen angeschaut. Die fromulierun
...schaute mich treudoof an... gefällt mir. Würd die Formulierung gern für eines meiner Projekte übernehmen, wenn du nichts dagegen hast.
(Ich hoffe, ich liege richtig, dass diese Geschichte deine ist)

Kai "the spy"
24.09.2006, 12:51
Es wäre bedauernswert, würdest du in einigen Punkten NICHT anderer Meinung sein.

Schön, dass wir da einer Meinung sind. :rolleyes:


War zur Renegade Legion, falls dir das was sagt.

Nö.


Zitat:
Zitat von Levy http://www.comicforum.de/comicforum/images/misc_individuell/comicforum/backlink.gif (http://www.comicforum.de/showthread.php?p=2414782#post2414782)
Das Urheberrecht ist eine der wenigen Dinge, die man erst zu schätzen lernt, wenn man selbst einmal den Geleimten spielen durfte. Traurig aber war - noch so eine nette Eigenschaft unserer Art.



Wurdest du schon geleimt? Ich schreib jetzt über jeden Text ein Copyright von mir drauf.

Muss ich mir auch noch angewöhnen. Aber wenn ich mich nicht irre, sieht die Rechtslage doch so aus, dass selbst, wenn du nicht darauf hinweist, dass das Copyright dir gehört, die Geschichte trotzdem dein geistiges Eigentum darstellt, solange du deinen Namen unter die Erstveröffentlichung setzt. Allerdings bin ich weder Rechtsexperte, noch unfehlbar, also wenn ich falsch liege und ihr wisst es, dann berichtigt mich lieber, bevor ich noch was falsch mache.
Zum Glück veröffentliche ich meine Geschichten immer erst auf besagter Website oder in einem Fanzine (XUN, und ich hoffe, dass es gestattet ist, wenn ich den Namen nenne), wo bereits im Impressum darauf hingewiesen wird, dass die Rechte bei den Autoren liegen.

Levy
25.09.2006, 12:35
genervt und amüsiert? Ja! Noch nie erlebt?! Also, ich erlebe sowas dauernd.
Hm, im Sinne von "Das is so doof, dasses nervt aber trotzdem noch lustig is"? ^^
Hab die Geschichte selbst noch nich gelesen und werds heute auch nich mehr, wir schreiben morgen wieder nen Test (und kriegen hoffentlich gleich beide Arbeiten endlich raus @@)


Natürlich brauchen geschichten Panikmomente, aber ich mag das ewige Edgar-Wallace-Gebrülle einfach nicht, egal ob Film oder Print. Wir brauchen den Willhemlsschrei \o/


Wurdest du schon geleimt? Tjaja, der Bengel hatte Pech, dass er es in einem Forum on zu stellen versuchte auf dem der eigentliche Autor angemeldet war *das Vorwort zu "k4" sehr beherzige*

Daher an diverse User, die diverse Ideen in ihrem diversen kleinen Köpfchen schmieden: Diese Geschichte wird von keinem in die Raymanzone gestellt außer mir. Auch in kein anderes Forum und bitte, wenn, dann ausschließlich verlinkt. Damit nicht wieder, diverse Vorfälle, a la "Ich habe diese Geschichte geschrieben und ich bleibe dabei, auch wenn jeder auf dem Forum weiß, dass es nicht so ist, weil ja der eigentliche Autor dort angemeldet ist" auftauchen
Und was sagt 'er' dazu?
Man, kannst du fies sein

War mal in dem anderen Forum und habmir die "Lügengeschichte" mit dem Elefanen angeschaut. Hm, da kommst du schon rein und musst dir ausgerechnet die älteste und mit Fehlern übersähteste Geschichte von mir aussuchen *g*

"Treudoof" is bei uns irgendwie Umgangssprache. Ich wüsste nichts fremdes an diesem Begriff, oder einen Grund weshalb ich ihn für mich beanspruchen sollte (auch wenn mein Lehrer oft meinte, ich würde Wörter erfinden oo")
Treudoof kann man inetwa gleichsetzen mit einem "Dackelblick" oder so ^^

@Kai: Also meines Wissens ist es auch so, dass das Copyright erwähnt werden kann aber nicht muss (Lustiger Weise wurde es dass sogar damals als 'es' passierte). Das Urheberrecht ist automatisch da und leider, wird gerade das im Internet am meisten gebrochen.
http://www.e-recht24.de/artikel/urheberrecht <- dies ist weder ein Forum , noch muss man sich für irgendwas registrieren, sind solche Links dennoch verboten?

2. Ein Copyright-Vermerk ist notwendig, damit eine Website dem Schutz des Urheberrechts unterliegt. Dies ist falsch. Der Copyright-Vermerk stammt aus dem anglo-amerikanischen Rechtsraum. Hier genossen Werke tatsächlich nur Schutz, wenn diese gekennzeichnet wurden. Ein Urheberrechtsschutz nach Deutschem Recht entsteht unabhängig von einer solchen Kennzeichnung. Dies ist der Fall, wenn ein Werk im Sinne des UrhG vorliegt und dieses Werk eine gewisse Gestaltungshöhe besitzt, also auf jeden Fall unabhängig von einer Copyright-Kennzeichnung. Schaden kann diese Kennzeichnung aber nicht. Hierdurch können Sie zumindest der oft gehörten Ausrede "Ich wusste ja nicht, dass ich Ihre Inhalte nicht übernehmen darf" entgegentreten. (Nunja und jenes Quote ist auch (c) von der Seite x) )


Zum Glück veröffentliche ich meine Geschichten immer erst auf besagter Website oder in einem Fanzine (XUN, und ich hoffe, dass es gestattet ist, wenn ich den Namen nenne), wo bereits im Impressum darauf hingewiesen wird, dass die Rechte bei den Autoren liegen. Dito, meine Site hab ich ja auch. Aber was ist ein "Fanzine"?
Das mit dem Impressum ist eine nette Idee, könnte bei Fanfictions allerdings Problematisch werden, denn gesetzt den Fall, ich schreibe ein Fanfiction zu einem, sagen wir Disneyfilm - so liegen die Rechte, an den darin vorkommenden Disneyfiguren, IMMER noch an Disney - auch wenn ich sie verwende. Das ist dann der "Disclaimer" und der sollte auch erwähnt werden, wenn man sich keinen Ärger einhandeln will.

Jot
27.09.2006, 12:09
So, ich hau auch noch ma schnell ne Story raus. Nach S-Bahn und Regionalbahn fehlt natrülich noch die U-Bahn ;)
Einleitend kurz gesagt. ich hab die Geschichte ein bissel gerafft, damit sie hier nicht zu lang wird, trodzdem werden ihr hoffentlich noch feststellen, dass es Menschen gibt, den man einfach nur noch den Tod wünscht, egal in welcher schlimmen Situation sie sind...



Das Foto des Jahrhunderts.
copyright by Jan Maaß 2005

Man wacht auf und denkt, man hat geträumt. Aber eigentlich weiß man, dass man nicht geträumt hat. Man ist sich nicht sicher, worauf dieses Gefühl beruht. Wenn man aus einem Traum aufwacht, dann hat man zumindest den Eindruck als wäre eine lange Zeit vergangen, selbst dann, wenn man gar nichts geträumt hat. Selbst die undurchsichtige Schwärze hat Zeit. Aber hier und jetzt?

Diese Schwärze ist völlig zeitlos. Alles hat sich auf einen undefinierbar kleinen Punkt zentriert. Auf ein unerfassbares Nichts. Und diese trübe Benommenheit macht es ihm nicht leichter, zu verstehen, was mit ihm los ist. Und warum bleibt es dunkel, obwohl seine Augen schon offen stehen? Und warum ist die Luft hier drinnen so schwer? Drinnen? Woher weiß er, das er irgendwo drinnen ist? Oder besser gesagt: steckt? Festgeklemmt? Er will sich bewegen, nur ein kleines Stückchen, den Hals recken, sich umsehen, obwohl es ja nichts zu sehen gibt. Und dann durchzuckt ihn ein Schmerz im ganzen Körper. Er hat keine Luft, um zu schreien, er ächzt nur. Aber der Schmerz holt ihn vollends in die Realität zurück, die Benommenheit blättert so abrupt von ihm ab, als hätte wer das Licht ein und ausgeschaltet. Das ist schon fast unheimlich. Und jetzt weiß er, wo er ist, oder wo er eben noch war. Madrid. Er ist in der U1. Er war in der U1?
Und wo bin ich jetzt?
Wenn nur diese Dunkelheit nicht wäre. Und dieses Ding, was gegen seinen Bauch drückt.
Ding?
Seine Arme kann er bewegen und er fummelt nun nervös an seinem Bauch herum. Ihm wird ganz übel, als er merkt, dass da nicht etwas gegen, sondern in seinen Bauch drückt. Es ist rund, kalt und unglaublich glatt. In der nähe seines Bauches blättert unter seiner Hand etwas herunter wie vertrocknetes Pergament. Ein Rohr, eine Stange, eine Verstrebung. Was es auch ist, es steckt in seiner linken Bauchdecke und nagelt ihn förmlich mit den Rücken an der Wand fest. An der schrägen Wand, denn er glaubt, dass liegt. Nicht in der horizontalen, sondern eher in einem Winkel. Wenn er raten müsste, würde er sagen, genau 45 Grad. Aber er muss nicht raten. Warum sollte es ihn interessieren, wie er liegt? Er sollte sich darum kümmern, warum er hier in der Dunkelheit liegt, mit einem Eisenrohr im Bauch, das ihm bei jeder Bewegung einen stechenden Schmerz bis in die Haarspitzen jagt.
Ein stechender Schmerz. Ist das nicht schon fast ironisch?
Seine Füße haben festen Grund unter sich, er muss sogar die Knie ein wenig anwinkeln, weil er sich nicht strecken kann. Aber er kann die Beine grätschen und macht es, bis er rechts gegen etwas hartes und unverrückbares stößt. Der linke Fuß dagegen hat sämtliche Freiheiten. Falls man in seiner Situation von Freiheit sprechen kann. Nur etwas völlig Undefinierbares liegt da im Weg. Es klappert hohl, wenn er dagegen tritt, aber er kann es verschieben. Jetzt probiert er auch die Arme auszubreiten. Rechts dasselbe Spielchen. Mit den Fingerkuppen streicht er über die Oberfläche der Barriere. Kalter Stein. Das gleiche Material, auf dem er in einem 45 Gradwinkel liegt. Und links hat er wieder Platz bis ins Nichts. So. Nun nach vorne. Er streckt die Arme aus und versucht die Stange in seinem Bauch zu vergessen. Auch vor sich hat er scheinbar Platz ohne Ende, bis seine Hand auch dort vielleicht einen Meter vor sich wieder über eine gerade Steinfläche streichelt.
Und dann kommt ganz langsam die Erinnerung.
Ich bin ein Tourist. Ein Tourist in Madrid. Nein, kein Tourist! Ich bin Schüler! Schüler auf Klassenfahrt in Madrid. Ich bin also auf Klassenfahrt in Madrid, mit allen meinen Klassenkameraden und wir haben die U-Bahn genommen, um vom Flughafen unsere Herberge zu erreichen. Bin ich immer noch in der U-Bahn?
Natürlich, wo sollte er denn sonst sein? Er ist ja nicht ausgestiegen. Niemand war ausgestiegen. Sie saßen alle fröhlich scherzend in der Bahn, haben den dicken Thomas geärgert, vom Lehrer einen mahnenden Zeigefinger kassiert, drüber gelacht und dann kam die Decke runter und alle Lichter gingen aus. Gab es auch einen Knall? Einen Knall und einen Feuerball? Weder noch. Nur einen weißen, grellen Blitz, der alle aufschrecken ließ. Genau so war es!
Ich saß mit Jonathan, Dragan und Stefan in einer Vierergruppe. Links von uns saßen die geilen Ischen, wie die Hühner auf der Stange und über jeden dummen, aber auch noch so dummen Witz, von uns viel zu laut lachend. Wir haben rumgekaspert, uns Digga genannt, ne leere Plastikflasche quer durch den Wagon geschmissen und volles Rohr den dicken Freak von Thomas an der Murmel erwischt, damit er endlich die Klappe hält, wie viele Punkte er bei so nem Scheiß-Internetrollenspiel hat, dass er Swordman wäre und blablabla. Dann kam der mahnende Finger von Schröder, ner Witznummer mit Jackett und Schlips. Sogar Lederflicken hat er auf den Ellenbogen. Wie peinlich. Und wir haben ihn ausgelacht und die Ischen haben sich darüber wieder beömmelt und gegackert, besonders diese Jasmin, dieser Bettvorleger, diese Fickmatratze, die mit so ziemlich allen von uns in der Kiste war und sicherlich ne Strichliste führt. Und wenn sich nicht Neues ergeben sollte, hätte sie sicherlich noch den Freaks irgendwann mal ihre echten, anstatt nur deren sonstigen virtuellen ****** gezeigt.
Genug, genug, genug! Es ist der völlig falsche Zeitpunkt, über die anderen abzulästern. Er sollte sich besser um sich kümmern. Und darum, wie er sich befreien kann.
Gar nicht. Wie denn auch? Soll ich die Stange durchschneiden? Womit? Mit meinem Springmesser im Rucksack?
Wie lange liegt er überhaupt schon da? Wie lange war er bewusstlos?
Unerheblich. Ich krepier doch sowieso hier. Mir ist ja jetzt schon ganz schwindelig, vor Durst.
Durst. Wasser, leere Plastikflasche, Rucksack. Im Rucksack ist noch eine volle. Im Rucksack neben seinem linken Fuß.
Nur toll, dass ich mich nicht bücken kann.
Bück dich, Jasmin, bück dich für mich...
Er könnte seine Beine benutzen, den Riemen erwischen und das Ding dann irgendwie nach oben hebeln. Er streckt den Fuß aus und sucht in der Finsternis nach dem Rucksack. Er kann ihn relativ gut ertasten, so gut, dass er sogar ziemlich darüber staunen muss. Dann spannt sich etwas über seiner Schuhspitze. Der Riemen. Es muss der Riemen sein. Er winkelt das Bein an und zieht den Fuß nach oben. Er spürt das Gewicht, es klappt. Als er nicht mehr höher kommt, angelt er mit der linken Hand nach dem Rucksack und bekommt ihn tatsächlich zu fassen.
So macht man es. So überlebt man, Leute. Was bin ich nur für ein Glückspilz.
Er positioniert den Rucksack auf seiner Brust und die Stange in seinem Bauch verhindert, dass er wieder runter fällt. Ist das Mistding doch tatsächlich zu etwas zu gebrauchen. Er findet den Reißverschluss und öffnet ihn behutsam. Sein Bauch bleibt erstaunlich ruhig. Dann stöbert er ein wenig herum, findet die Plastikflasche dreht den Verschluss auf und führt sie zum Mund. Er zwingt sich, nicht zu viel zu trinken. Er weiß ja nicht wie lange er davon überleben muss. Er dreht sie zu und will sie zurückstecken, als er etwas hört. Er verharrt regungslos mit der Flasche in der Hand. Da ist das Geräusch wieder. Ein leises, unscheinbares Klicken. Irgendwo unter ihm. Und noch einmal. Jetzt ist kein Klicken, es ist eher ein Plicken.
Gott, bitte nicht.
Er ahnt nichts Gutes. Licht, er braucht Licht! Wo bekommt er Licht her? Schade, dass sie aus dem Alter der Nachwanderungen raus sind. Dann hätte er ne Taschenlampe dabei. Wo hat er noch Licht? Sein Handy, natürlich! Sein Handy in der rechten Schenkeltasche. Dass ist er da nicht früher drauf gekommen ist. Er öffnet die Schenkeltasche und greift nach dem Handy, klappt es auf drückt eine beliebige Nummerntaste und schon leuchtet das Display im matten Blau. Sein SonyEricsson hat ihm noch nie im Stich gelassen, freut er sich. Hier muss man sich auch über alles freuen. Aber das Licht ist letzten Endes so schwach, dass es kaum ausreicht um auch nur etwas deutlicher zu sehen, wie es um ihn herum ausschaut. Er muss es ganz dich vor den Gegenständen halten, die er sehen will. Und so tastet er sich mit seinem Handy ab, etwas, dass er auch niemals im Entferntesten in Erwägung gezogen hätte, wäre er jetzt nicht hier. Nacheinander erscheinen so Wasserflasche mit verschmutzter Hand, ein völlig verdrecktes Nikeshirt (eine Jacke trägt er nicht, weil es draußen... draußen, welch unglaublich entferntes, irreales Wort, was ist schon draußen... so heiß ist) und dann wird es blutig um seinen Bauch herum. Und dann sieht er, dass er leckt. Er läuft regelrecht aus. Das Wasser, dass er eben noch getrunken hatte, läuft über seine Hose über den Beton und verliert sich in der Dunkelheit. So weit runter kann er nicht schauen, dafür ist das Licht zu schwach. Aber er ahnt, wo dieses hohle plickende Geräusch herkommt. Ganz unten muss es eine Kante geben. Er tastet mit den Füßen danach und findet sie. Dort fällt das Wasser einige Zentimeter runter und plitscht unten auf. Und dann wird ihm klar, was mit ihm passiert.
Ich laufe aus, bei Gott, ich laufe doch tatsächlich aus. Ihm wird noch schwindeliger als es ihm ohnehin schon ist. Wasserflasche und Handy gleiten ihn aus den Händen, schlittern die Bentonrutsche hinab und landen schließlich neben seinen Schuhen. Unerreichbar. Fast wäre auch noch der Rucksack zu Seite gefallen und in die Tiefe gestürzt, aber den erwischt er gerade noch so. Ihm wird wieder etwas klarer und er rollt mit dem Kopf hin und her. Von unten dringt ein ganz schwacher, unheimlicher Lichtschimmer nach oben. Das Handy ist noch an, doch bald wird es sicher automatisch ausgehen. Kaum hat er den Gedanken zu Ende gebracht, ist es wieder stockdunkel.
Nachdenken, nachdenken. Was kann man tun? Als aller erstes Ergebnis seiner Nachdenkphase erhält er, dass er sich keine Gedanken darüber machen sollte, wie es möglich ist, in so eine Position gekommen zu sein. Wenn die U-Bahn Komplett einstürzt, wird man da nicht zerquetscht? Wie kann er mit seinem Rücken auf Beton liegen? Es ist egal, er lebt. Er hat eine Stange im Bauch, läuft aus, aber er lebt. Und es ist auch egal, was passiert ist. Scheißegal ob Anschlag oder Unfall. Es ist passiert und er sitzt in der Kacke. So sieht aus Leute. Und was ist mit dem Rest? Mit Dragan und Co, mit den Hühnern auf der Stange? Mit den Freaks? Gibt es weitete Hohlräume? Vielleicht sollte ich einmal rufen...
„HALLO!“
Er muss husten und spuckt auch etwas Blut mit aus. Die Luft ist zu schwer um groß rumzubrüllen. Und eine Antwort erhält er auch nicht. Er geht davon aus, dass die anderen tot sind. Er hat zwar keine eindeutigen Hinweise darauf, aber er kann es spüren. Sie sind alle zerquetscht. Ganz bestimmt sind sie alle zerquetscht und nur er ist noch übrig um als einziger qualvoll zu krepieren. Langsam und schmerzhaft.
Na, ich habs ja eigentlich auch nicht anders verdient, denkt er. Sein Nikeshirt, dass sich ganz blutig gefärbt hat, ist jedenfalls keine eigene Investition gewesen. Das hat ihm ein Achtklässler bezahlt und als Dank trotzdem ein paar auf die Schnauze gekriegt. In Jasmin war er auch schon drin und das gleich dreimal, während er jedes mal eigentlich schon fest vergeben war. Aber was bedeutet in der heutigen Gesellschaft schon fest?
Moment mal? Nicht besser verdient? Was ist mit Dragan, Jonathan und Stefan?
Die sind noch viel Schlimmer als ich!
Besonders Jonathan, der Kleinste von ihnen, ist/was ein richtiges *********. Es sind immer die kleinsten Hunde, die am lautesten bellen, oder? Ladendiebstahl, Sachbeschädigung, Drogendealer. Einmal hat er einen Mercedes SLK aufgebrochen fuhr damit durch Blankeneese, erwischte mit dem Vorderreifen noch ne Katze, wie er behauptet hatte, und setzte die Karre anschließend gegen einen Laternenpfahl. Unglaublich, dass er nicht erwischt wurde. Wie stolz er damals besonders von der Katze berichtet hatte. Wie er am nächsten Tag wieder an den Ort des Verbrechens zurückgekehrt wäre und sich niemand die Mühe gemacht hätte, den Kadaver zu entfernen.
„Genau über ihren Schädel bin ich gerollt“, hatte er gesagt und steckte sich auf dem Schulhof ne Zigarette an, „Das habt ihr noch nicht gesehen. N zerdrückter Vogel oder Igel ist nichts dagegen. Total grotesk, Mann. Der Kopf platt und nur noch ein Brei und der Rest voll in Ordnung, Digga.“
Warum sollte ich mehr leiden als, der? Jonathan hatte direkt vor ihm gesessen, als es passierte. Dort, wo jetzt der Betonklotz ist. Jetzt ist Jonathan platt. Er wünschte es wäre auch mit ihm schon vorbei. Er denkt gar nicht daran, dass es vielleicht entfernt eine Möglichkeit der Rettung gebe. Er hofft es zwar, aber was soll man schon tun, wenn so ein Schacht einstürzt? Bis man sich da durchgebuddelt hat, vergehen doch Tage. Und Tage hat er nicht. Und überhaupt. Wenn sie schon nahe wären, würde er dann nicht schon Gedröhne und Gerumpel von Maschinen und Baggern und sonst was hören? Aber es ist still, absolut still.
Aber ich will nicht sterben.
Er kann sich vorstellen, wie aus aller Herren Länder die Fernsehteams ihre Objektive auf den Unglücksort richten. Wie diese Grottenzucht von Menschen allesamt auf den Fernseher gaffen und ganz geil dabei werden, wenn sie hören, dass es bestimmt zweihundert Tote gegeben hat. Wie schön, dass das Leben doch nicht so langweilig wie Lindenstraße ist. Wie schön, dass noch Menschen sterben.
Objektive.
Er hat eine absurde Idee. Hastig fummelt er in dem Rucksack rum erwischt schließlich das, wonach er sucht, dass was er braucht um denen zu geben, wonach sie verlangen. Die Canon EOS 3000N. Die anderen hatten ihn ausgelacht, warum er ausgerechnet das schwere Teil durch Madrid mit sich rumschleppen wollte und er meinte, er wolle gute Fotos machen. Und sie hatten gefragt, wovon er die bezahlt hätte, bei arbeitsloser Familie und eigener chronischer Joblosigkeit. Und er hatte gesagt, ein paar aus der Siebten und der Achten hätten für ihn zusammengelegt und dann hatten sie genickt und gelacht. Aber er hatte gelogen. Er wollte vor den anderen nicht doof dastehen. Denn niemanden hatte er dafür ausgenommen. Das hier ist kein Nikeshirt. Das hier sollte mal seine Zukunft werden. Jeder Mensch hat einen Traum. Jeder will mal etwas aus sich machen und wenn man akzeptiert, dass die Gesellschaft einen ausgrenzt und den Kuchen des Erfolges für sich alleine haben will, da gerät man in die Abwärtsspirale aus Frust, Hast, Belustigung und einem absurden Machtgefühl, wenn man Kleinere zusammenhaut. Aber er hatte die Hoffnung nie ganz aufgegeben. Er wollte schon immer Fotograf werden und für die Canon hat er ein ganzes Jahr gespart. Er hat einen Extratopf in seinem Regal, in den er nur ehrlich verdientes Geld gesteckt hat. Von Pfandflaschensammeln bis extrem spärliches Taschengeld. Er fand und findet es noch immer richtig, so gehandelt zu haben. Er weiß nicht warum, aber die Canon wollte er ehrlich verdienen. Das war ihm damals sehr wichtig gewesen.
So böse bin ich gar nicht. Nicht so böse wie die anderen. Herrjeh, ich bin nur ein erbärmlicher, frustrierter Mitläufer.
Er klappt den Blitz hoch und dreht am Einstellrad von Off eine Position weiter auf Automatik. Er weiß, dass er noch mindestens zwanzig Fotos auf dem Film hat. Der Blitz heult leise, als er sich aufläd, bis das Gehör den Piepton nicht mehr wahrnehmen kann. Er drückt auf den Auslöser. Der Blitz tut in den Augen weh und pocht hinter den Schläfen. dann wartet er, wie sich der Blitz wieder aufläd.
Vielleicht ist es ein Geschenk, dafür, dass ich einmal wirklich ehrlich war, dass ich nun die besten Fotos meines Lebens schießen darf.
Er schüttelt den Gedanken sofort ab. Das ist einfach zu sentimental. Er lebt noch, weil er Glück im Unglück gehabt hatte. Mehr nicht. Es gibt keinen Gott und fertig. Es gibt nur die Masse, die vor dem Fernseher sitzt und so gerne zusehen würde, wie er hier unten langsam stirbt. Sollen sie doch kriegen, was sie haben wollen. Er verschwendet fünf Fotos an seine Umgebung. Dann beginnt er sich selbst zu fotografieren. Drei Mal. Er bemüht sich dabei, völlig ausdruckslos zu sein. Er würde gerne den Mittelfinger ins Objektiv halten, doch er lässt es. Dann schlägt ihm etwas ins Gesicht. Es muss ein Steinchen sein. Die Betonplatte unter ihm beginnt zu zittern. Auch die Stange vibriert. Sein Bauch fängt an zu kreischen. Und er kreischt mit. Er kann sich nicht daran erinnern, jemals im Leben so gebrüllt zu haben. Es quietscht, die Stange biegt sich und reißt seinen Bauch weiter auf. Irgendwas fällt aus ihm raus. Und er kann nichts tun, als zu heulen und sich weiter zu Fotografieren, bis alles noch schwärzer und dunkler wird.

Als er das zweite Mal zu Bewusstsein kommt, ist er sofort klar bei allen Gedanken. Er weiß sofort was passiert ist und wo er ist. Und dass, obwohl sich die Schwärze wieder auf null reduziert hat. Seine Hand ist leer und er fängt an zu schreien.
„Wo ist sie? Wo ist sie?“, wie klar die Luft ist. Etwas rauscht. Licht?
Eine Hand drückt sich auf seine Brust und eine Stimme spricht ihm etwas Unverständliches aber Beruhigendes zu.
Ich verstehe doch kein Spanisch, du Trottel, von... was bist du überhaupt?
Da ist noch einer in seinem Loch. Er kniet vor ihm, wo vorhin noch der Betonklotz war. Man hat ihn vielleicht zur Seite geschafft. Die Stange steckt noch immer in seinem Bauch, aber sie hört wenige Zentimeter über der Bauchdecke auf. Einer von den beiden hier unten muss sie abgesägt haben. Und was machen sie nun? Das Licht kommt jedenfalls aus zwei Leuchtröhren, das Rauschen kommt aus einem gräulichen Rohr. Sie pumpen Luft hinunter. Aber wo ist die Canon? Er schaut nach oben. Ein greller Lichtkreis. Es ist so, als würde in einem tiefen Brunnen sitzen und nach oben sehen. Von dort müssen sie gekommen sein. Er stellt sich nicht die Frage, woher sie wussten, wo sie graben mussten, um ihn zu finden, er stellt sich nicht die Frage, wie lange es gedauert hat, ihn zu finden, wie lange er wieder weg war und was das für ein ekelhafter Geschmack auf seinen schroffen Lippen ist. Nur die Canon ist wichtig.
„Allemania“, ruft er dem Mann neben sich zu, der ihm die Hand auf die Brust gelegt hat. Der Mann nickt. Er trägt einen weißen Schutzhelm. Das Gesicht wirkt im fahlen Licht wie in Stein gemeißelt.
„Foto!“, ruft er.
Der Mann nickt nicht. Er spricht ihm wieder auf spanisch etwas zu.
Ich versteh doch kein Spanisch!
Und dann schreit er auf. Ein schier unglaublicher Schmerz, noch gemeiner und fieser und brüllender als die Stange in seinem Bauch Es schüttelt ihn durch. Ein kreischendes Geräusch mischt sich in seinen Schrei. Ihm wird wieder ganz duselig. Der Mann klatscht ihm zweimal mit dem Handrücken ins Gesicht und er schafft es, dieses Mal bei Bewusstsein zu bleiben. Der Schmerz hört nicht auf. Er pocht irgendwo an seinem Bein. Nun merkt er auch, dass er nicht mehr im 45 Gradwinkel liegt, sondern ganz flach auf dem Boden. Das muss es sein. Bei den Grabungen hat sich alles verrückt, ist eingestürzt und... aber er hatte doch nichts gehört. Kein Grummeln, kein Rumoren. Da war nichts gewesen, als alles zu zittern anfing. Und dann? Wehe, wenn ein Betonklotz auf die Kamera gefallen ist. Wehe! Er dreht den Kopf von rechts nach links. Da ist sie. Nur einen Meter links von ihm. Dort liegt auch die Wasserflasche, die ihm entglitten war. Er greift nach der Canon aber der Mann hält seinen Arm fest.
Er will was sagen, wenigstens auf English, aber ihm fällt in seiner Verwirrung einfach kein Wort ein. Er will noch mal nach der Canon greifen und nun ist er schneller als der Mann. Er presst die Kamera an die Brust, der Mann sagt wieder etwas und nun schreit plötzlich sein linkes Bein auf. Er schreit wieder mit und drückt auf den Auslöser. Er fotografiert sich dabei, wie man gerade sein linkes Bein amputiert. Er weiß nicht, wie es passiert es, wie er eingeklemmt wurde. Am Anfang waren seine Beine noch frei gewesen. Er hatte den Rucksack mit seinen Beinen... Wieder wird ihm schwindelig und wieder verhindert der Mann die Ohmnacht mit wohl dosierten Schlägen auf die Wangen.
Wenn ich ohnmächtig werde, bin ich tot, denkt er. Die Welt dreht sich, der helle Fleck über ihm kommt näher und entfernt sich dann wieder. Der Mann will ihm die Kamera wegnehmen, er schlägt ihn auf den Handrücken. Er muss drei Mal zuschlagen, bis man ihn endlich versteht.
„Vale“, sagt der Mann und hebt die Hände entschuldigend. Der Rest passiert wie in Trance. Er scheint zu schweben und merkt nur beiläufig, wie man ihn noch oben zieht. Ob an Gurten oder ob sie ihn Tragen, kann er nicht feststellen. Und als dann neue Hände nach ihn greifen und er vollends nach oben gezogen wird, schlägt ihm das Licht wie ein Vorschlaghammer ins Gesicht. So muss sich der Junge aus der Achten gefühlt haben, der ihm sein Shirt finanziert hat und von da an beschließt er, nie wieder gemein und böse zu sein. Aber das hat nichts mit seiner Rettung zu tun oder einer eventuellen Läuterung in dem dunklen Loch tief unter der Erde. Er hat es beschlossen, einfach so aus heiterem Himmel, so plötzlich und grundlos, wie, als alles plötzlich zu zittern angefangen hatte. Jemand legt eine Decke um ihn und plötzlich geht es erneut aufwärts. Er sitzt auf einer Trage, die nun angehoben wird. Mit der Stange im Bauch will er nicht liegen, er will aufrecht sitzen, denn dann tut es nicht so weh. Die Canon liegt in seinem Schoß. Er wird davongetragen und seine Augen gewöhnen sich langsam an die unerträgliche Helle. Um ihn herum sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Rechts von ihm, hinter einer Absperrungsleine und wuselnden Polizisten, glotzen ihn hunderte Objektive an. Fotoapparate, TV-Kameras. Er dreht die Kamera auf die Journalistenschar und drückt ab.