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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MANGAS - Segen oder Fluch?



Amigo
02.06.2006, 09:35
Wie von einigen Vorgeschlagen, machen wir also einen neuen Thread auf, um über dieses kontroverse Thema zu diskutieren.

Meine Meinung dazu ist ja bekannt: Es gibt natürlich tolle Comics aus Fernost, die viele neue Leserschichten begeistern (nicht nur junge Mädels). Ich selbst bin Fan einiger Serien (Akira, Spriggan) und wir verdanken dem Manga- und Anime-Boom auch, dass wir, als Grafik-, Repro- und Lettering-Dienstleister im Comicsektor, momentan viel zu tun haben.

Die andere Seite der Medaille ist, dass traditionelle Comics bei den großen Verlagen und bei den Comicfach- und Buchhändlern auf's Abstellgleis geschoben werden, weil man mit Mangas momentan eben besser und leichter verdienen kann. Mangas verdrängen so die "alten" Comics, was nicht nur wir zu spüren bekommen.

Das finde ich persönlich einfach schade. Und besonders schade finde ich das "Nachtreten" mancher Verleger und Presseleute, die seit einiger Zeit die Mär verbreiten, dass die frankobelgischen Comics schlichtweg unverkäuflich sind, die falschen Themen behandeln, nichts Neues bringen, für die heutge Jugend völlig uninteressant sind, die Krise also selbst verschulden ... dabei müsste ja eigentlich jedem klar sein, dass dies nur vorgeschobene Begründungen sind, mit denen die Verlage ihre Umstellung auf Mangas rechtfertigen.

Viel ehrlicher wäre ein Stement wie: "Die traditionellen Comics sind so gut, kreativ und innovativ wie in den vergangenen 30-40 Jahren, daran hat sich nichts geändert. Auch die Leserschaft ist nicht plötzlich kollektiv verstorben. Wir und die Comichändler haben aber dennoch beschlossen, nur noch auf Comics aus Fernost zu setzen, da wir wegen der neuen Leserschichten damit schneller mehr Geld verdienen können. Das tut uns jetzt natürlich leid für die Fans westlicher Comics, die wir jetzt nicht mehr mit vollem Engagement bedienen können, aber so ist das nun mal in einer Marktwirtschaft."

Comics wurden schon oft in die Krise geredet. Abwechselnd wurden das Fernsehen, Computerspiele oder interaktive Internetcomics als Totengräber der guten alten, gedruckten Comics prophezeit. Nichts von alledem hat einen ernstzunehmenden Einfluss gehabt. Die erste wirkliche Bedrohung kommt aber nun ironischweise aus den eigenen Reihen, da die Mangas die großen Verlage und die Läden blockieren und somit die Masse der "alten" Fans über Jahre vom Lesefutter-Nachschub abschneiden. Eine ganze Lesergeneration fällt so weg, eine Tradition wird abgewürgt.

Ich habe zwar den neuen Asterix-Band nicht gelesen, aber anscheinend hat sogar Uderzo mittlerweile die Nase voll von der Übermachtsstellung der Mangas. Und wenn sogar Asterix sich mit dieser Bedrohung herumschlagen muss, ist es wirklich ernst. ;)

Wir, als kleiner Verlag, tun unser Möglichstes, um die (nach wie vor) guten, alten Comics zu fördern und neue Leserschichten dafür zu begeistern. Ich fürchte aber, dass wir und die anderen "Kleinen" auf verlorenem Posten stehen, da man die breite Masse leider nur als Großverlag erreichen kann.

Unregistriert
02.06.2006, 11:19
Das finde ich persönlich einfach schade. Und besonders schade finde ich das "Nachtreten" mancher Verleger und Presseleute, die seit einiger Zeit die Mär verbreiten, dass die frankobelgischen Comics schlichtweg unverkäuflich sind, die falschen Themen behandeln, nichts Neues bringen, für die heutge Jugend völlig uninteressant sind, die Krise also selbst verschulden ... dabei müsste ja eigentlich jedem klar sein, dass dies nur vorgeschobene Begründungen sind, mit denen die Verlage ihre Umstellung auf Mangas rechtfertigen. .

Wenn Du den Gedanken zu Ende führst, wird Dir klar, warum die Frankobelgier im Comic-Ghetto existieren. Die heutige Jugend mag sich durchaus für den einen oder anderen Stoff interessieren können, aber zeig mir den Jugendlichen, der für 48 Seiten zwischen 15 und 20 Euro ausgibt. Das sind Preissegmente, die nur noch von älteren Leuten angegangen werden können. Und genau darum sind die Frankobelgier im Ghetto. Sie sind zu teuer, um neue Leser zu gewinnen.



Auch die Leserschaft ist nicht plötzlich kollektiv verstorben. .

In gewisser Weise schon. Und zwar aus dem selben Grund, warum die Hethke-Zahlen rückläufig sind. Interessen ändern sich, anderes wird wichtiger und irgendwann bleibt halt auch nicht mehr so viel Kohle übrig, um sie in - und das sind sie letzten Endes - Luxusgüter zu investieren.

L.N. Muhr
02.06.2006, 11:27
@Da-Kima
Hast schon recht. Ein wenig Manga finde ich durchaus OK - aber was momentan in Deutschland (und wohl auch dem Rest von Europa) abgeht, ist echt zu viel des Guten.

was hierzulande abgeht, ist keine frage von "zu viel des guten", sondern von "zu viel des falschen".

sich manga zu verweigern, weil er manga ist, ist blödsinn. entweder etwas gefällt, etwas scheint einem gut - oder nicht. das ist in der tat das einzige kriterium, und es ist auch das kriterium der meisten kleinverlage.

hätte carlsen, als dino und panini auf dem höhepunkt der superhelden-welle waren, die neuveröffentlichung von "watchmen" lassen sollen, weil es schon dutzige und mehr superhelden-comics gab? (oder ersetze durch "superman: for all seasons" oder "batman the long halloween" bei ehapa.)

das scheint mir, im sinne eines qualitativ hochwertigen programms, unsinnig.

mit trend hat das nichts zu tun, sondern mit qualität. frag etwa mal dirk rehm - die mangas, die er bringt, laufen a) relativ schlecht (also kein vorrangig pekuniäres interesse, jeder fil oder mwail spülen mehr in die kasse) und sind b) wirklich aus überzeugung ausgewählt. jedenfalls habe ich das so verstanden.



Ob die frankobelgischen Comics in der Krise sind, dazu kann ich nichts sagen. Ich lese sie nicht. Aber wenn ich mir die Titel und die Inhaltsangaben der Comics ansehe, dann glaube ich, dass die Frankobelgier das Problem schon lange haben, das die Mangas jetzt bekommen: Es findet keine Entwicklung mehr statt. Oder zumindest nur ganz selten.

hier müssen wir folgendes sehen: die unselige, nachgerade bescheuerte lizenzpolitik vieler verlage, die aus einem riesigen pool ein winziges tröpfchen abgreifen und das mitwachsen der leserschaft dadurch konsequent blockieren.

wer heute in deutschland mangas liest, findet, sobald er über 18 und nicht komplett fanatisiert ist, kaum noch relevante stoffe. (es gibt ein wenig erwachsenen-material, aber vorrangig im bereich der action-unterhaltung. also auch keine grosse bandbreite.) dass keine entwicklung stattfindet, kann aber grundsätzlich verneint werden. manga in japan und die bande dessiné entwickeln sich permanent weiter. trondheim und larcenet auf der spitze der französischen alben-charts sprechen eine deutliche sprache dafür, dass auch für die franzosen der einheimische comic nicht mehr nur hergé und franquin sind.

für die deutschen verlage scheint mir wichtig, derartiges ebenfalls zu transportieren. nur - die grossen verlage können oder wollen das nicht. man sehe sich an, wo trondheim, blain, sfar, larcenet veröffentlicht werden. ebenso wird es im bereich der mangas aussehen. hier sind, wenn es um weiterentwicklungen geht, die kleinverlage gefragt. (also vergleichbar der musikszene, wo alle neuen sounds auch der indie-szene entspringen.)

warum sich dagegen wehren? comic hört an keiner staatengrenze und keiner leserichtung auf.
~~~~~
nachtrag zu "samurai executioner": ich bin v.a. von kojimas umwerfender bildsprache gefesselt, die nicht umsonst zu millers wichtigsten inspirativen quellen zählt. kaum ein zeichner vermag so brillant schnitte und perspektiven einzusetzen und atmosphäre zu erzeugen. darum bleibe ich auch dabei, dass das richtig fettes kino ist, das perfekt zu CC passen würde.

göllner, sach doch auch mal was!
~~~~~
2. nachtrag (bissel habe ich mit mir gerungen):


Andere Mangas, nur weil es eben Mangas sind, müssen wir aber erst mal nicht bringen.

das hat auch nie einer gefordert. oder vorgeschlagen. sorry, aber in dem punkt bist du schlicht unfair.

ich habe SE vorgeschlagen, weil es ein guter comic ist. ich habe mir gedanken zu einer potentiellen marktpositionierung gemacht. ich habe SE nicht vorgeschlagen, weil es ein manga ist und ich unbedingt will, dass irgendwer auf teufel kom raus mangas veröffentlicht.

du siehst, dass mich deine aussage recht direkt betrifft. vielleicht zerschlage ich damit jetzt gutes porzellan zwischen uns, aber: ich möchte um die fairness bitten, nur auf sachen einzugehen, die auch wirklich gesagt wurden.

ps:


Ich kenne mich mit Mangas ja auch gar nicht aus - ich bin weder mit Mangas aufgewachsen, noch beherrsche ich die Sprache um die Qualität neuer Stoffe beurteilen zu können.

ich bin mit dem "mosaik" aufgewachsen. theoretisch dürfte ich also weder mit eidalon/ modern tales noch mit CC was anfangen dürfen. aber ich habe die hoffnung, dass ich mich dennoch recht wacker mit z.b. den stoffen dieser beiden verlage schlage. :D
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Die andere Seite der Medaille ist, dass traditionelle Comics bei den großen Verlagen und bei den Comicfach- und Buchhändlern auf's Abstellgleis geschoben werden, weil man mit Mangas momentan eben besser und leichter verdienen kann. Mangas verdrängen so die "alten" Comics, was nicht nur wir zu spüren bekommen.

Das finde ich persönlich einfach schade. Und besonders schade finde ich das "Nachtreten" mancher Verleger und Presseleute, die seit einiger Zeit die Mär verbreiten, dass die frankobelgischen Comics schlichtweg unverkäuflich sind, die falschen Themen behandeln, nichts Neues bringen, für die heutge Jugend völlig uninteressant sind, die Krise also selbst verschulden ... dabei müsste ja eigentlich jedem klar sein, dass dies nur vorgeschobene Begründungen sind, mit denen die Verlage ihre Umstellung auf Mangas rechtfertigen.

1. die comics standen schon vor der manga-welle auf dem abstellgleis. was du auftischst, ist ein altes, unsägliches, falsches ursache-wirkung-konstrukt.

2. keiner der wirklich wichtigen comicjournalisten dieses landes erzählt, dass FB-stoffe grundsätzlich unverkäuflich seien. aber die wahrheit ist doch: die meisten FB-stoffe sind derzeit in D unverkäuflich. dass es auch totale bestseller gibt ("persepolis") zeigt natürlich, dass hieran nicht die herkunft, sondern die inhalte und deren grafische präsentation schuld sind. aus solchen aussagen aber ein (völlig unsinniges, da motivloses) "nachtreten" zu konstruieren, finde ich von jemand, der von sehr viel sehr guter presse in den letzten jahren direkt profitiert hat, gelinde gesagt, unverschämt. du kennst genug journalisten, um zu wissen, dass die lage anders aussieht.


Auch die Leserschaft ist nicht plötzlich kollektiv verstorben.

äh ... doch. schau dir doch mal das alter der leserschaft an.


Ich habe zwar den neuen Asterix-Band nicht gelesen, aber anscheinend hat sogar Uderzo mittlerweile die Nase voll von der Übermachtsstellung der Mangas. Und wenn sogar Asterix sich mit dieser Bedrohung herumschlagen muss, ist es wirklich ernst. ;)

es ist nicht ernst, sondern doof. was uderzo da abzieht, ist französisches chauvi-gewitzel auf niedrigstem niveau.


Wir, als kleiner Verlag, tun unser Möglichstes, um die (nach wie vor) guten, alten Comics zu fördern und neue Leserschichten dafür zu begeistern.

du weisst, dass dieser satz auch von hethke stammen könnte?

Amigo
02.06.2006, 12:07
1. die comics standen schon vor der manga-welle auf dem abstellgleis. was du auftischst, ist ein altes, unsägliches, falsches ursache-wirkung-konstrukt.

Wie ich schon geschrieben hatte: Die frankobelgsichen Comics wurden schon oft totgeredet - was aber nie gestimmt hat. Es gab immer ein Auf und Ab. Schwankungen sind in Märkten völlig normal. Das "Auf" wird diesmal allerdings durch die Mangaschwemme verhindert. Die großen Verlage und die Händler haben sich von ihnen verabschiedet weil sie nicht so lukrativ sind wie populäre Mangareihen. So kann es kein Revival geben. Du sagst es ja selbst: Die guten, neuen innovativen Stoffe erscheinen hierzulande bei Verlagen mit kleiner Reichweite, die keinen neuen Aufschwung erzeugen können - egal wie gut die Stoffe sind. Findest du das etwa nicht schade und "ungerecht"? Und sind daran etwa nicht die Mangas schuld?


2. keiner der wirklich wichtigen comicjournalisten dieses landes erzählt, dass FB-stoffe grundsätzlich unverkäuflich seien. aber die wahrheit ist doch: die meisten FB-stoffe sind derzeit in D unverkäuflich. dass es auch totale bestseller gibt ("persepolis") zeigt natürlich, dass hieran nicht die herkunft, sondern die inhalte und deren grafische präsentation schuld sind. aus solchen aussagen aber ein (völlig unsinniges, da motivloses) "nachtreten" zu konstruieren, finde ich von jemand, der von sehr viel sehr guter presse in den letzten jahren direkt profitiert hat, gelinde gesagt, unverschämt. du kennst genug journalisten, um zu wissen, dass die lage anders aussieht.

Ich habe schon oft genug gelesen, dass FB Comics nicht kreativ und innovativ genug seien, dass Mangas eine breitere Themenpalette abdecken, das man FB Comics also praktisch pauschal abschreiben kann. Das ist Unsinn, das ist falsch und das müssten du und deine Pressekollegen eigentlich auch wissen (manche wissen es auch). Die frankobelgischen und die US-Comics haben durch aus die Kraft sich immer wieder selbst zu erneuern und so "spannend" zu bleiben - das war die letzten 30 Jahre so und ist heute noch so (im Gegensatz zu Hethke, der sein programm nicht immer wieder innovativ erneuert). Nur ist eben jetzt die Konkurrenz durch die Mangas zu übermächtig, zu stark. Das ist der Markt, das ist eben so. Aber den FB Comics ihre Kraft und "Würde" zu nehmen, deren Machern ihr Können abzusprechen, finde ich unfair und verantwortungslos. Das meinte ich mit "Nachtreten" und genau das ist es in meinen Augen.

Breedstorm
02.06.2006, 12:45
Finde es positiv, daß die Kids so überhaupt Comics lesen. Und das TV (RTL2 und Co.) bringen die Kids eben zu den Mangas.
Symbiosen wurden ja auch schon zu genüge gestestet; Star Wars Mangas, Batman-Child of Dreams, Marvel-Mangaverse etc. Scheint aber auch nicht richtig zu laufen.
Mir persönlich gefallen schon die Zeichnungen meist nicht. Trotz Aufwachsen mit Captain Future ;) Habe schon diverses getestet, nicht mein Ding.

Hluhluwe Umfolozi
02.06.2006, 13:13
Nur ist eben jetzt die Konkurrenz durch die Mangas zu übermächtig, zu stark. Das ist der Markt, das ist eben so. Aber den FB Comics ihre Kraft und "Würde" zu nehmen, deren Machern ihr Können abzusprechen, finde ich unfair und verantwortungslos. Das meinte ich mit "Nachtreten" und genau das ist es in meinen Augen.

Ich bin in als Mittdreissiger einem guten Mittelalter, habe früher FB (viel Moebius, der ewige Krieg etc.) sehr gerne gelesen, aber auch schon früh Kram wie Akira mitbekommen, fand dann 2000AD super (wenn da keine Manga-Elemente drin sind, weiss ich auch nicht) und habe über Lobo dann wieder zu den Superhelden gefunden. Man kann sagen, dass ich mit verantwortlich bin für den Niedergang des FB, denn ich kauf es auch nicht mehr. Heute: Immer weniger Superhelden, weil ich die guten alten Stories nachgekauft habe und aktuell mich wenig reizt, da bin ich Rosinenpicker, überhaupt kein FB, aber, tataa, viel Manga. Ich finde, dass aus dem asiatischen Bereich unheimlich gute und starke Impulse kommen. Bin in Opportunist? Mitläufer? Verwässerer? Verräter der reinen alten Comickultur, die leichten Aquarells, der wortreichen Geschichte, der 6 Seiten Alben für 1000 Mark, die alle 10 Jahre veröffentlicht werden? Ja, das bin ich, heute warte ich auf Mangas 10 Jahre, dafür kosten die wenigstens 1000 Euro bei schlechter Produktion :) insofern hat sich für mich nichts geändert. Aber ich trete schn nach: Wo ist der FB-Comic, der mich so gefangen nimmt wie z.B. Eden oder mit mitreißt wie Battle Angel Alita. Empfehlungen bitte, ich kauf es auch wenn es mir gefällt, ich bin ja kein Ignorant. Da ist aber für mich nichts auf dem Schirm!!! Und Mangas nicht zu veröffentlichen, weil sie so übermächtig und stark sind, ist doch gerade bei der geringen Bandbreite an lesbaren Erwachsenen-Mangas, die hier veröffentlicht werden, schon beinahe eine Wahnsinnskategorie. Was ist denn ein Manga? Aus welchem Land kommt der denn? Oder ist das ein Zeichenstil? Es ist ja Deine Entscheidung, was du veröffentlichen wirst, aber die Begründung deiner Entscheidung finde ich gefährlich, weil sie polarisert, ohne die Kategorien zu definieren. Bitte tu das, und dann begründe, warum ihr gerade Sin City veröffentlich, das grafische Grenzgängertum schlechthin, und nichts aus dem traditionellen Herzen der amerikanischen Comicwelt (zum Beispiel die Peanuts, hehehe). Naja, Würde hin oder her, die FB sind halt zur Zeit totale Luschen IMHO ;)

P.S.: Ich sehe gerade, dass in dem Ursprungsthread meine Meinung von anderen bereits ähnlich argumentiert wurde. Glückwunsch dafür, Ihr habt natürlich Recht :) Nehmt diesen Beitrag bitte als eine Ergänzung ohne bereichernden Inhalt, jetzt ist er aber schon getippt und bleibt stehen. Entschuldigung...

Mark O. Fischer
02.06.2006, 14:11
Wo ist der FB-Comic, der mich so gefangen nimmt wie z.B. Eden oder mit mitreißt wie Battle Angel Alita. Empfehlungen bitte, ich kauf es auch wenn es mir gefällt, ich bin ja kein Ignorant.Golden City (http://www.epsilongrafix.de/shop_artikelart2.php3?svArtikelArt=Golden%20City)

Ansonsten sehe ich die Mangas eher als Chance statt als Gegner. Die Comic-Abteilungen in den Buchhandlungen wurden schon vor dem Manga-Boom abgebaut. Die Mangas haben eine junge Generation zum Comic Lesen wahrhaft animiert. Unser gegenwärtiges Problem ist nur, das japanische, amerikanische und europäische Comic-Stile und -Formate gegeneinander ausgespielt werden. Die Zukunft liegt im Aufweichen der Grenzen: Junge Comic-Zeichner, deren Stil von Mangas beeinflusst ist, aber darüber hinausgeht, die auch farbig und auch für größere Formate zeichnen. So finden auch Alben neue von Mangas beeinflusste Leser.

Hluhluwe Umfolozi
02.06.2006, 14:30
100% ACK. Und Golden City sieht ganz gut aus, das werde ich mal "in echt" evaluieren. Und so Früchtchen wie Robert Labs machen das doch auch ganz anständig...

Huckybear
02.06.2006, 14:46
[Die Zukunft liegt im Aufweichen der Grenzen: Junge Comic-Zeichner, deren Stil von Mangas beeinflusst ist, aber darüber hinausgeht, die auch farbig und auch für größere Formate zeichnen. So finden auch Alben neue von Mangas beeinflusste Leser.

Das ist doch ganz genau im Sinne vom Label Cross Cult ;)

@Hluhluwe Umfolozi
Leo Serien wie Epsilons Aldebaran/Betelgeuze gehen vom erzählerischen übrigens auch leicht in die Richtung Naoki Urasawa (20th Century Boys) !

FinalSpirit
02.06.2006, 14:49
amingo welchen zweck hat dieser thread ? auf was wollt ihr hinaus?
sollen alle weniger mangas kaufen?

L.N. Muhr
02.06.2006, 15:10
Wie ich schon geschrieben hatte: Die frankobelgsichen Comics wurden schon oft totgeredet - was aber nie gestimmt hat. Es gab immer ein Auf und Ab. Schwankungen sind in Märkten völlig normal. Das "Auf" wird diesmal allerdings durch die Mangaschwemme verhindert. Die großen Verlage und die Händler haben sich von ihnen verabschiedet weil sie nicht so lukrativ sind wie populäre Mangareihen. So kann es kein Revival geben. Du sagst es ja selbst: Die guten, neuen innovativen Stoffe erscheinen hierzulande bei Verlagen mit kleiner Reichweite, die keinen neuen Aufschwung erzeugen können - egal wie gut die Stoffe sind. Findest du das etwa nicht schade und "ungerecht"? Und sind daran etwa nicht die Mangas schuld?

nein, sind sie nicht.

innovation kommt in 90% aller fälle von unten. grade im kultursektor. was wir heute als populäre musik wahrnehmen, wurde vor 10 jahren in kleinen clubs und proberäumen und studios entwickelt und einer kleinen gruppe bekanntgemacht. neue stile, andere wege fangen immer klein an.

im übrigen: wie lange würdest du als verleger eine reihe durchziehen, die sich absolut nicht rechnet? denn das genau verlangst du von den buchhändlern.

und totgeredet wird da gar nix. es wird einfach nur eine bestandsaufnahme gemacht. und die lautet ganz klar: derzeit liegt der FB-markt am boden. punkt. nenne mir einen vernünftigen grund, diese schlichte tatsache nicht auch so zu äussern wie sie ist.


Ich habe schon oft genug gelesen, dass FB Comics nicht kreativ und innovativ genug seien, dass Mangas eine breitere Themenpalette abdecken, das man FB Comics also praktisch pauschal abschreiben kann.

von ernstzunehmenden comicjournalisten?


Das ist Unsinn, das ist falsch und das müssten du und deine Pressekollegen eigentlich auch wissen (manche wissen es auch).

die, die zählen (platthaus, kreitling, balzer, toerne, göllner und so) wissen das.


Nur ist eben jetzt die Konkurrenz durch die Mangas zu übermächtig, zu stark. Das ist der Markt, das ist eben so. Aber den FB Comics ihre Kraft und "Würde" zu nehmen, deren Machern ihr Können abzusprechen, finde ich unfair und verantwortungslos. Das meinte ich mit "Nachtreten" und genau das ist es in meinen Augen.

zeig mir doch mal dieses nachtreten. bitte.

Amigo
02.06.2006, 15:47
amingo welchen zweck hat dieser thread ? auf was wollt ihr hinaus?
sollen alle weniger mangas kaufen?

Nein, natürlich nicht. Ich möchte nur auf das drohende Wegsterben der traditionellen Comics aufmerksam machen und auf die Gründe der Krise hinweisen.

Auch als Leser kann man Verlage dazu bringen, guten westlichen Comics ab und zu eine Chance zu geben.
Man kann seinen Händler bitten, neben den ganzen turmhohen Manga-Stapeln auch mal zwei, drei gute frankobelgische oder US-Comics zu platzieren. Das tut niemandem weh und das könnte den "guten, alten" Comics helfen.
Man kann die Verleger und Journalisten, die immer wieder schreiben, dass die westlichen Comics am Ende sind, dass sie inhaltlich langweilig und nicht innovativ genug sind, darauf aufmerksam machen, dass gerade durch diese Artikel ein ganzes Medium mit langer Tradition totgeredet wird.

Ich mag Mangas, aber ich möchte wegen deren Erfolg nicht die Comics verlieren, die ich früher immer sehr gerne gelesen habe. Die großen Verlage kümmern sich jetzt um eine neue Leserschaft, zu der sich auch ein paar der "Alten" gesellt haben. Wer sich als Leser aber nicht umstellen möchte, die Originalbände nicht lesen kann und sich an der sporadische Erscheinungsweise mancher Serien bei Kleinverlagen stört, hat verloren und muss sich ein neues Hobby suchen.

L.N. Muhr
02.06.2006, 16:01
westliche comics* sterben nicht weg. (wer redet hier jetzt comics tot?) und mangas sind nicht die henker der westlichen comics.

ABER: ich sehe auch keinen sinn darin, hier überhaupt zu trennen. mangas SIND comics. punkt. es ist kein wegsterben, es ist veränderung, die wir sehen.

im übrigen warte ich immer noch auf den beleg der grabgesänge auf westliche comics durch journalisten.

und ich sehe auch keinen mangel an westlichen comics derzeit.

* auch manga sind traditionelle comics. in japan haben sie tradition.

Lola65
02.06.2006, 19:02
amingo welchen zweck hat dieser thread ? auf was wollt ihr hinaus?
sollen alle weniger mangas kaufen?


eher wohl nicht.

jeder sollte Comics lesen die er mag, egal welchen Genres sie sind.

Arminius
02.06.2006, 19:11
Ein Appel an Alle:

Bei all den thematisch verwandten Threads wie "Alles gute Vorschläge" oder "Comic ist tot", habe ich immer den Eindruck, dass aus Mücken Elefanten gemacht werden.

Nur weil die beiden großen Verlage (Carlsen und Ehapa) den Ausstoß ihrer frankobelgischen Comics zurückschrauben, heißt das noch lange nicht, dass man von einem "Wegsterben" westlicher Comics sprechen kann.

Was ist denn mit den Verlagsprogrammen von Avant, Comicplus, Epsilon, Salleck, Edition Moderne, Reprodukt usw.?
Interessiert euch deren Veröffentlichungen nicht? Oder ist euch deren Output zu gering?

Aussagen wie

"Aber wenn ich mir die Titel und die Inhaltsangaben der Comics ansehe, dann glaube ich, dass die Frankobelgier das Problem schon lange haben, das die Mangas jetzt bekommen: Es findet keine Entwicklung mehr statt."

oder

"...dass FB Comics nicht kreativ und innovativ genug seien..."

oder

"...die FB sind halt zur Zeit totale Luschen..."

finde ich zum :kotz:

Habt Ihr z. B. "Zehn Gebote" oder "Quintett" von Frank Giroud gelesen? Ist das kein innovatives Erzählkonzept?
Ist eine Serie wie "Issak der Pirat" keine Erfrischung des Abenteuercomics, abseits der üblichen Stereotypen?
Und eine Reihe wie die "Kollektion Ignatz", in der außergewöhnliche Inhalte sowohl von internationalen Newcomern als auch von etablierten Zeichern und Autoren kreativ umgesetzt werden, stößt bei euch wahrscheinlich auch auf Desinteresse?

Mensch Leute, schaut doch mal nach links oder nach rechts. Wenn Ihre eure verdammten Scheuklappen abnehmen würdet, könntet ihr auch die Comic-Perlen erkennen, die aus Frankreich, Belgien, Italien, Deutschland, Japan oder sonst woher kommen.

Wenn man sich vereinzelt Beiträge in den Foren (unabhängig ob für Mangas oder Alben) durchliest, ist hierfür allerdings noch einiges an Aufklärungsarbeit von Nöten.

Mangas sind weder Segen noch Fluch.

Neue Lese-, Hör- oder Sehgewohnheiten stellen immer eine Bereicherung des kulturellen Lebens dar. Leider vermisse ich aber bei vielen die Bereitschaft sich sowohl auf Neues als auch auf das Altbewährte einzulassen.

Auf den Comicsektor bezogen heißt das, solange die Fronten zwischen den verschiedenen Lesergruppen verhärtet sind, kann es zu keiner Verbesserung der derzeitigen Verkäufe kommen.

Anfang der 90er hatten wir die Situation, dass der Albenmarkt, insbesondere für erwachsene Leser boomte, und man sich gleichzeitig Sorgen machte, dass keine neue junge Generation an Comiclesern heranwächst.

Heute haben wir die eher gegenteilige Situation: eine sehr hohe Auflage an Mangas (speziell für ein sehr junges Publikum) und eine immer geringer werdende Auflagenhöhe des westlichen Comicalbums.

Anstatt sich nun ständig den Kopf zu zermatern, wie man Nicht-Comic-Käufer für Comics (speziell für die FB Alben) interessieren kann, wäre es da nicht vorteilhafter, zunächst aus dem Riesenpotential der Manga-Käuferschicht zu schöpfen, indem man versucht, deren Interesse auch für andere (westliche) Comics zu wecken?

Dazu muss aber erstmal die bisher strikte Trennung zwischen fernöstlicher oder westlicher Herkunft aufgelöst werden, damit Synergieeffekte erzielt werden können.

Deshalb bin ich auch gespannt, wie erfolgreich sich z. B. die Strategie von Tokyopop mit der Veröffentlichung von "BONE" bewahrheiten wird.

PUNKT.

L.N. Muhr
02.06.2006, 19:18
Ein Appel an Alle:

meinst du nicht, dass du da auch die eine oder andere eule nach athen trägst? immerhin habe ich vergleichbares schon heute mittag geschrieben. ;)

ps: appell. oder doch für jeden ein apfel? ;)

Arminius
02.06.2006, 19:38
meinst du nicht, dass du da auch die eine oder andere eule nach athen trägst? immerhin habe ich vergleichbares schon heute mittag geschrieben. ;)

Ich hoffe nicht.


ps: appell. oder doch für jeden ein apfel? ;)

:D
Ein Apfel für jeden? Ich vermute, das würde auch nichts bringen. Die meisten davon würden verfaulen, weil die Leute lieber Birnen essen.:D

Clint Barton
02.06.2006, 21:11
Aufgrund des neu ausgerichteten Interesses der großen Verlage und Händler werden automatisch weniger traditionelle Comics veröffentlicht (es gibt eben nur begrenzte Kapazitäten und finanzielle Mittel in den Redaktionen und Marketingabteilungen der Verlage)

Dennoch hatte z.B. Ehapa bis vor 6 Monaten ein wirklich sehr grosses und umfangreiches Programm an FB-Titeln. Auch schön bunt gemischt mit Mystery (Das geheimne Dreieck), Western (West), Funny (Spoon & White) oder Thriller (Breakpoint) - gekauft hat es aber dennoch keiner.
Und in die FB-Titel musste man z.B. mehr Arbeit reinstecken. Dort bekam JEDER Ehapa-Titel einen individuellen Beschreibungstext (den ja auch eine bezahlte Kraft schreiben muss), während man bei einer Manga-Reihe einen Text für alle Bände (egal, ob 2 oder 42 Bände) schreibt, da es ausreicht.

Es gibt kein öffentliches Interesse (bei den Preisen auch kein Wunder), es gibt keine Unterstützung durch andere Medien (sprich: Zeichentrickserien) und dort, wo es Zeichentrickserien gab (Billy the Cat), liefen die unter Ausschluß der Öffentlichkeit im ÖR-Fernsehen.
Bei Manga sieht das natürlich anders aus, aber die sind nicht der Buhmann für obengenannte Probleme.


und in den Comicshops und Comic-Ecken der Buchhandlungen werden die besten Plätze mit Mangas vollgestellt.

Tja, wenn die Verlage halt nicht wahrhaben wollen, daß das sperrige Albenformat "out" ist...
Wären einige Albenserien noch Renner, sähe das anders aus. Jetzt kommt auf jeden 10ten Albentitel vielleicht mal 1 Hit.


MANGAS schaden DEFINITIV den traditionellen Comics.

Ob die Buchhandlung jetzt den Platz mit Jugendromanen oder Manga füllt... Alben würden auch ohne Manga wahrscheinlich nicht dort im Programm sein.

Die Jugend liest kaum noch und wenn, dann will sie etwas für ihr Geld.

Ein Album kostet €8-14 und hat 48-64 Seiten (ganz selten auch 80). Dafür kriegt man zwei (!) Manga mit je 180-250 Seiten.
Und nicht jeder Manga ist schnell(er) durchgelesen. Klar braucht man für einen Dragon Ball Band nur 20 Minuten (bei ~200 Seiten), aber an einem Band von z.B. Genshiken oder Magister Negi Magi! liest man auch schon mal so lange wie an einem Band von Satrapis "Persepolis", zahlt aber einen weit geringeren Preis.


Es ist einfach FALSCH, wenn man behauptet, dass die frankobelgischen Comics eh in einer Krise gesteckt haben,

Die sind nach und nach in die Krise gerutscht. Die Manga sind ja auch erst seit ca. 2002 so eklatant viele pro Monat.


dass die Inhalte auf einmal uninteressant geworden wären

Da gebe ich dir Recht. Gerade mit "Der alltägliche Kampf" von Larcenet, "Schönheitsflecken! von Peyraud" oder "Le Grand Vampire" von Sfar sind bei den Franzosen ganz grosse Comics erschienen.


und dass die Mangas also nicht für den Niedergang der traditionellen Comics mitverantwortlich sind.

Sehe ich nach wie vor nicht so. Hast du auch so über die Superheldenheftchen getobt, als Dino den Boom ausgelöst hat und traditionelle Stoffe aus den Comicshops verschwunden sind?


man sollte wenigstens eingestehen, dass Mangas die "alten" Comics momentan vom Markt drängen.

Aber wenn dann nur, weil sie schon vorher keine Topseller mehr waren (sofern sie es jemals überhaupt waren).


Erstklassige Ware, die im Laden irgendwo im hintersten Eck steht

Ach Andreas, bei uns im Laden sind die Comics jenseits der Manga, vorallem die Neuheiten, teilweise perfekt plaziert - einen Mattotti oder Loustal wird man dennoch niemals (mehr?) in einer 20.000er Auflage verkaufen.

Und solange ein Spirous nicht 150 Seiten hat und maximal 8€ kostet, wird auch der nur zu den etwas besser laufenden Frankobelgiern zählen.


und die bei den Verlagen nur Stiefmütterlich behandelt wird

Würden sich die Alben gut verkaufen, würde sich jeder Verlag um neue Lizenzen prügeln. Ist aber nicht so. Trotz langem Durchhalten und vielen Versuchen. Gerade efwe hat sich hier im Forum oft und ausgiebig und nachvollziehbar zu dem Thema geäussert. Und der sollte es nun wissen. PUNKT:


Und was würde das ändern?

Eine bessere, marktorientierte Auswahl der Serien?
Warum einen Seller einkaufen (nennen wir ihn mal "ElfQuest"), der vermutlich spielend eine Auflage von 2000+ Exemplare rechtfertigen würde, wenn man doch lieber einen weniger erfolgreichen Titel (nennen wir ihn mal "Torpedo") von vielleicht 500 Exemplaren bringen kann, da man keine Elfen mag?
Von einem Verlagschef erwarte ich etwas objektivere Argumente und bei einem Statement wie, daß man über einen Titel wie "Tank Girl" überhaupt erst mal nachgedacht hat, rollen sich bei mir als Händler die Fussnägel hoch.


Carlsen, Ehapa und Tokyopop kämpfen derzeit darum, wer die Nummer 1 auf den deutschen Markt ist.

Carlsen mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr. Dafür bringen die allein schon zuwenig Titel im Monat raus.


Zusätzlich verstärkt Heyne sein Engagement

Anstatt 3 monatlicher Serien kommen jetzt 5?
Viel habe ich da noch nicht festellen können und das, wo die Zugriff auf die Kodansha-Serien (und damit oftmals die besten) haben.


und auch Panini ist recht aktiv.

Das ist mitlerweile aber auch nur noch Randgeplänkel. Jenseits von (derzeit) Berserk und vielleicht Ragnarök fehlen den auch Topseller.


Für kleine Verlage kann es daher aktuell tödlich sein

In der Tat - den Krieg um die Lizenzen können sie nur verlieren. Erst wenn keiner der Grossen will (was bei "Samurai Executioner" durchaus sein kann), sollte ein Kleinverleger sich rantrauen.


(Ich hoffe nicht, dass das für den Schwarzen Turm oder Schreiber & Leser eintritt. Aber eine potentielle Gefahr dafür sehe ich.)

Der Schwarze Turm bringt IIRC keine Lizenzserien und S&L setzt bewusst auf Stoffe jenseits des Mainstreams und distanziert sich scheinbar bewusst vom Wort "Manga" (überall wird nur von "asiatischen Comics" gesprochen).
Deswegen ist die Serienauswahl dennoch sehr fein (und ich hoffe für die Deutschleser, da´die Bände von Kan Takahama - Kinderbook und Mariko Parade auch bei denen auf Deutsch kommen. Zwei ganz tolle Comics und Kinderbook ist auch was für Fans von Marjani Satrapis "Sticheleien").


Außerdem stimme ich mit Andreas dahingegen überein, wenn er sagt, dass 80% der Mangas in Deutschland mittelmäßig oder noch schlechter sind.

Liest du sie alle?
Ich wage mich nämlich nicht an so eine Behauptung, verdrehe aber auch jedes Mal beim Auspacken der ware die Augen, wenn der x-te gleichaussehende Shôjo- oder Shonen Ai-Manga aus den Paketen gezogen wird.
Schlimm finde ich es als Händler vorallem, daß das Zeug auch noch oft so ähnlich heisst (Go Virginal!/Virgin Crisis; Kare Kano/Kare First Love).


In den Anfangstagen der Mangas sind hauptsächlich die Spitzentitel erschienen.

Dragon Ball, Sailor Moon und Ranma also?



Außerdem waren sie neu: neue Geschichten, neuer Stil, neue Ideen. Für die meisten Mangas, die derzeit erscheinen, kann man sagen: „Hatten wir schon mal.“ Ich brauch mir dazu nur meine Liste der Mangas ansehen, die ich lese. Sie wird von Monat zu Monat kürzer.


Meine wird wieder länger. Liegt aber daran, daß die Liste mal auf Null war. :D
Mittlerweile picke ich mir die Rosinen aus und ein dezentes Cover wie bei "Line" , "XS" oder "Anne Freaks" hebt sich ganz wohltuend von den quietschbunten Manga ab.



Ich glaube allerdings nicht, dass Mangas den „traditionellen“ Comics schaden. Mangas haben es geschafft, den langsamen Rückzug der Comics aus dem Buchhandel zu stoppen, ja sogar umzukehren. Sie haben es geschafft, neue Leser in die Comics zu bringen. Jetzt liegt es also an uns, dieses vorhandene Potential auszunutzen.

Well said.



Aber wenn ich mir die Titel und die Inhaltsangaben der Comics ansehe, dann glaube ich, dass die Frankobelgier das Problem schon lange haben, das die Mangas jetzt bekommen: Es findet keine Entwicklung mehr statt. Oder zumindest nur ganz selten. Die Inhalte sind austauschbar geworden.

Das trifft aber letztendlich auch fast jede Comicserie zu.



Bei den Superheldencomics versuchen DC und Marvel gerade, diesem Dilemma zu entkommen (One Year Later/Civil War).

Nö. Bei DC und Marvel hats man sich der Phantasie hingegeben, noch mal Neuleser zu kriegen. Diese Phantasie hat sich erledigt und jetzt versucht man nur noch, die restliche, verbliebene Leserschaft abzugreifen. Raff, Raff - nach uns die Sintflut. Das die beiden Verlage mit dieser Politik den im Sterben befindlichen Nicht-Mangamarkt fast gänzlich töten, ist egal. Denn momentan haben die Kleinverlage darunter zu bluten.


1. Die Zeichner zeichnen auf Teufel komm raus in japanischer Leserichtung.

Weil die Leser von Manga sich daran gewöhnt haben. Als ich zum ersten Mal DB gelesen habe, habe ich mein LTB danach auch hinten aufgeschlagen. :D



Sie sollten eigentlich wissen, dass sie keine Chance haben, jemals in Japan veröffentlicht zu werden.

Nein, aber wenn man z.B. bei Tokyopop veröffentlicht wird, ist die Chance, auch in den USA etc. (halt da, wo es TP gibt) veröffentlicht zu werden, relativ gross (Yonen Buzz von Christina Plaka erscheint z.B. aktuell in Bush-Country).
Grösseres Publikum und japanische Leserichtung und Verlegung an einen gleich fremden Ort (Tokyo hat für Europäer und Amis etwas fremdes) machen es leichter und die Amis fragen sich nicht "Where the **** is Hintertupfingen".
Ausserdem ist Deutschland als Lokalität doof.
In der Bronx hast du die "Yo Man!"-Fraktion. Das ist irgendwo cool.
In Berlin hast du die "Ey, Alda was geht?"-Deppen. Definitiv uncool. Sowas muss man schon den ganzen Tag über ertragen.

Ansonsten stimme ich mit "wenigstens Europa" überein.


Ich kann da nur aus eigener Erfahrung sagen: Früher habe ich mir regelmässig viele Comics gekauft, weil es in jeder Buchhandlung ein gute Auswahl an Comicalben von Carlsen und Ehapa gab

Tja, damals haben Carlsen und Ehapa darum gekämpft, wer Nr. 1 ist. Hmmm...
Damals hatten die Leute aber auch mehr Geld und die Verlage hätten sich NIE getraut, ein 48-Seiten-Album für 12€ unter die Leute zu bringen.


Kleinverlage werben wenig, haben keinen Vertreter, keinen guten Stand im Buchhandel, keine Marketingabteilung,

Ich bin immer noch der Meinung, daß die Kleinverleger sich zusammentun sollten, um einen Vetreter finanzieren zu können.
Andererseits kann man sich den auch sparen, solange einige Verlage immer noch an "nicht zeitgemässen Formaten" festhalten. Eulen. Athen.


alles ist mit Mangas belegt und vollgestellt. Ich werde schlichtweg nicht mehr dazu animiert Comics zu kaufen, mir wird nichts angeboten!

Ich kenne neben unserem Laden ja leider nur noch den Pin-Up in Köln, aber bei beiden Läden ist dies nicht so.
Leider fehlt mir für eine Tour de Comicsgop die Zeit, um das nachzu"prüfen".

Die Händler überlegen halt marktorientiert:
Bestell "ich" 20 Manga (neben wir mal einen aktuellen Hit wie Zettai Kareshi oder "Shinshi Doumei Cross"), die innerhalb von 2-7 Tagen verkauft sind oder 2 Frankobelgier, die mitunter 6 Monate irgendwo liegen und dann zum halben Preis verkauft werden müssen, weil sie abgegriffelt sind?
Schwere Entscheidung, doch...


Zwei Drittel der Leute, die früher regelmässig zu frankobelgsichen Alben gegriffen haben, würden es auch heute noch tun

Wo sind diese Leute denn heute hin?
Damit kommen wir dann wieder zu "Die Preise sind viel zu hoch".
Ein schönes Argument, was man von den Kunden immer wieder hört, aber irgendwie kein Verlag wahrhaben will.
80 Seiten für 8€ sind gut, aber wenn sich für diese Serie keine Sau interessiert (ich glaube, bei der "Aria für 5€"-Aktion von Epsilon sind wir ganze 2 Alben losgeworden. Selbige Aktion hätte man vielleicht mal mit "Golden City" durchziehen sollen - oder der Herr Schott mit den Minimenschen), macht auch der Preis nix wett. Aber auch so garnix.
Und wenn ein gewisser italienischer Superheldenverlag die ersten 2 Ausgaben einer neuen Serie für umwerfende 3€ zum Schnupperpreis anbietet, dann muss man sich auch nicht wundern, wenn man das a) bei einer Serie macht, die vom Stil her viele Leser abschreckt und b) der normale Preis lediglich €3,65 beträgt.
Ein Effekt wäre vielleicht da, wenn man die Hefte für €1 verkauft hätte.

Deswegen finde ich die 25cent Hefte von Dynamite Entertainment auch so gut. Die bestellt man als Händler und verschenkt sie dann. Wenn der Kunde dann ein Abo abschliesst oder wenigstens die Hefte regelmässig kauft, haben alle Seiten gewonnen. Dafür muss natürlich die Qualität stimmmen.

---

So, fertig mit Teil 1. :D

JackOLantern
02.06.2006, 21:38
Krank :D

Clint Barton
02.06.2006, 21:39
... und Teil 2:


Star Wars Mangas,

Naja... in DER Aufmachung? Und die Folgeserien sollen ja zeichnerisch auch um einige schlechter sein (Hisao Tamaki hat ja nicht alle Bände gezeichnenet).


Batman-Child of Dreams,

Falsches Format.
Ich liege Panini schon seit Jahren in den Ohren, sie sollen endlich mal den Hintern hochkriegen und "Wolverine: Snikt!" und "Wolverine: Soultaker" als s/w Taschenbücher neu auflegen und zwar in der Qualität ihrer restlichen Manga (und nicht so Halbhybriden wie "Marvel Mini" *grusel*) und auch die Mary Jane Serie im Mangaformat veröffentlichen.
Nö, macht man nicht (man könnte ja Geld verdienen oder *schreck* die Mangaleser könnten ja mal ein Superheldenheft lesen, weil ihnen der Charakter Wolverine gefallen hat).

Aber Marvel USA ist da keinen Deut besser.


Marvel-Mangaverse

War genau wie "Tsunami" (mit Titeln wie Runaways, Human Torch und Namor) nur ein Abklatsch. Irgendeiner bei Marvel dachte halt Manga = Grosse Augen = das können wir auch.
Das Manga ganz anders funktionieren, hat da nur einer kapiert - Chuck Austen mit "U.S. War Machine".


Verräter der reinen alten Comickultur,

Der deutschen? Woran mache ich DIE denn bitteschön fest? Gerade die Deutschen haben doch fast seit jeher importiert, egal, woher.
Lediglich Lehning und Bastei waren mal grosse Produzenten von Eigenproduktionen (wobei die Bastei-Produkte aber auch fast nie von deutschen Zeichnern waren)

Die Deutschen haben eigentlich keine eigene Comickultur, weil die Comics hier immer noch als Kinderkram abgetan haben - egal, daß der Anteil an anspruchsvollen Comics bald höher als der der Kindercomics ist.


Wo ist der FB-Comic, der mich so gefangen nimmt wie z.B. Eden

Die Geissel der Götter
Das Dritte Testament

von einem Klassiker wie "Simon - Zeuge der Zukunft" mal ganz zu schweigen.
Und fesselnde Comics sind ganz klar "Persepolis" und "Der alltägliche Kampf". Aber die haben thematisch mit "Eden" (einem der besten Manga erver) nichts zu tun.


oder mit mitreißt wie Battle Angel Alita.

Sillage
Sky Doll



Ansonsten sehe ich die Mangas eher als Chance statt als Gegner. Die Comic-Abteilungen in den Buchhandlungen wurden schon vor dem Manga-Boom abgebaut. Die Mangas haben eine junge Generation zum Comic Lesen wahrhaft animiert. Unser gegenwärtiges Problem ist nur, das japanische, amerikanische und europäische Comic-Stile und -Formate gegeneinander ausgespielt werden. Die Zukunft liegt im Aufweichen der Grenzen: Junge Comic-Zeichner, deren Stil von Mangas beeinflusst ist, aber darüber hinausgeht, die auch farbig und auch für größere Formate zeichnen. So finden auch Alben neue von Mangas beeinflusste Leser.

Es ist nicht (nur) der Stil - sondern eher der Preis.
Und der Zeichenstil alleine reicht nicht. Nicht-Japaner müssen auch den japanischen Erzählstil beherrschen.

Carlsen könnte mit Sky Doll sicherlich guten Umsatz machen, wenn es kleinformatig wäre und alle bisher drei Bände zusammen nicht mehr als €10 kosten würde.

Und W.I.T.C.H. läuft vermutlich nicht grundlos so erfolgreich (was man von Winx Club wohl nicht so sagen kann)

Mark O. Fischer
02.06.2006, 22:03
Es ist nicht (nur) der Stil - sondern eher der Preis.Wenn jetzt alle Alben je 6,- € kosten würden, hätten wir dann plötzlich einen Comic-Alben-Boom oder ein Comic-Verlage-Sterben?

Clint Barton
02.06.2006, 22:17
Ich sach mal so, unsere Albensonderangebote für €1,99 bis €7,99 tragen die Leute bergeweise raus.

Ich vermute mal, um ALBEN wieder richtig populär zu machen, muss der Preis unter €5 liegen und nicht nur in Comicshops ausliegen. Und dann ist da ja noch die Sache mit der Qualität der entsprechenden Serien.
Man muss natürlich einen zugängigen Stoff finden (momentan wäre das wohl irgendwas mit Zombies oder Vampiren) und eine Sache bleibt - 48 Seiten für €5 sind immer noch mehr als €5 für 200 Seiten.

Natürlich sind einige Sachen davon vermutlich aus den diversesten Gründen nicht realisierbar, aber warum nicht ein Feldversuch mit einer neuen "Zack Parade" (von Art und Gestaltung her)? Vielleicht bringt es ja einige Leser zum Kauf von weiteren Serien, auch wenn die Puristen Amok laufen dürften. Aber um die geht es ja auch dann nicht.

Viel Comic. Wenig Geld. Das ist die Grundvorraussetzung. Man muss die Nicht-Manga attraktiver als eben diese machen. Und das es qualitative Stoffe gibt, wissen wir ja alle.

vao
02.06.2006, 22:24
Schlimm finde ich es als Händler vorallem, daß das Zeug auch noch oft so ähnlich heisst (Go Virginal!/Virgin Crisis; Kare Kano/Kare First Love).

Kare First Love ist gut, Kare Kano ist schlecht ;) mit all den Spider-Man/Batman comics müsstest du daran gewohnt sein.



Nein, aber wenn man z.B. bei Tokyopop veröffentlicht wird, ist die Chance, auch in den USA etc. (halt da, wo es TP gibt) veröffentlicht zu werden, relativ gross (Yonen Buzz von Christina Plaka erscheint z.B. aktuell in Bush-Country).

das einzige deutsche Comic das ich kenne das in Frankreich und in den US veröffentlicht wurde, vielleicht hat man keine Chance in Japan veröffentlicht zu werden, jedoch grössere Chancen im Rest der Welt.



Ausserdem ist Deutschland als Lokalität doof.
Für die Japaner nicht, gibt Dutzende von mangas oder Videospiele, die einen deutschen Titel oder wenigstens einen deutschen Untertitel haben, den die meisten japaner nicht kennen, aber cool finden weil es deutsch ist. Bin nicht der Mangaprofi, aber Asuka aus NGE war aus Deutschland, Monster spielte in Deutschland und recht detailliert, Tom aus captain Tsubasa kam nach deutschland um der beste Torhüter der Welt zu werden, alles ganz grosse Werke.



Ich liege Panini schon seit Jahren in den Ohren, sie sollen endlich mal den Hintern hochkriegen und "Wolverine: Snikt!" und "Wolverine: Soultaker" als s/w Taschenbücher neu auflegen und zwar in der Qualität ihrer restlichen Manga (und nicht so Halbhybriden wie "Marvel Mini" *grusel*) und auch die Mary Jane Serie im Mangaformat veröffentlichen.

Mary Jane ist der fall, sowie MA Spider-man 6 Ausgaben für 6,8, das format hat jedoch keinen Einfluss, im französischen Markt haben viele Serien einen eigenständigen Format und es stört keinen Leser, ob die neuen Serien nun 1-3oder 5 cm höher sind.

NYX im FB Format für 15€ mit 88 Seiten war Paninis Bestseller dieses Jahr, also hat der Preis nicht immer einen Einfluss

L.N. Muhr
02.06.2006, 22:30
es ist ganz klar so: wenn der stoff interessant ist, haben die leute das geld. siehe LXG, blankets, persepolis, in the shadow of no towers oder eben sin city.

Clint Barton
02.06.2006, 23:18
Kare First Love ist gut, Kare Kano ist schlecht ;) mit all den Spider-Man/Batman comics müsstest du daran gewohnt sein.

Ja, ja, Eigentlich schon. Mit Läderlappen und Edderkoppen habe ich aber dauernd zu tun, bei den Manga ist eher ein Kollege für zuständig.
Und wenn EMA 20-27 Neuheiten/Monat, Tokyopop 18-25 Neuheiten/Monat und Carlsen 15-20 (und so ca. 3-8 neue Serien/Monat gestartet werden) Neuheiten/Monat raushaut und man dann mal eine Bestellung erledigen soll, stehst man schon mit "Hmjaa... tjooo... öhm... *kratz*... jaaaa..." da und ist am Überlegen.
Ich hatte mich nämlich schon gewundert, warum Carlsen die DVD zu Kare Kano" rausgebracht hat, während EMA den Manga dazu als "Kare - First Love" bringt, bis ich dann gesehen habe, daß es auch "Kare Kano" als Mangatitel gibt - logischerweise bei Carlsen.


Für die Japaner nicht, gibt Dutzende von mangas oder Videospiele, die einen deutschen Titel oder wenigstens einen deutschen Untertitel haben,

Titel wie "Weiß Kreuz" oder "Ehrgeiz" rühren aber eher davon, daß es fremd klingt und nicht, weil es Deutsch klingt.


Bin nicht der Mangaprofi, aber Asuka aus NGE war aus Deutschland, Monster spielte in Deutschland und recht detailliert, Tom aus captain Tsubasa kam nach deutschland um der beste Torhüter der Welt zu werden, alles ganz grosse Werke.

Ja, aber im Vergleich mit den anderen Mangaserien soch eher recht wenig. Vieles spielt in Japan/Tokyo oder in Phantasiewelten. Ist bei den Amis ja nicht anders - 99% aller Superheldenserien von Marvel spielen in New York.


Mary Jane ist der fall, sowie MA Spider-man 6 Ausgaben für 6,8, das format hat jedoch keinen Einfluss, im französischen Markt haben viele Serien einen eigenständigen Format und es stört keinen Leser, ob die neuen Serien nun 1-3oder 5 cm höher sind.

NYX im FB Format für 15€ mit 88 Seiten war Paninis Bestseller dieses Jahr, also hat der Preis nicht immer einen Einfluss

Vergiss eins nicht - in Frankreich sind Comics Teil der Kultur und gesellschaftlich akzeptiert. Hierzulande ist das nicht der Fall, warum auch immer.

Mark O. Fischer
03.06.2006, 09:05
Vergiss eins nicht - in Frankreich sind Comics Teil der Kultur und gesellschaftlich akzeptiert. Hierzulande ist das nicht der Fall, warum auch immer.Die gesellschaftliche Akzeptanz werden wir hierzulande mit Billig-Comics wohl kaum verbessern.

LoJo
03.06.2006, 09:32
Vergiss eins nicht - in Frankreich sind Comics Teil der Kultur und gesellschaftlich akzeptiert. Hierzulande ist das nicht der Fall, warum auch immer.

Naja, dass Comics in Deutschland gesellschaftlich immer noch nicht azeptiert sind, halte ich, angesichts der FAZ und Bild Klassiker-serien, doch eher für ein Gerücht...

Und die Klage, dass die Mangas die anderen comics aus den Läden verdrängen, kann ich irgendwie nicht so ganz nachvollziehen. Ich denke das hängt stark davon ab in welcher stadt man lebt. Hier in München bei Hugendubel ist das Verhältnis eigentlich recht ausgeglichen. Da gibts auch cross cult, und nicht nur sin city, sondern auch Hellboy und seit kurzem auch vampire boy...

El Pistolero
03.06.2006, 10:16
Ich bin ja eigentlich absoluter liebhaber von Amerikanischen und Europäischen Comics. aber ich muß auch beichten, das ich mir inzwischen 2 Mangas gekauft habe. Die Blame! Serie kann ich nur jeden Nichtmangafan wärmstens empfehlen. Mich hat die Geschichte wirklich von heft zu Heft mitgerissen.

An sonsten sind ja Blade of the Immortal und Lone Wolf and Cup auch verdammt gut.
Leider muß man sich eben durch viel scheißdreck durchwühlen bis man mal etwas gutes erwischt. Aber an sonsten hat der japanische Comicmarkt durchaus bewiesen, das sie spannender Geschichten bringen können.

JackOLantern
03.06.2006, 10:27
An sonsten sind ja Blade of the Immortal und Lone Wolf and Cup auch verdammt gut.
Leider muß man sich eben durch viel scheißdreck durchwühlen bis man mal etwas gutes erwischt. Aber an sonsten hat der japanische Comicmarkt durchaus bewiesen, das sie spannender Geschichten bringen können.
Jaja, der einsame Wolf und die Kaffeetasse - das ist wirklich ein Manga der Spitzenklasse :D

Das mit dem Scheißtdreck gilt doch auch für alles andere. Wäre zwar prächtig, wenn es das nur bei Mangas gäbe, aber dem ist nicht so. Das fängt an, wenn Du im Supermarkt das optimale Toilettenpapier mit einem ausgewogenen Gleichgewicht zwischen Lagigkeit, Farbe, Auftruck, Reibung und Preis suchst (und das muss nicht zwangsläufig das mit dem fetten Bären sein!), und hört nicht zwingend, aber eben doch auch bei europäischen und amerikanischen Comics garantiert nicht auf. Egal ob Mangas, Comics (ist die Unterscheidung überhaupt legitim?), Klopapier oder Mittelklasse-PKWs - Licht und Schatten, Gutes wie Schlechtes, gibt es überall, von den persönlichen Vorlieben ganz zu schweigen. Insofern finde ich die ganze Diskussion recht mühsig.

Ich lese mittlerweile begeistert (!) EAGLE und (latürnich!) LW&C - das reicht mir vorerst, aber nicht deshalb, weil es sonst keine guten Mangas gibt (Barfuß durch Hiroshima werde ich mir über kurz oder lang noch zulegen, und dabei wird es über die Jahre hinweg bestimmt nicht bleiben!), sondern einfach, weil ich auch so genug zu lesen habe, ohne nun noch die Manga-Ecke bei meinem Dealer zu plündern ...

Außerdem möchte ich den Stellenwert der Mangakultur auch für Cross Cult nicht ganz unter den Tisch kehren lassen. Gab es da nicht mal so einen Typen, der irgend so ein Comic über irgend so eine Stadt geschrieben hat, der maßgeblich durch Mangas beeinflusst worden ist? ;)

dinter3
03.06.2006, 10:47
wenn ich bei dieser diskussion in diesem forum die klage höre, mangas würden traditionelle comics verdrängen, komme ich irgendwie nicht umhin, zu beklagen, dass manche indie-verlage mit lizenzthemen die traditionellen indies aufs abstellgleis schieben.
den ;) oder den :(

L.N. Muhr
03.06.2006, 11:08
Naja, dass Comics in Deutschland gesellschaftlich immer noch nicht azeptiert sind, halte ich, angesichts der FAZ und Bild Klassiker-serien, doch eher für ein Gerücht...

o-ton SPIEGEL-kulturchef: "comicthemen sind für die chefredaktion nicht relevant."

o-ton chefin kultur-SPIEGEL: "wir machen nicht gern themen, die nur 0,1% der leserschaft interessieren."

was bleibt? SPIEGEL-online mit überraschend vielen comicaffinen redakteuren und viel glesener berichterstattung zum thema.

wer hat nun recht? die print- oder die online-redakteure?

Lola65
03.06.2006, 11:13
schickt eure Redakteure in die Printredaktion :D

L.N. Muhr
03.06.2006, 11:15
leichter geagt als ... ich kann über dieses thema nicht wirklich lachen, da ich mit dieser borniertheit schon länger ganz real konfrontiert werde.

Lola65
03.06.2006, 11:30
kann ich mir vorstellen!
~~~~~

Naja, dass Comics in Deutschland gesellschaftlich immer noch nicht azeptiert sind, halte ich, angesichts der FAZ und Bild Klassiker-serien, doch eher für ein Gerücht...




laut efwe hat diese Aktion keine nennenswerten Mehrverkäufe gegeben


der Fokus der Bevölkerung hat sich auf diese beiden Editionen gerichtet aber klick gemacht hats halt nicht (klick im sinne von da kanns ja noch mehr von geben, gehen wir mal danach suchen)

Clint Barton
03.06.2006, 11:53
Die gesellschaftliche Akzeptanz werden wir hierzulande mit Billig-Comics wohl kaum verbessern.

Und mit teuren Produkten auf ewig im Ghetto bleiben. Ist schon Recht. Wenn dir das reicht...


Naja, dass Comics in Deutschland gesellschaftlich immer noch nicht azeptiert sind, halte ich, angesichts der FAZ und Bild Klassiker-serien, doch eher für ein Gerücht...

Hier hat aber sehr die u.a. von Mediamarkt, Saturn und Plus initierte "Billich, will ich!"-Mentalität gegriffen.
Um Comics (wieder) populär zumachen, müssen sie Mitnehm-Artikel sein.


Leider muß man sich eben durch viel scheißdreck durchwühlen bis man mal etwas gutes erwischt.

Was ich bei Superhelden und Franko-Belgiern schon für Scheissdreck erwischt habe... SAGENHAFT!


wenn ich bei dieser diskussion in diesem forum die klage höre, mangas würden traditionelle comics verdrängen, komme ich irgendwie nicht umhin, zu beklagen, dass manche indie-verlage mit lizenzthemen die traditionellen indies aufs abstellgleis schieben.
den ;) oder den :(

:lol:

Mark O. Fischer
03.06.2006, 12:21
Und mit teuren Produkten auf ewig im Ghetto bleiben. Ist schon Recht. Wenn dir das reicht...Nein, das reicht mir nicht, aber

Ich vermute mal, um ALBEN wieder richtig populär zu machen, muss der Preis unter €5 liegen und nicht nur in Comicshops ausliegen.billiger als Asterix im Zeitschriftenhandel ist ja wohl illusorisch.

Stefan Heitzmann
03.06.2006, 13:31
Hier hat aber sehr die u.a. von Mediamarkt, Saturn und Plus initierte "Billich, will ich!"-Mentalität gegriffen.
Wie... Mediamarkt und Saturn sind billig? Seid wann das? 95% der angebotenen Waren sind teurer (zum Teil wesentlich) als in Fachgeschäften. Oder veraltet.

Was Plus betrifft, die ganze Lebensmittelbranche hat inzwischen große Probleme, überhaupt noch Gewinn zu machen. Selbst der Primus schlechthin, Aldi, ist betroffen.

Aber ich habe einen Vorschlag für euch, wenn ihr unbedingt auf billig machen wollt: Verzichtet doch einfach auf eure 40% Gewinnspanne. (Haben übrigens einige Comicshops probiert. Leider existieren diese Comicshops nicht mehr, um über ihren Erfolg zu sprechen.)

Persönlich bezweifel ich, dass Carlsen, Ehapa und Tokyopop mit ihren Mangas noch Gewinn machen. Ich denke, dass sich nur noch 10-20% der Mangas auf dem deutschen Markt für den Verlag rentieren. Und das sind in der Regel die, zu denen die Serien im Fernsehen laufen. Das Problem ist, dass die Verlage die Preise nicht einfach erhöhen können. Dann würden noch mehr Leser abspringen. Das Manga-Volk ist viel sprunghafter als die Leser von Superheldencomics oder FB-Alben.

Außerdem glaube ich, dass sich bis Ende nächsten Jahres einer der großen 3 sich aus dem deutschen Markt zurückziehen oder zumindest drastisch einschränken wird (auf Panini-Niveau). Einen Tipp hierfür hätte ich auch.

LoJo
03.06.2006, 13:32
o-ton SPIEGEL-kulturchef: "comicthemen sind für die chefredaktion nicht relevant."

o-ton chefin kultur-SPIEGEL: "wir machen nicht gern themen, die nur 0,1% der leserschaft interessieren."

was bleibt? SPIEGEL-online mit überraschend vielen comicaffinen redakteuren und viel glesener berichterstattung zum thema.

wer hat nun recht? die print- oder die online-redakteure?

"Gesellschaftlich nicht akzeptiert" bedeutet, dass etwas von der Mehrheit der Gesellschaft nicht als kunst angesehen wird. Mit den Verkaufszahlen oder wieviele Leute das interessiert hat das eher am rande zu tun. Nur weil sich sehr wenige Leute für, äh, z.b. iranische Literatur (willkürliches Beispiel) interessieren, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht als Kunst anerkannt wird.
Dass comics nicht sehr viel gelesen werden weiß ich selber, hab nie etwas anderes behauptet...

L.N. Muhr
03.06.2006, 13:55
"Gesellschaftlich nicht akzeptiert" bedeutet, dass etwas von der Mehrheit der Gesellschaft nicht als kunst angesehen wird.

was hat jetzt wieder kunst damit zu tun? seit wann ist nur gesellschaftlich akzeptiert, was als kunst angesehen wird? ist doch quark. 99% aller leute, die ins kino gehen, denken nicht mal an kunst. sondern an entertainment. (die diskotheken und clubs sind auch nicht voll, weil die leute am kunstgenuss interessiert sind. dennoch ist musik natürlich gesellschaftlich akzeptiert.)

die mehrheit der gesellschaft hat mit kunst nix am hut, und das ist an sich auch völlig okay so.

du meinst mit sicherheit, dass comics nicht als ernstzunehmen akzeptiert sind. aber natürlich kann man dinge ernstnehmen, ohne dass sie als kunst wahrgenommen werden müssen.

und obiges zitat war ja durchaus ein quantitaives argument. es war von 0,1% der leserschaft die rede, also schlicht von sehr wenig interessierten lesern. (angeblich, ich glaube diese aussage nicht. ich glaube, dass mehr leute mehr über comics lesen wollen.)

El Pistolero
03.06.2006, 14:35
Was ich bei Superhelden und Franko-Belgiern schon für Scheissdreck erwischt habe... SAGENHAFT!



:lol:

Na das mag ja sein, stell dir vor, es gibt sogar Filme die shit sind. Aber die Ausschußquote bei Mangas ist irgendwie größer als bei allen anderen Comic-Szenen. Zumindest sehe ich das so virtuell aus meiner Sicht.

The Hypnotoad
03.06.2006, 14:43
Nö, die Manga-Ausschussquote erscheint im Vergleich zu Superhelden, Frankobelgiern, Indies & Co. nur so groß, weil im Moment überproportional viel davon erscheint. Vom Gefühl her kommt einen das nur wegen der eigenen Ablehnung so "schlimm" vor - so geht es mir übrigens mit der Fußball-Weltmeisterschaft...

El Pistolero
03.06.2006, 15:01
Ich muß eben schon sagen, da Mangas schon s/w sind, kann ich mich schon halbsoviel daran erfreuen. Aber wenn ich dann so ein supibuntakuntes witchblade Comic aufschlage, dann freue ich mich darüber welche Superabeit da ein gewisser Herr Zeichner und ein Dr Colourierer reingestekt haben. Danach bin wie voll auf Drogen und schlage einfach mal ein s/w Manga auf und bin wieder voll abgeturnt. Also:
Comics --->Total geil und auch ziemlich teuer
Mangas---> Irgendwie zu 99% total scheiße und irgendwie auch voll der Billigschrott.

Aber heyy es gibt trotzdem 3 oder 4 Mangaserien die ich mal voll geil finde. Jetzt zeigt mal was ihr drauf habt :boxen:

Lola65
03.06.2006, 15:21
du findest also nur farbige Comics gut???

SteveBuscemi
03.06.2006, 16:56
Hmm...

Also ich denke, ich kann die Motivation und vielleicht auch den leichten Frust Amigos bzgl dem Thema schon verstehen, aber die Diskussion ist doch nicht wirklich die Richtige.

Ich arbeite selbst in einem Plattenladen (Einzelhandel, also kein Tokio Hotel und Bravo Hits) und da stellen sich die gleichen Probleme, auf anderer Ebene natürlich. Sich gegen MediaMurks und Saturn zu behaupten ist halt nur mit unglaublich guten Service möglich, denn preislich ist das nicht möglich. Und womit die ihr Geld verdienen, also alles, was sich in den Charts schimpft, ist von minderem Interesse unserer (folglich kleineren) Kundschaft.
Dass das nun hin und wieder mal frusten mag ist unvermeidbar. Aber ist daran Tokio Hotel schuld?
Natürlich nicht! Es gibt immer noch Bands und Musiker, die tolle Musik machen, auch wenn Britney nen Arsch voll Gold verdient. Und wenn die nicht so populär sein mögen wie die Verkaufsschlager bei Saturn und Co, dann ist das natürlich nicht aus qualitativen Gründen, der Grund liegt vielmehr bei dem fehlenden Marketing und an der Tatsache, dass es einfach keinen Breitengeschmack trifft.
Gleiches Spiel im Comic-Business: Ihr habt tolle Comics, tolles Coverdesign und hochwertiges Papier mit kräftigen Drucken, Eure Veröffentlichungen besitze ich quasi geschlossen, aber würden auch die Kids ihr Geld für „The Walking Dead“ ausgeben, wenn es „Dragon Ball“ und „One Piece“ nicht geben würde? Nur weil die Kids momentan vielleicht für mehr Umsatz sorgen und in Buchhandlungen nur Mangas rumfliegen, ist der Grund dafür nicht das Medium Manga selbst. Eure Leserschaft erreicht ihr inzwischen doch sowieso nicht mehr über Händler wie Thalia sondern über spezielle Comicshops und – wie könnte es anders sein – das Internet! Online kann doch jeder erreicht werden, der sich für Comics interessiert. Bei Amazon braucht man nur Hellboy auf DVD zu bestellen, oder sich irgendein Comic anzuschauen, schon wird auf Eure Comics verwiesen.

PS: Eine Frage habe ich dann noch (nicht rhetorisch!): Haben Kinofilme wie Sin City, Hellboy, Elektra etc. nicht doch wieder für ordentlich Publicity in der Comic-Szene gesorgt?

JackOLantern
03.06.2006, 16:59
du findest also nur farbige Comics gut???

Wir sollten ihn mit Fackeln und Mistgabeln aus dem Cross-Cult-Forum jagen, oder?

Lola65
03.06.2006, 17:05
genau!!! :) es gibt überhaupt kein grund alle comics farbig herauszubringen, viele kommen in s/w viel besser an.

genauso wie bei kinofilme
viele filme die in s/w gedreht werden, kommen in Farbe ganz komisch rüber, sollten also besser auch s/w bleiben.

L.N. Muhr
03.06.2006, 17:15
PS: Eine Frage habe ich dann noch (nicht rhetorisch!): Haben Kinofilme wie Sin City, Hellboy, Elektra etc. nicht doch wieder für ordentlich Publicity in der Comic-Szene gesorgt?

IN der szene schon. aber ausserhalb der szene?

der deutsche scheint da etwas betriebsblind. die filmcomics zu comicfilmen konsumiert er fleissig. aber der rest der comics existiert irgendwie nicht, ist zu flach oder zu teuer.

den eindruck habe ich jedenfalls des öfteren.

@petzsche: und wenn man dann mal ohne farben sieht, welche arbeit sich der zeichner gemacht hat ... und für den texter (der sich auch arbeit macht!) sind die farben weitgehend egal ... irgendwie kann ich deine argumentationsweise nicht ganz nachvollziehen. auch s/w-comics können richtig richtig geil sein. sagt dir sin city was? ;)

El Pistolero
03.06.2006, 17:19
Ich rede davon, dass alle Mangas in schwarz weiß sind man. ihr raft das nicht. Mir sagt das schon etwas. Wir brauchen den kram nicht zu colourieren nein, weil wir ihn auch so los werden. Ich finde eben Mangas nicht so hochwertig wie Comics. ich kann mich daran nicht sonderlich erfreuen. Bis auf natürlcih die 4 genannten ;)
Ist Sin City ein schwarz weißcomic?? ...jaaa und kann man es colourieren ....neiiin also hebt es sich wohl schon etwas von allen anderen Comics ab.
Mich werdet ihr hier bestimmt nicht los :p

L.N. Muhr
03.06.2006, 17:29
Ich rede davon, dass alle Mangas in schwarz weiß sind man. ihr raft das nicht. Mir sagt das schon etwas. Wir brauchen den kram nicht zu colourieren nein, weil wir ihn auch so los werden. Ich finde eben Mangas nicht so hochwertig wie Comics. ich kann mich daran nicht sonderlich erfreuen. Bis auf natürlcih die 4 genannten ;)
Ist Sin City ein schwarz weißcomic?? ...jaaa und kann man es colourieren ....neiiin also hebt es sich wohl schon etwas von allen anderen Comics ab.
Mich werdet ihr hier bestimmt nicht los :p

1. nein, man kann sin city nicht kolorieren. aber was willst du uns damit eigentlich sagen?

2. .............

ach nee, ich sag zum rest des postings lieber nix. nur eines: selten soviel weltfremde und in sich widersrpüchliche vorurteile konzentriert auf einem haufen gesehen.

Lola65
03.06.2006, 17:29
will auch keiner Michael, wollte nur hören ob ich dich falsch verstanden habe. :)

El Pistolero
03.06.2006, 17:43
Für mich gehört ein comic colouriert. Super ich kann mein Comic einfach mit den weißen randlinien herausgeben. Somit hätte ich zwar ein Comic aber wohl eher ein unvollendetes. Gut was habe ich für obtionen. Entweder ich klatsch Tusche drauf wie in Sin City. Dann habe ich ein Comic mitt einer ziemlich düsteren Atmosphäre. Super ich habe aber ein schickie mickie micke Entchen Comic indem sie sich mit keinen Plüschteddies die Birne vollhauen. Da wäre so ein Marv-Effekt wohl eher etwas unangemessen. Dann nehme ich eben so einen super Farbeimer und hau diese geile schraffur drauf, mit der diese Mangas colouriert werden. Klasse, dauert vieleicht 5 min dann habe ich echt ein super Comic. Die bunten garfield Comics sind auch irgendwie total viel supigeiler als die s/w ßen. Oder ich hau jetzt so ne supiflunti Colourierung drauf und ich drücke jetzt einfach mal das aus, das ich mit meinem Comic erreichen möchte. Versteht mich nicht Falsch. die 4 genanten Mangaserien sind s/w das beste was es gibt. Aber mir fehlt bei allen anderen Serien irgendwie die Abwechslung. Soviel zur Farbe. Damit hätte ich jetzt schonmal 100000 Mangaserien selektiert. Jetzt zum Zeichenstiel....nein, dazu sage ich nichts mehr. Trotzdem wieder 100000 selektiert. Dann die Story. Ich glaube man hat schon zu jedem Thema der Welt ein Manga verfaßt. Wieder 100*10^50 ausgelesen. Sorry, aber ich weiß einfach was ich habe, wenn ich einfach ins Superheldenregal greife, oder in das Regal für Frankos. Habe ich jetzt noch bock die Rechtschreibfehler zu korrigieren......nein.

The Hypnotoad
03.06.2006, 17:56
Okeehh... Aber was machst Du hier? Außer "300" und "B.P.R.D." sind alle Crosscult-Comic in s/w - und deinen Standpunkt haben, glaube ich, jetzt alle soweit verstanden...

Und überhaupt, was soll die ganze Schwarzmalerei (heh, ein Wortspiel...)? Anstatt diese "Alles ist Mist"-Schiene zu fahren, sollten wir hier mal die guten 10% der Comics, die der Bezeichnung Manga zuzuordnen sind, aufzählen!

Und überhaupt überhaupt - Michael, Hand aufs Herz: Du machst das nur, um uns s/w bzw. Manga-Fans zu ärgern, oder? ;)

PS: Ich kann z.B. mit Witchblade nix anfangen und glaube nicht, dass die Koloration bei der Serie ausschlaggebend für mich wäre, sie dennoch zu kaufen. Aber das nur nebenbei.

El Pistolero
03.06.2006, 18:02
Na ich will damit nur sagen, wenn Crosscult wirklich Mangas bringen möchte, dann viel spaß beim durchwühlen von viel scheißdreck und bringt bitte die 1% (jetzt nur noch) die wirklich gut sind. Die guten Manga-comics müßen denke ich mal noch herausgegeben werden. Es kann ja wohl nicht sein, das diese 4 genannten Serien die einzigsten sind die gut sind.
Ich mag alle Crosskult titel. Aber auch nur weil man sie nicht colourieren kann. Ach und ja, ich hasse Mangas. Aber ich bin immer offen für gute Mangas ;)

Unregistriert
03.06.2006, 18:10
Ich mag alle Crosskult titel. Aber auch nur weil man sie nicht colourieren kann. Ach und ja, ich hasse Mangas. Aber ich bin immer offen für gute Mangas ;)

Hellboy kann man kolorieren. Ist ja auch im US-Original in Farbe. Deine Argumente sind hirnrissig.
~~~~~

Hellboy kann man kolorieren. Ist ja auch im US-Original in Farbe. Deine Argumente sind hirnrissig.

Außerdem erscheint diesen Monat 300...

Clint Barton
03.06.2006, 18:33
Nein, das reicht mir nicht, aber
billiger als Asterix im Zeitschriftenhandel ist ja wohl illusorisch.

Ich hab nie gesagt, daß es das nicht ist.
Die einzige preisliche Alternative zu den Manga oder vergleichsweise dem LTB ist ein Format wie die Zack Parade.
Glaub mir, ich wäre super froh, wenn du, Salleck, S&L, Kult, BD etc. den Erfolg hättet, den die Serien (und ihr für euer Engagement) verdienen und der monatliche FB-Output bei ca. 40 Novis wäre. Ist aber nicht und mir blutet (ehrlich) das Herz, denn so gerne ich auch manche Superhelden- und Mangaserien lese, in den Franko-Belgiern steckt doch mein Herz.
Und ja, wenn möglich im Albenformat, aber ich hab auch keine Probleme mit dem Format von "Jenseits der Zeit" bzw. der BILD-Edition. Man muss halt mit der Zeit gehen und sich dem Markt anpassen.


Wie... Mediamarkt und Saturn sind billig? Seid wann das? 95% der angebotenen Waren sind teurer (zum Teil wesentlich) als in Fachgeschäften. Oder veraltet.

Mag ja sein, kann ich nicht überprüfen, da Saturn und ProMarkt hier in der Gegend erfolgreich jeden Fachhändler aus dem Geschäft getrieben haben, aber deshalb ist trotzdem diese "Alles ist billig"-Mentalität in den Köpfen der Leute.
Deswegen kaufen die Leute ja auch bei Amazon.


Aber ich habe einen Vorschlag für euch, wenn ihr unbedingt auf billig machen wollt: Verzichtet doch einfach auf eure 40% Gewinnspanne.

Buchpreisbindung?
Würde ein bißchen auffallen, wenn ein Laden plötzlich nur noch "Mängelexemplare" im Programm hat.


Persönlich bezweifel ich, dass Carlsen, Ehapa und Tokyopop mit ihren Mangas noch Gewinn machen.

Sollten die irgendwo ein grosses schwarzes Loch mit unendlich viel Kapital haben?


Ich denke, dass sich nur noch 10-20% der Mangas auf dem deutschen Markt für den Verlag rentieren.
Und das sind in der Regel die, zu denen die Serien im Fernsehen laufen.

Weswegen Pokémon, Crayon Shin-chan und Digmon dann auch abgebrochen wurden.
Dragon Ball, Card Captor Sakura, Ranma 1/2 und Kamikaze Kaito Jeanne haben sich schon vor der TV-Ausstrahlung gut bis sehr gut verkauft.
Da hat die TV-Ausstrahlung vielleicht noch mal einen Push gegeben.

Von kommerziellen Überfliegern wie den Serien/Bänden von Arina Tanemura (KKJ, Fullmoon wo Sagashite, Timestranger Kyoko, I*O*N*, Squib Feeling Blue) mal ganz zu schweigen.
Auch eine Serie wie Imadoki! verkauft sich auch ohne TV-Unterstützung phänomenal. Nicht gut - phänomenal.
Und bei Inu Yasha hilft es, daß die Serie von Rumiko Takahashi ist. Sicherlich ist die TV-Serie nicht ganz unbeteiligt am Erfolg, aber nicht der alleinige Faktor.
Auch Love Hina gab's hierzulande nur auf DVD, also auch hier keine TV-Unterstützung. Dennoch ein grosser Erfolg.

Natürlich gibt's da auch Flops wie What's Michael?, Cyborg Kuro-chan, Gash! oder Pucca. Aber da zieht man halt irgendwann die Bremse.

Das Problem ist, dass die Verlage die Preise nicht einfach erhöhen können. Dann würden noch mehr Leser abspringen. Das Manga-Volk ist viel sprunghafter als die Leser von Superheldencomics oder FB-Alben.
Und das sind in der Regel die, zu denen die Serien im Fernsehen laufen.


Einen Tipp hierfür hätte ich auch.

Ich auch.

Und ich persönlich finde auch, daß es zu viele Manga gibt. Aber das schadet den Manga selbst und nicht den traditionellen Comics.


Na das mag ja sein, stell dir vor, es gibt sogar Filme die shit sind. Aber die Ausschußquote bei Mangas ist irgendwie größer als bei allen anderen Comic-Szenen. Zumindest sehe ich das so virtuell aus meiner Sicht.

Hmmja... dann sieh dich noch mal genauer um.


Ich muß eben schon sagen, da Mangas schon s/w sind, kann ich mich schon halbsoviel daran erfreuen. Aber wenn ich dann so ein supibuntakuntes witchblade Comic aufschlage, dann freue ich mich darüber welche Superabeit da ein gewisser Herr Zeichner und ein Dr Colourierer reingestekt haben. Danach bin wie voll auf Drogen und schlage einfach mal ein s/w Manga auf und bin wieder voll abgeturnt. Also:
Comics --->Total geil und auch ziemlich teuer
Mangas---> Irgendwie zu 99% total scheiße und irgendwie auch voll der Billigschrott.

Finde nur ich das lustig, wie schnell sich Leute als ernstzunehmende Diskussionspartner disqualifizieren?

L.N. Muhr
03.06.2006, 18:38
Na ich will damit nur sagen, wenn Crosscult wirklich Mangas bringen möchte, dann viel spaß beim durchwühlen von viel scheißdreck und bringt bitte die 1% (jetzt nur noch) die wirklich gut sind. Die guten Manga-comics müßen denke ich mal noch herausgegeben werden. Es kann ja wohl nicht sein, das diese 4 genannten Serien die einzigsten sind die gut sind.
Ich mag alle Crosskult titel. Aber auch nur weil man sie nicht colourieren kann. Ach und ja, ich hasse Mangas. Aber ich bin immer offen für gute Mangas ;)

häh??????????

du hasst mangas, aber bist offen für sie? für dich sind alle mangas mist, aber 4 liest du?

komm, werd dir erstmal mit dir selber einig.

es gibt einiges GUTE material an mangas in deutschland. aber die sieht man nicht, wenn man so rangeht wie du.

El Pistolero
03.06.2006, 19:56
Ok na dann schau ich eben nochmal in das Mangaregal von meinem Comichändler. Aber ich werde da wohl kaum ne Handvoll gutes Zeug finden. Sorry, vielleicht bin ich auch zu sehr mit guten Comics verwöhnt, dass nur 4 Manga Serien dann noch mithalten werden. Vielleicht sieht man das ja in einer Anderen Sicht, wenn man komplett mit Mangas ins Geschäft einsteigt. Die Mangaleser bei mir in HD im Laden wollen von anderen Comics nichts wissen. Also kenne ich auch nicht die Meinung von anderer Seite richtig.
Warum hat Crosscult Hellboy in s/w gebracht. Sorry aber ich kenne Hellboy irgendwie nur in Farbe. Ich meine Hellboy ist für mich immer rot. Irgendwie zerstört das jetzt mein Weltbild. Muß ich mir jetzt etwa alle US Ausgaben holen. Ich wollte eigendlich die von Crosscult.

Unregistriert
03.06.2006, 20:37
... vielleicht bin ich auch zu sehr mit guten Comics verwöhnt, dass nur 4 Manga Serien dann noch mithalten werden.

Ja, das wird's sein. Darkness und Medieval Witchblade und dergleichen sind ja auch Speerspitzen der Comic-Kunst.


... Warum hat Crosscult Hellboy in s/w gebracht. Sorry aber ich kenne Hellboy irgendwie nur in Farbe. Ich meine Hellboy ist für mich immer rot. Irgendwie zerstört das jetzt mein Weltbild. Muß ich mir jetzt etwa alle US Ausgaben holen. Ich wollte eigendlich die von Crosscult.

Das fällt Dir jetzt auf? Wow.

El Pistolero
03.06.2006, 20:41
Hey na prima das ihr das anders seht. Außerdem habe ich hier Darkness nicht erwähnt. Ach ok dann sind wir also beim Thema Darkness. Nagut Mr Unregistriert. Schlag mal Darkness: Black Sails auf und sag mir was nun Hochwertiger ist.

Ja fällt mir jetztt auf. Crosscult titel sind immer gut eingeschweist. Habe also keinen Plan wies innen aussieht.

L.N. Muhr
04.06.2006, 00:47
Hey na prima das ihr das anders seht. Außerdem habe ich hier Darkness nicht erwähnt. Ach ok dann sind wir also beim Thema Darkness. Nagut Mr Unregistriert. Schlag mal Darkness: Black Sails auf und sag mir was nun Hochwertiger ist.

relativ zu was?

dann schlag ich lone wolf & cub auf. das ist hochwertiger. aber um lichtjahre.

im übrigen ist KEINER der hier anwesenden komplett mit mangas ins geschäft eingestiegen. aber danke für die unterstellung.

Habib
04.06.2006, 01:38
Hey na prima das ihr das anders seht. Außerdem habe ich hier Darkness nicht erwähnt. Ach ok dann sind wir also beim Thema Darkness. Nagut Mr Unregistriert. Schlag mal Darkness: Black Sails auf und sag mir was nun Hochwertiger ist.

Ja fällt mir jetztt auf. Crosscult titel sind immer gut eingeschweist. Habe also keinen Plan wies innen aussieht.

Darkness war immer Rotz, ist immer Rotz, wird immer Rotz bleiben. Und du musst es nicht erwähnen, der Avatar ist beredt genug.

Im Übrigen, nur um das mal klarzustellen, lese ich aktuell keinen einzigen Manga und kenne auch sonst nur ein paar der Klassiker wie Lone Wolf, Freeman oder Akira. Ich persönlich mag die japanische Leserichtung nicht, darum werde ich da auch selten warm mit.

Amigo
04.06.2006, 11:00
Warum hat Crosscult Hellboy in s/w gebracht.

Weil Hellboy in sw besser kommt. Sagt Mignola, sagt Hellboy Regisseur delToro, sagen die Leute von Dark Horse selbst. Mignola ist in den USA bekannt als "The Master of Spotting Blacks" - durch Farbe verliert sein Artwork erheblich an Wirkung - egal ob das Coloring gut oder schlecht ist. ;)

Es gibt auch andere Beispiele, bei denen Farbe ursprünglich sw geplante Comics verschlimmbessert hat: V for Vendetta, Akira, Corto Maltese. Auch Hellboy hat sw angefangen. Wurde dann wegen der besseren Verkaufschancen in den USA aber doch coloriert - sw-Comics haben in den USA so gut wie keine Chance und werden als in Eigenregie gedruckte Amateur-Comics abgestempelt.

Komisch, bei Mangas fragt nie jemand, warum die "nur" sw sind. Früher wurde von den großen Verlagen immer behauptet, dass sich Kids nur farbige Comics kaufen. Das haben wir den Mangas nun wenigstens zu verdanken: sie haben diese unsinnige Behauptung widerlegt und sw-Comics wieder salonfähig gemacht.

El Pistolero
04.06.2006, 11:38
Hui hab ich nicht Lone Wolf zu den 4 Guten gezählt. Ich habe mir nicht um sonst Okami 1-6 und die TV Serie gekauft. Crying Freeman ist wieder so an der Grenze von geht so und kotzen. Gegen Akira ist nichts auszusetzen. Das ist ganz klar der klassiker unter den Mangas. Ebensowenig wie Blade.

Super jetzt sind wir aber wieder bei den 1%.

LN:
So habe ich das nicht gesagt und wenn dann habe ich es nicht so gemeint. Ich glaube nicht das du ein großartiger Mangatyp bist.
~~~~~
Amigo:
Ich habe mir jetzt mal ein Hellboy Comic von euch gekauft. Bis jetzt habe ich Mignolas Werke nur in Farbe gelesen. Darum konnte ich mir das erstmal nicht vorstellen. aber ich habe mir jetzt auch mal ein US Heft bestellt. Diesen Vergleich möchte ich mir gerne mal hereinziehen. Mit Hellboy Comics selbst hatte ich bis jetzt noch gar nichts zu tun gehabt. Ich kenne ja nur die Filme. Darum habe ich überhaupt keinen Plan was nun besser ist.
~~~~~
Ich denke mal, es wäre nicht verkehrt wenn ihr Mangatitel bringen würdet. Allerdings, was ich eigentlich die ganze Zeit sagen wollte, solltet ihr auch wirklich nur die guten Titel herausbringen. Andere Verlage bringen halt jeden Mist heraus. Ich denke mal Amigo hat sowieso diesen Gespür für gute titel, von daher dürfte das ja nicht schief gehen. Zum Teufel, wenn ich einen comicladen aufmachen würde, dann würde ich ja auch Mangatitel reinstellen. Sind eben Gewinnbringend.

Mark O. Fischer
04.06.2006, 18:43
transport ist das zauberwort.

Ich sach mal so, unsere Albensonderangebote für €1,99 bis €7,99 tragen die Leute bergeweise raus.na also, es geht doch.

L.N. Muhr
04.06.2006, 20:06
transport, nicht abtransport.

@petzsche: doch, ich bin sogar ein ganz grossartiger typ. oder ... naja, irgendwie. :D

SethSteiner
04.06.2006, 21:24
Was für den einen Mist, ists für den anders nicht. Jeder steht auf was anderes und 90% sind eben für jeden Müll und nur 10% mag man wirklich oder kann man sich mit anfreunden, bei vielen ists wohl sogar noch weniger. Es gibt allerdings echt für alles Kunden und ehrlich gesagt würd ichs deswegen auch blöd finden wenn alle Verlage anfangen rumzuselektieren und nurnoch das rausbringen was irgendein Kritiker als total Niveavoll usw. ansieht. Und ehrlich gesagt, auch ich hab nicht lust dauernd irgendwas hochgradig intellektuelles zulesen, ich will manchmal auch abschalten und da les ich auch mal was plumpes oder seh mir auch nur mal die Bildchen an. Darum hoff ich das die momentane Situation auch so bleibt und sich weder in die eine noch andere Richtung verschlimmert bzw. verschlimmbessert.

Unregistriert
04.06.2006, 21:55
Ist auch ziemlich grob jetzt gegen Image Artikel herzuziehen. Bei Mangas gibt es aber auch wirklich ziemlich viel Schrott. So Zeug was absolut nihts zu bieten hat und auch noch auf deutsch herauskommt. Das beste ist, der größte Mist wird auch noch gekauft. Die Mangawelt ist für mich schon ziemlich stark von der Comicszene getrennt. Der inhalt ist of statisch, wärend es bei westlichen Comics immer wieder Abwechslung im Zeichenstil gibt. Die Agypter hatten damals auch nur eine Weise ihre Kunst zu präsentieren. Wärend im alten Rom wiederum die Kunst viele neue Wege beschritten hat. Was ich damit sagen will ist eben das der grundstil bei Mangas immer gleich ist.

L.N. Muhr
04.06.2006, 22:03
Der inhalt ist of statisch, wärend es bei westlichen Comics immer wieder Abwechslung im Zeichenstil gibt.

falls du meinst, dass ein zeichner seinen stil eine ganze serie lang bewahrt - nun, das findest du auch bei hergé & co..

im übrigen sind mangas ja eher selten auf absolut endlos angelegt. da macht grafische konsistenz durchaus sinn - würdest du wollen, dass mitten in einer laufenden tv-serie die darsteller ausgetauscht werden?

SethSteiner
04.06.2006, 22:03
@unregistiert
Das meiste ist für jeden Schrott. Ist immer so und bei jedem, denn jeder hat andere Genres die er mag und andere interessen. Aber wenn ich mir die Manga echt mal anschaue, seh ich tausende verschiedener Stile, nix mit gleich. Und selbst von den typischen gibts welche die mir gefallen. Klar gibts so ein paar Grundzüge die häufig zutreffen, die gibts aber in jedem Genre. Deswegen gibts ja auch die Genres. Ich finds nur richtig das soviel rauskommt, so gibts auch eine schöne große Auswahl für jeden. Ist doch klar das viele zugreifen, auch bei dem vermeintlichen "Schrott". Der ist für dich Schrott, andere mögens aber und geben dafür Geld aus. Weiss nicht was daran falsch sein soll.

Amigo
05.06.2006, 12:30
falls du meinst, dass ein zeichner seinen stil eine ganze serie lang bewahrt - nun, das findest du auch bei hergé & co..

im übrigen sind mangas ja eher selten auf absolut endlos angelegt. da macht grafische konsistenz durchaus sinn - würdest du wollen, dass mitten in einer laufenden tv-serie die darsteller ausgetauscht werden?

Er meint wohl eher, dass fast alle Mangas (bis auf ein paar Independents) einen sehr austauschbaren, einheitlichen Zeichenstil haben. Der ist zwar anfangs neu und originell, aber mit der Zeit dann auch wieder langweilig, wenn die Figuren in SF-Serie X genauso aussehen wie in Erotik-Krimi-Serie Y und in Shojo-Manga Z. Ähnliches gibt es bei US- und frankobelgischen Comics zwar auch, aber trotzdem ist die Variationsbreite insgesamt betrachtet erheblich höher. Darum geht es bei diesem Thema hier ja eigentlich auch nicht: Wie schon oft betont (und immer wieder ignoriert), habe ich nichts gegen Mangas, es gibt viele toll gemachte Mangas und eine große Menge durchschnittliche Massenware - wie bei allen anderen Comics und Büchern und Filmen und Spielen ... Es geht mir eigentlich nur darum, dass der große Erfolg der Mangas die "alten", immer noch sehr vitalen Comics vollends auf's Abstellgleis, in die "Niedrigauflagen-Kleinverlags-Fan-Ecke" schiebt. Eigentlich besteht nicht nur die Gefahr - es ist ja schon tatsächlich so eingetreten. Die kulturelle Vielfalt im Comicbereich geht verloren, es wird nur noch das von den großen Verlagen veröffentlicht und von einer großen Masse gelesen, was hip und angesagt ist, ein absoluter Klassiker ist oder als Thema auch in Film und Fernsehen auftaucht (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das finde ich nach wie vor sehr SCHADE.

Diese Diskussion zeigt mir leider auch, dass dies vielen Fachjournalisten herzlich egal ist. So gesehen ist dieser Thread sehr aufschlussreich. Sie scheinen sich zu freuen, dass der Manga-Markt boomt - verkennen aber, dass die "alten" Comics davon so gut wie nicht profitieren. Und was ist, wenn die Manga-Welle abebbt und deren Leser sich wieder anderen hippen Themen zuwenden? Leser von frankobelgischen-Comics wird es dann tatsächlich nicht mehr geben, die großen Verlage und die Läden werden dichtmachen oder sich komplett anderen Themen zuwenden. Und sie werden ganz sicher nicht eingestehen, dass sie das zum Großteil selbst zu verantworten haben.

SvenT
05.06.2006, 12:52
@Amigo: Ich denke der Unterschied im Denken ist einfach der, dass es eben viele hier nicht so sehen, dass die Mangas die anderen Comics verdrängt hätten. Wie schon erwähnt, verschwanden ja die Alben aus den Buchläden schon vor der grossen Mangaschwemme. Ich sehe den Grund auch eher darin, dass sich die klassischen Comic-Konzepte ziemlich überlebt haben.
Bei mir haben sich die Lesegewohnheiten auch geändert. Ein 45-Seiten-Album zu kaufen und dann ein Jahr auf eine Fortsetzung zu warten ist z.B. gar nicht mehr mein Ding. Das nervt mich an. Genauso, wie mich der Heftchenmarkt ziemlich abtörnt. Ich hab schon sehr oft Lust auf einen Comic, aber allzuoft gewinnt dann doch mitlerweile eine DVD in meiner Gunst.

Habib
05.06.2006, 13:42
Er Die kulturelle Vielfalt im Comicbereich geht verloren, es wird nur noch das von den großen Verlagen veröffentlicht und von einer großen Masse gelesen, was hip und angesagt ist, ein absoluter Klassiker ist oder als Thema auch in Film und Fernsehen auftaucht (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das finde ich nach wie vor sehr SCHADE..

Den Schuh musst Du Dir aber auch anziehen. Das Cross Cult Programm lebt vor allem von den durch Film und Fernsehen bekannten Titeln.



Diese Diskussion zeigt mir leider auch, dass dies vielen Fachjournalisten herzlich egal ist. So gesehen ist dieser Thread sehr aufschlussreich. Sie scheinen sich zu freuen, dass der Manga-Markt boomt - verkennen aber, dass die "alten" Comics davon so gut wie nicht profitieren. Und was ist, wenn die Manga-Welle abebbt und deren Leser sich wieder anderen hippen Themen zuwenden? Leser von frankobelgischen-Comics wird es dann tatsächlich nicht mehr geben, die großen Verlage und die Läden werden dichtmachen oder sich komplett anderen Themen zuwenden. Und sie werden ganz sicher nicht eingestehen, dass sie das zum Großteil selbst zu verantworten haben.

Du verkennst die Tatsachen. Der Erfolg von Manga hat nichts mit dem Absterben von FB zu tun. Gäbe es Manga nicht, würde FB deswegen auch nicht besser dastehen. Warum? Weil die Buchhandlungen längst ihre Comic-Abteilungen dicht gemacht hätten, vielleicht von ein paar Funny Books wie Garfield oder Asterix abgesehen. Das Ergebnis wäre für die FB dasselbe, denn der Buchhändler stellt sich nicht Unmengen von Produkten ins Regal, die kaum einer kauft.

Clint Barton
05.06.2006, 13:55
Er meint wohl eher, dass fast alle Mangas (bis auf ein paar Independents) einen sehr austauschbaren, einheitlichen Zeichenstil haben.

Hiroaki Samura zeichnet nicht wie Akira Toriyama zeichnet nicht wie Rumiko Takahashi zeichnet nicht wie Hiroaki Endo zeichnet nicht wie Kio Shimoku zeichnet nicht wie Nobuhiro Watsuki zeichnet nicht wie Tsutumo Nihei zeichnet nicht wie Kan Takahama zeichnet nicht wie Ken Akamatsu zeichnet nicht wie Tôru Fujisawa zeichnet nicht wie Minetaro Mochhizuki zeichnet nicht wie Ryuichi Ikegami zeichnet nicht wie Goseki Kojima zeichnet nicht wie Osamu Tezuka zeichnet nicht wie Kaiji Kawaguchi zeichnet nicht wie Kenichi Sonoda zeichnet nicht wie Masakazu Katsura zeichnet nicht wie Katsuhiro Otomu zeichnet nicht wie Range Murata zeichnet nicht wie...

Natürlich gibt es vorallem im Shôjo-Beriech gleichaussehende Serien - sostammen z.B. "Othello" und "Peach Girl" von unterschiedlichen Zeichnerinnen, gleichen sich aber total - aber...


Ähnliches gibt es bei US- und frankobelgischen Comics zwar auch, aber trotzdem ist die Variationsbreite insgesamt betrachtet erheblich höher.

... das stimmt nicht, wenn ich mir die Jack Kirby Epigonen wie José Ladronn oder Tom Scioli ansehe oder das Top Cow Geschwader 08/15 (Francis Manapul, Joe Benitez, Dave Finch, Michael Turner, Mike Choi, Tyler Kirkham usw.), die alle wie oder wenigstens so ähnlich wie Marc Silvestri zeichnen (sollen), was dann als "in-house-style" verkauft werden.

Auch die Japaner variieren und experimentieren, gerade Leute wie Tsutomu Nihei und Hiroaki Samura haben mit dem klassischen Zeichenstil (ich nenne ihn auch mal Klischee-Stil) ungefähr so viel gemein, wie "Spider-Man" mit "Optic Nerve" oder "Hate!".


Wie schon oft betont (und immer wieder ignoriert), habe ich nichts gegen Mangas

Das verbirgst du aber gut. Zumal du deine Abneigung nur einige Postings weiter ja zugibst.
Für mich sieht das eher so aus, als wärst du einfach auf die tollen Verkaufszahlen sauer und gute Argumente wie die von LuG (ohne Manga gäbe es gar keine Comicshops mehr) werden von dir ignoriert.


Es geht mir eigentlich nur darum, dass der große Erfolg der Mangas die "alten", immer noch sehr vitalen Comics vollends auf's Abstellgleis, in die "Niedrigauflagen-Kleinverlags-Fan-Ecke" schiebt.

Sehr vital? Naja, das haben Ehapa und Carlsen, sowie Panini und Dino aber sehr gut zu unterdrücken gewusst.
Die Comics erholen sich mMn derzeit wieder und vorallem unsere Albenumsätze gehen stetig nach oben.
So tot, wie du die Nicht-Manga durch die angebliche "Manga-Verdräng-Kampagne" redest, sind sie nicht.


es wird nur noch das von den großen Verlagen veröffentlicht und von einer großen Masse gelesen, was hip und angesagt ist,

Ist ja nicht so, als wäre das vor den Manga und auch in anderen Bereichen wie Filmen so.


Diese Diskussion zeigt mir leider auch, dass dies vielen Fachjournalisten herzlich egal ist. So gesehen ist dieser Thread sehr aufschlussreich. Sie scheinen sich zu freuen, dass der Manga-Markt boomt - verkennen aber, dass die "alten" Comics davon so gut wie nicht profitieren.

Die traditionellen Comics würden auch ohne Manga von nichts profitieren, weil sie eh keiner wahrnehmen würde.
Mit den Manga kommen die Comics wenigstens mal wieder etwas in das Allgemeinbewusstsein der Menschen und damit dann auch ein Mattotti, Larcenet oder Sfar, ein Moore, Miller oder Brubaker ins Zentrum von comicfremden Berichterstattern.
Ich erinnere nur mal an die MAX-Ausgabe. Die war zwar inhaltich peinlich, aber ohne Manga und Comicverfilmungen hätte es diese Berichterstattung in einem Massenmedium nicht gegeben. Warum auch?


Und was ist, wenn die Manga-Welle abebbt und deren Leser sich wieder anderen hippen Themen zuwenden?

Manga dürften sich nach fast 10 Jahren als Teil des hiesigen Comicmarktes etabliert haben. Vielleicht schrumpft das Programm auf ca. 40 Novitäten/Monat irgendwann zusammen, aber momentan sehe ich das weniger gegeben.

Mark O. Fischer
05.06.2006, 14:09
Es geht mir eigentlich nur darum, dass der große Erfolg der Mangas die "alten", immer noch sehr vitalen Comics vollends auf's Abstellgleis, in die "Niedrigauflagen-Kleinverlags-Fan-Ecke" schiebt. Eigentlich besteht nicht nur die Gefahr - es ist ja schon tatsächlich so eingetreten. Die kulturelle Vielfalt im Comicbereich geht verloren, es wird nur noch das von den großen Verlagen veröffentlicht und von einer großen Masse gelesen, was hip und angesagt ist, ein absoluter Klassiker ist oder als Thema auch in Film und Fernsehen auftaucht (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das finde ich nach wie vor sehr SCHADE.Die großen Verlage kochen auch nur mit Wasser, was man daran sieht, dass sie trotz Vertretern auch nicht mehr Alben verkaufen als die kleinen. Wenn die großen dieses Segment abbauen und weitestgehend den kleinen überlassen, ist das kein Problem, sondern eine Herausforderung für uns groß zu werden, auch wenn das ein weiter Weg ist. Das wichtigste ist, dass man, wenn man neue Wege geht, diese nicht statt der alten aufbaut, sondern zusätzlich, und Verbindungen schafft, damit auch z.B. große Formate von kleinen profitieren.
Ich bin jetzt schon fast zehn Jahre dabei und lebe immer noch mehr von der Hoffnung als von den Einnahmen, aber ich sehe bereits neue Projekte, die mich sehr optimistisch machen.

SethSteiner
05.06.2006, 14:28
Solange wie Manga draussen sind und so groß wie die Gemeinde an Käufern ist, glaube ich ehrlich gesagt nicht das das in den nächsten 20 Jahren abebbt, dafür gibts noch viel zuviel Stoff aus aller Welt. Nichtmal von den Comics ist bisher alles hergekommen und auch da gibts immer wieder neues. Ich seh sogar das die Comic Abteilung in meinem Buchladen gewachsen ist. Und solange wie Manga jetzt schon "in" sind, glaube ich kaum das man noch von einer Welle sprechen kann, wäre ja ne ziemlich lange und große Welle. Aber gerade wenn man sich mal eine Zeitschrift wie MangasZene kauft, sieht man eigentlich was für eine große vielfalt an dieser Comicsparte erscheint, nicht nur Einheitsbrei (den ich wie gesagt auch nicht schlecht finde).

Amigo
05.06.2006, 15:17
Das verbirgst du aber gut. Zumal du deine Abneigung nur einige Postings weiter ja zugibst.
Für mich sieht das eher so aus, als wärst du einfach auf die tollen Verkaufszahlen sauer und gute Argumente wie die von LuG (ohne Manga gäbe es gar keine Comicshops mehr) werden von dir ignoriert.

Du hast recht: manche Comic-Verlage und Comic-Shops haben nur wegen der Manga-Welle überlebt. Ich würde Carlsen und zu großen Teilen auch Ehapa/EMA aber nicht mehr als Comic-Verlage betrachten, sondern als Manga-Verlage, die nicht mehr Fans frankobelgischer-Comics bedienen, sondern 85% ihres Umsatzes mit Manga-Fans machen. Das ist für die Verlage gut, für die Manga-Leser auch, aber das muss ja nicht unbedingt mich glücklich machen, der früher gerne FB-Alben gekauft und gelesen hat. Für die Shops gilt das selbe: Manche Comcishops sind weiterhin Comicshops - es gibt ja mittlerweile Spezialshops nur mit Alben - aber sehr viele andere sind nun Manga-Shops mit einem großen Angebot an Mangas, Anime-DVDs, Sammelkarten ... für mich haben die nichts im Angebot, also gehe ich da nicht mehr hin. Kann sein, dass es so ist wie SvenT geschrieben hat, dass sich die Lesegewohnheiten verändert haben. Bei mir (und ich bin sicher nicht der Einzige) ist Ursache und Wirkung allerdings eine andere: Speziell was frankobelgische Comics angeht, hat sich bei mir nicht die Nachfrage verändert, sondern das Angebot.



Sehr vital? Naja, das haben Ehapa und Carlsen, sowie Panini und Dino aber sehr gut zu unterdrücken gewusst.
Die Comics erholen sich mMn derzeit wieder und vorallem unsere Albenumsätze gehen stetig nach oben.
So tot, wie du die Nicht-Manga durch die angebliche "Manga-Verdräng-Kampagne" redest, sind sie nicht.

Ich rede sie nicht tot, ich warne nur. Manche Journalisten und manche Verlagschefs reden sie tot. Es ist schön, dass sich die Albenumsätze deiner Aussage nach, wieder erholen. Ein richtiges Revival kann aber so nicht entstehen, da die großen Verlage fast keine Alben im Angebot haben. Epsilon, Salleck, BD oder wir können nicht viele Leser außerhalb des Comcifandoms erreichen, die Auflagen bleiben recht klein. So sehr ich mich z.B. freue, dass Eckart Schott "Yakari" bringt, finde ich es zum heulen schade, dass einer der nach wie vor besten Comics für Kinder, der früher in jeder städtischen Bibliothek zu finden war, in kleiner Auflage bei einem der kleineren Verlage erscheinen muss. Und das nur, weil Carlsen sich seiner Comicschiene fast vollständig entledigt hat. Und wenn selbst solche Perlen den Kindern nicht mehr zugänglich sind, ist es mir vollkommen klar, dass sich die Lesegewohnheiten mit der Zeit ändern und die Kids nur noch auf das stehen, was ihnen im Fernsehen und Magazinen immer wieder als cool angepriesen wird.

Ihr bringt immer wieder als Grund für das Schwächeln der tradtionellen Comics an, dass sie eh in einer Krise gesteckt haben, für Kinder uninteressant sind und deshalb nicht mehr gekauft werden. Seid ihr so naiv, und glaubt wirklich, dass die Verlage und Medien und Spielehersteller immer nur passiv reagieren und sich auf das Käufer/Leser-Interesse einstellen?? Die wollen vor allem Profit machen, sie ERZEUGEN Nachfrage, indem sie irgend einen neuen Trend pushen, etwas als cool und mega-in präsentieren, dass es eigentlich vor 20 Jahren auch schon gab - nur eben anders verpackt. Die großen Verlage veröffentlichen Mangas ganz sicher nicht, weil sie sie gut und interessant finden. Das sind Konzerne, die Profit machen müssen, denen ist Comickunst schlichtweg egal. Sie erzeugen Nachfrage und bedienen diese. Und im Zuge der Mangawelle haben sie die anderen Comics fast komplett fallen lassen. Das gefällt mir nicht. Das ist im Grunde alles, worum es mir hier geht.[/QUOTE]




Die traditionellen Comics würden auch ohne Manga von nichts profitieren, weil sie eh keiner wahrnehmen würde.
Mit den Manga kommen die Comics wenigstens mal wieder etwas in das Allgemeinbewusstsein der Menschen und damit dann auch ein Mattotti, Larcenet oder Sfar, ein Moore, Miller oder Brubaker ins Zentrum von comicfremden Berichterstattern.
Ich erinnere nur mal an die MAX-Ausgabe. Die war zwar inhaltich peinlich, aber ohne Manga und Comicverfilmungen hätte es diese Berichterstattung in einem Massenmedium nicht gegeben. Warum auch?

Die erhöhte Berichterstattung in "erwachsenen Medien" hat wenig mit Mangas zu tun - das ist vor allem ein Verdienst der Verfilmungen. Bei den Kinder und Jugendmagazinen wird aber natürlich viel über Mangas und Animes berichtet und trotzdem sehr wenig über andere Comics. Da freue ich mich eher über so kommerziell erfolgreiche Themen wie die "Wilden Kerle" bei Ehapa, über die auch viel geschrieben wurde - das bringt den traditionellen Comics viel mehr als alle Mangas zusammen.

@Habib:
Natürlich leben auch wir von den Fernseh- und Filmthemen. Aber wir bringen nur Comics und Themen, die wir selber cool und klasse finden, die wir auch selbst lesen. Wenn ich einen Manga sehe, der cool ist und bei dem die deutschen Rechte frei sind, würde ich auch zugreifen - wie wir es z.B. bei "OldBoy" versucht haben. Auch "Spriggan" oder "Berserk" hätte ich liebend gerne gebracht. Wir werden aber nie eine ganzes Medium, das wir selbst lieben, komplett aufgeben, nur weil etwas anderes gerade mehr Profit verspricht. Kann sein, dass sich unsere Interessen und Vorlieben mal ändern, wir werden aber niemals unser komplettes Programm innerhalb von ein, zwei Jahren von Comics komplett auf "Manga", "Mhanwa", "Maxita" oder sonstwas, was gerade angesagt ist, umstellen. Kann sein, dass wir deshalb nie zu den "Großen" gehören werden, aber dafür machen wir, was uns Spaß macht. Ihr müsstet mal hören, wie frustriert manche Redaktuere der großen Verlage sind, die immer mal wieder Comic-Projekte anregen, die aber so gut wie immer abgeschossen werden, weil die Konzernleitung auf der Mangawelle reitet.

LuG
05.06.2006, 16:01
Ich glaube ja, Du gehst von vollkommen falschen Voraussetzungen aus. Deutschland war in der Vergangenheit comicmäßig nur ganz kurz ein Lese(r)markt, sondern größtenteils ein Sammlermarkt.

(Davon mal ab: Auch der Buchmarkt ist solchen Veränderungen unterworfen. Sieh Dich doch nur mal in einer normalen Thalia- oder Sonst-was-für-Ketten-Buchhandlung um. Du wirst nur noch Bücher für Frauen ["Die weiße Massai", "Die doofe Massai", "Die Massai mit Fußpilz"] oder Ratgeberbände [meist für lebens-, liebens- und bindungsunfähiges Weibsvolk] finden.)

Erst mit den Manga hat sich das geändert. Und ich persönlich begrüße das ausdrücklich. Wenn von 1.000 Mangakids auch nur ein einziges mal einen "Corto" oder einen "Hellboy" liest, dann können wir dabei eigentlich nur gewinnen. Und wenn eine von 1.000 Ildiko von Kürthy-Leserinnen mal irgendwann auf Dorothy Parker umsteigt auch. :D

SvenT
05.06.2006, 16:15
... zumal die Mangakiddies ja auch älter werden und sich f. andere Comics interessieren werden. Ein Beispiel aus der Nachbarschaft, der Alligatorfarm. Da ist der Frauenanteil sehr hoch, und das liegt leider nicht daran, dass die Kerle da solche Sexbomben sind (sind wir, aber das ist ein anderer Manga). Der Grund ist derjenige, dass diese Frauen durch Mangas zum Medium Comic gekommen sind.
Vor Manga wäre ein 40 prozentiger Frauenanteil in einer Zeichnerschmiede vollkommen undenkbar gewesen.
Und so hoffe ich auch auf Auswirkungen auf die Welt der Leserinnen.

Lola65
05.06.2006, 16:25
bis jetzt hört man aus mangaforen aber nicht sowas, eher das sie aufhören comics zu lesen.

SvenT
05.06.2006, 16:31
Keine Ahnung, in Mangaforen traue ich mich nicht rein, da hab ICH meine Vorurteile. ;)

SethSteiner
05.06.2006, 16:32
So wie ich das sehe, sind in sehr vielen solcher Foren auch eher die jüngeren angesiedelt, sehe da kaum ältere und vor allem reifere. Ich bin ja auch erst jetzt mit der Volljährigkeit zu den Comics zurückgekehrt.^^ Leider ists doch aber so, das beide Fraktionen kaum aufgeschlossen der anderen Gegenüber sind, würde man beiden mal ein paar Ausgaben hinkalln sehe das sicher anders aus.

Ps@Sven Es gibt auch Comickiddies, nicht nur Mangakiddies.

Lola65
05.06.2006, 16:51
das jeder seinen bereich hat, ist ja auch nicht schlimm. schließlich hat jeder nur ein begrenztes Budget zur Verfügung. (Ok gilt auch für die Nichtleser) für ehapa wäre es ja auch nur eine umverteilung wenn die mangaleserinnen der ehapaserien, sich jetzt für asterix, geheimes dreieck etc interessieren würden. so würde die zahl der käufer ja gleich bleiben. man muß die NICHTLeser aktivieren, dabei bleibe ich

SethSteiner
05.06.2006, 17:09
Das ist auch nicht schlimm das jeder so seinen Bereich hat stimmt. Aber diese Anfeindungen die es teilweise gibt empfinde ich ehrlich gesagt als dumm und vollkommen unnötig, hervorgerufen einfach nur aus unwissenheit. Bei Comics denken viele an die Muskelmänner und bei Manga dann wieder an große Augen-Mädels und Hentai (obwohl das letztere ja auch nit schlimm is). Da sollte vielleicht irgendwo etwas Aufklärung betrieben werden. Ansonsten denke ich aber auch eher, das im Sektor Comics die Werbung fehlt, so das die Menschen wissen das es mehr gibt als Supermann, dann würden vielleicht auch mehr welche kaufen.

Lola65
05.06.2006, 17:14
das is wohl war, aber für die werbung fehlt ihnen das geld tock tock reicht laut efwe.

SethSteiner
05.06.2006, 17:30
Ja das stimmt, aber Werbung ist leider eine Sache die irgendwo doch sehr wichtig ist. Werbung wie man sie bei Formel 1 macht ist natürlich unsinn und bringt eigentlich auch garnichts, aber mal wirklich so Infos find ich schon wichtig. Hier bei Cross Cult find ich die Werbung auch ziemlich gut, vor allem so eine wie in FHM war empfind ich als Wirkungsvoller, als so eine wandelnde Werbefläche alà Schmuacher.

Was meinst du mit dem letzten Teil des Satzes?
"tock tock reicht laut efwe."

Lola65
05.06.2006, 17:39
ehapa verteilt sein tock tock magazin an die buchhändler/comicshops zum auslegen und das wars.

um mal den vergleich zu haben, machen buchverlage auch und was noch alles?

vielleicht sollten tock tock und die carlsen prewievs zusammen mit denen der buchverlage ausliegen anstatt alleine bei den comics. wer sich dann von den buchverlagen was nimmt, nimmt dann vielleicht auch automatisch diese beiden mit.

SethSteiner
05.06.2006, 17:46
Also bei mir im Thalia gibts nur Manga Previews, von Comics gibts da nix, eigentlich schade. Vielleicht sollte man da wirklich eher eine gesamtpreview bei den Verlagen machen, dann kann sich weder Manga, noch Comicleser wirklich der anderen Kategorie entziehen und sieht vielleicht das es mehr gibt als er denkt.

Lola65
05.06.2006, 18:05
bei uns in HH gibts die in der Spitalerstraße - von beiden, Carlsen und Ehapa, eine mit Mangas und Comics in einem, habe ich auch schon mal hier irgendwo vorgeschlagen, wurde entweder ignoriert oder abgelehnt.

L.N. Muhr
05.06.2006, 18:21
@amigo: wenn dich diese ganza mangawelle so nervt - warum veröffentlichst du dann ausgerechnet titel, die in aufmachung und inhalt praktisch den mangas näher sind als beinahe jedem frankobelgischem album?

mit gutem beispiel vorangehen, sagt man doch immer so schön. ich hab ein wenig das gefühl, du drischst auf die hand, die dich füttert.

Clint Barton
05.06.2006, 18:25
Ich würde Carlsen und zu großen Teilen auch Ehapa/EMA aber nicht mehr als Comic-Verlage betrachten,

Bei Carlsen stimme ich dir zu (jenseits von Spirou, den Chroniken und Sillage ist da recht wenig los). Ehapa hingegen ist allein dank Disney immer noch gut dabei und hat sich jetzt auf US-Material (warum auch immer) und einheimische Produktionen spezialisiert. Und wenn Ehapa halt selbst mit so einem Rotz wie dem Vanessa S. "Comic" mehr Geld verdient, als mit einem qualitativ hochwertigen Comic wie "West", dann ist das nun mal leider so. Das Preis-Leitungs-Verhältnis IST gut, nur immer noch zu teuer.


sondern als Manga-Verlage, die nicht mehr Fans frankobelgischer-Comics bedienen, sondern 85% ihres Umsatzes mit Manga-Fans machen.

Weil die das Geld nun mal machen - und die Mangafans HABEN auch das Geld. Nicht allzu selten, daß das ein oder andere Mädel halt mal 15-20 Manga auf einmal kauft. In der Regel kaufen die aber auch mehr als einen Titel, wenn sie da sind (oder sind tags drauf wieder da).


Ein richtiges Revival kann aber so nicht entstehen, da die großen Verlage fast keine Alben im Angebot haben.

Ein richtiges Revival würde auch nicht kommen, wenn es 40 Novis/Monat gäbe. Das könnte nämlich keiner finanzieren. Man bekommt heuzutage kaum neue Leser hinzu (ausser durch Manga), sondern lagert nur bestehende Käuferschichten um (etwas, was auch DC und Marvel erkannt haben und diese Leser munter vor sich herschieben).


Epsilon, Salleck, BD oder wir können nicht viele Leser außerhalb des Comcifandoms erreichen, die Auflagen bleiben recht klein.

Und beim Festhalten am Albenformat wird sich da auch nichts ändern. Letztendlich ist es ein Teufelskreis. Die KVTs werden vermutlich nie mehr als eine bestimmte Kernkundschaft bedienen können, da sie einfach alleine schon nicht genug Verkaufsstellen haben und die Leute so kaum Zugriff haben. Dadurch bleiben die Preise oben (und 11€ für einen Soda oder die Minimenschen IST viel Geld. Immer noch preistwerter als so mancher Carlsen-Titel, aber dennoch) und damit kommen weniger Kunden.


So sehr ich mich z.B. freue, dass Eckart Schott "Yakari" bringt, finde ich es zum heulen schade, dass einer der nach wie vor besten Comics für Kinder, der früher in jeder städtischen Bibliothek zu finden war, in kleiner Auflage bei einem der kleineren Verlage erscheinen muss. Und das nur, weil Carlsen sich seiner Comicschiene fast vollständig entledigt hat.

Tja... ich verstehe auch nicht, warum man nur Lucky Luke und Asterix dauerhaft am Kiosk positionieren konnte. Titel wie "Boule & Bill", "Die Minimenschen" und vorallem "Gaston", "Marsupilami" und "Spirou" hätten das gleiche Potential.
Und das mit Yakari ist wie mit den Perlen vor die Säue. Da hast du einen Kindercomic, dessen Leserschaft garantiert zu maximal 10% aus Kindern bestehen dürfte.


Und wenn selbst solche Perlen den Kindern nicht mehr zugänglich sind, ist es mir vollkommen klar, dass sich die Lesegewohnheiten mit der Zeit ändern und die Kids nur noch auf das stehen, was ihnen im Fernsehen und Magazinen immer wieder als cool angepriesen wird.

Nunja, die Kinder von heute schauen sich ja kaum noch selbstständig um oder können es kaum. Der Kioskmarkt ist in den letzten Zügen, nicht jede Stadt hat eine Buch-/Bahnhofshandlung oder gar einen Comicshop.
Da bleibt kaum was übrig, als auf mediengepushte Titel zu setzen.


Die großen Verlage veröffentlichen Mangas ganz sicher nicht, weil sie sie gut und interessant finden. Das sind Konzerne, die Profit machen müssen,

Der Mangaknall kam aber nicht über Nacht. Das hat mit einer gefloppten Zeichentrickserie im ZDF angefangen, die eingeschlagen ist, wie eine Bombe, als sie auf einem "coolen" Kanal lief - RTL 2. Diese Serie war Sailor Moon.
Parallel dazu hat Carlsen mit dem Originalformat im TB experimentiert und mit Dragon Ball und Evangelion gleich DIE zwei Knaller gehabt. Die liefen weder vorher im TV, noch kannte die einer grossartig.
Die Mangawelle davor (mit überteuerten Manga im Albenformat) war eh praktisch heisse Luft. Ausser Gunsmith Cats, Akira und Appleseed wurde praktisch kein Titel zuende geführt.

Die Manga machen eine Medienunterstützung aber auch recht einfach - denn es gibt genug Material. Die wenigstens franko-belgischen Serien haben genug Ausgaben, um eine langfristige Nachfrage, gar einen Hype provozieren zu können. Und wenn das nicht in einem gewissen Zeitraum (spätestens alle 4-6 Monate, eher früher) zackig was nachkommt, dann war's das.
Und wenn ich dann solche Leute wie Régis Loisel sehe, die gemütlich mehrere Jahre für 48 Seiten brauchen... tjaaa... kein Wunder.


denen ist Comickunst schlichtweg egal.

Den obersten Konzernbossen vielleicht, aber Leuten wie Georg Tempel bestimmt nicht. Nur MÜSSEN die halt wirtschaftlich denken. Wir können schon froh sein, daß durch die mittlerweile stark ausgeprägte Kundenähe nicht mehr jede Serie frank und frei eingestellt wird, sondern man sich bemüht, etwas zu einem Abschluß zu bringen. Das war z.B. zu Condors Zeiten oder vor ein paar Jahren auf dem Albensektor noch ganz anders. Was hab ich unvollendete Serien hier im Regal stehen, wo ich mich schwarz ärgern könnte (mir bleibt ja keine Option, um meine geliebten Serien von Didier Convard und Christian dEnayer mal vollständig lesen zu können).

QUOTE]Und im Zuge der Mangawelle haben sie die anderen Comics fast komplett fallen lassen.[/QUOTE]

Carlsen vielleicht. Ehapa nicht. Guck dir doch die Verlagsprogramme an.


Bei den Kinder und Jugendmagazinen wird aber natürlich viel über Mangas und Animes berichtet und trotzdem sehr wenig über andere Comics.

Tja, man müsste sich mal fragen, a) wieviele interessante Stoffe für die Jugend gibt es (ein Hermann gehört wohl nicht dazu) und b) wie sieht die Pressebestückung bei den Kleinverlagen mit entsprechenden Alben (Yakari, Soda) aus?


Da freue ich mich eher über so kommerziell erfolgreiche Themen wie die "Wilden Kerle" bei Ehapa, über die auch viel geschrieben wurde - das bringt den traditionellen Comics viel mehr als alle Mangas zusammen.

Da hast du aber das gleiche wie bei den Manga - das Zeug wird gekauft, weil es die "Wilden Kerle" sind und nicht, weil es Comics sind.
"Harry Potter" hat ja auch keine allzugrosse Wirkung auf andere Kinder- und Jugendbücher gehabt, wenn ich mich recht entsinne. Das ist halt "Harry Potter". Was es sonst noch gibt? Interessiert das einen der jugendlichen, wenn sie nicht eh schon lesen? Wenn es keinen weiteren Band mehr gibt, hören diese Kinder vermutlich auch wieder auf, zu lesen.

L.N. Muhr
05.06.2006, 18:28
Die großen Verlage kochen auch nur mit Wasser, was man daran sieht, dass sie trotz Vertretern auch nicht mehr Alben verkaufen als die kleinen.

das könnte auch an den vertretern liegen ... was ich da jetzt schon wieder für knaller gehört habe - ich werds nicht öffentlich machen, aber vertraut mir einfach: himmelsschreiend kontraproduktiv.

hipgnosis
05.06.2006, 18:44
"Harry Potter" hat ja auch keine allzugrosse Wirkung auf andere Kinder- und Jugendbücher gehabt, wenn ich mich recht entsinne. Das ist halt "Harry Potter". Was es sonst noch gibt? Interessiert das einen der jugendlichen, wenn sie nicht eh schon lesen? Wenn es keinen weiteren Band mehr gibt, hören diese Kinder vermutlich auch wieder auf, zu lesen.

- Cornelia Funke - Herr der Diebe; Tintenherz; Tintenblut

- Eoin Colfer - Artemis Fowl - Reihe

- Jonathan Stroud - Bartimäus - Reihe

- Christopher Paolini - Eragon (Drachenreiter-Zyklus)

- Clive St. Lewis - Die Chroniken von Narnia

Und viele hunderte mehr ......

Ich glaube es gab noch nie einen solchen Run im Kinder/Jugendbuchsegment, wie der durch Harry Potter ausgelöste

SvenT
05.06.2006, 19:50
Ich glaube es gab noch nie einen solchen Run im Kinder/Jugendbuchsegment, wie der durch Harry Potter ausgelöste

Ich denke, da irrst Du ganz gewaltig. Woher hast Du das?

L.N. Muhr
05.06.2006, 20:10
zumindest gibt es viele verlage, die auf den magier-im-jugendbuch-zug aufgesprungen sind. muss sich ja irgendwie rentieren, sonst würde der zug nicht mehr laufen.

SvenT
05.06.2006, 20:40
Das läuft doch unter ferner liefen. Dasselbe kann man über Verschwörungssthriller a la Dan Brown sagen. Selbst die Cover sehen gleich aus. Lächerlich.
Aber wenn Hip seine Aussage belegen kann, behaupte ich das Gegenteil.

Amigo
05.06.2006, 23:48
Bei Carlsen stimme ich dir zu (jenseits von Spirou, den Chroniken und Sillage ist da recht wenig los). Ehapa hingegen ist allein dank Disney immer noch gut dabei und hat sich jetzt auf US-Material (warum auch immer) und einheimische Produktionen spezialisiert.

Ja, stimmt schon, aber die frankobelgischen Reihen haben sie bis auf ganz wenige (z.B. Blueberrry) Titel eingestellt. Das Engagement für die deutschen Autoren und Zeichner freut mich natürlich - auch wenn mir da nicht alles gefällt und die tollen "Chroniken der Unsterblichen" peinlicherweise jahrelang immer wieder verschoben wurden (geht die Reihe irgendwann weiter?). Georg Tempel ist auf jeden Fall experimentierfreudiger als die Kollegen von Carlsen. Das mit den US-Comics bei Ehapa sehe ich, wie du, recht zwiespältig. Nicht nur, weil sie Panini, Infinity und uns damit etwas in die Quere kommen könnten, sondern weil ihre Titelauswahl reichlich planlos erscheint. Sie schwenken von sehr guten frankobelgischen Serien auf mittelprächtige US-Serien um. Was soll das? Ich kann das nur als Experiment ansehen. Was wollen sie z.B. mit der "Shaun of the Dead"-Comicadaption? Der Film ist im Kino und auf DVD schon lange durch, ein großer Kultfilm war er auch nicht und das Thema Zombies wird bei "The Walking Dead" um Klassen besser abgehandelt. Wahrscheinlich verkaufen sie aber trotzdem, allein durch ihre Präsenz im Buchhandel und evtl. Kiosk, mehr SOTD-Bände als wir von TWD ... ;)

@L.N.
Ich hab's schon oft geschrieben: Die Mangas nerven mich nicht. Ich finde das Manga-Format toll, auch dass sie sw sind, ich hab schon ein paar Reihen gesammelt und fand sie prima. Mich stört nur, dass einige Verlage und Läden im Zuge der Mangamania alle anderen Comics vernachlässigen und ich nix mehr zum Lesen finden kann, weil ich nix französisch sprechen - du verstehen? Ebenso stören mich die Aussagen mancher Journalisten und Verlagschef, dass die frankobelgischen Comics auf einmal nichts mehr taugen - wo sie von den gleichen Leuten 30 Jahre lang als das beste überhaupt gelobt und gehypt worden sind. Kaum verkauft sich was anderes besser, ist das alte Zeug gammeliger Mist und sie treten es in die Tonne. Entsprechende Meinungäußerungen waren z.B. im Rahmen der letzten Buchmesse in einer überall veröffentlichten dpa-Meldung zu lesen. Auch wenn die Fachleute und Verleger vielleicht aus dem Kontext heraus zitiert wurden ... geärgert hat mich das trotzdem.

Mick Baxter
06.06.2006, 01:51
Aber diese Anfeindungen die es teilweise gibt empfinde ich ehrlich gesagt als dumm und vollkommen unnötig, hervorgerufen einfach nur aus unwissenheit. Bei Comics denken viele an die Muskelmänner und bei Manga dann wieder an große Augen-Mädels und Hentai (obwohl das letztere ja auch nit schlimm is). Da sollte vielleicht irgendwo etwas Aufklärung betrieben werden.
Dieses Vorurteil müßte dann ja durch einen einfachen Griff ins Mangaregal widerlegt werden können. Ich glaube aber nicht, daß dies mit den in Deutschland veröffentlichten Manga so einfach funktioniert.


Was mich übrigens immer ein wenig wundert, ist, daß immer wieder empfohlen wird, gerade den Vorzug der Mangas, der der Qualität am entschiedensten entgegensteht, zu kopieren: der massenweise Ausstoß, der eine zügige Publikation ermöglicht (zum Teil in Deutschland noch zügiger, als in Japan, weil eine große Backlist zur Verfügung steht). Diese Backlist gab es zur Hochzeit der frankobelgischen Comics in Deutschland auch - vielleicht tatsächlich einer der entscheidenden Gründe, warum die 80er Jahre erfolgreichere Zeiten für diese Comics waren. Aber ist es wirklich die Lösung aller Probleme, schlechtere Comics oder nur noch arbeitsteilig zu produzieren? Was oft als Rettung angepriesen wird, würde die verbliebenen Leser gründlich vertreiben.

Unregistriert
06.06.2006, 06:50
Dieses Vorteil müßte dann ja durch einen einfachen Griff ins Mangaregal widerlegt werden können. Ich glaube aber nicht, daß dies mit den in Deutschland veröffentlichten Manga so einfach funktioniert.



Adolf, Akira, Barfuss durch Hiroshima, Priest, Peach, Battle Angel Alita, Blame uvm. sind bei mir im Buchhandel und haben vollkommen andere Stile, die teilweise garnicht diesen "Manga-Stil" aufweisen. Er kann also durchaus mit dem ersten Griff wiederlegt werden, aber selbst die Literatur mit großen Augen sollte man sich vielleicht auch mal näher anschauen damit man merkt das die mehr zu bieten hat oder halt teilweise doch die leichte Kost ist.

SethSteiner
06.06.2006, 06:50
vergessen mich anzumelden, der Beitrag war von mir.

LuG
06.06.2006, 07:29
Aber Andreas, stell Dich doch mal zu Hause vor Dein Comicregal.

Dann wirst Du bei aufmerksamer Beobachtung sehen:
Du musstest Dich verdammt viele "Rote Korsar"-Bände quälen, bevor Du zu "Isaak der Pirat" kommen konntest.
Du hast mit Sicherheit jede Menge Chuck-Dixon-Batman-Dreck schlucken müssen, bevor Du Ed Brubaker entdeckt hast.
Und ganz genau so ist es eben auch bei den Manga.

Und was heißt schon totreden? Der klassische fb Abenteuercomis IST tot (bis auf ganz wenige Ausnahmen). Selbst in F&B selber ist der mausetot. Und er wurde durch etwas viel besseres ersetzt: den postmodernen fb Abenteuercomic mit ironischen Seitenhieben.

Ein Verlag wie Kult macht doch für die Generation "Zack" nichts anderes als das, was Hethke seit Jahren für die Generation Piccolo macht. Und mir persönlich geht das zwar voll-inhaltlich links am Dings vorbei, ich hasse diese nostalgische früher-war-alles-besser-Haltung. Ich freue mich aber für Kult, wenn sich pro Album immer noch 300 bis 600 Fans finden und den Verlag damit am Leben halten. Ich muss da aber nicht mitmachen...

Amigo
06.06.2006, 08:43
Aber Andreas, stell Dich doch mal zu Hause vor Dein Comicregal.

Dann wirst Du bei aufmerksamer Beobachtung sehen:
Du musstest Dich verdammt viele "Rote Korsar"-Bände quälen, bevor Du zu "Isaak der Pirat" kommen konntest.
Du hast mit Sicherheit jede Menge Chuck-Dixon-Batman-Dreck schlucken müssen, bevor Du Ed Brubaker entdeckt hast.
Und ganz genau so ist es eben auch bei den Manga.

Und was heißt schon totreden? Der klassische fb Abenteuercomis IST tot (bis auf ganz wenige Ausnahmen). Selbst in F&B selber ist der mausetot. Und er wurde durch etwas viel besseres ersetzt: den postmodernen fb Abenteuercomic mit ironischen Seitenhieben.

Dann habe ich anscheinend ein echtes Geschmacks-Problem. Ich finde nämlich den "Roten Korsar" besser als "Isaak der Pirat" und Chuck Dixon Storys besser als Ed Brubaker. Deine Haltung: "Alt = Muffelig und abgestanden", kann ich nicht ganz nachvollziehen. Demnach müsstest du auch ältere Mangas wie "Lone Wolf", "Akira" oder "Barfuss durch Hirsohima" aus deinem Comicregal verbannen. Die sind alten Erzähltraditionen verhaftet und kommen ganz ohne ironische Seitenhiebe oder anderen erzähltechnischen Schnickschnack aus. Und bevor L.N. jetzt wieder auf Hans-Rudi verweist: Ich behaupte nicht, dass alles, was alt ist, gleichzeitig auch gut sein muss. Ganz sicher ist aber auch nicht alles, was neu und erfolgreich ist, gleichzeitig gut oder muss mich ansprechen. Ich liebe Trash, altmodische Abenteuergeschichten und gute neue, toll gezeichnete Geschichten - deshalb mag ich z.B. Hellboy, BUAP, Sin City, Torpedo, Blankets und Black Beach ... und kann mit Persepolis oder dem neuesten Sfar oder Trondheim einfach nichts anfangen. Die Geschmäcker sind halt verschieden. Das hat nichts mit dem Alter der Geschichten zu tun. Bei Filmen ist es ja genau so: Ich mag z.B. "24" - das ist neu und interessant - ich mag aber die neue "Galactica"-Reihe gar nicht und schaue mir viel lieber die alten Folgen an. Ist das verwerflich?

Nochmal: Ich hab nix gegen Manga. Mir fehlen nur momentan die Alternativen. Und da es vielen anderen Lesern auch so geht, sollte man diesen Zustand ändern. Reine Albenverlage (Kult, Comicplus, Salleck, Epsilon, BD) schaffen es aber wegen ihrer beschränkten Möglichkeiten einfach nicht, ein größeres Publikum anzusprechen. Da sind die großen Verlage gefordert, mehr zu tun, falls ihnen am Medium etwas liegt. Früher hatten sie ein breitgefächertes Programm, mit dem sie Viele angesprochen haben. Heute sind oft nur noch die absoluten Klassiker und Manga übrig. Das ist zu wenig, um auf dauer bestehen zu können.

Mick/Burkhard hat schon recht: Auf dem Höhepunkt des Albenbooms war der Nachschub an gutem Material in rascher Folge unerschöpflich - heute erscheinen die Bände spärlicher. Für manche Verleger ist das anscheinend ein Grund, sich ganz von dieser Sparte abzuwenden. Aber auch der Nachschub an guten Mangas wird irgendwann spärlicher werden. Und was ist dann? Dann wird wieder irgend einem neuen Trend nachgejagt und die Mangas wandern in die Kleinverlags-Sammler-Ecke. Und das, obwohl die Mangas dann nicht auf einmal schlechter oder unkreativer sind als heute. DIESE Einstellung hasse ICH.

Mark O. Fischer
06.06.2006, 09:26
Ich freue mich aber für Kult, wenn sich pro Album immer noch 300 bis 600 Fans finden und den Verlag damit am Leben halten.Wenn man von 300 bis 600 Fans leben könnte, hätten wir kein Problem.

Amigo
06.06.2006, 09:37
Ja, schön wär's. (2.000 bis 3.000 werden es bei den Hermann-Titeln schon noch sein - auch wenn Kult so gut wie nicht für sie wirbt).

hipgnosis
06.06.2006, 11:56
Das läuft doch unter ferner liefen. Dasselbe kann man über Verschwörungssthriller a la Dan Brown sagen. Selbst die Cover sehen gleich aus. Lächerlich.
Aber wenn Hip seine Aussage belegen kann, behaupte ich das Gegenteil.

Mag ja ein reiner Glaubenskonflikt sein - deshalb sagte ich ja folgendes:


Ich glaube es gab noch nie einen solchen Run im Kinder/Jugendbuchsegment, wie der durch Harry Potter ausgelöste

Natürlich bin ich nicht der Statistiker des deutschen Büchermarktes und kann Dir Deinen Glauben weder wider- noch belegen, obwohl ich gerne versuchen will ein paar interessante Informationen auszugraben - OK?

Für mich spiegelt sich sich rein subjektiv die Wahrnehmung, daß seit Harry Potter Kometenhaft eingeschlagen ist, sowohl die Bücher aus dem Bereich Jugend-/Kinderliteratur rein Quantitativ enorm zugenommen haben, als auch die Verlage, welche sie veröffentlichen.
Für letzteres hat ja L.N.Muhr meine Einschätzung geteilt.

Für Ersteres mag vielleicht neben meinem subjektiven Wahrnehmungsvermögen noch einige Zahlen herhalten, die ich auf die Schnelle gefunden habe.

TOP 50 - Buchbestseller 2005 - Quelle Buchreport

Platz 1: Harry Potter und der Halbblutprinz
Platz 3: Harry Potter and the Half Blood Prince (unglaublich das die Bücher in deutscher und englischer Sprache so extrem oft verkauft werden!!)
Platz 18:Harry Potter und der Orden des Phönix
Platz 24: Harry Potter und der Feuerkelch
Platz 28: Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Platz 30: Artemis Fowl - Die Rache (Eoin Colfer)
Platz 33: Harry Potter und der Gefangene von Askaban
Platz 35: Harry Potter und der Stein der Weisen
Platz 43: Star Wars - Episode 3, Die Rache der Sith
Platz 50: Die Stadt der träumenden Bücher (Walter Moers)

Wo hat es das schonmal gegeben, daß sich alleine 10 Jugend-Bücher unter den meistverkauften eines Jahres befanden. Ist zwar extrem Potter-lastig, aber man darf nicht vergessen, daß diese Werke nun teilweise schon 2-3 Jahre immer ganz vorne liegen. Der Absatz muss einfach riesig sein!

Desweiteren listet Amazon z.Z. sage und schreibe 14587 Einträge nur unter der Rubrik Jugend/Kinderbücher.

Reicht noch nicht zur Überzeugung - no problemo - weiter geht´s ;)

Der „Trendbericht Kinder- und Jugendbuch 2004“ [Quelle: Börsenverein des Deutschen Buchhandels]


Das deutsche Kinder- und Jugendbuch ist auf Wachstumskurs. Dies belegen aktuelle Kennzahlen und Einschätzungen von Experten, die heute auf einer Pressekonferenz während der Leipziger Buchmesse veröffentlicht wurden. Erstmals stellten der Arbeitskreis für Jugendliteratur, die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Stiftung Lesen den „Trendbericht Kinder- und Jugendbuch“ vor.

„Keine andere Warengruppe des Buchmarkts ist zurzeit so erfolgreich wie das Kinder- und Jugendbuch“, so Anja zum Hingst, Leiterin Kommunikation und Marketing im Börsenverein. Der Umsatz mit Büchern aus diesem Bereich sei in den Monaten Januar und Februar 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund zehn Prozent gewachsen, wie der gemeinsam mit media control GfK International herausgegebene Bran-chen-Monitor BUCH nachweise. Mit einem Anteil von 11,6 Prozent am Gesamtmarkt der Bücher in Deutschland war das Kinder- und Jugendbuch im Februar 2004 wiederholt die stärkste Warengruppe. „Gute Gründe, eine Bestsellerliste für Kinder- und Jugendliteratur zu veröffentlichen“, so zum Hingst. Der Börsenverein plane, eine entsprechende wöchentliche Übersicht ab dem Jahr 2005 in Auftrag zu geben.

Den positiven Trend bestätigt Klaus Willberg, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen: „Von den hundert größten deutschsprachigen Verlagen geben 25 inzwischen Bücher für junge Leser heraus.“ Darüber hinaus verschwinde die Grenze zwischen der Literatur für Jugendliche und der für Erwachsene zusehends. “Erwachsene greifen zum Jugendbuch, und Autoren, die bisher nur für Erwachsene geschrieben haben, versuchen sich nun auch in der Literatur für Jugendliche“, so Willberg. Auch die Medien, insbesondere das Feuilleton, hätten erkannt, dass gute Kinder- und Jugendbücher problemlos die Anforderungen erfüllten, mit denen belletristische Titel beurteilt würden.

Und noch ein kleiner Nachtrag - ebenfalls aus obiger Quelle:


Trendbericht Kinder- und Jugendbuch 2006 - Umsatz bei Kinder- und Jugendbüchern steigt um 15,7 Prozent
„Kinder- und Jugendbücher sind auf dem deutschen Buchmarkt auf eindeutigem Wachstumskurs“, so Anja zum Hingst, Leiterin Kommunikation im Börsenverein. Der Umsatz stieg 2005 im Vergleich zum Vorjahr um 15,7 Prozent. Der Anteil der Kinder- und Jugendliteratur am Gesamtmarkt der Bücher lag 2005 bei 14,3 Pro-zent. Damit war diese Warengruppe wie im Jahr zuvor eine der stärksten auf dem deutschen Buchmarkt

Obwohl 2004 wohl schon ein sehr gutes Jahr dieses Genre war, steigerte sich diese Zahl nochmals von 11,7 auf stattliche 15,7% des gesamten Büchermarktes - Das bedeutet rein auf das Segment gesehen eine enorme Steigerung von knapp 30 % innerhalb 2 Jahren!!

Und noch ein Nachwort meinerseits.

Auch wenn Dir alle Dan Brown Bücher und die anderen Verschwörungstheorien lächerlich vorkommen.
Tatsache ist auch hier, daß es einen enorm gestiegenen Ausstoss zu diesem Genre gibt - und wenn man nun noch etwas die Historie angelegten Romane mit einbeziehen würde, wäre die Zahl exorbitant.

So wie Carlsen von Harry Potter im positiven Sinne profitiert, existieren wahrscheinlich schon immer mehr Verlage, welche ihr Hauptgeschäft mit DAN BROWN ähnlichem Material tätigen.

Nur weil es einem nicht gefällt, sollte man dennoch nicht die Augen davor verschliessen.

Ich hoffe ich konnte Dir etwas weiterhelfen - mehr liess sich leider auf die Schnelle nicht auftreiben - und ich bin kein Verlagsangestellter, der Insider-Informationen besitzt. ;)

SvenT
06.06.2006, 12:10
Sehr interessant! Ich danke Dir!

Unregistriert
06.06.2006, 12:49
Was wollen sie z.B. mit der "Shaun of the Dead"-Comicadaption? Der Film ist im Kino und auf DVD schon lange durch, ein großer Kultfilm war er auch nicht und das Thema Zombies wird bei "The Walking Dead" um Klassen besser abgehandelt. Wahrscheinlich verkaufen sie aber trotzdem, allein durch ihre Präsenz im Buchhandel und evtl. Kiosk, mehr SOTD-Bände als wir von TWD ... ;)


Vielleicht ist ja Georg Tempel einfach nur ein Fan des Films?!

Darüber hinaus: Kult ist der auch hierzulande und bei den Zahlen, die man hierzulande von Comics absetzen muss, reichen ja 3000 Nasen, die das Dingens kaufen.

Habib
06.06.2006, 12:54
Dann habe ich anscheinend ein echtes Geschmacks-Problem. Ich finde nämlich den "Roten Korsar" besser als "Isaak der Pirat" und Chuck Dixon Storys besser als Ed Brubaker. Deine Haltung: "Alt = Muffelig und abgestanden", kann ich nicht ganz nachvollziehen. .

Also ich kenne "Isaak der Pirat" nicht, habe aber so etwa 15 Alben vom Roten Korsar gelesen, damals, als sie bei Carlsen neu waren. Ein wenig angestaubt ist das Ganze schon, das musst auch Du zugeben.

Und es hat nichts mit irgendeiner Haltung zu tun. Wenn Du Chuck Dixon Ed Brubaker vorziehst, dann wirst du schon wissen warum, aber ich frage mich, ob du die aktuellen Cap America oder Daredevil-Hefte von ihm überhaupt gelesen hast. Ganz zu schweigen von seinen anderen Projekten.

Amigo
06.06.2006, 13:57
Also ich kenne "Isaak der Pirat" nicht, habe aber so etwa 15 Alben vom Roten Korsar gelesen, damals, als sie bei Carlsen neu waren. Ein wenig angestaubt ist das Ganze schon, das musst auch Du zugeben.

Und es hat nichts mit irgendeiner Haltung zu tun. Wenn Du Chuck Dixon Ed Brubaker vorziehst, dann wirst du schon wissen warum, aber ich frage mich, ob du die aktuellen Cap America oder Daredevil-Hefte von ihm überhaupt gelesen hast. Ganz zu schweigen von seinen anderen Projekten.

Ich liebe angestaubtes Zeug. ;) Dixon hat ein umfangreiches "Euvre". Davon kenne ich natürlich nicht alles. Ich weiß aber, dass ich damals seine "Winterworld"-Miniserie geliebt habe. Von Brubaker hab ich ein paar Hefte gelesen, aber noch nichts als herausstechend toll wahrgenommen.



Vielleicht ist ja Georg Tempel einfach nur ein Fan des Films?!

Darüber hinaus: Kult ist der auch hierzulande und bei den Zahlen, die man hierzulande von Comics absetzen muss, reichen ja 3000 Nasen, die das Dingens kaufen.

Womit wir wieder bei der Frage wären: Was ist Kult? Es gibt einige Fan-Internetseiten zu "Hellboy", "Sin City", "24" und tausenden anderer Comics, Filme, Bands, Spiele, Personen etc. ... aber "Shaun of the Dead" ist einfach ein netter, lustiger Film, von dem kein Fan so beeindruckt war, dass er unbedingt eine Fan-Internetseite, ein Fantreffen oder Ähnliches ins Leben rufen müsste. Das ist zwar kein Maßtab für "Kult" - aber ein Anhaltspunkt. Ein paar tausend Exemplare davon werden sie aber wohl verkaufen, weil nicht wenige den Film gesehen haben.

Lola65
06.06.2006, 18:19
gezwungen wird keiner comics zu lesen.

geb dir zwar recht mit deinem letzten absatz, lese aber lieber Roter Korsar als Isaak der Pirat. habs mir angeschaut im laden, mir haben die zeichnungen nicht gefallen, deshalb lasse ich es, auch fog von comicplus hab ich liegengelassen wegen der zeichnungen.
außerdem bin ich wohl zu alt um von hinten nach vorne zu lesen. ne italowelle würde ich jederzeit mitmachen, japanische comics sind nich so mein ding. ist auch jedem selber überlassen.

harlock78
06.06.2006, 19:10
Bei der Frage ob Manga den frankobelgischen und amerikanischen Mainstreamcomics in Bezug auf die Verkaufszahlen "schaden", sollte man bedenken, dass mehr als die Hälfte aller Mangaleser weiblich sind und diese ob des nicht vorhandenen Angebotes an Frauenthemen in den beiden zitierten Bereichen (frankobelgisch, amerikanisch) vorher überhaupt keine Comics gelesen haben. Im Bereich amerikanischer Independent-Comics gäbe es ja durchaus einige Titel, die die weibliche Bevölkerungshälfte ansprechen, allerdings werden diese in Deutschland oftmals nicht veröffentlicht. Da sollten sich die deutschen Verleger mal überlegen, ob es sinnvoll ist, die weibliche Bevölkerungshälfte bei ihren Programmen (Manga wie gesagt ausgenommen) aussen vor zu lassen.

Eine andere Sache die hier in dieser Diskussion noch nicht angesprochen wurde ist meiner Meinung nach die, dass dem deutschen Comicmarkt eine ernstzunehmende Comiczeitschrift fehlt, die auch über die erhältlichen Comics berichtet. Die "Comixene" beispielsweise rezensiert nur einen sehr geringen Bruchteil der erhältlichen Comics und die restlichen Artikel sind oftmals an Szene-Insider und Sammler adressiert und nicht an Comicleser. Ein Beispiel ist der Bericht über die beiden Superheldenevents "House of M" und "Infinite Crisis". Da wird nicht über die Comics als solche berichtet, sondern über Verlagshintergründe, was den Leser herzlich wenig interessieren.

Ein weiterer Punkt ist, dass Manga in ihrer Veröffentlichungsweise sehr viel leserfreundlicher sind, als andere Comics. Längerer Serien frankobelgsicher Comics wurden oftmals in verschiedenen Verlagen und dann völlig zerstückelt und in willkürlicher Reihenfolge veröffentlicht, so dass Interessenten oft schon dadurch abgeschreckt werden, dass man stundenlang recherchieren muss, um die richtige Lesereihenfolge der Geschichten herauszufinden. Da wendet sich der normale Comicleser natürlich frustriert ab.

Breedstorm
06.06.2006, 19:24
Im Bereich amerikanischer Independent-Comics gäbe es ja durchaus einige Titel, die die weibliche Bevölkerungshälfte ansprechen, allerdings werden diese in Deutschland oftmals nicht veröffentlicht.

Welche Serie wären das zum Beispiel? Und warum sprechen die Frauen an? Soapfaktor?



Die "Comixene" beispielsweise rezensiert nur einen sehr geringen Bruchteil der erhältlichen Comics und die restlichen Artikel sind oftmals an Szene-Insider und Sammler adressiert und nicht an Comicleser. Ein Beispiel ist der Bericht über die beiden Superheldenevents "House of M" und "Infinite Crisis". Da wird nicht über die Comics als solche berichtet, sondern über Verlagshintergründe, was den Leser herzlich wenig interessieren.


Mich schon. Gerade das.

Asher
06.06.2006, 20:16
Bei der Frage ob Manga den frankobelgischen und amerikanischen Mainstreamcomics in Bezug auf die Verkaufszahlen "schaden", sollte man bedenken, dass mehr als die Hälfte aller Mangaleser weiblich sind und diese ob des nicht vorhandenen Angebotes an Frauenthemen in den beiden zitierten Bereichen (frankobelgisch, amerikanisch) vorher überhaupt keine Comics gelesen haben. Im Bereich amerikanischer Independent-Comics gäbe es ja durchaus einige Titel, die die weibliche Bevölkerungshälfte ansprechen, allerdings werden diese in Deutschland oftmals nicht veröffentlicht. Da sollten sich die deutschen Verleger mal überlegen, ob es sinnvoll ist, die weibliche Bevölkerungshälfte bei ihren Programmen (Manga wie gesagt ausgenommen) aussen vor zu lassen.

Also ich persönlich finde immer wieder so viele Comics, die mir gut gefallen, sowohl auf dem deutschen als auch auf dem US-Markt, dass ich nicht weiß, woher diese Meinung immer kommt (und ich denke mal nicht, dass ich die einzige Frau bin, die Comics liest bzw. lesen würde, wenn man ihr was in die Hand drückt). Stoff gibt's genug - das Problem ist doch immer noch bei der fehlenden Akzeptanz und Verbreitung zu suchen.
Was Ihr meint, da liegt es doch wohl eher an der Altersgruppe, oder? Sagen's wir mal so: Mädchen wurden/werden ignoriert (schätzungsweise alles unter 18).



Eine andere Sache die hier in dieser Diskussion noch nicht angesprochen wurde ist meiner Meinung nach die, dass dem deutschen Comicmarkt eine ernstzunehmende Comiczeitschrift fehlt, die auch über die erhältlichen Comics berichtet. Die "Comixene" beispielsweise rezensiert nur einen sehr geringen Bruchteil der erhältlichen Comics und die restlichen Artikel sind oftmals an Szene-Insider und Sammler adressiert und nicht an Comicleser.

Dann schau Dich mal im Internet um: mit Comicgate (http://www.comicgate.de), Splashcomics (http://www.splashcomics.de), Comicradioshow (http://www.comicradioshow.com), comic.de (http://www.comic.de), Parnass (http://www.parnass.scram.de/index.php) etc. wird schon sehr viel abgedeckt.
Okay, ist nix für in die Hand, aber mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein auf alle Fälle. :)

Lola65
06.06.2006, 20:18
was machen die, die ohne internet sind? :)

Asher
06.06.2006, 20:20
Würdet Ihr dann hier reinschreiben können? :D *blöde frauke*
Ich bezog mich jetzt in erster Linie auf harlock78. ;)

Da wäre es ja einfach mal interessant zu wissen, wie viele Leute überhaupt noch in der relevanten Zielgruppe ohne Internetzugang sind?

L.N. Muhr
06.06.2006, 20:31
ich halte es nach wie vor nicht für sinnig, JEDEN deutschen comic zu besprechen. was nützt eine rezi zu micky maus 5/ 2006, witch 32, naruto 15 denn wirklich einem leser? wer serien kauft, kauft sie sowieso, wer noch unentschlossen ist, wird nicht mitten in der serie einsteigen.

wenn es aber um echte novitäten geht, müht sich die CX schon um komplettes abbilden des marktes.

vao
06.06.2006, 22:45
ich halte es nach wie vor nicht für sinnig, JEDEN deutschen comic zu besprechen. was nützt eine rezi zu micky maus 5/ 2006, witch 32, naruto 15 denn wirklich einem leser? wer serien kauft, kauft sie sowieso, wer noch unentschlossen ist, wird nicht mitten in der serie einsteigen.

wenn es aber um echte novitäten geht, müht sich die CX schon um komplettes abbilden des marktes.

Bei Mangas steigen immer wieder neue Leute ein ;)

It’s particularly interesting that, 10 volumes into the series, Naruto is still attracting plenty of new readers: almost three years after its North American debut, Naruto, Vol. 1, is at #6 on the list.
http://www.comicon.com/thebeat/2006/06/viz_is_ten_for_ten.html

L.N. Muhr
07.06.2006, 00:21
Bei Mangas steigen immer wieder neue Leute ein ;)

du hast mein argument nicht recht verstanden. sie steigen ein, aber nicht mit der 15.

und es kann ja wohl nicht sein, dass wir über die gesamte laufzeit der serie jeden monat die gleiche rezi zu band 1 abdrucken. ;)

Huscheli
07.06.2006, 05:09
Welche Serie wären das zum Beispiel? Und warum sprechen die Frauen an? Soapfaktor?
.

Nicht unbedingt Soapfaktor (das sind vor allem die Mädchen, die das anspricht) aber Frauen bevorzugen einfach einen anderen Erzählstil, mit anderen Schwerpunkten als Männer. (Ganz zu schweigen von anderem Fanservice.)
Richtig erklären kann ich es auch nicht, aber mja ich glaube es liegt schon ein bisschen daran.

Ich nehme an, dass Manga halt vor allem auch den TV-Bonus haben. Wie oben genanntes Naruto, das läuft im Ami-TV ja sehr erfolgreich. War hier mit Dragonball Z, Detektiv Conan und Inu Yasha ja genauso.

SethSteiner
07.06.2006, 10:07
Ich denke nicht das verallgemeinern wirklich gut ist an dieser Stelle (ist das überhaupt irgendwo gut?), ich hab in der Hinsicht nämlich genug Frauen kennengelernt und die haben sich da im Geschmack untereinander genauso krass unterschieden wie es bei Männern der Fall ist. Mit andren Worten: Angebliche Frauensachen fanden Männer gut und angebliche Männersachen Frauen.

Habib
07.06.2006, 13:27
Ich liebe angestaubtes Zeug. ;) Dixon hat ein umfangreiches "Euvre". Davon kenne ich natürlich nicht alles. Ich weiß aber, dass ich damals seine "Winterworld"-Miniserie geliebt habe. Von Brubaker hab ich ein paar Hefte gelesen, aber noch nichts als herausstechend toll wahrgenommen..


Wie gesagt: Cap und Daredevil.





Womit wir wieder bei der Frage wären: Was ist Kult? Es gibt einige Fan-Internetseiten zu "Hellboy", "Sin City", "24" und tausenden anderer Comics, Filme, Bands, Spiele, Personen etc. ... aber "Shaun of the Dead" ist einfach ein netter, lustiger Film, von dem kein Fan so beeindruckt war, dass er unbedingt eine Fan-Internetseite, ein Fantreffen oder Ähnliches ins Leben rufen müsste. Das ist zwar kein Maßtab für "Kult" - aber ein Anhaltspunkt. Ein paar tausend Exemplare davon werden sie aber wohl verkaufen, weil nicht wenige den Film gesehen haben.

Kult ist ein Modewort. Heutzutage ist nichts mehr echter Kult. Aber Fans hat auch Shaun. Ob's da deutsche Fansites gibt, weiß ich nicht, ist aber im Grunde auch völlig egal. Die deutsche Horror-Gemeinde, und die würde ja wohl so einen Comic noch am ehesten kaufen, war schon im Vorfeld der deutschen VÖ des Films von dem Streifen mehrheitlich begeistert. Dazu muss man ja nur ein paar einschlägige Foren absurfen.

JackOLantern
07.06.2006, 16:04
du hast mein argument nicht recht verstanden. sie steigen ein, aber nicht mit der 15.

und es kann ja wohl nicht sein, dass wir über die gesamte laufzeit der serie jeden monat die gleiche rezi zu band 1 abdrucken. ;)
Da lohnt es schon eher, nach 12/15 Ausgaben/einer gewissen Zeit aus einer Rezension bzw. der von Dir angesprochenen "Rezi-Serie" einen kleinen Artikel zu machen und die Serie im Gesamten zu betrachten - mit im Artikel verankerter Wertung. Das ist mir sowohl als Redakteur, als auch als Leser lieber, denn dann weiß ich jeweils, woran ich bin.

L.N. Muhr
07.06.2006, 16:18
... und wenn wir das bei jeder serie machen, wird das magazin doppelt so dick.

ausserdem hat der leser ja dann auch wieder nicht die dauerrezension (or whatsoever) die irgendwie weiter oben gefordert war.

und wenn wir NICHT die #1 einer serie besprechen, gibts auch beschwerden. (und es gibt auch beschwerden, wenn wir es tun, weil ganz sicher leser xy den text übersehen hat.)

man hat's schon nicht leicht. ;)

Amigo
07.06.2006, 16:45
man hat's schon nicht leicht. ;)

Armer L.N. ... :tatschel: ... fühlst du dich jetzt besser?

JackOLantern
07.06.2006, 16:49
Armer L.N. ... :tatschel: ... fühlst du dich jetzt besser?
Ermunter ihn nicht auch noch! Am Ende verlangt er a) auch noch, dass ich ihn künftig streichel (urghs!), und b) zitiert er sonst wieder aus dem Stegreif irgend einen blöden Goethe-Spruch :D

Doch er hat ja Recht. Man kann´s nie allen Recht machen.
Aber hey, mit Eurem Programm seid Ihr ja nahe dran, Andreas ;)
Da fehlen nur die Turtles ... :p

Huscheli
08.06.2006, 05:34
Mit andren Worten: Angebliche Frauensachen fanden Männer gut und angebliche Männersachen Frauen.

Naja, aber es gibt einen Grund wieso es angebliche "Frauensachen" sind. Ich bin ja auch Tomboy in Person, aber ich hatte genug Zeit um zu bemerken, dass die Mehrheit halt einfach eine Mehrheit ist. *g*

Ich kenne übrigens ebenfalls viele Frauen und eine Sache zieht sich da schon konsequent durch: Frauen mögen hübsche Kerle, keine ******. ^^

JackOLantern
08.06.2006, 06:23
Ich kenne übrigens ebenfalls viele Frauen und eine Sache zieht sich da schon konsequent durch: Frauen mögen hübsche Kerle, keine ******. ^^

Ist das dann nicht ein Widerspruch in sich? *sfg*

:D

SethSteiner
08.06.2006, 07:00
Naja, aber es gibt einen Grund wieso es angebliche "Frauensachen" sind. Ich bin ja auch Tomboy in Person, aber ich hatte genug Zeit um zu bemerken, dass die Mehrheit halt einfach eine Mehrheit ist. *g*

Ich kenne übrigens ebenfalls viele Frauen und eine Sache zieht sich da schon konsequent durch: Frauen mögen hübsche Kerle, keine ******. ^^

Du kennst nur Frauen aus deinem Umfeld, nicht 3 milliarden Frauen, also kannst du wohl kaum eine Mehrheit in irgendeiner hinsicht erkennen.

Und zu deinem letzten:
Schwachsinn, mehr kann man dazu nicht sagen

Amigo
08.06.2006, 08:54
Leben nicht 4 Milliarden Frauen auf der Erde? Und alle lieben Modekataloge und Brad Pitt.

Mmh ... das wird hier langsam Off Topic, oder?

L.N. Muhr
08.06.2006, 10:16
ich meine gehört zu haben, dass lesben nicht sonderlich an hübschen männern interssiert sind. ;)

Mark O. Fischer
08.06.2006, 11:34
nur wenn sie ein kind wollen.

FilthyAssistant
08.06.2006, 11:52
nur wenn sie hübsche kinder wollen. ;)

Unregistriert
08.06.2006, 13:47
Zurück zum Thema

hipgnosis
08.06.2006, 14:02
Zurück zum Thema

Du hast Recht - aber genauso schön fände ich es, wenn Du Dich mal registrieren, bzw. mit Deinem Nickname anmelden würdest!

Ansonsten fällt auf Dauer die Zuordnung schwer und das macht keinen Spaß! ;)

El Pistolero
08.06.2006, 20:06
So habe mir heute Blame! 3 geholt, meine Vorurteile gegen Mangas sind für den Rest des Monats erstmal auf Eis gelegt. ;)
Mich würde nun mal interessieren ob nun CrossKult wirklich mit dem gedanken spielt und Mangas hier in Deutschland veröffentlichen wird. Nur um nochmal den Sinn dieses Threates klar zu stellen. ich habe mir jetzt nicht mehr alles durchgelesen.

L.N. Muhr
08.06.2006, 22:54
offensichtlich spielen sie NICHT mit dem gedanken, sondern müssen von freunden und kollegen zu ihrem glück gezwungen werden. ;)

vao
08.06.2006, 23:27
hätten sie sich bloss die Fullmetal Alchemist Lizenz geschnappt :o

200'000 Bände innerhalb 3 Monaten in Frankreich so startet man ein Mangalabel

Amigo
08.06.2006, 23:47
Schlagt uns doch mal so was vor - und bitte, bevor es sich Kollegen von anderen Verlagen geschnappt haben. ;)

Soooo ...

Da das Thema jetzt wohl ausdiskutiert ist, schließen wir diesen Thread. Außerdem bin ich mit manchen meiner Aussagen den werten Kollegen von anderen Verlagen und der Presse genug auf die Füße getreten. Deshalb muss man dieses Thema hier nicht ewig am Leben halten. ;)