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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie bilden sich deutsche Cartoon- und Comiczeichner weiter?



Comicademy
10.02.2006, 10:30
Liebe Freunde der Cartoon- und Comic-Kunst,

im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern ist in Deutschland das Angebot an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Comiczeichner sehr dünn und unübersichtlich.

Dies war einer der Gründe, die Comicademy ins Leben zu rufen, die eine transparente und einheitliche Plattform für comic-spezifische Bildungsangebote sein will.

Wie ist es aber aktuell um die Weiterbildungsaktivtäten der Comiczeichner in Deutschaland bestellt? Welche Alternativen werden hier wahrgenommen? Ist eine systematische Weiterbildung für einen Comic-Künstler überhaupt möglich bzw. sinnvoll? Sind hier Entwicklungen zu erkennen?

Wir möchten Sie herzlich einladen, über die derzeitige diesbezügliche Situation in unserem Land zu diskutieren. Wir sind sehr gespannt auf Ihre Meinung zu diesem Thema und freuen uns auf Ihre Beiträge.

Bitte nehemen Sie doch auch an unserer Befragung zum Weiterbildungsverhalten deutscher Comiczeichner teil!

Danke und viel Spaß

Ihr Comicademy-Team

dinter3
10.02.2006, 12:52
ich bin nur autor, würde mich trotzdem gern beteiligen, müsste dazu aber mehrere sachen ankreuzen. kann man die umfrage dahingehend ändern?

tillfelix
12.02.2006, 11:57
ich tausche mich in schöner regelmäßigkeit mit den anderen Verrückten auf der ALLIGATOR FARM aus :attacke:

Aber gelernt habe ich das Comiczeichnen im Grunde über die Autodidaktik.

Gromit
14.02.2006, 06:44
Ich habe die Kunsthochschule in Brüssel St-Luc besucht. Das war der absolute Hammer. Du hockst zwar mit einer Horde schräger Vögel im gleichen Schulzimmer, aber die sind alle verrückt nach Comics wie du selber auch! Wahnsinn! Und das alleine in der Comichochburg Brüssel! Ich habe da verdammt viel gelernt. Allein die BD-Kultur da ist einfach paradiesisch. Von sowas kann ich hier im deutschsprachigen Raum nur träumen!

Gauklerin
20.02.2006, 07:40
Ich steh noch ganz am Anfang als Zeichner und im tiefen Dunkel...
Hab bis jetzt zweimal den selben Volkshochschulkurs besucht (Comiczeichnen für Anfänger von P. Kaster in HD) hab mich jetzt in Bielefeld bei K...wk.. angemeldet (sorry kann den Namen nicht auswendig!). Und bin in einem Aktkurs Gast um Anatomie besser zu lernen.
Sonst bring ich mir alles selbst bei und bin ziemlich planlos.
Hab jetzt neben einer Freundin, die coloriert, inkt und sich am Layout versucht, noch einen Zeichner gefunden, mit denen ich zusammen versuchen werde mehr zu üben.
Möchte noch studieren, aber das Geld dafür fehlt mir leider bis jetzt noch.

Gibts noch andere Möglichkeiten?!?
Würd mich über Neues freuen!

Caileen aus Doh

El Pistolero
26.02.2006, 22:46
Also ich bin mir schon ziemlich sicher wenn man genügent eigene Projekte Bearbeitet (zB eigene Comics usw) dann hat man schonmal etwas vorzuweisen. Es gibt genügent Künstler die sich ihr Können ohne Studium erarbeitet haben. Die meisten Comiczeichner werden ja immer aus zufall gefunden. Sie schleppen immer ne Mappe mit sich rum. Dann zufällig treffen sie einen Verleger und schwup haben sie einen Job bevor sie bemerken was geschehen ist.
Ob das Comicgeschäft noch einen Aufschwung erlebt ist allerdings noch fraglich. Sieht ja nicht sehr rosig in Deutschland aus. Aber...mist jetzt hab ich vergessen was ich noch schreiben wollte...ich muß weg:bolt:

navigator
07.03.2006, 03:04
Ich habe die ash-animation school hamburg im ersten Lehrgang besucht.
Sehr viel gelernt, gelitten und den flow gefunden.
Und ohne die ash wäre ich jetzt nicht wo ich gerade bin.
:)

Alternative zur ash www.animation-school-hamburg.de gibt es noch die Kölner Filmschule
http://www.filmschule.de/navihop.php?page=/navi_weiterbildung.php3&ID1=5&ID2=0&TEMPLATE=weiterbildung_einf&cat=weiterbildung&special=
In diesen beiden Orten lehren die Cracks der Cracks.

Angeblich soll auch die Games Academy gut sein, aber die kenn ich nicht. http://www.gmanga.de/millus/comiczeichner/index.html

@Michael
so einfach ist es nicht mit den Comiczeichnern
Die meisten Comiczeichner, die bei Verlagen veröffentlichen / arbeiten haben sich jahrelang beworben und irgendwann mit den richtigen Konzept und Image eine Chance bekommen. Also, sie wurden nicht aus Zufall entdeckt.
Du kannst bei fast jeden Zeichner davon ausgehen, das die haufenweise Ablehnungen erhalten haben.
Sogar ein Stephen King hat ne Menge Ablehnungen bekommen bevor er eine Veröffentlichung hatte.
Wie bei jeder Sache im Leben, heißt es niemals aufzugeben, wenn man etwas wirklich will. Und sich bei jeden Versuch aufs beste vorzubereiten.
Bis ein Zeichner eine Chance bekommt, muss er hart an iseinen Stil/Können und Storytelling arbeiten, damit es eine bestimmte Qualität erreicht, die man abdrucken kann.
Diese Zeichner planen ihre Bewerbungen und gehen zielsicher auf Messen zu den Verlegern, um ihre Konzepte/Mappe zu zeigen und um sich gut zu verkaufen.


(...\................./...)
.\....\............./..../..
..\....'\........../..../...
...\...../´¯.l.¯`\./....
.../....l.....l...(¯'\..
..l......l....l....\...'\.
..l......l´¯.l´¯.l\...'|
..\......`¯..¯ ´...../
...\.................../

Gromit
07.03.2006, 06:55
Geändert von navigator (Heute um 04:07 Uhr).

...und scheinbar arbeiten sie tag und nacht ;)

El Pistolero
07.03.2006, 13:28
nav:
Danke für den Einblick. Ich habe bis jetzt nur Interviews von 2 Comiczeichnern gelesen. Die wurden eher bei Messen entdeckt. Ich schätze mal wenn man sich persönlich trifft, kann man viel besser seine Ideen vorstellen.

Wenn man jetzt selbst ein comic zeichnet, mit einer richtig guten Story und so. Ich frage mich ob man da ne Chance bei einem deutschen Verlag hätte. Das diese gedruckt wird.

navigator
07.03.2006, 13:55
...und scheinbar arbeiten sie tag und nacht ;)

ohne witz das stimmt (besonders, wenn der Abgabetermin sich nährt oder man im Rausch des Comiczeichnens ist, da schläft man kaum)
:)

navigator
07.03.2006, 13:57
nav:
Danke für den Einblick. Ich habe bis jetzt nur Interviews von 2 Comiczeichnern gelesen. Die wurden eher bei Messen entdeckt. Ich schätze mal wenn man sich persönlich trifft, kann man viel besser seine Ideen vorstellen.

Wenn man jetzt selbst ein comic zeichnet, mit einer richtig guten Story und so. Ich frage mich ob man da ne Chance bei einem deutschen Verlag hätte. Das diese gedruckt wird.

Wenn man eine gute story hat mit super Zeichnungen und der Verlag merkt, damit können sie schon Geld verdienen, dann werden die wohl zusagen, wenn es das Budget erlaubt.

Towbson
08.03.2006, 08:12
Wobei es gibt auch viel Schrott und schlechte Zeichnungen auf dem Markt.
Was mich interessieren würde, was ist wichtiger ne gute Story oder gute Zeichnungen. Klar beides ist perfekt aber wenn man Abstriche machen müsste???

Gromit
08.03.2006, 09:12
Ganz klar die Story! Aus meiner Sicht natürlich. Ich lese viel lieber eine Comic mit einer guten Story, als ein Comic mit schönen Bildern, aber langweiliger Handlung.

Mick Baxter
08.03.2006, 09:25
Zum Bewerben bei Verlagen sind allerdings die Zeichnungen wichtiger. Storys ohne Zeichnungen (Szenarios) lesen die gar nicht durch.

Gromit
08.03.2006, 09:27
Ok, das ist wohl klar. aber ich hoffe dennoch, dass einige verlage nicht nur auf die zeichnungen achten, sondern eben auch auf die story.

navigator
09.03.2006, 12:17
Sagen wir so, man hat Vorteile (große Vorteile) wenn man Zeichnungen plus story hat.
Zeichnungen alleine ist auch nicht das Wahre. Man braucht schon eine story, oder man bewirbt sich wirklich gezielt bei einem Verlag wie Marvel als Penciler oder Inker oder colorist.

Es gibt ja auch Autoren, die nicht zeichnen und sich bei Comicverlage bewerben. Entweder die haben einen guten Kontakt zu den Verlegern und die story/Idee des Autors ist so genial, das der Verlag ihm hilft einen Zeichner zu finden. (aber das ist extrem selten)
Oder der Autor sucht sich einen Zeichner (ist mit einem befreundet oder er bezahlt ihn), der paar Probeseiten und Skizzen etc. macht, die er dann zusammen mit der story präsentieren kann.

Und natürlich kommt es auch den Verleger an.
Wenn dieser mehr auf das Optische wert legt, dann gebe es heutzutage keine Comics von Marjane Satrapi oder Mawil oder Trondheim.
Aber zum Glück spielt der Inhalt und andere Dinge (Sympathien, sich gut verkaufen, Layout, Konzept, Designs etc.) auch eine große Rolle.

Eine gute Comicbewerbung sieht so aus:
- Bewerbungsbrief
- Inhaltsangabe (storyline in paar Sätzen (ca.8 Sätze) oder kurz gefasst)
- Expose (eine ausführlichere Inhaltsangabe mit mehr Details, ca. 3 bis 5 Seiten)
- Ein Auszug der ausgearbeiteten story (Drehbuch / Dialoge etc., wenn dazu noch Thumbnails der Comicseiten noch dazu geliefert werden, perfekt)
- Lebenslauf des Künstlers
- 3 bis 5 fertige Comicseiten oder am besten, das ganze erste Kapitel
(am besten gut ausgedruckt, am besten keine digitalen Sachen alleine, denn oft sehen Comics auf den Bildschirm anders als auf Papier aus, also Ausdrucke und digital auf CD Rom)
- Skizzen (Charakterdesigns der Hauptcharaktere, Plätze etc.)
Keine Originale einschicken und am besten einen rückfrankierten Umschlag, wenn man seine Sachen zurückhaben will. Auf jede Comicseite gehört Name und Adresse des Künstlers hin (am besten hinten)

El Pistolero
09.03.2006, 13:15
Ok mit diesem Beitrag hast du mir schonmal sehr geholfen. ;) Ich habe da absolut noch keinen Plan wie es im Comicgeschäft zur Sache geht.

Gromit
09.03.2006, 13:56
@navigator: und wenn ich mich bei comicverlagen einfach so bewerben möchte, damit die mal sehen, dass ich überhaupt existiere, geht das auch? Ich meine ohne Story oder Zeichnungen, sondern mit fertigen Kurzgeschichten als Comic oder so?

navigator
09.03.2006, 14:27
ja, das geht
aber nicht traurig sein, wenn sich niemand zurückmeldet (das bedeutet nicht, das sie es nicht wahrgenohmen haben, oft ist es auch so, das die Leute in einem Verlag mit tausend Dingen beschäftigt sind und nicht dazu kommen jeden Brief zu beantworten, besonders kurz vor großen Messen z.B. Leipzig)
Aber es ist immer gut auf sich aufmerksam zu machen.
Oft ist es eine Sache von Glück, vielleicht kommen dann deine Sachen an einem Tag an, wo der Verlag eine dringende Anfrage bekommen hat, das ein Zeichner in der Schweiz gebraucht wird. Alle schweizer Zeichner des Verlags haben in Moment keine Zeit und deine Bewerbung kommt gerade recht und plötzlich steckst du mitten in einem Auftrag.
:)
Aber man sollte immer vom kleinsten und schlimmsten feedback ausgehen, damit man nicht enttäuscht wird.

Mick Baxter
09.03.2006, 18:32
Alle schweizer Zeichner des Verlags haben in Moment keine Zeit
:D Wie viele schweizer Zeichner bei deutschen Verlagen kennst du?

Mir ist übrigens kein Fall bekannt, daß ein Autor sein Szenario bei einem deutschen Comicverlag untergebracht hat.

navigator
09.03.2006, 19:00
kommen nicht paar Mangazeichner aus der schweiz, habe doch selbst einen an einem großen Verlag vermittelt :)

und ist nicht Herr Rother dafür bekannt seine Szenarien hier und da unterzubringen?
Guido Neukamm bei Tokyopop?
Und die ganz großen Namen wie...
Hohlbein?
Der Wellenläufer Autor?
etc.
Das sind doch Autoren oder irre ich mich (ok Guido ist auch Zeichner, aber beim Mangaprojekt ist ja in erster Linie Autor)

Und wenn man richtig sucht, findet man noch einige Autoren.

Oh mann, wie konnte ich Rochus "Robi" Hauptautor beim Schwarzen Turm vergessen.
:)

Gromit
09.03.2006, 19:38
:D Wie viele schweizer Zeichner bei deutschen Verlagen kennst du?

Mir ist übrigens kein Fall bekannt, daß ein Autor sein Szenario bei einem deutschen Comicverlag untergebracht hat.

dann ist es höchste zeit, das zu ändern, oder?

Gauklerin
10.03.2006, 07:19
Was sind :Thumbnails der Comicseiten?!?

Hallo auchmal.
Wollte nur fragen, wie es so ist... Wenn ich mich mit einer Kurzgeschichte in der Art wie oben ausführlich beschrieben bewerb obwohl ich nebenher noch wo anders arbeite ist wahrscheinlich nicht sehr sinnvoll?
Weil man kann ja nicht einfach aus einem anderen Beruf aussteigen und darauf hoffen möglichst schnell einen Vertrag bei einem Verlag zubekommen.
Wie macht man das am geschicktesten, wenn man noch in einem ganz anderen Berufsfeld Ganztags arbeitet?! Kann man die bei den Verlägen damit vertrösten, das man erst im eigenen Urlaub anfangen kann zu zeichnen oder steht mit dem Vertrag auch gleich ein zeitliches Limit fest?! Und kann man wirklich davon leben?! Also hat man ein ganz normales Monatseinkommen, oder nur pro abgegebenem Comicband/album?!

Viele Fragen (sorry dafür)
Caileen aus HD

Mick Baxter
10.03.2006, 11:31
Das oben beschriebene ist keine Kurzgeschichte. Du reichst nur eben 3-5 (von geplanten 44) Seiten ein. Bei Mangas haben die Verlage wohl lieber etwas mehr (20 von 192 Seiten z.B.).



und ist nicht Herr Rother dafür bekannt seine Szenarien hier und da unterzubringen?
Guido Neukamm bei Tokyopop?
Und die ganz großen Namen wie...
Hohlbein?
Der Wellenläufer Autor?
etc.
Das sind doch Autoren oder irre ich mich (ok Guido ist auch Zeichner, aber beim Mangaprojekt ist ja in erster Linie Autor)

Und wenn man richtig sucht, findet man noch einige Autoren.

Oh mann, wie konnte ich Rochus "Robi" Hauptautor beim Schwarzen Turm vergessen.
Ich sprach davon, daß kein Autor sein Szenario unterbringen konnte (also ohne den Zeichner gleich mitzuliefern). Alle deine Beispiele sind Autorenteams, die sich als solches bei den Verlagen beworben haben. Hohlbein hat sich nicht berworben, Ehapa hat die Lizenz gekauft. Und Rochus Hahn ist Gründer von "Schwarzer Turm".

Geier
24.03.2006, 18:54
Als Texter sollte man gleich nen Zeichner mitliefern dh als Team auftreten. Nur Texter geht bestenfalls wenn du schon ein paarmal mit den Chefs einen trinken warst oder sowieso für den Verlag arbeitest und die nen begnadeten Zeichner an der Hand haben der nicht texten kann - oder der Verlag dir gehört.
Auf jeden Fall sollte man besser als die auswärtige Konkurrenz sein weil Lizenzen billiger sind oder sich supergut verkaufen können.

Pats Reiseabenteuer
02.04.2006, 17:08
kommen nicht paar Mangazeichner aus der schweiz, habe doch selbst einen an einem großen Verlag vermittelt :)

und ist nicht Herr Rother dafür bekannt seine Szenarien hier und da unterzubringen?
Guido Neukamm bei Tokyopop?
Und die ganz großen Namen wie...
Hohlbein?
Der Wellenläufer Autor?
etc.
Das sind doch Autoren oder irre ich mich (ok Guido ist auch Zeichner, aber beim Mangaprojekt ist ja in erster Linie Autor)

Und wenn man richtig sucht, findet man noch einige Autoren.

Oh mann, wie konnte ich Rochus "Robi" Hauptautor beim Schwarzen Turm vergessen.
:)

Wellenläufer und die Hohlbeinstory lass mal außen vor. Das sind Comicadaptionen.
~~~~~

Als Texter sollte man gleich nen Zeichner mitliefern dh als Team auftreten. Nur Texter geht bestenfalls wenn du schon ein paarmal mit den Chefs einen trinken warst oder sowieso für den Verlag arbeitest und die nen begnadeten Zeichner an der Hand haben der nicht texten kann - oder der Verlag dir gehört.
Auf jeden Fall sollte man besser als die auswärtige Konkurrenz sein weil Lizenzen billiger sind oder sich supergut verkaufen können.

Nicht nur besser, sondern anders. Ein zweiter Asterix wird nicht gebraucht.

Superfeder
30.04.2006, 16:22
Was sind :Thumbnails der Comicseiten?!?

Hallo auchmal.
Wollte nur fragen, wie es so ist... Wenn ich mich mit einer Kurzgeschichte in der Art wie oben ausführlich beschrieben bewerb obwohl ich nebenher noch wo anders arbeite ist wahrscheinlich nicht sehr sinnvoll?
Weil man kann ja nicht einfach aus einem anderen Beruf aussteigen und darauf hoffen möglichst schnell einen Vertrag bei einem Verlag zubekommen.
Wie macht man das am geschicktesten, wenn man noch in einem ganz anderen Berufsfeld Ganztags arbeitet?! Kann man die bei den Verlägen damit vertrösten, das man erst im eigenen Urlaub anfangen kann zu zeichnen oder steht mit dem Vertrag auch gleich ein zeitliches Limit fest?! Und kann man wirklich davon leben?! Also hat man ein ganz normales Monatseinkommen, oder nur pro abgegebenem Comicband/album?!

Viele Fragen (sorry dafür)
Caileen aus HD

Kein Problem.
Thumbnails sind kleine, schnelle Skizzen, mit denen Du ausprobierst, wie das endgültige Panel aussieht, wie Du die Situation inszenieren willst.Blickwinkel, Perspektive, Bildausschnitt, Figurenpose,Textanteil usw.Ist Teil des Scribbleschrittes.
Bewirb Dich in Form von Submissions. Das sind Verfahren, die den redakteurenoder editors der internationalen verlage Deine Zeichnungen bekanntmachen.kannst Du im Internet finden, bei allen verlagsseiten.Wenn Sie dich wollen, melden sie sich. Vertrösten kann man niemand.Die wollen marktfähiges Material.Wenn Du lernen willst, wie man das macht, meld Dich bei m.aslam@narrative-art.com. Zum Berufsbild hab ich schon was geschrieben.

Gauklerin
03.05.2006, 06:21
Morjn.
Ich hab deine beiträge gelesen.
Danke.
Zur Zeit habe ich einen kleinen privaten Auftrag (meinen Ersten!!!!), wenn ich damit fertig bin komm ich auf das Angebot mit dem Fragen zum Berufseinstieg zurück, da ich dann vielleicht genügend anfängliche Erfahrungen gesammelt habe um über einen Berufswechsel ernsthaft nachdenken zu können. Meine Angst ist nur das ich dann erstmals eine Zeit lang arbeitslos sein könnte, weil zur Zeit kann ich mir das leider nicht leisten...
Bis denne und vielen dank aus Doh

King Mango
30.06.2006, 12:16
Hallo!

Habe gerade mal in diesen Thread reingelesen und die Diskussion über Zeichner und ihren Weg zu Verlagen/ zur Veröffentlichung verfolgt. Da musste ich an Webcomics wie PvP, Penny Arcade oder Megatokyo denken. Mal davon abgesehen, ob einem diese Comics gefallen oder nicht, so finde ich es doch bemerkenswert, dass die Kreativen hinter diesen Publikationen dadurch so viel Geld verdienen, dass sie es sich leisten können, ihrem Baby in Vollzeit nachzugehen. Denkt ihr, sowas könnte auch hierzulande klappen? Evtl. wenn man seinen Comic (auch) auf Englisch anbietet versteht sich. Ich stelle mir das traumhaft vor, weil man von seinen Zeichnungen leben kann und gleichzeitig die volle Kontrolle über seine Schöpfung hat, ohne Verlag oder sonstwas dazwischen. Es gibt ja schon seit längerem Webcomicprojekte auch aus Deutschland. Was meint ihr, wieso noch niemand auf diesem Weg den Durchbruch geschafft hat? (oder hat das schon jemand und ich hab's verpasst?). Wäre interessant, mal die Meinungen von anderen dazu zu hören.

Gruß,
Mango

Arne S.
04.07.2006, 10:56
also ich hab noch nicht gehört, dass jemand von webcomics leben kann! wenn dem so ist kläre man mich bitte auf!
wie verdienen die denn.

King Mango
04.07.2006, 14:19
Die Autoren von PvP, Penny Arcade und Megatokyo kümmern sich hauptberuflich um ihre Webcomics. Von Penny Arcade weiß ich, dass sie verschiedene Methoden des Geldverdienens durchprobiert haben und sich mittlerweile ausschließlich durch Bannerwerbung finanzieren. Bei millionen von Seitenaufrufen täglich ist das auch nicht so schwer. Die Typen sind eine feste Instanz im Gaming-Bereich und organisieren mittlerweile sogar ihre eine Videospielmesse, die von großen Namen wie Microsoft und Nintendo gesponsert wird. Außerdem verdienen sie Geld durch T-Shirts und Auftragsarbeiten. So gibt es z.B. vom Videospiel Far Cry einen Comic im Penny Arcade-Style. Ob es eine Printausgabe von Penny Arcade gibt, weiß ich nicht.

Scott Kurtz von PvP finanziert sich wohl durch Bannerwerbung (rund 80.000 bis 100.000 Seitenaufrufe pro Tag machen's möglich) und bietet im Thinkgeek-Shop ebenfalls ne Menge Zeug rund um seinen täglichen Cartoon an. Ferner gibt es von Image Comics immer wieder Printausgaben gesammelter Strips. Möglicherweise hat der gute Mann einen Deal mit seinem Internetprovider. Aber letzteres ist nur Spekulation.

Ähnlich sieht's mit dem Zeichner von Megatokyo aus: Bannerwerbung und Merchandising-Artikel rund um seinen Comic, sowie regelmäßige Printausgaben.

Wohlgemerkt: Trotz Printversion kann man sämtliche Strips/Comicseiten der hier genannten Veröffentlichungen im Internet betrachten. Ohne Registrierung und ohne dass man etwas Bezahlen müsste.

Natürlich sind das Einzelfälle, aber es ist wohl möglich, sofern man einige Jahre durchhält und sich Schritt für Schritt eine Fanbasis erarbeitet. PvP z.B. gibt's nun seit 8 oder 9 Jahren schon und Scott hat bislang nur verdammt selten einen Strip versäumt. Voraussetzung ist aber sicherlich, neben dem Durchhaltevermögen, den Comic zumindest auch in Englisch anzubieten und in irgendeiner Form einen breiten Geschmack zu treffen: Penny Arcade ist das Gamer-Mekka, PvP begann als Gamingstrip und entwickelte sich mit der Zeit zum "Alltag und Skurrilitäten in der Redaktion"-Strip der nahezu nichts mehr mit Videospielen zu tun hat. Und Megatokyo greift auf den äußerst populären Mangastil zurück.

Arne S.
07.07.2006, 14:15
danke mango, für die ausführliche erläuterung. schon fast motivierend.

IRI
13.07.2006, 19:17
Mich würde es mal reizen einen Comic zu zeichnen, der an sich gut gezeichnet ist und hauptsätlich auf Bildebene funktioniert. Inhaltlich würde es eigentlich nur darum gehen die Handlung total künstlich voranzutreiben. Dazu muss ich sagen, dass mich der Gedanke an einen, Comic der bloß eine Geschichte erzählt irgendwie stört.
Bevor ich allerdings mit so einem Comic anfange, habe ich mir vorgenommen erstmal zeichnerisch besser zu werden und nach meiner Erfahrung ist es dafür einfach am besten viele ("gute") Comics zu lesen. Wenn man ein bisschen darauf achtet wie die aufgebaut und gezeichnet sind kann man sicher sehr viel lernen!

King Mango
14.07.2006, 08:52
Mit so einer Idee habe ich auch schonmal gespielt. Ein Comic ohne wirkliche Handlung, in dem es hauptsächlich um die Optik geht. Allerdings finde ich persönlich, dass zumindest die Dialoge und Charaktere einen gewissen Pepp haben sollten. So wie z.B. Pulp Fiction auch keinen Handlung im klassischen Sinne hat, aber man ihn trotzdem gerne anschaut. Tolle Optik alleine würde zumindest bei mir kein dauerhaftes Interesse am Lesen / Weiterverfolgen des Comics aufrechterhalten können. Aber das ist, wie gesagt, nur meine persönliche Meinung und muss nicht auf alle zutreffen.

In jedem Fall finde ich, ist ein Comic ein gutes Mittel, um Techniken wie Figurenzeichnen, Anatomie und Perspektive anzuwenden, zu perfektionieren und - am wichtigsten - zu üben. Das Lesen und Verstehen der Theorien und das Studieren von Vorlagen ist sicherlich ein wichtiger Aspekt - auch um Dinge wie Storytelling und generell die "Regie" des Comics zu verinnerlichen. Ich bin aus diesem Grund auch fasziniert von Comics wie Sky Doll, Druuna, Battle Angel Alita: Last Order, Blame! oder Dangergirl. Aber zumindest ich selbst habe lange Zeit die Wichtigkeit der praktischen Anwendung unterschätzt.

Gerade arbeite ich an einem Comic, der dieses doppelte Ziel verfolgt: Einerseits ist es ein "vollwertiger" Comic, zur gleichen Zeit aber auch ein Trainingsprojekt, um von Seite zu Seite besser zu werden. Hätte ich schon früher machen sollen, denke ich.

IRI
14.07.2006, 18:04
Ich will meine Idee nochmal etwas prezisieren. Am liebsten würde ich einen Comic machen, der sich um eine ( oder mehrere) Figur(en) dreht, die einfach ständig in Bewegung ist und ständig vor irgendwas wegrennt. Deshalb gefallen mir wohl vor allem auch die Scheibenweltromane von "Terry Prattchet" mit Rincewind so gut, falls die jemand kennt.

....Sky Doll habe ich übrigens auch gelesen. Das ist mal ein guter comic mit doch sehr aktueller thematik!

King Mango
15.07.2006, 23:52
Achso. Ok, dann hatte ich das falsch verstanden. Solche Geschichten haben was. Und Terry Pratchett ist sowieso legendär.:D

Chiyo-cat
07.10.2006, 09:42
Ich versuche grad ein Manga zu zeichnen, aber das ist schon ziemlich schwer. Es gibt kaum gute Kurse um Manga zeichnen zu lernen also musste ich mir selbs alles beibringen. Langsam bin ich am verzweifeln. :(:(:(

Tigermaus
15.10.2006, 11:18
Das mit dem Zeichnen hab ich mir alles selbst beigebracht mit viel üben.
Je öfter ich zeichne, desto besser werde ich!:D
Das Zeichentalent hab ich von meinem Großvater geerbt.:)
@ Chiyo-cat: Übung macht den Meister!:wink:

Jaruma Donno
20.10.2006, 22:53
Hi
Ich habe das meiste aus büchern gelernt und mit viel übung und geduld.
Auch von anderen künstler dürfte ich mir etwas abguken (Danke!)

Und auch heute noch versuch ich meister zu vinden die mir etwas von ihrem wissen abgeben.

In der schule hab ich schlechte erfahrung gemach, für die grundkentnisse ist es gut aber an sonsten bevorzüge ich die altmodische methode.

gruß

DianaThirring
20.11.2006, 15:58
Ich verbringe sehr viel Zeit online auf verschiedenen Message Boards. Hauptsächlich offiziellen Message Boards von Künstlern, aber auch auf einem Board eines Comic Studios, bei dem ich Mitglied bin. Da gibt's auch meist Foren speziell zum posten von Zeichnungen, um dann Feedback zu erhalten. Das hat mir bisher sehr geholfen.

Ansonsten ist das ständige Experimentieren meine beste Möglichkeit, Neues zu lernen. Da ich kein Geld habe, habe ich bisher noch nicht einmal im Entferntesten daran gedacht, eine Ausbildung zu machen.

Yellow Kiz
05.12.2006, 08:52
Da würde ich gleich mehrere Auswahlmöglichkeiten anvoten. Denn Autodidaktik schliesst ja das lesen von Büchern und den Austausch mit anderen Künstlern (was mir mein Leben lang versagt war und mir das Comicforum nun bietet) nicht aus.

@ Chiyo Cat
Ich hoffe hier darf ich mal für alle reden. An diesem Punkt waren wir alle mal. Selbst wenn dir deine Zeichnungen noch nicht gefallen. Geduld und Ausdauer ist die erste Lektion die geübt werden will. Verlange nicht zu viel von dir, gerade am Anfang. Stifte, Tuschen und Farbe sind wie Musikinstrumente. Bevor man ihnen brauchbare Töne entlockt, muss man sich erstmal durch die Hölle der Dissonanzen gehen. Mit der Zeit wird vieles leichter.

Mick Baxter
06.12.2006, 01:34
Gefährlich wird es, wenn einem die eigenen Bilder gefallen (dem Rest der Welt aber nicht). Denn dann hört man auf, sich zu verbessern.

Gromit
06.12.2006, 07:15
Gefährlich wird es, wenn einem die eigenen Bilder gefallen (dem Rest der Welt aber nicht). Denn dann hört man auf, sich zu verbessern.

ich glaube kaum, dass das passiert, wenn man regelmässig werke anderer zeichner betrachtet...

Chiyo-cat
08.12.2006, 20:47
Na ja wenn man immer uebt, wird man immer besser, auch wenn man es selbst nicht merkt. Ein Zeichner sollte echt nicht zufrieden mit den Zeichnungen sein, aber man sollte auch nicht allzu kritisch sein und meinen dass man so schlecht zeichnet.

hörby masters
31.10.2008, 22:42
Kann man dort (in Internet-Fanzines) als unbekannter Comic-Zeichner auch veröffentlichen?

hörby masters
31.10.2008, 22:53
ich tausche mich in schöner regelmäßigkeit mit den anderen Verrückten auf der ALLIGATOR FARM aus :attacke:

Aber gelernt habe ich das Comiczeichnen im Grunde über die Autodidaktik.

Kann man dort auch als unbekannter Comic-Zeichner veröffentlichen und wenn ja, wie groß ist die Chance auf diese Weise "entdeckt" zu werden?

hörby masters
31.10.2008, 23:09
Wobei es gibt auch viel Schrott und schlechte Zeichnungen auf dem Markt.
Was mich interessieren würde, was ist wichtiger ne gute Story oder gute Zeichnungen. Klar beides ist perfekt aber wenn man Abstriche machen müsste???


Hierzu gibt es aus Amerika, dem Mutterland der Comics (sagt man), ein sehr schönes Beispiel: Calvin und Hobbes. (Dürfte den meisten bekannt sein ;).)
Die Zeichnungen sind, ohne Frage, sehr eigenwillig, aber die Geschichten um diesen kleinen Rotzlöffel und seinen, nur für ihn lebendigen, Tiger, sind einfach umwerfend. So voller Charme, wie man sie bei Cartoons nur selten erlebt.
Oder vielleicht noch ein anderes Beispiel: Die Peanuts von Charles M. Schulze.
Allerdings kommen hier ziemlich viele der Moralvorstellungen des Autors rüber.

Daniela F.
03.01.2010, 10:27
Was ich bei den beiden genannten Beispielen aber sagen muss, ist dass die vielleicht einfach und mit schnellem Strich gezeichnet sind, aber trotzdem von großem Können zeugen, weil der stil da konsequent durchgezogen wird und das ist ja eine der Hauptsachen bei einem guten Comic.

Es gibt ja sogar gute Strichmännchen-Comics - nur müssen da selbst die Strichmännchen konsequent immer gleich und möglichst passend zum Inhalt aussehen. Ihr wisst schon was ich meine ^^

Crysta
19.01.2010, 01:31
...

peter schaaff
02.08.2010, 16:04
Hauptsächlich studiere ich die Werke anderer Cartoon- und Comiczeichner. Desweiteren leiste ich mir ab und zu ein Buch über das Zeichnen, das mir durch seinen Aufbau, den Autoren/ die Autorin oder das beigefügte Bildmaterial spontan zusagt.

Ich würde gerne die öfters auch hier über das comicforum angekündigten Zeichen- und Malkurse der KollegInnen wahrnehmen. Leider fehlen mir dazu Zeit & Geld. Gleiches gilt für die von öffentlichen Trägern wie den Volkshochschulen angebotenen (günstigen) Kurse. Regelmässiges Aktzeichnen und Zeichnen nach der Natur sollte aber zur ständigen Weiterbildung eines Cartoon- und Comiczeichners gehören.

mickey_
24.09.2010, 20:27
Wow, ich finde das echt toll, was ihr alles schon gemacht habt. Ich bin erst totaler Anfänger und ganz neu, zeichne erst so hobbymäßig und habe an Veröffentlichung noch gar nicht gedacht. Aber eure Posts machen mir schon Mut, dass es durchaus auch wirklich gehen kann und dass man mehr daraus machen kann. :)