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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Comics sind Out - Mangas sind In



MAQZ
16.06.2005, 14:02
Manga verdrängen Comics aus deutschen Bücherregalen

Eine unabhängigen Online-Umfrage von Sozioland.de hat auf breiter Basis einiges unangenehme für den "normalen" Comic ermittelt: Darunter folgende Zitate: "Mangafans zeigen kaum mehr Interesse an Comics. Besonders unter den unter 18-Jährigen scheint der Comic „out“ zu sein, Manga und Anime allerdings umso beliebter. Seit über einem halben Jahrhundert gibt es das Micky Maus-Heft in Deutschland. Seither sind noch viele andere Disney-Formate auf den Markt gekommen. Doch die Mehrheit der Befragten findet die Comics nur „ganz gut, mehr auch nicht“, knapp 17 Prozent halten diese sogar für „total lahm“. Für das beste Comic-Heft halten die meisten Umfrageteilnehmer „Asterix und Obelix“, erst danach werden die Disney-Strips genannt.

Doch insgesamt kommen besonders bei den Jüngeren der 3500 Befragten die altbewährten Comics nicht mehr so gut an. Die Jugendgenerationen von heute lesen eben lieber Abenteuer fernöstlicher Manga-Helden statt lustige Taschenbücher über tollpatschige Ducks aus Entenhausen oder aufmüpfige Gallier."
Weitere Aussagen sind:

Mangafans sind vor allem Mädchen – Comicfans sind eher männlich und älter.

Jeder dritte Mann steht auf Erotik-Manga

EMA bringt die besten Manga heraus

„Prinzessin Mononoke“ ist der beliebteste Anime-Film

60 Prozent der Mädchen zeichnen selbst Manga

Das beliebteste Onlineportal zu den Themen Comics, Manga und Anime ist animexx.4players.de.

Quelle:
http://www.sozioland.de/430_artikel_anime.php

Was meint Ihr zur Studie

navigator
16.06.2005, 14:20
comics sind seit langer zeit out :)

für mich als comiczeichner bedeutet dies, ich muss bessere comics machen und besser vermarkten

Hate
17.06.2005, 03:28
Hier sind die interessanteren Beiträge aus der Diskussion bei Animexx:
http://animexx.4players.de/forum/?forum=4&kategorie=1&animexx_thread=6409&PHPSESSID=595f99126e41538e4545606ccd63d4e8

Ja die westlichen Comics das ist so ein Thema, früher waren sie vielseitig aber in letzter Zeit sind nur dieselben Supermangeschichten drin. Frau oder Mann rettet die Welt und wohnt vorzugsweise in Amerika, was für ein Thema. Oder die europäischen Comics, die mag ich auch nicht, weil deren Story auch meist fad sind oder die Zeichenstil irgendwie wie kleinkinderarbeit aussieht.

Aber es gibt auch Ausnahmen mein Tip Victoria Frances (wunderschöne Gothzeichnungen mit Vampiren und tollen Schlößern) oder Aria (Leider nicht mehr zu haben)

Dass westliche Comics bei den jüngeren "out" sind, liegt doch nur daran, dass keiner dieser Leute sich je mit dieser Materie beschäftigt hat. Man kennt halt ein paar Marvel Superhelden Comics und Mickey Mouse und schliesst darauf sofort auf den Rest, ohne diese je in den Händen gehalten zu haben...

Ich für meinen Teil finde viele westliche Comics (amerikanische & europäische) viel besser und kreativer als der Grossteil von Anime und Manga der momentan auf dem hiesigen Markt vertreten ist (Ausnahmen bestätigen die Regel)!

Du hast unbestreitbar Recht wenn du sagst, dass es sehr wohl auch ausgezeichnete Comics gibt. Das Problem ist wohl eher, dass viele davon so vermarktet werden, dass sich nur ein kleines erwachsenes Insider-Publikum angesprochen fühlt, warum sollten sich also Jugendliche unter 18 damit beschäftigen wenn sie gar nichts davon mitkriegen oder es für sie vollkommen uninteressant erscheint? Ein großes Problem ist aber auch der Preisunterschied, viele Jugendliche kaufen nunmal bevorzugt die billigen Manga anstatt der teureren Comics. Unanbhängig bitte davon sehen ob sie sich es dennoch leisten könnten oder nicht, Fakt ist, dass sie es tun. Und das deswegen die Verlage soviel Erfolg mit der billigen Taschenbuchform der Manga hatten.

(...) Trotzdem find ich es blöd, dass hier von besser oder schlechter die Rede ist. Ich mag meine Asterix Comics immer noch!!! Mit Marvel und so kenn ich mich jetzt zwar nicht so aus, die haben mich aber auch nicht so geprägt wie Tim und Struppi, Marsupilami und eben Asterix.

(...) Naaja das die beliebtheit eher bei Manga ist, war mir irgendwie schon klar... oder hat einer von euch mal jemand wieder von Spider-Man oda Batman comics labern hören? ich net.

(...) Naja, eigene Begründung warum ich Mangas besser als die meisten Comics finde:

Themen, Zeichenstil, Erzählstil, Charaktere etc.

Da könnte man genausogut Amerikanische/Westliche Zeichentrickserien mit Anime vergleichen. Das liegt nicht nur am Zeichenstil das ich Animes besser finde. Es gibt selten Zeichentrickserien die von der Story überzeugen und sie sind selten spannend erzählt.

Ich könnte, wenn ich noch weiter gehen würde, auch HongKong-Filme mit Hollywoodfilmen verleichen. Da sind Welten zwischen.
Das hat nix mit gut oder schlecht zu tun sondern auch mit Gewohnheiten, Identifikation etc.

Charaktere aus westlichen Filmen sind oft (aber nicht immer) so'n bischen stereotyp...keine Ahnung...man soll sich damit identifizieren können. Das kann ich aber nur selten. Ich kann mich teilweise mehr mit Mangacharakteren identifizieren als mit Charakteren die man in der "westlichen" Welt so vor die Füße geworfen bekommt.

Tja...ich hab als Kind auch Mickey Mouse gelesen, (weilweise) Asterix geguckt etc.
Ich hab als Kind ganz viel vor der Glotze gesessen und Disney geguckt oder andere Sachen die da so kamen (Batman, Superman, Thundercats, Gummibären, Darkwing Duck, Glücksbärchies etc. alles mögliche)
Trotzdem haben sich schon früher die Animes als interessanter herausgestellt als manch andere sachen (okai... es gab auch früher Animes die ich langweilig fand)

Kann sein, dass die mich geprägt haben... aber ich kann da halt selten was mit anfangen

(obwohl die die Story von The Crow genial find ...den comic dazu kenn ich leider nicht)

(...) *sich kugelt* Joaah klar, und in Manga und Anime gibts keine Stereotypen, oder wie?

Da irrst du dich leider gewaltig. Denn die Stereotypen sind in Japan lediglich anders, existieren aber dennoch zur Genüge.

Da wäre zum Beispiel der zurück gezogene Nullbocktyp, á la Shinji (Evangelion). Ihn interessiert es nicht was die Welt von ihm denkt, und er hat auch kein Interesse an der Welt - gibts zu Hauf in japanischen Serien. Oder diese abscheulichen zuckersüßen 'atashi'-charas.... *schauder* Mit ihrer ewig guten Laune, die alle anderen aus ihrer Letargie rausreisen. Dann gibts da noch die Arschlöcher mit der liebenswerten Seite (Kaiba, Phoneix Ikki, Amon, Alex Row)

Manga und Anime sind halt nur anders, aber im Grunde genommen noch mehr ein Massenprodukt als viele westliche Comics. Mit allen Begleiterscheinungen, positiv (es gibt auch mehr anspruchsvolle Sachen für ältere Käuferschichten) wie negativ (starke Stereotypisierung, Wiederholung des gleichen, einst erfolgreichen Grundprinzips in vielen Serien etc.)

Das einzige was mir an Mangas besser gefällt ist der häufig besser durchdachte Handlungsstrang. Und irgendwie haben die meisten Serien ein wirkliches Ende (von sowas wie Ranma oder DragonBall mal abgesehen) - sowas vermiss ich einfach bei vielen Comics die ich irgendwann mal gelesen hab. Wie lange laufen die X-Men schon? Oder Witchblade, Darkness etc? Wenn's erfolgreich genug ist läufts bis in alle Ewigkeit. (...)

(...) Das Manga und Anime boomt ist doch wohl schon klar, wenn man in den Laden geht, ein ganzes Regal mit Manga sieht und daneben so ne kleine Ablage mit ein paar Supermanheften, W.I.T.C.H., Asterix und dem neuen Kram über Elfen, Trolle und so, die für mich eh alle gleich aussehen. (...)

(...) Nyo, ich kann eigentlich die westlichen Comics nicht so gut leiden, aber es gibt (bis jetzt) eine Ausnahme: Yoko Tsuno. Yoko Tsuno ist eine Japanerin, die zuerst in Europa und später dann in China lebt. Die Storys sind (meiner Meinung nach) gut gezeichnet, wenn auch (logischerweise) anders als Mangas. Die Geschichten sind zum Teil total SciFi-mässig, zum Beispiel fliegt Yoko mindestens zweimal auf den fremden Planeten Vinea, weitweit weg von der Erde. Aber es gibt auch ganz "normale" Abenteuer. Dann findet sie geheime Gänge in einem Schloss und lüftet das Geheimnis um irgendeine Mordserie.
So, da habt ihr's schon gesehen: ich steh auf diese Serie...

Aber es geht nichts über Mangas!!!

Also: Mangas 4-ever!

MAQZ
17.06.2005, 08:19
Manga & Anime ist so ein Massenphänomen geworden, daß es den Comicmarkt wieder belebt hat. Der gute Verkauf hilft den Verlagen auch die "guten" Serien zu halten, die nicht so schnell verkauft werden.
Manga hilft letztendlich den Comics zu überleben!
Ob sie sich irgendwann auch wieder bei der neuen Lesergeneration etablieren kann ich nur hoffen! Comics haben schließlich ebenso viel an guten Geschichten zu bieten wie die japanischen Bildergeschichten! :)

FilthyAssistant
17.06.2005, 08:51
mal schaun, wie lange es dauert, bis ellen hier auftaucht und alle belehrt, dass manga auch nur comics sind :p

MAQZ
17.06.2005, 09:16
*lol* Comics sind das? Wenn man sich die Animositäten der beiden Leser-Lager so anschaut, mag man eher glauben, daß Manga und Comic nicht zusammen gehören wollen!

Mark O. Fischer
17.06.2005, 10:54
Manga & Anime ist so ein Massenphänomen geworden, daß es den Comicmarkt wieder belebt hat. Der gute Verkauf hilft den Verlagen auch die "guten" Serien zu halten, die nicht so schnell verkauft werden.
Manga hilft letztendlich den Comics zu überleben!Wenn Manga-Leser nur Mangas lesen, die Manga-Verlage ihre frankobelgischen Serien einstellen, die Alben-Verlage keine Mangas machen und die Mangas die Alben aus den Regalen der Händler verdrängen, dann hilft das keiner guten Serie zu überleben!

L.N. Muhr
17.06.2005, 11:17
die barrieren zwischen den einzelnen leser-lagern abzubauen ist leider fast unmöglich.

@mark: sind nur alben gute serien? denn das von dir beschriebene vorgehen sichert ja zumindest das überleben guter manga-serien.

und ganz hinten raus fallen bei solchen betrachtungen ja immer die einzeltitel, die zu keiner serie gehören und die, egal ob manga oder anderes, fast immer den schlechtesten stand haben. :(

J.Felix
17.06.2005, 11:19
Einer guten Manga-Serie hilft das Massenphänomen Manga auf jeden Fall zu überleben. EMA hätte sich z.B. nicht den Luxus leisten können, Eagle oder NaruTaru durchzuziehen, ohne ein paar anständige Massentitel im Programm.
Da Mangas ja Comics sind, ist die Feststellung, daß solange Mangas leben auch Comics leben praktisch tautologisch.

Mark O. Fischer
17.06.2005, 11:58
@mark: sind nur alben gute serien? denn das von dir beschriebene vorgehen sichert ja zumindest das überleben guter manga-serien.ich bestreite nicht, dass es gute manga-serien gibt. wenn aber diese japanischen comics die europäischen comics vom markt verdrängen, kann ich das nicht als erstrebenswerte entwicklung ansehen. wie obige zitate zeigen, sind die guten alben serien einfach nur zu unbekannt, womit wir wieder beim thema marketing (http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?t=72202) wären.

L.N. Muhr
17.06.2005, 12:07
der deutsche comicmarkt hatte aufgrund seiner entwicklung ja schon immer was kolonialistisches.

völlig vergessen wird in der debatte album/ manga ja immer der status der us-comics, die ja nun auch zum kanon dazugehören.

und was weiss ich, in 10 jahren werden die mangas durch simbabwische bilderzählungen verdrängt. wer weiss?

dem deutschen markt fehlt das eigene rückgrat, um solche entwicklungen abzufangen und die vielfalt der arten zu gewährleisten. (ist beim us-markt aber letztlich genau so, weshalb das nicht nur an der zahl der eigenproduktionen liegen kann.)

Jo Kaps
18.06.2005, 13:02
Die These der Verdrängung von Comics durch Manga kommt mir seltsam vor. Comics waren schon längst auf dem Rückzug, bevor der Boom der Manga begann. Meiner Meinung nach wären die klassischen Comics schon längst viel weiter weggebrochen, wenn es Manga nicht gegeben hätte. Der Grund dafür ist simpel: Europäische Comics brauchen den Comicfachhandel mehr denn je, vielen Comicshops wäre aber ohne die Umsätze, die Manga in die Kassen bringen, längst die Luft ausgegangen.

Auch die Marketingthese greift meines Erachtens nur bedingt. Die beiden großen Verlage haben im Marketing für Manga in den letzten Jahren auch nicht mehr ausgegeben als für Comics, nur scheint es nichts zu bewegen. Egmont hatte, was ich efwe hoch anrechne, mit Tock!Tock! ja sogar eine respektable Comic-Preview mit Leseproben, die der Shinkan entsprach. Nur hat sie eben offensichtlich nicht mehr Leute dazu gebracht Comics zu lesen.

Das eigentliche Problem scheint also doch viel tiefer zu greifen. Und da muss man sich dann vielleicht auch mal mit den Inhalten europäischer und amerikanischer Comics beschäftigen, die in vielen Fällen eben doch sehr in die Nische hinein produziert werden. Selbst in Frankreich lassen die klassischen Comics in den letzten Jahren massiv Federn, was einem jeder französische Verlag bestätigt.

Daher finde ich auf Dauer die Frage viel interessanter, warum die europäischen Verlage kaum auf den veränderten Markt reagieren und tapfer immer weiter das produzieren, was schon vor dreißig Jahren produziert wurde. In den Musikcharts hören wie heute ja auch nichts mehr von Abba, Smokie oder Sweet...

Mark O. Fischer
18.06.2005, 13:59
Ein Katalog funktioniert als Marketingmaßnahme nur begrenzt, weil auch der nur gelesen wird, wenn man den darin angepriesenen Produkten aufgeschlossen gegenüber steht. Und machen wir uns doch nichts vor, ohne die Animes würden die Mangas auch nicht so toll laufen. Überhaupt halte ich die strikte Trennung von Mangas und Comics für einen strategischen Fehler. "Manga" und "Comic" bedeutet schließlich dasselbe. Und nur weil die Deutschen mit dem Wort "Manga" nicht mehr nur das Komische assoziieren und die Mangas kleiner, dicker und farbloser sind, sind sie nicht besser.

Es gibt inzwischen viele junge europäische Zeichner, die auch mit Mangas aufgewachsen sind und mangatypische Mimik und Dynamik in die Zeichenstile ihrer farbigen Alben einfließen lassen. Zitat aus einer Rezension zu Golden City: "Perfekt kolorierte Mischung aus Anime-Stil und franko-belgischer Bild-Erzähltechnik." Die Grenzen zwischen den Bereichen werden also schwinden. Auch bei der inhaltlichen Vielfalt brauchen sich die Alben nicht hinter den Mangas zu verstecken. Alles andere sind nur Vorurteile, die es auszuräumen gilt. Und das ist Aufgabe des Marketings.

L.N. Muhr
18.06.2005, 14:12
widersprichst du dir da nicht?

wenn ein grossteil des erfolgs der mangas auf die animes zurückzuführen ist, dann geht es also nicht um vorurteile und unwissen, sondern um fehlende mediale unterstützung für andere comic-produkte. und dann können die ja aussehen, wie sie wollen, keine unterstützung ist keine unterstützung.

Mark O. Fischer
18.06.2005, 22:06
keine unterstützung schafft unwissen schafft vorurteile.

Jo Kaps
19.06.2005, 08:36
Wenn denn die Gratis-Leseproben in Tock!Tock! kein geeignetes Marketing sind, wie sollte denn dann Marketing aussehen. Egmont und Carlsen können ja kaum dafür verantwortlich gemacht werden, dass es keine Trickserie zu Largo Winch gibt, oder...?

Davon abgesehen halte ich es für einb Gerücht, dass Manga und Manhwa tatsächlich so stark vom TV abhängen. Dragon Ball hatte bei Carlsen seinerzeit die 30,000 je Band schon hinter sich gelassen, bevor RTL 2 an den Start gegangen war. Und auch aktuell zeigen die Marktdaten zu Manga und Manhwa auch sehr deutlich, dass sich vieles gut verkauft, das nicht im TV läuft.

Und so sehr ich die französische Albenkultur der 70er und 80er persönlich auch liebe, muss man meines Erachtens schon eingestehen, dass vieles sich immer wieder nur selbst reproduziert und sich gerade erzählerisch nicht wirklich viel getan hat. Während Kino und Fernsehen im Erzählen immer dynamischer werden, sind - Ausnahmen bestätigen die Regel - viele der frankobelgischen Produktionen heute doch sehr langatmig. Von der US-Mainstreamproduktion mal ganz zu schweigen...

Mark O. Fischer
19.06.2005, 12:38
Das Problem sind nicht die Gratis-Leseproben in Tock!Tock!, sondern das Tock!Tock! als Werbeplattform selbst. Denn wo gibt es Tock!Tock!? In Buchhandlungen, wo nur die Leute danach greifen, die danach suchen? Auf Buchmessen, wo man sogar Eintritt zahlen muss? Und das nun kleinere Format passt zwar in jede Hosentasche, aber wie kann Werbung wirken, wenn sie so klein ist, dass man sie übersieht?
Von Largo Winch gibt es ja eine Fernsehserie und Krimis sind zur Zeit im TV der Renner. Aber was hat ProSieben daraus gemacht? Sie im Sonntagnachmittagprogramm zur Formel 1-Zeit versteckt. Abgesehen davon kann das Marketing im TV nur funktionieren, wenn es die Comics dazu überhaupt gibt. Das muss Hand in Hand gehen.

Dragon Ball war originell und erfolgreich, na gut. Aber ohne die Animes im TV hätte das auch eine Ausnahme sein können, wie andere Bestseller auch. Alternative Realitäten können wir leider nicht ausprobieren, aber ich glaube kaum, dass wir ohne das Fernsehen heute noch einen Manga-Boom hätten. Nur was im Fernsehen zu sehen ist, ist in. Und hier funktioniert das Marketing. Das geht Hand in Hand! Da hier alles im selben Stil ist, funktioniert das auch serienübergreifend.

Die französische Albenkultur hat mit den 80ern nicht aufgehört. Und man kann z.B. den Soleil-Titeln, auf die ihr mit eurem Fantasy-Programm gesetzt habt, kaum mangelnde Dynamik vorwerfen. Aber nur Action macht noch keine interessanten Geschichten und ein Herr der Ringe noch keinen Fantasy-Boom. Und was Kino und Fernsehen angeht: Es gibt wohl kaum mehr Remakes als im Kino, zu jeder Fernsehserie ein Kinofilm und immer mehr Action, wenig Handlung und tolle Effekte. Und Krimiserien á la Law & Order, wo nur Fakten abgehandelt werden, als dynamisch zu bezeichnen, ist ja wohl ziemlich daneben. Für Animes mag das gelten, das bestätigt aber nur die These von deren Bedeutung für den Manga-Boom.

navigator
19.06.2005, 16:44
Der Wunsch nach Mangas war seit Jahren und sogar vor dem Manga Boom bei den Leuten groß. Nachdem der Geschmack mit Serien wie Heidi, Tao Tao, Captain Future etc. gefördert wurde und danach mit Serien wie Saber Rider an die Spitze getrieben wurde, war es kein Wunder das man positiv auf Mangas und Animes reagieren würde. Vor dem Manga/Anime Boom haben Firmen wie Disney alles versucht um Filme und Comics aus Japan etc. zu verstecken und aus dem Markt zu bringen, doch das hat nichts genutzt.
Mangas sind eben grafisch und inhaltlich auf der selben Stufe oder Stufen höher als andere westliche Comics. Sie befriedigen die visuellen und inhaltlichen Wünsche der Leser. Das Design und Layout und die Erzählweise spricht besonders die junge Generation mehr an als ein frankobelgisches Album oder ein Spiderman Heft.
Man braucht sich ja nur zu erinnern wie die Leser in USA ausgeflippt sind, als sie endlich ein Comic von Todd MCfarlane oder Battle Chaser in der Hand hielten, das war der Manga Einfluss in deren Zeichnungen.
Auch Tatsachen, das man ein Manga mit 200 Seiten für 5 Euro bekommt und ein Spiderman Heft mit 40 Seiten für 5 Euro hilft den westlichen Comics nicht neue Leser oder Interesse zu finden.
Die Nachfrage nach frankobelgischen Zeichen und Erzählstil, sowie dem typischen amerikanischen Superhelden Stil schrumpft, weil sich eben die Lesegewohnheiten der Menschen geändert haben. Genau wie in der Musik oder in anderen Medien. Die Mangas sind die moderenen Comics unserer Zeit, die die Charts bestimmen, die Superheldencomics hatten auch ihren Boom, die frabkobelgischen Comics hatten auch ihren Boom, doch der ist leider zum größten Teil vorbei.
Die Mangas werden sind nach meiner Meinung noch lange oben halten, weil sie grafisch, inhaltlich und preistechnisch anderen Comics überlegen sind.
Doch dies könnte eine neue Herrausfoderung für westliche Künstler sein, ein Comic zu schaffen, das sich an die Spitze setzt.
Usa braucht einen neuen Mcfarlane, Deutschland braucht überhaupt stärkere Künstler (die gleichzeitig Zeichner udn Autoren sind, Künstler, die neue Welten erschaffen und sie in einem wunderschönen Stil einpacken können), doch die gibt es und sind gerade dabei ihren Weg zu finden und ihre Fähigkeiten zu perfektionieren.

Marketing, Tock Tock etc.
Wenn der Alben und Superheldenmarkt überleben soll oder neue Leser gewinnen soll, dann muss man erst in den Lesern den Wunsch erwecken sich dafür zu interessieren, und wenn dann das Interesse geweckt ist ihnen ein TOCK TOCK vor die Nase legen.
Der Fehler der begangen wird ist, das man denkt ein TOCK TOCK wird Interesse erzeugen, doch ein TOCK TOCK oder ein SNEAK kann nur funktionieren, wenn zuerst das Interesse danach besteht.
Jetzt liegt es an den Verlegern, wie sie das Interesse oder den Hunger nach Superhelden und frankobelgischen Alben wecken und anheizen. Mit den bescheidenen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen. Es ist eine große Herrausfoderung und schwer, doch wer weiß, vielleicht steckt in einem Verleger ein Marketing Genie. Und mit etwas Glück und einem Gebet können manchmal Wunder stattfinden. ;) :)
Es gibt gute frankobelgische Alben und gute Superheldencomics, die es besser haben könnten und verdienen mehr Leser zu haben.

:)

vao
19.06.2005, 17:06
Solange Comics den Schulhofmarkt nicht erreicht, werden Mangas in bleiben und Comics out.

Lola65
19.06.2005, 17:53
hm, was bedeuten würde, das Mangas keine Comics sind!!

aber es sind nunmal Comics!! und haben damit den Schulhofmarkt erreicht.

Hate
19.06.2005, 18:50
Da in der Umfrage, um die es hier geht, Mangas und Comics unterschieden wurden, würde es nur Verwirrung bringen, wenn man eine andere Definition verwenden würde.

Lola65
19.06.2005, 18:57
folgendes verwirrt eher mehr:

ich lese Mangas aber keine Comics

es paßt besser wenn es heißen würde Mangas in - frankobelgische out

Comics ist nun mal der Oberbegriff für Mangas, Superhelden, Frankobelgier, Deutsche

vao
19.06.2005, 19:10
hm, was bedeuten würde, das Mangas keine Comics sind!!

aber es sind nunmal Comics!! und haben damit den Schulhofmarkt erreicht.

das ist wie wenn man ein Fussball mit einem Tennisball vergleicht, für Kids gibt es einen Unterschied, für Pragmatiker sind beide Bälle :D

Lola65
19.06.2005, 19:14
fußball und tennis würde niemand vergleichen

fragt sich nur warum kids diesen Unterschied machen

es ist als wenn man gegen Windmühlen redet, wenn man Kids sagt Mangas sind Comics

L.N. Muhr
19.06.2005, 19:33
fußball und tennis würde niemand vergleichen

vergleichen schon - nur nicht gleichsetzen. :D

Mick Baxter
19.06.2005, 23:05
Fußball und Wasserball sind beides Ballsportarten. Manga und Comic sind ebensolche Oberbegriffe. Durch feinsinnige Defintionen macht man aber aus Fußballfans kein Wasserballfreunde.

navigator
20.06.2005, 14:51
Ich glaube, es ist absolut jedem klar welche Comics als Manga und welche als "Comics" definiert werden.
Aber wahrscheinlich werden sich in paar Jahre viele noch die Köpfe heiß diskutieren, was für eine Definition Mangas und Comics haben etc.
Es wird schon langweilig, besonders dann, wenn es absolut glasklar ist worüber gesprochen wird und welche Definition die Begriffe in der jahrenlange Diskussion haben und im vorangegangenen Artikel hatten.

But who cares...

FinalSpirit
21.06.2005, 13:27
ich lese und sammle mangas, comics und alben! Ich muss erlich sagen es mach mehr spaß mangas zu lesen,weil sie mehr abwechslung bieten. bei comics zum beispiel spider-man immer der gleiche mist wie oft will er noch den grünen goblin töten. schnarch immer die gleichen gegener.

Stefan
21.06.2005, 13:34
Das gleiche könnte man über Son Goku sagen: "Schnarch, immer diese öden Prügeleien, nie gibt es Abwechslung". Es gibt mehr Manga als nur Dragonball, und es gibt mehr Westcomics als nur Spiderman. Entschieden.

L.N. Muhr
21.06.2005, 13:34
... sagt ein spawn-fan.

als ob comics nur superhelden sind... lang leben die vorurteile. :(

Schwarze Katze
21.06.2005, 13:36
Wenn ich mir die DragonBall-Sachen anschaue, ist das letztendlich aber auch immer gleich. Oder den ganzen Shojo-Kram. Mädchen bekommt Zauberkräfte und bekämpft damit Monster. Oder Mädchen verliebt sich in Jungen, kommt aber nicht an ihn ran, weil da noch ein anderes Mädchen ist.
Es gibt überall Mist. Man muss nur lernen, sich die Perlen rauszusuchen.

Stefan
21.06.2005, 13:48
Drei Leute gleichzeitig mit de facto dem gleichen Inhalt. Gab's das schonmal?

Donovan
21.06.2005, 14:02
[QUOTE=navigator]Mangas sind eben grafisch und inhaltlich auf der selben Stufe oder Stufen höher als andere westliche Comics. Sie befriedigen die visuellen und inhaltlichen Wünsche der Leser.

c/o Navigator
Diese Meinung kann ich nur für wenig Mangas unterschreiben. Es gibt diese Bände, keine Frage. Grundsätzlich sind die Mangas aber sehr einfach strukturiert, sowohl zeichnerisch als auch vom Text her.
Der Erfolg ist dennoch da:
Die Zielgruppe will eben keine megakomplizierten Stoffe, sondern leicht verständliche und einfache Geschichten.
Dennoch: Mangas sind für mich auch so eine Art Mode-Erscheinung. "Alles liest Mangas, ich muss dabei sein." Und das Besondere daran: Vor allem Mädchen und junge Frauen fühlen sich massiv von Mangas angezogen.
Ein Erfolgsgrund für diesen Lesestoff.

Das Design und Layout und die Erzählweise spricht besonders die junge Generation mehr an als ein frankobelgisches Album oder ein Spiderman Heft.
Die Nachfrage nach frankobelgischen Zeichen und Erzählstil, sowie dem typischen amerikanischen Superhelden Stil schrumpft, weil sich eben die Lesegewohnheiten der Menschen geändert haben.


c/o Navigator
So ist das wohl. Ein Versäumnis vieler franko-belgischer Serien. Aber wenn Verlage wie Carlsen versuchen, einen anderen Weg zu gehen, endet das größtenteils in einem Verriss neuer Formate. (Ich will die Diskussion hier gar nicht neu beginnen, nur 'ne Feststellung)


Auch Tatsachen, das man ein Manga mit 200 Seiten für 5 Euro bekommt und ein Spiderman Heft mit 40 Seiten für 5 Euro hilft den westlichen Comics nicht neue Leser oder Interesse zu finden.

c/o Navigator
Am Geld kann es nicht liegen. Die Jugend verfügt über eine ganz erhebliche Kaufkraft. Und die klassischen Mangaserien sind teilweise unendlich und kosten folglich auch eine Menge Geld. 40 Bände Conan kosten am Ende rund 200 Euro.


Marketing, Tock Tock etc.
Problem: Man bekommt die Verlagsvorschauen sehr schlecht.
Ich wähle meine Comics fast ausschließlich nach diesen Vorschauen aus, habe aber auch das Glück, eine Quelle zu haben.
Ansonsten informiere ich mich in Vorschauen von ZACK und Comixene und lese viele Rezensionen.

Asterix hat sich damals über "Mund-zu-mund-Propaganda" an deutschen Unis und Gymnasien rasend schnell ausgebreitet. Nicht durch Werbung. Die Mangas sind den gleichen Weg gegangen.
Franko-belgischen Comics ist dieser Weg offensichtlich verschlossen.
Agenten, Krimi, Western und SF-Comics haben, bis auf Ausnahmen, nicht mehr die Anziehungskraft der 60er bis 80er Jahre.
Lassen wir uns überraschen. Vielleicht gibt es durch eine geniale neue Idee mal wieder einen großen Erfolg dieses Genres. Das ist auch viel von Zufall abhängig.

L.N. Muhr
21.06.2005, 14:07
Dennoch: Mangas sind für mich auch so eine Art Mode-Erscheinung.

das gilt aber nun wiederum nur für den westlichen markt, nicht für mangas grundsätzlich.

Donovan
21.06.2005, 14:15
das gilt aber nun wiederum nur für den westlichen markt, nicht für mangas grundsätzlich.

So ist das ! ;) Ich habe eine Tochter im Zielalter. Und bei der ist das nicht anders. Die Klassen-Freundin hatte Mangas, und so kaufte sie sich auch den ersten Band...

L.N. Muhr
21.06.2005, 14:18
klingt doch klasse!

soll sie mit geschätzten 10 - 14 jahren oder so gleich "from hell" lesen? ;)

FinalSpirit
21.06.2005, 15:36
ich habe in den letzten tagen spider-man und chobits gelesen. Chobits ist ein super manga, aber klar ihr habt recht in jedem bereich gibts gute und schlechte sachen.

FilthyAssistant
21.06.2005, 16:29
soll sie mit geschätzten 10 - 14 jahren oder so gleich "from hell" lesen? ;)
mit 14? death!

L.N. Muhr
21.06.2005, 17:26
aber nur den manga! ;)

deif
22.06.2005, 16:22
Kürzlich gab's doch mal ein Comic-"Takeaway" über die Deutsche Bahn, der Manga- und Comic-Geschichten beinhaltet hat. Für einige Leute, die ich kennengelernt habe, war das ganz gut, da sie sich jeweils mit dem "anderen" Stil auseinandersetzen konnten. Sowas müsste man mehr machen..

Ich persönlich habe praktisch nur in "Spoon&White" so gelacht wie in "MonStar Attack". Und selten hab' ich eine so faszinierende Lovestory gelesen wie "Crazy Love Story". Dabei bin ich eigentlich ein überzeugter Anhänger der francobelgischen Alben. Wenn man vermehrt die beiden Genres miteinander verkuppeln würde, dann könnte man sicherlich den Manga-Lesern den "anderen" Markt auch eröffnen...

L.N. Muhr
22.06.2005, 16:34
kürzlich? naja, dreiviertel jahr isses schon wieder her. ;)

glaub mir, es gibt noch viele viele witzige alben auf dem level von S&W da draussen...

deif
22.06.2005, 16:49
In welchem Bereich meinst du jetzt? Manga oder francob.?

Edit: Ach ja, 3/4 Jahre ist nicht lange im Comicbiz oder? :D

L.N. Muhr
22.06.2005, 16:52
sowohl als auch. :)

deif
22.06.2005, 16:57
Aha...

Im francob. Bereich weiss ich natürlich, dass es reihenweise wirklich witzige Sachen, One-Pager (Gaston/Joe Bar Team/...) wie auch ganze Storys (Cotton Kid/...), gibt. Aber mich hat noch nie etwas so zum Lachen gebracht wie der gute S&W. :)

Im Manga-Bereich muss ich leider sagen, dass ich erstens nicht soooo viele Sachen kenne. Zweitens fand ich diejenigen, die lustig sein sollten, leider nicht wirklich witzig. Bei Sgt Frog gefiel mir z.B. die Grundidee, aber die Umsetzung... :( Vielleicht schnall' ich auch einfach den japanischen Humor nicht..

Nur kurz so nebenbei: Was ist denn deiner Meinung nach genauso witzig wie S&W?

Huckybear
26.06.2005, 23:12
Kürzlich gab's doch mal ein Comic-"Takeaway" über die Deutsche Bahn, der Manga- und Comic-Geschichten beinhaltet hat. Für einige Leute, die ich kennengelernt habe, war das ganz gut, da sie sich jeweils mit dem "anderen" Stil auseinandersetzen konnten. Sowas müsste man mehr machen..
...Wenn man vermehrt die beiden Genres miteinander verkuppeln würde, dann könnte man sicherlich den Manga-Lesern den "anderen" Markt auch eröffnen...

"verkuppeln" ! -Ja da hätte schon was !

MAQZ
27.06.2005, 09:23
Aber was soll wie verkuppelt werden?
Klar,es gibt Ameri-Mangas, oder z.B. Star Wars als Manga oder eine Art Crossover zwische Disney und Manga in der Serie W.I.T.C.H..
Aber die Verkupplung der Stilrichtunge hat doch meist etwas gezwungenes und verärgert mehr, als das es verbindet.

Spong
27.06.2005, 10:08
Die ewige Diskussion ...

Denke auch eher, daß der Mangaboom eine Krücke für den Markt ist, dem sonst vielleicht schon komplett die Luft entwichen wäre. Vielleicht gibt es den Verlagen die Chance, in neue Autoren und Inhalte zu investieren. Es hilft wenig, auf der Strasse rumzustehen und BLUEBERRY hochzuhalten wie ein Wachturmheft und sich zu wundern weshalb es keiner (mehr) lesen will. Den Vergleich mit den 70er-Bands fand ich relativ treffend ...

Lola65
27.06.2005, 16:09
:D das wärs doch, wir stellen uns am Bahnhof neben diese Typen und halten Blueberry, Zack und andere Serien hoch

bin gespannt wer am Ende des Tages mehr los wird :D

Spong
27.06.2005, 16:51
Ich halte Ralf König, Mawil und Naomi Fearn hoch.

FilthyAssistant
27.06.2005, 18:35
gemeene. du hälst die so hoch, da kommt ja kein mensch ran. *hochspring*




:D

Huckybear
28.06.2005, 17:24
"Verknüpfen"-Manga-Franko-Belgier !

Hatte dazu schon mal einen Beitrag im Comixene-Forum (CX 83) dazu gepostet !

Bei Dargaud gibt es jetzt die Sammlung Cosmo
http://www.toutenbd.com/article.php3?id_article=1105
Wo verschiedene Autoren wie Philippe Tome, Jean David Morvan oder Jean Dufaux in mehreren Serien und Zyklen versuchen die jeweiligen Vorzüge von den Manga und Franko-Belgier zu vereinigen.
In ZACK ist solch ein Hybrid (Phenomenum) gerade ZACK-Held des Jahres geworden
Bei Epsilon verkauft sich Golden City angeblich für einen Kleinverlag nicht schlecht, bei Carlsen ist Sillage doch auch keine Serie ohne Manga-Einflusse.
Neue junge französische Autoren wie Fabien Vehlmann (Green Manor) haben jedenfalls keine großen Berührungsängste mit den Manga-Serien, ganz im Gegenteil wie man im Interview lesen kann .
http://www.planetebd.com/BD/interview-11.html (ganz unten) ist er begeistert von der Dynamik von Manga -Serien wie z.B Monster,20 th Century Boys oder Dragon Head.
Neben den Hollywood-Einflüssen ist der Versuch gute Manga-Ideen aufzugreifen um verkrustete Strukturen innerhalb der Franko-Belgischen Comics aufzubrechen, sicher nicht der schlechteste Versuch neue Leser zu gewinnen und sie auch wieder für heutige Medien-Kids interessanter zu
machen.
Die unerschöpfliche Inspirationsquelle Asien nutzt ja zur Zeit auch das Hollywood-Kino für seine Ami-Remakes zur Zeit sehr ausgiebig (The Ring, Old Boy, The Grudge,Dark Water usw.)

Vielleicht müssen die Franko-Belgier einfach nur lernen zeichnerisch wesentlich filmischer wie die Japaner und inhaltlich einfach aktueller und auch mal vermehrt auch mal brisantere Themen aufzugreifen (Politik,Drogen,Sexualität usw.) die die grafisch -"cleanen FBer" wieder etwas aufpeppen würden.
Den Mädchenmarkt werden sie wohl so oder so nicht für sich gewinnen können, den antiquirten "Wachturm"-Eindruck für Jugendliche männliche Leser so aber vielleicht doch noch mal verlassen können.

Spong
29.06.2005, 10:49
Das ist ein sehr interessanter Ansatz, finde ich. Da könnte man einiges lostreten.

langhaar!
30.06.2005, 20:11
inhaltlich einfach aktueller und auch mal vermehrt auch mal brisantere Themen aufzugreifen (Politik,Drogen,Sexualität usw.) die die grafisch -"cleanen FBer" wieder etwas aufpeppen würden.

Ich habe diese Woche an Franko-Belgiern Spoon & White sowie mehrere Pilot Ausgaben gelesen (Bilal, Manara, Lauzier, Pichard). Wieviel Sex, Drogen und Politik soll's denn noch sein?

Theodor Pussel
01.07.2005, 19:53
Wenn man jetzt auch noch die Mangas mit Franko-Belgischen vermischt,das wäre der absolute Niedergang der Franko-Belgier. Ich finde es schon grausam wie heute einige Superhelden Comics wie Mangas gezeiechnet werden. Sicher versucht man die Kids durch diese Art von Zeichnungen neu zu gewinnen, ich denke dies ist aber ohne Erfolg. :(

langhaar!
01.07.2005, 22:36
Von wegen!

Serien wie Sillage und Sky Doll sind von beiden Lagern beeinflusst und beide hervorragend.

Huckybear
04.07.2005, 13:35
Ich habe diese Woche an Franko-Belgiern Spoon & White sowie mehrere Pilot Ausgaben gelesen (Bilal, Manara, Lauzier, Pichard). Wieviel Sex, Drogen und Politik soll's denn noch sein?

Viel mehr !!!. Nein, lieber doch nicht :p , höchstens alles in anderer Form und Weise. ;)
Spoon & White ist schon die richtige Richtung, auch wenn es zumindest bei uns kein richtiger kommerzieller Erfolg wurde.
Aber die Richtung stimmt allemal...
Die anderen Autoren waren "früher" alles mal junge Wilde, alle haben sie auch sicher viel bewirken und bewegen können, nun ist aber eher die nächste Generation gefragt, da gehört so etwas wie Spoon & White schon besser hinein.
Außerdem konzentrieren sich Leute wie Bilal sich jetzt immer mehr auf andere Interessen wie z.B Film.

Huckybear
04.07.2005, 13:41
Von wegen!

Serien wie Sillage und Sky Doll sind von beiden Lagern beeinflusst und beide hervorragend.

Die Serie Nomad (http://kult-editionen.de/titel/nomad/) und die Arbeiten eines Enrico Marini (Der Skorpion, Stern der Wüste, Raubtiere und Gypsy) wären weitere hervorragende Beispiele.

deif
08.07.2005, 17:26
Die Frankobelgier beinhalten oft genug drogen, sex und politik. Siehe - was weiss ich - IR$ oder Agent Alpha oder sowas. Aber die Dinger kommen einfach deutlich statischer daher. Wenn die Zeichner es mal schaffen würden, rein graphisch eine Wirkung wie in einem Manga zu erzielen, dann wäre schon ein grosses Stück vollbracht. Und dann müsste man sie noch auf 7 Euro runterkriegen... :D

Zu Spoon & White: Jetzt hab' ich den Spoonfinger gerade erst einem ca. 17-jährigen Kollegen ausgeliehen. Der war hell begeistert und hat begonnen die Gorrillaz, Percy Pickwick und die Beatles zu suchen. Aber er kannte es nicht... Und damit sind wir wieder bei der alten Frage, wie man den Comic unters Volk bringt...

deif
08.07.2005, 17:32
Ach ja: Wären Spoon&white Softcoveralben, die es am Kiosk zu kaufen gibt wie Asterix, Lucky Luke und Clever&smart, dann würden sie wahrscheinlich weggehen wie warem Semmeln...

Lola65
08.07.2005, 17:51
ganz meine Meinung, aber da haben die Verlage halt 1000 Gründe die dagegen sprechen

sind hier irgendwo im Forum versteckt, weil ich das auch schon mal angesprochen hatte

Mark O. Fischer
08.07.2005, 18:48
ganz meine Meinung, aber da haben die Verlage halt 100.000 Euro zu wenig, die dafür zu investieren wären

L.N. Muhr
08.07.2005, 22:05
Ach ja: Wären Spoon&white Softcoveralben, die es am Kiosk zu kaufen gibt wie Asterix, Lucky Luke und Clever&smart, dann würden sie wahrscheinlich weggehen wie warem Semmeln...

das halte ich für eine illusion.

Lola65
08.07.2005, 22:22
oder eine immer wieder von vorne beginnende Diskussion

L.N. Muhr
08.07.2005, 22:23
weshalb wir uns die argumente sparen und auf standpunkte konzentrieren. :D