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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Autorenwettbewerb - Die Ergebnisse



Mille
12.06.2005, 22:51
Ziemlich genau einen Monat nach Ende unseres Wettbewerbs hat Robi mir nun den Text mit seinen Bewertungen der zwölf eingereichten Beiträge gemailt, es wird bei Comicgate also bald losgehen mit der Bekanntgabe der Gewinner. Ich muss noch verschiedene Dinge im Vorfeld klären, aber es dauert nicht mehr lange.

Da Robi keine Punkte vergeben hat, es also keine Rangreihenfolge gibt, werden wir jeden Tag einen Autoren vorstellen, in der Reihenfolge, in der Robi sie sich angesehen hat. Die Gewinner tummeln sich dann irgendwo dazwischen...

LeGuy
16.06.2005, 22:02
So, es geht los! Bei Comicgate gibt es jetzt schon mal ein kleines Eröffnungs-Statement von Robi...
Ja, wir machen's wieder spannend! Den Beitrag des ersten Kandidaten gibt's dann ab Freitag und ab dann täglich einen weiteren (falls nichts dazwischen kommt).

==> www.comicgate.de

LeGuy
17.06.2005, 15:01
Das Warten hat ein Ende: Den ersten Beitrag gibt's ab sofort zu lesen, dazu eine Kurzbio des Autors und natürlich Robis Jury-Kommentar.
Updates in dieser Rubrik gibt es im Tagesrhythmus, täglich kommt ein neuer Beitrag dazu (voraussichtl. immer am späteren Nachmittag).

Binky the Rabbit
17.06.2005, 15:51
Hi,

ich fand den Ansatz der Geschichte auch sehr gut, kann aber dem Kommentar nur zustimmen dass die geschichte mehr Hintergrund braucht. Es stimmt schon, es is nunmal eine Tatsache das Menschen morden, vergewaltigen und nicht mal bereuen - das "weiß man". Aber für eine Kurzgeschichte ist das zu banal. Aber wie gesagt, den Anfang der Story fand ich gut, und auch dieser "dunkle Familiengeheimnisse" erregt auf jeden Fall Interesse...

Spong
17.06.2005, 18:31
Ich finde Robi war noch easy on the guy. Von solchem Zeug regnet es in der Szene vom Himmel. Ich weiss nichtwieviel von solchem Zeug mir schon für COSMIX angeboten wurde, udn ich weiss langsam nicht ob es mich ärgern, nerven oder langweilen soll, daß alle so rattenscharf darauf sind Gewalt darzustellen, und dann noch auf diese unmotivierte und unreflektierte Weise. Dummer, pubertärer Dreck.

Mille
17.06.2005, 20:20
Jesses, Du trägst aber 'n bisschen dick auf heute.

Spong
17.06.2005, 20:53
Ich habe von unmotivierter, unreflektierter Gewaltdarstellung einfach ein bisschen die "§$% voll. Ist das so abwegig?

Das ist einfach der brasilianische Anteil an mir, dafür überschlage ich mich ja auch ohne Ende wenn ich was gut finde :D.

Mille
17.06.2005, 21:47
Ich habe von unmotivierter, unreflektierter Gewaltdarstellung einfach ein bisschen die "§$% voll. Ist das so abwegig? Nein, aber es hört sich schon so an, als würde der Gewalttäter in Dir erwachen....

Binky the Rabbit
18.06.2005, 00:31
Und was sagt der Autor dazu...?

Spong
18.06.2005, 07:35
Nein, aber es hört sich schon so an, als würde der Gewalttäter in Dir erwachen....

Neinnein, du weisst doch um mein friedvolles Zen-buddhistisches Wesen... :engel:

Ja, wäre interessant was er auf die Kritik zu erwidern hätte.

Geier
18.06.2005, 08:23
"dummer, pupertärer Dreck" ist keine konstruktive Kritik sondern lediglich beleidigend, damit kann der Autor nichts anfangen.

Mille
18.06.2005, 10:18
Um die scheinbare Familienidylle aufzubrechen, benutzt Mario eine drastische Gewaltszene. Find ich soweit okay.
Er hätte nicht unbedingt auf das klassische Stereotyp zurückgreifen müssen. Ich hab es auch satt, Frauen als Opfer zu sehen. Klischees werden für mich dann interessant, wenn sie auf den Kopf gestellt werden.

Ein Familienerbstück birgt ein dunkles Geheimnis. An sich ein guter Ausgangspunkt für eine Geschichte. Leider kommt dann nicht mehr viel.
Und es geht schlicht am vorgegebenen Thema vorbei...

Binky the Rabbit
18.06.2005, 10:32
...Ich hab es auch satt, Frauen als Opfer zu sehen. Klischees werden für mich dann interessant, wenn sie auf den Kopf gestellt werden.



jo da kann ich nur mehr als zustimmen....ich frag mich auch wann Filmemacher etc. draufkommen dass das schon sowas von abgelutscht, vorhersehbar und fad is dass man es kaum aushält. Deswegen begrüße ich jeden Film, wo die Frau den Mann aus dem brennenden Haus trägt :D

Corto
18.06.2005, 13:03
Dann werde ich mich mal outen: Ich bin der Autor der ersten Geschichte.
Vielen Dank für eure Antworten. Lediglich die Kritik des "pubertären" möchte ich mich verwehren. Dies finde ich keinesfalls angebracht. Ob alle so scharf darauf sind, Gewalt zu zeigen weiß ich nicht. Wäre Gewalt andererseits nicht so faszinierend, dann hätten Tatort und die zahllosen anderen Krimis nicht regelmäßig so hohe Einschaltquoten.

Die Geschichte mag tatsächlich etwas kurz geraten sein. Ich hatte allerdings auch nur eine ca. sechs Seiten lange Story als Vorstellung in meinem Kopf. Die eigentliche Geschichte ist natürlich länger, da mir das wer und warum natürlich bekannt ist. Es hätte im übrigen auch ein Mann sein können, aber dann hätte ich mir wahrscheinlich wieder den Vorwurf anhören müssen, eine Geschichte über einen verklemmten Schwulen zu schreiben. Da ich offen lassen wollte, wer der Mörder ist, fiel es mir jedoch schwer, die Geschichte länger werden zu lassen.

Dass ich das Thema verfehlt habe, glaube ich nicht. Bei "Mein größter Fehler" denken die meisten sicherlich an eine andere Geschichte. Ich hatte zuerst aber den Satz " Es gibt keine Fehler im Leben. Dies sind alles nur Erfahrungen." im Kopf und habe darum herum die Geschichte gebaut. Zusätzlich wollte ich das "mein" offen lassen, was mir glaube ich gelungen ist.
Wäre die Geschichte nicht als Kurzgeschichte gedacht, dann könnte und würde sie mit Sicherheit noch weitergehen. Dass hier einige ein Ende vermissen freut mich, da meine Geschichte so uninteressant ja dann nicht zu sein scheint.

Binky the Rabbit
18.06.2005, 13:40
Das mit Fehlern und Erfahrungen find ich, zumindest für mich persönlich, auch richtig. Die Dinge, die ich jetzt später als Fehler betrachte, habe ich damals als richtig oder passend empfunden.

Zur Gewaltdarstellung, da gibt es ja unzählige Herangehensweisen. Einerseits stellt sich die frage ob die geschichte das Motiv ist für die bloße Darstellung, oder ob der Autot, Regiesseur, etc. einfach nichts verschönern will. Ich persönlich finde GEwaltdarstellung immer dann in ordnung, wenn sie stilistisch passt und ein gerechtfertigtes Motiv hat. Als gutes Beispiel sehe ich da beispielsweis "Old Boy", der sich immer auf einer Schwelle bewegt. Aber es passt.
nana, da fang ich doch tatsächlich zum Schwafeln an.... :D

LeGuy
18.06.2005, 14:23
Es geht weiter! Der nächste Beitrag ist online...

... www.comicgate.de

MVDF
18.06.2005, 15:03
Ich hab es auch satt, Frauen als Opfer zu sehen. Klischees werden für mich dann interessant, wenn sie auf den Kopf gestellt werden.
Hätte Mario jetzt zum Beispiel ein Kind als Opfer genommen, würde er jetzt viel mehr Kritiken und Beleidigungen ernten. Fakt ist: Hier haben wir einen typischen Mord, wie er leider oft vorkommt. Sicher ist das hier ein Klischee, hilft den Leser aber sofort die Situation zu verstehen...
Na, dann wartet mal bis ich dran bin ;)

Übrigens: Die Sache zu fielmann finde ich gut. Ich hätte da jetzt was drauf aufgebaut: über Medien, Konsum, Manipulation und Fehler und solche, die als Kavaliersdelikt runtergespielt werden würden. Nun, jeder auf seiner Weise...

Zu Daniel: Das ganze erinnert ich etwas stark an den mexikanischen Film "Perros amores". Nein, geklaut hast du jetzt nichts - ich will dir da nichts vorwerfen - aber vielleicht davon inspirieren lassen. (Was ja nicht schlimm ist...)
Ich finde die Geschichte gut, auch wenn es sich nicht so gut lesen lässt wie ne richtige Kurzgeschichte oder wie die endgültige Comicversion. Solltest auf jeden Fall das ganze beim Seminar mehr ausbauen, dann kommt etwas richtig gutes raus...

MfG
Der Besserwisser-Marius ;)

Geier
18.06.2005, 15:58
Die Story mit dem Hund wäre nicht übel wenn ich sie nicht schon in X-Versionen gesehen hätte ausserdem weiß man genau was kommt, Robis "originell" kann ich deshalb nicht nachvollziehen. Und das Martin seinem Kumpel die Freundschaft kündigt ist ohne ausführlichere Vorgeschichte nicht glaubwürdig.


Nochmal zu Cortos Geschichte. Als 1seiter taugt sie nichts, aber als längere Story bei der mehr auf die Figuren eingegangen wird könnte sie gut sein. Ich denke sie ginge dann auch eher in die Psycho-Schiene und der Mord lediglich finaler bw zwangsläufiger Höhepunkt der aber nicht das eigentliche Thema ist, auf einer Seite ist er zu dominant und das Ganze wirkt plump.

Spong
18.06.2005, 18:34
Ich finde die zweite Geschichte hat durchaus einige Momente und Potential, wenn man ihr eine klarere Line gibt? Gar nicht so doof... auch wenn ich ich jetzt den DIREKTEN Zusammenhang zum Thema nicht sehe, aber es geht ja eh immer mehr in Richtung "Regrets". Ausserdem kann ich als ehemaliger Kreuztaler ja nix gegen einen ebenfällsigen Ex-Säjälännä sagen ... ;-)

MVDF
18.06.2005, 18:37
Ich muss sagen, ich bin gerade etwas irritiert. Aufgabe war doch ein höchstens 3-seitiges Treatment zu schreiben. Aber das muss doch nicht bedeuten, dass die Geschichte in Comicform auch höchstens 3-seitig sein muss, oder?
Der Script von Mario ist vielleicht nur eine Seite groß, aber dass es sich um einen Einseiter handelt, wurde doch nie gesagt. Falls ich etwas missverstanden oder überlesen habe, sagt es mir...

parole-ae
19.06.2005, 00:32
hat der film klugschissigerweis´nicht " amores perros" geheißen,
oder lieg ich da jezz im argen ?

Mick Baxter
19.06.2005, 04:56
Wenns der (http://german.imdb.com/title/tt0245712/?fr=c2l0ZT1kZXxteD0yMHxsbT01MDB8dHQ9MXxmYj11fHBuPT B8cT1hbW9yZXMgcGVycm9zfGh0bWw9MXxubT0x;fc=1;ft=21; fm=1) sein soll, ja bzw. nein.

Und welch ein Zufall: der Film kommt heut abend um 23.05 auf SWR3.

MVDF
19.06.2005, 14:33
Wenns der (http://german.imdb.com/title/tt0245712/?fr=c2l0ZT1kZXxteD0yMHxsbT01MDB8dHQ9MXxmYj11fHBuPT B8cT1hbW9yZXMgcGVycm9zfGh0bWw9MXxubT0x;fc=1;ft=21; fm=1) sein soll, ja bzw. nein.
Ja! ;)

LeGuy
19.06.2005, 16:27
Der nächste bitte... Kandidat 4 ist online!

www.comicgate.de

gokega
19.06.2005, 17:13
Robis Kommentar ist kurz, knapp und heftig. Schade für Yann. Irgendwie hatte ich beim Lesen das Gefühl, das ihm das Treatmentformat nicht lag. Die Charaktere waren doch immer noch wenig ausgefeilt. Hätter er stärker am Kontrast zwischen den anderen Gästen und dem Hauptcharakter gearbeitet, also gezeigt, dass die Gäste alles Landeier sind und der Held der Story ein recht moderner Typ, dann wäre das ganze besser rausgekommen.
Mit der Pointe wollte Yann ausserdem wohl einen Gegensatz zu den Fehlern, die dem Helden die anderen zuschreiben, ausdrücken. Also, alle anderen denken er hat ganz fundamentale Fehler begangen, er aber sieht seinen größten Fehler darin, die Tür zum Kaninchenkäfig nicht geschlossen zu haben. Ich glaube, hier hätte eine genauere Ausarbeitung dem ganzen wirklich gut getan.

Mille
19.06.2005, 20:21
Also erst mal ein Dankeschön an Euch Autoren, dass Ihr Euch hier ins Forum begebt und Euch somit der Gefahr aussetzt, zu Robis Senf auch noch den unsrigen serviert zu bekommen.

@Corto
Die Frage der Gewalt... da könnten wir hier seitenlang diskutieren, das ist immer wieder ein höchst dankbares Thema.
Ich glaube, das Drama an sich kommt nicht ohne Gewalt aus.

Ob Mann, Frau oder Kind als Opfer ist letztlich unerheblich und hätte an Robis Entscheidung nichts geändert.

Und nein... so uninteressant ist Deine Geschichte nicht.

@MVDF
Nein, die Geschichte muss in Comicform kein Dreiseiter sein.

Weiß noch nicht, ob ich mir nachher den Film anschaue...

Spong
20.06.2005, 08:42
Ich finde die Grundidee von Yanns Geschichte gar nicht mal so schlecht, vieles liegt halt in den Details, den Dialogen und der Dynamik des Verlaufs. Ich glaube auch dass er sich in der Treatment-Form weniger zuhause fühlte als im klassischen Comicscript.

Zudem hat er sich wirklich auf das Thema eingelassen anstatt wie wohl viele, irgendetwas bestehendes aus der Schublade zu holen und mehr oder weniger passend zu bürsten.

System Id
20.06.2005, 11:03
Hallo,

bin grad erst aus dem Osten zurück, Motorräder quälen, sonst hätt ich schon früher was gesagt. Ich fand die Geschichte mit dem Hund gut. Klar haben die Leute recht, die sagen, das ist nichts Neues, aber die Umsetzung ist an einigen Stellen so, dass man mitfühlt.

Ich finde die Bewertungskritik gut, weil ziemlich klar wird, ob es gefallen hat, warum bzw. warum nicht. Was heißt eigentlich "drin" und "nicht drin"?

Zum Thema Gewalt: Das ist eben immer ein Thema, aber mir fehlt bei dem Beitrag auch ein bisschen Feintuning. Da wär doch noch Platz gewesen.

Jetzt bin ich echt gespannt, was Robi zu meinem Beitrag sagt. Hoffentlich nicht "Thema verfehlt", obwohl ich das stark befürchte. @Spong: Trotzdem hab ich nichts aus der Resteschublade gepult, sondern extra was gemacht.

Ich bin grad viel unterwegs, aber ich freu mich trotzdem über Kritik auch aus dem Forum. Irgendwann komm ich heim und les alles.

Gruß,
der Ich

LeGuy
20.06.2005, 11:49
Ich finde die Bewertungskritik gut, weil ziemlich klar wird, ob es gefallen hat, warum bzw. warum nicht. Was heißt eigentlich "drin" und "nicht drin"?
Drin: Der Kandidat hat einen der Preise ergattert, d.h. er darf am Workshop mit Robi in Frankfurt teilnehmen.

LeGuy
20.06.2005, 16:35
Und weiter geht's: Der Beitrag von Kandidat 5 ist ab sofort online.

(Bei www.comicgate.de, aber das wisst ihr ja...)

MVDF
20.06.2005, 16:57
Wow, Heiko!
Gute Geschichte: sehr detailiert, sehr anschaulich, sehr nachvollziehbar...
Für ein Debut sehr gut, da bange ich um mein Treatment! ;)

Mille
20.06.2005, 17:10
Der letzte Satz hat mich heftig zum Lachen gebracht...

Hate
20.06.2005, 18:32
Und man erfährt, welches Erlebnis hinter "Horst", Bd.9 steckt.

gokega
20.06.2005, 21:04
Herzlichen Glückwunsch, Heiko!
Die Story konnte wirklich gefallen, vor allem weil es wirklich sehr lebensecht war. Kenne selbst einen Fall, bei dem es ähnlich ist. Und die Einsicht, dass es vor allem die lähmende Angst ist, die einem das Leben versaut, wenn man nicht gegen sie ankämpft, ist absolut korrekt.
Tja, jetzt wo zwei drin sind, bleiben noch zwei Plätze und 6 Kandidaten. Uiuiui, das wird wie bei Queen, another one bites the dust!

Geier
21.06.2005, 07:04
Positiv das die Geschichte nicht bierernst sondern auch mit Humor geschrieben ist.

Breitschuh
21.06.2005, 08:06
Zum Brüllen ist die Bildbeschreibung, wo er mit dem Kontoauszug ins Zimmer kommt und der Liebhaber gerade aus dem Fenster steigt. :lol2: Ich liebe solche komprimierten Erzählpanels, irgendwo zwischen Ohnsorgtheater und bestem Will Eisner. Schöne Geschichte.

System Id
21.06.2005, 09:02
Beim Lesen denkt man, das ist so ein Standard-Drama. Aber dann kommt das Ende, das ist echt zum Schmunzeln. Vor allem, weil die Wendung so abrupt und überraschend kommt.

Wennse 9live anschaut, musse ja ganz schön abgestürzt sein...

Gruß,
Id

Yann Krehl
21.06.2005, 09:35
Bin wieder daheim und muss unbedingt Eines zu der Bewertung meines Beitrags loswerden: Die Sache mit dem Kaninchen ist nicht autobiographisch. :D

Glückwünsche an die bisherigen Gewinner, bin gespannt, wie es noch weitergeht.

Steampunk
21.06.2005, 12:42
Hallo Leute, Frank Hebben, mein Name, ich bin einer der Autoren, die noch nicht gezeigt werden :). Wollte nur kurz mal schreien: Die letzte Story von Heike Jantzen ist ja wohl ein 1 zu 1 Plagiat von Nick Hornbys "High Fidelity". Pfui! :D (Nicht ernst gemeint, Gott bewahre, aber mein Fingerzeig ist ja wohl nicht von der Hand zu weisen, oder?) Wollt ich nur mal gesagt haben! :cool:

Grüüüße

Frank

Mille
21.06.2005, 13:13
Kann ich mir nicht vorstellen, sonst wär Spong hier schon längst Amok gelaufen...

Aber erst mal hi und willkommen, Frank!

Spong
21.06.2005, 13:15
Ist schon zwei Jahre her daß ichs gelesen hab, wenn nicht länger, und es kann sein dass es da ein "alles geht schief seit sie weg ist"-Motiv gab, aber Plagiat, nee. Aber IN SPIRIT schwingt da sicher HIGH FIDELITY mit, oder vielleicht noch eher LIEGEN LERNEN von Frank Goosen (der wiederum wirklich unverschämt bei Hornby geklaut hat). Aber faktisch verläuft die Handlung ja bei beiden doch etwas anders, gell?

Sehr nett angelegt, und besonders fürs erste Mal extrem wuchtig geraten. Gratuliere!

Steampunk
21.06.2005, 13:40
NAAAJA, in High Fidelity klappert er ja seine Top 5 der Frauen ab und gerät dann an Frau Nr. X, die mittlerweile ganz einsam und verlassen ist und nach Liebe nur so giert, so sehr, dass der Prot die Lust an ihr verliert. Parallelen zum Treatment sind natürlich rein zufällig... :D Okayokay, ich bin schon still! ;)

Gnorf
21.06.2005, 13:43
Die Story von Heiko gefällt mir am besten! Mehr davon:engel:

lohring
21.06.2005, 14:57
Vielen Dank für die netten Kommentare! Freut mich sehr, dass die Geschichte gut ankommt.

Heiko

LeGuy
21.06.2005, 17:08
Und es geht direkt weiter mit dem nächsten Kandidaten...

... bei www.comicgate.de

System Id
21.06.2005, 18:56
Jetzt bin ich echt gespannt, was Robi zu meinem Beitrag sagt. Hoffentlich nicht "Thema verfehlt", obwohl ich das stark befürchte.
Och Menno!

Ich hasse es, immer recht zu haben. Hatte keine Ahnung, dass ein Treatment unbedingt eine Geschichtenhandlung haben muss, ich dachte, es ist halt der Text, aus dem man einen Comic macht. Egal. Hat weng Spaß gemacht, verlieren bin ich gewohnt.

Bis dann,
Clemens

Mille
21.06.2005, 21:46
Ich find's gut, dass Du's mit Humor trägst, und ja, Robi steht mehr auf handlungsgetragene Entwicklung als auf innere Monologe.

Aber bleib bitte weiter dabei hier, wir sind noch nicht am Ende. Ich sag nur, Robi wäre nicht Robi, wenn er nicht Robi wär.

System Id
22.06.2005, 08:25
Ich find's gut, dass Du's mit Humor trägst, und ja, Robi steht mehr auf handlungsgetragene Entwicklung als auf innere Monologe.Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich ne Chance gehabt ("Hätte, wenn, aber..."). Naja, verloren ist verloren.


Aber bleib bitte weiter dabei hier, wir sind noch nicht am Ende. Ich sag nur, Robi wäre nicht Robi, wenn er nicht Robi wär.Was immer das heißen soll. Klar bleib ich noch weng hier, will ja jetzt auch alle Beiträge sehen.

Gruß,
ich

Spong
22.06.2005, 09:06
Gräm dich nicht zu sehr, ID. Robi schreibt immerhin daß die Geschichte ihn amüsiert hätte und keiner stellt infrage dass du Geschichten erzählen kannst. So there.

Steampunk
22.06.2005, 09:07
Hallo Clemens,

ich fand die Story sehr gut, zwar gibt es keine "echte" Handlung, aber es zeigt doch eine ganze Reihe an Stärken, vor allem "das sich reinversetzen" in den Zeichner, dass du dir Gedanken über den generellen Aufbau des Comics gemacht hast, dass du mit Worten sauber umgehen kannst, Humor hast, plastische Regieanweisungen gibst u.s.w. Gerade das geht den anderen Stories vollkommen ab, und somit hab ich dann doch Robis Entscheidung mit einem Anheben meiner linken Augenbraue quittiert. Als Threatment mE durchaus brauchbar, ich hätte auch das Comic dazu gern gelesen... *schulterzuck*

Liebe Grüße

Frank

Mille
22.06.2005, 12:32
Danke für das Lob an Clemens, das kann ich so mit unterschreiben!

Robis Entscheideung kann ich aber nachvollziehen.
Die Gedanken eines Mannes bis zum Aufprall sind eine hübsche Spielerei, aber es ist m. E. zu ironisch und vielleicht zu sehr der Idee verhaftet, partout etwas "Comic"-mäßiges zu schreiben, als dass es bei Robi landen konnte. Robi will ein Stück von Euch, nachvollziehbare Gefühle.

Bei einem Thema, das "Mein größter Fehler" heißt, hätte ich mich hingesetzt und aufgeschrieben, wie ich meine Großmutter in ihren letzten Wochen schmählich alleingelassen hab.
Da hingehen, wo's wehtut...

Steampunk
22.06.2005, 13:41
Bei einem Thema, das "Mein größter Fehler" heißt, hätte ich mich hingesetzt und aufgeschrieben, wie ich meine Großmutter in ihren letzten Wochen schmählich alleingelassen hab.
Das sehe ich ganz anders. So etwas will keiner lesen, schon gar nicht als Comic. Der Reiz des Themas war mE die Vorgabe zu nehmen und kreativ(!) umzusetzen, ein bisschen Herzschmerz reicht da nicht aus; und etwas Autobiographisches als Comic zu inszenieren, scheitet in den meisten Fällen bereits vom Ansatz her - sag ich jetzt mal so. :D

Na egal, wenn Robi so etwas gefordert hat, bin ich eh draußen ... ;)

Grüße

Frank

Mille
22.06.2005, 13:52
Das sehe ich ganz anders. So etwas will keiner lesen, schon gar nicht als Comic.Dann kannst Du auch behaupten, niemand will etwas darüber lesen, wie ein Mädchen eine traurige Kindheit im Iran verbringt usw.
Das ist einfach nicht wahr.


Der Reiz des Themas war mE die Vorgabe zu nehmen und kreativ(!) umzusetzen, ein bisschen Herzschmerz reicht da nicht aus;"Ein bisschen Herzschmerz" vermisse ich bei fast allen bisher vorgestellten Geschichten. Warum nicht den direkten Weg gehen und etwas über "Mein größter Fehler" schreiben? Das Thema ist so eindeutig...


und etwas Autobiographisches als Comic zu inszenieren, scheitert in den meisten Fällen bereits vom Ansatz her - sag ich jetzt mal so. :DDu scheinst Dich in diesem Feld nicht besonders gut auszukennen... da gibt es sehr vieles.

Spong
22.06.2005, 14:37
Säg jenauso. Good writing is about telling the truth, Frank, ob sie nun tragisch oder lustig ausfällt. Welche Comics hast du denn gelesen?

Geier
22.06.2005, 15:13
Och Mille, da kann man geteilter Meinung sein. Nen Tatsachenbericht aus dem eigenen Leben zu nehmen, dazu brauchts keine Kreativität, nur eine ordentliche Portion Exibitionismus - und mich persönlich langweilt dieser Autobio-Kram mittlerweile nur noch.
Das Thema kann man sowohl als Fiktion als auch als Tatsache verstehen, sooo eindeutig ist das nicht. Und wenn die Intention ist zukünftige Comic-Autoren zu finden, ist ein entsprechendes Script angebrachter als die Xte Losergeschichte die zwar authentisch aber im Bild nicht umsetzbar ist.

Spong
22.06.2005, 15:16
"Herzblut" oder "Wahrhaftigkeit" heisst ja nicht automatisch autobiografisches Loser-Gejanke. Es heisst ja auch nicht dass man der Pflicht enthoben ist, seinen Inhalt so aufzubereiten daß es unterhaltsame Literatur ist.

Mille
22.06.2005, 15:19
@Geier
Man kann ein wahres Erlebnis ja wohl genauso kreativ gestalten wie was Ausgedachtes. Nur ist das Fundament dann ganz ein anderes.

Ich wollte nur verdeutlichen, dass es nicht nötig gewesen wäre, sich sonstwas aus den Fingern zu saugen und sich letztlich damit vor dem Thema zu drücken...

Pumuckl
22.06.2005, 15:23
Säg jenauso. Good writing is about telling the truth, Frank, ob sie nun tragisch oder lustig ausfällt.

WAAS? da kann man aber sehr geteilter Ansicht sein, Spong. Wenn ich etwas Gutes lese, dann will ich eine schildkrötengetragene Scheibenwelt in der sich Marla Singer mit Mungo Park über die mögliche Läuterung von Stollentrollen auseinandersetzt!
Du siehst, ich bin kein großer Comicleser, aber bei Comics (z.B. PIXY) geht für mich der Reiz, wie bei allen Büchern, davon aus, dass sie nicht in meiner Welt platziert sind. Sonst würde ich meine freien Minuten vor dem Einschlafen mit Zeitung lesen füllen.

Mir hat die Geschichte vom Clemens sehr gut gefallen, auch wenn ich den Ansatz der Kritik von Robi nachvollziehen kann. Es ist die erste bisher, die ich mir bildlich als Comic vorstellen kann (mag an meinem Kopf liegen :rolleyes: , ok).
Ich stimme da dem Geier zu, lieber nen gutes Script, als zu erfahren, dass die Ex-Angebete schon wieder gescheitert ist oder ein Kaninchen die Pointe ist. :D

Gruß, der Rotschopf

MVDF
22.06.2005, 16:15
Es überrascht mich, dass Clemens es nicht geschafft hat. Sicherlich hat Robi da recht. Doch da sich Clemens richtig Mühe gemacht hat, wäre es gerecht gewesen, wenn Robi diese Mühe nicht in einer so kurzen Bewertung abgetan hätte.
Ich für meinen Teil mag die Story, auch wenn comictypische Elemente (Superman, Kryponit, etc.) mit drin sind. Der Monolog des Erzählers beinhaltet doch hier und dort Arspekte zum Thema. Also, komplett verfehlt hat Clemens hier nicht!

Steampunk
22.06.2005, 16:22
Welche Comics hast du denn gelesen?
Naja, die Grundausbildung, man bedenke, dass ich vor 15 Jahren angefangen habe, Comics zu lesen und zu sammeln und vor 5 Jahren ins Stocken geraten bin:

Pitt, Spawn, Steampunk, Hellboy, Hellshock, Tanz der Asche, Chroniken des schwarzen Mondes, Neuromancer, Igrat, Sky Dolls, Maxx, Blame!, Crimson, Akira, Blade of the Immortal...

LeGuy
22.06.2005, 16:35
Das ist cool, dass hier so eifrig diskutiert wird. Da legen wir doch direkt wieder nach: der nächste Kandidat steht online - bei www.comicgate.de

Geier
22.06.2005, 16:52
Zu kurz, da hätte ich gerne weitergelesen, es wäre sicher spannend gewesen wie sich der Dialog weiterentwickelt, sich die beiden annähern und stückweise öffnen - dann wären Robis Kritikpunkte auch kein Thema mehr.

Pats Reiseabenteuer
22.06.2005, 19:56
Ich glaube, es gibt zwei Arten von Autoren, die beide Wunderbares zustande bringen können. Auf der einen Seite sind die Autoren, deren Geschichten auf unmittelbar Erlebtes beruhen, schönes Beispiel dafür Wladimir Kaminer (lese ich sehr gern). Auf der anderen Seiten gibt die Autoren, die eine überschäumende Phantasie haben, dazu gehört für mich Moers (speziell seine Zamoniengeschichten).
(Dazwischen gibt es eine Menge Grautöne. Fantasy, die wirklich Erlebtes überhöht und es so vielleicht wahrhaftiger macht, als die wahre Begebenheit. Geschichte, die auf Recherchen basieren. Und, und...)
Beides ist nicht verkehrt und kann faszinieren!

System Id
22.06.2005, 20:33
ich fand die Story sehr gut, zwar gibt es keine "echte" Handlung, aber es zeigt doch eine ganze Reihe an Stärken, vor allem "das sich reinversetzen" in den Zeichner, dass du dir Gedanken über den generellen Aufbau des Comics gemacht hast,...Danke. Ich hab früher selber ein bisschen Comics gezeichnet. Ich hätte ja auch am Comic-Wettbewerb teilnehmen wollen, aber erstens war ich nicht da und zweitens bin ich zu schlecht und zu langsam.

Gruß,
Clemens

System Id
22.06.2005, 20:41
Säg jenauso. Good writing is about telling the truth...Aber Hildegunst von Mythenmetz sagt doch: "Alle gute Literatur lügt." und der war (ist?) immerhin der größte Schriftsteller Zamoniens!

System Id
22.06.2005, 20:52
Bei dem Sträflingsinterview fand ich die Dialoge gut. Aber es fehlt so ein "BÄNG" am Ende und eine längere Zündschnur davor. Der Psychologe, der hat doch eh was zu verbergen, dem trau ich zum Beispiel schon mal gar nicht. Vielleicht ist der Platz ausgegangen. Wenn ich mich nochmal umguck, mein ich glaub ich dasselbe wie Geier.

Erinnert mich übrigens an ein Gespräch, das ich mal mit einem Psychologen führen musste. Ich glaub, das sind alles so hilflose Männchen, die sich selber kaum verstehen, weswegen sie ja erst studiert haben.

Gruß,
Clemens

MVDF
23.06.2005, 07:44
Die Sache ist die, dass ich schon die Idee hatte, dass ganze etwas länger zu schreiben, doch dachte ich mir: für jeden Kommentar und Gegenkommentar der beiden Protagonisten brauccht man ein comicpanel in der endgültigen Form. Hätte ich das ganze noch länger gemacht, würde der Comic bis zu zehn Seiten Dialog bestehen und somit land(-weilig) werden.
Ich glaube dieses Thema ist viel zu komplex, als dass man es in der vorgegebenen Zeit ausreichend recherchieren und planen konnte. Ich habe mir also meine eigenen Gedanken gemacht und mit Johnny Cashs "San Quentin" im Hintergrund angefangen zu schreiben.
Marius

Breitschuh
23.06.2005, 09:19
Ich habe mir also meine eigenen Gedanken gemacht und mit Johnny Cashs "San Quentin" im Hintergrund angefangen zu schreiben.
Marius
ich denke, da genau liegt das problem. der von mir hochverehrte herr cash wusste nicht wirklich, wie es ist in st quentin zu sitzen. ok, er war mal paar wochen im knast wegen drogen, das ist aber glaub ich ne andere qualität.
er hat da halt seine prima desperadoromantik verzapft, das ist für meine begriffe schon mehr pose als erfahrung, was er da singt. wenn sich jetzt mvdf st quentin anhört und dann über nen todeskandidaten schreibt, dann ist das einfach durch zuviele filter gelaufen und rauskommen tut, entschuldige die klaren worte, ungelebter, auswechselbarer harte-männer-kitsch.
dabei hätten wir doch alle gern was über marius von der forst erfahren.

Mick Baxter
23.06.2005, 09:50
Vielleicht schreiben einfach zuwenig Todeskandidaten in amerikanischen Knästen Comicszenarien. Die Autoren von "The Green Mile", "Dead Man Walking" und "The Shawshank Redemption" leben übrigens wider Erwarten auch noch.

Breitschuh
23.06.2005, 10:28
ja klar mick, die haben wahrscheinlich auch einfach johnny cash gehört und dann angefangen zu schreiben :rolleyes:

Spong
23.06.2005, 10:49
Man MUSS natürlich nicht Todeszellen-Erfahrung haben, aber es hilft in Richtung Glaubwürdigkeit imens :D. Und bis dahin muss man vielleicht nicht von und über sich schreiben, aber es hilft sich auf Themen und Erfahrungen zu konzentrieren bei denen man irgendwie mitreden kann.

MVDF
23.06.2005, 11:00
Vielleicht schreiben einfach zuwenig Todeskandidaten in amerikanischen Knästen Comicszenarien. Die Autoren von "The Green Mile", "Dead Man Walking" und "The Shawshank Redemption" leben übrigens wider Erwarten auch noch.
Und es ist was draus geworden, dass muss man doch schon anerkennen. Und für diesen Wettbewerb werde ich eine Frau weder erdrosseln, noch erstechen. (Und jetzt sucht nicht nach anderen Methoden...)

dabei hätten wir doch alle gern was über marius von der forst erfahren.
Ach ja? Wie ich schon in meinem Kommentar zum Treatment geschrieben habe: "Ich mache doch nie Fehler!" ;)

Ach ja noch zum Johnny! Ich dachte nur, es wäre vielleicht en nettes Soundtrackchen. Was hätte ich denn nehmen sollen? "Gängschters Päredeis"?

Breitschuh
23.06.2005, 11:24
von der forst, hörnse auf sich zu winden! :admin:
was du hörst, ist doch scheissegal. du sollst auch nicht das tun, worüber du schreiben willst (frauen umbringen), du sollst über das schreiben, was du kennst. das hast du nicht getan und das merkt man.

Geier
23.06.2005, 13:31
zb über die morgendliche Tragödie auf seine Koffeinration zu warten weil die verf**** Kaffeemaschine wiedermal verkalkt ist und man sich dabei denkt das es der größte Fehler im Leben war keine selbstentkalkende Maschine zu kaufen weil die von Mitropa billiger war.

- Oder man dachte die Klopapierrolle reicht noch übers Wochenende und man Samstagabend erbärmlichen Durchfall bekommt ...

Spong
23.06.2005, 14:05
Das sind doch mal Stories! Mach doch mal n Comictagebuch, Geier!

Geier
23.06.2005, 14:20
Das sind keine Storys, das ist das LEBEN !

Spong
23.06.2005, 14:54
Das schreibt die besten Stories, das Leben!

Steampunk
23.06.2005, 15:38
Wer will schon Geschichten über Durchfall lesen, he? :D Fantasie und Können schreiben die besten Stories, Schluss aus! :cool:

Spong
23.06.2005, 15:41
Whatever.

System Id
23.06.2005, 17:52
dabei hätten wir doch alle gern was über marius von der forst erfahren.Hätten wir?

Ich glaub, das ist so ein bisschen das Problem. Robi will Tiefschürfendes, schweren Tobak, Charakterentwicklung und glasklar aufgeschriebene Emotionswege, reflektiert aus seelischen Abgründen, die manchmal durchaus zu recht im Alltag verborgen sind. Was, wenn der Kandidat Opfer eines Kinderschänders wäre? Was, wenn er Täter wäre? Würdet ihr das lesen wollen? Ich nicht. Mein Leben ist schon scheiße genug, auch ohne, dass ich mir so Depri-Zeug reinziehe. Ein Seelenstriptease ist nur so schön wie die nackte Seele, die er zeigt. Und ehrlich gesagt ist mir das zu intim. Man kann auch erfundenen Charakteren Leben einhauchen, es braucht nur weng Empathie und Recherche.

Früher waren Comics nur ebenso kontrastreiche wie plakative Unterhaltungsmedien, und ich schätze sowas ganz ehrlich immer noch. Ich schau auch Jackie Chan an und amüsiere mich. Dagegen aus dem Leben gegriffene Beobachtungen wie "Alter Affe Angst" oder gar (oh Gott) "About Schulz" sind für mich nur intellektuelle Hirnwichserei: Nachzeichnen, was man im Leben eh jeden Tag in die Fresse kriegt (egal, mit welchem Medium man das jetzt macht), dazu brauch ich kein Kino, kein Comic-Heft, keinen Roman; da muss ich nur aus dem Fenster schauen. Aber ich guck ja auch keine Soaps, und die sind nachweislich sehr beliebt...

Was ganz Anderes sind natürlich andere Blickwinkel auf die Alltäglichkeit, die neue Einsichten eröffnen. Nomen-Trilogie zum Beispiel, oder "Angela's Ashes". Würde sogar so weit gehen und noch "Monster World" nennen. Sowas ist unterhaltsam *und* kann tiefschürfend sein. Vor allem ist es aber nicht so überladener Schmonz, der sich selbst viel zu ernst nimmt. "Alles Streben ohne Sinn?" stand mal mit Bleistift als Kommentar in meiner geliehenen "Wassermusik". Ich denke, das triffts ganz gut. Also warum sich nicht wenigstens unterhalten lassen?


Fatalistisch-nihilistisch-anarchistische Grüße

Clemens

Spong
23.06.2005, 18:14
About Schmidt hiess det, soweit ich weiss. Und ich denke nicht dass hier jemand "Depri-Zeug" will. Vielleicht was unterhaltsames, glaubwürdiges, intelligentes, originelles, authentisches. Vielleicht beurteilt Robi die Geschichten auch danach, welchen Anspruch die jeweilige Story erhebt und ob sie den erfüllt. Ich glaube, eine gut erzählte, rockende humorige Geschichte die gut erzählt wäre hätte sicher Chancen (gehabt).

navigator
23.06.2005, 18:21
Ein Autor sollte über das schreiben über das was er schreiben will, egal was es ist.
Und er/sie sollte es so gut machen wie er/sie es nur machen kann, mit Leib, Herz und Seele, mit Liebe, mit Verstand und Gefühl etc.

Ein Leser sollte das lesen was er gerne lesen würde und was ihm gefällt.
Und keiner sollte einen anderen vorschreiben was er zu lesen hat, wenn der Leser die Reife besitzt mit den Werken richtig umzugehen.

Eine gute Geschichte hat Chancen zu gewinnen.
Was gut ist... dafür gibt es Regeln.

System Id
23.06.2005, 20:18
Und keiner sollte einen anderen vorschreiben was er zu lesen hat, wenn der Leser die Reife besitzt mit den Werken richtig umzugehen.Keiner hat versucht, irgendwas vorzuschreiben. Hab mich auch nicht beschwert, wollte lediglich weng mitdiskutieren.

@Spong: Schulz, Schmidt, wieauchimmer, den Film mit Jack Nicholson mein ich. Der war derartig belanglos, alltäglich und dröge, dass meine einzige Emotion am Ende war "schade ums Eintrittsgeld". ymmv.

Gruß

navigator
23.06.2005, 20:26
ABOUT SMITH fand ich richtig schön, die ganzen Szenen und Charaktere, ein Film zum relaxen und schmunzeln, Smith hat mich stark an meinen Großvater und an die Charaktere (die alten Männer/Helden) von Stephen King erinnert, der Film war wie ne gute Havanna rauchen :)
ps: bin Nichtraucher :)

Ben82
23.06.2005, 20:44
Schulz, Schmidt, wieauchimmer, den Film mit Jack Nicholson mein ich. Der war derartig belanglos, alltäglich und dröge, dass meine einzige Emotion am Ende war "schade ums Eintrittsgeld". ymmv.


mensch Junge, du weißt nicht was du redest. Ein großartger Film.

Übrigens, nur weil du persönlich kein Depri-Zeug lesen magst, weil dein Leben voll genug davon ist, sagt das doch nichts über die Qualiät einer Geschichte aus. Du scheinst aber nach deinen Aussagen sowieso eher der Typ zu sein, der sich mit ruhigen, tiefgründigen Dingen nicht allzu gut beschäftigen kann oder will und gern Gemütslage einer Story mit der eigenen vermischt. Ich finde also eher, dass es an dir liegt und nicht an irgendwelchen pesimistischen Texten oder psychologischen Filmen. ;)

Mille
23.06.2005, 20:50
Fällt kaum auf, dass Monsieur LeGuy sich heute verspätet. Man unterhält sich... :cowboy:

System Id
23.06.2005, 21:33
mensch Junge, du weißt nicht was du redest. Ein großartger Film.Das ist Deine Meinung. Bisschen Toleranz bitte, ich weiß sehr wohl, wovon ich rede. Von meiner Meinung nämlich.

"ymmv" heißt übrigens "your mileage may vary", = "vor deinem persönlichen Erfahrungshintergrund mag das anders aussehen". Das hab ich eigentlich hingeschrieben, damit Du Dein Posting nicht schreiben musst und ich dann dieses nicht.


Übrigens, nur weil du persönlich kein Depri-Zeug lesen magst, weil dein Leben voll genug davon ist, sagt das doch nichts über die Qualiät einer Geschichte aus.Hab ich das gesagt? Nein. Ich hab auch schon hervorragende Depri-Geschichten gelesen. Was ich geschrieben hab, war, dass man keine Nabelschau machen muss, um was Fundiertes zu sagen, und dass man nicht Hirnwichsen muss, um tief zu gehen. <- Das ist auch eine Meinung, verdammt! Kenn zum Beispiel auch viele, die voll auf Hirnwichse stehen. Oder ne Nabelschau von Halle Berry... Wär ja auch langweilig, wenn alle dasselbe mögen würden, newahr?


Du scheinst aber nach deinen Aussagen sowieso eher der Typ zu sein, der sich mit ruhigen, tiefgründigen Dingen nicht allzu gut beschäftigen kann oder will und gern Gemütslage einer Story mit der eigenen vermischt.Etz werd mal nicht gleich persönlich. Vielleicht hast Du den letzten Absatz in meinem Posting nicht gelesen. Ich lass mich gern beeinflussen, das stimmt. Aber ruhige Sachen kannst Du mir deshalb doch nicht absprechen. Ein paar meiner absoluten Lieblingsgeschichten sind ober-chillig.


Ich finde also eher, dass es an dir liegt und nicht an irgendwelchen pesimistischen Texten oder psychologischen Filmen. ;)Dass was an mir liegt? Dass mir die Filme nicht gefallen? Ach nee. Soll ich meinen Eltern die Schuld geben? Der Gesellschaft? Der Mondphase?

Auf eine Diskussion auf persönlicher Ebene hab ich keine Lust. Es ging nicht um mich, sondern um Geschichten und deren Medien. Ich halt jetzt einfach die Fresse und schau mir in Ruhe die restlichen Beiträge an, dann kann auch keiner meine blöden ellenlangen Postings auseinanderpflücken und mich damit bewerfen.

Gruß,
Clemens

LeGuy
23.06.2005, 21:42
Fällt kaum auf, dass Monsieur LeGuy sich heute verspätet. Man unterhält sich... :cowboy:
Stimmt, bin heute später dran... Naja, egal: es geht weiter!

www.comicgate.de

navigator
23.06.2005, 22:02
Irgendwie ist es voll spannend die Kommentare von Robi zu lesen und das soviele den Daumen nach unten bekommen ist wirklich bemerkenswert interessant.
Kann ich sehr gut nachvollziehen und ich hätte mich genau wie Robi entschieden.
Habe aber nicht erwartet das alle so stark an der Aufgabe versagen.

Maxx
23.06.2005, 22:34
Habe aber nicht erwartet das alle so stark an der Aufgabe versagen.


Na ja versagen ist etwas zu hart gesprochen , es gibt eben nur 5 offene plätze für 12 bewerber, da bleiben halt einige auf der strecke. Und das hängt nicht mal unbedingt mit der schwäche von texten zusammen, clemens text fand ich recht interessant und ich hatte ehrlich gesagt fest damit gerechnet ,dass es AE packen würde. Wenn es dann noch 5 texte gibt die als stärker beurteilt wurden spricht das nicht gegen die qualität der autoren.

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich die Auswahlkriterien teilweise nicht ganz nachvollziehen kann, so habe ich es so empfunden,dass einige stärkere (sprich souverän erzählte, gut strukturierte, graphisch einfallsreiche) wegen eher kleineren Kritikpunkten rausgekickt wurden (zum Beispiel AE: Wenn man keine Geschichten über unsympathische Megaarschlöcher machen dürfte, hätte zum Beispiel ein "raging bull" nie gemacht werden dürfen) während im ansatz auch nicht schlechte, aber alles in allem eher rumpelige texte reingenommen wurden. Na ja, bewertet wohl jeder anders...


Was meinen Text angeht bin ich grade, nachdem ich anfangs fest mit einem veriss und zwischenzeitlich ebenso fest mit dem gesamtsieg gerechnet habe, gerade nach AEs Rausflug extrem unsicher geworden...

Mille
23.06.2005, 22:54
Es ist schon ein grausames Spiel, das wir hier veranstalten. Ich bin mir nicht sicher, ob wir es in der Form wiederholen sollten. Bei den Spacken ist es etwas anderes, da geht es um den reinen Spaß, aber hier... Was meint Ihr?

Habt Ihr übrigens mitgezählt?
Robi sagte, er vergibt jetzt vier Plätze im Seminar, zwei Gewinner haben wir bis jetzt, und es bleiben noch drei Autoren, Ahmet Bekil (gokega), Frank Hebben (Steampunk) und Johnny Speer (Maxx), in alphabetischer Reihenfolge.
Von diesen dreien wird aber nur einer am Seminar teilnehmen.
Ausgeschrieben waren aber fünf Plätze...

Das ist Robi. Immer kreativ.

Morgen wird ein Autor vorgestellt, die Auflösung des Rätsels kommt übermorgen...

gokega
23.06.2005, 23:49
@ Mille


Habt Ihr übrigens mitgezählt?
Robi sagte, er vergibt jetzt vier Plätze im Seminar, zwei Gewinner haben wir bis jetzt, und es bleiben noch drei Autoren, Ahmet Bekil (gokeko), Frank Hebben (Steampunk) und Johnny Speer (Maxx), in alphabetischer Reihenfolge.
Von diesen dreien wird aber nur einer am Seminar teilnehmen.
Ausgeschrieben waren aber fünf Plätze...

huh? Irgendwie komm ich da auf eine andere Rechnung. Wenn vier Plätze vergeben werden, und zwei bereits drin sind, dann kommen doch von den restlichen drei, zwei rein und einer bleibt draussen. Anstatt, dass nur noch einer reinkommt.
Völlig verwirrt und bangend wünsche ich allen eine Gute Nacht.

P.S. dass Andreas nicht reingekommen ist, kann ich übrigens nicht verstehen. Seine Geschichte fand ich bisher am eindringlichsten. Robi meinte, dass die Story zu sehr an der Oberfläche bleibt, aber müssen wir denn unbedingt wissen, warum die Beziehung zwischen Luise und Jan nicht mehr läuft? Wissen wir denn nicht alle, dass solche Sachen einfach passieren können und dass Beziehungen sich manchmal einfach verlaufen. Haben wir denn nicht alle schon die Erfahrung gemacht? Der Fokus liegt doch hier viel mehr darauf, wie nebensächlich sich ein Seitensprung entwickeln kann, der dann erst zum Stolperseil wird.

Spong
24.06.2005, 08:05
Oh, das ist wohl die Fortsetzung seiner Comicgeschichte ...

Ich muss sagen, ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, z.B. daß er mit "ihr" die Nacht verbringt und während sie morgens schon mit Beziehungsplänen anrückt guckt er auf das Fotoalbum was da noch auf dem Boden liegt, oder er guckt drauf während sie Sex haben - aber so ein "auf frischer Tat"-Szenario ... es war zu oft da als daß man es noch glauben würde, zumindest nicht hier.

Die Geschichte selbst, ihr Verlauf und die Dialoge rocken, finde ich. AE fällt es einfach sehr leicht Dinge zu schreiben die sich sehr wahr anfühlen. Und Robis Einwurf, man könne Jan nicht nachvollziehen, möchte ich entgegnen, daß Jan vielleicht selbst nicht weiss, was er fühlt und weshalb er so reagiert wie er es tut. Das passiert oft genug, und Adrian Tomine (die erste Geschichte im englischen Summerblonde-Band) und Raymond Carver (Intimacy) haben sehr gute Geschichten darüber geschrieben.

Geier
24.06.2005, 08:34
Yep, das Ende ist ausgelutscht, spätestens seit "Der bewegte Mann" - aber den Rest finde ich absolut nachvollziehbar ...

Breitschuh
24.06.2005, 08:57
Irgendwie ist es voll spannend
wirklich bemerkenswert interessant.

aua, ich glaub ich brauch ne aspirin

Breitschuh
24.06.2005, 09:00
ABOUT SMITH
aua! ich brauch definitiv ne aspirin :crazy:

Steampunk
24.06.2005, 10:17
Ich glaube, eine gut erzählte, rockende humorige Geschichte die gut erzählt wäre hätte sicher Chancen (gehabt).
Das hat sie hoffentlich immer noch! :D ROCK IT! :mex:

Spong
24.06.2005, 10:24
?

Pats Reiseabenteuer
24.06.2005, 13:22
Zwei Kritikpunkte von mir:

Bei den meisten Geschichten weiß ich nicht, wie sie sich die Bildaufteilung vorstellen. Wie lang sollen die Geschichten eigentlich werden?
Bei Comics ist ja das Schwierige der in der Länge reduzierte Dialog, der aber nicht trocken wirken darf. Man hat einfach generell weniger Platz. Schließlich sollen die Geschichten nicht zu textlastig werden.

Das Thema, ich mag das Thema nicht. Er drängt ins Autobiographische und verlangt eine gewisse Grundrichtung im Denken und Fühlen. (Nichts von Man darf doch nicht den Mut verlieren und man muß mit Fehlern umgehen lernen) Ich hätte einen eher seltsames Thema gewählt, aber das in gewisser Weise mehr Freiheit bieten würde. Thema zum Beispiel: Luftpumpe.

Mille
24.06.2005, 14:01
Unsere Reihe "DØnnschiss-Funnies" gibt's leider nicht mehr.

Corto
24.06.2005, 14:14
Luftpumpe? Warum nicht! Statt einem Messer spielt dann eben eine Familienluftpumpe die Rolle in meiner Geschichte. Und die Tötungsszene würde sich dann natürlich auch anders abspielen. Statt die Leiche zu vergraben würde es dann einfach heißen: "Up, up and away." (Nicht böse gemeint, diese Anmerkung ist.)

Mille
24.06.2005, 14:15
Ich sag ja... :D

Spong
24.06.2005, 14:20
Ich finde das Thema ausgesprochen offen für jede Art von Story und Genre. Es geht ja eben auch ein bisschen darum, aus mehr oder minder JEDER Vorgabe etwas machen zu können. Ich finde die Vorgaben grade bei Comicseminaren, "Treppenhäuser" in Erlangen oder "Seemansgarn" oder sowas ähnliches in Marburg um einiges einschränkender und beengender.

Pats Reiseabenteuer
24.06.2005, 16:31
Jedes Thema ist einschränkend, auch das Thema "Mein größter Fehler".

1) dieses Superlativ größte - Wann entscheidet man, was der größte Fehler ist? Gibt es denn überhaupt? Kann ein Fehler wichtiger als ein anderer sein?

Was passiert, wenn ich den Fehler nicht begangen hätte. Beispiel: die Plattenfirmen, die die Beatles nicht unter Vertrag genommen haben, ärgern sich noch immer, dass sie so gehandelt haben, aber wer kann nachweisen, dass , wenn die Beatles bei einer anderen Plattenfirma unter Vertrag gewesen wären, ebenfalls so eine große Karriere gemacht hätten. Hätte, wäre, wenn.

2. Die Titelfigur muß eine gewisse Mentalität haben. Sie muß eine Figur sein, die einen Fehler als Fehler betrachtet. Es kann keine Figur sein, die sagt, ich habe mal was gewagt, obwohl es schief gegangen ist. Aus dem was schief gegangen ist, muß ich meine Lehren ziehen.

3. Es betont das Fehlverhalten, eine typisch deutsche Eigenschaft, ich glaube auch eine Eigenschaft, die uns so wirtschaftlich schlecht dastehen lässt. Ich bin mir sicher, dass Fehlertoleranz in den nächsten Jahren ein Schlagwort in der politischen Debatte sein wir.
Warum betonen wir mal nicht, was richtig gemacht wird?


Themen wie Luftpumpe, Treppenhaus schränken auch ein, aber nicht so in Richtung Mentalität. Ich denke, solche merkwürdigen Themen reizen wirklich kreative Menschen zu ganz interessanten Geschichten.

LeGuy
24.06.2005, 17:33
Morgen wird ein Autor vorgestellt, die Auflösung des Rätsels kommt übermorgen...
Nicht ganz, aber so ähnlich: jetzt ist Kandidat 10 online. Die beiden letzten, 11 und 12, folgen dann gemeinsam am Sonntag (morgen hat das Comicgate hitzefrei :cool: ).

Steampunk
24.06.2005, 17:37
Was passiert, wenn ich den Fehler nicht begangen hätte. Beispiel: die Plattenfirmen, die die Beatles nicht unter Vertrag genommen haben, ärgern sich noch immer, dass sie so gehandelt haben, aber wer kann nachweisen, dass , wenn die Beatles bei einer anderen Plattenfirma unter Vertrag gewesen wären, ebenfalls so eine große Karriere gemacht hätten. Hätte, wäre, wenn.
Ist das Zufall? :kerze: Bin ganz verstört von den heutigen Kommentaren.


[edit: Oh, ich bin online und habe versagt. *mich zu meinen Kurzgeschichten zurückzieh* :D]



Das sind dann so seelenlose intellektuelle Fingerübungen, die mit Theaterdonner und Effekten darüber hinweg täuschen wollen, dass man nicht bereit ist, wirklich etwas von sich selbst preiszugeben.
Kleine Anmerkung meinerseits: So ein Käse, wir reden doch hier von Comics, oder? Action, Spannung, Witz, Unterhaltung. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu alt. :cool:

Geier
24.06.2005, 17:44
Im Grunde ist das Thema so gut oder schlecht wie jedes andere und man könnte in der Tat in jede Richtung was dazu machen. Typisch Deutsch ist eher das vom Autor mehr oder weniger erwartet wird die Hosen runterzulassen, "wahrhaftig" zu sein ( ich mag dieses quasi-religiöse Wort nicht) und die Phantasie erstmal hinten anzustellen.
Letzlich ist es hier auch weniger wichtig ein Comic-Storyboard zu schreiben als vielmehr ein Script zu entwerfen in dem sich der Leser wiederfinden/identifizieren kann, die Charaktere mit ihren Motivationen glaubhaft sind und Emotionen nicht nur aufgesetzt sondern nachvollziehbar sind - alles in allem Anforderungen an denen ein Anfänger in der Regel scheitern wird, aber deswegen gibts ja diesen Wettbewerb.
Bei "mein größter Fehler" kann man all diese Punkte unterbringen und es wird einem auch etwas einfach gemacht eben weil man auf ne eigene Erfahrung zurückgreifen kann, der Rest wie und was man daraus macht ist jedem selbst überlassen.
Über das Thema zu diskutieren ist auch müßig, der Käse ist eh gegessen !

Geier
24.06.2005, 18:02
Ja wie ? Nach dem Kommentar von Robi ist ja wohl klar das was Biographisches erwartet wurde, hätte man dazuschreiben müßen, klar das man dann mit reiner SF-Unterhaltung durchfliegt.

Mille
24.06.2005, 18:03
@Steampunk
Es ist genau die Art von Story, die Robi vor etwa 15 Jahren geschrieben hat - vorwiegend für Geier. :D

Ich meine schon, dass Deine Geschichte eine gute Comicvorlage abgibt, drive hat, witzig ist und mit schmissigen Texten aufwartet. Aber sie läuft eben total an Robis Ansprüchen vorbei.

Bin auf den Sonntag gespannt.

Steampunk
24.06.2005, 18:12
Ah, okay, dann pack ich mir Clemens und wir sind weg! :D

Pats Reiseabenteuer
24.06.2005, 18:54
Kritik am Kritiker: Ich finde, die Kritik der letzten Geschichte wird dem Werk nicht gerecht. Sie wollte keine Identifikation, keinen Tiefgang bieten, sondern ist eine kurze, absurde Groteske und ist nicht schlecht. Man kann dem Werk nicht vorwerfen, was es nicht wollte. So etwas nennt man wohl geschmecklerisch.

Natürlich kann man über das Thema geteilter Ansicht sein. Ich habe nur meine Meinung gesagt, warum ich mich nicht mit diesem Thema identifizieren konnte.

Spong
25.06.2005, 00:58
So ein Käse, wir reden doch hier von Comics, oder? Action, Spannung, Witz, Unterhaltung. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu alt.


Während ich ja schon wieder an die Decke gehen könnte, wenn ich mitbekomme dass selbst die potentiellen "Macher" Comics nur als Schlüsselreiztrash sehen (Gehstu in Comicladen, kaufstu Sommerblond von Adrian Tomine!) - da hat sich jemand mit dem Thema auseinandergesetzt und versucht einen guten Job zu machen - und die Kritik "du willst nichts von dir preisgeben" ist hier halt verfehlt. Da hätte man im Vorfeld wohl besser klären sollen was genau gewollt wird, wie glaube ich Geier auch schon meinte. "Mars attacks" ist ja auch keine schlechte Story, nur weil Tim Burton da nix von sich preisgibt. Er wollte Glamrock machen und das ist es was man kriegt, genau wie hier.

navigator
25.06.2005, 01:21
Jedes Thema ist einschränkend, auch das Thema "Mein größter Fehler".



Kein Thema ist einschränkend, wenn man genug Fantasie hat und das Handwerk des Schreibens beherrscht.

navigator
25.06.2005, 01:37
Denke auch mit einer guten SciFi Geschichte hätte man Robi beeindrucken können, aber die Betonung liegt bei "gut".

Eine gute Geschichte braucht starke Charaktere (am besten, die sich während der Geschichte entwickeln, oder etwas lernen oder sich verändern, auch sehr gut, wenn sich der Leser mit den Charakteren indentifizieren kann), einen guten Konflikt (Konflikt eigentlich das A und O einer Geschichte) und eine gute Dramaturgie (ohne Nervenkitzel oder Spannung kann es beim Leser sehr schnell zu Desinteresse führen, die Dramaturgiekurve muss am besten immer im Zickzack gehen).
Also, wenn man diese Dinge beachtet und sie dann noch mit der eigenen Fantasie und Lebenserfahrungen vermischt, kann man eine schöne story hinzaubern.

Beim nächsten Schreibwettbewerb möchte ich in der Jury sitzen.

Maxx
25.06.2005, 08:31
Beim nächsten Schreibwettbewerb möchte ich in der Jury sitzen.

:uhoh:

Pats Reiseabenteuer
25.06.2005, 16:35
Kein Thema ist einschränkend, wenn man genug Fantasie hat und das Handwerk des Schreibens beherrscht.

Jedes Thema ist einschränkend und nicht zu jedem Thema kann man etwas sinnvolles abliefern, auch wenn man Phantasie hat. Das gilt auch für dich. Oder reizen dich Themen wie "Warum im nächsten Jahrhundert das Christentum aussterben wird", "Das Geheimnis der Mitochondrien-DNA" oder "Was wir an GZSZ so lieben?". ;) ;) ;)

Mille
25.06.2005, 16:39
Oder "Luftpumpe"... :D

Geier
25.06.2005, 17:01
Schwedische P*-Luftpumpe.

navigator
25.06.2005, 18:37
Jedes Thema ist einschränkend und nicht zu jedem Thema kann man etwas sinnvolles abliefern, auch wenn man Phantasie hat. Das gilt auch für dich. Oder reizen dich Themen wie "Warum im nächsten Jahrhundert das Christentum aussterben wird", "Das Geheimnis der Mitochondrien-DNA" oder "Was wir an GZSZ so lieben?". ;) ;) ;)

Da es mein Job ist Geschichten und brauchbare Konzepte, die die Leute begeistern, herzustellen und ich das Handwerk bei sehr guten storyteller gemacht habe und das Handwerk professionell erlernt habe, ist es kein Problem für mich (und andere professionelle storyteller (Drehbuchautoren, Ghostwriter etc.))mit Themen auseinanderzusetzen zu denen ich am Anfang kein Zugang habe und es ist für mich kein Problem für Themen Begeisterung zu finden mit denen ich am Anfang nichts anfangen kann.
Das Ziel ist es eine sinnvolle spannende Geschichte abzuliefern und professionelle storyteller können das, oder wie glaubst du entstehen all die Drehbücher für Serien etc.
Die meisten Drehbuchautoren (besonders in Medienlandschaften wie USA, Frankreich etc.) können sich die Jobs nicht aussuchen und stellen sich den unmöglichsten Bedingungen und Themen.
Und die ganz guten Autoren können aus jedem Thema was sinnvolles herstellen. Wie ich schon sagte, es kommt auf den Konflikt und der Dramaturgie an, alles andere ist Verpackung (ob es in Jahr 1945, bei den Cowboys, in alten China, in der Studenten WG, bei den verzweifelten Hausfrauen, im Weltraum auf Planet XY oder im Bienenland sich abspielt ist oft egal, es kommt drauf an in welcher Umgebung sich der Konflikt, die Idee und die Charaktere am besten anpassen/eingleidern lassen.)

"Warum im nächsten Jahrhundert das Christentum aussterben wird"
Der gläubige Religionsstudent XY ist am Boden zerstört. Sein kleiner Bruder wurde von einen kranken und angesehenen Priester und Lehrer , den er über alles vertraute und respektierte, vergewaltigt und ungebracht, die Kirche hat das vertuscht. Wie konnte Gott das zulassen? Wie konnte die Kirche das zulassen? Wo ist die Gerechtigkeit?
XY ist so wütent und zieht los, um den kranken Priester zur Rede zu stellen, ihn sogar umzubringen, doch als er in der Kirche auftaucht, liegt der Priester ermordet da, XY fasst natürlich die Tatwaffe an, in diesen Moment taucht ein Messdiener auf und sieht ihn. Die Polizei taucht auf und man hält ihn für den Mörder... der Krimi beginnt und XY findet ein Geheimnis herraus (das Jesus nicht der Sohn Gottes war und findet von Jesus verfasste Schriftrollen, die das beweisen) und findet zum Schluß seinen Glauben wieder, doch erkennt in diesen Jahrhundert das Christentum nicht überleben wird, da die große Säule des christlichen Glaubens "Jesus" nur eine Lüge war, doch ein Hoffnungsschimmer bleibt... ;)


"Das Geheimnis der Mitochondrien-DNA"

Köln, Politiker Oskar Lafontaine hält eine Rede in der Stadthalle, plötzlich nährt sich eine Frau mit Blumen dem Politiker. Sie sticht auf ihn ein und redet wirres Zeug über geklonte Menschen etc.
Die junge Journalistin XY wird Zeuge dieses Attentats, sie blickt in die Augen der Frau, als sie von Sicherheitsleuten überwältigt wird.
Im Chaos des Attentats sieht die Journalistin für einige Sekunden in der Menschenmenge einen Mann, der Oskar Lafontaine zum Verwechseln ähnlich aussieht. Sie weißt nicht, ob sie es sich eingebildet hat, doch es lässt ihr keine Ruhe.
Die Attentäterin schreit auf und packt die Journalistin am Arm und flüstert ihr das Wort: "Christae" zu, da wird sie weggezogen und weggebracht.
Journalistin geht heim.
Sie trifft sich mit ihren Freund einen Biologie Studenten.
Sie reden und sie erzählt über das Attentat, da fällt das Wort CHRISTAE und der Biologie Student weißt was dies bedeutet...
Am Ende handelt es sich um eine Nazisekte, die durch Mitochondrien-DNA und Technologie Supersoldaten klonen wollen, die sich selbst heilen und unbesiegbar sind. Sie sind dabei Deutschland zu unterwandern und bereiten sich auf die Wiedergeburt Hitlers vor.
Die Journalistin kann dies in letzter Sekunde mit Hilfe eines coolen Punks verhindern. (die story handelt wie der Punk, der sich von Staat abgewandt hat sich wieder besinnt und versucht wieder ein Teil der Gesellschaft zu werden).

"Was wir an GZSZ so lieben?"
Eine typische ernste LiebesSzene aus GZSZ, plötzlich, der altbekannte Schauspieler XY lässt einen fliegen und muss plötzlich laut lachen, da sagt der Regisseur "Klappe zu" und die GZSZ Szene verwandelt sich in ein Studio, wo Kameraleute, Regisseur etc. arbeiten.
Plötzlich ein Schrei. Eine Schauspielerin bricht zusammen und alle eilen zu ihr.
Was ist geschehen?
Sie hat erfahren das die Marienhof Schaupielerin YX bei einem Autounfall umgekommen ist...
ab da wird es sowas wie ein DokuFilm wie bowling for columbine über Seifenopern, aber positiv gegenüber GZSZ... die guten und schlechten Zeiten der Seifenopern.

:)
etc.

navigator
25.06.2005, 18:52
LUFTPUMPE

Ein junger nackter Mann XY sitzt in seinem Zimmer und philosophiert über die Lust und Liebe, redet immer von einen Wesen das er über alles liebt und ohne es nicht leben kann, dabei ist er sehr erregt und spielt mit irgendetwas, doch der Leser/Zuschauer sieht es nicht.
Am Ende hat er seinen Orgasmus und zeigt es, es ist eine goldene Luftpumpe.
Andere Szene, er ist in der Küche und sein Mitbewohner fragt ihn, ob er ihn seine Luftpumpe ausleihen kann, da seine Freundin einen Platten hat, er zögert, doch lässt sich überreden.
Verzweifelt und ungedultigt wartet er, das man ihn die Luftpumpe zurückbringt. Er wird richtig krank vor Sorge. Endlich kommt sein Mitbewohner, doch er hat die Pumpe bei der Freundin vergessen.
XY flippt aus und will seine Pumpe haben, er droht sogar seinen Mitbewohner, unter Todesangst verrät der Mitbewohner wo seine Freundin lebt.
XY rennt mit einem Messer los.
Mitbewohner liegt am Boden, da taucht Nachbar Hasan auf und fragt was los ist.
Sie rufen die Polizei an und versuchen die Freundin telefonisch zu erreichen, doch die badet gerade und geht nicht ans Telefon.
Hasan und Mitbewohner rennen auch los.
XY steht vor der Haustür und klingelt wie verrückt, bricht die Tür ein.
Freundin errschreckt sich, die Haustür wird eingetreten, sie springt erschreckt und nackig aus dem Wasser, da steht XY vor ihr.
Wo ist sie? Wo? schreit XY.
Sie verstört und voller Angst hat keine Ahnung wovon er spricht...
Da sieht XY die Luftpumpe, dreckig und verbogen, er schreit auf und fällt auf die Knie und heult wie ein Baby, da ändert sich seine Gemütslage und er will Rache...
etc. etc. etc.


;)

Spong
25.06.2005, 19:15
Das ist wirklich die abgefahrenste Masturbationstechnik seit Frank Zappas Industriestaubstaugern.

navigator
25.06.2005, 19:19
Wenn du wüsstest was ich schon alles gesehen und gehört habe... :)

Maxx
25.06.2005, 19:29
sorry , aber diese Konzepte sind doch eher beispiele gegen deine These. Die Luftpumpen Idee hat ja was, die Soap nummer okay wenn auch nicht realisierbar (doku comic???) die beiden anderen aber sind doch schrecklich klischeehaft (mörderische Sekte?geklonte Supersoldaten?) bis hochnot peinlich.

Natürlich kann man als einigermaßen routinierter Autor zu jedem Thema irgendwie eine Geschichte fabrizieren. Aber es lässt sich doch nicht abstreiten, dass man zu dem einen Thema mehr, zum anderen weniger zu sagen hat. Zu behaupten,dass man zu beiden ähnlich starke geschichten schreiben kann ist nun einmal falsch...

Steampunk
25.06.2005, 19:37
... und um mich Maxx kopfnickend anzuschließen: wir befinden uns immer noch im Medium "Comic", wir drehen weder RTL2 B-Filme noch studentische Abschlussarbeiten.

navigator
25.06.2005, 20:31
sorry , aber diese Konzepte sind doch eher beispiele gegen deine These. Die Luftpumpen Idee hat ja was, die Soap nummer okay wenn auch nicht realisierbar (doku comic???) die beiden anderen aber sind doch schrecklich klischeehaft (mörderische Sekte?geklonte Supersoldaten?) bis hochnot peinlich.

Natürlich kann man als einigermaßen routinierter Autor zu jedem Thema irgendwie eine Geschichte fabrizieren. Aber es lässt sich doch nicht abstreiten, dass man zu dem einen Thema mehr, zum anderen weniger zu sagen hat. Zu behaupten,dass man zu beiden ähnlich starke geschichten schreiben kann ist nun einmal falsch...

mit genügend zeit ist es einem guten Autor schon möglich zum jeden Thema etwas gleichwertig gutes zu produzieren

wegen klischees, alles besteht aus Klischees, es gibt nichts neues, es werden immer die selben storys erzählt, nur man macht eine neue Verpackung drum und die Aufgabe des Autors ist es mit den Details und der Verpackung von der alten und gleichen story abzulenken, damit der Leser oder Zuschauer das gefühl hat, er liest oder sieht eine ganz neue Geschichte
(lernt man beim Schreibstudium und storytelling Studium)

but back zu dem Wettbewerb, ist schon der nächste Autor online?

Maxx
25.06.2005, 21:04
wegen klischees, alles besteht aus Klischees, es gibt nichts neues, es werden immer die selben storys erzählt, nur man macht eine neue Verpackung drum und die Aufgabe des Autors ist es mit den Details und der Verpackung von der alten und gleichen story abzulenken, damit der Leser oder Zuschauer das gefühl hat, er liest oder sieht eine ganz neue Geschichte
(lernt man beim Schreibstudium und storytelling Studium)




ach , diese Ausreden kann ich wirklich nicht mehr hören. Dauernd hört man doch,dass es nix neues mehr gibt, dass alle Geschichten schon erzählt worden sind, dass es zeitverschwendung ist überhaupt noch neue Comic zu machen und man lieber irgendwelche alten Kirby Comics abpausen sollte , und dann kommen so Sachen wie z. Bsp. Six feet Under raus,die ein Thema behandelt auf das bislang NIEMAND gekommen ist , oder ein Film wie City of God, der sowohl inhaltlich (was wusste ich denn schon vorher über Favelas?) als auch technisch (Das Huhn! Das Huhn!) neue Themen aufgreift und alle gaffen findens toll und verlangen danach man solle das bitte schön nachmachen weil es ja eh nichts neues mehr gibt... zum Kotzen!

Natürlich gibt es auch bei beiden viele Geschichten , die ähnliche Themen behandeln (kaputte familien/ Bandenkriege) , das liegt aber daran, dass die Formen des Menschlichen Lebens und Leidens nun mal begrenzt sind und da auf absehbare Zeit auch keine hinzukommen, und ein anderes interessantes Thema als den Menschen gibt es halt leider nicht. Sich aber nur deswegen, und weil eben schon verdammt viele Comics/Bücher/Filme gemacht worden sind ,in die schmollecke zurück zu ziehen und sich so darum zu drücken sich mal selbst gedanken zu machen und nicht einfach dieselbe scheiße widerzukauen die tausend andere vor einem gekaut haben ,das halte ich einfach für schwach!


(nicht persönlich gemeint, mich regt diese Attitüde nur allgemein auf...)

navigator
25.06.2005, 21:30
Geschichten, Filme die du da angesprochen hast sind nicht neu. Die Basis Story handelt von Liebe, Freundschaft, Verrat, typischen alltäglichen Konflikten etc. (die Grundthemen des menschlichen Seins (wie du selbst es gesagt hast), in der Odysee von Homer alle gebunden in einer story, deswegen ist die Oddysee ein Meisterwerk der Literatur) wie tausende Geschichten davor. Nur die Verpackung (spielt sich in den brasilianischen Armenviertel ab etc.) ist neu.

Man sagt auch immer eine gute Geschichte ist eine Geschichte mit der man sich identifizieren kann, die man nachvollziehen kann. Sich selbst in der Geschichte und in den Charakteren und Konflikte wiedererkennen, sodass man nachfühlen kann und verstehen kann.
Und man kann nur das Wiedererkennen und nachfühlen was man schon kennt.

Es ist keine Ausrede, das es keine neuen Geschichten gibt, es ist eine Tatsache das sich immer die selben Geschichten wiederholen, nur oft in neuer Verpackung und ErzählRhythmen (wie in PULP FICTION z.B.).
Wie ich schon sagte, die Aufgabe des Autors ist es eine neue Verpackung zu erschaffen, um von der alten Story abzulenken und um den Leser zu fesseln.
Wenn du mir nicht glaubst, kannst du mit hochprofessionellen Storyteller oder Literatur Profs etc. reden und nachfragen oder in der Fachliteratur des storytellings nachschauen.

Und keiner ist in einer Schmollecke und jammert, das es keine neuen storys gibt. Für die Autoren ist es eine Herrausfoderung eine neue Welt zu erschaffen und die Konflikte auf neue Weise und in neuen Umgebungen zu erzählen. Es macht Spaß neue Welten zu erschaffen oder zu entdecken.
Und kein guter Autor, dem seine Geschichten am Herzen liegen versucht einen anderen zu imitieren oder die alte Sch... wiederzukauen und zu benutzen, genau das Gegenteil, er versucht neue Wege und neue Verpackungen und neue Erzählrhytmen zu finden, um die Leser/Zuschauer zu fesseln oder zu manipulieren, um mit ihnen zu spielen etc.
Ich versuche nur etwas vom Handwerk zu erzählen, da ich Autor bin und es von der Basis aus gelernt habe.

Maxx
25.06.2005, 22:38
Nö, hab auch nie bestritten das die Basisthemen immer die selben sind. Darum geht es mir auch nicht. Ich würde ja auch nie sagen : "oh,das ist eine Liebesgeschichte,das gab es doch schon mal weg damit!" ich habe gesagt: "oh, eine mörderische geheimbund sekte die die weltherrschaft will und irgendwelche supermenschen klont! Das gab es doch schon mal,war damals schon scheiße weg damit!"

Deine Idee war jetzt natürlich nur auf die schnelle und natürlich kein ausgearbeitetes Konzept, ich habe es aber schon oft genug erlebt das Autoren ernsthaft einfach die blödesten, unnötigsten und peinlichsten B-Movie Klischees reproduzieren und bei jeglicher Kritik einfach darauf verweisen,dass ja eh schon alles erzählt worden ist und man sich deswegen gar nicht erst anstrengen zu braucht. Das halte ich einfach für faul und lieblos, keine Einstellung für einen Autor. Denn selbst wenn man davon überzeugt ist sollte einem doch wenigstens auffallen,dass sich im Laufe der Geschichte des geschichtenerzählens einige äußerst doofe Prototypen angesammelt haben (wie geheimbündlischerische Todessekten oder geklonte supersoldaten ;) ) die man vermeiden können sollte.

Soviel dazu. Ich teile deine Meinung , dass man als Autor versuchen sollte, neue erzähltechniken, "verpackungen" (irgendwie behagt mir der ausdruck nicht,wirkt zu distanziert) etc. zu erschaffen. Und gerade deshalb verstehe ich nicht, wieso du vorher die alte Klischeeleier angeworfen hast. Denn wenn neue Erzählwege, neue Herangehensweisen an verschiedene Themen (gefällt mir schon besser), ja wenn wahrhaftige Geschichten ,mit denen man sich identifizieren kann eines nicht sind, dann sind das platte, unnötige Klischees...

P.S. Grade kommt auf XXP ein japanischer Film in dem Leute von Spiralen umgebracht werden. Kann mich an wenig Filme mit diesem Thema erinnern. Desweiteren fiele mir noch Tetsuo ein, ein Film der menschliche Themen mal fast komplett ignoriert, und sich damit begnügt möglichst eklige Szenen mit Maschinenteilen in Menschen zu zeigen. Auch mal was anderes...

Pats Reiseabenteuer
25.06.2005, 23:42
Navigator wollte einfach zeigen, dass er zu jedem Thema etwas machen würde. Der Punkt geht an ihn.
(Nächste Mal recherchieren wir aber erst, was Mitochondrien-DNA eigentlich ist gelle ;)
Bleibt nur die Frage, soll man auch zu den merkwürdigsten Themen etwas machen. Hat das Wort Autor nicht etwas mit selbst, eigen zu tun?

zu den Klischees: Man kann Klischees auch brechen und da kann auch was positives bei rauskommen.

parole-ae
26.06.2005, 03:35
ach, herrjeh,
eigentlich wollt´ich ja gar nichts zum thema posten
und mittlerweile gehn ja auch die beiträge ganz eigene wege...
egal-
es erstaunt mich, das robi bei dem thema "mein größter fehler" so oft nach der identifikationsfigur sucht.
es geht ja bei dem thema nicht um prince charming, sondern um (fiktive) tiefpunkte eines menschlichen lebens.
es geht eben nicht um " das wunder von bern", wo alle noch mal die kurve kriegen, sondern um echtes drama.
nix heile welt, und noch mal davon gekommen und aus den fehlern gelernt .
erklärungen, warum die hauptperson so reagiert, wie sie reagiert, sind überflüssig, eine geschichte (besser; grafische novelle) richtet sich an ein erwachsenes publikum, das nicht durch moritaten auf den rechten weg geführt werden muß, sondern ein drama als ein solches sieht.
...wie es nun mal bei DEM GRÖßTEN FEHLER ist.
das thema hat nix mit sympathiefigur und "naja, so schlimm isser ja nich`"
zu tun ,sondern soll(dachte ich) schmerzhaft an die eier greifen.
spongs "tomine" vergleich passte diesbezüglich sehr,
ich will jezz die liste nicht endlos erweitern, verweise aber voller lokalpatriotismus auf georg büchner ( welcher gießen hasste) und seinen immer wieder gern aufgeführten klassiker des deutschen dramas " WOYZECK", welcher ja denn auch beim besten willen nur sehr sperrig als identifikationsfigur taugt...und immer noch rockt (bzw. verwirrt )
und ,um bei büchner zu bleiben; "friede den hütten, krieg den palästen":chinese:

navigator
26.06.2005, 04:30
denke mit "identifikationsfigur" meint Robi, das man die Geschichte nachvollziehen kann, das man mitfühlen kann, das es einen berührt, das der Leser sich eben mit der Idee, oder dem Geschehen, oder mit einem Charakter oder mit dem konflikt identifizieren kann
Wenn dies fehlt findet der Leser keinen Zugang und so wirkt die Geschichte dann langweilig oder unglaubwürdig oder sinnlos

Naja, WOYZECK ist doch eine gute Identifikationsfigur und eigentlich überhaupt nicht wirr, sondern ganz klar.
Er ist sozusagen ein armer Aussenseiter und fühlt sich hilflos gegenüber der bösen und ungerechten Umwelt, fühlt sich unverstanden und missbraucht, doch das alles macht ihn nichts aus, weil er seine Liebste hat.
Er hat alles was ein Aussenseiter hat, irgendetwas davon spricht jeden Leser in WOYZECK an womit man sich mit ihm identifizieren kann.
Er hat in all seinem Leid einen Engel, seine Liebe, seine Marie, die aber betrügt ihn und er verliert das letzte was er besaß, was ihm am Leben erhielt und ihm von all der Ungerechtigkeit im Leben beschützte, seinem Leben einen Sinn gab, das Licht in der Dunkelheit. Seine Welt bricht zusammen und nachdem ihm seine letzte Würde genohmen wurde (als er verprügelt wird, als er mit der letzten Lösung die ein Mensch verwendet "der Gewalt" (wenn er verzweifelt ist und keinen anderen Ausweg sieht) dem anderen Kerl, der ihm seine Frau, sein Licht genohmen hat, auslöschen will), macht er seinen größten Fehler, er tötet die Frau seines Lebens (weil er den Schmerz und Verzweiflung nicht ertragen kann und keinen Schwächeren findet, um seine Wut und Verzweiflung abzulassen) und nachdem er seine Tat bereut und erkennt, er sich dann selbst umbringt...
Eine wunderschöne klassische Tragödie mit einer starken Identifikationsfigur und vielen starken Themen, (Arm/Reich/Stände Konflikt-Eifersucht-Underdog-Eifersucht-Einsamkeit-Kritik an die Medizin und ihren Experimenten/and die neue Welt- die Würde des Menschen - die Moral etc. sogar der schlichte Hunger wird zum thema, als der Doktor ihn nur Erbsen zu essen gibt etc.)
;)

Breitschuh
26.06.2005, 10:19
ach elend und jammer, schon wieder ein interessanter thread, der durch navigators verbaldurchfall unlesbar geworden ist :crap:

navigator
26.06.2005, 10:40
danke fürs Kompliment... :rolleyes:

Geier
26.06.2005, 10:55
Wo der Breitschuh recht hat hat er Recht - weitere Predigten dieser Art werden von mir gelöscht.

Hate
26.06.2005, 11:38
"Mein größter Fehler" autobiographisch?

Basteis "Gespenstergeschichten" handeln fast nur von Leuten, die verhängnisvolle Fehler begehen und dafür teuer bezahlen müssen. Und diese Geschichten sind in den seltensten Fällen autobiographisch.

Das gilt für das ganze Horrorcomic-Genre bis hin zu den E.C.-Klassikern.

SvenT
26.06.2005, 13:10
"Mein grösster Fehler" könnte im Prinzip ja in jeden Genre passen. "Autobio" ist irgendwie übrigens ja mitlerweile auch schon ein eigenes Genre.

Als Leser verlange ich zunächst eigentlich nur dass ich gut unterhalten werde. Das ist das Wichtigste, danach kommt erstmal lange Zeit nix. Wer mich langweilt, fliegt. Egal wie hoch die Ansprüche sind. Da gibt es auch keine Pluspunkte wegen guter Absicht. Das Leben ist zu kurz für schlechte Geschichten.
Wer es gelernt hat mich gut zu unterhalten, darf mir dann auch gerne persönliches berichten. Das sind dann auch oft meine Lieblingsautoren, Lieblingsfilmemacher etc. Persönliches muss auch nicht unbedingt autobio sein. Es ist gut, wenn ich merke dass sich der Autor um ein Thema Gedanken macht, dass er es versteht mich zum Nachdenken zu bringen (nur nicht belehren, das ist die nächste Todsünde nach nicht unterhaltsam sein).

Was mir oft genug auffällt ist der Punkt dass Autoren keinen Respekt vor ihren eigenen Figuren haben. Dann kann eine Geschichte auch nicht funktionieren. Von daher ist es vielleicht schon gut bei einem solchen Wettbewerb ein Autobio-Thema zu nehmen. Vor sich selber hat der Autor jawohl Respekt. (möchte man zumindest annehmen.)

Mille
26.06.2005, 16:21
Kannst Du das mit dem Respekt vor den eigenen Figuren noch ein bisschen ausführn?

SvenT
26.06.2005, 16:59
Kannst Du das mit dem Respekt vor den eigenen Figuren noch ein bisschen ausführn?

Okay, wenns nicht langweilt. ;) Du kannst Respekt auch durch Verantwortung ersetzen. Ich meine, dass ein Autor seine Protagonisten nicht durch oberflächliches Handeln unglaubwürdig machen darf. Der Leser soll die Figuren ernst nehmen, dazu muss natürlich erstmal der Autor dasselbe tun. Er darf sie nicht fahrlässig agieren lassen um einen guten Gag willen. Ein Autor muss viel über seine Protagonisten wissen, viel mehr als nachher in der Geschichte tatsächlich vorkommt. Was Filme angeht schreiben viele Filmemacher zum Beispiel mehr Szenen als sie später tatsächlich beim Dreh benötigen. Einfach um mit den Figuren warm zu werden, um die eigenen Schöpfungen zu verstehen. Viele Schauspieler machen das ähnlich, bei den Proben improvisieren sie Szenen um besser in ihre Rollen eindringen zu können.

Pats Reiseabenteuer
26.06.2005, 18:32
Okay, wenns nicht langweilt. ;) Du kannst Respekt auch durch Verantwortung ersetzen. Ich meine, dass ein Autor seine Protagonisten nicht durch oberflächliches Handeln unglaubwürdig machen darf. Der Leser soll die Figuren ernst nehmen, dazu muss natürlich erstmal der Autor dasselbe tun. Er darf sie nicht fahrlässig agieren lassen um einen guten Gag willen. Ein Autor muss viel über seine Protagonisten wissen, viel mehr als nachher in der Geschichte tatsächlich vorkommt. Was Filme angeht schreiben viele Filmemacher zum Beispiel mehr Szenen als sie später tatsächlich beim Dreh benötigen. Einfach um mit den Figuren warm zu werden, um die eigenen Schöpfungen zu verstehen. Viele Schauspieler machen das ähnlich, bei den Proben improvisieren sie Szenen um besser in ihre Rollen eindringen zu können.

Ja, gut, jetzt muß man entscheiden, ob diese Arbeit zuviel Aufwand für eine Kurzgeschichte ist, sofern man diese Figur nur einmal verwenden will. Hier kommt es praktisch ja auf eine gute Geschichte an.
Bei längeren Geschichten oder Serien sollte man sich immer zuerst mit den Figuren beschäftigen.

Maxx
26.06.2005, 18:36
die herren machen dat aber heute recht spannend :zeitung: *ungeduldig wart*...

SvenT
26.06.2005, 18:54
@Pats: Aber schau Dir doch mal gute Kurzgeschichten an. Von Poe über Hemingway bis zu Comics vom ollen Schultheiss. Da funktionieren die Figuren, sind voll ausgearbeitet. Ich behaupte, ohne überzeugende Figuren ist eine gute Geschichte niemals möglich.

LeGuy
26.06.2005, 19:36
Sooo Herrschaften, jetzt haben wir eure Geduld genug strapaziert.
Die letzten beiden Beiträge sind online, dazu noch ein abschließendes Statement von Robi, dass man nicht verpassen sollte. Da sind nämlich noch ein, zwei Überraschungen mit drin.
www.comicgate.de

Im Namen von Comicgate sag ich hier schon mal vielen Dank an alle, die mitgemacht haben!

Mille
26.06.2005, 19:41
Da schließe ich mich an, und Dir danke ich auch ganz herzlich!

So, und jetzt will ich erst mal lesen...

Pats Reiseabenteuer
26.06.2005, 21:20
@Pats: Aber schau Dir doch mal gute Kurzgeschichten an. Von Poe über Hemingway bis zu Comics vom ollen Schultheiss. Da funktionieren die Figuren, sind voll ausgearbeitet. Ich behaupte, ohne überzeugende Figuren ist eine gute Geschichte niemals möglich.

Ich weiß nicht so recht. In den meisten Kurzgeschichten sind es nur Auszüge eines Charakters, nicht der ganze. Nun gut, ich bin auch nicht der Liebhaber von Kurzgeschichten. (Für mich gibt es in der deutschen Szene zu viele Kurzgeschichten, aber das kann jeder halten, wie er will. )
Für eine Serie musst du die Figuren schon breiter und voller ausarbeiten.

Für eine Kurzgeschichte kannst du schon einen Zeitungsartikel als Grundlage verwenden oder eine persönliche Begebenheit, da brauchst du nicht tagelang an den Figuren zu arbeiten.
(Übrigens interesant, dass niemand einen Zeitungsartikel als Grundlage hat.)

Glückwunsch an die Leute, die es geschafft haben. Ich drücke den restlichen die Daumen, dass sie beim zweiten Versuch überzeugen können. Die Chance bitte nutzen!

Spong
26.06.2005, 22:11
Herzlichen Glückwunsch, Maxx. Sehe zwar den Verlauf der Handlung ähnlich wie Robi in ein bisschen einer anderen Richtung, aber diese Geschichte ist zusammen mit der Reunion das beste was ich bisher von dir gelesen habe.

navigator
27.06.2005, 02:06
Okay, wenns nicht langweilt. ;) Du kannst Respekt auch durch Verantwortung ersetzen. Ich meine, dass ein Autor seine Protagonisten nicht durch oberflächliches Handeln unglaubwürdig machen darf. Der Leser soll die Figuren ernst nehmen, dazu muss natürlich erstmal der Autor dasselbe tun. Er darf sie nicht fahrlässig agieren lassen um einen guten Gag willen. Ein Autor muss viel über seine Protagonisten wissen, viel mehr als nachher in der Geschichte tatsächlich vorkommt. Was Filme angeht schreiben viele Filmemacher zum Beispiel mehr Szenen als sie später tatsächlich beim Dreh benötigen. Einfach um mit den Figuren warm zu werden, um die eigenen Schöpfungen zu verstehen. Viele Schauspieler machen das ähnlich, bei den Proben improvisieren sie Szenen um besser in ihre Rollen eindringen zu können.

Bei meinen Lehrjahren bei guten Autoren und storytellern habe ich gesehen und gelernt wie diese Leute auch für Minikurzgeschichten ihre Mega Vorarbeit machen.
Z.B. die Arbeit an einer Figur, ihr ein ganzes Leben und Portfolio aufschreiben, Infos, die kaum in der veröffentlichen Geschichte auftauchen. (Daten, wie Religion, Sternzeichen, wie war die Person in der Kindheit, Liebesbeziehungen, Aussehen, wie wohnen die Figuren, welche Beziehungen haben sie zur Umwelt, wie stehen sie politisch, was mögen sie und was mögen sie nicht, was essen sie gerne, welche Macken haben sie, wie ist die Krankheitsgeschichte, welche Zeitung lesen sie gerne etc. und aus diesen Beschreibungen/Details/Definitionen hat man dann eine glaubwürdige Figur zusammengebastelt, z.B. die Figur ist Waage, welche Eigenschaften hat eine Waage? Passt das Sternzeichen? Wie würde eine Waage in so einer Situation reagieren? etc.)

Wenn die Autoren aber wenig Zeit haben, um eine Geschichte zu bearbeiten, dann greifen Autoren oft zu bekannten Elementen. Also, der Autor greift dann zu dem Wissen was er schon fast auswendig kennt. Er hat schon alles im Kopf drin, wie sich vielleicht ein kleiner schüchterner Junge mit Akne in der Schule gefühlt hat, weil er selbst mal so ein Junge gewesen ist. So kann er ohne schwer zu überlegen zu diesem Wissen greifen und Figuren in die Handlung einsetzen, die glaubwürdig wirken und agieren etc.

Oft sieht man nicht welchen Aufwand Autoren für ihre Kurz- oder Lang Geschichten aufbringen, doch ich bin mir sicher gute Autoren arbeiten lange und detailreich an Figuren und allen wichtigen Details, sogar wenn es nur eine Kurzgeschichte ist. Es gibt viele Bücher über Autoren, wo von ihren Arbeitsweisen erzählt wird, oder Bücher, die die Entstehung einer bestimmten Geschichte erzählen. Die ganzen Einflüsse (reelle Personen, Plätze, Erfahrungen, Situationen etc.),, die Skizzen, die Notizen etc.

Respekt vor den Figuren, kann da Sven T voll zustimmen und es erweitern:
Man muss Respekt vor der ganzen Arbeit haben, dies bedeutet man muss lange und hart dran arbeiten, um alles richtig passend und schön werden zu lassen. Denn aus Nichts kommt Nichts. :)

***********************************************

Glückwunsch an die Gewinner und cool, das die anderen noch ne Chance haben!

Pats Reiseabenteuer
27.06.2005, 13:00
[QUOTE=navigator] Denn aus Nichts kommt Nichts. :)

Na ja, bei moderner Physik ist der Herr wohl nicht ganz so firm. Da sollen so manche Teile aus dem Nichts entstehen. ;)

Zu der Arbeitsweise: Ich weiß nicht, ob ein Waage sich immer wie ein Waage verhält? Ich denke, du kannst dir 100. von diesen Kleinigkeiten ausdenken, aber die Figur bleibt platt, weil sie in sich keine Widersprüche trägt.

Michael Vogt
27.06.2005, 14:56
Meinen Glückwunsch an die Gewinner. War richtig spannend, dit Janze!

@Maxx: Noch 'n extra-Glückwunsch - ich habs immer gewusst.... ;)

Gruß
Michael

SvenT
27.06.2005, 14:59
Gratulation auch von mir! War wirklich spannend, durchaus!

navigator
27.06.2005, 15:03
Die Figur und Charakterisierung bleib nicht platt, da man ihr ja einen glaubwürdigen Charakter einbaut und um diese Glaubwürdigkeit zu erzeugen erschafft man eine ganze Figur in all ihren Details, man erschafft ein Leben und umso mehr Klarheit man sich über die Figur macht, umso besser kann man sie agieren und fühlen lassen.
Und es ist nicht so das man sagt: er ist Waage und Waagen verhalten sich so und so und deswegen muss er sich in der story so und so verhalten, so ist das nicht, das mit dem Sternzeichen ist nur eine Zutat, die man mit anderen kombinieren muss und ergänzen oder verändern muss, man formt mit viel Geschick und Details einen Charakter zusammen.
Fazit: umso besser der Autor die Figur (Handlungsort, Gefühle etc.) kennt, umso besser kann er mit ihr umgehen

ps: noch ist in der Physik nicht bewiesen das man aus Nichts etwas erschaffen kann, was die Wissenschaftler für das "Nichts" halten ist schon "Etwas", nur sie können es nicht erkennen oder messen (der typische Fehler und das Credo vieler Wissenschaftler, was sie nicht sehen, messen etc. können, existiert für sie nicht, doch dann plötzlich kommt einer und entdeckt die Atome und später noch kleinere Teilchen etc. etc.)... aber das kommt noch... but thats ein anderes Thema :)

Yann Krehl
27.06.2005, 21:48
Glückwünsche an die Gewinner!

Jetzt aber noch 2 kleine Fragen zu Robis Abschluss-Fazit:

1) Wann ist Einsendeschluss?

2) Eine dreiseitige Geschichte - Ist damit ein Treatment für eine dreiseitige Geschichte gemeint?

Maxx
27.06.2005, 22:08
so danke an spong,micha und allet andere was so gratuliert ;)! Wie man ja vorher lesen konnte war ich mir ja relativ unsicher wegen meinem text , bin also positiv überrascht ,dass ich dabei bin! Finde die Regelung mit den Nachrückern auch nicht schlecht ,bin mal gespannt wers schafft...

Mille
28.06.2005, 06:52
@yann
Einsendeschluss ist der 10. Juli, und nein, nicht für einen dreiseitigen Comic, sondern drei Seiten "Papier" (elektronisches) möchte Robi gern haben. Wird aber alles nicht so eng gesehen...

Renke
28.06.2005, 09:36
Und wann beginnt die Spackenolympiade?
Ich stech mich an den gespitzten Stiften schon blutig...

Spong
28.06.2005, 09:53
Wohl demnäxenz, oder ?

Mille
28.06.2005, 10:10
Regulär - also wenn wir es so machten wie letztes Jahr - wäre jetzt am 3. Juli schon der Startschuss, aber wir verkürzen die Aktion von acht Wochen auf sechs, das ist noch genug Spaß und Arbeit für alle.

Außerdem fällt Robi als Juror diesmal aus und wir suchen noch einen Ersatzmann. Vorschläge?

Renke
28.06.2005, 10:11
Ahhh! Ich leide an einer Exaktophobie. Könntest Du das da oben durch etwas ungefähres ersetzen?

Renke
28.06.2005, 10:13
..äh ich meinte spong

navigator
28.06.2005, 10:21
Außerdem fällt Robi als Juror diesmal aus und wir suchen noch einen Ersatzmann. Vorschläge?

Dirk Bertram, der hat letztens ZOE geschrieben und ist für viele Drehbücher und tolle Geschichten verantwortlich. Ist ein netter Kerl und hat Ahnung von storytelling (durfte mal von ihm lernen). Vielleicht hat er Lust und Zeit.

Yann Krehl
28.06.2005, 11:40
@Mille: Danke!

Und wenn es hier schon um Autoren geht, sollte vielleicht auch noch mal auf das Autorenforum (http://www.comicforum.de/showthread.php?t=63432&highlight=autorenforum) hingewiesen werden. :)

Wittek 0815
28.06.2005, 11:57
Und Humor?

Asthma
28.06.2005, 15:07
Ich habe über AEs Geschichte und über mich sehr wohl nachgedacht, als ichs gelesen hatte. Auch ich verhalte mich hin und wieder arschig. Ich bin sterblich und fehlbar und ich hoffe, ein Mensch ab 12/13 kann das nachvollziehen. Ist das in einer Geschichte über mich unbedingt erklärungsbedürftig im Sinne romantisch-harmoniesüchtiger Klitterung weil sich sonst keiner mit mir identifizieren kann (hatte eine böse Mutti, kannix dafür)? Das ist doch 19. Jahrhundert für Arme! Das Herz der Finsternis/Apokalypse now wäre in diesem Wettbewerb wohl durchgefallen, weil diese Geschichte einen selbsterklärenden menschlichen Vernichtungstrieb voraussetzt. Selbst ein Mensch mit einem tendenziell hoffnungsfrohen Menschenbild wie Berthold Brecht hat schon gekotzt ob der (übrigens in der Ausschreibung meines Wissens nicht explizierten) These, eine Geschichte hätte nur als arschglatte Schlüpfrolle für einen bürgerlichen Konsumenten Berechtigung, wo er keine 2 Meter über sich und seine tradierten Werte nachdenken muß ("Glotzt nich so romantisch").

Mille
28.06.2005, 15:20
Brechts "Episches Theater" ist sicher das letzte, was Robi will.

Mit seinem kritischen Abstand zum Erzählten, mein ich...

navigator
28.06.2005, 15:48
vielleicht kann man beim nächsten Wettbewerb genauer definieren was für Geschichten erwünscht sind, würde bestimmt vielen weiterhelfen

Binky the Rabbit
03.07.2005, 12:02
hallöchen
wollt mich mal zaghaft melden und sagen dass ich die letzten wochen (oder tge?)keine statments mehr abgeben hab weil in umgezogen und nun internetlos für die nächsten 6 monate bin, ich hab erst heute die ergebnisse gelesen, erst mal gratualtion an die gewinner und danke für den platz - freu mich sehr darüber, aber is schon etwas ungewöhlich :-)

Mille
04.07.2005, 18:40
Hi Binky,
schön, dass Du's doch noch mitgekriegt hast! ;)

Ungewöhnlich ist es auf jeden Fall, genau wie Deine Leistung, wenn Du mich fragst. So ähnlich wie die Entscheidung wird dann auch sicher der Workshop: unkonventionell.

Binky the Rabbit
09.07.2005, 13:59
Danke auf jeden Fall, freu mich sehr.

Was mich noch interessieren würde ist, wann ihr den Wokrshop geplant habt - da ich eben auf Außlandsemester bin von September bis Dezember.

lg

Maxx
09.07.2005, 17:10
das würde ich jetzt auch mal gerne wissen...

Mille
11.07.2005, 06:28
da ich eben auf Außlandsemester bin von September bis Dezember.

Dann wird es sicher im Januar sein. Sag ich mal so, denn Robi ist grad noch im Urlaub...

Binky the Rabbit
11.07.2005, 20:48
...cool!
bis 14 Jänner bin ich in Schottland, nicht bis Dezmber. Oh man, ohne Internet is das Leben ganz anderes. :D

Spong
11.07.2005, 23:30
Scotland! Cool! Guckstu JUST A KISS als Vorbereitung, oder STILL CRAZY. Und komm auf jeden Fall mit diesem genialen Akzent zurück, rollende R's et al.

MVDF
12.07.2005, 17:18
Trainspotting ;)

Darf man fragen, wie viele die zweite Chance genutzt haben?

Mille
12.07.2005, 18:35
Fünf Autoren sind's.

Binky the Rabbit
12.07.2005, 19:42
...oder einfach die Hobbits in LOTR... :)

uwe
12.07.2005, 20:50
Und komm auf jeden Fall mit diesem genialen Akzent zurück, rollende R's et al.

Heimweh ins Siegerland??? ;-)

Spong
13.07.2005, 08:49
Harr. Da wo ICH herkomme sind die rollenden Rs in der Minderheit. Meine Eltern et al sprechen alle noch mit amerikanischem R.

:D

MVDF
13.07.2005, 12:19
Zum R-Rollen kannst du auch nach Polen fahren und dort die nächsten zwanzig Jahre verbringen, wieder kommen und seit langer Zeit mal wieder deutsch sprechen. Tadaa! Rollendes "R" ist da!

Spong
13.07.2005, 12:35
Ich bin Slavist, Keule, ich hatte meine Dosis. Rollendes R ertrage ich nur noch in Erlangen und bei Kelten. Okay, und bei Münchnern :D

Ben82
13.07.2005, 12:36
rollende R's gibts doch auch hierzulande :o

Asthma
17.07.2005, 22:15
In Rrennerrud, da stehde rritzerrude Rrungelrreuberrobbmaschin. Die rrobbt die Rreube rraus!
Naja, rollend ist wahrscheinlich doch was anderes als drr Herrborrner "RR"-Errsatz... könnte fast ein "W" sein.

Manila
20.07.2005, 23:22
Bitte dokumentiert diesen Workshop in bewegten Bildern :klatsch:

Pumuckl
21.07.2005, 08:34
Fünf Autoren sind's.
Und darf man fragen, wer nachgerückt ist? Oder steht das noch nicht fest?

Mille
21.07.2005, 08:57
Ich melde mich, sobald es was Neues gibt. Robi ist erst aus dem Urlaub zurück...

Pumuckl
21.07.2005, 09:40
Ich melde mich, sobald es was Neues gibt. Robi ist erst aus dem Urlaub zurück...

Ja dann, willkommen zu hause und ... ich bin gespannt.

MVDF
30.08.2005, 13:17
Und?

lohring
07.12.2005, 13:00
Gibt es mittlerweile einen Termin für den Workshop?

Mille
07.12.2005, 14:49
Noch nicht, aber Robi hat mich gerade um die ganzen Mail-addys der Gewinner gebeten, um sich mit ihnen in Verbindung zu setzen.
Außerdem haben wir *hust* den Namen des letzten Gewinners noch gar nicht verkündet, wie mir scheint.