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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wut im Bauch



Botticelli
08.04.2005, 19:03
Klasse, dass ihr den neuen Baru gebracht habt. Ein wirklich tolles Album!

Nur das mit dem "ä" und "ü" solltet ihr noch ein bißchen üben. Ausgesprochen ärgerlich!

Außerdem hätte ich bei dem doch etwas stattlichen Preis eindeutig eine HC-Ausgabe bevorzugt.

Wie stehen die Chancen, dass ihr noch mehr von Baru bringt? Ich denke vor allem an die auf deutsch noch nicht vorliegenden Einzelbände "Sur la route encore", "Bonne Année" und "Quéquette blues" bei Casterman.

lucien
10.04.2005, 14:20
Nur das mit dem "ä" und "ü" solltet ihr noch ein bißchen üben. Ausgesprochen ärgerlich!

wie darf ich das verstehen? wurden diese beide Umlaute permanent vertauscht?

hajo
10.04.2005, 22:04
Nö, vertauscht ist nichts.
Nur die Punkte der Umlaute sind nicht da wo sie sein sollten.
Das betrifft allerdings nicht den (im Comic überwiegend verwendeten) Lettering-Font, sondern nur die auf dem Backcover und im Comic für die Zeitungsauschnitte verwendete Schrift. Und dort musst du die Punkte der Umlaute dann mal zu hoch, mal zu tief oder auch über dem danebenliegenden Buchstaben suchen. (Bei den Zeitungsausschnitten ist der Buchstabenabstand bestimmt auch nicht so, wie er eigentlich sein sollte.)

Ist zwar ärgerlich, da aber der Großteil des Comics nicht betroffen ist, zu verschmerzen (und sollte niemanden davon abhalten, diesen wirklich guten Comic zu kaufen).

Bob Fish
10.04.2005, 22:11
Hi Hajo, Stimmt, ist zum Glück nur das Backcover bzw. Zeitungsparts: Bezüglich der Druckfehler mit den Umlauten können wir nur sagen, dass es leider nach den „Clyde Fans“ das 2.te Mal ist, dass eine schöne Koproduktionsidee leichte Fehler hat.
Zur Zeit stehen wir mit der Druckerei in Kontakt, da uns hier echt wirkllich keine "Schuld" trifft... unsere dateien waren einwandfrei o.k.

navigator
11.04.2005, 16:24
Habe es jetzt gelesen und bin beeindruckt.
Schon mit Autoroute und Lauf, Kumpel hat Baru mich beeindruckt.
Die Erzähltechnik ist fließend und da gibt es nichts zu meckern.
Sein Strich ist wunderschön und die Coloration mit den kräftigen Naturfarben tut den Augen so gut, in dieser Welt der digitalen Coloration.
Comicseite 56 ist von der Kameraführung so genial...

Der Druckfehler ist mir garnicht aufgefallen.
Das Material, das dicke Pappcover mit der feinen Oberflächenstruktur finde ich so schön. Und das dicke Papier im Innenteil macht das Comic zu etwas ganz besonderen.

Freue mich auf den zweiten Teil und kann es kaum abwarten...

Ben82
11.04.2005, 17:43
ich fühle mit dir Navigator :p

Ein wunderbares Album. Und ich liebe diese Papier und das Pappcover auch. Sooooo schön.

Stimmt es, dass man auf Teil 2 bis 2006 warten muss? :(

Bob Fish
12.04.2005, 21:08
Echt schön, dass euch das neue Baru Album auch gut gefällt.

Zur Planung: Baru muss laut seinem Vertrag den zweiten part bis jan 2006 fertig haben und dann werden wir - asap - den Band wohl mitverlegen können

ADrian
21.04.2005, 13:32
"Wut im Bauch" wird übrigens (mit Bild) im neusten Stern empfohlen. Freut mich immer wieder, wenn die Massenmedien gute Comics zumindest mal erwähnen. :)

Kai Schwarz
22.04.2005, 00:25
Spitzenband, ich schließ mich an! ;)

L.N. Muhr
22.04.2005, 09:42
"Wut im Bauch" wird übrigens (mit Bild) im neusten Stern empfohlen. Freut mich immer wieder, wenn die Massenmedien gute Comics zumindest mal erwähnen. :)

...was ja heutzutage eigentlich keine seltenheit mehr ist... :)

Gaffer
23.04.2005, 23:28
"Wut im Bauch" ist erneut ein zu empfehlender guter Comic von Baru. Ich kann mich dem Lob der anderen Mitglieder nur anschließen.
Was die Massenmedien angeht: ich vermisse nur eine gewisse Regelmäßigkeit in der Berichterstattung über Comics.

Klaus Schikowski
28.04.2005, 10:37
freue mich, dass der band so eine gute resonanz bekommt.
natürlich sind die beim "schnellschuss co-produktion" verursachten fehler ärgerlich, aber das sollte niemand abhalten, diesen comic zu lesen.
warum?
darum:
baru ist ein souveräner erzähler, dem es gelingt die geschichte nie in stereotypen abgleiten zu lassen. zudem läßt er verschiedene erzählstränge nebeneinander laufen, ohne sich zu verheddern. die überblenden zwischen den zeitebenen sind wie aus einem lehrbuch.
grafisch ist der band großartig. man hat den eindruck, dass baru in der beschränkung auf das wesentliche nun seine meisterschaft gefunden hat. die colorierung ist dezent und passt sich in den famosen gesamteindruck wunderbar ein....

zudem gibt es ganz wunderbare kleine gags am rande:
der gegner namens tuveri ist natürlich eine hommage an den freund von baru namens igort, der mit bürgerlichem nachnamen tuveri heisst (danke h.)

lrks (akronym für langeredekurzersinn)
wir freuen uns schon auf den zweiten band und hoffen, dass dieser das hohe niveau des ersten halten kann.

habe die ehre.

Blackman
04.05.2005, 21:43
Kann mich dem Lob nur anschließen. Klasse Zeichnungen, spannende Story, tolle Aufmachung. War doch erstaunt, dass der Band bei Edition 52 erschien. Kompliment. :)

navigator
21.05.2005, 15:59
Angenehme Rezi bei UncleSally*s
http://www.sallys.net/comix/index.php?key=400&archiv=106

Klaus Schikowski
23.05.2005, 15:39
auf www.comicgate.de nette und zutreffende kritik von benjamin vogt in bens lesetipps nr. 7 gelesen.
den band kann man allerdings auch bei ultra in nürnberg, hummel in hamburg und vielen anderen comicläden oder einfach beim verlag bestellen!

L.N. Muhr
28.05.2005, 20:03
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,357723,00.html

Bob Fish
31.05.2005, 11:11
Echt ne sehr, sehr schöne Rezi bei Spiegel-Online, wow !!

Übrigens ein weiteres bemerkenswertes und gutes Spezial gibt es im Moment auf www.splashpages.de

Dort könnt ihr am einem Gewinnspiel teilnehmen und/oder den neuen Band plus Jule K.´s Cherry Blossom Girl bei Erfolg einheimsen ..

GET CONNECTED AND WIN !!

Bob Fish
12.06.2006, 20:45
Heute ist der neue BARU Wut im Bauch # 2 bei uns endlich eingetroffen. Wir werden ihn in Erlangen dabei haben ( und auch MATTOTTIS "Spartaco")
und die Bände gehen ab nächster Woche durch den Vertrieb in den Comic- und Fachbuchhandel. Der neue Rocco Vargas Band # 8 erscheint in zwei Wochen.

Bob Fish
21.06.2006, 22:09
Hier eine erste Rezension des neuen BARU:

http://www.splashcomics.de/php/rezensionen/rezension/4765

Bob Fish
28.06.2006, 20:04
Heute ist der neue "Rocco Vargas" eingetroffen.

Der Abschlussband der Serie wird vom spanischen Künstler Daniel Torres beeindruckend schön umgesetzt und die SF-Serie des interstellaren Helden findet einen krönenden Abschluss!

Hate
15.07.2006, 03:04
Und wenn man sich JETZT das Titelbild von "Wut im Bauch 2" ansieht, wird man sofort an Zidane erinnert.
"Wie hast du meine Schwester genannt?"

Ben82
15.07.2006, 08:10
Und wenn man sich JETZT das Titelbild von "Wut im Bauch 2" ansieht, wird man sofort an Zidane erinnert.
"Wie hast du meine Schwester genannt?"


:D stimmt, müsste man werbetechnisch irgendwie für sich ausnutzen


Ist Rocco Vargas 8 eigentlich definitiv der allerletzte Band? Oder nur der letzt auf deutsch erscheinende?

Bob Fish
15.07.2006, 11:12
Hi Ben,

Zu Zeit scheint es so, als wolle Daniel Torres die Serie beenden.

Zu Baru:

Sicherlich birgt der neu Baru wieder Sprengstoff und auch die Situation und Beschreibung der Vorstadtlebensverhältnisse erinnert irgendwie an die tragische Person Zidane.

Baru ist im Übrigen nicht erst seit "Wut im Bauch" einer der wenigen (französischen) Comic-Künstler, die den Comic-Roman auch als kulturpolitisches Medium begreifen, das Mißstände aufzeichnen und damit zum Nachdenken anregen soll.


Eine neue (übrigens sehr positive) Rezi zum neuen Baru findet ihr aktuell bei der Hightlightzone.de:


http://www.highlightzone.de/comic/wut_im_bauch.html

Bob Fish
02.08.2006, 13:29
Hier eine weitere Rezi zum neuen Baru:

„Wut im Bauch, Band 2

Text & Bilder: Baru

Anton Witkowski, neuer Star am Box-Himmel, wird angeklagt, das wissen wir aus Band 1.

Während dieser seine Jugend und Werdegang zum Inhalt hatte, widmet sich Band 2 ganz dem Fall Witkowski an sich. Warum steht er wegen Mordes vor Gericht, wie kam es dazu, was sind die Hintergründe?

So tritt die Sozialkritik erst mal zurück und macht fast einem Thriller Platz, in dem es vordergründig darum geht, die Unschuld des Boxers zu beweisen. Hierbei wird Freundschaft ganz groß geschrieben: die Versöhnung mit seinen Eltern, mit Meddadi, Witkos Kumpel von der Presse. Dass am Ende ein langer Marsch steht und Krawalle Jugendlicher in den Vorstädten Thema sind, unterstreicht nur die Aktualität von Barus Werk. Und die wunderbaren Farben zaubern auf Barus Welt einen realistischen Touch, der diesen Zweiteiler vollends zum Genuss macht.“

Quelle: Aschaffenburger Stadtmagazin, Heft 9 / 2006

Bembelo
09.08.2006, 20:58
Habe soeben die beiden Bände Wut im Bauch gelesen und bin hellauf begeistert. Baru wird zeichnerisch immer noch besser und was seine Stories angeht, da ist er ohnehin einer der Besten. Dank auch an die Edition 52, die diesen tollen Comic in einer phantastischen Ausgabe präsentiert.:thx:

Bob Fish
12.08.2006, 16:33
Rezi zum neuen Baru im TAGESSPIEGEL:


http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/06.08.2006/2689385.asp

Bob Fish
21.08.2006, 20:30
Eine weitere Rezi ( und mehr ) zum neuen Baru.

http://www.echo-online.de/suedhessen...php3?id=391959

ZNS
24.08.2006, 09:17
Ich kann mich allen Vormailern zum Thema "Baru" und hier besonders zur "Wut im Bauch" nur anschließen. Genial.
Und die 52er haben das Ihre dazu getan um den Lesegenuss zu vervollkommnen. Tolles Papier, toller Druck.

Bob Fish
28.08.2006, 12:27
Hi, danke für deine Begeisterung! Dies freut uns sehr:

Auch in der neuen SPRECHBLASE des HETHKE VERLAGS wird
"Wut im Bauch 2" sehr positiv besprochen:

"Anton Witkowski hat es geschafft: Boxend ist es ihm gelungen, sein altes Leben in Armut hinter sich zu lassen. In Wut im Bauch 2 setzt Baru die Geschichte des Champions fort, der einen hohen Preis für seine Karriere zahlen muss. Denn er hat nicht nur die Liebe seines Vaters und die Freundschaft seines besten Kumpels verloren – jetzt ist es auch noch Mittelpunkt des durchaus mafiös agierenden internationalen Boxbusiness.

Aber seine größte Enttäuschung steht ihm noch bevor...

Barus „Wut im Bauch“ ist ein Sozialdrama mit einem heftigen Punch, dabei aber weit entfernt vom Sozialkitsch. Sehr empfehlenswert!"

Reptile
29.09.2006, 20:37
the whispering may hurt you but the printed word might kill you...(morrissey)

passend zum thema "wut im bauch" ist mir heute nachfolgendes newsletterchen ins postfach geflattert bzw. gebitet oder -bytet worden, welches ich euch niescht vorent´alten will...

es grüßt eusch ´erzliesch reptile


OFFENER BRIEF





Lieber Lutz Göllner,


es ist ja eigentlich kaum der Rede wert: nur ein ganz kurzer Text in der Zitty18/2006 über den zweiten Band von Barus Wut im Bauch, so kurz, dass sich vermutlich kaum noch ein Leser dieses Magazins daran erinnert, so er ihn denn überhaupt zur Kenntnis genommen hat.

Ein kleiner Gebrauchstext, gelesen und vergessen, also Schwamm drüber. Allein, uns hat diese knappe Rezension dann doch in einem Maße verwundert und, ja, durchaus auch geärgert, dass wir uns dennoch entschlossen haben, mit diesem offenen Brief darauf zu reagieren.

Wo sie nun so kurz ist, zitieren wir die Kritik in ganzer Länge: „Zwischen Champions League (Die Sputnik-Jahre) und Kreisklasse (Autoroute du Soleil) bewegt sich der Franzose Baru seit Jahren. Hier liefert er nun einen mehr als soliden Boxercomic ab, der ganz wunderbar erzählt: von der Sehnsucht nach Ruhm, vom Sport, als Weg aus dem Elend und vom Abstieg, wenn man vergisst, wo man herkommt. Großartig, wenn nur die vielen Rechtschreibfehler nicht wären.
(Aus dem Französischen von Kai Wilksen und Uli Pröfrock.
Edition 52, Wuppertal 2005f, 2Bände, je 70 Seiten, je 18 Euro)“

Schluck. Es ist ja schön und recht, dass Ihnen der Comic anscheinend gut gefallen hat, aber es bleibt doch vor allem der letzte Satz hängen, gerade weil es sich um einen so kurzen Text handelt. Kein Wort über den narrativen Aufbau der Story, über den dynamischen Strich in den Kampfszenen, über die leuchtende Farbgebung – das einzige konkrete Merkmal, das Sie erwähnen, ist die angebliche Fehlerhaftigkeit. Und wenn es zunächst auch erfreulich zu sein scheint, dass Sie die Namen der Übersetzer nennen, deren Arbeit allzu oft nicht ausreichend gewürdigt wird, so geht ihre namentliche Erwähnung in diesem Zusammenhang doch auf den zweiten Blick haarscharf an einer Beleidigung vorbei.

Wie dem auch sei, wir haben unabhängig voneinander die Alben noch einmal sorgfältig gelesen und auf Fehler geprüft – und schlicht keinen einzigen gefunden (sieht man einmal von bedauerlicherweise verrutschten Ä-, Ö- und Ü-Punkten im ersten Band ab, die auf die italienische Druckerei zurückzuführen sind). Schon richtig, eine der Hauptfiguren, eine Italienerin, sagt „Isch ’abe…“ statt „Ich habe…“, aber das sollten Sie als versierter Kritiker doch als individuelle Sprechweise einer der Hochsprache nicht ganz mächtigen Person erkannt haben.

Sonst müssten Sie ja bei der Lektüre des schönen neuen Popeye-Buches vor lauter Rechtschreibfehlern die Hände über dem Kopf zusammenschlagen…

Wir fragen uns – und Sie – daher, warum Sie offenbar daran interessiert sind, dem Ruf des Verlages und der Übersetzer einen solchen Seitenhieb zu verpassen. Und sei es auch nur in einem ganz kurzen Text in der Zitty.

Mit etwas befremdeten Grüßen


Anke Dammann
Uli Pröfrock
Kai Wilksen
Uwe Garske
Thomas Schützinger
Bernd Hinrichs

für die EDITION 52

AlexanderFechner
30.09.2006, 12:30
wow – so kanns gehen.

Borusse
01.10.2006, 11:05
FÜr mich der Hammer: Autoroute du Soleil ist also Kreisklasse. Aha. Besser kann sich der Kritiker gar nicht disqualifizieren. Kreisklasse ist dieses Werk nicht innerhalb von Barus Gesamtwerk und schon gar nicht innerhalb des Genres.

spon
01.10.2006, 23:21
Der Rezi-Text ist schlecht, ja. So wie er in der Zitty abgedruckt wurde. Aber hat Lutz Göllner ihn so geschrieben? Es gab doch gerade neulich erst die Streiterei um den Knigge-Text im Stern, wo extrem verfälschend gekürzt wurde. Das wüsste ich gern.

Und: Wem ist mit so einem Brief gedient? Die Zitty wird ihn kaum abdrucken, sonst wohl auch niemand, aber innerhalb der - kleinen! - Szene in Deutschland wird mal wieder mächtig schmutzige Wäsche gewaschen.

Keine Frage: Journalisten gehen oft sehr (fahr)lässig mit ihrem Handwerkszeug um, und diese paar Zeilen versammeln in selten gesehener Art extrem subjektive und destruktive Details. (Ich finde ja auch die Formulierung "mehr als solide" als einen missmutigen Versuch, ein Lob zu umschiffen - warum eigentlich?)
Aber Lutz Göllner schreibt nicht erst seit gestern und hat vielleicht einfach mal schlecht geschrieben - was er vielleicht zugegeben hätte, aber dieser offene Brief macht es ihm verdammt schwer.

Ich verstehe den Ärger vor allem der Übersetzer, die so irreführend mit den Rechtschreibfehlern in einem Atemzug genannt werden. Aber ich denke, solche Dinge sollte man erstmal hinter geschlossenen Türen mit den Betroffenen klären.

Und WENN man an die Öffentlichkeit geht, dann weniger als publizistische Revanche, sondern um für die Zukunft solche Aussetzer seltener werden zu lassen, auch von anderen Schreiberlingen.

(...denkt sich so Freund spon, der immer drei Tage depressiv ist, wenn er eine nicht durchweg positive Rezi seiner Sachen liest...)

Bob Fish
02.10.2006, 11:22
Hi Spon,

Im Grunde hast du Recht und wir sind diesen Weg des offenen Briefes - einvernehmlich - auch nur deswegen gegangen, weil der Kritiker leider sowohl auf Anfragen von den Übersetzern wie auch des Verlages überhaupt nicht reagiert hat.

Wir finden das echt auch alles sehr, sehr traurig und hätten dies lieber
hinter "geschlossenen Türen" persönlich geklärt.

Sehr schade und schon eine sehr befremdliche Situation !!

Ben82
02.10.2006, 12:38
(Ich finde ja auch die Formulierung "mehr als solide" als einen missmutigen Versuch, ein Lob zu umschiffen - warum eigentlich?)


Aer kurz darauf benutzt er doch die Wörter "wunderbar" und "großartig". Das würde ich dann nicht so extrem sehen, zumal er sich em "solide" wohl ch auf die handwerkliche Feinfertigkeit des Baru bezog und eben nicht auf den Gesamteindruck.
Genau wie die Definition was Kreisklasse und was Chamions League ist. Natürlich kann so eine Bewertung nur subjektiv vom Autor erfolgen. Und beachen sollte man auch, dass nicht klar ist, ob damit eine Rangwertung innerhalb Barus Werken, innerhalb eines Genres oder innerhalb der gesamten Comicwelt dargestellt wird.

Nur zur Verdeutlichung, das soll weder eine Veteidigung noch das Gegenteilige meinerseits sein. Das mit den Rechtschreibfehlern so direkt und knapp anzubringen, wenn es keine der gar keine gibt, ist/wäre komisch (hab sie selbst nicht nachgezählt).

spon
02.10.2006, 12:50
@Ben82: Ouhauerha, du tippst auch schneller als dein Schatten, was :D ?

Ich denke, das Thema, was hier einmal mehr auf dem Tisch liegt, ist die Außendarstellung der Comics als Medium und die einzelner Bücher. Immer wieder gibt es diese Diskussionen, in der so viele Punkte auf den Tisch kommen: gewünschte Aufwertung des Mediums im Lande vs. Einzelinteressen/Profilneurosen von Zeichnern, Verlegern und Journalisten; Differenzierung nach Organ (Comixene oder Bild-Zeitung, Fachpublikum oder "Masse") und Kompatibilität des Themas etc.etc.

Letztlich ist das penetrante und unkritische Schulterklopfen innerhalb der Szene genauso wenig konstruktiv wie hingerotzte Verrisse in nach außen gerichteten Organen.

Wenn Lutz Göllner sich den Anfragen der Edition 52 nicht stellt - ohne dass ich eine evtl. Vorgeschichte kenne -, wäre das wirklich traurig. Wobei ein Journalist sich nicht für jede Zeile rechtfertigen kann, das wäre auch Unsinn. Aber wenn ihm wirklich das Medium am Herzen liegt (und das behaupten sie ja alle von sich), weiß er auch, dass diese Veröffentlichung zu den weniger gelungenen gehört.

Wir wollen ja gar keine Bauchpinselei, sondern benannte, konstruktive Kritik!

Bob Fish
02.10.2006, 14:08
Leider Traurig:

Auch unsere Übersetzer haben sich getrennt von der E52 an ihn gewandt gehabt. Auch sie bekamen keine Antwort, welches u.a. die Idee des Offenen Briefes gedeihen ließ.

AlexanderFechner
02.10.2006, 16:27
spon: Keine Frage: Journalisten gehen oft sehr (fahr)lässig mit ihrem Handwerkszeug um, und diese paar Zeilen versammeln in selten gesehener Art extrem subjektive und destruktive Details ...

Wenn er Arzt wäre, hätte es schon einige Leben gekostet, so wie er seine Texte schreibt.


spon: Letztlich ist das penetrante und unkritische Schulterklopfen innerhalb der Szene genauso wenig konstruktiv wie hingerotzte Verrisse in nach außen gerichteten Organen.

Ich denke die Comicszene sollte mehr "Schulterklopfen" betreiben,
denn was bleibt einem denn sonst als Kleinverlag, Künstler, Autor?
– Das grosse Geld-Verdienen ja wohl nicht in dieser "kleinen" Szene. Sicherlich sollte man immer noch kritisch bleiben.

Was mich eher stört ist dass immer die Selben die "Schultern geklopft" bekommen. Oder den Pinsel auf den Bauch ... wo bei man das nicht unbedingt alles wissen will!


Bob Fish: Auch unsere Übersetzer haben sich getrennt von der E52 an ihn gewandt gehabt. Auch sie bekamen keine Antwort, welches u.a. die Idee des Offenen Briefes gedeihen ließ.

Nach dem der gute Lutz auch an dem Lovecrafts Heft Umheimlich kein gutes Wort verloren hat, weil wir Jungs von Lovecrafts sind ja wie alte Hasen im Comicbereich die ja alles schon geschrieben und gezeichnet haben und deswegen mit der miesesten Kritik die wir bekommen haben bestens umgehen können, habe wir uns denoch in Erlangen kurz ausgesprochen. Dort dachte ich dann "Hey echt ein feiner Kerl der auch mal über seinen Schatten springen kann!" – aber da irrte ich mich wohl gewaltig. Aber ich war auch schon recht müde nach 4 Tagen Messe.

Ich bin einfach nur entäuscht vom Lutz.

Ach ich würde aber gerne wissen ob er nur Titel aus dem Hause von E52 so schlechte Rezis gönnt oder auch andere Verlage unter seiner Schreibe zu leiden haben. bzw. es sind ja nicht nur die Verlage, denn in jedem Verlag arbeiten echte Menschen mit Gefühlen!

Lieber Lutz, beim nächsten mal einfach mal bisschen nachdenken.

L.N. Muhr
02.10.2006, 16:41
Wenn er Arzt wäre, hätte es schon einige Leben gekostet, so wie er seine Texte schreibt.

evtl. war hier bis eben sogar noch niveau in dem thread. jetzt nicht mehr.


Ich denke die Comicszene sollte mehr "Schulterklopfen" betreiben,

genau. wir sind alle ganz toll, ganz lieb, ganz gut. ja, sogar ich. bitte, bitte, habt mich alle alle lieb.

sorry, aber als jemand, der (zu recht und zu unrecht) häufig kritisiert wird, kann ich mir wohl erlauben zu sagen: das ist ganz ganz grosser blödsinn, was du da wünschst.


Ach ich würde aber gerne wissen ob er nur Titel aus dem Hause von E52 so schlechte Rezis gönnt oder auch andere Verlage unter seiner Schreibe zu leiden haben. bzw. es sind ja nicht nur die Verlage, denn in jedem Verlag arbeiten echte Menschen mit Gefühlen!


oh je. die armen verleger. was nun? schwarzer montag, und in hamburg und stuttgart stürzen sich die redakteure aus den fenstern?

sorry, kinners ... mit KRITIK muss man leben können. nicht nur mit lob. und kritik kann hart sein. sehr hart.

mir persönlich fällt zu dem ganzen kram hier nur ein wort ein:

kindergarten.

wer keine probleme hat, macht sich welche. denn eine reale basis, sorry, hat euer ganzes gejammer hier von vorn bis hinten nicht.

Bob Fish
02.10.2006, 18:56
Ach wie gut, dass wir dich haben L.N. Muhr!!

Ich hatte dich in dieser "erheiterden Performance" schon vermisst

( grins ) , dennoch fatcs:


a) die Rezi ist selber wahrlich fehler- und zweifelhaft,
deswegen dieser berechtigte offene Brief von uns

b) möchten wir dies auch unabhängig von der UNHEIMLICH-Rezi,
diskutieren- ja uns echt wünschen, dass es nicht zusammenhängt.


Übrigens muss ich HPL Recht geben ( und auch Spon ):

die deutsche Szene ich echt wirklich zu klein und Kooperation und Respekt waeren hier bestimmt cooler als dieser hier beginnende wundersame Comiczicken-Kindergarten-Alarm........

Beim Barte Odins ! :-)

L.N. Muhr
02.10.2006, 19:07
Übrigens muss ich HPL Recht geben ( und auch Spon ):

die deutsche Szene ich echt wirklich zu klein und Kooperation und Respekt waeren hier bestimmt cooler als dieser hier beginnende wundersame Comiczicken-Kindergarten-Alarm........

... aber im endeffekt machen doch wieder alle hier mit.

Clint Barton
02.10.2006, 19:33
die deutsche Szene ich echt wirklich zu klein

Und deswegen muss ich jetzt also Schrott wie "12 Stunden in Admissum", "Cool Patrol" oder "Power Freaks" gutfinden? neeisklar.

Schon doof, wenn ein Rezensent auch wirklich mal frei nach Schnauze schreibt und kein Eierkraulen betrieben wird. Sollte es echt öfter geben. Vielleicht würden sich die Leute dann auch mal mehr Mühe machen, ein gutes Endprodukt abzuliefern.

Ben82
02.10.2006, 20:33
Schon doof, wenn ein Rezensent auch wirklich mal frei nach Schnauze schreibt und kein Eierkraulen betrieben wird. Sollte es echt öfter geben. Vielleicht würden sich die Leute dann auch mal mehr Mühe machen, ein gutes Endprodukt abzuliefern.

Naja, das ist aber jetzt schon ein anderes Thema. Es geht doch darum: Falls tatsächlich auffällig viele Rechtschreibfehler drin sein sollten, dann darf mans auch sagen (und wenns bei einem so knappen Text ist, dann auch ruhig mal auf direkte Weise im letzten Satz), aber falls das nicht so ist (Verlag und Übersetzer sind sich dessen ja sicher) dann muss sich der Autor auch nach dem Grund des Satzes fragen lassen.
Das man sich weder scheuen sollte das Gute wie auch das Schlechte am Produkt zu betonen ist ja klar.
~~~~~

Nach dem der gute Lutz auch an dem Lovecrafts Heft Umheimlich kein gutes Wort verloren hat, weil wir Jungs von Lovecrafts sind ja wie alte Hasen im Comicbereich die ja alles schon geschrieben und gezeichnet haben und deswegen mit der miesesten Kritik die wir bekommen haben bestens umgehen können, habe wir uns denoch in Erlangen kurz ausgesprochen. Dort dachte ich dann "Hey echt ein feiner Kerl der auch mal über seinen Schatten springen kann!" – aber da irrte ich mich wohl gewaltig. Aber ich war auch schon recht müde nach 4 Tagen Messe.


Also ohne den Herrn Göllner schlecht machen zu wollen, aber auch mir fiel auf, dass Unheimlich bei ihm nicht so gut wegkam. Das ist ja an sich nichts besonderes, da Meinungen halt unterschiedlich sind, aber so weit ich mich erinnere (korrigiert mich) hat er in den letzten Comixenes kaum bis gar keine Rezis geschrieben und dann diese...sagen wir: nicht so berauschend positive Rezension...
Da weiß man nicht, ob er das Projekt zusätzlich pushen (Anmahnen spornt zur Besserung an;) oder es zur zweifelhaften Schau stellen wollte.
Wie gesagt, nix gegen den Menschen und seine Arbeit, aber die Rezi blieb mir aus genannten Gründen eben unabhängig von HPL in Erinnerung.

@L.N.: ja, wir haben dich alle lieb und sogar noch mehr wenn du den Thread nur mitliest ohne zu posten:p

Bob Fish
02.10.2006, 20:34
... aber im endeffekt machen doch wieder alle hier mit.

Tja, stimmt puh ........... :-)

------------------

Zum Inhalt dieser ambivanten Diskussion:

naja, also ich denke Folgendes:


man sollte als Rezensent sicherlich auch eine gewisse fachliche, aber vielleicht auch "Comic-Communityorientierte Verantwortlichkeit " haben. ( ein besseres Wort finde ich gerade nicht )

In den 50er Jahren übrigens wurden in Deuschland noch Comics eingesammelt von der Kirche, teilweise verbrannt, waren verpönt und auch heute ist die Lobby in Gesellschaft und Buchhandel leider nur vereinzelt zu sehen.

Hier wäre wenn eine Schnittstelle, wo man eine gewisse Unity als "Philosophie" ableiten könnte. Hier muss man ja nun nicht jeden Versuch eines Comics in den Himmel loben, und man sollte eventuell dennoch den Respekt voreinander wahren, auch wenn Einen der visuelle "Comic-Schock"überkommen sollte.

Deswegen: Spon und Clint Barton stimme ich teilweise zu, dass man nicht alles supergeil finden soll und jedes wirklich "schwächere " Fan Projekt um der Comicethik-PC in den Himmel loben muss, weil äh ... wir Deutschen tun uns ja so schwer mit den Comics...

Aber negative Rezis sollten für meine Begriffe immer auch begründend aufgebaut sein, wenn es über geschmackliche dislikes hinausgeht in dem Sinne, dass Dritte dies jederzeit nachvollziehen können wie z.B. bei der Rechtschreibung und bei Übersetzungen

Beim Barte Odins!

ZAQ
03.10.2006, 02:05
Sach ma, tickt ihr eigentlich noch sauber? LuG schreibt nen durch und durch lobhudelnden Text (der allein schon aufgrund seiner Länge gar keine Rezension sein kann), beendet ihn (oder wird auf dieses Ende von der Red. gekürzt) ungeschickterweise mit dem einzig negativen Punkt und ihr macht hier n Sturm im Wasserglas, als ob er die gesammte deutsche Comic-Scene in den Untergang geschrieben hätte.

Also bitte, bleibt mal auf dem Teppich: In Anbetracht der Kürze des Textes kommt der Band ziemlich gut weg. Viel zu gut, als dass man LuG bösen Niedermach-Willen unterstellen könnte.
Diskutiert mal aus, inwieweit TATSÄCHLICH Rechtschreibfehler drin sind -das wird dem unbedarften Leser wie mir nämlich bisher nicht ersichtlich-, aber lasst die Mücke im Dorf und macht aus der Kirche keinen Elefanten. Oder so.

Das wars aus Bremen. Ich gebe zurück ins Studio.

Bob Fish
03.10.2006, 07:35
also denn nochmal:

"...

Wie dem auch sei, wir haben unabhängig voneinander die Alben noch einmal sorgfältig gelesen und auf Fehler geprüft – und schlicht keinen einzigen gefunden (sieht man einmal von bedauerlicherweise verrutschten Ä-, Ö- und Ü-Punkten im ersten Band ab, die auf die italienische Druckerei zurückzuführen sind). Schon richtig, eine der Hauptfiguren, eine Italienerin, sagt „Isch ’abe…“ statt „Ich habe…“, aber das sollten Sie als versierter Kritiker doch als individuelle Sprechweise einer der Hochsprache nicht ganz mächtigen Person erkannt haben.

Sonst müssten Sie ja bei der Lektüre des schönen neuen Popeye-Buches vor lauter Rechtschreibfehlern die Hände über dem Kopf zusammenschlagen… "

Ben82
03.10.2006, 08:48
@zaktuell: Dass man Verlagsmitarbeiter angeht, weil sie die Arbeit ihrer Übersetzer als ungerechtfertigt angegriffen empfinden, ist doch nur zu verständlich.
Mir ist hingegen schleierhaft, warum dann von dir (oder L.N.) das Ganze so aufgebauscht wird, als ob es hier (mal wieder) um die gesamte Comicszene und dessen Niedermachung ginge. Das geht es aber nicht. Dann heißt einerseits, dass Verlag Kritik ertragen müssen, aber teilweise erscheints mir so, als ob Rezensenten bei ihrem Job eine Art Freifahrtschein genieß müssten. Die blinde Verteidigung einfach nur um der Verteidigung willen (und weil das Drüber-Diskutieren von manchen mal wieder als zu niveaulos abgetan wird), ist doch wesentlich befremdlicher als die ursprüngliche Idee des offenen Briefes.

ZAQ
03.10.2006, 12:22
@Bob Fish: Wiederholung wäre nicht nötig gewesen - Eure Position dazu ist klar. Ich würde nur begrüssen, wenn sich mal jemand aus neutraler oder Gegenposition dazu äussern würde.

@Ben82: Du scheinst einen anderen Thread gelesen zu haben, als den, zu dem ich gepostet hab. Dass ein Verlag seine Übersetzer 'in Schutz' nimmt, find ich nur richtig. Das in Form eines solchen offenen Briefes zu tun, find ich zweifelhaft, aber wenn andere Wege vorher mit Null-Reaktion bedacht wurden find ich auch das noch okay. - In der Folge waren es dann aber NICHT Ellen und ich, die 'das Ganze so aufgebauscht haben, als ob' - sondern, die im Gegenteil dazu aufgerufen haben, eben das nicht zu tun. Den Schritt von einer Kleinst-Detail-Kritik zur allumfassenden Kritiker-Schelte haben hier andere betrieben. Also immer hübsch auf Ursache und Wirkung achten und dabei nicht das eine mit dem anderen durcheinanderbringen, gelle!?! ;)

Ben82
03.10.2006, 13:02
@zaktuell: sehe ich halt genau anders. dein Posting fängt an mit "tickt ihr eigentlich noch sauber" und L.N. poltert, wie üblich herein, indem er alles und jeden als "Kindergarten" und "Gejammer" deklariert.
Genau solche Beiträge bauschen ein Thema künstlich auf und machen es erst zu dem genannten Kindergarten.
Wie unterschiedlich die Ansichten doch manchmal sind...;)

AlexanderFechner
03.10.2006, 17:30
Dabei sollten gerade die Jenigen unter den CF-Usern wissen, die wirklich seit Jahren dabei sind die fast 8000 oder 19000 Beiträge geschrieben haben, wie das hier so funktioniert.

Aber wie ich sehe stolpert man immer noch wie ein Beserker in ein Thread und postet des Postings wegen. Man hat ja immer eine Ruf zu verlieren und wenn ich mich in jedem Thread im CF einmischen würden dann würde ich diesen hier auch nicht ausser acht lassen.
– Um deftig mal ne schnelle Wurst reinlegen und zu sehen wie die hier alle mit dem Gestank zurecht kommen.


L.N. Muhr: wer keine probleme hat, macht sich welche. denn eine reale basis, sorry, hat euer ganzes gejammer hier von vorn bis hinten nicht.

Ah ja. Nun da sage ich mal nix mit meinem 83 Beiträge in 6 Jahren.

Aber ich denke das sollte es auch nun gewesen sein. Wenn du nun noch was antwortet dann schmeisse ich mit der Knete nach dir.
(BITTE! – Das ist als Spass gedacht! >>Lacher!<<)

– Nein im ernst.
Ich denke es geht nun mal nicht um schlechte Kritik sondern um unproffessionelle Art in dem man als Journalist direkt die "Personen" dahinter angreift wie in diesem Fall die Übersetzter und sowas dürfte einem Herrn Göllner nicht passieren.

Und warum nicht? – Kann sich ja jeder selber beantworten.

L.N. Muhr
03.10.2006, 19:34
man sollte als Rezensent sicherlich auch eine gewisse fachliche, aber vielleicht auch "Comic-Communityorientierte Verantwortlichkeit " haben. ( ein besseres Wort finde ich gerade nicht )

quatsch.

als autor bin ich meinen lesern verantwortlich, und keiner szene.


[QUOTE=HPL;2420452]




Oh weia. Das ist ja ein Rip Off Posting schlechthin.




Wenn du nur deinen Lesern verantwortlich bist

( die FOCUS Philosophie lässt grüßen:
und immer an den Leser denken......................................... )
, dann ist es das Ende des investigativen Journalismus in Reinform.

Schade drum.

Fast möchte man Bert Brecht halbanlehnend verdreht zitieren:

Erst kommt der Leser, dann die Szene ??



P.S. Und trotzdem: Klar es ist wichtig, die Leser zu sehen, aber es sollte bitte schön noch mehr Kriterien hier geben

Ben82
03.10.2006, 21:39
und ja, exakt weil ich meine art kenne, aber auch kritik zu ihr versuche zu akzeptieren,

den Satz rahme ich mir ein:D ...das ich sowas zu Lebzeiten noch erleben darf, ich bin gerührt:(

und lieber Stefan, deibel net so auf deinen Vorredner ein, ruhig Blut

ZAQ
04.10.2006, 01:44
@zaktuell: sehe ich halt genau anders. dein Posting fängt an mit "tickt ihr eigentlich noch sauber" (...)

Ja, natürlich. Und bezog sich auf all die 'aufbauschenden' Posts zwischen Veröffentlichung des offenen Briefes und meinem Posting. So what!?

Bob Fish
05.10.2006, 16:41
Eine neue sehr schöne Besprechung zu Barus „Wut im Bauch“ -
heute erschienen in der Schweizer Zeitung :
"Der Bund" (Ausgabe vom 5.10.2006 )


Ausgezählt und verurteilt


Mit "Wut im Bauch" schildert der französische Comic-Realist Baru den Aufstieg des Banlieue-Halbstarken Anton Witkowski zum Box-Weltmeister. Anton Witkowski schafft sich aber nicht nur Freunde und wird das Opfer eines Komplotts.




Am Schluss des ersten Bands von "Wut im Bauch" liess der Comic-Altmeister Baru seine Leser etwas ratlos zurück. Der Aufstieg Anton Witkowskis vom Banlieue-Halbstarken zum Box-Weltmeister war zwar packend erzählt, dynamisch gezeichnet, steckte voll roher Emotionen, und natürlich ist die Faszination, die das Boxen auf den ehemaligen Sportlehrer Baru ausübt, problemlos nachvollziehbar – dank der Verbindung von Eleganz und Kraft, Taktik und Brutalität ist der proletarische Faustkampf nicht nur attraktiv zu zeichnen, sondern musste schon immer auch als Sinnbild für den Überlebenskampf des Einzelnen und für gesellschaftliche Zustände herhalten.

Und doch wurde man den unangenehmen Eindruck nicht los, bereits 1990 eine ähnliche Geschichte gelesen zu haben: In "Der Weg nach Amerika" schilderte Baru das Schicksal eines algerischen Boxers, der in den Wirren des Algerienkriegs zwischen alle Fronten gerät und abstürzt. Nun, auch gegen das Variieren von vertrauten Motiven ist an sich nichts einzuwenden – gerade Baru hat in der Vergangenheit vorgeführt, wie brillant er damit zu spielen versteht:


Sein Meisterwerk "L'autoroute du soleil" (1996) ist schliesslich nichts anderes als eine auf 430 Seiten ausgedehnte und erzählerisch wie zeichnerisch weit befriedigendere Fassung des bereits 1988 erschienenen "Lauf, Kumpel". "Wut im Bauch" jedoch schien der früheren Box-Story kaum etwas Neues beizufügen.


Einwanderermilieus

Deshalb wirkt der abschliessende zweite Band von "Wut im Bauch" wie eine Erlösung: Nein, Baru hat nicht einfach eine alte Geschichte aufgewärmt, und, ja, auch in "Wut im Bauch" erweist sich Baru als ein grossartiger realistischer Comic-Erzähler, der es schafft, Stoffe von gesellschaftlicher Relevanz zu spannenden Geschichten zu verarbeiten. "Deshalb wurde ich überhaupt Comic-Autor", erinnerte sich der 1947 in Lothringen geborene Hervé Baru, der seine ergraute Rock'n'Roll-Tolle und seine Lederjacke immer noch mit Würde trägt, in einem Gespräch an seine Anfänge. "Weil es kaum Comics gab, die mich interessierten, habe ich mir vor 30 Jahren das Zeichnen beigebracht, um eben diese Geschichten selber zu erzählen."

Realistische Geschichten: Der Sohn italienischer Einwanderer will "über meine Epoche und über meine Umgebung reden" und siedelt seine Bandes dessinées aus diesem Grund mit Vorliebe in Immigrantenmilieus an. Die meisten seiner Protagonisten haben wie er ausländische Wurzeln, ihre Vorfahren sind aus Italien, Nordafrika oder – im Fall von Anton Witkowski – Polen eingewandert.


Mieser Charakter

Auch wenn sich der Plot in wenigen Sätzen zusammenfassen lässt, ist "Wut im Bauch" vielschichtiger, als es den Anschein hat: Anton Witkowski schmeisst die Schule, um sich ganz dem Boxen zu widmen. Dank seines Talents und seines Ehrgeizes schafft er es an die Spitze, er verdient haufenweise Geld, und seine Visage ziert die Titelbilder aller Zeitschriften. Dabei macht er sich nicht nur Freunde, und auch im Leser weckt sein problematischer Charakter kaum Sympathien, höchstens Verständnis: Er ist rücksichtslos, nachtragend, unangepasst, kompromisslos, verzweifelt und gewalttätig, er gibt sich einem ausschweifenden Lebenswandel hin, misshandelt Frauen, lässt einen eklatanten Mangel an sozialem Bewusstsein erkennen – und ehe er es sich versieht, sitzt er eines Mordes beschuldigt vor Gericht.

"Wut im Bauch" erzählt indes nicht nur den Aufsteig und drohenden Fall eines Box-Champions. "Wut im Bauch" ist auch die Geschichte einer Freundschaft: Antons Vorstadtkumpel Mohammed Medaddi wird dank seines Kontakts zum Boxer zum Sportjournalisten, bricht aber nach einem Streit über dessen Lebensstil mit ihm. Es ist auch die Geschichte eines zerrütteten Vater-Sohn-Verhältnisses: Anton möchte sich den Respekt seines Vaters erboxen, dieser aber zollt seinen Leistungen nur Verachtung. Es ist ausserdem die Geschichte der Liebe zu Anna, die so anders zu sein scheint als seine flüchtigen Gespielinnen. Ausserdem ist es, auch wenn Anton selber dies lange nicht wahrhaben will, eine Geschichte aus der und über die Banlieue.


Rohe Eleganz

Nicht zuletzt erzählt "Wut im Bauch" die Geschichte eines Komplotts gegen den erfolgreichen Boxer – erst als Baru in Rückblenden diesen Erzählstrang aufzurollen beginnt, wird seine Story wirklich interessant: Amerikanische Box-Promotoren ärgern sich, dass ein französischer Emporkömmling ohne Manieren die amerikanischen Champs in die Seile prügelt und sie um Wetteinnahmen bringt, und auch das französische Establishment ist nur zu froh, den revoltierten Immigrantensohn in die Schranken zu weisen. Blind stolpert Anton Witkowski in die Falle und muss ohnmächtig zusehen, wie ihm der Prozess gemacht wird und er zu zwölf Jahren Haft verurteilt wird.

Anton ist am Ende – wären da nicht sein alter Freund Mo' und die Jugend der französischen Banlieues, die Anton trotz allem als einen der ihren betrachtet und für ihn auf die Strasse geht.

Da ist Baru in seinem Element, da gewinnt "Wut im Bauch" eine gesellschaftspolitische Ebene, und selbst Anton muss einsehen, dass er seine Herkunft aus der tristen Vogelsiedlung nicht abschütteln kann.

Zeichnerisch ist "Wut im Bauch" von der ersten Seite an über alle Zweifel erhaben.

Bei allem Realismus treibt Baru die Expressivität des Mienenspiels bis hart an die Grenze zur Karikatur, und den Bewegungen seiner Figuren verleiht er die schwungvolle Kraft und rohe Eleganz leidenschaftlicher Boxkämpfe. Atemlos, spannungsgeladen und intelligent – nach den 130 Seiten von "Wut im Bauch" hängt man erschöpft in den Seilen und lässt sich von Baru auszählen.


Christian Gasser

Baru: "Wut im Bauch" (2 Bände. Edition 52)

Bob Fish
05.10.2006, 18:00
quatsch.

als autor bin ich meinen lesern verantwortlich, und keiner szene.




Nicht der Comic Szene ?????

Oh weia. Das ist ja ein Rip Off Posting schlechthin. really incredible.


Wenn du nur deinen Lesern verantwortlich bist

( die FOCUS Philosophie lässt grüßen:
und immer an den Leser denken......................................... )
, dann ist es das Ende des investigativen Journalismus in Reinform.

Schade drum. Fast möchte man Bert Brecht halbanlehnend verdreht zitieren:

Erst kommt der Leser, dann die Szene ??


P.S. Und trotzdem: Klar es ist wichtig, die Leser zu sehen,
aber es sollte bitte schön noch mehr Kriterien hier geben.
Bitte mal ersthaft überlegen, ob du das wirklich so meinst...
Ich bin vorerst entsetzt

L.N. Muhr
05.10.2006, 22:47
gut, dass die freiwillige zuordnung zu einer szene, ja gar die verantwortung dafür ja reineweg ein musterbeispiel an total unabhängigem journalismus ist.

ich sag mal so: als unabhängiger journalist der tabaklobby bekommt man wenigstens geld. wie viel bietest du?

Bob Fish
06.10.2006, 09:22
Hi , besten Dank für dein Angebot, da aber auch mein Kollege inzwischen Nichtraucher geworden ist, geht hier im Moment leider erst mal nix mehr ...aber vielleicht ergibt sich ein Projekt in der Zukunft :-)

Doch Spaß beiseite, ich kann verstehen, dass man journalistische Arbeit auch entsprechend entlohnen soll und das ist auch richtig und wichtig, wobei ich hier schon sehr deutlich unterscheiden möchte zwischen Journalismus und PR (direkt vorweg: Ich weiß auch, dass die Grenzen zwischen PR und Journalismus fließend sind ) und von dem Ersteren sprach ich und du bezogst dich im letzten Beitrag denn wohl auf die Letztere oder verstehe ich dich nicht richtig?

Beim Barte Odins !

L.N. Muhr
06.10.2006, 09:48
ich denke, du verstehst mich tatsächlich falsch. es ging mir NICHT um das entlohnen. aber fakt ist: wenn ich eindeutig FÜR deinen/ euren/ irgendeinen verlag arbeiten soll, dann soll exakt der verlag mich bezahlen, und keiner sonst. aber dann nennen wir das bitte auch nicht mehr journalismus. meine tätigkeit für eidalon/ modern tales/ cross cult habe ich auch nie so genannt.

denn, sorry, was du mit verantwortung meinst, ist im grunde unbezahlter lobby-journalismus. und, nochmal sorry, da können mir die verlage sonstwas vorne und hinten rein stecken - lieber verzichte ich darauf, als als journalist immer lieb und nett zu schreiben. diese "verantwortung", von der hier die rede ist, kenne ich - sie taucht merkwürdigerweise immer dann auf, wenn man mal öffentlich negative kritik äussert.

tatsache ist einfach, dass die verlage hier in deutschland kaum echten comicjournalismus gewohnt sind, und darum fast durch die bank weg erschrecken, wenn mal einer etwas härter zupackt. denn seien wir mal ehrlich: es gibt einfach zu viele dilettanten und rezi-exemplar-abstauber hierzulande, die sich schnell mal krumm machen, damit man sie lieb hat.

ZAQ
06.10.2006, 10:13
(...) tatsache ist einfach, dass die verlage hier in deutschland kaum echten comicjournalismus gewohnt sind, (...)

Wie sollten sie auch, wo es in Deutschland doch 'kaum echten Comicjournalismus' gibt, noch je gab!? Comicjournalismus wird in Deutschland seit jeher von zwei Sorten von Leuten betrieben: Einerseits von Comic-Fans, die -meist unentgeldlich- über Comics schreiben, dabei von Journalismus höchstens mal zufällig und/oder als Glücksfall mehr oder weniger viel Ahnung haben. Oder von professionellen Journalisten, die sich ausnahmsweise auch mal am 'Exoten-Thema' versuchen dürfen, dabei davon aber meist nicht wirklich fundierte Ahnung haben. Entsprechend kranken die Ergebnisse -sprich: der Comicjournalismus in Deutschland- entweder daran, dass der Autor nichts von Comics versteht oder nichts von Journalismus. Ausnahmen sind meist Glücksfälle und ich bin nicht sicher, ob man zum Aufzählen derselben ne zweite Hand brauchen würde...

Bob Fish
06.10.2006, 10:44
aber dann nennen wir das bitte auch nicht mehr journalismus.



Hi o.k., mit deiner eben dargestellten Erklärung kann ich denn auch leben...;)

AlexanderFechner
06.10.2006, 11:14
tatsache ist einfach, dass die verlage hier in deutschland kaum echten comicjournalismus gewohnt sind, und darum fast durch die bank weg erschrecken, wenn mal einer etwas härter zupackt. denn seien wir mal ehrlich: es gibt einfach zu viele dilettanten und rezi-exemplar-abstauber hierzulande, die sich schnell mal krumm machen, damit man sie lieb hat.

Da stimme ich dir total zu.

Das ist genau das was ich so überhaupt nicht leiden kann; wenn jemand daher kommt, das Buch haben will und dann auch noch echt ne schlechte Rezi abliefert. Ich persönlich warte ja nicht auf eine gute – aber wenn schlecht dann bitte mit Inhalt und ohne BILDartige Beleidiungen. Einige können das echt super.

Aber die sollte man eh nicht argh zu ernst nehmen. In diesem Fall geht es ja um Jemanden der schon Erfahrung im Bereich hat oder haben sollte. Aber wenn er sich eben nur über das "schlechte-schreiben" und das "beschuldigen" von Personen zu helfen weiß, dann finde ich darf man seine Beiträge in Zukunft nicht mehr ernst nehmen.

Das selbe gilt dann auch für die diversen anderen Aktivitäten in dennen er verwickelt ist.

spon
06.10.2006, 12:40
Ein Comic-Journalist schreibt

A. für eine Tageszeitung, das Fernsehen, den Hörfunk oder wasauchimmer, jedenfalls für Jedermann: Dann ist niemandem damit gedient, wenn er sich über die Panelbreite, das Lettering oder die Rechtschreibung auslässt, bevor er auf die Story, ihre erzählerischen, textlichen und grafischen Qualitäten und Defizite eingegangen ist.

B. für eine Fachzeitschrift wie z.B. die Reddition oder die Comixene: Dann darf bzw. muss er Wissen voraussetzen und sollte nicht damit anfangen, zu erklären, was Ligne Claire ist.

Ärgerlich ist, wenn man in Fachzeitschriften endlos abgeschriebene PR-Texte der Verlage liest (was ja leider immer noch vorkommt), und ärgerlich ist auch, wenn eine Jedermann-Rezi sich fachspezifische Defizite rauspickt statt erstmal auf das Grundsätzliche, die erzählte Geschichte einzugehen.
Kommentare zu Redaktion, Ausstattung des Buches, Übersetzung etc. sollen sein, aber nicht vorrangiges Kriterium.

Ich gebe L.N. recht, dass Kritik sein muss, und auch mal härtere Bandagen erlaubt sein müssen. Aber eben konstruktiv und nicht abgekotzt, soviel muss man auch von den Journalisten erwarten dürfen (deren Selbstherrlichkeit ja - in allen Bereichen, von Kultur über Politik bis Sport - manchmal unerträglich ist).
Etwas Respekt halt, keine Ehrfurcht, aber Respekt.

L.N. Muhr
06.10.2006, 14:41
Da stimme ich dir total zu.

Das ist genau das was ich so überhaupt nicht leiden kann; wenn jemand daher kommt, das Buch haben will und dann auch noch echt ne schlechte Rezi abliefert.

eine schlechte rezi - oder einen verriss? ;)


Das selbe gilt dann auch für die diversen anderen Aktivitäten in dennen er verwickelt ist.

das klingt jetzt aber arg mafiös. ;)

ZAQ
06.10.2006, 17:33
(...) Journalisten (...) deren Selbstherrlichkeit ja - in allen Bereichen, von Kultur über Politik bis Sport - manchmal unerträglich ist). (...)

Arno Schmidt meinte mal sinngemäss: 'Ich beschäftige mich zwei Jahre mit einem Buch, wenn ich es schreibe, der Kritiker zwei Stunden, wenn er es liest. Wer von beiden kennt das Buch wohl besser?'

spon
06.10.2006, 18:39
Arno Schmidt in zwei Stunden??

Höchst beachtlich... :D

loriot
23.07.2011, 11:32
"Wut im Bauch" gibt's bei Amazon derzeit nur überteuert auf dem Marketplace. Ich hab's mir dann über euren Shop bestellt, wollte euch aber mal kurz darauf hinweisen :-)

Nachtrag: so, beide Bände fertig gelesen. Und wieder ist für mich der einzige Nachteil an einem Comic von Baru, dass ich viel zu schnell mit der Lektüre fertig bin. Aber es hat sich wieder gelohnt, war wieder sehr spannend und rasant.

So, und als nächstes werden dann bald die Bässe reingehauen..