PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Satirezeitschriften



Hate
16.03.2005, 20:18
Frankreich: "Le Canard Enchaine", "Fluide glacial", "L'Echo des Savanes"

Großbritannien: "Private Eye"

USA: "Mad"

Deutschland: "Titanic", "Eulenspiegel"

Schweiz: "Nebelspalter"


"National Lampoon" wurde November 1998 eingestellt.
"Punch" wurde 2002 eingestellt.

Mick Baxter
17.03.2005, 07:31
Was ist mit Pardon?

Hate
17.03.2005, 09:27
In Frankreich erscheint außerdem "Charlie Hebdo".

Ob "Charlie Hebdo" ein Nachfolgemagazin für das eingestellte "Hara-Kiri" war, wie das mit der Einstellung und dem Neustart des Magazins war, und ob das Comicmagazin "Charlie Mensuel" etwas mit "Charlie Hebdo" zu tun hatte, muss jemand beantworten, der einigermaßen Französisch spricht.

(Die Google-Übersetzungen machen einen wahnsinnig)

Hate
26.03.2005, 08:16
In den USA erscheint seit 1958 MADs Konkurrenzzeitung "Cracked".

Mick Baxter
26.03.2005, 10:25
Da Mensuel ("monatlich") und Hebdo ("hebdomadaire"=wöchentlich) Beschreibungen der Erscheinungsform sind, ist zu vermuten, daß die Charlies zusammenhängen.

Hate
30.03.2005, 02:38
Das britische "Viz" ist ein Witzblatt, nicht für Kinder geeignet.

Hate
17.04.2005, 04:07
Hier sind die Titelbilder des britischen "Private Eye" gesammelt:
http://www.ugandandiscussions.co.uk

Hannelore Schöbel
17.04.2005, 13:28
"The Onion" - amerikanisches Satiremagazin

"Mad" würde ich wegen seiner Pointen-Dichte aber eher als Comedy-Blatt als als Satire-Magazin bezeichnen...

Spitzfindig: Anni

ICOM
18.04.2005, 09:04
Die Pointe ist ein Mittel der Satire, kein Unterscheidungsmerkmal.

Hate
19.04.2005, 22:49
In England gab es von 1959-94 ein eigenes MAD.

Und das deutsche MAD wurde auch noch nicht erwähnt. Der Anteil an selbstproduzierten Beiträgen ist ziemlich groß.

puk
04.05.2005, 11:50
http://www.zyn.de/ - Online Satiremagazin

Hate
19.11.2005, 22:16
In PARDON 12/66 (Dezember 1966), Seite 14-21 gibt es einen Artikel über die "Sex-Revolte im Comic-Strip", geschrieben von Hans Christoph Buch (damals 22 Jahre).

Darin geht es um die vier Comicserien "Little Annie Fanny", "Die Abenteuer der Phoebe Zeit-Geist", "Barbarella" und "Jodelle".

Schöner Artikel - Schade, dass man ihn nicht zitieren darf.


Mehr über Hans Christoph Buch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Christoph_Buch
http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=2039&key=standard_document_1001932

--------------------------------------------

In PARDON 1/67 (Januar 1967) wurde Hans Christoph Buchs Comic-Artikel von Bazon Brock kritisiert.

Leider fehlt mir diese PARDON-Ausgabe.


Mehr über Bazon Brock:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bazon_Brock

--------------------------------------------

In PARDON 3/67 (März 1967), Seite 5 und 6 antwortet Hans Christoph Buch in einem Leserbrief auf Bazon Brocks Kritik.

In einem weiteren Leserbrief auf Seite 6 kritisiert auch Hermann Peter Piwitt die Kritik von Bazon Brock.


Mehr über Hermann Peter Piwitt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Peter_Piwitt

Hate
19.11.2005, 22:59
PARDON 3/67 (März 1967), Seite 64
"Disney" drohte mit einer Klage gegen "Pardon", weil Hans Traxler in Pardon 2/67 einen bösartigen Nachruf auf den am 15. Dezember 1966 verstorbenen Walt Disney gezeichnet hatte, und dabei auch Disney-Figuren verwendet hatte.

PARDON 6/71 (Juni 1971), Seite 83
Disneys Klage ging vom Frankfurter Landgericht bis zum Bundesgerichtshof in Karlsruhe, und Disney bekam jedesmal recht. Pardon kündigte eine Verfassungsbeschwerde an.

Hate
20.11.2005, 00:12
PARDON 11/67 (November 1967)

Auf der Seite 64 wird von "dj" (Dieter Just) die erste Ausgabe des deutschen "MAD" kritisiert.


Auf Seite 65 gibt es von "te" (Walter Tecklenburg) eine kurze, positive Rezension von Jules Feiffers "The Great Comic Book Heroes".
http://scoop.diamondgalleries.com/scoop_article.asp?ai=2156&si=129

Hate
20.11.2005, 02:23
PARDON 12/67 (Dezember 1967)

Bisher dachte ich, "Das Schwein in der Kunst" wäre eine Idee von Michael Ryba.
Aber der geniale F.-K. Waechter hat das Thema schon viel früher gebracht, in Pardon 12/67 auf den Seiten 38-41.

Hate
20.11.2005, 04:01
PARDON 2/68 (Februar 1968), Seite 62
PARDON 3/68 (März 1968), Seite 64

Loriot ("Grandseigneur der deutschen Cartooniers") dreht in seiner ARD-Serie "Cartoon" eine Sendung über die "Pardon"-Redaktion.

Hate
21.11.2005, 05:11
PARDON 12/68 (Dezember 1968) Seite 40

"Yellow Submarine"-Designer Heinz Edelmann hatte unmittelbar vor dem Beatles-Film einen kurzen Anti-NPD-Zeichentrickfilm mit dem Titel "Naziman" gedreht.
Ein fliegender Superheld mit Cape räumt mit allem auf, was 1968 die Bürger verschreckt hat.

Der 10-Minuten-Comic-Strip-Film schildert Nazimans Kampf gegen Deutschlands schlimmste Feinde: Den Makkaroni (der böse Ausländer, der deutschen Männern die Arbeitsplätze und die Liebe ihrer Frauen stiehlt); den Protestnik (der haarige Intellektuelle, der überall Zweifel sät) und den Sexi (der lüsterne Strolch, der Tugend und Sitte unterwandert).

--------------------------------------------


In PARDON 9/69 (September 1969), Seite 53-55, zeichnet Volker Ernsting einen dreiseitigen Comic über den Nazi-Superhelden "Ballermann", der seine Kraft aus den dunklen Gedanken der unverbesserlichen Altnazis gewinnt.

Auch das ist eine NPD-Satire im Bundestagswahlkampf 1969.

Hate
21.11.2005, 05:59
PARDON 2/69 (Februar 1969) Seite 16 - 24

Willi Köhler zerpflückt "Perry Rhodan" ideologisch: "Wartet im All ein neuer Führer?"

In Pardon 3/69 auf den Seiten 4-5 gibt es empörte Leserbriefe von "Perry Rhodan"-Lesern.




Von Willi Köhler gab es bereits in Pardon 4/68, Seite 20-21, einen Bericht über die damals modernen Action-Magazine in den USA. Allerdings tut er so, als wären die Lieblingsschurken in diesen Zeitschriften Rocker und Kommunisten. Tatsächlich waren die Schurken fast immer Nazis, aber das passte der "Pardon" wohl politisch nicht ins Bild.

Hate
21.11.2005, 22:47
PARDON 6/69 (Juni 1969)

Seite 64: Ein frühes Foto von Herbert Feuerstein, als Pardons New York-Korrespondent.



In Pardon 5/69 gibt es auf den Seiten 67-79 Fotos von einer jungen, durchaus nicht schlecht aussehenden Alice Schwarzer (damals Pardon-Reporterin).

Hate
22.11.2005, 21:08
PARDON 2/70 (Februar 1970) Seite 70

Eine Kurzmeldung in der Rubrik "Pardon Notizen":


PARDON leistete Pionierdienste:

"Die Strips der Chlodwig Poth, Arno Ploog und Kurt Halbritter eroberten sich ein Lesepublikum, das Comics bis dato als a priori reaktionär abgetan hatte und nunmehr eines Besseren belehrt wurde."

So zu lesen im Katalog einer ersten Comicstrip-Ausstellung Anfang Januar in der Berliner Akademie der Künste - Geschichte und Gegenwart einer keineswegs mehr trivialen Kunstgattung.

Vertreten in der Ausstellung waren die PARDON-Zeichner Chlodwig Poth und Volker Ernsting, dieser mit seinem Odysseus-Strip "Die Heimkehr", jener mit einer frühen NPD-Blase sowie zwei Entwürfen zu einer fragmentarisch verbliebenen Ausdeutung des "Faust".

Poths und Ernstings Arbeiten stehen nach dem Urteil der "Zeit" dafür, wie brisant politische Comics sein können.

Eben, eben!

Hate
22.11.2005, 22:42
Gerhard Seyfried in PARDON

Pardon 7/70: Seite 9

Pardon 9/70: Seite 67

Pardon 12/70 (100. Ausgabe): Seite 35, Seite 61

Pardon 4/71: Seite 46

Hate
22.11.2005, 23:52
PARDON 8/70 (August 1970)

Seite 58:
Ehapa-Anzeige für Asterix Band 6 - Tour de France.

Hate
23.11.2005, 03:45
PARDON 9/70 (September 1970), Seite 58/59


Die Trivialen kommen!

Es fing damit an, daß französische Cineasten - allen voran Godard - sich für Comics begeisterten. Dick Tracy und Rip Korby waren plötzlich "in". Dann tauchten in Filmclub-Kinos Dick und Doof auf. Da konnte es nicht mehr lange dauern, bis auch die Verlage in den Trend einstiegen und in den Mottenkisten der Trivialliteratur zu suchen begannen. Dracula (Hanser) und Jules Verne (Diogenes und Bärmeier & Nickel) machten den Anfang. (...)

Hate
23.11.2005, 04:21
PARDON 10/70 (Oktober 1970)

Ein 8-seitiges Comic-Sonderheft in der Mitte

Pardon Extra
8 Seiten Comic-Satire
Das Geheimnis der Superhelden
Text: Gerhard Kromschöder
Zeichnungen: Volker Ernsting

Ein Über-Abenteuer mit
Superman
Batman
Phantom
Rip Korby
Tarzan
Asterix


Ihr Absatz ist beträchtlich: Immerhin werden in der Bundesrepublik und in West-Berlin pro Monat durchschnittlich zwölf Millionen Hefte mit Comic-Strips verkauft. Doch längst gelten sie nicht mehr als "Schundliteratur". Denn mit der neuen Sensibilität und der Pop-Art wurden die Sprechblasenphrasen und die heroischen Bilderposen der Comic-Strips wiederentdeckt. Inzwischen sind Comics zum Forschungsgegenstand geworden: In Italien fand bereits eine "Internationale Konferenz zur Erforschung der Comics-Presse" statt, zum Jahreswechsel wurde in Berlin eine Comics-Ausstellung gezeigt - in der Akademie der Künste, und auch die Sekundärliteratur über Comics wird immer umfangreicher.*


*) Neuere Literatur über Comics:

Katalog der Ausstellung "Comic-Strips", Akademie der Künste, Berlin 21, Hanseatenweg 10

Bernd Brummbär: "Head Comix", März Verlag, Darmstadt

Karl Riha: "Zok roarr wumm - Zur Geschichte der Comics-Literatur", Anabas-Verlag, 6301 Steinbach

Günter Metken: "Comics", Fischer-Bücherei Nr. 1120

Hate
23.11.2005, 05:25
PARDON 1/71 (Januar 1971)

Seite 18-21:
Ein Bericht über die französische Satirezeitung "Hara-Kiri"/"Charlie Hebdo".

Hate
23.11.2005, 05:47
PARDON 2/71 (Februar 1971)

Seite 22-23:
Die ersten beiden Folgen von Chlodwig Poths "Mein progressiver Alltag"

Hate
25.11.2005, 00:57
"Teuflische Jahre", Band 2, Seite 70-72

ca.1964

Peter Sulzbach untersucht schon Jahre vor "Die Ducks - Psychogramm einer Sippe" und den Donaldisten die Welt von Donald Duck ideologisch. (Natürlich nicht ernsthaft)

Micky Maus mit roter Fahne

Kommunistische Schriften dürfen in die Bundesrepublik nicht eingeführt werden, weil sie "staatsgefährdend" sind. Walt Disneys Micky-Maus-Heftchen dagegen sind bereits in Millionen Exemplaren bei uns verbreitet. Ihr Vertrieb ist erlaubt. Dabei gehören sie zum Gefährlichsten, was das kommunistische Schrifttum zu bieten hat. In vortrefflicher Tarnung werden in diesen Heftchen sozialistische Utopien geschildert. Mickey-Maus, Donald, Tich, Trick und Track gaukeln unseren Kindern eine klassenlose, konfliktarme Welt vor, wie sie die Kommunisten unverhohlen anstreben.

Hate
17.02.2014, 00:46
Überblick über das satirische Monatsmagazin "Hara-Kiri", das monatliche Comicmagazin "Charlie Mensuel" und das satirische Wochenblatt "Hara-Kiri Hebdo", das 1970 verboten und in "Charlie Hebdo" umbenannt wurde


September 1960 - Januar 1969: "Hara-Kiri"

Februar 1969 - November 1970: "Hara-Kiri", "Charlie Mensuel", "Hara-Kiri Hebdo"

November 1970 - Dezember 1981: "Hara-Kiri", "Charlie Mensuel", "Charlie Hebdo"

Dezember 1981 - Dezember 1985: "Hara-Kiri", "Charlie Mensuel"

Dezember 1985 - Februar 1986: "Charlie Mensuel"

März 1986 - Juli 1988: "Pilote & Charlie"

-

Seit 1992 erscheint in einem neuen Verlag ein neues "Charlie Hebdo", das nichts mit dem alten Wochenblatt zu tun hat.

frank1960
17.02.2014, 04:14
Wahrscheinlich liest das wieder kein Schwein.

Bad Company
04.12.2016, 15:48
Jetzt (seit Anfang Dezember 2016 ) gibt es von CHARLIE HEBDO auch eine deutsche Ausgabe:http://bc01.rp-online.de/polopoly_fs/handout-titel-deutschsprachige-ausgabe-franzoesischen-satiremagazins-1.6432093.1480514207!httpImage/853201130.jpg_gen/derivatives/d950x950/853201130.jpg

16 Seiten , 4 €

Raro
04.12.2016, 16:39
Ich habe mir die Ausgabe mal gegönnt, mit vier Euro sehe ich da keine große Zukunft in Deutschland. Einige interessante Beiträge, etwa zu den Atomkraftwerken, ein paar gelungene Karrikaturen, wie etwa die Bleistiftspitzerreste von Herge und ein paar über Mutti Merkel, ein Teil aber auch irgendwie daneben, da eben frankreichspezifisch. Natürlich ist das extrem linkslastig. Ein Abo würde ich jetzt nicht unbedingt abschließen.

Mick Baxter
05.12.2016, 02:08
Überblick über das satirische Monatsmagazin "Hara-Kiri", das monatliche Comicmagazin "Charlie Mensuel" und das satirische Wochenblatt "Hara-Kiri Hebdo", das 1970 verboten und in "Charlie Hebdo" umbenannt wurde


September 1960 - Januar 1969: "Hara-Kiri"

Februar 1969 - November 1970: "Hara-Kiri", "Charlie Mensuel", "Hara-Kiri Hebdo"

November 1970 - Dezember 1981: "Hara-Kiri", "Charlie Mensuel", "Charlie Hebdo"

Dezember 1981 - Dezember 1985: "Hara-Kiri", "Charlie Mensuel"

Dezember 1985 - Februar 1986: "Charlie Mensuel"

März 1986 - Juli 1988: "Pilote & Charlie"

-

Seit 1992 erscheint in einem neuen Verlag ein neues "Charlie Hebdo", das nichts mit dem alten Wochenblatt zu tun hat.
Ich werde aus deiner Auflistung nicht schlau. Was soll sie uns sagen? Und was hat Hara Kiri mit Charlie Mensuel zu tun?

Hate
05.12.2016, 12:53
Ich dachte, die Aufzählung wäre selbsterklärend. Wo hakt es denn?

Es gibt leider keinen deutschen Wikipedia-Artikel über Professor Choron. Aber vielleicht kriegst du mit der Google Übersetzung eine lesbare Version des französischen Artikels:
https://fr.wikipedia.org/wiki/Professeur_Choron

Mick Baxter
05.12.2016, 22:12
Ich dachte, die Aufzählung wäre selbsterklärend. Wo hakt es denn?
Daran, daß sie nicht selbsterklärend ist. CHARLIE MENSUEL ist ein Copmicmagazin, das mit HARA KIRI bzw. CHARLIE HEBDO nur den Verlag gemeinsam hat (und gelegentlich die Redakteure). PILOTE & CHARLIE ist meines Wissens die zusammengelegte Ausgabe von CHARLIE MENSUEL und PILOTE.