PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ZUkunft des Romanheftes



bernabeo
03.02.2005, 12:37
Ich frage mich manchmal,ob Romanhefte in Zukunft Ünerlebenschancen haben,oder ob es sie in ein paar Jahren nicht mehr geben wird!
In den 80.er gab es sicherlich eine übersättigung an Serien.Die Folge:Viele serien wurden eingestellt-einige Verlage gibt es LEIDER nicht mehr(Zauberkreis/Marken Verlag).
Heute allerdings könnte etwas mehr auf den markt passieren.der Pabel/Moewig Verlag ruht sich auf sein Perry Rhodan aus(Ok ein paar Atlan Mini Serien)aber sonst nothing.Ich kann den Verlag ja verstehen,solange die Serie Schwarze Zahlen schreibt laüft sie halt.Nur schade,daß sie nichts neues wagen.
Der Kelter Verlag fährt nur mit alten Serien.Zumindest legt er einige neu auf(Apache Cochise/Wyatt Earp)Frei nach dem Motto:Die Serien sind so alt,daß sie für die "jüngeren" schon wieder neu sind und die "älteren"würden gerne die eine oder andere Serie noch mal lesen.Nicht jeder hat die Serien Schließlich aufbewahrt.(Zum Thema Neuauflagen alter Serien gebe ich in einem neuen Thema später ein Posting ab).
Bleibt noch der Bastei Verlag!Dieser Verlag hat Gottseidank den Mut immer wieder neue Serien auf den Markt zu bringen.Manchmal mit Erfolg manchmal leider nicht.Ich versuche hier mal die lezten Jahr Revue passieren zu lassen:
Redlight Ranch-nach 58?Heften eingestellt-schade war eine gute Serie und äh Lassitter Variante.
Ufo Akten.Leider nach 25 Heften eingestellt.Meines erachten nach gabs hier von Verlagseite aus zwei Fehler-Das Taschenheftformat geht beim Zeitschriftenhändler unter und die zeitliche nähe zu Akte x.Ich bin überzeugt davon,wenn es die Serie heute in der normalen Romanheftform geben würde,würde sie noch laufen.
Vampira nach 102?? Bänden Schluß-auch hier die Umstellung vom guten Romanheft zum Taschenheftformat
Thorn und Bead earth Die ersten Bände gelesen und dann das Interesse verloren.Nicht mein Ding.zu Recht eingestellt.
Amerika-Leider nur 21 Bände.Könnte mir ein Neudruck als 1300 Seiten Wälzer ala Michener/Follett vorstellen.
Zum Schluß Dinopark.Diese Serie wurde von vornherein auf 15 Bände konzipiert und gebau hier sehe ich persönlich die Zukunft des Romanheftes.
Glei welches Genre(Western/Krimi/SF/Horror/Fantasy)Eine neue Serie von Anfang an auf höchstens 30 Bände konzipieren ind dann mit der Serie auch Schluß machen-selbst wenn sie gut laufen sollte-und wenn sie nicht läuft ist eben klar mit Band 30 ist Schluß und fertig.Dann eine neue Serie auf den Markt bringen u.s.w
OK!ich mach ja schon schluß.Eure Meinung würde mich (auch von Verlagsseite aus)interessieren.Gruß an alle Bernd

L.N. Muhr
03.02.2005, 13:15
die einstellung in den 80ern erfolgte nicht aufgrund übersättigung, sondern aufgrund des pillenknicks.

vampira wurde nach 110 heften eingestellt: 50 hefte + 60 taschenhefte.

ohne die zeitliche nähe zu den x-akten wären die "ufo-akten" gar nicht gelaufen.

nur weil dir thorn und BE nicht gefallen, sind sie nicht "zu recht eingestellt". ist halt geschmackssache. auch wenn ich thorn auch nicht mochte.

wären miniserien die zukunft des romanheftes, wären da sicher schon mehr gekommen. aber dinoland ist 10 jahre her. eine zehn jahre alte zukunft nennt man vergangenheit. auch das kommende MX-spin-off ist eben genau das: ein spin-off. keine eigenständige miniserie.

verlagsvertreter sind hier nicht anwesend, nur ein paar autoren. (eigentlich nur zwei.)

Jeff Jackson
06.02.2005, 21:52
Neben dem schon erwähnten Pillenknick machen den Heften heute vor allem neue Medien wie Privatfernsehen, Video bzw. DVD und Computerspiele zu schaffen. In einer Zeit, als es nur drei Fernsehprogramme gab, waren Romanhefte noch eine echte bunte Abwechslung im Alltag, heute gibts Action, Horror, S/F oder Western auf allen Kanälen und auf allen Konsolen. Jederzeit, wann und solange man möchte. Das war früher anders.

Geier
07.02.2005, 14:30
Früher konnten die Jugentlichen scheints auch besser lesen, vielleicht gibts deshalb auch immer mehr Hörbücher.

Pats Reiseabenteuer
22.02.2005, 13:34
Hörbücher gibt es wegen der vielen Autofahrer.

Zurück zum Thema: Ich glaube, die heute lesen, lesen ein Niveau höher.

L.N. Muhr
22.02.2005, 13:46
Zurück zum Thema: Ich glaube, die heute lesen, lesen ein Niveau höher.

kannst du den satz

a) in verständliches deutsch bringen,
b) näher erläutern?

FilthyAssistant
22.02.2005, 14:37
"die wenigen leute, die in der heutigen, von oberflächlichen und passiv zu konsumierenden freizeitaktivitäten geprägten gesellschaft noch die ansicht vertreten, lesen sein ein ihrem intellekt und bedürfnissen angemessenes, die zeit- und finanzaufwendungen rechtfertigendes hobby, lesen meist literatur von ihrer ansicht nach höherem niveau als romanhefte" :D
(so z.B. harry potter oder dan brown :kratz:, anmerkungen des übersetzers)

Pats Reiseabenteuer
23.02.2005, 18:05
Studnix hat es verstanden, Herr Pannor. ;)

Pats Reiseabenteuer
23.02.2005, 20:05
Nachtrag: Damit wird es immer weniger Interessenten für Romanhefte geben, die älteren Leser bleiben natürlich bei ihrer Lektüre.

L.N. Muhr
23.02.2005, 22:30
die logik stimmt so aber nicht.

a) romanhefte sind kürzer, aber auch billiger.
b) man vergleiche erstmal das niveau der hefte und bücher, ehe man sich dazu äussere.
c) seit wann hat ein hohes niveau für mehr erfolg beim publikum gesorgt?

...so ganz haut das einfach nicht hin.

Stefan
24.02.2005, 07:59
Na, insbesondere aus Studnixens Übersetzung interpretiere ich heraus, dass es mehr um das von den jeweils Lesenden vermutete Niveau geht. Und da glaube ich, ist was Wahres dran. Es geht meines Erachtens um den altvertrauten Imageunterschied: Schundheftchen vs. "Gutes Buch".
Und was die Länge angeht; warum gibt es bei den Taschenbuchverlegern wohl die Tendenz, ihre Bücher in vergrößertem Format auf extra dickem Papier in extra großer Schrift zu drucken? Um den Eindruck zu erwecken, "Boah, hier bekomme ich aber viel für mein gutes Geld!" Schwarten sind in.
Der Preis: So viele Leute auch jammern, dies oder jenes sei ihnen aber zu teuer; wenn's in ist, ist's in und wird gekauft. Harry Potter eignet sich hier gut als Beispiel.

Pats Reiseabenteuer
24.02.2005, 13:24
Da Romanhefte meistens Serien sind, sind sie meistens länger und im Gesamten gesehen: teurer. Dann habe ich lieber ein Buch, was nach 500 Seiten zu Ende ist. Meistens sind die 500 Seiten ebenfalls schon viel zu aufgeblasen.

Stimmt, die Doktortitel und Fürstentitel habe ich nicht gelesen. Ich erlaube mir die Aussage, dass alle Frauentitel im Buchbereich mehr Niveau haben.

Durch Perry Rhodan(zugegeben Sammelband aus der Biblio) habe ich mich zu quälen versucht, doch irgendwann ließ mein Interesse einfach nach. Bei Harry Potter war das nicht der Fall, wobei ich die Zamonien-Bücher von Moers doch mit besser fand.

Ich weiß nicht, wie hoch die Auflage der Romanhefte ist, ich schätze sie um die 30000, erfolgreiche Bestseller dagegen um die 100 000. Die meisten Bestseller kommen ja nun wirklich ganz so ohne Niveau aus, wobei es natürlich Bücher mit mehr Anspruch gibt.

Herr Hohlbein, durch den konnte ich mich auch nicht quälen, hat ja als Groschenheftautor angefangen.

Stefan
01.03.2005, 07:29
Hm Pat, irgendwie schmuck, wie du hier gleichzeitig demonstrierst, dass ich dich falsch verstanden habe und implizit aber meine Meinung es gehe um Vorurteile über das Niveau bestätigst.
Was du da als deine persönliche Leseerfahrung schilderst ist genau das, deine persönliche Leseerfahrung. Die inhaltliche Qualität hängt deshalb keineswegs tätsächlich ursächlich mit der Publikationsform zusammen.

Ein ganz anderer Aspekt beim Herausrücken des Heftromans aus der öffentlichen Wahrnehmung ist übrigens dessen Präsentation im Handel, die man keineswegs vernachlässigen sollte. Die Dinger kosten wenig und bringen dem Händler entsprechend auch wenig Gewinnspanne. Daher lohnt sich das Anbieten von Heftromanen für den Händler vielfach nur dadurch, dass er sie in irgendeine dunkle Ecke quetschen kann, wo sie kaum wertvolle Präsentationsfläche auffressen.

Pats Reiseabenteuer
01.03.2005, 16:45
Ich weiß nicht, keiner kann mir sagen, dass "Dr Stefan Frank" mehr Niveau hat, als zum Beispiel "Middlesex" oder "Korrekturen".

L.N. Muhr
01.03.2005, 17:12
die "korrekturen" sind ja auch keine unterhaltungsliteratur. da vergleichst du äpfel mit birnen.

Pats Reiseabenteuer
02.03.2005, 22:41
Ich habe mich bei Middlesex sehr unterhalten gefühlt, ich war absolut interessiert, wie es weitergeht.

Literatur ist immer Unterhaltung, manchmal glänzend, manchmal auch nicht.

L.N. Muhr
02.03.2005, 22:45
dito. aber ob man sich unterhalten gefühlt hat oder ob ein werk spezifisch zur unterhaltung verfasst wurde, sind zweierlei dinge.

Pats Reiseabenteuer
03.03.2005, 12:17
Wozu denn sonst? Literatur ist zur Unterhaltung gedacht. Das sollte sich jeder Autor dreimal einprägen. Schön, wenn der Autor dann noch eine Botschaft unterbringen kann, dem Leben an sich auf der Spur kommt, der Leser noch was lernen kann, der Text originell verfasst ist, einprägsame Sätze dabei sind und die Geschichte die Phantasie des Lesers anregt.

L.N. Muhr
03.03.2005, 13:12
neben dem unterhaltungsaspekt gibt es auch den weltanschaulichen und den wissensvermittelnden aspekt. und das ist der knackpunkt: unterhaltungsliteratur wird ausschliesslich zur unterhaltung geschrieben. die anderen, z.b. hier erwähnten werke, werden dies nicht.

literatur grundsätzlich nur auf unterhaltung zu reduzieren, wird dem medium ganz und gar nicht gerecht. unterhaltung ist nur einer von vielen möglichen aspekten. frag doch mal kafka oder joyce, ob sie den leser unterhalten wollten oder was ihre intention war.

Pats Reiseabenteuer
03.03.2005, 16:51
Bei Kafka, auch wenn ich mit ihm auf Kriegsfuß stehe, bin ich mir sicher, er wollte tatsächlich auch unterhalten.

Wissen ist natürlich ein Stichwort.

Mit offenen Weltanschauungsbüchern habe ich da so meine Zweifel. Meistens geraten sie zu einer Buchstabenwüste. Dann funktioniert das mit dem Zeigen der Weltanschauung nicht so richtig. Quäl mich doch durch kein Buch, nur um mich von einem Autoren belehren zu lassen, wie ich die Welt zu sehen habe.

Wenn der Stoff nicht unterhält, dann nutzt auch didaktische Vorhaben eines Autors nicht viel. Können wir uns darauf einigen?

FilthyAssistant
03.03.2005, 17:09
Bei Kafka, auch wenn ich mit ihm auf Kriegsfuß stehe, bin ich mir sicher, er wollte tatsächlich auch unterhalten.

Wissen ist natürlich ein Stichwort.

Mit offenen Weltanschauungsbüchern habe ich da so meine Zweifel. Meistens geraten sie zu einer Buchstabenwüste. Dann funktioniert das mit dem Zeigen der Weltanschauung nicht so richtig. Quäl mich doch durch kein Buch, nur um mich von einem Autoren belehren zu lassen, wie ich die Welt zu sehen habe.

Wenn der Stoff nicht unterhält, dann nutzt auch didaktische Vorhaben eines Autors nicht viel. Können wir uns darauf einigen?
nö. gibt ja auch fachbücher, da is nix mit weltanschauung. und auch nix mit unterhaltung, da muss man sich teilweise erst recht quälen. und trotzdem macht es sinn, die zu lesen, sonst kann man sein(e) prüfung/seminararbeit/hausarbeit/referat/diplomarbeit vergessen. denn das wissen ist ja da, und die wissensvermittlung einzige intention des autors. also hat das buch seine daseinsberechtigung, und der autor seinen job gut gemacht, weil sein didaktisches vorhaben erfüllt...

Pats Reiseabenteuer
03.03.2005, 18:17
Ich habe Sachbücher mal außen vor gelassen, das Statement bezog sich nur auf Belletristik, aber moderne Lernforschung belegt: Wenn es Spaß zu lesen macht, ist der Lerneffekt deutlich größer. Man kann vieles sehr spannend darstellen. Das ist die Aufgabe eines guten Fachautors.

L.N. Muhr
03.03.2005, 18:27
und wenn wir bei belletristik bleiben: nicht jedes belletristische werk dient nur oder auch der unterhaltung. trotzdem ist es belletristik.

entscheidend für eine solche einordnung kann nicht ioder kaum die wahrnehmung des einzelnen lesers sein, da die ansichten derer naturgemäss differieren. ob sich also herr reiseabenteuer amüsiert oder gelangweilt hat und herr muhr auch oder auch nicht, ist absolut irrelevant.

FilthyAssistant
03.03.2005, 18:45
Ich habe Sachbücher mal außen vor gelassen, das Statement bezog sich nur auf Belletristik
achso :asdf:
na das musst du doch dazu sagen, kann man ja nicht wissen, wenn hier immer nur von "büchern" die rede is :weissnix:

Pats Reiseabenteuer
04.03.2005, 12:57
Ja, jeder definiert Unterhaltung anders. Ich bin mir sicher, dass bestimmte Sachen aber niemand als Unterhaltung betrachtet :)

Ist es immer gut, wenn man als Belletrist nicht auch für die Unterhaltung schreibt. Meistens nicht. Liest (fast) keiner, nur wenn gezwungen, dann nützt der ganze Vorsatz nicht, damit die Welt zu verändern wollen.

L.N. Muhr
04.03.2005, 13:19
Ja, jeder definiert Unterhaltung anders. Ich bin mir sicher, dass bestimmte Sachen aber niemand als Unterhaltung betrachtet :)

z.b.?

die heir debattierten romanhefte (threadthema!) können es jedenfalls nicht sein. die werden masenfach gekauft, und zwar sicher nicht aus langeweile.


Ist es immer gut, wenn man als Belletrist nicht auch für die Unterhaltung schreibt. Meistens nicht. Liest (fast) keiner, nur wenn gezwungen, dann nützt der ganze Vorsatz nicht, damit die Welt zu verändern zu wollen.

ich verstehe nicht, was du damit ausdrücken willst. kannst du den satz vllt. in einfachem deutsch und ohne doppelte verneinung der bejahung formulieren? und dann vllt. auch erklären, was das mit dem thema zu tun hat?

Mick Baxter
04.03.2005, 18:20
z.b.?

die heir debattierten romanhefte (threadthema!) können es jedenfalls nicht sein. die werden masenfach gekauft, und zwar sicher nicht aus langeweile.

Doch, warum denn sonst? Aus überbordendem Bewegungsdrang?

Pats Reiseabenteuer
05.03.2005, 16:23
Ja, die Romanhefte haben noch eine hohe Leserschaft, aber die ist zunehmend abnehmend. Am Ende dürften auch die Sci-Fi-Titel nur von älteren gelesen werden.