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Thorcus
13.11.2004, 08:05
Ich hätte gerne gewußt, ob man einen Kurs o.ä. in inken besuchen kann, da ich mich entschlossen habe, die "natürliche" Art auszuprobieren. Aber bevor ich mir jetzt zig verschiedene Sachen kaufe, die ich vieleicht gar nicht brauche oder so, würde ich gerne mich vorher informieren.

Weiß einer, ob es sowas überhaupt gibt und dann noch in Raum Frankfurt? Ich bezweifle es ja - learning by doing.

Aber trotztem wollt ich diese Frage mal stellen. Danke im vorraus für Antworten.

gruss

Ambroggio
13.11.2004, 08:43
Also ich wüsste da nix spezielles. Du könntest dich mal mir Horst Gotta in Verbindung setzen, der kommt auch aus dem Raum Frankfurt und macht glaube ich auch so 'ne Art Stammtisch und hat eeeeinige Erfahrung :)
Er postet hier auch sporadisch etwas im Forum unter dem Nick "Horst"

--> http://www.gostudio.de/

Ansonsten kannst du auch so ne Menge Hilfe hier bekommen, versuch's mal über die Suchfunktionen hier im Forum.

Der wichtigste Faktor für mich, was das analoge Inken anbetrifft, ist Papier. Auf schlechtem, saugendem Papier ist es egal mit welchem Werkzeugen ich arbeitete, sieht fast immer scheisse aus. Ich hab ziemlich gute Erfahrungen mit Bristol-Board gemacht.
Wichtig ist auch das Format. Ne ungefähre Faustregel könnte lauten, dass man generell auf größerem Format zeichnen und inken sollte, als dass es später im Druck erscheint.

Gruß
Ambro

Thorcus
13.11.2004, 10:55
Vielen Dank, seine Arbeiten find ich extrem gut. Werde mich mit ihm mal in Verbindung setzen. Danke.

ehlers
13.11.2004, 19:17
Hallo Thorcus
Ich stelle dir hier einfach mal meine Liste an Gerätschaften und Herstellern zum Inken zusammen, die ich bisher benutzt habe. Das sind natürlich jetzt mein persönlichen Erfahrungen:

Bei dem Papier schließe ich mich Ambroggio an. Und bei Papier sollte jeder selbst ausprobieren, aber leider nicht sparen. Denn den Unterschied zu "nicht so gut hergestelltem" Papier wirst du schnell mitkriegen und oftmals zu schätzen wissen(es verzeiht einem eher mal Fehler :D ) und anders gesehen ist es, wie beim Hausbau nunmal das Fundament. Doch einen Namen möchte ich dir auf den Weg geben: "Schoellershammer". Ist aber nicht leicht zu bekommen und seit einem halben Jahr suche nach einer neuem Papierdealer. Linktip: http://www.boesner.com/ (Der Shop führt allgemein eine gute Auswahl und gibt die einen guten Überblick)
Wenn du aber doch im nächsten Schreibwarenladen nachfragst, bekommst du häufig das Papier nur in grossen Bögen. Zurecht schneiden mußt du selbst.
(Was zu Hause mit einer Schneidematte, Alulineal und Stift, Cutter(Skalpel), und Ruhe auch nicht weiter dramatisch ist) Sonst fragt mal im nächsten Kopieshop, ob irgendwer eine Schneidemöglichkeit hat, die du kurzmal nutzen darfst.

Bei Tusche nehme ich Winsor&Newton Zeichnertusche oder auch Rohrer&Klinger. Viele schwören auch auf Pelikan Scriptol, muss jeder selbst entscheiden. Auch wieder eine Preisleistungsverhältnisfrage.
Ich glaube, ich leide unter ein schlechte Realschulkunstunterricht-Trauma, deswegen mein Abstand zu Pelikan Scriptol :( .
Ein weiterer Tip(denn ich aus dem Hause "IPP" habe. Stand mal in der "Splash!", glaube ich), ein wirklich simpler Tip, ich muss dazu sagen manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Also wenn du die Tusche direkt aus dem Tuschglas aufnimmst, verlierst du, mit stetigem benutzten des Glas und Rand und mit dem Schrumpfen des Inhaltes, die Kontrolle über Alles. Deshalb ist es besser, du nimmst dir den Deckel einer gewöhnlichen Filmdose. Mit einer Pinpette,(Rohrer&Klinger Tusche beinhaltet eine, sicher Scriptol Pelikan auch :rolleyes: ) füllst du dir die Tusche in den Deckel. Somit hast du bessere Kontrolle über die Aufnahme der Tusche auf deinen Pinsel oder Feder, weniger Tusche an den Fingern, als auf dem Papier, deine Pinsel leben länger, allgemein ist es übersichtlicher. ich habe mal in der Apotheke angefragt und weil die Apothekerin ziemlich nett war, konnte ich ihr zwei Glaspinpetten für´nen Euro abkaufen.

Als Pinsel nutzte ich Rotmarder Pinsel (Grösse: #1,#2,#3,#8), doch auch mit den günstigeren Synthetics habe ich gute Erfahrungen gemacht. Bei Federn ist das Angebot so reichlich, doch zum Glück sind die Spitzen nicht so teuer.
Ein weterer Tip, fällt erneut unter der Kategorie:"Manchmal steht, man sich nur Selbst im Wege". Vielleicht kennst du es, du zeichnet so rum, dein Stift schrumpft vor sich hin und dann fällt dir auf. Mh, der Stift liegt angenehm in der Hand. So etwas kürzer der Stift ist entspannter zum Zeichnen :kratz:. Und was für den Bleistift gilt, wirkt sich meiner Meinung nach auf auch beim Pinsel oder Feder aus. Wenn du neue Pinsel oder Federhalter kaufst sind die je nach Hersteller bedingt "lang", das hat auch seinen guten Grund den jeder Benutzer ist nunmal verschieden und einige Maler greifen den Pinsel weiter hinten an, wegen dem Schwung. Jeder, wie er/sie/es es mag. Ich habe ein besseres Gefühl und eine bessere Gewichtauslagerung des Pinsels und des Federhalters, wenn er nicht so lang ist. Somit säge ich soweit, wie ich denke das Ende ab und mit Schmergelpapier runde ich die Sache ab. Solltest jedoch darauf achten, insbesondere bei Federhalter, das sie aus massiven Holz bestehen.

Desweiteren sind zum Ausbessern sind Fineliner ziemlich gut. Allgemein benutzen die Meisten Rapidographen oder auch ISOgraphen genannt (ein Link: http://www.rexart.com/rotring_rapidograph.html). Diese Stifte sind ursprünglich für technische Zeichnungen entwickelt wurden. Die Kosten entsprechent, doch es lohnt sich sicher. Günstiger geht es weiter mit dem guten, alten "edding 1800". Gutes Schwarz und gute Kontrolle, wasserfest.
Dann gibt es "Copic"-Fineliner und von Faber-Castell PITT Artist pen-Serie.

Ansonsten ist ein gutes Lineal nötig mit einer "Tuschkante" (Das Lineal darf nicht komplett auf dem Papier liegen, es sollte eine abgeschräckte Kante haben, damit dir die Tusche nicht unter das Lineal kriecht. Oder deine gerade gezogene Linie zerreißt, wenn du das Lineal wegnimmst.)
Desweiteren habe ich immer Papiertaschentücher oder Klopapierrolle anbei liegen. Ist immer nötig zum Abtrocknen der Pinselspitze und bei Zuvielaufnahme von Farbe. Und ein Glas mit Wasser an der Seite zum Auswaschen und Verdünnen. Nie die Pinsel über Nacht im Glas kopfüber stehenlassen. Vielleicht noch zum allgemeinem sauberen Arbeiten, lege ich mir oft ein Papierstück unter den Handbahlen und allgemein beim Inken. Dadurch verwische ich weniger mit meinem Schweiss oder mit der rauhen Hautoberfläche und so bleibt die Zeichnung verschonter. Gerade weil es noch Graphit ist, und hängt davon ab, wie sehr dick vorher aufgetragen wurde.
Sehr angenehm sind auch zwei Lichtquellen (Zwei Schreibtischlampen) für deinen Tisch. Versetzt angeordnet, steht deine Zeichnung immer im guten Licht. Und du inkst nicht im eigenen Schatten.

Weiter ist noch wichtig "Weiss". Wo Schwarz ist gibst auch Weiss. Ich rede von Deckweiss oder "weisser" Tusche. Die brauchst du zum Ausbessern, Highlights setzten und für bestimmte Effekte. Da gibt es einige Anbieter oder anderem auch Pelikan :rolleyes:, oder du nimmst, wie ich Gouche`-Farbe, ich glaube auch Temprafarbe genannt, gibt es in jedem Künstlerbedarf laden und ist in den verschiedensten Farben so auch in Weiss erhältlich. Mit sauberen Wasser wie erwünscht verdünnen. Ich mache das ebenfalls in einem Filmdosendeckel.

Zum Schluss noch einen Linktip: http://www.kubertsworld.com/
Der Name sollte dir bekannt sein und seine Seite ist sicherlich interessant für Dich.

Ich hoffe einige Tips davon, sind hilfreich und ich erwähne nochmal, das ist meine persönliche, bisheriges Fazit. Bei Nebenwirkungen bitte wenden Sie sich bitte an den nächsten Kunstlehrer oder an Ihrem Schreibwarenladen ihres Vertrauen, sowie an das Comicforum :D .

MfG
ehlers

Thorcus
13.11.2004, 19:51
Wow, vielen, vielen Dank für diese ausführliche, persönliche Erfahrungs-Bericht"erstattung". Die Links werde ich mir gleich ansehen. Ich war mal auf einer Seite, da waren endlos viele Federn mit zig verschiedenen Spitzen angeboten. Schön wenn man viel Auswahl hat ->wen man Ahnung hat^^.

Danke dir nochmal für die Zeit.Sehr informativ und auch hilfreich.

Ich habe hier in der NÄhe einen großen (wohl bekannten) Schreib/kunstlade. Frag mich bitte nicht nach dem Namen - hab ihn nur mehrmal in Foren gelesen.

Da nehm ich mir Zeit und Geld!!! mit und mal sehen mit was ich nach Hause komme, hey, vieleicht ist es ja ein "Pelikan" :D

So ich werd mich nun an die Links machen...daaaanke.

gruss