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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Habe Probleme beim Inken !



Joachim_Horn
13.08.2004, 01:10
Hallo Ihr Lieben!

Kann mir jemand Tips zum Tuschen geben. Ich bekomme es immer noch nicht in den Griff. Habe Aussicht auf Festanstellung als Comiczeichner. Meine Skizzen haben denen gefallen, doch die getuschten Sachen ließen zu wünschen übrig. Das weiß ich auch. Mit Feder komme ich nicht klar. Ich benutze Fineliner, Eddings 0.5 und 1.0 sowie TK-Stifte. Die Dinger sind bei großen Ovalen und dynamischen an und abschwellenden Linien nicht gerade der Bringer, haben keine besondere Spurtreue.

Wie scannen und vorbehandeln: Ich verwende massig Zeit, um ausgefranzte Linien zu retuschieren. Der Photoshopfilter (Kanten betonen) mit Glättfunktion hift nur bedingt. Zuerst stelle ich die Gradation ein, ist das ok?

Noch ne Frage: Wenn ich mir den Mr. Bean oder Power Puff Girls Comic auf Super RTL so anschaue, vermute ich ein Vektorenprogramm wie Freehand oder Illustrator bei der Fertigung. So sauber und geometrisch kann doch keiner tuschen, oder?

So, das war's.

Vielen Dank vorab, mfg, JO

Der Golem
13.08.2004, 01:39
Noch ne Frage: Wenn ich mir den Mr. Bean oder Power Puff Girls Comic auf Super RTL so anschaue, vermute ich ein Vektorenprogramm wie Freehand oder Illustrator bei der Fertigung. So sauber und geometrisch kann doch keiner tuschen, oder?

Jo,
ich fürchte das gibt es schon, die Erstellung in einem Grafikprogramm ist meist zu zeitaufwendig...das magische Wort heisst PINSEL. Er ermöglicht die dynamischen, eleganten Linien die Du bestimmt meinst. Kurvenlineale sind auch eine grosse Hilfe.

Hier findest Du vielleicht mehr drüber:
http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?threadid=29523

Falsches Papier könnte Ursache für die ausgefransten Linien sein, ist das Papier zu rauh »bluten« die Fineliner oft wie olle Filzstifte. Glatterer Zeichenkarton kann da Abhilfe schaffen. Fineliner mit Pigmenttusche schneiden da auch besser ab. Vorsicht: Billige Fineliner verblassen bzw. werden braun. Ansonsten: Nicht alles was auf dem Computerschirm in 200%tiger Vergrösserung sichtbar ist, findet man auf dem Endprodukt wieder....

Rainer :angel:

JoKeRcologne
13.08.2004, 08:30
Nicht alles was auf dem Computerschirm in 200%tiger Vergrösserung sichtbar ist, findet man auf dem Endprodukt wieder....


lol ...so ein krankhafter Fusselsucher bin ich manchmal auch. :p


'N glatten Zeichenkarton (Bristol) verwende ich ebenfalls das hielft sehr.
Dazu verwende ich Lumocolors (wasserfset-lichtecht) von Staedtler. Ich mag es nicht das Papier zu zaghaft anfassen zu müssen nur weil die Tusche sich lösen könnte :rolleyes: !!!


PL

Spong
13.08.2004, 10:47
Ich bin selbst auch nicht der Ink-Osho, aber ich kenne ein paar Leute, die es sind. Daher versuche ich mal deren Tipps weiterzugebe:

1. erweitere dein Spektrum noch um einen 0,7 und einen 0,3. Gerade wenn du grösser arbeitest (A3) kannst du den 0,7 gut brauchen. Schreib/zeichne sie ein bisschen runter, und versuche die Dynamik, die dann durch die unregelmässige Abriebe der Spitze entsteht, so gut du kannst zu beherrschen. Bei guter Beherrschung kannst du mit einem 0,7er alles zwischen fetten Panelrahmen und feinsten Haarlinien umsetzen.

2. Wenn du eine sichere Hand hast, solltest du mal probieren, eine Pinselstift zu benutzen (Pentel GKTP oder so ähnlich, wird von Craig Thompson ebenso verwendet wie von Geier und einigen der Weissblech-Zeichner), der hat Dynamik quasi eingebaut, man braucht nur eine WIRKLICH routinierte Hand. Guckstu auch

http://www.comicforum.de/archive/index.php/t-63605

Karl Nagel
13.08.2004, 11:00
von Hahnemühle gibts Klasse Papier in A4 und A3 als "Federzeichenblock". Das Papier erinnert an das von US-Comicoriginalseiten und blutet überhaupt nicht.

Ein guter Pinsel und bedingt auch ein Pinselstift (zuviele Sorten, bei denen die Spitze völlig unzuverlässig ist...) sind natürlich enorm dynamischi in ihrer Linienführung, aber das falsche Instrument, wenn man ihn ohne vorherige Kenntnisse man an einem konkreten, aktuellen Projekt einsetzt. Es erfordert schon eine gewisse Übung, um genau die Striche hinzukriegen, die man im Kopf hat. Am Anfang ist's echt grausam - für jeden! - und mancher Ungeduldige hat nach den ersten Wochen schon aufgegeben mit der Begründung "Pinsel liegt mir nicht!". Na, liegt wohl am Anfang niemandem... man ackert sich durch oder eben nicht...

Gute Stifte (ich benutze rotring XOZOX graphic) sind in so einer Situation sicher vorzuziehen. Notfalls muß man eben dynamische Striche mehrmals ziehen und dann ausfüllen. Sauarbeit... Oder ne kombination von Stiften und Pinsel. Letzteren setzt man eben zu Anfang nur an Stellen ein, die man schon pinseltechnisch beherrscht. Ansonsten zeichnen eh nur die wenigsten Puristen alles mit dem Pinsel.

clevershitter

Joachim_Horn
13.08.2004, 23:01
Hi,

danke für Eure Infos.

Die genannten Threads haben mir gezeigt, daß jede Technik etwas für sich hat und der Kasus Knacktus doch wieder in der Übung liegt.

Glattes Papier franzt den Strich nicht aus, ist beim Tuschen oder Finelinern aber eine Art Glatteis, daß man beherschen muß. Der Stift verhält sich auf glattem Untergrund wie ein abgefahrener Reifen, wenn man keine ruhige Hand hat.

Dann werde ich mal weiter zeichnen.

Grüße, JO