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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mp3 vs. Musikindustrie



Chasmon
05.06.2004, 14:05
Sicher habt ihr schon davon gehört - man kommt ja auch nicht mehr an Meldungen vorbei...
Die Musikindustrie hasst Mp3. Sie will das Format vom "Markt" verbannen. Eine der Hauptmaßnahmen ist das DRM (Digital Rights Managment). Sprich es ist dem Benutzer möglich sich Mp3's zu ziehen die einen schlüssel enthalten des es ihm erlaubt sie anzuhören und auch bis zu 3 mal zu kopieren. Problem dabei ist, dass eine solche Mp3 die Wahnsinnsqualität von 128kbit/s hat und mehr als einen Euro kostet. Ein weiteres Problem ergibt sich wenn man seinen Computer einmal formatieren möchte. Denn die heruntergeladene Mp3 läuft nur auf diesem Computer mit genau dieser Installation von XP. nach dem formatieren ist die Mp3 nutzlos.

Nun - warum das alles. N*pster, Morphe*s, Kaza* und Kaza* lite haben die Musikindustrie (so sagt zumindest die Musikindustrie) um rießge Summen geprellt. Sicher irgendwas muss die Musikindustrie dagegen tun dass Lieder geklaut werden. Doch ich meine dass hier jemand den falschen Weg einschlägt. Kürzlich mal in So*lseek, oder em*le reingeschaut? Abertausende Nutzer tummeln sich dort und tauschen was sie in die Finger bekommen. Von bezahldiensten lassen die meisten dort wohl die finger da sie wie oben angesprochen zu teuer sind und keine ausreichende qualität bieten.

Vor einiger Zeit hab ich beim Choas Computer Club gelesen, dass die Industrie daran schuld wäre, dass Mp3 so populär wurde. Denn sie haben ihre chance verpasst in den digitalen Markt einzusteigen. Ich dachte mir sofort dass diese Aussage wohl etwas radikal ist und das wohl auch die nutzer dran schuld sind - vorallem die nutzer.
das war vor einigen monaten. jetzt denke ich anders. Denn immer dort wo eine Regelung fehlt machen findige Köpfe eigene lösungen - die nicht einmal so schlecht sind. Die Warez-Szene (wenn man verallgemeinert) ist soweit ich das beurteilen kann verdammt gut organisiert. Sie ist wie ein Geheimbund dessen ergebnisse jedem zugänglich gemacht werden. Es wird sehr auf Qualität geachtet, auf Schnelligkeit und vorallem Benutzerfreundlich. Und das soll jetzt nach Meinung der Herren Musikindustrie schlecht sein?

Ich glaube dass das gar nicht so schlecht ist. Die Musikindustrie sollte sich ein paar scheibchen abschneiden. Das können sie sogar noch besser! Die Industrie hat es in der hand wann ein Album erscheint. wenn zum Beispiel ein Album zeitgleich zur veröffentlichung im laden auf einer Internetseite zum kostenpflichtigen (aber billigen ) download angeboten würde - wer würde sich nicht die platte ziehen anstatt in den laden zu fahren. Für meinen geschmack sollte ein lied 25 cent kosten und 320 kbit/s haben. das ist eine ziemlich gute qualität - jedoch nicht annähernd cd qualität. Schließlich muss der Kunde seine Mp3's ja auch noch brennen. Er würde dann noch den rohling zahlen (und die zugegeben geringen kosten für einen brenner). Im Moment sieht es übrigens so aus:
- 128 kbit/s mp3's = mittelmäßig schlechte qualität
- kosten für das herunterladen und brennen eines Albums sind leicht höher als die Kosten für ein Album das man im Laden kauft - wobei man dort noch ein Booklet bekommt und die audio qualität erheblich höher ist.

So könnte man sich eine heile welt vorstellen - was aber macht die musikindustrie? sie versucht mit allen mitteln das mp3 format und die tauschbörsen zu bekämpfen. das muss doch wahnsinnig viel geld kosten...
warum kommt die musikindustrie nicht auf die idee ein eigenes format zu entwickeln? eine eigene technik lieder in digitaler form zu vertreiben? vermutlich ist es billiger das ganze zu bekämpfen...
Meiner Meinung nach aber wird - solange die Musikindustrie gegen warez-szene kämpft - diese nur noch stärker. Wer läd sich denn für einen euro eine schlechte mp3 runter wenn er sie woanders kostenlos in besserer qualität bekommt - und vorallem schneller und einfacher.
Die Musikindustrie begeht hier einen großen Fehler. Es gab irgendwann mal ein prinzip: wenn du deinen feind nicht besiegen kannst dann verbünde dich mit ihm. Ähnlich wird es mit hackern gemacht - die werden manchmal von Firmen angeworben die dann firewalls und antivirenprogramme von diesen leuten programmieren lassen (weil know how eben doch wichtig ist).
Stattdessen verkrault die Musikindustrie millionen von Käufern die sie irgendwann nicht mehr zurückgewinnen wird.


Das ist meine meinung - was haltet ihr von der ganzen geschichte?

QBorg
05.06.2004, 14:13
Ich hatte vor ein paar Jahren mal ein Gespräch mit einem der Entwickler von Mp3... er erzählte mir, dass sie, nachdem sie dieses Kompressionsverfahren entsprechend fertig entwickelt hatten, dies auch der Musikindustrie vorgestellt haben und auf die Möglichkeiten des digitalen Vertriebs und auch DRM als zusätzlich noch zu implementierendes Feature angedacht war.
Die Vertreter der Labels haben das nur als Spielerei abgetan und haben sich nicht die Bohne dafür interessiert...

... und nun müssen sie mit den Konsequenzen ihrer eigenen Kurzsichtigkeit leben. Pech gehabt!

Ich habe keinerlei Mitleid mit der Musikindustrie, wer Innovationen schlicht und ergreifend verpennt, der hats nicht besser verdient.

Achja, in dem Zusammenhang würd ich noch auf die Aktion "50 Cent und gut (http://www.heise.de/ct/50-cent/)" der C't hinweisen. Das Lied ist zwar nicht mein Geschmack und die Bezahlmethoden sind auch nicht das Gelbe vom Ei, aber ich denke, hier sollte einfach mal ein Exempel statuiert werden, dass nicht jeder Mensch, der Mp3s auf der Festplatte hat, gleich ein Grossverbrecher ist, der mit Massenmördern gleichgesetzt wird (wie´s ja die Musik- und Softwareindustrie immer so gerne macht).

Marko
05.06.2004, 17:19
...für meinen geschmack sollte ein lied 25 cent kosten und 320 kbit/s haben. das ist eine ziemlich gute qualität - jedoch nicht annähernd cd qualität. Schließlich muss der Kunde seine Mp3's ja auch noch brennen. Er würde dann noch den rohling zahlen (und die zugegeben geringen kosten für einen brenner). Im Moment sieht es übrigens so aus: 128 kbit/s mp3's = mittelmäßig schlechte qualität...

Als leidenschaftlicher mp3-Fan habe ich zwei Fragen:

1. Wieso sind für Dich 320 kbit nur "ziemlich gute Qualität"? Was für Musik hörst Du, die eine NOCH geringere Kompression braucht?

2. Warum hast Du alle Namen von Tauschbörsen in Deinem Beitrag zensiert? Oder hat das das cf gemacht? Darf man Tauschbörsen-Namen nun nicht mal mehr erwähnen? :confused:



Ich habe keinerlei Mitleid mit der Musikindustrie, wer Innovationen schlicht und ergreifend verpennt, der hats nicht besser verdient.

Genauso sehe ich es auch.

Briareos
05.06.2004, 17:45
2. Warum hast Du alle Namen von Tauschbörsen in Deinem Beitrag zensiert? Oder hat das das cf gemacht? Darf man Tauschbörsen-Namen nun nicht mal mehr erwähnen? :confused:
Das war von Chasmon - bei vom CF zensierten Worten ist jeder Buchstabe mit Sternchen belegt.

Ich weise darauf hin (obwohl es eigentlich selbstverständlich ist), daß keine Adressen zu Seiten mit illegalen Inhalten gepostet werden dürfen und auch Beschreibungen diesbezüglich ("schaut mal bei Google unter **** nach") auf dünnem Eis sind. Andererseits dürften die ganzen Tauschprogramme ziemlich bekannt sein und solange der Thread nicht im Austausch von Tipps endet wo man was am besten ziehen kann halte ich eine "Verschleierung" für überflüssig.

kylennep
05.06.2004, 18:04
Btw.: Splasmusik (mit k). ;)

L.N. Muhr
05.06.2004, 18:09
..aber ohne h? ;)

wir stellen fest: bis jetzt keine neuen ideen, konzepte und meinungen in dieser debatte, nur das altbekannte und -zerkaute. die kiste steckt wirklich ganz schön fest.

allerdings könnte ein cleverer mensch ja mal den thread zu splashmusik verschieben, oder? ;)

Säbelzähnchen
05.06.2004, 18:42
1. Wieso sind für Dich 320 kbit nur "ziemlich gute Qualität"? Was für Musik hörst Du, die eine NOCH geringere Kompression braucht?
Das würde mich auch interessieren. Ich kann teilweise nichtmal einen Unterschied zwischen CD und 128 kbit/s hören.

Briareos
05.06.2004, 18:44
Ich höre bei meinen alten MP3s, die mit 128 kbit/s komprimiert wurden schon Unterschiede, vielleicht war vor 5 - 6 Jahren der Codec noch nicht optimiert. Ansonsten reichen aber 160 - 192 mMn völlig aus.

Marko
05.06.2004, 18:53
Ich komprimiere Pop und ähnliches mit 128 kbit, reicht völlig, selbst auf einer guten Anlage. Metal und Klassik komprimiere ich mit 192 kbit, da hier die 128er doch öfters mal fizzeln in den Höhen.

Chasmon
05.06.2004, 21:52
1. Wieso sind für Dich 320 kbit nur "ziemlich gute Qualität"? Was für Musik hörst Du, die eine NOCH geringere Kompression braucht?

2. Warum hast Du alle Namen von Tauschbörsen in Deinem Beitrag zensiert? Oder hat das das cf gemacht? Darf man Tauschbörsen-Namen nun nicht mal mehr erwähnen? :confused:


1. zugegeben am Anfang hab ich bei 128 kbit/s den Unterschied zur CD auch nicht gehört. mittlerweile hör ich ihn bei 320 kbit/s owohl ich a) keine ahnung von music hab b) ich leider auch nicht so ganeu erklären kann worin genau der Unterschied liegt - es ist einfach ein bischen anders. Aber es gibt ihn. :)
und warum ich das brauch ? stört manchmal ein bischen - ist aber mehr so'n qualitäts-fimmel von mir. kennt ihr doch bestimmt auch - der neue computer muss der beste auf dem markt sein - das comicheft muss unberührt und vollkommen ohne knitterfalten sein...
hmm aber vieleicht habt ihr recht und ich bilds mir nur ein. Aber da meine festplatte groß genug ist ist es doch egal ob ich meine Mp3's mit 128 oder 320 rippe - meinen cd's macht das auch nix *glaub*

2. Ich hab die Namen deswegen "verschlüsselt" damit hier keiner sagt "der verführt die leute die programme auszuprobieren." das will ich auch gar nicht. ich wollte bei den fakten bleiben. und wer die programme kennt der weiß wie sie normal geschrieben werden und benutzt sie vermutlich auch. es gibt aber keinen grund jedem zu offenbaren wo es was gibt oder?

@ Qborg - richtig. das wollte ich auch noch sagen habs dann aber ganz vergessen...
Also ich find die Aktion ist auf jeden Fall mal ein guter Anfang und ich bitte euch da mitzumachen. Es kost nicht viel und ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist imop mehr ein Zeichen zu setzen als wieder zu meckern "nänänä immer noch zu teuer - sche** lieder nänänä"

Jähling
05.06.2004, 23:45
Kommt auf die Quelle an. Ich habe ein paar neuere CDs (nichts mit Kopierschutz, alles ganz brav) mit 192 kbit kopiert, und sie klangen fürchterlich - aber bei den meisten reichten 160.

Ich denke auch, daß die Musikindustrie eine Riesenchance verpaßt. Nicht zum ersten Mal. Erst waren die CD-Verleihe schuld, jetzt die Tauschbörsen. Immer die anderen.
Dabei haben Musiker, die Gratis-Hörproben auf ihren Webseiten gepostet haben, immer wieder betont, daß dadurchn icht nur der Verkauf der aktuellen Alben anbgekurbelt wurde, sondern auch aller früheren. (z.B. Janis Ian auf www.janisian.com ) Vielleicht wollen die großen Labels das gar nicht? Vielleicht wollen sie nur mit ihren aktuellen Platten in die Charts, weil das mehr Aumerksamkeit bringt als mehrere gut verkaufte Alben, möglichst noch von einer früheren Plattenfirma des Künstlers? Vielleicht wollen sie auch nur wieter die Preise bestimmen können? Weiß noch jemand, daß der Hintergedanke bei der versuchten Voll-Umstellung auf CD anfang der Neunziger war, die Preise pro CD auf 50 DM anzuheben, wenn's gut läuft?
Die blockieren ja nicht nur die Tauschbörsen, sondern auch den legalen Austausch. Das kann doch nicht nur Dummheit sein! Die müssen doch Gründe haben!

Chasmon
06.06.2004, 10:55
Mir ist grad was eingefallen. Ist es eigentlich Musikern möglich (soweit sie aus den Verträgen kommen) ihre Musik selbst über das Internet zu vertreiben? Ich denke mal das es ein rießen Kostenaufwand ist eine Platform zu erstellen auf der sowas möglich ist. Aber das könnte je eine Firma übernehmen die dann die Platform für 500 Musiker stellt. Das wäre insofern für die Musiker von Vorteil dass sie dann fast einen reingewinn haben und keine 2 cent pro lied.
Kennt sich da jemand aus von euch ? gibts dann probleme mit der gema oder sowat?

Apropos Cd's ich kann mich erinnern als ich so 14 war - da kostete eine Cd zwischen 15 und 20 DM. das war mal so ne phase da waren die echt billig. was kosten sie jetzt? ich hab schon lange keine mehr gekauft - ich vermute mal 15-20 € oder?

Desweiteren finde ich dass Bands die schon verdammt reich sind (Metallica, Robbie Williams, etc.) bzw Bands bei die schon gar nicht mehr existieren und bei denen vermutlich nur noch die hinterbliebenen tantiemen bekommen ihre songs kostenlos verteilen könnten. zumindest einen teil davon. Oder wer will mehr geld haben als er in einem leben ausgeben kann? Besonders von Metallica war ich damals sehr enttäuscht als sie sich so über N*pster aufgeregt haben. aber egal. Übrigens Napster soll in Uk starten... stand in der C't - hab den artikel aber nicht ganz gelesen.

Jähling
06.06.2004, 13:04
Geht leider nicht ohne weiteres, das hat Janis Ian in einem ihrer Essays ganz gut beschrieben (als ein Beispiel für die Verderbtheit der Industrie). Bei normalen Verträgen hat die Plattenfirma den Daumen auf den Vervielfältigungsrechten sogar bei Aufnahmen, die gar nicht mehr erhältlich sind (in dem Fall wollen sie verhindern, daß irgendjemand anders damit Geld verdient, etwa die Musiker). Wenn also jemand das könnte, wären es die Labels.
Es sei denn, die Musiker hätte sich die Rechte ausdrücklich gegenüber ihren Labels gesichert (die ganz großen können das), oder sie hätten sie eh selbst veröffentlicht (das können auch die kleineren, nur für den Vertrieb müßte man sorgen). Einige Bands bringen auch unveröffentlichte Demos (z.B. They Might Be Giants) oder Live-Aufnahmen (z.B. Rickie Lee Jones) ins Netz, an denen die Labels noch nicht die Griffel haben. Manche Verträge verbieten aber sogar das.

Jähling
06.06.2004, 13:12
Ich weiß leider nicht mehr wo, aber irgendwo gab es im Netz eine Liste mit Bands, die den Austausch von Live-Bootlegs erlauben/nicht erlauben (Die haben sich dioe Mühe gemacht, nachzufragen.). Auch da gibt es Abhängigkeiten. So hat Bill Frisell verlauten lassen, daß er gerne würde, aber nicht kann, denn die Plattenfirma hat die Rechte an allen Aufnahmen seiner Musik, die veröffentlicht werden, und das schließt intererssanterweise auch die semi-legalen Bootlegs ein. Privataufnahmen seien aber okay.

Säbelzähnchen
06.06.2004, 16:39
Kommt auf die Quelle an. Ich habe ein paar neuere CDs (nichts mit Kopierschutz, alles ganz brav) mit 192 kbit kopiert, und sie klangen fürchterlich - aber bei den meisten reichten 160.
Komisch, ist mir wirklich noch nicht aufgefallen. Werde mal einen direkten Vergleich starten.

Chasmon
06.06.2004, 17:37
Jähling: danke für die Infos - kann ich mal bei einer Stammtischdiskussion verwenden ;) vorallem aber ists sehr interessant.
Hab gar nicht gewusst dass die musikindustrie sooo schlimm ist - das sie schlimm ist wusste ich - aber ...
so ich verzieh mich jetzt mal in meine stammkneipe - war seit 5 tagen nicht mehr vor der tür....

L.N. Muhr
06.06.2004, 18:00
Desweiteren finde ich dass Bands die schon verdammt reich sind (Metallica, Robbie Williams, etc.) bzw Bands bei die schon gar nicht mehr existieren und bei denen vermutlich nur noch die hinterbliebenen tantiemen bekommen ihre songs kostenlos verteilen könnten.

mit dem gleichen recht könntest du fordern, dass das geld verstorbener an irgendwen verschenkt wird. oder dass dein privatvermögen mit der behauptung, du habest nun genug, an andere verteilt wird.

ebenso wie geld und ware ist auch kunst eigentum - geistiges eigentum. wie willst du denn definieren, wann eine band "verdammt reich" ist? einen menschen zwingen zu können, geld abzugeben, nur weil er es hat, bedeutet alle emnschen dazu zwingen zu können. das ist der gleichheitsgrundsatz.

was ein mensch mits einem eigentum anstellt, bleibt nun einmal ihm überlassen. das würdest du dir für dein eigentum auch wünschen.

Mick Baxter
06.06.2004, 19:02
Mir ist grad was eingefallen. Ist es eigentlich Musikern möglich, ihre Musik selbst über das Internet zu vertreiben? Ich denke mal das es ein riesen Kostenaufwand ist eine Platform zu erstellen auf der sowas möglich ist. Aber das könnte je eine Firma übernehmen die dann die Platform für 500 Musiker stellt. Das wäre insofern für die Musiker von Vorteil dass sie dann fast einen reingewinn haben und keine 2 cent pro lied..
Erstens muß der Betreiber einer solchen Plattform für die GEMA-Gebühren aufkommen, zweitens: wie rechnest du "Reingewinn"? Außer bei billigen Live-Bootlegs entstehen ja hohe Kosten bei der Aufnahme der Songs (bis zu 10.000 € pro Lied - ist natürlich sehr von der Musikrichtung abhängig). Da müssen die schon sehr oft runtergeladen werden, bis das erste reale Einkommen verzeichnet werden kann.

Jähling
06.06.2004, 21:55
Nicht, wenn es sich etwa um ältere Stücke handelt, die regulär vielleicht nicht mal mehr zu kriegen sind. Das war Ians Vorschlag: die Stücke haben ihre Kosten entweder schon eingespielt oder werden's, wenn sie nur in den Kellern ihrer Firmen vergammeln, nie tun. Die Idee war, dann könne man genausogut den ganzen Kram für wenig Geld (damit die Betriebskosten für den Service und natürlich die GEMA-Gebühren gedeckt werden) ins Netz packen.
Der Gewinn darüber hinaus wäre dann der Werbeeffekt, denn erstens wäre die Musikindustrie plötzlich eins ihrer Imageprobleme los, und zweitens könnten Fans dann auf Schätze stoßen, deren neuere Sachen sie dann ggf. nachkaufen (und das passiert eben doch).
Die Idee war natürlich viel zu vernünftig, um jemals umgesetzt zu werden. (Und die derzeitigen Pay-per-every-third-view-Modelle halte ich nicht mal für annähernde Schritte in der Richtung, die sollen ja wohl eher ganz vom mp3-Hören abschrecken).

Noch zu L.N.Muhr: Stimmt, wenn die Leute nicht wollen, daß man ihre Musik hört, ohne vorher dafür bezahlt zu haben, kann man sie nicht dazu zwingen, es doch zu wollen. Ich respektiere es auch, wenn Leute wie Mariah McKee auf ihren Websites darum bitten, die CD nicht zu downloaden, sondern zu kaufen. Aber wenn sie deswegen ihre Fans verklagen, kann mich auch niemand zwingen, mein Naserümpfen zu unterlassen. Damit geben sie das Signal, daß ihnen die Verkäufe wichtiger sind als gehört zu werden, und dann kann ich sie als Band auch nicht mehr ernstnehmen.
ALLE ernstzunehmenden Rockmusiker, die ich kenne, haben als Jugendliche mehr Musik gehört, als sie sich leisten konnten, und wenn sie das Internet gehabt hätten, hätten sie sich halt da bedient, statt aus dem Radio mitzuschneiden oder Platten zu überspielen. Ziemlich viele haben sich ihre erste Gitarre geklaut. Keine Ahnung, ob Metallica DAS gemacht haben, ist mir auch ziemlich egal, aber wenn sie kein Verständnis dafür haben, daß echte Rockfans die Musik auch dann hören wollen, wenn sie sie sich nicht leisten können, hat das m.E. nichts mehr mit Rock'n'Roll zu tun.
Mein persönliches Fazit: Metallica-Aufnahmen kommen mir nicht mehr ins Haus.
Nur gut, daß bisher noch niemand, den ich richtig gut finde, so was Dummes gemacht hat...

L.N. Muhr
06.06.2004, 22:27
ist mir auch ziemlich egal, aber wenn sie kein Verständnis dafür haben, daß echte Rockfans die Musik auch dann hören wollen, wenn sie sie sich nicht leisten können,

das problem an der kiste ist: können sie es sich nicht leisten, oder wollen sie es nicht - und wie unterscheidet man das als aussenstehender stichhaltig und richtig?

du weisst ganz genau, dass menschen nun einmal nicht so absolut ehrlich sind, wie es nötig wäre, um ein system "freie musik für bedürftige" durchzusetzen.

Jähling
07.06.2004, 10:26
das problem an der kiste ist: können sie es sich nicht leisten, oder wollen sie es nicht - und wie unterscheidet man das als aussenstehender stichhaltig und richtig?

Gar nicht, und in dem Fall sind Metallica die Außenstehenden, die den Fans einfach Böswilligkeit unterstellen.
Ein Argument, das in dieser Art Diskussion gerne unterschlagen wird, und mit dem ich auf Dein "Du weißt ganz genau" eingehen will, hat Eric Flint in seiner Einleitung für die Baen Library untergebracht ( http://www.baen.com/library/ - wieder so ein Projekt, wo man umsonst downloaden DARF, und die Verkäufe profitieren noch davon): die meisten Leute sind eben nicht im Grunde unehrlich. Wenn der materielle Gewinn des unehrlichen Wegs gering ist, werden sie eher den ehrlichen Weg gehen. (Nach der Rational-Choice-Theorie kommt dann nämlich zum materiellen Gewinn der ideelle, moralische, das gute Gefühl, und der materielle Gewinn desunehrlichen Wegs muß beide zusammen toppen, um überhaupt als Alternative zu gelten). Vorausgesetzt, man fühlt sich nicht verarscht, wenn man brav kauft, denn das Gefühl muß man vom subjektiven Gewinn des ehrlichen Wegs wieder abziehen. Und sehr viele potentielle Kunden fühlen sich von der Musikindustrie verarscht und wollen "denen" gar nicht den Kredit geben, der zu einem ehrlichen Geschäftsverhältnis gehört. Projekte wie die Baen Library oder Cory Doctorows Web-Veröffentlichungen appellieren an den Wunsch der Kunden, als "Partner" der Künstler ernstgenommen zu werden, und werden dafür ihrerseits ernstgenommen. Ein Zug, den große Teile der Musikindustrie verpaßt haben.

Dringend nötig wäre eine unideologische Diskussion um eine Art Downloadethik, frei von gegenseitigen Anschuldigungen. Ich meine wirklich gegenseitig, denn die richtig beinharten Downloader sind mir oft fast so unsympathisch wie die Fan-Verklager. Beiden "Extremisten" geht es nicht um die Musik, sondern um das Geld, das sie entweder sparen oder einheimsen wollen, und beide können den Hals nicht vollkriegen.

Voraussetzung für eine solche Ethik ist, daß Tauschbörsennutzer nciht als Kriminelle, sondern als verhinderte Kunden angesehen und ernstgenommen werden, und daß die Interessen der Produzenten andererseits ebenfalls ernstgenommen werden. Auf Nutzerseite also die vernünftige Einsicht, daß es im Interessse jedes Hörers liegt, wenn die Musiker Geld verdienen, auf Produzentenseite die Einsicht, daß nicht jeder nichteingenommene Cent gestohlen ist, sondern manchmal einfach nur nicht da war.
Eine andere Voraussetzung ist, daß die Musiker ordentliche Verträge kriegen, denn jeder Labelboss, der das geistige Eigentum seiner Künstler selber beansprucht und dann behauptet, es zu verteidigen, macht sich lächerlich.
Gibt noch mehr. Am wichtigsten ist aber, eine Situation zu verschaffen, in der Musiker, Industrie und Kunden am gleichen Strang ziehen. Muß ich erwähnen, daß "vor Gericht" kein besonders guter Ort ist, das zu tun?

Jähling
07.06.2004, 10:39
PS:
Ich weiß, daß ich durch die Art und den Ton meiner Beiträge den Eindruck erwecke, daß ich selber ein böser Pirat bin. Ich hab's mal durchgerechnet. Ich kopiere jetzt mehr CDs als früher, als ich noch überspielt habe. Allerdings sind da viele CDs bei, die ich schon auf Cassette hatte. Ich will einfach den Platz sparen. Früher habe ich viele der überspielten CDs nachgekauft. Das tu ich kaum noch, wozu auch. Der Plattenindustrie entsteht daurch ein Verlust von gar nichts, denn ich habe die CDs immer nur gebraucht gekauft und vieleicht einmal im Jahr eine neue. Jetzt kaufe ich zwar weniger CDs als noch vor drei, vier Jahren, aberam liebsten neuwertig, denn ich will die Musiker unterstützen, vor allem wenn kleine Labels im Spiel sind. Die Industrie kriegt also jetzt von mir mehr Geld als vor den mp3s. Wer mir wirklich nachvollziehbar erklären kann, wie das Diebstahl ist, verdient meine volle Anerkennung als Konstruktivist.

PPS:
Ich weiß natürlich, daß nicht alle Musikfans so musikerfreundlich und bescheiden sind wie ich. (:-P) Aber das Problem sind wirklich nicht die Downloader und Ripper. Das Problem ist der Verlust einer Solidarität zwischen Produzenten und Nutzern.

PPPS: Ich empfehle sehr die (legale) Gratis-Lektüre von Cory Doctorows "Eastern Standard Tribe", in dem er sich ebenfalls sehr interessante Gedanken zu dem Thema macht:
http://craphound.com/est/

H.E.A.T
09.12.2004, 13:54
Tja, schade das die Leute in Deutschland nicht über den TEllerrand guggen.

Das beste Beispiel ist Kanada. Da dürfen die Internetleitungen nur so qualmen was die ganzen Tauschbörsen und Bittorrent angeht. Und keiner jammert, keine Plattenindustrie, keine Musiker einfach niemand. Wieso ? Ganz einfach die Kanadier haben bei sämtlichen Medien und Vervielfältigungssysteme eine Abgabe eingebaut, aus der die Plattenindustrie gespeist wird. Und so ist jeder glücklich. Wenn man das hier machen würde, wäre das meiner Meinung nach auch überhaupt kein Problem. Seid doch mal ehrlich, eine 50er Spindel CD Rohlinge kriegste schon für 9.99 Euro im Media Markt. Ich hätte wirklich kein Problem damit für das Teil 15 Euro zu bezahlen. 50 Rohlinge halten lang !
Mein DVD Brenner hat 80 Euro gekostet, mein Gott für 120 ginge das auch.
Dafür hätte man dann aber seine Ruhe und könnte tun und lassen was man will.

kevin smith
09.12.2004, 14:12
würde mich persönlich ankotzen. warum muss ich denn den download anderer leute finanzieren? ich kaufe meine cds und platten. und ich würde es ehrlich gesagt nicht einseheh, beispielsweise dir den download und das brennen von musik zu bezahlen. warum sollte ich. kauft platten, das ist eh cooler als so ein hässlicher rohling. die plattenindustrie hat einen kleinen schritt in die richtige richtung getan, als universal vor en paar monaten ein neues modell gesgartet hat. 3 versionen eines albums, einen "raubkopierer"-version, nur die cd, kein label, kein booklet, allerdings mit 9,99 recht teuer. dann 12,99 für die normale version, wi ebisher bekannt. die teure variante, 16-17 euro mit bonus cd oder dvd, meistens im digipak für fans und sammler. damit kann ich erstmal leben. wenn es denn weitergeht und andere labels mitziehen.

:drummer:

H.E.A.T
09.12.2004, 14:28
würde mich persönlich ankotzen. warum muss ich denn den download anderer leute finanzieren? :drummer:

Na wenn du die Platten kaufst, musst du ihn ja nicht finanzieren. Dann brauchst du ja auch kaum Rohlinge etc.


(Datensicherung zählt ned, das macht ma auf ner 2.Festplatte oder besser noch ner USB-Festpladde)

Die Kanadier sind auf alle Fälle recht häppy. Die Preissteigerungen waren jetzt einfach mal nur so werte. Die Abgabe bei Rohlingen in Kanada bspw. ist bei 6,5 % d.h die 50er Spindel Rohle für 10 Euro würde dann halt 10,65 Euro kosten.... das ist doch wirklich kein Beinbrauch wenn eine CD 1,irgendwas cent mehr kostet

Hessi
09.12.2004, 14:36
Aber ich muss die Abgabe zahlen, wenn ich einen Brenner und Rohlinge kaufe? Und wenn ich damit gar keine gesaugte Musik brennen will, sondern vielleicht eigene Sachen? Dann speise ich die fette Plattenindustrie? Wenn das so ist, will ich aber auch meinen Teil von dieser Abgabe. Kontonummer auf Anfrage. :)

Mick Baxter
09.12.2004, 14:37
In Deutschland gehen allerdings die Abgaben für Brenner und Rohlinge an die Rechteverwerter (GEMA, VG Bild-Kunst, VG Wort), da kriegen die Interpreten keinen Cent von ab. Und es gibt ja doch ein paar tolle Interpreten, denen man das gönnen würde.

H.E.A.T
09.12.2004, 14:39
In Deutschland gehen allerdings die Abgaben für Brenner und Rohlinge an die Rechteverwerter (GEMA, VG Bild-Kunst, VG Wort), da kriegen die Interpreten keinen Cent von ab. Und es gibt ja doch ein paar tolle Interpreten, denen man das gönnen würde.

Jepp, der Gag ist ja das es die Abgabe schon gibt, im Januar wird sie nochmal erhöht (glaube um 3 %) aber die Künstler kriegen keinen Cent davon, und die Kopierei bleibt illegal. Da sieht man doch in was für einen Mistigen Land man hier lebt

kevin smith
09.12.2004, 15:02
Aber ich muss die Abgabe zahlen, wenn ich einen Brenner und Rohlinge kaufe? Und wenn ich damit gar keine gesaugte Musik brennen will, sondern vielleicht eigene Sachen? Dann speise ich die fette Plattenindustrie? Wenn das so ist, will ich aber auch meinen Teil von dieser Abgabe. Kontonummer auf Anfrage. :)


ganz genau das. ich brauch schon eine spindel pro monat, aber eben nicht für musik (ausnahme: eigene mix-cds fürs autoradio). und nen brenner hat heute jeder rechner, egal ob für musik, filme, daten oder was anderes.

:drummer:

H.E.A.T
09.12.2004, 15:06
ganz genau das. ich brauch schon eine spindel pro monat, aber eben nicht für musik (ausnahme: eigene mix-cds fürs autoradio). und nen brenner hat heute jeder rechner, egal ob für musik, filme, daten oder was anderes.

:drummer:

Na aber du kannst so oder so nix sparen. Die Alternative ist, das halt die CD´s die du dir regulär im Laden kaufst von Jahr zu Jahr immer teurer werden. Weil die Plattenindustrie so die Verluste zwecks Kopierei kleinhalten will.
Und: 1.3 Cent pro Rohling mehr...

kevin smith
09.12.2004, 15:11
mag sein. trotzdem bin ich gegen die abgabe. und ich bezweifle, das platten auf dauer noch viel teurer werden. eher das gegenteil. in den nächsten jahren kann sich kein label leisten, sämtlichen output nur noch per download zu steuern. und die obergrenze was cds angeht, ist schonlange erreicht.

mal davon abgesehen, dass die downloads auch nicht wirklich billiger sind. vom komfort wollen wir mal gar nicht reden.

:drummer:

H.E.A.T
09.12.2004, 15:15
mal davon abgesehen, dass die downloads auch nicht wirklich billiger sind. vom komfort wollen wir mal gar nicht reden.

:drummer:

Na ja, da sage ich mal nein... mehr dazu gibts aber nicht im Forum.

Ach ja, die Abgabe zahlst du bereits schon seit 2003.
Nur ist die Gegenleistung bis jetzt ausgeblieben.

Mick Baxter
09.12.2004, 21:24
Jepp, der Gag ist ja das es die Abgabe schon gibt, im Januar wird sie nochmal erhöht (glaube um 3 %) aber die Künstler kriegen keinen Cent davon, und die Kopierei bleibt illegal. Da sieht man doch in was für einen Mistigen Land man hier lebt
Natürlich kriegen Künstler das Geld, aber eben nicht die Interpreten. Die kriegen dafür Geld, wenn sie auftreten (also interpretieren), was ein reiner Texter/Komponist ja nicht kann. Der ist insofern von der widerrechtlichen Kopiererei noch mehr betroffen.

H.E.A.T
09.12.2004, 21:50
Natürlich kriegen Künstler das Geld, aber eben nicht die Interpreten. Die kriegen dafür Geld, wenn sie auftreten (also interpretieren), was ein reiner Texter/Komponist ja nicht kann. Der ist insofern von der widerrechtlichen Kopiererei noch mehr betroffen. Na es gibt auch Künstler, die ihr Zeugs selber schreiben und produzieren. Soviel wie ich weiß, hat die Abgabe bis jetzt immer die Gema bzw. die Labels eingesackt, und diesen "Mehrverdienst" einfach nicht weitergegeben.

Jähling
09.12.2004, 21:55
Zu dem neuen Dreiklassensystem: an sich eine gute Idee, aber völlig fehlgerechnet.
Nur-CD ohne alles für 9,99: wenn ich nicht mehr kriege als 'nen bebrannten Rohling, will ich auch nicht mehr bezahlen.

Besser wäre, die Billigausgabe entweder etwas besser zu machen (gestaltetes Cover, Titel, kein Textabdruck) und billiger (vielleicht 7 €, soviel kostet 'ne gebrauchte mit Cover schließlich auch), die Mittlere in etwa so zu lassen (Cover, Titel, weitere Infos, ggf. Textabdruck, für 13-14€, nicht optimal, aber mehr kann man wohl nicht erwarten von der deutschen Industrie). Die Edelausgabe können sie ruhig noch teurer machen, vorausgesetzt, die Extras sind's wert (z.B. Multimediateil, der nicht nur aus einem Link zur Webseite und einem Kopierschutz besteht)

Übrigens meinte mein Lieblingsmoderator im Radio neulich, daß der Unsinn mit den Kopiersperren bei den CDs, die er aktuell zugeschickt kriegt, endlich wieder zurückgeht, weil die Labels wohl gemerkt haben, daß sie damit nicht so gut ankommen. Wird vielleicht noch etwas dauern, bis die deutschen Riesenlabels das mitkriegen, die brauchen ja immer etwas länger. Aber langfristig wird's vielleicht so laufen wie bei der Abschaffung der Vinyl-LPs: die Leute machen eben nicht jeden Mist mit, und manchmal muß man zurückrudern...

(kleiner Weihnachtswunsch)

Hessi
09.12.2004, 22:24
Warum waren die Vinyl-LPs Mist? Und warum ist ein Kopierschutz Mist?

Das mit den verschiedenen Versionen der CDs wird ja von einigen Bands schon umgesetzt, schaut euch nur mal an, wieviele Versionen es von der neuen U2-CD gibt. Das ist aber wohl eher ein Schmankerl für Fans (und/oder Geldmacherei) denn eine bahnbrechende Neuerung.

Jähling
09.12.2004, 22:39
Die ABSCHAFFUNG der Vinyl-Lps war Mist. Anfang der neunziger entschieden die großen labels, daß LPs einfach nicht mehr produziert würden. Grund: CDs waren billiger zu produzieren und teurer zu verkaufen. Daß sie (damals noch) ziemlich lausig klangen, hat die Labels nicht gestört, ging schon damals mehr ums Geschäft als um die Inhalte.
Die kleinen Labels, besonders aus dem Punk- und Indie-Bereich, deren Kunden es lieber knacken hören wollten als flirren, sowie die DJs haben da nicht mitgemacht. Deshalb wurden die LPs später weider eingeführt, nur viel teurer, damit sie keine Konkurrenz für die CDs werden.

Und Kopierschutz? Abgesehen davon, daß sie eine rüde Bevormundung darstellen, sorgen sie oft genug dafür, daß man CDs nicht nur nicht kopieren, sondern gar nicht erst abspielen kann. Ich räume ein, daß die meisten Selbstgebrannten keine Backups für den Eigenbedarf sind, aber wenn man sich strafbar macht, weil man eine CD, die's nicht mehr tut, weiter hören will, fühle ich mich verarscht.

H.E.A.T
09.12.2004, 22:45
Was mich an der ganzen Sache auch noch so störrt, ist dieser juristische Kleinkram. Wir wir ja alle wissen sind Analogkopien ja noch erlaubt. Wir wissen auch das wir keine Software benützen dürfen die einen Kopierschutz knackt oder umgeht.

Letzens hab ich gelesen, das es allerdings mittlerweile Software gibt, die Analogaufnahmen digitalisieren kann, ohne nur den geringsten Qualitätsverlust.
Das ist das wieder legal...(zumindest bis es irgendwann verboten wird)

Das ist doch alles konfuse Scheiß.e

Hessi
09.12.2004, 23:07
Die ABSCHAFFUNG der Vinyl-Lps war Mist.Ah, mein Fehler. In diesem Fall korrigiere ich mich geringfügig um 180 Grad und sage: Wort. :)


Und Kopierschutz? Abgesehen davon, daß sie eine rüde Bevormundung darstellen, sorgen sie oft genug dafür, daß man CDs nicht nur nicht kopieren, sondern gar nicht erst abspielen kann.Das ist Ansichtssache. Einen funktionierenden Kopierschutz würde ich jederzeit unterstützen, und zwar genau


Ich räume ein, daß die meisten Selbstgebrannten keine Backups für den Eigenbedarf sinddarum. :)


aber wenn man sich strafbar macht, weil man eine CD, die's nicht mehr tut, weiter hören will, fühle ich mich verarscht.Ich habe noch keine CD gehabt, die irgendwann freiwillig ihren Geist aufgegeben hat. Da musste ich schon mit dem Bürostuhl nachhelfen. Ist dann irgendwie meine eigene Schuld.

H.E.A.T
09.12.2004, 23:11
Das ist Ansichtssache. Einen funktionierenden Kopierschutz würde ich jederzeit unterstüzten, und zwar genau

dIch habe noch keine CD gehabt, die irgendwann freiwillig ihren Geist aufgegeben hat. Da musste ich schon mit dem Bürostuhl nachhelfen. Ist dann irgendwie meine eigene Schuld.

Das ist ja gerade der Dreck, ob Cactus Shield, Doc Data oder wie sie alle heißen, einen 100% funktionierenden Kopierschutz gibt es eben nicht, und wirds wohl wahrscheinlich auch nie geben.

CD´s DVD´s gehen schneller kaputt als man denkt. Ich hab mir vor 2 Monaten nen neuen DVD-Player gekauft, der mir 2 Cd´s und 1 DVD geschreddert hat. Toll, den DVD-Player konnte ich logischerweise umtauschen, aber glaubst du die Säcke vom Media Markt hätten mir meine CD´s ersetzt ? Natürlich nicht, kannst mir glauben wie mir das gestunken hat, da ich keine Sicherungskopie davon hatte.

Hessi
09.12.2004, 23:22
Du legst eine CD in einen Player, der vorher schon zwei Scheiben geshreddert hat? :lol3: Sorry, dann solltest du keinem anderen die Schuld geben, als deiner ... wie umschreib' ich's ... mangelnden Voraussicht.

Du solltest wohl eher auf die DVD- und CD-Laufwerk-Hersteller schimpfen, als auf den bösen Kopierschutz.

kevin smith
09.12.2004, 23:39
Na ja, da sage ich mal nein... mehr dazu gibts aber nicht im Forum.


es geht mir da um die legalen downloads, wie itunes, musicload und konsorten.

:drummer:

kevin smith
09.12.2004, 23:42
wobei der kopierschutz mich durchaus auch ankotzt. es kann doch nicht angehen, dass ich manche cds nicht in meinem discman oder autoradio oder auch rechner abspielen kann. da läuft eindeutig was schief. man bekommt sie ja auch getauscht. dumm nur wenn es - wie im fall meiner schwester damals - ein digipak einer platte war und die umgetauschte nur noch die normale version.

:drummer:

H.E.A.T
09.12.2004, 23:43
Du legst eine CD in einen Player, der vorher schon zwei Scheiben geshreddert hat? :lol3: Sorry, dann solltest du keinem anderen die Schuld geben, als deiner ... wie umschreib' ich's ... mangelnden Voraussicht.

Du solltest wohl eher auf die DVD- und CD-Laufwerk-Hersteller schimpfen, als auf den bösen Kopierschutz.

Grins auf die schimpf ich auch, kannste glauben. Aber das ist ganz einfach:

Versuch 1: Shit CD geschreddert, naja die war schon ziemlich alt und etwas verkratzt, vielleicht lags ja a nder CD
Versuch 2: Shit wieder geschreddert, die CD war in gutem Zustand
Versuch 3: Vielleicht kann das Mistteil ja nur CD´s nicht abspielen, also probieren wir es mal mit ner DVD.... shit auch geschreddert.

Marko
10.12.2004, 08:16
Ich habe meterweise LPs gehabt und war über nichts so glücklich wie über die Erfindung der CD. Was habt Ihr alle für Probleme? Seit meinen ersten CDs (die allesamt super klangen und heute noch klingen) Ende der 80er Jahre staubt mein schöner, teurer Pioneer-Plattenspieler vor sich hin. Wäre die CD ein paar Jahre vorher gekommen, hätte ich mir das nutzlose Teil gar nicht erst gekauft.

Ehrlich, mir ist nicht klar, wie man einem veralteten System wie der LP hinterher trauern kann (ausser aus nostalgischen Gründen, versteht sich).

kevin smith
10.12.2004, 13:05
für klangfetischisten sieht das schon anders aus. cds mögen digital perfekt klingen, aber an den klang einer schallplatte kommen sie dennoch in meinen augen nicht ran.

:drummer:

Marko
10.12.2004, 13:16
Der Klang "in meinen Augen" ist nett formuliert. ;)

Diese Diskussion Digital vs. Analog kann ich nicht mehr hören: Bei allem, was digital wird, gibt's Gemeckere wegen angeblich schlechterer Qualität der Digitaltechnik, ob das nun im Bereich Musik (LP vs. CD), im Bereich Fotos (Digicams vs. Negativfilmkameras) oder im Bereich Filme (DVD vs. SVHS) ist. Ich denke nicht, dass es faktische Gründe gibt, die noch für analoges Material sprechen, egal in welcher Kategorie, denn letztendlich muss die Digitaltechnik in jedem Bereich erst einmal eine gewisse Qualität erreichen, bevor man von Überlegenheit sprechen kann -- dann aber IST sie überlegen. Fotografen haben jahrelang nur verächtlich die Nase gerümpft, wenn sie auf Digitalfotografie angesprochen wurden. Heute nutzen viele davon Digicams, und es werden noch mehr in den nächsten Jahren werden, weil die digitale Qualität die analoge immer irgendwann erreichen und dann auch übertrumpfen wird.

So ist das auch in der Musikproduktion. Und wer heute noch meint, der Klang einer Schallplatte sei tatsächlich besser als der einer CD, der soll sich einen vernünftigen CD-Player kaufen! :p

H.E.A.T
10.12.2004, 13:21
Der Klang "in meinen Augen" ist nett formuliert. ;)
dass es faktische Gründe gibt, die noch für analoges Material sprechen,

Fakten:

Digicam 3 - 7 Megapixel - herkömlicher Photoapparat circa 25 megapixel


CD - 44000 kbs - analog ..ohne limt

Marko
10.12.2004, 13:24
Fakten...

Noch so ein Analog-Verblendeter? :p

Ich sagte bereits, dass die Digitaltechnik in der Entwicklung ist. Oder meinst Du, die wird bei 25 Megapixeln und 44.1 kHz (nicht 44.0 ;) ) stehenbleiben?

H.E.A.T
10.12.2004, 13:32
Noch so ein Analog-Verblendeter? :p

Ich sagte bereits, dass die Digitaltechnik in der Entwicklung ist. Oder meinst Du, die wird bei 25 Megapixeln und 44.1 kHz (nicht 44.0 ;) ) stehenbleiben?

Ups sorry , 44.0 wär wirklich ziemlich lau.
Mit der Entwicklung ist das imemr so eine Sache, meistens verderben zu viele Köche den Brei, oder der Konsument trägt diese nicht mich.

War doch bspw. bei der Laserdisc so. Die Verkaufszahlen für SaCD sind auch irgendwo bei 1,2 Stück pro Tag ;). Und solang die Hersteller diesen ganzen Formatewirrwarr nicht unter einen Hut bringen (oh Gott graust es mir schon vor Blue-Ray) und ich für 10 verschiede Digicams 10 Verschiedene Speicherkartentypen brauche, bleibe ich doch lieber bei meinen guten alten Foddoapperat. Was die Entwicklung bei der CD angeht sehe ich übrigens schwarz. Der Red Book Standard ist meines Wissens glaube ich aus dem Jahr 1981, und seit dem hat sich da auch nix mehr getan. Ausserdem ist ja auch immer das Problem in den Kompatibilitätsproblemen begründet (Deutschlehrer schlag mich, was für ein Satz). Würde die CD weiterentwickelt, müssten auch die Abspielgeräte einen Sprung machen, und den wird der Konsument halt teilweise nicht mitmachen.

man bin ich froh die ganzen ??? Folgen noch auf Tape zu haben :cool:

kevin smith
10.12.2004, 13:56
hey, ich habe nicht von der technischen qualität gesprochen. schallplatten klingen - in meinen ohren ;) - einfach wärmer. ist schwer auszudrücken.

drei ??? gibts übrigens immer noch auf tape, auch die neuen folgen. nur lässt da die qualität der bänder erheblich nach. teilweise schon nach einem hördurchgang.

:drummer:

Marko
10.12.2004, 14:00
hey, ich habe nicht von der technischen qualität gesprochen. schallplatten klingen - in meinen ohren ;) - einfach wärmer. ist schwer auszudrücken.


Genau das kreide ich ja an. Die technische Qualität ist doch gerade entscheidend für den Klang: Je höher die Qualität, desto besser der Klang.

Eine Meinung über einen Klang, der "einfach wärmer" ist, ist ziemlich wischiwaschi, sehr subjektiv und faktisch völlig irrelevant! :D :p

kevin smith
10.12.2004, 14:10
gerade du als künstler solltest nicht so "kalt" denken :D

:drummer:

Marko
10.12.2004, 14:13
hehe, i know. ;)

Fiery Isis
10.12.2004, 16:09
Genau das kreide ich ja an. Die technische Qualität ist doch gerade entscheidend für den Klang: Je höher die Qualität, desto besser der Klang.
Jo, aber das die technischen Merkmale sind ja nicht ausschliesslich relevant. Schallplatten klingen einfach anders, das kannst du nicht leugnen. Und manchen Leuten gefällt der Klang einfach besser :). Wie mir :D.

Marko
10.12.2004, 16:10
Schallplatten klingen einfach anders...

Dann definiere mir doch bitte mal "anders".

Mick Baxter
10.12.2004, 16:23
Soviel wie ich weiß, hat die Abgabe bis jetzt immer die Gema bzw. die Labels eingesackt, und diesen "Mehrverdienst" einfach nicht weitergegeben.
Quatsch. Dann kannst du auch dem Finanzamt unterstellen, daß die Behörde in die eigene Tasche wirtschaftet.
Die GEMA muß alle Einnahmen und Ausgaben offenlegen. Ich hab jetzt keine Lust, nachzuschauen. Vermutlich wird mit den Geräte- und Rohling-Abgaben die CD-Tantieme erhöht (ähnlich wie bei den Radio-Tantiemen, bei denen die Einnahmen von kleinen Radiostationen, die keine Playlists vorlegen müssen, einfach in den Gesamttopf geworfen werden. Das führt bei Formatradios allerdings dazu, daß das Geld größtenteils an die Chartstitel verteilt wird und nicht an tatsächlich gespielten die Country-, Jazz und Newage-Musiker).
Die GEMA zahlt ausschließlich an die Urheber und Musikverlage (die maximal 40% der Tantieme erhalten) aus.

Fiery Isis
10.12.2004, 16:39
Dann definiere mir doch bitte mal "anders".
Sie weist eine andere Klangfarbe und ein anderes Klangspektrum auf als CD's. Noch genauer kann man das nicht "definieren", sondern nur hören. CD's klingen akkustisch perfekt; Schallplatten nicht perfekt, dafür realer.

Ist wie der Vergleich eines Klaviers mit einem künstlichen, nahezu perfekten Keyboard (die Dinger haben nen Namen, aber er fällt mir nicht mehr ein). Könnt ich auch nicht definieren. Aber hören.

Marko
10.12.2004, 16:50
CD's klingen akkustisch perfekt; Schallplatten nicht perfekt, dafür realer.

Das ist mir zu subjektiv. Ein "realer" Klang ist nicht messbar. Wo sollte die Ursache sein für einen besseren Klang bei einem analogen Medium?


Ist wie der Vergleich eines Klaviers mit einem künstlichen, nahezu perfekten Keyboard (die Dinger haben nen Namen, aber er fällt mir nicht mehr ein). Könnt ich auch nicht definieren. Aber hören.

Du meinst E-Pianos?

Da liegt der Fall aber anders. Der Klang eines echten Klaviers hängt ab von seiner Umgebung, seinen individuellen Eigenheiten und seinem Resonanzraum, nicht zuletzt vom Zustand seiner Saiten. All das hat ein E-Piano nicht, daher klingt es "klinischer" als ein echtes Klavier (wobei auch da heutzutage die Technik schon so weit ist, dass sie solche "Unsauberheiten" per Zufall mit emuliert, was es extrem schwer macht, einen Unterschied zu hören -- alles eine Frage der Hochwertigkeit der Technik).

Leider hinkt der Vergleich aber generell, denn CDs geben wie LPs die Musik nur wieder, während man mit Klavier und E-Piano Musik machen kann. Daher wieder meine Frage: Warum sollte ein Klang, der digitalisiert und wiedergegeben wird, "unrealistischer" klingen als ein von einem analogen Medium wiedergegebener Klang? Klangfarbe und Klangspektrum werden nachweislich und messbar anders wiedergegeben, da hast Du sicher recht. Doch diese Messungen haben ergeben, dass sich diese Schwankungen in Bereichen befinden, die kein Mensch hören kann, weil sie nicht im menschlichen Spektrum liegen, in dem er hört.

H.E.A.T
10.12.2004, 18:06
Quatsch. .


Zitat:
Max Herre (ex-Freundeskreis) gefragt nach der Abgabe im Rahmen der Release Party seines Solodebüts.

Davon habe ich bis jetzt noch nichts gemerkt, ich dachte das käme in einen
Topf aus dem neue Talente gefördert werden sollen.

Claudio Kornelius Kreusch (bekannter deutscher Jazzmusiker) in "Good Times" Ausgabe 1/2004.

Davon spüren wir als Musiker eigentlich gar nichts, nachdem wir Verträge unterschrieben haben, in denen Plattenverkäufe, Ticketverkäufe und Umsatzbeteiligungen geregelt sind. Von etwaigen Mehreinnahmen der Industrie bekommen wir als Musiker in der Regel nichts ab.

Und wenn ich die Plattenindustrie wäre würde ich es genauso machen. Wieso sollte ich nen Musiker mehr zahlen, wenn ich mit ihm bspw. vertraglich geregelt habe, das er pro produzierten album 20 000 Euro kriegt, und für jedes Exemplar das über den Ladentisch geht vielleicht 50 cent (alles reine Phantasiezahlen) Somit habe ich alles vertraglich geregelt, und der Künstler kriegt seine 50 cent pro scheibe, egal ob ich die für 5 oder 50 Euro verkaufe.

Mick Baxter
10.12.2004, 18:40
Das Geld aus den CD-Abgaben landet erst gar nicht bei den Plattenfirmen, also geben es auch nicht weiter. Zitate von Leuten, die selber keine Ahnung haben oder von etwas ganz anderem reden, sind kein guter Beleg.

H.E.A.T
10.12.2004, 18:54
Das Geld aus den CD-Abgaben landet erst gar nicht bei den Plattenfirmen, also geben es auch nicht weiter. Zitate von Leuten, die selber keine Ahnung haben oder von etwas ganz anderem reden, sind kein guter Beleg.

Leute die mit Herbie Hancock und Tito Puente zusammen gespielt haben, von denen würde ich nicht behaupten das sie keine Ahnung haben.

Klar, hast du insofern Recht, was die CD-Abgaben betrifft. Du kannst natürlich jetzt auch den langen Weg gehe, über die Gema, Vorrauszahlungen, Händlerschienen etc.

Aber um mal ganz realitätsnah zu sein komm ich mal mit der Band Sensa Plana (ok, kennt kein Schwein) sind alte Schulfreunde von mir und haben eine einzige CD veröffentlich, mit der gigantischen Auflage von 800 Stk.
Die ham weder in ihrem Vertrag, noch sonstirgendwo irgendetwas von dieser Abgabe gesehen oder gar gespürt.

Mick Baxter
10.12.2004, 21:32
Nun redest du wirklich dummmes Zeug.
Erstens haben gute Musiker nicht unbedingt große Ahnung von rechtlichen Dingen.
Und bei Leuten, die eine CD veröffentlichen, ist das nicht zwingend anders.
Interpreten kriegen ihr Geld von der Platenfirma. Und die CD-Abgabe fließt nun mal in die GEMA-Ausschüttung. Da gibt es keine Verträge mit den Interpreten. Sondern die Anteile der Urheber pro Titel/CD erhöht sich durch die Abgabe um ein paar Cent. Das macht bei den 800 CD vielleicht 17 Euro aus. Natürlich spüren deine Freunde das nicht.

H.E.A.T
11.12.2004, 02:56
Und bei Leuten, die eine CD veröffentlichen, ist das nicht zwingend anders.
Interpreten kriegen ihr Geld von der Platenfirma. Und die CD-Abgabe fließt nun mal in die GEMA-Ausschüttung. Da gibt es keine Verträge mit den Interpreten. Sondern die Anteile der Urheber pro Titel/CD erhöht sich durch die Abgabe um ein paar Cent. Das macht bei den 800 CD vielleicht 17 Euro aus. Natürlich spüren deine Freunde das nicht.

Nun ja, auch wenn sie nur ne kleine Band aus dem Münchner Stadteil Laim sind, können sie gerade noch Lohnabrechnungen bzw. Kontoauszüge lesen.
Und es bleibt dabei. Keine Gemakohle. Vielleicht hat die Gema ne Untergrenze oder so ( von den 800 CD´s liegen noch gut die Hälfte in Schmitti´s Fahradkeller).

Fiery Isis
11.12.2004, 14:48
Das ist mir zu subjektiv.
Tja, hallo und willkommen in der Welt der Musik oder der Kunst allgemein. Darum gehts doch.

Ein "realer" Klang ist nicht messbar.
...Klangfarbe und Klangspektrum werden nachweislich und messbar anders wiedergegeben, da hast Du sicher recht.

Siehste :^^:

Zu dem nicht-hören-können: sorry, das glaube ich einfach nicht. Kann mir keiner erzählen, dafür kenne ich zuviele Leute, die sehr wohl einen Unterschied hören. Aber mich würde trotzdem interessieren, woher du das bitteschön hast.

Naja, und wenn du mir nicht glaubst, dass ich einen Unterschied zwischen Schallplatte und CD höre, und ich da bei weitem nicht die einzige bin.... glaubs halt nicht. Beweisen kann ich eh nix, es sei denn, wir treffen uns und machen den Pepsi-Test.

Mick Baxter
11.12.2004, 15:36
Und es bleibt dabei. Keine Gemakohle.
Das kann viele Gründe haben, die mit der CD-Abgabe nichts zu haben.
Erstens wird GEMA halbjährlich ausgeschüttet. Zweitens muß man die Musik komponiert und angemeldet haben und drittens muß man Mitglied der GEMA sein.
Da deine Freunde die CD wohl selber produziert haben (800 Exemplare klingt nicht nach richtiger Platenfirma), haben sie sich das wohl geschemjt, da sie als Produzenten auch die GEMA zahlen müssen, wenn es sich um geschützte Musik handelt. Die Kohle kriegen sie zwar (abzüglich 15 % Bearbeitungsgebühr) wieder zurück (wenn sie die Urheber sind), aber das sieht nicht jeder ein.

Jähling
11.12.2004, 21:51
Zu LPs vs. CDs (da hab' ich ja was losgetreten)...

Kommt natürlich darauf an, wie oft man sich die Ohren wäscht. Ich rede jetzt nur von frühen CDs, damals waren die Samplingraten noch nicht so ausgereift, und viel vom Sound war einfach nicht auf der Platte. Neil Young hat das mal mit einem Fliegengitter verglichen, bei dem durch jedes Loch genau eine Farbinformation vom Garten dahinter kommt. Im Vergleich dazu sind alle Audioinformationen einer Analogaufnahme auf der LP erhalten. Platten klangen deshalb anfangs tatsächlich besser, bis...
... die Aufnahmen zunehmend digital gemacht wurden (flächendeckend so ab '83, '84). Deshalb klingen Platten aus den mittleren Achtzigern oft hohl und langweilig. Die CDs dieser Aufnahmen klangen zumindest sauberer, haben aber auch nicht gerade gerockt, bis...
... die Samplingraten besser wurden. So etwa ab mitte/ende der Neunziger klingen die CDs immer besser und die LPs immer schlechter, mit Ausnahmen, nämlich solchen, die doch noch analog aufgenommen wurden, und solchen, die für die Vinylfassung extra abgemischt wurden. Bei solchen Produkten, sozusagen bei vergleichbaren Ausgangsbedingungen, geht immr noch nichts über Vinyl, es sei denn...
...das Vinyl, also das Material ist scheiße. Seit den Achtzigern wurde bei den meisten Labels immer dünneres und zugleich immer gröberes Vinyl benutzt. Dünner heißt, daß die Rillen nicht so tief eingestanzt werden konnten, was sich auf den SAound und die Kratzerempfindlichkeit auswirkte, und gröber (poröser ist wohl das korrektere Wort) führte ebenfalls zum leichteren Zerkratzen. Ich habe einige LPs, die seit dem ersten Mal Hören schon klingen, als wären sie am Lagerfeuer aufgenommen.

Wir sollen ja auch keine LPs mehr kaufen, sondern CDs.

M@MAX
13.12.2004, 00:06
alo ich weis ja nicht wo ihr eure musik hört aber ich für meien teil zieh die gute alte cd dem mp3 am rechner einfach vor.
ok, mein rechner ist jetzt nicht mit der übergeilen soundkarte udn den hammer boxen ausgerüstet aber auch so höre ich den unterschied zwischen einer mp3 in veträglicher grösse und einer cd die ich auf meiern anlage laufen lasse.
und nennt mich altodisch aber ich mag es die hülle aufzuklappen, das booklett idn die hand zu nehemn udn das ganze nacher fein säuberlich isn regal einzusortieren.
klar hab ich auch ne menge mp3s auf der platte aber das läuft dann meistens nebenher udn dient der berieselung und nicht dem genuss.


udn auch wenn die musikindustrie (bei welcher labelgrösse hört der bergiff industrie eigentlich auf ?) sicherlich ein heiden geld mit schelcht gemachter pop scheisse macht und die künstler (egal in welcher sparte) sicher nicht allzuviel geld pro verkaufter cd verdienen so verdienen sie immerhin mehrals wennsich jeder die songs einfach von emule auf die platte zieht.
ich denke wer sich als einsamer kämpfer gegen die ach so böse industrie (michael moore lässt grüssen) sieht denkt vieleicht nicht daran das er gleichzeitig auch den künstler schädigt. udn auch die künstler brauchendie industrie, wer soll denn sonst bitte die ersten (guten) aufnahmen finazieren udn die band bekannt machen. nur von mundpropaganda ist noch keiner reich geworden.

Jähling
14.12.2004, 15:23
Unterschätze gute Mundpropaganda nicht. Besonders, wenn man sie mit Links zu Downloadseiten unterstützen kann.

(Ich überschätze sie auch nicht, einen Robbie Williams kann man so nicht schaffen, aber die Größenordnung muß es ja auch nicht gleich sein.)

Ansonsten bin auch ich ein Freund guten Artworks, und einige meiner CDs würde ich niemals gegen einen mp3-Ordner eintauschen. Und wenn der Aufwand (also incl. Kaufpreis, aber auch incl. Streß beim Krigen, Wartezeiten, Frust bei abgebrochene Downloads) nicht WESENTLICH geringer ist als beim Kaufen, kaufe ich gerne, aber eben nur sehr wählerisch, denn Regalplatz ist, zumindest bei mir, eine begrenzte Resource. Mein Budget auch.

Marko
14.12.2004, 15:26
Ansonsten bin auch ich ein Freund guten Artworks...

Als Cover- und Booklet-Artworker, der sich u. a. damit seinen Lebensunterhalt verdient, hör ich das gerne. :D

M@MAX
15.12.2004, 08:54
was den regalplatz angeht: hail to BENNO :)

FilthyAssistant
15.12.2004, 10:15
der große bruder von ikea's billy? ;)

Jähling
01.02.2005, 19:58
Eine interessante Perspektive eröffnet das Internet-Professionell-Blog unter:
http://vnude.typepad.com/bootsektor/2005/01/bald_legale_tau.html

µ-zic
24.02.2005, 13:33
ich kann diesbezüglich auf Mix-Burn-R.I.P. (http://www.mixburnrip.de/) verweisen. Ist ein Buch das über die Musikindustrie und deren Versuche das Tauschen von Musik zu verhindern versuchte. Das Buch ist legal als PDF auf der Homepage zum freien Download verfügbar!

Was den Unterschied zwischen Schallplatte und CD anbetrifft kann ich nicht wirklich mitreden, hatte nie einen Plattenspieler und demzufolge auch kein Vinyl daheim. Der Unterschied zwischen komprimierten Audiodaten und unkomprimierten ist dann grösser wenn das Klangspektrum es auch ist. (bereits hier erwähnt soweit ich mich entsinnen kann). Es hängt aber sicherlich auch davon ab ob man das komprimierte aus den integrierten Monitorboxen bzw. Küchenradio hört oder von einer etwas qualitativeren Anlage (im besten Fall dann mit guten Kopfhörern). Ahja, es gibt übrigens auch lossless Kompression. Nennt sich FLAC. Weitere Infos: Google! Ausserdem ist Ogg Vorbis weitaus besser im Vergleich zu mp3, hoffe das können hier einpaar bestätigen.

Der Musikindustrie hab ich persönlich schon ziemlich lang den Rücken zugekehrt. Nicht (nur) weil deren Kapitalismus mit meinem Idealismus sich nicht einigen können. Nein vielmehr weil doch nur ein geringer Anteil der Musiker, der wahren Protagonisten und nicht Nachahmern bei Majorlabels unter Vertrag sind. Alle, die es nicht kapiert haben das die MI uns verarscht, uns manipuliert und uns Mist andreht tun mir leid und haben es nicht anders verdient den ganzen Tag mit Klingeltonwerbung berieselt zu werden. Man beachte die Tatsache, das Marionetten der MI ganz oben stehen, Leute den Eindruck vermittelt wird das es 10-20 Lieder auf dem Markt gibt (man höre Radio oder "Musik"sender), diese Leute dann nicht einsehen wozu für diesen Mist auch noch Geld ausgeben und die Musikindustrie jene jagt weil die Manipulation nicht zu 100 % geklappt hat bei denen.

Aber wo eine Bewegung da ist lässt die Antibewegung nicht auf sich warten. Hier sei tunespoon.tv (http://www.tunespoon.tv) erwähnt. Ein Webmusiksender ohne Werbeunterbrechung. Allerdings wer auf USA importierten Hiphop oder Deutschland sucht die Superkrähe Musik hofft, dem sei weiterhin Top of the Pops ans Herz gelegt. Ich zweifle aber das hier jemand diese Diskussion mitverfolgt der sowas hört geschweigedenn in der Lage ist soviel Text zu lesen.

Ahja, und wie bereits davor erwähnt ich habe nix mehr mit der Musikindustrie am Hut. Was höre ich denn dann? Muss alle enttäuschen, die jetzt denken ich lad mir alle Alben ausm Internet und werf hier hohe Töne. Jawohl es gibt eine Gegenbewegung wie bereits erwähnt und diese nennt sich netmusic! Musik die garnicht erst in den Plattenläden oder beim Schlecker zu erwerben sein wird, bzw. erst garnicht erworben werden kann weil sie kostenlos ist. Hier sollte aber nicht geurteilt werden ob kostenlos gleichbedeutend mit minderwertig ist. Darunter gibt es sicherlich viele, aber Perlen ebenfalls mehr als genügend. Allerdings z.Z. dürften Leute mit elektronischem Musikgeschmack auf ihre vollen Kosten kommen, aber es bleibt abzuwarten das Netlabels, Netmusic und deren Potenzial wachsen wird. Hier kann ich das Label ideology (http://www.ideology.de) (querbeet Musik) oder auch tokyodawn (http://www.tokyodawnrecords.com) (Hip Hop, Trip Hop, Soul) euch ans Herz legen. Für massig andere freie gute Musik bei archive.org und scene.org auf netlabels gehen oder danach googlen.

Dem Rest viel Spass bei Jamba