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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schriftsteller als Beruf - Kann man davon leben?



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Hate
29.04.2004, 09:42
Welt (http://www.welt.de/data/2004/04/29/271180.html), 29.4.2004, Matthias Heine:
Eine Tagung über Schriftsteller als Ich-AG

Orakel
29.04.2004, 12:37
So neu ist das doch eigendlich gar nicht. Aber interessant, dass es bei den Authoren eine vergleichbare Entwicklung gibt, wie bei den meisten anderen "kreativen" Berufen.

kylennep
29.04.2004, 15:08
Dumme Frage:

Wie wird man eigentlich Schriftsteller? Ich habe da gar keine Vorstellung von.

scribble
29.04.2004, 15:19
Man schreibt ein Buch und überzeugt einen Verlag davon, es herauszubringen. Simple as that :D

Bis dann,

scribble

kylennep
29.04.2004, 15:35
Man schreibt ein Buch und überzeugt einen Verlag davon, es herauszubringen. Simple as that :D


Aber die Frage ist ja, wie ich das mache. Wem gibt man das Buch? Gibt man ihm das Ganze oder nur eine Art Umriss? etc. :)

Blue Lion
29.04.2004, 16:48
Normalerweise hat jeder Verlag eine bestimmte Adresse (die bekommst du per Auskunft, Internet oder Gelbe Seiten raus).
An diese schreibst du einen Bewerbungsbrief und legst ein Skipt bei (5-30 seiten circa)sowie ein Summary wenn du möchtest. Ich würde niemals sofort das ganze Buch mitschicken - zu große gefahr des geistigen Diebstahls.

Es gibt noch irgendwelche tricks mit denen man die möglichkeit überhaupt gelesen zu werden noch erhöhen kann, aber ich hab sie leider wieder vergessen ^^

So hat man mir das jedenfalls erklärt, wenn es jemand besser weiß berichtige mich dieser ruhig :)

Orakel
29.04.2004, 21:27
So in etwas läufts ab.-Wobei man besser noch gleich die Adresen von 10-20 Verlagen am betsen Gleichzeitig raussucht.
Was man natürlich auch noch machen kann ist der Umweg über die Uni. Mitlerweile sind glaube ich an zwei oder drei Universitäten spezielle Lehrstühle für das Fach "Literatur" eingerichtet worden. Hat in soweit den Vorteil, das man eine gewisse "Grundausbildung" im Handwerklichen Bereich erhält und ein bißchen Stilgefühl. (Der Verlagslauf steht dann einem trotzdem noch bevor.)

Helrunar
27.05.2004, 12:13
Eindeutige Antwort: nein, man kann vom Schreiben nicht leben. Es sei denn, man schreibt für einen Verein, Partei, Gesellschaft ein Buch und wird dafür von diesen Institutionen direkt bezahlt. Das Buch über tibetische Meditation, das ich seinerzeit für einen tibetischen Lama geschrieben habe, hat mich 5 Jahre Arbeit gekostet, hat ca. 1400 Exemplare verkauft und ein Honorar von 2500 Euro erbracht. Davon hätte ich natürlich in der Zeit nie und nimmer leben können. Das Buch wurde auch kein großer Erfolg, die unverkauften Exemplare der Startauflage von 5000 Stück werden jetzt gerade im Modernen Antiquariat verramscht. So läuft das meistens.
Das Buch, das ich im Moment schreibe, wird schätzungsweise auch maximal 1500 Exemplare verkaufen. Wenn der Verkaufspreis bei sagen wir mal 19.90 € liegt und ich davon 10 % bekomme, kann man sich ja ausrechnen, was dabei herauskommt.

Wolfman-Al
27.05.2004, 12:27
Ganz einfache Antwort: Wenn du gut (Sehr, sehr, SEHR gut) bist ja. Also Steven King, J.K. Rowling und Günther Grass können sich anscheinend nicht beklagen.
:wolf:

L.N. Muhr
27.05.2004, 12:43
qualität ist kein erfolgskriterium.

trivialautoren können schon anständig bis gut von ihrer arbeit leben. siehe hartmut rellergerd alias jason dark.

überhaupt lohnt sich schriftstellerei v.a. dann, wenn in der lage bist, schnell viel und zielgruppengerecht zu liefern. das sind dann meist bücher, wie helrunar sie beschrieben hat. aber nicht im jahresabstand verfasst, sondern im monatsrythmus.

Mick Baxter
28.05.2004, 01:59
Man muß kein Viel-bis-Allesschreiber sein, um erfolgreich zu sein. Andreas Eschbach kam gestern auf SWR 3, der schreibt schon mal ein-zwei Jahre an einem Buch. Das Jesus-Video hat sich aber 500.000 mal verkauft, da rechnet sich das wieder. Der hat übrigens eine Webseite, auf der er erklärt, wie man das mit dem Schreiben hinkriegt.
http://ourworld.compuserve.com/homepages/AndreasEschbach/index.htm
Für jeden, der es geschafft hat, gibt es natürlich 1000, die es nicht geschafft haben (überwiegend wegen mangelnder Begabung, aber natürlich nicht nur).

L.N. Muhr
28.05.2004, 12:44
eschbach fällt aber wieder unter die bestseller-kategorie, genau wie king. das ist ein ganz anderes lager.

Clint Barton
29.05.2004, 22:13
trivialautoren können schon anständig bis gut von ihrer arbeit leben. siehe hartmut rellergerd alias jason dark.

Naja, wenn man zu einem Stammteam (also alle 2-3 Wochen einen Roman abliefern kann) gehört sicherlich, anderers kann man wohl ALLEINE davon nicht leben.

Claudia Kern z.B. übersetzt ja parallel u.a. für Dino (Warcraft etc.) und schreibt Artikel/Sekundärbücher für die Space View (bzw. hatte es gemacht).

Und Jason Dark ist wohl eine relative Ausnahme, da er ein Arbeitstier ist und pro Monat 4 Heftromane plus 1 Taschenbuch rauszuhauen (mal davon angesehen, daß er früher nebenher noch andere Romane wie die Ghostbusters-Adaption oder die 20teilige Kinderbuchreihe "Das Schloss-Trio" geschrieben hat).

Du kannst mir aber gern z.B. am Beispiel Manfred Weinland oder vorallem Timothy Stahl (der ja nur noch gelegentlich was abliefert, so wie jetzt "Wölfe") beweisen, daß ich falsch liege. ;)

Mick Baxter
29.05.2004, 23:25
Daß jemand übersetzt, beweist nicht, daß er vom Schreiben nicht leben kann. Zumindest vermute ich mal, daß Gisbert Haefs genug "Hannibal", "Troja", "Alexander" und Balthasar Matzbachs verkauft, um nicht aufs Übersetzen angewiesen zu sein.

L.N. Muhr
30.05.2004, 00:07
manfred weinland betreut seine eigene serie redaktionell (bad earth), schreibt für diese sowie für ren dhark und raumschiff promet.

timothy stahl übersetzt nebenher auch noch.

TEKLA
22.06.2004, 10:04
In der heutigen Zeit würde ich einfach mal sagen das es schwer ist davon zu leben, entweder man schreibt so Bücher die den Massengeschmack treffen und landet einen Volltreffer damit wie bei Harry Potter oder man schreibt t dem tolle Werke, aber nur ein kleiner Kreis sagt das die toll sind.

Ich würde sagen es ist eine 50 50 Chance, und an der Vermarktung liegt es auch noch ^^ also drückt dem alten Bohlen der Flasche das Buch in die Hand und jeder dumme Deutsche kauft es :D

Jeff Jackson
22.06.2004, 12:29
siehe hartmut rellergerd alias jason dark.



Der Mann heißt Helmut, du nimmst es doch sonst so genau mit Namen. ;)

Übersetzungen werden übrigens oft viel besser als eigene Texte bezahlt, schon allein, weil sie sich viel flinker anfertigen lassen, und auch an Tagen, an denen man nichts eigenes zustande bekommen würde. Ob das jetzt auch für Gisbert Haefs zutrifft, vermag ich nicht zu beurteilen, würde es aber nicht pauschal ausschließen.
Bei Claudia, Timmy oder Manfred trifft es mit Sicherheit zu.

Mick Baxter
14.07.2004, 16:33
Unfug! Die hier angeprängerte Förderung setzt ja in den seltensten Fällen vor 25 ein (da studieren die Künstler nämlich noch Germanistik, Malerei oder Bildhauerei).

Hajo F. Breuer
15.07.2004, 09:38
Wenn man Schriftstellerei als ganz normalen (Dienstleistungs-)Beruf ansieht und nicht als »Kunst«, kann man ganz gut davon leben. Ich jedenfalls bekomme keine wie auch immer geartete Förderung und nage trotzdem nicht am Hungertuch.

Blue Lion
03.08.2004, 13:20
was machst denn eigentlich genau?

Hajo F. Breuer
04.08.2004, 10:13
Im Prinzip alle Tätigkeiten im Medienbereich, für die man mich ausreichend bezahlt. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt seit einigen Jahren bei Ren Dhark. (http://www.ren-dhark.de/cgi-bin/track.pl/Default.html)

Hate
15.08.2004, 02:57
Die Welt (http://www.welt.de/data/2004/08/14/318586.html), 14.8.2004, Georg M. Oswald:
Was verdient eigentlich ein Schriftsteller?

Sukania
04.10.2004, 15:58
Ich selber bin gerade am Buch schreiben ist ein Fantasie Buch und sagen wir mal so es macht mir Spaß daran zu schreiben und wenn ich nicht schreibe werde ich automatisch dazu überredet. Ich erlbe die Geschichte wie ein Film und das kann mich so lange plagen bis ich automatisch an den Computer sitze und daran weiter schreibe. Aber an einen Verlag kam ich jetzt trotzdem nicht ran. Ich wandel das jetzt mit einer Partnerin in einen Manga um. Es gibt schon soviele Fantasiebücher das man in dieser Richtung großteils keine chance hat. Meine geschichte heißt Anteria und meine Zeichnerin meint immer wenn sie es liest sie sieht nur noch Bilder vor ihren Augen und setzt sich auch gleich hin und zeichnet. Aber in die Branche rein zu kommen ist sehr schwer. Verlage nehmen auch nicht mehr jeden man muss sich ab und zu mehr als einmal bewerben und Antworten bekommt man auch nie zurück und wenn dann heißt es es passt momentan nicht in unsere Program.

Spong
14.11.2004, 18:02
Polier erstmal dein Deutsch auf. "Großteils"! Harr ... :D

Sir Donnerbold
07.08.2005, 22:29
Hat außer Sukania noch jemand von euch mal versucht ein Buch zu schreiben? Also, nicht unbedingt mit Veröffentlichungsabsichten, sondern einfach nur nach dem Motto "Ich-kritzel-mal-nen-Block-voll" bzw. "Mein-Computer-hat-doch-so-viel-Speicherplatz", also halt just for fun (wie man im Neudeutschen ja fast schon zu sagen verpflichtet ist) ?

City Hero
25.08.2005, 20:46
Mmmmmh... erlich gesagt habe ich gerade etwas dagegen das ich in meine Tasterturtasten hämmere, trotzdem höre ich nicht auf, da ich nicht gerne darüber rede das ich an einem Buch schreibe, eher eine Geschichte, denn wenn ich das irgend wem sage dann kommt es mir immer so vor als würde ich etwas ankündigen was ich garnicht einhalten kann.dann komme ich mir vor wie ein Schwätzer.

In diesem Forum gab es nun aber mehr Informationen von mehr oder minder erfolgreichen deutschen Autoren, als ich in den vergangenen zwei Jahren zusammen bekommen habe, das ich nun einfach etwas "schreiben" muss.
Wärend ich mit der Bahn fahre (S-Bahn 120min am tag) "kritzel" ich was mir einfällt in mein kleines Notizbuch, anfangs waren es nur Sätze die, die Handlung umschrieben, aber als es mir dann reichte mit der Vergangenheitsform und dem "abreizen" von mehreren Ereignissen auf nur zwei Seiten fing ich an richtig Text zu schreiben wie man ihn dann auch lesen sollte. Mittlerweile sind es nun ca. 57 Seite A5 und im Computer habe ich 43 davon abgetipt was bei MSWord Schriftgrösse 12 ca.17 Seiten ergibt.

Es ist nicht viel aber ein Anfang, die meiste Arbeit macht es das Handgeschriebene in den PC zu hacken wieso ich nun auch versuche das
"10-Finger-Tippsystem" zu lernen, die Geschichte kommt je nach meiner Verfassung nach der Arbeit vorran, stetig, mal schneller mal langsamer.
Für Re(s?)cherchen im Internet habe ich sogar am Wochenende kaum Zeit die Informationen "zu Fuss" zu bekommen kling für mich wie Irrsinn.
Was gibt es denn noch zu sagen?

Ach ja ich bin froh das dies nicht die einzige Geschichte ist an der ich schreibe denn manchmal will mein Kopf nicht mehr über diese Hauptpersonen nachdenken und dann muss ich mich ihrgend wie ablenken.

Was zur Person? Also gut im Oktober werde ich 21 bin in der Ausbildung habe eine Freundin die mit mir bei meine Eltern wohnt. dDs wars ich bin weg.
Bis dann.Nico

Kommt schon, gibt es da draussen noch andere die es weiter geschaft haben als nur die Action reichsten Seqenzen ihrer Geschichten zu erzählen, solche die nicht nur über sich selber mit fiktiven kräften schreiben?

Alle Rechtschreibfehler tuhen mir leid.

Sir Donnerbold
26.08.2005, 21:01
:D was meinst du, warum ich gefragt habe? Ich versuch mich auch an "Romanen", natürlich nur aus Spaß, nicht weil ich ernsthaft denke, dass wird mal was (scheint bei dir ja auch so zu sein).
Ich hab schon immer rumgekritzelt (bei meiner Sauklaue kann man es auch nur Kritzekn nennen), und hab mir irgendwann vorgenommen, ein Buch zu schreiben. Lange hab ich nix davon erzählt, weil ich dachte, man hielte mich für bescheuert ("Du willst ein Buch schreiben?").
Irgendwann hatte ich auch schon einen Genrewunsch, Komödie, und irgendwann kamen die Ideen immer häufiger und detaillierter.
Als ich dann irgendwann das Schreibprogramm meines PCs geöffnet habe, gings los.
Gut, ich hab Genre mehrfach umgeworfen, Charaktere verändert und die Erzählweise, aber irgendwann ahtte ich den Grundstock meiner (wieder) Komödie.
Es sprach sich dann auch herum, dass ich schreibe, und ich bekam gutes feedback für die Idee ("Du kannst doch bestimmt gut schreiben, ich glaub das wird gut...")

Mittlerweile ist das erste Buch fertig, und demnächst will ich die Fortsetzung schreiben.
Nur so aus Spaß, versteht sich.

L.N. Muhr
26.08.2005, 21:21
Alle Rechtschreibfehler tuhen mir leid.

sollten sie auch:
http://ourworld.compuserve.com/homepages/AndreasEschbach/writers/writ252.htm

O-Ton Andreas Eschbach:

"Ich möchte Ihnen stattdessen nahelegen, sich einem literarischen Zirkel oder einer Schreibgruppe anzuschließen, wie es sie vielerorts gibt (häufig an den Volkshochschulen), oder selber einen zu gründen. Ich war selber fast zehn Jahre Mitglied in einer solchen Gruppe, und glauben Sie mir, die Auseinandersetzung mit den Texten anderer und das Feedback auf die eigenen ist lehrreicher als alles, was ich Ihnen sagen könnte.

Was Ihre Rechtschreibung anbelangt, so ist diese - erlauben Sie mir dieses offene Wort - bereits in Ihrem Mail ziemlich schlimm. Das sollten Sie auf keinen Fall so hinnehmen wie ein unbeeinflußbares Schicksal, wenn es wirklich Ihr Wunsch ist, Ihre Geschichten zu veröffentlichen. Wenn Sie mit einem Manuskript an einen Verlag herantreten, dann muß der Text von der Rechtschreibung und Zeichensetzung makellos sein, um eine Chance zu haben. Andernfalls nimmt man Sie nicht ernst. Sie würden auch z.B. einen Arzt nicht ernst nehmen, der sich anbietet, eine schwierige Operation an Ihnen durchzuführen, aber nicht einmal Blutdruck messen kann - oder?

Bedenken Sie: Rechtschreibung ist eines der wenigen Dinge beim Schreiben, für das es klare, eindeutige Regeln gibt, die man erlernen kann. Auch hierfür gibt es gute Kurse bei Volkshochschulen. "

miss-securit
07.08.2007, 14:27
Ich hätte da mehere Fragen, die mir vllt. jem. beantworten könnte.

1.Wie steht es mit dem Alter wenn man ein Buch veröffentlicht oder veröffentlichen will?

2.Kann man wenn man ein Buch veröffentlichen will, es auch unter einem anderen Namen tun, außer seinen?

3.Ich bin wohnhaft in Hamburg Langehorn und würde gerne irgendwo praktizieren was mit Schrifstellern zu tun hat, außer einer Buchhandlung, wo könnte ich mich denn bewerben?

Jot
07.08.2007, 16:44
Deine Fragen sind etwas schwammig formuliert, aber ich versuch mal, sie zu beantworten.

1. Das Alter ist zweitrangig. Wenn du allerdings eine Chronik mit Zeitzeugenbeurteilung des Autors des Ersten Weltkrieges herausbringen möchtest und gerade mal 11 bist, wird man dich schon Schräg angucken, falls du das meinst. Darf ich fragen, was du vorhast und wie alt du bist?

2. Ja. Das nennt man Pseudonym Wie zB. Richard Bachman, der ja eigentlich Stephen King ist.

3. Ein Lektoriat oder als Agent zum Beispiel, oder in einem Verlag, je nach dem was du da machen möchtest und was du erlernt hast.

miss-securit
08.08.2007, 18:53
Keine angst...das sind so Fragen , die ich mit stelle wenn ich mal ein Roman schreibe.;) Oder versuche...wie es eben wird.
Dannke für die Antworten waren sehr hilfreich.

Mick Baxter
08.08.2007, 23:59
Nur hat ein Praktikum in einem Verlag nichts mit Schriftstellerei zu tun, sondern mit Betriebswirtschaft (falls es nicht Verlage gibt, die eingesandte Manuskripte von Praktikanten beurteilen lassen).

miss-securit
09.08.2007, 18:37
Ach ja, und wie ist es denn mit Rechtschreib- und Grammatikfehleren?
Ich meine wenn man so etwas nicht gut beherrscht und dann an einem Verlag sendet...würden die die Fehler korrigieren?

miss-securit
13.08.2007, 13:21
oh mann...keiner eine Antwort parat?

Mick Baxter
13.08.2007, 14:17
Ach ja, und wie ist es denn mit Rechtschreib- und Grammatikfehleren?
Ich meine wenn man so etwas nicht gut beherrscht und dann an einem Verlag sendet...würden die die Fehler korrigieren?
Nein. Zumindest nur, wenn sie den Text veröffentlichen. Man merkt es den Dingern nicht immer an, aber theoretisch werden alle Bücher vor dem Druck korrekturgelesen.

L.N. Muhr
13.08.2007, 16:36
die meisten verlage werden ein extrem fehlerhaftes manuskript einfach ignorieren. ein schriftsteller muss seine sprache beherrschen. einzelne fehler werden korrigiert, fehler in massen - no way.

@mick: in einigen kleinverlagen werden inzwischen schon hochschulpraktikanten als billige lektoren eingesetzt.

miss-securit
14.08.2007, 09:34
danke für die Antworten, haben echt viel geholfen meine Fragen zu lösen.
Wenn ich euch i-wie behilflich sein kann, dann nur zu.

Kili
17.08.2007, 13:25
Also gut Leute, dann möchte ich dazu auch mal was schreiben! ^^ Ich schreibe persönlich auch, nun seit ca. 2 Jahren und ich muss sagen, nachdem ich den ersten Rutsch verfasst hatte, hatte ich auch erstmal meine 2- jährige Pause. ^^ Na ja, nun schreibe ich wieder, da ich durch dieses tolle Forum (dickes Lob!!!) auf einen Comic- "Verlag" gestoßen bin, mit dem ich nun zusammenarbeite! Ich komme auf ca. 20 Seiten, bin grade dabei Personen zu beschreiben und hab auch die Story in einigen Punkten zu meiner damaligen Vorstellung verändert. Bin echt zufrieden, nur wie ist das mit Verlagen? Kann man an solche Leute Schriftstücke schicken, ohne über' s Ohr gehauen zu werden? Und gibt es auch Verlage, die einem auch bei einer Absage antworten?

Gruß Kili

Jano
17.08.2007, 13:31
Hm... beziehst du dich jetzt auf Comics oder Literatur? Eine Antwort bekommt man bei Verlagen in der Regel immer (kann allerdings etwas dauern). Bevor du einen kontaktierst, solltest du dich allerdings nach Möglichkeit erst mal etwas auf der jeweiligen Website umschauen. Dort stehen meist weitere Informationen zum Einschicken von Skripten u.Ä.
Was meinst du mit "übers Ohr gehauen"? Wenn ein Verlag dein Manuskript tatsächlich annimmt, wirst du auch angemessen entlohnt.
Abgezockt werden kannst du höchstens bei so genannten "Zuschuss-Verlagen", die dir anbieten, dein Buch gegen die Zahlung eines bestimmten Betrags bzw. die Übernahme der Druckkosten zu veröffentlichen.

Kili
17.08.2007, 18:21
Also ich bezog mich auf Literatur. ^^ Kannst du mir einen Verlag empfehlen? Und, darf ich dann, wenn nur mal angenommen, mein Schreib- Kram gedruckt wird, trotzdem noch mit meinem Comic- Zeichner koorperieren? Oder ist das dann nicht mehr erlaubt, wenn er seine Comics drucken will?

Gruß Kili

PS: Literatur ist echt kompliziert. ^^

Geier
18.08.2007, 08:19
Verlage werden mit Manuskripten überhäuft und die weitaus meisten abgelehnt, von daher ist es ziemlich sinnlos sich nur an einen bestimmten zu wenden.
Wenn die Geschichte von dir ist kannst du damit machen was du willst, es sei den du hast mit dem Verlag einen Vertrag gemacht der das untersagt. Verträge sind wiederum ein ganz eigenes Thema mit dem man sich beschäftigen sollte.

Im Übrigen gibt es auch Schriftstellerforen so wie das hier ein Comicforum ist, dort werden solche Fragen, zT von Profis, ziemlich ausführlich behandelt.

Spong
18.08.2007, 14:27
Ich habe grade noch gelesen, dass 0,1 % aller unverlangt eingesandten Sachen veröffentlicht werden.

Mach dich am besten schlau, welcher Verlag am besten zu deinen Inhalten passen würde, und dann informier dich gut, wie du - vielleicht- Schritt für Schritt eine Veröffentlichung erreichen kannst.

Kili
19.08.2007, 15:25
O.k., Leute danke für eure Tipps!

Gruß Kili

Mick Baxter
20.08.2007, 17:24
Und, darf ich dann, wenn nur mal angenommen, mein Schreib- Kram gedruckt wird, trotzdem noch mit meinem Comic- Zeichner koorperieren? Oder ist das dann nicht mehr erlaubt, wenn er seine Comics drucken will?
Wenn du einerm Verlag ein Manuskript verkaufst, kann er nur über dieses eine Buch entscheiden, nicht darübewr, was du in deinem Leben machst. Wenn du natürlich gerade die Geschichte, die du an den Verlag verkauft hast, zum Comic machen will, ist der Verlag wieder im Boot.

Maunzilla
26.02.2008, 01:16
Ich arbeite gerade an meinem dritten Buch. Die Geschichte ist eigentlich schon seit letzten Herbst fertig, aber ich muß das Manuskript noch abtippen und korrigieren. Wenn ich die zwei unvollendeten Romane dazuzähle, ist es sogar mein fünftes.
Ich schreibe ausschließlich zu meinem eigenen Vergnügen. Meine beiden ersten Werke hatte ich damals (vor Jahren) an mehrere Verlage geschickt, ohne je eine gescheite Antwort zu bekommen. Die Tatsache, daß sie meine Bücher nicht kaufen wollten, hat mich nicht sonderlich überrascht oder enttäuscht, aber aus den unpersönlichen Standard-Briefen konnte ich nichts lernen. Daher habe ich auch nicht vor, meine künftigen Werke an Verlage zu schicken. Ich weiß selbstverständlich, daß die Verlage Tausende von Manuskripten bekommen und gar nicht alle lesen, geschweige denn persönliche Antworten verfassen können. Dennoch ist es für einen Autor höchst unerfreulich, wenn er nach der vielen Mühe, die er in ein Projekt gesteckt hat, nicht das geringste Feeedback erhält und damit auch jeder Möglichkeit, seine Fähigkeiten zu entwickeln und verbessern beraubt wird.

Daher würde mich natürlich die Meinung von anderen interessieren, vor allem von Leuten die etwas davon verstehen. Ich frage mich daher, wie man mit anderen Autoren oder gar Schrifstellern in Kontakt kommt.

Noch zum Ausgangsthema wollte ich folgendes anmerken:

Ich finde es gar nocht notwendig, oder gar erstrebenswert, wenn Schriftsteller, von ihren Werken leben können. Ein Autor sollte immer eine gute Bodenhaftung behalten. Wenn ein Mensch von der Gesellschaft, dem gewöhnlichen Erwerbsleben und den alltäglichen Sorgen und Nöten des Volkes losgelöst ist, wie soll er da gute Literatur produzieren?
Wer von der Schrifststellerei leben will (und keinen Bestseller landet) muß entweder das schreiben, was gerade modern und gefragt ist, oder solche Werke produzieren, für die er die meisten Preise, Fördergelder und Geschenke erhält. In beiden Fällen macht er sich anhängig und verliert seine künstlerische Freiheit. Da die meisten Autoren nicht sehr produktiv sind, bleibt ihnen eigentlich genug Zeit übrig, einen richtigen Beruf auszuüben. Auch wenn man nur eine Seite pro Tag aufs Papier bringt schaut nach einem Jahr schon ein ganzer Roman heraus. Und wenn man sein Auskommen hat, spielt es auch keine Rolle, ob man 500 oder 5'000'000 Exemplare oder gar keines verkauft.

Hajo F. Breuer
26.02.2008, 07:28
Wenn Du ein Werk bei einem Verlag einreichst, solltest Du niemals das komplette Buch schicken, sondern eine kurze Zusammenfassung des Inhalts auf maximal vier Seiten (je kürzer, dessto besser) und ein ausgearbeitetes Kapitel.

Es empfiehlt sich, vorher Kontakt aufzunehmen (Buchmesse, Anruf). Wenn du ernsthaft an einer Veröffentlichung interessiert bist, kannst Du Dich auch an einen Literaturagenten wenden.

Aber VORSICHT: Seriöse Verlage und Agenten verlangen niemals Geld von Dir. Die leben von ihren Umsätzen/Provisionen. Finger weg von allen, die Geld von Dir wollen!

Zur Frage, ob man von der Arbeit als Schriftsteller leben können sollte: eindeutig ja. Wenn Du gut bist, kaufen die Leute Deine Bücher, und Du kannst davon leben. Wenn hingegen niemand lesen will, was Du schreibst - wozu sich dann die ganze Arbeit machen? Das ist dann nicht viel mehr als eine Art geistiger Selbstbefriedigung (und vermutlich wegen der durch das Nichtinteresse des Publikums hervorgerufenen Frustration nicht wirklich befriedigend).

L.N. Muhr
26.02.2008, 11:20
Ich finde es gar nocht notwendig, oder gar erstrebenswert, wenn Schriftsteller, von ihren Werken leben können. Ein Autor sollte immer eine gute Bodenhaftung behalten. Wenn ein Mensch von der Gesellschaft, dem gewöhnlichen Erwerbsleben und den alltäglichen Sorgen und Nöten des Volkes losgelöst ist, wie soll er da gute Literatur produzieren?

indem er ZEIT dafür hat.

mal ganz ehrlich, ich weiß nicht, wie jung/ alt du bist und wie du sozial untergekommen bist. aber normaler arbeitsalltag neigt dazu, zeit- und kraftraubend zu sein, erst recht, wenn man auch noch ein privatleben hat. wer da noch in ruhe schreiben soll, hohe literatur gar, der braucht engelsgeduld und teuflich mühe. immerhin gehört zum schreiben auch die recherche, das konzept, der stringente aufbau, die überarbeitung und über-überarbeitung. und tausend dinge mehr. weder ein günter grass noch ein andreas eschbach würden ihre werke nebenberuflich hinbekommen. frank schätzing hat jahrelang für den "schwarm" recherchiert und über 40 fachleute diverser wissenschaftlicher fachrichtungen beim schreiben quasi permanent kontaktiert. das soll nebenberuflich gehen? vergiss es. nicht umsonst ist kafkas werk so schmal.

übrigens kannst du literatur nicht auf ein sujet reduzieren, weder gute noch schlechte noch hohe noch niedere. "alltägliche sorgen und nöte des volkes" klingt für mich eher nach weltfernem heimatroman bzw. nach kitsch. und wenn du dich mal auf dem buchmarkt umschaust, wirst du viel literatur aller qualität finden, die genau von diesem thema NICHT handelt.

Maunzilla
26.02.2008, 22:10
Wenn hingegen niemand lesen will, was Du schreibst - wozu sich dann die ganze Arbeit machen? Das ist dann nicht viel mehr als eine Art geistiger Selbstbefriedigung (und vermutlich wegen der durch das Nichtinteresse des Publikums hervorgerufenen Frustration nicht wirklich befriedigend).

Wieso muß man das Schreiben unbedingt kommerziell betreiben? Für mich ist es ein Hobby, das mir Freude bereitet. So wie andere gärtnern, kegeln, fußballspielen oder wandern gehen, ohne dafür Geld oder Ruhm zu bekommen, schreibe ich eben Romane, an denen ich mich dann selber erfreue.

Und sinnvoller, als seine Zeit in der Kneipe oder vorm Fernseher zu verschwenden, ist das doch allemal.



indem er ZEIT dafür hat.

mal ganz ehrlich, ich weiß nicht, wie jung/ alt du bist und wie du sozial untergekommen bist. aber normaler arbeitsalltag neigt dazu, zeit- und kraftraubend zu sein, erst recht, wenn man auch noch ein privatleben hat. wer da noch in ruhe schreiben soll, hohe literatur gar, der braucht engelsgeduld und teuflich mühe.

Auch die meisten Werktätigen haben heutzutage noch genug freie Zeit, um irgendwelchen Hobbies zu frönen. Wie viele Leute treiben Sport, sind aktiv in Vereinen, Parteien oder Wohltätigkeitsorganisationen, machen Musik, singen im Chor, oder hocken stundenlang vorm TV? Warum also nicht in der Zeit Bücher schreiben, oder Kurzgeschichten, Gedichte oder dgl.? Ich sehe da kein Problem. Wenn man damit kein Geld verdienen muß, spielt es keine Rolle, ob man drei Monate oder drei Jahre an einem Werk schreibt.
Außerdem muß ja nicht jeder 800-seitige historische Romane schreiben. Man kann auch mit Novellen oder Kurzgeschichten gute Literatur produzieren.
Die meisten Berufsschrifsteller verbringen übrigens ohnehin mehr Zeit mit Lesungen, Interviews und andern PR-Aktionen als mit schreiben.


übrigens kannst du literatur nicht auf ein sujet reduzieren, weder gute noch schlechte noch hohe noch niedere. "alltägliche sorgen und nöte des volkes" klingt für mich eher nach weltfernem heimatroman bzw. nach kitsch. und wenn du dich mal auf dem buchmarkt umschaust, wirst du viel literatur aller qualität finden, die genau von diesem thema NICHT handelt.

Jede gute Literatur handelt von Menschen. Und wer über Menschen schreiben will, muß sie kennen. Man betrachte sich mal gewisse Politiker, die völlig abgehoben sind und am Volk vorbei regieren, weil sie keine Ahnung haben, wie normale Menschen leben. Ein guter Künstler (erst recht einer der "hohe" Kunst produzieren will) muß nahe am Menschen sein, und dazu gehört für mich, daß er auch ein normales integriertes Leben führt, täglichen Umgang mit Menschen hat. Wer den ganzen Tag zu Hause sitzt oder spazieren geht und nur mit ein paar gleichgesinnten Intellektuellen verkehrt, hat diesen Einblick in das normale Leben nicht.

Mick Baxter
27.02.2008, 00:01
Schriftsteller schreiben Bücher, weil sie das besonders gut können. Jetzt zu fordern, ihr Geld mit etwas zu verdienen, das sie nicht so gut können (und ihnen wahrscheinlich auch keinen Spaß macht) ist schon reichlich unverfroren.

Maunzilla
27.02.2008, 00:27
Wer sagt, daß sie das gut können? Der größte Teil der Bücher, die auf den Markt geworfen werden, taugen nichts. Nur ein winziger Bruchteil erreicht eine zweite Auflage. Und noch viel weniger sind so gut, daß man sie auch nach 20, 50 oder gar 100 Jahren noch verkaufen kann.
Wer mit seiner Schriftstellerei gutes Geld verdient, soll das ruhig weiter tun, aber wer seine Elaborate nicht verkaufen kann, muß sich eben einen richtigen Job suchen, so wie alle anderen Menschen auch.

Es wäre ja schön, wenn jeder auf der Welt die Arbeit machen dürfte, die ihm Spaß macht, aber dem ist leider nicht so. Warum sollen da Schriftsteller eine Ausnahme bilden?

Hajo F. Breuer
27.02.2008, 07:31
Wieso muß man das Schreiben unbedingt kommerziell betreiben? Für mich ist es ein Hobby, das mir Freude bereitet. So wie andere gärtnern, kegeln, fußballspielen oder wandern gehen, ohne dafür Geld oder Ruhm zu bekommen, schreibe ich eben Romane, an denen ich mich dann selber erfreue.

Und sinnvoller, als seine Zeit in der Kneipe oder vorm Fernseher zu verschwenden, ist das doch allemal.
Sicher, kein Widerspruch. Aber darum geht es in diesem Thema nicht. Die hier diskutierte Frage lautet: Schriftsteller als Beruf - kann man davon leben?

Hajo F. Breuer
27.02.2008, 07:34
Es wäre ja schön, wenn jeder auf der Welt die Arbeit machen dürfte, die ihm Spaß macht, aber dem ist leider nicht so.
Dem ist durchaus so. Du mußt Dich nur anstrengen.

L.N. Muhr
27.02.2008, 11:45
Jede gute Literatur handelt von Menschen.

ja, natürlich. aber menschen sind nicht "die sorgen und nöte des volkes". ein historischer roman handelt nun mal nicht von heutigen menschen. wer einen historischen roman schreiben will, sollte nicht seine 8 stunden in der amtsstube hocken, sondern muß recherchieren - d.i. in bibliotheken gehen, aber natürlich auch sich vor historischen stätten die sohlen abwetzen und mit fachleuten reden. du schreibst von menschen - aber nicht nur. und wenn du den kölner dom falsch beschreibst, machst du dich lächerlich, egal wie gut getroffen deine menschen sind. (was sie ohne kenntnis des historischen backgrounds aber gar nicht sein können.)

das gilt für alle realistischen genres. das gilt sogar für die mehr eskapistischen genres - man sollte sich wundern, wie viel recherche oft in fantasy- und sf-romanen steckt. frag mal andreas eschbach.

insofern hilft dein gemeinplatz einfach mal nicht weiter. literatur handelt von menschen. aber nicht nur. und eine exakte kenntnis der kumpels im kohleschacht hilft dem autor gar nichts, wenn er einen roman über die leuchtturmbauer an der nordsee schreiben will. oder über politikskandale in der berliner republik. oder über eine expedition ins sonneninnere.


Ein guter Künstler (erst recht einer der "hohe" Kunst produzieren will) muß nahe am Menschen sein, und dazu gehört für mich, daß er auch ein normales integriertes Leben führt, täglichen Umgang mit Menschen hat.

äh ... glaubst du denn, daß schriftsteller keine freunde haben? mal 'ne blöde frage: in welcher welt lebst DU denn?

ich kenne einige schriftsteller, und die verkehren alle in völlig verschiedenen sphären - vom kumpeltyp aus der eckkneipe bis zum abgehobenen intellektuellen ist da alles dabei. und all diese autoren haben ihren markt. die art, wie du literatur auf eine ebene und ein sujet reduzierst, ist imo unerträglich.

Maunzilla
27.02.2008, 11:57
das gilt für alle realistischen genres. das gilt sogar für die mehr eskapistischen genres - man sollte sich wundern, wie viel recherche oft in fantasy- und sf-romanen steckt. frag mal andreas eschbach.

Bei sci-fi kann ich das noch verstehen, aber was bitte gibt es bei Fantasy zu recherchieren? :rolleyes: Und wer ist Andreas Eschbach?


mal 'ne blöde frage: in welcher welt lebst DU denn?

Ich bin ein Otaku, der nur über das Netz Kontakt zu anderen Leuten pflegt. ;)

dinter3
27.02.2008, 15:56
aber was bitte gibt es bei Fantasy zu recherchieren? erklär doch mal aus dem stegreif, wie sich beispielsweise orks vermehren ... ;)

Jot
27.02.2008, 16:57
Ich würde gerne was von dir lesen, maunzi. Letztendlich geht es doch eigentlich darum. Geld dafür einzustreichen wäre für mich ein netter "Nebeneffekt"
Wenn du nur Standartabsagen bekommst, musst du dir allerdings Gedanken machen, on deine Gechichten gut, bzw, ob dein Exposeé dazu anregt, dein Manuskript zu lesen. Wenn du deine Geschichte nicht auf einer Seite irgendwie zusammengefasst bekommst, wars das häufig schon. Ich hab da häufig das selbe Problem -> da schreibt man 400 A4 Seiten voll und will ein Exposeé verfassen, ohne das (alle) wichtige Szenen zu kurz kommen? Ist extrem schwer. Ich habs dann immer so gemacht, dass ich versucht habe, den Klappentext zu schreiben, der dann auch um einiges zu lang wurde, aber immerhin noch auf eine Seite passte, hab das mit dem ersten Kapitel und nem Auszug aus einem der aussagekräftigsten Stellen verschickt. Gebracht hats mir zwar auch nichts, aber es gab immerhin mehr, als nur Standartabsagen. Mein Erzählstil wäre "mitreissend", die Personen "lebendig" und "interessant" nur am Szenario haperts bei mir immer, denn das ist dann meist "völlig abgedreht" "mehr als irre"(im negativen Sinne) "bekloppt bis durchgeknallt" (das war hart und das war ein großer Verlag, der das geschrieben hatte, war sehr geschockt) und am deutlichsten "absolut nicht massenkompatibel" sprich, der Verlag würde wenig Exemplare/Gewinn machen, weil der Autor erstens ein Niemand ist, der mit solchen Geschichten gar nicht anzukommen braucht, weil man die recht speziellen Storys auch über meinen Namen nicht vermarkten kann.

Dumm gelaufen und darum hab ichs aufgegeben zu versuchen, mit meinen Sachen Geld zu verdienen. Es stört mich aber nicht sonderlich. Ich will eh nur gelesen werden und Feedback haben, das ist mir am wichtigsten. Und das einige Lektoren von Verlagen geschrieben hatten, das ich einen tollen Erzähstil hätte, trotz "extrem schwacher Rechtschreibung, eigentlich legen wir sowas sofort wieder beiseite", hat mich schon sehr gefreut.

Hajo F. Breuer
27.02.2008, 18:08
Nun, Rechtschreibung und Grammatik sind für den Schriftsteller, was Hammer, Hobel und Säge für den Schreiner sind: Werkzeug, das perfekt beherrscht werden muß.

Maunzilla
27.02.2008, 19:14
erklär doch mal aus dem stegreif, wie sich beispielsweise orks vermehren ... ;)

Da es keine echten Orks gibt, vermehren und benehmen sie sich genau so, wie ich es als Autor für angemessen halte. Es sei denn ich schriebe Fan-Fiction und müßte mich nach den Vorgaben eines anderen Autors richten. :p

@ Jot: www.geocities.com/buecherfreund

Was schreibst du denn so?

Jot
28.02.2008, 07:53
Nun, Rechtschreibung und Grammatik sind für den Schriftsteller, was Hammer, Hobel und Säge für den Schreiner sind: Werkzeug, das perfekt beherrscht werden muß.
Leider wahr, auch ein Grund, warums bei mir nie wirklichen klappen wird. (Grammatik ist nicht schwach, nur Rechtscheibung)


@ Jot:
Was schreibst du denn so?
Nur Mumpitz, für den sich keiner interessiert.

Hajo F. Breuer
28.02.2008, 08:10
Da es keine echten Orks gibt, vermehren und benehmen sie sich genau so, wie ich es als Autor für angemessen halte. Es sei denn ich schriebe Fan-Fiction und müßte mich nach den Vorgaben eines anderen Autors richten.
Das trifft es auch nur zum Teil. Du mußt für Dich selbst alle Regeln deiner erfundenen Welt festlegen, denn Du darfst niemals dagegen verstoßen. Das ist schwieriger, als mancher glaubt.

So haben wir beispielsweise für unsere Arbeit an Ren Dhark ein Lexikon, das beständig aktualisiert wird und mittlerweile fast den Umfang von fünf Büchern (also ca. 1.500 Seiten!) hat.

Maunzilla
28.02.2008, 11:48
Eine Romanserie zu schreiben (erst recht wenn mehrere Autoren daran arbeiten) ist ohnehin schwieriger, als ein Einzelband, bei dem man leichter die Übersicht behält. Vor allem muß man immer den gleichen Stil einhalten. Ich könnte das wahrscheinlich nicht. Vor allem würde es mich tödlich langweilen, wenn ich über Jahre an der gleichen Serie schreiben müßte. Aber ich finde es immer wieder bewundersnwert, wie Autoren es schaffen, u.U. mehrere hundert Geschichten mit den gleichen Figuren sich einfallen zu lassen. Wenn ich da an gewisse Krimis, oder TV-Serien oder Mangas denke (wie Detektiv Conan, u.a.)

@ Jot: Nur nicht so bescheiden. Ein wahrer Schriftsteller zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß er sich für das größte Genie seit Goethe hält. :p Erst recht, wenn er elitäre Literatur schreibt.

Interessanterweise sind die wirklich erfolgreichen Schriftsteller, die populäre Werke schreiben und Millionen verdienen, in der Regel die viel bescheideneren und sympatischeren Typen. (Nur rauchen und saufen tun sie wie die anderen :D )

L.N. Muhr
28.02.2008, 12:17
ach quatsch. schätzing ist ein selbstverliebter schwätzer, eschbach ein hilfsbereiter, kommunikativer und offener mensch.

millionenauflagen haben beide. solche regeln, wie von dir postuliert, existieren nur in deinem kopf, haben aber keine entsprechung in der realität.

L.N. Muhr
28.02.2008, 12:19
Das trifft es auch nur zum Teil. Du mußt für Dich selbst alle Regeln deiner erfundenen Welt festlegen, denn Du darfst niemals dagegen verstoßen. Das ist schwieriger, als mancher glaubt.

nicht zu vergessen, daß die regeln in sich schlüssig sein müssen. daran scheitern viele storyteller: innere logik.

Hajo F. Breuer
28.02.2008, 12:50
So sieht's aus. Zu einem wirklich guten Buch gehören 99 % Fleiß und 1 % Talent.

Maunzilla
28.02.2008, 18:58
Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich bin leider viel zu faul, etwas aus meinen Talenten zu machen. (was bedauerlich ist... :drop2:)

Hajo F. Breuer
29.02.2008, 08:31
In der Tat bedauerlich - und irgendwann nicht mehr gutzumachen. Dann trauerst Du Deinen vertanen Chancen nach.

L.N. Muhr
29.02.2008, 10:42
fällt für mich unter "selbst schuld". ich habe meinen traumberuf und lebe vom schreiben, wenn auch nicht von literatur. es ist ein langer weg dahin, aber wenn man ihn nicht geht, kommt man auch nicht an.

ich habe den verdacht, maunzilla neidet es andren autoren, die eben jene 99% schweiß investiert haben und es weiterhin tun, ihren status.

Jot
29.02.2008, 12:21
So sieht's aus. Zu einem wirklich guten Buch gehören 99 % Fleiß und 1 % Talent.

Wobei hier die Zahl 1% missverstanden werden kann. Du meinst sicherlich in Realtaion zum Buch und nicht 1% beim Schriftsteller. Du brauchst nämlich schon Talent für ne gute Schreibe... wobei das bei Autoren wie Dan Brown wieder fraglich ist, ob überhaupt Talent vorhanden ist... Schwierig das alles ralativ einzustufen.

Hajo F. Breuer
29.02.2008, 13:05
Wobei hier die Zahl 1% missverstanden werden kann. Du meinst sicherlich in Realtaion zum Buch und nicht 1% beim Schriftsteller. Du brauchst nämlich schon Talent für ne gute Schreibe... wobei das bei Autoren wie Dan Brown wieder fraglich ist, ob überhaupt Talent vorhanden ist... Schwierig das alles ralativ einzustufen.
So mißverständlich habe ich doch gar nicht geschrieben. Der Satz: »Zu einem wirklich guten Buch gehören 99 % Fleiß und 1 % Talent«, unterscheidet sich deutlich von der Aussage: »Zu einem wirklich guten Schriftsteller gehören 99 % Fleiß und 1 % Talent.«

Wobei ich nicht leugnen will, daß die Schriftstellerei kein Beruf für Faule ist.

Jot
29.02.2008, 13:44
Zu einem Guten Buch gehört ein guter Schriftsteller ;)

Hajo F. Breuer
29.02.2008, 14:10
Zu einem Guten Buch gehört ein guter Schriftsteller ;)
Nö. Zu einem guten Buch gehören Zeit, ein bequemer Sessel, ein ausgezeichneter Single Malt und eine handgerollte Havanna. ;)

Maunzilla
29.02.2008, 20:31
ich habe den verdacht, maunzilla neidet es andren autoren, die eben jene 99% schweiß investiert haben und es weiterhin tun, ihren status.

Aber mitnichten!

Ich beneide nur jene Autoren, die mit minderwertigen Büchern Geld verdienen, weil sie prominent sind, oder die richtigen Leute kennen, die sie protegieren.
Menschen, die fleißig und talentiert sind, bewundere ich hingegen sehr.

@ Hajo Breuer: Mit dem Single Malt könne ich mich noch anfreunden, aber auf die Havanna verzichte ich lieber. Ich hab mal ein Buch von einem passionierten Zigarrenraucher geschenkt bekommen. Das riecht nach über 15 Jahren noch nach den Stumpen. :D

Hajo F. Breuer
01.03.2008, 07:32
Deswegen habe ich ja auch extra von handgerollten Havannas und nicht von Stumpen geschrieben. Während letztere tatsächlich riechen (um es mal so freundlich zu formulieren wie Du), duften erstere himmlisch.

»Stumpen ist die Bezeichnung für ein spezielles Zigarrenformat, das ursprünglich aus der Schweiz stammt und das vor allem in Deutschland sehr beliebt war. Stumpen sind kurze, dicke, maschinengefertigte Zigarren mit dunklem Deckblatt, die überwiegend aus kräftigen Tabaken nord- und südamerikanischer Herkunft bestehen.« Guckst du. (http://www.tabak-goetz.de/lust_auf_zigarre___.htm)

Maunzilla
01.03.2008, 19:01
Oha, da bin ich an einen Experten geraten. :)
Für mich als passionierten Nichtraucher macht das keinen großen Unterschied. Gleichwohl ich zugeben muß, daß ich den Geruch von frischem, unverbranntem Tabak sehr angenehm finde.

Ich habe nur einmal eine Zigarre geraucht (teilweise). Schon nach kurzer Zeit wurde mir ganz schön blümerant. Und das war gar nicht mal ein billiges Teil. :tropf:
Vielleicht sollte ich diese Episode aus meiner Jugendzeit in meine Autobiographie aufnehmen... (um elegant den Faden zurück zum eigentlichen Thema (zumindest in dessen Nähe) zu spinnen...) :D

L.N. Muhr
03.03.2008, 11:06
Aber mitnichten!

Ich beneide nur jene Autoren, die mit minderwertigen Büchern Geld verdienen, weil sie prominent sind, oder die richtigen Leute kennen, die sie protegieren.

oder weil einfach ein markt für diese art literatur existiert.

mann, immer diese verschwörungstheorien. trivialliteratur hat gegeben, seit es den buchdruck gibt. und auch davor entstand sowas garantiert schon. es gibt rtl2, und es gibt den heimatroman in großschrift. dass beides existiert, hat nichts, aber auch gar nichts mit protegé zu tun.

Jot
03.03.2008, 11:57
Den Markt für minderwertige Bücher kann nicht jeder bedienen, wenn du nicht prominent bist, oder die richtigen Leute kennst. Das hat mit neidischen Verschwörungstheorien nicht viel zu tun. Du kannst ja ausprobieren, ein stinklangweiliges, schlechtgeschriebenes Sammelsorium deiner Erfahrungen auf den Jacobsweg mit grottenschlechtem Gestaltungkonzept auf den Markt zu bringen. Die Verlage werden sich nicht drum reissen ;)
Neid ist da durchaus vertretbar.

L.N. Muhr
03.03.2008, 12:37
hier müssen wir unterscheiden, was mit "schlechten büchern" gemeint ist. sind damit die erinnerungen von verona feldpooth an dieter gemeint, oder sind damit herz-schmerz-schmachtfetzen mit romantischen überweibchen und weichherzigen harten kerlen gemeint?

beides ist trivial, aber auf dem markt kommt es aus ganz verschiedenen gründen an. bei dem einen wird der name vermarktet, bei dem anderen der stoff. und dort, wo der stoff vermarktet wird, haben auch unprominente autoren naturgemäß eine chance.

btw., die heftromanverlage suchen afair fast immer autoren, die mit dem genre des förster- oder alpenromans klar kommen und ambitionsfrei und unterbezahlt wöchentlich ein happy-end produzieren können. wer sowas kann (und ich denke tatsächlich, daß das nicht jeder kann, auch nicht jeder autor), findet dort einen weg zur veröffentlichung.

insofern finde ich diese debatte nach wie vor vollkommen ungenügend differenziert; hier werden schlagwörter verwendet statt erklärter argumente. das macht diese debatte ebenso wenig fassbar wie leicht widerlegbar: alles nur allgemeinplätze.

Maunzilla
03.03.2008, 19:39
Ich weiß nicht, warum, du anderen immer vorwirfst, undifferenzierte Äußerungen zu machen? Erwartest du ernsthaft, daß ich dir nun 62415 Beispiele für meine These darlege und 5328, die dagegen sprechen und 874 bei denen es unklar ist? Selbstverständlich mit detaillierten Hintergrundinformationen, Lebenslauf und Paßfoto des Verfassers? :gaga:

Vielleicht sind in deiner Welt alle Bücher von reichen und prominenten Autoren absolute Meisterwerke, die es sämtlich verdient hätten den Nobelpreis zu bekommen und die selbstverständlich ausschließlich wegen ihrer einzigartigen literarischen Qualität gekauft werden.

Und genau so selbstverständlich spielt es nicht die allergeringste Rolle, ob einer einfach ein Manuskript an die allgemeine Verlagsadresse schickt oder ob er den Verleger persönlich kennt und ihm das Teil eigenhändig beim Abendessen überreicht... :hammer:

Und wahrscheinlich glaubst du auch, daß bei einem Literaturperis die Jury alle 20'000 Neuerscheinungen des Jahres gelesen hat und daraus dann den verdient besten Roman kürt; und daß jeder die gleiche faire Chance auf den Preis hat. Na dann träum weiter! :schlafen:

L.N. Muhr
03.03.2008, 22:34
ich erwarte nur, daß pauschalaussagen auch eine entsprechung in der realität haben. das haben sie allerdings so gut wie nie.

und es hilft auch nichts, meine bitte nach differenzierten argumenten mit neuerlichen pauschalaussagen zu kontern. sorry, aber das ist in meinen augen kindisch. meine aussage, daß NICHT jedes schlechte buch über große namen verkauft wird, negiert in keiner, absolut keiner weise die existenz schlechter bücher von bekannten ... nun ja, persönlichkeiten. oder schlechter romane von großen autoren.

das sieht ein blinder sogar ohne krückstock und eine greisenhafte fledermaus mit altersschwachem sonar. wieso du also als erwiderung mit entsprechend völlig diskussions- und realitätsfernen argumenten kommst, statt wirklich auf die argumente einzusteigen, ist mir unklar.

Jot
03.03.2008, 23:05
...weil du vielleicht selber keine Argumente anführst, sondern nur andere der Korrekturwillen Argumente aus der Nase ziehen willst. Deine Art zu Diskuteieren führt mal wieder völlig am Thema vorbei, und zielte zack-bum wieder auf persönliche Angriffe ab. Den ersten "mann sind die alle doof, ausser mich - an die Stirn Klatscher" hast mal wieder du geliefert. Wie in Dreiteufelsnamen kannst du jetzt schon wieder rumblöcken, man solle auf deine absolut nicht vorhandenen Argumente eingehen?
Boa, wie mir solche Säcke auf die Eier gehen.

Kageko
04.03.2008, 00:40
Man, war das anstregend, sich hier durch die 4 Seiten zu lesen! Aber ich hab mal wieder ein ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis.

@Maunzilla
Ich hab mir mal deine Seite angesehen und ein paar Kurzfassungen überflogen.
An und für sich sind das ja typische Fantasy-Geschichten, aus denen man sicher spannende Geschichten machen könnte.
Ich werde mir auf jeden Fall morgen oder so eine Kurzgeschichte durchlesen und vielleicht auch einen deiner Romane anlesen.

Wenn du willst, kann ich dir dann meine Meinung dazu schreiben (per E-Mail).

(Ich schreibe Geschichten, seit ich schreiben kann... also schon seit etwa 14-15 Jahren. Eigentlich wollte ich immer schon professionelle Buchautorin werden, aber irgendwie hab ich es noch nie geschafft, ein Manuskrip an einen Verlag zu schicken.
Ich kam mit meinen Ideen auch nie über 14 A4-Seiten am PC hinaus. Erst 2007 gelang es mir erstmals einen über 200-A4-seitigen Roman fertigzustellen, bei dem ich am Ende dachte: "Ach du Scheiße!"
Ich bin gerade 3/4 durch mit meinem neuen Roman, wenn ich den fertig hab, überarbeite ich den ersten komplett. Man glaubt es kaum, wie oft man sich innerhalb von 30 Seiten selbst widersprechen kann! Allein was das Aussehen der Charaktere betrifft.

Von daher kann ich diesen 99% Fleiß und 1% Talent (und Ideen) wirklich nur zustimmen. Gute Ideen zu haben unterstelle ich mir einfach mal.
Wenn ich mir meine uralten Geschichten aber durchlese, gerate ich ganz schön ins Schwitzen.

Den nötigen Anschub, um meinen Roman fertig zu schreiben, bekam ich übrigens durch einen Film mit Sean Connery, in welchem er einen zurückgezogen lebenden Schriftsteller spielte. Man solle für die erste Fassung sein Hirn ausschalten und einfach nur tippen.
Früher wollte ich immer Romane sofort in Perfektion hinschreiben!

Wahrscheinlich hast du das auch so gemacht und diese vermeintliche Perfektion dann an den Verlag geschickt.
Würde ich meinen Kram unüberarbeitet irgendwo hinschicken, dann würden die wahrscheinlich alle tot vom Stuhl kippen oder zumindest ähnliche Antworten bekommen.

Wenn du wirklich bei einem Verlag landen willst, solltest du vielleicht einfach deine Sachen nochmal kritisch überarbeiten...

Blablabla... man, um die Uhrzeit noch geschrieben!

(Meine Romane schreibe ich übrigens neben Studium und Arbeit und noch mehr Arbeit, meistens nachts! Da kann man sich ausmalen, wie die sind!))

Ach ja, hast du mal drüber nachgedacht, eventuell an Literatur-Wettbewerben teilzunehmen? Man muss ja nicht immer mit der Tür ins Haus fallen bei Verlagen! :)

Hajo F. Breuer
04.03.2008, 08:39
Man solle für die erste Fassung sein Hirn ausschalten und einfach nur tippen.
Dem muß ich entschieden widersprechen. Man sollte den Roman vollständig im Kopf haben, bevor man mit dem Schreiben beginnt. Ich empfehle allen Anfängern stets die Abfassung eines detaillierten Exposés, das vom Umfang her etwa zehn Prozent des späteren Werkes ausmacht. An diesem Exposé kannst Du alle Schwächen des geplanten Romans ausbügeln und brauchst ihn hinterher nur noch »runterzuschreiben«.

Ein Wort möchte ich noch an Maunzilla verschwenden: Er erinnert mich an einen »Künstler«, den ich auf der Gründungsversammlung der ICOM in Erlangen kennengelernt hatte, der am frühen Nachmittag schon Bier trank und jammerte, von niemandem einen Auftrag zu bekommen, obwohl er der beste Comiczeichner wäre, den es gibt. Ich habe ihm dann den Auftrag für einen sechsseitigen Comic in den »Gespenster-Geschichten« beschafft, mit dem er der ganzen Welt in großer Auflage hätte beweisen können, was in ihm steckt. Was hat der große Künstler geliefert? Nichts.

Natürlich ist es nicht leicht, ohne Beziehungen an Arbeit zu kommen. Aber es geht. Ich habe anfangs für Fanmagazine Artikel geschrieben und dann einfach mal alle deutschen Comicverlage angeschrieben. Bastei hat reagiert, und ich hatte meine ersten Aufträge.

Meinen ersten Großauftrag (Condor) habe ich Norbert Hethke zu verdanken, für dessen »Sprechblase« ich damals ohne Honorar schrieb. Er meinte, mir etwas schuldig zu sein und empfahl mich dem Condor-Chef Biehler, als der jemanden für Marvel suchte und Hethke um Rat fragte. Aber Hethke hatte ich eben nicht durch Beziehungen kennengelernt, sondern durch Einsatz.

Comics schreibe ich heute längst keine mehr. Die Auflagenzahlen sind zusammengebrochen, und mit Büchern ist viel mehr Geld zu verdienen. Im Laufe eines mittlerweile mehr als 30jährigen Arbeitslebens lernt man allerdings so viele Leute kennen, daß sich die von Maunzilla beweinten »fehlenden« Beziehungen ganz von allein ergeben. »Wie das?« fragst Du Dich vielleicht. Die Antwort ist ebenso simpel wie (für manche) unangenehm: durch harte Arbeit. Wenn man sich richtig reinkniet und vor allem keine Termine platzen läßt, kann man sich vor Aufträgen und den damit verbundenen Annehmlichkeiten kaum retten.

Der eine oder andere hier, der mich persönlich kennt, weiß, wovon ich rede.

L.N. Muhr
04.03.2008, 10:58
Dem muß ich entschieden widersprechen. Man sollte den Roman vollständig im Kopf haben, bevor man mit dem Schreiben beginnt.

dito. und auch für kurzgeschichten - das einzige gebiet, auf dem ich minimale eigenerfahrung aufweisen kann - empfiehlt es sich, einen klaren roten faden im kopf oder eben auf dem papier zu haben.


Im Laufe eines mittlerweile mehr als 30jährigen Arbeitslebens lernt man allerdings so viele Leute kennen, daß sich die von Maunzilla beweinten »fehlenden« Beziehungen ganz von allein ergeben. »Wie das?« fragst Du Dich vielleicht. Die Antwort ist ebenso simpel wie (für manche) unangenehm: durch harte Arbeit. Wenn man sich richtig reinkniet und vor allem keine Termine platzen läßt, kann man sich vor Aufträgen und den damit verbundenen Annehmlichkeiten kaum retten.

ebenfalls dito. der gute dauerhafte eindruck ist unbezahlbar. und dann arbeitet man sich eben hoch.

ja, es IST arbeit. aber eben drum sollten autoren ja auch von dieser leben können, und nicht noch eine schreibferne nebenarbeit durchziehen müssen.

L.N. Muhr
04.03.2008, 11:03
...weil du vielleicht selber keine Argumente anführst, sondern nur andere der Korrekturwillen Argumente aus der Nase ziehen willst. Deine Art zu Diskuteieren führt mal wieder völlig am Thema vorbei, und zielte zack-bum wieder auf persönliche Angriffe ab.

kannst du das anhand von textstellen belegen?

mir geht es eigentlich nur darum, gewisse einseitige ansichten zu widerlegen, wie ich sie hier spezifisch in maunzillas posting finde. das sind keine angriffe auf personen, sondern einzig auf aussagen.

argumente wie jene mit den autoren von heimat- und ähnlichen romanen stehen ja da und funktionieren imho auch ganz gut als gegenargument gegen einige weltfremde behauptungen in diesem thread. diese argumente und fakten zu ignorieren, macht sie ja nicht ungeschrieben.

Jot
04.03.2008, 11:04
Dem muß ich entschieden widersprechen. Man sollte den Roman vollständig im Kopf haben, bevor man mit dem Schreiben beginnt. Ich empfehle allen Anfängern stets die Abfassung eines detaillierten Exposés, das vom Umfang her etwa zehn Prozent des späteren Werkes ausmacht. An diesem Exposé kannst Du alle Schwächen des geplanten Romans ausbügeln und brauchst ihn hinterher nur noch »runterzuschreiben«.


Ist ein Roman, von A biz Z durchgeplant -am besten noch nach Schema F- nicht stinkelangweillig zu lesen? So weit ich weiss, macht zB. Steven King das gerade nicht so, oder er behauptet es zumindest.

L.N. Muhr
04.03.2008, 11:18
wieso sollte es für den leser langweilig sein, wenn der autor weiß, wohin er will?

und king mußte auch den ersten band vom dunklen turm umschreiben, damit es zum schluß passt. finde ich ja eher unprofessionell.

es gibt autoren, die schreiben aus dem bauch. das ist aber insgesamt eher eine minderheit. zumindest die eckpfeiler der handlung stehen meist, natürlich auch als orientierungspunkt.

exposés sind hilfreich. für eine geplante kurzgeschichte habe ich jüngst auch erst das exposé verfasst. der vorteil: ich habe viele widersprüche in sich sofort erkannt und konnte sie (hoffentlich) ausradieren.

der leser sieht nur den leib der geschichte. der autor muß zusätzlich auch das tragende skelett sehen, ohne den diese nur ein klumpen fleisch wäre. und das ist das exposé.

Hajo F. Breuer
04.03.2008, 12:57
Ist ein Roman, von A biz Z durchgeplant -am besten noch nach Schema F- nicht stinkelangweillig zu lesen?
Im Gegenteil. So kannst Du den Spannungsbogen viel besser planen. Wir arbeiten bei Ren Dhark ausschließlich nach Exposé. Daß unsere Bücher langweilig seien, hat man uns noch nicht vorgeworfen. Damit Du weißt, wovon ich rede, hier der Link zu einem Exposé für einen Teilroman von rund 150.000 Zeichen (ca. 85 Buchseiten): http://www.rendhark-universe.net/zubehoer/diverses/Expose89.pdf

Maunzilla
04.03.2008, 19:18
@ Kageko: Ja, deine Meinung würde mich sehr interessieren. Die Kurzgeschichten auf meiner Seite stammen alle aus früher Jungend und sind nicht besonders gut. Da bin ich auf meine Romane schon stolzer, wenn gleich sie auch noch keine Meisterwerke sind.

Was die Planung anbelangt, so bin ich da etwas zwiegespalten. Von meinen fünf Romanen habe ich zwei einigermaßen durchgeplant. Und just diese beiden sind unvollendet geblieben.
Wenn man professionell und beruflich schreibt, dann ist eine sorgfältige Planung unabdinglich. Sie spart einem viel Zeit und Mühe. Der Nachteil ist aber, daß das Schreiben weniger Spaß macht und mehr zur Arbeit wird. Wenn ich nach einer vagen Idee einfach drauf los schreibe, dann entwickelt sich die Handlung erst nach und nach und ist für mich als Autor genau so überraschend und unvorhersehbar, wie für den Leser. Damit dabei trotzdem etwas gutes, abgerundetes herauskommt, bedarf es einer gewissen Intuition, einem unbeschreibbaren gefühl für die Geschichte. Und natürlich (in Abhängigkeit von der Genialität) eines mehr oder weniger großen Aufwandes an Überarbeitung.

Ich habe mir angewöhnt, die erste Fassung von Hand zu schreiben. Diese wird dann überarbeitet und als Rohfassung in den PC eingetippt und daraus schließlich die vorläufige Reinfassung gemacht. (Oder auch nicht, wenn ich zu faul bin :tropf: )
Auf die Weise kann ich natürlich keine 10 Romane pro Jahr produzieren. (Könnte ich vielleicht schon, wenn ich 10 Stunden täglich schriebe.)

Literaturwettbewerbe gibt es leider nicht so viele. (Zumindest kenne ich nicht so viele.) Die meisten sind entweder nur für Kurzgeschichten oder für elitäre Literatur. Oder man darf nur Beiträge einreichen, die schon in einem Verlag publiziert wurden. Kurzgeschichten kann ich überhaupt nicht schreiben. Ich lese sie gerne und habe schon hunderte gelesen, aber ich bin einfach nicht fähig, mir eine gescheite Geschichte auf 10-20 Seiten auszudenken.

Kageko
04.03.2008, 20:06
@Maunzilla

Ich hab mir diesen Uschtrin-Newsletter abonniert.
http://newsletter.uschtrin.de/

Da wird man regelmäßig über Stipendien und Wettbewerbe informiert.

Roman-Wettbewerbe gibt's auch. Letztes Jahr war Einsendeschluss für den Wolfgang-Hohlbein-Wettbewerb und den vom Rowohlt Verlag(?). Letzterer richtet sich ausschließlich an Leute, deren Werke noch nirgendwo publiziert worden sind.
Wer sucht, der findet! ;)

Ich selbst nehme mir immer vor, an Kurzgeschichten-Wettbewerben teilzunehmen. Hab auch meistens 'ne Idee, aber keine Zeit (und Lust) diese umzusetzen.

Also Geschichten per Hand zu schreiben war nie meine Stärke.
Ich fertige nur wirre Konzepte per Hand an. Ich kann's nicht haben, wenn ich mich vertue und das nicht sofort korrigieren kann.
Der Vorteil am PC ist eben, dass ich sauber Passagen einfügen, ergänzen oder löschen kann. Zudem schreibe ich fast so schnell, wie ich ganze Sätze denke.

Meine erste richtige, eigenstänige, schulunabhängige Geschichte mit 6 oder 7 hab ich auch am PC geschrieben. Aber da ich nur max. 1h pro Tag an den Arbeits-PC meines Vaters gedurft hab, kann man sich ja vorstellen, wie lang die Geschichte wurde. Nichtma 'ne ganze DIN A4-Seite lang (mit Selbstzensur allerdings länger geworden!). Mehr als drei Sätze hab ich eh nie getippt gekriegt bei der eifrigen Sucherei nach Buchstaben und Satzzeichen.
Ich weiß heute noch den Titel... Aber nicht mehr den Inhalt. Nur noch das, was ich nicht geschrieben hatte aus Angst!

Ich hab gestern schon angefangen, irgendwas von dir zu lesen.
Aber die ganzen "von Soundso" verwirren mich. Sind das deine Pseudonyme oder doch Fremdwerke?

In Bezug auf die Kurzgeschichten:
Was ich gern mache, ist Ideen-Recycling! Ich nehme alte, schlechte Geschichten von mir und lasse mich zu neuen inspirieren.
Wenn du keine Ideen für Kurzgeschichten hast, überarbeite doch einfach deine alten.

---

Oh, da stand ja noch mehr... (Wieder die Hälfte nicht gelesen!)

@Hajo und Muhr
Dass man einen roten Faden im Kopf oder auf dem Papier hat, hatte ich eigentlich vorausgesetzt!
Nur fällt es mir oft auf, dass wenn ich ins Schreiben (oder Zeichnen oder Malen oder was auch immer) vertieft bin, mir immer neue Ideen einfallen, die unter Umständen im Gegensatz zu alte Ideen stehen. Nach 100 Seiten weiß ich dann nicht mehr genau, auf welcher Seite ich die alte Idee durch die neue ersetzen muss.
Also schreib ich lieber unbeirrt weiter auf das Ziel zu und korrigiere ganz zum Schluss.

Aber pauschal lässt sich das ja sowieso nicht sagen, wie man am besten einen (einfallsreichen) Roman schreibt.
Dass Groschenromane nach dem altbewährten Schema geschrieben werden, kann ich mir gut vorstellen.
Kennste einen, kennste alle.

Maunzilla
04.03.2008, 22:22
Ich hab gestern schon angefangen, irgendwas von dir zu lesen.
Aber die ganzen "von Soundso" verwirren mich. Sind das deine Pseudonyme oder doch Fremdwerke?

Das sind alles Pseudonyme. Ich hatte mir ursprünglich vorgenommen, für jedes Genre ein eigenes Pseudonym zu verwenden. Aber ich konnte mich bislang zu keiner einheitlichen Linie durchringen. ;)

Ich finde Pseudonyme eine feine Sache. Wenn man erfolgreich wird, kann man sich im angenehmen Gefühl des Ruhmes sonnen, ohne ständig von Fans belästigt zu werden (oder von der Steuerfahndung :cool: ) und wenn man Mist schreibt, kann man einfach den Namen ändern. :p

Das mit dem roten Faden und Widersprüchen hängt (außer vom gedächtnis des Autors) auch von der Art und Länge der Geschichte und dem Arbeitstempo zusammen. Wenn man seinen Roman in 1-2 Monaten schreibt und die Geschichten vielleicht nicht länger als 200 Seiten ist, kann man die Details natürlich leichter im Kopf behalten, als wenn man sich zehn Jahre an einem Werk aufhält oder die Arbeit für längere Zeit unterbricht.

Ich habe mir inzwischen angewöhnt, für alle größeren Romane detaillierte Notizen zu machen. Caharcterprofile der Figuren sind da sehr nützlich. Für meine Erz24! habe ich sogar Landkarten (sehr primitive) gezeichnet, weil die Protagonisten die ganze Zeit in der Welt herum reisen und ich mir nicht alle Schauplätze und deren Entfernungen von einander merken konnte.

Solche Nebenarbeiten sind auch eine gute Methode, die Zeit zu nutzen, wenn man gerade keine Inspiration für die Geschichte hat. Dann braucht man seine Arbeit nicht zu unterbrechen und kann sich geistig immer mit seinem Werk beschäftigen. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, daß man sich an das Nicht-Schreiben sehr leicht gewöhnt.

Hajo F. Breuer
05.03.2008, 08:42
Ich finde Pseudonyme eine feine Sache. Wenn man erfolgreich wird, kann man sich im angenehmen Gefühl des Ruhmes sonnen, ohne ständig von Fans belästigt zu werden (oder von der Steuerfahndung :cool: )
Falsch. Die Verlage brauchen natürlich eine Rechnung mit Adresse - und vor allem eine Kontonummer, auf die sie überweisen. Und die wird dem Finanzamt spätestens bei der nächsten Steuerprüfung bekannt. Du lebst besser und vor allem ruhiger, wenn Du dem Finanzamt nicht einen Cent Deiner Einkünfte verschweigst. Und dann suchst Du Dir einen guten Steuerberater und nutzt alle legalen Möglichkeiten vollständig aus - und das sind nicht wenige.

Um damit zum Thema zurückzukommen: Ja, man kann vom Schriftstellerberuf recht gut leben. Und besser, als jeden Morgen an der Drehbank zu stehen, ist diese Tätigkeit allemal.

Kageko
05.03.2008, 11:10
"Man" ist wohl etwas übertrieben. DU lebst gut davon.
Nicht jeder, der schreiben kann, hat auch gleichzeitig Erfolg. Oder wenn er ihn hat, ist nicht gewährleistet, dass er "gut" davon leben kann. Gibt genug Leute, die nebenberuflich schreiben und sich so ein bisschen (bis gar nichts) hinzuverdienen.

Hajo F. Breuer
05.03.2008, 12:17
"Man" ist wohl etwas übertrieben. DU lebst gut davon.
Nicht jeder, der schreiben kann, hat auch gleichzeitig Erfolg.Wenn er fleißig ist, doch. Mein Beruf ist einer wie jeder andere auch. Man muß hart arbeiten, um Erfolg zu haben. Wer glaubt, sich als »Künstler« durchs Leben schlängeln zu können, nichts zu tun, schöne Reden zu schwingen und trotzdem groß abzusahnen, wird allerdings rasch mit den harten Realitäten des Alltags konfrontiert werden.

Wer aber meint, zum Schriftsteller berufen zu sein und über genug Fleiß zu verfügen, der darf mich gern per PN kontaktieren. Im Bereich SF suche ich prinzipiell immer jemanden, und für andere Bereiche kann ich Ansprechpartner aufzeigen.

Maunzilla
05.03.2008, 12:18
Der Steuertrick schlechthin ist, wenn man sein Pseudonym als Handelsmarke eintragen läßt und zwar auf eine Briefkastenfirma im Ausland und dann als Autor dieser Firma horrende Lizenzgebühren für die Benutzung des Namens zahlt. Das ist völlig legal. (Die Möbelkette Ikea macht das, um in Deutschland kaum Steuern zu zahlen.) So lange man das Geld aus der Gesellschaft nicht braucht, läßt man es im Ausland. Und um an die Kohle ranzukommen, muß man nur seinen Wohnsitz ins Ausland verlegen, dort die Firma auflösen oder verkaufen und das Geld als Dividende einstreichen. Dann kann man, wenn man will wieder nach Deutschland zurückkehren. Wenn man länger als 6 Monate im Ausland ist, wird man dort steuerpflichtig.

Ich weiß nicht, wie das ist, wenn man an der Drehbank arbeitet, aber wenn diese in einer soliden Firma steht, hat man später wenigstens eine gute Pension. Als Schriftsteller muß man privat vorsorgen, und das wiederum setzt voraus, daß man genug verdient um die Versicherungsbeiträge zahlen zu können.

ich muß ganz ehrlich sagen, daß ich nicht sicher bin, ob ich als Schritsteller arbeiten möchte. Das Schreiben ist mein Hobby und macht mir sehr viel Freude. Wenn ich es beruflich täte, hätte ich kein Hobby mehr. Und wie alles, was man nicht freiwillig sondern gezwungenermaßen macht, wäre die Freude dann schnell dahin.
Es sei denn, ich könnte mit einem Bestseller so viel verdienen, daß ich danach nur noch zu meinem Vergnügen schreiben könnte.

@ Hajo Breuer: Ich habe übrigens dein Exposé gelesen. Ich kenne die Serie nicht, aber es erinnert mich ein bißchen an Perry Rhodan. Eine ziemlich komplexe Geschichte. Ich kann mir vorstellen, daß es da schwer ist, den Überblick zu behalten.

L.N. Muhr
05.03.2008, 12:57
schon lustig, wie plötzlich die perspektiven wechseln. erst war davon die rede, dass alle schriftsteller gefälligst nebenberuflich zu arbeiten haben. und jetzt wird plötzlich doch anerkannt, dass schriftsteller ein aufreibender, anstrengender beruf ist.

begrüße das.

obengenannter steuertrick ... naja, der dürfte mehr kosten als gewinn abwerfen. hey, klar, ich zieh mal eben zwei mal im jahr von einem land ins andere, weil ich nur so steuerfrei an mein geld komme. und wovon zahle ich in der zwischenzeit die laufenden kosten? und die kosten für umzug, ummeldung, anmeldung etc.? nee, sorry, diese idee ist für autoren der normalen preisklasse surreal. und es wird seine gründe haben, weshalb weder große noch kleine schriftsteller so handeln.

Hajo F. Breuer
05.03.2008, 13:11
@ Hajo Breuer: Ich habe übrigens dein Exposé gelesen. Ich kenne die Serie nicht, aber es erinnert mich ein bißchen an Perry Rhodan. Eine ziemlich komplexe Geschichte. Ich kann mir vorstellen, daß es da schwer ist, den Überblick zu behalten.
Richtig. Deswegen wird man auch gut dafür bezahlt.

Maunzilla
05.03.2008, 18:50
@ L.N. Muhr: das ist kein Widerspruch. Schriftstellerei ist eine harte Arbeit, wenn man davon leben muß. Aber wenn man sie nebenher betreibt, kann man die Sache eben locker angehen und sich nur nach seinen künstlerischen Vorstellungen richten, ohne Streß und Erfolgs- und Termindruck. Und dann ist es keine Arbeit sondern ein Vergnügen.

L.N. Muhr
05.03.2008, 19:27
sorry, aber wenn man gut sein will, muß man sich anstrengen. was kein widerspruch ist - auch anstrengende jobs können spaß machen.

wenn man etwas nur nebenher macht oder mit halber kraft oder schludrig, dann wird das ergebnis auch entsprechend.

Hajo F. Breuer
06.03.2008, 07:05
@ L.N. Muhr: das ist kein Widerspruch. Schriftstellerei ist eine harte Arbeit, wenn man davon leben muß.
Aber sie macht trotzdem Spaß.

Vor allem haben wir die Eingangsfrage wohl erschöpfend beantwortet: Ja, man kann von der Schriftstellerei leben.

Off topic: Wovon lebst Du denn?

Kageko
06.03.2008, 20:36
Wenn er fleißig ist, doch. Mein Beruf ist einer wie jeder andere auch. Man muß hart arbeiten, um Erfolg zu haben. Wer glaubt, sich als »Künstler« durchs Leben schlängeln zu können, nichts zu tun, schöne Reden zu schwingen und trotzdem groß abzusahnen, wird allerdings rasch mit den harten Realitäten des Alltags konfrontiert werden.

Äh, ja... Aber wieviele (gute) gewillte Schriftsteller können denn von ihrem Beruf/ ihrer Berufung gut leben?
Es ist ja eine Sache, fleißig zu sein, und eine andere, wirklich Arbeit zu haben!


Original von deiner Internetseite
Wenn hingegen niemand lesen will, was man schreibt – wozu sich dann die ganze Arbeit machen?

Es gibt immer jemanden, der deine Sachen gut findet, egal ob du nun eigentlich ein Phrasendrescher bist oder wirklich gehaltvolle Texte zustande bringst. Mami und Papi und diverse Freunde finden in den meisten Fällen grundsätzlich alles toll! Das ist aber noch lange kein Indiz dafür, dass man mit seiner Arbeit auch finanziellen Erfolg hat.


Original auch von deiner Seite
Wenn man gut ist, kaufen die Leute die Bücher, und man kann davon leben.

Vorausgesetzt, du hast Bücher von dir auf dem Markt. Und dein Verleger macht fleißig Werbung.
Wäre Harry Potter nie als Buch erschienen, wäre die Autorin heute bestimmt nicht Millonen schwer.

Aber man muss natürlich auch mehr tun, als nur irgendwas tolles zu schreiben.
Die meiste Arbeit macht eigentlich, Leute von deiner Genialität zu überzeugen, damit die Lawine überhaupt ins Rollen gerät. Kontakte pflegen, etc....

Ich kenne eine Künstlerin, die lebt von ihren paar Öl-Bildchen im Jahr. Sie erzählte mir vor einigen Jahren, dass sie den größten Teil Ihrer Zeit unterwegs sei, um Kontakte zu pflegen oder zu knüpfen.
Da kann ich mir gut vorstellen, dass das im schriftstellerischen Bereich ganz genauso ausschaut. (Wird wohl generell so bei Selbstständigen sein, die sich keinen PR-Menschen leisten können/wollen...)

Maunzilla
06.03.2008, 23:48
Um noch mal auf die Ausgangsfrage zu kommen:
Im Grunde kann man die gar nicht beantworten, denn:

1. Was ist ein Schriftsteller? (Jeder, der irgendwann mal etwas veröffentlicht hat, oder jemand der nebenher Geld verdient, oder hauptsächlich, oder ausschließlich?)

2. Zählen nur die Einkünfte aus dem Verkauf der Bücher oder auch das Geld, das mit Literaturpreisen, Stipendien, Geschenken, Lesungen, Interviews und TV-Auftritten verdient wird? Bei vielen (vor allem den elitären) Autoren sind diese Nebenverdienste deutlich höher.

3. Geht man von dem tatsächlichen oder dem möglichen Verdienst aus? (Wenn einer nur ein Buch pro Jahr schreibt, und nicht genug verdient, aber genau so gut fünf schreiben könnte, und dann genug Geld hätte.)

4. Was heißt, davon leben können? Es gibt sehr viele Menschen, die von kaum 5€ in der Stunde leben müssen. Und deren Arbeit ist weit anstrengender, schmutziger und gefährlicher. Geht man vom Mindestlohn aus, vom Durchschnittslohn oder vom individuellen persönlichen Bedarf aus?

Im Prinzip kann man mit allen Berufen reich werden. Mit Autofahren kann man hunderte Millionen verdienen (in der Formel-1, als Taxifahrer nicht), als Sänger auch (wenn man Popmusik macht, als Reklamesänger nicht). usw.

Der Erfolg und somit der Verdienst eines Autors hängt nicht in erster Linie von der Qualität seiner Bücher, sondern von vielen Zufälligkeiten ab. Ich bin fest überzeugt, daß wenn z.B. "Harry Potter" zehn Jahre früher oder später erschienen wäre, nicht so viel Geld eingebracht hätte oder wenn die Bücher von einem Deutschen geschrieben worden wären, oder an einen Verlag verkauft worden wären, dessen Manager nicht so geschäftstüchtig sind.
Ein Buch kann noch so gut oder unterhaltsam sein. Wenn keiner davon erfährt, kann er es nicht kaufen. Umgekehrt werden auch schlechte Bücher gekauft, wenn sie in der Zeitung oder im Fernsehen besprochen werden. Und sei es nur, weil die Leute darüber reden können wollen.
Insofern ist der Buchmarkt völlig unberechenbar.

@ Kageko: Ich bahaupte mal ganz provokant, daß Fleiß und handwerkliches Können im Bereich der Kunst heute völlig nebensächlich sind. Was ist mit all den literarischen Eintagsfliegen? Das sind Leute, die einmal einen Bestseller landen und später in der Versenkung verschwinden. Wenn sie wirklich gut wären und fleißig, dann müßten sie laufend neue gute Bücher produzieren. Oder die Maler, die reich werden, indem sie drei Farbkleckse auf die Leinwand schmieren oder ein Pfund ranzige Butter an die Wand klatschen, oder ein schwarzes Quadrat aus Pappe ausschneiden, usw.

Fleiß und Geschick zählen nur da, wo es auf die Leistung ankommt, also im Bereich des Handwerks. Wer Kolportageromane schreibt und jede Woche ein Manuskript abgeben muß, der muß fleißig sein, oder wer Drehbücher für eine TV-Serie schreibt, der muß unter Termindruck gleichbleibende Qualität liefern. Das ist echte harte Arbeit. Und wohl auch die einzige Art, wie man als Schriftsteller auf Dauer zuverlässige, vorhersehbare Einkünfte generieren kann.
Aber ich denke, diese Leute sehen sich nicht als Künstler, und die kennt auch kaum einer außerhalb ihrer Branche, auch wenn sie vielleicht mehrere hundert Werke verfaßt haben.

Reklame ist gerade im Bereich der Belletristik sehr wichtig. Es gibt keine natürliche Nachfrage nach einem (bestimmten) Roman. Dafür aber zehntausende von Konkurrenten. In den Buchläden liegen auf hunderten Qaudratmetern stapelweise Bücher rum, die alle irgendwie gleich bunt ausschauen. Die Verlage haben kaum Mittel um Reklame zu machen, schon gar nicht für einen einzelnen Titel. Hinzu kommt, daß sie zwei Mal jährlich neue Programme herausbringen, so daß ständig neue Bücher den alten Konkurrenz machen. Daher müssen viele Autoren selber die Werbetrommel rühren. Und da kommt es dann auch auf Äußerlichkeiten an. Wer jung ist, gut aussieht, sympathisch und extrovertiert ist, und vor Publikum reden kann, hat es leichter, als einer, der aussieht wie Hans Maulwurf und verdruckst in seiner Ecke sitzt.
Ich spreche da aus eigener Erfahrung: Letztes Jahr auf der Buchmesse habe ich ein absolutes Schrott-Buch gekauft, und zwar nur, weil die Autorin jung und hübsch und ich geil war. :rolleyes:

A Propos Schriftsteller: Normalerweise denkt man bei dem Wort ja in erster Linie an Romanautoren. Aber es gibt ja auch Leute, die Theaterstücke und Filmdrehbücher schreiben, also Literatur, die im Prinzip gar nicht gedruckt wird.
Mich würde sehr interessieren, wie da die Bezahlung ist. Wird das nach Zuschauern im Theater abgerechnet oder nach den Einnahmen aus dem Kartenverkauf? Wie viel Geld bekommt man im Schnitt für eine Folge einer TV-Show (Marienhof, Lindenstraße, usw.) oder eines "Tatort"-Krimis oder dgl.?

Ich weiß nur, daß man für ein Hollywood-Drehbuch über 100'000$ kriegen kann. (Für ein A-Movie, wie es bei irgend einem Monster-Film ausschaut, weiß ich nicht.)

Hajo F. Breuer
07.03.2008, 08:23
Äh, ja... Aber wieviele (gute) gewillte Schriftsteller können denn von ihrem Beruf/ ihrer Berufung gut leben?Ich kann es, und ich habe ohne die allerkleinste Beziehung angefangen.
»Gut« ist natürlich immer relativ. Ich habe kein eigenes Flugzgeug und keinen Landsitz in der Toskana, aber ich muß auch nicht hungern.
Ich kenne einige, die von ihrer Schrifstellererei leben können - und mindestens ebensoviele, die trotz Hilfsangeboten nichts auf die Reihe gebracht haben.
Auf mein Angebot der Kontaktvermittlung hat ja auch noch niemand reagiert.

Wäre Harry Potter nie als Buch erschienen, wäre die Autorin heute bestimmt nicht Millonen schwer.Gut eine Milliarde schwer, um genau zu sein. Ja, das nenne ich wirklich gut leben!
Aber es gab auch jede Menge Verlage, die den »Potter« abgelehnt haben (18, glaube ich). Frau Rowling hat nicht aufgegeben und es immer weiter versucht. Ein kleiner Verlag hat sie dann genommen, der dank ihr einer der großen wurde.
Schriftstellerei ist wie jeder selbständige Beruf nicht einfach. Wer darauf wartet, daß ihm die gebratenen Tauben ins Maul fliegen, bringt es definitiv zu nichts.

Kageko
07.03.2008, 22:31
Ich bahaupte mal ganz provokant, daß Fleiß und handwerkliches Können im Bereich der Kunst heute völlig nebensächlich sind.
... was wohl daran liegt, dass sich Künstler früher als Handwerker verstanden haben. Je toller sie Jesus und Co. malen konnten, desto besser! Der Kunde war grundsätzlich König, was er nicht selten wirklich war.

Heute ist Kunst eher eine "Philosophie". Jeder steht anders dazu.

Ist im Literarischen nicht anders. Was sich da so für Gattungen herausgebildet haben... wenn ich so an Dada-Gedichte denke...


Wenn sie wirklich gut wären und fleißig, dann müßten sie laufend neue gute Bücher produzieren.
Das Problem ist wahrscheinlich auch die Erwartungshaltung der Leser.
Ich glaube z.B. nicht, dass die HP-Autorin irgendwann noch einmal ein bekanntes und beliebtes Buch herausbringt... wie es bei Astrid Lindgren der Fall war. Was erwartet man von ihr? Sicher etwas ähnlich Bombastisches wie HP. Aber wenn sie die Idee aufgreift, rufen alle: "Kenn' wa schon!"
Wenn sie mit etwas Neuem kommt, was dem Publikum eventuell nicht gefällt: "Eintagsfliege!"

Bei vielen Künstlern, die Kleckse und sowas produzieren, geht es oft gar nicht mehr um dessen Werk, sondern um ihn selbst. Jeder will etwas von dem haben. Unikate. Was sonst niemand hat. Egal wie "gut" oder "schlecht".
Guck allein auf die Modebranche. Wieso kostet ein Hugo Boss-Anzug 100x mehr als der eines chinesischen Designers, obwohl beide Anzüge in China hergestellt werden?


oder wenn die Bücher von einem Deutschen geschrieben worden wären
Ist ja wohl der Witz hoch 10! Es gibt auch erfolgreiche deutsche Autoren! HP hätte genauso gut von einem Deutschen stammen können.
Michael Ende, Wolfgang Hohlbein und die Tintenherz-Autorin, um nur ein paar beliebte Fantasy-Autoren aus den letzten Jahrzehnten zu nennen. Die Tinten-Trilogie soll ja sogar verfilmt werden, wie ich das mitbekommen habe.


Wer jung ist, gut aussieht, sympathisch und extrovertiert ist, und vor Publikum reden kann, hat es leichter, als einer, der aussieht wie Hans Maulwurf und verdruckst in seiner Ecke sitzt.
Dann guck dir mal Wolfgang Hohlbein und seine Frau an. Die sind alles andere als ästhetisch, aber sie sind (oder waren) sehr beliebt.


Ich spreche da aus eigener Erfahrung: Letztes Jahr auf der Buchmesse habe ich ein absolutes Schrott-Buch gekauft, und zwar nur, weil die Autorin jung und hübsch und ich geil war.
Ich lese Bücher immer erst an.
Aber was meinste, wieso auf Trivial-Romanen immer so hübsche Mädel in den Armen von jungen, attraktiven Männern liegen. Und dann guck dir mal die Leserschaft an! Die können sich voll damit identifizieren.

[Edit: Haha, jetzt haste mich angesteckt mit den ganzen Wiederholungen... Und dann guck dir mal das an!
Werd ich ausnahmsweise ma nicht korrigieren!]

Maunzilla
07.03.2008, 23:13
Hohlbein habe ich nie gesehen. (Ich war dummerweise just an einem anderen Tag auf der Buchmesse, als an dem, wo er aufgetreten war.) Immerhin stammt Holhbein noch aus einer älteren Generation. Als er vor rund 25 Jahren anfing, war das Geschäft noch nicht so oberflächlich wie heute. Außerdem weiß ich nicht, wie seine Qualitäten als Redner sind. Vielleicht kann er das Publikum begeistern.
Ich sage ja auch nicht, daß es allein auf das Äußere ankommt. Aber im Konkurrenzkampf kann es ebend den entscheidenden Ausschlag geben. Wenn es darum geht, jemanden in eine Talkshow einzuladen, dann spielt es eine Rolle wie die Person aussieht, und wie sie sich vor der Kamera verkaufen kann. Und wenn ein paar Millionen Leute die Sendung sehen, werden automatisch einige Tausend hinterher das Buch kaufen. Wenn es schlecht ist, dann war es dsa für den Autor, aber wenn es gut ist, dann werden diese Tausend Leute das ihren Freunden weitererzählen und auf einen Schlag werden dann zehntausend Bücher verkauft. Das gibt dann einen Domino-Effekt.

Was HP anbelangt, ist es nun einmal so, daß die Deutschen gerne amerikanische/englische (überhaupt ausländische) Bücher lesen, umgekehrt aber nicht. Im deutschen TV werden ausschließlich amerikanische Serien gezeigt, im amerikanischen aber kaum deutsche. Deutsche Filme werden kaum nach Übersee verkauft. Auf der deutschen Bestseller-Liste stammen im Schnitt 7 von 10 Büchern aus dem Ausland, in Amerika ist es genau umgekehrt.
Ich glaube Michael Ende war eine große Ausnahme. Und selbst er hat nicht einmal annähernd so viele Bücher verkauft wie die Rowling. Aber sonst kenne ich kaum deutsche Autoren, die im Ausland wirklich große Erfolge feiern können. Vielleicht ist es eine Frage des Stils und der Mentalität. Wahrscheinlich aber hat das auch politische und wirtschaftliche Gründe.

Die Rowling kann eigentlich nur noch verlieren, weil sie den Riesenerfolg von HP nicht mehr toppen kann. Aber ich denke doch, daß sie auch in Zukunft gute und erfolgreiche Bücher schreiben kann. Nur wird ein Buch, daß "nur" noch 1 Mill. mal verkauft wird, im Vergleich zu HP wie ein Flop aussehen. Während jeder andere Schriftsteller schon glücklich wäre, wenn er nur 20'000 Stück an den Mann bringen könnte.

Kageko
07.03.2008, 23:25
Deutsche Filme werden kaum nach Übersee verkauft.
Generell werden kaum Filme in die USA importiert. Die Amis verfilmen doch regelmäßig Fremdstoff. Massig französische Filme wurden nach Ami-Manier neu verfilmt. Sogar japanische Filme, wo in der Ami-Version einfach die japanischen Darsteller durch westliche ersetzt werden, der Film aber in Japan spielt...
Wenn die Amis es könnten, würden sie bestimmt ebenso mit literarischen Werken so verfahren.

Nein, ich glaube eher, dass Rowling nach HP richtig out sein wird. Vielleicht verkauft sich ihr erstes Buch nach HP noch ganz gut, aber danach wird sie sicher Kassengift produzieren.
Wie dem auch sei. Die Dame braucht das nichts zu jucken. Sie hat ja, wie Hajo schon schrieb, Milliarden...

Maunzilla
08.03.2008, 20:33
Finanziell wird es sie ganz sicher nicht jucken. Aber so manchem Künstler ist der Erfolg zu Kopf gestiegen und das spätere Ausbleiben desselben hat ihn ruiniert. Wenn ich an Leute wie Elvis Presley, Michael Jackson oder Britney Spears denke... Oder die vielen Schriftsteller, die sich totgesoffen haben. :(

L.N. Muhr
09.03.2008, 12:31
presley hatte keinen ausbleibenden erfolg. sondern nur einen zu hohen verbrauch und ein streitbares management.

und autoren wie poe sind sicher auch nicht daran gestorben, daß ihre karariere abstürzte.

dinter3
09.03.2008, 13:48
presley hatte keinen ausbleibenden erfolg. sondern nur einen zu hohen verbrauch und ein streitbares management.:nana:mooo-ho-ment mal, elvis´ karrieretief zwischen ende 60er und den vegasauftritten ...
ach, sorry, hier ging´s ja ums schreiben ... weitermachen.:lesen:

Pats Reiseabenteuer
10.03.2008, 22:09
Nein, ich glaube eher, dass Rowling nach HP richtig out sein wird. Vielleicht verkauft sich ihr erstes Buch nach HP noch ganz gut, aber danach wird sie sicher Kassengift produzieren.
Wie dem auch sei. Die Dame braucht das nichts zu jucken. Sie hat ja, wie Hajo schon schrieb, Milliarden...

Das weißt du nicht. Du kann man erst sagen, wenn man das neueste Werk von ihr gesehen hat.

Zum Fleiß: Ich finde, das sollte man nicht unterschätzen. Der ist ganz entscheidend, sowohl in der PR als auch in der Produktion.

Kopfkino
11.03.2008, 00:30
Was ist ein Schriftsteller?
Bei solch einer Fragestellung wird man wohl auf keinen Konsens kommen imo. Jeder, der als Absatzjunkie eigentlich Prosa schreibt, kann sich bspw. Dichter schimpfen. Ob dies dann aber so ist, bleibt Ansichtssache.


Das sind Leute, die einmal einen Bestseller landen und später in der Versenkung verschwinden. Wenn sie wirklich gut wären und fleißig, dann müßten sie laufend neue gute Bücher produzieren.
Aber wer weiß, ob jene, die trotz Fleiß & Können im Nirvana der Gegenwartsliteratur unentdeckt bleiben, erst in vielen Jahren, Jahrzehnten ihre verdiente Anerkennung erlangen? (s. bspw. Baudelaire) Womöglich spielt ebenfalls die jeweilige Zeit bzw. der Zeitgeist eine tragende Rolle. Und das Beherrschen seines Handwerkes finde ich dennoch wichtig – es gibt auch Bestseller, die einfach nach dem 2., 3. Buch nicht mehr die Leistung erbringen wie früher. Sich evtl. auf ihren Preis & Namen ausgeruht haben. Who knows.


Oder die Maler, die reich werden, indem sie drei Farbkleckse auf die Leinwand schmieren oder ein Pfund ranzige Butter an die Wand klatschen.
Anspielung auf Rothko und/oder Yves Klein? – Wieder der Zeitgeist.


Und da kommt es dann auch auf Äußerlichkeiten an. Wer jung ist, gut aussieht, sympathisch und extrovertiert ist, und vor Publikum reden kann, hat es leichter, als einer, der aussieht wie Hans Maulwurf und verdruckst in seiner Ecke sitzt.
Davon bin ich nicht überzeugt. Lernte einen Dichter (und Musiker) kennen, der keineswegs Model werden könnte. War auch eher in sich gekehrt uä. Und ja, der lebt von Gedichten, Anthologien und Musik. Wie er es geschafft hat? Poetry Slams, allg. Wettbewerbe. Sprich, die Ausdauer, der Fleiß, das Talent und die Beziehungen sind m.M.n. entscheidend. Und das Alter spielt keine Rolle, denke ich.


Ich spreche da aus eigener Erfahrung: Letztes Jahr auf der Buchmesse habe ich ein absolutes Schrott-Buch gekauft, und zwar nur, weil die Autorin jung und hübsch und ich geil war.
Das ist kein Argument, das ist ein klarer Fall von Korruption. :D Mich persönlich interessierte das Aussehen, die Vita eines Autors wenig – außer letzteres eröffnet ob der Interpretation mögliche Türen. Aber man soll ja das lyr. Ich vom Verfasser trennen, right right. *schmunzel*


Mich würde sehr interessieren, wie da die Bezahlung ist. […] oder eines "Tatort"-Krimis oder dgl.?
Zahlen kenne ich keine. Ob man allein von Theaterstücken oder Drehbüchern (über)leben kann…bestimmt. Schau dir Felix Huby an – der schreibt Romane, Theaterstücke & Drehbücher (Tatort; Bienzle). Und wenn selbst die Schreiber für GZSZ noch nicht verhungert sind…*zwinker*

Sebastian H.
14.03.2008, 12:10
Also ich fand die fünf Seiten sehr interessant.

Ich hab auch zeitlebens geschrieben. In der frühen Jugend Tagebuch. Später für die Schülerzeitung, im Studium für die Unizeitung.
Jetzt, nach drei Jahren Auslandsaufenthalt habe ich mich entschlossen einen Roman zu schreiben.

Ich stimme in zwei Punkten mit Hajo überein.

Ohne Recherche geht nichts.

Als Beispiel möchte ich gerne Terry Pratchet und die Scheibenwelt - Romane anführen. Das ist pure Fantasy in einer eigenen Welt, die unserer aber bei genauem Hinschauen gar nicht so unähnlich ist. Das sich sein Universum durch alle Romane durchzieht hat er sicher nicht einer "Ich setz mich hin und schreib drauf los - Haltung" zu verdanken.
Tolkien und der Herr der Ringe ist ein weiteres Werk, dass sich auf eine Welt stützt die der Autor erst erschaffen hat bevor er die Romane schrieb. Das Simarilion und die anderen Geschichten um Herr der Ringe zeugen davon.

Natürlich war bei Beiden sicher erst die Idee da, aber nachdem die kreative Schaffung einer Vision und der umfassenden Idee stand, hatten Beide sicher alle Hände voll zu tun eine Welt zu erschaffen, die in sich stimmig ist und ihren Helden gerecht wird.

Nehmen wir an ich würde einen Roman über die Zukunft schreiben wollen. Nennen wir es Mal High sci-fi, dann muß ich, um einen stimmiges Bild zu erschaffen, mich wohl oder übel mit Physik, Weltraumforschung und so weiter auseinandersetzen. Nicht um dann Naturgesetze 1:1 übernehmen oder eine möglichst realistische Welt nach heutigen wissenschaftlichen Maßstäben zu erschaffen, sondern um die neue Welt die man erschafft möglichst real erscheinen zu lassen, so verrückt sie am Ende auch sein mag.

Wer glaubt sich einfach hinsetzen zu können und einen Roman von mehreren hundert Seiten aus dem Nichts schreiben zu können, der ist entweder das Genie des Jahrhunderts oder aber er erschafft etwas in sich nicht stimmiges, das dann dem Leser/Lektor unbehaglich aufstößt.

Zu mir selber und diesem Punkt.
Mein Deutschabitur hab ich über Die Novelle von Goethe geschrieben. In 6 Stunden hab ich 30 DIN A 4 Seiten auf Papier gebracht ohne zu unterbrechen. Das ging aber nur, weil ich vorher, als dieses Thema im Unterricht behandelt wurde, mehr als jeder Andere recherchiert hatte. Diese Novelle gefiel mir nach dem ersten Lesen so gut, dass ich mir eben besonders gewidmet hatte. Ich war praktisch vorbereitet die 30 Seiten auf Papier zu bringen.

Meine Diplomarbeit in der Biologie umfasste 150 Seiten Verhaltens- und Territorialbiologie. Sie war von Vorn bis Hinten ein stimmiger Guss, den ich in 5 Tagen niederschrieb. Dem Voraus ging aber fast ein Jahr intensive Forschungsarbeit und Literatur-Recherche mit Skizzen und Exposés einzelner Kapitel

Und so sehe ich das eben auch bei einem Roman. Ich hatte immer schon ein Faible für historisch Angehauchtes und bin im Moment am ersten Umsetzen einer Vision die ich hatte. Hier geht gar nichts ohne Recherche. Wenn ich übers Mittelalter schreibe, dann bin ich vom Umfeld in dem der Protagonist sich bewegt gebunden. Was aber der Protagonist in seinem Umfeld erlebt, sein persönliches Schicksal, die Herausforderungen denen er sich gegenüber sieht - das Alles kann ich selber frei bestimmen, solange es in seine Zeit passt.
Aber um ihm seinen Lebensraum zu schaffen bedarf es intensiver Recherche.


Ohne Fleiß kein Preis

Ich fand das Drehbank-Beispiel so drollig. Bevor ich auf meinen Auslandstrip gegegangen bin, habe ich ein halbes Jahr am Fließband eines großen Autoherstellers gearbeitet. Weil ich fleißig war haben sich sowohl mein Capo, als auch der Werksleiter, sowie der Personalchef der mich damals einstellte, an mich erinnert und ich könnte dort jederzeit wieder anfangen.
Hätte ich damals nach der Norm gearbeitet, wäre ich nicht aufgefallen.

Und das gilt auch fürs Schreiben. Wer eben nur Mal eben einen Roman aufs Blatt pinselt, weil ihm danach ist, wird kein Meisterwerk herstellen, das sich am Ende gut verkauft.
Wer sich aber mit Fleiß an die Recherche hinter seinem Roman macht, sich ein durchdachtes Konzept erstellt und dann dieses mit Leben füllt der hat auch Spaß, wenn es dann darum geht einen komplett durchdachten und geplanten Roman auf Papier zu bringen.
Wer dann nebenher noch fleißig Kontakte knüpft - übers Internet, auf Messen, mit kleinen Buchläden der Region etc - der wird am Ende auch belohnt werden, da bin ich mir sehr sicher.


Zum Thema Exposé

Ich erkenne die Idee hinter dem Erstellen eines Exposés als Auftakt des Schreibprozesses, meine Art ist das nicht. Bei mir geht das viel lebhafter zu und eine erste Zusammenfassung wird nur ein Teil des kreativen Prozesses sein, der der Recherche gegenübersteht.
Ich diskutiere meine Ideen mit ausgesuchten Freunden. Ich las irgendwo auf den letzten 5 Seiten, dass Familie und Freunde das eigene Werk immer für gut empfinden und es besser dastehen lassen als es eigentlich ist.
Ich finde das nicht richtig.
Wenn man in der Familie und bei seinen engsten Freunden um eine ehrliche Einschätzung und um gnadenlose Kritik bittet, bekommt man die auch. Wenn man natürlich mit der Erwartungshaltung hingeht: "Ich habe einen Roman geschrieben - lobt mich gefälligst!", dann wird man dieses Lob auch bekommen, gerechtfertigt oder nicht.
Mein Kreis an Eingeweihten, also die, die wissen, dass ich vorhabe einen Roman zu schreiben, ist klein. Meine Familie und 2 Freunde. Der Austausch ist aber umso reger.
Ich weiß aus Erfahrung (Diplomarbeit), dass diese Auserwählten - oder um es mit dem Schlagwort einer Forderung, die hier auch auftauchte zu beschreiben - dass dieser Literaturzirkel gnadenlos sein wird, wenn ich ihnen den ersten Teil des Werkes zustellen werde. Durch diese Kritik werde ich aber angeregt noch fleißiger zu sein, kreativer zu werden und meine Recherche zu vertiefen.
Meine Exposés von der ersten Idee bis zum ersten Wort in meinem Roman setzen sich aus Diskussionsnotizen und Email-Verläufen zusammen.


Fazit

Wer nur ebenso im Vorbeigehen einen Roman hinwirft, darf sich nicht wundern, wenn er von Verlagen abgelehnt wird und kein Geld damit verdient.

Wer sich anstrengt und mit Fleiß und handwerklichem Geschick an sein Buch herangeht und dann das Quäntchen Talent und Kreativität mitbringt, der gibt sich zumindest die Chance als Schriftsteller Geld zu verdienen.

Pats Reiseabenteuer
15.03.2008, 12:40
Trotzdem brauchst du auch das Quäntchen Glück, um bei einem Verlag unterzukommen.

Ich würde nicht so stolz immer auf die Länge der Arbeiten verweisen, schließlich ist Masse nicht gleich Klasse. Und bei einigen Büchern würde ich mir wünschen, dass jemand das Buch etwas zusammenstreichen würde. Nicht jedes Buch muss ein Wälzer von 500 Seiten sein.

Kageko
15.03.2008, 17:47
Ich würde nicht so stolz immer auf die Länge der Arbeiten verweisen, schließlich ist Masse nicht gleich Klasse.
Haha, das hab ich auch die ganze Zeit gedacht!

Wolfgang Hohlbein schreibt ja derzeit nur noch quantitativ Romane, die man auf 100 Sätzen erzählen kann und der Rest ist bloß blabla.

Orakel
15.03.2008, 23:19
Oder die Maler, die reich werden, indem sie drei Farbkleckse auf die Leinwand schmieren oder ein Pfund ranzige Butter an die Wand klatschen, oder ein schwarzes Quadrat aus Pappe ausschneiden, usw.

Und was ist mit den Malern, die Reich werden, indem sie "drei Farbklekse" auf die Leinwand bringen oder ein Pfund Butter in die Ecke klatschen und über ihren Tod hinaus immer noch als zentrale Persönlichkeitn der zeitgenössischen Kunst gelten? ;)

Schon mal daran gedacht das Fleis und Handwerkliches Geschick sich auch bei diesen Personen durchaus bemerkbar gemacht hat, nur dass sie eben aus verschiedenen Gründen sich dagegen entschlossen haben sich auf etwas banales (und teilweise sogar nicht mehr vertretbares) wie figürliche Malerei zu konzentrieren? Und um noch einen ziemlich provokantes Faktum hier in die Runde zu schmeißen: Jackson Pollok war ein verdammt guter Zeichner! (Nur musste man ihn bei der Arbeit filmen und diese Filme anschließend digitalisierd Bild für Bild in der näheren Vergangenheit analysieren, um das Festzustellen.) :D

Maunzilla
16.03.2008, 04:12
Ich kenne Bilder, die von Schimpansen gemalt wurden und die denen jener "zentralen Persönlichkeiten" in nichts nachstehen. Aber ich will mich hier nicht über entart... äh, ich meine abstrakte, Kunst auslassen. :p
Das sind doch ohnehin nur noch reine Spekulationsgüter, wie Aktien oder Goldbarren. Wenn wirklich jemand aus rein ästhetischen Gründen, einen Fettfleck oder Farbklecks an der Wand haben wollte, könnte er ihn für 2,50€ selber herstellen und bräuchte nicht ein Vermögen dafür auszugeben. Solche "Kunstwerke" werden nur gekauft, um damit anzugeben und weil man hofft, sie in ein paar Jahren für ein Vielfaches wieder verscherbeln zu können.

Ich gehöre ohnehin zu den Leuten, für die einzig das Werk als solches maßgeblich ist. Die Person des Urhebers ist m.E. völlig irrelevant. Daher interessieren mich Künslterbiographien auch nicht. Leider ist es heutzutage genau umgekehrt. Bei Büchern ist nicht selten der Name des Verfassers viel größer und plakativer auf dem Umschlag abgebildet als der Titel. Anscheinend ist die Marke wichtiger als der Inhalt. Aber das ist ja bei den meisten Produkten so.

Ich habe folgenden interessanten Artikel zum Thema "Was verdienen Autoren?" gefunden. Es geht da um eine groß angelegte Studie in Großbritannien und Deutschland.
http://www.golem.de/0707/53512.html

Hajo F. Breuer
21.03.2008, 10:29
Auf mein Angebot der Kontakt- bzw. Auftragsvermittlung ist genau ein Mitglied dieses Forums eingegegangen. Es wird demnächst seinen ersten professionellen Roman verfassen und dafür ein angemessenes Honorar erhalten.

Angesichts der Klagen über mangelnde »Beziehungen« hatte ich mit wesentlich mehr Reaktionen gerechnet.

Da ich nicht weiß, ob das Mitglied die frohe Botschaft hier im Forum schon vor Veröffentlichung des Buches am 10. 9. 2008 verkünden möchte oder nicht, stelle ich es dem Mitglied anheim, sich hier zu äußern oder auch nicht.

Maunzilla
21.03.2008, 11:56
Angesichts der Klagen über mangelnde »Beziehungen« hatte ich mit wesentlich mehr Reaktionen gerechnet.

Falls das auf mich gemünzt ist: Ich bin nur Hobby-Autor. Ich habe gar nicht die Absicht, meinen aktuellen Roman einem Verleger anzubieten, oder Berufsschriftsteller zu werden. Auftragsarbeiten und feste Abgabetermine liegen mir ohnehin nicht.
Das einzige, was ich mir allenfalls vorstellen könnte, ist eines Tages einige meiner alten Manuskripte zu verkaufen (falls die überhaupt jemand haben wollte). Die eigentliche Befriedigung liegt für mich im Erfinden und Aufschreiben meiner Geschichten. Die fertigen Romane sind dann gewissermaßen nur die "Abfallprodukte" meines Hobbies.

Alles, was ich mir erhoffe, ist, daß ein paar Leute meine Geschichten lesen und mir eine ehrliche konstruktive Kritik zukommen lassen, damit ich meine Technik verbessern und mich weiter entwickeln kann.

Doch ich bin auch neugierig, zu erfahren, wer der glückliche Nachwuchsschriftsteller ist, und um was für eine Art von Roman es sich handelt. :)

Hat übrigens einer von euch, die o.g. Studie gelesen? (Ihr müßt die pdf-Datei auf der Seite runterladen). Es ist doch bemerkenswert, daß englische Schriftsteller fast doppelt so viel verdienen, wie deutsche.

Kageko
21.03.2008, 12:24
Hat übrigens einer von euch, die o.g. Studie gelesen? (Ihr müßt die pdf-Datei auf der Seite runterladen). Es ist doch bemerkenswert, daß englische Schriftsteller fast doppelt so viel verdienen, wie deutsche.

Ich hab sie ansatzweise gelesen. Ne schockierende Neuigkeit ist das ja nicht, wenn man bedenkt, dass "künstlerische" Berufe in Deutschland sowieso eher weniger angesehen sind. Hier zählt nach wie vor eine fundierte klassische Ausbildung mit einem Stapel an 1a Zeugnissen, um woanders als innerhalb der "künstlerischen" Szene Anerkennung zu finden.

Hajo F. Breuer
21.03.2008, 14:24
Das hat damit wenig zu tun. Englischsprachige Schriftsteller verdienen mehr, weil der Markt für englischsprachige Literatur weit mehr als doppelt so groß wie der deutsche ist. Und der Großteil eines Schriftstellereinkommens besteht eben aus Tantiemen, den anteiligen Zahlungen für verkaufte Bücher.

Setzt man die Einkommen in Bezug zur Größe des Marktes, verdienen deutschsprachige Schriftsteller sogar mehr als ihre englischen Kollegen.

@ Maunzilla: Mein Beitrag bezog sich nicht gezielt auf Dich. Im übrigen gilt mein Wort: Es steht dem Mitglied frei, sich hier zu äußern oder auch nicht.

Kageko
21.03.2008, 17:50
Das hat damit wenig zu tun. Englischsprachige Schriftsteller verdienen mehr, weil der Markt für englischsprachige Literatur weit mehr als doppelt so groß wie der deutsche ist.

Naja, aber ist ja ne Lizenzfrage, dachte ich. Nur weil ein Buch auf Englisch ist, heißt es nicht, dass die Lizenz dann schneller gekauft wird, oder? Folglich ist der Markt nur genauso groß wie "Marktbereiche" bereit sind, Geld für Lizenzen auszugeben...

Maunzilla
21.03.2008, 19:05
Ja, aber die Deutschen lesen lieber ausländische Bücher als einheimische; zumindest, was Bestseller betrifft.
hinzu kommt, daß es in Deutschland eine verhältnismäßig große Verlagsdichte gibt und proportional zur Bevölkerung sehr viele Titel produziert werden. Dadurch verringert sich der Marktanteil des einzelnen entsprechend.

Mick Baxter
21.03.2008, 19:32
Naja, aber ist ja ne Lizenzfrage, dachte ich. Nur weil ein Buch auf Englisch ist, heißt es nicht, dass die Lizenz dann schneller gekauft wird, oder? Folglich ist der Markt nur genauso groß wie "Marktbereiche" bereit sind, Geld für Lizenzen auszugeben...
Im englischsprachigen Raum müssen Bücher ja nicht lizenziert werden. Da lesen die Leute einfach die Originale. Schweizer und österreichische Bücher werden bei uns ja auch nicht lizenziert.

Maunzilla
21.03.2008, 20:05
Das kann man nicht so ganz vergleichen. Die Verbreitungsrechte werden können durchaus für die Länder einzeln vergeben werden. Nur macht das bei einem winzigen Markt wie der (Deutsch)-Schweiz oder Österreich keinen Sinn, wenn ein Verlag nur im Inland verkaufen dürfte. Bei den Engländern hingegen wäre es durchaus denkbar, daß ein Buch in Australien oder Kanada in einem anderen Verlag erscheint als in GB oder USA.

Kageko
21.03.2008, 20:51
Im englischsprachigen Raum müssen Bücher ja nicht lizenziert werden. Da lesen die Leute einfach die Originale. Schweizer und österreichische Bücher werden bei uns ja auch nicht lizenziert.
Ach, stimmt! *sich vor die Rübe hau*
Ich hatte jetzt auch gedacht, dass sich andere Verlage Verkaufrechte sichern für ihr Land (z.B. GB von den USA).

Ich dachte ähnlich wie Maunzilla. Nur leider fehlt mir das Wissen, um jetzt irgendwtwas anderes als Behauptungen aufstellen zu können.

Hajo F. Breuer
22.03.2008, 09:11
Naja, aber ist ja ne Lizenzfrage, dachte ich. Nur weil ein Buch auf Englisch ist, heißt es nicht, dass die Lizenz dann schneller gekauft wird, oder? Folglich ist der Markt nur genauso groß wie "Marktbereiche" bereit sind, Geld für Lizenzen auszugeben...
Es gibt 300 Millionen US-Amerikaner, 50 Millionen Engländer, dazu Kanadier, Australier, Neuseeländer, englische Südafrikaner - sie alle haben Englisch als Muttersprache. Darüberhinaus wird Englisch praktisch weltweit unterrichtet, und die Einfachheit dieser Sprache macht es auch Nicht-Muttersprachlern leicht, Bücher in Englisch zu lesen.

Deutsche Muttersprachler hingegen gibt es maximal 120 Millionen, und das Erlernen von Deutsch als Fremdsprache ist schwierig.

Man kann also davon ausgehen, daß der Markt für englischsprachige Literatur mindestens viermal größer ist als der für deutschsprachige.

Maunzilla
22.03.2008, 19:18
Dafür müßte es dann auch viermal mehr Schriftsteller geben, so daß sich das wieder ausgleicht.
Aber das kann man ohnehin nicht wirklich vergleichen, weil da so viele Faktoren eine Rolle spielen, wie Verlagsdichte, kulturelle Eigenarten, Lesekompetenz der Bevölkerung, Marktstrukturen, usw. In den USA gibt es eine viel größere Filmindustrie, so daß dort auch mehr Bücher verfilmt werden, als in Deutschland, was wiederum Einnahmen generiert. (Dabei stellt sich mir die Frage, ob reine Drehbuchautoren auch als Schriftsteller gelten.)

Maunzilla
27.04.2008, 14:37
Ich bin auf folgenden interessanten Artikel in der Times online gestoßen:
http://www.timesonline.co.uk/tol/news/uk/article784029.ece
Anscheinend haben heute nicht einmal mehr Bücher von Nobelpreisträgern Chancen auf eine Veröffentlichung.

Hajo F. Breuer
27.04.2008, 15:39
Hast Du denn etwas von VS Naipaul gelesen? Den würde hier doch keiner kennen, hätte er nicht den Nobelpreis bekommen - und vermutlich kennen ihn trotzdem die wenigsten.

Der Nobelpreis für Literaturs ist eine armselige Veranstaltung, wo dieselben Leute Preisträger küren, die auch über die im Schulunterricht zu lesende Literatur befinden - und damit Millionen von Schülern jegliche Lust am Lesen nehmen.

Ich habe seit jeher für mein Leben gern gelesen - aber nie eines der Bücher, die für die Schule vorgesehen waren oder mit denen ich mich im Studium beschäftigen mußte. Entweder habe ich mir Zusammenfassungen besorgt oder mich irgendwie so durchgeschummelt. Die sogenannte »hohe Literatur« macht keinen Spaß und kommt eben nur wegen ihrer Rolle als Pflichtlektüre überhaupt auf nennenswerte Auflagen.

Für richtig erfolgreiche Schriftsteller wie King oder die Rowling wäre der Preis a) sowieso nur ein Taschengeld und b) vermutlich eher ein Karrierehindernis.

Maunzilla
27.04.2008, 22:24
Karrierehindernis kaum, da der Preis ohenhin nur an alte Leute vergeben wird. Naipaul hat aber auch andere bedeutende Literaturpreise gewonnen.
Ehrlich gesagt, habe ich noch nie etwas von einem Nobelpreisträge gelesen (zumindest nicht freiwillig), aber das liegt eher daran, daß ich generell kein Freund der zeitgenössischen Literatur bin.

Bemerkenswert ist doch, daß noch nicht einmal ein Agent das Manuskript haben wollte.
Ich wette aber, man könnte das Experiment genau so mit Stephen King, John Grisham, Ken Follett oder irgend einem anderen populären Autor machen.
Entweder muß man heute wirklich die richtigen Leute kennen, oder es ist einfach ein Lotteriespiel, ob ein Manuskript angenommen wird oder nicht. Was eigentlich kein Wunder ist. Ich habe neulich einen Artikel gelesen (weiß leider nicht mehr die webseite), da wurde ein Verlag erwähnt, in dem vier Lektoren beschäftigt sind. Und die bekommen rund 4500-5000 Manuskripte pro Jahr eingereicht. Das macht im Schnitt 5,3 Manuskripte, die pro Tag und Mann gelesen und begutachtet werden müssen. Kein Wunder, daß da nur oberflächlich reingeschaut wird (wenn überhaupt). Zumal diese Lektoren ja auch noch die eigentliche Verlagsproduktion betreuen müssen.

Mick Baxter
27.04.2008, 22:46
Ich habe seit jeher für mein Leben gern gelesen - aber nie eines der Bücher, die für die Schule vorgesehen waren oder mit denen ich mich im Studium beschäftigen mußte. Entweder habe ich mir Zusammenfassungen besorgt oder mich irgendwie so durchgeschummelt. Die sogenannte »hohe Literatur« macht keinen Spaß und kommt eben nur wegen ihrer Rolle als Pflichtlektüre überhaupt auf nennenswerte Auflagen.
Stellt sich nur die Frage, woher du weißt, daß diese Literatur keinen Spaß macht, wenn du sie nie gelesen hast.

Mick Baxter
27.04.2008, 22:47
Ich habe seit jeher für mein Leben gern gelesen - aber nie eines der Bücher, die für die Schule vorgesehen waren oder mit denen ich mich im Studium beschäftigen mußte. Entweder habe ich mir Zusammenfassungen besorgt oder mich irgendwie so durchgeschummelt. Die sogenannte »hohe Literatur« macht keinen Spaß und kommt eben nur wegen ihrer Rolle als Pflichtlektüre überhaupt auf nennenswerte Auflagen.
Stellt sich nur die Frage, woher du weißt, daß diese Literatur keinen Spaß macht, wenn du sie nie gelesen hast.

Kageko
27.04.2008, 23:56
Kommt wohl auch immer drauf an, in welcher Situation man gerade liest.

In der Schule fand ich die "Weltliteratur"-Romane auch nicht berauschend. Vor allem nicht, wenn irgendwelche Lehrer diese als DAS Unantastbare schlechthin hinstellten oder die ominösesten Dinge hineininterpretierten, was ich beim besten Willen nicht nachvollziehen konnte.
Einige Bücher hab ich nach Jahren wieder ausgebuddelt und gelesen.
Im Nachhinein waren sie doch nicht schlecht und es war bei weitem nicht so eine Qual, die zu lesen, wie noch zu den Zeiten, als das Thema im Unterricht durchgekaut wurde...

Man muss sich eben drauf einlassen...
(Wenn man sich drauf einlässt, kann fast jeder Text ein netter Zeitvertreib sein...)

Hajo F. Breuer
28.04.2008, 07:37
Stellt sich nur die Frage, woher du weißt, daß diese Literatur keinen Spaß macht, wenn du sie nie gelesen hast.
Du ahnst nicht, wie viele Bücher ich angelesen und nach 20, 30 Seiten weggestellt habe, weil sie schlicht und ergreifend stinklangweilig waren. Ich habe mich fürs Abitur mal durch die »Deutschstunde« von Lenz gequält: eine Geschichte über kaputte Typen mit langweiligem Leben. Was in dem ganzen Buch passiert, passiert bei REN DHARK auf einer Seite.

Jot
28.04.2008, 10:27
Wir haben eigentlich immer ganz interessante Bücher im unterricht gelesen
zB.
- Die Säulen der Erde
- Rolltreppe abwärts
- Der Vorleser
- Berlin Alexanderplatz
- A town like Alice
So schlecht sind diese Bücher jedenfalls nicht gewesen, wie du sie hier darzustellen versuchst. Natürlich kommt man um Dramen der "großen Schriftsteller" im Deutschunterricht nicht herum, aber die "Heilige Johanna der Schlachthöfe" und "Faust" fand ich auch gar nicht mal so stinkelangweilig.

Kageko
28.04.2008, 11:47
Was in dem ganzen Buch passiert, passiert bei REN DHARK auf einer Seite.

Och, es kann ja nicht jeder so ein aufregendes Leben wie Ren Dhark haben! ;)

Ich für meinen Teil langweile mich auf den ersten 50 Seiten nahezu jeden Romans. Wenn ich danach gegangen wäre, hätt ich kein Buch zuende gelesen.
Nur von ganz wenigen Büchern kann ich behaupten, dass sie mich von Anfang an gefesselt haben.

@Jot
Ja, "Faust" ist schon fein. :) Genau wie "Die Leiden des jungen Werthers".
Ich frag mich, ob Goethe, würde er in heutigen Zeiten leben, so erfolgreich gewesen wäre wie damals. Und was für Bücher er heute schreiben würde...

Hajo F. Breuer
28.04.2008, 13:21
Der sehr geschäftstüchtige Herr Goethe war der Überlieferung gemäß recht neidisch auf C. A. Vulpius, der mit seinem »Rinaldo Rinaldini« zwar keine »Hochliteratur« schrieb wie Goethe, aber Zeit seines Lebens wesentlich mehr Geld mit seinen Büchern verdiente.

Echo
28.04.2008, 15:03
War Goethe sich überhaupt der Tatsache bewusst, dass er "Hochliteratur" produzierte? Oder hat er - wie viele andere Schriftsteller schließlich auch - eher geschrieben, um die Leute zu unterhalten? (Bei Shakespeare war das zumindest so - der hat allem Anschein nach erst zu einem relativ späten Zeitpunkt seines Lebens seine Werke als "Kunst" verstanden, und ist heute auch eines dieser "unantastbaren" kulturellen Monumente!)

Kageko
28.04.2008, 18:56
Ich denke schon, dass sich Goethe dessen bewusst war. Immerhin war er nicht auf den Lohn als Schriftsteller angewiesen und konnte sich deshalb so einiges hinsichtlich der Schriftstellerei leisten.

Den Faust hat er ja überarbeitet, weil er diesen nicht für gut genug befand.
Der Mann hatte also schon Ansprüche an sich selbst.
Für den Werther "schämte" er sich sogar hinterher, obwohl der sehr gut beim Publikum ankam.

Maunzilla
28.04.2008, 19:42
Der sehr geschäftstüchtige Herr Goethe war der Überlieferung gemäß recht neidisch auf C. A. Vulpius, der mit seinem »Rinaldo Rinaldini« zwar keine »Hochliteratur« schrieb wie Goethe, aber Zeit seines Lebens wesentlich mehr Geld mit seinen Büchern verdiente.

Geht das nicht jedem elitären Schriftsteller so, der darauf angewiesen ist, von Stipendien und Literaturpreisen zu leben, während andere Kollegen mit dem Verkauf ihrer "minderwertigen" Werke Millionen scheffeln?

@ echo: Ich glaube, damals gab es noch keine massenhaft produzierte Unterhaltungsliteratur für das gemeine Volk. Die kam erst gegen Mitte des 19ten Jahrhunderts auf, als durch die Dampfmaschine und die Herstellung von billigem Papier und dem Bau von leistungsstarken Druckmaschinen große Auflagen möglich wurden.

Und Goethe hat durchaus hohe Literatur hergestellt (es gibt natürlich auch schlechtere Werke von ihm, wie bei jedem Autor). Außerdem hat er sich ja durchaus auch mit Fragen der Philosophie und Naturwissenschaften beschäftigt. Vor allem die Chemie hat es ihm angetan. Er hat sogar selber fleißig experimentiert.

Kageko
28.04.2008, 22:17
@Maunzilla
Damals interessierten sich die Schaffenden für alles Mögliche. (Wie die alten Griechen, die nicht nur Labertaschen, sondern auch Mathematiker, Astronomen und so weiter waren...)
Goethe war auch ein guter Zeichner.

Für die Massen lohnte sich damals keine Millionenauflage, da damals die meisten wohl noch nicht schreiben oder lesen konnten. Das war den Reichen vorbehalten.
Die Schulpflicht wurde erst später eingeführt, wenn ich mich nicht total irre.

Maunzilla
28.04.2008, 23:33
Das mit der Schulpflicht gab es wohl noch nicht. Aber dennoch denke ich, daß die Alphabetisierungsquote deutlich höher war, als im Mittelalter. Immerhin gab es bereits öffentliche Schulen. (Die Schule, die ich besucht habe, wurde 1588 gegründet). Zumindest in den Städten dürfte sicher die Mehrheit der Bevölkerung des Lesens kundig gewesen sein.

Hajo F. Breuer
29.04.2008, 07:09
Ich glaube, damals gab es noch keine massenhaft produzierte Unterhaltungsliteratur für das gemeine Volk.
»Rinaldo Rinaldini« war genau das.

L.N. Muhr
29.04.2008, 14:13
es spricht in meinen augen sehr gegen den leser, wenn er hochliteratur per se als "langweilig" tituliert. im gegenzug kann dann übrigens auch keine als spannend empfundene literatur je hochliteratur sein. aus solchen naiven pauschalurteilen spricht in meinen augen eher das unvermögen, sich mit dem literarischen markt in seiner gänze zu befassen.

und spannung definiert sich nicht darüber, wie viel in einem buch passiert. spannung ist nicht automatisch action, und action ist nicht automatisch spannung.

und "die leiden des jungen werther" war ebenfalls ein bestseller.

Hajo F. Breuer
29.04.2008, 14:41
und "die leiden des jungen werther" war ebenfalls ein bestseller.
Na klar. Für gefühlsduselige Weicheier. Du weißt hoffentlich von der Selbstmordwelle, die dieser Roman ausgelöst hat.

Xury
29.04.2008, 14:56
Na klar. Für gefühlsduselige Weicheier. Du weißt hoffentlich von der Selbstmordwelle, die dieser Roman ausgelöst hat.

Klar, eine der ersten "Jugendschutzdiskussionen" in Deutschland. Deshalb war das Buch dem alten Goethe wohl auch peinlich.

@Hajo: Provozierst Du absichtlich oder warum gibst Du so hartnäckig den "Slatko"?

Hajo F. Breuer
29.04.2008, 15:30
Ich mag es nur nicht, wie manche Leute manche Bücher für etwas Besseres halten - und zwar vor allem deswegen, weil keiner sie liest. Hier geht es um die Frage, ob man von der Schriftstellerei leben kann. Und ich sehe nun mal, daß vor allem solche Autoren GUT von ihrer Arbeit leben können, die für einen Nobelpreis nicht einmal in die weitere Auswahl kämen. Insofern erzürnt mich das elitäre Gefasel der wirtschaftlichen Versager schon bis zu einem gewissen Grad.

L.N. Muhr
29.04.2008, 16:36
Na klar. Für gefühlsduselige Weicheier. Du weißt hoffentlich von der Selbstmordwelle, die dieser Roman ausgelöst hat.

klar. und?

wenn du nicht magst, dass manche leute gewisse bücher für etwas "besseres" halten, warum beteiligst du dich dann so aktiv am erhalt einer solchen zweiklassengesellschaft, indem du andere bücher diskreditierst? du erreichst damit exakt das gegenteil von dem, was du vorgeblich erreichen willst.

tatsächlich bist du der einzige, der hier offenbar das gefühl hat, hohe und niedere literatur, ernsthafte oder triviale literatur, hehre oder unterhaltungsliteratur würden hier getrennt betrachtet werden. "elitäres gefasel" allerdings ist deine wutreaktion in diesem sinne auch, da du dich als scheinbar einziger die wahrheit erkennender hinter der imagination einer solchen trennung verschanzt.

Hajo F. Breuer
29.04.2008, 17:43
wenn du nicht magst, dass manche leute gewisse bücher für etwas "besseres" halten, warum beteiligst du dich dann so aktiv am erhalt einer solchen zweiklassengesellschaft, indem du andere bücher diskreditierst?
Ich diskreditiere gar nichts. Von mir aus soll jeder lesen, was ihm gefällt - das mache ich schließlich auch. In der Schule konnte ich das nicht immer, und das kritisiere ich zu Recht. Darüberhinaus habe ich mir den Hinweis erlaubt, daß eher die Autoren, die von selbsternannten Intellektuellen abqualifiziert werden, gut oder noch besser von ihrer Arbeit leben können, während angebliche Geistesgrößen beim breiten Publikum nicht zu landen vermögen.

Und selbst das beste Buch der Welt ist wertlos, wenn es nicht gelesen wird.

Kageko
29.04.2008, 18:14
In der Schule konnte ich das nicht immer, und das kritisiere ich zu Recht.
Ich fand's auch in den seltendsten Fällen toll, was wir gelesen haben, doch alles hat gute und schlechte Seiten. In der Schule geht's nicht darum, ob man etwas mag oder nicht mag. Es geht darum, sich in gewisser Weise für eine bestimmte Zeit für etwas zu interessieren, womit man womöglich gar nichts anzufangen weiß.


Darüberhinaus habe ich mir den Hinweis erlaubt, daß eher die Autoren, die von selbsternannten Intellektuellen abqualifiziert werden, gut oder noch besser von ihrer Arbeit leben können, während angebliche Geistesgrößen beim breiten Publikum nicht zu landen vermögen.
Das ist nicht nur in der Literatur so.
Ich kenn da einen Künstler, einen Meisterschüler mit x Auszeichnungen, hoch gelobt von irgendwelchen Kritikern (zumindest bis vor einigen Jahren), der heute von der Hand in den Mund lebt, und immer ganz schnell dabei ist, wenn es heißt: "Ist das Kunst oder nicht?" (Meistens ist in seinen Augen nur Kunst, was er schafft, oder was jemand schafft, von dem irgendwelche Kritiker behaupten, dass das DER Künstler wäre.)
Und ich kenne Leute, die verkaufen ein Bild nach dem anderen, wo ein Kunstkritiker nicht einmal mit dem A. hingucken würde.
In ein paar Jahren/Jahrzehnten/Jahrhunderten sehen die Leute das wieder ganz anders und "entdecken" letzteren als DEN Kunsthelden schlechthin. Aber dieser unbezahlte Ruhm nützt ihm im Grab auch nichts mehr. Zu Lebzeiten hatte er immerhin Geld. Und Geld ist ja wohl Beweis genug für Beliebtheit.
Wozu also aufregen?


Und selbst das beste Buch der Welt ist wertlos, wenn es nicht gelesen wird.
Ist doch eine Genugtuung oder nicht?

Hajo F. Breuer
29.04.2008, 18:19
Im Großen und Ganzen stimme ich Dir zu. Ich finde es halt nur sehr traurig, daß in den Schulen vielen Kindern die angeborene Lust am Lesen regelrecht abtrainiert wird.

Echo
29.04.2008, 20:43
Ich finde es halt nur sehr traurig, daß in den Schulen vielen Kindern die angeborene Lust am Lesen regelrecht abtrainiert wird.
Es gibt sicher eine Menge Lehrerinnen und Lehrer, die genau das tun. Aber es gibt leider auch eine Menge Schülerinnen und Schüler, bei denen man von einer "angeborenen Lust am Lesen" nicht das Geringste bemerkt. Insofern ist mir die Aussage zu pauschal.

Kageko
29.04.2008, 21:46
Es gibt sicher eine Menge Lehrerinnen und Lehrer, die genau das tun. Aber es gibt leider auch eine Menge Schülerinnen und Schüler, bei denen man von einer "angeborenen Lust am Lesen" nicht das Geringste bemerkt. Insofern ist mir die Aussage zu pauschal.

Dem stimme ich zu.
Wir hatten eine Lehrerin (bzw. eine enthusiastische Refrendarin), bei der hat echt jedes Werk Spaß gemacht. Sogar die Lesemuffel haben mitgemacht.

Ist wie im richtigen Leben. Wenn ein Werk gelobt wird, dann animiert das eher zum lesen (und kaufen!), als wenn ein Werk in Grund und Boden gestampft wird.
Da ist es glatt zweitrangig, ob's so genannte "Weltliteratur" oder nur "Trivialliteratur" ist. Letztlich zählt meistens nur, wie gut sich etwas verkauft.

(Ach... wie hieß der Typ gleich, dessen Werke Goethe nicht ausstehen konnte und dessen Werke sich deshalb nicht so gut verkauften?)

Jot
02.05.2008, 13:57
Was in dem ganzen Buch passiert, passiert bei REN DHARK auf einer Seite.

na dann gehts bei "FU" ja noch mehr zur Sache. Auf der ersten Seite ist er noch im Auto und ruft Fara und eine Seite später schon im Supermarkt, während Olaf Ute ruft und Ralf weint.

Im übrigen wird die Lust am Lesen den Schülern nicht in der Schule abtrainiert, für so etwas ist das frühe Nachmittagsprogramm von RTL II zuständig.

Echo
02.05.2008, 21:43
@Jot: Was ist "FU"?
(Keine Ahnung, ob das eine dumme Frage ist. Falls ja, stehe ich gern dazu, ein Ignorant zu sein...)

Pats Reiseabenteuer
03.05.2008, 16:30
na dann gehts bei "FU" ja noch mehr zur Sache. Auf der ersten Seite ist er noch im Auto und ruft Fara und eine Seite später schon im Supermarkt, während Olaf Ute ruft und Ralf weint.

Im übrigen wird die Lust am Lesen den Schülern nicht in der Schule abtrainiert, für so etwas ist das frühe Nachmittagsprogramm von RTL II zuständig.

Oh doch, die Schullektüre kann einem das Lesen vermiesen. Es liegt nicht daran, dass alles unbedingt schlechte Bücher sind, sondern alle gezwungen werden, das Gleiche zu lesen, ob es einem gefällt oder nicht. Bei einer Kurzgeschichte spielt das eher eine untergeordnete Rolle, bei einem Roman sollte ich schon in der Stimmung sein, ihn lesen zu wollen.

Auch Hajo macht es sich zu leicht. Es gibt durchaus Bestseller, die von der Kritik gelobt wurden. Zum Beispiel der Superheldenroman von Michael Chabon oder Middlesex.
Ganz ehrlich, ich will nicht nur Spannung und Action, ich will auch gute, verrückte Figuren, hin und wieder gut formulierte philosophische Gedanken, die ich auch verstehen kann, wenn ich kein Lateinstudium hinter mir habe, und eine schöne Sprache und Originalität sind durchaus was feines. Und manche Groschengeschichte sind in Wahrheit ziemlich verstaubt und altbacken.

Hajo F. Breuer
05.05.2008, 15:05
Ich kann Dir im Prinzip uneingeschränkt zustimmen. Versteh mich nicht falsch: Ich habe nichts gegen »Bestseller« - im Gegenteil. Ich kritisiere nur das künstliche Hochjubeln von Literatur, die kein normaler Mensch freiwillig liest. Seien wir doch einmal ehrlich: Wer von uns würde die Namen der zehn letzten Literaturnobelpreisträger kennen, hätten sie den Preis nicht bekommen? Oder ganz böse: Wer kennt sie noch, ohne schnell bei Google nachzuschauen?

King, Tolkien, Schätzing oder Rowling hingegen kennt jeder, und sie können von ihrer Arbeit sehr gut leben. Von zweien dieser vier habe ich übrigens noch nie etwas gelesen (nein, ich verrate die Namen nicht).

Pats Reiseabenteuer
05.05.2008, 17:02
Mir waren schon ein paar Nobelpreisträger vorher bekannt. Manches lese ich nicht freiwillig, anderes dagegen schon.

Ich habe auch von zwei der genannten Autoren etwas gelesen, wobei ich Schätzing zu geschwätzig fand. Beim Sachbuch ging es, bei seinen Thrillern unerträglich.

Maunzilla
05.05.2008, 19:00
Was ich grundsätzlich nicht lese ist diese "Germanistenliteratur", also Bücher, die von Germanisten für Germanisten geschrieben werden.
Es doch bezeichnend, daß viele der wirklich guten und erfolgreichen Autoren keine studierten Literaturwissenschaftler sind sondern einen anderen Beruf haben. (Nicht selten sind es Juristen, wie auch Goethe schon, oder einige der aktuellen amerikanischen Bestsellerautoren.)

Ich würde sagen, sobald einer mehr Geld mit Preisen und Stipendien als mit dem Verkauf seiner Bücher verdient, kann man sich die Lektüre eigentlich sparen. Was natürlich umgekehrt nicht bedeuten muß, daß jemand, der einen Haufen Geld verdient unbedingt gute Bücher schreibt. (Aber wenigstens unterhaltsame. ;))

Grundsätzlich haben Literaturpreise nicht die geringste Bedeutung. Die meisten beruhen ohnehin auf Schiebung und Klüngelei. Was ja auch logisch ist, denn keine Preisjury kann alle Bücher lesen, nicht einmal in einem eng definierten Genre. (So suggeriert z.B. der Deutsche Buchpreis, den "besten Roman des Jahres" zu küren. Tatsächlich sind aber nur die Verlage, die Mitglied im Buchhändler-Verband sind überhaupt vorschlagsberechtig. Von den über 150 Vorschlägen trifft dann jemand (völlig willkürlich) eine Auswahl von 6-10 Romann, die dann der Jury vorgelegt werden. Somit ist der Sieger nicht der beste Roman des Jahres (also von ca. 10'000 Stück), sondern nur der beste von 10, die die Jury gelesen hat.)

Das einzige wirkliche Qualitätsmerkmal ist daher die zeitliche Verfügbarkeit der Bücher. Wer nach 100 Jahren immer noch gedruckt wird, kann nicht ganz schlecht oder unbedeutend sein.

Kageko
05.05.2008, 20:40
Das einzige wirkliche Qualitätsmerkmal ist daher die zeitliche Verfügbarkeit der Bücher. Wer nach 100 Jahren immer noch gedruckt wird, kann nicht ganz schlecht oder unbedeutend sein.

Oder wieder gedruckt/entdeckt wird... Sowas kommt ja auch vor.
Oder überhaupt erst entdeckt wird, obwohl seine Texte schon vor zig Jahren mal irgendwo am Rande erschienen sind und sich niemand dafür interessiert hat.

Von Qualität kann man da wohl nicht sprechen. Qualität kann mit etwas Mühe jeder liefern.
Aber Originalität/Aktualität, dass jemand auch nach 100 Jahren noch irgendwie etwas mit dem Stoff anfangen kann, das ist dann schon die Herausforderung.

Hajo F. Breuer
06.05.2008, 07:26
Ob meine Arbeiten in hundert Jahren noch gedruckt werden, geht mir völlig am Allerwertesten vorbei. Lieber zehntausend verkaufte Bücher heute als eine Million in hundert Jahren. Denn von den Auflagen dann haben nicht einmal meine Erben etwas (und ich schon gar nicht): Nach 90 Jahren verfallen nämlich die Rechte, und jeder kann die Bücher drucken. Oder noch anders augedrückt: Lieber heute Ferrari fahren als in hundert Jahren irgendwo als Denkmal herumzulungern.

Spong
06.05.2008, 08:02
Zu den Germanistenbüchern: Es ist der Deutschland-spezifische Unterschied zwischen E(rnsthafter)-Literatur und U(nterhaltender)-Literatur, die quasi sagt, dass alles, was Spass macht, keine wertvolle Literatur ist und umgekehrt. Es muss wehtun, sonst ist es nicht gut oder wertvoll. Deswegen ist es immer noch ENTWEDER Tommy Jaud ODER Martin Walser. Woanders schreiben John Irving, Nick Hornby und David Sedaris großartige, unterhaltsame Bücher, die alles andere als banal sind, und keiner hat ein Problem.

Übrigens sehe ich denselben U/E-Graben im Kino und bei Comics.

Xury
06.05.2008, 08:26
Ob meine Arbeiten in hundert Jahren noch gedruckt werden, geht mir völlig am Allerwertesten vorbei. Lieber zehntausend verkaufte Bücher heute als eine Million in hundert Jahren. Denn von den Auflagen dann haben nicht einmal meine Erben etwas (und ich schon gar nicht): Nach 90 Jahren verfallen nämlich die Rechte, und jeder kann die Bücher drucken. Oder noch anders augedrückt: Lieber heute Ferrari fahren als in hundert Jahren irgendwo als Denkmal herumzulungern.

Aktuell verfallen die Rechte - vorausgesetzt, Du schreibst nicht unter Pseudonym - in Deutschland 70 Jahre nach Deinem Tod. Das kann - wenn du Dich nicht mit Deinem Ferrari gegen einen Baum nagelst - ganz schön lange dauern und auch deinen Enkeln noch eine schöne "Rente" garantieren.

Maunzilla
06.05.2008, 19:09
Das ist das Schöne am Urheberrecht: Man muß im Idealfall nur einmal in seinem Leben etwas arbeiten und dann können sich gleich drei Generationen der Sippe auf die faule Haut legen. :)

Übrigens: Auch bei Pseudonymen gilt die Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tode (sofern der Urheber bekannt wird), wenn er unentdeckt bleibt, gelten die siebzig Jahre vom Datum der Veröffentlichung an.

Diese Trennung zwischen U- und E-Kultur hat aber auch in vielen Bereichen ihre Berechtigung. Es ist leider so, daß z.B. gerade beim deutschen Film fast nur die beiden Extreme gibt. Blödel-Salpstickfilme oder anspruchsvolle Gähn-Filme. Aber anspruchsvolle Unterhaltung sucht man (fast) vergebens. Heute zumindest. Vor dem Krieg sah das noch ganz anders aus.
Wie es in der Literatur ist weiß ich nicht, da gibt es so viele Werke, daß man schlecht den Überblick behalten kann. Aber es ist schon auffällig, daß es keine deutschen Grishams, oder Rowlings gibt. Oder gibt es sie vielleicht, und keiner will ihre Bücher verlegen? Oder kaufen?
Man könnte manchmal fast den Eindruck bekommen, die deutsche Kultur sei zum Erliegen gekommen. Es wird überall nur noch von Amerika kopiert. Ich kenne keine deutsche TV-Show oder Serie, die nicht entweder ein direktes Lizenzprodukt oder eine Kopie eines amerikanischen Vorbildes ist. Auch in der Musik, der Kunst oder Architektur kann ich keinen typischen deutschen Stil mehr erkennen.

Kageko
06.05.2008, 20:46
Vor dem Krieg sah das noch ganz anders aus.
Ansichtssache.
Je größer die Auswahl, desto mehr musst du suchen, bis du etwas Brauchbares findest oder sagen kannst, dass dir nix gefällt.

Außerdem besitzt heute fast jeder eine Kamera und "Filme" kannst du auch ganz billig produzieren und weitaus einfacher zusammenschneiden dank moderner digitaler Technik.

Genauso besitzt heute fast jeder einen PC und kann da seine Romane/Texte schreiben, wo er früher sein Manuskript wohl mehrfach neu tippen/schreiben musste, was auch Zeit in Anspruch nahm.


Wie es in der Literatur ist weiß ich nicht, da gibt es so viele Werke, daß man schlecht den Überblick behalten kann. Aber es ist schon auffällig, daß es keine deutschen Grishams, oder Rowlings gibt.
Was vielleicht daran liegt, dass hierzulande eher weniger Wert auf Nachwuchsförderung wert gelegt wird. Da ist's einfacher und billiger vom amerikanischen/ausländischen Markt die Erfolge ins Land zu holen als sich selbst um etwas zu bemühen!
Es gibt viele ausgezeichnete deutsche und deutschsprachige Autoren, nur leider wird mit denen nicht (mehr) so vielversprechend geworben wie mit den ausländischen.
Das war wohl früher mal anders.


Man könnte manchmal fast den Eindruck bekommen, die deutsche Kultur sei zum Erliegen gekommen. Es wird überall nur noch von Amerika kopiert. Ich kenne keine deutsche TV-Show oder Serie, die nicht entweder ein direktes Lizenzprodukt oder eine Kopie eines amerikanischen Vorbildes ist. Auch in der Musik, der Kunst oder Architektur kann ich keinen typischen deutschen Stil mehr erkennen.
Tja, wo nicht gefördert wird, da kann sich auch nichts mehr entwickeln.

Allerdings muss ich dir da in Sachen Kunst widersprechen. Da tut sich sehr wohl etwas in Deutschland bzw. auf deutschsprachigem Boden. Z.B. gibt's da die Neue Leipziger Schule.

L.N. Muhr
06.05.2008, 21:46
interessant. autoren wie schätzing, eschbach oder hohlbein scheinen irgendwie nicht als deutsch durchzugehen. oder warum wird der bestseller-erfolg deutscher unterhaltungsautoren hier mal eben wie nebenbei weggeredet?

und bei den deutschen tv-produkten, die keine kopie eines us-vorbildes sind, fielen mir doch spontan "dittsche" und "kdd" ein.

aber mal als abschweifung: hier von einem "typisch deutschen stil" zu sprechen, ist absurd. bzw. nationalistischer käse. was wäre denn "typisch deutsch"? alpenjodeln und trachtenjanker? wollen wir das hören? sollen wir? der pop wurde nun mal in liverpool erfunden, der punk in london, der blues auf den baumwollfeldern - überspitzt formuliert. elektronische musik ist immerhin eine deutsche erfindung, und ich bin ja der meinung, dass man das irgendwie auch raushört. :D (was nicht heisst, dass ich das nicht mag.) trotzdem: kunst war noch nie etwas rein nationales. und wird es immer weniger werden. das internet - du badest gerade deine hände darin - sorgt nun einmal für eine noch schnellere annäherung der kulturen. muss man nicht schlimm finden, weil das ergebnis davon immer mehr statt weniger kultur ist. und ich denke mal, der leidlich reife konsument will sachen schauen/ lesen/ hören, weil sie gut sind, nicht, weil sie deutsch sind. und er freut sich, wenn er mehr auswahl hat.

Kageko
06.05.2008, 22:40
interessant. autoren wie schätzing, eschbach oder hohlbein scheinen irgendwie nicht als deutsch durchzugehen. oder warum wird der bestseller-erfolg deutscher unterhaltungsautoren hier mal eben wie nebenbei weggeredet?
Ach, Maunzilla meinte doch, dass die nicht so vermarktet werden wie die Harry-Potter-Tante.
Wobei von Hohlbeins Büchern ja auch diverse Verfilmungen existieren sollen. Aber ich hab noch nie einen gesehen und weiß nichtmal, ob die gut sein sollen.


und bei den deutschen tv-produkten, die keine kopie eines us-vorbildes sind, fielen mir doch spontan "dittsche" und "kdd" ein.
Und das Musikantenstadl. Und die Bergwelt-Arzt-einsame Witwe-Kitsch-Sendungen.


aber mal als abschweifung: hier von einem "typisch deutschen stil" zu sprechen, ist absurd. bzw. nationalistischer käse.
Das dachte ich auch erst und wollte auch erst "absurd" schreiben.
Allerdings gibt es da den "Englischen Humor", "Französischer Humor"... und wieso sollte es da kein deutsches Equivalent geben (wobei mir da auch eher dieser penetrante Fäkalhumor einfiel)... Und "deutsch" beschränkt sich nicht nur auf Weißwurst, ebenso wenig wie sich "Englisch" auf's Teesüppeln beschränkt.


kunst war noch nie etwas rein nationales. und wird es immer weniger werden.
Ich glaub, es geht nicht darum, dass etwas ausschließlich national ist, sondern dass irgendwo alles seinen Anfang haben muss. Es geht nicht um die Befriedigung des Nationalstolzes, sondern um die Herkunft. (Wer hat sich von wem inspirieren lassen?)
Die ist manchmal wichtig, vor allem, wenn sich eine Stilrichtung in mehreren Ländern ausgebreitet haben, sich aber in bestimmten Dingen unterscheiden.


und ich denke mal, der leidlich reife konsument will sachen schauen/ lesen/ hören, weil sie gut sind, nicht, weil sie deutsch sind. und er freut sich, wenn er mehr auswahl hat.
Ja, das ist die eine Sache.
Aber ich bin Deutsche und bin das gern. Einen gewissen Nationalstolz hege ich sogar (der allerdings nicht an Krankhaftigkeit grenzt). Da ist es mir persönlich schon wichtig, dass in meinem Land was geleistet wird, wo andere Länder uns loben (und beneiden :)).
So geht es bestimmt auch einigen anderen.

Niemand sucht hier ausschließlich nach DEUTSCHEN Sachen.

L.N. Muhr
06.05.2008, 23:30
es geht ja bei diesen autoren nicht um "gut", sondern um "erfolgreich. wenn hier mit grisham und rowling geschossen wird, dann kann ich locker mit bestseller-autoren zurückschiessen. das läßt sich nicht an einem qualitäts-urteil aufhängen, allein an quantität.

übrigens scheinst du auch nicht verstanden zu haben, dass ich positive beispiele deutschen tv-schaffens gebracht habe. sendungen, die kreativ sind, nicht solche, die strickmuster wiederholen. musikantenstadtl etc. ist ja auch nur eine abnudelung eines uralten strickmusters. also kein zeichen der geforderten kreativität.

einen "englischen humor" gibt es sicher nicht. es gibt den schwarzen humor, den können einige briten ganz gut, aber nicht nur die. daneben gibt es den gleichen humor wie überall. benny hill ist ebenso wie laurel & hardy völlig international verständlicher slapstick. und eine carry-on-klamotte ist eine klamotte, so wie die filme von spencer/ hill oder die pauker-filme hierzulande. das ist humor, den es in der ganzen westlichen welt gibt. der sich ähnelt oder gleicht und der weder typisch englisch noch italienisch oder deutsch ist. sondern im grunde: westlich.

und neid ist unter keinen umständen etwas positives. neid ist immer unehrlich und besitznehmend. ich würde mir nie wünschen beneidet zu werden (auch wenn es sich nicht vermeiden lässt und ich selbstverständlich auch neidisch sein kann und bin). aber vielleicht ist sportsgeist ja doch typisch britisch und nicht typisch deutsch? ;)

mir ist es ansonsten wichtig, dass ich etwas schaffe, zu dem ich stehe. für das schaffen anderer kann ich mich dann mitfreuen - aber dazu müssen sie nicht aus irgendeinem bestimmten land sein. auch nicht aus meinem. ich brauche keinen stellvertreter-stolz.

maunzilla hat doch weiter oben geschrieben: "Man könnte manchmal fast den Eindruck bekommen, die deutsche Kultur sei zum Erliegen gekommen." daran habe ich mich aufgehängt, weil er dies nur an der übernahme spezieller stile etc. festmachte. denn dass in deutschland keine kultur produziert würde, das kann niemand ernsthaft behaupten. insofern ging es bei der debatte nicht um die suche nach "ausschließlich deutschen" sachen, sondern nach typisch deutschen sachen.

Kageko
07.05.2008, 09:48
Ja gut, stimmt, du hast recht! :)

Aber das mit dem Stolz ist wohl Ansichtssache. Ich finde die Herkunft zwar auch nicht ausschlaggebend für meine Interessen, aber wenn ich etwas mir Gefälliges lese, dass auch noch von deutschen/deutschsprachigen Autoren stammt, dann denk ich immer: "Juhu!"
Immerhin repräsentieren diese Leute durch ihren Erfolg unser Land. Es ist quasi die Identität (wenn man ein Land nicht ausschließlich an Bauwerken, Landstrichen und seiner Geschichte festmachen will).

Natürlich kann man jetzt wieder mit "Europa" argumentieren, aber Europa ist kein kultureller Einheitsbrei, sondern eine Staatengemeinschaft.
Ebenso wie es innerhalb Deutschlands regionale Unterschiede gibt. Es gibt ja auch Bücher in "Mundart", die außerhalb der Regionen auch kein Mensch wirklich nachvollziehen kann, aber worauf die Leute in der Region, mächtig stolz sind... oder es zumindest toll finden, dass es Autoren aus ihrer Heimat gibt.


übrigens scheinst du auch nicht verstanden zu haben, dass ich positive beispiele deutschen tv-schaffens gebracht habe.
Stimmt, das habe ich wirklich nicht verstanden. Gucke zu selten TV, als dass ich beurteilen könnte, ob "Ditsche" oder "kdd" irgendwie anspruchsvoll sind. Ich kenne beide Sendungen nicht.


einen "englischen humor" gibt es sicher nicht. es gibt den schwarzen humor, den können einige briten ganz gut, aber nicht nur die. daneben gibt es den gleichen humor wie überall.
Mit Humor meinte ich nicht nur das Witz-Repertoir.
Es ist sehr wohl so, dass es Dinge gibt, die in einem Land pauschal als witzig gelten, in einem anderen aber nicht einmal als Witz erkannt werden.
(Außerdem gibt es auch regionale Unterschiede, wie miteinander umgegangen wird. Das lässt sich allerdings nicht unbedingt an Landesgrenzen festmachen.)


das ist humor, den es in der ganzen westlichen welt gibt. der sich ähnelt oder gleicht und der weder typisch englisch noch italienisch oder deutsch ist. sondern im grunde: westlich.
Ja, sowas gibt's auch. Das ist ja auch zumeist primitiver Urmensch-Humor (Spencer-Hill-Filme, den Rest kenn ich nicht).


und neid ist unter keinen umständen etwas positives. neid ist immer unehrlich und besitznehmend.
Jeder hat seine Vorbilder, auf die er sicher auch (ein bisschen) neidisch ist. Was sonst würde einen antreiben, eine Leistung zu vollbringen, die einen selbst ideell zufrieden stellt? (Ideell, da Geld materiell ist und man für Geld nicht Arbeit erledigen muss, mit der man sich voll und ganz identifizieren kann.)


mir ist es ansonsten wichtig, dass ich etwas schaffe, zu dem ich stehe. für das schaffen anderer kann ich mich dann mitfreuen - aber dazu müssen sie nicht aus irgendeinem bestimmten land sein. auch nicht aus meinem. ich brauche keinen stellvertreter-stolz.
Klar ist das Stellvertreter-Stolz. Aber Stolz ist an sich ein erhebendes Gefühl.
Die Francophonen und die Amis sind sicher auch mächtig Stolz auf ihre Comickultur. Deshalb wird sie ja gefördert; damit noch mehr tolle Sachen dabei herauskommen (die Geld bringen).
Wozu sollte ich auf Rowling stolz sein. Mich verbindet gar nichts mit der. Nicht einmal die Sprache.
Aber Wolfgang Hohlbein wohnt in der "Nähe", er schreibt seine Bücher auf Deutsch und Deutsch ist eine tolle Sprache. (Bei Übersetzungen geht meistens viel verloren, vor allem Spracheigenheiten.)
Da bietet es sich an, so toll sein/werden zu wollen wie er. Zumindest wollte ich das vor 10 Jahren immer.

Spong
07.05.2008, 10:56
Ei, HIER gehts ja ab ....

@LN niemand geht hier auf nationalistisch ab. Ich denke gemeint sind Geschichten, Comics, Filme, die sich mit einer deutschen Realität auseinandersetzen, so wie PARIS, JE T'AIME sich mit Paris auseinandersetzt oder SEX AND THE CITY mit Manhattan. Das funktionierte bei Karnigggels, GOODBYE LENIN, SONNENALLEE. Das gibt es, aber viel zu wenig.
Ich habe auch nur rudimentär Einblick in das was bei Literatur passiert, und kenne ja auch nur "meine" Baustelle, aber Nick Hornby schlägt einen Frank Goossen, dessen LIEGEN LERNEN sich SEHR großzügig beim HIGH FIDELITY-PLot bedient hat, in jeder Beziehung um Längen. Und dasselbe Phänomen sehe ich bei Comics.

Ganz ehrlich, im Vergleich zur angloamerikanischen Kultur hat die deutsche im Moment nicht allzuviel zu bieten, ganz egal ob Roman, Comic oder Film. Die zwanziger Jahre waren eine großartige Chance, aber nun ja, es kam anders ... und das wird noch sehr, sehr lange seine Schatten werfen.

Hajo F. Breuer
07.05.2008, 11:07
Ei, HIER gehts ja ab ....

@LN niemand geht hier auf nationalistisch ab. Ich denke gemeint sind Geschichten, Comics, Filme, die sich mit einer deutschen Realität auseinandersetzen, so wie PARIS, JE T'AIME sich mit Paris auseinandersetzt oder SEX AND THE CITY mit Manhatten. Das funktionierte bei Karnigggels, GOODBYE LENIN, SONNENALLEE. Das gibt es, aber viel zu wenig.
Und wenn es das gibt, wird es von einer gewissen Kritik in Grund und Boden verdammt. Gib bei Google mal spaßeshalber den Suchbegriff »Stahlfront« ein...

Kageko
07.05.2008, 11:39
@LN niemand geht hier auf nationalistisch ab. Ich denke gemeint sind Geschichten, Comics, Filme, die sich mit einer deutschen Realität auseinandersetzen, [...].
Das hast du schön geschrieben! :) (Leider kann ich mich nie so kurz fassen.)

Pats Reiseabenteuer
07.05.2008, 13:40
Ei, HIER gehts ja ab ....

@LN niemand geht hier auf nationalistisch ab. Ich denke gemeint sind Geschichten, Comics, Filme, die sich mit einer deutschen Realität auseinandersetzen, so wie PARIS, JE T'AIME sich mit Paris auseinandersetzt oder SEX AND THE CITY mit Manhattan. Das funktionierte bei Karnigggels, GOODBYE LENIN, SONNENALLEE. Das gibt es, aber viel zu wenig.
Ich habe auch nur rudimentär Einblick in das was bei Literatur passiert, und kenne ja auch nur "meine" Baustelle, aber Nick Hornby schlägt einen Frank Goossen, dessen LIEGEN LERNEN sich SEHR großzügig beim HIGH FIDELITY-PLot bedient hat, in jeder Beziehung um Längen. Und dasselbe Phänomen sehe ich bei Comics.

Ganz ehrlich, im Vergleich zur angloamerikanischen Kultur hat die deutsche im Moment nicht allzuviel zu bieten, ganz egal ob Roman, Comic oder Film. Die zwanziger Jahre waren eine großartige Chance, aber nun ja, es kam anders ... und das wird noch sehr, sehr lange seine Schatten werfen.

Kopien haben immer einen faderen Beigeschmack als das Original, darum schlägt Hornby Goosen immer. In Sachen Film gibt es einer Menge guter Beispiele, die sich gut mit der deutschen Befindlichkeit auseinandersetzen.

Spong
07.05.2008, 14:14
Keine Frage, dass sich seit den düsteren Zeiten von WEHE WENN SCHWARZENBECK KOMMT vieles getan hat. Ich mochte KISS AND RUN von Maggie "Stellungswechsel" Peren und Annette Ernst. Ansonsten waren die besten deutschen Filme bisher Dokus: DIE SPIELWÜTIGEN und DURCHFAHRTSLAND ...

Stehe Tips in dieser Hinsicht sehr offen gegenüber. Meinen Kinomitgeher bekomme ich seit KATZE IM SACK, der eine Katastrophe ist, in keinen deutschen Film mehr ....

EDIT: LICHTER ist glaubich das beste was ich in den letzten Jahren auf Deutsch gesehen habe ...

FilthyAssistant
07.05.2008, 19:52
LICHTER steht bei mir knapp hinter HALBE TREPPE ;)
überhaupt sind blumenberg und dresen zZt. meine favoriten unter den deutschen regisseuren.
leider haben wir niemanden für surreal-fantastisches/düsteres, oder wenigstens einen deutschen guillermo del toro...

:asthanos:

Hajo F. Breuer
08.05.2008, 07:54
Ääh, Leute... hier geht's um Schriftsteller.

Spong
08.05.2008, 10:24
Es ging doch AUCH im das Phänomen, dass man in der Schule die Lust an Literatur ausgetrieben kriegt ... und dieser "wenn es Spaß macht ist es niveaulos"- E/U-Phänomen betrifft für mich Literatur ebenso wie Film und Comic. Und was das Überleben betrifft, ich kenne keinen belletristischen Schreiber, der nicht auf viel für Fernsehen und Film machen täte. Auch wenn Patrick Süßkinds Dialoge auch noch keinen Film gerettet haben :-)

Tommy Bayer ist für mich ein gutes Beispiel für einen Autor, der sehr souverän mit seinem eigenen kulturellen Background umgeht, wobei sein letztes Buch nicht sehr glaubwürdig war. Eine Frau, die darunter leidet, dass ihr Freund ihre Brüste zu groß findet ... yeah, right.

Hajo F. Breuer
21.07.2008, 18:34
So, jetzt kann ich doch mal eine durch und durch positive Meldung verbreiten: Aufgrund meines Angebots in diesem Strang hat sich unser Mitglied Kageko an mich gewandt und mittlerweile einen sehr schönen REN DHARK-Roman verfaßt. Erscheinen wird er am 10. September 2008 als Band 32 der Reihe STERNENDSCHUNGEL GALAXIS unter dem Titel »Falsches Spiel«.

Herzlichen Glückwunsch, junge Dame!

Maunzilla
21.07.2008, 19:38
Glückwunsch auch von mir. :)
Das will ich gerne mal lesen. Hat das Buch auch eine ISBN? Ich habe es noch nicht bei Amazon oder sonstwo finden können.

Hajo F. Breuer
22.07.2008, 07:09
Bestellen kannst Du das Buch hier: http://www.hjb-shop.de/cgi-bin/track.pl/ren-dhark/galaxis/index.html

Mick Baxter
22.07.2008, 19:56
Wobei hjb für Hansjoachim Bernt steht (ich hatte was anderes vermutet).

Hajo F. Breuer
23.07.2008, 07:08
Der Vermutungen sind viele. Informationen gibt es hier: http://www.hjb-kg.de/cgi-bin/track.pl/Default.html

Geier
23.07.2008, 14:37
Da bin ich mal auf Kagekos Werk gespannt, es ist ja alles andere als einfach sich in ein komplexes Universum wie bei RD einzufügen. Ist sie damit nicht auch der erste weibliche Schreiberling bei RD?

Hajo F. Breuer
24.07.2008, 07:13
Da bin ich mal auf Kagekos Werk gespannt, es ist ja alles andere als einfach sich in ein komplexes Universum wie bei RD einzufügen.Meiner bescheidenen Meinung nach hat sie sehr gute Arbeit abgeliefert.
Ist sie damit nicht auch der erste weibliche Schreiberling bei RD?Nein. Es gab mal einen Roman von Susan Schwarz.

Kageko
03.09.2008, 01:06
Klar ist das leicht. Autor sein kann doch jeder. Nur ob das Werk auch veröffentlicht wird, ob jemand für die Arbeit Geld bezahlen will, steht auf einem anderen Blatt.


Ihr wollt Autor werden? Nichts leichter als das, ihr braucht nur...
Das sind meist die Sprüche der Zuschussverlage. Die haben auch gut reden. Solange du Geld hast, ist es kinderleicht, über die etwas zu veröffentlichen.

Finde ich toll, dass du schon ganze zwei Romane zusammengeschrieben hast und dann noch einen Verlag dafür begeistern konntest. Das war früher auch mein Traum. Mein Fantasy-Roman bei irgendeinem Verlag. Hab das auf "irgendwann" verschoben (so wie die letzten Jahre zuvor auch). Von daher bewundere ich den Fleiß und die Hartnäckigkeit in deinem Alter.

Wie hast du dich dem Verlag vorgestellt?
Bekommst du ein Honorar oder musst du erstmal zahlen oder abwarten, wieviele Bücher sich letztlich verkaufen (=Prozente)?

Hajo F. Breuer
03.09.2008, 07:14
Kageko wurde jedenfalls bezahlt und darf jetzt auf hohe Verkaufszahlen (wg. Prozente) hoffen: http://www.hjb-shop.de/cgi-bin/track.pl/ren-dhark/galaxis/32.html?ID=77541220422226

Übrigens schreibt sie gerade an ihrem zweiten Roman für uns.

Kageko
03.09.2008, 18:57
Äh, ja, das stimmt. Und ich bin schon wieder fleißig. (Wollte nur nicht angeberisch wirken... :/)
Die Bezahlung war übrigens gut, und wenn ich regelmäßig schreiben würde, dann könnte ich durchaus davon leben. Nur, um auf die Eingangsfrage zurückzukommen.

Ich hoffe auch auf gute Verkaufszahlen. Nicht allein wegen der Prozente, sondern eher als Bestätigung, wo doch (fast) ausschließlich männliche Autoren für "Ren Dhark" schreiben. Da muss sich Frau behaupten und darf in nichts nachstehen. (Wie das Schreiben war, schreib ich, wenn ich Lust und Zeit habe, in meinen Blog. Irgendwann.)

Ich frage mich, ob man beim Lesen einen großen Unterschied in der Art des Erzählens bemerkt. (Die Frage ist natürlich nicht an eingefleischte Ren-Dhark-Leser oder -Schreiber gerichtet, denn die wittern sowieso jeden Neuling.)
Falls also jemand hier im Forum zufällig den entsprechenden Band demnächst liest, möge er mir bitte mitteilen, wie er ihn gefunden hat... Natürlich nur, wenn er oder sie Lust und Zeit hat. Gern per PN oder E-Mail.

@Geier
Zum Glück musste ich nicht alle zig Bände von RD lesen. Dafür gibt's ja ein Lexikon. Ich habe bloß querbeet einige gelesen und sechs Bände kurz vor meinem Einsatz, um die Charaktere kennenzulernen.
Außerdem schreibt zum Glück Hajo die Exposés, sodass ich mir nicht komplett etwas Neues ausdenken muss. Das ist sehr hilfreich, wenn man schon weiß, was grob passieren soll. Es ist also nicht so schlimm, wie man es sich anfänglich wohl vorstellen mag. Man muss aber fleißig sein.

Gut die Hälfte der Arbeitszeit habe ich übrigens damit verbracht, im Lexikon alles Mögliche nachzuschlagen, - doppelt und dreifach; und die Dinge anschließend in den entsprechenden Bänden nachzulesen.

Spong
03.09.2008, 22:31
Die Bezahlung war übrigens gut


:cool::cool::cool::cool:!!! WAS für Autoren suchtet ihr nochmal, Hajo?

Hajo F. Breuer
04.09.2008, 07:22
Siehe Beitrag 190. :rolleyes::rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Geier
04.09.2008, 07:38
@kageko
Gute Recherche ist gerade für Einsteiger unumgänglich und zeitaufwendig sonst wird man von den Stammlesern in der Luft zerrissen, im RD-Forum wird auch der minimalste Fehler bw Versehen gnadenlos aufgedeckt, ala "...in Band 17, Seite 89 stehts aber anders..." Bei mittlerweise über 150 Büchern gibts genug Fettnäpfchen in die man treten kann, denke aber Hajo hat da ein waches Auge drauf das kein Warpkern oder so reinrutscht.

Wie gesagt, bin schwer gespannt auf das Ergebnis.

Hajo F. Breuer
04.09.2008, 10:20
Viel Glück Kageko,^^

Ich warte immer noch auf die letzte Kontrolle die ich bestätigen muss aber bei mir läuft dass auch mit Honorar. Ich zahle nen bestimmten, leider sehr hohen, betrag, warte auf die ersten 1000 Bücher die an sie gehen und bekomme vom Rest 30%. Das sind pro Buch 5.7 Euro.

Ich habe mal ausgerechnet... meine Azusgaben habe ich dann nach schrecklichen 3448 Büchern, diie 1000 ersten mit eingerechnet, wieder drin... :(

ich bin gespannt ob ich das schaffe. Es geht mir zwar nicht um Erfolg, aber wenn ich das Geld drin hätte, könnte ich den dritten Teil aucgh irgendwann rausbringen... und mein vierter, absolut bester Roman...
hach... warten...

Wie lange noch mal dauert es bei dir noch Kageko?
Oder ist es schon so weit?
Öh.. wo man reinzahlen muss, das sind Zuschaussverläge, oder? ich kenn mich damit nicht aus.

Mit anderen Worten - Du hast rund 14.000 Euro an den Verlag gezahlt. :hammer:

Vor solchen »Geschäften« kann ich immer nur warnen, denn der einzige, der daran verdient, ist der Verlag. Hat er denn wenigstens einen professionellen Lektor an Dein Werk gesetzt oder einfach so gedruckt, was Du geschickt hast?

Wieviel Geld steckt er in die Werbung?

Vor allem aber - wie kommt eine 13jährige an 14.000 Euro? Hattest Du denn niemanden, der Dich beraten hat?

Seriöse Verlage zahlen stets ein Garantiehonorar VOR Veröffentlichung. Ich fürchte, Dein Geld siehst Du nie wieder.

Kageko
04.09.2008, 11:21
Du bist so fies, Hajo, auch wenn du höchstwahrscheinlich recht hast.

@Ney
Ja, Zuschussverlage sind Verlage, bei denen du zu- oder gleich ganz zahlen darfst. Ich hoffe für dich, dass es kein Reinfall wird. Wie viele andere habe auch ich meine Bedenken gegenüber solchen Verlagen. Solange man ordentlich zahlt, drücken die gern mal ein oder zwei Augen zu hinsichtlich der Qualität des Inhalts eines Manuskripts.

Hast du dich eigentlich zuvor bei einem "richtigen" Verlag mit deinen Büchern beworben? Ich meine, solche Zuschussverlage sind ja eher etwas "auf dem zweiten Weg". Oder hast du deren Werbung gesehen und bist darauf angesprungen?

---

In Bezug auf mich: Hajo hat am 21.07. hier geschrieben, dass Ren Dhark SG 32 "Falsches Spiel" am 10. September 2008 erscheint. Sofern sich daran nichts geändert hat, wird das wohl noch aktuell sein.

@Geier
Ja, ohne Hajo ginge es drunter und drüber bei RD. :)
Der weiß sogar ganz genau, welche Charaktere sich duzen und welche nicht. XD

Hajo F. Breuer
04.09.2008, 13:19
Was denn für Illustrationen? Hast Du welche geliefert? Hat der Verlag welche anfertigen lassen? Hast Du jemals Korrekturfahnen zu Gesicht bekommen?

Du brauchst Dich nicht dafür zu bedanken, wenn ich Dir hier die Wahrheit sage. Sowas mache ich immer gern und umsonst. ;)

Zu Frage des richtigen Vorgehens siehe Beitrag # 48 in diesem Thema.

Hajo F. Breuer
04.09.2008, 13:55
Liebe Ney,

Du solltest nicht sauer sein auf jemanden, der Dir als alter Hase im Geschäft ein paar Wahrheiten sagt. Merke: Auch die Wahrheiten, die Dir nicht gefallen, sind Wahrheiten.

Ich habe mal zur »Frankfurter Verlagsgruppe« im Netz gestöbert: http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurter_Verlagsgruppe

Besonders interessant ist der Abschnitt »Geschäftsmodell«. :rolleyes:

Hajo F. Breuer
04.09.2008, 14:03
Also, was meinst du, Hajo, gibt es auch Chancen bei Zuschussverlägen? WENN sie auch gering ist?
Dazu kann und will ich nichts sagen. Zuschußverlage haben ihre Berechtigung im wissenschaftlichen Bereich, wenn es darum geht, das Dissertationen etc. veröffentlicht werden müssen.

Für jede andere Literaturform kann ich nur dringend davon abraten, sie auf diesem Wege zu veröffentlichen. Wenn Du gut bist, findest Du früher oder später einen Verlag, der Dich ehrlich bezahlt. Wenn nicht, wird sich Dein Werk auch in einem Zuschußverlag nicht verkaufen. Dann hat als einziger der Verlag verdient - und zwar an Dir.

Damit ein Buch erfolgreich verkauft wird, muß eine nicht unerhebliche Summe in Werbemaßnahmen investiert werden - wie sollen die Leser sonst überhaupt von der Existenz des Buches erfahren? Wie ernst es ein Verlag mit Dir meint, erkennst Du eben vor allem daran, wieviel er in Dich zu investieren bereit ist.

Hajo F. Breuer
04.09.2008, 14:17
Meine Meinung ist völlig irrelevant, denn Du hast ja schon bezahlt, wie ich Deinen Beiträgen entnehme.

»Hoffnung« ist nicht das, worum es hier geht - nur Zahlen zählen. Ich wünsche Dir alles Gute für Dein Buch. Laß uns wissen, wann es veröffentlicht wird und wo es zu beziehen ist.

Hajo F. Breuer
04.09.2008, 14:32
Okay. Mein letzter Beitrag kam etwas zu schnell, sodass ich deinen letzten nicht mehr mitgekriegt habe...*grübel*

Klingt...puh...wie alles was du bisher gesagt hast sehr negativ.
Neyiael ist ein völliges Debüt, das erste Buch dass ich fertig bekommen habe. Ich denke es ist nicht schelcht... vielleicht.

Frage. Zwei sogar.

Wenn ich zwei erste Teile in einem Zuschussverlag veröffentlicht habe, ist es dann möglich den dritten einem anderen anzubieten?

2. Was sind diese komischen Dissertationen?
Noch nie gehört.

Vorab: Eine der interessanten Verknüpfungen von der Wiki-Seite. http://www.autoren-magazin.de/zuschussverlage-archiv.phtml

Solange Du mit dem Verlag keinen Vertrag über eine Trilogie unterschrieben oder ihm die alleinigen Rechte an der Serie vertraglich zugesichert hast, kannst Du den Text jedem Verlag anbieten.

Eine Dissertation ist eine Doktorarbeit, die nach den akademischen Regeln veröffentlicht werden muß.


Wie ist das mit anderen Verlägen, wie viel muss ich gesamt da reinzahlen?

Noch einmal: Bei einem seriösen Verlag mußt Du überhaupt nichts bezahlen, sondern bekommst Geld für Deine Arbeit.

P.S.: Der Plural von Verlag ist Verlage.

P.P.S.: Ich empfehle Dir noch einmal dringend die Lektüre von Beitrag # 48.

Hajo F. Breuer
04.09.2008, 14:40
Wenn Du bezahlt hast, wird Dein Buch auch gedruckt werden. Mehr sage ich dazu öffentlich nicht.

Ich bin gerne bereit, die Sache am Telefon mit Dir zu diskutieren. Schick mir eine PM mit Deiner Nummer. Und vor allem: Deine Mutter sollte bei dem Gespräch anwesend sein und mithören können.

Gruß,

Hajo

Hajo F. Breuer
04.09.2008, 14:53
Vielen Dank für das Angebot, ich muss allerdings entschieden ablehnen, aus privaten Sicherheitsgründen.

ich gebe ungern viel preis.
Gute Einstellung in Deinem Alter. Genau aus dem Grund gebe ich meine Telefonnummer ebenfalls nicht heraus. Aber vielleicht melden sich Deine Eltern mal bei mir.

Hajo F. Breuer
04.09.2008, 15:08
Will ich bezweifeln :)Ich glaube allerdings, daß es sehr wichtig wäre, wenn die sich mal mit jemandem unterhalten würden, der Ahnung von der Sache hat.


Übrigens, ich glaube, ich habe noch Glück für den dritten:

Die beim verlag eingereichten Materialien und Unterlagen gehen mit Abschluss des Vertrages in das Eigentum des Verlags über.

Sehr seltsamer Vertragstext. Aber ich werde hier keine öffentliche Beratung machen. Mein Angebot steht. Mehr ist dazu von meiner Seite nicht mehr zu sagen.

Mick Baxter
04.09.2008, 16:06
@ Ney: Hajo F. Breuer (das ist auch sein richtiger Name) hat Ahnung von dem Geschäft. Du solltest wirklich sein Angebot annehmen.

Geier
04.09.2008, 16:15
@ney
Ich glaub's ja nicht, deine Elten meinen es sicher nicht böse, aber von Verlagen und verlegen haben die genausowenig Ahnung wie du.

Ich kenne etliche Autoren + hab schon für verschiedene Verlage gearbeitet.
Bei einem "seriösen" Verlag bekommen die Autoren Geld und zahlen nichts dazu, der Verlag bekommt lediglich die (zeitlich beschränkten) Abdruck- aber nicht die Eigentumsrechte, außer bei Auftragsarbeiten.
Das finanzielle Risiko liegt beim Verlag, das ist nicht das Problem des Schreiberlings.

Wenn dir erstmal nur daran gelegen ist gelesen zu werden wäre vielleicht ein Forum wie dieses http://www.peenae.de/ besser geeignet.

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Ich bin der Letzte der was gegen ein gesundes Misstrauen hat, aber Hajo kannst du ruhig glauben, der ist schon ewig im Verlagsgeschäft - er hätte auch nix davon hier Unsinn zu erzählen.

Kageko
04.09.2008, 19:02
@Ney
"Seriöse" Verlage sind auch nicht risikofrei. Man darf niemandem blind vertrauen, wenn's um Kohle geht. Verträge lieber 10x lesen und anderen zum Lesen geben und abwägen, was die einzelnen Punkte für einen selbst bedeuten. Wie stehen die Leistungsverhältnisse zueinander? Wird deine Arbeit in deinen Augen gerecht belohnt oder fühlst du dich übers Ohr gehauen?

Das ist immer auch eine subjektive Sichtweise.

Immerhin bieten Zuschussverlage abgelehnten Autoren die Möglichkeit, etwas unter einem Verlagsnamen zu veröffentlichen. Für manche ist das mehr wert als die eigene Arbeit. Und dafür greifen sie tief in die Tasche. Ich würde das nicht pauschal aburteilen, aber ich persönlich würde meinen Kram nie zu solchen Verlagen bringen. Wie Hajo schon schrieb: "Wenn Du gut bist, findest Du früher oder später einen Verlag, der Dich ehrlich bezahlt. Wenn nicht, wird sich Dein Werk auch in einem Zuschußverlag nicht verkaufen. Dann hat als einziger der Verlag verdient - und zwar an Dir."
Die Frage ist: Bist du bereit, das so hinzunehmen? Dass du gearbeitet hast, aber vielleicht alle außer dir an deiner Arbeit verdient haben werden?

Was mich wundert ist viel mehr, wie du an den Verlag gekommen bist.
Du liest doch sicherlich Bücher. Es gibt so viele namhafte Verlage, die du hättest anschreiben können: Carlsen ("Biss zum Morgengrauen") zum Beispiel.

Übrigens hättest du dein Buch für das Geld auch einfach in einer geringeren Auflage selbst drucken lassen können. Dann hättest du dein Cover selbst gestalten müssen und deinen Klappentext nicht irgendwelchen Leuten überlassen müssen... Hinterher wärst du mit dem Buch von Buchladen zu Buchladen gezogen, um es dort vorzustellen. Letztlich hätte dann bei Misserfolg niemand unrechtmäßig an deiner Arbeit verdient.

(Zur Forenfunktion (was hier eigentlich nicht hingehört): Oben auf "Mein CF" klicken - dann links "Signatur bearbeiten" - und beim Beiträgeschreiben darauf achten, dass das Häkchen bei "Zusätzliche Einstellungen" sitzt. Wobei... Ich sehe bei dir eine Signatur.
Und noch was: Doppelbeiträge sind nicht gern gesehen. ;) Einfach auf "Editieren" klicken, wenn du noch etwas zu deinem Beitrag hinzuzufügen hast.)

Maunzilla
04.09.2008, 20:18
Es gibt auch die Möglichkeit von Book-on-demand (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Book-on-Demand). Da entstehen für den Autor nur geringe Kosten, weil nur so viele Bücher gedruckt werden, wie Bestellungen eingehen.
Das Problem bei Druckkostenzuschußverlagen ist, daß sie ihr Geld bereits vom Autor bekommen und sich daher keine große Mühe beim Verkauf der Bücher mehr machen müssen. Hinzu kommt, daß man oft viel mehr bezahlt, als wenn man die gleiche Auflage selber hätte drucken lassen.

Kageko
04.09.2008, 21:17
Hinzu kommt, daß man oft viel mehr bezahlt, als wenn man die gleiche Auflage selber hätte drucken lassen.

Logo, schließlich bezahlst du auch ihre Arbeit mit, nicht nur die Kosten für die Druckerei!
Den Betrag würdest du natürlich sparen, wenn du's selbst machst. :)

Maunzilla
04.09.2008, 22:21
Das Selberverlegen eines Buches erfordert natürlich gewisse Kenntnisse, die man sich erst aneignen muß.
Was heutzutage dank Internet natürlich wiederum einfacher ist, als früher.

Hajo F. Breuer
05.09.2008, 07:25
Mich würde jetzt nur interessieren, wie viel man dann beim seriösen Verlag bezahlt
Noch einmal: GAR NICHTS! Bei einem seriösen Verlag bezahlt man nicht, sondern wird bezahlt. Du bekommst ein Garantiehonorar sowie Prozente vom Verkauf. Je bekannter und besser Du bist, um so höher fällt beides aus.

Geier
05.09.2008, 07:33
Die Produktion an sich ist ja eigentlich das geringste Problem, der springende Punkt ist nach wie vor wie + wo man danach die Bücher verkauft. Zb ist mir völlig unklar wie das bei diesen Zuschußverlagen funktionieren soll.

Hajo F. Breuer
05.09.2008, 07:56
Besitzt hier zufällig jemand ein Buch, das von der Frankfurter Verlagsgruppe veröffentlicht wurde?

Hajo F. Breuer
05.09.2008, 10:24
und was meinst du mit Prozent? Trotzdem, also zusätzlich noch Honorar?
Das ist der Punkt bei dem meine Elötern zweifeln. Buch verlieren.
Sag mal, schreibe ich so undeutlich? Du bekommst bei Ablieferung des Manuskripts ein Garantiehonorar. Damit sind die ersten tausend oder zweitausend Bücher abgedeckt (das ist alles Verhandlungssache). Für jedes darüberhinaus verkaufte Buch bekommst Du einen prozentualen Anteil vom Ladenverkaufspreis.

Ich wiederhole mein Angebot jetzt zum letztenmal: Deine Eltern sollen mir ihre Telefonnummer per PM schicken, dann werde ich alle Eure Fragen zum Thema beantworten und Euch ein paar Tipps geben. Die Schreiberei hier wird mir zu mühsam.

P.S.: Da Du mich nicht zu kennen scheinst, solltest Du meinen Namen mal bei Google eingeben.

Maunzilla
05.09.2008, 10:51
Das stimmt. Bei den großen, seriösen Verlagen kommt mal als Neuling so gut wie gar nicht rein. Die Chancen liegen, je nach Verlag, zwischen 1:100 und 1:1000.
Deshalb machen die Druckkostenzuschußverlage ja auch so ein gutes Geschäft.
Die eindeutig günstigere Alternative ist BoD oder eben selber drucken.

Ich kann das gut verstehen. Man gibt sich viel Mühe, schreibt monate- oder jahrelang an einem Roman, und dann will ihn keiner kaufen. Aber letztlich hat man auch wenig davon, wenn man ihn für viel, viel Geld bei einem DKZ-Verlag rausbringt, denn in die Buchläden kommt man damit nicht. Zwar können die Bücher bestellt werden. Aber wenn keiner weiß, daß es sie gibt, kommt auch keiner auf die Idee, sie zu bestellen.


P.S.: Da Du mich nicht zu kennen scheinst, solltest Du meinen Namen mal bei Google eingeben.
Er steht sogar in der Wikipedia. ;)

Hajo F. Breuer
05.09.2008, 11:02
Das stimmt. Bei den großen, seriösen Verlagen kommt mal als Neuling so gut wie gar nicht rein. Die Chancen liegen, je nach Verlag, zwischen 1:100 und 1:1000.
Prinzipiell zutreffend und doch grundfalsch.

Die Verlage nehmen jeder nur jeden hundertsten oder tausendsten von denen, die Manuskripte einreichen, stimmt. Das hängt aber vor allem von der Qualität der eingereichten Manuskripte ab.

Ich habe am Anfang meiner Karriere einfach mal ein paar Verlage angeschrieben und kann mich seitdem vor Arbeit nicht mehr retten. Mittlerweile bin ich ja selbst an einem Verlag beteiligt und bekomme als Herausgeber immer wieder unverlangt eingesandte Manuskripte auf den Tisch. Das meiste davon kannst Du schlicht und ergreifend vergessen.

Andererseits hat ein Mann wie Achim Mehnert, der vorher nur für Fanpublikationen gearbeitet hat, bei uns den Einstieg ins Profitum geschafft und schreibt heute unter anderem für Perry Rhodan.

Auch Kageko hat mich einfach nur mit ihrer Schreibe überzeugt. Wenn sie so weitermacht, kann sie bald vom Schreiben leben.

Hajo F. Breuer
05.09.2008, 11:12
In was für einer Ruprik schreibt sie denn?In gar keiner. :rolleyes:

Ansonsten beantworten die Beiträge #180 und #182 Deine Frage.

Kageko
05.09.2008, 11:25
@Ney
Ren Dhark ist Science Fiction.


Meint ihr man braucht zum Schreiben ein bestimmtes Talent? Wird so etwas vererbt..?
Das ist vor allem eine Frage der Übung; und eine Portion Selbstkritikfähigkeit sollte auch nicht fehlen.
Gute Ideen sind da fast schon zweitrangig, denn wenn die schlecht erzählt sind, ist sie auch schon nichts mehr wert, weil der Leser sich langweilt.

Man muss sich "einfach" mit der Sprache auseinandersetzen.

Darum frage ich mich immer, wenn meine geschriebenen Passagen lese, ob ich selbst die jeweilige Szene gern so lesen oder ob ich das Buch, hätte es ein Fremder geschrieben, sofort wieder weglegen würde.

Geier
05.09.2008, 11:31
Man könnte noch hinzufügen das Autoren (und Zeichner) meist Probleme haben ihre Arbeit auch richtig einzuschätzen, bw einzusehen das sie vielleicht doch kein solches Genie sind wie die lieben Verwandten behaupten. Mit Herzblut geschrieben bedeutet noch lange nicht das es auch gut ist, es hat schon seinen Grund wenn die meisten Manuskripte abgelehnt werden. Selbst bei gedruckten Büchern findet man selten etwas originelles, da will ich gar nicht wissen wie der Rest aussieht.

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@ney
Du brauchst offensichtlich jede Hilfe die du kriegen kannst + man kann gar nicht genug Fragen stellen ! Wenn du das nicht einsiehst wirst du nonstop auf die Schnauze fallen und kannst dich noch nicht einmal beschweren außer bei dir selbst.
- Damit wär das für mich erledigt.

Kageko
05.09.2008, 11:39
@Geier
Das habe ich mit Selbstkritik gemeint! ;)

@Ney
Wo der Geier das gerade so schreibt: Du schreibst, du weißt nicht, wo du dich informieren könntest. Aber kaum wird dir (bzw. deinen Eltern) Hilfe angeboten, lehnst du diese kategorisch ab. Damit kommst du nie auf einen grünen Zweig.
Du hast geschrieben, dass du deinen "Liebling" ja noch bei keinem Verlag untergebracht hast. Aber eigentlich planst du das doch, oder? Falls ja, solltest du die Hilfe wirklich einmal annehmen, damit du nicht (noch einmal) auf die Schnauze fällst.

Niemand hier will dich schlecht machen oder lacht über dich, weil es dich "erwischt" hat. Hätte jedem anderen auch passieren können. Du bist hierher gekommen, um Tipps zu bekommen. Nimm die einfach zur Kenntnis und fühle dich doch nicht angegriffen, auch wenn es eine schwere Enttäuschung für dich darstellt!

Wir sind alle gespannt, was aus deinen beiden Büchern wird. Vielleicht geht deine Rechnung ja doch auf!
Und falls nicht, kannst du es das nächste Mal besser machen.

Darum solltest du auch mal lesen, was die anderen schreiben. Du stellst nämlich leider hundertmal die gleiche Frage, dabei brauchst du nur einmal zurückblättern und die Antwort lesen.

Übrigens: Wenn du einmal die Gelegenheit haben solltest, zu einer Buchmesse zu gehen, rede doch direkt vor Ort mit den Verlegern und höre dir an, was die zum Thema zu sagen haben. Oder geh in den Bücherladen und such dir eines der tausend Bücher über "Wie bringe ich mein Manuskript bei einem Verlag unter?" heraus.

Maunzilla
05.09.2008, 11:42
@ Hajo: Sicher ist ein Großteil dessen, was da unverlangt per Post ins Verlagshaus kommt, ziemlicher Müll. Aber ich glaube trotzdem, daß es mehr gute Bücher gibt, als der Markt braucht. Ich kann mir vorstellen, daß 80%, meinetwegen 90% schlecht sind. Aber das bedeutet dann immer noch, daß von den 10 guten Manuskripten 9 auf der Strecke bleiben.

Kageko
05.09.2008, 12:04
@Maunzilla
Verlage sind aber auch keine Samarither-Verbände.
Wenn sie 10 gute Manuskripte vorliegen haben, müssen sie abwägen, ob und welche(s) sie davon veröffentlichen wollen/können.

Gut heißt nicht automatisch, dass sich etwas auch gut verkauft. Manche Romane erleben ihre Blütezeit erst Jahrzehnte später. Bis dahin muss der Verlag gucken, woher er sein Geld bekommt. Unter Umständen ist er Jahre später auch schon pleite wegen einer Fehlinvestition. Also muss er sich gut überlegen, ob er das Risiko eingehen will. Und ein Risiko besteht immer.

Hajo F. Breuer
05.09.2008, 13:56
@Hajo

ich habe mal gefragt, ohne Antwort bisher, kam aber die Frage auf "Für wie viel" was bei den Worten über telefonische Beratung wohl selbstverständlich war, deshalb frage ich sicherheitshalber noch mal nach.
Was bedeutet diese Frage?

a) Ob meine telefonische Hilfe was kostet? - Nein, ich zahle sogar die Telefongebühren selbst.

b) Ob ich hier öffentlich konkrete Honorare nenne? - Es gibt keinen Tarifvertrag, wenn Du das meinen solltest. Alles ist Verhandlungssache. Aber es gibt Anhalts- und Erfahrungswerte (ich habe 30 Jahre Erfahrung in der Branche), mit denen ich schon so manchem geholfen habe, der sich helfen lassen wollte.


nach ewiger sinnloser fragerei
Diesen Eindruck habe ich allerdings langsam auch. Willst Du uns alle hier nur ein wenig foppen?

Hajo F. Breuer
05.09.2008, 14:05
Aber ich glaube trotzdem, daß es mehr gute Bücher gibt, als der Markt braucht.
Zustimmung: Allein in Deutschland werden pro Jahr etwa 80.000 Bücher veröffentlicht. Ein neuer Autor muß also nicht nur gut sein, sondern auch eine Marktlücke treffen.

Joanne K. Rowling hat meines Wissen von 16 Verlagen eine Abfuhr erhalten, bevor der 17. dann 500 Exemplare ihres Erstlings drucken ließ. Die waren also auch nicht gerade sehr überzeugt von einem Erfolg. (Übrigens möchte ich nicht der Lektor sein, der voller Stolz von sich behaupten kann, »Harry Potter« abgelehnt zu haben. ;))

Deswegen kann es für viele eine gute Fingerübung (und auch ein guter Weg, um wirtschaftlich zu überleben) sein, für bestehende Serien zu schreiben.

Geier
05.09.2008, 17:41
Dem wird es gehen wie dem Musikproduzenten der den Beatles eine Abfuhr erteilt hat.
Allerdings sind die zuständigen Redakteure in den Verlagen auch alles andere als unbeschäftigt. Sie müßen ihre Autoren betreuen, schreiben oft selber, haben eine Menge sonstige Arbeit auf dem Schreibtisch und dann noch stapelweise Manuskripte die sie durchsehen sollen. Das können die unmöglich alles durchlesen, da muß schon mal die Zusammenfassung reichen. Wenn man dann zum tausendsten Mal "Waise erfährt an seinem Geburtstag das es ein Zauberer/Prinzessin/Elfe etc ist..." oder " Gemischte Heldentruppe macht ich auf den Weg ins Unbekannte um das Ganzböse zu besiegen..." liest, mag man schon nicht mehr. Dann sollte das Ganze auch zum Verlagsprogramm passen, einer Mode/Trend entsprechen. Man muß nicht nur gute Arbeit liefern sondern auch Glück haben.
Was man auch gerne übersieht, ein Verlag druckt auch nicht beliebig viel neue Titel, da gibts schon Vorgaben wieviel neue Titel ins Programm genommen werden können.
So gesehen ist es durchaus sinnvoll sich bei einem dutzend Verlage zu bewerben, ist wie eine Lehrstelle, da bekommt man auch seltenst beim ersten Mal seinen Traumjob.

Auch Leute wie Hohlbein und Kai Meyer haben erstmal Heftromane geschrieben ehe sie "richtige" Bücher untergebracht haben.

Maunzilla
05.09.2008, 18:45
Joanne K. Rowling hat meines Wissen von 16 Verlagen eine Abfuhr erhalten, bevor der 17. dann 500 Exemplare ihres Erstlings drucken ließ...

Da fragt man sich schon, wie viele unentdeckte "Harry Potters" es wohl gibt, deren Autoren es nach zehn Absagen aufgegeben haben.

Heftromane sind sicher ein guter Einstieg, vor allem, weil man dabei lernt, zielgruppenorientiert und termingerecht zu schreiben. Die Frage ist nur, ob man es dann auch schafft, davon loszukommen. Leider werden Autoren (nicht nur von den Verlagen) recht schnell in eine bestimmte Schublade gesteckt. Ich frage mich, ob z.B. Hohlbein (wenn er es denn wollte und könnte) einen Verleger fände, der ihm einen elitären gesellschaftskritischen Roman abkaufte.
Ich habe neulich gelesen, daß Agahta Christie eine Zeitlang auch Liebesromane geschrieben hat. Anscheinend mit mäßigem Erfolg.
Von daher finde ich es besonders bewundernswert, wenn eine Autor es schafft, auf vielen verschiedenen Gebieten gute Bücher zu schreiben und nicht einfach jahrzehntelang immer das gleiche macht.

@ Ney: Ich mache gerade eine kleine Pause. Mein letzter großer Roman ist "Pardieus Geheimnis" (Erz24!), den ich im Frühling dieses Jahres fertig gestellt habe. Zur Zeit habe ich drei Projekte angefangen, die ich erst noch etwas strukturieren muß (Erz23! Erz25! und Erz31!). Das sind alles Fantasy-Romane. (Eine Auswahl findest du auf meiner Homepage http://geocities.com/buecherfreund)

Maunzilla
05.09.2008, 19:46
@ Ney: Ich habe (zumindest zur Zeit) nicht vor, meine Bücher an einen Verlag zu verkaufen. Ich stelle sie ins Internet. Da kann sie jeder lesen, und wenn er will, sich selber ausdrucken oder drucken lassen. Da verdiene ich zwar nichts, aber dafür kostet es mich auch keinen Cent, und mir redet keiner drein.

Die Karte war mehr für mich selber gedacht. (Es gibt noch weitere, detailliertere). Ich kann aber nicht gut zeichnen. Wenn ich mal viel Zeit habe, werde ich vielleicht mit einem Zeichenprogramm etwas besseres versuchen.

Erz... (steht für Erzählung)ist nur eine Signatur, eine willkürliche fortlaufend nummerierte Bezeichnung für meine Geschichten. Da ich oft keinen Titel habe oder ihn vielleicht später ändern möchte, ist das einfacher, weil ich dann meine Notizen besser zuordnen kann. Ich habe einen ganzen Ordner und mehrere Notizbücher mit Ideen, Szenarios und Daten zu den verschiedenen Projekten. (Ich habe mich auch mal mit dem Gedanken getragen, Theaterstücke zu schreiben. Für die habe ich die Signatur Dra! Aber das ist nur eine vage Idee und ich habe auch nur zwei davon skizziert. (Dra1! "Die vertauschte Braut" und Dra2! "Die Himmelsstadt" Aber ich bin so schlecht, was Komödien betrifft, und das zweite sollte in Versen sein. Und im Dichten bin ich noch schlechter... :( )).

Die meisten Geschichten auf der Liste sind erst geplant. Ob ich sie schreiben werde, hängt von vielen Faktoren ab. Einige werde ich ziemlich sicher nicht schreiben, weil inzwischen zu viel Zeit vergangen ist und ich andere Interessen habe, bei anderen weiß ich, daß ich noch nicht gut genug bin, weil ich bestimmte Schreibtechniken erst noch üben muß. Aber es ist schon eigenartig: manchmal kommt mir plötzlich eine gute Idee für eine Geschichte in den Sinn, an die ich schon mehrere Jahre nicht mehr gedacht habe. Mit ein bißchen Glück hoffe ich, zumindest die Hälfte noch zu meinen Lebzeiten fertigstellen zu können. :)

Kageko
05.09.2008, 19:58
@Ney
Klar, wenn man mich lässt, dann würde ich schon gern weiter bei Ren Dhark mitschreiben.

Ich selbst finde den Weg über Heftromane nicht schlecht. Er ist eine ausgezeichnete Fingerübung und der Tod für meinen inneren Schweinehund. Außerdem habe ich eine neue Methode für mich entdeckt, effizienter zu schreiben.
Die Sache mit den Exposés ist schon fein. Für die Überarbeitung meines eigenen Romans habe ich mir auch extra eins angefertigt, weil in der Urfassung doch nicht wenig widersprüchlich verlaufen ist.

Ob ich als Autorin künftig in die SciFi-Ecke geschoben werde, wage ich zu bezweifeln. Immerhin habe ich ja vorher schon andere Dinge gemacht... z.B. Mangas gezeichnet. Blöde Liebesgeschichten, Geschichten über unverstandene Psychopathen, Dramen... auch manchmal Fantasy. Demnächst, wenn ich einmal wieder Zeit und Lust hab, zeichne ich wieder einen. Aber den lasse ich dann selbst irgendwo drucken, das plane ich schon seit geraumer Zeit. Zuschussverlage kämen für mich (-allein schon aus finanziellen Gründen: Wenn ich zahlen muss für meine Arbeit, will ich nämlich haargenau wissen, was mit meinem Geld passiert-) nicht in Frage.

Ein Freund von mir veröffentlicht gerade seinen Comic, an dem er 6 Jahre gearbeitet hat, über bod. Leider braucht der Druck noch ein wenig, sonst hätte ich dir gesagt, wie's war.

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Was Namen und so betrifft: Ich schreibe oft Geschichten in denen Charaktere vorkommen, von denen keiner weiß, wie die überhaupt heißen. Solange es keinen stört, brauchen sie auch keinen. Hab mal einen Manga gezeichnet, da hatte nicht einmal der Hauptchara einen Namen. Der wurde immer mit "Ey, du da" angesprochen.
Außerdem finde ich es albern, jedem Chara auf Teufel komm raus einen Namen zu geben. Manche Leute können es da echt übertreiben.

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@Maunzilla
Oh ja, so geht es mir auch.
Hätte ich nur mehr Zeit... oder wäre ich nur schneller im Schreiben, dann würde ich nicht ständig Projekte auf Eis legen.

Mick Baxter
05.09.2008, 22:46
Wisst ihr namentlich ein Parr "richtige Verlage" bei denen man keinen Zuschuss zahlt? Mich würden jetzt mal die Namen interessieren aber ich hab im netz schon gelesen dass zum Beispiel Carlsen auch nichts verlangen soll.
Geh mal auf die Seite von Amazon (der größte deutsche Internet-Buchhändler) und schau dir dort die Bestseller an.
http://www.amazon.de/gp/bestsellers/books/ref=sv_b_2

Alle Verlage, bei denen diese Bücher erschienen sind, sind Verlage, die ihre Autoren bezahlen.
Zuschußverlage sind nur ein kleiner Bereich der gesamten Verlagsbranche (vielleicht 1 von 100).

Hajo F. Breuer
06.09.2008, 09:15
Da fragt man sich schon, wie viele unentdeckte "Harry Potters" es wohl gibt, deren Autoren es nach zehn Absagen aufgegeben haben.
Aus das zeichnet einen wirklich guten Autor aus: Durchhaltevermörgen.

Ein Schriftsteller ist nichts anderes als ein Unternehmer, der sich in einem Markt durchsetzen muß, in dem es von Konkurrenten nur so wimmelt. Ist sein Produkt wirklich gut genug, schafft er das auch.

Ich habe nie behauptet, daß dieser Weg ein leichter ist. Aber man kann ihn bewältigen. Fleiß, Termintreue und gutes Handwerkszeug (sprich: Beherrschung von Sprache und Orthographie) sind Grundvoraussetzungen.

Sir Baskerville
06.09.2008, 12:20
Fazit der letzten vier, fünf Seiten: Universaltranslator defekt. Aber faszinierend. Irgendwie.

Kageko
06.09.2008, 14:05
Lass mich raten: Der Held fällt einem Zuschussverlag zum Opfer und verreckt als Pleitegeier im Elendsviertel einer namenlosen Stadt?

Geier
06.09.2008, 15:50
In diesem Forum wird gerne mal gestichelt, das ist nicht böse gemeint + wird idR verstanden.
Hier hat dich noch keiner beleidigt noch hat wer gesagt du sollst verschwinden. Aber wenn du weiter das pupertäre Mimöschen raushängen lässt kann das durchaus passieren.

Was mich zu einem anderen Punkt bringt. Ich meine um gute Geschichten schreiben zu können gehört auch ne gewisse Reife und Lebenserfahrung dazu. Allein um Charaktere und Situationen differenziert beschreiben zu können.

Hajo F. Breuer
07.09.2008, 08:48
oder kam noch was interessantes davor?
In der Tat. Hier geht es um das Thema Schriftsteller als Beruf - KANN MAN DAVON LEBEN? (und nicht um die Frage, wieviel man bezahlen muß, um Schriftsteller werden zu »dürfen«). Das Interessanteste in diesem Thema ist sicher der genau hier ermöglichte Einstieg von Kageko in eine Profikarriere.

Hajo F. Breuer
07.09.2008, 08:59
Meine Theorie über das unüberlegte Schreiben word in anderer Hinsicht übrigend auch von Jean-Jaquess Rousseau vertreten.
Meinst Du Jean-Jacques Rousseau? Vom Schreiben konnte der jedenfalls nie leben. Er war stets auf Mäzene angewiesen.

P.S.: Habe ich hier eigentlich schon einmal erwähnt, daß die Beherrschung von Orthographie und Grammatik für einen Schriftsteller die gleiche Bedeutung hat wie die Beherrschung der Grundrechenarten für einen Mathematiker?

Hajo F. Breuer
07.09.2008, 09:59
Ehrlich, Hajo, ich weiß nicht einmal was Orthographie ist
Dazu sage ich jetzt lieber nichts... :teufel2:

Kageko
07.09.2008, 10:22
@Ney
Nein, ich habe mich nicht auf deine Person bezogen. Deine Finanzen und deine Lebensweise gehen mich ja auch nichts an.


Und übrigens weiß ich jetzt wie ich meinen Lieblings zu Ende schreibe!!
Das klang für mich so, als hättest du hier in diesem Thread einen plötzlichen Geistesblitz erhalten. Und da es hier um Zuschussverlage und vor allem deren Nachteile ging, dachte ich (nicht wirklich!), dass du dich darauf bezogen haben könntest.

Und das kann ich mir einfach nicht verkneifen: Jean-Jacques Rousseau.
Den anzuführen ist lächerlich. Er ist das beste Beispiel dafür, dass man viel schreiben kann, wenn der Tag lang ist. Schreiben/Sagen und Tun sind immernoch zweierlei Dinge. Rousseau hat seine Kinder nämlich abgeschoben.


seit ihr also alle der Meinung mit 13 kann man noch keine anständigen Bücher schreiben?
Fragst du das im Ernst?
Es steht hier doch gar nicht zur Debatte, ab welchem Alter man die Fähigkeit besitzt, "anständige" Bücher zu schreiben. Abgesehen davon, dass "anständig" ein relativer Begriff ist, hängt das allein von der Erfahrung, den Ideen und ein wenig auch vom Erzähltalent ab.

Kageko
07.09.2008, 15:22
Abgesehen davon, dass ich englische Titel bei deutschen Texten selten mag, finde ich deinen Titel absolut schrecklich, da "Verschlossene Herzen" tausendmal besser klingt als "Closen Hearts", womit du wahrscheinlich "Closed Hearts" meinst, was immernoch schlecht klingt.

Für solche Fälle empfehle ich: http://www.waldscheidt.de/sdvr/index.html (das Buch oder wenigstens die Leseprobe, auch wenn diese nicht von Titeln handelt!)

L.N. Muhr
07.09.2008, 16:17
@ney: hohlbeins erster veröffentlichter roman erschien 1981, damals war er 28 jahre alt. es war ein beitrag zur heftserie "professor zamorra" und er erschien unter dem damals üblichen verlagspseudonym professor lamont. ob hohlbein mit 13 angefangen hat zu schreiben, ist wurscht. verkauft hat er erst in seinen zwanzigern etwas. davor hat er als erwachsener lange jahre als nachtwächter gearbeitet.

ich vermute anhand deiner äußerungen hier, dass du tatsächlich noch einiges dazulernen mußt, um als autor andere als deine familie zu überzeugen. das ist aber nichts schlimmes und sollte auch nicht von dir so gesehen werden. meine kurzgeschichten, die ich mit 13 schrieb, sind auch alle zu recht unter einem gewaltigen stapel alter manuskripte gut versteckt. reife ist keine schande, unreife auch nicht.

und als lektor hoffe ich einfach, dass deine manuskripte sauberer sind als deine beiträge hier im forum.

Hajo F. Breuer
08.09.2008, 10:24
Nebenbei: Wo ist Spongs Beitrag hin, auf den sich untenstehender Text bezog?



Ganz und gar nicht. Insofern muß ich Dir zustimmen.

Merke: Selbst die Ellen hat manchmal recht. :nod:

Kageko
08.09.2008, 11:18
Aber was soll "Closen Hearts" bedeuten? Es heißt doch "closed"!

Und wieso hast du vor unseren Antworten Angst? Das sind nur Worte, die du einfach ignorieren kannst, wenn sie nicht in dein Weltbild passen.

Lies doch alternativ einmal, was Leute z.B. bei http://www.schreibwerkstatt.de/ so zum Thema zu sagen haben!

Hajo F. Breuer
08.09.2008, 12:40
...Okay, ich komme nicht mehr her/ nerve euch wohl besser nicht mehr.Ein löblicher Vorsatz. :nod:


Ich finde closen hearts ist ein guter TitelDummerweise existiert das Wort »closen« nicht in der englischen Sprache. :rolleyes:


un d englische namen stören mich sowiet auch nicht, aber ich habe noch alle Zeit es zu überdenken und zu überarbeiten.
Ich finde das Wort "verschlossen" schlichtweg auf eine Art zu... trocken. Wie man es nimmt, ich finde ein Titel muss etwas fließender verlaufen.
Was Hohlbein angeht ist es mir wie gesagt egal, ich habe es GEHÖRT.Na tann - ein Chelm, wer jetzt noch witerchpricht.




Und wenn meine Beiträge zu lästig sind lass ich sie eben. Ich schau mich woanders um, oder gar nirgends. Dann eben nicht. Vor euren Antworten hatte ich bisher sowieso zu viel Angst, was ja auch nicht sein sollte. :rolleyes:

Na ja, dann bye und danke für alle anständige Hilfe. Wenn auch das meiste recht verletzend war...
Fragt sich nur, für wen.

Mit jemandem, der derart beratungsresitent ist wie Du, hatte ich es schon lange nicht mehr zu tun.

Ich sage es ja immer wieder: Es ist durch und durch kontraproduktiv, Kinder allzu sehr zu verwöhnen und ihnen stets ihren Willen zu lassen. Bei der Konfrontation mit der harten Realität sind die dann meist hoffnungslos überfordert. :rolleyes:

scribble
08.09.2008, 13:02
@Hajo: Spong hat seinen Beitrag gelöscht, warum müsstet Du ihn selbst fragen ;)

@Ney: Ich weiß, Hajos Art ist etwas gewöhnungsbedürftig und kann einen Neuling schon mal verschrecken. Aber inhaltlich hat er recht, und Du sollstest mal über das nachdenken, was er sagt. Es ist noch kein Meister vom sprichwörtlichen Himmel gefallen, und nur aus Fehlern lernt man. Dazu gehört es aber auch, dass jemand einem sagt, dass und was man falsch gemacht hat, und einen nicht über den grünen Klee lobt ;)

Bis dann,

scribble

Hajo F. Breuer
08.09.2008, 13:35
Ich weiß, Hajos Art ist etwas gewöhnungsbedürftig und kann einen Neuling schon mal verschrecken.
Danke. :rolleyes:

Hab ich ihr irgend etwas gesagt, was nicht stimmte? Habe ich ihr kompetente, professionelle und KOSTENLOSE Beratung/Hilfestellung angeboten?

Bei Licht betrachtet: Ja, genau das habe ich getan. Und das ist heute leider schon gewöhnungsbedürftig - geworden.

Mit anderen Worten: Ich muß Dir zustimmen. :weissnix:

L.N. Muhr
08.09.2008, 14:58
andreas eschbach hat sehr viele sehr gute aufsätze nicht nur über das schreiben an sich auf seiner HP, sondern auch darüber, was man nach fertigstellung des manuskriptes am besten damit macht und wie man die hürden zum verlag am günstigsten meistert:

http://www.andreaseschbach.de/schreiben/schreiben.html

das ist viel stoff (einige der punkte sind derzeit leider offline, aber das kommt hoffentlich wieder) und man kann einige stunden in den aufsätzen versinken. aber es lohnt sich.

scribble
08.09.2008, 15:21
@Hajo: Ich sagte ja, inhaltlich hast Du völlig Recht. Aber Du kannst mit Deiner Art, mit Deinem (schriftlichen) Tonfall einen Neuling schon etwas "überfahren" ;) Dein Angebot, Ihr sehr umfassende Hilfestellung zu geben, ist aller Ehren wert, keine Frage.

Bis dann,

scribble

Hajo F. Breuer
08.09.2008, 18:06
Schau einfach mal, wie sich der Tonfall entwickelt hat...

Kageko
08.09.2008, 20:23
1. Deinen Titel habe ja wohl nur ich kritisiert und darüber hinaus habe ich mit keinem Wort vom Einfallsreichtum auf deinen Text geschlossen! Oder liest du das irgendwo heraus? Falls ja, dann bitte zitieren, damit ich mich bei dir entschuldigen kann, denn das war keineswegs meine Absicht gewesen.

2. Niemand hier, also ich zumindest nicht, hält dich hier für blöde, nur weil du "erst" 13 Jahre alt bist, und erst recht erwartet niemand, dass du alles weißt. Darum geben dir hier Leute Ratschläge, die t.w. schon seit JAHREN in der Branche tätig sind! Die geistern auch nicht in jedem Forum herum. Meinst du, die hätten es nötig, sich über dich oder gar deine Eltern lustig zu machen?

3. http://www.comicforum.de/showpost.php?p=2749529&postcount=282
Hier hat dir L.N. Muhr in seinem Beitrag eine nette Seite verknüpft. Wenn du den Kennern hier nicht glaubst, dann lies doch einfach das, was ein anerkannter, berühmter deutscher Autor zum Thema zu sagen hat!
Er spricht in seinen Aufsätzen auch die Sache mit der Selbstkritik und den Druckkostenvorschussverlagen an.

4. Du hast hier auch das Recht zu bleiben, selbst wenn einem deine Beiträge nicht passen, solange du dich nur an die Forenregeln hältst! Der Hajo kann dir doch herzlich egal sein.

Orwell
09.09.2008, 06:40
:
Habe ich ihr kompetente, professionelle und KOSTENLOSE Beratung/Hilfestellung angeboten?

Das hast du. Nicht nur einmal. Ich hätte bei diesem Gesprächsverlauf hier nicht so besonnen reagieren können wie du.

Kageko
09.09.2008, 12:22
Ach, ich seh grad, Eschbachs alte Seite ist auch noch im Netz. Da hat er u.a. E-Mails zitiert, die deinen Fragen ziemlich nahe kommen, und seine Antworten dazu.

http://ourworld.compuserve.com/homepages/AndreasEschbach/writers/writ307.htm
http://ourworld.compuserve.com/homepages/AndreasEschbach/writers/writ310.htm
http://ourworld.compuserve.com/homepages/AndreasEschbach/writers/writ328.htm

(Alles, was der Hajo und andere dir auch geschrieben haben, liebe Ney.)

Hajo F. Breuer
16.09.2008, 15:17
Wie ich soeben erfahren habe, haben die ersten Kunden Kagekos ersten REN DHARK-Roman erhalten.

Ich bin schon sehr gespannt auf die Reaktionen der Leser.


Ergänzung: Soeben hat mir die Post die neuen Bücher gebracht. Hast Du Deine Belegexemplare auch schon, Kageko?

Kageko
17.09.2008, 20:03
Ja, vorhin erhalten, vielen Dank. Ein merkwürdiger Anblick, der Text in gedruckter Form. Hätte ich nicht gedacht. :)

Hajo F. Breuer
18.09.2008, 07:22
Das erste Buch ist immer etwas ganz Besonderes. Später gewöhnt man sich daran.

Kageko
18.09.2008, 09:16
Naja, ist ja nicht das erste Buch.
Aber der erste größere Text, der von mir gedruckt wurde. Und der erste, für den es Geld gab. Da bin ich kritischer und mache mir mehr Gedanken darum, wie die Leser das wohl finden.

Hajo F. Breuer
24.09.2008, 14:31
Hat denn jetzt mal einer hier Kagekos Buch gelesen? Gibt's keine Kommentare?