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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lernen und Nachschlagen bei den Philosophen!



Hannelore Schöbel
18.04.2004, 12:08
Also, ich weiß nun gar nicht recht, wo ich meine ganzen philosophischen Einsichten und meine "Erkenntnisse auf die auch voll noch nie einer druffjekomm` is" abhandeln soll! Weil Rubrik "Philosophie" muss sich hier erst bewähren, sagte man mir von öberster Stelle! Nun, wer schlägt denn bei welchem Philosophen was mal gerne nach und was hat er daraus schon gelernt?
Also, klar, ihr könnt hier gerne Aphorismen vom Küchenabreisskalender reinposten, aber auch kleine feine Textpassagen aus großen Werken, die irgendwie ergreifend sind, die einem den Geist erhellen und Lichtlein aufgehen lassen, Lichtlein so fein funzelnd wie ein Lampion am Kirschblütenfest von Yokohama, ja, da wo ein Denker die Dinge schon mal so wohlformuliert auf den Punkt gebracht hat, wie es uns schier unmöglich zu verbesssern scheint!
Und da wo ihr aufrufen möchtet: Leute, schlagt doch endlich da mal nach und lernt was draus!

Anni, bestimmt in der voll falschen Rubrik :P

Hannelore Schöbel
19.04.2004, 11:52
Also, ich schlage gerne nach bei: Nietzsche, Stirner, Epikur und auch bei Aristoteles.
Ich habe da viel gelernt!

Anni

Kenwilliams
19.04.2004, 11:59
Ich würde philosophische Werke nicht als Lexika benutzen.

Hannelore Schöbel
19.04.2004, 12:18
Ne, ich Philosophiebücher sind nun keine Lexika, aber wenn man mal eins gelesen hat, dann muss man manchmal nachschlagen, weil man schöne Stellen wieder in ihrem genauen Wortlaut vergessen hat und nur noch so ungefähr weiss, was der entsprechende Philosoph damals so Schlaues philosophierte. Also, ich schlag was nach und dann lern ich gleich was. Neulich wollte ich mal wieder nachlesen, was Stirner über die Ehe gesagt hat. Dann hab ich nachgeschlagen und gelernt hab ich nichts, weil das wusste ich selber schon :P
Bei Schopenhauer lese ich gerne in seinem schmissigen dollen Ratgeber über "eristische Dialektik" nach! Das ist mal ein dings äh knackiges "Nachschlagewerk", das es echt in sich hat! Also, wer da nichts lernt, dem ist nu wirklich nicht zu helfen und wer mir sagt, er hätte das alles genau so schon von alleine gewusst, der lügt!

Hihi:
Anni

Kenwilliams
19.04.2004, 13:58
Das muß man aber bei vielen Büchern. Na wie auch immer, du vermittelst halt mit deinem Einführungstext etwas anderes, als du willst (zumindest in meinen Augen).

Ansonsten ist es immer wieder gut, sich ein paar schöne Sachen aus einem guten Buch zu suchen.

Hannelore Schöbel
19.04.2004, 14:02
Ja, das kommt vor. Was interessiert Dich den zum Thema Philosophie?

grußvollst
Anni

Säbelzähnchen
19.04.2004, 23:32
Bei einigen, die gern und oft Philosophen zitieren, könnte man fast meinen, dass sie das nur tun, um intelligenter zu wirken.
Das schreckt eher ab.

Mick Baxter
20.04.2004, 00:54
Früher gern zitiert: Karl Marx (z.B. die Feuerbachschen Thesen). Demnächst nachzulesen im COMIXENE-Nachdruck bei JNK (oder in den späteren, heute noch leicht zu bekommenden Heften der Knigge-Ära).

Hannelore Schöbel
20.04.2004, 10:11
Ja, das mit dem Zitieren von Philosophen ist echt so eine Sache... Es ist immer schöner, wenn man sich das sparen kann und selbst auf was kommt. Aber manchmal haben es manche so schön gesagt, da käme man von selbst nicht drauf, nicht auf so eine Formulierung! Ich bewundere das, denn ich finde es immer toll, wenn einer seine Sprache beherrscht.

Kenwilliams
20.04.2004, 10:37
Ja, das kommt vor. Was interessiert Dich den zum Thema Philosophie?

grußvollst
Anni

Mein Interesse ist nicht philosophischer, sondern historischer Natur. Deshalb sind für mich vor allem Platon und Aristoteles, im weiteren auch die anderen antiken Philosophen von belang. Auch wenn ich etwa Typen wie Hesiod eher pervers finde.

Mister Würzig
20.04.2004, 13:52
Also, da kenne ich eine Menge. Da müsste man sich mal hinsetzen und etwas raussuchen. Bei Google finde ich auf die Schnelle zwei Textpassagen, die mir gefallen.

So mag ich gerne die Gedanken von Epikur über den Tod, darüber wie unwichtig der Tod für einen sein sollte und wie wichtig hingegen das Leben:

Ferner gewöhne Dich an den Gedanken, dass der Tod für uns ein Nichts ist. Beruht doch alles Gute und alles Üble nur auf Empfindung, der Tod aber ist Aufhebung der Empfindung. Darum macht die Erkenntnis, dass der Tod ein Nichts ist, uns das vergängliche Leben erst köstlich. Dieses Wissen hebt natürlich die zeitliche Grenze unseres Daseins nicht auf, aber es nimmt uns das Verlangen, unsterblich zu sein, denn wer eingesehen hat, dass am Nichtleben gar nichts Schreckliches ist, den kann auch am Leben nichts schrecken. Sagt aber einer, er fürchte den Tod ja nicht deshalb, weil er Leid bringt, wenn er da ist, sondern weil sein Bevorstehen schon schmerzlich sei, der ist ein Tor; denn es ist doch Unsinn, dass etwas, dessen Vorhandensein uns nicht beunruhigen kann, uns dennoch Leid bereiten soll, weil und solange es nur erwartet wird!

So ist also der Tod, das schrecklichste der Übel, für uns ein Nichts: Solange wir da sind, ist er nicht da, und wenn er da ist, sind wir nicht mehr. Folglich betrifft er weder die Lebenden noch die Gestorbenen, denn wo jene sind, ist er nicht, und diese sind ja überhaupt nicht mehr da.
So sehe ich das auch und hätte es nie klarer formulieren können oder brauchen hat er es doch schon so perfekt beschrieben.

Auch die Frage nach Gott hat er sehr schlicht und klar gestellt! Die nachfolgenden Betrachtungen sollte sich jeder mal durchlesen, die poste ich hier aber nicht, das würde zu lang!

(1) Entweder will Gott das Übel vermeiden, kann es aber nicht – dann ist er nicht allmächtig; (2) oder er kann es, will es aber nicht, dann ist er nicht allgütig; (3) oder er will es nicht und kann es nicht, dann ist er weder allmächtig, noch allgütig; (4) oder er will es und kann es – woher aber kommt dann das Übel?

Gruß
Herr Würzig

Mister Würzig
20.04.2004, 14:53
Bei einigen, die gern und oft Philosophen zitieren, könnte man fast meinen, dass sie das nur tun, um intelligenter zu wirken.
Das schreckt eher ab.
Jajajaja, das schon, aber bei die Weiber kommt das unheimlich gut an! ;)

Hannelore Schöbel
20.04.2004, 15:55
Darum geht es mir! Manche Dinge kann man einfach nicht nochmal besser ausdrücken!

Säbelzähnchen
20.04.2004, 22:14
Ja, stimmt schon. Aber oft genug merkt man, ob jemand einfach nur runterbetet, was er irgendwo gelesen hat, oder ob er es wirklich verstanden hat. Und das ist der Punkt. Sich damit beschäftigen und es deshalb zitieren können, finde ich wirklich toll, leider fehlt mir dazu ein bisschen die Zeit, aber ohne Sinn und Verstand nur nachplappern, da steckt einfach nichts hinter.

Hannelore Schöbel
21.04.2004, 04:31
Du, da hast Du eindeutig recht! Sowas mag ich auch nicht!

mfg
Anni

Mick Baxter
21.04.2004, 06:29
Was ist Sein? Was ist Sein? Was ist die Frage nach dem Sinn vom Sein
Was ist Sein? Was ist Sein? Was ist der Sinn vom Sein?

Das Fragen dieser Frage hat als Fragen nach natürlich sein Gefragtes Befragtes Erfragtes
Und als Fragen eines Seienden selbst den Charakter des Seins

Das Fragen dieser Frage ist ein Seinsmodus eines Seidenden das wir je selbst sind
Das heisst, das Sein dieses Seienden ist je meins

Und in seiner Jemeinigkeit, darum es diesem Sein in seinem Sein geht
Ou ou ou liegt ein Charakter des Daseins

Alles Sosein dieses Seienden ist primär Sein, daher drückt das Wort Dasein
Nicht sein Was aus wie Tisch oder Stein (nein nein)

Sondern sein Sein Sondern sein Sein

Da hat der hat der hat der Heidegger wiedama recht
Da hat der , da hat der Heidegger wiedama recht

Dasein ist Seiendes das sich in seinem Sein verstehend zu diesem Sein verhält (0uouou)
Und seine Wesensstruktur das In der Welt sein wirft die Frage auf nach der Weltlichkeit der Welt (Ououou)

Nach dem Umhaften der Umwelt nach der Inheit des Inseins
Nach der Weltlichkeit der Umwelt, der sogenannten Umweltlichkeit

Dem ganzen Zeug in seiner Zeugganzheit denn zum Sein von Zeug gehört je immer
Ein Zeugganzes darin es dieses Zeug sein kann das es ist oder führt das zu weit?

Mamma lieber alle Heidegger Heidegger ou ou ou

Ich heideggere euch in Grund und Boden
Heideggere euch den Schwarzwald rauf
Und wieder runter heideggere Euch die Hoden
Und maroden Schädel aufiniert

Heideggere euch die Wand entlang
Heideggere euch - so klein
Heideggere euch zurück auf Anfang
Auf die Frage nach dem

Sinn nach dem Sinn dem Sinn nach dem Sinn vom Sein ...
Da hatter hatter hatter Heidegger wiederma recht ...
Heidegger Heidegger ou ou ou

Thomas Pigor

Mister Würzig
10.05.2004, 18:35
HAHAHA! Sehr gut!

Hannelore Schöbel
19.05.2004, 19:05
AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung. (...)
Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen(naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt usw., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. (...)
Ich habe den Hauptpunkt der Aufklärung, d. i. des Ausganges der Menschen aus ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit, vorzüglich in Religionssachen gesetzt, weil in Ansehung der Künste und Wissenschaften unsere Beherrscher kein Interesse haben, den Vormund über ihre Untertanen zu spielen, überdem auch jene Unmündigkeit, so wie die schädlichste, also auch die entehrendste unter allen ist. (...)
(Königsberg in Preußen, den 30. Septemb. 1784; I. Kant. )

Top! Besser kann man`s gar nicht beschreiben!

Der liebe Mensch
21.06.2004, 16:22
Und wie heisst der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Mündigkeit?

Hannelore Schöbel
21.06.2004, 17:23
keene andan leute frajen. selba druffkomm, vaschtehste?

Tempelritter
09.09.2005, 19:35
Ich lese hauptsächlich Nietzsche ("Also sprach Zarathustra"!), Platon und Sokrates. Bei Kant und Marx schaue ich ab und zu auch ein Mal vorbei. Mein Hauptinteresse ist historischen Ursprungs, doch lasse ich mich auch gern durch den philosophischen Inhalt begeistern.

Teras
20.02.2007, 19:55
Hmhm, bei dieser Diskussion kommt mir eine Erinnerung: Vor einem oder zwei Jahren hat irgendein Verlag eine 'Bibliothek der Philosophie' oder so ähnlich in 13 Bänden rausgebracht.... Habe nur leider vergessen wie diese ominöse 'Bibliothe' genau heißt und bei welchem Verlag sie erschien, könnt ihr mir vielleicht auf die Sprünge helfen. Wollte mir die nämlich immer mal kaufen, kam aber nie dazu....

Euer Teras

Nachtrag: Hab´s durch Zufall gefunden, über Google....
'Kleine Bibliothek der Weisheiten', dtv, 16 Bände, 6€ pro Band