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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Nobelpreis für Literatur



Kenwilliams
15.04.2004, 20:11
Für mich gibt es 2 Preise in der Welt, die wirklich etwas zählen. Das ist auf der einen Seite der Oscar und - noch höher einzuschätzen - der Nobelpreis. Nun habe ich mit Physik, Chemie und Wirtschaft so gar nichts am Hut. Also bleiben für mich 2 Preise von Interesse. Natürlich zuerst der Preis zu Erhaltung des Friedens. Dann aber auch der Literaturnobelpreis. Man kann sicher streiten, ob der eine oder andere ihn mehr oder weniger verdient hat oder jemand der ihn verdient hätte nie bekam (dazu ist der thread ja da) - nicht desto trotz ist das wohl der wichtigste Preis auf diesem Gebiet.

So als Anreger habe ich mal alle Preisträger aufgeführt (die Deutschen und Schweizer habe ich hervorgehoben - Österreicher gab es noch nie :D)

1901
René Sully Prudhomme (1839-1907)
Italien

1902
THEODOR MOMMSEN (1817-1903)
Deutschland

1903
Björnstjerne Björnson (1832-1910)
Norwegen

1904
Frédéric Mistral (1830-1914)
Frankreich
José Echegaray (1832-1916)
Spanien

1905
Henryk Sienkiewicz (1846-1916)
Polen

1906
Giosuè Carducci (1835-1907)
Italien

1907
Rudyard Kipling (1865-1936)
Großbritannien

1908
RUDOLF EUCKEN (1846-1926)
Deutschland

1909
Selma Lagerlöf (1858-1940)
Schweden

1910
PAUL HEYSE (1830-1914)
Deutschland

1911
Maurice Maeterlinck (1862-1949)
Belgien

1912
GERHART HAUPTMANN (1862-1946)
(Deutschland)

1913
Rabindranath Tagore (1861-1941)
Indien

1914
keine Preisvergabe

1915
Romain Rolland (1866-1944)
Frankreich

1916
Verner von Heidenstam (1859-1940)
Schweden

1917
Karl Gjellerup (1857-1919)
Dänemark
Henrik Pontoppidan (1857-1943)
Dänemark

1918
keine Preisvergabe

1919
CART SPITTELER (1845-1924)
Schweiz

1920
Knut Hamsun (1859-1952)
Norwegen

1921
Anatole France (1844-1924)
Frankreich

1922
Jacinto Benavente (1866-1954)
Spanien

1923
William Butler Yeats (1865-1939)
Irland

1924
Wladislaw Stanislaw Reymont (1868-1925)
Polen

1925
George Bernard Shaw (1856-1950)
Großbritannien

1926
Grazia Deledda (1871-1936)
Italien

1927
Henri Bergson (1859-1941)
Frankreich

1928
Sigrid Undset (1882-1949)
Norwegen

1929
THOMAS MANN (1875-1955)
Deutschland

1930
Sinclair Lewis (1885-1951)
USA

1931
Erik Axel Karlfeldt (1864-1931)
Schweden

1932
John Galsworthy (1867-1933)
Großbritannien

1933
Iwan Bunin (1870-1953)
UdSSR

1934
Luigi Pirandello (1867-1936)
Italien

1935
keine Preisvergabe

1936
Eugene O`Neill (1888-1953)
USA

1937
Roger Martin du Gard (1881-1958)
Frankreich

1938
Pearl S. Buck (1892-1973)
USA

1939
Frans Eemil Sillanpää (1888-1964)
Finnland

1940
keine Preisvergabe

1941
keine Preisvergabe

1942
keine Preisvergabe

1943
keine Preisvergabe

1944
Johannes Vilhelm Jensen (1873-1950)
Dänemark

1945
Gabriela Mistral (1889-1957)
Chile

1946
HERMANN HESSE (1877-1962)
Schweiz

1947
André Gide (1869-1951)
Frankreich

1948
Thomas Stearns (T.S.) Eliot (1888-1965)
Großbritannien

1949
William Faulkner (1897-1962)
USA

1950
Bertrand Russell (1872-1970)
Großbritannien

1951
Pär Lagerkvist (1891-1974)
Schweden

1952
François Mauriac (1885-1970)
Frankreich

1953
Winston Churchill (1874-1965)
Großbritannien

1954
Ernest Hemingway (1899-1961)
USA

1955
Halldór Laxness (1902-1998)
Island

1956
Juan Ramon Jiménez (1881-1958)
Spanien

1957
Albert Camus (1913-1960)
Frankreich

1958
Boris Pasternak (1890-1960)
UdSSR (musste den Preis auf Druck der sowjetischen Regierung ablehnen)

1959
Salvator Quasimodo (1901-1968)
Italien

1960
Saint-John Perse (1887-1975)
Frankreich

1961
Ivo Andric (1892-1975)
Jugoslawien

1962
John Steinbeck (1902-1968)
USA

1963
Giorgos Seferis (1900-1971)
Griechenland

1964
Jean-Paul Sartre (1905-1980)
Frankreich
(lehnte den Preis ab)

1965
Michail Scholochow (1905-1984)
UdSSR

1966
Samuel Josef Agnon (1888-1970)
Israel
Nelly Sachs (1891-1970)
Schweden

1967
Miguel Angel Asturias (1899-1974)
Guatemala

1968
Yasunari Kawabata (1899-1972)
Japan

1969
Samuel Beckett (1906-1989)
Irland

1970
Alexander Solschenizyn (*1918)
UdSSR

1971
Pablo Neruda (1904-1973)
Chile

1972
HEINRICH BÖLL (1917-1985)
Bundesrepublik Deutschland

1973
Patrick White (1912-1990)
Australien

1974
Eyvind Johnson (1900-1976)
Schweden
Harry Edmund Martinson (1904-1978)
Schweden

1975
Eugenio Montale (1896-1981)
Italien

1976
Saul Bellow (*1915)
USA

1977
Vicente Aleixandre (1898-1984)
Spanien

1978
Issac Bashevis Singer (1904-1991)
USA

1979
Odysseus Elytis (1911-1996)
Griechenland

1980
Milosz Czeslaw (*1911)
USA

1981
Elias Canetti (1905-1994)
Österreich

1982
Gabriel Garcia Márquez (*1928)
Kolumbien

1983
William Golding (1911-1993)
Großbritannien

1984
Jaroslav Seifert (1901-1986)
Tschechoslowakei

1985
Claude Simon (*1913)
Frankreich

1986
Wole Soyinka (*1934)
Nigeria)

1987
Joseph Brodsky (1940-1996)
USA

1988
Nagib Mahfus (*1911)
Ägypten

1989
Camilo José Cela (1916-2002)
Spanien

1990
Octavio Paz (1914-1998)
Mexiko

1991
Nadine Gordimer (*1923)
Südafrika

1992
Derek Walcott (*1930)
Trinidad und Tobago

1993
Toni Morrison (*1931)
USA

1994
Kenzaburo Oe (*1935)
Japan

1995
Seamus Justin Heaney (*1939)
Nordirland

1996
Wislawa Szymborska (*1923)
Polen

1997
Dario Fo (*1926)
Italien

1998
José Saramago (*1922)
Portugal

1999
GÜNTER GRASS (*1927)
Deutschland

2000
Gao Xingjian (*1940)
China

2001
V. S. Naipaul (*1932)
Großbritannien

2002
Imre Kertész (*1929)
Ungarn

2003
John Marie Coetzee (*1940)
Südafrika

2004
ELFRIEDE JELLINEK (*)
ÖSTERREICH

Ganz persönlich habe ich ja eine besondere Vorliebe für Theodor Mommsen. Seine Römische Geschichte ist wie etwa das Werk von Edward Gibbon sowohl ein unter historischen wie auch literarischen Gesichtspunkten ein harausragendes Werk. Als nächstes fällt mir auf, daß ich noch nie ein Werk (außer Mommsen) der hier aufgeführten Autoren gelesen habe... :D (außer Kleinigkeiten von Böll und Neruda in der Schule). Mir fehlt auf jeden Fall Dürenmatt. Der hätte ihn mal bekommen müssen.

Editiertest.

Predantus
15.04.2004, 20:32
Na ja, das eine oder andere mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Werk habe ich schon gelesen. Spitzenreiter ist aus der Liste dabei "Quo vadis!" von Sienkiewicz, das ich nun schon dreimal gelesen habe und das mittlerweile auf der Wiederlesenliste doch schon wieder recht weit nach oben gerückt ist.

Bhur
15.04.2004, 21:19
Kiplings Dschungelbuch lohnt auch es zu lesen.

Für was hat Winston Churchill seinen Preis bekommen, seine Bücher über die Weltkriege?

Kenwilliams
15.04.2004, 21:21
Für "Der Zweite Weltkrieg"

Mick Baxter
15.04.2004, 21:29
Dürrenmatt ist vielleicht einfach zu jung gestorben. Ein Blick in die Liste zeigt ja, daß viele Preisträger die Verleihung nicht lange überlebt haben. Selbst der jüngste Preisträger (wenn ich mich beim schnellen Überfliegen nicht veran habe), Albert Camus, starb schon drei Jahre später

MrSinister
16.04.2004, 07:44
So als Anreger habe ich mal alle Preisträger aufgeführt (die Deutschen und Schweizer habe ich hervorgehoben - Österreicher gab es noch nie :D)

1981
Elias Canetti (1905-1994)
Österreich


Non?
(ok, Canetti war alles mögliche, aber zwischendurch war er auch Österreicher)

Kenwilliams
16.04.2004, 10:25
So ein Mist in einer anderen Liste stand er nicht als Österreicher, auf die ich mich bezogen hatte... :D

J.Felix
16.04.2004, 10:34
Ein Blick in die Liste zeigt ja, daß viele Preisträger die Verleihung nicht lange überlebt haben. Selbst der jüngste Preisträger (wenn ich mich beim schnellen Überfliegen nicht veran habe), Albert Camus, starb schon drei Jahre späterEs heißt ja (vermutlich haltloses Gerücht), daß die Jury mit der Vergabe von Preisen so lange wie möglich wartet, um das Risiko zu reduzieren, daß ein Preisträger noch ein grottenschlechtes Werk verfasst und so den Nobelpreis diskreditiert.

Bhur
16.04.2004, 10:58
1987
Joseph Brodsky (1940-1996)
USA

Er ist schon mit 47 mit einem Nobelpreis bedacht worden, der jüngste soweit ich das gesehen habe. Aber ich weiß bei ihm, genauso wie bei den meisten, nicht was sie geschrieben haben.

Kenwilliams
16.04.2004, 11:38
Jung bekommen - und doch nicht allzulange danach gestorben :D
Wenn es so wäre, hätte Grass ihn ja nicht bekommen dürfen. Der ist auch noch viel zu agil. Aber seine Romane werden angeblich immer schlechter.

Scheuch
16.04.2004, 12:24
Die werden nicht schlechter - aber er entwickelt sich kaum weiter & das seit Jahrzehnten!

:wurm: -SCHEUCH-

Hannelore Schöbel
17.04.2004, 15:48
Die meisten der Bücher habe ich zu Hause als Unendlich-Regal-Füller!
Das sieht man schick aus, wenn da mal Besuch kommt, sag ich Euch!
Und nochwas: Die meisten sind stinklangweilig, boahhhh! Nie gelesen...

Anni

Hannelore Schöbel
17.04.2004, 15:49
Sehe gerade, dass Sartre abgelehnt hat. Das hat was. Thomas Bernhardt machte das auch oft: Preise ablehnen...

Kenwilliams
17.04.2004, 17:46
Die meisten der Bücher habe ich zu Hause als Unendlich-Regal-Füller!
Das sieht man schick aus, wenn da mal Besuch kommt, sag ich Euch!
Und nochwas: Die meisten sind stinklangweilig, boahhhh! Nie gelesen...

Anni

Woher weißt du das, wenn du sie nie gelesen hast?


Sehe gerade, dass Sartre abgelehnt hat. Das hat was. Thomas Bernhardt machte das auch oft: Preise ablehnen...

Ich finde es albern. Da wollen sich doch nur welche noch mehr von der Masse abheben.

Crazy Quokka
17.04.2004, 18:13
1986
Wole Soyinka (*1934)
Nigeria)

Mein Vater meinte damals, der hätte den Preis nur gewonnen, weil er ein "Neger" sei. Diese tiefschürfende Kommentar kam von einem Mann, der auf seine alten Tage nur noch G.F.Unger-Romanhefte las. Ein klassisches Beispiel für dummdreisten Rassismus.
Ich persönlich kann nicht beurteilen, ob Soyinka was drauf hat; hab' nie etwas von ihm gelesen.

Ablehnen würde ich einen Nobelpreis nie, schließlich ist so etwas mit viel Geld verbunden, und wenn ich genug davon hätte (was nie vorkommen könnte), könnt' ich's ja immer noch spenden. Aber was irgendwelche Kritiker von meinem Werk hielten, die nie auf die Idee kämen, einigen meiner absoluten Lieblingsschriftsteller einen solchen Preis zu verleihen, wäre mir herzlich egal.

Kenwilliams
17.04.2004, 18:49
Wenn mansich Nobels Intention aus der heraus er den Preis gestiftet hat - und etwa den Umgang mit dem Preis in Zeiten einen George Bush's ansieht, muß man dem Preis eigentlich eine besondere Hochachtung angedeien lassen.

gonzo
17.04.2004, 19:16
Ich finde es albern. Da wollen sich doch nur welche noch mehr von der Masse abheben.
ich finde es nicht unbedingt albern, sich von der masse abzuheben.

und solche preisverleihungen sind ja schon etwas sonderbares.

Kenwilliams
17.04.2004, 19:40
Inwiefern?

gonzo
17.04.2004, 19:56
weil dieser objektive qualitätsanspruch vieler solcher preise einigermaßen heuchlerisch ist.

Hannelore Schöbel
17.04.2004, 20:05
Sich von der Masse abzuheben ist was Feines, wenn`s denn natürlich ist. Ich mag fast jeden eher gerne, der sich von der Masse abhebt, wenn er es denn tatsächlich auch tut.
"Jeder ist anders" und manche sind noch "anderser", ich möchte es denen, die wirklich "anderser" sind nie verwehren sich auch demgemäß ausleben zu dürfen. Ich halte das für zu kurzsichtig, dieses "Die wollen sich doch nur von der Masse abheben..." Menschen, die nicht jeden Mist mitmachen, die haben bisweilen nur allzu recht und nicht immer ist es nur eine aufgesetzte Masche "um aufzufallen", nein, oft ist es eine Lebenseinstellung und eine Lebensphilosophie, die mehr aufgeweckte Nachdenklichkeit birgt als die blödplumpe Einsicht, dass doofes wirres Querulantentum auch Aufmerksamkeit garantiert. Wer ein wenig Ahnung hat, wie es hinter den Kulissen von solchen Preisverleihungen aussieht, der hat dann vielleicht auch darauf keinen Bock mehr darauf. Oder vielleicht will er auch nicht in einem Atemzug genannt werden mit Leuten, die ihm nicht angenehm sind, die aber den gleichen Preis haben... Wer nur auf so einen Preis hinarbeitet und ihn dann bekommt, dem schwillt sicher die Brust. Wer ihn haben kann und nicht braucht, weil er keinen Bock hat auf diesen ganzen Zerbel und die zahllosen Quatscher, die meistens noch nicht mal kapiert haben, was der betreffende Bepreiste da überhaupt von sich gegeben hat, der darf ihn m.E. gerne auch mal nebenbei ablehnen. Es ist ein geiles Gefühl auf etwas auch mal "verzichten" zu können und nicht immer "total dankbar und so" von wildfremden Leuten alles anzunehmen!

Mick Baxter
17.04.2004, 20:56
Der jüngste Nobelpreisträger war Rudyard Kipling (mit 42), der älteste Theodor Mommsen (85). Halldór Laxness hat seinen Preis 43 Jahre überlebt undErik Axel Karlfeldt ist im selben Jahr gestorben. Auf nichts kann sich die Jury verlassen.

Kenwilliams
17.04.2004, 21:13
weil dieser objektive qualitätsanspruch vieler solcher preise einigermaßen heuchlerisch ist.

Wir reden hier aber vom Nobelpreis*. Einem Preis der erstens absulut subjektiv vergeben wird, da man mit keiner Formel den geeigneten Preisträger berechnen kann. Der andererseits aber durchaus objektiv ist. Was nicht heißt, daß man persönlich manches nicht auch anders sehen kann.

* man sollte sich mal die Kriterien ansehen, nach denen dieser vergeben wird - und unter welchen Umständen er gestiftet wurde.

Kenwilliams
17.04.2004, 21:15
Es ist ein geiles Gefühl auf etwas auch mal "verzichten" zu können und nicht immer "total dankbar und so" von wildfremden Leuten alles anzunehmen!


"Alles"? Nochmal: Es geht hier nicht um den Preis einer kleinen Illustrierten oder so. Es geht um den Nobelpreis. Das sit die wohl höchste Auszeichnung, die ein Mensch in der Welt bekommen kann.

Hannelore Schöbel
17.04.2004, 21:41
Es gibt keine "objektiven" preise...
anni

Hannelore Schöbel
17.04.2004, 21:43
und th. bernhardt hat nicht den nobel-preis abgelehnt, sondern irgendwas wie den pulitzer oder bachmann-preis, ich schlags mal nach! warum sartre keinen nobelpreis wollte muss ich mal genauer nachverfolgen.

miss anni

Hannelore Schöbel
17.04.2004, 21:53
so, aus einem playboy-intervie von 1965:


Der Vatikan hatte bereits 1948 die Werke Sartres auf den Index gesetzt mit der Begründung, den Gläubigen müssten "gefährliche Zweifel erspart bleiben". Das tat dem weiteren politischen Engagement des Umstrittenen keinerlei Abbruch: Durchaus kritisch beurteilte er, allerdings erst in letzter Minute, die aggressive sowjetische Reaktion auf den Ungarnaufstand 1956. Auch den Einmarsch der Warschaupakt-Staaten in die Tschechoslowakei 1968 verurteilte er scharf. Andererseits äußerte er sich positiv über Castro und Che Guevara. 1964 schließlich, kurz nach Veröffentlichung seiner Memoiren "Les Mots" (dt. "Die Wörter") erhielt der Dramatiker den Nobelpreis für Literatur, den er jedoch aus "persönlichen und objektiven Gründen" ausschlug.

PLAYBOY: Warum haben Sie den Nobelpreis abgelehnt?

SARTRE: Ich würde es vorziehen, darüber nicht zu sprechen.

PLAYBOY: Warum nicht?

SARTRE: Ich glaube, Preise oder Akademien passen nicht zu mir. Für mich besteht die größte Ehre, die man mir erweisen kann, darin, dass man meine Bücher liest.

Na, das ist doch eine ganz klare und vernünftige haltung und kein abgedrehter spleen eines möchtegern-literaten, der im grunde nichts zu sagen hat, nur ein wenig zerbel um seine person machen muss. und da mag man von sartres ansichten halten was man will, das kann man immer kritisieren!

anni

Kenwilliams
18.04.2004, 15:59
Es gibt keine "objektiven" preise...
anni

Genau das habe ich doch gesagt. :confused:

Little Jade
19.04.2004, 08:33
Hmm, mir fällt mit Erschrecken auf, dass ich noch nie ein Buch eines Nobel-Preisträgers gelesen habe. Nicht, dass ich darauf viel geben würde, ob ein Autor so einen bekommen hat. Ich finde den Nobel-Preis zwar sehr interessant, aber so viel Gewicht spreche ihm nicht zu ;)
Aber ich habe schon seit längerem vor, ein Buch von Thoman Mann zu lesen, dann hat sich der erste Satz vielleicht wieder erledigt. Mal schauen, ob er mich nur ansatzweise so begeistert kann wie sein Sohnemann ...

Kenwilliams
19.04.2004, 10:16
Klaus oder Golo?

Little Jade
19.04.2004, 16:29
Klaus. Golo hat ja mehr Fachliteratur geschrieben, das ist so gar nicht mein Fall.
Klaus hat so einen herrlichen lebendigen Schreibstil, das finde ich klasse.

Kenwilliams
20.04.2004, 10:21
Nuja - frag mal ein paar Historiker, was sie von Golo halten... :D

MrSinister
20.04.2004, 10:32
Du bist zwar nur einer, aber was hälst du von Golo?

Kenwilliams
20.04.2004, 10:40
Da er nicht in meinen Bereich fällt, kann ich ihn schwer beurteilen.
Aber es gibt 2 Dinge, die sehr sicher sind:
1. Er ist erzkonservativ
2. Er hat etwas von einem antiken Historiker, da er sich in Fällen, wo er keine Fakten hat auf's Spekulieren verlegt - oder gar erfindet. Er ist der Meinung, daß die historische Wahrheit weniger wichtig ist, als die lesbarkeit des Werkes. Ein Sakrileg für jeden Historiker :D

Little Jade
20.04.2004, 15:04
Naja, ersteres muss man ihm aber verzeihen, denke ich. Mit zwei solch exzentrischen großen Geschwistern kann man doch nur konservativ werden ;)
Das zweite ist natürlich heftig. :lol:

Mick Baxter
20.04.2004, 22:56
Naja, ersteres muss man ihm aber verzeihen, denke ich. Mit zwei solch exzentrischen großen Geschwistern kann man doch nur konservativ werden ;)
Man kann auch Öko werden. Elisabeth hatte ja wohl die selben großen Geschwister.

Little Jade
21.04.2004, 09:16
War Elisabeth die jüngste? War die nicht konservativ? Hab grad nur ein sehr schwaches Bild von ihr ...

Kenwilliams
21.04.2004, 11:21
Die Gründe waren nicht die Geschwister sondern der Gefühlskalte Vater.

Mick Baxter
22.04.2004, 04:57
Und deswegen war Golo erzkonservativ, Erika und Klaus linksradikal und Elisabeth im Club of Rome (und sogar richtig verheiratet - zwei Kinder)?

Kenwilliams
22.04.2004, 10:41
Elisabeth war die Einzige, deren Leben nicht verkorkst war. Neben ihrer Schwester war sie aber auch die Einzige, die der Vater geliebt hat. Schlimmer drann war vor allem der jüngste, fast gehaßte Bruder. Aber die Brüder hatten alle einen schweren Stand beim Vater. Er traute Männern nicht, weil er sich selber nicht traute. Hat was mit seiner Homosexullen Ader zu tun gehabt.

Mick Baxter
22.04.2004, 11:09
Und deshalb hatte er zwei schwule Söhne und einen schwulen Schwiegersohn (über Erika Mann kann ich da nur Vermutungen anstellen)?

Kenwilliams
05.11.2004, 16:18
Sie war wohl bi - und hatte ein Verhälnis mit ihrem Bruder :D

Mick Baxter
05.11.2004, 22:13
Und noch kein Satz hier über Elfriede Jellinek (nicht wegen Erika Mann, sondern von wegen Literatur-Nobelpreis)?

Kenwilliams
06.11.2004, 14:31
ich wollte sie zumindest in meiner Liste nachtragen - aber die Software läßt mich das nicht editieren.

J.Felix
08.11.2004, 15:24
"Jelinek", mit nur einem "l". :lehrer:

Kenwilliams
08.11.2004, 15:37
Sei nicht so kleinlich und gönne ihr doch 2 "l" :D

Helrunar
12.11.2004, 01:28
Ich glaube, die alten Schweden wollten die Österreicher ärgern - deswegen der Dynamitpreis für Elfriede. Und so gesehen: warum nicht. Ich lese trotzdem lieber Arno Schmidt.

Kenwilliams
12.11.2004, 11:52
Zugegeben - ich habe mich nur an einem Schmidt versucht (Gelehrtenrepublik) - das war aber so grottig, daß ich nicht weit gekommen bin. Allerdings habe ich von Frau J. noch gar nichts gelesen.

Koji
13.11.2004, 14:47
ach, ich bin zurzeit an elias canetti's "die gerettete zunge". der schreibstil ist doch interessant, ich mag ihn sehr. der mann hält sich wenigstens nicht mit so vielen details wie die beschreibungen von häuserblöcken auf, sondern konzentriert sich vor allem auf charakterliche eigenschaften und beziehungen seiner verwandten, freunde und bekannten.

J.Felix
09.11.2005, 12:18
2005: Harold Pinter (UK) (*1930)

Jobst
09.11.2005, 17:33
Zugegeben - ich habe mich nur an einem Schmidt versucht (Gelehrtenrepublik) - das war aber so grottig, daß ich nicht weit gekommen bin. Allerdings habe ich von Frau J. noch gar nichts gelesen.

Muß man auch nicht.

Fachwerk
20.11.2005, 01:49
Ick habe mal son Buch gelesen, von son ollen Ägyptern, Nagib Machfus, „Die Midaq-Gasse“, (Ja, es staubt bei mir noch im Regal rum, daher habe ich alles richtig schreiben können.) war jar nicht mal schlecht. Und plautz hat er kurz danach den Nobelpreis bekommen.
William Goldings „Herr der Fliegen“ habe ick jern jelesen, aba bei sein „Papier-Männer“ bin ick nie über den Anfang hinaus jekommen. Einfach geulich. Soll es ruhig weiter rumstauben.

Warum Graham Greene kenen Nobelpreis bekomm hat, kann ick och nich sagen. Dabei habe ick so viel von ihm gelesen. Und die stauben och rum.

Helrunar
21.11.2005, 10:40
James Joyce, Marcel Proust, Italo Svevo, Hanns Henny Jahnn, Jorge Luis Borges - die ham den ollen Nobelpreis ooch nicht jekriecht, det war ooch nich korrekt.