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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : warum ich Heinrich Böll mag



Scheuch
06.04.2004, 12:23
- Wo warst Du, Adam?
- Ich war im Weltkrieg.

Dieses vorangestellte Zitat von Theodor Haecker aus Heinrich Böll: „Wo warst Du Adam?“ ist eines der Sprachbeispiele, die sich mir beim 1. Mal lesen eingeprägt haben. - In seinem 1. (veröffentlichten) Roman, fasst Böll das Heimkehrer-Schicksal einer ganzen Generation in prägnante Sätze.

Beim Lesen fühlte ich mich ergriffen. Die Sprachgestaltung des Buches hat es geschafft, mich für ein Thema zu interessieren, dass abseits meiner sonstigen Interessen lag.

Bei der weiteren Lektüre Böllscher Werke, stößt man dann auf die Geschichte der jungen Bundesrepublik. Bölls Ansichten können mMn den Hintergrund - vor dem die Bücher geschrieben wurden - nicht immer durchbrechen, aber seine Sprache vermag es, den Leser einfühlsam auf Zeitgeschichte aufmerksam zu machen – in dieser Hinsicht halte ich Böll sogar für unterschätzt.

Böll hat mal über sich selbst geschrieben: „Schreiben wollte ich immer, versuchte es schon früh, fand aber die Worte erst später.“ – So etwas gefällt mir.

www.heinrich-boell.de


-SCHEUCH-