Hate
29.10.2003, 02:00
Ostfriesen-Zeitung (http://www.ostfriesen-zeitung.de/artikel.php?artikelid=1371616000_29303&edat=20031028&ressort=GE), 28.10.2003, Karin Lüppen:
Als Lupo einen Ferienjob auf Baltrum hatte
Peter Puls arbeitete in den 70er Jahren im Kauka-Verlag und textete Fix & Foxi
Baltrum - Wenn Peter Puls zur Arbeit geht, kommt er mit dem Fahrrad beim Rathaus an, geht ums Haus herum in sein Büro im Keller. Vielleicht neun Quadratmeter, ein Schreibtisch zwischen Regalen, Oberlicht. „Unser Kreativ-Büro“, scherzt der Marketing-Fachmann der Insel Baltrum.
Wenn Peter Puls vor dreißig Jahren zur Arbeit fuhr, durchquerte er den Münchner Villen-Vorort Grünwald und betrat sein Büro mit hoher Stuckdecke und knarrendem Holzdielen in einem Schloss, umgeben von Grünanlagen. Damals war er Autor im Kauka-Verlag, schrieb die Geschichten für Fix & Foxi, Primo und andere Comic-Hefte. Die Comic-Füchse wurden gerade 50 Jahre alt.
„Wer hilft uns die Blasen füllen?“, hatte Puls 1973 in einer Anzeige des Kauka-Verlags gelesen, als er sein Studium an der Akademie für Werbung und Marketing abgeschlossen hatte. Er zögerte keinen Moment, fuhr nach Grünwald und überzeugte Chefredakteur Peter Wiechmann, ihn einzustellen. Bis 1977 blieb er im Schloss in Grünwald. „Wir waren eine tolle Mannschaft“, sagt Puls. Im Schloss tobte das Leben, und „München ist die nördlichste italienische Stadt“, beschreibt Puls das Lebensgefühl.
Es entstanden nicht nur Geschichten um Fix & Foxi, Lupo, Knox und Oma Eusebia. Puls wurde Chefredakteur von „Primo“, einem Heft für ältere Jugendliche. Die Comics waren ernsthafter, das Pendant zu den „Zack“-Heften des Springer-Verlags.
Nicht alles entstand im Verlag selbst. Viele Comics wurden aus Frankreich, Belgien oder Italien eingekauft. Von den Zeichnern ist Puls noch heute begeistert. „Die können einfach alles zeichnen, von Funny bis zu historischen Comics“, sagt er.
1976 verkaufte Rolf Kauka den Verlag. Nach einem gescheiterten Kooperationsversuch mit Springer heiratete Puls und zog nach Baltrum. „Ich habe in unserer Pension gekocht und nebenbei Comics getextet“, sagt Puls.
So kam Lupo eines Tages sogar zu einem Ferienjob auf Baltrum. Um wie Fix und Foxi ans Meer fahren zu können, bewirbt er sich auf eine Anzeige von „Frau Gesa, Pension Seeterrassen“. Nicht nur der Name, auch die Original-Telefonnummer stand im Heft. Puls muss bei der Erinnerung noch immer lachen: „Das Telefon klingelte nur noch.“ Seine Frau habe das nicht so lustig gefunden, weil alle Anrufer mit „Frau Gesa“ sprechen wollten. Dass Lupo Salatblätter zum Trocknen an die Leine hängt, beruhe auch auf einer wahren Begebenheit, sagt Puls. Die Souffleuse der Baltrumer Theatergruppe habe tatsächlich gesehen, dass eine Hilfskraft den Salat so trocknen wollte.
1983 gab Puls das Texten auf. Aber Comic- und Inselwelt hat er nie ganz getrennt. „Mach anderen eine Freude, dann hast du deinen Spaß“ - dieses Kauka-Motto setzt Puls bei der Marketing-Arbeit auf Baltrum um. Das „Inselkoffer-Quiz“ ist ein Renner bei Urlaubern, obwohl die Fragen gar nicht so einfach sind. Puls moderiert wöchentlich die Preisverleihung. „Herr Puls, das ist besser als Harald Schmidt“, hat ihn ein Zuschauer dafür gelobt.
Im Baltrum-Prospekt ist eine Karte zum Ausklappen, auf der die Geschichte der Insel für Kinder erklärt wird. Die Karte ist wie das Maskottchen Onno das Kind einer Spanien-Reise. Puls traf sich da mit Peter Wiechmann - dem Mann, der ihn bei Kauka einstellte.
Als Lupo einen Ferienjob auf Baltrum hatte
Peter Puls arbeitete in den 70er Jahren im Kauka-Verlag und textete Fix & Foxi
Baltrum - Wenn Peter Puls zur Arbeit geht, kommt er mit dem Fahrrad beim Rathaus an, geht ums Haus herum in sein Büro im Keller. Vielleicht neun Quadratmeter, ein Schreibtisch zwischen Regalen, Oberlicht. „Unser Kreativ-Büro“, scherzt der Marketing-Fachmann der Insel Baltrum.
Wenn Peter Puls vor dreißig Jahren zur Arbeit fuhr, durchquerte er den Münchner Villen-Vorort Grünwald und betrat sein Büro mit hoher Stuckdecke und knarrendem Holzdielen in einem Schloss, umgeben von Grünanlagen. Damals war er Autor im Kauka-Verlag, schrieb die Geschichten für Fix & Foxi, Primo und andere Comic-Hefte. Die Comic-Füchse wurden gerade 50 Jahre alt.
„Wer hilft uns die Blasen füllen?“, hatte Puls 1973 in einer Anzeige des Kauka-Verlags gelesen, als er sein Studium an der Akademie für Werbung und Marketing abgeschlossen hatte. Er zögerte keinen Moment, fuhr nach Grünwald und überzeugte Chefredakteur Peter Wiechmann, ihn einzustellen. Bis 1977 blieb er im Schloss in Grünwald. „Wir waren eine tolle Mannschaft“, sagt Puls. Im Schloss tobte das Leben, und „München ist die nördlichste italienische Stadt“, beschreibt Puls das Lebensgefühl.
Es entstanden nicht nur Geschichten um Fix & Foxi, Lupo, Knox und Oma Eusebia. Puls wurde Chefredakteur von „Primo“, einem Heft für ältere Jugendliche. Die Comics waren ernsthafter, das Pendant zu den „Zack“-Heften des Springer-Verlags.
Nicht alles entstand im Verlag selbst. Viele Comics wurden aus Frankreich, Belgien oder Italien eingekauft. Von den Zeichnern ist Puls noch heute begeistert. „Die können einfach alles zeichnen, von Funny bis zu historischen Comics“, sagt er.
1976 verkaufte Rolf Kauka den Verlag. Nach einem gescheiterten Kooperationsversuch mit Springer heiratete Puls und zog nach Baltrum. „Ich habe in unserer Pension gekocht und nebenbei Comics getextet“, sagt Puls.
So kam Lupo eines Tages sogar zu einem Ferienjob auf Baltrum. Um wie Fix und Foxi ans Meer fahren zu können, bewirbt er sich auf eine Anzeige von „Frau Gesa, Pension Seeterrassen“. Nicht nur der Name, auch die Original-Telefonnummer stand im Heft. Puls muss bei der Erinnerung noch immer lachen: „Das Telefon klingelte nur noch.“ Seine Frau habe das nicht so lustig gefunden, weil alle Anrufer mit „Frau Gesa“ sprechen wollten. Dass Lupo Salatblätter zum Trocknen an die Leine hängt, beruhe auch auf einer wahren Begebenheit, sagt Puls. Die Souffleuse der Baltrumer Theatergruppe habe tatsächlich gesehen, dass eine Hilfskraft den Salat so trocknen wollte.
1983 gab Puls das Texten auf. Aber Comic- und Inselwelt hat er nie ganz getrennt. „Mach anderen eine Freude, dann hast du deinen Spaß“ - dieses Kauka-Motto setzt Puls bei der Marketing-Arbeit auf Baltrum um. Das „Inselkoffer-Quiz“ ist ein Renner bei Urlaubern, obwohl die Fragen gar nicht so einfach sind. Puls moderiert wöchentlich die Preisverleihung. „Herr Puls, das ist besser als Harald Schmidt“, hat ihn ein Zuschauer dafür gelobt.
Im Baltrum-Prospekt ist eine Karte zum Ausklappen, auf der die Geschichte der Insel für Kinder erklärt wird. Die Karte ist wie das Maskottchen Onno das Kind einer Spanien-Reise. Puls traf sich da mit Peter Wiechmann - dem Mann, der ihn bei Kauka einstellte.