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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : vor 40 Jahren – HH 81 Die gewonnene Wette



Scheuch
10.08.2003, 18:20
August 1963
HH 81 - Die gewonnene Wette
Dieses Heft ist in der Reprintmappe 7 und im Buch „Die Pickelhaube“ (Bd. 20/ Erfinderserie) enthalten.

... also ran ihr Nostalgiker und Neuleser – passend zur Heftvorstellung von Helmut Müller http://www.tangentus.de/vor40.htm rege ich hiermit eine monatliche Diskussion zum Heft „vor 40 Jahren“ an ...

Bhur
10.08.2003, 19:54
Darf ich Deine Meinung von dem Heft so interpretieren?:

Original geschrieben von Scheuch
die digedags wären verschnarchte 60er-jahre-comics mit verstaubtem witz und langatmiger handlung

dass ist aber für die Hefte der ErfinderSerie mMn sehr treffend.

Reniarenail
10.08.2003, 20:53
Man fühlt sich in das Berlin des 19. Jahrhunderts mit den ersten historischen Eisenbahnen zurückversetzt, heute wie vor 40 Jahren. Eine Reise in die Geschichte, so ähnlich könnte es gewesen sein. Trotzdem mit Späßen gewürzt, damit es nicht zu trocken wird. Also lehrreich und witzig. :) Betrifft in ähnlicher Weise auch die Nachbarhefte!

Scheuch
10.08.2003, 22:18
@Bhur - DU darfst - das Problem jedoch ist, dass ich mit diesen Heften überhaupt nicht warm werde - die Hefte sind mMn die schwächsten Hefte der Digedags [unmittelbar oder zusammen mit"Panama"] überhaupt - es gibt jedoch Leute, die sind da anderer Meinung, und gerade wegen dieser Meinungen habe ich das Them geöffnet - ich habe die Hefte 25 Jahre nach ihrer Enstehung gelesen - die Formulierung "verschnarchte 60er-jahre-comics" trifft meinen 1. Eindruck ganz gut - es soll dies nicht allzu negativ klingen - da ich ja trotz alledem einen Fimmel für olles/altes Zeug haeb.

Uhrviech
10.08.2003, 23:42
Schade für dich @Scheuch. Und das hat sicher nicht einmal so sehr viel damit zu tun, dass du die Story (Nr.81) 25 Jahre zu spät gelesen hast. Zwar habe ich vielleicht deshalb eine besondere Bindung zu den Heften aus dem Jahr 1963, da es mein Mosaik-Einstiegsjahr war, aber wie schon mehrfach an anderer Stelle geschrieben, war für mich das Mosaik die genialste und lustigste Methode der Wissensvermittlung. Die 81 ist, wie auch nachfolgende Nummern, in erster Linie ein Zeitdokument 40'er Jahre des 19. Jh. Und das war eine sehr spannende Zeit, technisch und gesellschaftlich. Für mich immer wieder beeindruckend, wie nah die Digedag-Geschichten am tatsächlichen historischen Ablauf lagen. Oft bis in kleinste Detail. Mal abgesehen von der dramaturgisch eingefügten Bienenschwarmszene, und den anderen kleinen Digedag-Späßen (Hammelsprung, Eisenrohr ...) ist das eine Geschichts- und Physikstunde, die man doch kaum angenehmer in sich aufnehmen kann. Selbst die Berliner Eierfrau ist absolut lebensnah, wirkt beinahe lebendig. Es war das Mosaik, nicht Schule und nicht die Eltern, das mir Hintergründe zu Personen, Orten und Geschehnissen bleibend vermittelte (Fürst Pückler, Borsig, Thomson, Menzel, Conditorei Kranzler .....)
Also wenn du wirklich einen Fimmel für "olles/altes Zeug" hast, dann lies die 81 doch einfach nochmal ;)

Predantus
11.08.2003, 07:52
Ich finde die Idee alte Hefte zu besprechen ja ganz gut, zumal dann hier vielleicht ein wenig mehr Leben einkehren könnte, doch wäre es nicht überlegenswert, vielleicht im wöchentlichen oder meinetwegen auch zweiwöchentlichen Rhythmus alle Hefte von Anfang an zu besprechen. Könnte sicher interessant werden. Die Frage ist nur, ob wir die Reihenfolge einhalten oder die Hefte wild durcheinander besprechen. Sinnvoll wäre sicherlich die richtige Reihenfolge.

Scheuch
11.08.2003, 08:02
@Uhrviech - werde ich tun.

@ Predantus: lass uns doch einfach (wie angefangen) monatlich mit der 81 beginnen, wenns überhaupt klappt, können wir die anderen Hefte ja später nachholen [mein Vorschlag].

Bhur
11.08.2003, 09:09
Original geschrieben von Uhrviech
...war für mich das Mosaik die genialste und lustigste Methode der Wissensvermittlung. Die 81 ist, wie auch nachfolgende Nummern, in erster Linie ein Zeitdokument 40'er Jahre des 19. Jh.

Ich vermute mal, dass genau das auch der Grund ist, warum Scheuch das Heft für verschnarcht hält.
Zum einen die belehrende Art, die in anderen Serien nie so offensichtlich angelegt war wie in der Erfinderserie. Zum anderen kommt der Zeitgeist (des frühen 19. Jhd) gerade in den letzten Heften der Erfinderserie sehr gut rüber. Das bedeutet aber in der Konsequenz auch, dass der Biedermeiergeist in diesen Heften herumspukt. Eine in gesellschaftlicher Hinsicht sehr verschnarchte Epoche der deutschen Geschichte.

Für mich persönlich hat die Erfinderserie gute und weniger gute Teilserien. Gut gefällt mir der Anfang mit Ägypten, dem Erzgebirge und Guericke, dann finde ich auch Watt und die Andenabenteuer schön. Zu den weniger gelungeneren würde ich die Hefte mit Papin und die Hefte in Deutschland zählen, wobei Treskow und Meinrad in der Bauerserie zur Hochform auflaufen und das Ende der Erfinderserie dadurch wieder besser wird.

Uhrviech
11.08.2003, 10:27
Original geschrieben von Bhur
Zu den weniger gelungeneren würde ich die Hefte mit Papin und die Hefte in Deutschland zählen ...
Warum hat mich das seinerzeit nicht gestört, oder warum habe ich das in den 60'ern anders eingeschätzt? Ich war jünger, als Scheuch es vermutlich beim Lesen dieser Hefte war. Mich hat es fasziniert, die berühmten Entdecker der Dampfkraft auf ihrem steinigen Weg zu begleiten. Und da war Papin nun mal eine besonders hervorstechende Persönlichkeit. Sicher, das Mosaik-Konzept dieser Zeit ging etwas auf Kosten von spaßigen Digedag-Abenteuern. Aber ich möchte diese Hefte nicht missen und an dieser Stelle noch einmal auf das Buch "Die Eisernen Engel", http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?s=&threadid=54647 hinweisen. Wer dieses Buch gelesen hat (und wen das Thema interessiert) wird die Erfinderserie mit anderen Augen sehen und vielleicht auch spannend finden.

gbg
11.08.2003, 12:08
ich muss hier uhrviech zustimmen, da 63 mein geburtsjahr war, konnte ich zwar noch nicht lesen, aber die allgemeine erziehung in der ddr, mit grippe, kindergarten und vor- und "hauptschule"...
hat ja auch den stil dieser hefte geprägt. und wer aufmerksam micky, marx und manitu gelesen hat, weiß auch warum dieses oder jenes etwas "verschnarcht" rüberkommt!
der anspruch aber bleibt! besser konnte man geschichte, technik und gesellschaft nicht verkaufen, wenn auch mit dem nicht unerheblichen beigeschmack der industriellen revolution, die ja die arbeiter in die gewerkschaften trieb, die ersten arbeiterverbände gründen ließ und eben den sozialismus im morgenrot erahnen ließ...
so jedenfalls hätte es ein staatskundelehrer, wenn er sich schon mit dem heft hätte beschäftigen müssen, erklärt!
heute liest es sich halt anders, oder wollte man in diesem heft, den parasitären und faulenden kapitalismus rühmen????...
obwohl es damals wirklich errungenschaften waren?

das heft ist und bleibt kind seiner zeit und damit liebenswert- sammelwert ;)