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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [17.07.2003] "Familienwahlrecht" - gute Idee oder schlichte Manipulation?



Thomas_Palme
17.07.2003, 22:09
Hallo miteinander,

eine fraktionsübergreifende Initiative (http://www.barthle-mdb.de/pdfs/Familienwahlrecht.pdf) setzt sich dafür ein, dass Eltern ein Wahlrecht für ihre minderjährigen Kinder erhalten.

Dabei geht es nicht darum, dass die Kinder aktiv ihre Meinung bei den Wahlen kundtun können, sondern vielmehr um eine Stärkung der Familien in der Politik.
Die Logik ist simpel: mehr Wahlstimmen für Familien muss die Politik dazu bewegen, bessere und erfolgreichere Familienpolitik zu betreiben.

Was haltet ihr von der Idee?
Prinzipiell wünschenswert oder eine schlichte "Manipulation" von Wahlen?


Ich persönlich bin prinzipiell für jede Möglichkeit, die den politischen und öffentlichen Fokus auf die Familienpolitik lenkt - denn besonders in diesem Ressort können die grundlegenden Probleme Deutschlands angegangen werden (Demographie, usw).


Hier (http://www.barthle-mdb.de/presse/pm/030716_2.html) findet ihr stellvertretend noch eine Pressemitteilung des Abgeordneten meines Wahlkreises.



Gruß,
Thomas

Thomas_Palme
17.07.2003, 22:10
Ups, hab versehentlich das falsche Datum eingefügt. Wenn das jemand bitte korrigieren könnte (17.07.03). Danke.

Koenig Kups
18.07.2003, 09:11
Hmmm... generell kein schlechter Einfall...

J.Felix
18.07.2003, 09:28
Gefällt mir persönlich nicht besonders.
Prinzipiell halte ich es für bedenklich, wenn jemand in einer Demokratie für jemand anderen das Stimmrecht ausübt. Wenn jetzt z.B. die Eltern überzeugte Konservative sind aber der Junior in Richtung linke Szene driftet - glaubt jemand, daß sich das Kind darüber freut, wenn die Eltern jetzt "seine" Stimme bei der Wahl abgeben dürfen? Oder wenn sich die Eltern nicht einigen können, für en das Kind jetzt "abstimmt"? Das erhöht wahrscheinlich Familienzwistigkeiten, anstatt die Familien politisch zu stärken.
Das System hat imho den Grundfehkler, daß es nicht "der Familie" mehr Gewicht gibt, sondern "den Eltern". Und wenn der Vater jetzt vielleicht nicht den Kandidaten unterstützt, der für mehr Kinderbetreuungseinrichtungen eintritt, sondern den, der Benzin verbilligen will - wo liegt der Fortschritt für die Famile?
Letzter Punkt: Wer übt das Stimmrecht z.B. für Waisen aus? Entweder der Heimleiter oder das Jugendamt - dann hat diese Person im Extremfall 100 oder mehr Stimmen. Ist ein solches "Übergewicht" demokratisch in Ordnung? Oder es gibt für Waisen gar keine "Extrastimme" - dann schaffen wir zwei Klassen von Kindern; die mit Stimm"recht" und die ohne - nicht gerade im Sinne des Gleichheitsgrundsatzes.

Stefan
18.07.2003, 09:50
Nun, in der Logik der Sache läge es, wenn für Waisen niemand das Stimmrecht bekäme. Es geht nicht um demokratische Mitbestimmungsrechte für die Kleinen. Es soll die bürgerliche Normfamilie gefördert werden, es ist nichts als eine Art kostenneutrale Karnickelprämie.
Daher ist das ganze aus meiner Sicht abzulehnen, Wahlrecht und Familienpolitik sind zwei grundverschiedene Dinge, die soll niemand miteinander verkasematuckeln.
(Und die dahinter stehende Ideologie von der heiligen Kleinfamilie lehne ich auch ab, aber das ist hier nicht das Thema. Wollte es aber auch nicht unerwähnt lassen.)

J.Felix
18.07.2003, 10:02
Stimme ich zu.
Warum sollte mittels des Wahlrechts Familienpolitik gefördert werden? Wenn ich die Landwirtschaft fördern will, fordere ich doch auch nicht, daß jeder Bauer eine Extrastimme pro Kuh im Stall erhält...

Hajo F. Breuer
18.07.2003, 10:15
Wenn Kinder Stimmrecht bekommen, sollen sie auch Steuern zahlen. Wenn ihre Eltern für sie Stimmen bekommen, sollen ihre Eltern für sie Steuern zahlen.
Und wenn Kinder Wahlbürger sein können, müssen sie auch voll haftbar gemacht werden können.

Koba
18.07.2003, 10:24
Dagegen!

Wer weiß denn ob die Eltern das wählen was die Kinder wollen und nicht das Kreuz bei "ihrer" Partei machen?
Bin sowieso dagegen das Kinder in der Politik mitreden dürfen.
Wer bis 12 Jahre im Kindersitz sitzen muss und erst ab 14 Strafmündig ist sollte nichts, aber auch gar nicht zu pfeifen haben.
Da stimme ich Hajo völlig zu.

mandarin
18.07.2003, 10:35
Deutschland und Österreich sollten lieber ihre Energien dafür aufbringen, die 18+ jährigen wenigstens ein bisschen zu politisch zu emanzipieren.


@Palme: Datum geändert.

Viktoria
18.07.2003, 10:35
Jeder Verfassungsexperte ist gegen diesen Vorschlag, da es gegen die Prinzipen der Demokratie verstösst. Das Stimmrecht muss unmittelbar vom Wähler ausgehen und kann bzw. darf nicht über Ecken ausgeübt werden. Ein Mehrstimmenrecht für Familien widerspricht der Gleichheit. (Da kann man ja gleich das preußische Wahlrecht wieder einführen. Wer mehr Steuern zahlt, dessen Stimmen wird auch mehr gezählt!

Deshalb ist der ganze Vorschlag hinfällig.

@ Hajo:
Ein Kind das zuviel verdient, muss eh Steuern zahlen. Warum sollten Kinder auch keine Steuern zahlen müssen?

Generell bin ich nicht dagegen, dass Kinder mitreden dürfen. In Form von Jugendparlamenten etc. (das beratene Funktionen hat). So werden Kinder der Demokratie und Politik überhaupt erst zugeführt. Dagegen ist nichts einzuwenden. Nur ich zweifle an, dass bei Mehrstimmenrecht Kinder ihre Meinung durchsetzen können. (Da ja die Eltern für sie wählen!)

Collector
18.07.2003, 11:12
Reichlich schwachsinnig in meinen Augen. Erstens liefe es im Prinzp nur daruf hinaus dass Eltern, bis zur Volljahrigkeit ihrer Kinder, mehrere Stimmen haben. Zweitens sind Kinder mMn in den allermeißten Fällen nicht reif genug um eine derartige Entscheidung zu treffen (Okay viele 18+ sind das auch nicht...)

Bart Simpson
18.07.2003, 11:42
Original geschrieben von Collector
Zweitens sind Kinder mMn in den allermeißten Fällen nicht reif genug um eine derartige Entscheidung zu treffen

Word!
Ich glaube nicht das ein 10-jähriges Kind viel Ahnung von Politik hat! Wäre 1. noch ein bisschen zu kompliziert für sie, und 2. interressiert das Kinder in dem Alter ja noch gar nicht!

Blue Lion
18.07.2003, 11:54
Ich halte davon überhaupt nichts o-O

Das ist doch nur Stimmenhaischerei, und ich kann meinen vorrednern nur beifügen, das wenn in der ankündigung schon der Satz "Dafür muss nur lediglich noch das Grundgesetz geändert werden...." vorkommt, das ganze nur Mist sein kann.

Dafür gibt es schod as Elternstimmrecht, die Eltern haben die Pflicht/das Recht für ihre Kinder und deren Wohlbefinden zu sorgen, das schließt auch ein, das sie dementsprechend wählen sollten.
Wenn sie das bis jetzt nicht tun, dann tun sie das mit den Stimmen ihrer Kinder auch nicht.

trustno1
18.07.2003, 12:11
Original geschrieben von Blue Lion
Dafür gibt es schod as Elternstimmrecht, die Eltern haben die Pflicht/das Recht für ihre Kinder und deren Wohlbefinden zu sorgen, das schließt auch ein, das sie dementsprechend wählen sollten.
Wenn sie das bis jetzt nicht tun, dann tun sie das mit den Stimmen ihrer Kinder auch nicht.
seh ich genauso, is n abartiger gedanke.
ONE MAN ONE VOTE!
stellt euch vor, eure eltern hätten jahrelang in eurem namen fdp gewählt. vom schweregrad möglicher kindlicher traumatisierungen aus gesehen kommt das wahrscheinlich gleich nach taschentuch-mit-spucke-befeuchten-und-damit-gesicht -reinigen..:err:

Collector
18.07.2003, 12:31
:lol:

Viktoria
18.07.2003, 13:17
Original geschrieben von trustno1

seh ich genauso, is n abartiger gedanke.
ONE MAN ONE VOTE!
stellt euch vor, eure eltern hätten jahrelang in eurem namen fdp gewählt.

Wäre nicht das Schlechteste. ;)

Krustowsky
18.07.2003, 13:21
Aber fast....

ZeroCool
18.07.2003, 13:21
Auch absolut dagegen, die Gründe wurden hier schon genannt.

Forge
18.07.2003, 14:04
Es ist fragenswert ob es eine Lösung für immer wäre. Ich wäre bedingungslos dafür, weil ich schon immer die Vorstellung von "Kinder an die Macht" hatte.
Aber es wird doch zur Zeit nur deshalb aktuell weil die deutsche gesellschaft Hoffnungslos überaltert ist und man auf ein Fiasko zutreibt. Dass es eben in wenigen jahrzehnten auf einen Arbeiter, ein Rentner kommt.
Es ist Augenwischerei mit diesem Kinder"wahl"recht, Tropfen auf dem heissen Stein aber doch eine gute Sache.
Nur sollte man damit nicht die alten Menschen übergehen wollen, weil ihre Stimme "entwertet" wird somit (zunächst unter Vorbehalt, kann natürlich sein, dass "seine" Partei trotzdem gewählt wird).
In Zeiten ausgeglichenerer Demographie in der Altersstruktur kann es auch wieder zu einem umstrittenem Übel werden so ein erweitertes Kinderwahlrecht......

zweischneidig...


Es erinnert stark an den Vorschlag einiger Konservativen mal, so wie früher den Arbeitgebern mehr Stimmrechte bei BundestagsWahlen einzuräumen je nach Belegschafsgrösse......auch sehr strittig. (muesste dann auch das Amt für seine Sozialhilfeempfänger eingeräumt werden)

Thomas_Palme
18.07.2003, 15:45
Ihr solltet eins beachten:
Es geht wirklich kaum darum, den Kindern Mitspracherecht zu geben. Sondern den Eltern mehr Macht bei der Wahl zu geben.

Und jedes Elternteil soll eine "halbe" Stimme Extra bekommen - dann gibt es auch keine Familienzwistigkeiten.

Was tatsächlich dagegen spricht ist die Tatsache, dass so eine ganz gewisse Gruppe, die Familie, bevorteilt wird.
Diese lässt sich aber doch nicht mit Landwirten oder was weiß ich was vergleichen!

Blue Lion
18.07.2003, 15:47
ich denke du siehst das etwas zu blauäugig, werter Thomas....

ZeroCool
18.07.2003, 15:53
Vater und Mutter sind überzeugte CDU-Wähler, der 16 Jährige Sohn tendiert eher in Richtung SPD.
Glaubt irgendwer ernsthaft das die Stimme des Sohnes dann an die SPD geht?

Blue Lion
18.07.2003, 15:55
aber neiiiin zero *übertreib* der sohn soll doch kein mitsprache recht bekommen!
Es muss doch die familien stärken! (wie auch immer) :rolleyes:

ZeroCool
18.07.2003, 16:00
Alos hat der Vater mit 3 Kindern mehr Stimmrechte als der kinderlose Single.
Was hat das dann noch mit Demokratie zu tun?

Blue Lion
18.07.2003, 16:06
Nix, das ist der punkt...
und wenn der vater überzeugter Nazi ist gehen die die 1 1/2 stimmen 8wenns halt aufgeteilt wird) weiter.....
(jetzt schreit net das wär ein zu extremes Beispiel man kann nicht immer nur vom positiven ausgehen)

Kaeli
18.07.2003, 16:12
Da entwickeln wir uns in einer eleganten Kurve zurück zum Klassenwahlrecht.
Damals war das auch was Tolles... heute eher weniger. Da wollen wir nicht, dass Reiche mehr politische Rechte haben als Arme, warum sollten wir also wollen, dass Kinderreiche mehr politische Rechte als Kinderlose haben?
Adoptier ich jetzt 100 Kinder um in meinem Dorf alleine die Politik betsimmen zu dürfen?
Was ist mit Leuten die keine Kinder haben können? Die sich keine leisten können?

... Irgendwie fange ich jetzt schon an, "Kinder" als eine Art Ware anzusehen, die die politische Macht einer Person misst. Scary.

Viktoria
18.07.2003, 17:09
Original geschrieben von Krustowsky
Aber fast....

Sei lieber froh, dass ich hier keine Parteiwerbung mache. ;)

Crazy Quokka
18.07.2003, 17:29
Absolut hirnverbrannter Schwachsinn. Dadurch das jemand ****** kann wird er noch nicht zum kompetenteren Wähler. Abgesehen davon, dass ich auch gegen eine Herabsetzung der Altersgrenze für's Stimmrecht bin, entbehrt dieser Unsinn jegweder demokratischen Legitimation.

Zur Familienpolitik:
1. Die Deutschen sterben sicher nicht aus.
2. Auch bei einer klassischen Entwicklung der Bevölkerungspyramide ergäben sich massive Probleme. (Massenarbeitslosigkeit)
3. Warum bei 6,4 Mrd. Menschen noch Leute zum ****** animieren? Es gibt genügend junge Menschen, die liebend gerne nach Deutschland reinwollen.

__________________________________


Original geschrieben von Viktoria


Wäre nicht das Schlechteste. ;)

Schließe mich Krusty an: Aber fast.:wuerg:

Krustowsky
18.07.2003, 17:41
Ich fände den Vorschlag witzig, wenn die Eltern für ihre Rotzlöffel dann auch kumulieren und panaschieren müssten.
Wäre sicher ein echter Spass, die überforderten Blicke der lieben Eltern in den Wahllokalen zu begutachten.
Ein echter Spass. Vor allem, wen denen, die das ganze nicht kapieren wegen Unfähigkeit das Sorgerecht entzogen würde.

stryx
18.07.2003, 19:22
Original geschrieben von Thomas_Palme
Diese lässt sich aber doch nicht mit Landwirten oder was weiß ich was vergleichen!

Doch, lässt es. Genau wie die Unterstützung einheimischer Landwirte, kann die Förderung der Familien unter gewissen Gesichtspunkten ein erstrebenswertes Ziel sein. Doch indem man den Eltern mehr Gewicht bei Abstimmungen einräumt, setzt man den Hebel viel zu weit entfernt an. Es bleibt zu viel individueller Spielraum und es ist somit völlig ungewiss, ob aufgrund dieser Maßnahme wirklich Familienpolitik mehr Zuspruch findet. Denn die Stimme kann von den Eltern auch "zweckentfremdet" eigesetzt werden, wenn andere Ziele bei ihnen eine höhere Priorität genießen, was recht wahrscheinlich ist. Es wird also genauso laufen, wie in der Landwirtschaft, in der Bauern den Output von Gütern maximieren, obwohl schon lange keine adäquate Nachfrage mehr existiert. Staatlich garantiere Festpreise machen es möglich. Im Endeffekt läuft beides auf Staatsversagen hinaus.

PS.: Dann schließe ich mich mal Viktoria an, damit sie nicht so alleine dasteht. :D

Crazy Quokka
18.07.2003, 20:03
Das war mir sowieso klar. Ist schon bizarr, wie manchmal intelligente nette Leute absolut bizarren Schwachsinn machen...

stryx
18.07.2003, 20:16
So schlimm? :zwinker:

Die großen Parteien orientieren sich doch sowieso alle mehr oder weniger am Medianwähler...

Krustowsky
18.07.2003, 20:20
Nun, mir fällt auch keine Partei ein, die sich nicht dann und wann stumpfem Populismus bedienen würde.

Thomas_Palme
19.07.2003, 10:33
Ich denke nicht, dass ich das zu blauäugig sehe. Ich bin mir schon im Klaren darüber, dass Stimmenanhäufungen bei einzelnen Personen nicht unbedingt erwünschenswert sind.

Einen Reiz hat die Idee aber eben schon - und ich bin sehr wohl der Meinung, dass man auch ungewöhnliche Instrumente diskutieren können muss, angesichts der Entwicklung der Bevölkerung.

Und auch mit Zuwanderung wird es nicht getan sein, Crazy.
Siehe hier (http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~EC0F5A93123BE41DCB7D6088C491746DC~ATpl~Ecommon ~Scontent.html). Selbst wenn sich die positivsten Entwicklungen bewahrheiten, wird man in Zukunft nur noch von sozialen Sicherungssystemen träumen können, wie wir sie heute kennen.

Um das Thema in eine andere Richtung zu lenken?
Wie würdet ihr die "Familienpolitik" verbessern? Welche Schritte würdet ihr für sinnvoll erachten, um einerseits ein unbeschwertes Aufwachsen von Kindern zu ermöglichen, andererseits aber auch die Geburtenrate zu erhöhen?

Gruß,
Thomas

FilthyAssistant
19.07.2003, 10:45
frag mich sowieso, was das ganze "familien stärken", "geburten´rate erhöhen" usw. soll? :confused:

immerhin ist dtl. schon ziemlich dicht bevölkert, wo solln die denn noch alle hin? mehr häuser, grössere städte - noch mehr umwelt verbauen? abgesehen von den fehlenden arbeitsplätzen für die vielen kiddies, sobald sie erwachsen sind - liegen noch mehr leute dem staat auf der tasche, also auch net mehr steuer-/rentenzahler... :rolleyes:

das ganze is doch bloss augenwischerei, um davon abzulenken, dass das soziale system in dtl. nicht funktioniert - würde es durch mehr kinder auch net, wir brauchen ein neues!
die einzigen, die davon vorteile haben, sit die industrie, weil verbraucher nachwachsen - denn konusmieren tun selbst die sozialhilfeempfänger. auf dass die produktionsmenge weiter gesteigert werde, udn wir noch mehr sinnlosen schrott teuer kaufen dürfen! :würg:

:asthanos:

Crazy Quokka
19.07.2003, 11:06
@ Thomas: Selbst wenn es eine klassische Bevölkerungspyramide gäbe, würde das an vielen Problemen nichts ändern. Die Kaufkraft würde nicht dramatisch steigen, wohl aber die zahl der Arbeitssuchenden. Das ganze System muss sowieso irgendwann kolabieren. Und bei der vollkommenen Überbevölkerung auch noch die Zucht zu fördern bleibt für mich absurd.
@ Studinix: Völlig richtig.

Thomas_Palme
19.07.2003, 11:28
Original geschrieben von Studnix
frag mich sowieso, was das ganze "familien stärken", "geburten´rate erhöhen" usw. soll? :confused:

immerhin ist dtl. schon ziemlich dicht bevölkert, wo solln die denn noch alle hin? mehr häuser, grössere städte - noch mehr umwelt verbauen?


Wenn du den Artikel der FAZ gelesen hast oder schlicht einmal nach "Alterung" und "Bevölkerung" googelst, findest Du zahllose Studien die zeigen, dass es immer weniger Menschen in Deutschland gibt. Es geht folglich nicht darum, die Bevölkerung auszuweiten, sondern das Level zu halten.

Muss also nix "verbaut" werden... :rolleyes:


Original geschrieben von Studnix

abgesehen von den fehlenden arbeitsplätzen für die vielen kiddies, sobald sie erwachsen sind - liegen noch mehr leute dem staat auf der tasche, also auch net mehr steuer-/rentenzahler...


Wenn man das glauben würde, dürfte man gar keinen Nachwuchs mehr in die Welt setzen.

Wie die Arbeitsmarktsituation in zehn bis zwanzig Jahren aussieht, lässt sich schwer sagen. Wenn man aber bedenkt, dass die Bedürfnisse der Menschen gleich bleiben werden, in einigen Bereichen (Pflege/Gesundheit) aufgrund der Altersstruktur sogar steigen werden, und wenn man nicht vergisst, dass dann sehr viele Menschen nicht mehr altern können, wird es für unsere Kinder vielleicht sogar leichter sein Arbeit zu finden, als für uns heute.



Original geschrieben von Studnix

das ganze is doch bloss augenwischerei, um davon abzulenken, dass das soziale system in dtl. nicht funktioniert
- würde es durch mehr kinder auch net, wir brauchen ein neues!



Wir brauchen ein Neues - richtig!
Es bleibt aber zu befürchten, dass dieses nicht ansatzweise so sozial sein wird, wie das heutige.

Das heutige lahmt, vereinfacht gesagt schlicht daran, dass es "zuviele" Alte gibt und zu wenig Junge die einzahlen.



Original geschrieben von Studnix

die einzigen, die davon vorteile haben, sit die industrie, weil verbraucher nachwachsen -


Hanebüchener Unsinn. Die Güter müssen auch dann noch von irgendwem produziert werden. Wenn es also mehr Konsumenten gäbe, würde es auch mehr Arbeitsplätze geben.

Thomas_Palme
19.07.2003, 11:43
Original geschrieben von Crazy Quokka
@ Thomas: Selbst wenn es eine klassische Bevölkerungspyramide gäbe,

Mit "klassisch" meinst Du die Pyramide, die gemeinhin als "funktionierend" beschrieben wird?



Original geschrieben von Crazy Quokka
würde das an vielen Problemen nichts ändern. Die Kaufkraft würde nicht dramatisch steigen, wohl aber die zahl der Arbeitssuchenden.

Das sind Thesen, die man diskutieren kann, wenn man schlußendlich nur das komplette System der Freiheit, Demokratie und Marktwirtschaft in Frage stellen. Bin da ned so dafür :p

Würde die Altersstruktur günstiger sein, würden die sozialen Abgaben deutlich geringer sein und dadurch wäre die Kaufkraft bei jedem einzelnen Menschen deutlich höher - und das sogar nachhaltig und nicht stohfeuerartig, wie es mit der geplanten Steuerreform vorgesehen ist.

Folglich würde es auch mehr Arbeitsplätze geben, da mehr konsumiert würde.

Blue Lion
19.07.2003, 11:45
@thomas

dein ansatz ist ja schon richtig, es werden immer mehr jobs frei, man könnte mehr arbeitsplätze schaffen weil z.B, in pflegeheimen mehr leute gebraucht werden.

Das dumme ist nur:
ES TUT KEINER!
Die leute müssen doppelt und dreifach schuften aber es werden immernoch stellen abgebaut!

Wir ächzen unter arbeitslosigkeit und NRW verkündet freudestrahlend das sie 1200 Stellen abbauen wollen!

Thomas_Palme
19.07.2003, 11:52
Original geschrieben von Blue Lion
@thomas
Das dumme ist nur:
ES TUT KEINER!
Die leute müssen doppelt und dreifach schuften aber es werden immernoch stellen abgebaut!


Dann sollte man sich fragen, warum das keiner tut! Sicher nicht, weil der böse Industriemagnat gerne kaputtgearbeitete Malocher ausquetscht.
Dabei kann man wohl viele Gründe finden: Von der Planungsunsicherheit bis zu den hohen sozialen Abgaben.

Womit wir schon wieder den Kreis zum Geburtenrückgang geschlossen hätten: Würden die sozialen Systeme entlastet und für Arbeitnehmer und Arbeitgeber billiger, würde es sich wieder lohnen, neue Leute einzustellen.



Original geschrieben von Blue Lion

Wir ächzen unter arbeitslosigkeit und NRW verkündet freudestrahlend das sie 1200 Stellen abbauen wollen!

NRW ist auch so n Fall für sich :p

ZeroCool
19.07.2003, 11:56
Original geschrieben von Thomas_Palme


Womit wir schon wieder den Kreis zum Geburtenrückgang geschlossen hätten: Würden die sozialen Systeme entlastet und für Arbeitnehmer und Arbeitgeber billiger, würde es sich wieder lohnen, neue Leute einzustellen.


Theoretisch ja, aber ob das auch wirklich passieren würde?
Aber Recht hast du, der Arbeitnehmer muss für den Arbeitgeber wieder günstiger werden.
Nur ob das der richtige Weg ist...

PS: Bist du nicht an der Loreley ? :)

Thomas_Palme
19.07.2003, 12:05
Original geschrieben von ZeroCool

Aber Recht hast du, der Arbeitnehmer muss für den Arbeitgeber wieder günstiger werden.
Nur ob das der richtige Weg ist...


Man muss alles tun, damit dies sozial und fair abläuft!

Problem ist nur: heute sind wir alle noch weit davon entfernt, uns durch unseren Nachwuchs nachhaltig zu versorgen...
Und alle anderen Alternativen sind unsozialer...


Nein, Loreley ist leider zuweit weg...
Ich wurde durch Nürnberg aber mehr als entschädigt. War noch nie so nass geschwitzt nach einem Konzert :)


.tp

Hajo F. Breuer
19.07.2003, 12:34
Wenn man schon ein »intelligentes« Wahlrecht will, das bestimmte Bevölkerungsgruppen bevorzugt, dann sollte man das Wahlrecht an die Steuerzahlungen koppeln. Wer viel für den Staat bezahlt, hat dann auch viel zu bestimmen. Es wäre angesichts der maroden öffentlichen Haushalte ja durchaus angeraten, vor allem die guten Steuerzahler zu fördern.

Forge
19.07.2003, 13:01
Original geschrieben von Hajo F. Breuer
Wenn man schon ein »intelligentes« Wahlrecht will, das bestimmte Bevölkerungsgruppen bevorzugt, dann sollte man das Wahlrecht an die Steuerzahlungen koppeln. Wer viel für den Staat bezahlt, hat dann auch viel zu bestimmen. Es wäre angesichts der maroden öffentlichen Haushalte ja durchaus angeraten, vor allem die guten Steuerzahler zu fördern.

Es müsste ein Quotient aber darin verbunden sein, wer nämlich relativ gesehen viel bezahlt. Snobs und Tycoone die im Jahr Millionen Steuern zahlen aber für sie persönlich ein kleinerer Teil ihres Gesamterlöses darstellen als beim Fliessbandarbeiter, sollte man nicht automatisch noch höher bewerten anhand nur ihrer Steuerabgaben .
Selbst wenn so Grosskapitalisten Spenden bekommen sie es wieder, neuerdings bekommen sie sogar Steuern zurück ohne einzuzahlen!

Die Familien müssen jedenfalls viel mehr gestärkt werden, aber die ganze Gesellschaft müsste sich ändern auch die Medien.
Also unmöglich, irgendwas muss erst an die Wand gefahren werden um eine Richtungsänderung ernsthaft zu wollen.

Thomas_Palme
19.07.2003, 13:19
Mit Hajos Idee wären wir wirklich beim Zweiklassenwahlrecht angekommen. Das Geringverdiener weniger Steuern zahlen ist logisch und schlüssig.

Dies gilt, Forge, im übrigen sowohl für die tatsächlichen Zahlen als auch prozentual zum Einkommen, da unser Steuersystem progressiv ausgerichtet ist.

Forge
19.07.2003, 13:37
Ich komme mit dieser ganzen Verquickung von Wirtschaft und Politik sowieso nicht zurecht. Fehlt noch dass man Stimmen kaufen kann.
Einerseits werden die hohen "Diäten" der Politiker damit begründet, dass sie nicht korrupt werden andererseits schreien sie danach so bezahlt zu werden wie Manager in höchsten Positionen. Sie sollten gar nichts bekommen, nur ehrenamtlich.

Über die Hälfte aller Steuern landet bei der Verwaltung des Staatsapparats bevor es als effektive Hilfe wieder bei den landet die es brauchen wie Eltern, die oft daran zerbrechen, dass eine Familie viel kostet soll sie glücklich sein.
Und die meisten Hyperreiche meist nur 1 oder max. Kinder setzen (wenn überhaupt), alles sehr ungerecht und man sieht wo das hinführt. Die Deutschen sterben eigenem Land aus langsam oder wandern weiter aus.

Aber so ein Familienkinderwahlrecht erscheint mir doch nur wie eine populistische kurzfristige Augenwischerei zu sein ohne grosse Gedanken an die Zukunft.

Krustowsky
19.07.2003, 13:38
Ach Leute, am Wahlrecht wird sich eh nix ändern. Und das ist wohl auch angesichts der aufgeführten Alternativen ganz gut so.

Familien stärken? Sollte man vielleicht mit der Bildung anfangen. Ich könnte mir jedenfalls keine vernünftige Bildung für eventuelle Kinder leisten. Ein Grund, weshalb ich keine in die Welt setzen würde.
Der nächste Grund: das Gesundheitssystem. Als Normalverdiener kann man sich überhaupt keine vernünftige Krankenverscherung leisten. Gesund sein kostet Geld. Zuviel Geld für einen alleine, für Kinder reichts da nicht mehr.
Der wichtigste Grund: die Gesellschaft ist ertarrt.
Schuld ist nicht die Politik. Der einfache Bürger ist träge, fett und selbstzufrieden, er ist satt. Von diesen Bürgern ist keine positive Entwicklung zu erwarten, die soziale Intelligenz fehlt zu sehr. Deshalb mache ich auch keine Jugendarbeit mehr. Die bitteren Erfahrungen.
Naja, vielleicht sieht nach dem totalen Kollaps alles wieder ganz anders aus. Ist ja nicht nur Deutschland, welches den Bach runter geht, sondern alle Gesellschaften der totalen Globalisierung.

Thomas_Palme
19.07.2003, 14:45
Original geschrieben von Forge
Einerseits werden die hohen "Diäten" der Politiker damit begründet, dass sie nicht korrupt werden andererseits schreien sie danach so bezahlt zu werden wie Manager in höchsten Positionen. Sie sollten gar nichts bekommen, nur ehrenamtlich.


Die knapp 7000 Euro (steuerpflichtig) eines normalen BT-Abgeordneten sind wahrlich nicht sonderlich hoch. Klar, sie verdienen nicht schlecht, verglichen mit dem Arbeitsaufwand aber definitiv nicht zuviel. Deine Idee mit dem Ehrenamt ist polemisch - oder hättest Du Lust, einen oder mit Glück zwei Tage im Monat bei deiner Familie zuhause zu sein und dafür noch nicht einmal was zu bekommen?



Original geschrieben von Forge

Über die Hälfte aller Steuern landet bei der Verwaltung des Staatsapparats


Ja, der Staatsapparat ist riesig. Doch wenn der Staat sich verschlankt - und wie in NRW z.B. knapp 1000 Stellen streicht - schreien auch wieder alle.

Richtig ist eine konsequente Verringerung der Staatsquote, damit wäre viel Verwaltungsaufwand hinfällig.



Original geschrieben von Forge

Und die meisten Hyperreiche meist nur 1 oder max. Kinder setzen (wenn überhaupt), alles sehr ungerecht und man sieht wo das hinführt. Die Deutschen sterben eigenem Land aus langsam oder wandern weiter aus.


Die "Hyperreichen" haben oft mehrere Kinder, da nur der Vater oder die Mutter arbeiten müssen.
Das Problem ist die Situation in der weit größeren Gruppe der Gesellschaft: dort können sich die Menschen schlicht keine Kinder leisten.

Hajo F. Breuer
19.07.2003, 16:10
Original geschrieben von Thomas_Palme
Mit Hajos Idee wären wir wirklich beim Zweiklassenwahlrecht angekommen.

Natürlich. Mit der Idee eines »Familienwahlrechts« aber ebenfalls. :tozey:

stryx
19.07.2003, 16:14
Deshalb wird auch keines von beiden verwirklicht, weil es dem Demokratiegedanken zuwiderläuft...

Hajo F. Breuer
19.07.2003, 16:41
Genau das meine ich.

Krustowsky
19.07.2003, 17:13
Original geschrieben von Thomas_Palme


Die knapp 7000 Euro (steuerpflichtig) eines normalen BT-Abgeordneten sind wahrlich nicht sonderlich hoch. Klar, sie verdienen nicht schlecht, verglichen mit dem Arbeitsaufwand aber definitiv nicht zuviel. Deine Idee mit dem Ehrenamt ist polemisch - oder hättest Du Lust, einen oder mit Glück zwei Tage im Monat bei deiner Familie zuhause zu sein und dafür noch nicht einmal was zu bekommen?




Da sind wir sogar einer Meinung. Wenn ein Politiker auch wirklich Verantwortung übernimmt und auch haftbar gemacht werden kann dürfte er sogar noch mehr verdienen. Aber dann auch NUR in dieser Position. Keine anderen Jobs, keine eigenen Firmen. Keine Anteile an Unternehmen. Keine Referentengelder, keine Aufsichtsrats- oder sonstige Funktionen bei Konzernen oder Gewerkschaften.
Der Job des Politikers müsste wirklich professionalisiert werden. Wer da einsteigt, sollte seine bisherige Karriere hinter sich lassen und seine Erfahrungen in die neue Position mitnehemen.
Dann könnte man diesen Leuten auch ansatzweise vertrauen.

Fastmachine
19.07.2003, 17:27
Jeder volljährige Staatsbürger eine Stimme. Das ist der Grundpfeiler der Demokratie. Weicht man das Prinzip zugunsten der Familien auf, werden todsicher die nächsten Interessengruppen irgendeinen Grund finden, warum ihre Klientel beim Wahlrecht bevorzugt werden sollte.

Familienpolitik ist teuer, darüber macht sich, glaube ich, keiner falsche Vorstellungen. Da das Geld knapp ist, muss man woanders sparen. Am besten ginge dies durch Subventionskürzungen.
Wenn man bedenkt, dass über Hälfte des EU-Haushalts für volkswirtschaftlich irrsinnige Agrarsubventionen draufgeht, ist es also nur der fehlende Wille der Politiker, hier gegenzusteuern.

Ich sehe nicht ein, warum den Bauern (einer winzigen Minderheit unter den Berufstätigen) das Geld für wirtschaftlich fragwürdige Leistungen in den §$%&$ geschoben wird, während die Gründung einer Familie für den Normalverdiener ein Armutsrisiko ist. Dabei ist die Gründung von Familien in jeder Hinsicht erwünscht. Eine vergreiste Gesellschaft stelle ich mir schlimm vor.

Viktoria
20.07.2003, 10:17
@ Fastmachine:

Ich bin eigentlich deiner Meinung, nur die EU-Agrarsubventionen wird kein Mensch abschaffen können. Denn wer diese abschaffen will, muss sich mit Frankreich anlegen, und in Frankreich ist es so, dass die Bauern eine riesige Lobby in der Nationalversammlung haben. Wer da den Bauern Leistungen kürzen will, wird über kurz oder lang nicht mehr Regierungschef sein.
Änliche Verhältnisse sind in Spanien und Griechenland, die allerdings kein so großes Gewicht wie Frankreich innerhalb der EU besitzen, und wo man auch gegen deren Willen etwas durchsetzen könnte.

Meiner Meinung nach sollte man Subventionen jeglicher Art überprüfen und lieber das Geld in zukunftsträchtigeren Projekten investieren.

ZeroCool
20.07.2003, 10:25
Zum Thema Subvensionen:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,255984,00.html

@ Krusty
Dein Beitrag spricht mir aus der Seele.
Außer dem, minimal vorhandenen, eigenen Wunsch nach Kindern, wüsste ich keinen Grund, welche in diese Welt zu setzen.

Forge
20.07.2003, 13:01
Das Gesundschrumpfen wird so oder so kommen, nur ob man sich davon überrollen lassen will oder kontrolliert ist die Frage. Im Moment scheint es, als lassen wir uns überrollen.
Politisch gesehen wie wirtschaftlich, was die Kosten angeht.
Und die Abgeordnetenkosten betragen sicherlich um einiges mehr als durchschnittlich 7.000.-Euro. Es gibt zig Aufwandsentschädigungen für Verpflegung, Ausstattung und Personal.
Keiner ist wohl Ende des Monats pleite von denen, selbst wenn sie nur diese 7.000.- haben sollten. Und das sind nur die einfachen Abgeordneten.
Und wenn schon, denn schon. Dann so schonungslos wie in den USA und die Politiker müssen sich selbst "bezahlen". Es muss ihnen eine Ehre sein so wie in den USA oder im alten Rom.
Ist doof aber nur ehrlich, wenn Politiker Managerbedürfnisse haben, warum nicht gleich reiche Manager einstellen, die man nicht bezahlen muss?

Ist jedenfalls alles sehr schwer zu beurteilen, am besten wäre wohl ein guter König. Aber das ist ja auch ein Traum. (oder eben Kinder an die Macht)

Foxx
20.07.2003, 13:28
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, gesagt wurde ja bereits alles. Der Vorstoß ist schlicht und ergreifend undemokratisch, und es ist fragwürdig ob die erzielten Effekte überhaupt so eintreten würden.


Original geschrieben von Krustowsky
Aber fast....
Das obliegt Gott sei Dank keinem objektiven Urteil, sondern einem, das jeder für sich selbst fällen muss.


Original geschrieben von Krustowsky

Da sind wir sogar einer Meinung. Wenn ein Politiker auch wirklich Verantwortung übernimmt und auch haftbar gemacht werden kann dürfte er sogar noch mehr verdienen. Aber dann auch NUR in dieser Position. Keine anderen Jobs, keine eigenen Firmen. Keine Anteile an Unternehmen. Keine Referentengelder, keine Aufsichtsrats- oder sonstige Funktionen bei Konzernen oder Gewerkschaften.
Der Job des Politikers müsste wirklich professionalisiert werden. Wer da einsteigt, sollte seine bisherige Karriere hinter sich lassen und seine Erfahrungen in die neue Position mitnehemen.
Dann könnte man diesen Leuten auch ansatzweise vertrauen.
Word.
Bleibt anzumerken, dass hohe Diäten bei entsprechender Leistung durchaus zu vertreten sind. Bei den rentensätzen, die so manch ein Politiker bezieht, sieht das jedoch IMO ganz anders aus..... :tozey:


Original geschrieben von Viktoria
@ Fastmachine:

Ich bin eigentlich deiner Meinung, nur die EU-Agrarsubventionen wird kein Mensch abschaffen können. Denn wer diese abschaffen will, muss sich mit Frankreich anlegen, und in Frankreich ist es so, dass die Bauern eine riesige Lobby in der Nationalversammlung haben. Wer da den Bauern Leistungen kürzen will, wird über kurz oder lang nicht mehr Regierungschef sein.
Änliche Verhältnisse sind in Spanien und Griechenland, die allerdings kein so großes Gewicht wie Frankreich innerhalb der EU besitzen, und wo man auch gegen deren Willen etwas durchsetzen könnte.

Meiner Meinung nach sollte man Subventionen jeglicher Art überprüfen und lieber das Geld in zukunftsträchtigeren Projekten investieren.
Leider ist es diese Politik des kleinsten gemeinsamen nenners, an der die EU IMO krankt. Wenn Frankreich Unmengen an Geld in Agrarsubventionen stecken muss oder will, meinetwegen. Aber dann doch bitte aus der eigenen Tasche und nicht aus der der EU.
Deinem letzten Absatz stimme ich daher auch voll und ganz zu!

Thomas_Palme
20.07.2003, 17:27
Original geschrieben von Krustowsky


Da sind wir sogar einer Meinung.


Das ich das noch erlebe ;)




Original geschrieben von Krustowsky

Der Job des Politikers müsste wirklich professionalisiert werden. Wer da einsteigt, sollte seine bisherige Karriere hinter sich lassen und seine Erfahrungen in die neue Position mitnehemen.
Dann könnte man diesen Leuten auch ansatzweise vertrauen.

Gute Idee. Aber solange Politiker gewählt und nicht geweiht werden, wird es wohl kaum möglich sein, alle alten Zöpfe abzuschneiden. Denn...was machen die Abgeordneten, wenn sie eines Tages nicht wieder gewählt werden?

Krustowsky
20.07.2003, 17:40
Das, was wir auch machen, wenn unsere Arbeitsverträge auslaufen?

"sich nach neuen Herausforderungen umschauen"

Wäre eigentlich nicht zuviel verlangt. Aber ist eh ein frommer Wunsch, wir brauchen da eigentlich nicht weiter diskutieren.

Aber, um mit Hubert Farnsworth zu sprechen: "man wird ja noch träumen dürfen.."

Thomas_Palme
20.07.2003, 21:12
Erwünschenswert wär es...richtig!