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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [28.05.2003] Vergewaltigung lohnt sich wieder!



ZeroCool
28.05.2003, 10:25
Sorry, für den Titel, ist natürlich reinster Sarkasmus...
Gleich 2 Fälle, bei denen ich den absoluten Hass bekomme:

http://www.express.de/servlet/Satellite?pagename=XP/index&pageid=1004979498952&rubrik=220&artikelid=1053634641631

Umgerechnet knapp 9, 5 Tage Knast für eine Vergewaltigung, das rechnet sich doch...

http://www.wlz-fz.de/schlagzeilen.asp?ID=13584

Es tut ihm leid, na herzlichen Glückwunsch...
Abgesehen davon das mir das scheiß-egal ist, kann es mit der Reue ja nicht so weit her sein, wenn er sich noch an der Tochter verging, als schon ermittelt wurde...

flo
28.05.2003, 10:27
Wirklich unglaublich :aufreg:

Thundercracker
28.05.2003, 10:28
In solchen fällen, bräuchten wir wirklich einen George Bush junior als Richter! :nonono2:

Wolfman-Al
28.05.2003, 10:28
Tut mir leid, aber sojemanden gehört der Schwanz abgeschnitten. Es gibt wenig was ich absolut unverzeihlich finde, aber wer sich an wehrlosen Kindern vergeht der hat absolut keine Gnade verdient.

graphicimpact
28.05.2003, 10:29
ahhhrg, da krieg ich das kotzen!

man muss echt steuern hinterziehn um in d-land in länger knast zu kommen. :mad:

flo
28.05.2003, 10:31
Lass dazu noch ein traumatische Begegnung im Kindesalter kommen und das Strafmass reduziert sich weiter!

Weiss zufällig wer, wie lange der Westpark-Ripper in den Knast muß?

Thundercracker
28.05.2003, 10:38
Was soll man dazu sagen, außer: SPD & grüne.......

flo
28.05.2003, 10:40
Original geschrieben von graphicimpact


man muss echt steuern hinterziehn um in d-land in länger knast zu kommen. :mad:
aber auch nur, wenn du nicht prominent bist, in diesem Fall kannst du selbst Festplatten mit Beweispmaterial aus dem Büro der Staatsanwaltschaft verschwinden lassen !

ZeroCool
28.05.2003, 10:43
Original geschrieben von Thundercracker
Was soll man dazu sagen, außer: SPD & grüne.......

Hat damit wenig zu tun.
Die möglichen Strafmaße sind schon (relativ) okay, aber die Richter schöpfen sie offensichtlich nicht genug aus...

flo
28.05.2003, 10:47
Original geschrieben von ZeroCool

Die möglichen Strafmaße sind schon (relativ) okay, aber die Richter schöpfen sie offensichtlich nicht genug aus...
Da hat Zero recht, die Regierung beinflusst ja nicht das bestehende Gesetz und das Strafmaß

Thundercracker
28.05.2003, 11:15
Meint Ihr wirklich? Also ich mag mich irren aber ich hab den Eindruck in CSU-Bayern wird erheblich strenger, und oft auch vernünftiger, geurteilt als in SPD-Ländern.

trustno1
28.05.2003, 11:16
Original geschrieben von Wolfman-Al
Tut mir leid, aber sojemanden gehört der Schwanz abgeschnitten.
hm, sein problem sitzt wahrscheinlich nich in seinem schwanz...

Original geschrieben von Thundercracker
SPD&Grüne...
denke nich, daß ein kind weniger mißbraucht worden wäre, wenn stoiber die wahl gewonnen hätte. und so schrecklich jeder einzelne vorfall auch is, die zahl der mißbrauchsvergehen an kindern is seit jahren rückläufig. aufmacher in BILD wie: 'es ist schon wieder passiert!' , 'wann sind unsere kinder endlich sicher?' etc. is ne art des obszönen ausschlachtens, nich besonders hilfreich und schürt nur übertriebene ängste.

Original geschrieben von flo
Lass dazu noch ein traumatische Begegnung im Kindesalter kommen und das Strafmass reduziert sich weiter!
tja, nich jeder mit ner versauten biographie wird zum sexualstraftäter, aber gewisse taten kann man wohl nur mit einer solchen begehen...

Thundercracker
28.05.2003, 11:16
Kann natürlich auch Zufall sein, das es ja in Bayern anscheinend keine andere Partei gibt als die CSU. ;)

Michael Heide
28.05.2003, 12:20
Was Korbach angeht, ist eindeutig die Staatsanwaltschaft an dem lächerlich milden Urteil schuld:
Dass der Angeklagte seinen minderjährigen Opfern die Aussagesituation und damit die erneute Konfrontation mit den Ereignissen erspart hatte, rechneten ihm Gericht und Staatsanwalt an. [...]
Die vom Gericht bestellte Göttinger Psychologin erklärte, bei beiden Mädchen seien erhebliche psychische Schäden festzustellen. Die inzwischen im Heim untergebrachten Kinder litten unter Angstzuständen, Schlafstörungen und nächtlichem Einnässen.
Das Gericht blieb mit seinem Urteil ein halbes Jahr unter dem von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafmaß. Strafmildernd wirkten sich das umfassende Geständnis und fehlende, einschlägige Vorstrafen aus.Der Kerl hätte also, selbst wenn die vom Staatsanwalt geforderte Strafe in voller Länge akzeptiert worden wäre, bloß vier Jahre bekommen. Ziehen wir die unsinnige und abschaffungswürdige "Nicht-Vorbestrafte-bekommen-immer-weniger"-Regelung ab, war von Anfang an klar, dass der Kerl nicht mehr als drei Jahre, neun Monate einsitzen muss.
Auch bei dem anderen Prozess kommt dem Mann zugute, dass er keine Vorstrafen hatte und gestanden hat. Dabei sollte so etwas eigentlich selbstverständlich sein. Da muss einiges überarbeitet werden. Den schwarzen Peter jetzt aber Rot-Grün oder sonstwem in die Schuhe zu schieben ist allerdings lächerlich.

ZeroCool
28.05.2003, 12:27
Original geschrieben von SpiderJerusalem
. Ziehen wir die unsinnige und abschaffungswürdige "Nicht-Vorbestrafte-bekommen-immer-weniger"-Regelung ab[/B]

Bei Verbrechen wie Mord oder Vergewaltigung stimme ich dir da zu, ansonsten sollte man omo schon zwischen Ersttäter und Wiederholungstäter unterscheiden.

Michael Heide
28.05.2003, 12:36
Klar, sicher. Wer zum ersten Mal Kaugummis bei Aldi klaut oder mit 'n paar Gramm Dope erwischt wird, sollte schon etwas milder behandelt werden. Aber wir sprechen hier von 190-facher Vergewaltigung. Da zu sagen "Aber es ist doch erst sein erster Prozess, hier, nimm Dir'n Keks" ist Irrsinn.

ZeroCool
28.05.2003, 12:39
Ganz klar, sowas kann ich auch nicht nachvollziehen.
Hier gibt es für mich überhaupt keine mildernden Umstände, die Kindheit ist mir in dem Fall völlig egal und das "Reue zeigen" ja wohl ein schlechter Witz....

Csar
28.05.2003, 12:56
Während die Richter, die solche milden Urteile verhängen, lieber mit Puppen und im Sandkasten spielen, und keinerlei Funken für Gerechtigkeit im Hirn haben, scheint sich in solchen "Kindervergewaltigungsfällen" die Gerechtigkeit erst im Knast selbst zu zeigen.
Vergewaltigern von Kindern droht dort nämlich von den Mitgefangenen oft übelste Folter und das is auch gut so.
Wenn selbst Verbrecher und Mörder über eine solche Tat empört sind und dies halt in Gewaltakten am Täter auslassen, scheinen die grenzdebilen Sonderschüler, die drei Brocken Latein können (auch bekannt als "Richter") weniger Sinn für Gerechtigkeit zu haben als andere Verbrecher. Und das ist erschreckend.

Irgendwie wünscht man sich solchen milden Urteile - verhängenden Richtern ja selbst einen Vergewaltigungfall, denn nur so scheint bei denen ein Umdenken möglich.... :rolleyes:

Blechreder
28.05.2003, 14:19
Original geschrieben von Csar
[...] Vergewaltigern von Kindern droht dort nämlich von den Mitgefangenen oft übelste Folter und das is auch gut so. [...]
Lies dir das bitte noch mal durch.
Die Untermenschen haben das ja verdient? :wuerg:

Michael Heide
28.05.2003, 14:28
Original geschrieben von Csar
Während die Richter, die solche milden Urteile verhängen, lieber mit Puppen und im Sandkasten spielen, und keinerlei Funken für Gerechtigkeit im Hirn haben, [...]
grenzdebile Sonderschüler, die drei Brocken Latein können (auch bekannt als "Richter") [...]
Irgendwie wünscht man sich solchen milden Urteile - verhängenden Richtern ja selbst einen VergewaltigungfallHast Du sie eigentlich noch alle? Du weißt aber, dass die Richter sich dem Recht und nicht der Gerechtigkeit beugen müssen? Die dürfen nicht mal eben "Daredevil" spielen, die haben die Gesetze (und Präzedenzfälle) zu befolgen. Wenn sie das nicht täten, würde ich sofort auswandern.

Vergewaltigern von Kindern droht dort nämlich von den Mitgefangenen oft übelste Folter und das is auch gut so. :eek: Sorry, aber wer so etwas schreibt, sollte eigentlich gesperrt werden.

ZeroCool
28.05.2003, 14:30
Original geschrieben von Blechreder

Lies dir das bitte noch mal durch.
Die Untermenschen haben das ja verdient? :wuerg:

Ganz eindeutig: JA.

ZeroCool
28.05.2003, 14:34
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Hast Du sie eigentlich noch alle? Du weißt aber, dass die Richter sich dem Recht und nicht der Gerechtigkeit beugen müssen? Die dürfen nicht mal eben "Daredevil" spielen, die haben die Gesetze (und Präzedenzfälle) zu befolgen. Wenn sie das nicht täten, würde ich sofort auswandern.[/B]

Sie brauchen nicht Daredevil zu spielen, es reicht, wenn sie ihre Möglichkeiten nutzen, und nicht so milde Urteile fällen wie hier mal wieder passiert.



Original geschrieben von SpiderJerusalem

:eek: Sorry, aber wer so etwas schreibt, sollte eigentlich gesperrt werden. [/B]

Warum?
Hast du wirklich Mitleid mit jemandem wie dem, der seine Stieftochter 190 mal vergewaltigt hat?
Würde es dich wirklich stören, wenn sich seine Mitgefangenen an ihm vergehen?

Wolfman-Al
28.05.2003, 14:39
Ganz genau! So ein Stück Scheiße hat es nicht besser verdient, als dass er der Reihe nach im Knast von Schwerstverbrechern druchgenommen wird!

Thundercracker
28.05.2003, 14:40
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Hast Du sie eigentlich noch alle? Du weißt aber, dass die Richter sich dem Recht und nicht der Gerechtigkeit beugen müssen? Die dürfen nicht mal eben "Daredevil" spielen, die haben die Gesetze (und Präzedenzfälle) zu befolgen. Wenn sie das nicht täten, würde ich sofort auswandern.


Und deshalb brauchen wir in sachen Vergewaltigungen, auch Gesetze wie in Texas! Und bevors losgeht, Texas ist ein demokratischer Bundesstaat der USA ! Wenn's demokratisch zugeht darf man sogar die Gaskammer, wie in Texas, für vergewaltiger reservieren!

Michael Heide
28.05.2003, 14:40
Original geschrieben von ZeroCool
Hast du wirklich Mitleid mit jemandem wie dem, der seine Stieftochter 190 mal vergewaltigt hat?Unfug. Dann würde ich ihm keine längere Haftstrafe wünschen.

[/B]Würde es dich wirklich stören, wenn sich seine Mitgefangenen an ihm vergehen? [/B]Ja. Denn wir dürfen nicht einfach willkürlich nach unserem Gutdünken bestrafen.

ZeroCool
28.05.2003, 14:47
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Unfug. Dann würde ich ihm keine längere Haftstrafe wünschen.[/B]

Das war nicht die Frage.
Du wünscht ihm eine längere Haftstrafe, aber du bringst dennoch immer noch "Gefühle" für ihn auf, weil es dich stören würde, wenn ihn seine Mitgefangenen foltern.
Und das kann ich nicht nachvollziehen....


Original geschrieben von SpiderJerusalem
Ja. Denn wir dürfen nicht einfach willkürlich nach unserem Gutdünken bestrafen. [/B]

Ja, sowas ist immer schön gesagt, und klingt auch erstmal richtig.
Aber was ist, wenns deine Freundin ist, deine Tochter ( war ja der Stieffvater )?
Und dann bekommt dieser Kerl beschissene 5 jahre!
Ob du es dann auch noch falsch finden würdest....?

Wolfman-Al
28.05.2003, 14:50
Genau das stimmt in unseren Staat nicht! Manche Leute bringen mehr Mitleid für den Täter als für das Opfer auf! Das kann ja wohl nicht angehen!

Blechreder
28.05.2003, 14:52
Original geschrieben von ZeroCool
[...] Du wünscht ihm eine längere Haftstrafe, aber du bringst dennoch immer noch "Gefühle" für ihn auf, weil es dich stören würde, wenn ihn seine Mitgefangenen foltern.
Und das kann ich nicht nachvollziehen....
Im Gegenzug kann ich nicht nachvollziehen, wie man die Menschenrechte einfach mal so vom Tisch wischen kann.

Blechreder
28.05.2003, 14:54
Original geschrieben von Wolfman-Al
Manche Leute bringen mehr Mitleid für den Täter als für das Opfer auf!
Unfug. Wem ist geholfen, wenn ein Krimineller waehrend der Verbuessung seiner Haft Opfer einer kriminellen Handlung wird?

ZeroCool
28.05.2003, 14:56
Original geschrieben von Blechreder

Im Gegenzug kann ich nicht nachvollziehen, wie man die Menschenrechte einfach mal so vom Tisch wischen kann.

Fuck off!
Wie kann man den bei so jemanden für die Menschenrechte kämpfen???
Lehn dich mal 3 Minuten zurück, und versuch dir die Qualen dieses Mädchens vorzustellen.
Und das in dem einen Fall nicht nur einmal, sondern 190 mal, über Jahre hinweg.
Dieses Mädel wird niemals ein normales Leben führen können und du denkst an die Menschenrechte des Täters?
Mir absolut unbegreiflich...


PS: Sorry, kein Angriff, aber bei so nem Thema kann ich nur emotional werden.

Blechreder
28.05.2003, 14:59
Zum Thema Menschenrechte: Wo soll die Grenze sein?
Hier wird eine "Buechse der Pandora" geoeffnet, falls diese nicht mehr universell gelten. Ganz oder gar nicht, da gibt es keine Grautoene.

Michael Heide
28.05.2003, 15:00
Original geschrieben von ZeroCool
Ja, sowas ist immer schön gesagt, und klingt auch erstmal richtig.
Aber was ist, wenns deine Freundin ist, deine Tochter ( war ja der Stieffvater )?
Und dann bekommt dieser Kerl beschissene 5 jahre!
Ob du es dann auch noch falsch finden würdest....? Ich würde es falsch finden, dass der Kerl mit nur so wenig davongekommen ist, ja. Aber Folter wäre auch in dieser Situation nicht richtig. Versteh mich nicht falsch, Mitleid ist das falsche Wort, was ich in dieser Situation empfinde. Aber man darf das Rechtssystem nicht einfach aushebeln, indem man Folter gutheißt.

Wolfman-Al schreibt:
Manche Leute bringen mehr Mitleid für den Täter als für das Opfer auf!Und manche Leute haben keine Ahnung, werfen aber trotzdem immer wieder die gleichen sinnlosen Phrasen in den Raum. Das eine hat mit dem anderen doch gar nichts zu tun! Was mit dem Opfer gemacht wurde ist unverzeihlich und lässt sich nicht wieder rückgängig machen. Allerdings auch nicht dadurch, dass man jetzt den Täter foltert.

Michael Heide
28.05.2003, 15:02
Original geschrieben von ZeroCool
bei so nem Thema kann ich nur emotional werden. Und genau das ist der Fehler. Auch in solchen Situationen muss man objektiv bleiben.

J.Felix
28.05.2003, 15:03
Original geschrieben von ZeroCool
Wie kann man den bei so jemanden für die Menschenrechte kämpfen??? Entweder gelten Menschenrechte für jeden Homo Sapiens, oder man kann sie gleich vergessen. Wer trifft denn die Entscheidung, ab wann Menschenrechte nicht mehr angewandt werden sollen? Heute foltern wir Vergewaltiger, morgen Taschendiebe und übermorgen jeden, über den wir uns gerade aufregen. Die Memnschenrechte sind ein viel zu sensibler Bereich, als das man sie in Frage stellen dürfte.
Ich verstehe die Emotionen vollkommen, (und bevor mir das jemand unterstellt: ich habe keinerlei Mitleid mit solchen Schweinen), aber gerade im hochsensiblen Justizbereich dürfen mMn Entscheidungen nicht auf Basis der Emotion gertroffen werden.

ZeroCool
28.05.2003, 15:06
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Und genau das ist der Fehler. Auch in solchen Situationen muss man objektiv bleiben.

Und genau das seh ich anders.
Man muss versuchen, sich mal in die Lage des Opfers und der ihrer Angehörigen/Bekannten zu versetzen.
Würde es einen selbst betreffen, wäre man auch emotional.
Aber wenns jemand Fremdes ist, soll man Objektiv bleiben?
Extrem scheinheilig in meinen Augen.

ZeroCool
28.05.2003, 15:11
Original geschrieben von J.Felix
Entweder gelten Menschenrechte für jeden Homo Sapiens, oder man kann sie gleich vergessen. Wer trifft denn die Entscheidung, ab wann Menschenrechte nicht mehr angewandt werden sollen? Heute foltern wir Vergewaltiger, morgen Taschendiebe und übermorgen jeden, über den wir uns gerade aufregen. Die Memnschenrechte sind ein viel zu sensibler Bereich, als das man sie in Frage stellen dürfte.

Warum ist das so schwer?
Ein Taschendieb zerstört keine Leben, ein Mörder oder Vergewaltiger schon.
Warum sollte bei so jemanden auf die Menschenrechte gepocht werden?
Wenn jemand Sadam Hussein abknallt, würdet ihr auch nicht auf dessen Menschenrechte pochen, wo ist der Unterschied?



Original geschrieben von J.Felix


Ich verstehe die Emotionen vollkommen, (und bevor mir das jemand unterstellt: ich habe keinerlei Mitleid mit solchen Schweinen), aber gerade im hochsensiblen Justizbereich dürfen mMn Entscheidungen nicht auf Basis der Emotion gertroffen werden.

Stimmt, ein Richter darf nicht zu emotional sein.
Aber völlig kalt imo auch nicht, das ist nämlich oft der Fehler in unserem Justizsystem.
Außerdem ging es ja nicht um Folter per Gesetz, sondern durch seine Mitgefangenen.

Sydney Apfelbaum
28.05.2003, 15:18
Die Aufgabe der Richter ist es aber zum Glück nicht, emotional zu handeln, sondern Urteile auf gültiger Rechtsbasis zu fällen. Über die Haftdauer kann man sicher streiten, auch die Strafminderung wegen Reue finde ich dann doch ziemlich albern. Er wusste ja sehr wohl, was er tat.
Man darf Gesetze und Urteile niemals nach der emotionalen Lage der Masse ausrichten, sonst hast du irgendwann die Todesstrafe für jedes Vergehen, bei dem die empörte Menge nur groß genug ist, und die lässt sich bekanntlich leicht motivieren (immer, wenn ich beim Fussball bin, weiß ich, wie es die Nazis an die Macht geschafft haben).

J.Felix
28.05.2003, 15:20
>>Ein Taschendieb zerstört keine Leben, ein Mörder oder Vergewaltiger schon.

Definitionssache. Dann kommen wider die Schicksale der armen Mindestrentnerin, die ohne ihre Börse die Miete nicht mehr zahlen kann etc. Du wirst keine eindeutige Definition für "zerstörtes Leben" aufstellen können.


>>Wenn jemand Sadam Hussein abknallt, würdet ihr auch nicht auf dessen Menschenrechte pochen, wo ist der Unterschied?

Doch, würde ich. selbst den Nazis bei den Nürnberger Prozessen wurde ein Verteidiger zuerkannt, sie erhielten in den Zellen ausreichende Verpflegung und durften nicht gefoltert werden etc. Einfach um zu zeigen, daß man seine Prinzipen konsequent einhält.

>>Stimmt, ein Richter darf nicht zu emotional sein.
>>Aber völlig kalt imo auch nicht, das ist nämlich oft der Fehler in unserem Justizsystem.

Zustimmung. Unser System ist nicht perfekt. Aber Grundprinzipien müssen immer eingehalten werden, bei allem Mitgefühl für die Opfer.


>>Außerdem ging es ja nicht um Folter per Gesetz, sondern durch seine Mitgefangenen
Auch wenn die Wärter zulassen, daß sich die Mithäftlinge an dem Typen vergreifen, macht sich der Staat durch Untätigkeit mitschuldig.

Michael Heide
28.05.2003, 15:23
Original geschrieben von ZeroCool
Und genau das seh ich anders.
Man muss versuchen, sich mal in die Lage des Opfers und der ihrer Angehörigen/Bekannten zu versetzen.
Würde es einen selbst betreffen, wäre man auch emotional.
Aber wenns jemand Fremdes ist, soll man Objektiv bleiben?
Extrem scheinheilig in meinen Augen.
Warum sollte bei so jemanden auf die Menschenrechte gepocht werden?Weil er trotz allem ein Mensch ist. Und ein Mensch hat diese Rechte nun einmal. End of Story.

Wenn jemand Sadam Hussein abknallt, würdet ihr auch nicht auf dessen Menschenrechte pochen, wo ist der Unterschied?Ich schon. Da gibt es keinen Unterschied. Ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch. Und egal was er tut, um das Gegenteil zu beweisen, er bleibt ein Mensch.

Stimmt, ein Richter darf nicht zu emotional sein.
Aber völlig kalt imo auch nicht, das ist nämlich oft der Fehler in unserem Justizsystem.Wenn ein Richter willkürlich Strafen auferlegt, ist er seinen Job im Nu los, und seine Urteile werden für nicht rechtskräftig erklärt. Und dann geht die Scheiße von vorne los.

Außerdem ging es ja nicht um Folter per Gesetz, sondern durch seine Mitgefangenen. Auch die darf man nicht tolerieren. Was machst Du denn bei einem Justizirrtum? Oder wenn irgendein Mädel einem Typen eins "auswischen" will und ihr Anwalt gut genug ist, dass sie damit durchkommt?
Jetzt stell Dir mal vor, einer wird unschuldig zu drei Jahren Haft wegen angeblich, aber nicht tatsächlich verübter Vergewaltigung? Der Kerl wird im Knast gefoltert, anal vergewaltigt und ich weiß nicht, was noch alles? Was sagst Du dem denn hinterher? "Sorry, da bin ich zu emotional geworden, aber versetz Dich mal in die Rolle eines Mädchens, mit dem genau das durchgezogen wurde, was Du jetzt im Knast erdulden musstest..."

ZeroCool
28.05.2003, 15:30
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Weil er trotz allem ein Mensch ist. Und ein Mensch hat diese Rechte nun einmal. End of Story.[/B]

In meinen Augen ist sowas kein Mensch.End of Story.


Original geschrieben von SpiderJerusalem

Ich schon. Da gibt es keinen Unterschied. Ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch. Und egal was er tut, um das Gegenteil zu beweisen, er bleibt ein Mensch.[/B]

Bravo, du bist zu gut für diese Welt.
Wie gesagt, ob du noch so denken würdest, wenn du selbst betroffen wärst?


Original geschrieben von SpiderJerusalem


Wenn ein Richter willkürlich Strafen auferlegt, ist er seinen Job im Nu los, und seine Urteile werden für nicht rechtskräftig erklärt. Und dann geht die Scheiße von vorne los.[/B]

Wer redet denn von willkürlich?
Man sollte das Opfer nur nicht als "Fall" ansehen, sondern auch mal menschlich denken.


Original geschrieben von SpiderJerusalem


Auch die darf man nicht tolerieren. Was machst Du denn bei einem Justizirrtum? Oder wenn irgendein Mädel einem Typen eins "auswischen" will und ihr Anwalt gut genug ist, dass sie damit durchkommt?
Jetzt stell Dir mal vor, einer wird unschuldig zu drei Jahren Haft wegen angeblich, aber nicht tatsächlich verübter Vergewaltigung? Der Kerl wird im Knast gefoltert, anal vergewaltigt und ich weiß nicht, was noch alles? Was sagst Du dem denn hinterher? "Sorry, da bin ich zu emotional geworden, aber versetz Dich mal in die Rolle eines Mädchens, mit dem genau das durchgezogen wurde, was Du jetzt im Knast erdulden musstest..." [/B]

Ja, der Justizirrtum, die typische Argumentation bei sowas.
Genau das könnte man aber auch bei deiner längeren Haftstrafe anwenden, von daher nicht ganz überzeugend.

ZeroCool
28.05.2003, 15:32
Original geschrieben von J.Felix
>>Ein Taschendieb zerstört keine Leben, ein Mörder oder Vergewaltiger schon.

Definitionssache. Dann kommen wider die Schicksale der armen Mindestrentnerin, die ohne ihre Börse die Miete nicht mehr zahlen kann etc. Du wirst keine eindeutige Definition für "zerstörtes Leben" aufstellen können.


Die Rentnerin wird sicher große Probleme bekommen, und auch leiden, aber unter "Leben zerstören" versteh ich dann doch was anderes...
In einem halben Jahr wird die Rentnerin mit großer Wahrscheinlichkeit wieder normal weiterleben, das Vergewaltigungsopfer wohl kaum.

Wolfman-Al
28.05.2003, 15:33
Ich sehe das so: Mit so einer abscheulichen Tat hat man sich seine Menschenrechte verscherzt. So jemanden kann ich beim besten Willen nicht mehr als menschliches Wesen bezeichen. Das ist ein krankes Tier für das Einschläfern noch zu gnädig ist. And thats the Bottomline cus Wolfman sez so!

ZeroCool
28.05.2003, 15:37
Einen Hund schläfert man ein, wenn der jemanden beißt...
Obwohl es da an der Erziehung des Menschens liegt, das Tier eigentlich unschuldig ist.
Aber bei einem Menschen, der genau weiß, was er macht, pocht man auf die Menschenrechte.
Wie gesagt, mir unbegreiflich...

Csar
28.05.2003, 15:38
Original geschrieben von Blechreder

Lies dir das bitte noch mal durch.
Die Untermenschen haben das ja verdient? :wuerg:
Um es dir nochmal zu verdeutlichen: Wenn ein Kerl an die 190 mal (denk mal nach wieviel das eigentlich ist!!) die Stieftochter vergewaltigt, dann in den Knast kommt und dort von Mitgefangenen verprügelt und gefoltert wird, die ebenfalls nur Abscheu empfinden, ist das für dich "erschreckend" und "furchtbar"?
Was hat denn deiner Meinung nach so ein Vergewaltiger verdient? Behandlung mit Samthandschuhen in einem Staatsgefängnis? Also wirklich, für solche Leute irgendeinen Funken Mitleid zu empfinden, grenzt an Beleidigung des Opfers.
Jetzt verstanden?

Original geschrieben von SpiderJerusalem
Hast Du sie eigentlich noch alle? Du weißt aber, dass die Richter sich dem Recht und nicht der Gerechtigkeit beugen müssen? Die dürfen nicht mal eben "Daredevil" spielen, die haben die Gesetze (und Präzedenzfälle) zu befolgen. Wenn sie das nicht täten, würde ich sofort auswandern.[/B]
Doch, sie müssen sich dem recht beugen, na und? Gibt es da nicht vielleicht eine höhere Strafe die über 3-5 Jahre Haft hinausgeht? Als Richter würd ich da Höchststrafe verhängen, verdammt!! Diese Deppen verharmlosen das ganze mit ihren lächerlichen Schuldsprüchen doch nur!!

Original geschrieben von SpiderJerusalem
:eek: Sorry, aber wer so etwas schreibt, sollte eigentlich gesperrt werden.
Dann bitte, werd ich halt gesperrt, wenn ich mich eher für das Opfer einsetze und mir die Rechte des Täters egal sind.
:mad:

Csar
28.05.2003, 15:44
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Weil er trotz allem ein Mensch ist. Und ein Mensch hat diese Rechte nun einmal. End of Story.[/B]
Mörder und Vergewaltiger von Kindern haben in meinen Augen keinerlei Rechte verdient.

Original geschrieben von SpiderJerusalem
Ich schon. Da gibt es keinen Unterschied. Ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch. Und egal was er tut, um das Gegenteil zu beweisen, er bleibt ein Mensch. [/B]
Hab ich das richtig verstanden? Wenn jemand Hussein abknallen würde, würdest du auf die Menschenrechte pochen und diese Tat verurteilen? Kennst du das Wörtchen "Realitätsverlust"?

Michael Heide
28.05.2003, 15:45
Original geschrieben von ZeroCool
In meinen Augen ist sowas kein Mensch.End of Story.Da Du aber nichts zu sagen hast, können wir uns alles weitere schenken. Denn er ist ein Mensch. Da läuft kein mystischer Prozess ab, der ihn zum Vampir werden lässt oder so etwas. Er ist und bleibt ein Mensch. Auch vor dem Gesetz. Und deswegen hat er Menschenrechte.

Bravo, du bist zu gut für diese Welt.Oder Du nicht gut genug. Im Ernst, das grenzt ja schon an Hajos "Gutmensch"-Totschlagargument.

Wie gesagt, ob du noch so denken würdest, wenn du selbst betroffen wärst?Würde ich wahrscheinlich nicht, tut aber nichts zur Sache. Denn Subjektivität ändert nichts an Tatsachen.

Wer redet denn von willkürlich?
Man sollte das Opfer nur nicht als "Fall" ansehen, sondern auch mal menschlich denken.Da sage ich ja auch gar nichts gegen. Allerdings muss man trotzdem objektiv bleiben.

Ja, der Justizirrtum, die typische Argumentation bei sowas.Und auch hier scheint schon wieder Hajo-Argumentation durch. Ich liefere immerhin Argumente. Du hingegen nur heiße Luft, Subjektive Emotionalität und Stammtischphrasen.

Genau das könnte man aber auch bei deiner längeren Haftstrafe anwenden, von daher nicht ganz überzeugend. Du siehst keinen Unterschied zwischen einer jahrelangen Hafstrafe und körperlicher Folter?

Michael Heide
28.05.2003, 15:48
Original geschrieben von Wolfman-Al
Ich sehe das so: Mit so einer abscheulichen Tat hat man sich seine Menschenrechte verscherzt. [...] And thats the Bottomline cus Wolfman sez so! Ich sehe das so: Ich bin der beste Mensch der Welt und deshalb sollte mir jeder 50% seines Besitzes abtreten. Wow. Tut das was zur Sache?

Michael Heide
28.05.2003, 15:50
Original geschrieben von ZeroCool
Einen Hund schläfert man ein, wenn der jemanden beißt...Ein Mensch ist kein Hund.

Michael Heide
28.05.2003, 15:54
Original geschrieben von Csar
Um es dir nochmal zu verdeutlichen: Wenn ein Kerl an die 190 mal (denk mal nach wieviel das eigentlich ist!!) die Stieftochter vergewaltigt, dann in den Knast kommt und dort von Mitgefangenen verprügelt und gefoltert wird, die ebenfalls nur Abscheu empfinden, ist das für dich "erschreckend" und "furchtbar"? Ja. Denn das ist Folter immer. Selbst bei einem Vergewaltiger.

Was hat denn deiner Meinung nach so ein Vergewaltiger verdient?Lebenslange Haft, um Menschen vor ihm zu bewahren. Gleichzeitig allerdings Wahrung der Menschenrechte.
Also wirklich, für solche Leute irgendeinen Funken Mitleid zu empfinden, grenzt an Beleidigung des Opfers.
Jetzt verstanden? Ja, aber Du nicht. Denn das hat nichts mit Mitleid zu tun. Dadurch, dass der Täter zum Opfer wird, wird die eigentliche Tat nicht ungeschehen gemacht.

Doch, sie müssen sich dem recht beugen, na und? Gibt es da nicht vielleicht eine höhere Strafe die über 3-5 Jahre Haft hinausgeht?Kommt darauf an. Wenn der Staatsanwalt wie im vorliegenden Fall nur 4 Jahre fordert...

Dann bitte, werd ich halt gesperrt, wenn ich mich eher für das Opfer einsetze und mir die Rechte des Täters egal sind.
:mad: Täter und Opfer haben nach der Tat nichts mehr miteinander zu tun. Inwieweit setzt Du Dich denn für das Opfer ein, indem Du ein weiteres Opfer kreierst?

Michael Heide
28.05.2003, 15:57
Original geschrieben von Csar
Hab ich das richtig verstanden? Wenn jemand Hussein abknallen würde, würdest du auf die Menschenrechte pochen und diese Tat verurteilen? Kennst du das Wörtchen "Realitätsverlust"? Ja. Du anscheinend nicht. Denk doch mal bitte darüber nach, was Du hier für einen Schwachsinn schreibst.

Mörder und Vergewaltiger von Kindern haben in meinen Augen keinerlei Rechte verdient. :muede: Nee, hab keine Lust mehr. Ohne Argumente macht das Diskutieren keinen Spaß.

ZeroCool
28.05.2003, 15:58
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Da Du aber nichts zu sagen hast, können wir uns alles weitere schenken. Denn er ist ein Mensch. Da läuft kein mystischer Prozess ab, der ihn zum Vampir werden lässt oder so etwas
Er ist und bleibt ein Mensch. Auch vor dem Gesetz. Und deswegen hat er Menschenrechte..[/B]


Wir diskutieren,oder?
Also gehe ich von meiner Sichtweise aus, nicht von der Gesetzlage.
Ansonsten wäre jede Diskussion überflüssig und wir können das Thema beenden.



Original geschrieben von SpiderJerusalem
Oder Du nicht gut genug. Im Ernst, das grenzt ja schon an Hajos "Gutmensch"-Totschlagargument. [/B]

Ich schätze, hier wäre ich sogar mit Hajo einer Meinung und hätte kein Problem damit.



Original geschrieben von SpiderJerusalem

Würde ich wahrscheinlich nicht, tut aber nichts zur Sache. Denn Subjektivität ändert nichts an Tatsachen.
Da sage ich ja auch gar nichts gegen. Allerdings muss man trotzdem objektiv bleiben. [/B]

Wie gesagt, verdammte Scheinheiligkeit.
Wenns mich betrifft, werd ich emotional, aber wenn es nur irgend son Mädel ist....


Original geschrieben von SpiderJerusalem

Und auch hier scheint schon wieder Hajo-Argumentation durch. Ich liefere immerhin Argumente. Du hingegen nur heiße Luft, Subjektive Emotionalität und Stammtischphrasen. [/B]

Danke.
Ansichtssache, ich sehe das nicht als Stammtischphrasen, aber nun gut....
Ich nenne sowas Menschlichkeit, wenn ich das Opfer sehe, und mir der Täter dabei völlig egal wird...



Original geschrieben von SpiderJerusalem

Du siehst keinen Unterschied zwischen einer jahrelangen Hafstrafe und körperlicher Folter? [/B]

Natürlich, aber nicht in er Argumenatation des "Justizirrtums".Man kann doch nicht einen Möglichen Irrtum als Begründung gegen eine Strafe vorbringen.
Dann dürfte man niemanden mehr verurteilen, denn es könnte imme rein Irrtum sein.

ZeroCool
28.05.2003, 16:05
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Ein Mensch ist kein Hund.

Auf der einen Seite hab ich einen Hund.
Er wird dich nicht aus Böswilligkeit beißen, oder weil er davon einen persönlichen Vorteil hat.
Entweder beißt er dich aus Angst, Notwehr oder weil man es ihm antrainiert hat.

Auf der anderen Seite steht der Mensch, er vergewaltigt, weiß genau welchen Schaden er damit anrichtet, weiß, was für Folgen das hat.
Aber er macht es dennoch, aus reinem Egoismus.

Stimmt, hast Recht, ein Mensch ist kein Hund, der Hund ist in diesem Fall tausendmal mehr wert als der dieser "Mensch"...

Csar
28.05.2003, 16:15
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Ja. Denn das ist Folter immer. Selbst bei einem Vergewaltiger.[/B] Schon, aber wenn ein Mörder oder ein Vergewaltiger gefoltert wird, isses mir egal. Hat sich das selbst zuzuschreiben.

Original geschrieben von SpiderJerusalem
Lebenslange Haft, um Menschen vor ihm zu bewahren. [/B] Leider ist das in Staaten mit konfusen Rechtssystemen unmöglich.

Original geschrieben von SpiderJerusalem
Ja, aber Du nicht. Denn das hat nichts mit Mitleid zu tun. Dadurch, dass der Täter zum Opfer wird, wird die eigentliche Tat nicht ungeschehen gemacht.
Fühlst du dich eigentlich immer angesprochen? Damit war der Kollege Blechreder gemeint.
Nein, die Tat wird nicht ungeschehen gemacht, aber wer würde ersthaft einschreiten, wenn ein Vergewaltiger verprügelt wird?!
Ich auf keinen Fall.

Original geschrieben von SpiderJerusalem
Täter und Opfer haben nach der Tat nichts mehr miteinander zu tun. Inwieweit setzt Du Dich denn für das Opfer ein, indem Du ein weiteres Opfer kreierst?
Achso, sie haben ja nichts mehr miteinander zu tun. In was für einer Welt lebst du? Nach drei Jahren sind diese "Menschen" wieder draussen. Nur eine Frage der Zeit bis sie anderen oder demselben Opfer wieder nähern....

Original geschrieben von SpiderJerusalem
Ja. Du anscheinend nicht. Denk doch mal bitte darüber nach, was Du hier für einen Schwachsinn schreibst.
:muede: Nee, hab keine Lust mehr. Ohne Argumente macht das Diskutieren keinen Spaß. Einfach nur lächerlich, dieses Statement. Zuerst nur geistigen Durchfall (© MH) produzieren und wenn jemand reagiert, zieht man sich wie ein beleidigtes Kind in die Höhle zurück. Jaja, so is das eben.... :rolleyes:

Superphil
28.05.2003, 16:44
Original geschrieben von Csar
Schon, aber wenn ein Mörder oder ein Vergewaltiger gefoltert wird, isses mir egal. Hat sich das selbst zuzuschreiben.

und wo ziehst du die grenze? ist es bei einem dieb auch noch egal?

warum ist ein verbrechen plötzlich vertretbar? nur weil das opfer früher mal ein verbrecher war?

dann könnte man ja auch die totesstraffe für mörder einführen. :rolleyes:

Blechreder
28.05.2003, 17:00
Original geschrieben von Csar

Um es dir nochmal zu verdeutlichen: Wenn ein Kerl an die 190 mal (denk mal nach wieviel das eigentlich ist!!) die Stieftochter vergewaltigt, dann in den Knast kommt und dort von Mitgefangenen verprügelt und gefoltert wird, die ebenfalls nur Abscheu empfinden, ist das für dich "erschreckend" und "furchtbar"?
Habe ich das irgendwo geschrieben? Aber falls du mich das jetzt fragen wolltest: Ja, Folter ist fuer mich in jedem Fall "erschreckend" und "furchtbar" - genauso wie das Befuerworten von Folter.

Was hat denn deiner Meinung nach so ein Vergewaltiger verdient?
Verurteilung in einem rechtsstaatlichen Verfahren, so wie jeder Mensch, der einer Straftat verdaechtigt wird.

Also wirklich, für solche Leute irgendeinen Funken Mitleid zu empfinden, grenzt an Beleidigung des Opfers.
Ich halte ja das Verlangen nach Rache fuer eines der archaischsten Grundgefuehle der Menschheit. Nur ist es eine der groessten zivilisatorischen Leistungen, das sich grosse Teile der Menschheit darauf geeinigt haben, ihre Gesellschaft nicht auf solchen Gefuehlen aufzubauen.

Du hast z.B. hier eine Straftat (Folter) gutgeheissen, was ebenfalls eine Straftat ist: Sollte ich mich jetzt dafuer aussprechen, das dich jeder nach einer evtl. erfolgten Verurteilung vertrimmen darf. (Rhetorische Fragen benoetigen keine Antworten).

PS: Ich bin nicht dein "Kollege". Das wuesste ich.

Blechreder
28.05.2003, 17:14
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Da Du aber nichts zu sagen hast, können wir uns alles weitere schenken. Denn er ist ein Mensch. Da läuft kein mystischer Prozess ab, der ihn zum Vampir werden lässt oder so etwas. Er ist und bleibt ein Mensch.
In der Berichterstattung und den Diskussionen ueber solche Faelle wird aber alles Moegliche versucht, ihn vor aller Augen seiner Menschlichkeit zu entkleiden, da ist der Taeter dann "ein Stueck Scheisse", "kein Mensch", "ein Schwein", "ein krankes Tier". Alles Beispiele aus diesem Thread, selbst meinem provozierend eingeworfenem "Untermenschen" hat niemand wiedersprochen, was mich doch ganz schoen entsetzt.
Positiv gesehen heisst das, dass Achtung vor den Menschenrechten i.A. so tief verankert ist, das jemand erst von seiner Menschlichkeit befreit werden muss, um diese zu missachten. Negativ betrachtet zeigt sich, dass manche Menschen dazu bereit sind. :err:
Dazu sollte man mal einen Psychologen befragen...

Thundercracker
28.05.2003, 17:26
Original geschrieben von Blechreder


Dazu sollte man mal einen Psychologen befragen...

Leider postet postet Klausi ja im CF nicht mehr....

Torsten B. Abel
28.05.2003, 18:15
Original geschrieben von ZeroCool
**** off!
Wie kann man den bei so jemanden für die Menschenrechte kämpfen???

Du sagst es! Tod den Terroristen! (http://www.themercury.news.com.au/common/story_page/0,5936,6494000%255E401,00.html) :twist:



In meinen Augen ist sowas kein Mensch.End of Story.

Ich plädiere für eine Änderung des Grundgesetzes. Streicht den Satz "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Braucht eh kein Mensch. :twist:



Bravo, du bist zu gut für diese Welt.
Wie gesagt, ob du noch so denken würdest, wenn du selbst betroffen wärst?

Abschaffung der Befangenheitsklausel, wunderbar... :top:



Ja, der Justizirrtum, die typische Argumentation bei sowas.
Genau das könnte man aber auch bei deiner längeren Haftstrafe anwenden, von daher nicht ganz überzeugend.

Wunderbar! Lieber unschuldig hingerichtet als jahrelang unschuldig im Knast! Das Leben ist eh verwirkt, also kann einem das auch egal sein.

Du gefällst mir. Hast wunderbare Ideen, um unseren Rechtsstaat endlich menschenwürdiger zu machen. :top:



Original geschrieben von Csar
Schon, aber wenn ein Mörder oder ein Vergewaltiger gefoltert wird, isses mir egal. Hat sich das selbst zuzuschreiben.

Frauen sind doch auch selbst schuld, wenn sie vergewaltigt werden, brauchen sich ja nicht so aufreizend anzuziehen... oder wie? :kratz:

ZeroCool
28.05.2003, 18:26
Was willst du denn jetzt?
Dich mal wieder nur wichtig machen?
Nicht einer deiner Beiträge ist ernstzunehmend, dreh den Leuten nicht das Wort im Mund rum....
Kannst du ein ernstes Thema auch mal als solches behandeln?

ZeroCool
28.05.2003, 18:28
Original geschrieben von Blechreder

In der Berichterstattung und den Diskussionen ueber solche Faelle wird aber alles Moegliche versucht, ihn vor aller Augen seiner Menschlichkeit zu entkleiden, da ist der Taeter dann "ein Stueck Scheisse", "kein Mensch", "ein Schwein", "ein krankes Tier". Alles Beispiele aus diesem Thread, selbst meinem provozierend eingeworfenem "Untermenschen" hat niemand wiedersprochen, was mich doch ganz schoen entsetzt.


Brauche ich wirklich eine Bild- Berichterstattung, um jemanden "seiner Menschlichkeit zu entkleiden", der jemanden 190mal vergewaltigt hat?
Ich denke nicht....

ZeroCool
28.05.2003, 18:32
Original geschrieben von Superphil



dann könnte man ja auch die totesstraffe für mörder einführen. :rolleyes:

Okay.
Einverstanden.
Warum das Leben von jemanden schonen, der das eines anderen aus niederen Gründen ausgelöscht hat?
Nur weil er als "Mensch" geboren" wurde?

Torsten B. Abel
28.05.2003, 18:32
Original geschrieben von ZeroCool
Was willst du denn jetzt?
Dich mal wieder nur wichtig machen?
Nicht einer deiner Beiträge ist ernstzunehmend, dreh den Leuten nicht das Wort im Mund rum....
Kannst du ein ernstes Thema auch mal als solches behandeln?

Zynismus ist dir ein Fremdwort, 'aight?

ZeroCool
28.05.2003, 18:35
Original geschrieben von Torsten B Abel


Zynismus ist dir ein Fremdwort, 'aight?

Ganz im Gegenteil, dürftest du wissen.
Kein Grund, bei so einem Thema Aussagen auf so schwachsinnige Weise zu verdrehen.

Torsten B. Abel
28.05.2003, 18:51
Du hast einem Vergewaltiger seine Menschenrechte abgesprochen und damit Artikel 1, Absatz 1 des Grundgesetzes für ungültig erklärt. Was gibt es da zu verdrehen?

ZeroCool
28.05.2003, 19:10
Richtig, hab ich.
Stehe ich auch weiter zu.
Und was hast du daraus gemacht?

kylennep
28.05.2003, 19:25
Vergewaltigung ist so ziemlich das schlimmste Verbrechen zwischen zwei Menschen überhaupt. Und daher muss es auch mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werden. Aber was soll zB eine Zwangskastration bringen ? Zum Vergewaltigen braucht man keinen Penis :dagegen:

Und Lebenslang wegsperren ist doch auch nicht das wahre. Jedenfalls nicht bei einem einmaliger Starftat. Wenn jemand einmal im Leben einen Mordsfehler begangen hat, so muss man ihm auch die Gelegenheit auf Sühne geben.....

Nur bei Wiederholungstätern würde ich auf wegsperren-bis-zu-alt zum-bewegen plädieren

Csar
28.05.2003, 19:44
Original geschrieben von Torsten B Abel
Frauen sind doch auch selbst schuld, wenn sie vergewaltigt werden, brauchen sich ja nicht so aufreizend anzuziehen... oder wie? :kratz: :asdf: :muede: :tba: :rakete:
Spar dir diesen Blödsinn, BITTE!!

Original geschrieben von Blechreder
PS: Ich bin nicht dein "Kollege". Das wuesste ich.
Pardon, meine Person wollte seine Majestät nicht beleidigen.
:o

Michael Heide
28.05.2003, 19:44
Original geschrieben von ZeroCool
Warum das Leben von jemanden schonen, der das eines anderen aus niederen Gründen ausgelöscht hat?
Nur weil er als "Mensch" geboren" wurde? Ganz genau aus diesem Grunde.

Clint Barton
28.05.2003, 19:45
@all: Beruhigt euch mal wieder etwas. :)

Zum Thema:

Die richterlichen Entscheidungen sind ohne Zweifel mehr als lächerlich und peinlich.
Der Typ gehört lebenslang hinter Gitter, ohne Chance auf Bewährung, Freigang nur unter strengster Bewachung (nicht: "Und du kommst heut' Abend auch wieder, oder?).

Der Mann hat in meinen Augen auch jeden Respekt verloren. Mit den Menschenrechten ist das so eine Sache - verdient hätte er sie nicht (genausowenig wie Drecksmonster der Sparte Hitler oder Milosevic), aber er hat sie.
Klar, würde der Typ leiden, wenn er von den Mitgefangenen malträtiert würde (und verdient hätte er es), aber wäre es nciht eine viel grössere Folter, ihn einfach zu ignorieren, wie den Dreck zu behandeln, der er ist? Keine Kommunikation etc.?

Da ich nicht glaube, daß solche Leute geheilt werden können, würde wohl weder eine Therapie noch eine Folter etwas bewerkstelligen. daß es bei im *klick* macht und er wieder richtig in der Birne wäre.

Leider kommen solche Schweine aber immer wieder viel zu gut weg, auch bei der Mißhandlung von Tieren. Hier könnte man wirklich ordetliche Strafen verhängen, doch die Leute kommen immer mit "Peanuts" davon, weil Tiere ja nichts wert sind...

Michael Heide
28.05.2003, 19:46
.......

ZeroCool
28.05.2003, 19:50
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Ganz genau aus diesem Grunde.

Ich kann Morden und Vergewaltigen wie ich will, meine Würde und meine Rechte behalt ich dennoch.
Warum?
Na, weil ich zufällig als Mensch geboren bin.
Spitzen Argumentation! :top:

Sorry, für mich bedeutet "Menschlich sein" etwas mehr, als nur als Homo Sapiens geboren zu sein...

Csar
28.05.2003, 19:55
@SpiderJ: Wieso hast du denn jetzt so schnell editiert, bevor ich darauf antworten konnte? Vielleicht, weil du wieder gemerkt hast, dass deine Gegenargumente nur Blödsinn sind und aus Wort-Verdrehungen bestehen?

kylennep
28.05.2003, 20:21
Original geschrieben von ZeroCool
Sorry, für mich bedeutet "Menschlich sein" etwas mehr, als nur als Homo Sapiens geboren zu sein...

Das ist eben die Frage......kann man sich "Mensch-sein" verdienen bzw. verderben ???

Und wird jeder Mensch als Mensch geboren und durch die Gesellschaft verdorben (Rousseau), oder wird man verdorben geboren und durch die Gesellschaft allenfalls im Zaum gehalten (Hobbes) ?

Blechreder
28.05.2003, 21:14
Original geschrieben von ZeroCool
Brauche ich wirklich eine Bild- Berichterstattung, um jemanden "seiner Menschlichkeit zu entkleiden", der jemanden 190mal vergewaltigt hat?
Ich denke nicht....
Das glaube ich dir sogar:

Original geschrieben von ZeroCool
In meinen Augen ist sowas kein Mensch.End of Story."
weshalb ich "Berichterstattung" und "Diskussionen" erwaehnte.

Blechreder
28.05.2003, 21:18
Original geschrieben von kylennep
[...] kann man sich "Mensch-sein" verdienen bzw. verderben? [...]
Grundsaetzlich besteht nach meinem Verstaendnis zwischen "Mensch-sein" und "menschlich-sein" noch ein Unterschied: Ersteres ist "Geburtsrecht", letzteres eine Form von "Gegenseitiger-Ruecksichtnahme"...

Der nette Mann
28.05.2003, 21:19
Natürlich wird jeder mensch gleich geboren, und jedes leben kostbar. Aber ich bin der meinung, das man die Menschenrechte (wie jedes recht) verlieren kann. punkt. Außerdem: wo liegt das problem? die leute wissen ja, was auf sie zukommt. niemand zwingt sie, leute zu vergewaltigen/quälen/töten.

ZeroCool
28.05.2003, 21:23
Original geschrieben von Blechreder

Das glaube ich dir sogar:

weshalb ich "Berichterstattung" und "Diskussionen" erwaehnte.

Kann dir grade nicht ganz folgen,was meinst du?
Das "End of Story"?
War nur eine Reaktion auf Spider´s "End of Story."

Blechreder
28.05.2003, 21:25
Original geschrieben von Der nette Mann
Aber ich bin der meinung, das man die Menschenrechte (wie jedes recht) verlieren kann.
Interessant: Erklaere doch mal bitte, welches Menschenrecht man "(wie jedes recht)" verlieren kann und wo das kodifiziert ist.

Blechreder
28.05.2003, 21:28
Original geschrieben von ZeroCool
Kann dir grade nicht ganz folgen,was meinst du?
Das "End of Story"?
Nein, das "In meinen Augen ist sowas kein Mensch".
Ich gehe einfach mal nicht davon aus, dass du vor solchen Statements die BILD befragen musst, da ich von dir schon sehr intelligente Posts gelesen habe. Deshalb bin ich ja auch so irritiert (bei H.F.B. oder T.B.A. haette ich groszzuegig weietergeblaettert.)

Der nette Mann
28.05.2003, 21:29
recht auf leben z.B., indem mann dieses recht durch seine taten missachtet hat

ZeroCool
28.05.2003, 21:30
Original geschrieben von Der nette Mann
Natürlich wird jeder mensch gleich geboren, und jedes leben kostbar. Aber ich bin der meinung, das man die Menschenrechte (wie jedes recht) verlieren kann. punkt. Außerdem: wo liegt das problem? die leute wissen ja, was auf sie zukommt. niemand zwingt sie, leute zu vergewaltigen/quälen/töten.

Word!
BTW, ist das Recht auf Freiheit auch ein Menschenrecht.
Das verliert man in gewissen Sinne auch.

Blechreder
28.05.2003, 21:31
r
Original geschrieben von Der nette Mann
recht auf leben z.B., indem mann dieses recht durch seine taten missachtet hat
Beantworte bitte noch den zweite Teil meiner Frage ...

ZeroCool
28.05.2003, 21:36
Original geschrieben von Blechreder

Nein, das "In meinen Augen ist sowas kein Mensch".
Ich gehe einfach mal nicht davon aus, dass du vor solchen Statements die BILD befragen musst, da ich von dir schon sehr intelligente Posts gelesen habe. Deshalb bin ich ja auch so irritiert (bei H.F.B. oder T.B.A. haette ich groszzuegig weietergeblaettert.)

Nein, bin ganz sicher kein Bild-Leser.:)
Ist ganz einfach meine emotionale, aber auch ( für mich ) logisch begründbare Meinung.

Wer das Leben eines anderen Menschen zerstört, muss damit klar kommen, wenn seines dann auch zerstört wird.
Ein Tier kann die Folgen seines Handelns nicht abschätzen.
Ein Kind auch nicht.
Ein geistig völlig Verwirrter wohl auch nicht.
Der/die Vergewaltiger hier aber schon, und ich sehe nicht ein, warum diese Menschen in irgendeiner Weise geschützt werden müssen.
Das ist für mich ein Schlag ins Gesicht der Opfer.
Ganz zu schweigen davon, das jemand der 190mal vergewaltigt hat, nach 5 Jahren Kuschelknast mit großer Wahrscheinlichkeit weitermachen wird...

Der nette Mann
28.05.2003, 21:44
Original geschrieben von Blechreder
und wo das kodifiziert ist.
Sollte eigentlich selbstverständlich sein. ich nehm gern anderen Kindern ihren lutscher weg, dann sollte ich mich nicht wundern wenn mir jemand aus rache auch einmal den lutscher wegnimmt

ZeroCool
28.05.2003, 21:46
@ Blechredner
Muss nochmal auf deinen Vergleich mit Hajo eingehen. :)

Hajo ist in erster Linie Egoist, manchmal erscheint es, als wären ihm alle anderen Menschen egal, hauptsache er bekommt beheizte Autobahnen und billigen Sprit.
Auch wenn ich hier eine etwas radikale Meinung vertrete, denke ich nicht, das man das vergleichen kann.
Denn mir sind Menschen eben nicht egal, und genau deswegen vertrete ich diese Meinung hier.
Nur ich unterscheide zwischen Schuldigen und Unschuldigen.
Ich versuche mir vorzustellen, welche Qualen so ein Mädel durchmachen muss, und wenn ich das tue, kann ich danach unmöglich an die Rechte des Täters denken.
Das würde meiner kompletten Lebenseinstellung widersprechen ( Hat also nix mit der Meinungsmache der Bild zu tun ;) ).

J.Felix
28.05.2003, 21:47
@Zero & netter Mann: Eure Auffassung von Gerechtigkeit ist also "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ?

kylennep
28.05.2003, 21:50
Dann müsste man die Täter ja auch vergewaltigen.....:rolleyes:

ZeroCool
28.05.2003, 21:50
Original geschrieben von J.Felix
@Zero & netter Mann: Eure Auffassung von Gerechtigkeit ist also "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ?

Nicht zwingend, wobei es bei Mord und Vergewaltigung ( was für mich auch eine Art von Mord ist ), nahe dran kommt.
Jedenfalls würde ich bestimmt kein Mitleid bekommen, wenn ein Vergewaltiger im Knast misshandelt wird, und darum ging es ja ursprünglich mal.

J.Felix
28.05.2003, 21:58
Original geschrieben von ZeroCool
Jedenfalls würde ich bestimmt kein Mitleid bekommen, wenn ein Vergewaltiger im Knast misshandelt wird, und darum ging es ja ursprünglich mal. Ging es das? Nein, Spider oder ich oder sonstjemand plädierten die Einhaltung der grundlegenden Menschenrechte (also inkl. dem Recht auf Unversehrtheit der Person) auch für Schwerverbrecher. Du hast uns unterstellt, das wäre als Mitleid für den Täter auszulegen, was ich aber gänzlich abstreite. ch fordere die härtest mögliche Strafe für solche Täter, aber im Rahmen unserer Gesetze und rechtstaatlichen Prinzipien. Das ist alles.

Blechreder
28.05.2003, 22:04
Original geschrieben von Clint Barton
Zum Thema:
Die richterlichen Entscheidungen sind ohne Zweifel mehr als lächerlich und peinlich.
Sie beruhen allerdings auf der aktuell gueltigen Gesetzeslage und orientieren sich an den Antraegen der Verteidigung, solange das gerechtfertig ist.
Richterschelte ist i.A. einfach nur billg...

Blechreder
28.05.2003, 22:06
Original geschrieben von Der nette Mann
Sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Die Rechtssprechung bewegt sich gluecklicherweise auf einem etwas hoeheren Niveau als dem Rachegedanken.

kylennep
28.05.2003, 22:06
Naja, es geht ja nicht um das gestzl. geforderte Strafmaß, sondern um die individuelle Auslegung dewr Richter afaik :confused:

Blechreder
28.05.2003, 22:09
Ein Richter benoetigt allerdings eine sehr gute Begruendung, wenn er uber den Antrag der Anklage hinausgeht. Gerade bei Ersttaetern ist das so gut wie unmoeglich.
Und ein Gestaendnis wird in jedem Verfahren als strafmildernd gwertet...

ZeroCool
28.05.2003, 22:09
Original geschrieben von J.Felix
Ging es das? Nein, Spider oder ich oder sonstjemand plädierten die Einhaltung der grundlegenden Menschenrechte (also inkl. dem Recht auf Unversehrtheit der Person) auch für Schwerverbrecher. Du hast uns unterstellt, das wäre als Mitleid für den Täter auszulegen, was ich aber gänzlich abstreite. ch fordere die härtest mögliche Strafe für solche Täter, aber im Rahmen unserer Gesetze und rechtstaatlichen Prinzipien. Das ist alles.

Ich denke schon ( unterstellt hab ich gar nichts ), das man eine Art von Mitleid aufbringen muss, um für die Rechte von so jemandem zu kämpfen, aber okay...

Du gehst strikt nach den Gesetzen, ich gehe nach meinem eigenen Denken und Fühlen.
Und da sind mir die Rechte, und auch die Qualen dieser Täter völlig egal.

Blechreder
28.05.2003, 22:12
Original geschrieben von ZeroCool
@ Blechredner
Muss nochmal auf deinen Vergleich mit Hajo eingehen. :)

Hajo ist in erster Linie Egoist
Darueber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren, H.F.B. ist in meinen Augen ein sehr konsequenter Provokateur (oder er lebt in einem Paralleluniversum).
Jedenfalls NJiemand den man ernst nehmen sollte (es sei den um Spass zu haben...)

ZeroCool
28.05.2003, 22:12
Original geschrieben von Blechreder

Sie beruhen allerdings auf der aktuell gueltigen Gesetzeslage und orientieren sich an den Antraegen der Verteidigung, solange das gerechtfertig ist.
Richterschelte ist i.A. einfach nur billg...

Egal ob es jetzt ein Fehler des Richters oder des Staatsanwaltes gewesen ist, die Gesetzeslage hätte auf jeden Fall mehr zugelassen.
Und wenn du das billig findest, wem gibst du denn dann die Schuld?
Denn das dies Urteil zu milde ist, denkst du doch auch,oder?

ZeroCool
28.05.2003, 22:16
Original geschrieben von Blechreder

Darueber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren, H.F.B. ist in meinen Augen ein sehr konsequenter Provokateur (oder er lebt in einem Paralleluniversum).
Jedenfalls NJiemand den man ernst nehmen sollte (es sei den um Spass zu haben...)

Sehe ich genauso, deswegen möchte ich auch nicht mit ihm verglichen werden. ;)

Blechreder
28.05.2003, 22:22
Ich habe dich ja auch eindeutig von von H.F.B. und T.B.A. abgegrenzt, indem ich dich nicht ignoriert habe...
Aber jetzt back to topic...

Blechreder
28.05.2003, 22:34
Original geschrieben von ZeroCool
Nein, bin ganz sicher kein Bild-Leser.:)
Deshalb nehme ich dich ja auch ernst :;

Original geschrieben von ZeroCool
Ist ganz einfach meine emotionale, aber auch ( für mich ) logisch begründbare Meinung.
Dann begruende doch bitte mal logisch anhand der geltenden Gesetze - evtl. kannst du dich danach in eine Richter hineinversetzen. Der kann sich glucklicherweise nicht auf das "gesunde Volksempfinden" zurueckziehen.

Original geschrieben von ZeroCool
Ganz zu schweigen davon, das jemand der 190mal vergewaltigt hat, nach 5 Jahren Kuschelknast mit großer Wahrscheinlichkeit weitermachen wird...
Du weisst genau, wie die Rueckfallquoten fuer Sexualstraftaeter aussehen? IIRC sind die vergleichsweies niedrig...
Und "5 Jahre Kuschelknast" widersprechen den befuerworteten Folterungen...

Csar
28.05.2003, 22:38
Original geschrieben von ZeroCool
Wer das Leben eines anderen Menschen zerstört, muss damit klar kommen, wenn seines dann auch zerstört wird.
Ein Tier kann die Folgen seines Handelns nicht abschätzen.
Ein Kind auch nicht.
Ein geistig völlig Verwirrter wohl auch nicht.
Der/die Vergewaltiger hier aber schon, und ich sehe nicht ein, warum diese Menschen in irgendeiner Weise geschützt werden müssen.
Das ist für mich ein Schlag ins Gesicht der Opfer.
Ich glaub besser kann man es nicht ausdrücken!!

ZeroCool
28.05.2003, 22:47
Original geschrieben von Blechreder

Dann begruende doch bitte mal logisch anhand der geltenden Gesetze - evtl. kannst du dich danach in eine Richter hineinversetzen. Der kann sich glucklicherweise nicht auf das "gesunde Volksempfinden" zurueckziehen.

Warum muss ich wenn ich meine Meinung sage, nach geltendem Gesetz gehen?
Aber selbst da hätte der Richter mehr Möglichkeiten, dachte eigentlich da wären wir uns einig.


Original geschrieben von Blechreder

Du weisst genau, wie die Rueckfallquoten fuer Sexualstraftaeter aussehen? IIRC sind die vergleichsweies niedrig...

Wenn von 100 Vergwaltigern auch nur Einer rückfällig wird, ist das für mich zu hoch.
Denn das Leben einer Unschuldigen Frau ist für mich mehr wert, als das von 100 Vergewaltigern....
Das selbe gilt bei Mord.


Original geschrieben von Blechreder

Und "5 Jahre Kuschelknast" widersprechen den befuerworteten Folterungen...

Richtig, deswegen hab ich auch kein Problem damit, wenn der Kerl von seinen Mitgefangenen misshandelt wird.
Ich glaube, er wird sich es dann eher überlegen, ob er nochmal riskiert da rein zu kommen, als wenn er "nur" 5 jahre eingesperrt war.
Abe reigentlich wäre mir eine lebenslange Haftstrafe lieber, denn nur dann könnte er nicht Rückfällig werden.

Torsten B. Abel
28.05.2003, 23:46
Original geschrieben von ZeroCool
Ich denke schon ( unterstellt hab ich gar nichts ), das man eine Art von Mitleid aufbringen muss, um für die Rechte von so jemandem zu kämpfen, aber okay...

Du verwechselst hier "Menschlichkeit" im Sinne von "jeden Menschen ohne Betrachtung der Person menschlich behandeln" mit "Mitleid" im Sinne von "Mitleid für einen bestimmten Menschen aufgrund seiner individuellen Situation aufbringen".


Du gehst strikt nach den Gesetzen, ich gehe nach meinem eigenen Denken und Fühlen.
Und da sind mir die Rechte, und auch die Qualen dieser Täter völlig egal.

Damit gräbst du dem gesamten Konzept des Rechtsstaates das Wasser ab, indem du die individuelle Entscheidung über Recht und Unrecht über die von der Allgemeinheit festgelegte stellst. Läuft der Idee der zivilisierten Gesellschaft aber auch nur ein klein wenig zuwider, ab das ist ja wohl zu verkraften. Hauptsache, die bösen, bösen Hundesöhne brutzeln in der Hölle, wie es sich gehört, nicht? :top:

Torsten B. Abel
28.05.2003, 23:49
Original geschrieben von ZeroCool
Abe reigentlich wäre mir eine lebenslange Haftstrafe lieber, denn nur dann könnte er nicht Rückfällig werden.

Dem Satz kann ich mich ausnahmsweise mal aus vollster Überzeugung anschließen. :top:

ZeroCool
28.05.2003, 23:55
Original geschrieben von Torsten B Abel

Damit gräbst du dem gesamten Konzept des Rechtsstaates das Wasser ab, indem du die individuelle Entscheidung über Recht und Unrecht über die von der Allgemeinheit festgelegte stellst. Läuft der Idee der zivilisierten Gesellschaft aber auch nur ein klein wenig zuwider, ab das ist ja wohl zu verkraften. Hauptsache, die bösen, bösen Hundesöhne brennen in der Hölle, wie es sich gehört, nicht? :top:

Schwachsinn, ich sage meine Meinung, mehr nicht.
Und wie zivilisiert es ist, solche "Menschen" zu schonen, darüber könnte man streiten...
Genauso wie darüber, ob sich die "Allgemeinheit" wirklich daran stören würde, wenn diese Kerle im Knast misshandelt werden...

Torsten B. Abel
28.05.2003, 23:57
Mal eine ganz provokante Frage:

Rein theoretisch angenommen, es gäbe eine Möglichkeit, einen Vergewaltiger wirklich absolut zuverlässig wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Diese Methode macht aus ihm einen anständigen Menschen, und die Rückfallquote liegt bei 0%. Die Methode ist absolut sicher. Sie hat nur einen Haken: Damit sie funktioniert, muß unbedingt darauf verzichtet werden, den Täter in irgendeiner Weise zu bestrafen.

Wie würdet ihr entscheiden? Strafe, evtl. Rache oder Reintegration und damit einhergehend absolut gewährleisteter Schutz der Bevölkerung?

Torsten B. Abel
28.05.2003, 23:58
Original geschrieben von ZeroCool
Schwachsinn, ich sage meine Meinung, mehr nicht.

Deine Meinung in diesem Punkt ist Schwachsinn, das ist korrekt. :)


Und wie zivilisiert es ist, solche "Menschen" zu schonen, darüber könnte man streiten...

Definiere "schonen". Ich habe mich nie gegen eine lebenslängliche Haftstrafe ausgesprochen. Lediglich die Bedingungen derselben standen zur Debatte.

ZeroCool
29.05.2003, 00:04
Gar keine Strafe?
Dann wäre ich gegen diese Möglichkeit, denn dann könnte jeder mal lustig Vergewaltigen oder Morden.

Aber da es diese Möglichkeit eh nicht gibt oder geben wird ( nicht ohne extreme Gehirnwäsche, und wo bleibt da die "Menschenwürde"? ), weiss ich nicht, warum man darüber groß nachdenken sollte.
Bleiben wir doch mal bei der Realität....:rolleyes:

ZeroCool
29.05.2003, 00:09
Original geschrieben von Torsten B Abel


Deine Meinung in diesem Punkt ist Schwachsinn, das ist korrekt. :)


So, und mit dieser Aussage ( ohne wirkliche Begründung ) disqualifizierst du dich mal wieder selbst, und ich werd versuchen, von Leuten wie Blechredner zu lernen, und dich einfach ignorieren...

stryx
29.05.2003, 00:32
Original geschrieben von J.Felix
@Zero & netter Mann: Eure Auffassung von Gerechtigkeit ist also "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ?


Original geschrieben von kylennep
Dann müsste man die Täter ja auch vergewaltigen.....:rolleyes:

Das ist nicht wirklich nötig. Dies ist, neben Abschreckung und Schutz der Gesellschaft, Bestandteil des Konzeptes "Strafe". Der Täter wird gestraft, wobei die Höhe der Strafe in Relation zur Schwere des Vergehens stehen sollte, was hier offensichtlich nicht gegeben ist. Durch die Schlechterstellung des Täters soll dafür gesorgt werden, dass sich "Verbrechen nicht lohnen". Ja, sicher steckt da das alttestamentarische "Auge um Auge" drin, doch aber nur, weil es ein Bestandteil der menschlichen Natur ist. Die Bestrafung des Täters macht das Leid des Opfers nicht ungeschehen, es erleichtert aber den Umgang mit dem Schmerz, wenn das Opfer weiß, dass der Täter jetzt selbst leidet.

ZeroCool
29.05.2003, 00:40
Original geschrieben von stryx


Die Bestrafung des Täters macht das Leid des Opfers nicht ungeschehen, es erleichtert aber den Umgang mit dem Schmerz, wenn das Opfer weiß, dass der Täter jetzt selbst leidet.

Ganz wichtiger Satz, danke, Strxy.
Genau so ist es, ob das jetzt moralisch okay ist, sei mal dahingestellt, aber es ist nur menschlich.
Und keiner hier kann mir erzählen, das er als Opfer anders empfinden würde.

gonzo
29.05.2003, 03:20
Die Bestrafung des Täters macht das Leid des Opfers nicht ungeschehen, es erleichtert aber den Umgang mit dem Schmerz, wenn das Opfer weiß, dass der Täter jetzt selbst leidet.
mit den emotionen des opfers zu argumentieren finde ich sehr verständlich, aber grundfalsch, weil jedes opfer anders mit dem umgeht was es durchlebt hat.
die bewertung des unrechts, bzw. des angerichteten schadens, kann eigentlich kein dritter für das opfer übernehmen und das opfer selbst erst recht nicht.

es ist leider unmöglich verbrechen exakt mit gleichem zu vergelten. doch das wäre wohl die einzige wirklich angemessene strafe.

die meisten triebtäter sind kaum bis gar nicht in der lage mit emotionen umzugehen. bei diesen menschen sind die wertvorstellungen drastisch verschoben. deswegen nennt man sie auch krank. und menschen die so krank sind, gehören nicht in die gesellschaft, aber auch nicht gefoltert! und wenn abzusehen ist das es jemandem im knast so ergeht, ist derjenige sogar davor zu schützen. weil andere täter das wenigste recht haben über einen täter zu urteilen.

und unsere fassungslose (und reichlich unfähige) gesellschaft ist sowieso schon überfordert mit menschen die einfach nur anders sind und jetzt soll sie auch noch angemessen mit solchen 'monstern' umgehen.. nein, das ist zu viel. dazu sind menschen in unserer gesellschaft (auch ich) nicht in der lage.

ein 'normaler' mensch bemitleidet (verständlicherweise) das opfer und reagiert emotional, also soll das schwein auf den scheiterhaufen, oder gefoltert werden, oder was auch immer, ist auch egal, der täter ist nichts mehr wert.... er hat alle seine rechte verloren. "er ist kein mensch mehr."

aber ihr vergesst das der triebtäter nie die wahl hatte ein mensch zu werden. menschen sind keine freien "götter", die über ihre 'erhabene' existenz schalten und walten können wie sie wollen. sie haben nur einen gewissen spielraum in dem sie sich frei bewegen können. und sie sind nur das resultat ihrer eigenen vergangenheit, die mitunter sogar noch mehrere generationen zurück reicht.

in meinen augen ist auch der kranke triebtäter eine tragische figur, weil er dieses erbärmliche leben führen muß.

ich habe kein mitleid mit ihm, doch ich sehe da kein monster, sondern nur einen menschen der einfach (auch) pech gehabt hat.

aber natürlich ist jeder für seine eigenen taten verantwortlich zu machen.

meinetwegen soll jeder triebtäter sterben. er würde sicher nichts wichtiges in seinem leben mehr verpassen, selbst wenn man ihn ungestraft gehen ließe.
etwas weniger leid auf dieser welt.

aber gerecht ist das auch nicht. nur ausdruck meiner eigenen unfähigkeit seine taten aus der welt zu schaffen.

dr_edgard
29.05.2003, 06:34
Sehr schön gesagt, Gonzo, auch wenn ich dir nicht in jedem Punkt zustimme (aber trotzdem schön gesagt).

Interessante Diskussion übrigens, weshalb ich auch noch ein Paar Gedanken einbringe (vorallem @Zero und Co. gerichtet):

Wie Gonzo richtig sagte, sind die meisten Triebtäter krank. Sie vergewaltigen nicht aus einer Laune heraus, sondern weil sie ihre Triebe nicht unterdrücken können (bei Pädophilie, wie im hier diskutierten Falle, sogar noch abnormale, sprich krankeTriebe). Ich habe in letzter Zeit relativ viele Reportagen über Vergewaltiger gesehen und es ist IMO wichtig, dass man, egal wie abscheulich die Tat war, auch den Menschen dahinter betrachtet. Handelte der Täter aus der Freude, einen Menschen zu quälen/zerstören, oder um seine unkontrollierten Triebe zu befriedigen?

Does it matter? Ich sage ja (mal abgesehen davon, dass auch die erste Variante einen Trieb/eine Krankheit impliziert). Macht es die Tat weniger abscheulich? Mit Sicherheit nicht. Entschuldigt es die Tat? Mit Sicherheit nicht. Soll man dem Täter also die Menschenrechte absprechen, ihn foltern/töten? Mit Sicherheit nicht.

Oft wurde in diesem Thread argumentiert, dass sich der Täter der Grausamkeit seiner Tat schon vorher bewusst sein konnte und sich deshalb nicht zu beklagen hat, dass man ihm seine Menschenrechte abspricht. Eine IMO verdammt gewagte Aussage. In den meisten Fällen, die ich näher kenne ist dies nämlich nicht der Fall. Zum Zeitpunkt der Tat denken sie nicht an das Opfer oder den Schaden den sie anrichten, sondern lediglich an ihre eigene Lust, die sie befriedigen müssen. Erst im Nachhinein werden sie sich ihrer Schuld bewusst. Verwerflich? Maybe. Das passendere Wort ist aber wohl krank.

Der nächste Abschnitt dürfte einigen nicht gefallen... denn ja: Ich halte Vergewaltiger für Opfer. Opfer ihrer Triebe. Wollen sie vergewaltigen? Ich bezweifle es(again: ich weiss, ich pauschalisiere, wir diskutieren hier ja aber auch über grundsätzliche Dinge). Viel eher wollen sie das Gegenteil, unterdrücken ihre Lust so lange sie können, bis es irgendwann aus ihnen herausbricht. Dass danach eine Hemmschwelle übertreten ist und die Gefahr einer Wiederholungstat sehr gross ist, steht wohl nicht zur Debatte.

Well... Kommen wir zum Kern der Diskussion: Wie soll man mit solchen Leuten verfahren? Ich bin auch der Meinung, dass in unserem Rechtssystem in der Hinsicht etwas grundsätzlich falsch läuft. Begrenzte Haftstrafen sind IMO falsch, da stimme ich den meisten zu. Aber was ist die Alternative? Für immer und ewig wegsperren, verrotten lassen wie Tiere (ich weiss, dass einige hier den Vergleich nicht gerne hören, er soll in diesem Fall aber als Metapher aufgefasst werden), am besten noch von Mithäftlingen vergewaltigen und verprügeln lassen, oder besser noch: gleich die Giftspritze ansetzen. So hören sich einige hier an. Nun, ich bin nicht einverstanden. Die IMO beste Lösung würde so aussehen: unbegrenzte Zwangsverwahrung in einem Spezialgefängnis, lebenslange intensive psychiatrische Betreuung, menschenwürdige Behandlung (utopisch, ich weiss, das alte Kreuz mit der Finanzierung). Sinn und Zweck des ganzen ist vor allem der letze Punkt: Die Täter sollen menschenwürdig und ihrem Problem angemessen behandelt werden und gleichzeitig keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit sein.
Das mit der Resozialisierung ist so eine Sache... Denn grundsätzlich muss man den Tätern nicht klar machen, dass sie etwas falsches gemacht haben, das dürfte ihnen klar sein. Sie müssen lernen, ihre Triebe grundsätzlich und in jeder Situation unter kontrolle haben und rechtzeitig merken, wenn sie die Kontrolle verlieren (und dann die Notbremse ziehen, sprich: den Psychiater aufsuchen). Wenn das erreicht ist, dann sind sie "resozialisiert". Wann das der Fall ist muss man von Person zu Person beurteilen, wenn nötig, bleiben sie lebenslang eingesperrt. "Resozialisierung in X Jahren" funktioniert nicht (deshalb auch zeitlich unbegrenzte Zwangsverwahrung).

Nun, diese Idee scheitert selbstverständlich an der Machbarkeit (auch wenn entsprechende Pilotprojekte am laufen sind, zumindest in der Schweiz). Und genau das ist IMO auch das Problem des heutigen Rechtssystems. Eine optimale Lösung lässt sich nicht finanzieren und das wird sich wohl auch in Zukunft nicht ändern. Es ist also ein Kompromiss nötig, der grösstmöglichen Schutz für die Allgemeinheit garantiert und gleichzeitig die Menschenrechte des Täters so gut wie möglich wahrt (wieso das so ist, habe ich bereits erläutert). Wie dieser Kompromiss genau aussieht, weiss ich selber nicht so genau (auch wenn ich mir Gedanken dazu machen werde und diese gegebenenfalls später hier poste). Aber solange man keine bessere Lösung gefunden hat, muss man sich mit der momentanen Rechtslage abfinden. [Aus diesem Grund kann man auch den Richtern in den Fällen der ersten Seite keine Vorwürfe machen, denn so funktioniert nun mal das (immens wichtige!) System der Gewaltentrennung.]

So, genug vom Täter gesprochen (ich hoffe, der ein oder andere ist nicht allzu verärgert), noch ein paar Worte zum Opfer...
Ein in diesem Thread gerne angewandtes Argument ist dieses:
"Natürlich gehe ich emotional an die Diskussion ran, man muss schliesslich auch an die Opfer denken. Stell dir mal vor, ein Verwandter/Bekannter von dir wäre das Opfer!"
Nun denn, hier ein Gegenargument für all jene, die einen ähnlichen Satz schon mal benutzt haben:
Ja, selbstverständlich würde ich auch verdammt emotional reagieren, wenn das Opfer aus meinem Umfeld kommen würde. Rachegefühle? You bet!
Und genau deshalb ist es wichtig, dass Aussenstehende die sache rational angehen, beide Seiten betrachten und ein für alle Seiten faires Urteil fällen. So funktioniert unser Rechtsystem (ich spreche hier nicht von einzelnen Paragraphen, sondern vom Rechtssystem im Allgemeinen) und das ist auch gut so. Wie reagiert man, wenn man beleidigt wird? Nun, man hätte nichts dagegen, wenn diesem Idioten mal jemand die Fresse polieren würde. Wie reagiert man, wenn man bestohlen wird? Man würde dem Sack die Fresse am liebsten eigenhändig polieren. Wie reagiert man, wenn die eigene Tocher/Schwester vergewaltigt wird? Man würde dem Drecksack am liebsten höchstpersönlich den Kopf abreissen.

Ich mache bewusst keinen Unterschied zwischen Kavaliers- und Kapitalverbrechen, denn Emotionen sind in jedem Fall mit ihm Spiel. Und Emotionen können etwas verdammt gefährliches sein. Auch schon mal vorgekommen, dass du emotional reagiert und es im Nachhinein bereuht hast? Emotionen sind nichts schlechtes (Gott bewahre), aber in gewissen Dingen sollten sie lieber aussen vor gelassen werden. Und genau deshalb ist es wichtig, dass Aussenstehende (sprich übrigens auch der Richter) die Dinge rational angehen.

Ich habe vollstes Verständnis für jeden Betroffenen, der emotional diskutiert und für rationale Argumente kein Gehör hat (auch wenn sie nicht viel zu einer konstruktiven Diskussion beitragen können). Aber ich tue mich schwer mit Leuten, die sich nur vorstellen, sie seien selbst betroffen und Andersdenkenden Gefühlskälte unterstellen. Damit macht man niemandem eine Freude...

PS: Sorry für die Länge, aber früh morgens tendiere ich des öfteren dazu, zu viel zu schreiben... :rolleyes::D

Blechreder
29.05.2003, 06:51
Original geschrieben von ZeroCool
Aber selbst da hätte der Richter mehr Möglichkeiten, dachte eigentlich da wären wir uns einig.
Ich kenne mich in den heir diskutierten Einzelfaellen ueberhaupt nicht aus. Deshalb kann ich dazu nichts sagen.

Original geschrieben von ZeroCool
Wenn von 100 Vergwaltigern auch nur Einer rückfällig wird, ist das für mich zu hoch.
Vorher ware es noch "eine grosse Wahrscheinlichkeit dass er weitermachen wird".
Entscheide dich bitte... oder ist 1 Prozent fuer dich eine "grosse Wahrscheinlichkeit"?

Koenig Kups
29.05.2003, 09:21
Die Rückfallquote bei Sexualtätern beträgt 28 Prozent (http://www.welt.de/daten/1998/05/22/0522s373245.htx).

ZeroCool
29.05.2003, 09:42
Original geschrieben von Blechreder

Ich kenne mich in den heir diskutierten Einzelfaellen ueberhaupt nicht aus. Deshalb kann ich dazu nichts sagen.

5 Jahre für 190 Vergewaltigungen, ich denke da braucht man kein Jurist zu sein, um zu wissen, das da mehr hätte drin sein können.


Original geschrieben von Blechreder

Vorher ware es noch "eine grosse Wahrscheinlichkeit dass er weitermachen wird".
Entscheide dich bitte... oder ist 1 Prozent fuer dich eine "grosse Wahrscheinlichkeit"?

Moment, lies nochmal nach.
Mein "mit grosser Wahrscheinlichkeit" bezog sich auf den speziellen Fall mit der 190fachen Vergewaltigung, danach fragtest du allgemein nach der Rückfallquote.

ZeroCool
29.05.2003, 09:45
@ gonzo und dr.edgard
Ich bezweifele sehr stark, das alle Vergewaltiger Opfer ihrer Triebe sind, die nicht wissen, was sie da tun und nicht abschätzen können, was ihre Taten für Folgen haben.
Edgard bezweifelt das sie Vergewaltigen wollen, ich sehe das anders.

Der nette Mann
29.05.2003, 10:29
@ Dr_edgard: Bei 190 vergewaltigungen glaube ich weniger, das sich der täter nicht im klaren war, was er tat. (und was das für das opfer bedeutet hat)

gonzo
29.05.2003, 10:35
Ich bezweifele sehr stark, das alle Vergewaltiger Opfer ihrer Triebe sind, die nicht wissen, was sie da tun und nicht abschätzen können, was ihre Taten für Folgen haben.
sicher nicht alle. ich bezog mich ausschließlich auf triebtäter, die es zweifelsohne auch gibt. die grenzen dazwischen sind vertrackterweise fließend, was es noch schwerer macht ihre motivation eindeutig einzuordnen und zu bewerten.

was entscheidet überhaupt über das angemessene strafmaß? die motivation des täters, oder das zugefügte leiden? was sollte darüber entscheiden?
jedenfalls ist beides enorm schwer zu messen und in jedem einzelfall sehr unterschiedlich.

gonzo
29.05.2003, 10:37
Original geschrieben von Der nette Mann
@ Dr_edgard: Bei 190 vergewaltigungen glaube ich weniger, das sich der täter nicht im klaren war, was er tat. (und was das für das opfer bedeutet hat)
gerade bei so einer masse von taten ist es sehr wahrscheinlich, das der täter eine sehr gestörte wahrnehmung hatte, was moral und unrecht angeht.

Blechreder
29.05.2003, 10:45
@Kups: Danke, ich hatte eine niedrigere Zahl im Hinterkopf (weniger als 15 Prozent), muss wohl noch mal recherchieren. Im Zusammenhang des Artikels scheint es ja auch nur um psychiatrisch behandelte Taeter zu handeln (ist etwas unklar dargestellt).
Unabhaengig davon aendert das nichts an der Unantastbarkeit der Menschenrechte. Dazu noch ein kleiner Exkurs:

Solange sich die Menschen in kleinen Gruppen (Sippen, Staemme) organisiert haben, fuehrte die staendige soziale Kontrolle zur Einhaltung von allgemeinen Regeln, die das Zusammenleben in der Gesellschaft erst ermoeglichen. Das diese Regeln nur innerhalb der eigenen Gemeinschaft anerkannt werden mussten, zeigt sich teilweise heute noch in militaerischen Konflikten, in denen z.B. das Toetungsverbot aufgehoben ist. Der Umgang mit ausserhalb der eigenen Gesellschaft Stehenden unterlag diesen Regeln nie, woraus sich z.B. der fruehere Umgang der Europaeer mit amerikanischen und australischen Ureinwohnern oder auch Nichtchristen in den eigenen Laendern erklaeren laesst.
Mit dem Wachstum der Organisationsstrukturen der Menschen verlor die direkte soziale Kontrolle an Wirksamkeit, weshalb die Regeln der Gesellschaft einerseits in irgendeiner Form fixiert und andererseits mit Sanktionsmoeglichkeiten untersetzt wurden. (Hoffentlich sind wir uns einig, dass diese Gesetze/Regeln hervorragend funktionieren - unsere Gesellschaft ermoeglicht ein konfliktfreies Zusammenleben.) Insofern halte ich die Erklaerung von stryx fuer unrichtig, da die Gesellschaft ausschliesslich den Verstoss gegen die Gesetze (=gesellschaftlich festgelegte Regeln des Umgangs) der Gesellschaft (und damit die Gefaehrdung des eigenen Funktionierens) sanktioniert/abstraft, vollkommen unabhaengig vom Opfer. Nicht umsonst gibt es ab einer bestimmten Schwere der Straftat eine Pflicht der gesellschaftlichen Vertreter (Anklage/Richter) zur Verfolgung der Straftat, unabhaengig davon, ob das Opfer daran interessiert ist. Mit stryx' letztem Satz koennte man naemlich auch erklaeren, weshalb die Strafverfolgung von Toetungsdelikten ueberfluessig ist.
Die Menschenrechte (als Grundregeln) halte ich in diesem Zusammenhang fuer die groesste zivilisatorische Leistung, denn ihnen liegt der Gedanke an die Gleichheit aller Menschen zu Grunde. Mit Blick auf die Geschichte ist das eine nicht ueberschaetzbare Leistung, finde ich. Aller Menschen, unabhaengig von individuellen Eigenschaften.
In Anlehnung an R. Luxemburg halte ich den Umgang einer Gesellschaft mit ihren Aussenseitern bzw. Gegnern fuer einen wichtigen Gradmesser fuer ihre "Kultiviertheit" (zivilisatorischen Entwicklungsstand). Wenn jemand bereit ist, im Umgang mit diesen auf solche Kulturleistungen wie die Anerkennung der Menschenrechte zu verzichten, dann halte ich das fuer einen ersten Schritt in die "Barbarei" (BTW: Ich kriege schon Kopfschmerzen, wenn es jemandem nicht peinlich ist, Mensch und Menschenrechte in Gaensefuesschen zu schreiben).
Ist jetzt vielleicht allles etwas sprunghaft, aber ich hoffe man versteht die Grundaussage...

gonzo
29.05.2003, 11:52
Original geschrieben von ZeroCool

Man muss versuchen, sich mal in die Lage des Opfers und der ihrer Angehörigen/Bekannten zu versetzen.
Würde es einen selbst betreffen, wäre man auch emotional.
Aber wenns jemand Fremdes ist, soll man Objektiv bleiben?
Extrem scheinheilig in meinen Augen.
du meinst also, emotionen behindern eine gerechtes urteil nicht?
dann mußt du dem richter aber auch zugestehen, das er ein opfer aus irgendeinem grund unsympathisch findet und deswegen benachteiligt.

ZeroCool
29.05.2003, 11:58
Was ist Gerechtigkeit?
Schwer zu definieren, sieht wohl jeder etwas anders.
behindern Emotionen ein gerechtes Urteil?
Schwer zu sagen, jedenfalls finde ich das man das Opfer eben nicht nur als Fall sehen darf.
Bei einem Geschworenengericht würde das Urteil sicher noch etwas anders aussehen.

ZeroCool
29.05.2003, 12:18
Vielleicht sollten wir die Diskussion wirklich nochmal anders angehen.
Was kann man mit legalen mitteln machen?
Härtere Strafen, wirklich lebenslange Haft für Mörder und Vergewaltiger?
Oder haben auch die eine zweite Chance verdient?
Mildernde Umstände für Reue oder weil der Täter bisher nicht vorbestraft ist?

flo
29.05.2003, 12:27
Bei Widerholungstätern, ohne Einsicht von Reue und bei 100% Schuldbeweis, hab ich kein Problem mit "Ein Leben für ein Leben"

stryx
29.05.2003, 12:28
Original geschrieben von Blechreder
Mit stryx' letztem Satz koennte man naemlich auch erklaeren, weshalb die Strafverfolgung von Toetungsdelikten ueberfluessig ist.

Mitnichten, das Opfer ist zwar tot und nicht mehr leidensfähig, dennoch hinterlässt es zumeist Angehörige, denen die Strafe des Täters bei der Bewältigung ihres Schmerzes hilft. Was selbstverständlich nichts daran ändert, dass der Täter in jedem Fall schlechtergestellt also bestraft werden muss, selbst wenn es keine Angehörigen mehr geben sollte. In dem Fall vertritt die Gesellschaft ihre Interessen auch über ihren Tod hinaus.

Dass die Bürger die Verantwortung dafür in die Hände der Gesellschaft gelegt haben, heißt nicht, dass der Täter deshalb keine Strafe erfahren soll. Es heißt nur, dass nicht das Opfer oder seine Angehörigen die Strafe in die eigene Hand nehmen sollen, denn es besteht die Gefahr, dass sie sich aufgrund ihres Schmerzes vergalloppieren und den Täter unangemessen hart strafen, was die Angehörigen des Täters wiederum ungerecht fänden. So entstehen Blutfehden. Also lässt das Opfer oder lassen seine Angehörigen die Gesellschaft den Täter strafen, doch die Strafe muss weiterhin der Schwere des Verbrechens angemessen sein, denn sonst verlieren die Opfer ihr Vertrauen in die von der Gesellschaft ausgeübte Gerechtigkeit und nehmen die Angelegenheit wieder in die eigene Hand.

Wobei in meinen Augen die Strafe ganz klar Priorität vor der Heilung irgendwelcher Krankheiten des Täters hat, denn das Verbrechen und somit das dadurch verursachte Leid existieren unabhängig von der Motivation des Täters. Wohlgemerkt: Notwehr und Nothilfe sind keine Vergehen. Man kann auch von anderen Menschen zu Verbrechen gezwungen werden, beispielsweise weil Familienangehörige bedroht werden, das fällt auch nicht in diese Kategorie. Aber Vergewaltiger als Opfer zu sehen, das geht mir persönlich zu weit, sie sind Täter, keine Opfer. Zumindest nicht im Falle dieses Vergehens. Ergo gehören sie gestraft und zwar der Schwere des Verbrechens angemessen. Natürlich können sie nebenbei geheilt werden, wenn sowas nötig und möglich ist, genauso wie die Gesellschaft dafür sorgen sollte, dass ihre Mitglieder von solchen Krankheiten befreit werden, noch bevor sie andere Menschen vergewaltigen. Doch auf das Strafmaß sollte das keinen Einfluß haben, d.h. auch wenn sie wirklich geheilt sind, müssten sie den eventuell noch vorhandenen Rest ihrer Strafe verbüßen.

ZeroCool
29.05.2003, 12:42
Original geschrieben von flo
Bei Widerholungstätern, ohne Einsicht von Reue und bei 100% Schuldbeweis, hab ich kein Problem mit "Ein Leben für ein Leben"

Und nur dann?

gonzo
29.05.2003, 12:43
na schön, also ich rede hier die ganze zeit von psychisch kranken menschen. ihr (stryx, zero) von irgendwelchen komischen outlaws, die mal eben aus lust und laune jemanden vergewaltigen. :rolleyes:

ich glaube ihr geht zu sehr von euch aus und versteht nicht das es menschen gibt deren realität einfach völlig anders aussieht.

ZeroCool
29.05.2003, 12:52
Doch, das erleb ich hier jeden Tag. :D ;)

Klar gibt es geistig gestörte Triebtäter, aber ich denke das sind die wenigsten.
Die meisten können sehr gut zwischen Gut und Böse unterscheiden.
Und auch wenn er geistig Gestört ist, dann muss er erst recht weggesperrt werden.
Was sind denn die Alternativen?

flo
29.05.2003, 12:59
Original geschrieben von ZeroCool
Was sind denn die Alternativen?
Es gibt zwei Möglichkeiten,
wegsperren, auf Kosten der Steuerzahler und irgendwann noch böser wieder rauszulassen, oder hinrichten!
IMO beides nicht das Beste, aber was sind die Alternativen...?

ZeroCool
29.05.2003, 13:02
Eben nicht wieder rauslassen...

flo
29.05.2003, 13:05
Original geschrieben von ZeroCool
Eben nicht wieder rauslassen...
und die horrenden Kosten trägt der Steuerzahler?

Torsten B. Abel
29.05.2003, 13:14
Original geschrieben von flo
und die horrenden Kosten trägt der Steuerzahler?

Gutes Argument. Jeder Mensch, dessen Weiterleben und die entsprechenden Umstände einen enormen finanziellen Nachteil darstellen, gehört zum Wohle der Wirtschaft und der Gesellschaft augenblicklich aus seinem erbärmlichen Leben eliminiert. :transmet:

flo
29.05.2003, 13:16
Original geschrieben von Torsten B Abel


Gutes Argument. Jeder Mensch, dessen Weiterleben und die entsprechenden Umstände einen enormen finanziellen Nachteil darstellen, gehört zum Wohle der Wirtschaft und der Gesellschaft augenblicklich aus seinem erbärmlichen Leben eliminiert. :transmet:
Hast du die Seiten davor schon gelsen, oder geht es nur darum mein Zitat unabhängig vom Kontext zu dissen?

Was wäre denn deine ideale Strafvollzugsvorstellung?

ZeroCool
29.05.2003, 13:26
Original geschrieben von flo

und die horrenden Kosten trägt der Steuerzahler?

Humanität hat halt ihren Preis.
Also wenn man ihn nicht töten will, muss man ihn halt einsperren.
Das Geld ist es mir dann doch wert, wenn dann weitere potentielle Opfer geschützt werden.

ZeroCool
29.05.2003, 13:28
Original geschrieben von Torsten B Abel


Gutes Argument. Jeder Mensch, dessen Weiterleben und die entsprechenden Umstände einen enormen finanziellen Nachteil darstellen, gehört zum Wohle der Wirtschaft und der Gesellschaft augenblicklich aus seinem erbärmlichen Leben eliminiert. :transmet:

Hast du auch mal was sinnvolles zum Thema beizutragen, oder willst du weiter nur anderer Leute Aussagen aufs Übelste verdrehen?

Torsten B. Abel
29.05.2003, 13:28
Original geschrieben von flo
Was wäre denn deine ideale Strafvollzugsvorstellung?

Bei Wiederholungstätern, bei denen keine Aussicht auf Besserung besteht, lebenslange Sicherheitsverwahrung unter humanen, aber nicht "luxuriösen" Bedingungen.

Torsten B. Abel
29.05.2003, 13:29
Original geschrieben von ZeroCool
Hast du auch mal was sinnvolles zum Thema beizutragen, oder willst du weiter nur anderer Leute Aussagen aufs Übelste verdrehen?

Ich verdrehe nichts. Ich zeige lediglich die Tendenz auf, die manche Aussagen aufweisen.

ZeroCool
29.05.2003, 13:36
Original geschrieben von Torsten B Abel


Bei Wiederholungstätern, bei denen keine Aussicht auf Besserung besteht, lebenslange Sicherheitsverwahrung unter humanen, aber nicht "luxuriösen" Bedingungen.

Warum erst bei Wiederholungstätern?
Reicht ein zerstörtes Leben nicht, um jemanden lebenslang einzusperren?
Hat so jemand wirklich ein Recht auf eine zweite Chance, bei der man dann auch noch das Risiko eingeht, das er rückfällig wird?

Torsten B. Abel
29.05.2003, 14:12
Original geschrieben von ZeroCool
Warum erst bei Wiederholungstätern?
Reicht ein zerstörtes Leben nicht, um jemanden lebenslang einzusperren?
Hat so jemand wirklich ein Recht auf eine zweite Chance, bei der man dann auch noch das Risiko eingeht, das er rückfällig wird?

Kommt auf die Schwere der Straftat, das psychologische Gutachten und zahlreiche andere Umstände an. Wenn der Kerl nachweislich ein gestörter Soziopath ist, für den Frauen nichts weiter als Löcher zum Ausfüllen sind, ist eine derartige Maßnahme vermutlich schon nach dem ersten Mal angebracht.

ZeroCool
29.05.2003, 14:29
Okay, die Schwere der Sratftat ergibt sich bei Mord und Vergewaltigung imo von selbst.
Das mit den psychologischen Gutachten ist dann wieder so ne Sache, jeder beruft sich mittlerweile darauf und man kann die wirklich Kranken kaum noch von den Verbrechern trennen.
Zahlreiche weitere Umstände wüsste ich jetzt allerdings keine, die ein milderes Urteil rechtfertigen würden.

stryx
29.05.2003, 14:33
Original geschrieben von gonzo81
na schön, also ich rede hier die ganze zeit von psychisch kranken menschen. ihr (stryx, zero) von irgendwelchen komischen outlaws, die mal eben aus lust und laune jemanden vergewaltigen. :rolleyes:

ich glaube ihr geht zu sehr von euch aus und versteht nicht das es menschen gibt deren realität einfach völlig anders aussieht.

Ist es nicht irrelevant, wie die Menschen die Realtität betrachten? Was zählt ist der gesellschaftliche Konsens, in dem festgelegt ist, wie die Mehrheit der Gesellschaft die Realtität betrachtet. Das klingt jetzt ziemlich abstrakt, aber ich denke im echten Leben ist so ein Konsens durchaus etabliert und kein großes Ding. Wer dagegen verstößt und dabei anderen schadet, wird bestraft. Egal, wie er die Welt sehen mag. Woher willst du denn wissen, wie er die Welt nun genau sieht und dann das Strafmaß inwieweit davon abhängig machen?

So wie ich das sehe, gibt es drei mögliche Ansätze um mit Verbrechen umzugehen. Man stellt das Opfer in den Mittelpunkt (das könnte ich akzeptieren, es würde aber unterschiedliche Strafen je nach individuellem Leid des Opfers bedeuten), man stellt den Täter in den Mittelpunkt (inakzeptabel, da sich der Täter durch seine Tat IMHO unter das unschuldige Opfer stellt und bei dieser Betrachtung eine ungrechtfertigte Aufwertung erfährt) oder man stellt die Tat an sich in den Mittelpunkt (und versucht gesellschaftlich akzeptierte Strafen für bestimmte Verbrechen zu finden, diesen Ansatz bevorzuge ich).

flo
29.05.2003, 15:08
Original geschrieben von Torsten B Abel


Ich verdrehe nichts. Ich zeige lediglich die Tendenz auf, die manche Aussagen aufweisen.
okay,
meine Tendenz ist die Ansicht, daß ich mit meinen Steuern einen Verbrecher nicht mit Unterkunft und Verpflegung unterstützen will.

Durch meine studien war ich schon desöfteren in Gefägnissen zu Gast und manche Zellen sehen besser aus als Wohnungen eines Mittelständlers.

Ich finde, als Gegenmassnahme sollten die Gefangenen für die Gesellschaft arbeiten und zwar Zwangsarbeiten in Form von
Fabrikarbeiten u.ä.

Thundercracker
29.05.2003, 15:23
Öi?
Ein sehr guter Beitrag Flo, den ich zu 2/3 sehr gerne unterstütze! Respekt!!!

ZeroCool
29.05.2003, 15:31
Dito....
Zwangsarbeit klingt zwar erstmal heftig, aber warum nicht?

Blue Lion
29.05.2003, 15:33
Hey hier gibts nen Knast mit Parkanlage und Swimmingpool... und der ist nicht für die Wächter....
wenn ich dann in der stadt die leute sehe die kein dach überm kopf haben, kann ich verstehen das einige kriminell werden

Thundercracker
29.05.2003, 15:38
Bitte was??? Wie werden die Gefängnisse ausgerüstet?
Kein Wunder das die Bundeswehr ihren Eurofighter, mit über 10 jahren Verspätung bekommt! ;)

flo
29.05.2003, 16:48
Original geschrieben von Thundercracker
Öi?
Ein sehr guter Beitrag Flo, den ich zu 2/3 sehr gerne unterstütze! Respekt!!!
Wenn ihr mich nicht immer als Forumsdummy sehen würdet, könntet ihr vielleicht noch mehr aus meinen Beiträgen ziehen!

Was ist das drittel, was dir nicht zusagt?

Gimon-in-der-Kiste
29.05.2003, 17:18
@Lion:
Wo ist denn dass genannte "hier"? Kein Wunder warum die Steuern immer höher und die Leute die sie bezahlen immer schlechter gelaunt werden
@flo:
Guter Vorschlag, bisweilen noch der neutralste (wenn man unbedingt zwischen "kranken" Menshen und Menschen die einfach Spass dran haben, andere Leben zu zerstören, unterscheiden will), "menschlichste" und vor allem am einfachsten ausführbare, da man dafür nicht einmal etwas am bestehenden Rechtssystem ändern müsste. Allerdings hätte die Idee den Nachteil, dass die Sträflinge, sofern nicht eine Fabrik oder andere Arbeitsstelle auf dem Gefängnisgelände sind und nicht wieder sinnloses Steineklopfen (wie in Amerika vor <keine Ahnung wie vielen> Jahren) gemeint ist muss man die genannten "Menschen" , wenn auch nur kurzzeitig und wahrscheinlich unter Aufsicht, den Weg zur "Arbeit" auch durch die Öffentlichkeit machen lassen. Aber dass ist entweder ungefährlich <hoffentlich> oder wird auf irgendeine andere Art gelöst.
Zum Thema:
Natürlich ist es absolut unverständlich, wieso die Strafe so gering war und wir sind uns wohl auch alle einig, dass da wesentlich mehr drin gewesen wäre. Die erste Frage ist jedoch ersteinmal, wie der Fall (ich weiss das einige diese Bezeichnung nicht mögen) überhaupt angegangen wurde! Handelte es sich um eine Wiederholungstat in 190fachem Falle? Oder wurde jedes Opfer nur als ein "Fall" betrachtet? Oder ist es im Endeffekt sogar so, dass die ganze Serie als "nur" eine Straftat behandelt wurde?
Das Strafmass lässt mich leider vermuten, dass letzteres der Fall war und in diesem Fall ist die Strafe (unter berücksichtigung von mildernden Umständen) schon recht hoch angesetzt. Dann liegt der Fehler auch nicht beim Richter sondern mehr oder minder bei der Staatsanwaltschaft, die ja wohl einen "falschen" Strafantrag gestellt hat. Aber darum gehts ja jetzt nicht mehr (Ich wollte es aber trotzdem loswerden, Weil einige stur darauf beharren, der Richter hätte ja ein härteres Urteil sprechen können, was ja, im erstgenannten Fall, auch durchaus möglich gewesen wäre.)!
Die Frage die jetzt die ganze Zeit gestellt wird war ja, was man mit solchen Verbrechern machen sollte. Wirklich eine gte Frage. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man keinen Unterschied zwischen Triebtätern und "Spass-" Tätern machen sollte. Beide zerstören Leben und haben somit, unabhängig von ihrem geistigen Zustand, gegen den bereits von jemand anderem erwähnten Artikel 1 Absatz 1 des Grundgesetzes ("Die Wüde des Menschen ist unantastbar.") verstoßen. Außerdem kann auch ein "normaler" Mensch, wenn er ein bisschen geschickt ist oder eine Freund hat, der Gerichtspsychologe ist, das Urteil bekommen, er sei ein Triebtäter. Wenn es finanziell durchführbar wäre würde ich auch für die Variante des lebenslangen Wegsperrens tendieren (obwohl, einem Leben in völliger Isolation wüde ich wahrscheinlich doch den Freitod vorziehen). Die Resozialisierung wird desöfteren dadurch behindert, dass sich das Umfeld plötzlich ganz anders, will meinen gehässig, gegenüber den zu Resozialisierenden verhält, so dass auch das unter Umständen recht kompliziert werden könnte und evtl. auch in einem "Rückfall" endet. Eine Möglichkeit dass zu umgehen, wäre die Resozialisierungsmaßnahmen in einer Gegend durchzuführen, won niemand den Täter kennt oder etwas von ihm gehört hat.
2. "Ein Leben für ein Leben" wäre im Falle ewines Mörders wahrscheinlich eine gerechtfertigte Bestrafung. Doch da haben wir mal wieder das ewige Kreuz mit dem berühmten Justizirrtum, durch den sich die Aussage
Bei Widerholungstätern, ohne Einsicht von Reue und bei 100% Schuldbeweis, hab ich kein Problem mit "Ein Leben für ein Leben" mehr odedr weniger selbst disqualifiziert. Außerdem, so ein bisschen Reue kann ja jeder vorheucheln.
3. Um auf den "Anfang" der Diskussion zurückzukommen: Ich denke nicht dass Vergewaltiger oder Mörder im Knast von Mithäftlingen, Aufsichtspersonal oder sonst jemandem gefoltert oder ähnliches werden sollte. Natürlich ist es für Opfer und Angehörige dadurch leichter zu verkraften, aber wie schön öfter gesagt wurde: Die Tat an sich wird dadurch nicht ungeschehen. Gegen kleinere Manöver der Mitinsassen ist jedoch <meiner Meinung nach> nichts einzuwenden, solangew es eben nicht menschenverachtend wird, da es auch einejn Grund geben muss, warum die "Anderen" im Knast sitzen. Auch sind die Täter im weiteren Leben wahrscheinlich durch Missachtung und Missbilligung auf eine weitere Art gestraft.
Zu guter letzt möchte ich gleich noch klarstellen: Ich habe weder Mitleid mit Verbrechern, noch möchte ich sie als Opfer darstellen. Es geht mir einfach nur (wie einigen anderen auch) darum, trotz allem die Menschenrechte beizubehalten. Denn wenn eine Ausnahme genehmigt ist, folgt bald darauf die nächste und so weiter und so fort. Und wenn dieser "Ausnahmezustand" sich ersteinmal ausgebreitet hat, können wir gleich wieder bei Null anfangen, denn dann herrscht Anarchie und Selbstjustiz, was man mit den Menschenrechten versucht hat unter Kontrolle zu bringen.
Also dann schönen Abend noch.

(c) by Gimon :bolt:

Falkenauge
29.05.2003, 17:27
Wow! So viel Text von Gimon-chan! #augen reib#

Michael Heide
29.05.2003, 18:00
Original geschrieben von Csar
@SpiderJ: Wieso hast du denn jetzt so schnell editiert, bevor ich darauf antworten konnte? Vielleicht, weil du wieder gemerkt hast, dass deine Gegenargumente nur Blödsinn sind und aus Wort-Verdrehungen bestehen? Ganz im Gegenteil. Aber während ich meine Antwort auf Deine Smiley-Orgie schrieb, in der ich mich darüber aufregte, dass Du mal wieder mit zweierlei Maß misst, schrieb Clint, dass wir uns alle beruhigen sollten. Was ich dann auch tat. Die Foren-Software hat allerdings nicht gerafft, dass ich einen Änderungsgrund eingegeben habe.

dr_edgard
29.05.2003, 20:06
Original geschrieben von ZeroCool
@ gonzo und dr.edgard
Ich bezweifele sehr stark, das alle Vergewaltiger Opfer ihrer Triebe sind, die nicht wissen, was sie da tun und nicht abschätzen können, was ihre Taten für Folgen haben.

Warum vergewaltigen sie denn, wenn nicht um ihre Lust/Triebe zu befriedigen? Ich zweifle keine Sekunde daran, dass sie sich vor und nach der Tat der Folgen absolut bewusst sind, kann mir aber gut vorstellen, dass das während der Tat nicht der Fall ist.


Edgard bezweifelt das sie Vergewaltigen wollen, ich sehe das anders.

Ja, ich zweifle daran. Ich zweifle daran, dass sie jemanden verletzen wollen. Ich zweifle daran, dass sie ein Leben zerstören wollen.

Wie immer gilt das natürlich nicht für alle Täter, man entschuldige die Pauschalisierung.

Klopfer
29.05.2003, 21:11
Wo hier einige Leute das ja anscheinend begrüßen, wenn Vergewaltiger im Knast selbst vergwaltigt und gefoltert werden... sollte man die Peiniger, die dem Vergewaltiger das angedeien lassen, denn auch bestrafen? Immerhin begehen sie damit ja auch ein Verbrechen... und hätten dann ihrerseits verdient, gefoltert und vergewaltigt zu werden... irgendwie wären dann die JVAs reine Folterkammern... :kratz:

Der Letter-Man
29.05.2003, 23:43
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Ein Mensch ist kein Hund.

off topic
und auch das Verhalten eines Tieres, especially Hund, ist abhängig vom Menschen, der es besitzt.

Hier wird geschrieben, der Täter hätte keine Menschenrechte? Nun, wenn es nicht unsere Steuergelder kosten würde das Dreckschwein so lange wie möglich einzusperren, wär ich mal für eine volle Ausschöpfung der Strafmaße, ohne Möglichkeit der Begnadigung, das will ich vorausschicken, aber mir ist ein Beispiel eingefallen...

Der Logik nach, dass Täter überhaupt keine Rechte mehr haben, dadurch, dass sie ein Täter wurden, zu folgen würde heißen: man hätte Jack Ruby, Rudolf Hess und Marianne Bachmaier mit Händen aus den Gerichtssälen in die Freiheit tragen müssen obwohl sie Täter waren, weil sie sich an Tätern rächten (aus welchen Motiven immer...) und in letzter Konsequenz hätten sie vor dem Gerichtsgebäude auch allesamt straffrei abgeknallt werden dürfen, oder wie? Und das ist nun mal Selbstjustiz und das geht nicht.

Wenn so argumentiert wird, dass der ruhig im Knast kleingekloppt werden kann, dann ist das meiner Meinung nach ein weiterer Schritt in Richtung Soddom und Gomorra (schreibt man`s so?)...

stryx
29.05.2003, 23:47
Original geschrieben von Der Letter-Man
(schreibt man`s so?)

Nö. :D

gonzo
30.05.2003, 05:11
Original geschrieben von Gimon-in-der-Kiste
Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man keinen Unterschied zwischen Triebtätern und "Spass-" Tätern machen sollte. Beide zerstören Leben und haben somit, unabhängig von ihrem geistigen Zustand, gegen den bereits von jemand anderem erwähnten Artikel 1 Absatz 1 des Grundgesetzes ("Die Wüde des Menschen ist unantastbar.") verstoßen.
dann machst du die schwere der tat ausschließlich am leiden des opfers fest. finde ich sehr problematisch, weil 1. auch das sehr relativ und schwer messbar ist - und 2. das motiv einer straftat und die lebensumstände des täters auf jeden fall ein stück zum gesamtbild des verbrechens beitragen. das kann man nicht einfach ignorieren, nur weil es so eine schreckliche tat war.



Außerdem kann auch ein "normaler" Mensch, wenn er ein bisschen geschickt ist oder eine Freund hat, der Gerichtspsychologe ist, das Urteil bekommen, er sei ein Triebtäter.
was aber kein argument gegen eine genauere betrachtung der tatumstände sein kann. im gegenteil - das ein argument für noch intensiveres auseinandersetzen mit dem täter. aber das dürfte kaum zu realisieren sein.



2. "Ein Leben für ein Leben" wäre im Falle eines Mörders wahrscheinlich eine gerechtfertigte Bestrafung. Doch da haben wir mal wieder das ewige Kreuz mit dem berühmten Justizirrtum, durch den sich die Aussage mehr odedr weniger selbst disqualifiziert.
sehe ich nicht ganz so. es gibt genug eindeutige fälle in denen der täter einwandfrei überführt ist.
ich würde die todesstrafe für solche taten (bei fällen in denen fremdes leben - mensch und tier - nachhaltig beeinträchtigt wurde, sprich mißhandlung, vergewaltigung, mord) sofort unterschreiben. wobei mißhandlung natürlich auch sehr interpretationsfähig ist und vergewaltigung auch ein sehr individuell zu bewertender tatbestand ist. (so von wegen, wo fängts an - wo hörts auf..?)

Gimon-in-der-Kiste
30.05.2003, 07:11
dann machst du die schwere der tat ausschließlich am leiden des opfers fest. finde ich sehr problematisch, weil 1. auch das sehr relativ und schwer messbar ist - und 2. das motiv einer straftat und die lebensumstände des täters auf jeden fall ein stück zum gesamtbild des verbrechens beitragen. das kann man nicht einfach ignorieren, nur weil es so eine schreckliche tat war.
Wahre Worte, dass könnte wirklich sehr problematisch werden. Aber ich vermute, als Triebtäter bekommt man irgendwann (meist dann wenn es zu spät ist) mit, dass irgendetwas mit einem nicht stimmen kann. Und ich für meinen Teil würde dann doch anfangen über einen ersten freiwilligen Besuch beim Psychiater nachzudenken (was Utopie ist, weil kein Triebtäter freiwillig einen Psychiater besucht, aus welchen Gründen auch immer). Auch habe ich nicht behauptet, dass die "Lebensumstände" des Täters irrelevant sind. Dass ist schon wieder eine ganz andere Frage, da sich bekanntlich, je nach Umfeld, auch der Geisteszustand verändern kann. Was ich meinte, war, dass man nur die Motivation des Täters als solche (Trieb befridigen, Spass dran haben oder einfach als Racheakt) außen vor lassen sollte. Außerdem ist auch die Motivation einer solchen Tat von aussen relativ schwer einschätzbar, vielleicht das Schwierigste an der gesamten Aufklärung.

was aber kein argument gegen eine genauere betrachtung der tatumstände sein kann. im gegenteil - das ein argument für noch intensiveres auseinandersetzen mit dem täter. aber das dürfte kaum zu realisieren sein.

Wie gesagt: Dass sind alles Tatsachen, die sehr schwer einzuschätzen sind, und auch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Täter kann bisweilen vollkommen ergebnislos sein oder ein falsches Ergebnis liefern (siehe Beispiele oben).

es gibt genug eindeutige fälle in denen der täter einwandfrei überführt ist.
Und dann gibt es noch diese Fälle, die auch nach einwandfreier Überführung aussehen, in denen sich aber ein winziger Fehler versteckt hat (zB. vernichtete oder falsche Beweise, falsche Aussagen, ein Freund/eine Freundin des Täters der/die ihn schützen will usw. es gibt viele Fehlerquellen). Ich denke wirklich 100% sicher kann man nie sein, ob der bestrafte Täter denn auch der zu bestrafende Täter war.

ich würde die todesstrafe für solche taten (bei fällen in denen fremdes leben - mensch und tier - nachhaltig beeinträchtigt wurde, sprich mißhandlung, vergewaltigung, mord) sofort unterschreiben.
Ich auch, aber eben nur bei absoluter Sicherheit, dass die Schuldverhältnisse nicht irgendwie verschoben worden sind, denn Todesstrafe ist eine der Bestrafungsvarianten (womöglich die einzige?), bei der man nach einem eventuellen Justizirrtum nicht zum Bestraften hingehen und "Entschuldigung, es war unser Fehler" sagen kann <Leider!>

und vergewaltigung auch ein sehr individuell zu bewertender tatbestand ist. (so von wegen, wo fängts an - wo hörts auf..?)
Dabei ist jetzt die Frage: Was verstehst du unter Vergewaltigung? Nur solche Handlungen, die ein Leben vollständig zerstören oder fallen darunter auch so "Lapalien" wie zum Beispiel Mann schlägt Frau (oder umgedreht) wegen irgendwelcher Kleinigkeiten. Ich persönlich ziehe die Grenzlinie ganz klar an der Stelle, an der ein fremdes Leben halt wie gesagt nachhaltig geschädigt wurde.

Wo hier einige Leute das ja anscheinend begrüßen, wenn Vergewaltiger im Knast selbst vergwaltigt und gefoltert werden... sollte man die Peiniger, die dem Vergewaltiger das angedeien lassen, denn auch bestrafen? Immerhin begehen sie damit ja auch ein Verbrechen... und hätten dann ihrerseits verdient, gefoltert und vergewaltigt zu werden.
Es sollte eben gar nicht erst soweit kommen, denn dass würde für die anderen Häftlinge Anarchie in Sachen Gewaltausübung bedeuten. Die Folge wäre wieder "Gewalt erzeugt Gegengewalt", Blutfehden entstünden (evtl.), und so weiter. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem man solche Stimmungen nicht mehr unter Kontrolle halten kann und die Folgen davon <will ich mir gar nicht erst ausmalen>
:bolt:
(c) by Gimon :ei:

Orakel
30.05.2003, 07:28
Ich fass es nicht, was für eine verfluhte Doppelmoral in den hiesigen Postings teilweise zutage tritt.
Wenn ein Mensch einem anderen schadet, hat er seine Menschenrechte verbüßt, aja. :tozey:
Und dann kann man mit ihm natürlich umspringen, wie man will. Wirklich spitze, warum schaffen wir das konstrukt der Menschenrechte nicht gleich ab, wenn eh keiner der Meinung ist, das man sich daran halten muss?(Sowohl der Vergewaltiger, als auch diejenigen, die für ihn das "Auge-um-Auge"-Prinzip fordern.)
Klar, die Fälle sind verbrechen von besonderer Schwere gewesen, aber wenn nicht eine der in diesen Bereich involfierten Parteien beweise erbringt, das sie zivilisiert genug ist, um sich eben nicht auf's selbe Niveau, wie der Täter es ereicht hat, zu begeben, hat die ganze Rechtssprechung nach unserem Verständniss der Auffassung von Recht keinerlei Existenzbegründung, da man dann ebensogut nach eigenem Gutdünken selbstjustiz ausüben könnte, was das Ergebniss hätte, das nur noch Mord und Todschlag herschen würde. Das ist der entscheidende PUnkt, mit dem der hiesige Rechtsstaat funktioniert.

Aber da Strafe selbstverständlich sein muss habe ich hier mal eine Bestrafungsvariante, die ich selber zwar noch als "Inhuman" bezeichnen würde, die aber von einigen Leuten als wesendlich vortschrittlicher als die Todesstrafe bezeichnet wurde:
MAn sperrt den gefangenen in einen nicht zu großen Raum ein, in dem es keine Fenster gibt und nur die nötigste Einrichtung: Bett, Waschbecken, WC und evt Stuhl &Tischen. Durch eine Kleine Klappe auf dem Boden der Tür wird die Verpflegung geschoben. Dazu kommt noch, das es keinerlei kontakt zu der Außenwelt gibt. Und das ist dann der entscheidende Punkt. Dadurch, das niemand sich mit dem Täter befaßt beginnt dieser jegliches Zeitgefühl zu verliehren und unter extremer Langeweile leiden, ohne auch nur die geringste möglichkeit zu haben, sich irgendmöglich zu beschäftigen. Das würde ihn zwar in Gewisser Weise wahnsinnig machen, aber auf der anderen Seite währe das eine mehr als extreme Abschreckung vor dem "Bedürfnis" Straftaaten zu begehen.

gonzo
30.05.2003, 08:17
das ist auch folter.

Gimon-in-der-Kiste
30.05.2003, 08:19
An sich ein guter Vorschlag, aber auf Dauer steigt dadurch auch die Wahrscheinlichkeit "Wahnsinnig zu werden" wie du es sagst und noch ein bisschen später respektive auch zeitgleich steigt die Suizidgefahr drastitisch an!
(c) by Gimon :ei:

ZeroCool
30.05.2003, 10:32
Original geschrieben von Orakel


Aber da Strafe selbstverständlich sein muss habe ich hier mal eine Bestrafungsvariante, die ich selber zwar noch als "Inhuman" bezeichnen würde, die aber von einigen Leuten als wesendlich vortschrittlicher als die Todesstrafe bezeichnet wurde:
MAn sperrt den gefangenen in einen nicht zu großen Raum ein, in dem es keine Fenster gibt und nur die nötigste Einrichtung: Bett, Waschbecken, WC und evt Stuhl &Tischen. Durch eine Kleine Klappe auf dem Boden der Tür wird die Verpflegung geschoben. Dazu kommt noch, das es keinerlei kontakt zu der Außenwelt gibt. Und das ist dann der entscheidende Punkt. Dadurch, das niemand sich mit dem Täter befaßt beginnt dieser jegliches Zeitgefühl zu verliehren und unter extremer Langeweile leiden, ohne auch nur die geringste möglichkeit zu haben, sich irgendmöglich zu beschäftigen. Das würde ihn zwar in Gewisser Weise wahnsinnig machen, aber auf der anderen Seite währe das eine mehr als extreme Abschreckung vor dem "Bedürfnis" Straftaaten zu begehen.

Okay, einverstanden, aber wo bleiben denn da die Menschenrechte?
Übrigens wollte ich nie, das jemand nach seiner Verurteilung sofort alle Rechte verliert und als Vogelfrei erklärt wird.
Mir wäre es nur absolut egal, wenn sich dann im Knast seine Mitgefangenen um ihn kümmern, ich würde ihm keine Träne nachweinen.Das die Täter dann auch gesetzlich bestraft werden können, ist klar, aber als Wärter würde ich wohl in dem Fall zufällig grade nicht hinsehen...

Thundercracker
30.05.2003, 12:03
Original geschrieben von flo

Wenn ihr mich nicht immer als Forumsdummy sehen würdet, könntet ihr vielleicht noch mehr aus meinen Beiträgen ziehen!

Was ist das drittel, was dir nicht zusagt?

Für die Gesellschaft arbeiten, ist mir bei Vergewaltigern zu wenig.
Da hätte ich lieber Gesetze und Strafen, die denen im demokratischen Texas gleichen. Das mag sich nun abschreckend anhören aber in Texas herscht bei solchen Fällen weit mehr Gerechtigkeit, als in den meisten anderen Orten dieser Welt! Weil Texas eben noch nach dem Prinzip der rechtschaffenden Grausamkeit lebt!
Oder anders: Damals lebten wir in Europa, nach dem Prinzip der Blutrache! Wurde jemand ermordet, hat man den Täter selbst hingerichtet. Dann kamen Gesetze und schließlich auch die Gerichte, damit sich nicht jeder an die Gurgel springt! Für die Wiederherstellung der Gerechtigkeit, waren nun die Gesetze und die Richter zuständig! Heute haben wir aber das Problem das die Gesetze zu lasch geworden sind und man sich um eine Rehabilitation der Täter mehr Gedanken macht, als um die Gerechtigkeit!

PS: Ich halt Dich nicht für'n Forumsblödi! Hast ja im Punisherforum bewießen das Du auch ganz anders kannst! Halt Dich mehr für jemanden, der oft stinkefaul ist, sich Informationen rauszusuchen, wenn er neugierig ist! War früher etwas nervig, macht Dich aber inzwischen zum liebenswerten Kult im CF! :zwinker:

Orakel
30.05.2003, 23:43
Original geschrieben von ZeroCool


Okay, einverstanden, aber wo bleiben denn da die Menschenrechte?
Übrigens wollte ich nie, das jemand nach seiner Verurteilung sofort alle Rechte verliert und als Vogelfrei erklärt wird.
Mir wäre es nur absolut egal, wenn sich dann im Knast seine Mitgefangenen um ihn kümmern, ich würde ihm keine Träne nachweinen.Das die Täter dann auch gesetzlich bestraft werden können, ist klar, aber als Wärter würde ich wohl in dem Fall zufällig grade nicht hinsehen...

Womit du dich selber zum Mittäter machen würdest und somit selber zum Verbrecher machen wirst, da du auf diese Weise den Beweiß erbringst keinen Deut besser zu sein, als der Mann, gegen den du hier wetterst.
Und genau hier liegt das Problem, was mir eine Frage in bezug auf die ganze "Todesstrafe" Diskussion auch noch mitleitet, die man offenbar hier, wo man mit ziemlich viel Leidenschaft für das Opfer spricht IMHO außer acht gelassen hat: Kann das Opfer damit leben, das an seinen Händen anshcließend indirekt auch Blut klebt? - Ich führ meinen Teil kann diese Frage jedenfalls nur mit Nein! beantworten.

Und wie gesagt, diese Bestrafungsvariante ist in meinen Augen inhuman, aber doch wesendlich vertretbarer, wenn man eiskalter Logik aus Prinzip folgt, als dem Wunsch "Das die Mithäftlinge sich um den Töter kümmern" den Verstand außen vor läßt. Eine einschränkung des rechtes auf Freiheit wird durch den Übergriff des Täters definitif hergeleitet, jedoch bleibt halt die Frage inwieweit diese Form abläuft. wenn man eine bestimtme Strafform mit der härte eines Verbrechens abwägt, so ist diese eher vertretbar, als jegliche andere, da sie wesendlich weniger "Folter" darstellt, als die Form, an der du anscheinend einen gewissen Gefallen findest. Körperlich wird dem Täter näämlich nicht geschadet.
Allerdings ist diese Variante genau da das Problem, das sie nicht auf lange Zeit angesetzt werden kann. Ebenso, wie sie einen starken angriff auf die Psyche darstellt.

ZeroCool
31.05.2003, 09:22
Original geschrieben von Orakel


Womit du dich selber zum Mittäter machen würdest und somit selber zum Verbrecher machen wirst

Ist mir schon klar, und ich müsste mit eventuellen Konsequenzen rechnen.


Original geschrieben von Orakel

, da du auf diese Weise den Beweiß erbringst keinen Deut besser zu sein, als der Mann, gegen den du hier wetterst.

Eben doch, denn ich vernichte kein unschuldiges Leben.


Original geschrieben von Orakel

Und genau hier liegt das Problem, was mir eine Frage in bezug auf die ganze "Todesstrafe" Diskussion auch noch mitleitet, die man offenbar hier, wo man mit ziemlich viel Leidenschaft für das Opfer spricht IMHO außer acht gelassen hat: Kann das Opfer damit leben, das an seinen Händen anshcließend indirekt auch Blut klebt? - Ich führ meinen Teil kann diese Frage jedenfalls nur mit Nein! beantworten.


Tut es das?
Jemand vergewaltigt und tötet mein Kind und wird darauf hingerichtet.
Dann klebt sein Blut indirekt an meinen Händen?
Wüsste nicht wieso....
Und selbst wenn, könnte ich ganz gut damit leben, ja.

Gimon-in-der-Kiste
31.05.2003, 10:28
Original geschrieben von ZeroCool


Ist mir schon klar, und ich müsste mit eventuellen Konsequenzen rechnen.

Was bedeuten würde, dass du als Wärter, sofern du keinen guten Beweis erbringst, dass du wirklich nichts mitbekommen hast, deinen Job verlierst. Und, wäre es nicht sehr wahrscheinlich, dass an deine Stelle auch jemand rückt, der eben auch wirklich ein Auge auf das Verhalten der Insassen wirft? Dass würde bedeuten, dass du mit deinem Prinzip auch nur einem Vergewaltiger oder Mörder zu seiner <vielleicht gerechtfertigten> Strafe verhelfen könntest, was ungerecht gegenüber allen anderen (die dass ja nicht erleben müssen) wäre.


Original geschrieben von ZeroCool


Eben doch, denn ich vernichte kein unschuldiges Leben.

Stimmt, stimmt aber auch nicht. Da du ja sowieso nur eine passive Rolle einnimmst, kannst du ja gar nicht Schuld sein dass ein Leben (wenn auch ein nicht unschuldiges) vernichtet wird.


Zitat:Original geschrieben von Orakel

, da du auf diese Weise den Beweiß erbringst keinen Deut besser zu sein, als der Mann, gegen den du hier wetterst.

Bzw da du den anderen Häftlingen damit die Gelegenheit gibst zu beweisen, dass sie keinen Deut besser sind als besagter Mann (wieso gehen wir eigentlich immer von einem männlichen Verbrecher aus?).

Original geschrieben von ZeroCool


Tut es das?
Jemand vergewaltigt und tötet mein Kind und wird darauf hingerichtet.
Dann klebt sein Blut indirekt an meinen Händen?
Wüsste nicht wieso....
Und selbst wenn, könnte ich ganz gut damit leben, ja.

Weil du garantiert auch schon von Anfang der Verhandlung an gehofft hast: "Hoffentlich kriegt dieses Schwein die Todesstrafe!" oder halt sowas in der Art. Allerdings könnte auch ich ganz gut damit leben.
:bolt:
(c) by Gimon:ei:

Orakel
01.06.2003, 01:40
Original geschrieben von ZeroCool
Tut es das?
Jemand vergewaltigt und tötet mein Kind und wird darauf hingerichtet.
Dann klebt sein Blut indirekt an meinen Händen?
Wüsste nicht wieso....
Und selbst wenn, könnte ich ganz gut damit leben, ja.

Rache ist ein gericht, das man nur kalt genießen kann und dann hat es bereits einen mehr als schalen Beigeschmack. Deine vorübergehnden Empfindungen kann man nachvollziehen, nur wirst du selber feststellen können, das dir die Exekution des des Mannes (oder der Fau, je nachdem) auch nichts weiter bringen wird. Eine Vorübergehende Befriedigung vieleicht, der danach eine unendlich Leere folgen wird. Und auf der anderen Seite der Täter. Was ist für ihn die größere Qual? Ein schneller Tod oder ein leben mit einem derartigem polizeilichen Führungszeugniss? Wenn ich die Grunsätze unserer Gesellschaft betrachte, dann hat er bereit danach keine Chance mehr. Was also ist besser? Und vor allem: Was ist für dich befriedigender?


Original geschrieben von Gimon-in-der-Kiste
Stimmt, stimmt aber auch nicht. Da du ja sowieso nur eine passive Rolle einnimmst, kannst du ja gar nicht Schuld sein dass ein Leben (wenn auch ein nicht unschuldiges) vernichtet wird.

In unserem rechtssystem gibt es aber auch einen, bzw. zwei weitere Punkte: Den der unterlassenen Hilfeleistung und den der unterstützung einer Straftat. Beide kann man IMHO auf diesen Fall anwenden.

ZeroCool
01.06.2003, 14:41
Original geschrieben von Orakel


Und vor allem: Was ist für dich befriedigender?


Das ist eigentlich völlig irrelevant, aber ich antworte dennoch:
Eindeutig die "Rache" und das ist imo nur menschlich, Rache kann sehr wohl sehr befriedigend sein, auch wenn sie nichts ändert.

Aber in erster Linie geht es mir nur um eins, das der Täter nie wieder die Möglichkeit hat, ein weiteres Leben zu vernichten.
Sperrt ihn lebenslänglich ein und ich bin zufrieden.

Womit ich definitiv nicht leben könnte, wäre, wenn er nach 5 oder 10 Jahren frei kommt und nochmal mordet/vergewaltigt.
Du?

Gimon-in-der-Kiste
01.06.2003, 19:15
In unserem rechtssystem gibt es aber auch einen, bzw. zwei weitere Punkte: Den der unterlassenen Hilfeleistung und den der unterstützung einer Straftat. Beide kann man IMHO auf diesen Fall anwenden.

Ich meint damit eher die psychologische Frage nach der Schuld, als die rechtliche, denn dass man dafür bestraft werden muss ist ja ME selbstverständlich

(c) by Gimon:ei:

Orakel
01.06.2003, 19:21
Original geschrieben von ZeroCool
Das ist eigentlich völlig irrelevant, aber ich antworte dennoch:
Eindeutig die "Rache" und das ist imo nur menschlich, Rache kann sehr wohl sehr befriedigend sein, auch wenn sie nichts ändert.


Nein, ist es nicht. Denn gerade hier zeigt sich, das du nicht ausreichend genug den Kopf klar behalten könntest, um evtuelle Fehlr zu sehen, die deine Rachegedanken beinhalten könnten. Wir hatten im Mittelalter bis weit in die Neuzeit eine reine Rechtswillkür, wo im Grunde jeder jemanden aus noch so zeifelhaften Argumenten anzeigen konnte und damit durchkahm. Damals exitsierte selbst der Paragraf über die üble NAchrede nciht.


Womit ich definitiv nicht leben könnte, wäre, wenn er nach 5 oder 10 Jahren frei kommt und nochmal mordet/vergewaltigt.
Du?

Nein, aber ich gehe auch nicht soweit meine Augen vor dem sehr schwerwiegendem Argument des Justizirtums zu vershcließen, der gerade im "Ach so humanen hochgelobten Texas" mit einer definitiv zu hohen Quote auf dem elektrischem Stuhl oder mit der giftspritze sein Ende findet.

Im hiesigen Fall herscht zwar definitiv ein Justizfehler der anderen Sorte vor, dem stimme ich zu, aber in dem Bereich den ich hier nicht unterstützen kann (und führ den du dich immerhin sehr stark ereifert hast), ist gerade in dem Bezug unverantwortlich. ZUviel Täternähe ist ein Fehler, aber zuviel emotion, die gerade für das Opfer aufgebracht wird, ist genauso hinderlich wie töricht. Hier herscht ein Fall vor, der durchaus zur empörung wachrütteln kann, aber den Weg, den du danach eingeshclagen hast, ist in meinen Augen nicht weniger verwerflich.

Spong
03.06.2003, 08:51
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,251275,00.html

Torsten B. Abel
03.06.2003, 09:16
Original geschrieben von Gimon-in-der-Kiste
wieso gehen wir eigentlich immer von einem männlichen Verbrecher aus?

Wie viele Fälle von Triebtäterinnen sind dir bekannt?



Original geschrieben von Spong
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,251275,00.html


Zitat daraus:
Da der 19-Jährige zum Zeitpunkt der Tat volltrunken war - nach Angaben der Polizei lag sein Alkoholspiegel bei mehr als zwei Promille - wird er für die Tat kaum schuldfähig sein.

Hähähähä... (http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?s=&threadid=53549)

ZeroCool
03.06.2003, 09:16
Hab ich hier schon gelesen.
http://www.bbv-net.de/public/article.tng.hbs/journal/9091

Unfassbar...

Khamira
03.06.2003, 10:01
Das hab ich heute morgen gelesen und kann es immer noch nicht wirklich fassen. In einer Fussgängerzone, wo jeder die Tat sehen konnte und keiner half. Wie tief sind wir schon gesunken und dann wird sich dauernd über vergewaltigungen beschwert, aber helfen tut man nicht :muede:

stryx
03.06.2003, 11:59
Hm... ich denke mit einem sturzbetrunkenem 19jährigen kann man ohne größere Probleme den Boden aufwischen. Zumindest ein Notruf hätte auch von den Frauen drin sein müssen.

Sanjihan
03.06.2003, 13:08
Original geschrieben von Torsten B Abel

Wie viele Fälle von Triebtäterinnen sind dir bekannt?

Eine, wurde letzte Woche endlich aus der örtlichen Psychiatrie in eine andere Verlegt.

Khamira
03.06.2003, 13:11
Original geschrieben von stryx
Hm... ich denke mit einem sturzbetrunkenem 19jährigen kann man ohne größere Probleme den Boden aufwischen. Zumindest ein Notruf hätte auch von den Frauen drin sein müssen.

genau das hätte man wenigstens machen können, aber da kam ja nichts, garnichts :muede:

ZeroCool
03.06.2003, 13:17
Also wird auch dieser Kerl wahrscheinlich mit ner sehr geringen Strafe davon kommen.
Das hat doch nichts mehr mit einzelnen Justizfehlern zu tun...

Sanjihan
03.06.2003, 13:38
Abwarten: Vollrausch an sich ist auch strafbar und kann zu einigen Jahren führen, man muss ihm nur nachweisen, dass er nicht von anderen unbewusst in diesen versetzt wurde.

Schiller
03.06.2003, 14:36
Original geschrieben von Spong
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,251275,00.html Hab das heute in den Nachrichten gesehen und war fassungslos. Allerdings kann ich über eine Aussage wie: "... der Großteil der deutschen Bevölkerung war empört" nur bitter lachen. Aus eigener Erfahrung vermag ich abzuschätzen, dass mindestens 80 % dieser ach so empörten Bevölkerung ebenfalls weggeschaut hätten. Als ich 14 war hatte ich ein extrem derbes Erlebnis, wegen dessen ich mich heute noch einmal pro Jahr bei sämtlichen Psycho-ärzten vorstellen darf (eher muss :rolleyes: ). Nur soviel: Das ganze fand auf einem Spielplatz statt. Drumherum massig Leute, es hat weder einer eingegriffen, noch Hilfe geholt, das furchtbarste war eigentlich, dass sie ihre eigenen kleinen Kinder nebenbei haben weiterspielen lassen. Seitdem habe ich extreme Probleme Menschen in irgendeiner Weise zu vertrauen. Feststellbar ist aber definitiv, dass wir uns in einer wegguck-Gesellschaft befinden, die von großmäuligen Egoisten und Schmarotzern überschwemmt ist, die ihr eigenes Wohl und vor allem ihre Bequemlichkeit über das Wohlergehen anderer stellen.

Ich bin schon mehrere Male eingeschritten und musste nicht ein einziges Mal Gewalt anwenden bzw. wurde verletzt. Im Grunde wird auch von niemandem verlangt, dass er todesmutig dazwischen geht aber mal das Handy zu zücken und die Polizei zu rufen ist doch nicht zu viel verlangt. Aber das ist hier halt so, wo jeder zweite ohne nachzudenken die überaus barbarische und unmenschliche Todesstrafe für Misshandler und Vergewaltiger fordert, selbst aber keinen Mumm in den Knochen hat sich in einer solchen Ernstsituation wirklich für das augenscheinliche Opfer in irgendeiner Weise einzusetzen. Alle schreien sie und kaum einer handelt, dass ist Deutschland, wie man es jeden Tag wunderbar erleben kann, nicht nur in diesem speziellen Fall (ich sage nur "Raver gegen den Irakkrieg" :nonono2: etc). Damit aber ein Ruck durch diese verdammte Nation geht kann man nicht ständig auf die Politiker schimpfen, sondern muss selber mal was in die Hand nehmen, wenn es aber schon bei so kleinen Dingen scheitert, wird diese vorherrschende Resignation und Unbrüderlichkeit auf ewig anhalten.


Zu den Vergewaltigern und der Todesstrafe im allgemeinen (wieder mal): Deutschland gefällt mir als Staat persönlich überhaupt nicht, immer wieder drängt sich mir der Wunsch auf, hier wegzuziehen. Allerdings begrüße ich die hier verfassungsmäßig geschützten Grundrechte. EIn Mensch ist ein Mensch. Das ist biologisch erwiesen und genau bestimmt und kann somit nicht durch ein Handeln, sei es aus Not oder aber auch aus niederen Motiven, geändert werden. Das ist faktisch, wie auch menschlich vollkommener Blödsinn. Hebt man den ersten Artikel des GG auf, kann man auch gleich den dritten vergessen usw., was zu einer Unverhältnismäßigkeit der Artikel und der nach-und-nach-Auflösung unserer Verfassung führt. Das bedeutet also, wird die Todesstrafe eingeführt, ist damit nicht mehr das Leben aller Menschen gewährleistet, was eigentlich bedeutet, wenn mir mein Nachbar weiter auf die Klöten geht, schnapp ich mir das Bolzenschussgerät von unserer Metzgerei und richte ein kleines Blutbad im Hausflur an. Im Grunde könnte man mich dann zwar zum Tode verurteilen, da aber mit der Todesstrafe die Menschenrechte außer Kraft gesetzt worden sind, dürfte man mich auf der anderen Seite auch wieder nicht töten bzw. überhaupt bestrafen, was unweigerlich zu einem Paradoxon führt.
So auch in Amerika. Der Henker, der das Todesurteil vollstreckt, hat getötet, so müsste er eigentlich auch getötet werden, denn immerhin war das Mord, was er getan hat. Nur wer den Henker tötet ist auch wieder dran usw. - Teufelskreis! Bedeutet also, dass in Amerika ermordet werden darf, wer will, wenn es nur der Staat (der sich damit automatisch de facto zu einer Art Gottesgestalt erhebt und sich über die Gesetze der Natur stellt) absegnet. Das wiederum heißt, dass wenn Bush jr. oder sonstwer aus der oberen Rige tatsächlich angeordnet haben sollte, dass die Flugzeuge in die Twin Towers fliegen, dies in Wirklichkeit völlig legal ist und somit seine Berechtigung hatte. Somit war der Tod von tausenden unschuldigen Menschen rechtens!?! :nonono2:
Apropos unschuldig kein außenstehender Dritter (bis auf tatsächliche Augenzeugen) kann eine Schuld wirklich feststellen, das ist nicht möglich. Die Zeugen können genausogut lügen, der genetische Fingerabdrück könnte sich auch aus einem anderen Zusammenhang ergeben, der geständige Täter war es gar nicht, aber er sieht keine andere Möglichkeit für sich, dieses Dilemma zu beenden ... etc.

Übrigens kann ein Richter ein höheres Strafmaß verhängen, als es die Staatsanwaltschaft eingefordert hat. Das ist sogar schon öfters geschehen.
Für eine schärfere Gesetzgebung bin ich übrigens auch, allerdings nicht für Leibesstrafen. Die spätere Misshandlung durch Mitgefangene nehme ich zwar hin, bin aber keinesfalls Vertreter einer Pro-Meinung in diesem Fall.

Zum Schluss möchte ich anmerken, dass einige Poster hier doch den Sinn zur Realität verlieren, denn aus einigen Beiträgen lese ich Dinge heraus, die genausogut in "Mein Kampf" stehen könnten. Aber bitte, verbrennen wir die Verfassung, Schlachten und Morden wir, wie es uns beliebt, öffnet die KZ's und gliedert die Menschen wieder in verschiedene Schichten ein, dann haben wir genau das, was wir ja alle schon die ganze Zeit wollten. 88 und Sieg! :wuerg:

Der etwas aufbrausende Schiller

P.s.: Mit vorstehendem wollte ich niemanden verletzten, der bereits so eine oder ähnliche Erfahrungen gemacht hat (ist ja alles recht objektiv beschrieben), ich selbst wäre wahrscheinlich nicht besser und würde mit der Waffe gegen den Peiniger meiner Freundin oder Mutter oder wem auch immer in's Feld ziehen. Darum geht es aber nicht, denn der Kick, dass der Täter endlich tot ist, hält nur kurz an, da weiß ich zufällig, wovon ich spreche.

ZeroCool
03.06.2003, 17:08
Original geschrieben von Schiller

Zum Schluss möchte ich anmerken, dass einige Poster hier doch den Sinn zur Realität verlieren, denn aus einigen Beiträgen lese ich Dinge heraus, die genausogut in "Mein Kampf" stehen könnten. Aber bitte, verbrennen wir die Verfassung, Schlachten und Morden wir, wie es uns beliebt, öffnet die KZ's und gliedert die Menschen wieder in verschiedene Schichten ein, dann haben wir genau das, was wir ja alle schon die ganze Zeit wollten. 88 und Sieg! :wuerg:

Autsch, was soll das denn?
Die Beiträge zeig mir mal, aus denen du sowas herausgelesen hast...
Keiner hier wollte irgendeine Verfassung verbrennen und es wollte auch niemand morden und schlachten wie es ihm beliebt.
Und die Todesstrafe mit KZ´s zu vergleichen, na ja...


Irgendwie läuft die ganze Diskussion aber genau da falsch, niemand hier hat sich dafür ausgesprochen, das der Täter per Gesetz alle Menschenrechte verlieren soll.
Es ging immer nur darum, was man persönlich mit diesem Täter machen würde.

Wenn er persönlich betroffen wäre,würde zum Beispiel Schiller wahrscheinlich so handeln:


Original geschrieben von Schiller

ich selbst wäre wahrscheinlich nicht besser und würde mit der Waffe gegen den Peiniger meiner Freundin oder Mutter oder wem auch immer in's Feld ziehen. Darum geht es aber nicht, denn der Kick, dass der Täter endlich tot ist, hält nur kurz an, da weiß ich zufällig, wovon ich spreche.

Ähnliches haben einige geschrieben, und da hat sich niemand aufgeregt.

Aber wenn man schreibt, was man solchen Tätern allgemein alles schlechte wünscht, wie Csar anfangs:


Original geschrieben von Csar
Während die Richter, die solche milden Urteile verhängen, lieber mit Puppen und im Sandkasten spielen, und keinerlei Funken für Gerechtigkeit im Hirn haben, scheint sich in solchen "Kindervergewaltigungsfällen" die Gerechtigkeit erst im Knast selbst zu zeigen.
Vergewaltigern von Kindern droht dort nämlich von den Mitgefangenen oft übelste Folter und das is auch gut so.


sollte man am Besten gesperrt werden und es kommen Vergleiche mit dem 3.Reich....:confused:

stryx
03.06.2003, 20:54
Das dritte Reich wird immer irgendwie in die Argumentation eingebunden, egal um welches Thema es geht. Zu dem ganzen Todesstrafen-Henker-Mörder-Blah sage ich mal nix, irgendwie habe ich jetzt keine Lust den ewig gleichen Sermon nochmal durchzugehen.

In diesem Sinne:

"Raus aus den Federn, Leute!"
"Und nicht die warmen Schühchen vergessen. Es ist wirklich saukalt da draußen."
"Es ist jeden Tag saukalt da draußen. Wo sind wir hier - in Miami Beach?"
"Wohl kaum."

PS.: Das die Strafen in den hier zitierten Fällen zu leicht sind, darüber besteht aber Einigkeit, oder? Vielleicht sollten man darauf aufbauend weitermachen...

Lars Sudmann
04.06.2003, 06:36
Das Schweigen der Lämmer (http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/mein/14931/1.html)

Schiller
04.06.2003, 07:04
@zero - gut gekontert ;)

Das 3. Reich habe ich hervorgekramt, da mich einige Beiträge wie gesagt doch in diese Richtung denken ließen. Da wären die Folter-Posts und auch "sollen diese Menschen als Untermenschen gelten" "Ja!" :eek: Das gibt mir zu denken. Natürlich wird hier keiner mit der Hakenkreuzflagge aufmarschieren und die KZ's wieder zum Leben erwecken. Das ist mir klar und diese Darstellung war von mir absichtlich übertriebener Zynismus - aber ich denke, dass dies hier jedem bewusst ist. Warum die Verfassung verbrennen und warum verliert so ein Mensch alle Menschenrechte? Nun, ich habe in meinem vorigen Beitrag aufgezeigt, welche paradoxen folgen ein Verwirken des Täter-Lebens nach sich ziehen würde und welch Irrsinn es doch ist, sich einbilden zu können, der Natur die "Entscheidung" über Leben und Tod abzunehmen. Auch wenn dies der Täter bereits getan haben mag, hat ein zweiter ebensowenig das Recht, oder? Wäre irgendwie widersinnig ...

Wie du mich richtig zitiert hast, würde ich den Peiniger einer mir nahestehenden Person selbst richten wollen. Nach der Schmerzphase um die Tat zu überwinden würde ich allerdings weiterhin nicht die Todesstrafe fordern, weil es einfach den mir angeborenen und angelernten ethischen Grundsätzen widerspricht. Und du kannst davon ausgehen, dass wenn ich einem Menschen das Leben nehme (was mir wirklich zutiefst widerstrebt) würde ich mich auch gleich von der Erde katapultieren.

Wegen vorgenanntem hatte ich auch nicht die Auffassung, dass es darum ging, was jeder gern selbst mit dem Täter machen würde (denn da fielen mir auch ein paar nette Sachen ein), sondern es wurde vereinzelt nach einer Todesstrafe bzw. Leibesstrafen und Folter gebrüllt. Dort war mein Ansatz.

Der ansätzige Schiller

P.s.: @stryx - ich bin auch der Meinung, dass das angesetzte Strafmaß in den geschilderten Fällen ruhig hätte höher bzw. härter ausfallen können.

P.p.s.: Was sagen eigentlich die anderen zu dieser tollen Zivilcourage in unserem Land?

ZeroCool
04.06.2003, 07:21
@ Schiller
Es ist ein Unterschied, ob ich jemanden wegen seiner Religion oder änlichem als "Untermensch" sehe, oder wegen seiner Taten.
Aber allgemein mag ich den Begriff auch nicht, und das Zustimmende "Ja" bezog sich auch eigentlich auf das "Haben die das verdient?".

Auch dein Paradoxon seh ich nicht, da ist ganz klar der Unterschied zwischen Unschuldigem und Schuldigem.
Der Henker tötet, aber er löscht kein Unschuldiges Leben aus.
Aber das hier soll ja eigentlich keine Todesstrafendiskussion werden.;)

Was kann man also machen, um mit den heutigen Gesetzesmitteln solche milden Urteile wie hier zu verhindern?
Dann wäre ich ja schon zufrieden....

Zur Zivilcourage:
Die müssten allesamt eine Klage wegen unterlassener Hifeleistung bekommen....bin gespannt was da noch kommt.
Wahrscheinlich nicht viel...

Schiller
04.06.2003, 12:55
Gut, ich lasse das mit der Todesstrafe - hatten wir ja schonmal anderswo diskutiert.

Was man gegen solcherlei Urteile tun kann, weiß ich allerdings nicht (hört, hört ;)). Wie gesagt obliegt es allein dem Richter, das Urteil zu fällen. Bei Fallgestaltungen dieser Art mit hohem öffentlichem Interesse fühlt sich der Richter (der ja auch nur ein Mensch ist) wahrscheinlich genötigt, noch objektiver zu urteilen, als das sonst der Fall ist. Vielleicht sind das aber auch Richter, die ihr ganzes Leben nichts anderes gemacht haben (kommt sehr oft vor) und beurteilen dann wahrscheinlich, wo die Schwere der Schuld (im Sinne des Gesetzes) höher oder niedriger ist. Das klingt furchtbar bei Vergewaltigungs- und Misshandlungsdelikten, aber so stelle ich mir das vor.

Bei der Zivilcourage haben die gestern auch einen Test bei SAM (Pro Sieben) gemacht und da kamen dann so Ausreden wie: "Ich muss ganz schnell zum Augenarzt, wenn es später immer noch die Schreie gibt, kann ich ja immer noch die Polizei rufen" etc. :wuerg: Es ist wirklich erstaunlich, wie man so seelenruhig bei solch einem Tathergang (einer mit nem Eis in der Hand) dort vorbeispazieren kann und nicht einschreitet, da überfällt einen doch eigentlich so die Wut, dass man ganz automatisch hingeht. Toll fand ich auch, wie blöde sie alle gegafft haben und dann trotzdem weitergegangen sind ... :nonono2:

Armes Deutschland!

Der fassungslose Schiller

ZeroCool
04.06.2003, 23:26
http://news.com.au/common/story_page/0,4057,6537288%255E13762,00.html

stryx
05.06.2003, 01:10
Die haben echt den Nerv, sowas fürs Fernsehen zu testen? Das finde ich auch nicht okay, denn zum einen dämpft das die Einsatzbereitschaft bei echten Verbrechen, weil die Leute denken, dass das sowieso nur wieder so 'ne Sache mit der versteckten Kamera ist und andererseits ist das Geschrei bestimmt auch groß, wenn wirklich jemand die Polizei anruft und dann rüber geht und dem Typ 'nen Scheitel zieht.

Man ruft nicht "Feuer", wenn es nicht wirklich brennt.

ZeroCool
05.06.2003, 11:38
Der nächste unfassbare Fall....

http://www.newsday.com/news/local/longisland/ny-lirape0602,0,2047859.story?coll=ny-linews-headlines

Gimon-in-der-Kiste
05.06.2003, 14:22
Zur Zivilcourage:
Die müssten allesamt eine Klage wegen unterlassener Hifeleistung bekommen....bin gespannt was da noch kommt.
Wahrscheinlich nicht viel...

Stimmt. Wetten, dass sich niemand gemerkt hat wer neben ihm stand oder sich wenigstens das Gesicht des-/derjenigen gemerkt hat?

So wieder zum Strafmaß zurück: Ich weiss nicht wie es euch geht, aber findet ihr es nicht auch unheimlich schwer solch ein Verbrechen zu bestrafen und dabei noch weingstens ein bisschen auf die "Menschenrechte" des Täters zu achten? Da wären:
Todesstrafe (fällt raus, siehe bisherige Erläuterungen),
Haft in einer "offenen" Anstalt (fällt auch raus, da der Täter dort von den Mitgefangenen gefoltert wird), oder
die lebenslange, völlige Isolierung von der Aussenwelt, die auf Dauer auch zum Selbstmord führen würde.
Mein Vorschlag: Eine extra-Stadt für Vergewaltiger und Mörder bauen, in der sie zwar NOCH wie Menschen behandelt werden, aber dennoch merken, in was für eine Scheiße sie sich da geritten haben.

Man ruft nicht "Feuer", wenn es nicht wirklich brennt.
Aber grade solche Maßnahmen sind es eben, die die Öffentlichkeit so abstumpfen lassen. Ausserdem ist da ja noch die Sache mit den Quoten, aber dass gehört nicht hierher. Ich gehöre übrigens auch zu den 20% die auch einschreiten würden bzw. es bereits getan haben.
:bolt:
(c) by Gimon:ei:

PS: mich würd mal interressieren wo ihr immer die ganzen Infos herkriegt...

ZeroCool
05.06.2003, 17:25
"Flucht aus Absolom", musste ich neulich schon dran denken.
Ne einsame Insel ohne Fluchtmöglichkeit, mit der Möglichkeit Nahrung anzubauen.
Und dann sollen sie sehen wie sie klarkommen...

stryx
05.06.2003, 19:15
Ach was, Flucht aus Absolom... guck dir Papillon (http://us.imdb.com/Title?0070511) an!