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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [18.05.2003]iTunes-Die Rettung der Musiklandschaft?



Orakel
18.05.2003, 21:02
Die Zeit (http://www.zeit.de/2003/21/Apple)
Der Spiegel (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,248570,00.html)
Und noch mal
Der Spiegel (http://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,248701,00.html)


Wie man als Nichtami auch schon mal mitmachen kann (http://www.macnews.de/index.php?_mcnpage=5816)


Zwar ist das ganze vorerst noch rein Jaguar (MacOSX 10.2) gebunden, aber eine Windows-Version soll ebenfalls schon in Vorberetung sein. Da die Musikindustrie in letzter Zeit ja immer so rumjammert, sie würde doch durch Tauschbörsen so dermassen in den Ruin getrieben, finde ich die Startzahlen (1 Million US$ innerhalb des ersten Monats) doch mehr als wiedersprechend zu dem Thema. Ich persöhnlich halte es jedenfalls für einen Schritt in die richtige Richtung.
Ein Europäischer Store soll auch noch kommen, hoffen wir mal, das sich die Preise in ähnlich akzeptierbaren Grenzen halten.


O.K., eure Meinung zu dem Thema ist natürlich auch hier von interesse. Bestimmte Seiten an dem ganzen sind zwar nicht so doll, aber es ist der bislang einzige Akzeptierbare Musikstore, der online gegangen ist, bei dem das Konzept auch wirklich Kunden- und nicht sosehr Musikindustrie-Freundlich ist.

Lola65
18.05.2003, 22:07
wenn die Musikindustrie so rumjammert soll sie einfach die Preise für CDs senken, bis sich das brennen nicht mehr lohnt und man wieder lieber Cds kauft. Ganz einfach. Stattdessen lassen sie die Preise oder erhöhen und tun alles um uns das runterladen und brennen zu verleiden.

L.N. Muhr
18.05.2003, 22:17
eine bespielte cd zum preis von weniger als einem euro in den laden zu bringen, ist schlicht unmöglich.

Orakel
18.05.2003, 22:18
Und was sagst du in dem Zusammenhang zum Thema? :D
Mal davon abgesehen, das die Plattenlabels ziemlich Weltfremd verhalten und meinen, man würde sein Geld nur in Musi investieren gebe ich dir soweit recht. CD's sind allein vom Produktionspreis her (meines Wissens nach 1€ pro gepresster Plastikscheibe) föllig überteuert sind halte ich das hier für'ne wirklich akzeptable Lösung.

L.N. Muhr
18.05.2003, 22:28
ora: klar, was in den läden steht ist gnadenlos überteuert - zumal das geld eh nicht bei den disc-produzenten landet (der pure produktuionswert einer silbernen plastikscheibe liegt afaik bei 25 pfennigen bzw. ca. 13 cent ) oder bei den musikern, die auch weniger als 10% der einnahmen durch den verkauf abbekommen. hier haben wir es mit einer industrie zu tun, die viel zu viel geld in viel zu grosse werbekampagnen steckt, in einen riesen a&r-apparat, der immer seltener wirklich dauerhaft verwertbare künstler hervorbringt und viel zu viele eintagsfliegen, die kaum die kosten einspielen.

ob und wie weit der von steve jobs vorgegangene weg auf dauer funktioniert, weiss ich nicht - hier werden ja nur vorhandene backlists genutzt. was aber ist mit der neuproduktion, dem aufbau neuer artists? das kostet geld, und zwar oft nicht wenig, und einen langen atem - viele bands starten ja erst mit der dritten oder vierten scheibe richtig durch. wird eine solche künstlerförderung noch stattfinden oder wird damit endgültig alles bei den indies liegenbleiben?

Orakel
18.05.2003, 22:48
@L.N.: Ja, stimmt, das mit dem neuen artist's ist wirklich nochmal ein Thema für sich. Allerdings kann man hier auch sagen, das evt. der MArkt sich wieder selber zu regulieren beginnt. Wirkliche "Künstlerfördrung" fand in den letzten Jahren ja kaum noch wirklich statt, wenn man von den kleineren Labels mal absieht. Evt. Könnte es hier passieren, das sich Musiker wieder regional nach oben arbeiten müßten, anstelle irgendwo "mal eben" gekastet zu werden. Hätte zumindest auch den Vorteil, das nicht immer gleich irgendweilche Modewellen wie damals bei Linkin Prak hunderte Gruppen hervorzaubert, die irgendwie so ähnlich klingen wie die "Durchstarter". Es ist insoweit wirklich Problematisch, aber auf dem derzeitigen Weg sieht es eher so aus, als würde die Musikindustrie sich in ihrer derzeitigen Form als untoter Kadaver erweisen, der immer mehr in sich zusammensakt. Steve Jobs zeigt shcon mal einen mglichen Weg, wie man etwas versuchen könnte.
Jedenfalls muss endlich wieder eine gewisse Relation in das ganze kommen, was die Qualität betrifft.

L.N. Muhr
18.05.2003, 22:52
eben. das probelm bei den one-hit-wonderboys'n'girls ist ja nicht die qualität (geschmackssache!), sondern dass sie sich ein paar wochen lang gut verkaufen und dann nie wieder. dabei ist doch der backkatalog das rückgrat jedes plattenlabels, auf dem man immer neues aufbauen kann.

Krustowsky
18.05.2003, 23:46
Man darf nicht vergessen, dass grade die Indies in iTunes nun eine wunderbare Werbeplattform für sich entdeckt haben - und schon fleissig nutzen, wie ich neulich las. Vielleicht fällt mir der Link wieder ein.

Orakel
18.05.2003, 23:55
Original geschrieben von L.N. Muhr
eben. das probelm bei den one-hit-wonderboys'n'girls ist ja nicht die qualität (geschmackssache!), sondern dass sie sich ein paar wochen lang gut verkaufen und dann nie wieder.


Uhohm ich glaube hier haben wir ein Begriffsmißverständnis. Ich meinte mit Qualität eigendlich weniger die GEschmacksangelegenheit. Mir ging es tatsächlich darum, das die One-Hit-schon-wieder-nobody-Gerümpel derzeit einfach überhand nimmt und genausoschnell wieder in der Versenkung verschwindet, wie es aufgetaucht ist. Qualität macht sich insoweit bei Musik für mich aus, dass ein Name so angeleht wird, das er sich halten kann und nicht bloß das schnelle Geld einbringt.

L.N. Muhr
19.05.2003, 00:15
sag ich doch... es geht nicht um geschmack. steht doch genau so da.

Orakel
19.05.2003, 07:25
Naja, ich hab den Satz so verstanden, das du QUalität mit Geschmack gleichsetzt, darum.

L.N. Muhr
19.05.2003, 13:23
hm, ich sagte ja ganz bewußt "das probelm bei den one-hit-wonderboys'n'girls ist ja nicht die qualität (geschmackssache!)" - was doch eindeutig ist. ansonsten würde auch der rest meines argumentes keinen sinn.