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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [12.05.2003] Die Sprachpolizei schlägt zu



Koenig Kups
12.05.2003, 18:04
Die Wellen, welche die großteils rotzbescheuerte (da oft ins maßlose übersteigerte) Modeerscheinung "politische Korrektheit" schlägt, nimmt immer absurdere Ausmaße (http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/berufstudium/artikel/179/11168) an... Werft unbedingt auch einen Blick in das dort angegebene Glossar "böser" Wörter!

L.N. Muhr
12.05.2003, 18:13
die sprachpolizei wohnt schon hier - ich verweise auf diesen thread im digedag-forum:
http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?s=&threadid=43629&highlight=neger

Klopfer
12.05.2003, 18:20
Schneeperson? :eek4:

Na da hätte sich George W. Bush mal besser überlegen sollen, wieso er in einer Rede 2001 (die den Krieg gegen Afghanistan rechtfertigte) ebenfalls das Wort "Snowmen" benutzte. Dieser Sexist! :D

Morgan
12.05.2003, 18:25
Geil! Oder auch nicht... Hab mich teilweise schon totgelacht was füt Blüten die da treiben. Andererseits ist es alles andere als zum lachen.

Gruß Morgan :magier:

kylennep
12.05.2003, 18:27
Mütterchen Russland – sexistisch, besser: Russland, weites Land reicher Ernten

Mutter Erde muss weinen . . .

Und seid wann ist Neger ein Schimpfwort ? Hat der Nob das vielleicht mir "N*gger" verwechselt ?

Kyle

comicfreak4ever
12.05.2003, 18:32
Gab letztens auch mal einen interessanten Artikel darüber in PM, was alles passieren kann, wenn der Dolmetscher nicht richtig arbeitet! Hat den jemand gelesen?

stryx
12.05.2003, 18:41
Ich verweise nur mal kurz auf das leidige "Negerkuss-Mohrenkopf-Schokokuss-Ja leck' mich doch"-Thema...

Politische Korrektheit treibt manchmal ziemlich bizarre Blüten.

kylennep
12.05.2003, 18:43
WORD

Sowie es Leute gibt, die fordern, die Phrase "das kommt mir spanisch vor" zu verbieten :lol:

LOKInst
12.05.2003, 18:43
Es ist wirklich immer wieder erstaunlich, was im Land der Freihet doch alles möglich ist!
Wird irgendwann noch eine "SprachGeStaPo" ins Leben gerufen, welche in verdeckten Operationen überprüft, ob es Unholde gibt, welche auf der Straße "unredliche" Wörter in den Mund nehmen?

:ninja:

Michael Heide
12.05.2003, 18:43
Das kann doch nicht wahr sein... Abwertende Begriffe gegenüber Völkergruppen zu ersetzen, halte ich für sinnvoll, aber die Dinosaurier zu streichen? In Aesop's Fabeln herumzupfuschen? Nee, das muss doch 'ne Ente sein...






















Bitte...

Klopfer
12.05.2003, 18:46
Ist die Redewendung "einen Türken bauen" eigentlich auch rassistisch? :kratz:

Bart Simpson
12.05.2003, 18:48
Dschungel – besser: Regenwald, Savanne

Kann mir mal einer sagen was an Dschungel sexistisch oder abwertend is? Also das man statt Schneemann noch Schneeperson sagen muss is ja noch ansatzweise nachvollziehbar(auch wenn des echt übertrieben is), aber Dschungel? :confused:

akikaze
12.05.2003, 18:49
früher in der grundschule, durfte man bei meiner klassenlehrerin nicht 'russe' sagen, 'aussiedler' war besser. auch wenns keine waren. da wird die bezeichnung der nationalität zum schimpfwort gemacht. :rolleyes:
auch witzig: 'schwarzer' scheint bei manchen leuten auch verpönt zu sein...das unsereins als 'weisser' bezeichnet wird ist egal, man muss den armen leuten ja auch was gönnen...'farbiger' das ist besser, pah, und wir sind dann 'andersfarbige' oder 'nichtfarbige' oder was oder sind wir etwa aus sicht einer schwarzen person auch 'farbige'.

Michael Heide
12.05.2003, 19:18
Melaninlose.

Kleiner Scherz.

Schwarze Katze
12.05.2003, 19:26
Katja Kullman: Generation Ally
Die erste Schlacht im Geschlechterkampf, die ich live und in Farbe mitbekam, drehte sich um das Pronomen >>man<< und fand in einem Einführungsseminar zu Max Weber statt. [..]
Nicht bei der ersten, aber bei der dritten oder vierten Veranstaltung meldete sich eine KommilitonIN zu Wort und fragte den Professor, ob er bitte so freundlich sein könnte, statt >>man<< auch immer >>frau<< zu sagen, also nicht nur >>man kann das und das tun<<, sondern auch >>frau kann das und das tun<<. Raunen im Plenum. Der Professor schmunzelte gönnerhaft und fragte die KommilitonIN, ob sie sich diskriminiert fühle. Sie erklärte ihm, dass sie sich in seiner Sprache nicht repräsentiert sehe. Daraufhin entsponn sich ein etwa 20-minütiger Streit, in den sich mehr und mehr Studenten und StudentINnen einschalteten. Die meisten, männlich wie weiblich, versuchten, die frauenbewegte KommilitonIN zum Schweigen zu bringen, und die Argumente liefen darauf hinaus, dass diese >>man/frau<<- und >>IN<<-Diskussion tierisch viel Zeit koste und außerdem nerve und überflüssig sei.
[..]
Als eine der jungen Erfolgstanten [..] verstand ich diese so genannte Gender-Debatte nicht, viel schlimmer, ich war von ihr genervt bis peinlich berührt, und die meisten Mitstudentinnen sahen das ebenso. Das hatte zunächst einmal praktische Gründe: Jeder Satz wurde doppelt so lang, weil man beziehungsweise frau immer beide Geschlechter nennen musste, um sich feministisch-korrekt auszudrücken. Das widerstrebte schon ganz prinzipiell unserem Pragmatismus, unserem Erledigungs- und Fortkommenwillen, es verkomplizierte die Dinge, wo wir doch allenthalben von Rationalisierung lasen und der Professor, der immer >>man<< und niemals >>frau<< sagte, über Kosten-Nutzen-Rechnungen referierte, was uns viel mehr einleuchtete: Kosten und Nutzen, das war überschaubar. Input. Output. Und gut is'. [..]
Viel schlimmer [..] wog jedoch, dass die Buchstabendebatte über das -IN am Ende eines Wortes und das >>frau<< statt >>man<< uns Frauen quasi als Randgruppe markierte, als schützenswerte Spezies, die spezieller Erwähung bedarf. Es ließ unser Geschlecht so hilfsbedürftig erscheinen wie eine bedrohte Tierart

akikaze
12.05.2003, 19:38
die letzten paar sätze gefallen mir besonders gut. wäre es nicht erstrebenswerter gewesen sich auch, sagen wir mal student, architekt oder wasweisichwas zu nennen ohne sich mit -in's auszugrenzen? wenn wir schon von 'gleich'berechtiung reden. die "sind sie schwanger frage" darf z.b. nicht bei einem bewerbungsgespräch gestellt werden, sowas ist absolout unterstützenswert. aber dieses rumgetrample auf den weiblichen endungen ist lächerlich und überflüssig.

Kaeli
12.05.2003, 19:56
Da stimme ich zu. Und die letzten Sätze sind echt gut.
Dieses "man"/"frau" Herumgehampel wird jedenfalls nicht sehr viel zur Gleichberechtigung beitragen, sondern eher die Kluft weiter auseinander reißen, weil man ja ganz bewusst darauf hindeutet, dass es hier zwei verschiedene Gruppen gibt, die einzeln genannt werden müssen.
Anstelle "man" als das kleine, neutrale Wörtchen zu akzeptieren, dass es seit Ewigkeiten schon ist.
Da lobe ich mir manchmal das Englische mit den netten geschlechterlosen Berufsbezeichnungen. :o

Also... Schulbücher?
Der Einfluss von Schulbüchern auf meine geistige Entwicklung und die Art wie ich Dinge/Menschengruppen sehe, war wohl wirklich extrem gering. Familie, Freunde, TV, Bücher... das ist schon quantitativ mehr... Also packt man die Sache irgendwie schon von Anfang an falsch an, das Ergebnis ist ein verkrampfter, unnatürlicher Kauderwelsch, na super.

Im Übrigen musste ich mich an meine Grundschulzeit zurückdenken, als ich einmal dachte ich höre nicht recht, als eine Klassenkameradin von mir für den Schwarzen, der damals kurz mit dem Hausmeister gearbeitet hat, den Ausdruck "Negerchen" (!) benutzte.
Da hört der Spaß dann doch auf... Über "Neger" kann man sich ja noch streiten, obwohl jeder zugeben muss, dass das Wort inzwischen eben einfach ein bisschen negativ behaftet ist - warum auch immer.

Bart Simpson
12.05.2003, 20:02
Also ich bin auch gegen dieses man/frau-Getue! Wo soll das denn hinführen? Irgendwann haben dann alle Substantive einen sachlichen Artikel weil sowohl Frauen als auch Männer nicht benachteiligt werden wollen! :nonono2:

shirayuki
12.05.2003, 20:18
Original geschrieben von stryx
Ich verweise nur mal kurz auf das leidige "Negerkuss-Mohrenkopf-Schokokuss-Ja leck' mich doch"-Thema...

Politische Korrektheit treibt manchmal ziemlich bizarre Blüten.

:nod: Aber wohl wirklich!


*tststs* :nonono2: Man kanns auch übertreiben... Na, die Amis mal wieder... :rolleyes:
Ups, is dann "Ami" für "Amerikaner" auch abwertend?? Natürlich! Ach sorry! :lol:
Was mach ich böses, böses Mädchen wieder nur? Und wo hab ich nur all die bösen, rassistischen, faschistischen, menschenverachtenden Wörter her???
Tja... :tozey:

Grüße, Peach :bfly:

Torsten B. Abel
12.05.2003, 21:40
Original geschrieben von Klopfer
Ist die Redewendung "einen Türken bauen" eigentlich auch rassistisch? :kratz:

Dazu ein kurzer Exkurs (http://home.snafu.de/tilman/zauber/zt_hist.html#Tuerke):


Der Ursprung des Wortes ist in der Rokoko-Zeit zu suchen, und zwar im Automatenbau. Hofrat Baron Wolfgang von Kempelen (1734 - 1804) baut 1769 einen Schachautomaten, welcher aus einer Art Kommode besteht, an der eine prachtvoll türkisch gekleidete, lebensgroße Puppe aufgebaut ist. Vor einer Schachpartie zeigt der Hersteller im Inneren des Automaten ein undurchschaubares Räderwerk. Die Leistung des Automaten ist hervorragend: Er spielt zügig und gewinnt fast immer, insbesondere gegen die Prominenten von damals. Tatsächlich befindet sich in dem Automaten ein Schachmeister, welcher durch Magneten im Boden der Figuren und unterhalb der Felder die aktuelle Spielposition erkennen kann, und über eine Hebelvorrichtung seine eigenen Figuren bewegen kann.
Andere Berichte meinen, daß der Spieler selbst teilweise in der Puppe war und einen Arm bewegte.

Ergänzend (http://www.buchladen46.de) dazu:


Im achtzehnten Jahrhundert baute der Wiener Staatsbeamte Wolfgang von Kempelen einen Schachautomaten. Die daran sitzende Holzfigur war, wie es damals in Wien Mode war, türkisch gekleidet. Sie konnte auf dem vor ihr befindlichen Schachbrett die Figuren perfekt bewegen und in ihrem Inneren befand sich ein kompliziertes mechanisches Räderwerk. In aufsehenerregenden Veranstaltungen mit hochrangingem Publikum schlug er die besten Schachspieler seiner Zeit in Europa und Amerika.
Niemand konnte sich erklären, wie der Apparat funktionierte. Diderot beschrieb ihn in seinem Roman "Rameaus Neffe", E.T.A Hoffmann schrieb eine Erzählung über ihn und E. A. Poe führte eine detektivische Ermittlung durch, die des Rätsels Lösung sehr nahe kam. Denn es war "natürlich" kein Automat, sondern ein Mensch in seinem Inneren, der mit Hilfe einer genialen Technik den Türken bediente.

Eine zweite Version (http://www.arianamania.de/redensarten.php) gibt es ebenfalls:


Etwas türken - Wenn man etwas vorspiegelt, das tatsächlich nicht da ist oder ein bisschen mogelt, dann hat das mit den Türken nichts zu tun, oder jedenfalls nur mittelbar. Die Wendung stammt aus der Marine. 1895 wurde der "Kaiser-Wilhelm-Kanal" (Nordostseekanal) eingeweiht und mit einem Galadiner an Bord der SMS "Deutschland" gefeiert. Jeder ausländische Würdenträger wurde mit einem Boot zu diesem Schiff gebracht, das die Nationalflagge seines Heimatlandes trug, und jedesmal, wenn dieser dann seinen Fuß auf das Schiff setzte, spielte die Marinekapelle die dazu passende Nationalhymne. Doch als ein Boot mit dem gehissten türkischen Halbmond vorfuhr, stellte die Kapelle fest, dass sie die türkische Nationalhymne nicht kannte und auch keine Noten vorhanden waren. Kurz entschlossen spielte man also: "Guter Mond, du gehst so stille..." - und hatte zum ersten Mal etwas getürkt.

Clint Barton
12.05.2003, 22:17
Beati pauperes spiritu... :rolleyes:


Original geschrieben von stryx
Ich verweise nur mal kurz auf das leidige "Negerkuss-Mohrenkopf-Schokokuss-Ja leck' mich doch"-Thema...

Politische Korrektheit treibt manchmal ziemlich bizarre Blüten.

Word.
Dazu fällt mir immer wieder der Text am Anfang aus Dogma ein - das mit dem Gürteltier, oder was das war. :D

Ist schon erbärmlich, daß sich in Amerika jeder wegen irgendwas angegriffen fühlt. Seihen des es die Freunde der senkrechtstartenden Wüterichbremse oder der Verein zur Arterhaltung des schwanzlosen Kastanienbesamers... und die müssen dann ja SOFORT auf die Bananen äh Barrikaden gehen, weil denen irgendjemand ihr Schäufelchen weggenommen und was böses gesagt hat... :asdf:

Khamira
12.05.2003, 23:00
Original geschrieben von kylennep

Und seid wann ist Neger ein Schimpfwort ? Hat der Nob das vielleicht mir "N*gger" verwechselt ?

Kyle

Man sagt nicht Neger, sondern Schware
N*gger ist nur dann ein Schimpfwort wenn es weisse sagen, schwarze unter sich benutzen dieses Wort recht haeufig.

Schwarze Katze
12.05.2003, 23:04
Original geschrieben von Kohako
Man sagt nicht Neger, sondern Schware
N*gger ist nur dann ein Schimpfwort wenn es weisse sagen, schwarze unter sich benutzen dieses Wort recht haeufig.
Darf ich mich dann jetzt auch diskriminiert fühlen, weil es mir nicht gestattet ist dieses Wort zu verwenden?

:tatz: Katze :bcat:

stryx
12.05.2003, 23:05
Original geschrieben von Kohako
Man sagt nicht Neger, sondern Schware

Aha... muss ich bei Gelegenheit mal ausprobieren... :zwinker:

Khamira
12.05.2003, 23:09
Original geschrieben von Schwarze Katze

Darf ich mich dann jetzt auch diskriminiert fühlen, weil es mir nicht gestattet ist dieses Wort zu verwenden?

:tatz: Katze :bcat:

welches? N*gger? Wenn es von uns kommt ist es ein schimpfwort

@stryx
:drop:

Schwarze Katze
12.05.2003, 23:13
Original geschrieben von Kohako
Welches? N*gger? Wenn es von uns kommt ist es ein schimpfwort
Und genau deshalb will ich mich diskriminiert werden.
Weil man mir unterstellen würde, dass ich jemanden mit einem Wort, das lediglich auf seine Hautfarbe verweist und das aus seinem Munde tragbar ist, beleidigen wolle.
Warum darf ich als Weiße nicht auch Neger sagen? Ist doch Diskriminierung.

Nachtrag: das sollte natürlich "will ich mich diskriminiert fühlen" heißen

:tatz: Katze :bcat:

Khamira
12.05.2003, 23:15
wahrscheinlich kommt das daher wegen der rassentrennung in amerika das die schwarzen allergisch dagegen reagieren wenn es von weissen kommt.

L.N. Muhr
12.05.2003, 23:30
wie reagiert denn ein indianer, pardon: nordamerikanischer ureinwohner, wenn man ihn neger nennt?

wie reagiert ein ostdeutscher neger mit glatze, wenn ein bayer ihn sachse nennt? ist das dann eine beleidigung oder ein kompliment?

da sollte man schon mal drauf aufpassen, dass sowas nicht passiert. ne, ne. ;)














*seufz*

Klopfer
12.05.2003, 23:50
Original geschrieben von Torsten B Abel
Dazu ein kurzer Exkurs (http://home.snafu.de/tilman/zauber/zt_hist.html#Tuerke):
[...]
Ergänzend (http://www.buchladen46.de) dazu:
[...]
Eine zweite Version (http://www.arianamania.de/redensarten.php) gibt es ebenfalls:
[...]


Ich wusste schon, woher das stammt. Allerdings scheint ja ziemlich egal zu sein, was die Ursprünge von Bezeichnungen und Redewendungen sind. :D

Dietmar Wischmeyer hat in einem seiner Logbücher auch über "political correctness" geschrieben.
"In Lübeck schon brannte das Asylbewerberheim sicherlich genauso gut, wie es das Asylantenheim getan hätte.
[...]
Was soll man denn vom Farbigen halten, der gestern Neger hieß, heute Afrikaner und morgen womöglich 'pigmentmäßig Andersgeformter'? Immer war es ein Zeichen der totalitären Staaten, sich die Sprache nach ihrem Gusto zu formen: aus dem fettwanstigen Deutschen wurde der Arier, aus dem Todesstreifen der antifaschistische Schutzwall."

stryx
13.05.2003, 00:47
Original geschrieben von Schwarze Katze
Und genau deshalb will ich mich diskriminiert werden.


Willst du nicht diskriminiert werden? Willst du dich diskriminiert fühlen? Über den Berg ist es länger als zu Fuß? :zwinker:

*seufz* Es könnte ja alles so schön einfach sein.

Jedenfalls werde ich weiterhin reden, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Sollten sich tatsächlich eines schönen Tages Indianer oder Schwarze (das Naschwerk nenne ich aber trotzdem Negerkuss, das ist Tradition und die beugt sich kurzlebigen Trends nicht) bei mir beklagen, dass sie so nicht bezeichnet werden möchten, dann werde ich mir überlegen etwas zu verändern. Einsprüche von anderen Weißen, die meinen es besser zu wissen, dass sich sowas nicht ziemt und überhaupt wie ich es wagen könne werden von mir unter "scheiß egal" abgelegt.

PS.: Warum übrigens diese Verrenkungen mit dem *? Wird Nigger zensiert?

PPS.: Nö.

Risk
13.05.2003, 06:25
Original geschrieben von stryx
...das Naschwerk nenne ich aber trotzdem Negerkuss...
Genau!
Geht mal in eine Bäckerei und bestellt:
"Ich hätte gerne ein Brötchen mit einer 'süßen Schaumspeise auf Waffel mit Schokoladenüberzug' zwischen den Hälften!"
"Watt willsu?"
"Mann, 'n Negerkuss-Brötchen!!!"
:D:D

CU
Risk

Santo
13.05.2003, 06:56
Hier im "toleranten" Köln (wo ich wohne!) haben die meisten Leute keine Probleme damit "Neger" zu sagen. Höre ich oft in der Nachbarschaft, auf der Straße u.s.w.: NEGER! Spätestens seit der "Black Panther"- Bewegung sagt man überall auf der Welt SCHWARZE. Aber wie viele Diskriminierungen aus der Nazi-Zeit hat sich der Begriff "Neger" hier in Deutschland gut gehalten. Nach dem Motto: Ist ja nicht so schlimm und so... :rolleyes: Ich find´s sehr schlimm und die Witzeleien darüber auch Scheiße! Fehlt nur noch der "rent-a-negro- Link", den Mr. "Die Zeiten des Überflusses sind vorbei"- Kups süffisant dazu ins Thema wirft und alle lachen...ha ha ha!...wie lustig...u.s.w., u.s.w. :rolleyes:

Michael Heide
13.05.2003, 08:15
Original geschrieben von Clint Barton
Dazu fällt mir immer wieder der Text am Anfang aus Dogma ein - das mit dem Gürteltier, oder was das war. Schnabeltier.

Und ich weiß nicht, wo das Problem ist, "Schokokuss" zu sagen. Zumal "Negerkuss" mittlerweile auf keiner Schachtel mehr steht und in keiner Werbung mehr verwendet wird.

@Heathen: Abgesehen von dem Schlussgestänker gegen Kups stimme ich Dir weitestgehend zu. Allerdings stammt "Neger" nicht wirklich aus der Nazi-Zeit, sondern ist einen Tick älter.

Sydney Apfelbaum
13.05.2003, 08:23
Und so gehen ansatzweise gute Gedanken den Bach runter, wenn Idioten sich ihrer bemächtigen.
Natürlich ist Rollstuhlbrigade nicht nett gemeint, darauf hätte man noch so kommen können.
Nigger als altes Schimpfwort der Weißen bleibt ein Schimpfwort, auch wenn es die Schwarzen jetzt selbst verwenden.
Aber Sklave - versklavte Person? Wo soll denn da der Sinn stecken?
Yacht? Die spinnen, die rechts- und linksradikalen US-Bürger eurasischer Abstammung!

Zumindest vor wenigen Jahren gabe es noch Karnevalsschminke der Farbe "Neger-Braun". :nonono2:

Clint Barton
13.05.2003, 08:30
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Schnabeltier.

:chinese:


Und ich weiß nicht, wo das Problem ist, "Schokokuss" zu sagen. Zumal "Negerkuss" mittlerweile auf keiner Schachtel mehr steht und in keiner Werbung mehr verwendet wird.

Weil's sich so bei uns im Hinterkopf eingebürgert hat.
Werthers Echte hiessen für mich auch weiterhin Werthers Echte - egal, ob die Firma mir weiß machen will, daß die schon zu Urzeiten Werthers Original hiessen. :D

Schwarze Katze
13.05.2003, 09:09
Original geschrieben von stryx
Willst du nicht diskriminiert werden? Willst du dich diskriminiert fühlen? Über den Berg ist es länger als zu Fuß? :zwinker:
Öhmmm... Aspirin war alle *rausred*
Da soll natürlich stehen "Ich will mich diskriminiert fühlen".

:tatz: Katze :bcat:

FilthyAssistant
13.05.2003, 09:56
jaja. alles ist diskrimierend. und ausserdem sind alle menschen doof. wozu noch drüber disskutieren?

was mich viel mehr wundert: keiner regt sich über den satz
die brutalen „X-Men“-Filme aus dem artikel auf?! :eek: :confused:

Klopfer
13.05.2003, 10:25
Original geschrieben von The Heathen
Hier im "toleranten" Köln (wo ich wohne!) haben die meisten Leute keine Probleme damit "Neger" zu sagen. Höre ich oft in der Nachbarschaft, auf der Straße u.s.w.: NEGER! Spätestens seit der "Black Panther"- Bewegung sagt man überall auf der Welt SCHWARZE.
Was du mit großer Überzeugung sagen kannst, weil du ja natürlich schon überall in der Welt gewesen bist.


Aber wie viele Diskriminierungen aus der Nazi-Zeit hat sich der Begriff "Neger" hier in Deutschland gut gehalten.
1. Neger stammt nicht aus der Nazizeit.
2. Neger heißt ja auch nur "Schwarzer".
Ich selbst nenne den Negerkuss immer noch so, und dabei wird's auch bleiben. Ansonsten sag ich nicht mehr "Neger", weil man dann mit irgendwelchen Berufsbetroffenen stundenlang diskutieren muss.


Nach dem Motto: Ist ja nicht so schlimm und so... :rolleyes: Ich find´s sehr schlimm und die Witzeleien darüber auch Scheiße!
Irgendwie dein Problem, wenn du darin unbedingt eine schwerwiegende Beleidigung sehen willst, gelle?
*nochmal mit Wischmeyer nachtritt*
"Was ist eigentlich besser, ein Rasenmäher oder ein Neger, hat mich einmal ein kleiner Junge gefragt. Ja, was ist wirklich besser? Erst ein Kind musste mich auf diese Frage aufmerksam machen, ich selbst hatte sie mir noch nie gestellt."


Fehlt nur noch der "rent-a-negro- Link", den Mr. "Die Zeiten des Überflusses sind vorbei"- Kups süffisant dazu ins Thema wirft und alle lachen...ha ha ha!...wie lustig...u.s.w., u.s.w. :rolleyes:
Danke für den Tipp, hab ich noch gar nicht gesehen. :D

Kaeli
13.05.2003, 10:40
Negerkuss, Mohrenkopf... ich tendiere zu Mohrenkopf, offenbar bin ich damit großgeworden. Bei "Schokokuss" stört mich, dass das Wort irgendwie keinen Sinn ergibt. Dem Wort merkt man an, dass es eine Krücke ist, um um "Neger" herumzukommen... :rolleyes:

Es gibt für mich einen einfachen Grund, nicht mehr "Neger" zu sagen, und zwar will ich nicht das Gefühl haben, jemanden damit beleidigt zu haben. Das Wort hat in meinen Ohren inzwischen einfach einen negativen Klang, deswegen kann ich es nicht reinen Gewissens benutzen.

...
Wundert mich, dass die Feministinnen sich noch nicht gegen das Wort "herrlich" aufgelehnt haben, oder zumindest einen Antrag gestellt haben, das Wort "erfreulich" als Ausgleich in "erfräulich" umzutaufen.

scribble
13.05.2003, 11:17
@Kaeli: Ach was, so ein Antrag wäre doch 'dämlich' :D

Mit der politischen Korrektheit der Sprache ist es wie mit so vielen Dingen: Wenn man's übertreibt, ist es nur noch lächerlich oder schadet sogar. Es gibt natürlich Begriffe, durch die sich bestimmte Menschen beleidigt oder verletzt fühlen, und die sollte man dann auch nicht verwenden. Andererseits aber wird sich unter 6 Milliarden Menschen auf diesem Globus wohl für die Mehrzahl der Worte in jeder beliebigen Sprache jemand finden, der auf eine Begründung kommt, warum dieses Wort anstößig sei. Dann halten wir alle die Klappe und sind glücklich :D

Und spätestens wenn erwiesene Tatsachen geleugnet werden (Stichwort Dinosaurier), ist sowieso alles zu spät :rolleyes:

Bis dann,

scribble

Koba
13.05.2003, 13:10
Original geschrieben von Kaeli
Negerkuss, Mohrenkopf... ich tendiere zu Mohrenkopf, offenbar bin ich damit großgeworden.

Negerkuss und Mohrenkopf sind aber zwei völlig verschiedene Leckereien! Nicht das du mal was anderes in der Bäckerei verkauft bekommst als du ursprünglich wolltest ;)


Bei "Schokokuss" stört mich, dass das Wort irgendwie keinen Sinn ergibt.
Also wenn man sich das ganz genau betrachter ergibt Negerkuss ja auch keinen Sinn; ebenso Schaumkuss.

Kaeli
13.05.2003, 13:17
Ach je, also habe ich gerade meine eigene Unzulänglichkeit bewiesen?? Shit. Also gut. Dann werde ich in Zukunft folgendes tun, wenn ich einkaufe:
1) Supermarkt mit Selbstbedienung, damit ich erst gar nichts falsches sagen muss
2) nur noch Markennamen nennen (meistens unverfänglich)

Ja, am besten wir alle halten in Zukunft einfach den Mund. =P

Koenig Kups
13.05.2003, 14:04
Original geschrieben von The Heathen
Fehlt nur noch der "rent-a-negro- Link", den Mr. "Die Zeiten des Überflusses sind vorbei"- Kups süffisant dazu ins Thema wirft und alle lachen...ha ha ha!...wie lustig...u.s.w., u.s.w. :rolleyes:

Bei der "Rent-a-negro"-Seite handelt es sich um eine von Schwarzen erstellte Satire über typische Vorurteile und Verhaltensmuster der Weißen. War mir irgendwie klar, dass Du Schwierigkeiten hast, sowas zu erkennen und gleich wieder mit gallegetränkten Wattebäuschchen wirfst. Grow up. Sonst nimmt Dich nie jemand ernst.

stryx
13.05.2003, 15:14
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Und ich weiß nicht, wo das Problem ist, "Schokokuss" zu sagen. Zumal "Negerkuss" mittlerweile auf keiner Schachtel mehr steht und in keiner Werbung mehr verwendet wird.

Weil die Dinger so weit ich mich zurück erinnern kann, in meiner Familie schon immer Negerküsse hießen und ich keine Lust habe, etwas zu verändern, bloß weil irgendwelche Leute, die garnicht betroffen sind, meinen, ich würde irgendwelche anderen Leute, die garnicht anwesend sind, mit der Benutzung dieses Wortes verletzen.

snow
13.05.2003, 15:23
Früher haben die Leute in Deiner Familie sich auch nicht den Hintern nach dem Scheißen abgeputzt & alle 3 Wochen zusammen gebadet ...

L.N. Muhr
13.05.2003, 15:25
du wirst es nicht glauben, aber auch im osten gab es klopapier und fliessend warmes wasser! ;)

snow
13.05.2003, 15:32
?? Habe mich auf das 'früher' bezogen ... meinte, daß sich unser Leben in den letzten paar hundert Jahren eben entwickelt hat.
Hab' überhaupt keine Ahnung, wo stryx herkommt, fand nur das 'war schon immer so'-Argument doof.

Blue Lion
13.05.2003, 15:55
Also ich nenn die Dnger eigentlich immer Dickmann ob die jetzt von der Firma sind oder nicht...
Damit bin ich aufgewachsen, auch wenn meine Mutter immernoch Negerkuss sagt (und das meint sie nicht böse, damit ist sie aufgewachsen)

Aber wenn ich jetzt alle Marken Dickmann nenne... diskriminiere ich jetzt alle fremden Marken oder alle dicken Männer oder einfach alle Dicken oder....?

Mori
13.05.2003, 16:13
Dann diskriminerst du alle anderen tollen Neg... äh Schokokusshersteller/innen!

wie hieß es mal in einem Switch Sketch?

Eierschaumbällchenauf Waffelboden mit Shokoglasur von Vollschlankmann/frau.

Santo
13.05.2003, 16:26
Original geschrieben von Koenig Kups


Bei der "Rent-a-negro"-Seite handelt es sich um eine von Schwarzen erstellte Satire über typische Vorurteile und Verhaltensmuster der Weißen. War mir irgendwie klar, dass Du Schwierigkeiten hast, sowas zu erkennen und gleich wieder mit gallegetränkten Wattebäuschchen wirfst. Grow up. Sonst nimmt Dich nie jemand ernst.

Hoppla...in diesem Fall muss ich mich tatsächlich entschuldigen! Die "Satire" in dem Link war mir in aller Eile leider entgangen. ;) Wo du Recht hast, hast du Recht. Uneinsichtigkeit soll mir niemand zum Vorwurf machen. :)

Knightfall
13.05.2003, 16:32
Die schlechte Sprache hat sich auch schon den Weg in die Rollenspiele erschlichen...

Der Beweis... (www.knightfall-sr.com/comics/pics/web_uenue.gif)

Zyklotrop
13.05.2003, 16:43
@Klopfer
Deine Beiträge gefallen mir immer ausgezeichnet.


Der werte Heathen sondert natürlich wie üblich absoluten Unsinn ab. Natürlich darf und kann man in Köln wie anderswo "Neger" und "Zigeuner" sagen, da diese Begriffe nie beleidigend waren. Bis weit in die 90er war in Schulbüchern von "Negersklaven" die Rede.
Dem Gesinnungsterror linksfaschistischer selbsternannter Gutmenschen gilt es entgegenzutreten, wo immer es möglich ist. Mit der Zensur und Verhunzung (HerrInnen und DamInnen) der deutschen Sprache fängt es an, mit brennenden Büchern geht's wohl bald weiter, und was kommt dann?

Koenig Kups
13.05.2003, 16:57
Original geschrieben von The Heathen
Hoppla...in diesem Fall muss ich mich tatsächlich entschuldigen! Die "Satire" in dem Link war mir in aller Eile leider entgangen. ;) Wo du Recht hast, hast du Recht. Uneinsichtigkeit soll mir niemand zum Vorwurf machen. :)

Ich lebe ja noch. ;)

Gerade bei mir als Deutschamerikaner mit französischen und jüdischen Wurzeln wird man sich recht hart tun, irgendeine Art von Rassismus zu entdecken. Ich hasse alle Menschen gleichermaßen, vollkommen ungeachtet ihrer Nationalität, Hautfarbe oder Schuhgröße.

Michael Heide
13.05.2003, 17:16
Original geschrieben von Zyklotrop
Natürlich darf und kann man in Köln wie anderswo "Neger" und "Zigeuner" sagen, da diese Begriffe nie beleidigend waren. Bis weit in die 90er war in Schulbüchern von "Negersklaven" die Rede. Man beachte den fehlenden, weil nur erwünschten Zusammenhang zwischen diesen beiden Sätzen. Ein klassischer Fall von "Wenn es nur genügend falsch machen, muss es ja richtig sein".

Dem Gesinnungsterror linksfaschistischer selbsternannter Gutmenschen gilt es entgegenzutreten, wo immer es möglich ist. Hast Du den Text nicht gelesen? Die Schulbuchzensur wird sowohl von Vertretern der rechten als auch von der linken Seite gefordert.

stryx
13.05.2003, 17:23
Original geschrieben von snow
?? Habe mich auf das 'früher' bezogen ... meinte, daß sich unser Leben in den letzten paar hundert Jahren eben entwickelt hat.
Hab' überhaupt keine Ahnung, wo stryx herkommt, fand nur das 'war schon immer so'-Argument doof.

Ich bin zwar noch keine hundert Jahre alt, ändere mein Leben aber trotzdem nicht ständig, bloß weil irgend jemand nichts besseres mit seiner Zeit anzufangen weiß, als theoretische Gedankenspiele durchzuziehen, wer sich wordurch und unter welchen Umständen vielleicht irgendwie schlecht behandelt fühlen könnte. Das hat nichts mit Fortschrittsfeindlichkeit zu tun, bedeutet aber, dass Veränderung bloß um der Veränderung Willen hirnrissig ist, denn das bedeutet Aufwand und da sollte schon ein greifbarer Nutzen bei rumkommen.

Deshalb bleibe ich dabei: Wenn sich gehäuft Indianer oder Schwarze bei mir beschweren, ändere ich vielleicht etwas, besserwisserische Weiße lassen mich kalt.

Zyklotrop
13.05.2003, 17:25
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Hast Du den Text nicht gelesen? [/B]

Oh doch. Der Text bezog sich auf die USA , ich mich hingegen auf heimische Gefilde. Was die Amis machen, ist mir im Prinzip wurscht. Meine Wissens haben die in etlichen Bibliotheken sogar "Huckleberry Finn" verboten. Geistesgestörte Amis, da es ein zutiefst antirassistisches Buch ist.


Original geschrieben von stryx
Deshalb bleibe ich dabei: Wenn sich gehäuft Indianer oder Schwarze bei mir beschweren, ändere ich vielleicht etwas, besserwisserische Weiße lassen mich kalt.

Wo kann ich unterschreiben?

Clint Barton
13.05.2003, 17:31
Original geschrieben von Zyklotrop
Der werte Heathen sondert natürlich wie üblich absoluten Unsinn ab. Natürlich darf und kann man in Köln wie anderswo "Neger" und "Zigeuner" sagen, da diese Begriffe nie beleidigend waren. Bis weit in die 90er war in Schulbüchern von "Negersklaven" die Rede.

Hm, ich erinnere mich noch an die Seite in meinem Kimba-TBs. wo sich das Tezuka Institut für die Darstellung der schwarzen entschuldigt (war hal in den 50ern so), aber das Werk aus Respekt vor dem Autoren nicht umändern.
Leider sind die Amis ja zu blöde, sowas zu machen - Respekt vpr dem Autoren gibbet nich', da wird einfach dran verändert, weil es ja nicht möglich ist, einen erklärenden Einleitungssatz hinzuzufügen. :rolleyes:

Zyklotrop
13.05.2003, 17:40
@Clint
Der Fall liegt hier wieder anders, da man die Darstellung von anderen Rassen in alten Comics oft tatsächlich als rassistisch bezeichnen kann.
Natürlich sollte man bei Nachdrucken auch hier nichts zensieren ,bei Tezuka hat man es genau richtig gemacht.
Bei Barks' Zombiegeschichte etwa hat man ja leider in den Bildern bei der Barks Library stark zensiert, witzigerweise hat man die Texte in "MM-Die frühen Jahre" unzensiert gelassen, obwohl der böse Wolf an zwei Stellen deutlichen Nazijargon (er spricht von einer "entarteten Bestie" und von einem "Untermenschen") verwendet.

Clint Barton
13.05.2003, 17:53
Es ging mir halt darum, daß es damals nunmal normal war, Schwarze als dumme Sklaven dazustellen.
Wirklich negativ ist mir das bei dem Mandra Taschenbuch von Condor aufgefallen, wo Lothar wirklich nichts anderes, als der unterwürfige Diener von Mandra(ke) ist.
In der Reihe "Defenders of the Earth" wurde er dann wenigstens ein eigenständiger Charakter.

Heute ist das Darstellen der Schwarzen als Sklaven natürlich verpönnt, da negativ vorbelastet. Natürlich ist Neger genausowenig abwertend gemeint wie Zigeuner. Nur erklär' das mal den Leuten, die einen dann schief angucken, da sie es nicht verstehen.
Aus heutiger Sicht ist die Darstellung der Schwarzen rassistisch, aus damaliger wohl nicht. Warum interpretiert man hinterher etwas in eine Sache hinein, die heute unter anderen Augen betrachtet werden muss, was Aufklärung bedarf.
Scheinbar sind die Amis dazu aber nicht in der Lage, bzw. zu faul und verfälschen somit ihr eigenes Kulturgut (Huckleberry Finn).

Zyklotrop
13.05.2003, 17:58
"Huckleberry Finn" muss keineswegs mit anderen Augen betrachtet werden als vor hundert Jahren. Der in dem Buch zur Schau gestellte Rassismus (auch der der sympathischen Charaktere wie etwa Tante Sally) dient einzig dazu, den Menschen einen Spiegel vorzuhalten, da er lediglich die damalige Realität zeigt.

kevin smith
13.05.2003, 22:06
es gibt bis heute ellenlange diskussionen ob huck finn jetzt rassistisch oder nur satirisch ist. vo rzwei semestern hatte ich ein seminar darüber, selbst da konnte man sich nicht einigen. von rund 30 leuten waren ganze 5 (inkl. dozent) der meinung das es nicht rassistisch ist. wenn man natürlich will, kann man dieses buch als rassistisch ansehen, ebenso wie starship troopers eine stumpfe, faschistoide actionsuppe ist.

:drummer:

L.N. Muhr
13.05.2003, 22:13
der film oder das buch?

chrizly
13.05.2003, 22:34
Also, mein (zugegeben schon etwas älteres) Duden-Lexikon erklärt zu Neger: "die der negriden Rasse zugehörigen Bewohner Afrikas, heute meist als Afrikaner oder Schwarze bezeichnet"

Folglich kommt Neger von dem Wort negrid, welches wiederum laut Duden Fremdwörterlexikon aus dem Lateinischen stammt. Dort gibt es ein Verb namens negro, was soviel bedeutet wie "bin schwarz".

Ein Neger ist per Definition also jemand, der schwarz ist. Folglich ist doch Schwarzer und Neger das gleiche und sollte eigentlich auch die gleiche Bedeutung haben (starkpigmentiert oder was weiss ich).

Unsachgemäßer Gebrauch hat aus diesem harmlosen Wort wohl ein Schimpfwort gemacht (wobei es hier in meiner Gegend eigentlich nicht abwertend gebraucht wird). Aber ist Schwarzer wirklich besser?

Ich persönlich bin ja für Schokomensch, weil ich finde, dass das die einzige Bezeichnung für dunkelhäutige Menschen ist, die wirklich richtig positiv kling :D

Ich mag Schokolade!

L.N. Muhr
13.05.2003, 22:58
klasse - und was machen die diabetiker? oder die armen brasilianer, die sich keine schokolade leisten können? du diskriminante, du!

kevin smith
13.05.2003, 23:03
ellen: hä?

:drummer:

Bubba
13.05.2003, 23:05
:lol:
@kev ;) denk moal nach

chrizly
13.05.2003, 23:12
Das spielt doch keine Rolle @L.N. Muhr
Im Gegenteil: Der Begriff ist und bleibt positiv und in den Fällen die Du aufgezählt hast ist es sogar noch ein höchst erstrebenswerter Zustand :D

Diskriminante, war das nicht irgendwas aus der Mathematik? :confused:

Aprospros Diabetiker und Diabetikerinnen: Ich hab mal nen Fernsehwerbespot für Zucker gesehen, indem Leute ein Sommerfest feiern und alle sind dolle fröhlich und am Ende des Spots wird der Slogan eingeblendet "Mit Zucker lacht das Leben"

stryx
13.05.2003, 23:33
Original geschrieben von chrizly
Diskriminante, war das nicht irgendwas aus der Mathematik? :confused:

Hat was mit Gleichungen zweiter oder höherer Ordnung zu tun.

(p/2)² - q

sagt dir vielleicht etwas...

Vielleicht sollten wir dankbar sein, dass Diabetiker noch nicht so dünnhäutig sind, vielleicht hast du aber auch gerade ein paar schlafende Hunde geweckt. :zwinker:

L.N. Muhr
13.05.2003, 23:33
was ist dann mit albino-negern? ;)

Klopfer
13.05.2003, 23:55
Original geschrieben von L.N. Muhr
was ist dann mit albino-negern? ;)

Also bitte, Albino-Schwarze dann doch eher. ;)

L.N. Muhr
14.05.2003, 00:05
weiss-schwarze, bitte! ;)

Michael Heide
14.05.2003, 07:23
Original geschrieben von chrizly
Ein Neger ist per Definition also jemand, der schwarz ist. Folglich ist doch Schwarzer und Neger das gleiche und sollte eigentlich auch die gleiche Bedeutung haben (starkpigmentiert oder was weiss ich).

Unsachgemäßer Gebrauch hat aus diesem harmlosen Wort wohl ein Schimpfwort gemacht (wobei es hier in meiner Gegend eigentlich nicht abwertend gebraucht wird). Aber ist Schwarzer wirklich besser? Und jetzt mach das mal mit zwei anderen Worten gleicher Grundbedeutung und unterschiedlicher Anwendung. Vollkommen gleichgültig, ob damit eine Minderheit bezeichnet wird oder nicht. Natürlich ist "Schwarzer" besser, weil "Neger" eben kein so harmloses Wort mehr ist, wie es einmal war. "Schwarz" ist längst nicht mit solch negativen Assoziationen verbunden (wobei es natürlich noch neutralere Begriffe gibt, die sich aber einfach nicht durchgesetzt haben), warum sollte man es also nicht bevorzugt benutzen? Bloß weil es "schon immer so war"? Das ist kein Grund, sondern eine Ausrede.

Sydney Apfelbaum
14.05.2003, 08:04
Original geschrieben von Clint Barton
Aus heutiger Sicht ist die Darstellung der Schwarzen rassistisch, aus damaliger wohl nicht. Warum interpretiert man hinterher etwas in eine Sache hinein, die heute unter anderen Augen betrachtet werden muss, was Aufklärung bedarf.

Auch damals war die Darstellung der Schwarzen schon rassistisch, einfach weil sie in einer rassistischen Zeit geschrieben wurden. Das das damals normal war, macht es ja nicht besser.
Das im nachinhein alles zu ändern ist natürlich Unsinn und Geschichtsfälschung. Eine Erläuterung täte es da auch.


Und wo wir schon bei Sprache sind: es gibt wohl doch keine Hoffnung für Trekkies:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,248464,00.html

Santo
14.05.2003, 08:10
Original geschrieben von Koenig Kups


Ich lebe ja noch. ;)

Gerade bei mir als Deutschamerikaner mit französischen und jüdischen Wurzeln wird man sich recht hart tun, irgendeine Art von Rassismus zu entdecken. Ich hasse alle Menschen gleichermaßen, vollkommen ungeachtet ihrer Nationalität, Hautfarbe oder Schuhgröße.

Ich auch, Bruder, ich auch! ;)

Es war ein kleines Missverständnis...zum Glück. :) Schon einmal ist mir so ein grober Fehler unterlaufen: Ich dachte Zyklotrop wäre der Doppel-Nick von Hajo F. Breuer. Komisch, dass ich überhaupt auf diesen Gedanken kommen konnte... :rolleyes:

Superphil
14.05.2003, 08:18
Original geschrieben von chrizly

Ich persönlich bin ja für Schokomensch, weil ich finde, dass das die einzige Bezeichnung für dunkelhäutige Menschen ist, die wirklich richtig positiv kling :D

es gibt aber auch weisse schokolade, damit wird das problem also nicht gelöst.

und wie sollen dann weisse menschen genannt werden: milchmenschen?

asiaten? honig-menschen?

Klopfer
14.05.2003, 08:24
Macht keinen Scheiß, wenn ich die Suchbegriffe durchgehe, mit denen Leute auf meine Webseite finden, hab ich eh schon öfters "Mädchen schlachten" oder "Menschen fressen" drin; mit diesen neuen Namen dämmt man Kannibalismus bestimmt nicht ein.

Ach ja: Darf man Leute noch Kannibalen nennen, oder ist das zu negativ belegt und sollte durch "Menschenfreund" ersetzt werden? :kratz:

Michael Heide
14.05.2003, 08:28
Was haben denn solche Suchbegriffe mit Deiner Seite zu tun?!

Klopfer
14.05.2003, 08:47
Hm, ich nehme an, in meinem Forum stand irgendwann mal in einem Beitrag das Wort "Mädchen", und in einem anderen Beitrag das Wort "schlachten", und das reichte für Google.

Wer mal die ersten Aufkommen dieser Art sehen will, ich kommentiere die immer fein säuberlich: etwa in der Mitte der Seite (http://www.animestreet.de/satire/suchen5.php)

Michael Heide
14.05.2003, 09:07
:asdf:

Clint Barton
14.05.2003, 09:15
:lol3:

chrizly
14.05.2003, 09:40
Danke @stryx Daher kommt das, genau. Jetzt weiß ich´s wieder.

Ok, ich geb´s zu, dass mit dem Schokomenschen ist vielleicht doch keine so gute Idee.

@Klopfer Müßten die nicht "Menschenesser" heißen? Also Esser, nicht Fresser, weil das wäre dann ja wieder negativ belegt. Oder "Menschenverspeiser". Oder "Antropotrophen"...

@Spider Ich hab keineswegs gemeint, dass es weiterhin so machen sollte "weil es schon immer so gemacht wurde". Meine Intention war es nur, den Hintergrund etwas zu beleuchten. Persönlich empfinde ich Schwarzer als keinen guten Ersatz. Schon allein deshalb, weil nicht alle Dunkelhäutigen schwarz sind, sondern im Gegenteil, gibt ja viele Hellbraune auch.
Und wie nennt man political correct eigentlich Mischlingskinder?

Santo
14.05.2003, 10:04
Original geschrieben von Klopfer
Hm, ich nehme an, in meinem Forum stand irgendwann mal in einem Beitrag das Wort "Mädchen", und in einem anderen Beitrag das Wort "schlachten", und das reichte für Google.

Wer mal die ersten Aufkommen dieser Art sehen will, ich kommentiere die immer fein säuberlich: etwa in der Mitte der Seite (http://www.animestreet.de/satire/suchen5.php)


Dachau, Disney, Disco...I don´t know

Klopfer
14.05.2003, 10:15
Wie meinen? :kratz:

Sydney Apfelbaum
14.05.2003, 10:35
Original geschrieben von chrizly
Und wie nennt man political correct eigentlich Mischlingskinder?

Bastarde?

Superphil
14.05.2003, 10:48
ein bastard ist eigentlich ein uneheliches kind...

snow
14.05.2003, 11:11
Original geschrieben von Koenig Kups


[...]
Gerade bei mir als Deutschamerikaner mit französischen und jüdischen Wurzeln wird man sich recht hart tun, irgendeine Art von Rassismus zu entdecken. Ich hasse alle Menschen gleichermaßen, vollkommen ungeachtet ihrer Nationalität, Hautfarbe oder Schuhgröße.

Inwiefern Dich Deine Patchworkherkunft vor eigenem Rassismus gegenüber AfrikanerInnen, OsteuropärInnen oder was weiss ich wem schützen soll, ist mir nicht so ganz klar...

Und hasst Du auch alle gleich, ungeachtet ihrer Einstellung oder ihres Verhaltens ??

Und was ist mit Dir selber ??
Oder Alan Moore ??

pteroman
14.05.2003, 11:54
Original geschrieben von Schwarze Katze


...hatte diese leidige "man"-diskussion als korrektor dutzende male. fein still waren diese überwiegend lila gewandeten, leicht fettleibigen feministinnen (oops, war das politisch unkorrekt? ach nö, nur eine statistische erfahrung!) jedoch stets, wenn ich ihnen die herkunft und bedeutung des wörtchens erklärte: "man" bedeutet schlicht "mensch". sich also durch die verwendung von "frau" explizit von den menschen unterscheiden zu wollen, hieße ja, kein mensch zu sein! damit wäre ja man (!) wieder im katholischen mittelalter oder in der muselmännischen gegenwart gelandet! (um mal ordentlich staub aufzuwirbeln)

dazu auch interessant:

http://frauensprache.com/man.htm

Michael Heide
14.05.2003, 12:32
Das hingegen sehe ich genauso.

Torsten B. Abel
14.05.2003, 17:12
Original geschrieben von SpiderJerusalem
Natürlich ist "Schwarzer" besser, weil "Neger" eben kein so harmloses Wort mehr ist, wie es einmal war. "Schwarz" ist längst nicht mit solch negativen Assoziationen verbunden (wobei es natürlich noch neutralere Begriffe gibt, die sich aber einfach nicht durchgesetzt haben), warum sollte man es also nicht bevorzugt benutzen?

Wieso wurde noch mal der Spruch "In brightest day, in blackest night" in "...in darkest night" umgeändert?

Zyklotrop
14.05.2003, 18:37
Original geschrieben von kevin smith
es gibt bis heute ellenlange diskussionen ob huck finn jetzt rassistisch oder nur satirisch ist. vo rzwei semestern hatte ich ein seminar darüber, selbst da konnte man sich nicht einigen. von rund 30 leuten waren ganze 5 (inkl. dozent) der meinung das es nicht rassistisch ist. wenn man natürlich will, kann man dieses buch als rassistisch ansehen, ebenso wie starship troopers eine stumpfe, faschistoide actionsuppe ist.

Das KANN ganz einfach nicht wahr sein. Wie viele der dort versammelten Idioten hatten das Buch gelesen?!
Nur wenn man ein völliger Schwachkopf ist, kann man das Buch als rassistisch ansehen, denn es ist genau das Gegenteil.

Hannelore Schöbel
15.05.2003, 20:57
Einige Vegan-Verbände und Tierschützer fordern übrigens die Abschaffung von " du dumme Kuh", "blöde ziege" und "hornochse", "du schwein, ferkel" u.ä.....
das sei tierverachtend und diskreminierend, ja geradezu "faschistoid".
Sowas gibts auch.
Anny

Koenig Kups
15.05.2003, 21:00
Hätte ich einen roten Knopf, mit dem ich alle Idioten dieses Universums rest- und rückstandslos auslöschen könnte, ich würde mich ohne zu zögern draufwerfen. Auch wenn ich dabei selbst mit hopsgehen sollte.

Hannelore Schöbel
15.05.2003, 21:08
Original geschrieben von The Heathen
Hier im "toleranten" Köln (wo ich wohne!) haben die meisten Leute keine Probleme damit "Neger" zu sagen. Höre ich oft in der Nachbarschaft, auf der Straße u.s.w.: NEGER! Spätestens seit der "Black Panther"- Bewegung sagt man überall auf der Welt SCHWARZE. Aber wie viele Diskriminierungen aus der Nazi-Zeit hat sich der Begriff "Neger" hier in Deutschland gut gehalten. Nach dem Motto: Ist ja nicht so schlimm und so... :rolleyes: Ich find´s sehr schlimm und die Witzeleien darüber auch Scheiße! Fehlt nur noch der "rent-a-negro- Link", den Mr. "Die Zeiten des Überflusses sind vorbei"- Kups süffisant dazu ins Thema wirft und alle lachen...ha ha ha!...wie lustig...u.s.w., u.s.w. :rolleyes:


Ein Freundin von mir, Schwarze oder besser gesagt "Afro-Deutsche" hat genau darüber, wie Deutsche sich zieren "NEGER" zu sagen ( wobei es eben durchaus "Schwarze" gibt, die darüber selbst lachen.... ) mal in einem Bühnentext zusammengefasst, was sie sich schon für einen Nonsens zu dem Thema anhören durfte! Hahnebüchen! Sie persönlich "steht" neben einem verklemmten "Dunkelhäutige" auch total auf Fragen wie " Toll ihre Haare, aber bestimmt unheimlich undankbar in der Pflege was ?" oder "Darf ich da mal anfühlen ..."
Also wäre sien Zootier. So empfindet sie das und das geht ihr unheimlich auf den Wecker ...


Anny

Hannelore Schöbel
15.05.2003, 21:11
Herr Kups, sind sie ein Misantroph :zwinker: ?

Wüsste ich, wie man irgendwie mit Außerirdischen in Kontak treten könnte würde ich ohne zögern mitreisen.

Aber naja, jetzt wo wir nun mla schon alle das sind machen wir halt das Beste draus.
So what? :)


Anny

stryx
15.05.2003, 21:43
Original geschrieben von Frollein Anny
Sowas gibts auch.

Schlimmer geht's immer...

@ Kups: Für eine gute Sache stirbt man doch gern... :zwinker:

Khamira
15.05.2003, 21:50
Original geschrieben von Frollein Anny



Ein Freundin von mir, Schwarze oder besser gesagt "Afro-Deutsche" hat genau darüber, wie Deutsche sich zieren "NEGER" zu sagen ( wobei es eben durchaus "Schwarze" gibt, die darüber selbst lachen.... )

Da hat jemand den anfang des Threads nicht gelesen. Afro Amerikaner, oder Schwarze, sehen es als Diskriminierung wenn Weisse sie als Neger/Nigger bezeichnen. Unter sich ist das kein problem, weil alle Schwarz sind.
Das kommt noch von der Rassentrennung und daher wird es fuer die Schwaren als beleidigung genommen wenn man sie Neger nennt als Weisser. Zumindestens ist das hier in Amerika so, wobei in Deutschland dasselbe gilt.

Hannelore Schöbel
15.05.2003, 22:16
Aber manche sehen das gar nicht so eng. Eine Freundin von mir ist Japanerin und hält es auch aus, dass alle behaupten sie "wäre gelb" und ein "Schlitzauge" ebenso, wie es obengenannter Dame schurz ist, wenn ich zu ihr "Neger" sage oder sie zu mir "Bleichgesicht..."
Ist wohl ein Talent der Selbstironie gepaart mit der Einsicht, dass Herumreiterei auf solchen Worten letzenendes
auch keinen wieter bringt!

(Fällt mir gerade wieder ein!
Meinte neulich ein Kind in der Fußgängerzone zu seiner Mutter
( mit dem Finger auf die japanische freundin weisend ): Kuckmal Mama, EIN Chinese.
Darauf sie zu dem Kind: tsching tschang tschung ! )


Ich weiß, meiner schwarzen Freundin ist es lieber von Freunden auch mal "Neger" genannt zu werden und diese Leute interessieren sich tatsächlich für gewisse Schwierigkeiten, die sie ob ihrer Hautfarbe unumstritten selbst hier hat ...
Diese ganze Debatte von Vereinen, die sich um p.c. kümmern findet sich bekloppt. Da fühlen sich Leute wieder von Sachen "betroffen", die sie gar nicht "betreffen"...

Ich verstehe gut, was sie meint!

Michael Heide
15.05.2003, 22:21
Original geschrieben von Frollein Anny
(Fällt mir gerade wieder ein!
Meinte neulich ein Kind in der Fußgängerzone zu seiner Mutter
( mit dem Finger auf die japanische freundin weisend ): Kuckmal Mama, EIN Chinese.
Darauf sie zu dem Kind: tsching tschang tschung ! )Manchen Leuten sollte man drei Stunden lang mit dem Hintern auf dem Gesicht sitzen.

MisterJ
15.05.2003, 22:28
was war denn daran so schlimm?
MisterJ:cool:

Hannelore Schöbel
15.05.2003, 22:32
nochmal zum verständnis: Die japanerin sprach "tsching tschang tschung!
nicht die Mutter !

( ich fands gut )

MisterJ
15.05.2003, 22:41
ich fand das war eigentlich nur ein Spaß, als Reaktion auf die Verwechslung. Ich fand das nicht schlimm.

Zur Mutter denke ich, sollte sie das ihrem Kind später sagen. Ich würd mein Kind auch nicht vor allen Leuten zurechtweisen.
Das würd ich in einer ruhigen Situation tun und dem Kind erklären wieso man das nicht macht. Auf der Straße ist das bloß eine meiner Meinung nach harte Zurechtweisung, die dem Kind weniger bringt als die andere Methode
MisterJ:cool:
Ah, wo ist plötzlich der Beitrag von Kaeli hin???

chrizly
15.05.2003, 22:51
Hm, man sieht Asiaten hier halt doch sehr selten, insofern kann ich das Kind gut verstehen. Es hat sich halt gefreut mal jemand zu sehen, den er sonst nur aus Büchern oder vom Fernsehen kennt. Ich finde das nicht schlimm. Es wollte sich nur mitteilen. Gut, dass mit dem "Finger zeigen" ist nicht die feine Art, aber so sind Kinder nun mal.

Ein Studienkollege von mir ist übrigens Chinese und er sagt, dass man Chinesen und Japanern den Unterschied nicht ansieht. Selbst er kann an dem Aussehen eines Asiaten nicht erkennen, woher er genau kommt, da sie sich sehr ähneln (so wie man bei uns in Europa am Aussehen nicht erkennen kann, ob jemand aus Frankreich oder Spanien oder sonstwo herkommt).

Hate
16.05.2003, 00:00
http://webuser.rhein-main.net/andrea.alex/andreaindex.htm

Montag 12. Juni 2000

Gestern waren wieder viele asiatische Reisegruppen in Frankfurt, und alle ziehen sie eben einmal durchs Goethehaus, wo ich meinen Feiertagszuschlag verdiene.
Ein bißchen peinlich ist es mir schon, daß das eben einfach nur kleine staunende Leute mit Hütchen für mich sind, also schau ich genauer hin und versuche herauszubekommen, wo die Menschen denn herkommen. Einfach ist das nicht, Chinesen von Japanern von Koreanern zu unterscheiden, aber mit der Zeit lernt man, Einzelheiten wahrzunehmen, lernt Merkmale zu unterscheiden, die eben so etwas wie landestypisch sind

Also: Japaner haben die Verb-Endung „-mas“, das hört man, außerdem sind sie schick angezogen und die Männer haben oft O-Beine und die alten Frauen sind sehr buckelig. Ich weiß nicht, darf man so etwas sagen? Ist das nicht vereinheitlichend? Wirft das nicht Individuen in eine Schublade?
Die Chinesen sind gerader, halten sich besser, sie haben eine typische Männerfrisur, ein bißchen wie in den Dreißigern mit oben länger, die Kleidung eher zurückhaltend und wenn man sie anspricht, sagen sie „hai!“, als hätte man eben ein Bier bestellt, aber pronto. Ist das jetzt diskriminierend oder schlicht wahr? Ist das Tradition oder nur unangenehm folkloristisch? Basiert all das auf Vorurteilen oder auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner eines Landes?
Die Koreaner liegen irgendwo dazwischen, und sie sprechen am nasalsten. Das hat einige Monate gedauert, das herauzufinden, und wenn es Vietnamesen sind, bin ich wieder aufgeschmissen.
:D :lol: :D

Michael Heide
16.05.2003, 03:23
Original geschrieben von Frollein Anny
nochmal zum verständnis: Die japanerin sprach "tsching tschang tschung!
nicht die Mutter !
Ach so.

Hannelore Schöbel
16.05.2003, 06:47
Ach, die ganze Situation war einfach nur lustig, kein Mensch fand da irgendwas schlimm.
Es war wie ein Comic:
Ein kleiner dicker Junge mit Strubbelfrisur, Latzhosen , Ringel-T-Shirt und Schoklade am Mund zeigt auf A. und sagt: EIN CHINESE !
Sie lacht das Kind freundlich an und sagt: "tsching tschang tschung"

(Da ist kein Vorwurf an das Kind und ob die Mutti es nun zurechtweist und wie weiß auch keiner - ich glaub, die hat auch gelacht. )

Santo
16.05.2003, 08:05
Why lie, why give an appearance of fiction to that which is the groan of life. Antonin Artaud

snow
16.05.2003, 09:03
Original geschrieben von Koenig Kups
Hätte ich einen roten Knopf, mit dem ich alle Idioten dieses Universums rest- und rückstandslos auslöschen könnte, ich würde mich ohne zu zögern draufwerfen. Auch wenn ich dabei selbst mit hopsgehen sollte.

Damit wären dann alle Anzeichen für eine Existenz der Menschheit auf ewig verschwunden ...

jororo
16.05.2003, 09:18
Zu Huck Finn:
Mit etwas bösem Willen KANN man dem Buch Rassismus unterstellen, vor allem Jims Verhalten gegen Ende des Romans KANN so gelesen werden.
Würde ich persönlich allerdings nicht tun.
Eine Studie (ich weiß nicht von mehr wem) erklärt das Verhalten anders:
Fakt ist: Jim verhält sich auf der Phelps Farm passiv, leicht beeinflussbar, reagierend.
Fakt ist: Auf dem Floss haben wir ihn ganz anders erlebt, aktiver, mit einer eigenen Meinung, "würdevoll".
Fakt ist: das Buch ist nach dem Bürgerkrieg entstanden, als es de jure keine Sklaverei mehr gab.
Daraus lässt sich (durchaus überzeugend ableiten), dass Jim für die befreiten Sklaven (versklavten Personen von mir aus) steht, die von "oben" (das Testament seiner Besitzerin) befreit wurden, dies aber noch nicht wirklich verarbeitet haben, ebensowenig wie die ehemaligen Besitzer, bei denen immer noch die politische Macht und der Besitz liegt. Jims Verhalten ist also eine Chiffre für den Versuch der Sklaven, "den Kopf unten" zu halten, um nicht "bestraft" zu werden. Wie abnsurd dieses Verhalten ist wird deutlich durch Toms absurden Plan, und dass es ganz sicher KEIN Rassemerkmal ist sieht man am Verhalten Jims während der Reise, zum Beispiel als er Huck zusammen staucht, nachdem der ihn bei einem nächtlichen Ausflug erschreckt hat.
Sorry, ich kann den Gedankengang jetzt nicht mehr komplett entfalten, aber ich hoffe, er wird in Grundzügen klar...

Ich habe übrigens auch mal ein Seminar zur Diskriminierung in der Sprache gemacht, und finde, dass die "Säuvberungsbewegung" mittlerweile einfach kein Ziel mehr hat, da viel von den ursprünglichen (berechtigten) Forderungen erreicht wurde. Als LEsetipp sei der Aufsatz: Der Duden- ein Trivialroman" empfohlen...

Torsten B. Abel
16.05.2003, 13:52
Original geschrieben von Koenig Kups
Hätte ich einen roten Knopf, mit dem ich alle Idioten dieses Universums rest- und rückstandslos auslöschen könnte, ich würde mich ohne zu zögern draufwerfen. Auch wenn ich dabei selbst mit hopsgehen sollte.

Auf meinem Weihnachtswunschzettel wird auch dieses Jahr wieder der Darm-Disruptor stehen, den ich aber vermutlich wieder nicht bekommen werde... :(

Michael Heide
16.05.2003, 16:59
Natürlich nicht. Denkst Du, den rück ich raus? :transmet:

Wonderworld
17.05.2003, 12:07
Original geschrieben von Koba
Also wenn man sich das ganz genau betrachter ergibt Negerkuss ja auch keinen Sinn.

Doch gibt es: außen schokoladenbraune Haut und innen schneeweiße Zähne. :D :licht:

Klopfer
17.05.2003, 12:13
Die Chinesen sind gerader, halten sich besser, sie haben eine typische Männerfrisur, ein bißchen wie in den Dreißigern mit oben länger, die Kleidung eher zurückhaltend und wenn man sie anspricht, sagen sie „hai!“, als hätte man eben ein Bier bestellt, aber pronto.

Nur doof, dass "hai" japanisch ist...

Wonderworld
17.05.2003, 12:14
Ebenso Schaumkuß

Auch vom Schaum der tobenden Brandung (Ostsee, Nordsee, ...) kannst du "geküßt" werden. :licht:

Hannelore Schöbel
17.05.2003, 12:56
Natürlich kann man Chinesen und Japaner unterscheiden. Auch Vietnamensen sehen wieder ganz anders auch. Ich täusch mich da selten oder nie.

Wer schrieb das denn ?
"Die Chinesen sind gerader, halten sich besser, sie haben eine typische Männerfrisur, ein bißchen wie in den Dreißigern mit oben länger, die Kleidung eher zurückhaltend und wenn man sie anspricht, sagen sie „hai!“, als hätte man eben ein Bier bestellt, aber pronto."

Das is ja wohl alles Mumpitz !


Anny

Hannelore Schöbel
17.05.2003, 13:04
P.S. Wieso schlägt die Sprachpolizei eigentlich nicht bei Wortwulsten wie:" Erotik pur" und" Mega-
Flirtfaktor "zu oder bei "Wolkentraumzauber-Baum" und "Kindertagesstätte Kleine Knuffelwichte"
oder " Kinder-Mitmach-Grusical" oder warum um alles in der Welt wählt die *Gesellschaft für deutsche Sprache* ( Sprachforscher: Das Wort sei kreativ und prägnant ) "Teuro" zum Wort des Jahres 2003... danach übrigens "Pisa-Schock" und "Jahrtausendflut"...

Warum nur?

Anny


P.S. Ableitungen wie Teuro-Debatte, Teuro-Sheriff und Anti-Teuro-Gipfel unterstrichen das Votum !!!
Pfui Spinne !

Csar
17.05.2003, 15:12
Scheiss auf diese idiotischen Änderungen der "Sprach-Polizei"!
Schneeperson.... :D
Ham diese Leute echt so wenig Probleme? Sind bestimmt alte Rentner, dämmliche Mütter mittleren Alters die ihre Kinder "schützen" wollen und übereifrige Deppen - Väter. :o

Crazy Quokka
18.05.2003, 10:41
Ich befleißige mich durchaus einer gewissen PC. "Inuit" statt "Eskimo" (= rohes Fleisch-Fresser. Ähnlich als würde man Italiener "Spaghettifresser" nennen), "Khoi Khoi" statt "Hottentotten". "Neger" bedeutet nichts anderes als "Schwarzer", im Spanischen kann man die Begriffe bis heute nicht unterscheiden. Trotzdem sollte man den Begriff "Neger" nicht verwenden. Denn "Liebe Menschen und Neger", wie der KZ-Architekt und Bundespräsident Lübke einst gesagt haben soll, macht es deutlich, dass Schwarze hier von einer Art Normmensch unterschieden werden. Begriffe erfahren halt über die Jahrhunderte Bedeutungswechsel. Und wenn Schwarze "Nigger" sagen, ist das eben sehr wohl etwas anderes. Ich darf mich über Kahlköpfe lustig machen, wenn andere über meinen Haaransatz spotten ist das aber unfair. Schicksal.
Und was impliziert "Mohrenkopf" über die Struktur des Gehirns von Schwarzen? Ich sage jedenfalls "Schokokuss". Ich hab aber nicht so eine Schere im Kopf, dass ich den zensorischen geisten Tiefflug aus dem Artikel in irgendeiner weise rechtferigen möchte.

Sanjihan
18.05.2003, 12:57
Original geschrieben von Crazy Quokka
Trotzdem sollte man den Begriff "Neger" nicht verwenden. Denn "Liebe Menschen und Neger", wie der KZ-Architekt und Bundespräsident Lübke einst gesagt haben soll, macht es deutlich, dass Schwarze hier von einer Art Normmensch unterschieden werden.
Trotz des eher unterbewussten als gegenwärtigen Bedeutungswechsels im alltäglichen Gebrauch ist es eigentlich immer nur eine Frage wie man das Wort benutzt. In deinem Beispiel wurden die Neger von den Menschen abgegrenzt, aber z.B. bei den Biologen ist es ein ganz normaler Begriff für eine Volksgruppenunterscheidung welche z.B. für die Erforschung der Völkerwanderung sehr wichtig ist. Wenn mich eine Freunding bei einer Feier fragt wie z.B. der Neger dort drüben heisst ist dies ja auch nicht neg. gemeint sonern bekundet interessen an diesem (ok, meistens sagen die Leute eh nur "der typ da hinten", aber das Beispiel war jetzt mal Mittel zum Zweck).

Kuri-chan
18.05.2003, 17:53
*gerade die Liste der verpönten Wörter angesehen hat*
Manches ist ja wirklich Unsinn... würde ich in den USA zur Schule gehen, und wir hätten dann Geographie... "Russland, weites Land reicher Ernten" zu sagen, ist schon "etwas" gewöhnungsbedürftig. Warum es kurz sagen, wenn es länger geht...
Ich finde es schon etwas überspannt, was da getrieben wird...

Torsten B. Abel
18.05.2003, 22:02
Original geschrieben von Crazy Quokka
"Khoi Khoi" statt "Hottentotten"

Lustig ist übrigens, daß viele Leute, die möglichst penibel darauf achtgeben wollen, alle Völker/Stämme/Wasauchimmer aus Afrika auch ja beim "richtigen" Namen zu nennen, nicht wissen, daß viele dieser Namen Fremdbezeichnungen sind, die die entsprechenden Volksgruppen kurzerhand übernommen haben. :D
Ich weiß leider nicht aus dem Kopf, ob Khoi Khoi zur Abwechslung mal eine Eigenbezeichnung ist, kann aber gerne noch mal meinen Dozenten dazu befragen. ;)

paradoxon
19.05.2003, 07:37
[Ironie Modus]

Ich fordere das man den anglizistischen Term Germany durch
Deutschcountry oder ähnliches Ersetzt da Germany zusehr wie Germ (engl.: Keim) klingt und die Amerikaner leidenschaftliche Verfechter der These "Fights the Germs" sind.

[/Ironie Modus]

:D:D:D:D:D:D:D:D

Zyklotrop
19.05.2003, 12:42
Original geschrieben von Torsten B Abel
Ich weiß leider nicht aus dem Kopf, ob Khoi Khoi zur Abwechslung mal eine Eigenbezeichnung ist, kann aber gerne noch mal meinen Dozenten dazu befragen. ;)

Angeblich bedeutet "Khoi Khoi" soviel wie "richtige Menschen" oder "wahre Menschen". Folglich ist der Begriff für alle anderen Völker und Rassen völlig rassistisch. Der muss folglich geächtet und zensiert werden. Oder müssen nur Weisse politisch korrekt sein?

P.S.: Das klingt in der Tat verdächtig nach echter Eigenbezeichnung.

Michael Heide
19.05.2003, 12:58
Solange keiner von Euch beiden da irgendeine Quelle vorweisen kann, ist die Diskussion doch eher unsinnig, oder?

Crazy Quokka
19.05.2003, 17:29
Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht sicher.

Mal was anderes: Hat Mütterchen Russland einen Bär? Und macht das Väterchen Frost an?