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Ziehstripp
10.05.2003, 11:23
Da ich momentan die Sprechblase mit Begeisterung lese ( Wiechmann & Kauka), ist mir der Gedanke gekommen, ob den neuen Zack Machern es nicht möglich wäre, mal einen Artikel über Peter Wiechmann und seine Zeit bei Koralle-Zack zu machen?
Nach Gigi Spina, wäre es doch interessant von P.W. etwas über und in Zack zu lesen.
Hellas
Ziehstripp

horst
10.05.2003, 12:06
JO!

Donovan
10.05.2003, 13:33
Hatte ich auch schon im Kopf ...
Die Frage ist nur, ob Wiechmann überhaupt an einer Stellungnahme nach den vielen negativen Statements über seine ZACK-Zeit interessiert ist.

Außerdem war das damals nur eine sehr kurze Zeit von ca. 6 Monaten. Würde es was bringen ?
Immerhin gibt es bereits eine ausführliche Stellungnahme von ihm in "Das war ZACK" !

Als nächstes kommt ein großes Interview mit Ralf Kläsener. Ich denke, das dürfte viel mehr Background-Information bringen. Immerhin war er fast die gesamte Zeit Chefredakteur von ZACK.

Das Interview entsteht Anfang Juli 2003 in Hamburg.

ZAQ
10.05.2003, 14:35
Original geschrieben von donovan
(...) Die Frage ist nur, ob Wiechmann überhaupt an einer Stellungnahme nach den vielen negativen Statements über seine ZACK-Zeit interessiert ist. (...)Dazu hat er sich doch schon -in wie ich fand interessanter Weise- im Treffer-Interview geäußert, wo ihn Thomas Schmitt gezielt drauf angesprochen hat. Hab nur grad die Nummer der Ausgabe nicht präsent.

Gruss!,oliver

PS: Kläsener find ich auch interessanter. Und dann wär Gisela Prüfer vielleicht noch aufschlussreich... und... - egal! Erstmal Ralf abwarten...

Edit:

noch ein bisschen was zu den alten "zack"-auflagen:

in 1973 ging man mit durchschnittlich 300.000 gedruckten exemplaren an den start, wovon im schnitt 138.000 verkauft wurden.
für '74 fehlen die zahlen.
'75: 230.00 zu 95.000
'76: 215.000 zu 102.000
'77: 206.000 zu 113.000
'78: 198.000 zu 107.000
'79: 168.000 zu 83.000
'80: 170.000 zu 85.000

also, ein echtes wiechmann-loch sehe ich da nicht.
was natürlich fehlt, sind die abozahlen.
außerdem müsste man jetzt noch schauen, welche konkurrenzprodukte in den jeweiligen jahren auf den markt kamen.

efwe
und noch eine anmerkung:
ich habe zumindest für 1974 auch die zahlen der micky maus" erhalten:
auflage: 350.000, verkauf: 237.000 ex.
hier ist die remissionsquote mit knapp 38% natürlich sehr gut.
"zack" hatte mit 43% im jahr '77 seine beste quote. ansonsten lag sie meistens um die 50%.
auch die abozahlen sind erst im jahr '77 von davor knapp 200 auf 3.000 sehr stark gestiegen.
in seiner hochzeit hatte "zack" 1979 ca. 12.800 abonnenten. im vergleich die "mm" von 1974: weit über 38.000 abonnenten.
auch ist zack" immer sehr großzügig mit frei- bzw. werbeexemplaren umgegangen: im zeitraum 1973 bis 1980 waren das immer zwischen 3.000 und 4.500 hefte. im vergleich die "mm" in 1974: 2.400 ex.
peter wiechmann ist also auch nicht für sinkende abos verantwortlich zu machen...

efwe

Ziehstripp
10.05.2003, 16:12
Original geschrieben von zaktuell


Dazu hat er sich doch schon -in wie ich fand interessanter Weise- im Treffer-Interview geäußert, wo ihn Thomas Schmitt gezielt drauf angesprochen hat. Hab nur grad die Nummer der Ausgabe nicht präsent.



Äh, und was hat er dazu gesagt?:kratz:

Treffer? Sagt mir garnix, ausserdem können die Profis hier im Forum doch nicht davon ausgehen, das all anderen Leser von Zack sogut bescheid wissen, wie Donovan oder Zaktuell. Mich würd's schon interressieren, denn ich kenn mich nicht sogut aus:(

Ziehstripp
10.05.2003, 16:26
Original geschrieben von donovan
Außerdem war das damals nur eine sehr kurze Zeit von ca. 6 Monaten. Würde es was bringen ?
Immerhin gibt es bereits eine ausführliche Stellungnahme von ihm in "Das war ZACK" !



6 Monate die Zack aber ordentlich durcheinander gebracht haben, obwohl er doch gezeigt hatte das er es mit Primo besser kann.

"Das war Zack" hab ich nicht im Original........

Thunderbird63
10.05.2003, 16:49
@ Strippe

Ersteiger das Original und versteiger es ohne Verlust.

Zwischendurch kannst du beliebig viele Kopien machen. So hab ich es gemacht. ;)

Lola65
10.05.2003, 18:16
so macht man sein taschengeld!!!!

bin ich blöd kopiere ich also hundertmal die kopien und warte auf 100 dumme :-))

ZAQ
10.05.2003, 19:35
Original geschrieben von Ziehstripp
Äh, und was hat er dazu gesagt?:kratz:


Treffer 28, August 2002, Seite 21:

Der Treffer fragt in Bezug auf die Vorwürfe zum 'Wiechmann-ZACK':

"Ist es nicht an der Zeit, dass Wiechmann mal an seinem Image arbeitet?
P.W.: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's gänzlich ungeniert! ... reimte Meister Busch und hat völlig Recht. Imagepolitur in eigener Sache führt meist zum Aufstand der Klischee-Schmiede. Die haben ihre Viertelwahrheiten inzwischen als sakrales Gut stilisiert (...)
Sollte man aber die ZACK-Fans nicht einfach mit ihren Legenden glücklich sein lassen? Legenden sind die Grundlage eines soliden Glaubens. Warum also an der Ernüchterung stricken?"

Dazwischen geht er auf einige der vorher zitierten Vorwürfe ein, aber das is mir jetzt alles too much zum abtippen, sorry. Man sieht jedenfalls: Die Kritik und sein 'Image' sieht er ziemlich locker, nimmts unpersönlich und fast schon mit stoischem Pragmatismus...


Original geschrieben von Ziehstripp
Treffer? Sagt mir garnix, (...)

Sammler-Magazin mit vielen (Privat-)Anzeigen und redaktionellem Teil. Mit Nummer 31 im Dezember 2002 leider eingestellt. Auch der web-auftritt existiert leider nicht mehr...

Gruss!,oliver

Ziehstripp
10.05.2003, 21:55
Danke! :)

Hate
10.05.2003, 22:01
Also wurde Peter Wiechmann damals nicht mit einem geheimen Sabotageauftrag von Rolf Kauka zu ZACK geschickt?
Beruhigend.

Ziehstripp
10.05.2003, 22:05
Ich könnte mir vorstellen, dass da noch ganz andere Sachen reingespielt haben. Das Wiechmann Auflagen bekommen hat z.b. um auf Teufel komm raus das schlingernde Schiff wieder zum laufen zu bekommen.......Zuviel Druck? Zuwenig freie Hand? Das könnte nur er aufklären.......

ZAQ
10.05.2003, 22:28
Ich denke, das is ein Stück weit aufgeklärt: Wenn man zB seine Kauka-Chronik in der SB verfolgt, dann kriegt man im Laufe der Zeit schon 'ein Gefühl' dafür, wie Wiechmann zu Comic-Produkten steht. Wenn man dann noch die Tschernegg-Doku mit seinem Konzept zu ZACK, das Treffer-Interview und 'Das war Primo' hinzu konsultiert, wird ein Bild allmählich greifbar. Sicher ist dabei für mich bisher zumindest, dass Wiechmann ZACK wieder zum Erfolg machen wollte, dabei seine Vorstellungen aber nicht so umsetzen konnte, wie er es für richtig und wichtig gehalten hat. Das lag unter anderem auch an fehlendem Material.

Zu den Kürzungen: Da war zB von ihm geplant, die betreffenden Geschichten später komplett in Albumformat zu bringen, was ich vom Grundgedanken her gar nicht so schlecht finden würde - auch fürs neue ZACK nicht: Ein Album auf Kurzgeschichten/Episodenlänge zurechtkürzen und wems gefällt, kann dann das Album kaufen, wem nicht, der braucht nicht über mehrere Hefte eine ungeliebte Fortsetzungsstory zu ertragen... - Zu MJs Zeiten war ja mal 'das Anreissen' von Serien im Gespräch. Das hatte ich mir in etwa so vorgestellt (hab aber keine Ahnung, obs so auch MJs Vorstellung war). - Und ich weiss auch nicht, ob die neue Redaktion für solche Gedanken offen ist...

Was würdet ihr denn von sowas halten?

Gruss!,oliver

Ziehstripp
10.05.2003, 22:33
Im Ernst?
Nix!
Auch wenns nicht mein Fall ist (die Story) ich würde mich schwarz ärgern wenn in einem Magazin ein Comic nur angerissen wird und ich nicht wüßte ob und wie die Schwache oder auch gute Story insgesammt ist. Etwas das ich nicht mag, kauf ich auch nicht. Storys die mir gefallen hole ich mir auch als Album (+ Vorgänger/Nachfolger) Also hör mir auf mit anreissen, dann kauf ich mir nur noch Xoomic und gucke was an neuen Alben kommt:feuerwut:

Hate
10.05.2003, 22:54
Zusammengekürzte Comics sind was für kostenlos verteilte Werbemagazine, aber nicht für ein teuer bezahltes Comicheft.

ZAQ
10.05.2003, 23:18
Original geschrieben von Ziehstripp
(...) Etwas das ich nicht mag, kauf ich auch nicht. (...)

Naja, aber bei einem Magazin muss man ja zuweilen in Kauf nehmen, dass es Bestandteile enthält, die einem nicht so sehr zusagen.
Wenn ich jetzt zB an STORM, DIE HIMMELSSTÜRMER oder SOLON denke, die bei einem Teil der Leser nicht auf Gegenliebe gestossen sind. Da hätte doch vielleicht eine 'Kostprobe' zur Vorstellung gereicht. Denen, die's mochten, hätte ('richtig' gekürzt) ein Auszug von 10-12 Seiten zum Appetit machen genügt, allen anderen wären die übrigen Folgen erspart geblieben und hätten Platz für 'genehmere' Stoffe gemacht.

Ich denk halt, dass es einige Serien gibt, die qualitativ gut genug sind, dass sie auf diese Art einen 'Popularitätsschub' verdient hätten, die aber allein schon aus Platzgründen nicht alle mit nem kompletten Album in ZACK präsentiert werden können.

Und zur Beurteilung, wie eine Geschichte 'insgesamt' ist, braucht man nicht unbedingt die komplette Geschichte: Eine (gut gemachte) Zusammenfassung ('Was bisher geschah') und die letzten 10 Seiten eines Albums (zum Beispiel) könnten durchaus genügen, um sich ein Bild von der Serie zu machen. - Aber ich ahnte schon, dass hier zuviele 'gebrannte Kinder' sitzen, die nun 'das Feuer scheuen'.

Ich gestehe auch gern zu, dass ich auch eine -rein emotionale- Abneigung gegen solche 'Kurzfassungen' habe, aber rational find ichs eigentlich ne gute Idee. Aber wahrscheinlich wäre deren Umsetzung besser in Form eines Magazins, das lediglich gegen eine 'Schutzgebühr' verkauft würde, diese Präsentationsform konsequent und ausschliesslich verwenden würde und von den Verlagen zur Vorstellung ihres Albenprogramms aus dem Werbeetat finanziert würde. Oder so.

Grundsätzlich sollte man jedenfalls ruhig mal 'unpopulär' denken und risikofreudiger neue Wege ausprobieren. Find ich.

Gruss!,oliver

PS: Kam mir doch der Hate dazwischen, ders mal wieder irgendwie kürzer (und somit schneller) formuliert hat ;) ...

Mick Baxter
11.05.2003, 02:53
Ich hab mich nicht so intensiv mit ZACK und Wiechmann beschäftigt wie einige Forumsteilnehmer hier, aber ich habe dunkel in Erinnerung, daß Wiechmann irgendwo geäußert hat, daß er diese frankobelgischen Abenteuercomics nicht mochte.
Also selbst wenn er ZACK in wirtschaftlich goldene Zeiten geführt hätte, es wäre nicht mehr das ZACK gewesen, das wir lesen wollten.

Mick Baxter
11.05.2003, 02:53
:mad:

Martin 37
11.05.2003, 04:55
Original geschrieben von zaktuell
(...)
Zu den Kürzungen: Da war zB von ihm geplant, die betreffenden Geschichten später komplett in Albumformat zu bringen, was ich vom Grundgedanken her gar nicht so schlecht finden würde - auch fürs neue ZACK nicht: Ein Album auf Kurzgeschichten/Episodenlänge zurechtkürzen und wems gefällt, kann dann das Album kaufen, wem nicht, der braucht nicht über mehrere Hefte eine ungeliebte Fortsetzungsstory zu ertragen... - Zu MJs Zeiten war ja mal 'das Anreissen' von Serien im Gespräch. Das hatte ich mir in etwa so vorgestellt (hab aber keine Ahnung, obs so auch MJs Vorstellung war). - Und ich weiss auch nicht, ob die neue Redaktion für solche Gedanken offen ist...

Was würdet ihr denn von sowas halten?

Gruss!,oliver

In diesem Fall würde mich nur noch interessieren, wie ich mein ZACK-Abo kündigen kann, weil ich Geldschneiderei schon immer zum

:wuerg: :wuerg: :wuerg:

fand.
Ciao
Martin

PS: Kostenloses Werbematerial ja, verstümmelte Stories in ZACK :mad:

Thunderbird63
11.05.2003, 07:30
Original geschrieben von Martin
so macht man sein taschengeld!!!!

bin ich blöd kopiere ich also hundertmal die kopien und warte auf 100 dumme :-))

Ein Schuft ist , wer arges dabei denkt...

Ich habe vier Kopien gemacht.

Eine habe ich an einen guten Freund verschenkt, der zu arm zum selbst kaufen ist. Eine benutze ich bis sie so abgegrabbelt ist, daß ich sie wegschmeissen muß.

Eine ist dafür als Reserve vorgesehen und eine kann ich immer noch verkaufen oder verschenken.

Warum bezeichnest du den Käufer einer Kopie als dumm?

Soweit ich das verfolgt habe sind Kopien immer unter 10 Euro bei e-bay weggegangen und das Original ( mit Gilb ) für 50 .- Euro.

80 Seiten hat das Teil bei 10 cent pro Kopie ist der Aufwand schon 8.- Euro...

Wo wäre da der akzeptable Gewinn? Und Kopier das gute Stück mal so, daß es dabei nicht leidet. Das dauert. Also um damit Geld zu machen ist das wohl das falsche Objekt.



:rolleyes:

Ziehstripp
11.05.2003, 08:23
Also Oliver, wenn ihr anfangt zusammengekürzte Alben abzudrucken, dann wird das wohl Zack den Todesstoss versetzen.Meine Meinung dazu :wuerg:

Thunderbird63
11.05.2003, 08:57
Zu " Das war Zack ":

Ich bekomme jetzt haufenweise Anfragen, ob ich die von mir erwähnte übrige Kopie verkaufen würde. Teilweise bis zu 20.- Euro...

Ich verkaufe sie nicht ! ( da ich sie nicht zum Gewinn machen erstellt habe )

Bitte also keine Anfragen mehr. Kopien gibts bei e-bay manchmal ( dann sogar unter 10.- Euro ).

Zu den gekürzten Vorabversionen:

Dazu hätte ich auch stärkste Bedenken. Ich schätze auch, daß das Zack den Todesstoß versetzen würde... :(

ZAQ
11.05.2003, 10:18
Original geschrieben von Ziehstripp
Also Oliver, wenn ihr anfangt zusammengekürzte Alben abzudrucken, (...)

Keine Sorge. Wir fangen damit nicht an. Wir haben damit bereits angefangen! Erinnert sich keiner mehr an ZACK 32? Da erschien aus dem 3. Album von DIE HIMMELSSTÜRMER ein Auszug unter dem Titel 'Im Verließ'...
;)
A B E R:
Das waren nicht wir, sondern unsere Vorgänger. Und von uns ist was derartiges meines Wissens nach nicht wieder geplant. War lediglich ein privater Gedankengang von meinemeinen. Bei der Gelegenheit möchte ich nochmals darauf hinweisen: Meine Beiträge hier sind meine privaten Meinungen als ZACK-Leser. 'Offizielle' Äußerungen von ZACK-Machern gibts hier nur von Mirko.

Gruss!,oliver

Lola65
11.05.2003, 10:56
Original geschrieben von Thunderbird63


Ein Schuft ist , wer arges dabei denkt...

Ich habe vier Kopien gemacht.

Eine habe ich an einen guten Freund verschenkt, der zu arm zum selbst kaufen ist. Eine benutze ich bis sie so abgegrabbelt ist, daß ich sie wegschmeissen muß.

Eine ist dafür als Reserve vorgesehen und eine kann ich immer noch verkaufen oder verschenken.

Warum bezeichnest du den Käufer einer Kopie als dumm?

Soweit ich das verfolgt habe sind Kopien immer unter 10 Euro bei e-bay weggegangen und das Original ( mit Gilb ) für 50 .- Euro.

80 Seiten hat das Teil bei 10 cent pro Kopie ist der Aufwand schon 8.- Euro...

Wo wäre da der akzeptable Gewinn? Und Kopier das gute Stück mal so, daß es dabei nicht leidet. Das dauert. Also um damit Geld zu machen ist das wohl das falsche Objekt.





:rolleyes:


stimmt,
aber ich bin auch viel zu ehrlich um auf diesem Wege Geld machen zu wollen, selbst wenn es klappen wür

horst
11.05.2003, 13:52
Zurück zum Thema.
Ich bin "für" einen Wiechmann Artikel in Zack.
Wenn nicht mit Interview - dann eben ohne.

Aber wenn die Macher des neuen Zack eine
Artikelreihe mit dem Titel "Das alte Zack" starten,
dann gehört Wiechmann aber genau da rein.
Und nicht in den Treffer, oder die Sprechblase,
oder oder ...

Wie soll man denn das sonst verstehen? Hat Zack
denn gar kein Interesse mehr an neuen Käufern,
die nicht zu dem - immer kleiner werdenden Kreis -
der Fachidioten ;) gehört?


Gruss


horst

Ziehstripp
11.05.2003, 13:56
:lol:

ZAQ
11.05.2003, 18:45
@horst: Sacht doch keiner. Wiechmann kam doch in der 'Das war ZACK'-Artikel-Serie vor. Ihn darüber hinaus noch per Interview selbst zu Wort kommen zu lassen und/oder per Artikel nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen schliesst doch niemand prinzipiell aus. Aber einige haben hier eben zunächst mal andere Prioritäten (Kläsener). Weil der eben 8 Jahre dabei war und nicht nur 6 Monate. Und weil er in der Fachliteratur noch weniger 'beleuchtet' wurde als Wiechmann.

Gruss!,oliver

PS: Is heut eigentlich internationaler Missversteh-Tag???

Ziehstripp
11.05.2003, 19:17
Jupp und ich hasse gekürzte Stories........

Martin 37
11.05.2003, 19:19
Original geschrieben von zaktuell


Keine Sorge. Wir fangen damit nicht an. Wir haben damit bereits angefangen! Erinnert sich keiner mehr an ZACK 32? Da erschien aus dem 3. Album von DIE HIMMELSSTÜRMER ein Auszug unter dem Titel 'Im Verließ'...
;)
(...)
Gruss!,oliver

Meine Meinung von damals:


Original geschrieben von Martin 37 am 21.01.2002

(...)
2. Himmelsstürmer

(...) Aber hier ärgert mich unabhängig davon, dass ich die Himmelsstürmer nicht mag, die Art der Veröffentlichung: hier ein Ausschnitt aus dem Album, für den Rest kauft euch das Album! Diese Veröffentlichungsmethode darf hier nicht zur Regel werden. Sonst lesen wir in ZACK bald nur noch acht Seiten Soda und der Rest wird nicht mehr abgedruckt. (...)
Ciao
Martin

Ziehstripp
11.05.2003, 19:25
Ja, meine Meinung!
Dann wäre Zack kein Comicmagazin mehr sondern ein Leseprobeheft.....Super!:feuerwut:

ZAQ
11.05.2003, 19:38
@Martin37: Okay, hatte solche Reaktionen von früher nich mehr auf dem Schirm (selektive Erinnerung?!). Dachte, das hätte damals keinen Widerspruch hervorgerufen. Aber gut, okay, überredet, vielleicht gar überzeugt. Lassen wir Leseprobehefte von den Verlagen machen. ;)

Gruss!,oliver

Ziehstripp
11.05.2003, 19:40
Braver Zaktuell!;)

horst
11.05.2003, 21:10
@ zaktuell

o.k o.k. :)

Erst Kläsener, dann Wiechmann ...

Huckybear
11.05.2003, 21:33
Im Kauka Forum sollten urspünglich Wiechmann's ausführliche Antworten auf Fan-Fragen erfolgen. Aber leider wurde hier wohl zuviel versprochen, auf die Antworten wartet man leider noch bis heute.:(

@zaktuell
Wer macht bloß Gisela Prüfer in Italien ausfindig ? :confused:

Ziehstripp
11.05.2003, 21:40
Im Kauka Forum verschlafen sie sogar das 50 Jahre Jubiläum:(

Zyklotrop
12.05.2003, 14:46
Original geschrieben von Huckybear
Aber leider wurde hier wohl zuviel versprochen, auf die Antworten wartet man leider noch bis heute.:(

Jammerschade. Aber man soll die Hoffnung nie aufgeben. Wobei mich persönlich die YPS-Zeit mehr interessieren würde als die ZACK-Zeit. Aber wie dem auch sei. Ich bin unbedingt für einen Wiechmann-Artikel in Zack.

Hate
15.05.2003, 10:08
Original geschrieben von Baski
:D Es ist soweit: www.comicon.es ist seit einigen Tagen in der deutschen Version online. Dort sind jede Menge Namen zu finden, die regelmäßig für Artwork in einer Menge von deutschen Kioskprodukten verantwortlich zeichnen. Tipp: schaut unter SERVICE/LICENCE und CREATION sowie unter COMICON/STAFF/ARTISTS nach.

NichWichtig
18.05.2003, 16:48
Original geschrieben von Zyklotrop


Jammerschade. Aber man soll die Hoffnung nie aufgeben. Wobei mich persönlich die YPS-Zeit mehr interessieren würde als die ZACK-Zeit. Aber wie dem auch sei. Ich bin unbedingt für einen Wiechmann-Artikel in Zack.

Aber wenns sein muß, dann nur aus historischen Gründen.

BobCramer
18.05.2003, 18:01
Original geschrieben von zaktuell

Was würdet ihr denn von sowas halten?

Gruss!,oliver

Um ehrlich zu ein: Überhaupt nichts.

Gekürzte Geschichten zu drucken, würde das Magazin meines Erachtens innerhalb weniger Monate vernichten. Es würde von den Lesern sofort als das erkannt werden, was es dann de facto ist: eine Werbeplattform der Alben-Verlage.

Und dafür würde sicherlich kaum einer Geld ausgeben. Ich sicher nicht.

Statt zweitklassige Comics zu kürzen (Himmelsstürmer), soll ZACK lieber erstklassige komplett abdrucken. :)

Gruß
Jürgen

Ziehstripp
18.05.2003, 19:27
Word!

ZAQ
19.05.2003, 07:40
Im Grunde hatte sich das Thema doch bereits erledigt...


Original geschrieben von Jürgen Veile
(...) Statt zweitklassige Comics zu kürzen (Himmelsstürmer), soll ZACK lieber erstklassige komplett abdrucken. (...)

Wohl richtig. Mein Gedanke war auch eher: "Da der Platz nie reicht:
Gekürzte Geschichten, um mehr erstklassige Serien vorstellen zu können."

Aber, wie gesagt: Ich war ja auch schon überzeugt, dass sowas in nem tatsächlichen Werbemagazin der Verlage besser aufgehoben ist/wäre.

Also, Schwamm drüber!

Gruss!,oliver

Donovan
21.05.2003, 16:35
Wie es aussieht, könnte es sein, dass sich Wiechmann in seiner Mammutserie über Kauka in der Sprechblase auch zu seiner ZACK-Zeit äußert. Mal abwarten ...
Falls nicht, kann man immer noch Kontakt aufnehmen.

Ziehstripp
21.05.2003, 22:19
Glaub' ich nicht dran.....

Zyklotrop
04.06.2003, 18:57
Original geschrieben von donovan
Wie es aussieht, könnte es sein, dass sich Wiechmann in seiner Mammutserie über Kauka in der Sprechblase auch zu seiner ZACK-Zeit äußert.

Tut er auch, in der aktuellen Nr.191 und das aber SEHR, sehr kurz, leider.

Lola65
04.06.2003, 19:03
dann schreib es doch mal hierein

Zyklotrop
05.06.2003, 19:15
Ups. Sorry. Hab gestern Unsinn geschrieben, die kurze Erwähnung der Zack-Zeit stammte aus einem der Kauka-Chronik eingeschobenen Text von Peter Puls. Wiechmann selbst hat sich noch nicht dazu geäussert. Es besteht also noch Hoffnung auf die nächsten Folgen.

Ziehstripp
05.06.2003, 21:07
Sorry angenommen, irren ist männlich? :lol:

JoeK
06.06.2003, 15:33
Hallo,
In welcher Zack-Ausgabe war denn das Interview mit Gigi Spina?

Lola65
06.06.2003, 15:41
Zack 37 und 43

Hate
06.06.2003, 15:59
Und natürlich das große Interview in "Das war Zack".

Huckybear
29.06.2003, 18:46
Original geschrieben von Zyklotrop
Ups. Sorry. Hab gestern Unsinn geschrieben, die kurze Erwähnung der Zack-Zeit stammte aus einem der Kauka-Chronik eingeschobenen Text von Peter Puls. Wiechmann selbst hat sich noch nicht dazu geäussert. Es besteht also noch Hoffnung auf die nächsten Folgen.

Wie wäre es mit einem Crossover Sprechblase/Zack, ähnlich wie bei der Nick-Story, wenn Wiechmann irgendwann dann näher auf seine Zackphase eingeht ?

ZAQ
30.06.2003, 00:03
Wird er wohl in diesem Zusammenhang nicht tun: Es geht ihm ja um ne Kauka-Chronik aus Sicht der Kauka-Mitarbeiter, nicht um seinen eigenen Lebensweg, bzw. diesen nur in soweit, als der mit Kauka zu tun hatte.

Gruss!,oliver

Horatio
30.06.2003, 11:17
Hatte sein Wirken bei ZACK nicht auch mit Kauka zu tun?

ZAQ
30.06.2003, 16:01
Nur indirekt. Kauka hatte -soweit ich mich erinner- damals 'konkurenz-verbot', durfte also ne zeitlang nix produzieren. dadurch konnte er wiechmann (und alle anderen) nicht beschäftigen, die daraufhin eben für koralle (statt für kauka) arbeiteten. dabei nahm wiechmann allerdings 'seine' (früher bei kauka in primo erschienenen) Serien mit zu koralle.

Im Grunde hatte also die Wiechmann-Zeit bei Koralle nur insoweit mit Kauka zu tun, als es zu der Zeit keine Wiechmann-Zeit bei Kauka geben durfte.

Gruss!,oliver

Hate
30.06.2003, 16:08
Da gibt es doch die Geschichte mit ZACK und Kauka, die Kalenbach erzählt hat...

kokomiko61
30.06.2003, 17:50
Ich kann mich auch erinnern, dass bei manchen Serien "(c) Rolf Kauka" am Seitenrand stand. Ich glaube z. B. bei "Manila".

ZAQ
18.02.2010, 17:37
Da das Wiechmann-Interview aus ZACK 129 bereits online verfügbar ist: Er wird dort auf seine ZACK-Phase angesprochen, verweist aber statt ner Antwort nur auf die 'Kauka-Chronik' in der Sprechblase. Selbiges beim Thema Asterix. Und der Interviewer lässt ihm das durchgehen.

Ich find das suboptimal: Wenn Wiechmann bei 'unbequemen' Themen nix mehr sagen will (zu anderen Sachen erzählt er durchaus was, was auch bereits in der Sprechblase erzählt wurde) und nur noch auf frühere Veröffentlichungen verweist, dann brauch man ihn eigentlich überhaupt nicht mehr zu interviewen. Grade diese beiden Themen dürften fürs ZACK-Magazin die interessantesten sein und die fraglichen Sprechblasen sind nicht mehr so einfach lieferbar (weils den herausgebenden Verlag nicht mehr gibt), deshalb wäre es mMn 'Pflicht' gewesen, dass er dazu (nochmal) ausführlicher Stellung bezieht. Ansonsten kann mans dann auch gleich ganz lassen (denn ein Interview Marke: 'Das-hab-ich alles-schon-mal-woanders-erzählt-und-hier-erzähl-ich-nur-das-nochmal,-was-'unverfänglich'-ist', braucht kein Mensch. Also ich jedenfalls nicht). Und WENN man schon nur auf früher Veröffentlichtes verweist, dann hätte man wenigstens mindestens auch die Nummer(n) nennen sollen, in denen das dann zu finden ist. Ideal wäre gewesen, wenn der Interviewer sich mittels der Kauka-Chronik auf das Interview vorbereitet hätte und dann darauf basierend, gezielt die Punkte nachgefragt hätte, die dort (absichtlich?) nebulös bleiben (zB in der Form: "Herr Wiechmann, in der Sprechblase XY erzählen Sie im Zusammenhang von diesem, dass jenes soundso gewesen wäre. Dabei blieb dasunddas offen. Können Sie uns dazu mehr erzählen?" - oder: "Dasunddas blieb in Ihrer Darstellung in der Sprechblase offen. Können Sie dazu mittlerweile aus grösserem zeitlichem Abstand dazu mehr sagen." oder "Damals schrieben Sie dasunddas. Sehen Sie das heute, nachdem die Zeiten sich geändert haben/neue Aspekte neue Sichtweisen eröffnen, immer noch so?"...)

In der vorliegenden Form von mir also leider ein deutliches :flop: für diesen Beitrag.

(Oh, ich hör Sie schon: Der ewige Nörgler mal wieder, jetzt macht er das Heft schon runter, bevor es erschienen ist. - Ja sorry, aber ich denke, die Kritik ist inhaltlich begründet, zeigt Alternativen auf (ist also konstruktiv) und zu Kritikwürdigem immer zu schweigen (wie ich es bei den 'ersten Hundert Tagen'-Ausgaben durchaus des öfteren getan habe) hilft ja auch nichts, bzw. fördert im Zweifel nur, dass auf demselben Niveau weiter gemacht wird. Also schlagt mich, wenn ihr meint, dass es not tut, aber ich kann nicht immer nur den bequemen Weg gehen...)

efwe
18.02.2010, 17:59
da wir über seine aktuellen arbeiten bei cross cult reden und nicht noch einmal das thema "zack" wiederkäuen wollten, ist das für uns okay. irgendwann ist auch mal gut mit nostalgie.

efwe

ZAQ
18.02.2010, 19:06
da wir über seine aktuellen arbeiten bei cross cult reden (...)

Ah, okay. Bisher hab ich das ja auch nur aufgrund der ersten beiden Seiten beurteilen können. Mal sehen, ob der Rest es noch rausreisst.

(...) irgendwann ist auch mal gut mit nostalgie Ja, ich weiss, dass Du ZACK 'modernisieren' willst. Ich bin aber nach wie vor skeptisch, ob es gelingt, in dem Maße Neuleser zu generieren, in dem die 'Nostalgiker' vergräzt werden. Unnötig vergräzt werden, wie ich meine, denn ich halte ein modernes Magazin zu machen, nicht für unvereinbar mit der Berücksichtigung der Interessen der 'Alt-ZACKer'. Aber zieh man ruhig Dein Ding durch, man wird ja sehen, was draus wird. Und wenn der Erfolg Dir dann Recht gibt, bin ich der Letzte, der Dir das nicht gönnt. Ich hab halt nur Zweifel und versteh nicht wirklich, warum auch an den Stellen 'Nostalgie' eleminiert wird, wo es nicht im Widerspruch zur 'Modernität' steht und kann nur hoffen, dass Dein Modernisierungsdrang wenigstens vorm ZACK-Schriftzug noch Halt macht. - Obwohl: der könnte nach meinem Dafürhalten ruhig etwas farbliche Abwechslung vertragen, aber das wär dann vielleicht ja auch schon wieder zu 'nostalgisch' (denn in den 70ern wechselte der Schriftzuug ja jedesmal seine Farbe)... ;)

BobCramer
18.02.2010, 20:18
Und WENN man schon nur auf früher Veröffentlichtes verweist, dann hätte man wenigstens mindestens auch die Nummer(n) nennen sollen, in denen das dann zu finden ist.[/SIZE]

Ich nenn' einfach mal eine Nummer: Das Kauka-Special in der Sprechblase lief ab der Nummer 176, allerdings weiß ich nicht genau, über wieviele Nummern. Es waren einige, ich glaube 10 oder so.

Und die ganzen alten Blasen kriegt man bei ebay ja für lau.

Was das eigentliche Thema betrifft: Ich denke, dass der Bereich ZACK-Nostalgie so langsam wirklich in den Hintergrund treten kann. In den letzten 10 1/2 ZACK-Jahren sind alle wichtigen Mitarbeiter interviewt und sehr viele wichtige Künstler und Serien des "Golden Age" ausführlich porträtiert worden. Das Thema wurde (zu meinem großen Vergnügen) umfassend aufgearbeitet.

Bin zwar ein prähistorischer Koralle-Leser, aber es würde mir nicht gefallen, wenn im neuen ZACK immer und immer wieder die ZACK-Historie thematisiert würde - womöglich wie in der der alten Sprechblase, wo jahrzehntelang das Thema Wäscher durchgekaut wurde.

ZAQ
20.02.2010, 14:41
Ich nenn' einfach mal eine Nummer: Das Kauka-Special in der Sprechblase lief ab der Nummer 176, allerdings weiß ich nicht genau, über wieviele Nummern. Es waren einige, ich glaube 10 oder so. (...)

Deutlich mehr als 10. Wie man schon daran sieht, dass das Kapitel ZACK -zumindest nach dieser Quelle (http://mosapedia.de/wiki/index.php/ZACK_%28ausf%C3%BChrlich%29#Wiechmann-ZACK)- erst in #195 behandelt wurde... ;)

BobCramer
20.02.2010, 14:59
Hm, das wären schon 20 Nummern nur mit Wiechmann/Kauka. Da hat es vermutlich mal Pausen gegeben.

Lola65
20.02.2010, 15:34
laut Zackinterview 20 Folgen in 10 Jahren

ZAQ
20.02.2010, 15:35
Pausen gab es nur vereinzelt (zB 193 war ein Sigurd-only) und nicht wirklich viele (eine? zwei? höchstens drei...). Laut Kaukapedia lief die Serie von 176 bis 198. Ich selbst erinnere dunkel, dass es zur eigentlichen Reihe (die auf den farbigen Mittelseiten so erschien, dass man die Folgen quasi getrennt rausnehmen und sammeln konnte) noch n 'Nachschlag' auf den s/w-Seiten gab, in denen Wiechmann Stellung zu Rolf Kauka in den Kriegsjahren nimmt. Ob dies in Nr. 198 war oder da nur die letzte 'richtige' Folge und der Nachschlag dann noch in einer noch späteren Nummer weiss ich grad nicht.

ZAQ
20.02.2010, 15:37
laut Zackinterview 20 Folgen in 10 Jahren
10 Jahre? Unsinn! Im Dezember 2000 gings los und die 198 erschien Dez. 2004...

Lola65
20.02.2010, 15:40
also falsch gedeutet: in den letzten 10 Jahren entstand eine 20teilige Doku für Hethke/Sprechblase - so stehts geschrieben.

ZAQ
20.02.2010, 15:46
Asterix (Siggi und Babarras) war wohl in SB 183...

ZAQ
20.02.2010, 16:00
...laut Wiechmanns eigener web-site:
http://www.peter-wiechmann.de/40_Jahre_Comicer.html
lief die Serie von 176-200 plus 203 und 210...

HerrHase
21.02.2010, 11:30
Wiechmanns Antworten hätten mMn stärker redigiert werden müssen. Seine Selbstbeweihräucherungen sind stellenweise schon arg übertrieben, und die Sprache steif.
(Bsp: "Rückblick: Für diesen Coup war 1978 die Zeit reif." So hat er doch bestimmt nicht gesprochen?! Das kann man in einem Fließtext so schreiben, aber doch nicht in einem Interview, das ja gesprochene Sprache - natürlich in gestalteter Form - wiedergeben soll.) Auch dass der Interviewte selbst die Bildunterschriften schreibt, finde ich etwas befremdlich.

Ansonsten ist das Interview natürlich sehr aufschlussreich, was Wiechmanns Selbstbild angeht: Er hat natürlich nie Fehler gemacht, und alle seine Serien sind großartige Kreationen, die von "Meisterzeichnern" in "grandiose Bildgeschichten" umgesetzt wurden. In Wahrheit fielen doch z.B. "Mister Melone" und "Bens Bande" schon damals in den 70ern in YPS deutlich gegen die anderen Serien dort ab - und das, obwohl YPS ja nun ohnehin kein Magazin für Comickunst war. Wiechmanns ZACK-Hefte kenne ich nicht, aber wenn ich alleine so Teasertexte lese wie "Timmi trabt auf heißen Hufen!", denke ich: Gut, dass die Zeiten von Leuten wie Kauka, Wiechmann & Co. vorbei sind. (Diesen Hang, sich selbst völlig unkritisch zu sehen und für einen großen Künstler zu halten, obwohl man bestenfalls durchschnittliche Massenware produziert hat - und überhaupt kein Verständnis für Kunst und Künstler hatte- , hat Wiechmann ja mit Kauka gemeinsam, der sich auch mindestens mit Disney auf eine Stufe gestellt hat.)

Bad Company
21.02.2010, 11:47
Bin komplett deiner Meinung und sei froh, dass du die desaströsen Kauka-ZACK-Hefte nicht kennst.Nach jeder Ausgabe habe ich damals meinen Kommentar an die Redaktion geschrieben, NIE kam eine Antwort.

fulbecomics
21.02.2010, 12:45
Warum mögen wir Deutsche einfach keine einheimischen Stars ?
Warum müssen wir immer an uns herumnörgeln ?
Warum ist das Glas für uns immer halbleer ?

Ich mag den "Trommler" auch nicht besonders, bin aber trotzdem froh, dass es wenigstens ein paar erfolgreiche deutsche Comic-Autoren zu bestaunen gibt.

Schninkel
21.02.2010, 13:15
Na gut - was das depressive Moment angeht hast gebe ich Dir durchaus Recht.
Gute einheimische Künstler gibt es zu Hauf (und da muss man allerdings nicht bei Wiechmann und Kauka schauen):
Kleist, Kreitz, Mawil, Fil, Hommer etc. p.p. - nur im Zack finden die nicht statt. Wäre für das deutsche Comic-Magazin eigentlich ja ein Marktplatz.
Aber Zack ist eben doch nicht die Probiermeile für deutsche Produkte,wie es Spirou in Frankreich ist.
Woran liegt es ?

John
21.02.2010, 13:26
da wir über seine aktuellen arbeiten bei cross cult reden und nicht noch einmal das thema "zack" wiederkäuen wollten, ist das für uns okay. irgendwann ist auch mal gut mit nostalgie.

efwe

Was hat das bitteschön mit Nostalgie zu tun, wenn man nur wissen will, warum Herr Wiechmann damals im alten Zack solche Klassiker wie ANDY MORGAN oder COMANCHE verstümmelt hat, und statt dessen TIMMI TAMBOUR oder CAPITAN TERROR ins Heft brachte? Ich kenne die alten Sprechblasen-Ausgaben nicht und finde, dass er gerade diese Fragen für das neue Zack hätte beantworten müssen!

chillybongo
21.02.2010, 20:50
Ich finde Wiechmann auch völlig überschätzt. Als Autor ist er schon immer eine Katastrophe gewesen.
Kritikfähigkeit ging ihm schon immer ab. Seine Sprechblase-Artikel-Serie war sicherlich wichtig und interessant, aber er hat sich immer peinlich ins gute Licht gestellt.

Das aktuelle Interview in ZACK finde ich irgendwie halbgar und unausgewogen. Am Schluß loben sich Interviewer und Interviewter gegenseitig - dabei ist wirklich nichts Neues zu lesen gewesen.

Horatio
21.02.2010, 21:22
Was hat das bitteschön mit Nostalgie zu tun, wenn man nur wissen will, warum Herr Wiechmann damals im alten Zack solche Klassiker wie ANDY MORGAN oder COMANCHE verstümmelt hat, und statt dessen TIMMI TAMBOUR oder CAPITAN TERROR ins Heft brachte? Ich kenne die alten Sprechblasen-Ausgaben nicht und finde, dass er gerade diese Fragen für das neue Zack hätte beantworten müssen!

Bitte nicht vergessen, dass es sich hier um ein Interview handelt und nicht um ein Verhör.
Der Interviewte antwortet freiwillig. Er MUSS gar nichts. Und wenn er meint, zu einem bestimmten Sachverhalt andernorts nachlesbar bereits alles gesagt zu haben, was er zu sagen für nötig hält, dann sollte man das respektieren.
Wer sich für das damals Gewesene interessiert, hat bereits seit Jahren Gelegenheit, die betreffende SB-Ausgabe herauszufinden und sich zu beschaffen. Es ist kein Geheimnis, dass sich P.W. bereits zum Sachverhalt geäußert hat.

ZAQ
21.02.2010, 21:31
Bitte nicht vergessen, dass es sich hier um ein Interview handelt und nicht um ein Verhör.
Der Interviewte antwortet freiwillig. Er MUSS gar nichts. (...) Das ist soweit zwar richtig. Aber als Redaktion muss ich mir überlegen, ob ich ein Interview, in dem der Interviewte nichts sagt, veröffentlichen muss...

Horatio
21.02.2010, 22:20
Natürlich muss auch eine Redaktion ein Interview nicht veröffentlichen. Aber zu dem Interview-Thema, auf das es dem Redakteur offenbar ankam, hat sich der Befragte geäußert.
Aber der Verfasser des Interviews/Artikels hätte zweifellos Wiechmanns Äußerungen in der Sprechblase für die ZACK-Leser zusammenfassen können.

Derma R. Shell
22.02.2010, 12:01
Immerhin gab es im Interview 2 Neuigkeiten, soweit ich das richtig verstanden habe:
1. Die in Absprache mit Frau Kauka geplante "Titanen-Trilogie" mit Perlen aus dem damaligen PRIMO-Fundus
2. Die Dietrich von Bern-Ausgabe bei Cross Cult ab Herbst 2010

Übrigens habe ich 1976 die "verstümmelten" ZACK-Hefte live etwas anders wahrgenommen.
In Unkenntnis der Originalausgaben habe ich mir im zarten Alter von 13 Jahren wenig Gedanken über weggefallene Seiten gemacht, zumal die Veröffentlichungspolitik seinerzeit eh die einzelnen Alben der Serien durcheinandergewirbelt hatte.
Außerdem war ich zu der Zeit parallel immer schon großer PRIMO-Fan und daher kam bei mir der Einsatz von Andrax, Capitan Terror usw. eher als Bereicherung des Heftes an. So verschieden sind eben die Geschmäcker (gewesen) ...
Ach ja, Timmy Tambour wurde von BERCK gezeichnet, und sein Zeichnestil hat mir bereits bei Kasimir, Micha und Sammy & Jack gefallen.

efwe
22.02.2010, 13:57
@zaktuell
wir haben überlegt und beeschlossen, das interview zu veröffentlichen, da sicher eine mehrzahl im kreis der "zack"-leser keine eingefleischten comic-cracks sind, die sich über so viel comicwissen erfreuen dürfen wie du...

efwe

John
22.02.2010, 15:13
Bitte nicht vergessen, dass es sich hier um ein Interview handelt und nicht um ein Verhör.
Der Interviewte antwortet freiwillig. Er MUSS gar nichts. Und wenn er meint, zu einem bestimmten Sachverhalt andernorts nachlesbar bereits alles gesagt zu haben, was er zu sagen für nötig hält, dann sollte man das respektieren.
Wer sich für das damals Gewesene interessiert, hat bereits seit Jahren Gelegenheit, die betreffende SB-Ausgabe herauszufinden und sich zu beschaffen. Es ist kein Geheimnis, dass sich P.W. bereits zum Sachverhalt geäußert hat.

Du hast natürlich vollkommen recht! Sorry, so wie ich das geschrieben habe, war es total bescheuert ;). Wahrscheinlich nehme ich es Herrn Wiechmann immer noch übel, dass er damals verantwortlich war für die Verstümmelung der Stories von Morgan und Comanche. Im übrigen wünschte ich, ich könnte mich mal so ausdrücken wie zaktuell, der bringt es nämlich oft auf den Punkt.


Das ist soweit zwar richtig. Aber als Redaktion muss ich mir überlegen, ob ich ein Interview, in dem der Interviewte nichts sagt, veröffentlichen muss...

:top:

ZAQ
22.02.2010, 16:42
@zaktuell
wir haben überlegt und beeschlossen, das interview zu veröffentlichen, da sicher eine mehrzahl im kreis der "zack"-leser keine eingefleischten comic-cracks sind, die sich über so viel comicwissen erfreuen dürfen wie du...

efwe

Entschuldigung, aber mein Vorwissen ist doch überhaupt nicht der Punkt.

Wiechmann wird interviewt. Gut. Dabei wird von seinen Anfängen bis heute der Bogen gespannt. Auch gut. Wiechmann äussert sich zu einigen Stationen und zu anderen nicht, sondern verweist auf frühere Veröffentlichungen. Das ist sein gutes Recht. Aber dass er ausgerechnet zu den Punkten auf anderes verweist, die für ZACK-Leser von besonderem Interesse sind (Asterix und eben ZACK selbst) und bei anderen Punkten durchaus bereit ist, Dinge erneut zu erzählen, die er AUCH schon anderweitig ausgebreitet hatte, ist de facto suboptimal und sicher für 'eine mehrzahl im kreis der "zack"-leser' unbefriedigend.

Wie auch immer: Wenn schon auf Früheres verwiesen wird, dann wäre es mMn das Mindeste gewesen, dass man diese früheren Veröffentlichungen genauer angegeben hätte (der Verweis auf die Sprechblase allein ist nicht wirklich hilfreich, bei einer 20teiligen Artikelserie, bei denen jeweils nur eine Fortsetzung Asterix und ZACK thematisiert).

Ich hab die komplette Serie in der Sprechblase, ich kann das eine so gut nachlesen, wie das andere - insofern ist mein 'eingefleischtes comic-crackern und comicwissen' unerheblich. Aber wenn man 'die mehrzahl im kreis der "zack"-leser' im Blick hat, dann liegt es für mich auf der Hand, dass die weniger von Fix&Foxi, Bussi Bär, Comicon und Yps und mehr von Asterix, primo und ZACK wissen wollen, wenn sich ein Macher wie Wiechmann äussert, der quasi Zeitzeuge ist und aus erster Hand berichten kann.

Und natürlich kann ich als Interviewer Wiechmann nicht zwingen, etwas zu sagen, was er nicht sagen will. Aber ich könnte zumindest nochmal nachhaken, statt mich mit Verweisen zufrieden zu geben. Und wenn auch das nichts hilft, dann muss ich als Redaktion eben entscheiden, ob ich das Interview dann überhaupt noch veröffentliche, wenn es genau in den Punkten, die für meine Leser die Interessantesten sind, nichts hergibt. Und wenn ich mich dann dennoch für einen Abdruck entscheide, dann muss ich mir als Redaktion eben auch gefallen lassen, dass eben das kritisiert wird: Dass das Interview da am lückenhaftesten ist, wo es am Interessantesten hätte sein können.

Wobei ja durchaus noch die Möglichkeit bestanden hätte, gesondert oder in die (Nach)Fragen eingebettet, von Redaktionsseite aus das einzuflechten, was Wiechmann in seinen Antworten auslässt. Wenn es denn das Kern-Interesse meiner Leserschaft ist, wäre das mMn Pflicht gewesen. Und dass es das Kern-Interesse von ZACK-Lesern ist, etwas über ZACK zu lesen steht für mich ausser Frage. Kann aber natürlich sein, dass ihr ein davon abweichendes Bild eurer Leserschaft habt, dass mehr an den Realitäten liegt als meins. Wenn dem so ist, ist meine Kritik (und die der anderen hier, die in die selbe Richtung geht) natürlich gegenstandslos und ich nehm sie mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück.

efwe
22.02.2010, 16:42
man kann zu herrn wiechmann stehen wie man will, er ist eine nicht wegzudiskutierende person in der historie der comics in deutschland. da gibt es nichts zu rütteln. und als schnelldurchlauf durch eine langjährige karriere im bereich der comics ist dieses interview sehr gut.

efwe

ZAQ
22.02.2010, 17:10
(...) Übrigens habe ich 1976 die "verstümmelten" ZACK-Hefte live etwas anders wahrgenommen.
In Unkenntnis der Originalausgaben habe ich mir im zarten Alter von 13 Jahren wenig Gedanken über weggefallene Seiten gemacht, (...) Ging mir anders: Bereits beim ersten Lesen von ZACK 1/76 (da war ich 12) hatte ich das komische Gefühl, dass da was nicht stimmt. Das 'fühlte' sich irgendwie nicht 'richtig' an. Natürlich kannte ich auch die Originalausgaben noch nicht, aber ich muss wohl damals schon den 'dramaturgischen Rhythmus' eines 44seiten-Albums soweit verinnerlicht haben, um zu merken, dass es das so nicht war. Möglicherweise war dieses Gefühl von 'da stimmt was nicht' dann auch mit ein Grund für mein bald darauf erwachendes Interesse für Hintergrundinformationen, Sekundärliteratur und Originalausgaben. So waren denn die rororo-Taschenbücher von Fuchs/Reitberger, die Comixene von Knigge und -wenn ich mich recht erinner über 'Comic Book Andreas Ruoff'- die frz. Alben von Bernard Prince und Comanche meine jeweiligen ersten Anschaffungen in diese Richtungen...

fulbecomics
22.02.2010, 17:54
man kann zu herrn wiechmann stehen wie man will, er ist eine nicht wegzudiskutierende person in der historie der comics in deutschland. da gibt es nichts zu rütteln. und als schnelldurchlauf durch eine langjährige karriere im bereich der comics ist dieses interview sehr gut.

efwe

Wiechmann ist tatsächlich eine historische Person: Kategorie "Lebenswerk"

John
22.02.2010, 20:02
Außerdem war ich zu der Zeit parallel immer schon großer PRIMO-Fan und daher kam bei mir der Einsatz von Andrax, Capitan Terror usw. eher als Bereicherung des Heftes an. So verschieden sind eben die Geschmäcker (gewesen) ...

So ist es! Früher gab es in meinem Umfeld heftige Diskussionen über Musik. Jeder hielt den eigenen Musikgeschmack für den besten, heute hört ein Freund von mir auch die SPATZELRUTHER KATZEN - und es ist mir egal. Er ist immer noch mein Freund.

Dass Comics im alten Zack gekürzt wurden viel mir, glaube ich, schon bei Dan Coopers Sammelabenteuer „Jagd auf Ufos“ auf. Die Seitenzahlen, die manchmal im letzten Panel auf einer Seite zu sehen waren - wenn sie nicht gerade wegretuschiert wurden - stimmten hier nicht mit den Seitenzahlen überein, die oben neben dem Titelschriftzug angegeben waren. Z.B. Originalseite 60. Beim Sammelabenteuer war es die Seite 52. Und Herr Wiechmann hat damit rein gar nix zu tun.;)
Seine vorgenommenen Kürzungen waren gravierender!

Zyklotrop
22.02.2010, 21:00
In Wahrheit fielen doch z.B. "Mister Melone" und "Bens Bande" schon damals in den 70ern in YPS deutlich gegen die anderen Serien dort ab

Das ist lediglich Deine persönliche Meinung. Mir haben beide Serien immer sehr gut gefallen. Der Erfolg der Wiechmann-Reihen bei Cross Cult zeigt, daß zum Glück viele Leser so denken, er scheint aber auch Neid hervorzurufen.

In gewissen Kreisen ist Wiechmann-dissen anscheinend "in". Die ollen Kamellen wie die Asterix-Eindeutschung von vor 45 Jahren (die ich übrigens ziemlich witzig fand) wurden doch ohnehin schon x-fach abgehandelt.

Das Interview gefällt mir sehr gut, hätte aber ruhig etwas länger sein dürfen.

ZAQ
22.02.2010, 21:28
(...) Die ollen Kamellen wie die Asterix-Eindeutschung von vor 45 Jahren (die ich übrigens ziemlich witzig fand) wurden doch ohnehin schon x-fach abgehandelt. (...)

Ja, aber leider viel zu häufig von welchen, die die Entstehungszeit nicht kannten, bei der Produktion nicht involviert waren und bestenfalls das Ergebnis aus jeweils aktueller (und eigener politischer) Perspektive be- bzw. verurteilt haben. Den dabei rauskommenden 'Erkenntnissen' leistet Wiechmann Vorschub, wenn er gute Gelegenheiten auslässt, da das Ein- oder Andere richtig zu rücken. Wobei ich betone, dass dies eine Feststellung ist, kein Vorwurf. Obgleich ich natürlich bedauerlich finde, wenn die Wahrheit zugunsten der Deutungshoheit der Stammtische geopfert wird. Aber dass das 'Liberty-Valance-Prinzip'* im Internet-Zeitalter zu neuer Aktualität kommt, beklag ich ja eh allenthalben in den unterschiedlichsten Zusammenhängen...

* "If the legend becomes fact, print the legend."

Zyklotrop
22.02.2010, 21:34
Völlig richtig, lieber zaktuell. Ich halte darüber hinaus jede Wette, daß mindestens 80% derjenigen, die sich über "Siggi und Babarras" politisch korrekt empören, die Lupo-Hefte gar nicht besitzen und die besagten Übersetzungen nie gelesen haben, sondern nur unreflektiert nachplappern, was einige Schreiberlinge ihnen vorgebetet haben. Starke Eindeutschungen waren damals üblich und sie sind auch heute noch keine Seltenheit - siehe Jeff Jordan bei Ehapa (Carlsen-Übersetzung mit eingedeutschten Personen- und Ortsnamen).

Aber "die Gelegenheit zur Richtigstellung" hat Herr Wiechmann ja in aller Ausführlichkeit bereits in der Sprechblase wahrgenommen, in einer Ausführlichkeit, die im Rahmen dieses Interviews in wenigen Sätzen völlig unmöglich gewesen wäre. Darauf zu verweisen, halte ich für völlig korrekt.

ZAQ
22.02.2010, 22:04
(...) Darauf zu verweisen, halte ich für völlig korrekt. Jein. Wenn die besagte Ausgabe
• auch per Nummer genannt worden wäre und
• aktuell problemlos lieferbar wäre oder
• sowieso eine weitere Verbreitung als das ZACK-Magazin gehabt hätte... - aber unter den gegebenen Umständen: ne verpasste Gelegenheit.

Zyklotrop
22.02.2010, 22:15
Die Sprechblase-Nummern mit Kauka-Chronik sind auf seiner Homepage zu finden, und die Lieferbarkeit ist wahrhaftig nicht Wiechmanns Problem. Wobei meines Wissens alle Nummern lieferbar sind bis auf die Nr. 210, und das war eh nur ein Nachtrag. Die Sammlerecke hat auch die 210 noch zum Coverpreis.

Verpasste Gelegenheit? Gelegenheit wofür? Die Stänkerer würden deshalb nicht aufhören (und ja, ich kann sachliche Kritik von primitiver Gehässigkeit unterscheiden), und wer wirklich an über das Interview hinausgehenden Informationen interessiert ist, dem ist es durchaus zumutbar, sich die Kauka-Chroniken zu besorgen.

ZAQ
23.02.2010, 00:44
Die Sprechblase-Nummern mit Kauka-Chronik sind auf seiner Homepage zu finden, und die Lieferbarkeit ist wahrhaftig nicht Wiechmanns Problem. (...)

Der Hinweis auf online-Informationen hilft den Nur-Print-Lesern nicht und natürlich ist die Lieferbarkeit -wie alles andere auch- nicht Wiechmanns Problem. Ich seh da im Zweifel eher die redaktionel... - ach, was soll'?! Es ist von meiner Seite aus alles gesagt, ich würd mich nur wiederholen.

HerrHase
23.02.2010, 11:11
Das ist lediglich Deine persönliche Meinung.

Ja natürlich, was denn sonst?


Der Erfolg der Wiechmann-Reihen bei Cross Cult zeigt, daß zum Glück viele Leser so denken, er scheint aber auch Neid hervorzurufen.

Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, was der Erfolg seiner realistisch gezeichneten Serien mit der Qualität seiner Funnys aus YPS zu tun haben soll, verstehe ich nicht, was das Äußern einer Meinung mit Neid zu tun haben soll.


In gewissen Kreisen ist Wiechmann-dissen anscheinend "in".

Welche Kreise? Das klingt mir zu sehr nach Verschwörungstheorien, ich wüßte jedenfalls nicht, welchen Kreisen ich mich zurechnen sollte, weil ich Wiechmann kritisiere.



(und ja, ich kann sachliche Kritik von primitiver Gehässigkeit unterscheiden)


Kann man eigentlich im Internet nicht einfach seine Meinung zu kulturellen Erzeugnissen äußern, ohne dass man gleich persönlich angegriffen wird?
Im realen Leben geht das meistens problemlos, dass man sagen kann, der Film oder das Buch hat mir aus den und den Gründen nicht gefallen oder den Autor/Regisseur/Schauspieler/Zeichner etc. halte ich aus diesen und jenen Gründen für überschätzt, ohne dass einem der Gesprächspartner gleich Neid, Missgunst oder Gehässigkeit unterstellt. In Internetforen scheint das merkwürdigerweise nicht zu funktionieren, da nehmen irgendwelche Fans Kritik immer gleich persönlich. Da kann man es sich auch gleich sparen, überhaupt noch inhaltliche Kritik an irgendetwas zu äußern und nur noch über Erscheinungstermine, Papierqualität und darüber, ob Hardcover immer besser ist als Softcover oder umgekehrt, diskutieren. Ein Forum wie dieses führt sich dann selbst ad absurdum.

L.N. Muhr
23.02.2010, 11:16
Welche Kreise? Das klingt mir zu sehr nach Verschwörungstheorien, ich wüßte jedenfalls nicht, welchen Kreisen ich mich zurechnen sollte, weil ich Wiechmann kritisiere.

Wenn ich hier einhaken darf: der User meint die bösen Linken.

efwe
23.02.2010, 11:58
ich find's spannend, dass peter wiechmann immer noch so polarisiert.
und für alle, die gerne ausführlich und langatmig kritisieren und dann auch noch die zeit finden, ihre kritik über unzählige posts hinweg zu begründen: spart euch eure energie und schreibt mal spannende beiträge für "zack". fände ich toll. vor allem, wenn ihr euch dann auch der kritik der anderen leser stellt.
kritisieren ist nämlich einfach, da man immer angreifbar ist, wenn man aktiv etwas tut; besser machen dürfte dann schon schwerer sein.

efwe

ZAQ
23.02.2010, 12:41
Wenn ich hier einhaken darf: der User meint die bösen Linken.
Wäre es eigentlich zu viel verlangt, wenn ich mir wünschen würde, dass Du die User selbst erklären lässt, wen sie meinen, statt die Deutungshoheit über die Meinungen anderer an Dich zu reissen? - Ja, wäre es? Okay, wollt ja nur mal fragen.

Horatio
23.02.2010, 12:47
Immer locker bleiben ... ich habe das als Scherz aufgefasst ... übrigens: ich hätte dann auf eine irre Donaldisten-Splittergruppe getippt ...

ZAQ
23.02.2010, 12:53
(...)
und für alle, die gerne ausführlich und langatmig kritisieren und dann auch noch die zeit finden, ihre kritik über unzählige posts hinweg zu begründen: spart euch eure energie und schreibt mal spannende beiträge für "zack". fände ich toll. vor allem, wenn ihr euch dann auch der kritik der anderen leser stellt.
kritisieren ist nämlich einfach, da man immer angreifbar ist, wenn man aktiv etwas tut; besser machen dürfte dann schon schwerer sein. (...)

Hab ich bereits ca. n Jahr lang gemacht. So um 2003 rum. Kam meist ganz gut an. Bis auf den April-Scherz zur Sattellederausgabe von Blueberry, Du erinnerst Dich?!? - Nochmal sorry dafür. War aber rückblickend doch irgendwie ganz schön, mal zu erleben, welche Kraft Worte haben können... :D
Aktuell hab ich für sowas aber keine Zeit. Hier mal fix n paar Gedanken in die Tastatur zu hämmern, ist eben doch weit weniger aufwändig als zu irgendnem Thema zu recherchieren, selektieren, strukturieren und griffig zu formulieren...

Schninkel
23.02.2010, 15:42
Immer locker bleiben ... ich habe das als Scherz aufgefasst ... übrigens: ich hätte dann auf eine irre Donaldisten-Splittergruppe getippt ...

Oh nein - nicht schon wieder diese Splitter-Jünger die immer alle in dieselben Schuberladen packen:D

ZAQ
23.02.2010, 16:27
(...) eine irre Donaldisten-Splittergruppe (...) Die Donaldisten haben ne eigene Gruppe beim Splitter-Verlag?!?

Donovan
23.02.2010, 18:05
Ich hoffe doch, ihr lest auch noch die Comics und nicht nur das Wiechmann-Interview...:D

Da sind richtig tolle Sachen bei. ;)

Zyklotrop
24.02.2010, 00:17
ich find's spannend, dass peter wiechmann immer noch so polarisiert.

Geht mir genauso. Er ist keiner dieser 08/15-Menschen, sondern hat einen hundertpro originellen, eigenwilligen Schreibstil, den man entweder heiß liebt oder total ablehnt - nur kalt lässt er offenbar nur wenige. Und das finde
ich gut, denn was könnte einem Künstler (auch wenn Herr Wiechmann sich wohl eher als Handwerker sieht, ich spreche jetzt ganz allgemein) schlimmeres passieren, als nur "nicht schlecht" oder nur "ganz gut" zu sein? Da ist es sicherlich besser, zu polarisieren.

Davon ganz abgesehen, ich halte ihn für einen wirklich interessanten und enorm vielseitigen Menschen, der immer freundlich, fröhlich und für die Fans da ist. Wer seine Bücher oder Alben an ihn schickt, kriegt sie flugs signiert und mit einer schönen Widmung zurück. Da könnte sich so mancher Autor/Zeichner eine dicke Scheibe abschneiden. Deshalb hat es mich persönlich doch sehr geschmerzt und geärgert, wenn ich hier teilweise sehr unfaire Kritik an ihm lese.

ELDORADO
24.02.2010, 15:22
Dass ich Peter Wiechmann in Sachen Comic eher für einen erfolgreichen "Macher" und Geschäftsmann denn für einen besonders guten Autoren oder Künstler halte, habe ich früher und andernorts schon mehrfach geschrieben.
Lange dachte ich auch er selbst sähe das genauso und sich eben tatsächlich auch in erster Linie eher als Produzenten und Handwerker. Wenn man ihn aber zuletzt gelesen hat (ob nun im neuen Zack-Interview oder seinem eigenen Bereich in einem anderen Forum), dann scheint die erhöhte Aufmerksamkeit der letzten Jahre (Sprechblase-Artikelreihe, Veröffentlichungen seiner Comics bei Cross Cult) das Ego doch sehr genährt zu haben, so dass jetzt auch noch die Anerkennung als großer Künstler eingefordert wird.

Natürlich ist es recht einfach, wenn Wiechmann die Kritik an seiner kurzen Zack-Zeit pauschal als "Legendenbildung voller Viertelwahrheiten von Leuten die eh nichts Anderes hören wollen" abwatscht.
Viel deutlicher als durch alle späteren öffentlichen Äußerungen wird seine Sicht- und Denkweise aber beim Lesen der entsprechenden Seiten in der "Das war Zack"-Dokumentation. Dort beschreibt er ja selbst, was für ihn "gute" Comics sind und wie lahm er dagegen den Großteil der damaligen Zack-Reihen empfand. Einzig die Hermann - Serien "Comanche" und "Andy Morgan" sollten nach Möglichkeit bleiben, weil "voller Farbe, saft- und kraftstrotzend".
Genauso "kraftstrotzend" halt wie seine Primo-Figuren voller starker/muskulöser/barbarischer Männer der Geschmacksrichtung "Andrax", "Kronan" oder"Capitan Terror". Mit echten Kerlen und rassigen Weibern, prächtig koloriert und mit möglichst spektakulärem Artwork.

Nur inhaltlich boten diese Reihen doch eher wenig erinnerungswürdige Geschichten und genau das unterschied sie von den Serien die ein Charlier oder Greg damals verfasst hat. Denn da gab es Storys die sich unauslöschlich in mein Bewusstsein gebrannt haben.
Und diesen Unterschied im Bezug auf "gute Comics" hat Wiechmann meiner Vermutung nach nie so ganz erkannt und steht daher der geballten Kritik der Zack-Altleser wohl auch nach wie vor ziemlich verständnislos gegenüber.

Und die Empfindlichkeit dazu ist definitiv gegeben, wie nicht nur die Antworten in der Sprechblase sondern vielleicht auch eine persönliche Erfahrung von mir belegt:
Als ich vor einigen Jahren den Zack-Artikel für den Comic-Preiskatalog verfasst habe, enthielt der auch einen kritischen Absatz zur Wiechmann-Phase. Nachdem er mein Manuskript erhalten hatte, rief daraufhin Norbert Hethke aufgeregt bei mir an und meinte "das können wir nicht machen, der Wiechmann springt mir an den Hals". Aus Hethkes Sicht verständlich, arbeitete Wiechmann doch zu der Zeit gerade für ihn an der Kauka-Chronik. Dass er aber so eine große Furcht hatte, ihn damit tatsächlich massiv zu verärgern sagt wohl auch Einiges aus.

Kleine Randnotiz: Der Artikel erschien dann in einer um jegliche Kritik an diesem Thema bereinigten Fassung und es war auch mein letzter für Hethke. Erst Günter Polland greift nun seit der Übernahme des Katalogs wieder auf meine Mitarbeit und Texte zurück.
Und wenn Herr Tempel ernsthaft Interesse hat.... :floet:

Zyklotrop
24.02.2010, 21:13
Nur inhaltlich boten diese Reihen doch eher wenig erinnerungswürdige Geschichten und genau das unterschied sie von den Serien die ein Charlier oder Greg damals verfasst hat.

Ich denke, man sollte dabei aber auch die Umstände bedenken in denen die jeweiligen Stories entstanden sind - und das jeweilige Zielpublikum. Z.B. bei Hombre und Thomas, der Trommler handelt es sich um Kurzepisoden, das ging natürlich zu Lasten der epischen Breite. Ich persönlich hätte mir auch längere Abenteuer in Fortsetzungen gewünscht. Dem stand aber die Publikationspraxis in YPS entgegen: die Episoden erschienen nicht in aufeinanderfolgenden Nummern, sondern abwechselnd mit anderen Serien wie z.B. Wangaroo.

Daß auch im "echten" ZACK immer wieder jede Menge belangloses 08/15-Zeugs wie die endlosen Dan Cooper-Stories enthalten war, ist Fakt. Die zeitweilige Spitzenqualität konnte ZACK nur erreichen, weil man bereits auf einen großen Vorrat prächtiger Alben aus Frankreich/Belgien zurückgreifen konnte. Manchmal hat man ja in einem Heft ein halbes Andy Morgan-Album abgedruckt. Hätte Hermann das erst neu zeichnen müssen, hätte er's auch nicht in einer Woche geschafft. Diese Spitzenqualität kann man unter anderen Umständen nicht von einem Magazin erwarten - auch nicht vom heutigen ZACK.

steven criegson
24.02.2010, 23:17
Daß auch im "echten" ZACK immer wieder jede Menge belangloses 08/15-Zeugs wie die endlosen Dan Cooper-Stories enthalten war...

Zwischenruf:
"Mach mir den DAN COOPER nicht schlecht!" :D

Ich hab' lange gebraucht, um eben all die alten ZACK-Veröffentlichungen mit DAN COOPER zusammenzusuchen, und die will ich jetzt ohne "Anfeindungen" genießen. :lesen: :nod:

drahtlos
25.02.2010, 16:32
Wie "bedeutend" der Wiechmann comichistorisch einzuordnen ist, beweist mir meine Erinnerungsfähigkeit: Die meisten Titel dieser Serien hatte ich längst vergessen. Gehörte alles irgendwie für mich in die Kategorie "Kinderkram" oder "Heldenepos" - je nachdem. Aber gefallen hat es mir nie. Andere, fremde Serien blieben stärker im Gedächtnis - und die lese ich heute noch.

Das Interview fand ich dennoch ganz informativ, was ich daran bemerke, dass ich es komplett gelesen habe. Danke dafür! Nur eine Petitesse noch: Etwas weniger gegenseitige Selbstbeweihräucherung (Interviewer-Interviewter) wäre schön gewesen ;-)

Zyklotrop
25.02.2010, 21:24
Es geht doch nichts über nachvollziehbare Wertmaßstäbe in punkto Informativität und Comichistorie, lieber Erstbeiträger. ;) Wiewohl mir nicht ganz klar ist, was man sich unter "fremden Serien" vorzustellen hat.

Wobei sich zumindest bei mir die Wertmaßstäbe wandeln: als Kind hat mir Wiechmanns "Gries, Gram und Grimm" nie gefallen, jetzt finde ich's ziemlich witzig. Einerseits könnte das bedeuten, daß ich erst jetzt den tiefsinnigen Humor verstehe, andererseits könnte es bedeuten, daß ich allmählich senil werde. "Bens Bande" aber fand ich damals wie heute genial.

Wie dem auch sei, seit vielen Jahren habe ich es sehr bedauert, daß all diese Serien nicht in würdigen Ausgaben gesammelt vorlagen. Als Mitte der 90er eine "Hombre"-Albenreihe geplant war, war ich natürlich entzückt, nur um nach der Absage selbiger in umso tiefere Verzweiflung zu stürzen.

Dafür, daß sie mit Dietrich von Bern (http://www.pic-upload.de/view-4740118/D-201-001-20-3-.jpg.html)jetzt schon die vierte Wiechmann-Serie in einer bibliophilen Prachtausgabe bringen, ist Cross Cult eindeutig zu meinem Lieblingsverlag avanciert.


Ich hab' lange gebraucht, um eben all die alten ZACK-Veröffentlichungen mit DAN COOPER zusammenzusuchen, und die will ich jetzt ohne "Anfeindungen" genießen. :lesen: :nod:

Warum sollte ich Dich noch anfeinden? Mit dieser Lektüre bist Du genug bestraft. :p

HerrHase
26.02.2010, 10:58
Wie dem auch sei, seit vielen Jahren habe ich es sehr bedauert, daß all diese Serien nicht in würdigen Ausgaben gesammelt vorlagen.

Dafür, daß sie mit Dietrich von Bern (http://www.pic-upload.de/view-4740118/D-201-001-20-3-.jpg.html)jetzt schon die vierte Wiechmann-Serie in einer bibliophilen Prachtausgabe bringen, ist Cross Cult eindeutig zu meinem Lieblingsverlag avanciert.


Die sollten mal lieber eine GA von "Yinni + Yan" (die frühen Jahrgänge) bringen, wo wir schon von alten YPS-Produktionen sprechen.

Donovan
27.02.2010, 13:34
Nur eine Petitesse noch: Etwas weniger gegenseitige Selbstbeweihräucherung (Interviewer-Interviewter) wäre schön gewesen ;-)


Diese Feststellung kann ich absolut nicht teilen. Nachdem ich mehrere Leute zu meinen Fragestellungen befragt habe (da mich diese Äußerung doch schon sehr irritiert hat), ob diese die Fragestellungen auch so sehen, schlug mir nur Unverständnis bezüglich einer "Selbstbeweihräucherung" entgegen. Niemand konnte dies bestätigen. Im Gegenteil. Die ungläubigen Fragen waren "Wie?" "Wo denn?"
Außerdem geht es mir bei den Interviews rein um die Sache. Wenn ich mich selbst beweihräuchern wollte, dann würden meine Interviews ganz anders aussehen... :D

Außerdem habe ich "Dauermoserer" hier im Forum per PN mal befragt, welche redaktionellen Beiträge sie selbst denn wünschen. Hätte mich schon sehr interessiert. Ohne Antwort. Da muss ich wohl annehmen, dass es diesen Forumsteilnehmern nur darum geht, ZACK abzuschießen. Das sind für mich dann aber auch keine wirklichen ZACK-Fans. Leute, die durchgehend alles Sch... finden, kann ich aber auch in der Kritik nicht mehr ernst nehmen.

Es geht mir hier wirklich nicht darum, Leser mit Beiträgen zu ärgern oder zu langweilen. Ich hätte das schon längst beendet, wenn ich nicht sehen würde, dass eine deutliche Mehrheit meinen Beiträgen positiv, teilweise sogar sehr positiv gegenübersteht. Außerdem macht die "Arbeit" sehr viel Spaß.


Grüße an alle echten ZACK-Fans und Comic-Freaks
(und davon gibt es auch hier zum Glück ne ganze Menge)

M. Hüster



P.S. Wer Lust hat, kann mir gerne per PN Ideen zu redaktionellen Beiträgen in ZACK zusenden.

Inzwischen gab es dann doch eine aufklärende PN.

ZAQ
27.02.2010, 13:41
Wo Du grad da bist: Wie hast Du das Interview geführt? Schriftlich per eMail o.ä. oder 'Aug' in Aug'' mit mitlaufendem Tonband oder...?

ELDORADO
27.02.2010, 15:08
Ich hätte das schon längst beendet, wenn ich nicht sehen würde, dass eine deutliche Mehrheit meinen Beiträgen positiv, teilweise sogar sehr positiv gegenübersteht.



Mag sein.
Aber es gibt sicher auch Einige, die Deine Artikel vor allem seit den erhellenden Ausführungen von Gerhard Förster in seinem Sprechblase-Forum nun von vornherein etwas skeptischer und kritischer betrachten. Was sich vielleicht hier bemerkbar macht.

Donovan
27.02.2010, 15:56
Ich kann da überhaupt nicht erkennen, was das mit GF zu tun haben soll. Außerdem ist die Stellungnahme von GF seine Sichtweise gewesen. Ich hatte eben auch meine (berechtigten) Gründe.
Wir sehen das inzwischen beide entspannter. Da unsere Differenzen inzwischen aber längst ausgeräumt sind, möchte ich zur der Sache auch nichts mehr schreiben.

chillybongo
27.02.2010, 20:56
Wo Du grad da bist: Wie hast Du das Interview geführt? Schriftlich per eMail o.ä. oder 'Aug' in Aug'' mit mitlaufendem Tonband oder...?

Würde mich auch interessieren.

Das Interview wirkt nämlich nicht so als wäre es live geführt worden.
Und wenn doch, dann hat Wiechmann danach ziemlich an dem Text rumgedoktort. Liest sich jedenfalls sehr merkwürdig.

chillybongo
27.02.2010, 20:59
Diese Feststellung kann ich absolut nicht teilen. Nachdem ich mehrere Leute zu meinen Fragestellungen befragt habe (da mich diese Äußerung doch schon sehr irritiert hat), ob diese die Fragestellungen auch so sehen, schlug mir nur Unverständnis bezüglich einer "Selbstbeweihräucherung" entgegen. Niemand konnte dies bestätigen. Im Gegenteil. Die ungläubigen Fragen waren "Wie?" "Wo denn?"
Außerdem geht es mir bei den Interviews rein um die Sache. Wenn ich mich selbst beweihräuchern wollte, dann würden meine Interviews ganz anders aussehen... :D




Ich denke mal, dass die Selbstbeweihräucherung bei Wiechmann ja schon eine Art Wesensart ist, wenn man seine Beiträge so liest. In diesem Fall heben viele wohl auch noch auf die letzte Passage ab, wo er Dir Deine "sehr gut recherchierten Fragen" ums Maul schmiert. Das hätte ich als Interviewer rausgelassen. Das wirkt künstlich und nicht zum Abdruck bestimmt.

Zyklotrop
27.02.2010, 21:11
Maßlose Selbstüberschätzung scheint nicht nur bei Künstlern, sondern auch bei so manchen Foristen "schon eine Art Wesensart" zu sein.

Donovan
27.02.2010, 22:12
Ich denke mal, dass die Selbstbeweihräucherung bei Wiechmann ja schon eine Art Wesensart ist, wenn man seine Beiträge so liest. In diesem Fall heben viele wohl auch noch auf die letzte Passage ab, wo er Dir Deine "sehr gut recherchierten Fragen" ums Maul schmiert. Das hätte ich als Interviewer rausgelassen. Das wirkt künstlich und nicht zum Abdruck bestimmt.


Hmm. Ja. Hätte ich löschen können. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Es ist aber auch bemerkenswert, worauf die Leute alles abheben.

fulbecomics
28.02.2010, 18:56
......Außerdem habe ich "Dauermoserer" hier im Forum per PN mal befragt, welche redaktionellen Beiträge sie selbst denn wünschen. Hätte mich schon sehr interessiert. Ohne Antwort. Da muss ich wohl annehmen, dass es diesen Forumsteilnehmern nur darum geht, ZACK abzuschießen. Das sind für mich dann aber auch keine wirklichen ZACK-Fans. Leute, die durchgehend alles Sch... finden, kann ich aber auch in der Kritik nicht mehr ernst nehmen..........

Ich glaube, daß siehst Du falsch, ich glaube eher, daß sie Wiechmann einfach den Erfolg nicht gönnen, eine typisch deutsche Eigenart, "es kann nicht sein, was nicht sein darf" . Huch ein "deutscher" Star, der sich auch noch so sieht und sich selbst beweihräuchert, eieiei....sowas . Auch ich mag das nicht:D , kapiere aber, dass es der deutschen Comiclandschaft zum Vorteil gereicht. Also muß ich meine Bedenken im Zaum halten:cool:

Lese übrigens gerade den Trommler nochmals : garnicht so schlecht ;)

ZAQ
28.02.2010, 19:02
Mal unabhängig von Wiechmann: Das:
(...) den Erfolg nicht gönnen, eine typisch deutsche Eigenart, (...) ...ist ja nun wirklich mal wieder hahnebüchener Unsinn. Ehrlich erworbener Erfolg wird hierzulande jedem Erfolgreichen gegönnt. Und unverdienter Erfolg wird auch überall sonst nicht gemocht. Das ist 'typisch menschlich', hat mit Gerechtigkeitsempfinden zu tun und ist 'deutschtypisch' nicht anders, denn -und das mag manchen vielleicht erstaunen- Deutsche sind auch Menschen.

hipgnosis
28.02.2010, 19:04
Ich glaube, daß siehst Du falsch, ich glaube eher, daß sie Wiechmann einfach den Erfolg nicht gönnen, eine typisch deutsche Eigenart, "es kann nicht sein, was nicht sein darf" . Huch ein "deutscher" Star, der sich auch noch so sieht und sich selbst beweihräuchert, eieiei....sowas . Auch ich mag das nicht:D , kapiere aber, dass es der deutschen Comiclandschaft zum Vorteil gereicht. Also muß ich meine Bedenken im Zaum halten:cool:

Lese übrigens gerade den Trommler nochmals : garnicht so schlecht ;)

Nun da stellst du einigen aber ein echtes Armutszeugnis aus. ;)

Ich persönlich schliesse mich dir in allen Belangen nicht an - denn ich kann sehr wohl Leistungen beurteilen und vor allem mich dann für denjenigen mitfreuen.

Neid ist mir völlig fremd - nur jemand der sich in ein Licht stellt, welches ihm so nicht zusteht und damit dann in Interviews hausieren geht, ist mir dann doch etwas suspekt! :D

Ich persönlich erkenne schon die Leistungen von Peter Wiechmann oder auch Hans-Rudi Wäscher usw. an, indem ich weiss wie sehr sie die deutsche Comickultur - oder sollte ich lieber sagen Comiclandschaft mitprägten.

Aber man muss ja deshalb nicht jede Arbeit von ihnen "über den grünen Klee loben" :D

Im Falle Wiechmann macht er das leider desöfteren selbst gerne ein wenig - und seine persönlichen Arbeiten sind nun mal nicht so gut, als daß man da regelrecht in Schwärmerei verfallen müsste.

fulbecomics
28.02.2010, 19:09
Nein, die deutschen haben leider manchmal die Macke vor lauter Bäume den Wald nicht zu sehen (abgesehen von vielleicht 10%)

P.S. : Antwort zu @zaktuell's Beitrag

Zyklotrop
28.02.2010, 20:16
Nun, ich müßte lügen, würde ich behaupten ich würde fulbecomics Meinung nicht teilen. :)
Die Deutschen waren noch nie fähig, ihre Klassiker zu ehren - siehe auch Hansrudi Wäscher, der ebenfalls oft mit Häme und Mißgunst verfolgt wurde. Wären diese Herren als Franzmänner geboren worden, hätte jeder von ihnen schon ein eigenes Museum mit Wäscher- bzw. Wiechmann-Statue im Schloßpark davor. :p

Bemerkenswert ist außerdem, daß sich die ZACK-Fans so an der Kauka-ZACK-Periode aufhängen, die doch eh nur eine unbedeutende Kurzepisode war - in Bezug auf ZACK, und ganz besonders natürlich in Bezug auf Peter Wiechmanns jahrzehntelanges Schaffen.
Sicherlich, das "Super-ZACK" war nicht wirklich super, aber schwache Perioden hatte das Heft auch vorher und nachher. Was auch die stark schwankenden Verkaufszahlen zeigen. Sicherlich, Andy Morgan zu kürzen ist ein Sakrileg, aber im historischen Kontext betrachtet waren die Reformbestrebungen der Kauka-Crew nicht so unintelligent.
Weitaus intelligenter jedenfalls als das, was danach folgte - den Franzmännern auf eigenem Terrain Konkurrenz machen zu wollen, war ein schwerer Fehler, der letztlich das Magazin massakriert hat.
Dem Materialmangel rechtzeitig durch teilweise Durchmischung mit Eigenproduktionen gegenzusteuern, war recht schlau von Kauka.

Schninkel
28.02.2010, 20:49
Bemerkenswert ist außerdem, daß sich die ZACK-Fans so an der Kauka-ZACK-Periode aufhängen, die doch eh nur eine unbedeutende Kurzepisode war - in Bezug auf ZACK, und ganz besonders natürlich in Bezug auf Peter Wiechmanns jahrzehntelanges Schaffen. .

Vielleicht hängen sich die Zack-Fans ja gerade an sein jahrzehntelanges Schaffen auf.

Woran ich mich aufhänge - bei Wiechmann und Kauka (*1) - ist in der Tat das Verstümmeln von Serien und die peinliche lokapatriotische Einfärbung von Asterix. Auch das man aus Gaston einen stotternden Jo-Jo gemacht hat fand ich schon als Kind ziemlich daneben. Und das war eben keine kurze Periode.

Sicherlich hat Wiechmann auch einen guten Job gemacht - aber seine Selbstdarstellung ist schon grenzwertig.
So viel differenzierte Sichtweise wie Du sie den Zack-Fans abverlangst, stünde ihm allemal gut zu Gesicht.



(*1) I.Ü. war ich ein begeisterter Fix-und-Foxi-Leser seit ca. 1967

Zyklotrop
28.02.2010, 21:01
Die "peinliche lokalpatriotische Einfärbung" fand ich z.B. sehr gelungen. J-J-Jo-Jo deutlich weniger, aber was soll's. Geschmäcker sind verschieden.

Und da liegt meines Erachtens ein weiterer Hund begraben. Zaktuell spricht weiter oben von "unverdientem Erfolg". ?!? Herr Wiechmann schreibt Comics. Die Fans lieben es und kaufen es offenbar auch eifrig, nachdem dieses Jahr bereits die vierte Prachtausgabe erscheint. Was, um Gottes Willen, ist daran "unverdient"?! Es ist völlig legitim, seine Comics nicht zu mögen. Aber einige Leutchen sind offenbar der irrigen Meinung, weil sie sie nicht mögen, dürfe es auch kein anderer. Und das ist Größenwahn.

Herr Wiechmann präsentiert sich stolz und selbstbewußt, das ist soweit richtig. Ist auch sein gutes Recht. Er mag sich offenbar selbst, aber das ist ganz okay - ich mag ihn auch. ;) Seine Ehrlichkeit ist einfach erfrischend. Ist mir allemal lieber als andere tatsächliche oder angebliche Künstler, die in Interviews kriecherisch sind und privat arrogant wie sonstwas (nein, ich nenne keine Namen).

Nachtrag: Wenn irgendein Comic eine "peinliche lokalpatriotische Einfärbung" hat, dann ist das Asterix im Original. Oder Mick Tang(u)y - Verherrlichung von Jagdfliegern und Militarismus ist offenbar voll okay, solange es Franzosen sind.

ZAQ
28.02.2010, 22:22
(...) Zaktuell spricht weiter oben von "unverdientem Erfolg". ?!? Herr Wiechmann schreibt Comics. Die Fans lieben es und kaufen es offenbar auch eifrig, nachdem dieses Jahr bereits die vierte Prachtausgabe erscheint. Was, um Gottes Willen, ist daran "unverdient"?! (...)

Lies doch bitte den kompletten(!) Beitrag - und versteh einzelne Worte und Sätze dann bitte auch in dem Kontext, in dem sie stehen. Da steht doch zB ganz deutlich 'unabhängig von Wiechmann' vorweg. Und ich habe in besagtem Beitrag überhaupt keine Aussagen darüber getroffen, wessen Erfolg ggf. verdient oder unverdient wäre, sondern lediglich angemerkt, dass es mMn NICHT 'typisch deutsch' ist, Erfolg zu missgönnen.

In Bezug auf den angeblich so 'polarisierenden' Herrn Wiechmann hab ich den Eindruck, dass hier überhaupt viel Missverständnisse passieren: Man kann zB durchaus Wiechmann mögen, ihm seinen Erfolg gönnen und die Werke, mit denen er Erfolg hatte, trotzdem nicht für die Krone der Comic-Schöpfungen halten. Gleiches gilt für Wäscher. Aus ner kritischen Anmerkung zum Werk auf Sympathien/Antipathien der Person gegenüber oder Neid zu schliessen, ist ebenso platt wie falsch.

Zyklotrop
28.02.2010, 22:38
Äh... du hast geschrieben, "ehrlicher und verdienter Erfolg" würde in Deutschland jedem gegönnt. Nachdem Herrn Wiechmann sein Erfolg von so einigen offenkundig so gar nicht gegönnt wird, ließ das nur den logischen Rückschluß zu, der wäre "unehrlich und unverdient".


Aus ner kritischen Anmerkung zum Werk auf Sympathien/Antipathien der Person gegenüber oder Neid zu schliessen, ist ebenso platt wie falsch.

Völlig richtig. Aber kritische Anmerkungen zum Werk sind hier generell sehr wenige zu finden, aggressive persönliche Angriffe gegen die Person dagegen deutlich mehr.
Wobei ich von Anfang an nicht verstanden habe, worum es hier überhaupt geht. Die Aufregung, die dieses nette Interview ausgelöst hat, steht in keinem Verhältnis zu seinem absolut skandalfreien Inhalt. :rolleyes:

fulbecomics
28.02.2010, 22:43
ja, und M.Hüster deswegen so in die Enge zu treiben, ist das nicht etwas seltsam !

Zyklotrop
28.02.2010, 22:54
Ja, daß Interviewer und Interviewter sich am Ende gedankt haben (was übrigens absolut üblich und ein Gebot der Höflichkeit ist), war natürlich ein grauenhafter Skandal. Gott sei Dank hat man darauf verzichtet, sich am Anfang mit "Guten Tag" oder so zu begrüßen, das wäre dann noch weitaus skandalöser gewesen. :p Wenn man weiter so freundlich zu ihm ist, übernimmt er ZACK glatt ein zweites Mal. Andererseits... bei der immensen Fluktuation an Chefredakteuren ist das statistisch gesehen gar nicht mal so unwahrscheinlich.

Der Interviewer hat aber seine Hausaufgaben gemacht. Gut recherchiert waren die Fragen wirklich (Trennung von Kipka usw.), auch ich habe einiges erfahren, was mir neu war.

ZAQ
28.02.2010, 23:45
Äh... du hast geschrieben, "ehrlicher und verdienter Erfolg" würde in Deutschland jedem gegönnt. Nachdem Herrn Wiechmann sein Erfolg von so einigen offenkundig so gar nicht gegönnt wird, ließ das nur den logischen Rückschluß zu, der wäre "unehrlich und unverdient". (...)

Hm... - Da ich hier nichts entdecken kann, was darauf hindeutet, dass jemand ihm seinen Erfolg nicht gönnt, ist das vielleicht doch nicht so offenkundig!? Jedenfalls ist der Rückschluss so nicht logisch, wenn man sich auf meine Äusserungen beschränkt und sie nicht mit anderen Äusserungen oder eigenen Ansichten vermischt, die ich so nicht teile.

Was Wiechmann betrifft: Ich sehe Kritik* an seinen Comics, seinen Texten, seinen Eindeutschungen, seiner Selbstgefälligkeit/Selbstbeweihräucherung, seiner Arbeit bei ZACK... - aber dass hier jemand ihm seinen Erfolg missgönnt, vermag ich aus all dem nicht rauszulesen... :weissnix:

*Wohlgemerkt: Ich seh die Kritik hier, das heisst nicht, dass ich sie teile.

drahtlos
01.03.2010, 00:18
Wiewohl mir nicht ganz klar ist, was man sich unter "fremden Serien" vorzustellen hat.

Jau, das bedarf einer Erläuterung, weil's sprachlich einfach falsch war: Hängen geblieben sind die Serien des Mainstream, die franko-belgischen Bestseller, die zum großen Teil noch heute zu haben sind.

Das sind natürlich alles andere als "fremde" Serien.

Aber jetzt darfst Du mich gerne der Unkenntnis bezichtigen, da ich ja solch wertvolle Wiechmannsche Literatur verschmähe. ;-) Ich verurteile ihn aber nicht und erkenne sehr wohl seine Leistungen an. Mir haben seine Serien nur nicht sonderlich gefallen. Aber damit ist es jetzt auch mal wieder gut.

drahtlos
01.03.2010, 00:25
Ja, daß Interviewer und Interviewter sich am Ende gedankt haben (was übrigens absolut üblich und ein Gebot der Höflichkeit ist), war natürlich ein grauenhafter Skandal.

Na, es ist allenfalls üblich zu sagen, danke für dieses Gespräch. Und auch das muss nicht zwingend dort stehen.

Aber warum über eine solche vergleichsweise Petitesse diskutieren, die ich nur am Rande erwähnt und nicht in den Mittelpunkt meiner Anmerkungen gestellt haben wollte. Fast hab ich den Eindruck, dass Du Dich hier für wirklich jede Kritik an Wiechmann gleich angep... fühlst.

Aber auch das ist mir wurscht. Meine Aussage ist ganz einfach: Es gab nichts unter seinen Storys, das mir sonderlich gefallen hätte.

drahtlos
01.03.2010, 00:32
Außerdem habe ich "Dauermoserer" hier im Forum per PN mal befragt, welche redaktionellen Beiträge sie selbst denn wünschen. Hätte mich schon sehr interessiert. Ohne Antwort. Da muss ich wohl annehmen, dass es diesen Forumsteilnehmern nur darum geht, ZACK abzuschießen.

Ja natürlich. Ich hatte mich kurz vorher nur deswegen zum allerersten Mal hier im Forum angemeldet, um gleich mit meinem Erstbeitrag in die Reihe der Dauermoserer gestellt zu werden. Und Zack will ich natürlich abschießen, warum hab ich's sonst abonniert?

Nun aber mal im Ernst: Seien wir doch nicht so empfindlich. Ich schrieb, es ist eine Petitesse. Punkt.

Schninkel
01.03.2010, 09:08
Nachtrag: Wenn irgendein Comic eine "peinliche lokalpatriotische Einfärbung" hat, dann ist das Asterix im Original. Oder Mick Tang(u)y - Verherrlichung von Jagdfliegern und Militarismus ist offenbar voll okay, solange es Franzosen sind.

Ich fand es peinlich, den Lokalpatriotismus so in ein anderes Land zu transferieren.
Und natürlich ist Mick Tanguy verherrlichend. Aber nur weil es dort gemacht wird, ist es doch kein Grund es ebenfalls zu tun. Erinnere Dich mal an die "Stern-von-Afrika-Diskussion" hier im Forum. Da wurde genau dieser unreflektierte Militarismus stringent angegangen. Und dies in einer Schärfe, da ist die Auseinandersetzung um Wiechmann gerade zu eine mit Glacé-Handschuhen.

Ich gewinne langsam den Eindruck, dass die Diskussion eine Schärfe bekommt, die völlig unnötig ist. Niemand hier hat Wiechmann in Bausch und Bogen abgeklatscht. Jeder hat aus seiner Sicht etwas zu seinem Werk, seiner redaktionellen Arbeit und zu seinem Auftreten gesagt. Sowohl Kritisches als auch Lobendes. Bei dem einen nur das eine, bei dem anderen beides. Niemand hat ihm irgendetwas missgönnt.



P.S.: ist das nicht lokalpatriotisch/chauvinistisch =>
den Franzmännern :D ?
oder:

Verherrlichung von Jagdfliegern und Militarismus ist offenbar voll okay, solange es Franzosen sind.
:D ?

horst
01.03.2010, 11:39
Ich glaube, daß siehst Du falsch, ich glaube eher, daß sie Wiechmann einfach den Erfolg nicht gönnen, eine typisch deutsche Eigenart, "es kann nicht sein, was nicht sein darf" . Huch ein "deutscher" Star, der sich auch noch so sieht und sich selbst beweihräuchert, eieiei....sowas . Auch ich mag das nicht:D , kapiere aber, dass es der deutschen Comiclandschaft zum Vorteil gereicht. Also muß ich meine Bedenken im Zaum halten:cool:

Lese übrigens gerade den Trommler nochmals : garnicht so schlecht ;)

@ fullbecomics, @ zyklotrop

Es baut sich wieder das grundsätzliche Problem auf, dass
derjenige, der einem Künstler (oder als was sich Hr. Wiechmann
sieht) zur Seite steht, automatisch zum "good-guy" wird und
ohne Probleme Begriffe und Theorien in den Raum werfen kann,
weil er dafür nicht angefeindet wird. Derjenige, der Herrn
Wiechmann jedoch kritisch sieht muss oft um solche Begriffe,
wie z. B. den Erfolg, möglichst herumschippern, weil er bei seiner
Beurteilung (angenommen er formuliert deutlich den Begriff
"Misserfolg") sofort als "bad-guy" da steht.

Heisst also, ich sehe Eure Darstellung zum "aktuellen Wiechmann"
ziemlich anders...


In Bezug auf Zack: meiner Meinung nach hat Wiechmann dem
damaligen Zack "das Genick" gebrochen und dieser Schaden
war nun einmal auschlaggebend für den eigentlichen Niedergang.
An meiner Schule waren wir damals ca. 10 Freunde, die allesamt
Zack lasen. "Sofort" - nach Wiechmanns Einstand - hatten (so wie
ich mich Heute noch daran erinnere) "alle" dem Magazin den Rücken
gekehrt und nur ich bin nach seiner Aera zurückgekehrt.
Jedenfalls war ich dann 1978, 79, 80 ganz sicher der einzige, der
das Magazin noch las.

Und der reale Einbruch der Verkaufszahlen unter Wiechmann bestätigen
diesen Eindruck. "Enttäuschte" sind nun einmal nur sehr schwer zurück-
zuerobern. Das gilt für die Liebe genauso, wie für ein Comic-Jugendmagazin.

chillybongo
01.03.2010, 12:11
Ja, daß Interviewer und Interviewter sich am Ende gedankt haben (was übrigens absolut üblich und ein Gebot der Höflichkeit ist), war natürlich ein grauenhafter Skandal.

Stimmt. Aber wenn ich ein Interview führe, dann frage ich eventuell so Sachen wie "Wie geht der Frau?", aber ich muss es doch nicht gleich im Heft abdrucken. Das Abdrucken ist das Unübliche. Das findet man ja nicht mal in Fanzines (oder - halt mal - vielleicht doch ... :D).

chillybongo
01.03.2010, 12:13
Ich würde mich mal da nicht so weit aus dem Fenster lehnen, Zyklotrop.
Wenn sich die Cross Cult-Titel verkaufen, dann liegt das nicht zwingend an Wiechmanns Schreibe.
Ich z.B. habe mir HOMBRE nur gekauft wegen den Zeichnungen und dem PRIMO-Nostalgieschimmer.
Die Stories haben mich damals wie heute weder beeindruckt, noch bewegt.
Das war und ist alles irgendwie story- und textmäßig abgepaust.
Originalität, Innovation, Klasse - das alles fand woanders statt.

fulbecomics
01.03.2010, 13:43
......Ich z.B. habe mir HOMBRE nur gekauft wegen den Zeichnungen und dem PRIMO-Nostalgieschimmer.....
.

Aha:p voll erwischt !

ZAQ
01.03.2010, 14:11
Wobei HOMBRE dem 'Primo-Nostalgieschimmer' nicht wirklich entspricht: Hombre erschien in YPS und entstand zu Zeiten als Primo schon längst nicht mehr existierte... ;)

chillybongo
01.03.2010, 16:06
Aha:p voll erwischt !

Stimmt. Wie konnte ich YPS und PRIMO nur verwechseln.
Asche über mein Haupt. Ich hatte ja beides gelesen.

chillybongo
01.03.2010, 16:08
Wobei HOMBRE dem 'Primo-Nostalgieschimmer' nicht wirklich entspricht: Hombre erschien in YPS und entstand zu Zeiten als Primo schon längst nicht mehr existierte... ;)

Schon klar. Ich nehme mir vor in einer stressigen Mittagspause nichts mehr zu posten ...

Ich korrigiere: Ich habe mir HOMBRE wegen den Zeichnungen gekauft - und aus nostalgischen Gründen. Nicht, weil sich mir die Stories so tief unter die Hirnrinde gebrannt hatten.

ZAQ
01.03.2010, 16:26
...na, wie auch, wenn sich nichtmal die Präsentatitionsplattform 'tief unter die Hirnrinde gebrannt' hat!? ;)

Zyklotrop
01.03.2010, 16:45
Aus welchen Gründen ihr die Cross Cult-Bände auch kauft - Hauptsache, ihr kauft sie.


In Bezug auf Zack: meiner Meinung nach hat Wiechmann dem
damaligen Zack "das Genick" gebrochen und dieser Schaden
war nun einmal auschlaggebend für den eigentlichen Niedergang.

Das ist eine konkrete Aussage - wiewohl ich sie für komplett falsch halte. Kauka und Wiechmann wurden an Bord geholt, weil die Verkaufszahlen einbrachen. Nur genützt hat's nichts, weil die Verkaufszahlen offenbar trotzdem weiter sanken. Was in Anbetracht der eher mäßigen Qualität des Super-ZACKs kein Wunder war.
Die Kauka-"Ära" war vier Jahre vor der endgültigen Einstellung ZACKs und kann beim schlechtesten Willen nicht für die Einstellung verantwortlich gemacht werden.
Die Idiotie, den Franzmännern die besten Leute abzuwerben und mit denen dann auch noch in französischen Gewässern fischen zu gehen hat ZACK das Genick gebrochen. Und das war wirklich eine sagenhafte Dummheit, denn daß Dargaud, Lombard und Co. den Hahn zudrehen würden (wer unterstützt die eigene Konkurrenz?), mußte jedem denkenden Menschen klar sein. Kauka war ein Vollprofi und hätte einen derartigen Fehler nie begangen.

ELDORADO
01.03.2010, 17:00
Hm, ich hatte mich ja in meinem ersten Beitrag zum Thema eigentlich schon um eine inhaltliche Kritik der Wiechmann-Serien im Vergleich zu den besseren Zack-Serien bemüht und zugleich versucht die unterschiedliche Auffassung von "guten" Comics und die daraus resultierenden Verständnisschwierigkeiten zu verdeutlichen.

Aber um bei den Herren Zyklotrop/Fulbelcomics für noch mehr Schaum vor dem Mund zuz sorgen (wofür aber ja offensichtlich eh jede kritische Äußerung zum Wichmannschen Schaffen genügt):

Worin besteht denn eigentlich der oft erwähnte "große Erfolg" der hier so mißgünstig geneidet wird?

Erfolgreich war Wiechmann als Mitarbeiter an den Kauka-Produkten der späten 60er und frühen 70er Jahre und später eine Zeit lang als Comic-Produzent. Und zum wiederholten Male soll das ja auch nicht bestritten werden.

"PRIMO" dagegen war nun nicht besonders erfolgreich, die kurze "Zack"-Phase unter seiner Regie war es defintiv nicht und auch die von ihm befüllten Yps-Hefte hat ja nun damals kaum jemand wegender darin enthaltenen Comics gekauft (und wenn, dann haben sicher "Asterix" und "Lucky Luke" mehr Leute angezogen als "Bens Bande" und "Mister Melone").

Dass nun Wiechmanns wohl beste Serien bei einem mittelgroßen Comic-Verlag in einer überschaubaren Auflage nochmal in schöner Aufmachung und gesammelt herausgebracht werden - erfreulich und gut.

Aber all das steht eben in keinem Verhältnis zur (Selbst)-Beweihräucherung als einer der bedeutendsten deutschen Comic-Künstler der Nachkriegszeit der weder etwas selbst gezeichnet noch besonders anspruchsvoll getextet hat und dem einer hier am liebsten trotzdem gleich eine Statue bauen möchte.
Da ist jemandem - und jetzt wiederhole ich mich - einfach nur die erhöhte Aufmerksamkeit innerhalb der kleinen Comicszene in den letzten Jahren etwas zu Kopf gestiegen.

Und einige lassen es sich da halt nicht nehmen, die Relationen mal wieder etwas gerade zu rücken.
Alles nur mißgünstige Neider und Schlechtredner,
gefangen in ihrer kranken deutschen Seele? - Come on.

HerrHase
01.03.2010, 17:13
Die Idiotie, den Franzmännern die besten Leute abzuwerben und mit denen dann auch noch in französischen Gewässern fischen zu gehen hat ZACK das Genick gebrochen. Und das war wirklich eine sagenhafte Dummheit, denn daß Dargaud, Lombard und Co. den Hahn zudrehen würden (wer unterstützt die eigene Konkurrenz?), mußte jedem denkenden Menschen klar sein. Kauka war ein Vollprofi und hätte einen derartigen Fehler nie begangen.

Stimmt, Kauka hätte lieber spanische oder kroatische Billigzeichner beauftragt statt etablierte und international erfolgreiche französische und belgische Zeichner abzuwerben. ;) Wie erfolgreich so eine Taktik gewesen wäre, sieht man ja am (kommerziellen) Erfolg der Wiechmann-ZACK-Phase. :D

Btw: Was soll eigentlich dieser fortgesetzte Gebrauch der Bezeichnung "Franzmänner"? Würdest du es lustig finden, als "Moffe" oder Ähnliches statt als Deutscher bezeichnet zu werden? Mal kann man sowas ja als flapsige Formulierung einsetzen, aber auf Dauer wirkt das etwas penetrant.

fulbecomics
01.03.2010, 17:21
....es muß heißen "Frankenmänner" mit kräftigen keltischen Touch :p

Susumu
01.03.2010, 17:34
[...] der einem Künstler (oder als was sich Hr. Wiechmann sieht) [...]
"Arbeitstitel: Titanentrilogie" :D (s. Zackinterview zu den Serien, die er bei Cross Cult nicht untergebracht hat und er wohl in Eigenregie neu herausbringen will.

Denke,du hast bezüglich seiner Selbsteinschätzung schon recht. :p

Ich selbst (Jahrgang '71) bin halt leider nie mit Zack aufgewachsen. In meiner Klasse herrschte aber die gängige Meinung: "Für die Comics die Micky Maus, für die Gimmicks das Yps", was ich damals aber schon etwas unfair fand. (Mir haben die Bastelbögen eigentlich besser gefallen als das Plastikzelt und die Urzeitkrebse. ;))

Zyklotrop
01.03.2010, 21:21
Aber all das steht eben in keinem Verhältnis zur (Selbst)-Beweihräucherung als einer der bedeutendsten deutschen Comic-Künstler der Nachkriegszeit.

Er hat sich niemals so bezeichnet. "bei einem mittelgroßen Comic-Verlag in einer überschaubaren Auflage" zu erscheinen, ist übrigens ein Schicksal, das er sich in Deutschland mit Eisner, Hermann, Tardi und einigen Dutzend anderen teilt.


Stimmt, Kauka hätte lieber spanische oder kroatische Billigzeichner beauftragt statt etablierte und international erfolgreiche französische und belgische Zeichner abzuwerben. ;) Wie erfolgreich so eine Taktik gewesen wäre, sieht man ja am (kommerziellen) Erfolg der Wiechmann-ZACK-Phase. :D

Wie erfolgreich die Taktik "etablierte und international erfolgreiche französische und belgische Zeichner abzuwerben" war, sieht man an der Einstellung von ZACK.

By the way: ich bin auch nie mit ZACK aufgewachsen, als ich ins lesefähige Alter kam, gab's längst kein ZACK mehr. Zu meiner Zeit gab's schon die schöne Carlsen-Ausgabe von Andy Morgan, die mittlerweile auch schon mehr als 20 Jahre auf dem Sammlermarkt verfügbar ist. Deshalb verstehe ich auch nicht das endlose Rumreiten auf dieser Magazinveröffentlichung von vor 34 Jahren. Daß diese ollen Kamellen derart aufregen, ist schon irgendwie seltsam.

Ich finde es übrigens bedauerlich daß die Dietrich von Bern-Bände erst im Herbst erscheinen, das Interview hat Appetit gemacht. Wie wäre es mit einer Vorveröffentlichung in ZACK? Man könnte ja dafür ein, zwei Seiten vom neuen Andy Morgan.... :p

ZAQ
01.03.2010, 22:09
(...) Wie erfolgreich die Taktik "etablierte und international erfolgreiche französische und belgische Zeichner abzuwerben" war, sieht man an der Einstellung von ZACK. (...)

Wenn man bedenkt, dass die grossen Vorbilder (und ehemaligen Lizenzgeber) von ZACK, Tintin und Pilote, auf ihrem ungleich grösseren Markt auch nur knapp/gut 10 Jahre länger durchgehalten haben, lässt sich die Einstellung von ZACK auch gut als 'Seismograph' für Comic-Magazine dieser Art interpretieren, bzw. könnte man sagen, dass man bei Koralle die Zeichen der Zeit einfach früher erkannt und frühzeitig die Konsequenzen daraus gezogen hat.

Aber das führt uns weg von Wiechmann. Ich halte es auch für gewagt, die Wiechmann-Phase für die vier Jahre spätere Einstellung des Magazins verantwortlich zu machen. NACH der Wiechmann-Zeit folgte meiner Einschätzung zufolge die zweite grosse Hochphase des Magazins, dessen Formel (68 Seiten, Rückkehr des festen Umschlags, 14tägiges Erscheinen) und Inhalte (zB Rückkehr von Jugurtha, Mick Tangy, Blueberry, Rick Master, Kai Falke, sowie ungekürzter Abdruck von zB Brazil, Andy Morgan, Comanche, sowie neue Serien wie zB Bob Morane, David Walker, Los Gringos und Julie Wood) durchaus auch länger tragfähig gewesen wäre - wenn man sie im Zuge der Internationalisierung nicht aufgegeben hätte. Statt ZACK Wham! und superAS (weniger Seiten, dafür wöchentlich) anzugleichen, hätte man alle drei Ausgaben nach der erfolgreichen 'deutschen Formel' produzieren sollen (dann wär man auch mit Nachschubmaterial nicht so schnell ins Schwimmen geraten, bzw. der Qualitätsverlust aufgrund des schnelleren Produzierens bei zB Graton wäre nicht so zwingend gewesen).

Aber auch das führt weg von Wiechmann. Wiechmann hatte Erfolg, ja. Aber nicht im Zusammenhang mit ZACK:
Erstens: 1973 wurde -aufgrund der Konkurrenz von ZACK- das Primo-Konzept geändert. Obwohl nicht so schlecht, wie es zuweilen gemacht wird, konnte Primo im Vergleich mit ZACK nicht bestehen und wurde folgerichtig 1974 eingestellt.
Zweitens: Als Wiechmann dann 1976 zu ZACK stiess, versuchte er aus ZACK eine Art 'Primo-Relaunch' zu basteln. Auch das konnte nicht funktionieren, denn ebensowenig wie Primo 73/74 neben ZACK bestehen konnte, konnte das Wiechmann-ZACK dem Vergleich mit dem ZACK vor und nach Wiechmann standhalten.

Wiechmann war da erfolgreich, wo er gemäss seinem Comic-Verständnis (billige Fliessband-Massenware) agieren konnte. Dass Comics mehr sein können, dass Autorencomics franco-belgischer Prägung eine andere Qualität haben (können), hat er -wenn überhaupt- viel zu spät begriffen. Zumindest war das nie sein 'Spielfeld', hatte er da keinen Erfolg. Das mag man bejubeln oder verdammen. Man kann es aber auch einfach mal wertfrei so konstatieren. Ohne Häme, ohne Neid.

Zyklotrop
01.03.2010, 22:16
@zaktuell
Ein ausgezeichneter, sachkundiger Beitrag. Und ein wirklich spannender Thread! So was hatten wir schon lange nicht mehr. Ich denke, diese Diskussion hat durchaus ihren Sinn.

drahtlos
01.03.2010, 23:00
@zaktuell
Ein ausgezeichneter, sachkundiger Beitrag. Und ein wirklich spannender Thread! So was hatten wir schon lange nicht mehr. Ich denke, diese Diskussion hat durchaus ihren Sinn.

Ich stimme heftig nickend zu. Danke an alle Beteiligten - wobei wir hier nicht abbrechen müssen ;-)

Zyklotrop
01.03.2010, 23:10
Das war auch meine Sorge... das klang irgendwie so nach Schlußwort. Aber keine Sorge, bei aller Exzellenz von Zaktuells Beitrag - in allem stimme ich nicht mit ihm überein.

Ich glaube, Serien wie Thomas und Hombre sind alles andere als "billige Fließband-Massenware". Wenn Wiechmann z.B. Mendez "Meisterzeichner" nennt, hat das seine Berechtigung. Wahr ist natürlich, daß es sich um Auftragsarbeiten handelte. Aber wie bereits schon einmal erwähnt - dafür, daß es sich gezwungenermaßen auftragsgemäß um Kurzepisoden handelte, hat Wiechmann das Optimum rausgeholt. Sehen wir uns doch mal die Kurzgeschichten von Charlier, Greg und den anderen aus der ZACK-Parade an - nahm man diesen Autoren die Albenlänge und die epische Breite, blieb storymäßig nicht viel übrig. Die Kurzgeschichten der ZACK-Helden sind großteils sehr schwach.

ELDORADO
01.03.2010, 23:12
Doch, bei mir (und ich vermute mal auch bei einigen anderen hier) ist es schon so, dass wir diese "Wiechmann-Phase" damals bewusst miterlebt haben. Natürlich wusste man damals nichts von Wiechmann, Kauka und den Hintergründen, es war nur unübersehbar, dass sich Einiges geändert hatte und das vieles irgendwie merkwürdig war.
(was waren das für komische neue Serien mit meist nur kurzen Geschichten ohne Fortsetzungen, wo waren die meisten alten hin, was hatte es mit diesen Vorworten auf sich, die immer den Anfang der Geschichte erzählten).
Aufgegeben habe ich "mein" Zack damals nicht, lediglich die Ausgabe mit "Kung-Fu" als Hauptgeschichte ließ ich aus.
Aber ich habe auch wohl nie wieder ein Heft mit so großer Spannung und Vorfreude erwartet, wie das Heft 14/1976, welches die Rückkehr alter Helden ankündigte und ebenso die Rückkehr zum alten Konzept, nur mit mehr Seiten pro Heft.

Und ich stimme zaktuell zu, dass dann wieder eine "Hochphase" folgte und erst die Umstellung auf wöchentlich und einige fragwürdige neue Serien im Jahr 1980 dem Heft dann wirklich schnell und endgültig das Genick gebrochen haben.
Die Wiechmann-Phase war zu diesem Zeitpunkt sicher lange verdaut und spielte für das aktuelle Magazin keine Rolle mehr.

Die gesamten in "Das war Zack" geschilderten Hintergründe waren dann Jahre später für mich eine echte Offenbarung und da erst verstand ich auch endlich, was damals 1976 passiert war. Und sorry, über die darin enthaltenen Ausführungen aus Wiechmanns Tagebuch schüttele ich heute noch genauso den Kopf wie er über die ewigen Nörgler mit Elefantengedächtnis.

Aber "spannend" war das in der Tat....

ELDORADO
01.03.2010, 23:18
Ich glaube, Serien wie Thomas und Hombre sind alles andere als "billige Fließband-Massenware".

Deswegen können wir uns ja auch auf "Honbre" und "Thomas" als die überdurchschnittlichen Arbeiten aus Wiechmanns Werk durchaus einigen und deshalb ist es ja auch gut, dass diese nun eine angemessene Veröffentlichung erfahren.

Eine Wiechmann-Gesamtausgabe wäre allerdings doch zuviel des Guten. :D

Auch bei der Beurteilung der Kurzgeschichten der Zack-Serien bin ich (größtenteils) bei Dir. Nur hat Wiechmann ja wohl selbst dieses Format favorisiert und daher Zack damals entsprechend umgestaltet.

ZAQ
01.03.2010, 23:27
Danke für die Blumen. Aber zurück zum Thema:

Ich möchte noch kurz darauf hinweisen, dass ich, wenn ich über Wiechmann Dinge schreibe wie:
(...) Wiechmann war da erfolgreich, wo er gemäss seinem Comic-Verständnis (billige Fliessband-Massenware) agieren konnte. Dass Comics mehr sein können, dass Autorencomics franco-belgischer Prägung eine andere Qualität haben (können), hat er -wenn überhaupt- viel zu spät begriffen. (...)

...dann ist das selbstredend übertrieben und grob vereinfacht - und sowieso nur mein persönlicher Eindruck, der so nicht zutreffen muss.

Das Ende von Primo liest sich bei Wiechmann selbst (im Interview in 'Das war Primo') denn auch anders: Er bringt es mit dem Verkauf des Kauka-Verlags an das holländisch-englische Verlagshaus (das dann vor allem mit Kobra hierzulande in Erscheinung trat) in Verbindung. Durchaus möglich also, dass Wiechmann 'seine Primo-Serien' durchaus als 'konkurrenzfähig' zu ZACK gesehen hat und daher sicherlich im guten Glauben gehandelt hat, als er darin ein Möglichkeit sah, mit ihnen ZACK erfolgreich werden zu lassen.

Auch lobt er 'seine Zeichner' (Maroto, Bernet, Mendez...) bei jeder Gelegenheit in den höchsten Tönen, was eben nicht meiner Unterstellung entspricht, sein Comic-Verständnis würde sich auf 'billige Fliessband-Massenware' beschränken. Allerdings spricht er eben auch deutlich von 'Material', wenn er von Comics spricht, von 'Material', aus der er dann die 'Ware' Comic-Heft, -Taschenbuch, -Album, -Magazin macht. Und bei diesem 'Material' macht es dann letztlich für ihn keinen Unterschied, ob es von 'Künstlern' wie Hermann, Giraud, etc. stammt, von 'guten Auftragszeichnern', wie eben Bernet, Mendez,... oder von anonymen Studio-Zeichnern, die schnell, billig und anspruchslos produzieren. Für ihn ist das 'Material', aus der er ein Produkt, eine Ware macht, die dann erfolgreich ist, wenn sie möglichst wenig kostet, möglichst viel einbringt und damit ein Maximum an Gewinn abwirft. Ob das dann 'Kunst' ist, qualitativ hoch- oder minderwertig spielt keine Rolle. Auf den Profit kommt's an.

Und auch hier: Man kann diese Auffassung teilen oder ablehnen, mögen oder verdammen. Aber man sollte sie, denk ich, mindestens jemandem zugestehen, der vom erwirtschafteten Gewinn Frau und Kinder ernähren muss. Für den Comics nicht in erster Linie 'Objekt der Begierde von Kindern, Fans oder Sammlern' sondern Broterwerb sind. - Aber durchaus möglich, dass grade diese Auffassung von und Einstellung zu Comics, die eben dem der Fans und Sammler diametral gegenüber steht, mit eine Ursache dafür sind, dass Wiechmann und 'die Scene' nie wirklich miteinander warm werden. Was ja auch auf Gegenseitigkeit beruht - oder zumindest beruhte: Liest man ältere Interviews mit Wiechmann oder Texte von ihm, so klingt da immer mal wieder durch, dass ihm Fans und Sammler irgendwie 'suspekt' sind. Möglich aber auch, dass sich das in letzter Zeit geändert hat, wo es ihm doch zumindest zu schmeicheln scheint, dass er über die CrossCult-Veröffentlichung seiner Werke nun selbst eine (späte) Anerkennung erfährt - über die er sich zu Beginn möglicherweise selbst am Meisten verwundert haben mag.

Zyklotrop
02.03.2010, 02:12
Ich will nicht übertrieben schleimen, lieber zaktuell, aber Deine Beiträge sind großartig - dem ist schlicht nichts mehr hinzuzufügen. Zumindest von mir nicht. ;)

fulbecomics
02.03.2010, 07:16
Deswegen können wir uns ja auch auf "Honbre" und "Thomas" als die überdurchschnittlichen Arbeiten aus Wiechmanns Werk durchaus einigen und deshalb ist es ja auch gut, dass diese nun eine angemessene Veröffentlichung erfahren.
....

Soso, hab ich es nicht gesagt, einzelne Bäume rausgreifen, tststs ....

... Was könnte man mit dem Wald verdienen !

seid's ja super Marketing-Strategen :p

P.S. : übrigends verdienen auch FB-Künstler sehr gerne Geld !

Derma R. Shell
02.03.2010, 11:24
By the way: ich bin auch nie mit ZACK aufgewachsen, als ich ins lesefähige Alter kam, gab's längst kein ZACK mehr. Zu meiner Zeit gab's schon die schöne Carlsen-Ausgabe von Andy Morgan, die mittlerweile auch schon mehr als 20 Jahre auf dem Sammlermarkt verfügbar ist.
Wenn du die damalige CARLSEN-Ausgabe als schön empfandest, dann sicher nur weil dir der entsprechende Vergleich fehlte. Zumindest in punkto Druckqualität kamen die Zeichnungen von Hermann im ZACK-Magazin wesentlich besser rüber, selbst noch in der BASTEI-Kiosk-Ausgabe.
Für mich waren die CARLSEN-ALben seinerzeit ein Graus, hier könnte man auch vermuten, daß die abgedruckten Comics lediglich als ( austauschbare ) "Ware" gesehen wurden.
Was bin ich so froh über den aktuellen Geist in der deutschen Verlagsbranche, der so schöne Werksausgaben wie die von Comanche bei SPLITTER und hoffentlich bald die von Andy Morgan bei KULT hervorbringt.

efwe
02.03.2010, 14:01
@zaktuell
du wirst mir doch nicht weiß machen wollen, dass die comics aus "tintin" oder "spirou" als kunst geplant waren und nicht als massentaugliche ware für die kiddies der 60er und 70er jahre. erst magazine wie "pilote" oder "à suivre" waren dann tatsächlich auch anspruchsvolle comics für ältere aus.
der kunstanspruch an comics kam doch erst viel später. selbst "tim & struppi" und "spirou" waren ursprünglich ware für den schnellen verzehr, was gerade bei "spirou" die wechselnden zeichner sehr gut verdeutlichen. hier hatte ein verlag eine cash cow, die gemolken wurde/wird.
und nichts anderes hat peter wiechmann im sinn. comics für die breite massen und nicht für die "happy few".
und daran finde ich absolut nichts verwerflich.

efwe

ZAQ
02.03.2010, 16:06
Zunächst mal grundsätzlich: Erstens will ich niemandem irgendwas weiss machen und zweitens hab ich ausdrücklich betont, dass ich hier überhaupt nichts Verwerfliches sehe.

Zur Sache: Natürlich waren Tintin und Spirou (und auch Pilote im Ursprung nicht) nicht als 'Kunst' geplant. Auch die Künstler selbst hatten kaum einen entsprechenden Anspruch oder entsprechendes Selbstbild. Das änderte sich frühstens Ende der 60er Jahre. Aber wie 'planvoll' oder mit welchem Selbstverständnis man etwas macht, hat ja nur bedingt damit zu tun, was am Ende dabei rauskommt.

Trotzdem liegt es für mich auf der Hand, dass ein Comic, der relativ frei, aus eigenem Antrieb, nach eigenen Ideen und Vorstellungen gestaltet wird (und das wurde Tintin zB von Beginn an) mehr mit der schöpferischen Persönlichkeit des Zeichners/Texters zu tun hat (und damit de facto eher 'Kunst' ist), als wenn ein Disney-Zeichner, der Style-Sheets beachten muss, ne 08/15-Story eines Szenaristen umsetzt, der auf seinem Gebiet ähnlichen Beschränkungen (Keine, Toten, kein Sex,...) unterliegt.

Insofern seh ich schon einen produktionsbedingten Qualitätsunterschied bei Comics, eben abhängig davon, wieviel Persönlichkeit und Schöpfungskraft drin ist. Aber eben 'produktionsbedingt', nicht abhängig von der Intension. Uderzo hat sich in Zeiten als er noch Tangy und Asterix gleichzeitig zeichnete vermutlich auch noch nicht als 'Künstler' gesehen, sondern eher als 'Gebrauchsgraphiker'. Ein entsprechendes künstlerisches Selbstbild bekamen die Zeichner vermutlich überhaupt erst dann und dadurch, dass eine Fandom entstand, in dem sie verehrt wurden. - Carl Barks wäre vielleicht heute noch ein Unbekannter, wenn nicht Fans irgendwann 'den guten Enten-Zeichner' rausfinden wollten. Erst über die Verehrung der Fans entstand dem Beruf des Comiczeichners gegenüber der Wandel vom 'Gebrauchsgraphiker' zum 'Künstler'. Wobei es natürlich auch heute noch in diesem Beruf sowohl die einen, wie die anderen gibt, und die Grenzen da auch fliessend sind.

Aber um auf Wiechmann zurückzukommen: Ich sprach bisher in erster Linie von dem 'Blatt-Macher' Wiechmann, nicht von dem 'Comic-Texter' Wiechmann. Da müssen wir dann schon sauber unterscheiden, wenn wir hier seinen Stellenwert in Bezug auf das Entstehen von Kunst erörtern wollen - was ich aber eigentlich nicht wollte... ;)

Zyklotrop
02.03.2010, 16:10
Wenn du die damalige CARLSEN-Ausgabe als schön empfandest, dann sicher nur weil dir der entsprechende Vergleich fehlte.

Durchaus richtig. Mit "schön" meinte ich aber eher "alles in einem Band und ungekürzt". Der Kupfertiefdruck bei ZACK war ungeschlagen gut, da schneidet so manche Albumausgabe übel ab. Wenn wir es ganz genau nehmen, war der Comanche-Druck im ZACK immer noch besser als bei Splitter (uuh... man wird mich lynchen). ZACK war schon etwas ganz Besonderes.

@efwe
Das wollte ich auch noch ergänzend anmerken, aber Du bist mir zuvorgekommen. Und ich glaube, das ist auch genau der Grund, warum die Wiechmann-Bücher so gut ankommen. Die Leute wollen wieder Comics lesen, die Comics sind und keine pseudointellektuelle neunte Kunst.

"Es ist immer wieder erstaunlich, wie wundervoll direkt, naiv und mitreißend Comics einmal gewesen sind." (Zitat aus einer Andrax-Rezension) Und das kann ich nur so unterschreiben.

Charliers "Roter Korsar" z.B. kam großartig, solange es eine nicht allzu kopflastige Piratengeschichte war. Als man versucht hat, eine Art "Reisende im Wind" daraus zu machen, kam rasch das Ende.
Der Trend "back to the roots" findet ja auch in Frankreich statt, die schönen Abenteuerserien aus "Pif Gadget" wie z.B. die von Ollivier oder Lecureux geschriebenen kommen jetzt als Hardcover. Obwohl sie von der hochwohlgeborenen Comicszene immer als B-Liga gesehen wurden. In Spanien läuft es ähnlich, wenn wir uns z.B. die schönen Hardcover der Werke von Purita Campos (ah, ich liebe ihre Sachen!) ansehen.

Schninkel
02.03.2010, 18:47
. Die Leute wollen wieder Comics lesen, die Comics sind und keine pseudointellektuelle neunte Kunst.

.

Es gibt sicherlich für beides einen Markt - wenn man den von Verlagen konstatierten Trend zu Graphic Novels sieht. Wobei "pseudo"-intellektuell sicherlich niemand will ;)

Susumu
02.03.2010, 19:17
Gebe da Schninkel völlig recht. Pseudo-intellektuell ist sicher der falsche Weg. Aber ganz allgemein ist doch ein Bedarf vorhanden nach Comics, die intelligenter als das sind, was Wiechmann so produziert hat. Und vor allem kann man mit Titeln wie Reisende im Wind, Die Katze des Rabbiners, Aufzeichnungen aus Birma, Gipfel der Götter, Das Nest, From Hell, Black Hole, ect. allemal eher neue Leser für Comics begeistern als mit Wiechmanns Elaboraten. Die sind (wobei ich ehrlich gestanden nur bei Andrax richtig mitreden kann) für heutige Kids zu verstaubt, für heutige Erwachsene, die die Serien nicht durch die rosarote Nostalgiebrille ihrer Kindheitserinnerung sehen schlichtweg zu doof und kindisch.

efwe
02.03.2010, 19:48
"wiechmanns elaborate" haben aber mehr leser erreicht als die genannten kunstcomics. ich muss zugeben, dass mir "andrax" oder "captain terror" sehr viel spaß gemacht haben in meiner jugend, denn für dieses alter waren sie gemacht. unterhaltung für kinder und jugendliche.

efwe

Susumu
02.03.2010, 20:05
Das bestreite ich ja gar nicht! Aber heutige Kinder begeisterst du eher mit Simpson-Comics. Und Erwachsene, die in ihrer Kindheit keinen "Spaß mit Wiechmann" hatten, werden sich jetzt auch nicht neu dafür begeistern können. Schätze ich übrigens nicht nur bei Wiechmann so, auch beim "großen Klassiker" Storm oder Phantom nicht viel anders. Aber in ihrer Zeit und für ihre Zielgruppe waren die natürlich wirklich groß.

horst
02.03.2010, 20:24
Das ist eine konkrete Aussage - wiewohl ich sie für komplett falsch halte. Kauka und Wiechmann wurden an Bord geholt, weil die Verkaufszahlen einbrachen.

Ich unterscheide dann doch noch zusätzlich zwischen "Sinkflug"
und "Sturzflug" und komme deshalb zu einem anderen Ergebnis. ;)

Spinas Aussagen war hier "wörtlich": Wiechmann war "untragbar"!

Ich bin der Meinung, dass das Magazin mit ihm das Jahr 77 wahrscheinlich
und das Jahr 78 garantiert nicht erreicht hätte. Er wurde auch
"schnellstmöglich" entfernt... wenn das nicht alles aussagt!?




Nur genützt hat's nichts, weil die Verkaufszahlen offenbar trotzdem weiter sanken. Was in Anbetracht der eher mäßigen Qualität des Super-ZACKs kein Wunder war.


Zack ging wieder in den "branchenüblichen" Sinkflug über.
Ein weiterer Hinweis für die negative Wirkung Wiechmanns! ;)



Die Kauka-"Ära" war vier Jahre vor der endgültigen Einstellung ZACKs und kann beim schlechtesten Willen nicht für die Einstellung verantwortlich gemacht werden.

Es gibt ein Branchengesetz in der Medienwelt des Kiosks,
wonach die absolute Mehrheit der - für einen bestimmten
Titel - verlorengegangenen Kunden nie mehr (d. h. mit
vertretbarem Aufwand) zurückzuholen ist.

Wiechmanns Bauchtritt hat lange - bzw. in diesem Sinne -
seitdem "immer durchweg" gewirkt!

Zyklotrop
02.03.2010, 20:29
@Susumu
Du zählst da unter anderem einige Titel auf, mit denen Du mich jagen könntest. "Aufzeichnungen aus Birma": ein Typ, dessen Frau als Ärztin ohne Grenzen arbeitet und er ist Hausmann und man sieht dauernd, wie er Windeln im Supermarkt kauft. Ist das eine Identifikationsfigur für Comicleser? Da lobe ich mir Capitan Terror, den Schrecken der sieben Meere.

Witzig finde ich allerdings, daß man die Serie aus pc-Gründen in "El Capitan" umbenannt hat (siehe Vorwort zu Andrax). Der Zeitgeist ist schon was seltsames.... es ist ja nicht so, daß realer Terror in den 70ern kein Thema gewesen wäre, ganz im Gegenteil.

horst
02.03.2010, 20:32
Er hat sich niemals so bezeichnet. "bei einem mittelgroßen Comic-Verlag in einer überschaubaren Auflage" zu erscheinen, ist übrigens ein Schicksal, das er sich in Deutschland mit Eisner, Hermann, Tardi und einigen Dutzend anderen teilt.


Wenn Du einen solchen Namensvergleich anstrebst, dann müsstest
die jeweiligen Gesamtverkaufszahlen dieser Künstler in allen Ländern
und über all die Jahre vergleichen (Auszeichnungen lassen wir mal
aussen vor :D ).

Wie sieht dann der Vergleich aus? :kratz:

Zyklotrop
02.03.2010, 20:35
Wenn Du einen solchen Namensvergleich anstrebst, dann müsstest
die jeweiligen Gesamtverkaufszahlen dieser Künstler in allen Ländern
und über all die Jahre vergleichen (Auszeichnungen lassen wir mal
aussen vor :D ).

Wie sieht dann der Vergleich aus? :kratz:

Verheerend... für die Genannten. Denn dann müßte ich die Gesamtauflagenzahlen aller Kauka-Publikationen, YPSe und sämtliche Publikationen, in denen Comicon-Comics drin waren zusammenzählen. ;)

horst
02.03.2010, 20:41
Aber das führt uns weg von Wiechmann. Ich halte es auch für gewagt, die Wiechmann-Phase für die vier Jahre spätere Einstellung des Magazins verantwortlich zu machen. NACH der Wiechmann-Zeit folgte meiner Einschätzung zufolge die zweite grosse Hochphase des Magazins, dessen Formel (68 Seiten, Rückkehr des festen Umschlags, 14tägiges Erscheinen) und Inhalte (zB Rückkehr von Jugurtha, Mick Tangy, Blueberry, Rick Master, Kai Falke, sowie ungekürzter Abdruck von zB Brazil, Andy Morgan, Comanche, sowie neue Serien wie zB Bob Morane, David Walker, Los Gringos und Julie Wood) durchaus auch länger tragfähig gewesen wäre - wenn man sie im Zuge der Internationalisierung nicht aufgegeben hätte.

Eben... Du beschreibst genau den Effekt, den ich angesprochen
habe (siehe auch mein vorheriges Posting an Zyklotrop).

Die "Hochphase" im Magazin reichte nicht dazu, die alten
Verkaufszahlen auch nur annähernd zu erreichen. Enttäuschte
Käufer am Kiosk sind nun einmal "verlorene" Käufer!

Wahrscheinlich wurden sie Käufer des PM-Magazins! :D

Ohne Wiechmann hätte es Zack eventuell durchweg bis Heute
gegeben. Zwar mit weiteren Verlusten in der Auflage und
irgendwann sicher nicht mehr am Kiosk, aber trotzdem immer
noch erfolgreicher, als das, was dann (also nach Wiechmann) kam.

Zyklotrop
02.03.2010, 20:43
Ohne Wiechmann hätte es Zack eventuell durchweg bis Heute
gegeben.

Das ist geradezu haarsträubender Unsinn.

horst
02.03.2010, 20:45
Und ich stimme zaktuell zu, dass dann wieder eine "Hochphase" folgte und erst die Umstellung auf wöchentlich und einige fragwürdige neue Serien im Jahr 1980 dem Heft dann wirklich schnell und endgültig das Genick gebrochen haben.
Die Wiechmann-Phase war zu diesem Zeitpunkt sicher lange verdaut und spielte für das aktuelle Magazin keine Rolle mehr.


Die Hochphase war wieder da, aber die Kunden waren weg!
Diese kauften mittlerweile andere Magazine!

Susumu
02.03.2010, 20:47
@Susumu
Du zählst da unter anderem einige Titel auf, mit denen Du mich jagen könntest. "Aufzeichnungen aus Birma": ein Typ, dessen Frau als Ärztin ohne Grenzen arbeitet und er ist Hausmann und man sieht dauernd, wie er Windeln im Supermarkt kauft. Ist das eine Identifikationsfigur für Comicleser?
Oh, wie schrecklich, ein "Hausmann". Da muss man schon echt einen Testosteronsturz befürchten, wenn man das als echter Macho liest, oder? Nix für ungut. :p:p:p

Davon abgesehen ist das einfach gute, humorvolle Unterhaltung, die einem dazu noch ein Land ein bisschen näher bringt, dass man normalerweise so nie bereisen würde.

Zyklotrop
02.03.2010, 20:49
Die Hochphase war wieder da, aber die Kunden waren weg!
Diese kauften mittlerweile andere Magazine!

Welche zum Beispiel?

Und weil alle Kunden weg waren, erhöhte man den Umfang, brachte fremdsprachige Ausgaben raus und machte vier Jahre weiter, weil man eine karitative Vereinigung war.

Um Gottes Willen, Deine Ausführungen sind fernab jeder Realität. VR Hunter hat 100% recht.


Davon abgesehen ist das einfach gute, humorvolle Unterhaltung, die einem dazu noch ein Land ein bisschen näher bringt, dass man normalerweise so nie bereisen würde.

Ehrlich gesagt, Birma/Burma wurde mir durch "Rambo IV" deutlich näher gebracht.

horst
02.03.2010, 20:51
By the way: ich bin auch nie mit ZACK aufgewachsen, als ich ins lesefähige Alter kam, gab's längst kein ZACK mehr. Zu meiner Zeit gab's schon die schöne Carlsen-Ausgabe von Andy Morgan, die mittlerweile auch schon mehr als 20 Jahre auf dem Sammlermarkt verfügbar ist. Deshalb verstehe ich auch nicht das endlose Rumreiten auf dieser Magazinveröffentlichung von vor 34 Jahren. Daß diese ollen Kamellen derart aufregen, ist schon irgendwie seltsam.


Eben, ... das ist wie im Krieg!

Nur die, die wirklich dort gewesen sind, können ihn richtig beurteilen! ;)


Vor 38 Jahren sind genau die Dinge eingeleitet worden die Du später
nur "als für sich selbst stehend" beurteilst!

ZAQ
02.03.2010, 20:53
'tschuldigung, aber was soll der 'virtuelle Schwanzvergleich' hier bringen, zumal dann, wenn's nur n 'Stellvertreterkrieg' ist?

Und das Qualität sich nicht in Verkaufserfolg messen lässt, ist nun auch keine bahnbrechend neue Erkenntnis. Und dass sich beides auch nicht zwingend ausschliesst, ist auch nicht neu. So what!?

Edit: Huch, da postet aber grad wild durcheinander, daher zur Erklärung: Obiges bezog sich auf #165/166...

Zyklotrop
02.03.2010, 20:54
Krieg... 38... das ist sogar für mich zu martialisch.


Eben, ... das ist wie im Krieg!

Nur die, die wirklich dort gewesen sind, können ihn richtig beurteilen! ;)


Ich denke, Pazifisten beurteilen ihn noch richtiger.

Schninkel
02.03.2010, 20:56
Ehrlich gesagt, Birma/Burma wurde mir durch "Rambo IV" deutlich näher gebracht.

Ab jetzt hast du jegliche Legimitation für eine seriöse Auseinandersetzung mit Dir verspielt.

Schninkel
02.03.2010, 20:58
@Susumu
Du zählst da unter anderem einige Titel auf, mit denen Du mich jagen könntest. "Aufzeichnungen aus Birma": ein Typ, dessen Frau als Ärztin ohne Grenzen arbeitet und er ist Hausmann und man sieht dauernd, wie er Windeln im Supermarkt kauft. Ist das eine Identifikationsfigur für Comicleser? Da lobe ich mir Capitan Terror, den Schrecken der sieben Meere.



Eigentor :D:blah:

Susumu
02.03.2010, 21:01
Ehrlich gesagt, Birma/Burma wurde mir durch "Rambo IV" deutlich näher gebracht.
Der Film, den du meinst, heißt nebenbei John Rambo. Und ich bin dabei im Kino eingeschlafen.:o

ZAQ
02.03.2010, 21:05
(...) Ohne Wiechmann hätte es Zack eventuell durchweg bis Heute
gegeben. Zwar mit weiteren Verlusten in der Auflage und
irgendwann sicher nicht mehr am Kiosk, aber trotzdem immer
noch erfolgreicher, als das, was dann (also nach Wiechmann) kam.

Würde ich nicht so einschätzen, ist aber so oder so völlig hypothetisch und daher als Aussage für die Diskussion relativ nutzlos.


Die Hochphase war wieder da, aber die Kunden waren weg!
Diese kauften mittlerweile andere Magazine!

Jein. Schwermetall erschien ja erst 1979, U-Comix 1980 und Pilot ging zweimal baden. Waren aber alles auch eher Magazine, die für die inzwischen älter gewordenen ZACK-Leser der ersten Stunde interessant waren, die nachgewachsenen Kids hätten (und haben vermutlich auch) ZACK dann doch wohl noch gut für sich entdecken können.

Grundsätzlich: In der Werbebranche ist bekannt, dass dauerhafter Erfolg nur mit dauerhafter Werbung möglich ist: Coca-Cola bewirbt zB aus gutem Grund jede nachwachsende Generation neu. Daraus folgt im Umkehrschluss, dass auch 'Sünden' wie die Wiechmannphase eigentlich nicht den nachhaltigen Einfluss gehabt haben können, den Du hier postulierst.

Zyklotrop
02.03.2010, 21:06
@Schninkel
Es wäre vielleicht nicht schlecht, zum Thema zurückzukehren. Der Thread war bis zur vorigen Seite noch informativ und spannend, dann verkam er zum Kindergarten.



Spinas Aussagen war hier "wörtlich": Wiechmann war "untragbar"!

Gehässigkeiten dieser Art sind leicht erklärbar. Spina war natürlich sauer, daß man nicht ihn zum Chefredakteur ernannt hat. Auch nach Wiechmanns Abgang wurde er übergangen, was seine Laune nicht verbessert haben dürfte.

horst
02.03.2010, 21:12
Der Kupfertiefdruck bei ZACK war ungeschlagen gut, da schneidet so manche Albumausgabe übel ab. Wenn wir es ganz genau nehmen, war der Comanche-Druck im ZACK immer noch besser als bei Splitter (uuh... man wird mich lynchen). ZACK war schon etwas ganz Besonderes.


Das ist jetzt nicht Dein Ernst!

Zugelaufene Farben, aufgerissene Lichter, gerasterter
Strich, keine Farbtrennung, Farbstichigkeit, gröberes Raster
und aufbautechnisch bedingte Unpasser! Das ist das
Zack von 1972! Kein schlechtes Magazin für 1972 und
den Preis... aber solche Vergleiche sollte man auf ihre
Sinnhaftigkeit überprüfen, wenn man sie jederzeit an
"vergleichbaren" Objekten" nachprüfen* kann! ;)

Ich bin einer der größten Verehrer des alten Zack (und Leser
der ersten Stunde) und trotzdem gelingt es mir nicht die
Tatsachen derart vernebelt zu sehen, wie Du das hier
beschreibst.


* Das bezieht sich natürlich auf die Splitter-Ausgabe!

horst
02.03.2010, 21:20
"wiechmanns elaborate" haben aber mehr leser erreicht als die genannten kunstcomics. ich muss zugeben, dass mir "andrax" oder "captain terror" sehr viel spaß gemacht haben in meiner jugend, denn für dieses alter waren sie gemacht. unterhaltung für kinder und jugendliche.

efwe

Wiechman mag eine große Menge Fans für "seine Comics"
gemocht haben... unter den Zack-Lesern schätze ich
aber die Ablehnung eher auf 90% - als eine Wertschätzung
in dieser Größenordnung!

So sehr wie er ausserhalb von Zack erfolgreich gewesen sein mag,
so sehr war er, innerhalb von Zack, der Fremdkörper.

horst
02.03.2010, 21:27
Verheerend... für die Genannten. Denn dann müßte ich die Gesamtauflagenzahlen aller Kauka-Publikationen, YPSe und sämtliche Publikationen, in denen Comicon-Comics drin waren zusammenzählen. ;)

Uuuiuuiui... eher verheerend für Wiechmann, denn dann kommem die
Märkte von den USA bis in's Tiefe frankobelgische in's Spiel... und natürlich
Namen und Auflagen wie die Tintins, Spirous etc. etc. ;)

Schninkel
02.03.2010, 21:52
@Schninkel
Es wäre vielleicht nicht schlecht, zum Thema zurückzukehren. Der Thread war bis zur vorigen Seite noch informativ und spannend, dann verkam er zum Kindergarten.

.

Kindergarten ?

1. Wer ist denn hier aus der Generation, die alles nur aus Erzählungen kennt ?
2. Wer spielt denn hier den Klassenclown ?
3. Wer pflegt denn hier den schlechten Stil mit niveaulosen Bemerkungen à la "Birma kenn ich aus Rambo IV" und "Franzmänner"

Den Kindergarten hast doch Du hier eröffnet und vieleicht sollten wir "Erwachsenen" ihn schließen.

Zyklotrop
02.03.2010, 22:44
So sehr wie er ausserhalb von Zack erfolgreich gewesen sein mag,
so sehr war er, innerhalb von Zack, der Fremdkörper.

Das ist sicherlich richtig. Aber Du vergisst, daß Kauka und Co. nicht an Bord geholt wurden, um so weiterzumachen wie ihre Vorgänger, sondern um wegen der gesunkenen Verkaufszahlen Reformen einzuleiten. Daß das Super-ZACK in dieser Form 1976/77 nicht überlebt hätte, ist allerdings sicherlich auch nicht falsch. Trotzdem siehst Du die Dinge viel zu einseitig, fürchte ich.

Die Mosapedia hat einen Monsterartikel (http://www.mosapedia.de/wiki/index.php/ZACK_(ausf%C3%BChrlich))zur ZACK-Historie. Und sogar die schreiben zum Thema nur: "Rolf Kauka und Axel Springer hatten entsprechende Vereinbarungen getroffen, deren genaue Hintergründe zu erläutern, den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Der interessierte Leser sei auf die entsprechenden Fachartikel (siehe Literaturliste) verwiesen." Das nur für jene, die bekritteln, daß Wiechmann im Interview diese komplexen Sachverhalte nicht in wenigen Sätzen erzählen konnte, sondern ebenfalls auf die einschlägigen Veröffentlichungen verwiesen hat.

drahtlos
02.03.2010, 22:47
Doch, bei mir (und ich vermute mal auch bei einigen anderen hier) ist es schon so, dass wir diese "Wiechmann-Phase" damals bewusst miterlebt haben. Natürlich wusste man damals nichts von Wiechmann, Kauka und den Hintergründen, es war nur unübersehbar, dass sich Einiges geändert hatte und das vieles irgendwie merkwürdig war.
(was waren das für komische neue Serien mit meist nur kurzen Geschichten ohne Fortsetzungen, wo waren die meisten alten hin, was hatte es mit diesen Vorworten auf sich, die immer den Anfang der Geschichte erzählten).


Genau so habe ich es auch noch in Erinnerung. Das war nicht mehr mein Zack, wie ich es erstmals ab Band 17 in den Händen gehalten hatte. Da war irgendwas passiert.

Und was mich heute interessieren würde: Was war da eigentlich in der kurzen Wiechmann-Phase im Verlag passiert? Wie viele Leser haben dem Heft damals wegen der Veränderungen - die ich eindeutig als Qualitätseinbuße empfand - den Rücken gekehrt? War Wiechmann deshalb nur so kurz bei Zack, weil er vielleicht nicht erfolgreich war?

ZAQ
02.03.2010, 22:53
(...) Die Mosapedia hat einen Monsterartikel (http://www.mosapedia.de/wiki/index.php/ZACK_%28ausf%C3%BChrlich%29)zur ZACK-Historie. Und sogar die schreiben zum Thema nur: "Rolf Kauka und Axel Springer hatten entsprechende Vereinbarungen getroffen, deren genaue Hintergründe zu erläutern, den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Der interessierte Leser sei auf die entsprechenden Fachartikel (siehe Literaturliste) verwiesen." Das nur für jene, die bekritteln, daß Wiechmann im Interview diese komplexen Sachverhalte nicht in wenigen Sätzen erzählen konnte, sondern ebenfalls auf die einschlägigen Veröffentlichungen verwiesen hat.

Seltsamer Schluss. Wie auch immer: Der zitierte Satz stammt -wie der komplette Artikel (mit kleinen Ausnahmen)- von mir. Und ich gehörte durchaus zu denen, die den Verweis im aktuellen Interview 'bekrittelt' haben. Ich seh das auch nicht als Widerspruch.

Zyklotrop
02.03.2010, 22:55
@drahtlos
Genaue Zahlen des Leserschwunds nennt meines Wissens keine Quelle (wer gegenteiliges weiß, bitte melden!). Der Grund dafür, daß Kauka und Wiechmann vorzeitig um Auflösung ihrer Verträge mit Springer baten, dürfte natürlich mit dem mangelnden Erfolg zu tun gehabt haben. Mangelnde Akzeptanz des alten Redaktionsteams gegenüber den "Fremden" dürfte ein weiterer Faktor gewesen sein. Und nicht zuletzt die Tatsache, daß Kauka und Wiechmann -diplomatisch ausgedrückt- zu starke Persönlichkeiten waren, um sich in dem Springer-System einzugliedern bzw. unterzuordnen. Wohlgemerkt, das sind lediglich meine persönlichen Mutmaßungen nach allen mir aus den diversen Quellen vorliegenden Informationen.

@zaktuell
Oha?! Deine Autorenschaft hatte ich gar nicht mitbekommen. Aber wenn diese Sachverhalte den Rahmen eines großen Artikels sprengen -der sich dazu noch im Internet befindet, wo ja genug Platz ist- dann sprengen sie doch sicherlich den eines Interviews, oder? ;)

ZAQ
02.03.2010, 23:12
Nö. Das Kapitel Wiechmann dauerte keine sechs Monate. Sollte also innerhalb der Komplett-Betrachtung der Magazingeschichte auch nicht 50% des Gesamtumfangs einnehmen. Aber ein Wiechmann-Interview in ZACK, in dem er sich nicht zum ZACK äussert, halte ich weiterhin für 'suboptimal'.

fulbecomics
03.03.2010, 00:32
Und Erwachsene, die in ihrer Kindheit keinen "Spaß mit Wiechmann" hatten, werden sich jetzt auch nicht neu dafür begeistern können.

Du redest für eine Minderheit, für die Übriggebliebenen, die verschwundenen gilt es zurückzuholen, auf nix anderes spekuliert CrossCult ! Was für Auflagen hatten den Primo, Zack, YPS und FIX&FOXI damals ?

fulbecomics
03.03.2010, 00:40
Die "Hochphase" im Magazin reichte nicht dazu, die alten Verkaufszahlen auch nur annähernd zu erreichen. Enttäuschte
Käufer am Kiosk sind nun einmal "verlorene" Käufer!

Ohne Wiechmann hätte es Zack eventuell durchweg bis Heute
gegeben. Zwar mit weiteren Verlusten in der Auflage und
irgendwann sicher nicht mehr am Kiosk, aber trotzdem immer
noch erfolgreicher, als das, was dann (also nach Wiechmann) kam.

Ich halte in dieser Sache @zaktuells Argumentation für eindeutig zwingender :rolleyes:

Am Kiosk verdient heute eigentlich nur noch Ehapa und Mosaik Geld, dagegen spricht Splitter vor allen Dingen "Rolex-Besitzer" an

fulbecomics
03.03.2010, 01:01
Uuuiuuiui... eher verheerend für Wiechmann, denn dann kommem die
Märkte von den USA bis in's Tiefe frankobelgische in's Spiel... und natürlich
Namen und Auflagen wie die Tintins, Spirous etc. etc. ;)

jetzt übertreibst Du aber wirklich masslos. Den deutschen Comicmarkt kann man nicht mit dem frankobelgischen vergleichen. Dort ein Riese, hier ein Zwerg. Wir Deutschen sind entweder Schriftbild-fixiert oder TV-verseucht :D

ELDORADO
03.03.2010, 02:15
Tief im Archiv namens "Das war Zack" gegraben und dort folgende Fakten(?) zur Auflagenentwicklung gefunden:

Die lag beim kriselnden Magazin Ende 1975 demnach bei 70.000 Heften und fiel in der Wiechmann-Phase weiter ab auf 60.000. Das ist zwar kein geringer Rückgang, aber auch kein völliger "Einbruch".

Zudem steht dort die Aussage, dass man die Option der Kündigung von Kauka nach 6 Monaten von Seiten Springers bereits im März 76 aussprach - da können aber gerade mal die Verkaufszahlen der ersten 2-3 Hefte des Jahres vorgelegen haben
(im Interview sagt Gigi Spina, dass man ungefähr nach 2 Monaten wusste, was bei den Lesern gut ankam und was nicht).

Das alles lässt weniger eine Kündigung allein wegen miserabler Verkaufszahlen vermuten, als doch auch eine Trennung aufgrund "unterschiedlicher Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung" wie man wohl heute sagen würde.
Inklusiver eventueller atmosphärischer und zwischenmenschlicher Störungen zwischen Hamburg und München.

Zyklotrop
03.03.2010, 04:20
Danke für die Infos! Ich habe "Das war ZACK" zwar vor Jahren gelesen, diese Details hatte ich aber nicht mehr im Kopf. Ich erinnere mich dumpf, daß in "Das war Primo" auch was zu dem Gastspiel der Primo-Helden in ZACK stand, wenn ich mich nicht allzu sehr irre.


dagegen spricht Splitter vor allen Dingen "Rolex-Besitzer" an

:D Okay, das ist unfair. Wenn wir das Preis/Leistungsverhältnis z.B. bei den Comanche-Bänden hernehmen: das ist einfach phänomenal. Aber wir sollten nicht wieder zu weit vom Thema abweichen. ;)

Mick Baxter
03.03.2010, 07:35
Der Kupfertiefdruck bei ZACK war ungeschlagen gut, da schneidet so manche Albumausgabe übel ab.
Horst hat es schon angesprochen: Kupfertiefdruck hat nicht nur Vorteile. Zwar werden Farben besser dargestellt, dafür ist er zur Darstellung von Linien eher ungeeignet. "Storm" in Kupfertiefdruck sähe also toll aus, Comics mit feinen Linien und Schraffuren äußerst übel.


Grundsätzlich: In der Werbebranche ist bekannt, dass dauerhafter Erfolg nur mit dauerhafter Werbung möglich ist: Coca-Cola bewirbt zB aus gutem Grund jede nachwachsende Generation neu.
Von der Wiechmann-Ära bis zur Einstellung des Magazins dauerte es vier Jahre. Wie viele Jahre umfaßt denn nach deiner Vorstellung eine Generation? Und den Werbeetat von ZACK mit dem von Coca-Cola zu vergleichen verbietet sich sowieso.


Tief im Archiv namens "Das war Zack" gegraben und dort folgende Fakten(?) zur Auflagenentwicklung gefunden:

Die lag beim kriselnden Magazin Ende 1975 demnach bei 70.000 Heften und fiel in der Wiechmann-Phase weiter ab auf 60.000. Das ist zwar kein geringer Rückgang, aber auch kein völliger "Einbruch".
Das könnten aber die entscheidenden 10.000 gewesen sein. Denn in den 70er Jahren lag die Auflage, die ein Magazin zum Überleben brauchte, wesentlich höher als heute.

hipgnosis
03.03.2010, 08:52
Zumal die Zahlenspielerei doch auch zu deuten verstanden werden muss.

Wenn ein Magazin ohnehin schon auf eine für den Verlag scheinbar nicht mehr ausreichende Auflage abgerutscht ist - und man aus diesen Gründen - die Mannschaft neu beruft, erhofft sich der Verlag doch nicht einen weiteren Rückgang!

Wenn also 70.000 Ex. für Springer indiskutabel waren - dann ist ein weiterer Schwund um fast 15% in dieser kurzen Zeitspanne schon alarmierend.
Und das war nun nur die Auflage wenn ich es richtig verstanden habe, VR hunter? Da kann man über den tatsächlichen Verkauf ohnehin nur spekulieren - der in der Regel bei Kioskprodukten doch erheblich unter der Auflage rangiert!

Wie war denn die Auflage z.b. 1 Jahr nach der Wiechmann-Aera?
Hat sie sich da wieder berappelt - oder gleichbleibend - oder gar auf noch niedrigerem Niveau?

Wenn ich das mal auf das aktuelle ZACK übertragen dürfte - wäre es schon ein schlechtes Arbeitszeugnis, wenn die Aera efwe ähnliche Einbrüche zur Folge hätten und er aus diesen und anderen Gründen schnell wieder gehen würde.


Man muss sich schon auch an seinen Erfolgen messen lassen - vor allem wenn man im Falle Peter Wiechmann immer damit hausieren geht.
Und zumindest im Falle ZACK - waren sie wohl weder verkaufstechnisch, noch qualitativ gegeben - zumindest scheinen sich da die Quellen doch einigermassen einig drüber zu sein! ;)

Susumu
03.03.2010, 09:13
Wenn also 70.000 Ex. für Springer indiskutabel waren - dann ist ein weiterer Schwund um fast 15% in dieser kurzen Zeitspanne schon alarmierend.
Und das war nun nur die Auflage wenn ich es richtig verstanden habe, VR hunter? Da kann man über den tatsächlichen Verkauf ohnehin nur spekulieren - der in der Regel bei Kioskprodukten doch erheblich unter der Auflage rangiert!

Wie war denn die Auflage z.b. 1 Jahr nach der Wiechmann-Aera?
Hat sie sich da wieder berappelt - oder gleichbleibend - oder gar auf noch niedrigerem Niveau?
Offenbar, das hat zumindest auch Horst in diesem Thread eingeräumt, ging es danach wohl weiter, wenn auch langsamer bergab. In der Hinsicht wäre es aber wirklich interessant, die Entwicklungen vor und nach der Ära Wiechmann mit Zahlen zu belegen. Hat das Magazin ansonsten tendenziell 10.000 Exemplare im Zeitraum von 5 Jahren "verloren" (unter Anführungsstrichen, da wir ja, wie Hip einräumt von der Auflage, nicht von den Verkäufen sprechen), sehe ich Horsts These voll bestätigt, war das Magazin Mitte '75 noch bei 80.000, Ende '76 bereits nur mehr bei 50.000 ist er widerlegt. Also wie sieht's aus?

In jedem Fall: 4 Jahre hätte das Magazin mit dieser Abwärtstendenz nicht mehr durchhalten können. Da wäre man ja bereits bei -20.000 angelangt. ;) Insofern muss hinterher schon zumindest eine Teilkonsolidierung stattgefunden haben.

fulbecomics
03.03.2010, 10:57
Also Leute wirklich, über was diskutiert Ihr eigentlich, was wollt Ihr eigentlich dem Wiechmann anhängen.

Gottseidank sieht CrossCult das vollkommen anders, meine Güte seit Ihr vielleicht nachtragend. Da traut sich einer mal aus der Deckung mit nem klasse Marketing (Eschwege-Trommler-30jähr. Krieg) auf seine alten Jahre, Zack als Fachmagazin zeigt Interesse in Form eines Interviews, und was passiert hier: Man greift sich nen kurzen Karriereknick raus, um ihn kleinzumachen, einfach nur lächerlich !

Bernd Glasstetter
03.03.2010, 11:38
Ja, daß Interviewer und Interviewter sich am Ende gedankt haben (was übrigens absolut üblich und ein Gebot der Höflichkeit ist), war natürlich ein grauenhafter Skandal.Üblicherweise schneidet man das heraus. Das Interview mit Max Müller zum Gratis Comic Tag ging auch noch zwei Minuten weiter, aber da ich ihm da erzählte, was wir an dem Tag machen, hab ich das als Selbstbeweiräucherung verstanden und habe es heraus genommen. Aber ich sehe das dennoch nicht so schlimm.


P.S.: ist das nicht lokalpatriotisch/chauvinistisch => :D ?
oder::D ?

Btw: Was soll eigentlich dieser fortgesetzte Gebrauch der Bezeichnung "Franzmänner"? Würdest du es lustig finden, als "Moffe" oder Ähnliches statt als Deutscher bezeichnet zu werden? Mal kann man sowas ja als flapsige Formulierung einsetzen, aber auf Dauer wirkt das etwas penetrant.Zu den Franzmännern muss ich mal was sagen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Franzmann_%28Ausdruck%29
Franzmann ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für einen Franzosen. [...]

Heute gilt die Bezeichnung als veraltet. Wenn sie noch benutzt wird, geschieht dies im allgemeinen scherzhaft und unpolitisch.

Im Niederländischen und Schwedischen ist fransman die normale Bezeichnung für einen männlichen Franzosen; eine Französin ist eine française bzw. fransyska.Die Bezeichnung ist weder lokalpatriotisch, noch chauvinistisch, sie ist nur veraltet, aber man kann sie auch dauerhaft verwenden. Schlimmer wären Bezeichnungen wie "Froschfr..." usw.

Ganz allgemein: Hier haben sich glaube ich mal wieder ein paar gefunden, die sich nicht mögen. Es wäre sicher begrüßenswert, wenn es keine weiteren persönlichen Angriffe hier geben würde. Das würde der Diskussion sehr zuträglich sein.


Der Film, den du meinst, heißt nebenbei John Rambo. Und ich bin dabei im Kino eingeschlafen.:oDa bin ich ja froh, dass es nicht nur mir so gegangen ist bei dem Film. Grausiges Machwerk.

Zur Person Peter Wiechmann ein paar Worte: Ich habe ihn das erste Mal vor drei Jahren in München getroffen und finde ihn sehr sympathisch. Ich kann nicht sehr viel zu seiner Arbeit sagen, kenne bisher auch nur Andrax. Daher enthalte ich mich beim Rest der Diskussion :)

Huckybear
03.03.2010, 12:38
Wiechman mag eine große Menge Fans für "seine Comics"
gemocht haben... unter den Zack-Lesern schätze ich
aber die Ablehnung eher auf 90% - als eine Wertschätzung
in dieser Größenordnung!

So sehr wie er ausserhalb von Zack erfolgreich gewesen sein mag,
so sehr war er, innerhalb von Zack, der Fremdkörper.

Sehe ich genauso

Wiechmann Comics ausserhalb von ZACK fand ich in Primo oder den entsprechenden anderen Kauka Produkten ganz gut, im franko-belgischen ZACK wo die Autoren und Ihre Comicserie aber im Vordergrund stehen und standen waren sie ein völlig deplazierter Fremdkörper.
Deren billiger, teilweise seelenloser Thrashfaktor war genauso wie die Fernsehcomics ein zu großer Abfall gegenüber den gewohnten ZACKserien, dass hat man sogar als Kind sofort gespürt
Ich lese auch sehr gerne US Comics,Bonelli und Mangas, möchte aber alles trotzdem heute nicht in ZACK sehen, genauso ging es mir damals mit den spanischen Wiechmann Produkten.
Ausserhalb von ZACK z.B jetzt bei Cross Cult habe ich ausser mit den teilweise eigenen peinlichen "Textchen" nun wiederum mit den Serien selbst keine Probleme, ganz im Gegenteil.
Als Macher und Erfinder bewundere ich Wiechmann, als Autor sollte er aber lieber den Mantel des Schweigens um sich legen.

ELDORADO
03.03.2010, 13:10
Auch wenn wir uns vielleicht nicht alle besonders "mögen", ist die Diskussion hier ja aber doch insgesamt recht lebhaft und spannend - selbst wenn es letzendlich nur um 13 Hefte gehen mag, die vor mehr als 30 Jahren erschienen sind.
Moment, nicht ganz: Es gab da ja auch noch die atypisch zusammengestellten Zack-Paraden 15 und 16 und eine "Capitan Terror" Zack-Box :-)

Und ich denke, dass die teilweise hitzige Diskussion eben auch der Selbstdarstellung Wiechmanns geschuldet ist
Wenn der die Problematik und die gemachten Fehler nach so langer Zeit immer noch nicht begriffen und akzeptiert hat,
dann diskutieren wir halt weiter. Zumal man ihm ja nun aktuell ausgerechnet im "Zack" ein völlig unkritisches Forum bietet.

Die Angaben in "Das war Zack" beziehen sich auf die Auflage, nicht etwa auf tatsächlich verkaufte Exemplare. Auf die Schnelle hab ich dort jetzt leider keine weiteren Angaben zu den Zahlen vorher und nachher gefunden.
1972 und 73 lag die Zack-Auflage aber deutlich im sechsstelligen Bereich, schließlich war das Heft ein immenser Anfangserfolg.
Und selbst wenn Sie dann 77-79 irgendwo um die 70.000 verharrte, so dürfte ja aufgrund des deutlich höheren Copy-Preiess (2,50 DM) trotzdem mehr hängengeblieben sein.

Die Vielzahl der heute noch auf dem Sammlermarkt verfügbaren Hefte lässt mich aber auch für die Zeit des dicken 68-Seiten-Magazins eine recht hohe Auflage vermuten, vor allem im Vergleich zu den doch wesentlich selteneren Heften der Jahre 75 und erste Hälfte 76 (selbst wenn man den Faktor "dünneres Papier" berücksichtigt, der natürlich der Langlebigkeit dieser Hefte geschadet hat).

ZAQ
03.03.2010, 14:15
(...) Von der Wiechmann-Ära bis zur Einstellung des Magazins dauerte es vier Jahre. Wie viele Jahre umfaßt denn nach deiner Vorstellung eine Generation? (...) Kommt drauf an, in welchem Zusammenhang. Bei einem Heft für '(vor)pubertierende Jungs' ist die Zielgruppe ja ohnehin altersmässig relativ eng gesteckt. Wer 1972 bereits 12, 14, 16 war, wird kaum bis 1980 dem Magazin treu geblieben sein (weil mit 20, 22, 24 hat normalerweise die berüchtigte Comic-Abstinenz-Phase eingesetzt). Andrerseits kamen natürlich ständig neue Jungs ins 'ZACKfähige' Alter.

Wenn ich mal von mir ausgehe: Ich hab mit ZACK 19/72 im Alter von 8 angefangen. 1974 mit 10 bin ich kurz nach Abschaffung des festeren Umschlags ausgestiegen. Der 1975er Jahrgang ging komplett an mir vorbei. Bei Heft 1/76 hab ich eher durch Zufall mal wieder reingeschaut - und bin deshalb nicht dabei geblieben, weil der Kaufanreiz (Comanche) nicht als Fortsetzung lief, weswegen ich dann auch die weiteren 'abgeschlossenen Abenteuer' von Brazil, Comanche und Morgan nicht mitbekommen hab - aber sicher gekauft hätte, wenn ichs mitbekommen hätte. Ein weiteres Reinschauen war dann Heft 15/76, das mir das 'neue' Konzept vermittelte, aber auch darin ging Morgan zuende, so dass ich nicht dabei blieb. Erst als Ende 1976 -mittlerweile war ich 13- Blueberry zurückkehrte, begann ich wieder regelmässig ZACK zu lesen - aufgrund inzwischen geänderter Lebensbedingungen (mehr Taschengeld, bessere Kiosk-Anbindung) sogar regelmässiger denn je. Die Jahre 1977/78 dann sogar zeitweise im Abo und Nachbestellung früherer Hefte (damals waren sogar noch 1972er Hefte lieferbar).

Insofern kann ich also für mich konstatieren, dass ich schon als junger Leser durchaus mitbekommen habe, dass ein Heft wie ZACK nem Wandel unterliegt und deshalb hat mich die Wiechmann-Phase nicht dauerhaft verschreckt, sondern ich bin problemlos wieder eingestiegen als das Heft für mich inhaltlich (Blueberry,...) wie formal (fester Umschlag) wieder attraktiv war. Allerdings zeigt mein Selbstbeispiel mMn auch, dass das Konzept der Abgeschlossenheit nicht wirklich aufgeht, denn dann pickt sich der Leser nur die Ausgaben raus, die die Serien beinhalten, die er bevorzugt und das ist dann im Zweifel eben nur ein Heft statt vier Hefte über die dasselbe als Fortsetzungsgeschichte laufen würde...

(...) Und den Werbeetat von ZACK mit dem von Coca-Cola zu vergleichen verbietet sich sowieso. (...) Den Etat hat ja auch niemand verglichen, geschweige denn überhaupt nur erwähnt. Es ging darum, wie nachhaltig man Kunden binden oder verschrecken kann... - in dem Zusammenhang erwähnte ich die Marketing-Strategie von Coca-Cola, die eben u.A. dem Grundsatz folgt, dass wenn man aufhören würde zu werben, mit zeitlicher Verzögerung der Umsatz einbräche, weil die nachwachsende, nicht mehr beworbene Generation nicht mehr kaufen würde.

Umgekehrt bei ZACK: Wer erst mit Heft 14/76 zu ZACK gestossen ist, an dem kann die Wiechmann-Phase keinen Schaden angerichtet haben. Und wer das ZACK von 72/73 gemocht hat (wie ich), dann von Wiechmann-Heften eher nicht angesprochen wurde, kommt auch (wie ich) zurück, wenn das Heft sich wieder zum besseren wandelt. Wenn's vielleicht auch ne Weile dauert... Insofern seh ich Horsts nicht mehr wiedergekehrte Freunde nicht unbedingt als repräsentativ, zumal da ja auch mit ne Rolle gespielt haben kann, dass die zu der Zeit der 'zweiten Hochphase' von ZACK dann selbst schon 'zu alt' für derartigen 'Kinderkram' gewesen sein könnten.


(...) Und selbst wenn Sie dann 77-79 irgendwo um die 70.000 verharrte, so dürfte ja aufgrund des deutlich höheren Copy-Preiess (2,50 DM) trotzdem mehr hängengeblieben sein. (...)

Hab da jetzt keine Quelle zu, meine mich aber zu erinnern irgendwo mal gelesen zu haben, dass die Auflage gegen Ende bei 80.000 gelegen hat, was dauerhaft zu wenig war. Und da sie wohl kontinuierlich gefallen war, ging man wohl davon aus, dass sie a.) nicht wieder steigt und kann man b.) davon ausgehen, dass sie irgendwann um 77/78 auf einem neuen Höhepunkt war von dem aus sie dann kontinuierlich abfiel. Wenn sie also nach kontinuierlichem Abfall über relativ lange Zeit bei 80.000 ankam, muss sie ja am 'Höhepunkt' deutlich höher als das gewesen sein und damit auch deutlich über 'Wiechmann-Niveau'.

Ebenfalls hier jetzt unbelegt aus dunkler Erinnerung, also auch ohne Gewähr: Wir reden hier bei den Auflagen- und Verkaufszahlen immer nur von 'Verlust-Minimierung'. ZACK hat nie Gewinn gemacht, sondern wurde sich von Springer 'geleistet'. Selbst wenn das Heft selbst ggf. 77/78 in der Gewinnzone gewesen wäre, sollte man nicht vergessen, dass grade 77/78 auch der enorm teure ZACK-Club mit verschickter ZACK-Zeitung und enormem Aufwand gemacht wurde, der zwar der Leser-Blatt-Bindung sicherlich zuträglich war aber viel zu teuer um diesen Aufwand zu rechtfertigen.


(...) Deren billiger, teilweise seelenloser Thrashfaktor war genauso wie die Fernsehcomics ein zu großer Abfall gegenüber den gewohnten ZACKserien, dass hat man sogar als Kind sofort gespürt (...)
Word. Aber sowas von. Ich hatte damals Hermann, Giraud und Vance. Wenn von denen was drin war, wars ein gutes Heft. Dann kam 'noch ganz Gutes' wie Tangy, Master, Aidans. Zwei solche Serien im Heft glichen ungefähr das Fehlen von Hermann/Greg/Vance aus. Dann kamen Cooper, Vaillant u.Ä. die waren 'neutral', d.h. sie wurden geduldet, aber nicht wirklich gemocht. Enterprise, Kung-Fu, Mondbasis Alpha aber wirkten in der Tat minderwertig und wie Fremdkörper. Zumindest Enterprise soll aber Spina zufolge für eine deutliche Verkaufssteigerung verantwortlich gewesen sein... - ich mochte damals AUCH die Fernsehserie, aber die Comic-Version schon allein deshalb nicht, weil Spock gegenüber dem TV-Vorbild viel zu langgezogene Ohren hatte, das empfand ich damals schon als 'nicht echt', 'nicht richtig', 'nicht original'.

Derma R. Shell
03.03.2010, 15:34
Enterprise, Kung-Fu, Mondbasis Alpha aber wirkten in der Tat minderwertig und wie Fremdkörper. Zumindest Enterprise soll aber Spina zufolge für eine deutliche Verkaufssteigerung verantwortlich gewesen sein... - ich mochte damals AUCH die Fernsehserie, aber die Comic-Version schon allein deshalb nicht, weil Spock gegenüber dem TV-Vorbild viel zu langgezogene Ohren hatte, das empfand ich damals schon als 'nicht echt', 'nicht richtig', 'nicht original'.
Also mir hatten die Zeichnungen vom Studio Giolitti schon recht gut gefallen. Hab mir dann später auch noch die Turok-Hefte u.a. vom großen G. besorgt.
Mit dem Zeichenstil von Cardona hatte ich mich am Anfang auch eher schwer getan, hatte mich aber später dran gewöhnt und fand gerade die Sigma-Gigantik-Stories recht unterhaltsam.

Mr.Hyde
03.03.2010, 16:58
Es fällt schon sehr negativ auf, das hier recht einseitig zu Lasten Wiechmanns spekuliert wird, und uralte Halbwahrheiten aus reiner Fansicht zu feststehenden Behauptungen werden.

Ich beteilige mich mal ebenso spekulativ daran, und krame auch ein paar alte Erinnerungsfetzen zum Thema zusammen:

Danach begann die Aera Kauka (und das war sie eher als eine Aera Wiechmann) bei Zack mit der Überlegung des Verlags (und nicht der Redaktion, die hier immer weit überschätzt wird) vom reinen Lizenznehmer zum Produzenten auf gesamteuropäischer Ebene zu werden. Hierfür bot sich Rolf Kauka als Partner auf Grund seiner Erfahrung, und wohl auch privat-freundschaftlicher Beziehungen zu Axel Springer, geradezu an. Das Kauka dann sein Projekt Comic-Akademie und damit Wiechmann ins Boot holte war nur konsequent. Das Wiechmann nicht von heute auf Morgen eine international konkurrenzfähige Produktion aufziehen konnte, sondern zunächst auf übergebliebenes Primomaterial zurückgriff ist verständlich.

Soweit ich mich erinnere, wurde zu dem Zweck übrigens sogar eine neue Verlagsgesellschaft gegründet, bei der Kauka und nicht Springer Mehrheitsgesellschafter war. Soviel vielleicht zu den angedachten "Machtverhältnissen". Das ganze scheiterte dann aber recht schnell an unklaren Rechtsverhältnissen, nicht zuletzt aus Kaukas Konkurrenzverbot resultierend.

Wenn man also die Wiechmannphase bei Zack vergleicht, darf man es nicht mit den Heften davor tun, sondern mit denen in der Endphase der europäischen Internationalisierung und den europäischen Schwesterheften. Und da war bei weitem nicht alles Gold was im Kupfertiefdruck glänzte. Neben Highlights wie Jermiah gab es massig Dutzendware und selbst Klassiker wie Dan Cooper und manche Charlierserie degenerierten geradezu.

Ich hätte es spannend gefunden, was Wiechmann mit ausreichend Zeit und dem Geld und Vertriebsstrukturen von Springer im Rücken aus Zack gemacht hätte. Ich wüßte auch niemanden, dem ich sonst in der damaligen Zeit in Deutschland zugetraut hätte ein international konkurrenzfähiges Magazin auf die Beine zu stellen. Und letztlich sei dazu nicht vergessen, das genau bei dem Versuch die hier immer gelobte "alte Zackmannschaft" klar gescheitert ist.

ZAQ
03.03.2010, 18:32
(...) Danach begann die Aera Kauka (und das war sie eher als eine Aera Wiechmann) bei Zack mit der Überlegung des Verlags (und nicht der Redaktion, die hier immer weit überschätzt wird) vom reinen Lizenznehmer zum Produzenten auf gesamteuropäischer Ebene zu werden. (...)

Da es hier um die redaktionelle Arbeit und nicht um die dahinter stehenden Konzern-Absichten ging ist Wiechmann-Ära schon ganz passend gewesen. Und was immer Kauka und Springer ausklamüsert haben mögen, scheint mir dabei nicht ein 'gesamteuropäischer Produzenten-Gedanke' im Mittelpunkt gestanden zu haben, sondern schlicht ein 'Freundschaftsdeal' zugunsten von Onkel Rolf, der damit sein 'Konkurrenzverbot' bequem umgehen konnte. Wobei das ein 'Hinter-den-Kulissen-Deal' war, den die Beteiligten sicher nicht noch aufklären werden, die Aussenstehenden nicht aufklären können. Daher spekulativ - wobei mir auch nicht wirklich klar ist, was Kauka überhaupt noch getan hat. Mitte der 70er, so mein Eindruck, war er längst soweit, dass er hat 'tun lassen'...


Es fällt schon sehr negativ auf, das hier recht einseitig zu Lasten Wiechmanns spekuliert wird,
(...) die hier immer gelobte "alte Zackmannschaft" (...)

Ich würde es sehr begrüssen, wenn hier mal n bisschen sachlich geblieben würde. Es geht um die Darlegung von 35 Jahre zurückliegenden Vorgängen. Nicht darum, Wiechmann zu verdammen oder die 'alte ZACK-Mannschaft' hochzujubeln.

Deren Neubeginn nach Wiechmann war sicherlich ein qualitativer Fortschritt, andererseits haben sie ja auch bereits ab 1974 begonnen, ihr erfolgreiches Start-Konzept zu demontieren. Unter diese Demontage hat die Wiechmann-Phase ja nur den desaströsen Schlusspunkt gesetzt. Und: Wenn ich's recht erinner, war auch in der Wiechmann-Phase die alte Redaktion weiterhin aktiv. Es gab seinerzeit quasi zwei Redaktionen: Die Kauka-Mannschaft in München, die Kläsener/Spina-Truppe in Hamburg. Inklusive unklarer Kompetenz- und Aufgabenverteilung und schwieriger Koordination und Kommunikation zwischen beiden.

Und nein: Die ZACK-Situation in der ersten Hälfte 1976 mit der von 1979 bis zum Ende zu vergleichen halte ich nicht für zielführend. Intension, Vorraussetzungen, Inhalte, Hintergründe und Konzepte waren zu komplett unterschiedlich.

horst
03.03.2010, 18:55
Wohlgemerkt, das sind lediglich meine persönlichen Mutmaßungen nach allen mir aus den diversen Quellen vorliegenden Informationen.



Du stellst Mutmaßungen an (das ist durchaus erlaubt! ;) ), "aber" nennst meine
Sicht einseitig. ... Nun, ich selbst bin ein "Augenzeuge" der Zeit und habe die
"Infos" aus den Medien möglichst neutral damit ageglichen. Wenn ich die Worte
so nehme, wie sie stehen, dann war Wiechmanns Tätigkeit ein totaler Misserfolg.
Egal, ob die Persönlichkeit oder andere Animositäten eine Rolel spielen.

Wiechmann selbst sagte, dass er seien Ideen gar nicht weit genug umsetzen
konnte. Ich selbst habe Angst vor der Vorstellung, was er da alles noch im
Hemdsärmel zu liegen hatte.

Es tut mir leid, aber mir hat bisher keine seiner Ideen "in Zack" gefallen!

Ich selbst habe in ganz jungen Jahren "logischerweise" die Mickey Maus und
Fix und Foxi gelesen, aber brauchte nur die Zeitspanne eines Wimpernschlages
(nachdem ich das erste Zack am Kiosk gesehen hatte), um die alten Brücken
abzureissen.

Vielleicht war ich ja "bis 1972" Fan von Wiechmanns Ideen! So genau weiß ich
das dann nicht mehr!


Ich halte in dieser Sache @zaktuells Argumentation für eindeutig zwingender :rolleyes:

Das Kunden nicht zurückkommen ist nicht eine Vermutung
meinerseits, sondern ein "Branchengesez" am Kiosk. S. u.!



Am Kiosk verdient heute eigentlich nur noch Ehapa und Mosaik Geld, dagegen spricht Splitter vor allen Dingen "Rolex-Besitzer" an

... hat mit Splitter nix zu tun ...

... ich arbeite seit 1979 hauptberuflich in der Branche, die
Magazine für das Kiosk herstellt und habe/hatte (vor allem
damals) für die meisten von ihnen die faktsichen Verkaufszahlen
per IVW wöchentlich auf dem Tisch. Leider ausgerechnet die für
Zack nicht.


jetzt übertreibst Du aber wirklich masslos. Den deutschen Comicmarkt kann man nicht mit dem frankobelgischen vergleichen. Dort ein Riese, hier ein Zwerg. Wir Deutschen sind entweder Schriftbild-fixiert oder TV-verseucht :D

Schau' auf den Ursprung.

Wie kommt man nur darauf Wiechmann als Autor mit
denen der großen der Welt zu vergleichen. Das schreit
förmlich nach einer "länderübergreifenden Sichtweise"! :)

Bernd Glasstetter
03.03.2010, 19:12
Ich habe übrigens mal bei Gerhard Förster wegen der damaligen Sprechblase-Ausgaben nachgefragt, dachte auch, dass - wenn sie nicht mehr verfügbar sind - eventuell eine Onlineveröffentlichung möglich wäre. Aber sie sind noch verfügbar.

Ausnahmsweise stelle ich mal einen Fremdbeitrag ein. Hier das, was mir Gerhard geschrieben hat:
Hallo Leute,

Bernd Glasstetter fragte mich, was ich von einer Online-Veröffentlichung der
SPRECHBLASE-Artikelserie von Peter Wiechmann über den Kauka Verlag halten
würde und er meinte, dass die Hefte in der Zwischenzeit doch gar nicht mehr
zu bekommen wären.

Oh Schreck! Nein, nein, das stimmt nicht... Soweit ich weiß, sind bei uns
sogar alle Ausgaben mit der Wiechmann-Serie noch zu beziehen!!!

Die Wiechmann-Serie lief in folgenden Heften: SPRECHBLASE 176*180 (in 181
Serie ausgefallen wegen MICKY MAUS-Spezialausgabe), 182 (Achtung: irrtümlich
mit 184 numeriert; erkennbar am Wiechmann-Coverfoto), 183*192 (in 193 Serie
ausgefallen wegen SIGURD-Spezialausgabe), 194*198 (198 ist ein Nachtrag zur
Serie von Ulrich Stampa), 203 (Artikel von Peter Wiechmann zu KNAX) und 210
(Nachtrag zur Serie von Peter Wiechmann).

Auch wenn es in Wiechmanns Artikelreihe manchmal chaotisch zugeht und man
vielleicht nicht über jede Lagerfeuerparty hätte berichten müssen, diese
Serie ist einzigartig. Ich bin überzeugt, dass noch niemals das Innenleben
eines großen Comicverlag so gründlich und detailliert vor den Lesern
ausgebreitet wurde.

Parallel zur Wiechmann-Serie erschien in der SPRECHBLASE übrigens z.T. eine
weitere umfangreiche, toll illustrierte Artikelreihe: "Die italienischen und
französischen Wurzeln", in der gründlich recherchiert wurde, wie u.a. der
importierte "Schund" der 50er- und 60er Jahre (z.B. AKIM, BLONDER PANTHER
und RALF, aber auch Reihen wie IVANHOE und BRIK oder auch LASSO WESTERN)
zustande kam.

Da sie von mir selbst geschrieben wird, fällt es mir schwer, für die Serie
zu werben, dennoch lege ich sie Euch nahe. Wie mir immer wieder bestätigt
wurde, ist sie auch für Leser interessant, die mit dem alten Zeug nichts
anfangen können, da es zu einem guten Teil um Hintergründe geht!

"Die italienischen und französischen Wurzeln" sind in folgenden Ausgaben:
SPRECHBLASE 191*192, 194*199 (in Nr. 200 Serie ausgefallen wegen
SB-Jubiläum; enthält 2 große Interviews mit N. Hethke), 201*210 (letzte
Hethke-Ausgabe), 211*214 (Verlag Abenteuer pur); weitere Folgen sind
geplant, sobald es die Zeit wieder erlaubt;

Dann hoffe ich, dass ich Euch einerseits die Hefte schmackhaft gemacht habe
und Ihr andererseits verstehen könnt, dass wir über eine Online-Version der
Wiechmann-Serie keine Freude hätten, solange die Ausgaben noch bei uns zu
beziehen sind. Bitte versetzt Euch in unsere Lage.

Die SPRECHBLASE bieten wir um á EUR 5,- an (plus Versandspesen).

Indem Ihr die Hefte bei uns bestellt, unterstützt Ihr uns! Dass das Magazin
in der nunmehrigen Qualität erscheinen kann und soviel bietet, wie es nun
mal der Fall ist, ist schließlich nur durch viel Idealismus möglich. Des
weiteren helft Ihr uns mit einem Kauf, dass wir Lagerplatz frei machen, den
wir dringend für die nächsten SB-Ausgaben benötigten. Und drittens finde
ich, sollte man diese wichtige Phase dieses Fachmagazins mit ihren z.T. sehr
umfangreichen Artikeln meiner Meinung nach im Original besitzen.

Bestellungen richtet bitte an:

STOJETZ Ges.m.b.H.
z.H. Hans Stojetz
Favoritenstr. 34
1040 Wien

Tel.: 0043 /1/ 503 58 54

E-Mail: info@stojetz-alarm.at

Und nun mach ich wieder Schluss, denn ich muss weitermachen mit der nächsten
SPRECHBLASE, der Nr. 217. Das Heft wird ein großes Helmut Nickel-Special mit
vielen Neuigkeiten enthalten und viele andere interessante Beiträge (u.a.
über Robert Crumb).

Salute

Gerhard Förster

fulbecomics
03.03.2010, 19:17
Es bringt ja nix immer wieder auf den gleichen Fakten herumzuturnen. Das Splitter-Produktionen (auf den neuen "Schultheiss" bin ich ja mal gespannt wie'n Flitzebogen:D) nicht mit den Wiechmann-Produktionen vergleichbar sind, ist so klar wie Klosbrühe. Verstehe aber einfach nicht wie ein Vertreter eines Konkurrenzverlages sich hier so äussern tut, will mir einfach nicht in die Birne :o

horst
03.03.2010, 19:36
Die lag beim kriselnden Magazin Ende 1975 demnach bei 70.000 Heften und fiel in der Wiechmann-Phase weiter ab auf 60.000. Das ist zwar kein geringer Rückgang, aber auch kein völliger "Einbruch".


Ich schreibe das jetzt nur aus meiner Erinnerung, aber ich habe
andere Zahlen - bzw. eine andere Formulierung - im Kopf.

Die guten Verkaufszahlen waren bei 200.000+, diese sind dann
kontinuierlich abgebröckelt. Und dem "ständigen Rückgang"
vor Wiechman folgte dann der "Absturz" auf ca. 60./70.000
Exemplare "mit Wiechmann".

Ich interpretiere das so: 220.000 ist das Allzeithoch! 150.00 vielleicht
noch so das Mittel und laut Spina waren die Zahlen "etwas gesunken".
Nehmen wir mal 120.000 an - das wär ja fast schon eine Halbierung
und eigentlich einer anderen Forumlierung wert. Dann aber wurde nach
neuem Material gesucht und es gab nur Kauka als einzigen "Produzenten"
von Comics der liefern konnte (oder auch wollte - wer weiß). Dieser wiederum
"installierte" Wiechmann, als Einstiegsbedingung. Die Planung war
mit dem neuen zusätzlichen Material einer Errosion "vorzubeugen",
weil das frankobegische Material immer spärlicher wurde (ein Giraud z. B.
arbeitete nun kräftig an seinem Möbius-Imperium).

Der Wiechmann-Einstieg war also "nicht vorrangig" aktuell schlechter
Verkaufszahlen geschuldet, sondern sollten diese zukünftg verhindern
(die vielen Seiten der Stars würden langfristig in jedem Fall ausgehen).
"Mit Wiechmanns Einstieg" gab es dann richtig schlechte Zahlen - eben die
genannten 60.000 (oder 70.000?) Verkäufe.

Wenn ich mch falsch erinnere, bin ich bereit mich zu korrigieren, aber ich
habe das damals "natürlich" sehr aufmerksam gelesen.


Vor Wiechmann 70. und mit ihm 60. sind imho falsch!

horst
03.03.2010, 19:44
... Zwar werden Farben besser dargestellt, ...



Leider ist auch das ein Märchen. Wahrscheinlich wurde dies in
den Köpfen der Comicleser so eingebrannt, weil der Tiefdruck
mit sehr hohen Auflagen keinerlei Problem hatte, während
damalige Offsetplatten zwar grundsätzlich auch schon besser
druckten, aber die Qualität kaum für 50.000 Drucke reichte und
somit "eventuell" oft gedruckte Seiten von verschliessenen Platten
auf den Markt kamen.

Ansonsten bleibt festzuhalten: Die Zack Tiefdruck-Aera hat matschige
stichige Farben. So leit es mit tut ... auch ich "liebe " meine alten
Zacks, aber man muss auch die Warheit sagen dürfen!

horst
03.03.2010, 19:49
Offenbar, das hat zumindest auch Horst in diesem Thread eingeräumt, ging es danach wohl weiter, wenn auch langsamer bergab. .

Siehe meine Posting etwas höher.

Ich räume eben nicht ein, dass es "langsamer" bergab
ging, sondern erinenre mich an Formulierungen im
Interview, dass es "jetzt" erst richtig bergab ging!

Oder hat jemand andere Quellen, auf die er sich beruft?

HerrHase
03.03.2010, 20:21
Bei einem Heft für '(vor)pubertierende Jungs' ist die Zielgruppe ja ohnehin altersmässig relativ eng gesteckt. Wer 1972 bereits 12, 14, 16 war, wird kaum bis 1980 dem Magazin treu geblieben sein (weil mit 20, 22, 24 hat normalerweise die berüchtigte Comic-Abstinenz-Phase eingesetzt). Andrerseits kamen natürlich ständig neue Jungs ins 'ZACKfähige' Alter.


Ich glaube, normalerweise hören Jungs eher spätestens mit 14 auf, Comics zu lesen (im besten Fall nur vorübergehend). Dass jemand mit 16 anfing, ZACK zu lesen, halte ich für eine gewagte Vermutung. Noch gewagter ist, dass "die berüchtigte Comic-Abstinenz-Phase" in der Regel erst mit 20-24 einsetzen soll. Das scheint mir eher ein Alter zu sein, wo viele, die als Kinder Comicfans waren, wieder zum Medium zurück finden.

Ich hab jedenfalls mit 14 aufgehört, Comics zu lesen (hauptsächlich "Micky Maus" und "Fix und Foxi"; fürs Koralle-ZACK bin ich zu jung), und war damit meinem Eindruck nach eher der Letzte in meiner Klasse ;). (Zum Glück dauerte die Abstinenz-Phase bei mir aber auch nur rund zwei Jahre, bevor ich dann anfing, Alben im Comicladen zu kaufen.)

horst
03.03.2010, 20:39
Es bringt ja nix immer wieder auf den gleichen Fakten herumzuturnen. Das Splitter-Produktionen (auf den neuen "Schultheiss" bin ich ja mal gespannt wie'n Flitzebogen:D) nicht mit den Wiechmann-Produktionen vergleichbar sind, ist so klar wie Klosbrühe. Verstehe aber einfach nicht wie ein Vertreter eines Konkurrenzverlages sich hier so äussern tut, will mir einfach nicht in die Birne :o

Warum machst Du eine persönliche Sache daraus?

Es geht nicht um das "neue" Zack und ich selbst
bin in diesem Forum hier "als Zack-Leser" seit
dem Jahre 2000 aktiv dabei!

ZAQ
03.03.2010, 20:49
(...)
Das Kunden nicht zurückkommen ist nicht eine Vermutung
meinerseits, sondern ein "Branchengesez" am Kiosk. S. u.! (...)
Habe 'u.' dazu nichts gefunden. Mir ist klar, dass Vertrauen schwer erworben und leicht verspielt ist. Aber dieses 'Gesetz' hätte ich denn doch gern mal genauer begründet. Weil: In dieser Absolution und Endgültigkeit kann es nicht stimmen (wie mein eigenes Beispiel zeigt).

Darüber hinaus spielt es im ZACK-Zusammenhang eine untergeordnete Rolle, weil sich die Zielgruppe da so relativ schnell erneuert, dass es nicht so sehr ins Gewicht fällt, wenn alte Kunden nicht zurückkommen, weil relativ schnell neue Kunden nachwachsen.

Zyklotrop
03.03.2010, 20:50
Ich habe übrigens mal bei Gerhard Förster wegen der damaligen Sprechblase-Ausgaben nachgefragt, dachte auch, dass - wenn sie nicht mehr verfügbar sind - eventuell eine Onlineveröffentlichung möglich wäre. Aber sie sind noch verfügbar.

Das sollte eigentlich kein großes Problem sein, die Kauka-Chroniken waren online auf der Homepage des Hethke-Verlags verfügbar, solange der existierte. Einfach bei Peter Wiechmann nachfragen, ich glaube nicht, daß er etwas einzuwenden hat - er macht ja meistens seine Interviews und Artikel kostenlos online verfügbar, auch das ZACK-Interview.

ZAQ
03.03.2010, 21:04
Ich glaube, normalerweise hören Jungs eher spätestens mit 14 auf, Comics zu lesen (im besten Fall nur vorübergehend). Dass jemand mit 16 anfing, ZACK zu lesen, halte ich für eine gewagte Vermutung. Noch gewagter ist, dass "die berüchtigte Comic-Abstinenz-Phase" in der Regel erst mit 20-24 einsetzen soll. Das scheint mir eher ein Alter zu sein, wo viele, die als Kinder Comicfans waren, wieder zum Medium zurück finden. (...)
Ich habe nicht gesagt, dass die Abstinenz-Phase mit 20-24 einsetzt sondern bis dahin längst eingesetzt hat. Was den Einstieg mit 16 betrifft: Menschen entwickeln sich individuell unterschiedlich, die einen früher, die anderen später. Sicher ist 16 ein relativ hohes 'Einstiegsalter' für das Koralle-ZACK. Aber ich sprach ja bewusst von den 'Rändern'. Ich wollte damit im Grunde nur verdeutlichen, dass bei der Zielgruppe ein relativ schneller 'Generationswechsel' erfolgt ist. Selbst wenn ein 'Frühentwickler' mit 6 oder 7 1972 mit ZACK anfing, wird er vermutlich nicht durchgehend bis 1980 (also bis 14, 15) dabei geblieben sein.

Bei mir selbst war es ja auch eher so, dass ich mit 8 dazu kam, und mit 13, 14 im Grunde schon meinen 'Wiedereinstig nach der Abstinenz-Phase' hatte. Kurz: Die 'klassische Verweildauer' oder 'jugendliche Comic-Generations-Dauer' mag 2, 3, maximal 4 Jahre dauern. Das Koralle ZACK erschien über acht Jahre. Insofern gab es da (natürlich mit fliessenden Grenzen) sicherlich mehrere ZACK-Generationen, von denen nur ein kleiner Teil überhaupt von der 'Wiechmann-Phase' betroffen war.

Ich hoffe, das ist jetzt so klarer geworden!?

ZAQ
03.03.2010, 21:12
Das sollte eigentlich kein großes Problem sein, die Kauka-Chroniken waren online auf der Homepage des Hethke-Verlags verfügbar, solange der existierte. Einfach bei Peter Wiechmann nachfragen, ich glaube nicht, daß er etwas einzuwenden hat - er macht ja meistens seine Interviews und Artikel kostenlos online verfügbar, auch das ZACK-Interview.
Ja, tut er. Ob er dabei auch über die jeweiligen Veröffentlichungsrechte verfügt, weiss ich nicht, wage ich aber zu bezweifeln. Dass er sich damit keinen Ärger einhandelt, liegt vermutlich nur daran, dass die jeweiligen Print-Publischer es entweder nicht wissen oder es für zu unbedeutend erachten, um sich deshalb mit ihm rumzuärgern. Oder dass die über die rechtliche Lage selbst im Unklaren sind oder er tatsächlich das Recht dazu hat. Ich persönlich glaube allerdings nicht, dass er sich und den Print-Publischern damit einen Gefallen tut. Aber auch das ist wieder mal nur meine höchsteigenpersönliche Privatmeinung und geht mich im Grunde auch nichts an. Man wird ja sehen, wohin das führt.

Zyklotrop
03.03.2010, 21:16
@zaktuell
Ursprünglich war ich auch dagegen, inzwischen denke ich anders darüber. Ich finde es mittlerweile sehr sympathisch. Wieviele unbedeutende Schreiberlinge werden hysterisch, wenn man ihre ach so wertvollen Texte im Internet zitiert und denken, die sollten mit Gold aufgewogen werden. Er dagegen besteht nicht auf "Kauf", er stellt sie allen Interessierten zur Verfügung. Und ja, natürlich hat er das alleinige Copyright für von ihm verfasste Texte.

ZAQ
03.03.2010, 21:39
Selbst wenn das so wäre: Zwischen dem Veröffentlichen seiner Texte und dem Veröffentlichen von fertig layouteten Magazinseiten als Graphik-Datei(!*) liegt noch ne Menge Grauzone... - Aber wie gesagt: Geht mich nix an...

*ganz so grosszügig ist er denn dann doch nicht mit der 'Zurverfügungstellung'...

ELDORADO
03.03.2010, 21:42
@horst:
In "Das war Zack" sind die Angaben etwas widersprüchlich.
Im Hauptartikel über die einzelnen Zack-Phasen (also verfasst von Markus Tschnernegg) steht es so wie von mir geschrieben:
Ende 1975 eine Auflage von 70.000, unter Wiechmann runter auf 60.000.

Im Gigi Spina - Interview heißt es dann aber :
Ist die Auflage (unter Wiechmann) noch weiter gesunken?
- "Sie ging ganz runter"
Wie hoch war ungefähr die verkaufte Auflage?
- "Ich kann das nicht so genau sagen, aber an die 60.000-70.000 vielleicht"

Das spricht also eher für Horsts Interpretation ud hier heißt es dann auch "verkaufte Auflage",
während im Hauptartikel nur von "Auflage" die Rede ist.

Es ist wohl nicht wirklich aufzuschlüsseln...

Bad Company
03.03.2010, 22:17
Wer 1972 bereits 12, 14, 16 war, wird kaum bis 1980 dem Magazin treu geblieben sein (weil mit 20, 22, 24 hat normalerweise die berüchtigte Comic-Abstinenz-Phase eingesetzt).
Naja, der eine oder andere schon. Ich war 17 (und bin u.a.mit Kauka/Wiechmann bei FF, TIPTOP,FFSuperTT ff., Kauka-Comic usw.aufgewachsen) als ZACK startete und habe alle Höhen und Tiefen erlebt.
Eine Comicpause gab es nie dank Verständnis in der Familie.Bleibt hoffentlich noch ne Zeit.;)

horst
03.03.2010, 22:48
... weil relativ schnell neue Kunden nachwachsen.

Wie jetzt? ... Es sind doch eben keine Kunden nachgewachsen!

Zyklotrop
03.03.2010, 22:51
Müssen "nachgewachsen" sein, sonst hätte man keine vier Jahre weitergemacht.

Aber ich sehe, die diversen Quellen ergeben kein eindeutiges bzw. sehr widersprüchliches Bild. Das schreit geradezu nach neuen Recherchen. Entgegen meiner Annahme scheint die "ZACK-Vergangenheitsbewältigung" doch auf sehr großes Interesse zu stoßen.
Ein ZACK-Dossier "Das war ZACK reloaded" liegt nahe.

Bernd Glasstetter
03.03.2010, 23:17
Wäre das nicht etwas, was man eher auf "neutralem" Boden veröffentlichen sollte? Nicht dass ich mich jetzt als Autor ins Gespräch bringen will,dafür fehlen mir auch die grundlegenden Kenntnisse. Aber Splashcomics kann ich gerne als diesen Boden anbieten.

ZAQ
04.03.2010, 06:18
Ach, das hatten wir doch schon des öfteren: Zuviel Arbeit für zuwenig Aussicht auf entsprechenden Ertrag...

@horst: Willst Du das mit dem 'nachwachsen' nicht verstehen oder tuste grad nur n bisschen begriffsstutzig? Unter Wiechmann war die Auflage am geringsten, danach gings wieder bergauf. Wenn Kunden -wie Du behauptest- nicht zurückkommen, MÜSSEN doch neue 'nachgewachsen' sein, wie sonst sollte die höhere Auflage zu erklären sein!?

Mick Baxter
04.03.2010, 07:05
Leider ist auch das ein Märchen. Wahrscheinlich wurde dies in den Köpfen der Comicleser so eingebrannt, weil der Tiefdruck
mit sehr hohen Auflagen keinerlei Problem hatte, während
damalige Offsetplatten zwar grundsätzlich auch schon besser
druckten, aber die Qualität kaum für 50.000 Drucke reichte und
somit "eventuell" oft gedruckte Seiten von verschliessenen Platten
auf den Markt kamen.
Nö, das ist meine Meinung, weil ich weiß, wie Tiefdruck funktioniert. Und daß bei ZACK die Farben besser waren als die Darstellung der Lineart, ist doch wohl unbestritten.


Darüber hinaus spielt es im ZACK-Zusammenhang eine untergeordnete Rolle, weil sich die Zielgruppe da so relativ schnell erneuert, dass es nicht so sehr ins Gewicht fällt, wenn alte Kunden nicht zurückkommen, weil relativ schnell neue Kunden nachwachsen.
Die müssen aber erst geworben werden. Einfach durch die Präsenz des Magazins am Kiosk werden die nicht zu Lesern. Und die Leser, die abgeprungen sind, können zudem als Peergroup einen negativen Einfluß ausüben.


IKurz: Die 'klassische Verweildauer' oder 'jugendliche Comic-Generations-Dauer' mag 2, 3, maximal 4 Jahre dauern.
Wenn hier schon aus dem eigenen Leseverhalten eherne Gesetze gestrickt werden: Ich habe nie mit Comic lesen aufgehört (hatte allenfalls eine Phase von 19 bis 26, in der ich keine Comicalben ZEICHNETE). Und ZACK-Leser wurde ich mit 18.



Das spricht also eher für Horsts Interpretation, und hier heißt es dann auch "verkaufte Auflage", während im Hauptartikel nur von "Auflage" die Rede ist.
70.000 Auflage hieße etwa 25–35.000 verkaufte Exemplare. Damit hätte ZACK nie überleben können. Im übrigen kann natürlich der Verkauf schneller abstürzen als die Auflage (die man ja auch wegen der Anzeigen möglichst hoch halten möchte).

Bernd Glasstetter
04.03.2010, 08:38
Ach, das hatten wir doch schon des öfteren: Zuviel Arbeit für zuwenig Aussicht auf entsprechenden Ertrag...Na dann sei mal froh, dass ich schon seit 15 Jahren nicht unbedingt auf den Ertrag aus bin, denn sonst gäbs Splashcomics nicht. Und auch nicht die neue Veröffentlichungsübersicht im Zack. Oder die Website zum Gratis Comic Tag...


@horst: Willst Du das mit dem 'nachwachsen' nicht verstehen oder tuste grad nur n bisschen begriffsstutzig?Muss denn wieder so ein persönlicher Angriff sein? Kann man auch anders formulieren...

hipgnosis
04.03.2010, 09:40
@horst: Willst Du das mit dem 'nachwachsen' nicht verstehen oder tuste grad nur n bisschen begriffsstutzig?




Muss denn wieder so ein persönlicher Angriff sein? Kann man auch anders formulieren...


Zumal es ja für die Mutmassung zaktuells auch eine sehr einfache Erklärung geben könnte.
Es könnten einfach wieder Alt-Leser zum Magazin zurückgefunden haben, die eben in der Kauka/Wiechmann Ära abgesprungen waren.

Das ist für mich persönlich eine sehr naheliegende Schlussfolgerung! ;)
Und richtig "viel mehr" wurden es ja auch nicht mehr, wenn ich das alles richtig interpretiere, oder!?


Viel interessanter als solche Mutmassungen, sind doch die "neuen" Zahlen die hier im Raume schweben.

Gingen wir ursprünglich von Auflagenzahlen aus, nachdem VRhunter aus seiner Lektüre berichtete, darf dies doch nun deutlich angezweifelt werden, zumal die Aussage Spinas hier recht deutlich zu sein scheint.

Es würde auch eher zu meiner Vermutung passen - denn eine solch kleine Auflage hätte ich ZACK nicht zugetraut - ohne es zu Wissen hatte ich schon an eine sechsstellige Auflage geglaubt.

hipgnosis
04.03.2010, 09:51
Es bringt ja nix immer wieder auf den gleichen Fakten herumzuturnen. Das Splitter-Produktionen (auf den neuen "Schultheiss" bin ich ja mal gespannt wie'n Flitzebogen:D) nicht mit den Wiechmann-Produktionen vergleichbar sind, ist so klar wie Klosbrühe. Verstehe aber einfach nicht wie ein Vertreter eines Konkurrenzverlages sich hier so äussern tut, will mir einfach nicht in die Birne :o


Lieber fulbecomics - ich weiss aus eigener Erfahrung, daß man es oftmals nicht schätzt wenn man als "Verlagsangehöriger" in dem Forum eines anderen Verlages postet. ;)

Aber ich bitte dich - lass doch bitte diese völlig unnötigen Anschuldigungen Horst gegenüber.
Hier geht es um Vorgänge die über 30 Jahre zurückliegen, dazu von einem Herausgeber (Koralle), der so heute gar nicht mehr existiert.

Du kannst doch nicht ernsthaft gerade den Leuten eine Teilnahme hier verwehren, die entweder als Zeitzeugen oder eben wegen ihrer exzellenten Branchenkenntnisse, viel zur Aufklärung solcher Dinge beitragen können.

Man sollte langsam mal von dem "idiotischen" Gedanken wegkommen, daß ein Verlag XY in einem Thread eines Verlages UVW nichts schreiben dürfe - was soll dieses Bevormunden?

Das Comicforum und alle Unterforen sind öffentliche Foren - hier darf jeder in jedem Thread teilnehmen - und es muss auch nicht völlig "kritikfrei" vorgetragen werden.

Soll man alle Leute vom Fach wirklich zu "mundtoten" Ja-sagern verdammen?

Mitnichten - gerade diese Leute sind es, die viel zum Comic-Fach-Wissen der "Normal-User" beitragen.

fulbecomics
04.03.2010, 11:26
Sorry @hipgnosis, aber @horst hat eindeutig versucht am Image von Wiechmann mit zweifelhaften Methoden zu kratzen, das kannst Du selbst nachlesen. Wiechmann ist jedenfalls nicht der Totengräber von Koralle-Zack.

Schninkel
04.03.2010, 12:04
Wiechmann ist jedenfalls nicht der Totengräber von Koralle-Zack.

... und genau darüber gibt es hier geteilte Auffassungen. Ich denke nicht, dass die Beteiligten hier zu einer abschließenden gemeinsamen Bewertung kommen werden. Von daher halte ich den Vorschlag von Bernd Glasstetter für richtig:


Wäre das nicht etwas, was man eher auf "neutralem" Boden veröffentlichen sollte? Nicht dass ich mich jetzt als Autor ins Gespräch bringen will,dafür fehlen mir auch die grundlegenden Kenntnisse. Aber Splashcomics kann ich gerne als diesen Boden anbieten.

efwe
04.03.2010, 12:51
wenn ich mal aus meinem bescheidenen wissen des comicgeschäftes schöpfen darf:

-man ist in den 70er und 80er jahren davon ausgegangen, dass alle 7 jahre eine neue generation an lesern nachgewachsen ist

-aufgrund der damaligen kosten wurden magazine teilweise bereits bei 60.000 verkaufte auflage eingestellt (ehapa stellte die reihen "die großen..." bei ca. 20.000 verkauften alben ein, weil es sich nicht mehr rechnete). allerdings gab es aufgrund unterschiedlicher vertriebsstrukturen (phasenvertrieb kontra flächendeckendem vertrieb) auch ausnahmen (s. bastei)

-bei aller liebe zu "zack" darf man nicht vergessen, dass es schon auch noch "konkurrenzprodukte" gab, die qualitativ möglichweise nicht an "zack" heranreichten, aber trotzdem kaufkraft abschöpften

-"zack" musste zwangsläufig abstürzen, da sich sein kult-potenzial vor allem aus dem veröffentlichen von klassikern speist. nach einigen jahren waren die kataloge der französischen lizenzgeber in deutschland veröffentlicht. es gab kaum noch freies material, da ja auch andere verlage franco-belgische serien veröfentlicht hatten (etliche funnies bei kauka, "buck danny", "jerry spring", "der rote korsar" bei bastei). folglich musste schnell eigenes material kreiert werden, was qualitativ schlechter war, oder neue lizenzgeber gesucht werden (z.b. aus italien).

-neue interessante lizenzen waren später dann nicht mehr aus frankreich erhältlich, weil man zum einen autoren und zeichner wie charlier, hermann oder giraud uvm. von den französischen verlagen abgeworben hatte und zum anderen mit eigenen magazinen auf den franco-belgischen markt drängte, was nicht gerade zu freudenstürmen in frankreich führte. kein wunder, dass verlage wie dargaud, lombard, dupuis u.a. plötzlich den lizenzhahn zudrehten.

efwe

ZAQ
04.03.2010, 12:52
(...) Wenn hier schon aus dem eigenen Leseverhalten eherne Gesetze gestrickt werden: Ich habe nie mit Comic lesen aufgehört (...). Und ZACK-Leser wurde ich mit 18. (...)
Du willst mir damit aber jetzt nicht verklickern, dass Du Dich damit für repräsentativ hälst, sprich die Zielgruppe des Koralle-ZACKs bei plusminus 18 ansiedelst!?!


(...) Muss denn wieder so ein persönlicher Angriff sein? Kann man auch anders formulieren...War nicht als persönlicher Angriff gemeint und ich schätze, dass horst das auch nicht so aufgefasst hat. Oder, horst!? Wenn doch, dann sorry. Mir gings nur darum, zu eroieren, ob ich noch mal versuchen muss/soll, es ihm anders zu erklären, denn gegenseitiges Verstehen is ja die Grundvoraussetzung, wenn man über etwas redet...


Zumal es ja für die Mutmassung zaktuells auch eine sehr einfache Erklärung geben könnte.
Es könnten einfach wieder Alt-Leser zum Magazin zurückgefunden haben, die eben in der Kauka/Wiechmann Ära abgesprungen waren.

Das ist für mich persönlich eine sehr naheliegende Schlussfolgerung! (...)

Das eben ist zwischen mir und horst ja strittig: Ob die 'von Wiechmann Vertriebenen' für immer verloren sind und ggf. sogar mit dafür verantwortlich, dass auch keine neuen Leser dazu kommen...

efwe
04.03.2010, 12:59
peter wiechmann bzw. sein chef rolf kauka mögen sicher auch ein paar schaufeln sand ins grab von "zack" geschüttet haben aber die grube haben sich die spingerleute selbst gegraben, da sie nicht früh genug mit eigenkreationen begonnen haben, sondern erst das komplette verfügbare lizenzmaterial aufgebraucht haben.
und nicht zu unterschätzen sind alte seilschaften und der nette satz "das haben wir schon immer so gemacht..., was denkt der neue sich eigentlich."
aus eigener erfahrung weiß ich, dass ein eingespieltes team einem neuen chef und macher ganz schön den wind aus den segeln nehmen, um nicht "sabotage betreiben" sagen zu müssen. und natürlich sind am ende die anderen schuld.

efwe

ZAQ
04.03.2010, 13:07
Sorry @hipgnosis, aber @horst hat eindeutig versucht am Image von Wiechmann mit zweifelhaften Methoden zu kratzen, das kannst Du selbst nachlesen. Wiechmann ist jedenfalls nicht der Totengräber von Koralle-Zack.
Leute, bitte! Hört doch auf, hier ne unnötige Schärfe reinzubringen. Horst hat seine Sicht der damaligen Vorgänge geschildert wie jeder andere hier auch. Das hat nichts mit 'Image-Ankratzen' zu tun. Es gibt da unterschiedliche Sichtweisen zu, die muss man erstmal gegenseitig verstehen und kann dann darüber diskutieren, welche wohl eher zutrifft. Da muss man kein persönliches Ding draus machen.

ZAQ
04.03.2010, 13:20
Back to Topic:

(...) Und richtig "viel mehr" wurden es ja auch nicht mehr, wenn ich das alles richtig interpretiere, oder!? (...) Es würde auch eher zu meiner Vermutung passen - denn eine solch kleine Auflage hätte ich ZACK nicht zugetraut - ohne es zu Wissen hatte ich schon an eine sechsstellige Auflage geglaubt.

Ich geh schon davon aus, dass in der Nach-Wiechmann-Phase die Auflage wieder deutlich(!) in den sechsstelligen Bereich geklettert ist. In sofern: Ja, doch: Es wurde wieder "viel mehr". Ich denke, man kann sicher davon ausgehen, dass die 'Internationalisierung' gar nicht statt gefunden hätte, wenn die verkaufte Auflage auf dem 'Wiechmann-Niveau' auch danach geblieben wäre, bzw. nicht wirklich deutlich wieder angestigen wäre. Wenn in der zweiten Hälfte des Jahres 1976 nicht mindestens ein 'es geht aufwärts' zu konstatieren gewesen wäre, wär ZACK spätestens 1977 eingestellt worden. Das 'Abwerben von Zeichnern und Autoren' hätte dann gar nicht statt gefunden, das setzte ja erst so richtig 1978/79 ein...

Huckybear
04.03.2010, 13:47
...-"zack" musste zwangsläufig abstürzen, da sich sein kult-potenzial vor allem aus dem veröffentlichen von klassikern speist. nach einigen jahren waren die kataloge der französischen lizenzgeber in deutschland veröffentlicht. es gab kaum noch freies material, da ja auch andere verlage franco-belgische serien veröfentlicht hatten (etliche funnies bei kauka, "buck danny", "jerry spring", "der rote korsar" bei bastei). folglich musste schnell eigenes material kreiert werden, was qualitativ schlechter war, oder neue lizenzgeber gesucht werden (z.b. aus italien)....

Wobei man auf neu startende Serien wie der Van Hamme Serie Thorgal, Derib Serien wie Buddy Longway und Go West, Franz Serien wie der Fortführung von Jurgurtha, Schultheiss Trucker bsw. zusätzlich noch großzügig verzichtet wurde und auch Bob Morane mit nur 2 Magazinveröffentlichungen nur oberflächlich angekratzt wurde.
Später hätte ja auch noch XIII als Bruno Brazil Nachfolger und andere ohne weiteres dazukommen können.
Andy Morgan, Comanche, Luc Orient, Rick Master,Roland und Tunga liefen ja bsw. auch noch eine zeitlang in F/B weiter, ohne die Abwerbung und der dadurch entstanden Konkurrenzsituation hätte man da sicherlich auch noch genügend qualitatives Lizenzmaterial gehabt. Man hat ja die Franzosen und Belgier mit dem Lizensgeld jahrelang am Leben erhalten.
Vielleicht hätte man eher mit denen vorher vernünftig auf Augenhöhe koperativ oder über andere Konditionen oder einer Zusammenarbeit sprechen sollen, anstatt sich von den frustrierten Künstlern mit Dollerzeichen in den Augen zur plötzlichen Abwerbung überreden zu lassen.
Vielleicht wäre ja auch ohne René Goscinny's zu frühen Tod alles anders gekommen und Asterix wäre wirklich in ZACK (lt. Kläsener wäre es ja wohl so gekommen) statt in Yps veröffentlicht und hätte so eine große Sogwirkung gehabt.
Auch das anscheinend für die Masse notwendige aufkommende Gadget/Gimmick bei Magazinen wurde so nicht gesehen ...
Aber hätte, wenn und aber zählt nicht...;)

Amigo
04.03.2010, 13:58
peter wiechmann bzw. sein chef rolf kauka mögen sicher auch ein paar schaufeln sand ins grab von "zack" geschüttet haben aber die grube haben sich die spingerleute selbst gegraben, da sie nicht früh genug mit eigenkreationen begonnen haben, sondern erst das komplette verfügbare lizenzmaterial aufgebraucht haben.
und nicht zu unterschätzen sind alte seilschaften und der nette satz "das haben wir schon immer so gemacht..., was denkt der neue sich eigentlich."
aus eigener erfahrung weiß ich, dass ein eingespieltes team einem neuen chef und macher ganz schön den wind aus den segeln nehmen, um nicht "sabotage betreiben" sagen zu müssen. und natürlich sind am ende die anderen schuld.

efwe

Peter Wiechmann hat das mir gegenüber auch mal bestätigt: Die Zeit bei ZACK war für ihn sehr ungewöhnlich und nicht gerade einfach. Beim Springer Konzern regierte das Geld, Wiechmann musste er sich erstmal an Sekretärinnen, Chaufeure etc. gewöhnen - wenn ich mich recht erinnere gab's nicht mal eine Schreibmaschine, mit der er selbst Briefe und Comictexte tippen konnte. Für solche "niederen Tätigkeiten" gab's ja Angestellte. Das war er definitiv nicht gewohnt. Zudem gab es ein misstrauisches Redaktionsteam, das sich von der Chefetage sicherlich ungerecht behandelt und gegängelt fühlte. Kurz: Wiechmanns Arbeitsweise und Stil standen sicher im großen Gegensatz zu dem, wie ZACK vorher gemacht worden ist. Das ist aber nicht Wiechmanns Schuld. Wie efwe schon bemerkt hat: Der Fundus an richtig großen frankobelgischen Comicklassikern war ausgeschöpft und viele frankobelgische Verlage wollten mit dem neuen Konkurrenten aus Deutschland nicht mehr zusammenarbeiten. Was blieb schon viel anderes übrig, als sich ein neues Konzept zu überlegen und mit Eigenkreationen oder italienischem Lizenzmaterial zu arbeiten.

Und Wiechmanns Comics sind natürlich, wie alle Comics, Geschmackssache. Ich fand seine Arbeiten für YPS (insbesondere Thomas der Trommler und Hombre) große Klasse. Für mich als Teenager war das damals genau die richtige Abenteuerkost. Auch wenn der Story- und Dialogstil heute etwas antiquiert erscheinen mag: Für Fans klassischer Comics und jugendliche Leser bieten die Storys auch heute noch sicher sehr gute Unterhaltung und das Artwork bei Hombre oder Andrax ist einfach zeitlos gut. Gefällt mir auf jeden Fall besser (und wirkt frischer) als das Artwork bei 99% der aktuellen frankobelgischen Albentitel.

Reich werden wir (oder Wiechmann) übrigens nicht, mit der Publikation von Andrax, Thomas, Hombre oder Dietrich. Aber ich finde es persönlich wichtig, dass diese "Epoche" deutscher (und spanischer) Comickultur nicht in Vergessenheit gerät. Dafür sind die Comics einfach zu gut. Auch wenn viele das als Massenware abtun. Ich wünschte mir, realistische Abenteuercomics wären hierzulande noch "Massenware". Deshalb bin ich dem Mosaik-Studio und ihren Kinder-Comics dankbar, denn ansonsten gibt es zwar viele ambitionierte Einzelkämpfer, die künstlerische oder autobiografische Comics oder Cartoons schaffen, für viele Jugendliche oder an unterhaltsamen Comicserien interessierte Leser gibt es aber leider so gut wie keine Eigenproduktionen mehr. Unrühmliche Symptome der Misere sind ja z.B. die vergeblichen Versuche eine ordentlich produzierte "Perry Rhodan"-Serie auf den Markt zu bringen oder das sehr sporadische Erscheinen der tollen "Chronik der Unsterblichen". Wiechmann und andere haben damals regelmässig Comics produziert, die Hunderttaussende gelesen und gut unterhalten haben. Heute wird oft nur noch "hoch künstlerisch" für einen Nischenmarkt produziert.

horst
04.03.2010, 14:27
Es ist wohl nicht wirklich aufzuschlüsseln...

Das ist richtig, wir haben - so oder so - keine "Beweislage"!

Und richtig ist, ich berufe mich auf das Spina Interview
aus dieser Zeit. Wegen der Zeit des Interviews, wegen
der Person, wegen der Stellung und dem Überblick,
den sie inne hatte.

Leider können wir Markus nicht mehr Fragen, wie seine
Formulierung entstanden ist und ob sie eventuell "nur"
auf dem besagten Interview beruht.

So gesehen warte ich selbst seit 30 Jahren auf bessere
Quellen.

horst
04.03.2010, 14:31
Müssen "nachgewachsen" sein, sonst hätte man keine vier Jahre weitergemacht.

Aber ich sehe, die diversen Quellen ergeben kein eindeutiges bzw. sehr widersprüchliches Bild. Das schreit geradezu nach neuen Recherchen. Entgegen meiner Annahme scheint die "ZACK-Vergangenheitsbewältigung" doch auf sehr großes Interesse zu stoßen.
Ein ZACK-Dossier "Das war ZACK reloaded" liegt nahe.

Da stellt sich mir die Frage, wie es z. B. Spina heute geht.
Vor ein paar Jahren war er schon ziemlich krank.

horst
04.03.2010, 14:45
Ach, das hatten wir doch schon des öfteren: Zuviel Arbeit für zuwenig Aussicht auf entsprechenden Ertrag...

@horst: Willst Du das mit dem 'nachwachsen' nicht verstehen oder tuste grad nur n bisschen begriffsstutzig? Unter Wiechmann war die Auflage am geringsten, danach gings wieder bergauf. Wenn Kunden -wie Du behauptest- nicht zurückkommen, MÜSSEN doch neue 'nachgewachsen' sein, wie sonst sollte die höhere Auflage zu erklären sein!?


Ich vermute, Du gehst von einer Basis 60.000 aus und argumentierst,
"einfach", dass 70.00 oder 80.000 "logischerweise mehr sind"! Du selbst
legst einfach Menge "x", als Trenn-Massstab an!

Ich argumentiere mit den Augen des Springer Verlages, der sicher nicht
"10.000 Leser mehr" anstrebte. Es geht also um die 220.000 "Leser"
(nicht Auflage) die Zack hatte.

Und außerdem machst Du aus dem Leser/Kunde eine homogene Masse*.
Das ist sie eben nicht. Ich selbst bin ja auch sofort zurückgekommen,
aber für den Leser-Nr. 195.356 braucht es nun einemal andere Argumente,
als für den Leser-Nr. 32.589. Das müsstest Du doch verstehen... der
Leser-Nr. 195.356 war vielleicht vom Tag "X" an Leser der Bravo und ist
dort für weitere 10 Jahre treu (bis zu seiner Heirat :D ) gebleiben, z. B.
weil er dort nicht enttäuscht wurde.

Kunden halten ist eines der Gesetze am, Kiosk**... glaube es mir bitte,
auch wenn man darüber peer Google nicht sofort etwas findet.





* bezogen auf den Entscheidungsgrund!
** oder gleich ganz Neues starten!

horst
04.03.2010, 14:50
Müssen "nachgewachsen" sein, sonst hätte man keine vier Jahre weitergemacht.



Zusätzlich sollte man nicht vergessen, dass (in der Regel)
große Konzerne agieren mit größeren Entscheidungsspielräumen
und auch andern Zielsätzen. Es gibt viele Magazine, die werden
aus strategischen Gründen jahrelang mit Verlust gefahren und
(efwe hat es erwähnt) auch die Auflagen werden strategisch
gesetzt.

Es gibt am Kiosk Magazine, die fahren problemlos 5 Jahre am
Stück. rote Zahlen!


Nö, das ist meine Meinung, weil ich weiß, wie Tiefdruck funktioniert. Und daß bei ZACK die Farben besser waren als die Darstellung der Lineart, ist doch wohl unbestritten.

Ich weiß ja auch, wie er funktioniert. Aber "besser wie
Line-Artwork" ist noch lange nicht gut oder gar besser,
wie ein Offsetdruck.

Auch nicht mit einem STORM (ohne Line-Artwork)-Hinweis.
Ich scanne mal einen "guten" Zack-Tiefdruck gegen unseren
Offset und linke darauf. Die Frage ist nur, ob wir das hier
machen sollten, denn es ist ja unser Produkt in einem
/fremden) Zack-Thread (sorry efwe).


Sorry @hipgnosis, aber @horst hat eindeutig versucht am Image von Wiechmann mit zweifelhaften Methoden zu kratzen, das kannst Du selbst nachlesen. Wiechmann ist jedenfalls nicht der Totengräber von Koralle-Zack.

Wenn das bei Dir so ankommt, dann sorry!

Aber habe den Widerspruch im Threadverlauf
zu den tatsächlichen Aussagen des damaligen
Chefredakteurs stellen wollen. Ausserdem stelle
ich noch einmal klar, das meine Aussagen sich
ausschliesslich auf die wenigen Monate bei Zack
beziehen.

Andere Produkte mit anderer Zielsetzung haben
wahrscheinlich speziell einen Wiechmann zum
Erfolg gebraucht. Sein Image sollte aus mehr,
als nur der kurzen Zack-Aera bestehen.

fulbecomics
04.03.2010, 16:18
Wenn das bei Dir so ankommt, dann sorry!
...................
meine Aussagen sich
ausschliesslich auf die wenigen Monate bei Zack
beziehen.

Andere Produkte mit anderer Zielsetzung haben
wahrscheinlich speziell einen Wiechmann zum
Erfolg gebraucht. Sein Image sollte aus mehr,
als nur der kurzen Zack-Aera bestehen.

genau so sehe ich es auch, ich glaube aber auch, daß das Zuspitzen (einiger Beteiligter) am Ende dem Thread jetzt doch eher zuträglich war.

ZAQ
04.03.2010, 16:34
(...) Andy Morgan, Comanche, Luc Orient, Rick Master,Roland und Tunga liefen ja bsw. auch noch eine zeitlang in F/B weiter, ohne die Abwerbung (...)

Nur fürs Protokoll: Tunga wurde mit abgeworben - erschien dann in ZACK nur nicht mehr, weil ZACK vorher die Segel strich*. In Wham!/superAS (http://bdoubliees.com/superas/series/tounga.htm) erschien (vor der Gleichschaltung mit ZACK) aber noch ein Album (das es hierzulande dann später bei Feest als Album (http://www.comicguide.de/php/detail.php?id=52576&file=h&display=long) gab - *wobei ich grad nich sicher bin: Könnte sein, dass das noch in (ner) späten ZACK-Parade(n) vorab gab).


(...) Kunden halten ist eines der Gesetze am, Kiosk**... glaube es mir bitte, (...)

"Glaub mir bitte" find ich jetzt als Argument/Begründung n bisschen schwach... :(

Wobei: Dass 'Kunden halten' ne gute Idee ist, liegt ja auf der Hand. Dass daraus im Umkehrschluss folgt, dass Kunden vergraulen nicht so der Bringer ist, ist auch klar. Aber wie gesagt: Das halbe Jahr Wiechmann daraus folgend in Verbindung mit der vier Jahre späteren Einstellung zu bringen, ist mir -aus den erläuterten Gründen (siehe meine früheren Posts hier)- denn doch zu abwegig. Zumal ich nicht von den von Dir postulierten Zahlen* ausgehe, sondern -wie gesagt- davon ausgehe, dass ZACK mindestens mal in den 1977/78ern wieder deutlich(!) im sechsstelligen Auflagenbereich war.

*Wobei: Die von Dir als von Springer gewünscht genannten "220.000 Leser, nicht Auflage" dürfte ZACK in den besten Jahren nicht gehabt haben. Aber ich seh schon: Ich muss wohl wirklich mal die Quellen durchforsten und die Auflagenentwicklungen recherchieren... - Verabschiede mich also jetzt mal ins staubige Archiv und meld mich wieder, wenn ich da wieder raus bin. Kann dauern...

horst
04.03.2010, 17:41
"Glaub mir bitte" find ich jetzt als Argument/Begründung n bisschen schwach... :(

Wir können uns - von mir aus - über den Kiosk-Markt
ellelange austauschen, aber ob das irgendwie hier
in den Zack-Thread gehört bezweifle ich. ... und
ansonsten kann ich nur noch einmal anmerken, dass
ich fast 10 Jahre lang "wöchentlich" beruflich mit den
IVW-Verkaufslisten gearbeitet habe.

Hätte ich gewusst, dass das irgendwann in meinem
Leben wichtig wird, dann hätte ich vor 30 Jahren
massenweise Fotokopien davon gemacht! ;)


Wobei: Dass 'Kunden halten' ne gute Idee ist, liegt ja auf der Hand. Dass daraus im Umkehrschluss folgt, dass Kunden vergraulen nicht so der Bringer ist, ist auch klar. Aber wie gesagt: Das halbe Jahr Wiechmann daraus folgend in Verbindung mit der vier Jahre späteren Einstellung zu bringen, ist mir -aus den erläuterten Gründen (siehe meine früheren Posts hier)- denn doch zu abwegig. Zumal ich nicht von den von Dir postulierten Zahlen* ausgehe, sondern -wie gesagt- davon ausgehe, dass ZACK mindestens mal in den 1977/78ern wieder deutlich(!) im sechsstelligen Auflagenbereich war.

*Wobei: Die von Dir als von Springer gewünscht genannten "220.000 Leser, nicht Auflage" dürfte ZACK in den besten Jahren nicht gehabt haben. Aber ich seh schon: Ich muss wohl wirklich mal die Quellen durchforsten und die Auflagenentwicklungen recherchieren... - Verabschiede mich also jetzt mal ins staubige Archiv und meld mich wieder, wenn ich da wieder raus bin. Kann dauern...

450.000 war zu den guten Zeiten die Druckauflage -
bis zu 200.000 die verkaufte Auflage!

Ich kenne nur "eine" (die genannte) Quelle!

Wobei diese Zahlen schon realitätsnah sind, ... wenn
ich wieder meine "Erfahrung" einbringen darf!
60., 70. oder gar 100.000er Druckauflage waren
in den 70ern im vollen Vertrieb (wöchentlich und
deckend) kaum wirtschaftlich umzusetzen.

Aber such mal...!

Zyklotrop
04.03.2010, 19:31
Das ist richtig, wir haben - so oder so - keine "Beweislage"!

Ein wahres Wort, und ein guter Grund, warum all diese Zahlenspielereien relativ sinnlos sind.
Aber ein Grund, die ZACK-Historie neu aufzurollen und nachzudenken, welche ungenutzten Quellen wir anzapfen könnten. Ich denke da z.B. an die Springer-Archive, es werden doch sicherlich noch Unterlagen von damals vorhanden sein.

ZAQ
04.03.2010, 19:54
(...) Ich kenne nur "eine" (die genannte) Quelle!(...)
Bin jetzt nicht sicher, welche Quelle Du meinst, ich vermute aber mal, dass Du Dich auf das Spina-Interview in 'Das war ZACK' berufst!? Wie auch immer:

Abschliessend wird es sich nicht wirklich klären lassen. Die Angaben sind unterschiedlich und zT widersprüchlich. Inwieweit ungenaue oder falsche Angaben gemacht wurden muss offen bleiben. Zu den Gründen dafür wollen wir mal zu aller Gunsten annehmen, dass sie nicht zur Beschönigung der eigenen Arbeit bewusst falsch waren, sondern einer verblassenden Erinnerung geschuldet ist.

Also, folgende Angaben hab ich gefunden:

Druckauflage zu Beginn: 450.000
Eine erste Spitze in den Verkäufen war im Sommer 1972.
Absolute Spitze über die gasamte Koralle-ZACK-Zeit war im Sommer 1973 und lag bei 220.000 verkauften Exemplaren.
Laut Spina stieg die verkaufte Auflage 'stetig' und hatte ZACK jedes Jahr(!) diese Kurve, mit der Spitze im Sommer und einer kurzen Flaute im Herbst, nach der sie dann wieder ansteigt. Ich komme später darauf zurück.
Die Herbst-Flaute ausser acht lassend und vom Spitzenwert im Sommer '73 ausgehend, muss man sich nun also eine Abwärtskurve vorstellen, denn nach dem Absoluten Höhepunkt KANN es nur noch bergab gehen. Wie steil diese Abwärtskurve ist und ob es dabei noch Zwischenhochs gab, muss jeder für sich spekulieren. Vielleicht dazu als Anhaltspunkt: Never change a running System! - Wer sich also die 'Aktionen' und Versuche (Sammelabenteuer, abgeschlossenes Album in einem Heft, Konzeptänderungen, Wechsel der Erscheinungsweise etc.) vergegenwärtigt, kann leicht erkennen: Je mehr versucht wurde, umso mehr muss die Kurve nach unten gegangen sein. ICH spekuliere daher ein erst langsames Absteigen von Sommer 1973 bis Mitte 1974, dann ein deutlicheres Absacken, um schliesslich bei den hier bereits mehrfach genannten 70.000 zu landen.

70.000. Wir befinden uns im Jahr 1976. Und hier müssen wir zwei Versionen unterscheiden:

Die Spina-Version: Die Auflage sinkt, Wiechmann kommt. Ergebnis: Die Auflage geht 'ganz runter'. Nachfrage: Wieviel? - Antwort: 'Ich weiss nicht mehr genau, 60.000 oder 70.000' - Also halten wir fest: Version 1: 70.000 nach Wiechman.
Die Wiechmann-Version: Er wird gerufen, weil die Auflage bei nur noch 70.000 liegt. 'Tendenz stetig fallend'. Er macht sich an die Reform, seine Reformbestrebungen werden nur bruchstückhaft umgesetzt Aber, Zitat Wiechmann in 'Das war ZACK': "Und trotzdem: Schon diese leisen Ansätze brachten Auflagenverbesserungen!" - Also halten wir fest: Version 2: 70.000 vor Wiechmann.

Dazu zwei Anmerkungen:
Erstens: Die von Wiechmann konstatierten Auflagenverbesserungen könnten(!) das 'normale Sommerhoch' gewesen sein. Und die 'fallende Tendenz' eine möglicherweise nicht (so stark) stattgefundene Erholung nach der 'üblichen Herbst-Flaute'. Wenn Spina also gegenteiliges über die Auflagenauswirkungen von Wiechmann sagt, rechnet er möglicherweise diese 'normalen' Jahreskurven mit ein, so dass trotz offensichtlicher Widersprüchlichkeit der beiden Aussagen, beide Recht haben könnten. Könnten!
Zweitens: Im Grunde können BEIDE Aussagen angezweifelt werden: Aufgrund anderer Interview-Aussagen (auch anderer Leute, wie zB Kläsener, aber auch Spina selbst) hatte ZACK eine viel zu lange Vorlaufzeit und mindestens zweimonatige Frist nach Erscheinen, bevor man überhaupt ne Rückmeldung hatte, was ankommt und was nicht. Insofern müsste die Wiechmann-Phase eigentlich zu kurz gewesen sein, um ihre (vor allem auch längerfristigen) Auswirkungen beurteilen zu können.
Anyway. Wir liegen also bei 70.000 im Jahr 1976. Wie gings weiter?

Es folgte, die von mir ausgemachte 'zweite Hochphase' des Magazins. Darüber liegen keine Auflagenzahlen vor. Ich denke aber, dass man getrost davon ausgehen kann, dass sich das Heft deutlich erholt hat. Aus zwei Gründen: Ob 70.000 vor oder nach Wiechmann: Auf dem Niveau hätte man nicht mehr lange weitergemacht. Zweitens: Die 'neue Formel' (14 täglich, 68 Seiten, fester Umschlag etc.) wurde -gemäß dem Prinzip 'never touch a running System'- über fast drei Jahre unverändert beibehalten und dann auch nur deshalb aufgegeben, weil sich die Konzernspitze in Berlin (nicht die Redaktion in Hamburg) die Lancierung von und Gleichschaltung mit den franko-belgisch-holländischen Ablegern ausgedacht hatte. Wäre mit der Neuorientierung ab Heft 14/76 also keine deutliche Konsolidierung eingetreten, wären die folgenden Jahre -so nicht eh eingestellt- ebenso von 'Experimenten' geprägt gewesen, wie in der Zeit ab Mitte 1974.

Ein Indiz zu der Auflagenhöhe mag die Mitgliederzahl im ZACK-Club sein - für dessen Mitgliedschaft man mindestens mal EIN ZACK-Heft kaufen musste, um den darin befindlichen Coupon einschicken zu können: Diese lag in Spitzenzeiten bei 80.000. (Mit Spitzenzeiten dürfte März 1979 gemeint sein, denn es gab eigentlich keinen Grund auszutreten und nach Einstellung der ZACK-Zeitung als eigenständige Publikation auch keinen Grund mehr einzutreten - und auch keinen 'Eintritts-Coupon' mehr.) Die verkaufte Auflage dürfte aber deutlich(!) über diesen 80.000 gelegen haben. Ich vermute, dass diese 'zweite Hochphase' auflagentechnisch nicht an die ersten beiden Jahre heranreicht, wo der Spitzenwert bei 220.000 lag, aber gegenüber den 70.000 aus 1976 dürfte man sich zum Höhepunkt der 'zweiten Hochphase' schätzungsweise doch wohl wieder verdoppelt haben. Um dann wieder langsam abzusacken - und dann auch wieder schneller bis zur Einstellung. Gegen Ende (Sommer(!) 1980) lag die verkaufte Auflage dann noch bei ca. 50.000.

Noch zwei Daten zum Vergleich: Bei Heft 44/72 (eine Herbst-Nummer) war zum ersten Mal Enterprise auf dem Titelbild - und verursachte einen spürbaren Auflagenschwung von 20.000 mehr verkauften Exemplaren.
Und: Zu Zeiten als die Enterprise im Fernsehen lief, verkauften sich die ZACK-Boxen von Enterprise 150.000 mal. Aber ein Jahr nach Beendigung der Serie im TV nur noch 50.000.

Soviel zZt aus dem Archiv. Aber ihr könnt ja auch mal selbst überlegen, wie Euer ZACK-Kaufverhalten damals war. Wie leicht oder schwer es wann war welche Hefte zu bekommen - zB auch noch via Nachbestellung bei Koralle selbst. Ich denke, wenn man die 'dünne-Umschlags-Phase' mit einberechnet und um die 'geburtenstarken Jahrgänge', bzw. auch den 'Pillenknick' weiss, wenn man die Entwicklung des Freizeitverhaltens und Medienkonsums in den 70ern kennt, bzw. selbst erlebt hat und auch das alles mit in seine Überlegungen einbezieht, wird sich da vieles mit der Kurve der ZACK-Auflagenentwicklung, wie ich sie hier teils zahlen gestützt, teils spekulativ skizziert habe, decken.

So und jetzt räum ich mal die ganzen Magazine zurück ins Regal. Sorry, dass ich nicht jedes Fitzelchen mit eigener, exakter Quellenangabe versehen hab. Aber alles, was ich benutzt hab und jetzt wieder wegräume, findet sich in dieser Aufstellung (http://mosapedia.de/wiki/index.php/ZACK_%28ausf%C3%BChrlich%29#Literatur_zum_Thema). Wers denn also doch ganz genau wissen will oder mehr dazu nachlesen möchte, der besorge sich all das und lese es... :D

Mick Baxter
04.03.2010, 20:24
Wie efwe schon bemerkt hat: Der Fundus an richtig großen frankobelgischen Comicklassikern war ausgeschöpft und viele frankobelgische Verlage wollten mit dem neuen Konkurrenten aus Deutschland nicht mehr zusammenarbeiten. Was blieb schon viel anderes übrig, als sich ein neues Konzept zu überlegen und mit Eigenkreationen oder italienischem Lizenzmaterial zu arbeiten.
Sorry, Andreas, aber das ist Unfug. Wenn frankobelgisches Material so knapp war, bestand ja wohl kein Grund, die bereits gekauften Seiten NICHT abzudrucken. Und ZACK war kein Konkurrent, sondern zahlungskräftiger Lizenzabnehmer. Daß ZACK Zeichner abwarb und mit eigenem Magazin auf die französisch- und niederländischsprachigen Märkte drängte, war deutlich später.
In einem der Artikel über ZACK wird Wiechmann sinngemäß zitiert, daß er die frankobelgischen Serien Scheiße fand und sein eigenes Zeug um Welten besser. Und damit stand er im krassen Widerspruch zu den ZACK-Lsern, die ja gerade PRIMO NICHT kauften, sondern die langweiligen ZACK-Helden präferierten.
Im übrigen sollte nicht unerwähnt sein, daß Wiechmanns spanische Zeichner zum Teil einen Zeichenstil pflegten, der im Tiefdruck nicht befriedigend zu reproduzieren war.

ZAQ
04.03.2010, 20:41
Wo hier grad nochmal Primo erwähnt wird:

Allgemein heisst es ja, Primo hätte gegen die ZACK-Konkurrenz nicht bestehen können. Wiechmann sagt, das Ende von Primo hätte mit dem Verlagsverkauf von Kauka zu tun gehabt. Gigi Spina sieht Primo als erstes Opfer einer Entwicklung, der später alle anderen Magazine zum Opfer gefallen sind: ZACK, Pilote, Tintin... - es gäbe einfach keinen Markt mehr für solche Magazine.

Und in Bezug auf die Einstellungsgründe für ZACK ist eigentlich auch nie von den gesunkenen Auflagenzahlen die Rede - da werden die unterschiedlichsten Gründe genannt, je nachdem, wer sich dazu äussert und wann (also Spina/Kläsener Anfang der 80er liest sich auch anders als in den 2000ern). :weissnix:

ZAQ
04.03.2010, 20:50
(...) Und ZACK war kein Konkurrent, sondern zahlungskräftiger Lizenzabnehmer. (...) Ja, laut Kläsener haben sie gut Geld hingelegt. So gut, dass Dargaud/Lombard ohne das Koralle-Geld schon früher in 'existenzielle Notlagen' gekommen wäre als sie es dann tatsächlich sind...

Auch zum 'Abwerben' von Koralle gibt es abweichende Aussagen. Demzufolge war Koralle nur ein dankbarer Abnehmer für unzufriedene Zeichner/Autoren. Weinberg zB war bereits seit 1970 ohne Vertrag bei Tintin, bzw. der 1970 auslaufende Vertrag wurde nicht mehr verlängert, weil Weinberg selbst nicht mehr wollte...

horst
05.03.2010, 00:07
Die Wiechmann-Version: Er wird gerufen, weil die Auflage bei nur noch 70.000 liegt. 'Tendenz stetig fallend'.


Und diese Aussage bezieht auf welche Quelle - welches Interview?

Wenn beide "rein zufällig" 70.000 schätzen und beide
in unterschiedlichen Interviews das aufgreifen, dann
wäre die Zahl wohl eher kein Zufall! Aber hat Wiechman
das explizit so gesagt? ... und zu welcher Zeit?