Frank Castle
19.03.2003, 10:45
Da es ja hier auch einige Fans der Pre-Ennis-Geschichten geben soll, dachte ich, eröffne ich einfach mal einen Thread, in dem es um all die genialen Storys geht, die vielleicht sogar den ein oder anderen zum Punisher Fan machten. Schön wäre es, wenn ihr diese Geschichten hier etwas ausführlicher vorstellen könntet. Ich mach einfach mal den Anfang mit einem meiner Favouriten:
The Punisher Band 5: Tod dem Punisher (1992, Feest)
To topple the Kingpin
Beinhaltet US The Punisher Vol. 2 No.15: To topple the kingpin (Januar 1989)
Autor: Mike Baron
Zeichner: Whilce Portacio
Inker: Scott Williams
Farben: Janet Jackson
Letterer: Michael Möller
Übersetzer: George F. W. Tempel
Zum Inhalt:
Als der Kingpin erfährt, dass der Punisher dafür gesorgt hat, dass sie an der Schule aus dem Geschäft sind, entschließt er sich ihn zu töten. Er schickt einige Killer los. Diese dringen in das Lagerhaus von Microchip ein. Micro ruft den Punisher zur Hilfe. Einige Killer werden durch das ausgeklügelte Verteidigungssystem getötet. Durch den einzigen Überlebenden erfahren Punisher & Micro, dass draußen einige Killer lauern, die im Falle des Versagens ihrer Kollegen den ganzen Block hochjagen sollen. Den beiden gelingt durch einen Geheimgang in letzter Sekunde die Flucht. Micro schleust einen Virus in das Computersystem des Kingpins ein, der die ganzen Daten des Kingpins löschen soll. Dieser heuert indessen den Killer Kliegg an. Der Punisher entschließt sich zurückzuschlagen, in dem er einige Auserwählte zur Hilfe ruft. Dabei handelt es sich um den Schüler Reese, den Chemie-Lehrer Brooks und Conchita Ortiz. Sie sollen in einem Trainingscamp ausgebildet werden, um für den kommenden Krieg gegen den Kingpin gerüstet zu sein. Doch dort lauert bereits Kliegg ...
Merkwürdiges:
Die Teamaufstellung
Meinung:
Auf den ersten Blick schien die vorher erschiene US # 13 abgeschlossen. Dem ist jedoch nicht so, denn die Infiltration der Schule durch den Punisher hat für diesen Folgen. Dieses Mal ist er für den Kingpin nicht mehr nützlich und so beschließt dieser ihn aus dem Weg zu räumen. Der Punisher wiederum will mit dem Kingpin dort weitermachen, wo er in „Circle of Blood“ aufgehört hat. Dazu stellt er ein Team zusammen. So weit so gut. Der Punisher ist zwar nicht unbedingt ein Team-Spieler, aber so ganz abwegig ist die Idee ja nicht. Die Wahl der Mitglieder dagegen lässt sich nicht unbedingt nachvollziehen. Gegen Conchita hatte er sich ja das erste Mal gesträubt. Aber, die Frau ist hart im Nehmen und dem Punisher durchaus ebenbürtig. Warum holt er aber ausgerechnet Reese und Brooks ins Team? Wir erinnern uns: In der US # 13 schlug er Brooks nieder und schickte Reese mit diesem weg, weil ihm diese als Amateure im Weg seien, was ja auch durchaus schlüssig ist. Und nun sollen die beiden ihm also nützlich sein im Krieg gegen einen erheblich gefährlicheren Gegner? Ok, sie sollen trainiert werden, aber in der kurzen Zeit macht man aus einem „normalen“ Menschen wohl kaum eine Killermaschine. Und wie die letzte Seite schon zeigt, lauert ja bereits der erste Gegner. Schätze also mal, dass der hohe Bodycount der Punisher-Serie in jedem Fall um Reese und Brooks „bereichert“ wird. Sehr schade.
Die Action hält sich hier noch in Grenzen, aber das wird sich noch ändern. Denn diese Geschichte ist lediglich der Auftakt und als solcher recht gut geworden.
Die Übersetzung durch Tempel ist weitgehend sehr gelungen. Etwas gestört hat mich allerdings dass man in den Fußnoten auf den Band 3 mit Paladin verweist, der in den USA erst NACH dieser Geschichte erschienen ist. Im Original wird übrigens darauf verwiesen, dass auch bereits Rose den Punisher finden konnte. (Punisher-Der Vollstrecker Magazin Nr. 6 von Bastei, US # 7)
Dann noch ein Wort zur Veröffentlichungsweise: Da der Mordauftrag an dem Punisher in gewisser Weise ja die Folge aus der US #13 war, hätte man diese ruhig auch noch in diesen Band aufnehmen können, rein der Vollständigkeit halber. Aber 4 US-Ausgaben waren wohl bei den Feest USA Bändern generell das Maximum. So auch bei Wolverine Band 3, der eine Geschichte beinhaltete, die immerhin 10 Jahre lang in deutscher Sprache unvollendet blieb. Aber, ich will auch gar nicht wissen, was der Band dann gekostet hätte. Allerdings lässt sich durch die kurzen Anmerkungen vor der ersten Geschichte der gesamte Band auch ohne Kenntnisse der US # 13 genießen.
Erste Begegnung
Beinhaltet US The Punisher Vol. 2 No.16: Escalation (Februar 1989)
Autor: Mike Baron
Zeichner: Whilce Portacio
Inker: Scott Williams
Farben: Janet Jackson
Letterer: Michael Möller
Übersetzer: George F. W. Tempel
Zum Inhalt:
Kliegg tötet mittels einen Giftpfeil Reese. Der Punisher kämpft mit ihm. Doch gerade als es so aussieht, als würde der Punisher sterben, tötet ein Giftpfeil Conchitas Kliegg. Der Kingpin heuert den 14jährigen Board an, um den Virus auszumerzen. Dieser errechnet mittels Wahrscheinlichkeiten den nächsten Schritt des Punishers. Der Kingpin lässt dem Punisher in Naragansett eine Falle stellen und lässt seine Casino-Einnahmen in Atlantic City von einem Hubschrauber abholen. Microchip hat allerdings seinerseits die Falle aufgedeckt und so greift das Punisher-Team in Atlantic City ein. Sie töten alle Angestellten des Kingpins und nehmen die Einnahmen des Kingpins mit. Als sie fliehen werden sie bereits von einem gepanzerten Bus des Kingpins erwartet.
Merkwürdiges:
Mir ist nichts aufgefallen.
Meinung:
Hatte ich es mir doch gedacht. In dieser Geschichte fällt Reese als erster aus dem Punisher-Team den Killern des Kingpin zum Opfer. Und das ohne, dass er je einmal eine Waffe eingesetzt hätte. Indirekt ist auch der Punisher an dessen Tod Schuld. Eigentlich unverantwortlich einen Jugendlichen in so etwas hineinzuziehen. Und er wird wohl auch nicht das letzte Opfer bleiben, da das Team es sich nicht leisten konnte, länger dort zu verweilen. Allerdings geht man jetzt erst so richtig zum Gegenangriff über. Obwohl sie mit sehr viel Geld fliehen können, findet man sich unter schwerem Beschuss wieder. Und genau das ist der Part, wo es für die Action-Fans anfängt interessant zu werden. Baron ist hier wieder mal eine enorm spannende Geschichte geglückt, die einfach nur Spaß macht.
Wieder mal absolut lobenswert sind die Zeichnungen von Portacio, die auf dem hier verwendeten Glanzpapier auch direkt viel besser rüberkommen. Die Ähnlichkeiten zu Jim Lee sind unübersehbar. Ich denke nicht dass es ein Zufall war, dass Lee kurz zuvor für die Schwesterserie „Punisher War Journal“ als Zeichner eingestellt wurde.
Auf der amerikanischen Leserbrief-Seite geht es hauptsächlich um die Besetzung des Punishers in einem möglichen Film. Natürlich werden die üblichen Verdächtigen genannt: Von Rutger Hauer, über Steven Seagal, Silvester Stallone, den später tatsächlichen erwählten Dolph Lundgren und auch Arnold Schwarzenegger. Letzter ist für die meisten auch in der engeren Auswahl. Kann man ja noch einigermaßen akzeptieren, aber warum dabei für eben so viele, Ronald Reagan ein Kandidat ist, werde ich wohl nie verstehen. Der Mann war anno 1989 schon 78 (!) Also alles andere als eine glaubwürdige Wahl für den Punisher.
Computer war
Beinhaltet US The Punisher Vol. 2 No.17: Computer war (März1989)
Autor: Mike Baron
Zeichner: Whilce Portacio
Inker: Scott Williams
Farben: Janet Jackson
Letterer: Michael Möller
Übersetzer: George F. W. Tempel
Zum Inhalt:
So sehr sich das Team auch bemüht, der Kingpin lässt sich nicht abschütteln. Also steuert der Punisher den Lieferwagen auf die Docks zu und lässt den Van dort versinken. Das Team kann mittels Taucheranzüge entkommen. Der Kingpin fordert Mr. Wong und seinen Neffen George, zwei Experten der Triade an, um sein Geld zählen zu lassen. Diese bringen den Killer Mr. Lem mit, der den Punisher töten soll. Dank seiner übersinnlichen Kräfte macht er das Versteck des Punisher-Teams aus. Es gelingt ihm dort, Conchita zu töten. Der Punisher erweist sich aber als härterer Gegner. Als die beiden sich auf dem Dach treffen, erschießt er ihn und Mr. Lem fällt zusätzlich noch vom Dach. Der Tod von Conchita bringt den Punisher dazu seinen Plan, die Organisationsstruktur des Kingpins zu vernichten, zu verwerfen. Er entschließt sich nun den Kingpin selbst zu töten.
Merkwürdiges:
Mir ist nichts aufgefallen.
Meinung:
Bei seinem Lebensstil kann es sich der Punisher nicht erlauben, jemanden nahe zu kommen. Auch nicht Conchita, die ihn immer noch liebt. Aber mehr als Sex ist da wohl nicht drin. Und so gänzlich abwegig ist diese Lebensphilosophie wohl auch nicht, denn Conchita ist die Nächste, die den Krieg nicht übersteht.
Bleiben also noch Brooks und Micro, die beiden dem Punisher zumindest im Kampf sicher nicht sehr viel nützen werden. Letztlich wird es also wohl an ihm liegen, den Kingpin zu töten. Allerdings lässt sich nun der Punisher wieder von seinem Leitmotiv, Rache, lenken. Aber, selbst wenn der Kingpin getötet würde, gäbe es sofort heiße Anwärter auf seinen Thron. Lediglich der Rächer wäre denn Genüge getan, der Krieg würde aber weitergehen.
In dieser Story erleben wir zum ersten Mal einen Battlevan mit all seinen technischen Spielereien. Zu der ausfahrbaren Plattform kommen ein Terminal, ein Satellit, Comlink und ein Radarsuchsystem hinzu. Micro zeigt sich hier neben seinen Hacker-Fähigkeiten auch noch als begnadeten Techniker. Inwiefern solche Spielzeuge realistisch sind, darüber kann man streiten. Für mich sind sie auf jeden Fall eine interessante Bereicherung für den Kampf des Punishers gegen das organisierte Verbrechen.
Rasante Story, die sehr gelungen, Verfolgungsjagden und Kämpfe miteinander vereint.
Face off
Beinhaltet US The Punisher Vol. 2 No.18: Face off (April1989)
Autor: Mike Baron
Zeichner: Whilce Portacio
Inker: Scott Williams
Farben: Janet Jackson
Letterer: Michael Möller
Übersetzer: George F. W. Tempel
Zum Inhalt:
Board will nun aussteigen. Zu diesem Zweck trifft er sich mit Microchip. Gerade als er Micro den Sicherheitscode des Kingpins zum Verkauf anbieten will, ersticht ihn George, als er auf seinem Skateboard vorbeifährt. Nun ergreift der Punisher die Initiative. Zusammen mit Microchip entert er den Hubschrauber in Atlantic City, den der Kingpin erwartet. Brooks seinerseits dringt als Techniker verkleidet in das Hauptquartier des Kingpins ein. Nachdem der Punisher und Microchip etliche Gegner dort aus dem Weg geräumt haben, werfen sie eine Gasgranate in den Geldraum, in dem sich der Kingpin aufhält. Da dieser eine Gasmaske auf hat, gelingt es ihm Microchip zu schnappen und mit ihm als Geisel den Punisher zu bewegen, sich zu entwaffnen. Der Punisher geht drauf ein und fordert den Kingpin zum Zweikampf auf. Der Kingpin erweist sich als unüberwindbarer Gegner. In letzter Sekunde trifft Brooks ein, der den Kingpin zwingt den Punisher laufen zu lassen. Der Punisher wiederum will natürlich nicht gehen, ohne dem Kingpin den Rest zu geben. Doch als er erfährt, dass der Mob schon um die Nachfolge kämpft und Zivilisten ins Schussfeld geraten sind, lässt er ab von seinem Vorhaben.
Merkwürdiges:
Mir ist nichts aufgefallen.
Meinung:
Dass der Kingpin, einer der ältesten und wichtigsten Verbrecher des Marvel Universums nicht stirbt, dürfte niemanden großartig überrascht haben. Doch ist es gar nicht mal so schlecht, wenn auch der Punisher mal hin und wieder auf seine Grenzen stößt. Er hat im Kampf Mann gegen Mann gegen den Kingpin nie eine Chance gehabt. So fällt denn die Rolle seines Retters Brooks zu, der sich im Kampf, gemäß seiner Fähigkeiten, zum Glück eher zurückgehalten hat. Am Ende zeigt sich wie sinnlos das ganze Unterfangen war. Denn noch bevor der Kingpin tot ist, wird bereits um die Nachfolge gekämpft. Diesen Eingriff, um zu erklären warum der Punisher vom Kingpin ablässt, halte ich allerdings für etwas übertrieben. Der Kingpin hatte schon öfter mit Eindringlingen aller Art zu tun und nie ist ihm ein Haar gekrümmt worden. Woher wollen also die „Erben“ des Kingpins wissen, ob es überhaupt was zu beerben gibt?
Brooks will sich am Ende wieder seines Lehrer-Jobs widmen. Dürfte für ihn auch gesünder sein. So hat wenigstens ein Mitglied des Punisher Teams nicht sein Leben lassen müssen. Aber, es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass wir ihn je wiedersehen werden.
Auch das Finale der „Tod dem Punisher“-Saga enttäuscht keineswegs. Action in Massen und zeichnerisch auch noch genial umgesetzt. Sehr schade, allerdings das es sich hierbei um die letzte Arbeit Portachios für den Punisher handelt. Mal abgesehen von Jim Lee gibt es praktisch kaum einen Künstler, dessen Zeichnungen mir ähnlich zugesagt hätten.
Fazit:
Sicher eines der besten Kingpin vs. Punisher-Duelle, bei dem alle Action-Fans auf ihre Kosten kommen sollten.
The Punisher Band 5: Tod dem Punisher (1992, Feest)
To topple the Kingpin
Beinhaltet US The Punisher Vol. 2 No.15: To topple the kingpin (Januar 1989)
Autor: Mike Baron
Zeichner: Whilce Portacio
Inker: Scott Williams
Farben: Janet Jackson
Letterer: Michael Möller
Übersetzer: George F. W. Tempel
Zum Inhalt:
Als der Kingpin erfährt, dass der Punisher dafür gesorgt hat, dass sie an der Schule aus dem Geschäft sind, entschließt er sich ihn zu töten. Er schickt einige Killer los. Diese dringen in das Lagerhaus von Microchip ein. Micro ruft den Punisher zur Hilfe. Einige Killer werden durch das ausgeklügelte Verteidigungssystem getötet. Durch den einzigen Überlebenden erfahren Punisher & Micro, dass draußen einige Killer lauern, die im Falle des Versagens ihrer Kollegen den ganzen Block hochjagen sollen. Den beiden gelingt durch einen Geheimgang in letzter Sekunde die Flucht. Micro schleust einen Virus in das Computersystem des Kingpins ein, der die ganzen Daten des Kingpins löschen soll. Dieser heuert indessen den Killer Kliegg an. Der Punisher entschließt sich zurückzuschlagen, in dem er einige Auserwählte zur Hilfe ruft. Dabei handelt es sich um den Schüler Reese, den Chemie-Lehrer Brooks und Conchita Ortiz. Sie sollen in einem Trainingscamp ausgebildet werden, um für den kommenden Krieg gegen den Kingpin gerüstet zu sein. Doch dort lauert bereits Kliegg ...
Merkwürdiges:
Die Teamaufstellung
Meinung:
Auf den ersten Blick schien die vorher erschiene US # 13 abgeschlossen. Dem ist jedoch nicht so, denn die Infiltration der Schule durch den Punisher hat für diesen Folgen. Dieses Mal ist er für den Kingpin nicht mehr nützlich und so beschließt dieser ihn aus dem Weg zu räumen. Der Punisher wiederum will mit dem Kingpin dort weitermachen, wo er in „Circle of Blood“ aufgehört hat. Dazu stellt er ein Team zusammen. So weit so gut. Der Punisher ist zwar nicht unbedingt ein Team-Spieler, aber so ganz abwegig ist die Idee ja nicht. Die Wahl der Mitglieder dagegen lässt sich nicht unbedingt nachvollziehen. Gegen Conchita hatte er sich ja das erste Mal gesträubt. Aber, die Frau ist hart im Nehmen und dem Punisher durchaus ebenbürtig. Warum holt er aber ausgerechnet Reese und Brooks ins Team? Wir erinnern uns: In der US # 13 schlug er Brooks nieder und schickte Reese mit diesem weg, weil ihm diese als Amateure im Weg seien, was ja auch durchaus schlüssig ist. Und nun sollen die beiden ihm also nützlich sein im Krieg gegen einen erheblich gefährlicheren Gegner? Ok, sie sollen trainiert werden, aber in der kurzen Zeit macht man aus einem „normalen“ Menschen wohl kaum eine Killermaschine. Und wie die letzte Seite schon zeigt, lauert ja bereits der erste Gegner. Schätze also mal, dass der hohe Bodycount der Punisher-Serie in jedem Fall um Reese und Brooks „bereichert“ wird. Sehr schade.
Die Action hält sich hier noch in Grenzen, aber das wird sich noch ändern. Denn diese Geschichte ist lediglich der Auftakt und als solcher recht gut geworden.
Die Übersetzung durch Tempel ist weitgehend sehr gelungen. Etwas gestört hat mich allerdings dass man in den Fußnoten auf den Band 3 mit Paladin verweist, der in den USA erst NACH dieser Geschichte erschienen ist. Im Original wird übrigens darauf verwiesen, dass auch bereits Rose den Punisher finden konnte. (Punisher-Der Vollstrecker Magazin Nr. 6 von Bastei, US # 7)
Dann noch ein Wort zur Veröffentlichungsweise: Da der Mordauftrag an dem Punisher in gewisser Weise ja die Folge aus der US #13 war, hätte man diese ruhig auch noch in diesen Band aufnehmen können, rein der Vollständigkeit halber. Aber 4 US-Ausgaben waren wohl bei den Feest USA Bändern generell das Maximum. So auch bei Wolverine Band 3, der eine Geschichte beinhaltete, die immerhin 10 Jahre lang in deutscher Sprache unvollendet blieb. Aber, ich will auch gar nicht wissen, was der Band dann gekostet hätte. Allerdings lässt sich durch die kurzen Anmerkungen vor der ersten Geschichte der gesamte Band auch ohne Kenntnisse der US # 13 genießen.
Erste Begegnung
Beinhaltet US The Punisher Vol. 2 No.16: Escalation (Februar 1989)
Autor: Mike Baron
Zeichner: Whilce Portacio
Inker: Scott Williams
Farben: Janet Jackson
Letterer: Michael Möller
Übersetzer: George F. W. Tempel
Zum Inhalt:
Kliegg tötet mittels einen Giftpfeil Reese. Der Punisher kämpft mit ihm. Doch gerade als es so aussieht, als würde der Punisher sterben, tötet ein Giftpfeil Conchitas Kliegg. Der Kingpin heuert den 14jährigen Board an, um den Virus auszumerzen. Dieser errechnet mittels Wahrscheinlichkeiten den nächsten Schritt des Punishers. Der Kingpin lässt dem Punisher in Naragansett eine Falle stellen und lässt seine Casino-Einnahmen in Atlantic City von einem Hubschrauber abholen. Microchip hat allerdings seinerseits die Falle aufgedeckt und so greift das Punisher-Team in Atlantic City ein. Sie töten alle Angestellten des Kingpins und nehmen die Einnahmen des Kingpins mit. Als sie fliehen werden sie bereits von einem gepanzerten Bus des Kingpins erwartet.
Merkwürdiges:
Mir ist nichts aufgefallen.
Meinung:
Hatte ich es mir doch gedacht. In dieser Geschichte fällt Reese als erster aus dem Punisher-Team den Killern des Kingpin zum Opfer. Und das ohne, dass er je einmal eine Waffe eingesetzt hätte. Indirekt ist auch der Punisher an dessen Tod Schuld. Eigentlich unverantwortlich einen Jugendlichen in so etwas hineinzuziehen. Und er wird wohl auch nicht das letzte Opfer bleiben, da das Team es sich nicht leisten konnte, länger dort zu verweilen. Allerdings geht man jetzt erst so richtig zum Gegenangriff über. Obwohl sie mit sehr viel Geld fliehen können, findet man sich unter schwerem Beschuss wieder. Und genau das ist der Part, wo es für die Action-Fans anfängt interessant zu werden. Baron ist hier wieder mal eine enorm spannende Geschichte geglückt, die einfach nur Spaß macht.
Wieder mal absolut lobenswert sind die Zeichnungen von Portacio, die auf dem hier verwendeten Glanzpapier auch direkt viel besser rüberkommen. Die Ähnlichkeiten zu Jim Lee sind unübersehbar. Ich denke nicht dass es ein Zufall war, dass Lee kurz zuvor für die Schwesterserie „Punisher War Journal“ als Zeichner eingestellt wurde.
Auf der amerikanischen Leserbrief-Seite geht es hauptsächlich um die Besetzung des Punishers in einem möglichen Film. Natürlich werden die üblichen Verdächtigen genannt: Von Rutger Hauer, über Steven Seagal, Silvester Stallone, den später tatsächlichen erwählten Dolph Lundgren und auch Arnold Schwarzenegger. Letzter ist für die meisten auch in der engeren Auswahl. Kann man ja noch einigermaßen akzeptieren, aber warum dabei für eben so viele, Ronald Reagan ein Kandidat ist, werde ich wohl nie verstehen. Der Mann war anno 1989 schon 78 (!) Also alles andere als eine glaubwürdige Wahl für den Punisher.
Computer war
Beinhaltet US The Punisher Vol. 2 No.17: Computer war (März1989)
Autor: Mike Baron
Zeichner: Whilce Portacio
Inker: Scott Williams
Farben: Janet Jackson
Letterer: Michael Möller
Übersetzer: George F. W. Tempel
Zum Inhalt:
So sehr sich das Team auch bemüht, der Kingpin lässt sich nicht abschütteln. Also steuert der Punisher den Lieferwagen auf die Docks zu und lässt den Van dort versinken. Das Team kann mittels Taucheranzüge entkommen. Der Kingpin fordert Mr. Wong und seinen Neffen George, zwei Experten der Triade an, um sein Geld zählen zu lassen. Diese bringen den Killer Mr. Lem mit, der den Punisher töten soll. Dank seiner übersinnlichen Kräfte macht er das Versteck des Punisher-Teams aus. Es gelingt ihm dort, Conchita zu töten. Der Punisher erweist sich aber als härterer Gegner. Als die beiden sich auf dem Dach treffen, erschießt er ihn und Mr. Lem fällt zusätzlich noch vom Dach. Der Tod von Conchita bringt den Punisher dazu seinen Plan, die Organisationsstruktur des Kingpins zu vernichten, zu verwerfen. Er entschließt sich nun den Kingpin selbst zu töten.
Merkwürdiges:
Mir ist nichts aufgefallen.
Meinung:
Bei seinem Lebensstil kann es sich der Punisher nicht erlauben, jemanden nahe zu kommen. Auch nicht Conchita, die ihn immer noch liebt. Aber mehr als Sex ist da wohl nicht drin. Und so gänzlich abwegig ist diese Lebensphilosophie wohl auch nicht, denn Conchita ist die Nächste, die den Krieg nicht übersteht.
Bleiben also noch Brooks und Micro, die beiden dem Punisher zumindest im Kampf sicher nicht sehr viel nützen werden. Letztlich wird es also wohl an ihm liegen, den Kingpin zu töten. Allerdings lässt sich nun der Punisher wieder von seinem Leitmotiv, Rache, lenken. Aber, selbst wenn der Kingpin getötet würde, gäbe es sofort heiße Anwärter auf seinen Thron. Lediglich der Rächer wäre denn Genüge getan, der Krieg würde aber weitergehen.
In dieser Story erleben wir zum ersten Mal einen Battlevan mit all seinen technischen Spielereien. Zu der ausfahrbaren Plattform kommen ein Terminal, ein Satellit, Comlink und ein Radarsuchsystem hinzu. Micro zeigt sich hier neben seinen Hacker-Fähigkeiten auch noch als begnadeten Techniker. Inwiefern solche Spielzeuge realistisch sind, darüber kann man streiten. Für mich sind sie auf jeden Fall eine interessante Bereicherung für den Kampf des Punishers gegen das organisierte Verbrechen.
Rasante Story, die sehr gelungen, Verfolgungsjagden und Kämpfe miteinander vereint.
Face off
Beinhaltet US The Punisher Vol. 2 No.18: Face off (April1989)
Autor: Mike Baron
Zeichner: Whilce Portacio
Inker: Scott Williams
Farben: Janet Jackson
Letterer: Michael Möller
Übersetzer: George F. W. Tempel
Zum Inhalt:
Board will nun aussteigen. Zu diesem Zweck trifft er sich mit Microchip. Gerade als er Micro den Sicherheitscode des Kingpins zum Verkauf anbieten will, ersticht ihn George, als er auf seinem Skateboard vorbeifährt. Nun ergreift der Punisher die Initiative. Zusammen mit Microchip entert er den Hubschrauber in Atlantic City, den der Kingpin erwartet. Brooks seinerseits dringt als Techniker verkleidet in das Hauptquartier des Kingpins ein. Nachdem der Punisher und Microchip etliche Gegner dort aus dem Weg geräumt haben, werfen sie eine Gasgranate in den Geldraum, in dem sich der Kingpin aufhält. Da dieser eine Gasmaske auf hat, gelingt es ihm Microchip zu schnappen und mit ihm als Geisel den Punisher zu bewegen, sich zu entwaffnen. Der Punisher geht drauf ein und fordert den Kingpin zum Zweikampf auf. Der Kingpin erweist sich als unüberwindbarer Gegner. In letzter Sekunde trifft Brooks ein, der den Kingpin zwingt den Punisher laufen zu lassen. Der Punisher wiederum will natürlich nicht gehen, ohne dem Kingpin den Rest zu geben. Doch als er erfährt, dass der Mob schon um die Nachfolge kämpft und Zivilisten ins Schussfeld geraten sind, lässt er ab von seinem Vorhaben.
Merkwürdiges:
Mir ist nichts aufgefallen.
Meinung:
Dass der Kingpin, einer der ältesten und wichtigsten Verbrecher des Marvel Universums nicht stirbt, dürfte niemanden großartig überrascht haben. Doch ist es gar nicht mal so schlecht, wenn auch der Punisher mal hin und wieder auf seine Grenzen stößt. Er hat im Kampf Mann gegen Mann gegen den Kingpin nie eine Chance gehabt. So fällt denn die Rolle seines Retters Brooks zu, der sich im Kampf, gemäß seiner Fähigkeiten, zum Glück eher zurückgehalten hat. Am Ende zeigt sich wie sinnlos das ganze Unterfangen war. Denn noch bevor der Kingpin tot ist, wird bereits um die Nachfolge gekämpft. Diesen Eingriff, um zu erklären warum der Punisher vom Kingpin ablässt, halte ich allerdings für etwas übertrieben. Der Kingpin hatte schon öfter mit Eindringlingen aller Art zu tun und nie ist ihm ein Haar gekrümmt worden. Woher wollen also die „Erben“ des Kingpins wissen, ob es überhaupt was zu beerben gibt?
Brooks will sich am Ende wieder seines Lehrer-Jobs widmen. Dürfte für ihn auch gesünder sein. So hat wenigstens ein Mitglied des Punisher Teams nicht sein Leben lassen müssen. Aber, es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass wir ihn je wiedersehen werden.
Auch das Finale der „Tod dem Punisher“-Saga enttäuscht keineswegs. Action in Massen und zeichnerisch auch noch genial umgesetzt. Sehr schade, allerdings das es sich hierbei um die letzte Arbeit Portachios für den Punisher handelt. Mal abgesehen von Jim Lee gibt es praktisch kaum einen Künstler, dessen Zeichnungen mir ähnlich zugesagt hätten.
Fazit:
Sicher eines der besten Kingpin vs. Punisher-Duelle, bei dem alle Action-Fans auf ihre Kosten kommen sollten.