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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : graph geigers blues



L.N. Muhr
19.11.2002, 02:02
auf einen ganz und gar unterbeachteten, aber fürchterlich guten roman bin ich neulich in einer karstadt-bücherwühlkiste gestossen:

graph geigers blues von michael bishop.

die geschichte des snobistischen kulturkritikers xavier thaxton, der durch radioaktive strahlung zum superhelden im silbernen kostüm wird, ganz nach dem vorbild der figur aus einem fiktiven comicverlag, der in seiner heimatstadt sitzt. das schlimme an der sache: thaxton hasst comics wie die pest und hällt sie für das schlimmste, was der abendländischen kultur geschehen konnte.

ein wirklich schönes buch, eine brillante komödie insbesondere für uns freaks, die die anspielungen verstehen ("der decimator war einer breiten öffentlichkeit bekannt geworden durch 3 kinofilme, seinem regelmässigen auftritt in einem werbespot für insektenvernichtungsmittel und natürlich durch seine comicserie."). neben der satirischen schärfe dieses buches (mit der lgischen ausarbeitung des themas "was wäre, wenn es superhelden wirklich gäbe...") hat mir insbesondere die charakterisierung der hauptfigur gefallen, der zumindest eine kleine wandlung vom saulus zum paulus durchmacht und einem mit der zeit richtig ans herz wächst.

das buch ist laut amazon noch lieferbar, wird aber vom verlag (heyne) derzeit anscheinend auch verramscht. durchkramt die wühlkisten eurer stadt - es lohnt sich!

Holy!
05.12.2002, 14:47
Yup, das kenne ich - fand's aber stinklangeweilig.

L.N. Muhr
06.12.2002, 00:14
huch. jemand reagiert auf diesen thread. ;)

wieso, wenns gestattet ist?

Holy!
06.12.2002, 13:55
Weiss nicht mehr so genau. Ich fand die Grundidee und die Anspielungen natürlich prima, aber ich glaube mich zu erinnern, dass mir das Ganze dann doch viel zu unspannend war. Die Motive der Hauptfifur haben sich mir auch nicht erschliessen wollen... hatte mir vielleicht auch einfach mehr erwartet, denn die Prämisse klingt ja eigentlich prima.

L.N. Muhr
07.12.2002, 00:45
hm... fands halt klasse, wie der autor auf 400 seiten es geschafft hat, aus dem oberarschloch eine sausympathische figur zu machen... ohne sie grossartig zu verändern.

ein großteil meibnes amüsements bzw. meiner emfundenen spannung beruht eben auch auf den charakterdarstellungen und den anspielzungen. handlungsmässig ist da sicher nicht viel los - aber der humor ist sehr angenehm.