PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Westdeutschland: 8.6. - große Studentendemo in Düsseldorf!



Hajo F. Breuer
04.06.2002, 14:26
Was hast Du gegen Studiengebühren? Die sind durchaus sinnvoll. Comics kosten schließlich auch Geld.

HitmanBochum
04.06.2002, 16:56
@ Hajo F. Breuer:

Bildung ist ein im Grundgestz festgehaltenens Grundrecht. Comics dagegen dienen dem puren Vergnügen, eher selten der Bildung.

Wenn Studenten, die in der Mehrzahl für die Finanzierung ihres Studiums arbeiten müssen, nun noch mehr Geld aufbringen müssen, ist die Folge, dass sie noch mehr arbeiten müssen. Dies wiederum lässt den Studenten weniger Zeit fürs Studium, dass sich daraus verlängert. Wer allerdings Langzeitstudent ist, darf einen besonders großen Batzen an Gebühren zahlen. Willkommen in der Quadratur des Kreises.

Bei den Aussichten werden es sich Abiturienten aus ärmlicheren Verhhältnissen zweimal überlegen, ob sie studieren sollen. Das wiederum bedeutet eine Auslese von Studierenden, die das Grundrecht auf Bildung aushebelt und ad absurdum führt.

Deshalb: KEINE STUDIENGEBÜHREN!

Wenn Papa zahlt, ist das natürlich alles egal...

P.S: Hajo, ein Zusatzstudium in Deutsch würde auch dir gut tun! Dann würdest du vielleicht erfahren, dass man "Biografie" sehr wohl mit "f" schreibst. Die von dir in deinem Profil etwas klugscheißerisch angegebene Schreibweise mit "ph" war vor der Rechtschreibreform, ist daher veraltert. Aber so ein Zusatzstudium, das dir die Reform vermitteln könnte, wird ja bald richtig teuer...

Torsten B. Abel
04.06.2002, 17:31
Das Problem ist zudem, daß die Studiengebühren in der derzeit geplanten Version ausschließlich dazu dienen sollen, das schier endlose Haushaltsloch unserer Regierung zu füllen. Wir sollen also für dieselbe Leistung (an den Unis ändert sich nichts) plötzlich blechen, ohne dafür ein mehr an Gegenleistung zu erhalten.
Und bei den 50 Euro für Erststudenten wird es doch niemals bleiben, in zwei Jahren sind wir vermutlich schon bei 100 Euro...
Gegen solchen Unsinn hast du doch sonst auch immer etwas, lieber Hajo... :transmet:

- Torsten

Saarländer
05.06.2002, 08:48
Original geschrieben von Hajo F. Breuer
Was hast Du gegen Studiengebühren? Die sind durchaus sinnvoll. Comics kosten schließlich auch Geld.

Ich nehme an Du hast dann vor ca. 100 Jahren zu Deiner angeblichen Studentenzeit auch freiwillig 500 Euro/Semester (dies sind die neuen Studiengebüren an der Uni SB bei Überschreiten der Regelstudienzeit - ach ja Demos nutzten nix) gezahlt, oder ?
Aber was soll´s mir ist´s mittlerweile egal, wenn´s zu hart kommt, dann kauf ich mir´ne eigene Uni, das wird mit Sicherheit billiger :D .

Wollen wir doch noch erwähnen, daß die CDU/CSU absichtlich ein Gesetz zum bundesweiten Verbot von Studiengebühren blockiert, in der Hoffnung noch die ein oder andere Rentnerstimme zu erhaschen (schönes Wort ;) )

Michael Heide
05.06.2002, 10:44
Original geschrieben von HitmanBochum
P.S: Hajo, ein Zusatzstudium in Deutsch würde auch dir gut tun! Dann würdest du vielleicht erfahren, dass man "Biografie" sehr wohl mit "f" schreibst. Die von dir in deinem Profil etwas klugscheißerisch angegebene Schreibweise mit "ph" war vor der Rechtschreibreform, ist daher veraltert. Aber so ein Zusatzstudium, das dir die Reform vermitteln könnte, wird ja bald richtig teuer... Vergiss es. Hajo hält sich konsequent an alle Rechtschreibregeln von 1969, egal, was sich offiziell geändert hat.

Hajo F. Breuer
05.06.2002, 11:49
Original geschrieben von HitmanBochum
@ Hajo F. Breuer:

Bildung ist ein im Grundgestz festgehaltenens Grundrecht. Comics dagegen dienen dem puren Vergnügen, eher selten der Bildung.

Ein Recht bedeutet aber noch nicht, daß der Staat Dir die Leistung, auf die Du ein Recht hast, kostenlos zur Verfügung stellen muß. So ist z. B. auch der Führerschein Teil der Bildung.


Original geschrieben von HitmanBochum
Wenn Studenten, die in der Mehrzahl für die Finanzierung ihres Studiums arbeiten müssen, nun noch mehr Geld aufbringen müssen, ist die Folge, dass sie noch mehr arbeiten müssen. Dies wiederum lässt den Studenten weniger Zeit fürs Studium, dass sich daraus verlängert. Wer allerdings Langzeitstudent ist, darf einen besonders großen Batzen an Gebühren zahlen. Willkommen in der Quadratur des Kreises.

Ich kann da nur aus eigener Erfahrung reden. Ich mußte während meines Studiums immer arbeiten. Trotzdem habe ich mein Studium erfolgreich beendet. Auch zu meiner Zeit gab es schon Studiengebühren. Die waren ans Studentenwerk zu zahlen. Es schändet niemanden, der aus armen Verhältnissen stammt, wenn er für sein Studium arbeitet. Mir hat das sehr früh die Augen für die Realitäten des Lebens geöffnet.


Original geschrieben von HitmanBochum

P.S: Hajo, ein Zusatzstudium in Deutsch würde auch dir gut tun! Dann würdest du vielleicht erfahren, dass man "Biografie" sehr wohl mit "f" schreibst. Die von dir in deinem Profil etwas klugscheißerisch angegebene Schreibweise mit "ph" war vor der Rechtschreibreform, ist daher veraltert. Aber so ein Zusatzstudium, das dir die Reform vermitteln könnte, wird ja bald richtig teuer...

Gerade weil ich Germanistik mit Erfolg studiert habe (Staatsexamen mit Note »gut«), kann ich das von Dir etwas klugscheißerisch »Rechtschreibreform« genannte Machwerk nicht nur aus Überzeugung, sondern auch mit inhaltlicher Begründung ablehnen.

1. gibt es keinerlei rechtliche Handhabe für die Anwendung der dummdeutschen Rechtschreibdeform.

2. kam die dummdeutsche Rechtschreibdeform auf höchst undemokratischem Weg zustande und ist deswegen von überzeugten Demokraten allein schon deswegen entschieden abzulehnen.

3. ist die dummdeutsche Rechtschreibdeform völlig widersinnig und wird von ihren Schöpfern teilweise schon zurückgenommen.

4. kann ich es mir leisten, meine Werke nur bei solchen Verlagen zu veröffentlichen, die klug genug sind, auf die dummdeutsche Rechtschreibdeform nicht hereinzufallen.:p

Hajo F. Breuer
05.06.2002, 11:57
Original geschrieben von Torsten B Abel
Das Problem ist zudem, daß die Studiengebühren in der derzeit geplanten Version ausschließlich dazu dienen sollen, das schier endlose Haushaltsloch unserer Regierung zu füllen. Wir sollen also für dieselbe Leistung (an den Unis ändert sich nichts) plötzlich blechen, ohne dafür ein mehr an Gegenleistung zu erhalten.
Und bei den 50 Euro für Erststudenten wird es doch niemals bleiben, in zwei Jahren sind wir vermutlich schon bei 100 Euro...
Gegen solchen Unsinn hast du doch sonst auch immer etwas, lieber Hajo... :transmet:

- Torsten

Im Prinzip hast Du recht. Ich könnte Eure Demonstration unterstützen, wenn sie sich gegen die Unfähigkeit der Finanzpolitik in Bund und Ländern wenden würde. Aber das Problem dieser Politik manifestiert sich ja nicht in zu geringen Einnahmen, sondern in zu hohen Ausgaben. Wenn Ihr also für ein generelles Zurückfahren unproduktiver öffentlicher Ausgaben demonstrieren würdet, wäre das eine feine Sache. Dann wäre ich auch dabei. Ihr aber demonstriert für weiterhin freie Sachleistungen des Staates in einer Zeit, in der er schlicht und einfach pleite ist. Es gibt kein Geld mehr für ein kostenloses Studium. So etwas kann sich nur ein Staat leisten, der über ein gesundes Verhältnis von Ausgaben und Einnahmen verfügt. Das ist leider momentan nicht mehr der Fall, weder im Bund noch in den Ländern oder Gemeinden.