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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Retcons: Satanswerk oder nützliches Continuity Werkzeug?



mandarin
11.05.2002, 11:02
Nachdem ich vor kurzem wieder die Spider-Man Hefte der Klonsage und gestern auch ein paar Avengers Rezensionen Korrektur gelesen hab, bin ich auf dieses Thema gekommen: Retcons.

Einerseits sind sie ja ganz brauchbar, können gemachte Fehler wieder zurechtbiegen oder manchmal auch sogar für einen Überraschungseffekt in späteren Heften sorgen.

In den Händen von Birnen und Macken aber geht das wie es scheint verdammt schnell in die Hose.

Sollte man also lieber auf Retcons verzichten?

Torsten B. Abel
11.05.2002, 12:27
Interessantes Thema. Selbstverständlich gibt es Retcons, die Sinn machen und völlig unlogische Entwicklungen im Nachhinein geradebiegen.
Andererseits besteht aber auch das von dir bereits angesprochene Problem, daß es immer Autoren gibt, die sich denken: "Hmm, wenn die letzten 5.000 Hefte ganz anders verlaufen wären, wüßte ich eine total lahme Story, die ich darauf aufbauen könnte..." Vielleicht sollten einfach mal die Redakteure mehr drauf achten, daß die Autoren nicht jeden Müll nach Belieben ignorieren und umdichten können? :transmet:

- Torsten

Frank Castle
11.05.2002, 15:04
Kommt darauf an, ob der Retcon in sich schlüssig an. Leider war das im Fall von Mackie/Byrne des öfteren nicht der Fall und verkomplizierte unnötig eigentlich leicht zu verstehende Storys, was nicht zuletzt die Sache für Neueinsteiger schwierig macht.

Adrian Turnipseed
12.05.2002, 08:37
Bevor ich das Comicforum gefunden habe , wußte ich noch nicht mal was son Ding überhaupt ist! Was zum essen? Oder ne Seife?

Ich denke sie sind ein gutes Werkzeug um Ungereihmtheiten zu entfernen! Sollten allerdings niocht zum Selbstzweck werden!

MrSinister
12.05.2002, 10:40
Aber was natürlich hier keiner bedenkt ist, wie so ein Retcon die armen Charaktere belastet. Hierzu Animal Man #19, das Gespräch des Post-Crisis Animal Man mit dem Prä-Crisis Animal Man:

Animal Man:
I was almost 30 when I got my powers. A spaceship blew up in my face and weird radiation gave me animal powers. I fought crime. Aliens.

Simple.

I was married. No kids. Ther radiation sterilized me. And then they changed everything. They wiped out my life and replaced it with yours.

Animal Man:
What? Look, who are you? What are you trying to say?

Animal Man:
I'm Animal Man. What happens when the continuity changes? What happens to all those lives? Who's responsible?

They twist us and torture us. They kill us in our billions. For what? For Entertainment.

...

Oder auch der arme Psycho Pirate in Arkham (Animal Man #10):

How can I sleep? If I go to sleep, they might decide to remove me from the Continuity and then I'll never wake up.

Was soll uns das sagen? Vorsicht mit Retcons, sie könnten schlimmere Auswirkungen haben als gedacht ;)

Sinister

Michael Heide
12.05.2002, 11:08
Wobei Alan Moore's Supreme ja gezeigt hat, wo alle ausrangierten Versionen eines Comic-Charakters hingehen. So schlimm ist es ja gar nicht.

Und man kann nicht alle Retcons über einen Kamm scheren. Wenn ein Retcon der Glaubwürdigkeit dient oder nicht vorherigen Heften widerspricht, sondern einfach Details hinzufügt, kann er wertvoll für die Serie sein. Ein Retcon um des Retcons willen geht allerdings fast immer in die Hose.

Superphil
12.05.2002, 11:59
tja, die superhelden sind alle selberschuld. sie sollten es wie she-hulk in sensational she-hulk #36 machen. denn als sie dort für weihnachten nach hause kommt, und das haus voll ist mit verwandten, die sie eigentlich nicht hat, jagt sie alle davon und gibt john byrne auch einen rüffel... :D