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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : haben cliffhanger ihren reiz verloren?!? vorallem wenn ein held scheinbar stirbt!



Superphil
25.02.2002, 18:18
als erstes: hier soll es nicht um den comicverlag cliffhanger gehen, sondern um das enden von heften mit einer "unglaublich" spannenden szene, wo man kaum warten kann um zu wissen, wie es weiter geht...

aktuellestes beispiel: authority und gen-13!

achtung
s
p
o
i
l
e
r

bei authority scheint es, dass midnighter gestorben ist! und bei gen-13 ist es sogar noch extremer, da man das gefühl haben muss, dass das ganze team drauf gegangen ist...

allerdings habe ich in meinem leben schon ziemlich viele comics gelesen und zu viele davon haben ähnlich aufgehört. der held scheint gestorben zu sein, nur damit man einen monat später erfährt, dass er der tötlichen falle doch irgendwie entkommen ist.

und das finde ich etwas schade. denn irgendwie habe ich dann nie das gefühl, dass der entsprechende held wirklich gestorben ist (obwohl ich gerade bei authority doch noch "kleine" zweifel habe und befrüchte, dass es doch passiert sein könnte)..

aber der punkt ist. wie reagiert ihr, wenn ihr ein solches ende lest? habt ihr dann einen monat lang schlaflose nächte, weil ich das schlimmste befürchtet? oder geht es euch wie mir, der sich dann eher denkt, schauen wir mal in einem monat, wie die person es doch überlebt hat!

Sascha Thau
25.02.2002, 18:28
Authority wie auch GEN13 sind von Wildstorm.

Da kann ich mit einem Zitat von Brandon Peterson aufwarten:
This is Comics - Death is flexible.

Und um den Midnighter tut's mir nicht die Bohne leid, falls er wirklich tot sein sollte. Eine weitere Batman Kopie die ins Gras beisst, noch dazu eine Comcifigur - who cares?

Wäre sogar schön wenn er echt tot bleibt, damit Comics sich wenigstens ein kleines Stück Ernsthaftigkeit zurückerobern. Ich bin dafür das Helden irgendwann sterben und nicht 500 Hefte lang ausgesaugt werden nur um noch ne Mark rauszuschlagen.

bye Sascha

Michael Heide
25.02.2002, 19:18
Nun ja, solche Cliffhanger sind schon ausgelutscht, besonders bei den "großen" Helden (Superman, Batman, Spider-Man und so weiter). Sicher, es gibt Ausnahmen (Doom Patrol #121), aber in den meisten Fällen verpufft die Spannung auf der ersten Seite des nächsten Heftes.

Aber es gibt ja auch noch andere Cliffhanger.
Alias #1, Amazing Spider-Man #35, Ultimate Spider-Man #15...
Die funktionieren durchaus noch.

Maxx
25.02.2002, 19:41
Ich warte ja noch auf eine ultimative Überaschung bei diesen Cliffhangern: Der Held schafft es einfach nicht sich zu befreien und stirbt gleich zu Anfang des Heftes. Das wäre mal eine äußerst radikale Überaschung, auf die ich wohl ewig warten muss, da wohl vielen Autoren der Mut dazu fehlt (ebenso der Film der einfach mitten im Handlungsverlauf endet , weil der Held von den Feinden einfach umgebracht wird ):(.

Hyperion Star
25.02.2002, 20:02
Original geschrieben von Maxx
ebenso der Film der einfach mitten im Handlungsverlauf endet , weil der Held von den Feinden einfach umgebracht wird ):(.


naja swas ähnliches gabs doch schon oft, nur das der held zum schluss stirbt und hat nur einen kleinen teil der bedrohung ausgelöscht, im 2 teil gehts dann aber meistens mit nem anderen weiter:(

Clint Barton
25.02.2002, 20:10
So wie dieser Alienfilm mit Charlie Sheen, der eigentlich verdammt genial war und durch den zweiten Teil (den ich mir bis huete nicht angeguckt habe) offensichtlich ruiniert wurde... wie hieß der noch?

Aber in Sachen Comics kann ich euch da mal die zwei Grendel-Alben von Darko Macan und Edvin Biukovic (bei Speed erschienen) wärmstens empfehlen. Beides geniale Geschichten, die zu dem besten gehören, was je gemacht wurde.

Sascha Thau
25.02.2002, 20:37
Original geschrieben von Maxx
Ich warte ja noch auf eine ultimative Überaschung bei diesen Cliffhangern: Der Held schafft es einfach nicht sich zu befreien und stirbt gleich zu Anfang des Heftes. Das wäre mal eine äußerst radikale Überaschung, auf die ich wohl ewig warten muss, da wohl vielen Autoren der Mut dazu fehlt (ebenso der Film der einfach mitten im Handlungsverlauf endet , weil der Held von den Feinden einfach umgebracht wird ):(.

Great minds think alike.

Ich hab zumindest vor irgendwann mal 'nen Comic zu machen, der genau sowas bringt.

bye Sascha

Michael Heide
25.02.2002, 21:21
Original geschrieben von Clint Barton
So wie dieser Alienfilm mit Charlie Sheen, der eigentlich verdammt genial war und durch den zweiten Teil (den ich mir bis huete nicht angeguckt habe) offensichtlich ruiniert wurde... wie hieß der noch? The Arrival.

Ollie
25.02.2002, 22:58
Als positives Gegenbeispiel möchte ich mal Green Arrow von Kevin Smith anführen!
Da fragt man sich zwar nicht nicht "hö? issa getz tot odda was?", sondern die Handlung nicmmt einfach einen Verlauf, der zwar recht logisch ist (halt Comiclogik), aber einen mit diesem "Ich muss wissen was verdammt nochmal jetzt passieren wird, sonst sterbe ich"-Gefühl zurück lässt. Ich meine, wenn ich am Ende einer Geschichte den Helden der Reihe blutend am Boden liegen sehe, weiß ich mit 80%iger Wahrscheinlichkeit, dass er noch lebt, und mit 99%iger Wahrscheinlichkeit, dass falls er abgenippelt sein sollte, er sowieso in kürze wieder da ist!

Manos
26.02.2002, 08:38
Ich persönlich weiss nicht, ob es die Geschichten oder mein fortgeschrittenes Alter ist, aber im Gegensatz zu füher, als Spider-Man noch gut und bei Williams war, jucken mich heutzutage Ankündigungen wie "Ein Wendepunkt im Leben von XY!", "Nichts wird mehr so sein wie vorher!", "Erlebt das definitive Ende von XY!" usw. nur noch herzlich wenig.
Früher habe ich auch jeden freien Moment genutzt, um meine Comics zu lesen, teilweise sogar ein drittes oder viertes Mal, nur um auch ja keinen Hinweis zu verpassen, wer denn der mysteriöse Schurke ist, der auch im nächsten Heft nur im Dunklen zu sehen sein wird.
Heute stappeln sich bei mir mittlerweile Hefte vom Oktober letzten Jahres.
Also ich tippe mal darauf, dass die Geschichten, die mit immer mehr Superlativen und "superspannenden" Storys aufwarten müssen, um auch bei der nächsten Ausgabe noch Kundschaft zu ziehen, einfach den Bogen überspannt haben.
Es könnte aber auch das Alter sein ;) .

Collector
26.02.2002, 09:55
Original geschrieben von Sascha Thau

Und um den Midnighter tut's mir nicht die Bohne leid, falls er wirklich tot sein sollte. Eine weitere Batman Kopie die ins Gras beisst, noch dazu eine Comcifigur - who cares?


.... noch dazu eine Comicfigur? Ja gibts den auch echte Menschen die eine Batman-Kopie sind?

beagle
26.02.2002, 11:49
ich glaube solche cliffhanger á la " iss der held tot oda nicht" jucken heute kaum noch einen, viel mehr stories, die einfach so interessant sind, dass man am ende nur wissen will, wie das ganze weitergehen könnte (wäre bei mir "out there" oder "savage dragon" zum bleistift.
der letzte gute cliffhanger in einer serie war für mich "in den händen der borg" bei tng.
und diese eine er-folge, bei der sich der dunkelhäutige kumpel von carter vor den zug geschmissen hat, die hat mich wirklich umgehauen.
und zum film, bei dem der held mitten in der storie drauf geht ... was iss mit psycho ???

Maxx
26.02.2002, 12:49
über meine Film Idee: Hm , sind ja alles schöne Bespiele, aber ich denke, dass es so ein Experiment bislang noch nicht gab.Beispielsweise sind die Handlungen der von Hyp genannten Filme schon recht abgeschlossen und bei Psycho ist die Schauspielerin ja nur augenscheinlich die Hauptdarstellerin.
Nein , was mir vorschwebte wäre ein Film , in dem der Held einfach mitten im Verlauf der Handlung scheitert und stirbt. Film aus. Ist natürlich eine ziemlich radikale Überraschung die wahrscheinlich nicht viele zu schätzen wüssten, aber ich denke ein Experiment wäre es wert.


@Sascha Thau : Hoffentlich wird dieses Comic nicht den Kosmopolit als Hauptfigur haben ;) :err:

Was mir jetzt aber im Zuge der Diskussion jetzt generell auffällt, ist das es im comic so richtig große Überraschungen kaum noch gibt. Irgendwie läuft allesin einem immer seltsam vertrauten Muster, und selbst einschneidende Punkte scheint man schon im vorraus erahnen zu können. Mir fehlt bei den Autoren der Mut zu starken Brüchen mit diesem Muster und daraus resultierenden Überraschungen.

Beispielsweise:

Wäre es nicht interessant aus einer eigentlich sehr emotialen Geschichte (Probleme zwischen den Haupfiguren etc.) gerade mit den letzten Seiten durch einen radikalen Einschnitt in Handlungsverlauf und Handlungswelt der Geschichte eine völlig neue Bedeutung zu geben?z.Bsp. Wenn auf einmal ein Charakter stirbt, oder ein Handlungsort zerstört wird etc.

Oder Wäre es nicht auch interessant, dann wenn schon alles gut ausgeht, nochmal eine radikale Wendung einzubauen, die das ganze mit einem Knall enden lässt? Zum Beispiel wenn die Helden den Gegner schon ausser Gefecht gesetzt zu haben scheinen, er sich aber doch wieder befreien und seien Plan ausführen kann, oder wenn rauskommt , dass die Helden die ganze zeit dem falschen nachgejagt haben und es schon zu spät ist den richtigen zu jagen?



All diese Storykniffe sind in anderen Medien nicht unbedingt etwas neues. Auf dem Sektor der Filme ist z. Bsp. Terry Gilliam ein Meister solcher Kniffe, aus dem bereich der Serien kriegt die Serie Buffy so etwas immer mal wieder gut hin und bei den Büchern gibt es auch so einiges, besonders im Bereich der Kurzgeschichte.

Aber das einzige Comic an das ich mich jetzt erinnern kann, dass mich so richtig überrascht und geschmissen hat, war wohl Watchmen. Ansonsten nichts.

Wahrscheinlich kommen wieder x- Leute die mich mit beispielen von anderen Comics zu ballern die ebenso effektiv verfahren haben, da ich bislang erst ein Anfänger bei solchen Dingen wie Manga, US Independent oder dem Albenmarkt bin. Aber verdammt nochmal, es muss doch möglich sein , so etwas öfter auf dem US- Mainstream Markt zu machen! Dieser hat doch Innovation wohl am meisten nötig!

Ich würdere mir wirklich radikalere Autoren und Verläge wünschen, mit Mut zum Experiment und radikalen Schnitten und Brüchen!

Michael Heide
27.02.2002, 17:06
Was ist mit Arlington Road? Dürfte dem, was Maxx schreibt, recht nahe kommen. Und dann gibt es ja noch wie gesagt Doom Patrol #121, bei dem die Helden am Ende scheinbar sterben...
und 122 kommt nie heraus! Sie sind tatsächlich tot (auch wenn sie von späteren Autoren nach und nach wieder zurückgeschrieben wurden). Das (und ein Interview mit Grant Morriosn und Joe Casey zu einem völlig anderen Thema) hat mich übrigens auf eine Story gebracht, die ich irgendwann mal bei Ultimate DC schreiben werde (wenn ich mit Green Lantern, Flash, Amazing Man, Legion und Martian Manhunter fertig bin - gut Ding will Weile haben). Ich denke, mit der wärt Ihr auch zufrieden.

Maxx
27.02.2002, 17:31
Arlington Road ist ja ein Film, somit jetzt nicht für das Comic Medium relevant.

Und Doom Patrol #121 kenne ich nicht, diesmal aufgrund des Datums. Meine Comicwurzeln reichen da nicht soo weit zurück. klingt aber sehr interessant...

Ich wünsche dir viel Glück mit deiner Ultimate Überraschungs Tüte (Oder hat das Kind schon nen Namen?) Und stelle mich schon mal ein, gespannt zu warten...

Michael Heide
27.02.2002, 18:07
Ja, einen Namen hab ich schon. Wenn ich den aber jetzt verrate, ist die Überraschung weg...