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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Zeit zwischen altem und neuem Zack (Comicspiegel)



Ziehstripp
30.10.2001, 16:50
Der Übersichts halber (und damit Martin 37 nicht mehr mit mir meckert:lol: ), habe ich jetzt doch mal ein neues Thema aufgemacht. Weiß jemand, ob man die Beiträge aus dem "Das war Zack" Thema hierher verschieben kann?
Ich würdes ja tun aber ich bin kein Server Heini Light!:lol:
Gruß Peter

Ziehstripp
30.10.2001, 17:10
Könnte einer der Moderatoren das Thema ändern in "Der Weite Weg Zum Neuen Zack (Comicspiegel)?
Danke

Martin 37
30.10.2001, 17:34
Ohje, jetzt komm ich mir vor wie der :teufel:
dabei wollte ich doch so sein wie ein :engel:
Neee, meckern wollt ich doch gar nicht mit Dir; war halt eine Idee wegen der Übersichtlichkeit ...
Also wenn ein Mott, wie zum Beispiel Martin J, mal vorbeischauen sollte...
Ciao
Martin

efwe
31.10.2001, 10:18
ehapa hat schon noch einige serien aus dem feest-katalog fortgestezt, aber leider war die kostenstruktur bei feest natürlich eine andere als bei ehpa, sodass alle serien, die sich nicht über 5.000mal verkauft haben, eingestellt wurden. schade. aber vieles, was feest damals im programm hatte, wird ja nun von salleck, kult oder comicplus+ fortgesetzt.

efwe

bernd biestig
31.10.2001, 14:25
Original geschrieben von efwe
...aber leider war die kostenstruktur bei feest natürlich eine andere als bei ehpa...

In dem Zusammenhang fällt mir ein, daß wir irgendwo im Keller noch die alte Reprokiste von euch (=Feest) haben: vielleicht könnt ihr (=EHAPA) damit die Kosten in den Griff kriegen....Was zahlst' ?

Büro Biestig
(Abt.: Trödel & Kram)

Ziehstripp
31.10.2001, 14:34
@efwe
Ist eigendlich die noch angekündigte #34 vom Comicspiegel noch erschienen?
Oder war #33 definitiv die lezte Ausgabe?
Gruß Peter

ZAQ
31.10.2001, 15:28
Nummer 34 IST erschienen. 35 nicht mehr (trotz Ankündigung).

Ziehstripp
31.10.2001, 16:15
Mist ich hab nur bis #33.....:(

ZAQ
31.10.2001, 18:57
Don't worry: Nr. 34 dürfte antiquarisch -wie auch alle anderen- kein grösseres Problem sein...

Martin 37
01.11.2001, 05:53
Original geschrieben von efwe
aber vieles, was feest damals im programm hatte, wird ja nun von salleck, kult oder comicplus+ fortgesetzt.


@ efwe
... und darüber freue ich mich sehr :springen:

@ Ziehstripp
In dem von mir genannten Versandkatalog steht #34 für 1,50 DM drin. Aber jetzt nicht alle Exemplare aufkaufen, mir fehlt auch noch das letzte Heft ;)

Ciao
Martin

efwe
01.11.2001, 16:48
habe mir die alten "comicspiegel" hefte noch mal durchgesehen und erinnere mich wieder, warum diese wende im magazin kam.
als reiner feest mich anfang 1988 fragte, ob ich bei seinem velag als chefredakteur einsteigen wolle, war klar, dass ich - ebenso wie andreas c. knigge ein kind der "zack"-generation - einen anderen weg der programmgestaltung gehen würde als es bei feest bisher üblich war. wir stellten einen grossteil der s/w-publikationen ein, und ich begann, verstärkt bei den franco-belgischen verlagen lizenzen einzukaufen. dabei bestand meine aufgabe erst einmal darin, die scherben, die feest in den vorherigen jahren produziert hatte, wieder zu kitten. zahlungsmoral, verlagspolitik und publikationsrhythmus waren da vorrangig gefragt. man bedenke, dass feest die "cubitus"-lizenz vor carlsen hatte. der erste band war bereits übersetzt und gelettert, aber leider hatte man es versäumt, die garantiesumme zu überweisen.
garant für ein gutes einkommen war die serie "die minimenschen", die sowohl von carlsen wie auch von comicplus+ verworfen worden war (armer eckart sackmann - bei carlsen wollte knigge sie nicht, bei comicplus+ der peter hörndl, glück für feest), und damals zwischen 12.000 und 15.000 ex. pro band verkaufte.
darauf bauten wir ein programm auf, dass in der endphase zehn titel pro monat umfasste.
die frage war nun, wie wir der menschheit klar machen konnten, welche tollen titel wir veröffentlichen würden - und da kam der "comicspiegel" ins spiel. er sollte als bezahltes werbemagazin funktionieren. eigene serien in abmischung mit bestsellern wie "blueberry", "dan cooper" oder "mick tanguy" (leider nicht mehr erschienen) sollten käufer anziehen, die darin dann mehr über das feest-programm erfahren sollten.
mit der #19 wurde die umstrukturierung eingeleitet. neben den altbekannten serien fand sich darin der start von "pharaon" und eine kurzgeschichte von pierre seron "hommage an franquin" (seron selbst war mal als franquin-nachfolger bei "spirou" im gespräch). auch die artikel sollten auf den neuanfang einstimmen. in heft #20 wurde dann der neue "comicspiegel" angekündigt, und mit #21 war es dann soweit.
ich kann mich noch gut darin erinnern, dass die frz. lizenzgeber sehr kooperativ waren, da die aussicht auf eine doppelverwertung ihrer serien sehr verlockend war.

ich denke, "blueberry" ist damals von katja braasch gelettert worden.

efwe

Ziehstripp
01.11.2001, 19:29
@Martin 37
Welcher Katalog?????
Schickste mir 'ne email mit adresse?
:D
Danke
Gruß Peter

Ziehstripp
01.11.2001, 19:32
@Martin 37
Warum eigentlich 20 Jahre Comic pause?

Martin 37
01.11.2001, 20:42
@ Ziehstripp

Beim Trivial-Bookshop von Kurt Werth hab ich´s gesehen. Hier der Link:

http://www.trivial-bookshop.de/mak/kataframe.html

Zwar ist im Internet nicht das ganze Angbot einsehbar, aber bestellen geht auch so ohne Probleme. Anschauen kann man sich einige Ausgaben Comic-Spiegel unter den Sonderangeboten (2 bzw. 3 DM).

Zur fast 20-jährigen Comic-Pause: Nach Einstellung von Zack habe ich keine Comics mehr gelesen (alle Comics hatte ich sogar abgegeben) bis halt Zack wieder erschienen ist (Ausnahme: mal ein Asterix-Album zwischendurch). Kurz vorm Erscheinen von Nummer 1 habe ich mir auch noch ein altes Blueberry-Album gekauft und von da an war mein Comic-Fieber wieder ausgebrochen. Seitdem versuche ich so langsam einiges (wieder) zu lesen, zu sammeln und vieles, was in der Zwischenzeit passiert ist, nachzuholen. (und weil es vielleicht einigen so ergehen könnte wie mir, meine Abtipperei im anderen Thread).

@ efwe
Vielen Dank für diese wirklich interessanten Ausführungen. Mir ist noch aufgefallen, dass der Comic-Spiegel bei der Leserwahl im Comic-Forum mehrere Jahre bei den Magazinen Platz 1 bzw. Platz 2 eingemommen hat (genau kenne ich die Platzierungen jetzt aber nicht). Doch der Comic-Spiegel scheint auf jeden Fall bei den Lesern ja sehr gut angekommen zu sein. Und damit müßte doch das Konzept vom Feest-Verlag voll aufgegangen sein, die Serien an den Leser zu bringen. Die Serien sind dann bestimmt auch nicht schlecht gelaufen. Oder? Warum wurde diese "Goldgrube" dann aufgegeben?
Ciao
Martin

Ziehstripp
01.11.2001, 21:18
@Martin
Danke:D
und Glück Auf:lol:

Ziehstripp
02.11.2001, 12:01
@efwe
Was mir immer noch nicht ganz klar ist, warum der große Ehapa Verlag es sich nicht leisten konnte so etwas wie den Comicspiegel weiter zu führen. Die Ausgaben des Comicspiegel bei Feest, müssen ja gelaufen sein?
Wenn man den Weg des Comicspiegels weiter geführt hätte, hätte man doch durchaus Serien bei Ehapa antesten können, bei denen man sich nicht sicher war, ob sich eine Veröffentlichung als Album lohnt? Das Risiko wäre doch bestimmt kleiner gewesen, wenn es im Comicspiegel als Test gelaufen wäre, bevor man ein Teures Album produziert und es im nachhinein verramschen muß?
Gruß Peter

FISH
02.11.2001, 12:55
@ziehstripp

carlsen (carlson ist wohl ein tipfehler) hat mit comicspiegel und feest
nichts zu tun
ehapa hatte feest übernohmen und sich gegen ein comicmagazin entschieden
das der comicspiegel bei feest ein erfolg war heist nicht zwangsläufig
das er bei ehapa auch ein erfolg gewesen währe
ein großer verlag wie ehapa hat mehr unkosten und ist somit auf höhere
auflagen angewiesen wie ein kleiner verleger wie es feest letztendlich war
ist eine auflage von, na sagen wir mal 3000 für einen kleinen verlag gut
sind 3000 für einen großen verlag zu wenig

Ziehstripp
02.11.2001, 13:03
schon geändert sorry:D
da hatte ich wohl wat falsches im kopp, ohauahaua

efwe
02.11.2001, 19:47
genau! die kostenstruktur war eine komplett andere. waren wir bei feest drei angestellt plus reiner feest selbst, so standen bei ehapa für diese arbeit neun leute zur verfügung. wo wir bei feest mit 3.000 verkauften alben zufrieden waren, mussten es bei ehapa immerhin schon 5.000 sein.

efwe

Ziehstripp
02.11.2001, 20:00
Also ist so ein kleiner Verlag Risikofreudiger als so ein großer "Verein" wie Egmont/Ehapa? Gut, das habe ich jetzt verstanden mit den Kosten usw, aber trotzdem verstehe ich nicht, das Ehapa, oder auch andere große Verlage es nicht schaffen, ein zumindest Monatliches Magazin auf die Beine zu stellen. Gerade um zu testen welche Serien laufen und welche nicht.
In den 20 Jahren, indenen es kein Magazin ala Zack gab muß doch trotzdem eine Leserschaft für solch ein Magazin gegeben haben, wenn auch nicht mit einer Auflage von 70000 Stück.
Da komme ich nicht drüber, denn wenn ihr es geschaft habt, mit drei Leuten den Comicspiegel Monatlich herrauszugeben, dann dürfte es doch für Ehapa, mit all dem Material das zur Verfügung stand, auch kein Problem gewesen sein?????
Gruß Peter

ZAQ
02.11.2001, 20:33
Hab ich auch nie verstanden: Statt Tock-Tock und die Carlsen-Vorschau hätte man beides bündeln können, um Leseproben erweitern und als Magazin gegen Schutzgebühr verkaufen. Hätte einen besseren Werbe-Effeckt gehabt (würd ich jedenfalls drauf wetten) und wär kalkulatorisch wohl auch nich teurer gewesen, als die Kostenlos-Prospekte.

Gruss!,oliver

Ziehstripp
02.11.2001, 20:35
Damti sind wir immerhin schon ZWEI!:lol:

horst
02.11.2001, 22:04
DREI!!! :)

efwe
02.11.2001, 22:10
die zeiten waren damals anders. man braucht sich doch nur die verkaufszahlen von damaligen bestsellern anzusehen. wenn wir vor knapp 13 jahren 15.000 minimenschen verkauft haben, dann kann eckart schott heute froh sein, wenn er auf 3.000 bücher kommt. ein blueberry hat in den letzten fünf jahren die hälfte der verkauften auflage eingebüsst. ich will's ja nicht schon wieder beschreien, abe ein zack oder ein comicspiegel sind heute so nicht mehr möglich. ich denke, dass das neue zack nicht mehr hefte verkauft als der comicspiegel - und das bei einer viel besseren vertriebsstruktur als feest je hatte.
ich weiss, dass sich nun schnell wieder die comic-veteranen zu wort melden und mich als verräter beschimpfen werden, aber das zack wird in einiger zeit die sprechblase der comic-generation der 70er jahre werden.
mir persönlich gefällt das zack so wie es ist, aber ich sollte nicht die zielgruppe sein. die ausrichtung des magazins hat etwas zuviel nostalgie, weil unbedingt ein bestimmter geist heruafbeschworen werden soll.
so wie alle großen comicmagazine einmal überkommen waren (primo, fix & foxi, felix etc) wird auch das zack - wenn es keine grundlegende veränderung gibt - mit schwindenden leserzahlen kämpfen müssen.
selbst ein micky maus magazin spürt den zahn der zeit.

efwe

horst
02.11.2001, 22:13
im ernst. ich verstehe das oft auch nicht.
das ziel jeglicher art von literatur ist doch
die kommunikation. was gibt es da besseres,
als ein (monatliches?) magazin.
mal abgesehen von den modernen medien,
wie das internet.

zumal ein moderne technik heute eine
produktion viel günstiger über die bühne gehen
lässt, als das zu alten zack zeiten der fall
war. ich würde mir "alleine" zutrauen eine
zackartiges magazin in abstimmung mit einer
vernünftigen redaktion zu stemmen.

und nicht viel anders sieht das beim neuen
magic attack aus. der dirk schulz macht da
(neben seinen comics) den grössten teil des
layouts.

horst

horst
02.11.2001, 22:19
da ist mir doch der hellseher efwe ;)
zuvorgekommen. ich grüsse Dich.

richtig ist, das die modernen zeiten kein altes zack
brauchen. falsch ist, das es kein interesse auf dem
markt für ein oder mehrere vernünftige magazine gibt.

efwe, Du weist ja, das ich ein alter zack-hase bin.
trotzdem bin einer der grössten kritiker des neuen
zack. die entwicklungen und themen der modernen
unterhaltungswelt haben die derzeitigen magazine
doch noch gar nicht erreicht.

horst

efwe
02.11.2001, 22:32
interessant ist dabei allein: was ist ein vernünftiges magazin? und wer soll's kaufen? fakt ist, dass alle hochauflagigen comic-magazine hefte für kinder und jugendliche sind oder waren. weiterer fakt ist, dass die bereitschaft bei kindern, sog. "umbrella-magazine", also hefte mit verschiedenen inhalten, zu kaufen, sehr gering ist, da man für etwas geld ausgibt, dass einem nicht 100%ig gefällt.
comic-magazine für erwachsene sind geldverbrennungsmaschinen, da der durchschnittliche erwachsene keine comics (mehr) liest - von den 7.000 "spinnern", die sich zu stammtischen, tauschbörsen etc treffen, rede ich nicht.
auch wenn ich mich wiederhole, aber ich denke, dass der versuch von carlsen und ema, manga-magazine mit einem mega-umfang für relativ wenig geld anzubieten, in die richtige richtung geht. das auch diese magazine irgendwann überholt sein werden, steht ausser frage. aber gerade das suchen nach neuen inhalten macht meinen job ja so interessant.

efwe

horst
02.11.2001, 22:42
ja richtig, manga ist so ein trend.

aber es gibt ja auch noch die vielen entwicklungen,
wie rollenspiele, computerspiel, visuelle games,
virtuelle welten, trendthemen aus dem sport und
der freizeitwelt sowie themen des internets.
die wenigsten davon finden sich in den heutigen
comics wieder.

das alte zack hatte immer parallele themenberichte.
das überschallrennauto zur neuesten michel vaillant story und so.

heute müssten halt matrix, disneys saurier und final fantasy,
sowie pentium und high definition nurbs dazu gehören.

so in der art.


horst

efwe
02.11.2001, 22:49
ist doch alles schon versucht worden. aber schau dir mal die auflagen der lara croft- oder resident evil-comics an...
nein, ich befürchte, dass es immer schwierig sein wird, ein bewegtes medium (film, pc spiele etc) als interessanten comic zu vermarkten.
ein comic sollte kein abbild eines anderen mediums sein - ausnahmen bestätigen die regel -, sondern eigene phantasiewelten erfinden.
ich denke, die ausdrucksform wird sich immer wieder ändern (franco-belgisch, us-comics, manga etc), aber im grund bleibt ein comic ein mittel, um aus der gegenwart und realität zu entfliehen.

efwe

FISH
02.11.2001, 22:57
Original geschrieben von efwe

ich weiss, dass sich nun schnell wieder die comic-veteranen zu wort melden und mich als verräter beschimpfen werden, aber das zack wird in einiger zeit die sprechblase der comic-generation der 70er jahre werden.
mir persönlich gefällt das zack so wie es ist, aber ich sollte nicht die zielgruppe sein. die ausrichtung des magazins hat etwas zuviel nostalgie, weil unbedingt ein bestimmter geist heruafbeschworen werden soll.


@efwe
verräter, nein, das thema hatten wir auch schon
so traurig wie es auch ist, stimmt es doch auch
und letztendlich hat halt jede generation ihre eigenen comics
und wenn in 20 jahren noch ein paar comics erscheinen die
mich interessieren kann ich doch zufrieden sein
ich glaube auch das gedrucktes früher oder später
nicht mehr diesen stellenwert haben wird, wie zurzeit
ganz aussterben wird es natürlich nicht

ich bin mir auch nicht sicher ob magazine wie zack oder magic attack
in dieser form noch sinn machen
man bekommt die comics häppchenweise, muß monat für monat auf die
fortsetzung warten, da kauf ich mir doch lieber einen monat später
das album und lese die geschichte komplett
zum kennenlernen neuer serien ist das sicherlich nicht schlecht
aber was ich mir wünschen würde, währen comics, speziel kurzgeschichten
oder fehlende abschlußbände div. serien die z.b. bei ehapa oder carlsen
nicht mehr erschienen sind
die fehlenden clifton/percy pickwick kurzgeschichten würde ich mir
z.b. für zack wünschen
so wie es aussieht geht das derzeitige konzept von zack auf
aber man könnte doch öfter mal was aussprobieren
zuviel nostalgie, da hat efwe recht, hat auf dauer keinen erfolg
und serien wie franka oder soda zeigen das sich die "alten" zack leser
damit anfreunden können

horst
02.11.2001, 23:02
neben meinem comic-fabel rödele ich ein bisschen in der
3d-computer und mac szene rum.
da wundert es mich schon manchmal, das es zum beispiel
eine mac-club comic gab, der 98 von stand weg
definitiv 5.000 exemplare verkauft hatte. den gibt es nicht mehr,
aber nicht wegen dem comic.

ebenso gibt es special-intrest magazine, die auch von ihren
5.000 bis 10.000 auflage anscheind gut leben, da es ihnen
gelingt ein paar "brauchbare werbeschaltungen" der
industrie zu generieren. ich habe seit kurzem "nintendo"
als kunden. wenn ich sehe, für was die ihr werbegeld
rausschmeissen.

hat denn der comic immer noch so einen schlechten ruf,
das da gar nix läuft? ihr von ehapa müsstet doch z.b bei den
computerspiele produzenten auf offene ohren stossen
(der verlag mit asterix und mickey maus braucht sich ja nicht
gross zu erklären).

horst

efwe
02.11.2001, 23:07
dabei sollte man aber nicht vergessen, dass das zack nur funktioniert, weil die dort veröffentlichten comics von verlagen, die später die alben veröffentlichen, finanziert werden. die zack-leute kriegen das material quasi geschenkt (zumindest für das ehapa-material gilt das). von daher werden serien, die nicht irgendwo als alben erscheinen, wunschtraum bleiben.

efwe

horst
02.11.2001, 23:14
@ fish

aber auch franka und soda sind konzeptonell
eigentlich "alte" schinken.

wo sind denn in zack die neuen aktuellen themen.

ich drück das mal so aus:
wo ist der held mit tatoo auf dem bauch und pircing
in den lippen.
wo bleibt das gamer-genie, das jedem neuling am
gamepad die finger rauchen lässt.
welcher held existiert eigentlich nur noch im computer
und reisst in den virtuellen welten seine witze.

versteht Ihr, was ich meine?
das comic sollte schon in seinen üblichen struckturen
(panels etc.) rüberkommen. aber franka ist (für mich)
nicht viel moderner, als die hübsche stewardess (wie hiess
sie denn noch?) und soda ist - ausser der guten grundidee -
relativ konventionelle action.


also nicht klassische heldenabentuer erzählen, sondern
moderen themen und fragen der zeit einbinden
auch in der realen welt kann man erkennen, das die
huetige welt nach anderen inhalten ruft. wie sonst ist
es zu erklären, das heute kaum noch jemand in den himmel
schaut, wenn die raketen regelmässig zur raumstation
fliegen (sorry dan cooper und wie sie heissen).

horst

Ziehstripp
02.11.2001, 23:51
Wenn ich euch jetzt richtig verstanden habe, gehören wir "Spnner":lol: zu einer Aussterbenden Art? Mist, bis um kurz vor Mitternacht fühlte ich mich noch richtig gut:weinen:
Aber im großen und ganzen habt ihr wohl recht, ich hoffe aber das die Jungs um Martin Jott mit U das aber geregelt bekommen. Mir ist auch klar das wir das alte Zack nicht mehr zurück bekommen, aber mit dem neuen Zack haben wir glaube ich eine gute Basis und für Ehapa und Carlsen müßte das Zack doch ein prima Sprungbrett sein um neue Serien zu testen und auf grund der Leser reaktion zu entscheiden ob sich ein album lohnt. Wenn die großen Verlage Zack nicht hängen lassen, können wir alle "damti" lange Spaß haben.
Gruß Peter

FISH
03.11.2001, 00:00
@horst
ich meinte auch das man in zack nicht zusehr sich auf comics beschränken
sollte die man aus alten zeiten kennt

meinst du comics wie franky snow oder kid paddle ?


stellts du dir z.b. vor das eine figur wie soda
einfach moderner dargestellt werden sollte, oder das die art wie hier
eine geschichte erzählt wird moderner sein müßte ?
ich habe da folgende vorstellung-
soda, mit einer tätoowierung (die arme mutter dürfte die wohl nicht sehen)
raucht mal einen joint, hat mit korubten kollegen zu tun, jagt rauschgiftringe

oder wilst du ganz weg von abenteuer comics
vielleicht sogar weg vom papier ?

so ganz weiß ich nicht worauf du konkret hinaus wilst


speziel für zack, muß da ein comic so aktuell/modern sein ?
würde man dadurch wirglich neue leser finden ?

für den nachwuss währe vielleicht ein zack pocket etwas
mit comics die wenn ich dich richtig verstanden habe, aktuelle
themen aufgreifen und nicht den klasischen abenteuer comic
vielleicht ein playstation spieler der nachts davon träumt selbst
in den games mitzuspielen
oder über das leben eines teenes der/die davon träumt
in einer soap oder girlieband mitzuspielen

komm ich da deiner vorstellung etwas näher

@efwe

daher meine frage ob solche magazine noch sinn machen
nicht umsonst sind viele magazine in ganz europa eingestellt worden

@ziehstripp

spinner sind wir nicht, nur ehrlich uns selbst gegenüber, wir mögen solche comics
und stehen dazu
warum die großen verlage zack unterstützen weiß ich nicht
neue serien der großen verlage sehe ich in zack nicht
bei salleck, epsilon und co denke ich das die schon den einen oder andere
käufer mehr dadurch gewinnen
es tut aber wohl keinem verlag weh wenn er zack unterstüzt

horst
03.11.2001, 00:38
@ fish

Du bist schon nahe dran.
ich selbst gehöre ja auch zum alten eisen
und kann so manches "in meinem inneren" nicht verstehen.

aber wer die augen und ohren aufsperrt, der
bekommt doch mit, das bei den kids ohne
doppelsohle (oder wie auch immer die dicken dinger
heissen), ohne pircing und tatoo einfach nichts
läuft.

inn sein hat heutzutage was "umfassendes".
wir trugen damals wildlederboots und jeanshose.
dies war unsere mode. das dies alles umfassend
auch in den anderen mediem abgehandelt werden
musste, kam uns nicht in den sinn. wir sahen
den "goldenen schuss" im fernsehen und "flüchteten" davor
in unsere "blueberry" abenteuer.

heute ist aber inn sein eben umfassender.
musik, outfit, hauttatoo, prog oder mp3, sms und haarstyling.
alles muss auf meinen typ abgestimmt sein.
solange das comic das nicht berücksichtigt,
kommt es irgendwie deplaziert daher.

horst

ZAQ
03.11.2001, 01:39
so recht ihr habt, mit klassik und moderne, so unrecht habt ihr auch. letztlich isses wurscht egal, ob DAN COOPER in einem Abenteuer aus uralter Zeit zum Mars fliegt oder aktuell in Afghanistan Lebensmittel abwirft. Ein Western-Comic hatte für mich in den 70er Jahren auch nichts mit meiner realen Erlebniswelt zu tun (und hat mich vielleicht grade drum fasziniert). Es ist auch vergleichsweise unerheblich, ob Mangas oder Fumetti grade 'in' oder 'cool' oder 'angesagt' sind. Worums letztlich geht, ist, dass die Geschichten den Leser berühren. Und das tun sie nur, wenn sie eine bestimmte Qualitat haben. 'Massenware' kann -wenn sie grad trendy is- die schnelle Mark machen, mehr aber auch nicht. Dass MICKY MAUS 'auch zu kämpfen hat' liegt eben auch daran, dass die Kids von heute kaum dass sie Lesen gelernt haben auch schon durchschauen, dass das billig produzierte inhaltsleere Massenware ist. Die Generationen früher brauchten -in einer weniger medial überfluteten Umwelt- einfach länger um zu erkennen, was Mist ist, weil es schwieriger war, die Perlen zu finden.

Ich bin kein Cowboy, ich hab nie im Knast gesessen, geschweige denn Steine gekloppt mit Ketten an den Füssen. Ich war nie 'wehrlos' Demütigungen ausgesetzt. All das hat nichts mit meiner realen Welt zu tun. Aber ich hab vorgestern die ersten 10 Seiten des 5ten COMANCHE-Albums nochmal wieder gelesen, war tief berührt und hatte n Kloss im Hals. Warum? Weil das einfach astrein erzählt und gezeichnet ist. Weil es von Künstlern ist, die ihr Handwerk verstehen. Das sind Comics, die die Zeiten überdauern werden. Vielleicht wird man durch das Verlegen solcher Werke sich nie eine goldene Nase verdienen. Aber das liegt ganz sicher nicht an den Werken und auch nicht an den Zeiten oder deren -geist. Sondern -zumindest hierzulande- an Verlagen, die sich um die Grösse ihres Kuchenstückes miteinander zanken, statt gemeinsam den Kuchen zu vergrössern. Die auf das schnell und leicht verdiente Geschäft kucken, aber keine Visionen haben und nicht in die Zukunft investieren.

Gruss!,oliver

FISH
03.11.2001, 01:42
ja nu
ich glaube ja nicht das man alle jugendliche über einen kamm
scheren darf, nicht jeder trägt tatoos oder diese komischen hosen
ich glaube auch nicht das jeder etwas lesen will das er altäglich
erlebt, haben wir doch auch nicht, gut bei flieger oder rennfahrer comics
gibt es natürlich einen bezug zur technik
ansonsten flüchtet man sich ganz gerne in eine fantasy welt
was heute wohl häufig computergames heißt
es stellt sich die frage ob überhaubt lesen noch modern ist
zumindest das lesen von geschichten
mir stellt sich die frage was speziel bei den mangas den kiddies gefällt
soll jetzt nicht heißen das ich was gegen mangas habe
aber es muß ja einen fassbaren grund dafür geben
damit will ich jetzt auch nicht wieder eine diskussion über
mangas anleiern, nur mangas sind für comics recht erfolgreich
ohne realitäts bezogen zu sein
ich denke nicht das comics wie du sie dir vorstellst zwangsläufig
erfolg hätten
auf einen versuch kämme es mal an und offensichtlich gibt es bei den
verlagen keinen comic wie es dir vorschwebt

ZAQ
03.11.2001, 02:46
...und noch eins: Alben (mit guten Comics) sind schweineteuer. Daher nix für Kids. Hefte (Man denke an MM, FF, Toggo oder auch das Marsupilami-Magazin) sind billig und lieblos produzierter, banaler Unfug und wird von den Kids auch ziemlich fix als solcher durchschaut. Mein Grosser is grad Sieben, kriegt zuweilen die MM gekauft oder kauft sie auch schonmal selbst. Warum? Wegen dem Gimmick. Dann liest er das Heft durch, erzählt mir die Witze oder was ihn sonst auf den 'aus aller Welt'-Seiten fasziniert hat. Und das wars dann auch. Heft (und Gimmick!) fliegen ein paar Tage später irgendwo rum. Und was liesst er immer und immer wieder? Die zwei, drei LUCKY LUKEs, ASTERIXe, YAKARIs und SCHLÜMPFE, die er hat.

Gebt dem Jungen ein Heft mit Umfang, Preis, Papierqualität, Format und Gimmick einer MickyMaus und packt da oben erwähnte Alben-Stoffe rein. Für ein etwas älteres, angepeiltes Publikum könnten die Schlümpfe und Yakari und das Gimmick dann wegfallen, dafür SODA, FRANKA, KID PADDLE (für den Bezug zur 'Erlebniswelt' ;) ) etc. oder auch schon mal den ein oder anderen Realistc rein. Und die Sache läuft. Wett ich drauf.

Aber dass mit den Kipka-Sachen in Yps oder den Trickfilmbilder-Marsupilami-Geschichten keiner mehr für Comics angefixt werden kann, wen wundert das ernsthaft??? Und 4,50 DM für die acht guten Comic-Seiten in Toggo sind natürlich auch kein Deal für jemanden, der da zwei Wochen Taschengeld für sparen müsste...

Gruss!,oliver

Martin 37
03.11.2001, 08:38
Original geschrieben von efwe
mir persönlich gefällt das zack so wie es ist, aber ich sollte nicht die zielgruppe sein. die ausrichtung des magazins hat etwas zuviel nostalgie, weil unbedingt ein bestimmter geist heruafbeschworen werden soll.


Hey, Leute, ich glaube, befürchte, hoffe, vermute, dass WIR die Zielgruppe für ZACK sind: die (bald) Ü-40! Wenn eine andere Zielgruppe gewollt wäre, dann müsste man so etwas wie "Das-voll-krass-Magazin" kreieren. Zack ist mit dem Image der 70ger Jahre verknüpft, so dass für die heutige Jugend bereits mit dem Namen die verstaubte, Uraltgeneration verbunden ist, die absolut nicht mehr "mega in" ist. Und sind WIR es nicht, die sich auch am 167. Blueberry noch erfreuen können und ihn dann auch als Album kaufen (was wesentlicher Zweck von den Veröffentlichungen in Zack ist)?

:D

Ciao
Martin

horst
03.11.2001, 09:33
für qualität und intelligenz im comic habe ich
irgendwo im albenforum plädiert.

bernd biestig hat mich (oder meine einstellung)
darufhin zum totengräber der comics erklärt.

ich lehne seine forderung nach "einfacher comicunterhaltung
und sonst gar nichts" eher ab.

wie seht Ihr das?

horst

efwe
03.11.2001, 10:02
wir sollten nie vergessen, dass der comic ohne die kids nicht lebensfähig ist. der ehapa-verlag hätte sich das abenteuer "comic im albenformat" - das jahrelang defizitär war - nicht leisten können, wenn nicht die kids brav ihre magazine gekauft hätten. machen wir uns nichts vor, wir sind zwar keine aussterbende art, denn comic-leser wird es immer geben, aber "ewig gestrige", die sich ihre jugend neu aufbauen. und das ist ja auch okay. was die lehning generation mit der spechblase und dem hethke verlag vorlebt, sind das zack magazin und verlage wie schott oder kult für unsere generation.
ausserdem sollten wir uns alle daran erinnern, dass auch für uns comics eine art von definition unserer selbst darstellte. gerade das unverständnis unserer eltern-generation machte ebenfalls einen gewissen reiz aus.
und so geht es den kids, die z.b. manga lesen. dieses von "hinten nach vorne lesen" ist vielen älteren zeitgenossen unverständlich, und deshalb gut!

@horst
wenn du comics zu pc spielen produzieren willst, hat du immense kosten (lizenz für den software-entwickler, artworkkosten, lettering, druck etc). im magazinbereich (bei ehapa "die siedler")muss man da mindestens 40.000 hefte vekaufen, um überhaupt auf einen breakeven zu kommen. im albenbereich (bei ehapa "gothic" und "arcatera") brauchst du dann 10.000 verkaufte bände. und das ist heute nicht mehr so einfach. jedenfalls werden wir vorerst kein geld mehr in diesen bereich investieren.

efwe

Martin 37
03.11.2001, 10:26
Original geschrieben von efwe
was die lehning generation mit der spechblase und dem hethke verlag vorlebt, sind das zack magazin und verlage wie schott oder kult für unsere generation.


Hallo, efwe!
genau das meine ich auch. Und wir müssen uns damit abfinden, dass die Comics unserer Jugend, die Comics von gestern geworden sind und sich Zack damti in erster Linie auch an die "Leute von gestern" wendet. Is es nicht schön altmodisch und mega out zu sein ;) Und wie bei Heino wird dies ja vielleicht auch mal wieder Kult!! :D :D :D
Kurz zusammengefasst: ich wehre mich nur gegen eine mögliche Ummodelung des Zack-Magazins auf "jung" und "kiddiemäßig", weil es vom Konzept her einfach nicht zusammenpasst.

Ciao
Martin

Ziehstripp
03.11.2001, 11:11
...und mitlerweile ist es fast schon wieder in nicht gepierct zu sein.:D Zack umzumodeln in eine der Jugend entsprechende Zeitschrift kann aber auch nicht der Weg sein. Die Herrausgeber von Zack sollten vielleicht auch mal ihre Politik überdenken. Mit nix zahlen für Comics bekommst du auch kein gutes populäres Material. Gegen neue Serien in Zack spricht auch nix, aber wo sind die versprochenen Klassiker die mich reizen würden? Auch das Martin J. hauptsächlich auf Abos baut, kann es nicht sein damti bekomme ich keine neuen Leser. Präsenz im EDEKA oder sonstigen Läden schreckt bestimmt keine Stammkäufer und Abo Inhaber ab. Sonst passiert es doch, das Zack die Sprechblase der (jetzigen) 35 - 45 Jährigen wird
Gruß Peter

ZAQ
03.11.2001, 11:26
...ohne die Diskussion hier abwürgen zu wollen, aber das Thema 'Ist ZACK die neue Sprechblase?' hatten wir hier doch schon mal ausführlich diskutiert...

horst
03.11.2001, 12:10
da beschleicht mich doch das gefühl, das
noch irgendein unentdeckter oder unausgesprochener
grund für die "misere" verantwortlich ist.

wenn efwe sagt, es ist sehr schwierig mehr als 10.000
alben acatera zu verkaufen und die siedler sich anstrengen müssen,
die 40.000er zu erreichen. und das bei dem "spiele-feedback".

wenn auf der anderen seite die mangas nur so flutschen
(zumindest im gesamten durchschnitt).

ich lebe ja auch in dieser welt und verdiene meine
brötchen ausschliesslich in der unterhaltungs- und
werbebranche. und tatsache ist, das für freizeit und
spass heute mehr als das vierfache an geld zur
verfügung steht (und ausgegeben wird), als in den
70ern. wenn nun - entgegen aller anderen trends - die
"klassische" comicunterhaltung immer mehr auf der strecke bleibt.
liegt das vielleicht an dem namen "comic" selber. ist der
vielleicht schon so altbacken behaftet, das ich im
schulhof doch lieber den neuesten "manga" in der tasche habe,
als irgendeinen "comic".

die mangaisten haben ja definitv etwas gegen den namen
comic. dies konnte ich gerade hier in den foren schon oft
miterleben.

aus der vergangenheit weis ich auch, das früher die
suggestion comic mit "das sind doch diese komischen (kinder)geschichten"
sehr präsent war. ist der name "comic" wirklich von gestern????


horst

Martin 37
03.11.2001, 12:21
Original geschrieben von zaktuell
...ohne die Diskussion hier abwürgen zu wollen, aber das Thema 'Ist ZACK die neue Sprechblase?' hatten wir hier doch schon mal ausführlich diskutiert...

... ja hier ist es:

http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?s=&threadid=13264&perpage=30&pagenumber=1

wobei aber viele Postings halt Leserwünsche beinhalten.

@ Horst
"ist der name "comic" wirklich von gestern????"

Diese Frage müsste man halt in einem der Foren stellen, wo sich wirklich Deine "Zielgruppe" aufhält. Hier guckt selten ein U20 rein ;)

Ciao
Martin

horst
03.11.2001, 12:43
trotzdem möchte ich wissen, ob ein (bald) Ü40 diesem
gedankengang folgen kann!

gruss

horst

ZAQ
03.11.2001, 13:07
Ich glaub nich, dass das so ne grosse Rolle spielt. Ob 'Comic', 'Manga', 'Graphik Novel', '9te Kunst', oder was auch immer man auf die Schublade schreibt. Auf ihren Inhalt kommt es an.

Gruss!,oliver

efwe
03.11.2001, 13:43
@horst
ich glaube nicht, dass die comic-misere mit dem namen zu tun hat. vielmehr wird der comic zum nischenprodukt, und nur einige bestseller werden noch große verkaufszahlen schreiben, weil sie eben gerade in sind.
wir dürfen nicht vergessen, dass das zeitbudget jedes einzelnen viel mehr ausgefüllt ist als noch vor 20 jahren. die möglichkeiten, seine freizeit zu gestalten, sind vielfältiger geworden (intenet, handy, tv, kino, musik, sport etc etc).
zu unserer zeit gab's nur die berühmten drei tv-programme, man wusste noch nicht einmal, wie man cineplex schreibt, schallplatten waren teuer, das telefon unhandlich, und was ein computer ist, wusste man nur aus sf-filmen. mann, war das geil (selbst dieses wort war damals noch anstössig), sich mit einem comic auf die couch oder's bett zu legen und zu schmökern.
heute muss alles viel schnelllebiger und überall konsumierbar sein. und da passt das klassische comic-album oder magazin einfach nicht mehr rein.
dementsprechend haben sich auch bildsprache und erzählrhythmus verändert. wurde zu unserer zeit noch viel geschichte über das wort transportiert (man denke nur an charliers textungetüme, mannhaft von leuten wie tschenegg übersetzt), geht heute, in unserer visuellen zeit, das meiste über das bild.

efwe

Huckybear
03.11.2001, 16:21
Was soll so schlimm daran sein, dass Zack zu einem Magazin für die Ü-40 mutiert ?
Das Klientel ist schließlich zahlungskräftig und treu.
Sieht man ja bei der Sprechblase und den Wäscher-Freunden damals und heute.
Zack steht schließlich für einen bestimmten Ausdruck seiner Zeit.
Ich halte es für falsch ausschließlich auf die Kids zu setzen.
Im Gegenteil die Annäherung muß auch von den jüngeren kommen (im Bezug auf Geschmack und lesegewohnheiten, irgendwann werden die auch älter und wenden sich anderen Stoffen zu, wobei dies nicht nur Comics sein müssen).
Da könnte dann das Zack-Magazin evtl.als Institution der altmodischen Franko-Belgier in die lücke springen.
Die Zeitschriften werden sowieso immer spezieller.
Bei Kauf eines Zack-Magazin muß mir bewußt sein was ich da kaufe.
Ich möchte kein Magazin das den Trends auf Teufel komm raus hinterherläuft und dann einbricht weil es kein Profil mehr hat.
Lieber ist mir ein Magazin mit einer bescheideren Auflage und niedrigeren Ansprüchen das aber einen langen Atem beweist.
Soll man doch versuchen noch mehr damalige Zack-Leser als Abonennten zu gewinnen.
In dieser Hinsicht läßt sich doch bestimmt noch einiges bewegen.

Laßt Zack doch den paar ewig gestrigen Spinnern Ihr Magazin noch ein paar Jahre Im Bahnhofs und Comicfachhandel ein bescheidenes aber zufriedenstellendes Nischendasein fristen.

horst
03.11.2001, 16:25
@ efwe

wobei wir wieder bei den "schönen" augen der manga welt sind! ;)

na ja mal sehen, vielleicht wird mein nächster manga ein comic ... äääh...
... wollte sagen ... mein nächster comic ein manga!


horst

horst
03.11.2001, 16:32
@ nochmal efwe

sag' mal, gibt es eigentlich "verlässliche" untersuchungen
z.b. in frankreich über die altersstruckturen der typischen
franko-belgischen serien.

wenn wir von "nischenserien" sprechen, dann trifft das doch speziell
auf deutschland zu. die klassischen serien laufen doch auf der
anderen seite der grenze noch ganz gut.

und die zuvor besprochene konkurrenz der anderen und modernen
medien haben die - da drüben - doch auch.

erfolgsserien, wie z.b. largo winch oder sillage sind doch nichts
anderes, als etwas modernere andy morgan und valerian & veroniques.

also kann die "nische" nicht nur an der medienkonkurrenz liegen!?


horst

ZAQ
03.11.2001, 17:02
eben. und largo verkauft sich 'nebenan' 300.000mal, band eins rutscht -obwohl 10jahre alt- beim beginn der fernsehserie wieder in die topten der verkaufsliste. und dabei haben wir hier eine grössere bevölkerungszahl. die lebensumstände sind so unterschiedlich nicht, hier wie dort, aber hier traut niemand largo winch auch nur ein zehntel der dortigen 300.000er auflage zu. woran also liegts? sicher am bewusstsein der grossen mehrzahl der bevölkerung aber eben auch an den dt. verlagen, die nicht genügend tun um dieses bewusstsein zu verändern. sie begnügen sich lieber mit den paar tausend lesern und zanken sich mit den anderen verlagen um diese paar, statt sich mit den 'mitbewerbern' zusammenzutun und dafür zu sorgen, dass aus den paar tausend ein paar hunderttausend werden, wovon letztlich alle verlage profitieren würden. wie bereits gesagt: keine visionen und keine zukunftsinvestitionen. nur der blick auf schnelles geld mit kurzlebigen trends (mit dem regelmässigen gestöhne, wenn der trend vorbei is und man selbst mal wieder 'in der kriese').

gruss!,oliver

horst
03.11.2001, 18:37
könnten glatt meine worte sein.

braucht es wieder den springer verlag, um zu zeigen
wo es langgeht?


horst

Eckart Schott
04.11.2001, 08:24
Springer Verlag - gute Idee! Fragt doch mal die BamS, ob die Largo Winch abdrucken! Pro Album knapp ein Jahr, wenn die 1 Seite pro Ausgabe abdrucken! Frage ist nur, ob die euch nicht für bekloppt halten.

Gestern auf der Hethke-Börse in Köln hat immerhin ein Kiddie 1 Soda gekauft! Und wenn man bedenkt, dass die Nachdrucke der Feest-Alben 2 + 3 (1000 magere Stück, ja, ja!) weg sind, müssen ja irgendwoher neue Leser dazugekommen sein.

Bis bald,
Eckart

efwe
04.11.2001, 10:46
mittlerweile finde ich diese ständigen deutschland/frankreich-vergleiche ziemlich nervig. selbst durch das gebetsmühlenartige aufsagen von "was sich in frankreich verkauft, muss hier doch auch gehen" wird die situation nicht besser. sorry, aber diese leute muss ich einfach als ignoranten bezeichnen. wenn alles so verdammt einfach wäre, warum sind dann die französischen kino-renner nicht auch in deutschland solche bringer? warum ist die musikkultur - bis auf wenige ausnahmen - so komplett voneinander abgeschottet? wo sind die frz. strassenfeger im tv?
nein, leute, deutschland ist und war seit dem krieg schon immer anglophil (und jetzt ist halt japan dazugekommen). unsere gesamte nachkriegskultur ist durch die usa geprägt. was können die verlage dazu, wenn das publikum - und das entscheidet letztendlich über wohl und wehe - immer weniger franco-belgische comics will.
und von wegen wir stecken kein geld in werbung. der ehapa verlag hält spezielle buchhändlerseminare ab, um das im buchhandel arbeitende personal mit dem medium comic vertraut zu machen - verlagsübergreifend, genreübegreifend. wir stecken jährlich millionen in werbung - produktbezogen und allgemein für comics.
ach ja, der largo winch. der hat schon vor knapp zehn jahren - damals war noch comicalben-hochzeit - nicht mehr als 7.000 ex verkauft.
und die idee, man könnte die serie doch im zuge der tv-ausstrahlung wieder veröffentlichen, hatten wir - man glaubt es kaum - auch. aber wenn man dann von französischer seite ausgenommen werden soll, hört der spaß auf. risiko ist ja okay, aber ein einseitiges risiko bei aufbauarbeiten ist schlichtweg indiskutabel. sorry, aber wenn ich mir da meine japaner ansehe, die verlegerisches risiko zu schätzen wissen und dementsprechend unterstützend beistehen, indem sie nicht gleich für alles geld verlangen, weil sie wissen, dass eine investition in die zukunft sich auch für sie auszahlen wird, und dem die franzosen gegenüberstellen, die für alles die hand aufhalten, preise hochtreiben etc. dann weiss ich doch, wo ich mein geld anlege.
und zum tausendsten mal, auch die comic verlage, ob sie nun ehapa, carlsen oder auch kult oder salleck heissen, sind teil der unterhaltungsindustrie, die etwas produziert, um geld zu verdienen.

efwe

ZAQ
04.11.2001, 13:50
Original geschrieben von efwe
(...)und zum tausendsten mal, auch die comic verlage, ob sie nun ehapa, carlsen oder auch kult oder salleck heissen, sind teil der unterhaltungsindustrie, die etwas produziert, um geld zu verdienen. (...)

is ja auch okay. aber es gibt da ja bekanntlich unterschiedliche strategien: entweder man macht nur das, was geld bringt und cancelt es, sobald es kein geld mehr bringt (gängige ehapa-praxis). oder man nimmt ein grösseres risiko auf sich: premiere hat über jahre millionenverluste (bin nich auf dem aktuellen stand, vielleicht immer noch) gemacht. was als zukunftsinvestition gesehen wird und eben die durststrecke ist, die man überwinden muss, um später gewinn machen zu können. auch alle internet-anbieter ob yahoo, web.de, amazon oder wer auch immer (xxx-seiten ausgenommen) sind noch nicht in der gewinn zone sondern haben bisher nur über jahre hinweg millionen reingesteckt. unabhängig von largo winch glaube ich, dass mit entsprechenden investitionen in deutschland ein geistiges klima schaffbar wäre, in dem das MEDIUM comic stärker im bewusstsein der bevölkerung verankert wäre und resentiments dem medium gegenüber weitgehend abgebaut sein könnten. dann liessen sich mit sicherheit ganz andere stückzahlen absetzen. im moment herrscht ja immer noch die ansicht vor: comics=indiskutabel, asterix=die ausnahme. und asterix verkauft sich hier -obwohl urfranzösisch- in höheren auflagenzahlen als in frankreich selbst. wenn es gelänge, die allgemeine meinung so zu verändern, dass asterix eben NICHT als die ausnahme gesehen würde, sondern als die regel, dann würde sich auch alles andere hier besser verkaufen als 'nebenan'. und in diese bewusstseinsänderung müsste investiert werden. nicht in ein paar buchhändlerseminare. denn der aufgeklärteste buchhändler wird keinen comic an jemanden verkaufen können, der immer noch vorurteile gegenüber dem medium als solches hat. und natürlich ist eine bewusstseinsänderung nicht leicht herbeizuführen, nicht billig und nicht schnell. aber wenn es umsatzsteigerungen vom 10fachen bis zum 100fachen verspricht und das für -wenn der knoten erstmal geplatzt ist- die gesammte zukunft, dann ist es das risiko und den (finanziellen) einsatz wohl wert. und da das allen dienen würde und wohl auch von einem verlag allein nicht zu schaffen ist, müssten alle verlage dabei zusammenarbeiten.

gruss!,oliver

horst
04.11.2001, 16:04
@ efwe

das hast Du in den falschen hals gekriegt. mir ging eigentlich
nur um "eine einzige frage": wenn an der französischen comickultur die moderne
medienwelt abprallt, so bedeutet dies doch, das "entweder die alten"
käufer und leser den markt am leben erhalten oder eben, "das die
junge generation nicht den spass an den comics verliert" - obwohl
sie in der interaktiven computerwelt genauso verfusst ist.

mir ging es nicht um den vergleich "50.000/frankreich/gut",
"5.000/deutschland/schlecht".

und largo und sillage habe ich nur wegen ihres eindeutig
"konventionellen charakters" aufgeführt.

aber wie ich herauslese, gibt es diese erkenntnisse (altersstrucktur)
nicht oder sind Dir nicht bekannt!?

horst

Martin Jurgeit
04.11.2001, 16:22
Das Hauptproblem in vielen Diskussionen wie diesen hier ist, dass nicht akzeptiert wird, dass wir inzwischen in einer Medien-Welt leben, die sich in den letzten 15 Jahren völlig umgekrempelt hat.

Heute ist man im Bereich des Fernsehens schon der große Marktführer, wenn man gerade 15 Prozent der Zuschauer regelmäßig hinter sich versammeln kann. Und die durchschnittliche Quote der meisten Sender liegt bei 3 Prozent und weniger. Das liegt natürlich vor allem an der puren Masse des Angebots.

Und nicht viel anders sieht es auch im Bereich der Comics aus. Was gab es denn in den Siebzigern etwa - der "goldenen" ZACK-Zeit - zu kaufen? Gerade mal um die 50 Comics kamen damals monatlich heraus, die zudem spottbillig waren (der Papierpreis spielte damals fast keine Rolle). Jetzt dagegen haben wir es mit ca. 200 Neuerscheinungen im Monat zu tun. Und Comics kosten heute im Schnitt mehr als das ZEHNFACHE.

Was erwarten wir da eigentlich unter diesen Umständen? Genauso wenig, wie es heute noch einzelne Fernsehsendungen schaffen 30 oder 40 Millionen Zuschauer vor sich zu versammeln, genauso selten werden in Zukunft Leserschaften von 100.000 einen Comic kaufen. Dass es (noch) einzelne Ausnahmen von der Regel wie "Wetten dass?" (Fernsehen) und "Micky Maus" (Comic) gibt, ändert daran wenig.

Da hilft es auch kaum was, ALLEIN auf die Jugend als neue Leserschichten zu hoffen. In den nächsten 10 Jahren werden wir uns mit der Realität auseinandersetzen müssen, dass wir in Gesamtdeutschland nur noch ein DRITTEL der Kinder und Jugendlichen haben, die es während der Baby-Boom-Jahre in den Siebzigern in der alten Bundesrepublik gab. Es ist ja nicht so, dass die Probleme in unserer Bevölkerungsentwicklung nur die Rentenpolitik betreffen. Und besonders erschwerend wird noch hinzukommen, dass ein immer größerer prozentualer Anteil der Jugendlichen aus Familien kommt, in denen das Deutsche nicht Muttersprache ist. Das kann bei Medien wie Musik, Videospielen oder vielleicht auch noch Fernsehen ganz gut überbrückt werden. Da wo es aber ums LESEN geht, brechen diese Bevölkerungsgruppen fast komplett weg.

Wir werden uns also in Zukunft noch ganz schön umsehen müssen, mit welch' begrenzten Zielgruppen wir es bei einem Großteil unserer Comic-Produkte zu tun haben. Somit bin ich mit der derzeitigen Situation im Hinblick auf ZACK ganz zufrieden und mache mir hier relativ wenig Sorgen, gerade auch wegen der Altersstruktur. Eine ganz andere Frage ist es aber, eine "wirkliche" eigene Comic-Produktion unter diesen Umständen am Laufen zu halten, wie wir das etwa beim MOSAIK-Heft sicherstellen müssen. Ich wage zu behaupten, dass gerade die ausgesprochenen Kinder- und Jugend-Comics erhebliche Probleme bekommen werden.

Martin

efwe
04.11.2001, 16:41
diese probleme, die du ansprichst, martin, haben wir doch heute schon. klar verkauft die micky maus immer noch unmengen, aber vor drei jahren waren es eben noch riesige unmengen.
aber auch die konzentration auf ältere leser ist nicht die lösung, weil die zum einen nämlich komplett mit den comics abgeschlossen haben (familie, beruf etc) oder einfach wegsterben.
und dass im bereich comic schon immer bewährte schlachtschiffe durch neue abgelöst wurden, weil sie einfach überaltert waren, wissen wir doch nicht erst seit heute.
ich habe ja überhaupt nichts gegen zack oder dessen leser, sträube mich aber sehr dagegen, dass einige davon - wie ich meine - die augen vor dem heute verschliessen und nur noch selig in ihrer nostalgie schwelgen.
und seien wir ehrlich, auch eckart schott - dessen arbeit ich sehr schätze - wird irgendwann einmal eine serie einstellen müssen, weil er auch davon keine 1.000 alben mehr verkaufen wird.
ausserdem sollten wir auch nicht zuviel auf inhalte setzen. ich darf nur unsere will eisner-reihe oder stray bullets nehmen. in allen feuilletons hoch gelobt, mit preisen ausgezeichnet, den stempel der ernsthaften kultur aufgedrückt... und trotzdem hat eisner selbst in glanzzeiten nicht mehr als 3.000 ex pro titel verkauft, und stray bullets hat die 2.000er marke nie überschritten.
warum sieht eigentlich keiner, dass wir z.b. hier - oder auch bei den schuiten-alben - letztendlich nur noch geld draufgelegt haben.
nur kommt jeder irgendwann einmal in die situation, dass er sich diesen luxus einfach nicht mehr leisten kann.
noch vor drei jahren konnte man davon ausgehen, dass die barks library vieles mitfinanziert. aber mittlerweile haben sich deren verkäufe fast halbiert.
es ist ja nicht so, dass bestseller immer bestseller bleiben. und dann braucht man eben neue bestseller. die finde ich aber nicht, wenn ich nur kultursponsoring betreibe.
und warten wie mal ab, was passiert, wenn die harry potter-manie oder der dragon ball-hype vorüber sind... ich denke, spätestens dann wird es auch bei carlsen wieder zum grossen reinemachen kommen.
wenn beieckart schott mal was in die grütze geht, ist er nur sich selbst verantwortlich, "und es gibt vielleicht mal eine woche lang kein fleisch auf dem teller". wenn bei uns was in die grütze geht, dann kommen die großen konzern-oberen, denen comic-kultur so ziemlich scheissegal ist, und wollen wissen, was denn mit den deckungsbeiträgen ist. wo der umsatz bleibt, und, und, und... ich habe es mitgemacht, da hängen dann existenzen dran, weil immer einer verantwortlich gemacht wird.
und selbst ein splitter verlag, der liebling der comic szene, musste irgendwann das handtuch werfen.

efwe

Ziehstripp
04.11.2001, 16:41
Zufriedenheit bedeutet Stillstand. Und Stillstand tut nicht gut.

bernd biestig
04.11.2001, 17:14
Original geschrieben von efwe
und selbst ein splitter verlag, der liebling der comic szene, musste irgendwann das handtuch werfen.

...was natürlich ganz andere Gründe hatte...

Wer wird eigentlich dazu gezwungen, Comics zu machen?
Und von wem? Von den Konzernbossen?
Wenn's sich nicht rechnet, warum hört ihr nicht alle auf (harhar!).
Ich hätte da noch 'nen paar andere Ideen, Kohle zu machen.

efwe
04.11.2001, 17:29
komm, bernd, ich denke, du weisst so gut wie ich, dass da auch die titelzahl sowie die verkaufszahlen keine unbedeutende rolle gespielt haben.
und wenn ich in einem konzern arbeite, der auf familienunterhaltung im printbereich spezialisiert ist, dann gehören da eben comics dazu, und zwar comics, mit denen geld zu verdienen ist.
ich weiss, dass du als alter menschenfreund nur am glück deiner mitbürger interessiert bist. und weiterhin schöne träume.
und von nicht rechnen kann ja gar nicht die rede sein. aber rick masters oder michel vaillants rechnen sich eben nicht mehr für uns.

efwe

Martin Jurgeit
04.11.2001, 18:02
Original geschrieben von efwe
aber auch die konzentration auf ältere leser ist nicht die lösung, weil die zum einen nämlich komplett mit den comics abgeschlossen haben (familie, beruf etc) oder einfach wegsterben.

Ich würde nicht Konzentration sagen, das wäre sicherlich übertrieben. Aber ein viel stärkeres "Miteinbeziehen" dieser Zielgruppe kann schon einiges bringen, das zeigen gerade auch die Diskussionen in diesem Forum. Denn hier tummeln sich durchaus auch eine ganze Reihe von Leuten, die zwischenzeitlich "mit den Comics abgeschlossen hatten", jetzt aber wieder zurück gekommen sind. Und wegen dem "Wegsterben" mache ich mir eigentlich auch noch nicht so viele Sorgen. Bei "unserer" Generation wäre wohl noch ganz gut Luft für 30 Jahre oder so (welche Gedanken Norbert Hehtke umtreiben, ist in diesem Zusammenhang natürlich eine andere Frage ;) )

Ich finde recht interessant (und zukunftsweisend) die Entwicklung, die sich derzeit in der Kino-Branche durchzusetzen scheint. Dort können sich in immer stärkeren Maße "ab 16-Jahre"-und "Kunst"-Filme etablieren, die noch vor einigen Jahren von den Kino-Besitzern sehr ungern ins Programm genommen wurden oder allenfalls in den sogenannten Programmkinos unter Ausschluss einer breiteren Öffentlichkeit liefen. Inzwischen weiß man in der Kino-Branche aber, dass man mit diesen Filmen für eine vornehmlich erwachsene Zielgruppe sehr interessante Durchschnittseinnahmen realisieren kann, da Erwachsene einfach mehr Eintritt zahlen. Wie sich überhaupt das Geschäft im Kino immer stärker in die Abend- und sogar Spätabend-Vorstellungen verlagert, in denen Kinder- und Jugendliche aufgrund des Jugendschutzgesetzes gar nicht mehr in die Kinos dürfen. Gerade im Kino ist es immer wieder interessant, das Ungleichgewicht zu betrachten, das zwischen Zuschauerzahlen und Einspielergebniss besteht.

Ich glaube, dass auch die Comics diese Entwicklung nehmen müssen, gerade weil von der Seite der Jugend zukünftig immer weniger demographisch nachkommen kann. Aber wie im Kino müssen dann auch die Inhalte verstärkt auf ältere Zielgruppen ausgerichtet werden. Und dafür sind wir wahrscheinlich noch lange nicht bereit. Denn was haben wir davon, wenn die Verlage die besten Produkte vorlegen, die Vertriebsschienen und der Handel diese aber überhaupt nicht zielgruppengerecht platzieren. Gerade deshalb sind auch Veranstaltungen wie die "Faszination Comic" auf der Frankfurter Buchmesse so wichtig. Und umso ernüchternder war dort der Verlauf von Veranstaltungen, die sich explizit an den Buchhandel gewandt haben.

Einen äußerst positiven Punkt will ich aber zum Schluss noch loswerden. Gerade unsere Generation der "Dreißig-plus-X-jährigen", die wohl so intensiv wie keine andere mit Comics sozialisiert wurde, gelingt gerade im Medienbetrieb immer stärker der "Marsch durch die Institutionen". Eine Platthaus-Schwalbe macht vielleicht noch keinen Sommer, aber die Gesamtstimmung gegenüber den Comics wird doch latent immer positiver. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass derzeit in den Medien weit mehr über Comics berichtet wird, als es ihrem wirtschaftlichen Gewicht eigentlich angemessen ist.

Martin

euha
04.11.2001, 18:09
@Martin: Deine Ausführungen finde ich insbesonders interssant, wenn man im Moment die aktuelle "Mosaik"-Diskussion verfolgt. Gerade hier mosern die alten Leser über die Erneuerung, aber gerade der Kinofilm und die Neuerungen sind für die neue junge Leser gedacht. Sind da Deine Aussagen nicht ein Widerspruch? Müßte man sich nicht eben auf die älteren Leser konzentrieren und deren Wünsche stärker berücksichtigen?

Ich sah das bisher etwas anders, aber nach Deinen und efwe´s Ausführungen bin ich nicht mehr so sicher.

Martin Jurgeit
04.11.2001, 18:54
@ euha:

Der entscheidende Punkt ist einfach, dass es zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind, ob ich Verantwortung für ein Magazin wie ZACK trage oder etwa für MOSAIK und MICKY MAUS. Bei letzteren bin ich bei der Positionierung der Objekte am Markt geradezu verdammt, eine Leserschaft von mehr als Hundertausend zu erreichen und das geht nur mit einer relativ jungen Zielgruppe. Deshalb habe ich ja gerade auch auf die ganz andere Situation bei MOSAIK in einem früheren Beitrag hingewiesen.

Bei ZACK haben wir aber von vornherein eine andere Ausrichtung hin zu älteren Lesern vorgenommen. Das sieht man etwa am Umfang und dem redaktionellem Teil, aber vor allem am Preis und dem eingeschränkten Vertriebsweg, der vom Leser eine gewisse Initiative erwartet, da er ganz gezielt bestimmte Verkaufsstellen ansteuern muss. Ein anderes Vorgehen wäre meiner Meinung nach hoffnungslos illusorisch gewesen. Schließlich hat auch das alte ZACK nie über einen längeren Zeitraum Leserzahlen erreicht, die sich auch nur annähernd mit denen von MICKY MAUS und MOSAIK vergleichen ließen.

Und was bei ZACK aufgrund seiner speziellen Inhalte, die ganz gezielt auch ältere Leser ansprechen, in einem recht eng gefassten Rahmen (der allerdings auch kaum Möglichkeiten im Hinblick auf Eigenproduktionen erlaubt) trotzdem einigermaßen klappt, dürfte bei MOSAIK und MICKY MAUS mit ziemlicher Sicherheit schief gehen. Ehapa schafft es schließlich auch "nur" ein, zwei Prozent seiner MICKY MAUS-Leserschaft für die Barks-Alben zu begeistern. Und auch wir bei Mosaik wären schon sehr zufrieden, wenn nur 5-10 Prozent der MOSAIK-Leser auch die MOSAIK-Sammelbände kaufen würden. Wenn man die Diskussion hier im Forum verfolgt - sowohl im Ehapa- wie auch im Mosaik-Forum - dann könnte man fast schon glauben, es wäre genau anders herum.

Es kommt halt immer auf die jeweiligen Inhalte und die entsprechende Verpackung an. Oder um bei meinen beliebten Kino-Beispielen zu bleiben: Man würde halt auch nicht den "Kleiner Eisbärfilm"-Film in der Spätvorstellung um 23.00 Uhr zeigen, genauso wenig wie "Apocalypse Now Redux" um 15.30 Uhr in der Kindervorstellung läuft.

Martin

euha
04.11.2001, 19:15
Absolut da core bei Zack, nur dass das Heft nicht zur sehr in die Nostalgie-Schiene abruschen darf. Aber im Moment gefällt es mit gut.

Aber Mosaik und MM: wenn die Kids zwischen 8 und 12 "aussterben" dann hat man doch 2 Möglichkeiten: 1. Auflage zurücknehmen und es sein lassen oder 2. andere Zielgruppen ebenso ansprechen. Joachim sprach im Disney-Forum von einem MM--Relaunch, wohl sollen damit dann auch ältere Fans angesprochen werden. Egmont träumt wohl von einer Familienzeitschrift wie in Skandinavien. Ich kenne die Altersstruktur von Mosaik nicht (kennt StfSt sie?) aber hier ist sie wohl generell eine ältere, oder. Soll man so was fördern oder nicht?

Martin Jurgeit
04.11.2001, 20:26
@ euha:

Ich könnte mir vorstellen, dass MOSAIK einem "Familienmagazin" von der Altersstruktur schon recht nahe kommt. Aber man darf bei solch einer Entwicklung auf gar keinen Fall am Ende die Kinder "zurücklassen". Denn in der Regel werden es die Kinder sein, von denen der Hauptimpuls zum Kauf des Magazins ausgehen muss. Interessant wird es dann aber, wenn die Eltern über ihre eigenen Leseinteressen im Zweifel z.B. entscheiden, ob man konkret ein "Mosaik" oder "Digimon"-Heft kauft. Und hier wird es spannend für die Magazin-Macher.

Martin

bernd biestig
04.11.2001, 21:26
Hier irrt efwe:
komm, bernd, ich denke, du weisst so gut wie ich, dass da auch die titelzahl sowie die verkaufszahlen keine unbedeutende rolle gespielt haben.


Ich denke mal so laut für mich hin, daß gewisse Firmen froh wären, wenn sie mit den von ihnen -als gewinnträchtig eingeschätzten- produzierten Comicserien einen so guten Schnitt gemacht hätten. Rein zufällig liegt uns entsprechendes, sehr aussagefähiges Zahlenmaterial von verschiedenen Verlagen vor.

Und Menschenfreund? Was meinst'?

horst
04.11.2001, 21:53
ich könnte aus verschiedenen sichtweisen das thema angehen.

jetzt aber möchte ich meine sicht als "reiner comicleser" näher bringen.
da ich seit ca. 30 jahren regelmässig comics konsumiere, höre ich die
sätze - von wegen keine kultur mehr gefragt - für mich nicht als
zutreffend. da ich eine kindheit mit eindeutiger comicprägung hatte,
wird mir diese einstellung mein leben lang erhalten bleiben.
eine bedingung ist jedoch: das comic muss mir mindestens das bieten.
was es schon immer tat. wenn möglich etwas mehr.

ich kaufe mir rollschuhe und die sind besser, als vor 30 jahren.
ich kaufe mir musik-cd's und die sind aufwendiger und qualitativ besser
produziert, als vor 30 jahren.
und meine videokamera und mein computer und und und ... alles besser, schneller oder billiger!
wieso sollte ich auf meine qualtitativen comicerwartungen verzichten???

ich höre schon die argumente: "du bist eine austerbende spezies".
darauf antworte ich: ob ich nun 20 oder 40 bin. ich konsumiere
(gott stehe mir bei) - wenn der inhalt stimmt - noch weitere 40
jahre comics und habe somit meinen "umsatzzenit" noch gar nicht
erreicht. und ich bin in der lage und bereit für qualität auch
immer mehr auszugeben.

aber reden wir von den heute 12jährigen! wenn in deren prägenden jahren
das comic keine tragende rolle spielt, so gehen die unwiederbringlich
als erwachsene käufer verloren. sind also nur akteure für das schnelle geld.

dies bedeutet doch: comics müssen an allen fronten kämpfen und gut sein.
sie müssen modern, unterhaltend, informativ, mit niveau, sauber gedruckt und
günstig sein.

auf zack bezogen: inhalte für das junge publikum, inhalte für uns alte "spinner",
inhalte mit internationalem niveau und inhalte für den schnellen spass.
aus der sicht der 70er jahre hatte das alte zack dies alles. das neue zack
muss - meiner meinung nach - an allen fronten noch etwas nachlegen.
wobei ich die derzeitige engagierte arbeit nicht abwerten möchte, da ich
die umstände natürlich kenne.


horst

ZAQ
04.11.2001, 23:08
alles gut, schön und richtig. altersstrucktur und so. wird auch -und schlagt mich, aber ich komm wieder auf den vergleich zu frankreich- von den auflagenrückgängen dort bestätigt. aber da in frankreich eine andere grundeinstelung dem medium gegenüber vorherrscht, sind die rückläufigen zahlen dort immer noch unverhältnismässig höher als hierzulande. diese verhältnismässigkeit herzustellen scheint mir immer noch ein weg in die goldgrube zu sein und alles dazu in meinen früheren beiträgen ausgeführte ist durch eure beiträge bislang nicht wiederlegt.

zu m. jurgeits 'muttersprachen'-bemerkung: als visuelles medium, das der comic doch nun mal ist, sollte das eigentlich kein ins gewicht fallendes hindernis sein...

und was efwes bemerkung betrifft, dass wir hier anglophon geprägt sind, daher der frz. Film hier nicht läuft und ergo auch deren comics nicht: der frz. comic is doch mehr vom amerikanischen als vom frz. Kino geprägt. passt also auch.

Gruss!,oliver

Martin Jurgeit
05.11.2001, 06:36
Original geschrieben von zaktuell
zu m. jurgeits 'muttersprachen'-bemerkung: als visuelles medium, das der comic doch nun mal ist, sollte das eigentlich kein ins gewicht fallendes hindernis sein...

Ich glaube, da bist du zu optimistisch. Das klappt schon beim Fernsehen kaum, wo es eigentlich noch einfacher wäre. Es hat ja seine Gründe, warum bisher ca. 10 Prozent der Bevölkerung bei der Ermittlung der Fernsehquoten außen vor gelassen werden. Die gucken halt kaum deutsche Programme. Oder schau dir das Beispiel USA an. Dort hat Marvel sogar zeitweilig versucht, parallel zu seinen "normalen" Ausgaben auch solche in Spanisch herauszubringen, weil halt immer weniger Amerikaner englische Muttersprachler sind.

Martin

Hate
05.11.2001, 16:00
Dabei waren die frühen amerikanischen Comic Strips doch hauptsächlich für Einwanderer („Katzenjammer Kids“).

Und Billy Wilder erzählte, dass er nach seiner Emigration durch Comic Strips die amerikanische Umgangssprache gelernt hat.

ZAQ
05.11.2001, 17:53
...wobei die von Martin zitierten 10% der Bevölkerung wohl nicht zur Gänze aus genialen Regisseuren bestehen dürfte!?...

XXXXXX
06.11.2001, 19:05
Hi all!

Es wird gesagt, das in den letzten 15 Jahren sich das Verhalten der Menschen verändert hat. Das ist Richtig, vor allem, weil sich ja nun wirklich das Freizeitverhalten geändert hat. Nicht nur der Kids. Aber, es scheint mir auch etwas zu leicht gemacht nur darauf alles zu beziehen.

Denn den eigentlichen Fehler haben wir selber gemacht! Wir haben uns geändert und unseren Kids nicht an Sachen herangeführt, die uns heute so Lieb und Teuer sind.

Klar mögen wir Comics wie MM, Fix & Foxi oder Zack. Ein Teil der Jugend von uns, aber eben nicht ein Teil der Jugend von heute. Die Tochter von einem Freund von mir mag z.B. Fix & Foxi im TV absolut, als die Hefte (Ehapa-Version) auf dem Markt waren, wollte sie nix davon wissen. Aber auch die anderen FF Merchandise Sachen, wie Spiele etc. wollte sie nicht. Nur die FF CD-ROM Version. Und daran merkt man es schon. Welche Figuren rüber kommen bei den Kidas ist auch eine Frage WOMIT das passiert.

Wie efwe weiter oben schon sagte: MM verkauft sich noch gut, aber eben nicht mehr besonders gut. Dabei muss dann auch noch gesehen werden, mit welchen Werbeaufwand dabei noch gearbeitet wird von Ehapa & Disney.

Die Kids von heute sind noch sporadischer, zeitloser geworden. Treue zu einer Heft Serie gibt es nicht mehr. Was gerade noch absolut "In", "Cool" war, ist zwei Minuten später "Mega-Out". Im Moment sind Magas toll, aber, wie lange? Harry Potter? Wie lange?

Comic Serien waren auch schon da, bevor es "unsere" Comics gab. Auch die VOR-MM, VOR-ZACK, VOR-FF Comics segneten irgendwann das Zeitliche. Das ist der Gang der Dinge.

Wir bei Kauka haben auch grosse Schwierigkeiten. Auch durch eigene Probleme wohl (Tod Rolf Kauka und der damit verbundenen Übernahme durch Alexandra Kauka und Neuorganisation bei Kauka). Bewusst ist das nicht überhastet gelaufen, sondern um Ruhe. Denn wir sind hier bei Kauka Promedia Deutschland Rolf Kaukas Vermächtnis verpflichtet.

War noch vor zwei Jahren das FF Heft im Mittelpunkt aller Planungen, wollen wir es zwar gerne zurück haben, aber eine Auflage von 20.000 ist nicht Akzeptabel. Daher wird vermehrt nach anderen Wegen und Möglichkeiten geschaut. Wir versuchen daher die bestehenden Comic Figuren und auch vieleicht neuen in anderer Form fortzuführen. Zwar besteht die Idee für das Heft noch immer und wird auch nicht vergessen, aber dann müsste der Markt dafür in irgendeiner Form auch da sein.

Ähnliches machte auch Disney. So leben doch MM oder DD hauptsächlich in Form von Comics oder Merchandise weiter, obwohl es eigentlich Zeichentrickfilm-Figuren waren. Das ist bei Disney schon weit früher passiert und insoweit war er wohl sogar weitsichtiger und sicherte seine Hauptfiguren früh ab. Auch Uderzo entwickeöte Asterix entsprechend um. Die Bände sind doch heute nur noch der Grund für das Merchandise, aber nicht mehr Hauptfaktor der "Edition Albert Rene".


Die Geschmäcker veränderten sich immer! Das passierte jetzt und wird auch später passieren. Ob es UNS passt oder nicht.

Vieleicht kommen franco-belgische Serien in ein paar Jahren wieder in Mode. Mit neuen Serien, weniger glaube ich an die älteren Serien. Wer weiß...

Grüsse



Kauka Promedia Deutschland

horst
07.11.2001, 13:02
@ hi fixundfoxi

im grossen ganzen stimme ich Deinem statement zu.
wir leben in einer schnellebigen welt und die
dinge müssen anders angepackt werden, als dies
früher der fall war. und natürlich ist irgendwann
für jede serie einmal schluss. aber gerade in
qualität, erneuerung und eben der von mir zuvor
schon angesprochenen kulturellen integrität
sehe ich einen faktor für das überleben einer
serie.

ist das nicht klar, das z.b. die manga-welle
ziemlich eindeutig als modeerscheinung daherkommt?
wer als 14jähriger wedding peach (man verzeihe mir!) kauft, wird wohl
kaum dem comic treu bleiben, wenn er später keine anderen
inhalte mehr vorgelegt bekommt.

so muss es auch anspruchvolles (aber ebenso seichtes)
material für den "comicerwachsenen" geben.
comics sind eben nicht nur komisch und nur die
umfassende präsenz am markt sichert auch eine
allgemeine und umfassende leserkultur.

horst

Horatio
07.11.2001, 14:13
Ich stelle hier mal ein paar - nicht unbedingt neue - Behauptungen auf und bitte um reichlichen begründeten Widerspruch:
Man gewinnt doch den Eindruck, daß es den deutschen Verlagen mehr ums Geld geht als um die Verbreitung/das Wecken von Comic-Leidenschaft. Das mag an den Buchhaltern liegen, die die Bilanzen im Auge haben und die Lektoren überstimmen. Es wurde ja schon gesagt, daß man mit Comics auch Geld verdienen muß.

Ich rechne mal so vor mich hin:
100 Alben im Monat, je 3000 Exemplare à 20.- DM (durchschnittlich angenommen), das macht bei maximal jährlich verkauften 3,6 Mio. Alben einen Umsatz von maximal 72 Mio. DM.
5 Hefte pro Woche, je 50000 Exemplare à 5 DM (durchschnittlich angenommen), das macht maximal bei jährlich 13 Mio. verkauften Heften einen Umsatz von maximal 65 Mio. DM.
Per Saldo sieht es so aus, als könne man mit Alben mehr Geld verdienen, auch wenn man weniger Exemplare verkauft.
(Jetzt wird mancher sagen, die Zahlen seien unrealistisch - nun, das ist nur ein Rechenbeispiel. Wenn mir jemand akkurate Zahlen zu den Herstellungskosten und verkauften Exemplaren nennen würde - oder wo man die findet, kann man das gern nochmal neu rechnen.)

Es drängt sich der Eindruck auf, daß in den letzten 2 Jahrzehnten die Produzenten sich aufs Hochpreissegment (und damit die erwachsene Kundschaft) konzentriert haben. Auch in der wohlmeinenden Absicht, (frankobelgische?) Comics zu einem Prestigeobjekt werden zu lassen, hat man die ursprüngliche, weniger begüterte Klientel (die Kinder) vernachlässigt und muß jetzt feststellen, daß man sich damit in eine Sackgasse begeben hat.
(Um auf efwe, v. 3.11., 11.02 Uhr, anzusprechen: Vielleicht hätte man sich grade damit einen Bärendienst erwiesen - wenn Kinder heute nicht mehr mit Comickonsum "aufbegehren können", weil wir uns bemüht haben, die Comics salonfähig zu machen.)
Ich glaube nicht, daß sich das Interesse der Jugendlichen einfach so anderen Unterhaltungsbranchen zugewandt hat. Das Fehlen eines attraktiven Angebots in der Comic-Branche hat dazu beigetragen.
Hier wirken also zwei Dinge zusammen: stärkere Konkurrenz anderer Unterhaltungsmedien und verfehlte Verlagspolitik.
Überspitzt: Könnte sein, daß wir dabei versagt haben, den Spaß an Comics an die Kinder von heute weiterzugeben.

Wie können wir Kinder/Jugendliche erreichen?
Wieviel Taschengeld hat der angepeilte Konsument heute zur Verfügung, und mit wievielen anderen Anbietern (Handy, CDs, Computerspiele) muß man heute konkurrieren? Man sollte im Unterhaltungssektor die Produktion primär danach ausrichten, wieviele Konsumenten man erreichen kann, nicht wieviel man verdienen kann (denn der Umsatz folgt dem Interesse).
Und wenn die Aufmerksamkeitsspanne für ein 48-Seiten-Album nicht ausreicht, wie ist es aber dann mit der Aufmerksamkeitsspanne bei einem Heft, wo man auf jeder 3. oder 5. Seite was Neues findet? (Wenn wir schon von der MTV-Generation sprechen - das Schlagwort hier: "Sound-Bites", also "Visual-Bites".)
Worauf es also ankäme, ist, wieder auf den richtigen Weg einzuschwenken. Man muß Comics eben wieder zu der schnell konsumierbaren Ware machen, die es für Kinder und Jugendliche früher gewesen ist. Mangas sind schnell konsumierbare Ware, und deshalb beliebt.
Also: ich denke, wir brauchen wieder diese 'Billig-Heftchen' (preislich gesehen), in denen Qualität mit Durchschnittsware einhergeht (da stimme ich horst zu).
Weg vom Qualitätsanspruch! Und vom Kulturgequassel! Qualität war ein Nebeneffekt, wenn man sich Mühe gab, aber es war nicht der Richtwert und nicht das Erwartete! Erwartet war nur Unterhaltung! Und es kommt nicht drauf an, ob's die Serien sind, die wir liebgewonnen haben, oder neues Zeug. Es kommt drauf an, die Comiclandschaft wieder neu zu beleben!

zu M.Jurgeits Bemerkung, Fremdsprachler brächen beim Lesen als Zielgruppe weg: Also, Comic-er verfassen im allgemeinen keine Umberto Eco-Romane! Comics sind leicht lesbar! Die Bemerkung über Billy Wilder in Bezug auf Comics trifft es gut! Und es macht einen großen Unterschied, ob ich eine Fremdsprache, die ich kaum kenne, durch LESEN oder durch HÖREN lerne. Beim Hören wird man schneller entmutigt, weil man's nicht mehrmals hören kann. Mein Französisch ist nur so lala, und ich kann ein französisches Heft besser lesen als eine frz. Fernsehsendung verfolgen.

Ziehstripp
07.11.2001, 23:46
Also, irgentwie habt ihr alle recht. Aber was ist das richtige. Wenn ich daran denke, das ich mitte der 80ziger ein Spirou Album für 9,80 DM bekommen habe mit im Schnitt 60 Seiten......
Gruß Peter

bat
08.11.2001, 08:53
Also, den Verlag, der durchschnittlich (und das auch noch von mehreren Heften!) 50.000 Exemplare absetzt, den möchte ich in Deutschland mal sehen!
Und: selbst wenn, dann sind die UMSATZzahlen noch kein hinreichender Indikator, denn die KOSTEN fehlen darin völlig! so hat amazon bei 3 Milliarden umsatz 600 millionen VERLUST gemacht (nagelt mich bitte nicht auf die konkreten Zahlen fest, die stimmen nur ungefähr, aber es geht mir um das Prinzip!).
Ich stimme dir zu, dass ein gutes und billiges Kioskmagazin bei uns schön wäre, aber ich glaube nicht, dass wir bei der momentanen Kultur und Konjunktur soetwas hinbekommen. DM 9,90/€ 5,- dürfte momentan das Mass der Dinge für ein Magazin sein/werden. Und einzelne Hefte werden sich wohl (siehe panini + infinity) bei DM 5,90 einpendeln.
Der Kaufanreiz muss daher wohl oder übel durch den INHALT geschaffen werden.

horst
08.11.2001, 10:57
mal ein anderes beispiel (efwe möge mir verzeihen):

im ehapa programm (ohne manga) gibt es und gab es schon immer zwei zugpferde:
asterix und disney.

wenn nun ein asterix als megaseller in diesem
landesspezifischen sprachquatsch daher kommt,
so knappert das doch auch an der auflage der
allgemeinen asterix bände!? ich weis, das auch
ein zusatzgeschäft so möglich wird. aber die krone
asterix wird (bei zu extremen einsatz)
beschädigt.

auch die vielen libarys des disney materials sind
letztendlich ein ausbluten der kaufkraft. in der
bilanz von ehapa steht das gut da. dem comic im
gesamten hilft ein disney buch für dm 30.- oder
so nicht unbedingt weiter. die original geschichte
wurde mal für (angenommene) 50pfenning verkauft.

insofern ist horatios gedanke nicht schlecht.


bitte widerspruch!


horst

XXXXXX
08.11.2001, 12:11
@Horatio:

Sicherlich hast du recht. Obwohl die Kosten in Deiner Aufstellung nicht berücksichtigt sind. Ein Album ist teuer zu gestalten, als ein Heft. Auch haben die Verlage auf Jahre eine falsche Verlagspolitik betrieben. Auch okay!

Es ist aber auch Richtig, das viele alte Comics nicht mehr liefen und diese Lücke mit Mangas gefüllt wurden. Zwar glaube ich auch, das die Verlage heute viel zu sehr auf Mangas setzen und die eigene Entwicklung in Europa sehr stark vernachlässigen.

Soweit war Rolf Kaukas Idee einer Comicakademie richtig, auch, das es Zeitschriften, wie Pilote, gab. Das waren Möglichkeiten neue Serie zu etablieren und erfolgreich wachsen zu lassen. Möglichkeiten, die es heute nicht mehr so gibt.

ZACK kann diese Lücke in Deutschland nicht füllen. Der Mosaik Verlag ist dazu viel zu klein und hat kaum Geld für ZACK (siehe auch weiter oben efwe's Beitrag dazu).

Ein Magazin wie ZACK bei einem grossen Verlag müsste daher her, doch auch Richtig ist, das hier erst einmal ans Geld gedacht wird und dann doch eher Mangas billig gekauft werden.

Zum Teil sehr kurzsichtig, wie machmal verfahren wird. Die Zeit, wo etwas verbessert, reifen kann, ist nicht mehr gegeben. Aber auch das ist insgesamt gesehenm auch wieder ein Zerrbild unserer Zeit.

Grüsse aus Fuxholzen

Martin 37
08.11.2001, 12:32
Original geschrieben von FixundFoxi


Der Mosaik Verlag ist dazu viel zu klein und hat kaum Geld für ZACK (siehe auch weiter oben efwe's Beitrag dazu).


:klappe: :klappe: :klappe: :klappe: :klappe: :klappe: :klappe: :klappe:

Ich bitte um Aufklärung!

euha
08.11.2001, 13:29
@Martin: das ist IMHO relativ klar: StfSt hat nicht die Kraft, Zack für Monate an wirklich viele Verkaufstellen zu bringen. Man muss Zack finden, Zack findet einen Käufer nicht, das ist der große Unterschied.

Außerdem lebt Zack von kostengünstigen Vorabdrucken von Serien, die demnächst als Alben erscheinen (das ist was efwe gesagt hat), hat also keine freie Wahl, was es abdrucken möchte oder nicht.

Zusätzlich findet man in Zack immer mal wieder "Berichte" die im Grunde nichts anderes als Werbung sind (z.B über den Asterix-Park, oder über den letzten Asterix-Band). Dies sind bestimmt auch Gegenleistungen für Comicmaterial.

Versteh´ das nicht falsch: ich freue mich über Zack und lese es gern. Die Kraft, die von den Machern da reingesteckt wird, bekommen sie bestimmt nicht bezahlt. Sie müssen aber mit beschränkten Mitteln auskommen und haben nicht die Finanzmacht wie z.B. Carlsen jetzt mit Magic Attack.

Martin 37
08.11.2001, 14:05
@ euha
Dankeschön für die Erläuterung.
Ich meinte mit der "herunterfallenden Kinnlade" aber nicht die günstigen Produktions- und Vertriebskosten von Zack + gute Einnahmequellen aufgrund der Werbung, sondern die "mutige" Aussage von "FixundFoxi"-Michael zur vermeintlichen Finanzkraft des Verlages! Das sind zwei paar Schuhe ;) Denn, ob jemand viel Geld aufbringt, ist ein Unterschied zur Aussage, ob ein Verlag viel Geld hat. Da muss man für eine derartige Behauptung schon gutes "Insiderwissen" haben. Und wozu soll denn der Verlag zu klein sein? Um "Kauka-Material" zu veröffentlichen oder eine "Comicschule" á la Kauka zu finanzieren?? Nein, danke! KEIN BEDARF!!!
Ciao
Martin

Horatio
08.11.2001, 15:12
@FixundFoxi:
Wenn ein Album durch teure Herstellung wie Leimen, beschichteten Kartonumschlag etc. noch zusätzlich Gewinne wieder auffrißt, ist das zwar ein Argument für den höheren Preis, aber neben der geringeren Verbreitung ein weiteres Argument gegen das Albumformat. Oder nicht?
Es geht doch schlußendlich darum, Comics wieder mehr zu verbreiten - und vor allem bei der Jugend - und kostengünstig.



Ich kann mir ein Heft vorstellen, in dem ich europäische und japanische Comics zugleich lesen kann (Jetzt mal abgesehen von 1000-seitigen Manga-Formaten). Warum sollte ich nicht einen guten Kurz-Manga auch in einem ZACK (oder -ähnlichen Heft) lesen, oder irgendwas 'Kimba, der weiße Löwe'-mäßiges neben 'Boule&Bill' in FF? Warum sollte man da heute noch eine Trennlinie ziehen? (Absage an die Puristen!)

@Martin37:
Ich kenne die genauen Maßgaben bei der damals geplanten Kauka-Comic-Akademie zwar nicht, aber kann ja auch sein, daß es eine nicht nur auf den 'Kauka-Stil' zugeschnittene Institution werden sollte. Bitte keinen Streit deswegen...

Martin 37
08.11.2001, 15:30
Original geschrieben von Horatio
Warum sollte ich nicht einen guten Kurz-Manga auch in einem ZACK (oder -ähnlichen Heft) lesen,


Hallo Horatio,

nichts für ungut, aber meine Meinung zu Mangas in Zack:

:rakete:

Für das Ü-30-Magazin - nagut, es gibt ja auch Zack-Leser unter 40 ;) - wäre dieser Crossover zu gewaltig. Oder wer liest hier Mangas von Euch? Und ob damti plötzlich eine Vielzahl von Manga-Fans plötzlich Zack kaufen, ist äußerst fraglich! Man verärgert vielmehr die "erwachsene" Leserschaft. Also wer mehr Mangas lesen möchte, bitte dementsprechendes einkaufen!!
Zudem verstehe ich die hier aufgekommene Diskussion nicht. Seit einiger Zeit findet man endlich wieder Magazine, die sich an unterschiedliche Zielgruppen wenden, in den Regalen (Dylan Dog, Diabolik, Magic Attack, Bonzai und nicht zu vergessen als Vorreiter für die anderen: ZACK). GEBT DIESEN MAGAZINEN EINE CHANCE!!!
Streiten will ich mich natürlich nicht, sondern nur meine Meinung zum Ausdruck bringen und eventuell auf (unklare) Äußerungen aufmerksam machen, die vielleicht so nicht im Raum stehen bleiben sollten.
Ciao
Martin

XXXXXX
08.11.2001, 16:15
@Martin 37: Nun, um die Finanzkraft des Mosaik Verlages zu berechnen, muss ich nicht jeden Kontoauszug sehen. Das ist, wie du wohl vermutest, nicht negativ Mosaik gegenüber zu sehen. Um dich ganz klar zu beruhigen kann ich dir auch sagen, das keiner bei uns daran denkt bei Mosaik Kauka Comics zu verlegen oder verlegen zu wollen.

Es geht hier auch doch nicht darum, welche Comic Figur man mag oder nicht, sondern darum, wie der Markt aussieht und was man machen könnte. Meine Anregung bzgl. der Comic-Akademie ist so zu verstehen, das diese Idee von Rolf Kauka gut war und es besser wäre so etwas vieleicht wieder aufzulegen, statt nur Manga-Lizenzen zu kaufen und zu drucken. Sprich: Fördert den Nachwuchs, damit man ihm erst eine Chance geben kann.

Ich halte grundsätzlich aber von der Art deiner Aussage innerhalb so einer ernsthaften Diskussion über Comics und deren Erfolgschancen und einer eventuellen Zukunft nichts. Es bringt nur auf jeder Seite negative Gefühle hoch, die einer Diskussion, wie sie im Moment läuft nur abträglich sein kann. Das ist meine persönliche Meinung zu deinem Beitrag.

@Horatio: Mir ging es ja auch mehr darum, deine Rechnung im Bezug auf die Kosten die entstehen zu relativieren.

Im übrigen muss ich aber auch sagen, das ich Martin37'zigers Aussage folge, das Mangas und europäische Comics zu mischen nicht gut wäre. Nicht weil ich diese nicht wollte, sondern weil ich meine, das so ein Heft einen zu zerrissenen Eindruck machen würde, von dem ich bezeifele, das die Kids so ein Magazin dann kaufen würden.

Ganz allgemein gemeint, finde ich, das die Kids heute mit den PC / Video Spielen oft fertige Lösungen erhalten, ihnen wird viel bereits "vorgekautes" vorgesetzt, das sie nur noch "schlucken" müssen. Der fertige Endkonsument. Comics sind dabei aber oft Sachen, die die Phantasie anregen sollen. Im Prinzip wird den Kids heute die Fähigkeit zu Träumen genommen.

Grüsse

Horatio
08.11.2001, 16:56
Zu Eurer Meinung bzgl. Mangas in ZACK: OK, akzeptiert. (grins) War nur 'ne Anregung, keine fest umrissene Absicht.
Kennt Ihr Macao Nr.5? Mit dem Exzerpt aus "Der Wolf und sein Junges" von Goseki Kojima und Kazuo Koike? (Ist als längeres Werk auch bei Carlsen erschienen.)
Wenn man beispielsweise in "so etwas wie ZACK" eine europäische Serie wie 'Kogaratsu' veröffentlichen könnte, warum nicht auch mal einen solchen Ausschnitt (jetzt mal von den Gewaltdarstellungen abgesehen)? Aber war nur so'n Gedanke...
- Edit: Da fällt mir ein, daß das alte ZACK ja den Mut hatte, "Corto Maltese - Die Südseeballade" zu veröffentlichen. Das ging zwar daneben - ich hab's damals auch nicht gerafft, wie gut das ist - aber der Versuch einer inhaltlichen Erweiterung war da. -


Zu den "Magazinen, die sich an unterschiedliche Zielgruppen wenden (Dylan Dog, Diabolik, Magic Attack, Bonzai und nicht zu vergessen als Vorreiter für die anderen: ZACK)": Wie groß sind da die Zielgruppen? Hier geht's um ein Heft für die größtmögliche Zielgruppe.

ZAQ
08.11.2001, 17:23
Original geschrieben von Horatio
(...)Hier geht's um ein Heft für die größtmögliche Zielgruppe.

Aber schon klar, dass ZACK dieses Magazin nich sein kann, oder!? Und in einer Zeit, in der sich alles immer mehr Richtung Spezialisierung entwickelt, ist die 'eierlegende Wollmilchsau' wohl auch nich wirklich gefragt: Auch im Comic nicht. Gab es früher in der Sekundärscene VIELE Magazine, die sich ALLE Comics im Allgemeinen ins Motto geritzt haben, gibts heute auch da die Spezialisierung: Die Sprechblase für Nostalgiker, Hit-Comics für Superhelden, Animania für Mangaka und Rraah macht den Laden zu. (XOOMIC hab ich noch nich gesehen). Ich denke ein Mixed-Cocktail im Comic-Sektor hätte auch keine Zukunft. Dann lieber Banzai für Manga-Leser, ZACK für Franko-Belgier, Magik-Attack für die Fantasy-Welle. Fehlt noch ein gutes FUN-Magazin... Und natürlich ein gutes, billiges Heft für die Kiddies, dass aber auch nicht so niveaulos sein darf wie Toggo, das Marsu-Mag oder ähnlicher Sch****!

Gruss!,oliver

Abulafia
08.11.2001, 17:24
Original geschrieben von Martin 37


Für das Ü-30-Magazin - nagut, es gibt ja auch Zack-Leser unter 40 ;) - wäre dieser Crossover zu gewaltig. Oder wer liest hier Mangas von Euch?

Hier! Shirow (Appleseed, Ghost in the shell etc) Otomo (Akira!), Kishiro (Battle Angel Alita) aber auch eher Triviales wie Ranma 1/2 oder Gunsmith Cats usw.
Was befürchtest Du? Herzschlag bei Aufschlag von Zack? :D


Und ob damit plötzlich eine Vielzahl von Manga-Fans plötzlich Zack kaufen, ist äußerst fraglich!

Im Umkehrschluß kann man also sagen, daß Du selten bis nie einen Blick in das japanische Lager wirfst? Du verpaßt was. Es gibt einige Manga, von denen sich europäische und amerikanische Autoren und Zeichner ein ganz gewaltiges Scheibchen abschneiden können, Otomos Akira zum Beispiel. Ich glaube nicht, daß Manga- und Albenfans so unflexibel sind die andere Seite nicht zu lesen.


Man verärgert vielmehr die "erwachsene" Leserschaft.

:admin:


[gähn], Magic Attack, [:kotz:] und nicht zu vergessen als Vorreiter für die anderen: ZACK. GEBT DIESEN MAGAZINEN EINE CHANCE!!!

Jeden Monat aufs neue ;)

Ich sehe ZACK vor allem als Überblick über den Comicmarkt in Hinblick auf eine, da gebe ich Dir gerne recht, erwachsene Leserschaft. Die Comicwelt ist weit, warum also nicht auch mal einen Blick nach Japan riskieren? Genauso gut könnte man es mit einem amerikanischen Comic versuchen oder mit Onlinecomics wie schon mit Liberty Meadows geschehen.

ZAQ
08.11.2001, 17:31
Tja, nennt mich 'Scheukappe'. Aber ich bin ein 'Kind von ZACK'. Hab AKIRA angetestet. Und -sorry- ich komm auf diese Heidi-und BieneMaja-Ästethik nich klar. Auch bei Manga mags Perlen geben, aber sie haben einfach nich 'meinen' Stil. Is nich weiter wild: Der Disney-Stil sagte mir auch nie besonders zu. Nur: In ZACK gehörts halt beides nich rein. Punktum.

Gruss!,oliver

PS: ...und Superhelden gehören genausowenig rein...

Abulafia
08.11.2001, 17:58
Und ich komme (noch?) nicht mit Superheldencomics klar - von denen ich auch nicht gesprochen habe. Ich dachte eher an Funnys wie Barry Weens Boy Genius (http://www.onipress.com/barry/about.shtml).

Der Vergleich Akira - Biene Maja ist ungefähr wie XIII - Agent 421 :err:

ZAQ
08.11.2001, 18:27
Mitnichten: Die gleichen Augen, der gleiche Mund, die gleiche Nase, die gleiche Kopfform (und die Frisur von Heidi und Tetszuko (oder wie er hiess) sind auch identisch) die gleiche Mimik und Gestik... Da finde ich bei XIII und Agent 421 schon mehr Unterschiede. Wohlgemerkt: Es geht mir um die optische Ästhetik (die bei Mangas ja auch nicht 'schlechter' is aber eben anders, SO anders, dass sie mir halt nich gefällt). Dass da inhaltlich Welten zwischen liegen, will ich gar nicht in Abrede stellen. Auch nicht, dass einige Mangas evtl. 'anspruchsvollere' Inhalte haben, als einige franco-belgische Sachen. Es ist halt ne Frage persönlicher Vorlieben, stilistischer oder auch Genre-bedingter Art. So find ich 'Die glorreichen Sieben' zB einen Klasse-Film. Unter Cineasten gilt die Vorlage 'Die Sieben Samurai' zumeist als noch besser. MEIN Fall ist letzterer trotzdem nich. Obwohl die sich inhaltlich nun wirklich nicht viel nehmen (können): Aber das Western-Genre ist halt 'meine Welt', die asiatischen Filme nunmal nicht.

Gruss!,oliver

PS: okay, der boygenius sieht anders aus, aber auch irgendwie nicht wirklich in ZACK passend. soweit sich das aufgrund der paar cover beurteilen lässt...

Martin 37
08.11.2001, 18:59
@ Abulafia


Original geschrieben von Abulafia

Die Comicwelt ist weit, warum also nicht auch mal einen Blick nach Japan riskieren?

Ja, aber nicht mit Zack, sondern Banzai oder anderen Magazinen.

Ciao
Martin

Abulafia
08.11.2001, 19:19
Du vergleichst Tetsuo (http://www.neo-anime.org/cgi-bin/akira/gallery.cgi?action=display&img=034t&pg=3) (links) mit Heidi (http://www.asahi-net.or.jp/%7Ezz4h-ttn/HeidiPage/Gallery/Gallery1/Illust6.html) (rechts)?
Ok, bei genauerer Betrachtung... :D

Martin: Banzai entspricht nicht meinem Bild eines seriösen Magazins in Hinsicht auf Themen- und Comicauswahl. Aus dem Zielgruppenalter eines Banzais bin ich schon hinaus ;)

ZAQ
08.11.2001, 23:14
Ooops, sorry, nee, ich meinte nich den Stachelkopf Tetsuo sondern Kaneda, wars wohl. Ich erinner mich dunkel an die Anfangssequenz, auf dem er Motorrad fährt und wie er dabei mit schräg offenem Mund -ja was?: schreit, lacht, juchzt?- das hat in Grossaufnahme wirklich verteufelte Ähnlichkeit zu Heidi auf der Schaukel... Aber auch das is möglicherwise nich nur eine Frage des Geschmacks sondern auch der Sehgewohnheiten: Schwarze sehen für uns hier zu grossen Teilen doch auch alle gleich aus. Für Schwarze selbst aber nicht. Die haben eher Schwierigkeiten Unterschiede zwischen Weissen zu erkennen (hab ich mir sagen lassen). Oder Babys: Früher fand ich, alle sehen gleich aus. Seit ich selbst welche hatte seh ich das anders...

Gruss!,oliver

Hate
09.11.2001, 00:10
Ein Comic, mit dem alle glücklich sein können - die Manga-Leserinnen, die Disney-Fans und die Liebhaber europäischer Qualitäts-Comics - ist Ehapas W.I.T.C.H.

Kann man gar nicht oft genug verkünden.

Ziehstripp
09.11.2001, 00:12
Dann werde ich da mal reinschauen, in W.I.T.C.H.

horst
09.11.2001, 08:43
@ zaktuell

eben hast Du es gerade zugegeben. Dir fehlt (mir
übrigens auch) es an "sehgewohnheiten".

wenn für Dich ein schwarzer aussieht, wie der
andere und ein manga eben wie das anderes, so
ist das eher ein argument für mangas, da es
auch in der comickultur um das erleben und
erfassen von erzählerischen visuellen erkenntnissen
geht.

grundsätzlich hätte ich nichts gegen ein manga
in zack ... aber ... zur beruhigung der altbackenen
möchte ich folgendes anmerken.

auch im alten zack sind nur max. 10% aller frankobelgischen
serien erschienen (eben nur die "besten").
laut eigenwerbung ... in wirklichkeit nur die
"passensten".

so wären eben auch nur 10% aller mangas überhaupt
denkbar für zack. lassen wir also die anderen
90% sofort unter den tisch fallen, so wäre die
diskussion schon realistischer.

aus den passensten mangas wären dann ein paar wiederum doch denkbar! oder?

horst

Martin 37
09.11.2001, 09:14
@ Hate
Meinst Du dieses W.I.T.C.H.

http://ehapa.funonline.de/witch/index.html

"mit den Hexen Will, Irma, Taranee, Cornelia, Hay Lin ...
...fünf Mädchen, 13 und 14 Jahre alt, jede ein echt starker Typ, einzigartig ... genau wie" ich :D :D :D

Ciao
Martin

:confused: :confused: :confused:

Hate
09.11.2001, 09:35
Genau das W.I.T.C.H. meine ich.

Ziehstripp
09.11.2001, 09:38
@Martin 37
Ich habe mich heute Morgen mal durch ein paar Threads gescrollt, die von W.I.T.C.H. handeln, und habe festgestellt, das es ziemlich viele begeisterte leser dieses Heftes gibt, die durchaus unser Alter haben. Vielleicht sollten wir uns doch einmal einen Blick gönnen, denn laut Aussage einiger Forumsposter, soll das Heft voll an der gedachten Zielgruppe vorbei gehen.:lol:
Gruß Peter

Martin 37
09.11.2001, 10:08
@ Hate
Vielen Dank für die Antwort. Kenn mich da echt nicht aus ...

@ Ziehstripp
Sach bloß, ich brauch dafür keine Verjüngungskur oder ´ne Geschlechtsumwandlung?! :D :D :D
Sollte ich mir dann vielleicht auch mal mit einpacken, wenn ich mir das nächste Mal das neue Mosaik, LTB, Banzai * etc. im Laden kralle.
Täuscht der Eindruck oder ist W.I.T.C.H. "Harry-Potter-like"?

Ciao
Martin

*Magic Attack

Ziehstripp
09.11.2001, 10:20
@Martin 37
Klick mal an und lese dich durch den thread
http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?s=&threadid=10290
:lol:
Gruß Peter

Martin 37
09.11.2001, 10:36
@ Ziehstripp

Meinst Du den Passus mit der Kasse im Supermarkt und "die Schwester einkaufen schicken"?? Wenn ja, dann kann ich Dich beruhigen: Als "Gesichtsältester" meint sowieso jede Verkäuferin, ich hätte drei Töchter in dem Alter; außerdem kommt die scheinheilige Frage "Ist das die neueste Nummer? - ich hab keine Ahnung davon" immer beruhigend bei den Verkäuferinnen an. Naja, auf jeden Fall fahre ich immer in die Nachbarstadt, wo mich keiner kennt, zum Supermarkt ;)
Ciao
Martin

Derma R. Shell
09.11.2001, 14:31
Also ich kann leider mit Mangas ( und Animes ) grad mal überhaupt nichts anfangen. Wie schon des öfteren erwähnt, hab ich's hin und wieder probiert und für mich beschlossen, daß sie nun mal nicht in meinen Einkaufskorb gehören und damit auch nicht ins ZACK!

Sehr wohl gefallen mir aber Comics mancher europäischer Zeichner, die deutlich den Einfluß der japanischen Erzähl- und Zeichenweise erkennen lassen - z.B. MARINI ( GIPSY usw. ), BUCHET ( SILLAGE ), LAROCCA / PACHECO ( MARVEL ) oder eben das Team, das W.I.T.C.H. betreut. Mit einigen dieser italienischen Disney-Zeichner ist übrigens der italienische MOSAIK-Zeichner MAX NARCISO befreundet, der u.a. den Comic zum leider vom Publikum doch eher unbeachtet gebliebenen ABRAFAXE-Trickfilm gezeichnet hat.

Für die Zukunft von ZACK würde ich mir noch mehr Unterstützung durch die "Großverlage" wünschen. Leider ist es halt nur so, daß von dem sogenannten "ZACK-relevanten" Material ja gar nicht mehr allzuviel bei EHAPA bzw. CARLSEN beheimatet ist. Die entsprechenden Serien finden ja auch ab und zu den Weg ins Magazin (BLUEBERRY, XIII). Hoffen möchte ich immer noch auf für mich "klassische" Serien wie LUCKY LUKE oder STORM bzw. SPIROU oder auch AGENT 327. Allerdings würden meiner Meinung nach auch "neuere" Funnies toll ins Heft passen, wie z.B. CALAGAN oder FRANKY SNOW.

Und schön fände ich es, wenn es künftig wieder mal eine Zusammenarbeit mit KULT gäbe ( JEREMIAH, ROTER KORSAR, RICK MASTER, COMANCHE, MICK TANGUY ? etc. ).

Was ich außerdem für erforderlich zur Anlockung neuer Leser halte, sind eine Verbesserung des Cover-Layouts, eine Erhöhung des Seitenumfanges/Comicanteils und die Präsenz am Kiosk. Gut, ich hör dann mal wieder auf zu träumen...

Gruß Derma*
:engel:

Horatio
09.11.2001, 17:54
Ich möchte noch schnell was nachschieben, zu zaktuells Beitrag vom 8.11., 18.23 Uhr:
Stimmt, "größtmögliche Zielgruppe" ist übertrieben. Um es mit Olivers Worten auszudrücken: "Ein gutes, billiges Heft für die Kiddies, das aber auch nicht so niveaulos sein darf" und dann auch noch 'ältere' Kiddies (bis 40+) ansprechen kann - das wäre in etwa das, was ich meine. (Oliver, Du hast es - siehe 3.11., 03.46 Uhr - auch schon angerissen.)
Ich glaube nämlich auch, daß dafür am Comicmarkt gute Chancen bestehen, weil's einfach fehlt. Auch wenn z.Z. die Jüngeren sich mit andrem beschäftigen, da sie ein 'general interest'-Comicheft (auch mit europäischen Comics) ja nicht mehr kennen, bin ich überzeugt, daß sowas wieder seinen Platz findet. Nur sollte man das Produkt eben in puncto Preis/Herstellungskosten nach der Haupt-Käuferschicht ausrichten. Die Form folgt der Funktion. Je günstiger es ist, desto größer die Akzeptanz. Und wenn es eben nicht grade einen 'salonfähigen' Eindruck macht, ist der Spaß beim Lesen auch nicht kleiner.
Also: zurück zur Scholle. Machen wir auch wieder was Einfaches, Billiges. Von dem es auch nicht alles bis in ein Album schaffen muß.

Ziehstripp
09.11.2001, 19:51
Dem kann man zustimmen im großen und ganzen.....

horst
09.11.2001, 20:10
genau, denn der eigentliche unterschied zu
anderen märkten ist eben die verfügbarkeit und
der preis.

die heutigen alben meiner lieblingsautoren und
-zeichner kosten hier in der regel dm 24.80 und
mehr. die gleichen alben bekommt man im
nachbarland noch um die dm 10.-.

ausserdem muss ich hier in die stadt fahren
(frankfurt) um sie mir zu holen. "dort drüben"
bekommt man die an jeder zweiten tankstelle.

auch das neue zack hat es nur zu drei ausgaben
an mein kiosk geschafft. auf meine anfrage hin
antwortete der verkäufer, das es eingestellt wurde.

... wurde es natürlich nicht. und auch das neue zack hole
ich mir bei gelegenheit in frankfurt. ob dies viele
andere auch tun, bezweifle ich.

übrigens ist dies noch das gleiche kiosk, an dem
ich 8 jahre lang jeden donnerstag pünktlich mein
altes zack bekam. auch in dieser hinsicht waren das noch zeiten.


gruss

horst

Pats Reiseabenteuer
10.11.2001, 02:13
Zum Thema!

erstens hat Zack sein Publikum gefunden und scheint auh wirtschaftlich zu sein, dass kann man bei 24 Heften durchaus annehmen.
zu Horst: Man kann das Zack auch abonnieren.

zweitens, man kann Mangas lieben oder hassen, aber eins muß man der Art Comicroman zusprechen: die enorme Themenvielfalt und sprechen ein anderes Publikum an. Mädchen und junge Frauen kaufen Comics, wo gab es so etwas früher schon einmal.
Für die gab es ja nichts.

Ich würde mir auch eine größere Vielfalt an Themen und Lesergruppen wünschen, warum nicht mal eine Heimatschnulze oder eine Detektivgeschichte a la Noll und Agatha Christie. Mir muß es ja nicht gefallen.

Drittens zu Alben, sind einfach zu teuer, kosten um die 20 Mark
Zum Asterixerfolg

außerdem mag ich die Erzählstruktur von Alben nicht, zu eng und zu dicht
außerdem quetschen die Zeichner der realistischen Frankobelgier zunehmend mehr Bilder auf eine Seite.

Viertens zur Langsamkeit. Big brother war eine zum Teilen sehr langatmige Sendung und die Kiddies haben trotzdem zugeschaut.
(Das es kein längerfristige Erfolg war, liegt auch daran, dass die Progatonisten zu oft ausgewechselt wurden.
Titelfiguren sind Markenzeichen. Asterix, Batman und so weiter. Vielleicht der größte Fehler, der von unseren teamworxx-Leuten begannen wurde, nicht an einer zentralen Figur zu basteln, die immer wieder kommt und neue Abenteuer erlebt, sondern eine geschichte auf 4 bis 5 Alben zu konzeptieren Kann durchaus spannend sein, aber den wirtschaftlichen Erfolg haben doch eher die Serienfiguren.)

Fünftens : Harry Potter Manie existiert in England schon fast 3 Jahre, warum soll es kein langfristiger Trend sein. Pippi und Langstrumpf und Pumuckl liebt auch ein jedes Kind. Es wird sicherlich irgendwann nicht mehr der riesige Bohai darum gemacht, aber ganz verschwinden wird es nicht
Das selbe gilt für Dragon Ball. 291 Folgen ist nicht die Produktion eines Jahres, sondern mehrerer.

horst
10.11.2001, 11:37
@ pats reiseabenteuer

natürlich kann man zack abonnieren. das abonnement
ist aber eine gemütliche version für die leser
und den verleger. für grössere verbreiterung
sorgt es aber nicht. wieviel abonnenten hat den
zack eigentlich. soviel ich weis, sehr wenige.

mal angenommen zack wäre präsenter, wäre es dann
nicht egal, ob jeder käufer jedes album kauft, wenn
die gesamtzahl eben stimmt?
denn genau hier liegt ein unerkannter marktvorteil:
wenn ich aus einer leserschaft von (angenommenen)
20.000 jeden monat 10.000 generiere, so ist das
besser, als wenn ich ein stamm von 10.000 habe, der
jedes heft kauft oder abonniert. auch wenn das
von manchen anders rum gesehen wird.

ich habe übrigens (bis auf wenige wichmann zacks)
8 jahre lang mein zack einzeln gekauft ... auch ohne abo.
ich behaupte hier mal, das 80% der potentiellen
leser nie ein abo eingehen würden.
so bleibe ich dabei, die "verfügbarkeit" ist einer
der knackpunkte.

horst

horst
10.11.2001, 11:49
@ pats reiseabenteuer

..."junge comics für mädchen gab‘s früher nicht" ...

natürlich gab‘s die und teilweise auch mit grossem erfolg.
wendy z.b. kenne ich schon seit mehr als
10 jahren am kisok. und das ist auch schon unter den 10best-
verkauften titeln am kioskcomic gelaufen.

natürlich ist der markt massiv auf die angesprochenen mangas fixiert.
aber es gibt 2 deutliche "erfolgsgründe".
erstens werden zur zeit von jedem verlagsvorstand
alle möglichen gelder für diesen trend freigestellt. es wird auf marktanteile produziert.

und zweitens ist die fernsehunterstützung noch
nie so stark gewesen.

werden so manche träume der verleger nicht erfüllt
und läuft so manche anime-serie nicht mehr, so
"beruhigt" sich das ganze auch wieder.

trotzdem glaube ich, das mangas (eben alleine
schon durch die gegenwärtige präsenz) uns noch
lange erhalten bleiben.

wie man hier ja deutlich sieht, gibt es aus dem
alten zack noch einen festen leserfundus.


horst

Pats Reiseabenteuer
10.11.2001, 13:12
Ich habe auch keine Comics im Abo, ich weiß aber, dass ich das Zack am Bahnhofkiosk bekommen kann, wenn ich möchte, und ich muß nicht allzu lang dafür laufen.

Waren diese Pferdegeschichten nicht auch nur ein Trendprodukt gewesen?
Wendy finde ich nicht mehr am Kiosk, scheint eingestellt. Aus erfahrenem Munde weiß ich, dass die Pferdenbegeisterung nicht mehr allzu groß ist.
Jedenfalls dürfte der Mangatrend nachhaltiger sein, als viele jetzt annehmen. Täuschen wir uns da nicht. Vielleicht werden nicht alle Formate überleben, aber das tun auch nicht alle Alben.
Horst, ich bin mir sicher, auch für dich findet sich ein Manga, dass dich interessiert.

Darum habe ich ja auch für Mädchen und junge Frauen geschrieben, denn die Mangas sind nicht nur Vorpubertätsware.

horst
10.11.2001, 14:41
@ pats reise....


keine angst.
ich lese schon seit mehr als 16 jahren mangas!

aber eben nicht viele. ich halte es wie überall,
eine - mich überzeugende - qualität steht bei mir
vor der allgemeinen bewertung im markt.
so gibt es bestimmt auch gutes material, das an mir
vorbei geht, denn für die ganz "jungen" geschichten
bin ich wohl schon zu alt...

... möchte aber hier schnell einbringen, das ich vor kurzem
den dragic master "komplett" gelesen habe und ihn
flott und stimmig erzählt finde. eine absolut anerkennenwertes
erstlingswerk und made in germany.

horst

Pats Reiseabenteuer
10.11.2001, 15:00
Horst: Es kann ja einem nicht alles gefallen. Man sucht sich das heraus, was man mag. Du liest ja bestimmt auch nicht jede Albenserie. ;)

horst
10.11.2001, 16:02
meine worte :)

Ziehstripp
10.11.2001, 20:11
Word!:lol:

efwe
14.11.2001, 15:09
kurze anmerkung: wendy gibt's immer noch, wurde von monatlich auf 14-tägliches erscheinen umgestellt und verkauft pro heft weit über 100.000 ex.
das war also kein trend, sondern ist ein langlebiges thema.
ach ja, eine (real) tv-serie gibt's dazu auch.

efwe

Pats Reiseabenteuer
14.11.2001, 17:14
Jemand aus Buchhändlerkreisen hat mir erzählt, dass das Thema Pferde nicht mehr so en Vogue ist.

Ich habe Wendy jedenfalls an meinem Bahnhofszeitungskiosk nicht mehr gefunden.

ZAQ
14.11.2001, 17:21
... vielleicht wars ausverkauft. wegen grosser nachfrage ;) ...

Ziehstripp
16.11.2001, 22:30
Pulver verschossen?:lol:

Hate
18.11.2001, 00:48
Außer Wendy (http://wendy.funonline.de/) erscheint auch noch Peggy (http://www.peggy-magazin.de/upload/) von Panini und Lissy (http://www.lissy.de/start.html) von Pabel-Moewig.

Wieso die Leserinnen mit den darin enthaltenen Comics zufrieden sind, bleibt mir ein Rätsel.

Michael aus Rostock
19.11.2001, 12:25
Original geschrieben von Horatio
Ich kann mir ein Heft vorstellen, in dem ich europäische und japanische Comics zugleich lesen kann (Jetzt mal abgesehen von 1000-seitigen Manga-Formaten). Warum sollte ich nicht einen guten Kurz-Manga auch in einem ZACK (oder -ähnlichen Heft) lesen,

Da fällt mir gleich ein, dass ich aufgehört habe, mir Schwermetall zu kaufen, als alpha mit den gräßlichen Mangas anfing.

Horatio
19.11.2001, 13:21
Das war wohl eine schlechte Idee von mir, Mangas im Zusammenhang mit ZACK zu nennen...

Ziehstripp
13.04.2002, 18:16
Ich hole dieses alte teil mal hoch, weil ja auch viele "Alte Hasen" hier gepostet haben und mmit Sicherheit die Wiechmann Serie über Rolf Kauka lesen. In diesem Thread in Fix und Foxi Forum gibt es eine Umfrage dazu, vielleicht ist der eine oder ander ja intressiert
Gruß
Peter
http://www.comicforum.de/comicforum/showthread.php?s=&postid=911111#post911111

Lola65
28.05.2002, 19:28
da ich einen neuen Thread zwischen Zck und Zack aufgemacht habe, wollte ich diesen mal wieder hochholen. Vielleicht gibts ja was neues inzwischen zu erzählen

Hate
29.05.2002, 13:45
Außer COMICSPIEGEL und MOXXITO gab es noch COSMICS (vom Abi Melzer Verlag) und SPLITTER (als Keimzelle des Splitter Verlags), beide ca. 1984.

Dann gab es in den frühen 80er Jahren noch zwei Versuche mit einer deutschen Ausgabe von PILOTE (Volksverlag).

Kann man SCHWERMETALL und U-COMIX als ZACK-Nachfolger mitzählen? Es gab dort einige Geschichten, die auch ins neue ZACK (oder in MAGIC ATTACK) gepasst hätten.

Ziehstripp
29.05.2002, 22:06
Seit wann gibt es eigentlich Pilote und Spirou nicht mehr? In dieser Richtung klafft bei mir echt 'ne Lücke. Und was gibt es noch für Magazine im Franko-Belgischen Raum?

Hate
29.05.2002, 23:05
SPIROU gibt es noch. PILOTE und TINTIN wurden eingestellt.

Ziehstripp
29.05.2002, 23:10
Hups! Sorry, Erschlagt mich nicht da hatte ich mich in der Eile vertippt:confused: :confused: :confused:

lucien
29.05.2002, 23:41
@ ziehstripp
interessante franco-belgische Comicmagazine sind auf jedenfall boi doi und la lettre...auf der Seite von bdparadisio findest du auch eine monatliche Aufstellung der erscheinenden Mags und deren Inhalte, achso Vecu wurde glaube ich auch wieder reaktiviert und für die Fantasy Freunde natürlich da Lanfeust Mag.

ZAQ
30.05.2002, 07:16
Original geschrieben von Ziehstripp
Seit wann gibt es eigentlich Pilote (...) nicht mehr?(...)

Die WOCHENzeitschrift urde mit der Nummer 760 vom 30.5.1974 eingestellt. Es folgte mit neuer Nummerierung ein MONATliches Magazin: #1 (Juni 1974) bis #29 (Oktober 1976) (Dazu fünf Spezial Ausgaben (# 13bis, 17bis, 21bis, 25bis und 29bis) )

Zu Tintin und seinen Nachfolgern siehe Anm. 12 zur RICK MASTER-Checkliste in ZZ 29 S. 3 u. 4(!)

Zu Metal Hurlant siehe ZZ 45, S.1!

Gruss!,oliver

PS: Ich hab nur keinen Bock, das aus den ZZs nochmal zu tippen*. Aber wer die hat darf das gern für die, dies nich haben, daraus abtippern und hier posten...

*das ist ein bißchen so, wie ich auch ungern den selben Weg zurück nehme, wie der, den ich gekommen bin...

Ziehstripp
30.05.2002, 09:44
Dann werde ich die mal durchforsten (wenn ich meine Renovierungsarbeiten ende nächster Woche abgeschlossen habe:), momentan komme ich da nämlich nicht dran:( ) Danke für den Hinweiss
Hellas

Lola65
27.05.2003, 15:31
jepp....

Botticelli
27.05.2003, 21:49
Original geschrieben von Ziehstripp
Seit wann gibt es eigentlich Pilote und Spirou nicht mehr? In dieser Richtung klafft bei mir echt 'ne Lücke. Und was gibt es noch für Magazine im Franko-Belgischen Raum?

PILOTE ist eingestellt. Es gab allerdings, um zaktuell zu ergänzen, noch zwei - wenn man so will - kurzlebige Comebackversuche, zunächst unter dem Namen "Pilote & Charlie" und dann nochmal als monatliches "Pilote" (komplett in s/w), muss Ende der 80er gewesen sein.

SPIROU erscheint nach wie vor wöchentlich. (Um halbwegs mitzukommen, empfehlen sich dem deutschen Leser die günstigen HC-Sammelbände.)

Ebenfalls derzeit auf dem Markt:
FLUIDE GLACIAL
PAVILLON ROUGE
BO DOI
LANFEUST MAG
METAL HURLANT (jetzt im US-Format)
L'ECHO DES SAVANNES
LA LETTRE
CALLIOPE
SAPRISTI!
...und das dürfte noch nicht einmal die komplette Liste sein.

Ziehstripp
28.05.2003, 14:33
Na, alte Threads retten?:lol:

Lola65
28.05.2003, 15:31
na klar, dieser gehört doch wohl dazu.

:-) mach mit!!

Ziehstripp
29.05.2003, 21:56
Jau, ich hab ihn nochmal komplett gelesen, lohnt sich:)

Lola65
31.10.2004, 19:28
gesucht, gefunden und wiederhochgeholt

ZAQ
19.02.2005, 01:07
ehapa hat schon noch einige serien aus dem feest-katalog fortgestezt, aber leider war die kostenstruktur bei feest natürlich eine andere als bei ehpa, sodass alle serien, die sich nicht über 5.000mal verkauft haben, eingestellt wurden. (...)

Gilt die 5.000er Marke immer noch oder ist sie inzwischen nach unten korrigiert worden?

horst
19.02.2005, 10:43
Meinst Du jetzt die exakte Zahl für Feest-Ehapa-Titel*? Oder
eher allgemein? Die exakte Zahl wird es so wohl eh nicht geben,
da die Kostenstrucktur bei der Herstellung auch immer
unterschiedlicher wird. Mittlerweile kann man digital Drucken,
kann digitale Datenbestände händeln und immer einfacher
Koproduzieren - oder eben all das nicht. Es wird wohl Titel
geben (es gibt ja auch unterschiedliche VKs) die sind bei
3.000 im grünen Bereich liegen während andere noch bei 5.000
den Verlag Rot sehen lassen.

So oder so werden heute immer mehr Titel unter 5.000 gedruckt,
die es so vor Jahren nicht gegeben hätte.

Gruss

horst

* das kann nur Ehapa selbst beantworten.

ZAQ
19.02.2005, 10:50
Die damalige Aussage klang schon (für Ehapa und im Vergleich zu Feest) ziemlich absolut. Also wie ne feste Richtschnur, an der von Ehapa Titel gemessen wurden - und eben eingestellt, wenn sie diesem Mass nicht genügten. Ich wollt halt gern (von Ehapa) wissen, ob diese Richtschnur noch auf dem gleichen Level liegt oder ob man (aufgrund veränderter Produktionsbedingungen, oder aufgrund generell verschobener Marktparameter oder warum auch immer) diese Marge neu definiert hat.

horst
19.02.2005, 13:19
Ich bin ja mal vor einiger Zeit bei Feest/Ehapa verlegt worden und
kenne Efwe sowie das Business als solches schon recht gut.

Mir ist noch kein Verlag begegnet, der alle Entscheidungen an einer
fixen Zahl festgemacht hat!! Immer gehört auch "ein individuelles
Argument"* dazu!! Ich glaube, das die genannte Zahl 5.000 die Richtung
anzeigen sollte und ich glaube, das die Zahl Heute eher niedriger ist.

Und das diese Zahl probemlos niedriger "sein kann" habe ich doch anhand
von Produktionsbeispielen** genannt.

Möglich ist ja sogar, das die Zahl höher ist ... dafür brauchts nur einen
Chef, der die entsprechende Weisung ausgibt. Aber solche Auskünfte
kann nun wirklich nur der Verlag geben! :D

Gruss

horst


* und davon gibt es eine Menge ;)
**Digitaler Druck, digitale Datenbestände und Koproduktion

Lola65
22.04.2006, 07:12
http://www.comicforum.de/showthread.php?p=2319275#post2319275

mal wieder hoch hol :)

und auf andere neue ähnliche diskussion verweis

Mick Baxter
23.04.2006, 02:15
Hab jetzt nur die Postings nach 2005 gelesen, aber die Diskussion verlief damals seltsam fokussiert auf die Einstellung der Titel aus dem Reiner Feest Verlag nach der Übernahme durch Egmont. Und das war ja nun eine Situation, die ohne Parallele in in Deutschland blieb.

ZAQ
23.04.2006, 02:55
Lies das ruhig nochmal von Beginn an (2001). Da gibts schon so einiges an Beiträgen, die sich fünf Jahre später so oder ähnlich wiederholt haben. Ausserdem hats interessante 'wenn-Aussagen' zu ZACK, die sich (zufällig?) bewahrheitet haben, es gibt interessante Aussagen zu früheren Auflagenhöhen, Prognosen, die aus heutiger Sicht auf ihr 'visionäres' Gehalt überprüft werden können u.v.m.

chillybongo
29.08.2009, 18:18
sehr interssanter Thread, auch Jahre später noch

Lola65
29.08.2009, 18:22
Hab ich auch nie verstanden: Statt Tock-Tock und die Carlsen-Vorschau hätte man beides bündeln können, um Leseproben erweitern und als Magazin gegen Schutzgebühr verkaufen. Hätte einen besseren Werbe-Effeckt gehabt (würd ich jedenfalls drauf wetten) und wär kalkulatorisch wohl auch nich teurer gewesen, als die Kostenlos-Prospekte.

Gruss!,oliver

zustand heute:

carlsen vorschau inzwischen eingestellt und durch ein Poster ersetzt. Tock Tock gibt es immer noch