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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Digedags im Orient



Remory
21.04.2001, 12:43
Ambro, niemand hat hier von einer mindren Qualität der Orientserie gesprochen ( außer vielleicht Reniarenail ;) ). Was vielen auffiel war die Tatsache, daß der Stil der letzten 12 Hefte auffällig den frühen Abrafaxe-Heften aus dem Jahre 1976 gleicht.
Und natürlich hast du recht, die Anspielungen auf den DDR-Alltag gerade in der Orientserie sind zahlreich !

Atomino
21.04.2001, 16:19
Die Orientserie der Digedags ist das Stückchen Gold in einem Haufen von
Diamanten.

Ich fand sie auch relativ witzig und gelungen. Reni hat Vorbehalte, weil auch HH wohl nicht mehr 100%ig dahinterstand (Obwohl ja Dräger bemerkt, dass wir ihm die Gags zu verdanken haben.)
Das mit Reni ist aber nur Spekulation von mir, sein Statement ist sicher schon auf dem Wege... ;)

Atomino
21.04.2001, 16:28
@rookie: Ist aber ziemlich subjektiv, dass mit dem Abrafax-Vergleich. Ich beziehe das eigentlich nur auf die sprechblasenartige Textanordnung, ansonsten fand ich den Unterschied total krass. Es war plötzlich eine völlig andere Welt. Nicht nur wegen der 3 Hauptprotagonisten, die waren eigentlich ganz niedlich. Ich empfand auch die Stories schlecht, die Nebenfiguren gähnend, den Hintergrund langweilig... Wie gesagt, meine Empfindung. Ich weiss dass viele Gründe gegen eine solche Auffassung sprechen mögen, aber Gefühle sind nun mal nicht nach objektiven Parametern zu steuern...

Reniarenail
21.04.2001, 23:10
Mit den Anspielungen auf den DDR-Alltag habt ihr natürlich recht, diese Parallelen konnte man auch bei anderen Serien beobachten, aber ist denn das hier die Hauptsache?
Ohne genau gewußt zu haben oder zu wissen, warum das Resultat so ist, ich finde wirklich, daß diese Serie innerhalb der Digedag-Reihe - im Verhältnis - deutlich auf einer anderen Stufe steht, als alle vorherigen Abenteuer der drei. Ich habe das auch damals schon so empfunden, als die Digedag-Reihe noch nicht zu Ende war und ich in keiner Weise wußte, was hinter den Kulissen passierte. Allein der Umschlag von Heft 211 zu 212 war für mich ein ganz klarer Sprung in eine andere Qualität, so deutlich wie nie zuvor bei den Digedags. :(
Ob sie mit den sich anschließenden Abrafaxe-Harlekin-Abenteuern verglichen werden sollte, weiß ich allerdings auch nicht genau. :confused:

Fachwerk
21.04.2001, 23:18
Habe ich das nicht schon mal gelesen?:heul:

Ambro
21.04.2001, 23:58
In den letzten Tagen habe ich sowohl hier im Forum als auch bei den Abrafaxen immer wieder Hinweise darauf gefunden, dass die „Orient Serie“ der Digedags von minderer Qualität sein soll – der Handlungsstrang wäre sehr dünn, die Geschichte habe keine durchgehende Storie...
Grund genug für mich sie wieder einmal zur Hand zu nehmen und sie kritisch zu betrachten!
Zu meinem Erstaunen stellte ich fest, dass sie mir richtig gut gefällt....betrachtet man sie dazu im zeitlichen Rahmen ihrer Entstehung - die Geschichte erschien ab Juli 1974 bis Juni 1995 – erscheinen mir diverse Anspielungen in der Storie schon beachtlich....

Da gibt es einen Herrscher der von seinen Beratern falsch unterrichtet wird und der, um sich ein Bild von der Wirklichkeit zu machen, als Bettler die Wahrheit sucht...
- Unverkennbar sind hier alte Ideen aus der Römerserie wieder aufgegriffen worden. Der alte Cäsar hat in Heft 19 ebenfalls die Wahrheit beim Volke gesucht und ist just in einer Kneipe auf seine Soldaten getroffen... :D -
In der Orientgeschichte lesen wir, wie sich die Soldaten ziemlich rüde aufführen und damit die Bevölkerung gegen sich aufbringen – mir dämmern da schon Parallelen zum Alltag in der DDR!

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an ein geflügeltes Wort, welches zu Vorwendezeiten oft die Runde machten „Wenn die da Oben das wüßten, was ihre Leute hier anstellen...“ :mad:

Auch verschiedene andere Anspielungen – z.B. das große Reich des Sultans und die Aufstände in einzelnen Provinzen – lassen meiner Meinung nach durchaus einen Vergleich mit dem „real existierenden Sozialismus“ des Jahres 1974 zu ...

Ohne hier gleich die damaligen Mosaikmacher zu Widerstandskämpfern machen zu wollen...

Ich erinnere mich daran, dass es gerade der versteckte Humor, diese kleinen Anspielungen auf den DDR Alltag waren, die für mich immer einen besonderen Reiz des Mosaiks ausgemacht haben.... Auch wenn dies vielleicht von den Redakteuren nicht beabsichtigt war (was ja auch möglich wäre ;) ) ... seht Euch mal Heft 216 an „Das vertauschte Kamel“ und die Gespräche zwischen Hasan und seinen Freunden gleich auf den ersten Seiten .... na gibt’s da Parallelen?

Allgemein zur Storie noch ein paar Bemerkungen: Die betonierten, gefärbten und eingemehlten Soldaten - das tanzende Kamel (fast so gut wie eine sehr bekannte jodelnde Kuh) - der durchtriebene Schatzmeister - Hafis der Gehilfe des Kerkermeisters - der schwarze Zurga und Sultan Mahmud mit seinem fliegenden Hofstaat... Leute das waren „nur“ zwölf Hefte!!! :springen:
Wenn ich das mit so mancher anderen Mosaikgeschichte vergleiche erscheint es mir gar nicht so übel!

Mit Sicherheit gibt es bessere Stories im Mosaik – Universum ( Auch ich finde, dass die Abrafaxe in Griechenland durch und durch gelungen sind!) – Sultan Mahmud und den Machern des Mosaiks tun wir jedoch unrecht, wenn wir diese Geschichte in die Ecke „Nicht weiter drüber reden!“ stellen!
Was sich auch immer hinter den Fassaden der damaligen Redaktion zugetragen hat, ich freue mich darüber, dass diese Hefte erschienen sind!
Auch wenn (ich gestehe!) mir damals wohl Tränen in die Augen traten als ich lesen mußte:
„...So zogen sie in die geheimnisvolle Ferne und einige Beduinen schworen, sie hätten gesehen, wie die drei geradewegs in dem Traumbild verschwanden, das daraufhin verblaßte und zerfiel. Die Digedags waren daheim.“ :heul:

Reniarenail
22.04.2001, 10:10
Das meiste ja, aber es werden ja auch immer wieder dieselben Fragen gestellt! :)

Ambro
22.04.2001, 12:48
also der meinung dass die qualität von der amerika serie in die orient serie schlechter geworden sei - dem kann ich nicht zustimmen! das durch die eckigen sprechblasen ein neues outfit entstanden ist - o.k. aber z.b. die zeichnungen sind meines erachtens sogar besser geworden! wo findet man im letzten teil der amerikaserie schon bilder wie etwa blatt 2 und 3 der # 213?
was soll in den heften der orientserie den:
zitat Reniarenail: "...innerhalb der Digedag-Reihe - im Verhältnis - deutlich auf einer anderen Stufe steh'(en), als alle vorherigen Abenteuer der drei..." ???
also verstehen kann ich wenn jemandem diese serie nicht gefällt... aber eine arbeit einfach als schlecht einzustufen
:klappe:

[Dieser Beitrag wurde von Ambro am 22. April 2001 editiert.]

Reniarenail
23.04.2001, 07:33
@Ambro, es war damals mein Eindruck, der der ganzen Familie und auch noch anderer (vor Ende der Serie!). Außerdem will ich die Serie nicht als schlecht hinstellen. Aber ist es nicht - im Gegenzug - auch unreel, wenn man Gutes und weniger Gutes in einen Topf wirft, bzw. falsch gegeneinander aufwiegt? Der Zeichenstil bei der Orientserie war vielleicht dynamischer, ich finde aber, daß die Gesichter bzw. Figuren in der Amerikaserie grundsätzlich besser gestaltet wurden, wenn man alles zusammenzählt. :)

[Dieser Beitrag wurde von Reniarenail am 23. April 2001 editiert.]

Reniarenail
29.05.2003, 08:44
Der Ausgangsbeitrag ist hier mysteriöser Weise in die Mitte des Threads gerutscht. :crazy: