PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Elise und die neuen Partisanen von Grange / Tardi



andrax
01.04.2024, 18:10
Um dem neuen Tardi, der ja vor 2 Jahren bei Carlsen nicht erscheinen durfte, gerecht zu werden, haben wir erstmals in der Verlagsgeschichte eine richtige Pressemappe erstellt.


https://i.postimg.cc/T1vCW63K/Elise-Presse-extrahieren.png (https://postimg.cc/XGxwTtFW)

Lola65
01.04.2024, 19:08
wo bekomme ich eine?? :)

andrax
02.04.2024, 08:58
Hier kommt die erste Seite des Interviews mit Tardi und seiner Frau aus der Pressemappe.
Das komplette Interview kann man dann demnächst auf comic.de lesen.

https://i.postimg.cc/XJKmw4xV/Seite-2-extrahieren.png (https://postimg.cc/CB1c0yWt)

scarpino
02.04.2024, 10:40
Welcome back, Andrax!
Darf man das sagen ... ? Ich freue mich, dass Du hier wieder an die Nutzer Infos weitergibst.
Danke!

andrax
02.04.2024, 11:02
Da sich scheinbar niemand der Forenleitung bemüßigt fühlt zu reagieren und das Forum zu schließen, machen wir nach einer kreativen Pause einfach weiter.:D

Die kreative Pause bestand übrigens darin, dass wir 7 Bücher druckfertig gemacht und in die Druckerei geschickt haben.

Diskomo
02.04.2024, 14:18
Nicht schlecht. Und was ist mit Franka?

andrax
02.04.2024, 16:20
Was soll mit Franka sein?

God_W.
02.04.2024, 18:00
Da sich scheinbar niemand der Forenleitung bemüßigt fühlt zu reagieren und das Forum zu schließen, machen wir nach einer kreativen Pause einfach weiter.:D

Die kreative Pause bestand übrigens darin, dass wir 7 Bücher druckfertig gemacht und in die Druckerei geschickt haben.
Solche "Pausen" lobe ich mir! :top:

Elise und die neuen Partisanen habe ich mittlerweile vorliegen, muss ich mir bald mal vornehmen. Ansonsten freue ich mich sehr auf Juni, wenn die beiden letzten Pharao-Bände kommen.

Bad Company
02.04.2024, 20:57
7 druckfertige , bei 10 Titeln im Mai und Juni schafft ihr hoffentlich die restlichen 3 in der nächsten kreativen Pause. ;)

Bad Company
02.04.2024, 20:59
Im aktuellen ALFONZ bekam Elise 5 von 5 Sternen.

Jovis
02.04.2024, 21:07
Ich fand den auch ganz ausgezeichnet!

Jovis
03.04.2024, 09:28
7 Titel? Das sind alle Mai und Juni-Titel ohne Section R 2 und die Chronik und eine GA. Oder?

Also:

2x Kasimir
2x Pharao
1x Section R
1x Franquin und entweder
Altor oder Congo.

FilthyAssistant
03.04.2024, 14:35
Ist der neue Band von der Sechsten Waffe schon erschienen? Oder ist er bei den druckfertigen dabei?

satyricon
03.04.2024, 15:05
Ist der neue Band von der Sechsten Waffe schon erschienen? Oder ist er bei den druckfertigen dabei?
Die sechste Waffe 8 - PPM Vertrieb (ppm-vertrieb.de) (https://www.ppm-vertrieb.de/Die-sechste-Waffe-8::318871.html)

Bei PPM lieferbar ;)

FilthyAssistant
03.04.2024, 17:01
Danke! :fiade:

Huckybear
03.04.2024, 19:37
Ulrich Pröfrock hatte als Übersetzer Carlsen ja genau wegen deren fehlender Haltung zu dem Band letztes Jahr gleich mit verlassen. Ganz stark von All , dass hebt den ganzen Verlag mit ihm an Bord jetzt nochmal Öffentlich auf ein anderes Niveau und allgemeines Medieninteresse

Diskomo
03.04.2024, 23:25
Was soll mit Franka sein?

Och, ich fand, sie gehört mal wieder erwähnt.

andrax
04.04.2024, 09:21
Dann will ich auch mal nur so erwähnen, dass Franka fest fürs 2. Halbjahr eingeplant ist.:p

andrax
07.04.2024, 11:52
Und hier noch eine kleine Leseprobe:

https://i.postimg.cc/bJkdVthM/elise-leseprobe-09.jpg (https://postimg.cc/vg8QcDDL)

https://i.postimg.cc/brPr7wYv/elise-leseprobe-10.jpg (https://postimg.cc/34L3p7vM)

https://i.postimg.cc/MZ0vyVtf/elise-leseprobe-11.jpg (https://postimg.cc/QVt8DB2j)

https://i.postimg.cc/m2bhVk6X/elise-leseprobe-12.jpg (https://postimg.cc/0rB8ykvD)

https://i.postimg.cc/MKdHLwCW/elise-leseprobe-13.jpg (https://postimg.cc/Tp5Tyz2S)

God_W.
08.04.2024, 21:10
Elise und die neuen Partisanen

Habe ich da kürzlich beim letzten Zyklus der „Reisenden im Wind“ was von zu viel Namedropping, Daten und Fakten zu politischen Ereignissen bemängelt? Tja, dann kann ich nur sagen: SO geht das Monsieur Bourgeon! Was Dominique Grange, die Gattin von Meister Tardi unter Zuhilfenahme der künstlerischen Talente ihres Ehemannes hier vorlegt ist von Anfang bis Ende enorm packend und fesselnd, und das trotz reichlich realer Personen, Ereignisse, Daten und auch Liedern!

Nein, man muss nicht (immer) mit der großteils autobiografisch angelegten Hauptperson einer Meinung sein, das wird sicher jeder Leser anders einordnen, aber egal wie, hier erwartet den geneigten Leser ein realistischer, historisch lehrreicher Pageturner der keinerlei Leerlauf aufweist. Optisch eher „typisch“ Tardi, nicht so außergewöhnlich grandios wie „Der Dämon aus dem Eis“, aber wenn man Tardi im Allgemeinen mag, dann ist man hier goldrichtig.

Dass der Carlsen Verlag den Band vor einiger Zeit bereits lizensiert, dann aber gekniffen hatte und ihn nicht veröffentlichte, weil die Autorin im Nachwort ihre Ansichten zum Palästinenser/Israel-Konflikt vertritt, finde ich ehrlich gesagt kleingeistig und feige. Wo ist denn das Recht auf freie Meinungsäußerung? Sie zwingt ja niemandem ihre eigene Überzeugung auf! Umso mehr Respekt für Ansgar und den All-Verlag für diese äußerst gelungene Veröffentlichung eines hervorragenden, 180-seitigen Albums.

andrax
10.04.2024, 17:16
Und hier mal die ersten Presseechos:

Comickunst

Ein Comic über Protest, Streik und Widerstand in Frankreich: Die 1940 in Lyon geborene Dominique Grange zog mit 18 Jahren nach Paris, wo sie eine Karriere als Sängerin und Komponistin begann. Nach den Ereignissen im Mai 1968 schloss sich Grange der Protestbewegung an und engagierte sich in der maoistischen französischen Linken. Ihr Lied »Les nouveaux partisans« sollte zur Hymne der Widerstandsbewegung werden. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Comic-Großmeister Jacques Tardi, zeichnet Dominique Grange in dieser packenden Graphic Novel ihre bewegte Lebensgeschichte von der Zeit des Algerienkriegs bis zum Ende der 1970er-Jahre nach. Als Alter Ego der Autorin kämpft die junge Elise nie erlahmend gegen soziale Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Rassismus. (Verlagstext)

In diesem Album geht es um Frankreich und den Krieg in Algerien, um Streiks und Widerstand gegen Ausbeutung in den Betrieben, um die Proteste der gewerkschaftlichen und kommunistischen Organisationen und darum, dass alles von der Polizei gnadenlos niedergeknüppelt wird und es dabei auch Tote gibt. Dazu kommt der Rassismus gegen Migranten, die für Frankreich in Algerien die Knochen hinhalten durften, und später in Pariser Elendsvierteln ohne Strom und Wasser vor sich hin vegetieren müssen. Dominique engagiert sich dagegen, organisiert Veranstaltungen, Demonstrationen, Barrikaden, und als sie schließlich selbst von der Polizei gesucht wird, den Widerstand aus der Illegalität heraus...

Weiter geht es hier:https://comickunst.wordpress.com/2024/04/06/elise-und-die-neuen-partisanen/


Stadtanzeiger Hamm

https://i.postimg.cc/rwmB4LNW/Stadtanzeiger-Hamm.jpg (https://postimg.cc/xcwprh7T)

andrax
25.04.2024, 17:49
Heiner Lünstedt

Bei einer Besprechung dieses autobiografischen Comics muss wohl mit dem Nachwort begonnen werden, zumindest wenn es um die deutsche Veröffentlichung geht. Dominique Grange, die Sängerin und Autorin von Elise und die neuen Partisanen schreibt darin: „Also werde ich weiterhin, mit meiner Stimme und meinen Liedern, jede Form des Widerstands gegen Liberalismus, Imperialismus und die Tyrannei diktatorischer Systeme unterstützen … und immer wieder meine Solidarität mit dem vorbildlichen, nun seit 70 Jahren andauernden Widerstand des palästinensischen Volkes gegen die israelische Besatzung und Apartheid bekunden.“

Dies ist harter Tobak, vor allen nach dem Terrorangriff der palästinensischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem 1.139 Menschen ermordet und 240 Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Bereits vor diesem Überfall war der letzte Abschnitt von Dominique Granges Vorwort Anlass für den Carlsen Verlag den von ihrem Ehemann Jacques Tardi (https://highlightzone.de/reddition-52-jacques-tardi/)gezeichneten Comic nicht zu veröffentlichen.

Die komplette Rezension gibt es hier: https://highlightzone.de/elise-und-die-neuen-partisanen/

Jovis
25.04.2024, 18:41
Super. Hat er ganz gut gemacht und ohne sich selbst dabei zu radikalisieren. :D

ZAQ
25.04.2024, 21:36
(...) Dass der Carlsen Verlag den Band vor einiger Zeit bereits lizensiert, dann aber gekniffen hatte und ihn nicht veröffentlichte, weil die Autorin im Nachwort ihre Ansichten zum Palästinenser/Israel-Konflikt vertritt, finde ich ehrlich gesagt kleingeistig und feige. Wo ist denn das Recht auf freie Meinungsäußerung? (...) Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist unangetastet. Dieses Recht bedeutet aber nicht, dass sich jeder Verlag zum Sprachrohr jeder Meinung machen muss. Bei öffentlich-rechtlichen Medien, die die Gesamtheit des Meinungsspektrums abbilden sollen liegt die Sache anders, aber ein Verlag/Verleger hat, wie jeder ein Recht auf seine Meinung und daher auch das Recht, nicht jede Meinung veröffentlichen zu müssen -und schon gar nicht die, die nicht der eigenen entsprechen. Dass Carlsen hier einen Rückzieher gemacht hat, dazu darf seinerseits jeder eine Meinung haben, aber dabei die Meinungsfreiheit anzumahnen, ist hier fehl am Platz.

Wobei es auch ein Stück weit eine Frage dessen ist, was der Verlag seinen Lesern/Kunden zutraut: Vertraut er darauf, dass seine Leser/Kunden soweit differenzieren, dass sie dem Verlag zubilligen, auch Meinungen zu veröffentlichen, die nicht "Verlagsmeinung" sind oder traut man das seinen Lesern/Kunden nicht zu und fürchtet entsprechend von denen in ein Licht gerückt zu werden, das ein falsches Bild von ihnen erzeugt. - In dem Zusammenhang frag ich mich grade, ob ein kleiner Verlag hier eher entsprechende Risiken eingehen kann als ein großer oder eben vielleicht doch grade andersrum... :weissnix:

Letztendlich finde ich, dass beide Positionen zu respektieren sind: Etwas nicht zu veröffentlichen, zu dem man nicht steht, ist genau so legitime Position, wie etwas zu veröffentlichen, obwohl man inhaltlich nicht damit übereinstimmt. (Etwas zu veröffentlichen, zu dem man steht, ist ja sowieso unproblematisch.)

God_W.
25.04.2024, 22:02
Ja, da habe ich mich unglücklich ausgedrückt, das Thema hatten wir kurz nach der "Rezi" schon mal im "Heute gelesen"-Thread. Kommt davon, wenn man nicht mehr so ausufernd schreibt wie früher, sondern nur in aller Kürze seinen Ersteindruck raushaut. Natürlich ist das Recht auf freie Meinungsäußerung hier nicht angegriffen worden, ich fand es nur schade, dass da eine tolle Veröffentlichung eines relevanten und sicherlich diskussionswürdigen Werkes wegen einer Einzelmeinung der Autorin gecancelt wurde. Da bleibe ich insofern dabei, dass ich das kleingeistig und feige finde. Menschen die eine solche Story kaufen und lesen traue ich durchaus zu Dinge differenziert zu beurteilen, sich ihre eigene Meinung zu bilden und nicht direkt davon ausgehen, dass der Verleger 1:1 mit den Ansichten der Autorin oder auch der Protagonistin der Geschichte kongruent gehen. Dementsprechend glaube ich nicht, dass sich ein Verlag zum "Sprachrohr" einer Meinung macht, wenn er eine solche, durchaus nicht einfach gestrickte Lektüre veröffentlicht.

ZAQ
25.04.2024, 22:18
Soweit ich es verstanden habe, war nicht der Comic (Das 'Kunstwerk') der Stein des Anstoßes bei Carlsen, sondern das Nachwort (eher nicht Teil des 'Kunstwerks', sondern eher des 'redaktionellen' Teils einer Veröffentlichung). Das würd ich als Verlag ggf. auch noch mal differenzierter sehen. Ich bin jetzt nicht so ganz sattelfest in dem aktuellen Fall, aber wenn ich als Verleger mit dem Nachwort Probleme hätte, gäb es für mich zwei Optionen:
1.) Man lässt das Nachwort weg. Wenn das die 'Künstlerin' nicht will:
2.) Man lässt das Nachwort drin, ergänzt es aber um eine Verlags-Stellungnahme*. Wenn das die 'Künstlerin' auch nicht will, würd ich wohl auch die Konsequenz ziehen und die Sache canceln.

*Wobei diese Stellungnahme nicht zwingend ausufernd und auffällig sein müsste, ggf.(!) würde eine Notiz im Impressum reichen, so in der Art: "Die Meinung der Autoren spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung des Verlags wieder."

andrax
26.04.2024, 06:30
* genau so haben wir es gemacht.

God_W.
26.04.2024, 08:00
Genau, einfache und ideale Lösung. :top:

andrax
10.05.2024, 07:51
Auch der FAZ ist die Veröffentlichung einen Artikel wert. Sie hatten auch schon berichtet, als Carlsen die kurz bevorstehende Veröffentlichung wegen einer israelkritischen Aüßerungen im Nachwort gecancelt hatte.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/zu-israelkritisch-nach-carlsen-absage-erscheint-elise-im-all-verlag-19638466.html

Jovis
10.05.2024, 09:22
Haha, ein lustiger Artikel. Gefällt mir gut. :D

felix da cat
10.05.2024, 17:28
Die humoristische Seite des Artikels will sich mir nicht so recht erschließen, doch vielleicht kannst Du das erläutern.

Derweil bin ich doch etwas konsterniert:
Tardi und Grange haben das Album einem Doppelmörder gewidmet?

Wie verroht muss man sein...

Im Übrigen nutzt Herr Platthaus, dessen Beiträge ich oft mit Gewinn lese, hier einen unzulässigen Euphemismus und der lautet "israelkritisch".
War der von Tardi und Grange durch Widmung bedachte Doppelmörder nur israel"kritisch"?
Was für eine dämliche Verharmlosung.
Und auch die Positionen des BDS gehen weit über bloße Israelkritik hinaus.
Wenn's nur die wäre...
Israelkritische Positionen werden seit Jahrzehnten zur genüge in Presse, Funk und Fernsehen ventiliert (tatsächlich wurde weltweit sogar von einem Massaker der IDF berichtet, das nie stattgefunden hat, nämlich das angebliche von Jenin, anno 2002), eine weitere Äußerung gleicher - israelkritischer - Art würde keine Katze mehr hinter ihrem Ofen hervorlocken.
Wäre ohnehin vergeblich, im Zeitalter sozialer Medien lässt sich nichts wieder einfangen, nicht einmal die dreisteste Lüge.

BDS ist mindestens israelfeindlich, in seinen Methoden oft antisemitisch und hat einige (auch prominente) Mitglieder, die - nehmen wir ein aktuelles Beispiel - das Massaker vom 7. Oktober klein reden oder gar andeuten, es sei eine False-Flag-Aktion gewesen (Roger Waters... natürlich).
Da nutzen die Killer schon Go-Pro-Ausrüstung, um jeden an ihrem Blutbad teilnehmen zu lassen, und gewissen Leuten reicht das immer noch nicht.
Holocaust-Leugner 2.0
Sehr braune Wasser, in denen die extreme Linke hier fischt.
Hannah Arendt hatte bereits in ihrem Buch von 1951, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, darauf hingewiesen, dass die extreme Linke der extremen Rechten näher steht als der Demokratie und seitdem sie das geschrieben hat, hat es sich hunderte Male bewiesen.

In jedem Fall sollte Platthaus intelligent genug sein, um den Unterschied zwischen israelkritisch und israelfeindlich bis antisemitisch zu verstehen.
Aber er hat vorgezogen, das Spiel des BDS zu spielen, und stuft Gift zu bitterer Medizin herab.

jellyman71
10.05.2024, 18:47
Man kann nur dankbar und froh sein, auch hier im Forum, das es Leute wie felix da cat gibt, die nicht schon völlig den Realitäten Kompass verloren haben.
Platthaus reiht sich ziemlich platt in die Ursachen verdrehter und Verharmloser ein.

Was Jovis mit seinem HaHa… Beitrag mal wieder zu ziemlich allen Themen hier in diesem Fall mitteilen möchte erschließ sich mir ebensowenig wie felix da cat

Jovis
10.05.2024, 20:35
Ich würde mich da gerne nicht auf eine Diskussion hier einlassen wollen. Das würde mir zu politisch. Der Humor, den ich in dem Artikel sehe, bezieht sich auch mehr auf die Beschreibung der Entscheidungen und Handlungen auf Verlagsseite(n) (zum Beispiel das 'Verschwinden' des Unbehagen ausgelöst habenden Wortes im Nachwort beim Transport zwischen den Verlagen) und nicht auf die Stellungnahmen zum politischen Aspekt des Comics oder seines Nachwortes. Das Thema finde ich allerdings insgesamt sehr unkomisch, dazu möchte ich mich in einem Online-Medium nicht äußern und kann nur jedem raten, es mir da gleich zu tun. Politik im Internet ist das Fegefeuer.

Und dem Jellyman erschließt sich grundsätzlich selten etwas, auch wenn er in seinen stets beleidigenden Stellungnahmen behauptet eine Art von Durchblick zu haben. Da muss ich nichts erklären. Jellymans Posts erklären sich (und ihn) immer von selbst auch ohne mein Zutun.

ZAQ
11.05.2024, 03:10
(...) Da muss ich nichts erklären. Jellymans Posts erklären sich (und ihn) immer von selbst auch ohne mein Zutun.So!

jellyman71
11.05.2024, 10:52
Genau so wenig wie Jovis Posts immer unnötig und endloses Geschwafel sind über längst durchgekautes, sind meine stets beleidigend.

Hoffentlich ist das Forum auch kein Wettbewerb darüber wer den Durchblick hat. Zu umfangreich sind die Themen und ich würde mich niemals mit ZAQ über Hermann und im speziellen Comanche anlegen.

Wenn Jovis seine Kommentare dann noch mal erklärt, erklären diese sich dann auch von selbst. Top!

ZAQ
11.05.2024, 13:07
So! Und damit können wir dann auch wieder aufhören, über uns zu reden und stattdessen miteinander zum Thema ;) :D

So wie Felix Platthaus oftmals "mit Gewinn" liest, so schätze ich meist Felix' Ausführungen. Im vorliegenden Fall vermag ich ihm bei seiner Platthaus-Kritik nicht zu folgen:

Platthaus beschreibt doch lediglich die editorischen Vorgänge um den Band, vermeidet es dabei, Position zu Israel/Palästina zu beziehen, kritisiert Carlsen nur wenig dafür, dass sie 'gekniffen' haben, sondern stößt sich eher an der Art und Weise, wie sie das getan haben.

Gut, man mag "israelkritisch" als Bezeichnung für "israelfeindlich" als verharmlosende Formulierung auffassen, aber ich empfinde es eher als die 'neutralere' Wortwahl, die ich dann angemessen finde, wenn man Vorgänge beschreiben will ohne selbst Stellung zu beziehen. Was man mMn Platthaus ankreiden könnte, wäre, dass er es vermeidet, Stellung zu beziehen, schließlich ist der Beitrag als 'Kommentar' deklariert - und das ist eigentlich der Klassiker unter den 'Meinungsäußerungen', sprich die Form, die grade dafür da ist, über objektive Information hinaus zu gehen, Meinungen zu vertreten, mithin Stellung zu beziehen... - das hat er aber eben wohl 'nur' bzgl. des Vorgehens des Carlsen-Verlags intendiert, nicht bzgl. des 'größeren', politischen Konflikts. Kann man machen. My 2 Cent.

Und auch, wenn ich es hier nur bedingt für angebracht halte und, wie Jovis, auf politische Diskussion nicht einlassen, so doch soviel zum Konflikt im nahen Osten:

1.) Mir sind alle Leute suspekt, die in komplizierten Sachlagen, eindeutige und vor allem einfache Positionen vertreten.
2.) Kritik an Israel und/oder der israelischen Politik ist nicht per se antisemitisch. Ebensowenig wie Kritik an der Kirche per se Kritik an der Religion ist. Grade weil es oft schwer ist, das auseinander zu halten, sollte man es in den entsprechenden Diskussionen umso penibler versuchen, entsprechend genau formulieren und "verstehend lesen".
3.) Erlittenes Unrecht rechtfertigt nicht eigenes Unrecht.
4.) Eine Position zu verstehen, bedeutet nicht zwangsläufig, sie zu billigen.

felix da cat
13.05.2024, 12:26
Wenn das als Antwort auf meinen Post gemeint war, hättest Du auf Deinen letzten Absatz verzichten können. Hältst Du mich oder auch jemanden Anderen hier wirklich für so dumm, dass Du ihm solche Kalendersprüche auf den Weg geben musstest?

Ansonsten haben wir es hier wohl mit einer Neuauflage unseres Enterprise-Disputs zu tun.
Du erinnerst Dich?
Du hattest meiner These zur Auflagenzahl von Zack 43 und 44/1972 zunächst vehement widersprochen, nur um sie einige Posts darunter inhaltlich nahezu identisch zu wiederholen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Du einfach nur widerspricht, um zu widersprechen.

O.k., diesmal schreibst Du:

Zitat von ZAQ:
Im vorliegenden Fall vermag ich ihm (gemeint bin ich) bei seiner Platthaus-Kritik nicht zu folgen:
um weiter unten auszuführen:

Gut, man mag "israelkritisch" als Bezeichnung für "israelfeindlich" als verharmlosende Formulierung auffassen
Wenn man das "mag", wieso vermagst Du mir nicht zu folgen?
Das verstehe, wer will.

Noch zwei Anmerkungen zu Deinen Kommentaren zum Platthaus-Artikel:

Zitat von ZAQ:
aber ich empfinde es eher als die 'neutralere' Wortwahl, die ich dann angemessen finde, wenn man Vorgänge beschreiben will ohne selbst Stellung zu beziehen
Mal abgesehen davon, dass wir nicht wissen, warum Platthaus eine - Deine Formulierung - neutralere Wortwahl bevorzugte, bevorzuge ich, dass ein Journalist präzise formuliert, insbesondere dann, wenn die sogenannte neutrale Formulierung nicht korrekt ist.

Wie hattest Du so schön geschrieben?
"Nicht jede Israelkritik ist antisemitisch."
Es gilt aber auch: Nicht jede antisemitische Bemerkung ist bloß Israelkritik.
Und - um auf unseren Fall zu kommen - nicht jede Israelfeindlichkeit ist nur Israelkritik.

Im Falle der Widmung des Albums an einen mindestens durch eine Überdosis antiisraelischen (oder antijüdischen) Hasses motivierten Doppelmörder darf man getrost davon ausgehen, dass Tardi und Grange nicht nur dessen Ziele, sondern auch dessen Methoden gutheißen.
Wenn nicht, hätten sie einen x-beliebigen, wesentlich unbelasteteren (wirklich nur) Israelkritiker für Ihre Widmung auswählen können.

Was den BDS (und woke Gesinnungsgenossen) betrifft: Wir erleben gerade wie auf den Straßen Europas und auf den Campussen der Vereinigten Staaten ua. eine "global intifada" gefordert wird, was die etwas nettere Formulierung ist für Mord und Totschlag.
Ich darf daran erinnern, dass die zweite Intifada die mit den explodierenden Bussen, Cafés und in die Luft gesprengten Teenagern war, die auf Einlass in eine Disco warteten.
Und das "global" steht für "überall", was ja auch sehr gut funktioniert (https://www.bbc.com/news/uk-politics-68508351).
Sind Forderungen nach Mord und Totschlag wirklich nur "Israelkritik"?


Zitat von ZAQ:
Was man mMn Platthaus ankreiden könnte, wäre, dass er es vermeidet, Stellung zu beziehen, schließlich ist der Beitrag als 'Kommentar' deklariert - und das ist eigentlich der Klassiker unter den 'Meinungsäußerungen', sprich die Form, die grade dafür da ist, über objektive Information hinaus zu gehen, Meinungen zu vertreten, mithin Stellung zu beziehen... - das hat er aber eben wohl 'nur' bzgl. des Vorgehens des Carlsen-Verlags intendiert, nicht bzgl. des 'größeren', politischen Konflikts. Kann man machen. My 2 Cent.
Das wiederum kreide ich ihm nicht an.
Es gibt keinen Bekenntniszwang.
Auch einem Kommentator ist erlaubt, nur den Aspekt zu kommentieren, den er kommentieren will.

Dass Du meinst, er hätte den größeren politischen, also den Nahostkonflikt, kommentieren sollen, zudem in einer Kulturkolumne, beißt sich übrigens auffällig mit Deiner Aussage, Dir seien Leute suspekt, die eindeutige, einfache Positionen vertreten.
Wie viele Zeichen meinst Du wohl, brauchte er, um seine Position zum Nahostkonflikt darzustellen, ohne dass das Ergebnis eine grobe Simplifizierung wäre?

ZAQ
14.05.2024, 07:10
Wenn das als Antwort auf meinen Post gemeint war, hättest Du auf Deinen letzten Absatz verzichten können. (...) ...und Du hättest auf den ersten Absatz verzichten können, der darin gipfelt:

(...) Manchmal habe ich das Gefühl, dass Du einfach nur widerspricht, um zu widersprechen. (...) . Deine Gefühle sind Dir natürlich unbenommen, aber Gefühle sind nunmal auch irrational. Rational hättest Du erkennen können, dass es kein Widerspruch ist, wenn ich nur sage, ich vermag Dir nicht folgen. Um zu widersprechen, wäre eine Grundvoraussetzung, dass ich Dir hätte folgen können.
Du mahnst an Journalisten sollen präzise formulieren, aber schon die Formulierung (um dabei zu bleiben) "vermag ich nicht zu folgen" zeigt, dass man noch so präzise formulieren kann - und doch zuweilen falsch verstanden wird: Denn, so scheint mir, hast Du mein Unvermögen als "Unwillen" interpretiert. Ich habe aber nicht gesagt, ich will Dir nicht folgen, sondern ich kann nicht, bzw. wörtlich ich "vermag" nicht. Jedenfalls kann ich mir nur mit der Uminterpretation meiner präzisen Formulierung "vermag nicht" in "will nicht" erklären, dass Du meine Antwort als Widerspruch 'gefühlt' hast. Umgekehrt könnte ich mich auf "widersprechen um zu widersprechen" fokussieren und das als Unterstellung auffassen, wenn ich nicht auf die präzise Formulierung "Manchmal hab ich das Gefühl..." achten würde, die die Aussage dann eben doch 'nur' eine Gefühlsäußerung sein lässt und keine Unterstellung.

Man sieht schon hier: "Sprache ist die Quelle aller Mißverständnisse." und "Es ist in keiner Sprache so schwer, sich auszudrücken, wie in der Sprache." - Da hilft es zuweilen auch nicht, wenn man sich noch so sehr bemüht, präzise zu formulieren. - Ich vermute, dass hier auch die Quelle unserer (vermeintlichen) Unstimmigkeiten (hier wie anderswo, Du hast Enterprise als Beispiel benannt) zu finden ist. Denn, so scheint mir, inhaltlich sind wir, wenn nicht gar auf einer Linie, so doch meist nicht weit voneinander entfernt. Es scheitert wohl zuweilen nur an 'präziser Formulierung' und/oder 'verstehendem Lesen'. Auf beiden Seiten.

Um das nicht weiter zu strapazieren und in endlose Diskussion ausufern zu lassen, verzichte ich denn auch darauf, das Übrige weiter aufzudröseln: Da wir vermutlich sowieso inhaltlich nah beieinander sind, ist es mMn der Mühe nicht wert, es auch noch formulierungstechnisch klar zu kriegen. Nur dies noch:

(...) Dass Du meinst, er hätte den größeren politischen, also den Nahostkonflikt, kommentieren sollen, zudem in einer Kulturkolumne, beißt sich übrigens auffällig mit Deiner Aussage, Dir seien Leute suspekt, die eindeutige, einfache Positionen vertreten. (...) Ja, das würde sich beißen, wenn die Feststellung richtig wäre, dass ich meinen würde, er hätte den Nahostkonflikt kommentieren sollen. Mein ich aber nicht, weswegen die Grundannahme der Feststellung unzutreffend ist. Und ich hätte eigentlich gedacht, es präzise genug formuliert zu haben, dass ich das nicht meine. Spätestens mein "Kann man machen" sollte doch wohl deutlich machen, dass mein "was man ihm ankreiden könnte" eben nicht bedeutet, dass ich es ihm ankreiden würde. Bzw. dass ich es ihm nicht ankreide.

andrax
16.05.2024, 16:58
Kann man hier einen mp3 file speichern. Kennt sich da jemand aus?

comixz
16.05.2024, 17:40
Kann man hier einen mp3 file speichern. Kennt sich da jemand aus?

du könntest das mp3 file hier (https://jumpshare.com/file-sharing/mp3)hochladen und als externen link verknüpfen.
glaube audiofiles, genauso wie grafiken einbinden, funktioniert nicht.

andrax
16.05.2024, 18:21
Danke, probiere ich morgen mal aus.

andrax
17.05.2024, 14:22
https://jmp.sh/sOabm9rC

Ein Beitrag fürs Schweizer Radio.
(https://jmp.sh/sOabm9rC)

Borusse
19.05.2024, 06:57
Sehr interessant, tiefsinniger als Platthaus.

Bemerkenswert fand ich die Meinung, dass genau die fehlende Reflexion eine Stärke ist, weil genau dies aufschlussreich ist und zum Verständnis des Ganzen beiträgt.