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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : All Lives Matter



ZAQ
26.11.2020, 22:01
Der Slogan " All lives matter" existiert wird aber von BLM und ihren Sympathisanten abgelehnt. Ich habe den Grund dafür nicht wirklich verstanden. […] Ich verstehe so vieles nicht, was in letzter Zeit an pc, Rassismus- und Genderdebatten veröffentlicht wird. Neulich kam mir ein Flyer unter, der es als rassistisch verurteilt, wenn Weiße Dreadlocks tragen. Warum hab ich auch nicht wirklich verstanden, vor allem aber fand ich eben diese Position rassistisch. Denn:

Nach meinem Verständnis ist Rassismus ganz grob vereinfacht gesprochen eine Ungleichbetrachtung. Und wenn zB "Du darfst im Bus nicht vorne sitzen, weil Du schwarz bist." rassistisch ist, dann ist jede andere Aussage, die derselben Formel folgt ("Du darfst nicht xy, weil Du yz bist.") genauso rassistisch. Ergo auch "Du darfst keine Dreadlocks tragen, weil Du weiß bist."

Mir wird ewig schleierhaft bleiben, wie Leute egal welcher Anschauung solche inneren Wiedersprüche in ihren kruden Vorstellungen nicht bemerken. Genauso auch diesen Irrsinn, dass Leute behaupten, dass man dies oder jenes ja nicht mehr öffentlich sagen dürfe, wobei sie genau dann genau das grade öffentlich sagen können und dürfen. Die hier herrschende Meinungsfreiheit deckt ja sogar offensichtliche Unwahrheiten ab und jeder ist frei jeden Unsinn meinen und äußern zu dürfen. Lediglich Beleidigungen, Opferverhöhnung, Volksverhetzung u.ä. werden von der Meinungsfreiheit (zu Recht!) nicht abgedeckt, wobei in Punkto Beleidigung (siehe Frau Künast) die Grenzen seeehr weit gesteckt wurden...

451858164354
27.11.2020, 00:04
Der Slogan " All lives matter" existiert wird aber von BLM und ihren Sympathisanten abgelehnt. Ich habe den Grund dafür nicht wirklich verstanden.

Soweit ich das mitbekommen habe, wurde dieser "Slogan" von weissen Rassisten (also den Tätern und deren Sympathisanten) als Kampfparole okkupiert - da wundert mich die Ablehnung durch BLM nicht.

Stefan
27.11.2020, 11:58
Bei Fragen des Rassismus ist es durchaus wesentlich zu beachten, aus welcher Machtposition heraus welche Haltung vertreten wird. "All lives matter" steht ja nicht neutral als Binsenweisheit in der Landschaft. Vielmehr wird es bewusst von Weissen (wie P-Mancini erwähnt) als scheinbares Gegenargument gegen die "Black lives matter" - Parole verwendet. "Black lives matter" kommt nur deshalb auf, weil es die von machtvollen Kreisen vertretene Position gibt, dass dies eben nicht der Fall sei.
Ich habe den der Diskussion zugrundeliegenden Comic allerdings noch gar nicht. Ich kann also nicht recht sagen, inwiefern das für diesen relevant ist.

FilthyAssistant
27.11.2020, 12:58
Vielmehr wird es bewusst von Weissen (wie P-Mancini erwähnt) als scheinbares Gegenargument gegen die "Black lives matter" - Parole verwendet.

Wieso denn als Gegenargument? Fakt ist nun mal, dass ich als Nicht-Schwarze Person von dem Slogan "Black Lives Matter" nicht mit eingeschlossen werde. Würde sich für mich irgendwie schizophren anfühlen, wenn ich auf einmal das Leben von nichtweißen Menschen höher stellen soll als mein eigenes. Erst mal mättert mein eigenes Leben, und dann das aller anderen - unabhängig von deren Hautfarbe.

Deswegen würde ich mich EIGENTLICH von dem Slogan "All Lives Matter" mehr repräsentiert fühlen. Tue ich aber nicht, weil der Spruch leider von weißen Rassisten missbraucht wird, mit denen ich mich erst recht nicht identifizieren kann.

Vielleicht sollte man sich darauf einigen, "Black Lives Matter Too" zu rufen, damit auch nichtschwarze nichtrassistische Menschen angesprochen werden... ;)

451858164354
27.11.2020, 13:33
Wieso denn als Gegenargument? Fakt ist nun mal, dass ich als Nicht-Schwarze Person von dem Slogan "Black Lives Matter" nicht mit eingeschlossen werde.

Natürlich nicht, weil Du als "Nicht-Schwarze Person" ja auch nicht derartiger, rassistisch motivierter Polizeigewalt ausgesetzt bist. Der Slogan "Black Lives Matter" ist keine Aktion, sondern eine Reaktion! Ein Slogan "All Lives Matter" würde ja keinen Misstand anprangern, sondern eine Selbstverständlichkeit darstellen, die eben besonders in den USA keine solche ist. Der Spruch "All Lives Matter" ist daher nicht weniger zynisch als der Spruch "Arbeit macht frei" an dem Tor eines KZ.

JRN
27.11.2020, 13:47
Kleine Geschichtslektion:

Der "Slogan" Black Lives Matter ist in den USA geprägt worden ... nicht, weil dort vornehmlich Schwarze Opfer von Polizeigewalt werden [obwohl dem natürlich so ist], sondern weil Untersuchungen und Disziplinarverfahren gegen Gewalt mit Todesfolge ausübende Uniformierte regelhaft nach wenigen wenigen Tagen eingestellt worden sind [ohne dienstliche Konsequenzen für die Gewalttäter], wenn das Opfer schwarz war, während in vergleichbaren Fällen, in denen Weiße die Opfer sind [ja, auch solche Fälle gibt es], ebenso regelhaft die Todesumstände genau untersucht und die Gewalttäter häufig [nicht immer] aus dem Polizeidienst entlassen werden.

Nachdem die Bürgerrechtsbewegung diesen Umstand festgestellt hatte, stand die provokativ gemeinte These im Raum, das Leben von Schwarzen "zählte" nicht, weswegen es nicht nötig sei, deren Todesumstände genauer zu untersuchen.
Black Lives Matter ist die Gegenthese zu dieser These - und "All Lives Matter" oder "White Lives Matter" würde in diesem Kontext überhaupt keinen Sinn ergeben. Es ist schließlich vorgängig festgestellt worden, dass alle anderen Leben wenigstens so viel zählen, dass deren Todesumstände nach Polizeieinsätzen regelhaft untersucht werden. Nur eben die von Schwarzen nicht.
Wenn meine politische Forderung ist, auch die Todesumstände von Schwarzen zu untersuchen [und etwa übergriffige Polizeikräfte hinterher zu maßregeln], dann fordere ich natürlich nicht, dass auch die Todesumstände von Menschen untersucht werden sollen, deren Todesumstände bereits untersucht werden.
Genau dafür steht Black Lives Matter.
Und wer Schwarzen vorschreiben [oder auch nur "Vorschläge unterbreiten"] will, wie sie ihre Slogans "designen" sollen, der hat offensichtlich nicht vollständig erfasst, wie sich Rassismus im Alltag manifestiert.
Das einzig mögliche Verhalten, um einen Zustand des "All Lives Matter" herbeizuführen, ist auch für Weiße derzeit, gleiche Rechte für Schwarze zu fordern.

"Gleiche Rechte für Weiße" zu fordern, liefe unter den gegebenen Umständen jedenfalls darauf hinaus, Plakate hochzuhalten, auf denen sinngemäß geschrieben steht: "Hey, Polizei! Erschießt mich ... untersucht meine Todesumstände nicht und belangt den Schützen nicht! Gleiches Unrecht für alle!"
Schon auffällig, dass das niemand fordert, oder?

Mit 1000 Grüßen,
JRN

P.S.: Raben sind schwarz. Black Lives Matter!

Edit: Cross-Posting mit P_Mancini.

ZAQ
27.11.2020, 20:08
Okay. Dann ist das nach meinem Dafürhalten wieder mal ein Beispiel dafür, dass gewisse Dinge nicht einfach 1:1 aus Ami-Land übernommen werden sollten, weil die dortigen Unstände hier so eben nicht gegeben sind und ein Slogan, der eng mit dem dortigen Kontext verbunden ist, nicht in andere Kontexte übertragbar ist. Das zum Einen.

Zum Anderen bin ich der Ansicht, dass man sich die Sprache auch ein Stück weit zurück erobern sollte. Wenn 'All lives matter', wie oben angeführt, von weißen Rassisten missbraucht wird, dann gilt es, für 'uns Aufrechte', sich den Spruch 'zurück zu erobern'.

Gleiches gilt für: 'Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.' - Den Satz muss man sich auch 'zurück erobern'. In diesem Sinne: Meine Großelterngeneration hat noch alles, was irgendwie anders ist, umgebracht. Innerhalb von nur drei Generationen sind wir zu einem multikulturellen, bunten, vielfältigen Land geworden, wo die halbe Welt hin flüchten will (siehe die sogenannte Flüchtlingskrise und unser Umgang damit). Von Vernichtungslagern zu 'Willkommenskultur' in drei Generationen! - Ich finde, darauf kann man stolz sein! (Gleichwohl weiß ich, dass man bei all dem Stolz sich darauf nicht ausruhen darf und, ja, es gibt auch noch ein paar Ochsenköpfe, die lieber wieder drei Generationen zurück wollen, aber im Großen und Ganzen ist Deutschland heute nicht so. Im Gegenteil. Und das sieht ein Großteil der Welt auch so, und es hat Gründe, dass viele Flüchtlinge ausgerechnet zu uns kommen wollten.) [/OT]

FilthyAssistant
27.11.2020, 20:12
Danke für die Geschichtslektion. Wusste ich tatsächlich nicht. Ich kenne nur weiße Wohlstandskids, die mit diesem Slogan auf den Lippen durch Berlin marschieren und mich dumm anmachen, wenn ich nicht mitmache.



Und wer Schwarzen vorschreiben [oder auch nur "Vorschläge unterbreiten"] will, wie sie ihre Slogans "designen" sollen, der hat offensichtlich nicht vollständig erfasst, wie sich Rassismus im Alltag manifestiert.
Stimmt, hab ich nicht. Aber ich weiß, das "vorschlagen" nicht dasselbe ist wie "vorschreiben". Ich hab nämlich gar nicht genug Macht und Einfluss, um irgendwem Vorschriften zu machen.

FilthyAssistant
27.11.2020, 20:14
Der Spruch "All Lives Matter" ist daher nicht weniger zynisch als der Spruch "Arbeit macht frei" an dem Tor eines KZ.

Ok. Nachdem wir festgestellt haben, dass ich ein rassistischer Zyniker (oder zynischer Rassist?) bin, können wir ja wieder zur Tagesordnung übergehen.

FilthyAssistant
27.11.2020, 20:15
Gleiches gilt für: 'Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.' - Den Satz muss man sich auch 'zurück erobern'.[/OT]

Ich will den Satz aber gar nicht zurückerobern, weil ich gar nicht stolz auf meine Staatsangehörigkeit bin. War halt Zufall, kann ich nix für.

JRN
27.11.2020, 21:32
FilthyAssistant :

Entschuldige, bitte. Ich habe beim Abfassen des Satzes, den Du zitierst, nicht an Dich gedacht ... sondern an eine Dokumentation, die ich letztens gesehen habe: über einheimische Museumsleute, die Schwarzen dabei "helfen" wollten, in ihren Heimatländern "dekolonialisierte Museen" einzurichten. Da sagte dann einer der schwarzen Museumsleute irgendwann: "Ihr habt es echt immer noch nicht kapiert, oder? Wir kriegen das auch alleine hin!"

Ich glaub', es war Gotlib, der schon in den 1980ern alles zum Thema "Entmündigung durch übergriffiges Handeln" [vulgo: "Rassismus", "Chauvinismus" (und noch ein paar andere Ismen)] gesagt hat ... in einer Strip-Serie, in der ein übereifriger Pfadfinder immer wieder eine Oma über eine belebte Straße bringt, die gar nicht auf die andere Straßenseite will. Sie kommt bei dem Versuch, wieder an "ihren" Ort zurückzugelangen, regelmäßig unter die Räder...

Mit 1000 Grüßen,
JRN

Huckybear
27.11.2020, 21:46
In der TAZ wird gerade ein Rassismusvorwurf am Staatsballett Berlin thematisiert : Weiße Schminke für klassiche Schwanensee Aufführung
In dem der weiße Schwan das "Gute" und der schwarze Schwan das "Böse" verkörpert, für die Teilnahme an den synchron tanzenden Reihen der Schwäne soll eine Tänzerin mit dunkler Hautfarbe sich weiß schminken
Ist simples "White Facing" als reine "Verkleidung" für eine dunkle Tänzerin in einem freiwlig darstellenden künstlerischen Job jetzt tatsächlich Rassismus ?
Ich dachte immer , wenn man Authentizität und Realismus darstellen will , gehört das ebnso wie dieses berühmt berüchtigte Method Acting einfach dazu sich in eine andere Rolle samt Haut und Haaren sich zu begeben ?


Zurück zum neuen Lucky Luke
Was ich beim neuen Lucky Luke nicht gut finde, ist das man eine Figur aus marketingtechnischen Gründen absichtlich groß und präsent aufs Cover nimmt , einzig aus diesem kalkulierten Grund und er im Comic eine so kleine unbedeutende Rolle einnimmt.
Das ist grundsätzlich immer ein schlechtes Zeichen wenn man so einen künstlichen Kniff nötig hat und jeder es bemerkt das diese Figur eher noch mit Absicht irgendwie wie auf Bestellung vom Verlag noch so reingepresst wird
Das hätte es früher so bei Lucky Luke weniger gegeben , siehe Billy the Kid, Der Kopfgeldjäger, Kaiser von Amerika, Calamity Jane, der Richter usw...

ZAQ
27.11.2020, 23:01
(...) weil ich gar nicht stolz auf meine Staatsangehörigkeit bin. War halt Zufall, kann ich nix für.Hab ich auch lang so gesehen. Inzwischen bin ich aber alt genug, um meinen kleinen Beitrag am und mit diesem Volk geleistet zu haben. Und ob Zufall oder nicht: Fakt ist: Ich BIN nun mal deutsch (und in mancher Hinsicht 'deutscher' als mir lieb ist, aber das ist wieder ein anderes Thema). Und aus dem, wenn auch zufälligen Fakt, Deutscher zu sein, folgt für mich eine Verantwortung und aus meiner Art, mich dieser Verantwortung zu stellen folgt ein Handeln, das ein kleiner Teil der allgemeinen, gesellschaftlichen Halt- und Handlungen ist, aber wenn auch klein, so doch aktiv von mir und deshalb auch was, worauf ich stolz bin. Und sein kann. - Mal ganz platt und von mir weg auf fast alle runtergebrochen: Mindestens mal dadurch, dass jeder von uns Steuern zahlt, finanziert er damit zum Teil auch Flüchtlingsunterkünfte, Sprachkurse, engagierte Lehrer, die sich auch in 'Problemvierteln' um Integration bemühen, Streetworker usw. Und damit trägt jeder mal mindestens soviel dazu bei. Und wer das im Bewusstsein dessen auch gern statt notgedrungen und zähneknirschend tut, der darf sich auch als 'Beteiligter' fühlen. My 2 Cent.

ZAQ
27.11.2020, 23:20
Oder nochmal anders: Es ist vielleicht Zufall, das Du Deutscher geworden bist, aber ab einem unbestimmten Zeitpunkt ist es kein Zufall mehr, dass Du Deutscher geblieben bist. Könntest ja auswandern und ne andere Staatsangehörigkeit annehmen. - Ne Etage tiefer: Ich zB bin zwar Deutscher geblieben, bin aber aus bewusster Entscheidung vom Nordrhein-Westfalen zum Bremer geworden.

451858164354
28.11.2020, 01:14
Gleiches gilt für: 'Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.' - Den Satz muss man sich auch 'zurück erobern'.
Nein, muss man nicht.




In diesem Sinne: Meine Großelterngeneration hat noch alles, was irgendwie anders ist, umgebracht. Innerhalb von nur drei Generationen sind wir zu einem multikulturellen, bunten, vielfältigen Land geworden, wo die halbe Welt hin flüchten will (siehe die sogenannte Flüchtlingskrise und unser Umgang damit).
Diese hässliche Fratze, die ein Teil der Deutschen zeigt, indem sie eine völkisch-nationalistische Partei in die Parlamente wählt und in einigen Bundesländern sogar zur zweitstärksten Fraktion in den Landesparlamenten gemacht hat, zieht sicher niemanden aus anderen Ländern her. Und ein Land, dessen Entscheider sich mit Händen und Füssen sträuben, instututionellen Rassismus überhaupt mal aufklären zu lassen und die Verstrickungen der Sicherheitsbehörden in den Rechtsterror in Gestalt geschreddeter Akten unter den Teppich kehren, in denen in Ausnahmesituationen ausrastende alkoholisierte Jugendliche härter bestraft werden als Terrorhelfer des NSU, hat noch einen weiten Weg vor sich, als dass man mit recht stolz darauf sein könnte. Wir sehen doch täglich, dass das Gedankengut, dass für den mit weitem Abstand grössten und stinkendsten "Vogelschiß" der Geschichte verantwortlich war, immer noch in vielen Köpfen heimisch ist.

Mick Baxter
28.11.2020, 01:53
Oder nochmal anders: Es ist vielleicht Zufall, das Du Deutscher geworden bist, aber ab einem unbestimmten Zeitpunkt ist es kein Zufall mehr, dass Du Deutscher geblieben bist. Könntest ja auswandern und ne andere Staatsangehörigkeit annehmen. - Ne Etage tiefer: Ich zB bin zwar Deutscher geblieben, bin aber aus bewusster Entscheidung vom Nordrhein-Westfalen zum Bremer geworden.
Das ist aber kein Grund, stolz darauf zu sein.

"Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein" ist ähnlich blöd wie "Ich bin stolz darauf, evangelisch zu sein". Man kann auf die Bundesrepublik Deutschland stolz sein (gibt ein paar Gründe dafür, einige, die dagegen sprechen), aber auf sich selber stolz zu sein, weil man seine Steuern bezahlt hat, ist wirklich Anspruchslimbo. Stolz sollte man auf Leistungen sein, die einem etwas abverlangen. "Ich bin stolz darauf, mit dem Rauchen aufgehört zu haben" schlägt in dieser Hinsicht "Ich bin stolz darauf, mit dem Rauchen angefangen zu haben" um Längen.

Aber hey, ich bin natürlich megastolz darauf, Mitglied dieses Forums zu sein.

frnck1960
28.11.2020, 07:47
Wäre nett, wenn das mal jemand moderieren könnte. Die Üblichen Verdächtigen haben mal wieder den Thread gekapert.

ZAQ
29.11.2020, 01:15
@P_Mancini (https://www.comicforum.de/member.php?u=241376): Doch muss man. Wenn man 'denen' nicht etwas überlassen will. Kein Handbreit den Faschisten. Und denen auch keine Deutungshoheit über Sätze, Begriffe und Formulierungen.
@Mick Baxter (https://www.comicforum.de/member.php?u=1261): Inwieweit mir dies oder jenes wieviel abverlangt, ist unerheblich. Ausschlaggebend ist eine persönliche Beteiligung. Im vorliegenden Fall an einer Gemeinschaftsleistung, zu der jeder sein Stück beiträgt. Um dann auf sowas stolz zu sein, ist in erster Linie eine Frage, inwieweit man sich der betreffenden Gemeinschaft zugehörig fühlt.

Natürlich hat der Zeugwart deutlich weniger Anteil am Sieg als der Torschütze (dafür verdient er auch deutlich weniger...), aber mMn darf der auch stolz sein, wenn die von ihm betreute Truppe gewinnt. Aktuell ist mMn sehr gut spürbar, dass in leeren Stadien Fussball nicht wirklich schön ist. Das verdeutlicht, welche Bedeutung das Publikum bei der Sache hat. Eine große Gemeinschaft, wo auch jeder einzelne nur ein kleines Teil des Ganzen ist, aber man braucht eben doch die Summe der Einzelnen, um eine Gemeinschaft zu bekommen. Und deshalb kann und darf auch jeder einzelne stolz auf die gemeinsame Leistung sein, auch wenn sein eigener Anteil verschwindend gering ist. Es ist eben die Masse der 'verschwindend geringen Anteile', die das große Ganze ausmachen.

Mick Baxter
29.11.2020, 05:12
Im vorliegenden Fall an einer Gemeinschaftsleistung, zu der jeder sein Stück beiträgt. Um dann auf sowas stolz zu sein, ist in erster Linie eine Frage, inwieweit man sich der betreffenden Gemeinschaft zugehörig fühlt.
Wenn einer stolz darauf ist, Deutscher zu sein, ist er ja nicht auf Deutschland stolz, sondern auf sich selber. Natürlich fühlt er sich da zugehörig, insofern ist das ein Null-Argument.

Diese Diskussion sollte aber inklusive der Black-Lives-Matter-Besserwissereien ausgelagert werden.

Borusse
29.11.2020, 10:38
Der Volksmund kennt einen guten Abschluss zu dem Thema: "Dummheit und Stolz sind aus demselben Holz".

frank1960
29.11.2020, 11:05
Sie wachsen. Auf demselben. Fallen ab, und können sich in verschiedene Richtungen entwickeln. Dazu empfehle Ich Dumm und Dümmer sowie Asterix auf Korsika.

ZAQ
29.11.2020, 15:16
Wenn einer stolz darauf ist, Deutscher zu sein, ist er ja nicht auf Deutschland stolz, sondern auf sich selber. Natürlich fühlt er sich da zugehörig, insofern ist das ein Null-Argument. (...) Seh ich anders: Wenn jemand stolz, ist Deutscher zu sein, dann ist er nur in soweit auf sich selber stolz als er Teil der Gemeinschaft derer ist, die Deutsche sind. So wie ein Fussballer (zumindest im Idealfall) nicht auf seine Solo-Qualitäten und -Leistungen stolz ist, sondern auf die Teamleistung, bzw. seinen Anteil an dieser.

MickySpoon
29.11.2020, 16:09
Da schaut man mal in den Egmont/Ehapa Thread, um zu schauen, was es Neues gibt und was liest man: Seitenweise Geschwurbel mit philosophischen Abhandlungen über Nationalstolz und ähnlichem. Könnte man das nicht im Epsilon Thread machen? Erstens ist da eh nix los und zweitens schaut da kein Schwein rein, also würde es auch nicht weiter stören!

451858164354
29.11.2020, 16:18
Man kann vielleicht froh oder glücklich sein, in Deutschland als Deutscher (und nicht ständig um die Verlängerung oder den Entzug AUE bangen zu müssen) zu leben, und nicht in den Ländern, in denen die Lebensumstände scharenweise die Leute aus dem Land treibt - sei es wegen Verfolgung oder Krieg, sei es wegen unzureichender Aussichten auf ein auskömmliches Leben für sich selbst und die Familie. Aber stolz darauf zu sein, zufällig hier als Kind deutscher Eltern geboren worden zu sein, sehe ich absolut keinen Grund.

Und stolz auf diese "Gemeinschaft" zu sein sehe ich auch nicht wirklich einen Grund; schon gar nicht auf die "Volksgemeinschaft" der Deutschen. Jedes Land, jede Nationaltät hat einerseits ihre "Helden", und andererseits mindestens eben so viele Arschlöcher. Und wenn ich sehe, was tagtäglich im Mittelmeer (unter den Augen oder sogar mit Beihilfe von Frontex) geschieht, dann ist Europa als "Wiege der Zivilisation" wohl auch nur noch ein schlechter Treppenwitz, auf den man alles mögliche sein kann, aber gewiss nicht "stolz".


Da schaut man mal in den Egmont/Ehapa Thread, um zu schauen, was es Neues gibt und was liest man: Seitenweise Geschwurbel mit philosophischen Abhandlungen über Nationalstolz und ähnlichem. Könnte man das nicht im Epsilon Thread machen? Erstens ist da eh nix los und zweitens schaut da kein Schwein rein, also würde es auch nicht weiter stören!
Und hätte Egmont dieses Forum nicht als zahlender Unterstützer verlassen, hätte diesen Teil der Diskussion sicher schon längst ein im Verlagssold stehender Moderator in einen unverfänglichen Teil ausserhalb des Verlagsgeschehens verschoben - so muss der Verlag eben auch mit solchem "Geschwurbel" leben...

mkranwet
29.11.2020, 16:57
... so muss der Verlag eben auch mit solchem "Geschwurbel" leben...
Nein, wir Diskussionsteilnehmer müssen mit diesem unerträglichen Geschwurbel leben. Also Schluss damit!

jellyman71
29.11.2020, 18:15
Man kann vielleicht froh oder glücklich sein, in Deutschland als Deutscher (und nicht ständig um die Verlängerung oder den Entzug AUE bangen zu müssen) zu leben, und nicht in den Ländern, in denen die Lebensumstände scharenweise die Leute aus dem Land treibt - sei es wegen Verfolgung oder Krieg, sei es wegen unzureichender Aussichten auf ein auskömmliches Leben für sich selbst und die Familie. Aber stolz darauf zu sein, zufällig hier als Kind deutscher Eltern geboren worden zu sein, sehe ich absolut keinen Grund.

Und stolz auf diese "Gemeinschaft" zu sein sehe ich auch nicht wirklich einen Grund; schon gar nicht auf die "Volksgemeinschaft" der Deutschen. Jedes Land, jede Nationaltät hat einerseits ihre "Helden", und andererseits mindestens eben so viele Arschlöcher. Und wenn ich sehe, was tagtäglich im Mittelmeer (unter den Augen oder sogar mit Beihilfe von Frontex) geschieht, dann ist Europa als "Wiege der Zivilisation" wohl auch nur noch ein schlechter Treppenwitz, auf den man alles mögliche sein kann, aber gewiss nicht "stolz".


Und hätte Egmont dieses Forum nicht als zahlender Unterstützer verlassen, hätte diesen Teil der Diskussion sicher schon längst ein im Verlagssold stehender Moderator in einen unverfänglichen Teil ausserhalb des Verlagsgeschehens verschoben - so muss der Verlag eben auch mit solchem "Geschwurbel" leben...


Auf die Zufälligkeit der Herkunft kann man sicherlich nicht stolz sein, sondern nur auf sein eigenes Tun.
Wenn dann diejenigen die ihre Lebensumstände aus dem Land treibt. Krieg und wirtschaftliche schwere umstände, sich nach der Ankunft im Sozial & Wirtschafts Sehnsuchtsland nicht als radikale Arschlöcher entpuppen und genau das fröhnen vor dem sie geflüchtet sind, wäre das richtig dufte und man könnte es kaum erwarten das noch mehr kommen um gemeinsam und friedlich mit der Gemeinschaft hier anzupacken.

Zum Glück kann man mit den meisten was anfangen und hoffentlich nehmen sich ganz viele die den Koran über das Grundgesetz stellen und die arbeitende Bevölkerung-logischerweise alle auch die mit Migrations Hintergrund für dumm verkaufen, diese nur als Opfer sehen und arbeitende Idioten die dazu da sind die Kassen zu füllen, ein Beispiel an Frau Özlem Türeci und Herr Ugur Sahin, natürlich auch der Entdecker ohne den der Erfolg nicht möglich wäre Ingmar Hoerr . Die beiden haben für eine gemeinsame Zukunft und positives zusammenleben mehr gemacht als alle ängstlichen, nicht Konsequenz fordernde. schwäche zeigende Massnahmen unserer Regierungen.
So lange schwachköpfige Querdenker, rechtes Gesindel und nach einem radikal Islam schreiende nicht integrierbare Zuwanderer herumlaufen wird's nicht leicht in der Zukunft.

M.Hulot
29.11.2020, 21:47
Bitte aufhören

ZAQ
30.11.2020, 10:19
P_Mancini: Natürlich ist hierzulande nicht alles Gold. Und natürlich noch jede Menge Luft nach oben. Das ist immer so. Aber trotz aller Arschlöcher, die es natürlich auch hierzulande gibt: In der Summe der 'Mentalität der hier Lebenden' einerseits und der rechtlichen, und sozialen Grund-Umstände andererseits: Ich sehe weltweit(!) kein Land, wo ich lieber leben würde, kein Land, wo es besser ist als bei uns. Das sollte man mMn bei aller berechtigten Kritik nicht vergessen. Und auch nicht, dass es zB u.a. hier möglich ist, berechtigte Kritik auch frei und offen zu äußern. International ist das auch nicht überall selbstverständlich.

451858164354
30.11.2020, 13:27
Ich sehe weltweit(!) kein Land, wo ich lieber leben würde, kein Land, wo es besser ist als bei uns.

Ich denke, das kann man erst beurteilen, wenn man zumindest mal ein paar andere für eine Weile ausprobiert hat... und auch der Vergleich würde hinken, denn da wäre man ja überall Ausländer.

ZAQ
30.11.2020, 21:15
Ich denke, das kann man erst beurteilen, wenn man zumindest mal ein paar andere für eine Weile ausprobiert hat... (...)
Och, es gibt schon ein paar objektiv beurteilbare Parameter, die öffentlich genug sind, um es auch ohne 'Probewohnen' zu beurteilen: Gesundheitsversorgung, Lebensstandard, verfügbares Trinkwasser, Sozialversicherung, Presse- und Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit (von der Polen und Ungarn ja aktuell sogar 'offiziell abgerückt' sind...) usw.

451858164354
01.12.2020, 00:33
Och, das mit dem verfügbaren Trinkwasser wird ja hier in einigen Gegenden, wo die Schweinemäster ihre Gülle hemmungslos auf die Äcker kippen, auch zunehmend zum Problem. Und gerade an den von Dir vorgebrachten Beispielen wie Polen und Ungarn, die sich aus dem europäischen Wertekanon verabschiedet haben, siehst Du ja, wie schnell das gehen kann. Und vor dem Sommer 2016 hättest Du das UK sicherlich auch noch anders bewertet, und selbst Länder wie Frankreich laufen Gefahr, schon bei der nächsten Wahl von Faschisten übernommen zu werden - jedenfalls solange Macron so viel in die Scheisse fasst (wie zuletzt mit dem "Sicherheitsgesetz", das Le Pens Faschos nicht besser hätten einfädeln können und über das sie sich sicherlich diebisch freuen werden, sollten sie ins Elysee einziehen).

Ausserdem ist es immer etwas anderes, als "Gast" irgendwo zu leben denn als vollwertiger Staatsbürger mit allen Rechten, aber auch Pflichten.

ZAQ
01.12.2020, 21:08
Ich sehe nicht, dass Trinkwasser hier 'zum Problem' wird. Gülle mag das Grundwasser beeinflussen, aber nicht das Trinkwasser. Alle weiteren von Dir genannten Beispiele bestätigen genau das, was ich sage: In Frankreich, UK ist es eben auch nicht 'besser als hier'. Insofern: Dank für die Bestätigung, aber warum willst Du sie als Gegenposition verkaufen?

451858164354
02.12.2020, 00:34
Was glaubst Du denn, wo der Grossteil unseres Trinkwassers herkommt, wenn nicht vom Grundwasser? Oder sammelst Du noch in einer Regentonne hinterm Haus?

Und ich weiss nicht, ob es sich irgendwo anders besser leben liesse als hier; das auszuprobieren scheitert in meinem Fall allein schon an mangelnder Sprachbegabung. Es gibt ja immerhin genug Deutsche/hier Lebende, die sich entscheiden, auszuwandern - ob nun temporär oder für immer.

ZAQ
02.12.2020, 23:08
Was glaubst Du denn, wo der Grossteil unseres Trinkwassers herkommt, wenn nicht vom Grundwasser? (...) Ich weiß nicht, warum Du Dich ausgerechnet auf den Punkt so kaprizierst, aber Grundwasser und Trinkwasser ist nunmal ein Unterschied. - Was ich sagen wollte, ist: Hierzulande kann man jeden wildfremden Wasserhahn aufdrehen und sogar aus der Klospühlung Wasser entnehmen und bedenkenlos trinken. Wasser ist immer und überall verfügbar (und man muss nicht kilometerweit mit nem Kaninster laufen, um an Wasser zu kommen). Die -sehr rar gesähten- Stellen, wo es tatsächlich KEIN Trinkwasser ist (zumeist öffentliche Brunnen) sind ausdrücklich als 'Kein Trinkwasser' deklariert. Das gesammte Wasserversorgungsnetz IST Trinkwasser (und wird im Zweifel von 'verdrecktem' Grundwasser zu Trinkwasser aufbereitet). Dieses Vertrauen in jeden Wasserhahn hätte ich in keinem anderen Land der Erde.

Das Ding ist: Für uns ist die ständige und überall funktionierende Versorgung mit Trinkwasser dermassen selbstverständlich, dass wir sie gar nicht mehr wirklich zu schätzen wissen. Aber man muss gar nicht mal weit reisen, um festzstellen, dass wir diese Selbstverständlichkeit ziemlich exklusiv haben. Und darüber eigentlich froh und dankbar sein sollten, statt es als selbstverständlich gar nicht mehr würdigen zu können. Dasselbe gilt für unser Gesundheitssystem.

Ich weiß auch nicht, aber manchmal denk ich, Nuhr hat Recht: wir sind ein Volk von unzufriedenen Nörglern. Klar gibts noch viel zu verbessern, aber das ist -international- alles Jammern auf hohem Niveau. Und mir kommts manchmal so vor, wie der Gast der den Superduper-Luxus-Urlaub in den Alpen verbringt, und statt ihn zu geniessen sagt er: "Ja, gut, aber ich hab kein Zimmer mit Meeresblick!"

Ja, es gibt Leute, die von hier auswandern. Aber weit weniger als her kommen. Und ja, natürlich haben die ihre Gründe. Diese lassen sich aber -überspitzt formuliert- darauf zurück führen, dass es ihnen hier ZU GUT geht. Hier ist halt alles ziemlich sicher 'geregelt'. Und manchem dann eben auch zuviel geregelt. Die wollen mehr Abenteuer und das geht in unserem Land, wo alles ziemlich sicher ist, eben nicht so, wie in 'unzivilisierteren', weniger reglementierten Ländern.

451858164354
03.12.2020, 02:45
Ja, es gibt Leute, die von hier auswandern. Aber weit weniger als her kommen.

Kunststück!
Auswandern können gut 80 Millionen, herkommen über 7 Milliarden.

ZAQ
04.12.2020, 01:00
Was willst Du eigentlich?

ZAQ
05.12.2020, 01:51
Zimmer mit Meerblick ;)

Mr.Hyde
05.12.2020, 01:54
Meerblick matters.

451858164354
05.12.2020, 14:06
Nicht mit Blick auf die Bank?

ZAQ
05.12.2020, 16:19
Nein. Ich hab ja keinen Kessel zu füllen.

451858164354
05.12.2020, 16:29
Ich könnte ja durchaus beim Anblick einer Bank das Kotzen kriegen, aber einen Kessel wohl nicht damit gefüllt bekommen...

Mick Baxter
06.12.2020, 03:39
Zimmer mit Meerblick ;)
Warum so bescheiden?


Ja, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
aber abends zum Kino hast du's nicht weit.
Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:

Neun Zimmer, – nein, doch lieber zehn
Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn
Radio, Zentralheizung, Vakuum
eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm
eine süße Frau voller Rasse und Verve
(und eine fürs Wochenend, zur Reserve) –
eine Bibliothek und drumherum
Einsamkeit und Hummelgesumm.


Oder, wo wir schon beim Thema sind, die politische Variante:


In stiller Nacht und monogamen Betten
denkst du dir aus, was dir am Leben fehlt.
Die Nerven knistern. Wenn wir das doch hätten,
was uns, weil es nicht da ist, leise quält.
Du präparierst dir im Gedankengange
das, was du willst – und nachher kriegst das nie ...
Man möchte immer eine große Lange,
und dann bekommt man eine kleine Dicke –
C'est la vie –!

Sie muß sich wie in einem Kugellager
in ihren Hüften biegen, groß und blond.
Ein Pfund zu wenig – und sie wäre mager,
wer je in diesen Haaren sich gesonnt ...
Nachher erliegst du dem verfluchten Hange,
der Eile und der Phantasie.
Man möchte immer eine große Lange,
und dann bekommt man eine kleine Dicke –
Ssälawih –!

Man möchte eine helle Pfeife kaufen
Und kauft die dunkle - andere sind nicht da.
Man möchte jeden Morgen dauerlaufen
und tut es nicht. Beinah ... beinah ...
Wir dachten unter kaiserlichem Zwange
an eine Republik ... und nun ists die!
Man möchte immer eine große Lange,
und dann bekommt man eine kleine Dicke –
Ssälawih –!


Beides übrigens Gedichte von Kurt Tucholsky.

Foxxi
02.11.2022, 12:58
Jeder versteht diese Bedeutung anders. Die Frage der Dreadlocks hat jedoch kaum etwas mit Rassismus zu tun. Es ist eher eine Frage der Vorliebe

Diskomo
02.11.2022, 14:14
I don't like Reggae.

Mick Baxter
04.11.2022, 01:24
Aus dem Zusammenhang gerissen:


I don't like reggae (No no!)
I love it!

ZAQ
04.11.2022, 19:40
Bei der Sache mit den Dreadlocks ist es -mMn- wie bei der Frage nach dem Kopftuch oder, ob der Hund im Bett schläft:
Die Frage ist, wer entscheidet es?

Der Hund im Bett ist in Ordnung, wenn die Entscheidung Herrchen oder Frauchen trifft und nicht der Hund selbst.
Bei Kopftuch und Dreadlocks geht es auch darum, wer die Entscheidung trifft, nur dass dabei die Träger eben NICHT 'Herrchen oder Frauchen' haben, sondern selbst entscheiden (können sollten).
Es geht also nicht darum, Kopftuch tragen oder nicht, sondern trag ich es, weil ich es will, oder weil es mir vorgeschrieben wird. Wenn Letzteres, dann hat der/die TrägerIn ein wie auch immer geartetes 'Herrchen oder Frauchen', was er/sie eben nicht haben sollte, weil in solchen Dingen jeder Mensch sein eigener Herr sein sollte und entsprechend selbstbestimmt.
Dito für Dreadlocks: Wer will das Tragen von Dreadlocks wem verbieten und welche Legitimation hat dieser 'Verbieter' und wenn, von wem? Eben.

Und ja: Dies alles entspricht dem Kantschen Imperativ und lässt sich auf jede Menge andere Fall-Konstellationen übertragen. Grundprinzip: Leben und leben lassen und wer nicht leben lässt, wer hat ihn dazu legitimiert?