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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fables (Vertigo / Panini)



God_W.
03.05.2020, 16:27
Eine über so viele Jahre so erfolgreiche Serie sollte, auch wenn sie mittlerweile abgeschlossen ist, doch einen eigenen Thread bekommen wie ich meine. Die Reihe hat ja mit allen Nebenreihen bestimmt einen Umfang von über 50 Trades. Ich habe vor Kurzem als Quereinstieg mal in einen reingeschnuppert, werde aber demnächst mal einen Start von ganz vorne beginnen. Ich hoffe, hier beteiligen sich vielleicht noch mehr mit ihren bisherigen oder zukünftigen Fables-Erfahrungen? Nur keine Scheu!

God_W.
03.05.2020, 16:28
Fables 27: 1001 Schneeweisse Nächte

https://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=29289&d=1583438937

Meine erste Fables-Erfahrung, die ich bereits vergangenen November, vor unserem Orient-Urlaub, gestartet habe, hab ich jetzt auch mal beendet. Das Grundprinzip finde ich grandios und auch die Umsetzung ist sehr gelungen. Meine Frau und ich haben vor einigen Jahren die ersten Staffeln von „Once upon a time“ geschaut, was sich ja scheinbar deutlich von der Comicreihe hat inspirieren lassen. Zu dem Märchensetting kommt hier noch der Charme von 1001 Nacht, was ich ebenfalls sehr mag. Allerdings muss ich auch zugeben, dass nicht alle enthaltenen Geschichten bei mir gezündet haben und das Artwork ebenfalls nicht durchgehend nach meinem Geschmack war. Aber so ist das halt, wenn viele Köche an einem Menü beteiligt sind, da ist nicht jeder Gang für jeden was.

6-7/10

VG, God_W.

LaLe
03.05.2020, 17:19
Zu dem halben Dutzend Trades, das ich habe, kann ich dann gerne was beitragen. Beim Rest halte ich mich aber raus, da ich mich nicht spoilern lassen will.

Ansonsten eine tolle Idee, die mir zu Sachen wie Transmetropolitan, Sweet Tooth und Sandman auch schon länger im Kopf rumschwirrt.

God_W.
03.05.2020, 18:19
Ja, wird bei mir auch noch ein Weilchen dauern, bis es in Sachen Fables richtig los geht. Wär aber echt cool, wenn da alte und neue Fans auch ihre Gedanken dazu kund tun. :)

Ach ja: Transmetropolitan, Sweet Tooth und Sandman liegt alles auf meinem Lese-K2 :D

Wolfsdrache
04.05.2020, 12:26
Im Thread im Paniniforum gab es eine schöne Liste mit Lesereihenfolge inklusive Nebenreihen.

Habe selbst aus der Bibliothek bisher bis Band 10 plus 27 sowie die ersten Bände von Jack gelesen.

Die vergriffenen Bände halten mich aber von einem Nachkauf ab. Hoffe auf Neuauflage irgendwann. Gerne wie Sandman Deluxe.

LaLe
04.05.2020, 13:00
Vergriffene Bände sind für mich eher ein Grund, Lücken ggf. durch US-Trades zu stopfen. Eine Deluxe-Ausgabe würde mir bei dem Umfang zu sehr ins Geld gehen.

God_W.
04.05.2020, 19:27
Naja, wirkliche Lücken gibt es ja aktuell nur zwei, die #5 und die #19. Die kann man, wie LaLe sagt, günstig mit US-Trades stopfen, oder aber preiswert als deutschen E-Comic dazwischenschieben. Ich bin zwar auch Papierfan, aber bevor ich für #19 80-100€ bezahle tun es die 15,99€ für die digitale Variante allemal.

Wolfsdrache
05.05.2020, 19:49
Würdet ihr denn empfehlen, eher jetzt mit dem Nachkaufen anzufangen, bevor noch mehr der Hauptreihe vergriffen ist? Oder lieber auf eine Neuausgabe warten?

God_W.
05.05.2020, 20:25
Das lässt sich bei Panini schwer sagen. Wer weiß ob, und wann die Fables in einer anderen Auflage bringen? Dieses Jahr sicher nicht mehr. Wenn dann 2021 oder 2022 ggf. eine Deluxe-Ausgabe startet werden vermutlich 2-3 Bände mit jeweils ca. 2 Trades Inhalt pro Jahr erscheinen. Dann dauerts alleine 4-5 Jahre bis die Hauptreihe durch ist, und günstiger als die Trades werden die Deluxe-Ausgaben sicher nicht...

Also ich persönlich werde versuchen die Trades noch zusammen zu bekommen, teilweise gibt es die gebraucht auch recht günstig und wie gesagt, der Großteil ist ja auch neu noch verfügbar.

Poch
05.05.2020, 22:56
Eine ganz tolle Serie und ich beneide jeden, der den Lesespaß noch erstmals komplett vor sich hat. Ich selber habe mich in den letzten Monaten noch einmal einen kompletten Re-Read durch das gesamte Fables-Universum (Hauptserie + sämtliche Nebenserien und One-Shots) gegönnt und war wieder schwer begeistert. Da gibt es eigentlich kaum Schwächen.

Den 1001 Schneeweiße Nächte Band hätte ich zum Einstieg übrigens nicht empfohlen. Der spielt zwar vor der Hauptserie, macht meiner Ansicht nach aber deutlich mehr Spaß wenn man schon so einiges über die Geschichte und die handelnden Figuren weiß. Gleiches gilt auch für die vier Bände The Wolf Among Us.

Kaltez
06.05.2020, 10:08
fables ist so hart an mir vorbei, das ich dachte, das wäre ne comic serie zum gleichnamigen spiel. was ich hier lese, muss das richtig gut sein - werde mal meine augen offen halten.

neben der hauptserie gibt es wieviele neben serien und one shots ?

God_W.
06.05.2020, 11:41
Wenn Du mit dem gleichnamigen Spiel "A Wolf among us" meinst liegst Du richtig, das spielt im gleichen Universum.

Zu Deiner Frage:

Fables 1-28
Jack of Fables 1-9
Fairest 1-6
Fables: A Wolf among us 1-4
Fables: Everafter… 1-2

Also insgesamt 49 Paperbacks (wenn ich nix vergessen hab).

Kaltez
06.05.2020, 11:57
vielen dank.

Wolfsdrache
06.05.2020, 12:38
Fairest müsste 6 Bände haben.

Laut Comicladen (Stand: gestern) sind von der Hauptreihe alle außer 5 und 19 lieferbar. Von den Nebenreihen Jack gar nicht mehr, Everafter ja, vom Wolf 3 Bände und Fairest ginge wohl auch noch.

Für Mai bin ich durch mit dem Budget, muss ich nochmal drüber schlafen. Wäre bei vielleicht 4 Bänden im Monat auch ein Projekt für fast ein Jahr...

God_W.
06.05.2020, 13:02
Fairest müsste 6 Bände haben.

...

Ups, hast recht. Gleich mal korrigiert.

Poch
06.05.2020, 13:12
Also insgesamt 49 Paperbacks (wenn ich nix vergessen hab).

Dürfte korrekt sein. Beim Durchzählen in meiner Sammlung kam ich auf 50 Trades. Allerdings hatte ich die Cinderella-Bände als Einzelbände und die wurden glaube ich dann als Band 28 der Fables-Reihe nachgedruckt.

God_W.
06.05.2020, 14:34
Genau, Band 28 enthält beide Cinderella-Paperbacks in einem dickeren.

Comic_Republic
06.05.2020, 14:40
Kaltez: Fables ist ein Muss! Wenn du die Grimmschen und Märchen allgemein kennst, hast du gleich nocheinmalmal so viel Spaß!

Sobald ne Deluxe-Variante kommt, hörst du mich jubeln! Egal wo du in Deutschland bist!
Da hätte ich richtig Bock drauf und hätte nochmal die Gelegenheit dieses unfassbar durchdachte Universum nochmals zu genießen!
Die Charaktere sind so gut ausgearbeitet...

C_R:zeitung:

Kaltez
06.05.2020, 15:13
da hab ich gleich noch mehr lust drauf. weiss aber garnicht ob ich die ganzen märchen kenne und wenn du jubelst/was hörst sag mir bescheid. :D

Comic_Republic
06.05.2020, 19:04
da hab ich gleich noch mehr lust drauf. weiss aber garnicht ob ich die ganzen märchen kenne und wenn du jubelst/was hörst sag mir bescheid. :DMache ich. Man muss die ganzen Märchen nicht kennen. Ist aber cooler, wenn du sie kennst und siehst, welchen Posten sie dort einnehmen. Da werden kleine ganz groß und große ganz klein und andere sind wie sie sind! Aber alles auf sehr hohem Niveau. Ich bekomme gerade wieder richtig Bock zu lesen...[emoji16]

C_R:zeitung:

Wolfsdrache
06.05.2020, 19:30
Auf Englisch gibt es von der Hauptreihe und Jack eine Hardcover Deluxe Edition mit 15 bzw. 3 Bänden. Das wäre doch auch etwas Schönes für hier...

Hluhluwe Umfolozi
07.05.2020, 15:13
Die ist in der Tat sehr schön kuratiert. Hoffentlich kommt noch Fairest. Irgendwann.

Borusse
07.05.2020, 18:36
Empfehlenswert ist auch der Roman. Also nur lesen, ohne Bilder...

https://www.amazon.de/Peter-Max-Fables-Roman-Bill-Willingham/dp/3833233567

Comic_Republic
07.05.2020, 19:04
Stimmt! Den Roman habe ich ja auch (natürlich nie gelesen...)

Ach, richtig schön, dass wieder so viel über diese grandiose Serie geschrieben wird!

C_R:zeitung:

God_W.
07.05.2020, 23:12
Gar nicht, das treibt die E-Bay Preise in die Höhe! :(



;)

Wolfsdrache
08.05.2020, 08:37
Könnte aber eine Chance sein, dass sich Panini nochmal eine Neuauflage überlegt. Oder vielleicht ein anderer Verlag...

Bin immer noch hin und her gerissen...

joe ker
08.05.2020, 14:27
Könnte aber eine Chance sein, dass sich Panini nochmal eine Neuauflage überlegt. Oder vielleicht ein anderer Verlag...

Bin immer noch hin und her gerissen...

Weil hier darüber diskutiert wird? Glaub jetzt nicht das die Verantwortlichen von panini hier mitlesen. ;)

Ausserdem kann ich mir vorstellen das die erst mal ihre aktuellen "Neuauflagen" versuchen werden durchzuziehen. Also Hellblazer, Northlander, Sandman, Swamp Thing ... hab ich noch einen Vertigo Titel vergessen den Panin grad wieder auflegt?
Anschließend gibt's dann erst mal DMZ oder nochmal Preacher oder Sweet Toth als Deluxe. Ist halt alles relativ kurz und zum durchziehen (das ist ja so ein kleiner Knackpunkt bei Panini) eher übersichtlich als so ne Monster Serie wie Fables, vor allem weil da ja noch einige Serien dranhängen, also ein für paniniverhältnisse Megaprojekt, das mMn aber auch immens Gefahr läuft eingestellt zu werden.

Solange der Großteil der Auflage noch relativ gut erhältlich ist, würde ich mir wenig Hoffnung auf eine Neuauflage machen. Ist allerdings ja auch nur meine Meinung!

LaLe
08.05.2020, 14:42
An Fables Deluxe mag ich in absehbarer Zeit aus den genannten Gründen auch nicht glauben.

Viel gewagter als die Neuauflagen der Vertigo-Klassiker finde ich allerdings die Deluxe-Ausgaben zu Snyders Justice League und Bendis´ Superman.
Auf diesen Slots hätte ich lieber klassische Omnibusse gesehen. New Teen Titans beispielsweise, die jetzt im Sonderband kommen. Da hätte man auch die aktuell erscheinenden fünf Klopper nach US-Vorbild von machen können.

Comic_Republic
08.05.2020, 14:56
Könnte aber eine Chance sein, dass sich Panini nochmal eine Neuauflage überlegt. Oder vielleicht ein anderer Verlag...

Bin immer noch hin und her gerissen...Anderer Verlag kommt hier nicht in Frage. Vertigo...

C_R:zeitung:

X-TREME X-D
13.06.2020, 15:48
In den USA startet demnächst eine Deluxe, meine Hoffnung das Panini sich Gedanken macht. Wäre dann sofort dabei.

LaLe
13.06.2020, 15:52
War auch so mit das erste was ich dachte als ich das las. Der Inhalt der ersten Ausgabe deckt die ersten sieben Trades ab. Weiter bin ich noch gar nicht.

Comic_Republic
13.06.2020, 16:23
Die hatten doch schon ne Deluxe-Edition!!! Na, da hoffe ich mal, dass Panini das durchzieht!

X-TREME X-D
13.06.2020, 17:33
Zeiten ändern sich, warum nicht bei einer neuen Vorlage?!

LaLe
13.06.2020, 17:59
Ich denke man muss da mal abwarten wie es in den Staaten überhaupt weitergeht. Das dürfte nämlich durchaus Auswirkungen auf die Paninis haben.

Wolfsdrache
14.06.2020, 22:16
Danke für die Info. Dann hole ich erst einmal nur die Nebenreihen und warte etwas, ob tatsächlich noch eine Deluxe-Ausgabe hier herüberschwimmt. Gerne auch die erste mit den 15 Bänden...

Mollari
12.11.2020, 09:51
Hallo,

ich würde gerne wissen, ob man die Fables-Bände durcheinander, bzw. einfach lesen kann, ohne das man alle Bände hat oder lesen möchte.
Gibt es einen roten Faden, den man lesen muß, oder kann man sich einfach einen Band schnappen und lesen, und man hat nicht das Gefühl was nicht zu kapieren?
Ich würde gerne nur die Bände kaufen, die mich auch vom Artwork ansprechen. Im Comicladen habe ich eben in ein paar Bände reingeschaut, der eine war eine Katastrophe, was das Artwork angeht, der nächste sah richtig gut aus usw. Ich habe mir in den letzten Tagen die Sandman-Bände gekauft, dort ist das Artwork (speziell im 2.Band, weiter bin ich noch nicht) auch nicht besonders gut, aber die Geschichten reissen es allemal raus.

Robelix
12.11.2020, 10:11
Hallo,

ich würde gerne wissen, ob man die Fables-Bände durcheinander, bzw. einfach lesen kann, ohne das man alle Bände hat oder lesen möchte.
Gibt es einen roten Faden, den man lesen muß, oder kann man sich einfach einen Band schnappen und lesen, und man hat nicht das Gefühl was nicht zu kapieren?
Ich würde gerne nur die Bände kaufen, die mich auch vom Artwork ansprechen. Im Comicladen habe ich eben in ein paar Bände reingeschaut, der eine war eine Katastrophe, was das Artwork angeht, der nächste sah richtig gut aus usw. Ich habe mir in den letzten Tagen die Sandman-Bände gekauft, dort ist das Artwork (speziell im 2.Band, weiter bin ich noch nicht) auch nicht besonders gut, aber die Geschichten reissen es allemal raus.

Fables solltest Du von 1 beginnend der Reihe nach lesen, da die Geschichte aufeinander aufbaut. Aber glaub mir, es lohnt sich.
Tolle Serie inkl. allen Spin-offs.

#churchi
12.11.2020, 10:19
...aber die Geschichten reissen es allemal raus.

Gilt auch für Fables, ansonsten was Herr Robelix sagt :)

Mollari
12.11.2020, 12:08
Ich danke euch für die Infos.
LG
Mollari

Comic_Republic
12.11.2020, 14:02
Ich denke (und hoffe), dass die Deluxe-Editionen gut ankommen und man sich da auch an Fables wagt! Die Serie hätte es verdient! Die ist so mega!

Ich würde Upgraden!

Und nein, kannst du leider so nicht lesen. Macht keinen Sinn. Ist wie ein mega langer Film...

God_W.
14.11.2020, 02:48
Die letzten Anfragen an Panini deuten allerdings leider extrem gegen eine Deluxe Auflage von den Fables. Aussage war, dass bis auf 2-3 Bände alles noch verfügbar ist und die Serie grundsätzlich ab Band 4 eher in einem Dornröschenschlaf liegt was die Verkaufszahlen angeht. Interessanterweise wurde das erste Paperback sogar kürzlich erst nachgedruckt (somit ist eine Neuauflage im HC praktisch ausgeschlossen), mit den seit kurzem ausverkauften Bänden 5, 19 und 24 wird das allerdings nicht passieren, da sich alles ab Band 4 nicht wirklich gut verkauft. Wenn Ihr die Reihe lesen wollt (ich starte im Januar) dann sichert Euch diese drei Bände schnellstmöglich und schaut, dass Ihr den Rest zum Listenpreis, oder gebraucht für günstig ergattert. Fast jeder den ich kenne feiert die Reihe (und die Spin-Offs, wobei den Jack of Fables wohl nicht jeder mag). Also 2021 wird mein märchenhaftes Fables-Jahr, so wie dieses Jahr mein DC-Dark-Jahr war (ja, zum Finale muss ich noch Rezis schreiben). Ich würde mich freuen, wenn jemand mitmacht!

joe ker
14.11.2020, 09:00
Habs ja inzwischen ebenfalls komplett und denke schon eingie Zeit darüber nach, nächstes Jahr nen Fables Run hinzulegen. Wenn ich nicht grad in einem "Run" steck, dann gerne. God_W. gib mal Bescheid wenn du nen Startpunkt hast.

Simulacrum
14.11.2020, 09:19
Ich würde mir diese mittlerweile sehr umfangreiche Serie ja als e-Comic zulegen, aber e-Comics sind mir von Panini zu teuer, wenn man das mal z.B. mit den US-Comics von Splitter oder Cross Cult vergleicht. Vielleicht auf Englisch.

Wolfsdrache
14.11.2020, 13:46
Ich habe nun auch angefangen, die Hauptreihe zu kaufen. Ein Gebrauchtpaket mit 1-14 und die 24 hinterher. Der Rest ist hoffentlich noch ein paar Monate lieferbar. Die 19 wird im Notfall auf Englisch geholt.

Fables hätte mich auch im Deluxeformat interessiert. Aber bald sind vermutlich noch mehr Bände vergriffen.

God_W.
06.01.2021, 20:54
Wie bereits vor einiger Zeit angedroht möchte ich mich an einen Komplett-Read der Fables wagen. 2020 war so mies, da können wir ein märchenhaftes und fabelhaftes 2021 mehr als gut gebrauchen. Nach einiger Sucherei habe ich jetzt alles beisammen, was dazu gehören soll. Vielleicht hat ja der ein oder andere Lust mit einzusteigen? Geplant ist etwa einen Paperback pro Woche zu schaffen. Diese Lesereihenfolge habe ich mir dazu mal zurechtgelegt:

Fables 1 - Legenden im Exil
Fables 2 - Farm der Tiere
Fables 3 - Märchenhafte Liebschaften
Fables 4 - Die letzte Festung
Fables 5 - Aufmarsch der Holzsoldaten
Fables 6 - Finstere Jahreszeiten
Fables 7 - Fremde Heimat
Jack of Fables 1 - Flucht nach vorn
Fables 8 - Arabische Nächte
Fables 27 - 1001 Schneeweiße Nächte
Fables 9 - Wölfe
Fables 10 - Väter und Söhne
Fables 11 - Der gute Prinz
Jack of Fables 2 - Viva Las Vegas
Jack of Fables 3 - Der böse Prinz
Jack of Fables 4 - Americana
Fables 12 - Krieg und andere Kleinigkeiten
Fables 28 - Cinderella (nur die erste Hälfte oder alternativ Fables: Cinderella 1 - Liebesgrüße aus Fabletown)
Jack of Fables 5 - Der fabelhafte Wilde Westen
Jack of Fables 6 - Das große Buch vom Krieg
Fables 13 - Die dunklen Jahre
Fables 14 - Das große Fables Crossover
Jack of Fables 7 - Jack und Jack
Jack of Fables 8 - Das magische Schwert
Fables 15 - Hexen
Fables 16 - Rose Red
Fables 17 - Wettkampf der Zauberer
Fables: The Wolf among us - Der Wolf geht um 1
Fables: The Wolf among us - Der Wolf geht um 2
Fables: The Wolf among us - Der Wolf geht um 3
Fables: The Wolf among us - Der Wolf geht um 4
Fables 24 – Unwritten Fables
Fables 28 - Cinderella (die zweite Hälfte oder alternativ Fables: Cinderella 2 – Ein Quantum Magie)
Fables 18 – Stadt der Werwölfe
Fables 19 – Das Superteam
Fairest 1 – Wachgeküsst
Fables 20 – Erben des Windes
Fairest 2 – Das verborgene Reich
Fables 21 – Welpen im Spielzeugland
Fairest 3 – Die Rückkehr des Maharadschas
Fables 22 – Snow White
Fairest 4 – Die Schönsten im ganzen Land
Fables 23 – Camelot
Jack of Fables 9 – Das Ende
Fairest 5 – Von Menschen und Mäusen
Fables 25 – Glücklich bis an ihr Ende
Fairest 6 – Der Schrei nach Zauberei
Fables 26 – Lebewohl
Fables: Everafter – Es war einmal… 1
Fables: Everafter – Es war einmal… 2

Irgendwann so ab Fables 10 werde ich ab und an einen Band The Unwritten einstreuen, sodass ich die ersten sieben Bände gelesen habe, bevor ich bei Fables 24 angelangt bin, was ja eigentlich eher ein Unwritten-Band ist. Im Anschluss an Fables 24 folgt dann das Unwritten-Finale in Band 8 der Reihe.

So weit der Plan, wie ich ihn mir aus verschiedenen Seiten im Netz zusammengebastelt habe. Sollte von den Fables Kennern und Profis hier jemand ganz grobe Schnitzer finden, bitte gerne drauf hinweisen! Ansonsten ist mir klar, dass manche Bände auch an anderen Stellen gelesen werden können, oder zeitlich nicht da spielen, wo sie jetzt eingeplant sind. Allerdings ist es ja nicht immer sinnvoll in der zeitlichen Abfolge zu lesen, da auch eine Vorgeschichte, die im Nachhinein geschrieben wurde, oftmals mehr Spaß macht, wenn man die Figuren bereits kennt.

Die ersten beiden Hefte aus dem ersten Band habe ich heute schon geschafft, der Rest folgt die Tage. Also, hat wer Lust mit einzusteigen und hier auch (mehr oder weniger regelmäßig) seine Meinung und Erlebnisse in der Welt der Fables kund zu tun? Natürlich sind auch alle alten Hasen (/Häsinnen/Divers-Karnickel/Gender-Rammler etc…) herzlich eingeladen ihre Erinnerungen mit uns hier zu teilen. Ich freu mich drauf!

VG, God_W.

@joe ker (https://www.comicforum.de/member.php?47208-joe-ker) : Bist Du dabei?

joe ker
07.01.2021, 08:46
Schönes Projekt, hab ich auch vor, allerdings ohne Jack und ohne den Wolf erst mal. Ist ja so schon lang genug die Liste.
Hab allerdings gerade mit nem Miller Batman Run angefangen und das kann noch etwas dauern, bin erst bei Supermans erstem Jahr :rolleyes:
Evtl steig ich danach noch ein, kommt drauf an wie weit du dann schon bist;)

God_W.
07.01.2021, 09:45
:top:

Allgemein können natürlich alle mitmachen, auch wenn man sich nur an die Hauptreihe hält und die Nebenreihen auslässt. Macht ja nix.

Comic_Republic
07.01.2021, 11:11
Krass! Wenn ich sehe, welche Menge das ist! Und ich habe ALLES gelesen! Meine längste beendete Serie! Und ich liebe sie!

Wolfsdrache
07.01.2021, 21:17
Irgendwann ist die Reihe auch bei mir dran, ein paar der hinteren Bände fehlen aber noch.

God_W.
07.01.2021, 21:20
Aber dann könntest Du doch jetzt schon mit einsteigen, dauert ja ca. ein Jahr bis wir durch sind.

Wolfsdrache
08.01.2021, 12:31
Na gut, aber lest bitte nicht zu schnell. Sonst hänge ich nur hinterher ;) Unwritten gäbe es auch in der Bibliothek...

Auch wenn ich eigentlich erst den ganzen Leihkram lesen müsste. Dann eben immer abwechselnd mit Fables.

God_W.
08.01.2021, 13:00
Dann leg mal los, Band 1 hab ich durch. :)

Poch
09.01.2021, 23:43
:top:

Allgemein können natürlich alle mitmachen, auch wenn man sich nur an die Hauptreihe hält und die Nebenreihen auslässt. Macht ja nix.

Ich habe erst im vergangenen Jahr einen kompletten Re-Read gemacht. Werde von daher nicht alles noch mal lesen, aber bestimmt zum einen oder anderen Band meinen Senf dazu geben.

Kleiner Hinweis zu deiner Lesereihenfolge: The Wolf Among Us gehört definitiv nicht an die Stelle. Würde ich erst nach der Hauptserie lesen (obwohl es davor spielt). Und den Unwritten-Band würde ich ebenfalls raus lassen. Der gehört zur Unwritten-Reihe (auch wenn er von Panini anders vermarktet wurde) und hat mit der Fables-Hauptreihe nur wenig zu tun. Wenn du die an der geplanten stelle liest, reißt du dich meiner Meinung nach nur aus der eigentlichen Serie raus.

God_W.
10.01.2021, 12:38
Danke Poch , ich freue mich über jeden, der hier ein wenig mitmischt! Meine Meinung zum ersten Band werde ich im Laufe des Tages einstellen.

Danke für die Warnung, dass der Wolf im zeitlichen Ablauf der Geschichte nicht an diese Stelle gehört ist mir schon klar. Ich habe mir ein paar verschiedene Vorschläge zu Lesereihenfolgen angeschaut und auch wenn der Wolf vorher spielt ist es wohl besser, wenn man die Charaktere und die Welt schon etwas kennt. Bei comicbookreadingorders.com wird empfohlen, den einfach "irgendwann nach 85" zu lesen, ansonsten ist es wohl wirklich egal wann man den einstreut, oder ob man sich den bis zuletzt aufhebt. Ich möchte das ganze am Ende halt gerne mit Everafter beschließen. Das mit dem "herausreißen" aus einer Serie habe ich jetzt zu verschiedenen Anlässen schon öfter gehört, aber mir erschließt sich das immer nicht so richtig. Ich persönlich habe keinerlei Probleme Comicreihen nicht am Stück zu lesen und grundsätzlich sind sie so ja auch gar nicht konstruiert. Ich mein ursprünglich sind das Heftserien, die über einen Zeitraum von vielen Jahren einmal pro Monat erschienen sind. Die Erstleser haben da zwischendrin auch ständig andere Sachen gelesen. Ich lese reihen auch so gut wie nie am Stück, sondern zumeist mindestens einen anderen Band zwischen rein. Das lässt das soeben gelesene erstmal ein wenig sacken, bevor man sich wieder in diese Welt begibt.

Darauf, dass das Crossover mit Unwritten komplett außerhalb des Kanons steht wird bei comicbookreadingorders.com auch hingewiesen, dennoch verorten die den Band halt einfach mal an der Stelle. Die Sache ist die, dass ich The Unwritten sowieso nebenher lesen werde, weil ich das dieses Jahr endlich angehen will. Stört (mich) also nicht, wenn ich den da reinflechte. Wer hier mitmacht und sich an den Sprüngen in der Story bzw. an den "externen Ausflügen" stört, ich werde da an den entsprechenden Stellen nochmal drauf hinweisen, dann kann jeder selbst entscheiden wie er es macht. Kann ja auch sein, dass manche die Spin Offs komplett weglassen, ist ja auch kein Thema. Die gute Foxglove lässt zum Beispiel immer den Jack außen vor, weil sie den nicht leiden kann. :D

PS: 1001 Schneeweiße Nächte ist ja auch so ein Band den man eigentlich lesen kann wann man will. ;)

Poch
10.01.2021, 13:42
Ich möchte das ganze am Ende halt gerne mit Everafter beschließen. Das mit dem "herausreißen" aus einer Serie habe ich jetzt zu verschiedenen Anlässen schon öfter gehört, aber mir erschließt sich das immer nicht so richtig. Ich persönlich habe keinerlei Probleme Comicreihen nicht am Stück zu lesen und grundsätzlich sind sie so ja auch gar nicht konstruiert. Ich mein ursprünglich sind das Heftserien, die über einen Zeitraum von vielen Jahren einmal pro Monat erschienen sind. Die Erstleser haben da zwischendrin auch ständig andere Sachen gelesen. Ich lese reihen auch so gut wie nie am Stück, sondern zumeist mindestens einen anderen Band zwischen rein. Das lässt das soeben gelesene erstmal ein wenig sacken, bevor man sich wieder in diese Welt begibt.
...
PS: 1001 Schneeweiße Nächte ist ja auch so ein Band den man eigentlich lesen kann wann man will. ;)

Mit Everafter aufzuhören halte ich für eine gute Idee. Spielte ja auch ein ganzes Stück nach der Hauptserie. The Wolf Among Us würde ich dann als vorletztes lesen. Wenn du kein Problem damit hast Sachen nebeneinander zu lesen, dann ist es aber tatsächlich nicht so wichtig. Nur damit einsteigen würde ich nicht, da man als Leser davon profitiert, wenn man die Figuren und ihre Rolle in der Fables-Welt schon kennt. Gleiches gilt in meinen Augen auch für 1001 Schneeweiße Nächte.

Ich lese komplexe Serien tatsächlich gerne am Stück. Klar wurden die ursprünglich auch als monatliche Happen veröffentlicht, aber ich lese so viel, dass ich Details schnell wieder vergesse und dann muss ich immer wieder einige Hefte noch mal lesen, um mich wieder reinzufinden. Oder ich mache es nicht, dann fehlen mir aber oft Details und die Serien entfalten nicht so ihre optimale Wirkung. Mir hat zum Beispiel auch Jack of Fables am Stück deutlich besser gefallen als ursprünglich in kleinen Häppchen. Ist aber sicherlich bei jedem Leser anders und wenn du mit deiner Reihenfolge gut klar kommst, dann ist ja alles ok.

Liest du The Unwritten auch zum ersten Mal? Dann hast du noch eine weitere ganz großartige Serie vor dir. :)

God_W.
10.01.2021, 14:29
Jup, bei Unwritten ist es auch mein erstes mal. Da freu ich mich auch schon sehr drauf! Schade, dass die Serie bei uns so schlecht lief, die Chancen für eine Neuveröffentlichung als HC gehen gegen Null.

Was bei mir glaub ich ganz gut hilft, dass ich in Serien auch mit größerem Abstand zwischen den Bänden ganz gut drin bleibe ist, dass ich mich immer ein paar Tage später nochmal damit beschäftige, wenn ich meinen Senf dazu zusammentippe. Das festigt die Erinnerung und vertieft das Erlebnis (meiner bescheidenen Meinung nach) ungemein. Außerdem sind die Happen bei mir ja auch nicht soo klein, weil ich ja keine Heftserien lese, sondern schon immer einen Paperback oder ein HC mit - je nachdem - 5-15 Heften am Stück.

Vielleicht folge ich aber dennoch Deinem Rat und lese den Wolf im Nachgang zwischen Fables 26 und den beiden Everafter Bänden. ;)

God_W.
10.01.2021, 14:43
Na dann lege ich doch einfach mal los. Insgesamt will ich versuchen mich zu den einzelnen Bänden immer recht kurz zu fassen, sollte der ein oder andere mit einsteigen können wir uns hier ja gerne austauschen und ein wenig diskutieren, dadurch wächst der Umfang ja automatisch. Spoiler kann man dabei natürlich kaum vermeiden, für alle, die die Reihe noch nicht gelesen haben ist der Thread jetzt also etwas mit Vorsicht zu genießen!

! ! ! – SPOILERWARNUNG – ! ! !

Andererseits haben die Fables mittlerweile auch schon einige Jahre auf dem Buckel, von daher kann man auch schon mal recht offen über Inhalte schreiben, wie ich meine. Also auf ins Land der Märchen und Fabeln – nach New York.


Fables 1 – Legenden im Exil

https://up.picr.de/40293939xz.jpg

Na wenn das mal kein gelungener Auftakt war! Schon von klein auf wurden mir Märchen vorgelesen, wodurch sich eine Vorliebe für Märchen und Fabeln bei mir entwickelt hat (wenn auch nicht so intensiv wie bei meiner herzallerliebsten Gattin). Auch dem Fantasy-Genre allgemein bin ich recht zugetan, habe aber auch schon lange ein Fable für Krimis und Detektivgeschichten. Viel einfacher hätte mir Autor Bill Willingham den Einstieg in seine Fabelwelt also kaum machen können.

Ein blutiger Tatort, eine vermisste Person, der „Große Böse Wolf“ als einsamer Ermittler, ein ganzer Schwung Verdächtiger und schon entfaltet sich ein astreiner Whodunnit Kriminalfall in allerbester Agatha Christie & Arthur Conan Doyle Manier – eine überlebensgroße „Salonszene“, in der uns Hercule Poirot – pardon – der Wolf an seinen Erkenntnissen, und wie er zu diesen gekommen ist, teilhaben lässt.

Ein absolut stimmig inszenierter Kriminalfall voller faszinierender Charaktere, die fast alle einen gewissen Widererkennungswert besitzen. ;) Exakt dieses Wiedererkennen all der alten Bekannten aus unseren Kindertagen (und darüber hinaus) macht einen großen Teil des Spaßes bei dem Band aus, denn da der Großteil der Fabelwesen in menschlicher Gestalt unterwegs ist, ist das who is who nicht immer auf den ersten Blick klar.

Wie kam es überhaupt dazu, dass all die Märchenfiguren und Fabelwesen bei uns im heutigen New York gelandet sind? Tja, da hat wohl jemand das Märchenreich erobert, und das schon vor mehreren hundert Jahren, was diejenigen, denen die Flucht gelang, ins Exil in unsere Welt getrieben hat. Die Abschließende Erzählung über die Leistungen des Wolfs bei der Flucht aus dem Märchenland bis zu seiner (deutlich späteren) Rekrutierung ist ein wahres Kleinod und wertet das Ganze nochmal dezent auf. Dass mit Dracula dann auch gleich eines meiner bevorzugten klassischen Monster in unserer Welt, nicht im Märchenreich verortet wird ist noch ein weiteres kleines Highlight für mich gewesen. Über den großen Feind und den Krieg im Märchenreich bleibt dennoch noch Vieles im Dunklen, was die Spannung für die Zukunft offen hält und auf einen roten Faden, einen größeren Storyrahmen hoffen lässt, der alles zusammenhält.

Ich freue mich schon drauf Band zwei zur Hand zu nehmen! Die Charaktere haben mich gleich dermaßen gecatcht, dass ich richtig mitfiebere und mir ausmale, wie es mit ihnen weiter gehen könnte. Insgeheim würde ich mir ja wünschen, dass Schneewittchen irgendwann mit dem Wolf zusammen kommt, da glaube ich aber nicht wirklich dran. Dass das Ratespiel über die Identität der Beteiligten zum Abschluss aufgelöst wird ist auch eine schöne Sache. Ich dachte witzigerweise erst der Flycatcher sei das tapfere Schneiderlein, der entpuppte sich schließlich als der Froschkönig, was natürlich fast noch mehr Sinn macht. King Cole und den Troll Grimble kannte ich aus ihren Märchen bzw. Kinderreimen zuvor nicht, allerdings ist der König ja einfach durch jedweden Märchenkönig ersetzbar. Den Rest konnte ich allesamt zuordnen, was mich schon ein wenig gefreut hat. :D

Bewertungstechnisch ist das natürlich schwierig, weil ich jetzt schon so begeistert bin, aber eigentlich noch Luft nach oben lassen wollte. Andererseits weiß ich ja nicht, ob die Reihe dieses hohe Startniveau durchweg halten kann? Fragen über Fragen. Das Artwork von Lan Medina gewinnt vielleicht keine Innovationspreise, sieht aber durchweg gut aus, da gibt es also auch nix groß zu mäkeln. Ich starte deshalb einfach mal mit einer starken…

8-8,5/10

Also, ist noch jemand dabei beim Run? Wie habt Ihr den ersten Band erlebt? Oder an die „Altleser“, könnt Ihr Euch noch erinnern, wie der erste Band damals auf Euch gewirkt hat?

VG, God_W.

PS: Für alle, die einsteigen wollen, die geplante Lesereihenfolge findet Ihr hier:
https://www.comicforum.de/showthread.php?169278-Fables-(Vertigo-Panini)&p=5681439&viewfull=1#post5681439
Wobei es sein kann, dass wir den "Wolf among us" noch ans Ende zwischen Fables 26 und die beiden Everafter-Bände verorten.

Poch
10.01.2021, 16:33
Na gut, dann mache ich mal direkt mit. Da ich ja schon die gesamte Serie kenne, bitte ich zu verzeihen, wenn ich in Bezug auf Ausrichtung und Stimmung vielleicht ein wenig vorgreife. Ich versuche aber inhaltliche Spoiler zu vermeiden.

Mich hat der Band beim ersten Lesen damals sofort begeistert. Die Grundidee mit den Märchenfiguren in der Realwelt funktioniert einfach gut und es macht Riesenspaß, die einzelnen Märchenfiguren zu identifizieren. Ist bei einigen auch gar nicht so einfach, weil sie aus Märchen oder Mythen stammen, die bei uns nicht wirklich verbreitet sind, bzw. weil es bei einigen auch nicht so 100% eindeutig ist (besonders interessant finde ich das bei Prince Charming und bei Jack). Der Kriminalfall ist interessant, dient im Grunde aber nur dazu, erstmal alle Figuren vorzustellen und das Grundsetting zu etablieren. Was auch schwer nötig ist, da im weiteren Verlauf der Serie wirklich jede einzelne dieser Figuren (und noch etliche andere, die noch gar nicht eingeführt wurden) noch eine wichtige Rolle spielen wird, bzw. in der großen Story einzelne Storylines bekommen wird.

Rückblickend würde ich sagen, dass man als Leser mit diesem ersten Band ein wenig auf die falsche Fährte geführt wird. Ich hätte vermutet, dass jetzt in jedem Band ein weiterer Fall oder eine kleine Story behandelt wird. Stattdessen wird sich ab dem nächsten Band eine fortlaufende Geschichte entwickeln, die im Grunde bis zum Ende der Serie fortlaufen wird (oder zumindest bis zur Mitte der Serie, von da an könnte man dann auch von einer weiteren Story sprechen). Das Potential hierbei ist im Grunde unbegrenzt (und war auch am Ende der Serie noch nicht ausgereizt), da ja auch die Anzahl der Märchen und Mythen unbegrenzt ist. Da kann selbst mal die eine oder andere Hauptfigur sterben oder anderweitig die Bühne verlassen, für Nachschub ist immer gleich gesorgt (was die Serie auch immer spannend macht, da die Figuren nie in Sicherheit sind).

Das Artwork von Lan Medina ist in meinen Augen schon sehr solide. Kommt aber bei weiten nicht an den hervorragenden Mark Buckingham heran, der ab der nächsten Ausgabe übernehmen wird und dessen elegante Zeichnungen den Look und die Stimmung der Serie bis zu ihrem Abschluss prägen wird.

God_W.
Bei der Lesereihenfolge fehlt übrigens der Fables-Roman "Peter & Max". Ist auch bei Panini erschienen und Bestandteil der Kontinuität. Kein Muss wenn man die Serie lesen will, aber in meinen Augen eine sehr schöne Ergänzung. Müsste noch mal nachgucken wo der in der Lesereihenfolge hingehört.

God_W.
10.01.2021, 16:44
:top: Sehr schön! Ich hab mir schon gedacht, dass da in Bälde eher eine größere Storyline etabliert wird statt kurze Einzelabenteuer nacheinander abzufrühstücken. Das freut mich, gefällt mir im Grunde nämlich besser.

Ansonsten scheinst Du das bis hierhin sehr ähnlich zu sehen wie ich, sehr schön! Jack zu identifizieren fand ich jetzt nicht sonderlich schwierig, aber wie gesagt bin ich sowieso öfter im Fantasy Genre unterwegs, sowohl literarisch als auch in Film und TV. Da ist die Riesenbohne mittlerweile auch in unseren Breitengraden schön öfter zum Himmel gewachsen, sowohl in Zeichentrick, als auch in Realfilmen. Die jüngste Verfilmung mit Nicholas Hoult und Ewan McGregor fand ich übrigens sehr unterhaltsam.

Den Roman wollte ich eigentlich nicht zwingend mit einbinden, kann mir auch vorstellen, dass das den ein oder anderen Comicleser eher abschrecken würde da einzusteigen. Davon abgesehen kann ich mir vorstellen, dass Panini da an entsprechender Stelle in den Paperbacks eine kleine Zusammenfassung bzw. Einführung in den Folgeband bringt, falls das wirklich essenziell ist was da passiert?

Poch
10.01.2021, 18:05
So richtig essentiell ist der Inhalt des Romans meine Erinnerung nach nicht (ist aber auch schon eine Weile her, dass ich ihn gelesen habe). Eher eine gute Ergänzung zum Fables-Universum. Wenn du gerne liest, dann solltest du ihn dir ruhig zulegen.

Bei Jack ist halt interessant, dass er deutlich mehr ist als nur der Jack aus "Jack und die Bohnenstange" (als den ich ihn auch zunächst identifiziert hatte). Da sage ich jetzt aber noch nicht mehr zu, da das schon auch Bestandteil der Erzählung und vor allem seiner eigenen Serie wird und ich ansonsten viellecht spoilern würde.

Eine Sache, die tatsächlich in den Paperbacks fehlt (sowohl in den deutschen wie auch in den englischen) ist eine einseitige Kurzgeschichte mit einer Prohezeiung. Wenn ich mich recht erinnere wurde die von Willingham zu einer Comicmesse gemacht und herausgebracht und dann versprochen, dass sie nie in anderer Form gedruckt wird. Was in meinen Augen ziemlich dumm war, da sie wirklich eine wichtige Rolle spielt und man den genauen Wortlaut eigentlich zum Verständnis gewisser Handlungsstränge und Figurenentwicklungen braucht (bzw. das Verständnis deutlich verbessert). Liegt aber noch sehr weit in der Zukunft, wenn es soweit ist, dann werde ich zu der entsprechenden Geschichte verlinken.

Wolfsdrache
10.01.2021, 18:35
Die ersten ca. 10 Bände hatte ich als Leihbücher schon mal vor einer Weile gelesen, daher sind die nicht ganz neu für mich.

Fables 1 - Legenden im Exil

Ein schöner Start in diese Reihe mit ersten Erklärungen, warum die Märchenfiguren in unserer Welt sind und durch den Kriminalfall eine gute Vorstellung einer Reihen an Figuren. Die stammen neben den gängigsten Märchen auch als z. B. allen möglichen Legenden und anderen Geschichten. Einige sind leicht zu erkennen, bei anderen braucht es doch einen Moment. Der erste Band wirkt in sich abgeschlossen, setzt aber einen ersten Grundstein für die weitere Handlung. Dabei zeigt diese erste Geschichte sehr gut, dass Märchen oft recht düster sind und diese Reihe trotz der Märchenbezüge definitiv keine Kindergeschichte ist.


Fables 2 - Farm der Tiere

Hier geht es nun richtig los. Neben der bereits bekannten "Stadt" der Märchenfiguren innerhalb unserer Welt, lernt man in diesen Band den anderen Standort der Fables kennen: die Farm, auf der die nichtmenschlichen Figuren leben. Der Titel spielt dabei nicht nur auf die Farm an sich an, sondern tatsächlich auf das Buch Farm der Tiere von George Orwell. Die Handlung ist noch weit am Anfang, aber führt für mich schon in eine interessante Richtung und hält ein paar kleine Hinweise bereit, was noch kommen könnte.

Zeichnerisch sind beide Bände gelungen, der zweite fängt die Stimmung der Reihe aber noch etwas besser ein.

Foxglove
11.01.2021, 08:58
@God_W Dat Foxy findet den Jack genauso nervig wie Deadpool (und seltsamerweise konnte ich mit "The Unwritten" auch nichts anfangen) Und auch weiterhin viel Spass mit den Fables, es gibt ne Menge unerwarteter Wendungen. :)

Da ich eh eine grosse Märchenfanin bin, war diese Serie ein Musthave für mich und ich habe nach jedem neuen Band gegeiert... Auch gleich der erste Band hat mich mitgenommen in diese Welt der geflohenen Märchenfiguren.

Buckingham hat dem Artwork einen ganz eigenen Stil verpasst und der ist imo richtig gut! Hab sogar 2 Sketche von ihm (er ist sogar mal hier bei meinem Dealer gewesen) und eine Fables Originalseite.

Comic_Republic
11.01.2021, 09:36
Ich fand den Blauen Ochsen in der Jack-Serie am nervigsten. Und gleichzeitig etwas witzig...

God_W.
11.01.2021, 12:18
Wow, Wolfsdrache gleich mit nem Double Feature! Den zweiten Absatz hab ich mal noch nicht gelesen, will Band zwei aber bis Freitag auch geschafft haben.

franque
11.01.2021, 16:56
Der zweite Band ist schon einer der ganz großen Geniestreiche in der Reihe. Besser als das (überschätzte) Orwell-Original! Snow White und Reynard T. Fox, das ist mal ein Duo...

God_W.
11.01.2021, 17:32
Na dann freu ich mich ja gleich doppelt drauf! :top:

Feivy_Browne
11.01.2021, 17:35
Und den Unwritten-Band würde ich ebenfalls raus lassen. Der gehört zur Unwritten-Reihe (auch wenn er von Panini anders vermarktet wurde) und hat mit der Fables-Hauptreihe nur wenig zu tun. Wenn du die an der geplanten stelle liest, reißt du dich meiner Meinung nach nur aus der eigentlichen Serie raus.

Nochmal zum Unwritten/Fables-Crossover. Da gebe ich Poch absolut recht.
Das "Crossover" ist in der regulären Unwritten-Reihe als Heft 50-54 erschienen.
Siehe hier: https://en.wikipedia.org/wiki/The_Unwritten

Ich habe den Band beim ersten Lesen auch in der Fables-Reihe gelesen- und das hat gar nicht gut funktioniert.

Panini hat den Trade damals einfach in der Fables_Reihe veröffentlicht - weil sich Fables gut verkauft hat, während Unwritten nicht gut lief.
Also einfach mal die Chance genutzt, einen Trade der Unwritten-Reihe als Fables-Trade besser zu vermarkten.

God_W.
11.01.2021, 17:43
Ja, ich weiß dass die damals versucht haben die Unwritten Reihe zu pushen, um durch die Aktion ein paar Fables-Leser bei Unwritten dazuzugewinnen, hat wohl leider nicht funktioniert. Ich werde den Band aus oben genannten Gründen dennoch zwischenrein lesen, da ich die Reihe (Unwritten) eh parallel lesen werde, aber das müssen die Anderen ja nicht mitmachen, ich lese in der Woche dann einfach zwei Bände. ;)

Wolfsdrache
11.01.2021, 20:15
@God_W Ich wusste nicht, wie schnell du vielleicht liest und hatte nach Band 1 am Freitag gleich am Samstag Band 2 hintergeschoben ( und dazwischen Usagi Yojimbo 4). Dafür fallen meine Meinungen aber deutlich kürzer aus als deine schönen Texte und so wenig Spoiler wie möglich.

Ich habe deine Rezension nochmal gelesen und denke, dir werden die weiteren Bände bestimmt gefallen. Vieles inklusive Nebenreihen habe ich ja auch noch vor mir ;)

God_W.
13.01.2021, 10:16
:top:

Also wie eingangs geschrieben ist ein Band pro Woche geplant, damit auch jeder mitmachen und dran bleiben kann. Wenn es an die Nebenreihen geht vielleicht auch mal 2 Bände in einer Woche, kommt drauf an wie das Feedback ist. So ausführlich wie beim ersten Band will ich die Rezis übrigens auch nicht durchziehen, das war eher zur Einleitung gedacht. :)

God_W.
17.01.2021, 10:52
Band zwei habe ich am Freitag beendet, hier mal meine Eindrücke dazu.

- - - SPOILERWARNUNG - - -



Fables 2 – Farm der Tiere

https://up.picr.de/40340825qi.jpg

Da sie im ersten Band ja schon mehrfach erwähnt wurde, wenn auch nur am Rande, so war es doch klar, dass wir dieses mal auch den zweiten großen Stützpunkt der Fables in unserer Welt besuchen würden – die Farm. Hierbei handelt es sich um ein größeres Areal im Norden des Bundesstaates New York, auf dem alle nichtmenschlichen Fabelwesen untergebracht wurden, also solche, die nicht als Menschen durchgehen würden UND sich auch keinen entsprechenden Zauber leisten können. Die Slums? Das Ghetto? Abstellgleis für Fables zweiter Klasse also? Mitnichten! Immerhin handelt es sich um eine wunderschöne, weitläufige Gegend mit einem Zentrum irgendwo zwischen „Old MacDonald, Walt Disney und Schlumpfhausen“.

Allerdings gibt es wohl so Manche, die das nicht so sehen und im Grunde bleibt jeder Käfig halt ein Käfig, egal wie hübsch oder weitläufig. Das Ganze erinnert nicht von Ungefähr an ein Indianerreservat und deshalb verwundert es nicht, dass sich eine kleine Extremistengruppe gebildet hat, die etwas dagegen unternehmen möchte, und zwar mit allen Mitteln, seien sie auch noch so verwerflich, es brodelt also ganz gewaltig auf der Farm. In diesen Hexenkessel sind Snow White und Rose Red unterwegs, erstere zur turnusmäßigen, jährlichen Inspektion, letztere muss im Rahmen der ihr aufgebrummten Sozialstunden mit um zu helfen und sich mit ihrer Schwester auszusprechen, was sie selbstredend total ätzend findet. Dass die beiden dabei unversehens in die letzten Vorbereitungen einer von Gewalt geprägten Revolution stolpern macht die Sache sehr schnell äußerst brenzlig.

OK, das Ganze ist ganz sicher kein Kinderkram, denn an brutalen und blutigen Szenen mangelt es nicht, die Revoluzzerstory wird packend aufgebaut und es werden viele neue Charaktere eingeführt, auch wenn uns nicht alle bis zum Ende des Bandes begleiten. Wie es sich für eine richtige Revolution gehört gibt es solche, die wirklich mit Herzblut und Überzeugung bei der Sache sind, und welche, die das nur vorgeben und eigentlich nur versuchen einen persönlichen Vorteil aus der Situation zu schlagen. Intriganten innerhalb von Intrigen also, was für mächtig Spannung sorgt.

Insgesamt ein toller Band, der eine größer angelegte Story eröffnet und aufzeigt, wohin die Reise in nächster Zeit wohl gehen wird. Ich habe richtig mitgefiebert aber auch den ein oder anderen Aufreger für dümmliches Verhalten von Charakteren gehabt. Snow White hatte ich zum Beispiel deutlich smarter eingeschätzt, läuft sie doch zu Beginn komplett hirnvernagelt durch die offensichtliche Misere. Außerdem kommt sie streckenweise wie ein verschrecktes Huhn daher, wo ich bei so einer großen Anführerin, die sie ja schon seit Jahrhunderten ist, mehr Stärke und Souveränität erwartet hätte. Das ändert sich im letzten Drittel und stimmt mich dann wieder versöhnlich, doch sie im ersten Band so taff zu zeigen, nur um sie hier zum schwachen Mädel zu machen, was erst gegen Ende wieder als starke Heldin agiert fand ich etwas seltsam in der Charakterentwicklung.

Ansonsten eine echt spannende Geschichte mit tollen neuen und alten Charakteren, mannigfaltigen Möglichkeiten wie es weitergehen kann und vor allem einem wendungsreichen und befriedigenden Schluss, der alle Erzählstränge und Charaktere klug in verschiedene Bahnen lenkt, von denen ich bei allen wissen will, wie es weiter geht! Starke Leistung Mister Willingham, und auch Mark Buckingham macht am Zeichenstift einen feinen Job, auch wenn ich das Artwork jetzt nicht als überragend bezeichnen würde, ist aber schön und passt gut zur Geschichte.

7,5/10

VG, God_W.

Poch
20.01.2021, 20:20
Im zweiten Band geht es ordentlich zur Sache. Es werden weiter Figuren eingeführt, aber gleichzeitig wird der Ton der Serie gesetzt und Handlungsstränge begonnen, die uns nun für lange Zeit begleiten werden.

Bei den Figuren fand ich besonders erfreulich, dass man nun nicht mehr nur auf die klassischen Märchen zurück greift, sondern sich heraus stellt, dass mehr oder weniger alle (phantastischen) literarischen Figuren zu den Fables gehören. So treten in diesem Band zum Beispiel etliche Tiere aus dem Dschungelbuch auf, aber auch Reinicke Fuchs. Sie alle müssen auf der "Farm" leben, da sie nicht menschlich genug aussehen, um nach Fabletown zu ziehen und sie sich auch die teuren dauerhaften Verwandlungszauber nicht leisten können. Aufgrund dessen gärt es auf der Farm und es kommt zur Revolution, die in erster Linie von den drei kleinen Schweinchen, Goldilocks und den drei Bären angeführt wird.

Snow White durchschaut das nicht besonders schnell. Phasenweise wirkt sie sogar ziemlich naiv. Ich denke aber das rührt eher daher, dass sich die privilegierten, menschlichen Fables jahrhundertelang nicht wirklich für die Farm interessiert haben (Snow schlägt nur 1x im Jahr zu einer Besprechung auf) und sich daher nicht vorstellen können, dass die unterprivilegierten Fables die Farm als Gefängnis und ihre Situation als unerträglich empfinden.

Generell zeigt sich hier eine der Stärken der Serie Fables. Nur wenig ist schwarz und weiß, stattdessen gibt es immer jede Menge Grautöne. Im Grunde auch hier, am Ende wird der Aufstand mit Gewalt nieder geschlagen und die Ordnung wieder hergestellt, das grundsätzliche Problem wird jedoch nicht gelöst (auch wenn die Verantwortlichen in Fabletown jetzt für die Problematik sensibilisiert sind). Ein weiteres Merkmal der Serie, dass sich hier zeigt, ist die phasenweise doch recht heftig auftrtende Gewalt. Beim ersten Lesen war ich schon arg geschockt vom Tode Colins (der in Band 1 ja noch so amüsant und prominent eingeführt wurde), aber vor allem auch vom Attentat auf Snow. Zwar zeigt sich, dass die bekanntesten Fables nur schwer zu töten sind, unsterblich sind sie aber definitiv nicht (und es werden bis zum Ende der Serie noch einige über die Klinge springen).
Ein weiteres Motiv, das hier weiter vertieft wird und das den weiteren Verlauf der Serie prägen wird, ist das schwierige Verhältnis zwischen Snow White und Rose Red. Dieser Band beleuchtet das ganze erstmals etwas stärker und bietet erste Erklärungen wie es zur Entfremdung gekommen ist.

Mit an Bord ist jetzt auch Mark Buckingham, der den Look von Fables bis zum Ende der Serie prägen wird. Für mich einer der elegantesten Zeichner überhaupt und auch wenn er im Verlauf von Fables noch besser wird, liefert er hier schon eine sehr starke Arbeit ab.

Für mich eine 8,5-9/10.

God_W.
20.01.2021, 20:51
:top: Schön erläutert und die anfängliche Naivität von Snow ganz gut erklärt. Ich persönlich fand die trotzdem ein bisschen übertrieben, deshalb der Punktabzug. Sonst sind unsere Meinungen ziemlich deckungsgleich. :)

#churchi
21.01.2021, 14:49
7,5/8


Du engst deine Skala aber ganz schön ein :D

God_W.
21.01.2021, 14:51
Ups. :D

God_W.
24.01.2021, 18:17
Fables 3 – Märchenhafte Liebschaften

https://up.picr.de/40402724al.jpg

Auch der dritte Fables-Band hat mir wieder viel Spaß gemacht. Diesmal geht es Episodenweise zur Sache. Statt eine durchgehende Story zu erzählen werden die Hintergründe, Vorgeschichten und Liebschaften verschiedener Charaktere etwas näher beleuchtet.

Los geht es mit einer Bürgerkriegsgeschichte, in der sich Jack mit Tod und Teufel anlegt, letzteren austrickst und ersten sogar besiegt. Dass das allerdings, wie so oft bei seinen tollen Eingebungen, auf lange Sicht keine allzu gute Idee war findet der selbstverliebte Egoist ganz schnell heraus. Frech, lustig und massiv blutig kommt die Story daher, die mir ständig irgendwie bekannt vorkommt. Kann mir jemand helfen und die Vorlagen benennen? Dass der Teufel von Jack im Spiel besiegt wird wie einst Gevatter Tod vom Brandner Kaspar ist schon was, aber ich glaube ich hab das auch sonst schonmal irgendwo mitbekommen, vor allem auch das mit dem Wegsperren des Todes meine ich schon mal irgendwo gehört oder gelesen zu haben. Wisst Ihr Genaueres?

Das darauffolgende Heist-Movie, in dem der Wolf in bester Oceans-Manier eine illustre Truppe um sich versammelt, und allen voran die besonderen Fähigkeiten von Briar Rose (Dornröschen) einsetzt, um den Reporter Mundtot zu machen, der meint die Wahrheit über die Fables herausgefunden zu haben, ist ein wahrer Genuss. Davon abgesehen finde ich es schön, dass der Froschkönig im Nachgang dazu eine etwas gewichtigere Rolle bekommt, Prinz Charmings Charakter wird wieder bestätigt, wenn er sich bei Briar Rose einschleicht und so langsam wird auch klar, wie gefährlich Bluebeard wirklich sein kann.

Das „Storybook of Love“ bringt uns dann wieder zurück zur Hauptstory, wo noch immer fieberhaft nach Goldylocks gefahndet wird, während Snow wohl endlich so weit ist, um aus dem Krankenhaus entlassen zu werden. Die Mäusepolizei mit ihren Reitern wird eingeführt, wobei es interessant ist für wen diese Truppe als Spione unterwegs sind, und welche schockierende Entdeckung sie machen. Dass der Wolf der hübschen Snow dann bei einem unfreiwilligen Ausflug ins Grüne tatsächlich schon seine Liebe gesteht hätte ich so früh noch gar nicht erwartet! Fand ich aber sehr gut, statt wie so oft ewig um den heißen Brei herum zu eiern.

Die letzte Erzählung ist dann wirklich ein schönes Märchen, welches der Wolf dem sympathischen Froschkönig erzählt, wobei das Volk der Liliputaner und Thumbelina (Andersens Däumelinchen) vorgestellt werden und wir gleich etwas über deren Probleme bei der Übersiedlung in unsere erfahren. Ein runder Abschluss.

Grundsätzlich hätte ich mir gewünscht, dass die Hauptstory weiter vorangetrieben wird, allerdings hat auch dieses Vertiefen bestehender und Einführen neuer Charaktere durchaus seine Vorzüge und die Stories waren allesamt unterhaltsam, teilweise sogar richtig spitze.

7,5-8/10

VG, God_W.

Comic_Republic
24.01.2021, 19:32
Hast du denn schon eine Lieblingsfigur ausgemacht?
Ich mochte von Anfang bis zum Ende Flycatcher! Alleine schon, weil er ne Cappi trägt...

God_W.
24.01.2021, 20:38
Den Flycatcher mag ich auch, deshalb fand ich seine Rolle bei Briar Rose ja so schön, aber eine wirkliche Lieblingsfigur hab ich bislang noch nicht. Vielleicht bin ich da aktuell noch bei Bigby, bin selbst manchmal ein wenig grummelig und knurrig unterwegs. ;)

Comic_Republic
24.01.2021, 20:57
Den Flycatcher mag ich auch, deshalb fand ich seine Rolle bei Briar Rose ja so schön, aber eine wirkliche Lieblingsfigur hab ich bislang noch nicht. Vielleicht bin ich da aktuell noch bei Bigby, bin selbst manchmal ein wenig grummelig und knurrig unterwegs. ;)Und ich gerne der im Hintergrund, der schaut, dass alles okay ist (und, ach ne! Will nicht spoilern...) [emoji38]

God_W.
24.01.2021, 21:32
Ja, hüte Dich! ;)

Poch
25.01.2021, 16:03
Dank eines langweiligen Frühdienstes, hatte ich gestern ordentlich viel Zeit, mir den kompletten Band noch einmal vorzunehmen. Für mich ist Märchenhafte Liebschaften eines der ersten großen Highlights der Serie. Im Grunde ist in diesem Band alles enthalten, was die Serie auszeichnet und stark macht.

Zunächst einmal gibt es eine kurze Schelmengeschichte mit Jack. Muss man nicht unbedingt mögen und ist dann auch die Art von Geschichte, die später in seine eigene Serie ausgegliedert wird, ist aber gut geschrieben und zeigt noch einmal schön, dass es bei Fables eben nicht nur um die klassischen Märchengestalten gibt, sondern auch alle anderen Arten von Sagen und Folklore mit einbezogen werden.

Anschließend dann ein Zweiteiler über das Verhältnis zwischen den Fables und den menschlichen Bewohnern der Normalo-Welt. Die Schlussfolgerungen, die der Reporter zieht sind natürlich zum Schießen, die Geschichte verdeutlicht aber sehr schön das Problem von unsterblichen Figuren in der Welt normaler Menschen. Und gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass es auch unter den Fables Figuren gibt, die zur Durchsetzung ihrer eigenen Interessen über Leichen gehen und das es auch innerhalb der Gruppe Konflikte und verletzte Eitelkeiten gibt, die schwelen und irgendwann hervortreten werden. Darüber hinaus rückt Prince Charming etwas mehr in den Mittelpunkt und setzt mit seiner Rückkehr nach Fabletown erste Ereignisse in Gang, die die Fables noch eine Weile beschäftigen werden.

Den Großteil des Bandes bildet dann die titelgebende Geschichte "Märchenhafte Liebschaften", die den Hauptplot ordentlich voran treibt. Snow und Bigby verbringen einen ungewollten Campingausflug in den Wäldern und es kommt zwischen ihnen zu einer aufschlussreichen Aussprache (ganz starke Szene), sowie zu einer emotionalen (und offensichtlich auch körperlichen) Annäherung. Darüber hinaus gibt es die Abrechnung mit Goldilocks und Bluebeard wird von einer Fable ins Jenseits befördert, die ganz offensichtlich von starken eigenen Interessen voran getrieben wird (und scheinbar auch über ein gewisses Netzwerk innerhalb der Gruppe verfügt). Der Cliffhanger der Story lässt dann für die nächsten Bände einiges erwarten.

Zum Schluss gibt es noch eine kleine Geschichte aus der Vergangenheit. Nicht wirklich wichtig, aber gut und witzig erzählt und schön für das gesamte Worldbuilding, das die Fables-Serie eben auch ausmacht.

Zeichnerisch passt für mich der Stil der Geschichten immer sehr schön zu den jeweiligen Stories. So wurde zum Beispiel die zweite Geschichte von Lan Medina etwas düsterer umgesetz und die kleine Erzählung am Schluss hat einen etwas naiveren und cartoon-artigen Stil. Mark Buckingham in der Hauptstory steigert sich in meinen Augen noch einmal ein ganzes Stück im Vergleich zum vorherigen Band und hat größtenteils seinen Stil gefunden, dem er nun bis zum Ende der Serie treu bleibt.

Positiv erwähnen möchte ich einmal die Orinalcover von James Jean, die ich größtenteils ganz stark finde und die ebenfalls einiges zum unverwechselbaren Look der Serie beitrugen (zumindest bei der amerikanischen Erstveröffentlichung in Heftform).

Für mich eigentlich ein nahezu perfekter Band. Ich vergebe 9,5/10.

God_W.
27.01.2021, 19:04
Wow, Du warst ja mal richtig begeistert, fein! Ganz so geflasht war ich nicht, aber mir hat der Band ja auch sehr gut gefallen. Vor allem Dein Absatz zu den Zeichnungen passt perfekt zu meinen Ansichten. :top:

Heute bin ich mit Band vier gestartet, geht ja echt episch los!

Wolfsdrache
28.01.2021, 21:34
Fables 3 - Märchenhafte Liebschaften

Ein interessanter Band, der langsam einen roten Faden erkennen lässt und auf die Folgebände vorbereitet.

Der Band besteht aus vier Teilen, in welchen einige Fables und teilweise ihre Beziehungen unter einander näher beleuchtet werden. Es geht los mit einer Geschichte aus Jacks Vergangenheit, bei welcher man am Ende erkennen kann, dass er oft Gutes im Sinn hat, aber dann dennoch etwas schief geht. Das folgende zweiteilige Zwischenspiel gibt Hinweise darauf, wie mit Situationen umgegangen wird, in denen die Fables von den Normales als nicht normale Menschen erkannt werden. Dieser Teil führt zudem Briar Rose (Dornröschen) ein und gibt auch Flycatcher ein wenig mehr Auftritt.

Danach geht es nahtlos zur Hauptgeschichte weiter. Durch unglückliche (Jack) aber gewollte (Bluebeard) Umstände landen Snow White und Bigby Wolf für einige Tage hypnotisiert beim Camping und können sich hinterher nicht an diese Zeit erinnern. Eine Rädelsführerin der Revolution auf der Farm hat die beidem im Visier, wird überwältigt und es bleibt zu sehen, ob beliebte Fables wirklich so schwer zu töten sind. Es lassen sich in diesem Teil, besonderes am Ende, Hinweise finden, was in der weiteren Geschichte passieren könnte.

Der letzte Teil ist wie ein Märchen im Märchen, eine Geschichte über die Vergangenheit der Bewohner von Smalltown, welche ich sehr gelungen finde.

God_W.
28.01.2021, 21:45
Sehr schön zusammengefasst, bin ich voll bei Dir. :top:

God_W.
31.01.2021, 18:57
Fables 4 – Die Letzte Festung

https://up.picr.de/40452764ax.jpg

Blue Boy ist ganz schön geknickt, Snow hakt nach wieso und schwupps, sind wir mitten drin in der epischen Schlacht um Helms Klamm… ääähhhh, ich meine Alamo… ach Mist, um das letzte magische Tor in unsere Welt, welches die Fables vor der Vernichtung durch den Feind bewahren kann, also zumindest alle diejenigen, die es noch hindurch schaffen, bevor die letzte Festung fällt, die am Ende der Schlucht von den noch übrigen, tapferen Widerständlern verteidigt wird. Aber ohne Flachs, dieser letzte verzweifelte Kampf um das Überleben wenigstens einer Handvoll weiterer Fables ist schon ganz groß inszeniert und super geschrieben. Die ganzen kleinen bekannten und unbekannten Gastrollen fügen sich super ein, wissen sogar auf teilweise äußerst wenigen Seiten mein Interesse für ihr Schicksal zu wecken und richtig mit zu fiebern. Sogar beim Ableben von Leuten, die ich erst seit ein paar Panels kenne bin ich richtig traurig, was zeigt wie toll Willingham schreibt, aber natürlich hilft da auch der Kniff, dass man Robin Hood, Little John usw. natürlich im Grunde schon kennt und sich dadurch in Windeseile mit den Recken identifizieren kann.

In der zweiten Hälfte des Bandes „Aus den Wäldern“ lernen wir dann Red Riding Hood näher kennen, die zu Beginn der „Letzten Schlacht“ so eindrucksvoll vorgestellt wurde. Ein äußerst spannender Charakter! Dazu wird die komplizierte Situation zwischen Bigby und Snow weiter gesponnen, Prince Charming bringt alles für einen Griff an die Macht in Fabletown in Stellung und drei seltsame „Men in Black“ bringen wieder rätselhafte Elemente in die Story.

Was hat mich dieser Band gecatcht! Spannend von vorne bis hinten, Charaktere zum Lieben, Hassen und zum misstrauisch sein, aufwändiges Artwork, welches vielleicht nicht durch Realismus glänzt, aber an den richtigen Stellen durch hohen Detailgrad überzeugt und einfach super zur Erzählung passt. Was will man mehr?

9/10

VG, God_W.

Poch
31.01.2021, 22:14
In der zweiten Hälfte des Bandes „Aus den Wäldern“ lernen wir dann Briar Rose näher kennen, die zu Beginn der „Letzten Schlacht“ so eindrucksvoll vorgestellt wurde.
Ich glaube du hast hier Briar Rose (Dornröschen) und Red Riding Hood (Rotkäppchen) verwechselt.

God_W.
01.02.2021, 07:32
Shit, da hast Du natürlich Recht! Korrigiere ich gleich mal. :top:

Poch
01.02.2021, 12:12
Diesmal bin ich nicht ganz so begeistert. Das liegt vor allem an dem One-Shot "The Last Castle". Hat mich weder dramaturgisch noch zeichnerisch so richtig überzeugt. Ist auch nicht wirklich schlecht, aber im Grunde dienen die immerhin fast 50 Seiten nur dazu, die Figur Red Riding Hood einzuführen, Blue Boy näher zu beleuchten und einmal zu zeigen wie unsagbar böse "Der Feind" ist. Also im Grunde eine Einleitung zur anstehenden Storyline in der Hauptserie. Die Figuren, die hier kurz vorgestellt und dann gleich wieder gemeuchelt werden, haben mich auch relativ kalt gelassen.

Wesentlich besser ist dann allerdings die Hauptgeschichte "Aufmarsch der Holzsoldaten" (oder zumindest der Beginn der Story, da sie ja im kommenden Band fortgesetzt wird). Hier stimmt für mich so ziemlich alles. Die Geschichte von Red Riding Hood aus dem One-Shot wird aufgegriffen und sofort stellt sich die Frage, ob ihre Ankunft in Fabletown nicht nur eine List des Feindes ist. Darüber hinaus treten im Umfeld der Bullfinch Street plötzlich auch drei ominöse "Men in Black" auf, die ein gesteigertes Interesse an magischen Gegenständen und den Bewohnern Fabletowns haben. Und Price Charming treibt seine Kandidatur als Bürgermeister voran.

Neben der eigentlichen Story haben mich vor allem die beiläufigen Dialoge zwischen veschiedenen Figuren begeistert. Snow White bespricht sich im Traum mit einem orakelnden Colin, der ihr den Fußboden vollblutet, düsteres Unheil prophezeit und außerdem andeutet, dass die Geburt ihres Kindes (ihrer Kinder?) vielleicht für sie noch tiefgreifende Konsequenzen haben wird. Bigby hat ein Gespräch mit King Cole, das zeigt, dass Korruption in der Politik Fabletowns eine gewichtige Rolle spielt. Dazu noch tolle Dialoge zwischen Bigby und Snow, Jack und König Drosselbart und Bigby und der neu eingeführten Figur Kay (die ich klasse finde und die zeigt, dass die Fables-Fähigkeiten bei weitem nicht immer ein Segen für die betroffenden Figuren sind.

Die Zeichnungen von Marc Buckingham sind hier auch wieder exzellent (genauso wie die Kolorierung von Daniel Vozzo).

Für die Hauptserie würde ich wieder eine sehr hohe Bewertung geben, der One-Shot senkt die Punktzahl aber auf immer noch gute 7,5/10.

God_W.
01.02.2021, 18:43
Ha, interessant! Die Bände 3 und 4 haben wir somit nahezu exakt gegenteilig bewertet. So unterschiedlich können die Geschmäcker sein, und dennoch können wir beide die Reihe gut finden. Den Einstieg mit der letzten Festung fand ich großartig! Den Rest allerdings auch. Vor allem Deinen Absatz über die beiläufigen Gespräche kann ich nur doppelt unterstreichen, die waren echt Spitzenklasse, seien es die ernsteren Dialoge oder auch sowas wie Jacks Versuch König Drosselbart über den Tisch zu ziehen, da hab ich mich ja bald beäumelt. :D

Poch
01.02.2021, 19:11
Was ich auch sehr cool fand, war wie sehr die Fables unsere Welt als magisch empfinden (Flugzeuge, Fernseher, Autos, usw.).

Wolfsdrache
09.02.2021, 18:50
Fables 4 - Die letzte Festung

Inhaltlich passend, aber nicht zur Hauptreihe gehörend, zeigt Die letzte Festung die Schlacht um das letzte noch offene Tor in die Welt der Sterblichen. Blue Boy spielt hier eine wichtige Rolle, zudem wird Red Riding Hood (Rotkäppchen) mit einer Reihe anderer Charaktere eingeführt. Die Schlacht ist spannend erzählt und ergänzt wunderbar den nächsten Teil der Hauptgeschichte. Viele der neu eingeführten Charaktere überleben diese Geschichte nicht, was ich persönlich sehr schade finde, so manche hätte ich gern noch weiter gesehen.

Die letzten drei Hefte sind der Beginn des Storybogens um den Aufmarsch der Holzsoldaten. Red Riding Hood taucht wider Erwarten in Fabletown auf und versucht verständlicherweise Bigby aus dem Weg zu gehen. Etwas mehr zur Beziehung von Snow und Bigby, zudem beginnt Charming nun ernsthaft, einen Machtwechsel anzustreben. Des Weiteren drei mysteriöse und sich sehr ähnlich sehende Gestalten auf. In der letzten Ausgabe diese Bandes wird noch eine neue Fable eingeführt, Kay, der eine nützliche, aber für ihn doch negativ behaftete Fähigkeit besitzt. Außerdem erhält Flycatcher ein kleines Gimmick, das ihm besser als ehemaligen Froschkönig erkennbar macht.


Band 5 - Aufmarsch der Holzsoldaten

Die Storyline geht nahtlos weiter. Ein Spion treibt sein Unwesen in Fabletown und der Angriff der Soldaten, die sich als Holzpuppen a la Pinocchio herausstellen beginnt, nachdem eine friedliche Übernahme durch den Feind von Snow und co. abgelehnt wird. Dabei ergibt sich, dass wohl der tot geglaubte Geppetto noch am Leben ist. Die Farmfables reisen zur Unterstützung an. Es gelingt den Fables, die Schlacht für sich zu entscheiden, aber nicht Verluste. Der Band gibt zusammen mit dem vorherigen einen ersten Einblick auf den Feind und dessen Kampfstärke. Ergänzt wird der Band um einen One-Shot zu Cinderella und ihren Nebenjob abseits des Schuhgeschäfts.


Es sind zahlreiche spannende und sehr interessante Charaktere dabei, neben Wolf Bigby mausert sich der unscheinbar wirkende Flycatcher zu meinen Lieblingscharakteren.

God_W.
09.02.2021, 20:45
:top:

Hab Band 5 auch durch, aber leider gerade null Zeit zum schreiben. Dafür geht's im Nerd-Room vorwärts. Demnächst kommen da Updates.

Poch
10.02.2021, 15:14
Das war sie also: Die erste große Schlacht um Fabletown (oder wenn man weiß was noch so kommt wohl eher das erste größere Scharmützel).

Mich hat der Band mal wieder voll überzeugt. Gar nicht so sehr wegen des Kampfes, sondern wegen der vielen kleinen Dinge die so nebenbei passieren: Die Enthüllung der wahren Identität von Red Riding Hood, die angedeutete Liebschaft zwischen Rose Red und Wayland Smith, die Story rund um Pinocchio, die Art wie Snow auf die Rückkehr von Bigby und seine sensible Seite wenn es um den Nachwuchs geht, und so weiter und so weiter. Das ist alles ganz großartig geschrieben und wird mit einer Selbstverständlichkeit in die große Story eingeflochten, dass es eine pure Freude ist das zu lesen. Dazu kommen dann noch echt witzige Dialoge wie der zwischen Snow und Jack ("Jack, kennst du die Geschichte von dem Jungen, der "Vorsicht Wolf" gerufen hat?", "Klar, Snow. Er wohnt oben im siebten Stock. Und?", "Vergiss es.") und Zeichnungen von Marc Buckingham, der einfach immer besser wird.

Wenn man schon die komplette Serie kennt, dann wird in diesem Band auch schon echt viel der weiteren Handlung angedeutet und vorbereitet. Macht Spaß das so noch mal zu lesen und immer wieder Kleinigkeiten und Feinheiten zu entdecken, die einem beim ersten (und zweiten) Lesen so nicht aufgefallen sind.

Die letzte Story ist nicht ganz so stark. Beleuchtet aber schön die Figur der Cinderella und ihr berufliches Verhältnis zu Bigby, der wie so viele andere Führungspersönlichkeiten in Fabletown seine eigenen Geheimnisse und auch Dreck am Stecken hat.

Insgesamt wieder ein starker Band. 9/10

Mollari
17.02.2021, 08:02
Eine Freundin hat mir die ersten 14 Bände ausgeliehen.
Der erste Band war richtig gut. Sehr gute Charakterzeichnungen, das Artwork war sehr solide und wußte zu gefallen, Wolf hat mich schon sehr an John Constantine erinnert, und das nicht nur wegen des Regenmantels. Fazit: Der Band hat Spass gemacht und Lust auf mehr.
Band 2 war da schon deutlich schwächer. Ich weiß auch nicht, wie man das Artwork des 2. Bandes besser finden kann als das Artwork im ersten. Der deutlich saubere Strich geht vom Künstler des ersten Bandes aus. Ich habe ja gelesen, das der Zeichner des 2.Bandes so was wie der HausundHof-Zeichner von Fables ist. Da alle hier von dem so begeistert sind, muß ich wohl annehmen (und hoffen), das dieser im Verlauf der Serie besser wird. Die Story war nur mäßig (Orwell kennt ja fast jeder), und richtige Spannung oder etwas überraschendes, oder klasse Dialoge wie im ersten, war nicht dabei. Fazit: Wenn das der erste gewesen wäre, wäre ich mit Fables jetzt durch! Ich werde aber jetzt auch nur noch maximal einen pro Woche lesen. Und nach dem 14.Band wird Schluss sein, ich kenne sonst niemanden der die Serie hat, und meine Freundin hatte nach dem 14.Band aufgehört zu kaufen. Und mir wäre das zu teuer, zumal ich auch ein gebranntes Kind bin. (Sandman war DIE Enttäuschung des Jahres 2020 für mich. Und teuer!)

joe ker
17.02.2021, 15:20
Eine Freundin hat mir die ersten 14 Bände ausgeliehen.
Der erste Band war richtig gut. Sehr gute Charakterzeichnungen, das Artwork war sehr solide und wußte zu gefallen, Wolf hat mich schon sehr an John Constantine erinnert, und das nicht nur wegen des Regenmantels. Fazit: Der Band hat Spass gemacht und Lust auf mehr.
Band 2 war da schon deutlich schwächer. Ich weiß auch nicht, wie man das Artwork des 2. Bandes besser finden kann als das Artwork im ersten. Der deutlich saubere Strich geht vom Künstler des ersten Bandes aus. Ich habe ja gelesen, das der Zeichner des 2.Bandes so was wie der HausundHof-Zeichner von Fables ist. Da alle hier von dem so begeistert sind, muß ich wohl annehmen (und hoffen), das dieser im Verlauf der Serie besser wird. Die Story war nur mäßig (Orwell kennt ja fast jeder), und richtige Spannung oder etwas überraschendes, oder klasse Dialoge wie im ersten, war nicht dabei. Fazit: Wenn das der erste gewesen wäre, wäre ich mit Fables jetzt durch! Ich werde aber jetzt auch nur noch maximal einen pro Woche lesen. Und nach dem 14.Band wird Schluss sein, ich kenne sonst niemanden der die Serie hat, und meine Freundin hatte nach dem 14.Band aufgehört zu kaufen. Und mir wäre das zu teuer, zumal ich auch ein gebranntes Kind bin. (Sandman war DIE Enttäuschung des Jahres 2020 für mich. Und teuer!)

Interessant!
Bin auch nie ein Freund vom Sandman geworden und hab Fables immer in eine Nähe dazu gerückt. Trotzdem hab ich mir die Serie geholt, aber wie so vieles, noch nicht gelesen. Würde mich über weitere Eindrücke von dir freuen, ist hier zumindest mal die erste die die Serie nicht ins endlose lobt.;)

Melechesh
19.02.2021, 10:40
Sandman (und Lucifer) sind für mich DIE Serien überhaupt, ohne Option, dass da viel besseres rauskommen könnte.

Fables finde ich aber auch nur bestenfalls solide.
Da sind einfach zuviele Bände dabei, die qualitativ deutlich abfallen.

Poch
23.02.2021, 17:06
Fables 6 - Finstere Jahreszeiten

Die ersten beiden Hefte dienen mal wieder dem Worldbuilding und erzählen eine Geschichte rund um Bigby Wolf während der 2. Weltkriegs. Fand ich ehrlich gesagt nicht so gut. Finde Weltkriegsgeschichten in amerikanischen Mainstream-Comics aber auch immer etwas problematisch, da diese Geschichten durch patriotische Verklärung häufig in eine Richtung abgleitet, die nur ganz dicht Kriegsverherrlichung vorbei schrammt (ganz schlimm zum Beispiel bei Ennis' War Stories). Das wird hier zum Glück durch eine gehörige Portion Trash einigermaßen vermieden (die Story spielt rund um Burg Frankenstein), kommt aber trotzdem bei Weitem nicht an die sonstige Klasse der Serie heran.

Dann geht es zum Glück mit der eigentlichen Story weiter und die hat es weiterhin in sich. Zunächst kommen Snows Kinder zur Welt und schon hierbei gibt es einige Überraschungen. Zunächst einmal sind es deutlich mehr Kinder als gedacht ("Ich kriege einen Wurf?"), zudem sieht nur eins von ihnen menschlich aus, so dass Snow nach den Gesetzen Fabletowns keine andere Wahl bleibt als auf die Farm zu ziehen. Da hier aber Bigby keinen Zutritt hat, bricht dieser verbittert mit Fabletown und verlässt die Stadt.

Prince Charming gewinnt derweil die Bürgermeisterwahl gegen King Cole, muss aber schnell feststellen, dass das Amt nicht so einfach ist wie gedacht und ihm wird klar, dass er nicht alle Wahlversprechen erfüllen können wird. Auch Beauty als Leiterin der Stadtverwaltung und Beast als neuer Sheriff müssen feststellen, dass die Jobs deutlich komplizierter sind als sie dachten.

Blue Boy setzt sich mit einem Zaubermantel, einem magischen Schwert und der Leiche Pinocchios in die Heimat ab. Der Grund ist noch unklar, vermutlich will er aber den Feind konfrontieren und sich auf die Suche nach der wahren Red Riding Hood begeben. Dann kommt es in Fabletown und der Farm noch zu mysteriösen Todesfällen, bei denen den Opfern von innen die Luft aus der Lunge gesaugt wird und Bigbys Vater, der Nordwind kommt auf die Farm, um Snow bei der Ausbildung seiner Enkelkinder zu unterstützen.

Puh, das ist schon eine ganze Menge was hier in einigen Heften erzählt wird. Trotzdem hat man zum Glück nie das Gefühl, dass Bill Willingham einige Erzählstränge vernachlässigt oder vergisst oder die Gesamtgeschichte nicht zusammenhält. Sehr sorgfältig wird hier die nächste große Story vorbereitet, alle wesentliche Figuren erhalten gute und wichtige Szenen (Flycatcher sei hier mal besonder erwähnt) und einzelne Geschichten werden auch direkt schon wieder aufgelöst (z.B. erhält die Mordgeschichte direkt eine herzzerreißende Aufklärung).

Gezeichnet wird das Ganze weiterhin sehr stark von Mark Buckingham und (leider nicht ganz so stark) Tony Akins.

Überrascht hat mich übrigens jetzt beim wiederholten Lesen, dass im kompletten Band noch nicht die Namen der Welpen erwähnt werden (auch wenn kurz nach der Geburt über mögliche Namen diskutiert wird).

Insgesamt bleibt die Serie auf einem sehr guten Niveau, Abzüge gibt es dieses Mal aber für die ersten beiden Hefte. 7,5/10

God_W.
23.02.2021, 18:09
Ich fand den Band einen ziemlichen Knaller. Da ich so Kriegsstories gerne lese hat mir auch direkt der Einstieg sehr gut gefallen. Band sieben hab ich jetzt auch durch und will die Woche noch Jack of Fables 1 lesen. Da im Nerdroom aber aktuell viel Arbeit ansteht komme ich leider nicht dazu ausführlicher was zu schreiben.

Wolfsdrache
09.03.2021, 00:27
Fables 6 - Finstere Jahreszeiten

Der Beginn des Bandes spielt in der Zeit des Zweites Weltkrieges und hat zwar nicht direkt mit der Hauptgeschichte zu tun, gibt aber ein paar kleine Details. Kriegsgeschichten sind nur bedingt mein Fall, diese um Bigby kam aber ganz gut an. Danach geht es parallel weiter mit der Bürgermeisterwahl und der Geburts von Snows Nachwuchs. Der Ausgang der Wahl war etwas vorhersehbar und Snow White bekommt eine Wurf von 6 teils recht wölfisch aussehender Welpen. Zwar wird über Namen gesprochen, jedoch werden diese in diesem Band noch nicht bekanntgegeben.

Snow fährt mit den Kindern zur Farm, Bigby und auch Jack verlassen Fabletown. Die Nachfolger von Bigby und Snow sowie der Bürgermeister bekommen dann erst zu spüren, wie viel Arbeit und zum Teil Geheimnisse hinter der geleisteten Arbeit stecken. Besonders der Part mit Flycatcher hat mir gefallen. Der Band war zudem eine gelungene Gelegenheit, Bigbys Vater einzuführen. Eine Reihe von seltsamen Todesfällen führt zu einem unerwarteten Täter und bringt noch ein paar emotionale Momente.

Ein hier ein guter Band, der zwar die Geschichte nicht sehr weit voranbringt, aber dafür eine Reihe neuer Charaktere einführt und den Weg für zukünftiges Geschehnisse mit ebnet.


Fables 7 - Fremde Heimat

Dieser Band beginnt mit den Geschehnissen um Jack, nachdem dieser Fabletown verlassen hat und kann etwas als die Vorgeschichte zu Jacks eigener Nebenreihe gesehen werden. Relevanter ist der zweite Teil, welcher zeigt, was in der Zeit von Jacks erstem Abenteuer und auch in der alten Heimat der Fables geschehen ist. Besonders der Part um Blue Boy ist hier von Bedeutung, da man endlich erfährt, wer der Kaiser des Imperium ist und wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass die ganzen Märchenländer erobert wurden. Pinocchio wird wieder zum Leben erweckt und sogar die echte Red Riding Hood taucht auf.

In Fabletown fallen dem Bürgermeister die vorschnell gemachten Wahlversprechen auf die Füße. Des Weiteren wird Mowgli als Charakter neu eingeführt.


jack of Fables 1

Setzt im Prinzip nahtlos dort an, wo Band 7 für Jack endete. Die Idee dahinter ist auch interessant gewählt, was passiert mit Fables, deren Geschichten in Vergessenheit geraten sind? Sie landen im "Alterheim" von Mr. Revise, wo sie ihr Leben lang versorgt, allerdings auch eingesperrt sind und mit Schwindender Bekanntheit, auch ihre Fähigkeiten und an Bedeutung verlieren. Zudem taucht noch ein bekanntes Gesicht dort auf.

Mal schauen, was sich so alles mit Jack noch ergibt, allerdings wird er wohl nie ein Lieblingscharaker werden.

God_W.
09.03.2021, 09:04
Ja, Jack ist schon ein Arsch, aber das mag ich irgendwie an ihm. So eine Art zahmerer Hellblazer der Fables-Welt. :D

Ich bin momentan zu sehr im Stress um groß was zu den Bänden zu schreiben, bleibe aber mit dem Lesen weiter am Ball. Nach Jack of Fables 1 habe ich Fables 8 gelesen, und weil danach der perfekte Zeitpunkt ist starte ich jetzt mit Fables 27 - 1001 schneeweiße Nächte, bevor es mit Fables 9 weiter geht.

Poch
10.03.2021, 17:43
Fables 8 - Fremde Heimat

In dem Band lösen wir uns nahezu komplett von Fabletown (Bigby, Snow und die Welpen sehen wir zum Beispiel gar nicht) und sehen was sich über einige Jahre hinweg bei Jack und vor allem bei Blue Boy in der Heimat tut. Die Zeitspanne klingt hierbei relativ gewaltig, beim Lesen merkt man aber gar nicht so wiviel Zeit verstreicht. Aber da die Fables ja nicht altern (zumindest nicht die, deren Geschichte schon erzählt ist), sind Jahre für sie nur ein Wimpernschlag und der große Zeitraum hat keine größeren Auswirkungen für das Gesamtkonzept.

Die ersten zwei Hefte handeln von Jack in Hollywood und sind im Grunde der Kick-Off für seine Solo-Serie. Wir erfahren, dass wirklich er das verschwunden Geld gestohlen hat. Mit diesem Milliardenvermögen baut er in Hollywood ein Filmstudio auf und wird durch die Produktion von Filmen über sein eigenes Leben zur bekanntesten, reichsten und mächtigsten Fable der Welt. Da er dabei natürlich unzählige Fabletown-Gesetze bricht, wird er am Ende von Beast für immer aus Fabletown verbannt und er findet sich nur mit einem Koffer voll Geld auf der Straße wieder.

Die Geschichte hat mir ganz gut gefallen. Jack ist zwar unsympathisch wie immer (ist ja mehr oder weniger Konzept dieser Figur), findet sich aber mit seiner großkotzigen Art bestens im Supf Hollywood zurecht. Zu Fall gebracht wird er am Ende dann von einer winzigen, machtlosen Fable, was schon einigermaßen ironisch ist. macht auf jeden Fall Lust auf seine Solo-Serie (auch wenn die Zeichnungen David Hahn denen von Mark Buckingham bei weitem nicht das Wasser reichen können).

Wir wechseln dann in die Heimat und sehen wie sich Blue Boy mit dem übermachtigen Zaubermantel und dem Vopalschwert durch das Land kämpfen, um am Ende den Feind zu Fall zu bringen. Interessant hieran ist, dass die feindlichen Orks und andere Angehörige der Armee des Feindes gar nicht als besonders böse dargestellt werden. Das sind zum größten Teil einfach Bürokraten oder einfache Soldaten mit ihren ganz normalen Sorgen und Problemen. Das Böse kommt also ziemlich alltäglich daher (was es ja im Grunde noch erschreckender macht).
Am Ende enthüllt Blue Boy die wahre Identität des Feindes. Die konnte man zwar eigentlich schon ahnen, glaube mich aber zu erinnern, dass sie mich beim ersten Lesen damals trotdem ziemlich schockiert hat. Blue Boy wird gefangen genommen, am Ende kann er jedoch mit vielen wertvollen Informationen und der echten Red Riding Hood zurück nach Fabletown entkommen (wo sich herausstellt, dass Prince Charming die ganze Zeit in Blue Boys Pläne eingeweiht war). Der wiederbelebte Pinocchio verbleibt hingegen in der Heimat.

Zwischendurch gibt es noch ein von Lan Medina gezeichnetes Zwischenspiel, in dem Prince Charming Mowgli (einen der weltweit agierenden Agenten Fabletowns) beauftragt, Bigby zu finden und zurück nach Fabletown zu bringen. Dieser soll einen Schlag gegen den Feind planen. Dazu wird noch ein Spion des Feindes enttarnt und zum Tode verurteilt, mit dessen Identität so auf keinen Fall gerechnet hätte. In diesem Heft hat mir vor allem das Zusammenspiel der handelnden Figuren und die Frendschaft zwischen Mowgli und Baghira besonder gut gefallen.

Insgesamt ein Spitzenband, der viele offene Fragen beantwortet und eine neue Handlung hervorragend einleitet. Hoffe aber im nächsten Band wieder mehr von Snow und den Welpen zu sehen.
9/10


Jack of Fables 1 - Flucht nach vorn
Kaum aus Fabletown verbannt und aus Hollywood vertrieben, gerät Jack in die Hände des mysteriösen Mr. Revise. Dieser nimmt Fables gefangen, um ihnen in einem Seniorenheim ihre Macht zu nehmen, indem er ihre Geschichten für immer aus dem Bewusstsein der Normalos löscht. Die Motivation hierfür bleibt allerdings in diesem Band noch unklar. Jack trifft in der Gefangenschaft etliche bereits bekannte (u.a. Goldilocks, Alice und das Ensamble aus dem Zauberer von Oz) aber auch einige neue Fables (Pathetic Fallacy, Wicked John, Bunyan und seinen blauen Ochsen und Sam) und am Ende gelingt ihm und einigen anderen die Flucht.

Insgesamt hat auch dieser Band Spaß gemacht und wurde von Tony Akins sehr gut in Szene gesetzt. Insgesamt finde ich die "Jack of Fables"-Serie aber immer etwas sperriger als die Hauptserie. Das liegt zum einen an der unsympathischen Hauptfigur, zum anderen aber auch daran, dass hier zum größten Teil Geschichten, Mythen und Sagen aus dem anglo-amerikanischen Raum behandelt werden und nicht aus dem europäischen. Da habe ich häufig Probleme Figuren und Zusammenhänge zu erkennen, weil ich die entsprechenden Geschichten einfach nicht kenne. Darüber hinaus ist die Serie für mich auch verkopfter und hat eine deutlich stärkere Meta-Ebene, in der es um Literatur und die Macht und Wirkung von Erzählungen und Erzählstrukturen geht (wenn auch noch nicht ganz so stark in diesem Band). Hat zwar seinen Reiz, insgesamt macht es die Serie für mich etwas anstrengender.

7/10

God_W.
10.03.2021, 19:56
Bei Jack of Fables fand ich die Zeichnungen, mal abgesehen von den den ganz gut getroffenen Figuren, sehr schwach. Hintergründe und Detailgrad haben da für meinen Geschmack stark zu wünschen übrig gelassen. Ansonsten bin ich da ganz bei Dir. Die Reihe macht bislang schon Spaß, ist aber nicht so fesselnd wie die Hauptreihe. Klar, Jack ist ein Arsch, aber das mag ich wiederum irgendwie. :D

Poch
18.03.2021, 16:51
Fables 8 - Arabische Nächte (und Tage)

Im Kampf gegen den Feind sucht Fabletown nach neuen Verbündeten und trifft sich mit einer Delegation aus den arabischen Märchenländern (angeführt von Sindbad). Darüber lebt sich Red Riding Hood langsam in ihrer neuen Heimat ein, was ihr jedoch durch das Misstrauen der meisten Bewohner erschwert wird. Und zwischen Prince Charming und Beauty kommt es zu einer (möglicherweise) noch folgenschweren Annäherung. Am Ende gibt es dann noch eine kurze Geschicht über zwei Holzsoldaten des Feindes, die sich nichts sehnlicher wünschen, als Mensch zu werden. Aber jeder Traum hat seinen Preis...

Rein von der Story her ist das sicherlich nicht der beste Fables-Band bisher. Für mich ist er aber der lustigste. Gerade das erste Aufeinandertreffen der westlichen und der arabischen Fables ist brüllend komisch und auch im weiteren Verlauf kommt es immer wieder zu überaus witzigen Szenen und Dialogen. Hier zeigt sich für mich, dass Willingham nicht nur das Drama hervorragend beherrscht, sondern auch die Komödie. Macht für mich die Serie aber auch so stark. Im Grunde können alle Stimmungen bedient werden und man weiss als Leser nie, was einen als nächstes erwartet.

Die Ballade von Rodney und June ist für mich eine der stärksten Kurzgeschichten, die Fables zu bieten hat. Ich finde es großartig, dass auch Figuren auf der Seite des Feindes bei Willingham nicht nur eindimensionale Bösewichter sind, sondern gut geschriebene Figuren mit eigenen Sorgen, Sehnsüchten und Nöten. Da wachsen einem als Leser selbst Holzsoldaten ans Herz.

Für mich mit seiner Mischung aus Drama, Humor, eigenständigen Geschichten und Fortführung des Haupt-Plots einer der stärksten Bände bisher. 9,5/10


Fables - 1001 Schneeweisse Nächte

Der Band spielt vor der eigentlichen Serie und ist im Grunde eine Sammlung von kurzen Geschichten, die Snow White als Gefangene dem Sultan der arabischen Fables erzählt. Einige der Geschichten sind für die Hauptserie bedeutsam, andere beleuchten bestimmte Figuren etwas näher und einige wenige sind "nur" kurze witzige oder dramatische Episoden ohne größere Bedeutung. Besonders gut hat mir die Story rund um Frau Totenkinder gefallen, die in der eigentlichen Serie lange Zeit immer als leicht schrullige und verschrobene alte Frau dargestellt wird, die in Wahrheit aber wohl eine der mächtigsten Fables überhaupt ist. Auch die Flycatcher-Story fand ich richtig stark, da hier noch einmal näher auf einen Aspekt eingegangen wird, der in der Fables-Serie schon einmal kurz angesprochen wurde.

Gemein ist allen Geschichten, dass sie richtig stark gezeichnet sind. Hier sind durchgehend echte Könner am Werk (u.a. John Bolton, Brian Bolland, Mark Buckingham, James Jean und Tara McPherson).

Sicherlich kein Muss, aber für mich ist 1001 Schneeweisse Nächte eine wunderbare Ergänzung zur fortlaufenden Fables-Serie. 9/10

Wolfsdrache
26.03.2021, 12:10
Ich hinke ein wenig hinterher, will aber versuchen, über Ostern aufzuholen. Bin auf den letzten Seiten von Band 8 und Schneeweisse Nächte liegt hier auch schon bereit. Wie weit seid ihr, nächste Woche mit berücksichtigt?

Poch
26.03.2021, 14:50
Ich hinke ein wenig hinterher, will aber versuchen, über Ostern aufzuholen. Bin auf den letzten Seiten von Band 8 und Schneeweisse Nächte liegt hier auch schon bereit. Wie weit seid ihr, nächste Woche mit berücksichtigt?

Ich bin beim Stand aus dem letzten Post und habe dazu noch die ersten zwei Hefte aus dem zweiten Jack of Fables Band gelesen. Will mir dieses Wochenende den Rest und Band 9 von Fables vornehmen.

God_W.
29.03.2021, 08:43
Ich bin aktuell mitten in Fables 11 - Der gute Prinz. Ist ein Knaller und Band 9 fand ich auch super. :top:

Leider bin ich aktuell mit den Arbeiten an den Regalen für den Nerdroom dermaßen beschäftigt, dass ich keine Zeit für Rezis habe, sorry.

Poch
02.04.2021, 21:12
Jack of Fables 2 - Viv Las Vegas

Hier bekommen wir zwei Geschichten präsentiert. Zunächst eine aus Jacks Vergangenheit, in der der heraus kommt, dass Jack auch Jack Frost ist (bzw. war) und dass darin zumindest teilweise auch der Grund liegt, dass die einst gütige Schneekönigin heute böse und auf Seiten des Feindes ist. Außerdem erfahren wir, dass Jack einen Sohn hat. Das könnte in der Zukunft durchaus noch interessant werden.

In der zweiten Geschichte bekommt es Jack nach seinem Ausbruch aus dem Golden Boughs in Las Vegas mit Lady Luck zu tun. Und es kommt zur Wiedervereinigung mit dem Pathetic Fallacy (oder auch Gary).

Beide Stories sind durchaus unterhaltsam, insgesamt ist die Serie aber noch ein bisschen auf der Suche nach sich selbst und findet nur langsam zu den Elementen, die sie am Ende doch recht stark gemacht haben.

6,5/10


Fables 9 - Wölfe
Bigby Wolf hatte bei seinem Abgang aus Fabletown eigentlich klar gemacht, dass er nicht gefunden werden will. Aber nun wird er gebraucht für einen Geheimauftrag gegen den Feind und so macht sich Mowgli auf die Suche. Denn schließlich braucht es einen Wolf, um einen Wolf zu finden. Nach einer recht heftigen Suche hat er in der kanadischen Wildnis endlich Erfolg und er kann Bigby überzeugen nach Fabletown zurück zu kehren. Auf der Farm sehen wir derweil endlich mehr von Snow White und den Welpen, die langsam lernen müssen, auch unter Stress ihre menschliche Gestalt zu bewahren.
Bigbys Geheimauftrag führt ihn in die Wolkenreiche der Riesen (den neuesten Verbündeten Fabletowns) und von dort aus ins Feindesland. Dort gelingt ihm ein Schlag gegen den Feind, von dem sich dieser so schnell nicht erholen dürfte. Und als Belohnung gibt es ein Grundstück am Rande der Farm und endlich das große Wiedersehen und ein vorläufiges Happy-End für Bigby, Snow White und die sieben Welpen.

Als Bonus gibt es dann noch eine von Shawn McManus toll gezeichnete Geschichte rund um die Agentin Cinderella, die an einer diplomatischen Mission fast verzeifelt.

Insgesamt ein weiterer toller Band der Fables-Saga. Im Grunde vereint der alle Stärken der Serie: Es gab persönliche (das Wiedersehen von Bigby und Snow) und lustige (die Szene mit Rose Red als Tiger) Momente, Spannung (Bigbys Mission) und auch einige Szenen mit recht heftiger Gewalt (der Kampf zwischen Mowgli und dem Alpha-Wolf). Das alles verkommt aber nie zum Selbstzweck, sondern es wird weiterhin die große Story voran getrieben und viele Figuren erhalten Raum zur Charakterentwicklung. Interessant fand ich zum Beispiel, dass Prince Charming, der von allen im Grunde immer nur als unfähiger Tunichtgut abgetan wird, mittlerweile ein veritabler Stratege ist, der im Geheimen den Kampf gegen den Feind plant und voran treibt. Ebenfalls fand ich es toll, dass Cinderella endlich mal ein wenig mehr Raum gegeben wird (wer die letzte Geschichte mochte kann sich schon auf die Cinderella-Bände freuen. Und die Welpen sind sowieso mit meine Lieblingsfiguren, finde es sehr schön wie ihr Aufwachsen gezeigt wird und wie man auch bei ihnen verschiedene Facetten ihrer Persönlichkeit zeigt (z.B. wie schüchtern sie plötlich bei der Rückkehr ihres Vaters waren).

Insgesamt wird das hohe Niveau gehalten und ich habe weiterhin (wieder einmal) großen Spaß mit der Serie. 9/10

God_W.
03.04.2021, 08:54
Bei mir gab es diese Woche Fables 11 - Der Gute Prinz. Wahnsinnig toll erzählter Band mit einer wundervollen Hauptfigur. Spannend, gefühlvoll, märchenhaft und einfach rundum gelungen. Für mich eines der absoluten Highlights der bislang sowieso durchgehend starken Reihe!

Jetzt mache ich eine kleine Pause von der Hauptreihe und werde demnächst erstmal Jack of Fables 2-4 sichten.

God_W.
20.04.2021, 21:30
Ich hab vorletzte Woche Jack of Fables 2, 3 und 4 gelesen. Ja, das ist schon ganz witzig und hat seine Momente und die ein oder andere echt schöne Idee, aber insgesamt ist das erzählerisch schon 1-2 Nummern hinter der Hauptreihe zurück. Zeichnerisch auch, und da finde ich die Hauptreihe schon nicht überragend. Klar, der Buckingham hat einen schönen glatten Stil, ist oft (nicht immer) aber sehr sparsam mit den Details und macht es sich meines Erachtens an einigen Stellen zu einfach. Dazu ist sein Stil einfach gefällig, aber für meinen Geschmack auch zu glattgebügelt. Ich lese ja gerade auch Batman - Niemandsland und da sind auch einige Hefte von ihm gezeichnet, ist mir genau das Gleiche aufgefallen.


Danach gab's vergangene Woche mit Band 12 der Hauptreihe - Krieg und andere Kleinigkeiten - die vorläufige große Finalschlacht. Astrein geschrieben und inszeniert. Nur die Auflösung hat mich nicht ganz befriedigt. Mich stört sowas immer, am Meisten damals mit einem intriganten Hauptantagonisten bei der neuen Battlestar TV-Serie (Dr. Gaius Baltar). Bei Fables ist es aber wenigstens nachvollziehbar, weil es eigentlich nur so etwas wie ein "gleiches Recht für alle" ist. Von daher schluck ich die kleine Kröte, auch wenn ich persönlich es lieber anders gehabt hätte.

Wolfsdrache
21.04.2021, 16:30
Ich hole euch schon noch irgendwann ein, vielleicht erst nach meinem Umzug...

Fables 8 - Arabische Tage (und Nächte)

Der Hauptteil diese Bandes führt einige arabische Fables nach Fablestown, mit denen u. a. Mowgli Kontakte geknüpft hatte und die als Verbündete gewonnen werden sollen. Dabei kommt es zu einigen Problemen aufgrund der kulturellen Unterschiede und der zunächst sprachlichen Differenzen. Die arabischen Märchenfiguren wurden gelungen mit eingeführt und dies gibt zudem King Cole eine neue Aufgabe als Vermittler/Botschafter zwischen den beiden Fables-Regionen. Dazu ein paar kurze Einblicke auf die Farm, wo nun auch Blue Boy (Strafdienst) ist und Mr. North sich für seine Enkel auf die Seite von Fabletown schläg. Doch die Namen der Welpen bleiben weiterhin ein Geheimnis.

Der kurze zweite Teil ist eine kleine Ergänzung zur Hauptgeschichte und berichtet vom Holzsoldaten Rodney und der Holzfrau June, die sich verlieben und Menschen werden möchten. Als Gegenleistung leben sie fortan als Spione in der Nahe von Fabletown.

Fables (27) 1001 Schneeweiße Nächte

Ein optionaler Band, den man als Ergänzung zur Hauptgeschichte lesen kann und ich empfehle auch, dies zu tun. Denn diese Geschichten erzählen mehr zum Hintergrund verschiedener Fables und deren Geschichten unterscheiden sich zum Teil stark von den uns bekannten wie z. B. die genaue Beziehung von Snow White und den sieben Zwergen oder Näheres zu King Cole. Sehr interessant ist die Geschichte um Frau Totenkinder, die nicht nur die Hexe aus Hänsel und Gretel ist, sondern in vielen Geschichten mit einer magischen Frau vorkommt. Sehr berührt hat mich hingegen die Geschichte zu Flycatcher. Erzählt werden diese Geschichte von Snow White im Stil von 1001 Nacht als sie sich vor langer Zeit bei den arabischen Fables aufhielt.

Fables 9 - Wölfe

Besonder wegen der namensgebenden Wölfe gefällt mir dieser Band gut. Es gibt verschiedene Etappen wie die Suche Mowglis nach Bigby, während die Welpen trainieren, sich für einen Monat nur wie Menschen zu verhalten. Weiter geht es mit einem verheerenden Anschlag auf das Imperium durch Bigby und derweil keine Person zu schaden kommt, ist der Nachschub an neuen Holzsoldaten für eine Weile eingeschränkt. Als Belohnung kann Familie Wolf nun direkt neben der Farm zusammen leben. Inklusive dem siebten Kind, von dem weiterhin nur Snow und Bigby wissen. Dazu noch eine Extraepisode mit Focus auf Cinderella und ihren Tätigkeiten, wenn sie nicht im Schuhladen steht.

Fables 10 - Vater und Söhne

Ein sehr spannender Band, nach dem Anschlag auf das Imperium die Gruppe um die Schneekönigin und einen gewissen Schnitzer Möglichkeiten, Fabletown anzugreifen und dabei die Normalos mit zu vernichten. In Fabletown ist Ambrose (Flycatcher) von Red Riding Hoods neuem Look so bewegt, dass er wieder zum Frosch wird. Hänsel taucht auf als Botschafter des Imperiums und hat als erste aus Fabletown verbannte Fable eine recht blutige Vergangenheit.

Mit im Band sind ebenso einige kurze Geschichten, darunter eine mit dem Weihnachtmann und Frosch Ambrose. Der Herr mit dem roten Mantel ermöglicht es ihm, wieder seine menschliche Gestalt anzunehmen. Dieser kleine Teil ist sehr relevant, da der Weihnachtsmann auch im Namen Colins einen kommenden Krieg prophezeit und Ambrose eine entscheidende Rolle spielen wird, um möglichst viele zu retten.

Der letzte Teil dreht sich um den Besucht der Familie Snow & Wolf bei Mr. North, wobei Bigby seine Brüder wiedertrifft.

Jetzt geht es im schnellem Tempo voran mit der Hauptgeschichte und ab hier wird es auch für mich interessant. Den zweiten Band von Jack hatte ich schonmal gelesen, aber von Hauptreihe ist jetzt alles neu für mich. Beim zweiten Mal lesen sind mir Details aufgefallen, die ich beim ersten Lesen gar nicht so beachtet hatte. Und Flycatcher/Ambrose hat sich nun wirklich zu meinem Lieblingscharakter gemausert.

Poch
25.05.2021, 14:57
Von mir nur eine kurze Einschätzung der Bände, die ich zuletzt gelesen habe:

Jack of Fables 3 - Der böse Prinz
Mit diesem Band findet die Serie endlich zu ihrer Form und präsentiert verstärkt die Elemente, die sie interessant machen. Es geht jetzt immer mehr um das Konzept von Literatur an sich und um die Archetypen, die in den Geschichten vorkommen (müssen). Dazu werden die Literals eingeführ und auch der kleine blaue Ochse bekommt als witzige Snoopy-Hommage endlich seine feste Rolle.
Stärker als die vorherigen Bände, insgesamt bleibt man jedoch deutlich unter dem Niveau der Hauptserie (vor allem auch zeichnerisch).
7/10 (gemessen daran müsste ich eigentlich meine Bewertung der vorherigen Bände um einen Punkt absenken)


Fables 10 - Väter und Söhne
Etwas uneinheitlicher Band. "Söhne des Imperiums" fand ich richtig stark. Hier sieht man wie skrupellos das Imperium gegen Fabletown und die Normalo-Welt vorgehen möchte, gleichzeitig wird aber auch die Frage nach der Unter-(Überlegenheit von Magie in einer voll technisierten Welt gestellt. Und Pinocchio und Rodney Greenwood arbeiten geradezu verzweifelt daran die von ihnen liebgewonnenen Welt zu erhalten und Gepetto von seinem mörderischen Plan abzubringen.
Die geschichte rund um den Weihnachtsmann und die Welpen fand ich ebenfalls sehr charmant, zumal hier auch einige zukünftige Handlungsstränge dezent voran getrieben wurden (die Beziehung zwischen Rose und Blue Boy, Flycatcher bekommt seine Erinnerung zurück).

Mit der abschließenden Geschichte konnte ich nicht so wahnsinnig viel anfangen. Die Beziehung zwischen dem Nordwind und Bigby bleibt irgendwie oberflächlich und mit den Zeichnungen von Mike Allred konnte ich noch nie etwas anfangen.

Die Kurzgeschichten schwanken zwischen witzig, interessant und belanglos.
8/10


Fables 11 - Der gute Prinz
Der bislang stärkste Band der Reihe und vielleicht sogar der beste überhaupt. Es ist schon Wahnsinn wie sehr sich die Figuren in diesem Band entwickeln und wie gleichzeitig die Geschichte voran getrieben wird und dabei auch etlich Elemente wieder aufgegriffen wurden, die seit dem Beginn der Serie eingeführt wurden (und die man ursprünglich oft für nebensächlich hielt). Das ganze ist darüber hinaus auch durchgängig wahnsinnig gut in Szene gesetz von Mark Buckingham. Am Ende der Story hat sich der Status Quo schon gewaltig verändert.

Auch das Zwischenspiel rund um die Welpen fand ich sehr gelungen. Kann mir vorstellen, dass viele mit dem Zeichenstil von Aaron Alexovich nichts anfangen können. Ich hättte aber tatsächlich gerne einen Welpen-Serie mit genau diesem Zeichner gehabt.
10/10


Fables 12 - Krieg und andere Kleinigkeiten
Der Krieg beginnt und die Kommandeure von Fabletown erweisen sich als wahre Meisterstrategen. Dem Imperium fällt auf die Füße, dass sie sich all die Jahre zu sehr auf ihre Bürokratie und die Magie verlassen haben und der modernen Technik und einer Guerilla-Strategie nichts entgegen zu setzen haben. Im entscheidenden Moment ziehen sie aber ebenfalls ein As aus dem Ärmel, mit dem ihre Gegner nicht gerechnet haben.

Die Schlacht fand ich sehr spannend und die Tatsache, dass ausgerechnet eine Figur sich opfert, die oft als oberflächlich und extrem selbstbezogen dargestellt wurde, hat mich beim ersten Lesen doch sehr überrascht und auch berührt. Am Ende passiert dann noch etwas, das nach den Gesetzen Fabletowns nachvollziehbar ist, aber sicherlich noch für reichlich Konfliktstoff sorgen wird. Der erste große Handlungsstrang ist aber erstmal vorbei.

Die Zeichnungen sind wie immer gut, bei der Cinderella-Story haben mich aber die Schuhe an den Seiten gestört. In ihrer großen schwarz-weiss Optik wirken die aufdringlich und lenken damit zu sehr von den eigentlichen Zeichnungen ab. Das erledigt Mark Buckinham sonst deutlich eleganter.
9/10

LaLe
25.05.2021, 15:23
Ich werde die Tage mal das erste Compendium zur Hand nehmen. Mal schauen wie sich der Brocken im Bus liest...

God_W.
25.05.2021, 15:36
:top: Ich pausiere gerade, kannst also aufholen. ;)

LaLe
25.05.2021, 15:40
Ich bin alternativ am Überlegen, dich mit Transmetropolitan in Zugzwang zu bringen. :D

God_W.
25.05.2021, 17:16
Keine Chance, zumindest nicht vorm Urlaub. In Sachen Vertigo stehen aktuell die Fables vorne an zusammen mit dem Sandman (bin bei Death) und zwischen die Fables kommt jetzt Unwritten. DANN schaun mer mal. :D
Was natürlich helfen würde wäre, wenn mir jemand Band 2 im Panini HC zu nem annehmbaren Preis anbietet. :D

LaLe
25.05.2021, 17:32
Wie sagst du? Keine Chance. :D

El Duderino
12.06.2021, 05:22
FABLES kommt wieder!

Und zwar zuerst einmal mit einer 6-teiligen Miniserie mit dem dunklen Ritter.
BATMAN vs BIGBY- Wolf of Gotham
Soll schon im September starten.

Und danach kommt, pünktlich zum 20ten Jubiläum der Serie, die Fortsetzung mit Fables 151. Hier wird ein neuer 12-Teiler gestartet, der die damalige Serie fortsetzen soll aber auch als Neueinstiegspunkt für neue Leser funktionieren wird.
https://bleedingcool.com/comics/bill-willingham-mark-buckingham-return-to-fables-with-151/

Simulacrum
12.06.2021, 05:54
Das Angebot zum Neueinstieg werde ich dann wohl nutzen. Danke für den Hinweis :)

Wolfsdrache
12.06.2021, 10:48
Gut, dass in den neuen Regalen im Fables-Fach noch Platz ist :D

Comic_Republic
12.06.2021, 13:52
Braucht man das echt noch? Ich finde Fortsetzungen können alles kaputt machen...

Poch
12.06.2021, 16:02
Braucht man das echt noch? Ich finde Fortsetzungen können alles kaputt machen...

Die Batman/Bigby Miniserie brauche ich nicht wirklich. Aber über die Fortsetzung der eigentlichen Serie freue ich mich riesig. Willingham hat ja zum Abschied damals selbt etliche neue Handlungsstränge angeteast. Da gibt es noch viele Geschichten zu erzählen und wenn es dann auch noch das Dreamteam Willingham/Buckingham persönlich macht, dann habe ich auch keine Zweifel, dass das richtig gut wird.

LaLe
12.06.2021, 16:04
Ist für mich jetzt auch nichts, dass ich groß Hurra! schreie. Und ein Batman-Crossover? Detective Chimp wäre cool gewesen.

Aber erst einmal die Compendien lesen...

God_W.
23.07.2021, 10:29
Fables 5 – Aufmarsch der Holzsoldaten

https://up.picr.de/41677614cn.jpg

Straßenkampf in Fabletown! Ja, in diesem Band geht es, gerade zum Finale hin, mächtig zur Sache und man kann ihn mit Fug und Recht als den ersten richtig großen Höhepunkt der Reihe betiteln. Es ist jetzt zwar schon ein paar Monate her, seit ich den Band gelesen habe, aber da ist so viel Markantes passiert, dass mir doch viele Schlüsselbilder und Szenen in Erinnerung geblieben sind.

Es gibt einige trocken witzige Szenen mit den drei „Men in Black“, die ich immer schwer gefeiert habe. Dass mit Red Riding Hood etwas nicht koscher ist, habe ich mir schon die ganze Zeit gedacht, aber die Auflösung und der brachial starke Einsatz von Frau Totenkinder, das fand ich schon superb! Dass Prince Charming mit seinem Wahlkampf voller, offensichtlich leerer, Versprechungen so großen Anklang findet hat mich fürchterlich aufgeregt, ich hoffe es ist nicht zu spät, wenn King Cole endlich merkt, dass Handlungsbedarf besteht!

Die große Schlacht selbst hätte man dann kaum bildgewaltiger inszenieren können, die kann ich mir super in einem Film, oder in einer hochwertig produzierten Serie Marke Game of Thrones Vorstellen. Klar, das Ende kommt ein wenig abrupt, aber das haben solche epischen Fights nun mal an sich, siehe die Schlacht um Helms Klamm in Herr der Ringe zwei, oder die um Minas Tirith in Teil drei. Da braucht es immer einen Paukenschlag, um das Ganze zu einem Ende zu bringen. Am coolsten finde ich dabei noch nicht mal den Einsatz von Bigby als Retter des Tages, oder die Art, auf die er selbiges vollbringt, sondern vielmehr Die Reaktion seiner Herzdame, das hat mich echt berührt.

Insgesamt also ein spitzenmäßiger Band mit ganz ganz wenigen, winzig kleinen Mäkeln, der selbst mit dem kurzen, aber sowohl intensiven, als auch spaßigen Agenten-Flic im Nachgang vollends überzeugen kann.

9/10

VG, God_W.

LaLe
24.07.2021, 21:06
US-Fables 1-5, A Wolf in the Fold / Fables Band 1: Legenden im Exil

https://s20.directupload.net/images/210724/p42nrb2f.jpg (https://www.directupload.net)

Seit ich in einem der früheren Wanderpakete mal an das Vertigolesebuch mit der US-Nummer 1 ran kam, waren die Fables schon immer eine Serie in die ich mal einsteigen wollte. Im nächsten Wanderpaket fand ich dann die ersten vier Trades (und war hin und weg) und versuchte ernsthaft an die weiteren Bände zu kommen. Da das mit der 5 zu zivilen Preisen nicht ganz einfach war und ist und ich auch keine Komplettsammlung für ein paar hundert Tacken auf Schlag kaufen wollte blieb es bei den Auftaktbänden und den Nummern 6 und 7, denen ich nicht widerstehen konnte. Weiter wollte ich dann aber nicht mehr gehen.

Dann kam man bei DC auf die Idee Compendien zu Klassikern herauszugeben, die für vergleichsweise kleines Geld richtig viel Lesestoff beinhalten. Wenn man so will, eine deutlich günstigere Variante als die Omnibusse. Da schlug ich dann zu. Die ersten beiden Compendien mit mehr als 2000 Seiten liegen mir vor und die anderen beiden sind schon vorbestellt. Und bevor der dritte kommt solange der erste noch ungelesen herumliegt, nutze ich meine Zwangspause bei Starman (auf das erste Compendium dort freue ich mich auch, gleichwohl ich dessen Inhalt inzwischen nahezu komplett vorliegen haben dürfte) um hier mal einzusteigen. Den ein oder anderen werde ich wohl schnell einholen.

Kommen wir also zum Eröffnungsarc. Der stellt uns erst einmal das grundlegende Setting vor und tut dies anhand einer klassischen Detektivstory im Stile einer Miss Marple oder eines Hercule Poirot. Nur nicht so witzig und sehr viel blutiger.

Die Story finde ich klasse aufgebaut und nachdem ich die Nummer nun zum zweiten Mal gelesen habe, weiß ich warum mir das Blutbad schon beim ersten Lesen suspekt vorkam. Interessant finde ich, dass am Ende wieder alles im Prinzip ist wie zuvor.

Auf dem Weg dorthin werden dem Leser viele Charaktere vorgestellt. Bigby, Snowwhite, Rose Red, Jack, Bluebeard, Prince Charming und andere haben alle starke Rollen und die Beziehungen zwischen diesen Figuren werden schon früh ausgearbeitet.

Aber auch der Grundplot mit den aus ihren Reichen vertriebenen Fables, die nichts mehr ersehnen als in ihre Heimat zurückkehren zu können, während sie versuchen unauffällig in unserer Welt zu überleben und ihr Geheimnis zu bewahren, ist von der Art mit der man mich kriegt.

Die Kurzgeschichte "A Wolf in the Fold" ist im Compendium erst hinter Fables: The Last Castle (enthalten im vierten Paniniband) abgedruckt, da sie ein wenig zum Verhältnis Bigby / Snow White spoilert. Geschildert wird deren erste Begegnung, die der Flucht von Snow White und ihrer Schwester in unsere Welt vorausging, wie Bigby später in den Karpaten davon überzeugt wurde nach New Amsterdam (Fabletown) zu kommen und warum er sich dazu hat breitschlagen lassen. Sehr schön geschrieben.

Mich hatte die Serie von Beginn an gepackt und das, was ich schon kenne, hat daran nichts geändert. So richtig freue ich mich schon auf das, was in dem mir fehlenden fünften Sammelband enthalten ist. Da kenne ich leider nur das Ergebnis.

God_W.
25.07.2021, 09:24
Sehr fein, ich muss auch mal schauen, dass ich ein paar Zeilen zu den weiteren Bänden schreibe, die ich bislang gelesen habe.

Comic_Republic
25.07.2021, 10:32
Aaaaahhhh...
Hört doch mal auf alle Fables zu lesen. Ich habe Bock, aber keine Zeit und noch weniger Bock die Kosten aus den drei Stapeln zu suchen... [emoji2957]
Aber cool, dass die Serie noch so schönen Anklang findet!

LaLe
25.07.2021, 16:52
Ich fange doch erst richtig an...

LaLe
25.07.2021, 17:23
... und gemeinsame "Leseprojekte" sind einfach was Geiles.

God_W.
25.07.2021, 20:26
Das stimmt, macht richtig Spaß. :top:

Wolfsdrache
26.07.2021, 18:02
Ich hinke auch noch hinterher. Zumindest ist beim Umzug kein Band verlorengegangen :D

God_W.
26.07.2021, 18:25
Schon mal eine gute Ausgangssituation. :top:

Wolfsdrache
26.07.2021, 18:53
Sag das mal dem einen Manga und drei anderen Comicbänden, die gerade fehlen. Wobei die drei Comics eventuell bei anderem Kram noch im Keller stehen...

LaLe
26.07.2021, 21:43
US-Fables 6-10 / Fables Band 2: Farm der Tiere

In diesem zweiten Arc geht es dann gleich richtig in die Vollen.

Snow White und Rose Red reisen zur Farm wo all die Fables leben, die sich nicht unerkannt unter den Menschen bewegen können. Rose Red um ihre Sozialstunden abzuleisten und Snow White um zu schauen ob dort alles in Ordnung ist.

Ist es nicht.

Beide geraten mitten in eine Revolution, deren Rädelsführer, die in der Wahl ihrer Mittel alles andere als zimperlichen Schweine (pun intended?) und Goldie Locks sind. Es wird gemordet was das Zeug hält und der in einer Höhle mit einem Zauber festgesetzte Weyland Smith, der eigentlich die Farm leiten sollte, schmiedet Unmengen an Waffen mit denen zunächst Fabletown und dann die verloren gegangene Heimat erobert werden soll.

Die Revolution kommt zu einem Ende mit blutigem Nachspiel und der/die ein oder andere findet sich in neuer Position wieder.

Die Story fand ich wieder klasse und die Mischung zwischen Humor und blutigem Schlachtfest gefällt mir gut. Wenn man so will eine leicht humorige Version von GoT mit sehr viel mehr Fabelwesen.

Ob nun die verpeilte Snow White, die den Ernst der Lage erst realisiert als Shir Khan hinter ihr her ist und die sich bei der Befreiung Weyland Smiths selten begriffsstutzig gibt oder Reynard (Reineke?), der Fuchs, der mit ihr schäkert und den Tiger beim Schwanz packt oder Colin Piggy, den seine sorglose Art teuer zu stehen kommt, da stecken so viele kleine schöne Dinge drin, dass es eine wahre Freude zu lesen ist.

Mit der Farm hat man jetzt nach Fabletown den zweiten Schauplatz vorgestellt bekommen. Fehlt also nur noch die alte Heimat. Und mit der geflüchteten Goldi Locks (what a bitch!) ist ein neuer Charakter im Spiel. Erhellend auch die Aussage zur Genesung von Snow White.

Also weiter ein sehr spannendes Worldbuilding.

God_W.
26.07.2021, 22:14
Stimme ich fast komplett zu, nur dass mir Snow etwas ZU naiv und unbedarft daher kam, obwohl sie im ersten Band deutlich smarter und taffer gewirkt hat. Ist aber nur eine ganz kleine Kritik.

LaLe
28.07.2021, 07:59
US-Fables 11-18 / Fables Band 3: Märchenhafte Liebschaften

In diesem Band werden eine Reihe kleinerer Geschichten gesammelt, die unterschiedlichste Zwecke erfüllen.

In US-Nummer 11 werfen wir einen Blick auf Jacks Vergangenheit im amerikanischen Bürgerkrieg, die eine wunderbare Freundschaft mit Gevatter Tod begründet und eine weitere Version der Geschichte davon erzählt, was passiert, wenn nicht mehr gestorben werden kann. Das läuft bei mir unter Charaktervertiefung. Und ob man Jack nun mag oder auch nicht, die teilweise heftige Ablehnung der Leserschaft irritiert mich insofern etwas als die Serie sehr viel unsympathischere Figuren anzubieten hat.

Der folgende Zweiteiler berichtet auf recht interessante Weise darüber, wie die Fables mit Bedrohungen durch die "Normalen" umgehen. Im konkreten Fall will ein Enthüllungsjournalist ihr Geheimnis entdeckt haben und droht mit Enthüllung ihrer vampirischen Natur. Klasse gerät hier Bigbys Gesichtsausdruck als ihm klar wird, dass der Journalist das ernst meint. Was ihm übrigens nicht sonderlich gut bekommt. Neben ein wenig Worldbuildung bekommen wir hier auch einen weiteren recht ... interessanten Eindruck davon wie Bluebeard tickt. Und auch wie die Fables ihre "Fähigkeiten" nutzen um Probleme in der normalen Welt zu lösen ist schön erzählt.

Dann folgt ein Vierteiler, der Snow White und Bigby nicht ganz freiwillig einen gemeinsamen Campingausflug antreten lässt. Der hat einen nicht ganz ungefährlichen Hintergrund und die ungeplante Verteilung von roter Körperflüssigkeit nimmt hier wieder etwas ausschweifende Ausmaße an. Ihren nicht unbedeutenden Anteil trägt dazu eine Figur bei, die kürzlich erst untertauchte (und das auch hier - wenn auch unfreiwillig - tut). Auch über Bluebeard erfährt man wieder ein wenig mehr und darüber, was ihm seine Pläne einbringen. Ein etwas anderes Licht fällt auf Prince Charming, der wohl deutlich mehr drauf hat als Frauen auszunehmen. Primär wird hier aber die "große Story" weitergeführt. Insbesondere führen andere Körperflüssigkeiten zu Ergebnissen, die die Beteiligten so nicht geplant hatten.

Der diesen Band abschließende Oneshot ist ein schönes Märchen aus der guten alten Zeit in der Heimat und widmet sich den Lilliputanern.

Insbesondere dank des Vierteilers geht es Schlag auf Schlag weiter. Die hier versammelten Geschichten haben mir - so unterschiedlich sie auch sind - durchweg gut gefallen und die Oneshots dienten wohl auch dazu den Stammzeichnern Mark Buckingham und Lan Medina eine kleine Pause zu gönnen. Da stört dann auch die abweichende Optik kein Stück, ganz im Gegenteil. Dass es auf den ersten Höhepunkt der Serie zugeht, merkt man hier noch nicht wirklich zumal die Antagonisten ordentlich Rückschläge hinnehmen müssen. Das beginnt dann aber mit dem Folgeband. Alles mir bislang bekannt und macht auch beim Reread sehr viel Spaß.

LaLe
29.07.2021, 13:12
US-Fables: The Last Castle, 19-21 / Fables Band 4: Die alte Festung

Hier beginnt die erste ganz große Story, die Panini auf zwei Trades verteilte. War für mich insofern etwas doof als die Nummer 5 auf deutsch eher schwierig bzw. nur zu Mondpreisen zu bekommen ist. Und während der Lektüre merkte ich dann auch, dass im Compendium die US-Nummer 22 vor der 19 angeordnet wurde. Die habe ich also schon gelesen, gehe aber erst später darauf ein.

Im enthaltenen Sonderheft erzählt Boy Blue Snow White die Geschichte von der letzten Festung, die den einzig verbliebenen Weg in die normale Welt noch freihielt. Die berühmtesten Kämpfer der Heimat hatten sich dort versammelt und warteten auf den Feind, der immer näher kam und es war absehbar, dass nicht mehr alle Fables würden fliehen können.

Inmitten der epischen Schlacht ergab sich für Boy Blue eine kurze Liebschaft mit Red Riding Hood, der letzten Fable, die den Truppen des Feindes entkommen konnte und in die er sich unsterblich verliebte. Doch ihre Wege trennten sich, wenngleich auch auf unerwartete Weise, und sie sahen sich nicht wieder. In Gedenken an diesen Tag als die letzte Festung und ihre Verteidiger fielen begehen die Flüchtlinge des letzten Bootes einmal im Jahr einen Feiertag und bleiben dabei unter sich.

Der erste ganz große Arc beginnt dann mit einer kleinen Wiederholung. Red Riding Hood hat es in die normale Welt geschafft und Boy Blue kann es kaum glauben, dass seine verloren gegangene Liebe noch lebt. Umgekehrt geht es ihr genauso und das Wiedersehen ist nicht ganz das, was man sich unter einem späten Happy End vorstellt. Auch Bigbys Freude hält sich arg in Grenzen bzw. beschränkt sich auf das für ihn vorhersehbare Schauspiel der Geflüchteten.

Aber so ganz allein kam sie nicht in die normale Welt. Verfolgt wurde sie von Goblins und so wie es ausschaut, streckt der alte Feind seine Hand in die Welt der Normalen aus. Dazu passt, dass der tote Colin Piggy Snow White in einer Vision erscheint und sie vor einer großen Gefahr warnt, die sich womöglich nicht nur auf die Fables beschränkt. Konkreter wird er jedoch nicht.

Und plötzlich tauchen "Men in Black" auf, die ausnahmslos die Gesichtszüge von Pinocchio tragen, sich in der normalen Welt erkennbar schwer tun und auf der Suche nach Waffen sind. Dabei bekommen sie mit wie Jack versucht seine vier magischen Bohnen (so er sie denn noch hat) zu Geld zu machen. Die wollen sie unbedingt an sich bringen, ziehen gegen Jack jedoch den Kürzeren. Und so beschließen sie, sich zunächst zu bewaffnen.

Jack, der erkannt hat, dass sie keine normalen Menschen sind, sucht das Office auf und berichtet Bigby, Snow White und King Cole von seiner Begegnung.

Nach zweihundert Jahren kommen die Einschläge also spürbar näher und der Feind greift nach Fabletown. Das wird ganz gemächlich aufgebaut, doch die Spannung steigt zunehmend. Und dass die große Bedrohung naht reicht nicht aus, die internen Konflikte gehen unvermindert weiter. Prince Charming sieht eine Chance wie er an Bluebeards Vermögen gelangen kann und will als Bürgermeister kandidieren. Bigby hätte ihn gerne für das, was dem vorausging belangt, doch King Cole hielt ihn zurück.

Spannend auch zu lesen welche Fäden Bigby zieht und welche Optionen sich ihm immer wieder erschließen um an die Informationen zu gelangen, die er haben will.

Das las sich alles wieder richtig gut und mit den folgenden Ausgaben betrete ich Neuland. Ich bin mal gespannt wie die Nummer ausgeht. Das Ergebnis kenne ich ja schon, nur der Weg dorthin nicht und der ist sicher großartig zu lesen. Auf dem Heimweg im Bus habe ich eine runde Stunde Zeit.

LaLe
30.07.2021, 07:16
US-Fables 22-27 / Fables Band 5: Aufmarsch der Holzsoldaten

In der deutschen Ausgabe von Panini wird mit der US-Nummer 22, die im Compendium vor der Nummer 19 angeordnet ist, erst einmal Luft geholt. Hier bekommt man einen tieferen Einblick darin, wie weit Bigbys Methoden zum Schutz von Fabletown gehen. Leidtragender ist der ehemalige Bürgermeister Ichabod Crane, der sich mit dem Feind eingelassen hat und in Paris verführt werden muss um überführt werden zu können. Sein Leid ist allerdings nur von kurzer Dauer...

Und dann geht es ungebremst mit dem Aufmarsch der Holzsoldaten weiter. Deren gibt es sehr viel mehr als die drei bislang aufgetretenen und nach dem "Erwerb" reichlicher Schusswaffen geht es gen Fabletown. Die Fables sind allerdings vorbereitet und tun alles Mögliche um die Normalen nicht mitbekommen zu lassen was da eigentlich vorgeht. Es folgt eine geradezu episch anmutende Straßenschlacht und nicht alle Pläne funktionieren wie erhofft.

Opfer sind zu beklagen und der Kampf zwischen Baba Yaga und Frau Totkinder endet nicht ganz so wie es die meisten Fables wahrnehmen. Letztlich kann der Angriff aber abgewehrt werden.

Liest sich so formuliert schnell weg, tatsächlich sind die einzelnen Hefte aber mit derart vielen Kleinigkeiten gespickt, dass die Lektüre eine wahre Freude ist. Da steckt so viel drin. Allein die Folgen, die der Einsatz des Drachenfeuers hat. Plötzlich wird, was als Rettung gedacht war, zur größten Gefahr und auch für Pinocchio, der als erster seiner Brüder eigentlich sicher war, wird es nun brandgefährlich (im übertragenen Sinne).

Oder der Hexenzirkel, der ein Eigenleben innerhalb Fabletowns führt. Was machen die mit der ganzen Kohle, die sie scheffeln (wenn sie nicht gerade eine Vertragsklausel erfüllen müssen).

Witzig wie Prince Charming dafür sorgt, dass Beast seine wahre Gestalt annimmt um im Kampf mehr bewirken zu können.

Auch einzelne Figuren werden weiter toll ausgearbeitet. Boy Blue hat mit The Last Castle und March of the Wooden Soldiers ordentlich Profil gewonnen und auch Rose Red macht sich auf der Farm richtig gut. Und kaum ist die Gefahr gebannt, geht es mit dem Wahlkampf zwischen Prince Charming und King Cole weiter.

Klasse finde ich das letzte Panel.

"Bigby?"
"Hmmm."
"I think my water just broke."

Jetzt freue ich mich schon auf die weitere Lektüre nach der Niederkunft.

God_W.
30.07.2021, 07:48
Ja, das war ein echt cooles Finale. :top:

LaLe
01.08.2021, 08:11
US-Fables 28-33 / Fables Band 6: Finstere Jahreszeiten

Den Auftakt dieses Bandes bildet ein Zweiteiler um Bigbys Aktivitäten während des Zweiten Weltkrieges. Hinter den feindlichen Linien agierte er auf deutschem Boden und führte ein Einsatzkommando an, das verhindern sollte, dass die Deutschen ein eigenes Creature Commando auf die Beine stellen. So kommt es im Verlauf der Operation "Chambermaid" zum Klassiker Werwolf vs. Frankensteins Monster.

Dann treten wir einen kleinen Zug durch die Jahreszeiten an und begleiten Snow White auf ihrem Weg in die Mutterrolle. Der bietet einiges an Überraschungen und insbesondere den Umzug auf die Farm.

Aber auch drum herum tut sich einiges. Die Bürgermeisterwahl bringt viele Veränderungen mit sich, Bigby geht ebenfalls und so liegt das Schicksal Fabletowns in den Händen neuen Personals. Das tut sich durchaus schwer damit ins Amt zu finden und das erste Wahlsprechen Prince Charmings wird zu einer gewaltigen Hypothek.

Boy Blue hat einige Artefakte an sich genommen und ist auf einer Mission von der wir bald mehr erfahren. Wie auch von Jack, der mal wieder versucht ein Ding zu drehen.

Wie der einleitende Zweiteiler in eine Rahmenhandlung um den letzten Überlebenden des Einsatzes neben Bigby herum gestaltet wurde, gefiel mir gut. Ätzend zu lesen war nur leider die Handschrift. Ansonsten sollte hierdurch wohl insbesondere Mark Buckingham entlastet werden. Bleistift und Pinsel schwangen Tony Akins und Jimmy Palmiotti.

Und wie im Vierteiler, der alles andere als eine Ruhepause vor dem nächsten Sturm ist, dazu passiert hier wieder viel zu viel, die nächsten Handlungsstränge vorbereitet werden, lässt einen an der Serie dranbleiben weil man unbedingt wissen will wie es weitergeht.

Von der Entwicklung der Charaktere mal ganz ab. Beinahe tragisch die “Entlassung” des Froschkönigs. Und richtig bewegend die Nummer um das siebte Kind. Nebenbei lernen wir auch noch Bigbys Vater kennen.

Auch diese Geschichten waren beim Reread eine wahre Freude. Im Compendium folgt nun aber erst einmal 1001 Nights of Snowfall. Damit betrete ich wieder Neuland.

LaLe
02.08.2021, 20:14
US-Fables: 1001 Nights of Snowfall / Fables Band 27: 1001 schneeweisse Nächte

Dies ist ein ganz besonderer Band. Eingebettet in eine Rahmenhandlung werden viele kleine Geschichten erzählt, die die Historie der Fables und einiger Charaktere weiter vertiefen und altbekannte Märchen in etwas anderem Licht erscheinen lassen.

Angefangen bei der etwas längeren Geschichte von Schneewittchen und den sieben Zwergen, die hier zu einer blutigen Rachestory mutiert. Eine Variante, die ich so noch nicht kannte. Ich vermute mal, dass die kein historisches Vorbild hat.

Auch das Märchen vom Froschkönig wird weitergesponnen und im Zuge der Angriffe des Feindes zu einer ganz tragischen Geschichte, die einem die Figur des Froschkönigs nochmal näher bringt. Für diese gerade einmal acht Seiten umfassende Kurzgeschichte gab es gar den Eisner Award.

Erzählt wird weiter, wie Reynard die Flucht der Fabeltiere ermöglichte, wie Bigby groß wurde und zu seinem Namen kam bevor eine Geschichte mit einer Geschichte erzählt wie es Snow White und Rose Red auf ihrer Flucht erging bevor sie von Bigby befreit wurden. Bei der Gelegenheit erfährt der Leser mehr über Frau Totkinder, die kurz bevor sie auf die beiden Flüchtlinge traf von Hänsel und Gretel in ihrem eigenen Ofen verbrannt wurde.

In der letzten Geschichte erfahren wir wie King Cole dem Feind entkam und wie es passieren konnte, dass er zum Bürgermeister von Fabletown gewählt wurde.

Die Rahmenhandlung finde ich ganz interessant. Die Adaption der Geschichte um Scheherazade setzt Snow White ins Zentrum des Geschehens. Auf diplomatischer Mission im Nahen Osten will sie die Fabelwesen des Orients für ein Bündnis gegen den Feind in der alten Heimat gewinnen. Kulturelle Differenzen führen dann dazu, dass sie Geschichte um Geschichte erzählt um nicht am nächsten Morgen geköpft zu werden. Als der Sultan sie dann gehen lässt, gibt sie Scheherazade einen Tipp.

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, stellt sich die Frage wo man diesen Band in der Reading Order unterbringt. Insbesondere ob man dies vor Band 8 oder danach tut. Die Amerikaner haben eine dritte Variante gewählt und ihn zwischen der deutschen 6 und 7 platziert. Ich habe bislang nicht den Eindruck, dass ich hier groß gespoilert wurde. Aber mehr dazu kann ich sagen, wenn ich mit dem zweiten Compendium angefangen habe.

Unterm Strich gewinnt die Welt der Fables mit diesem Band nochmal ordentlich an Tiefe und das auf sehr abwechslungsreiche und unterhaltsame Art und Weise.

God_W.
02.08.2021, 21:42
Die schneeweißen Nächte fand ich bei der Zweit Sichtung auch spitze! Ich müsste sowieso mal weiter rezensieren hier...

LaLe
03.08.2021, 20:21
US-Fables 34-41 / Fables Band 7: Fremde Heimat

Dieser Band wird mit einem Zweiteiler eingeleitet, der erzählt wie es Jack erging. Nach dem Kampf um Fabletown hatte er sich mit einem Teil der Schätze von Bluebeard abgesetzt und ist mit Däumelinchen auf dem Weg nach Hollywood. Dort zieht er mit dem Gestohlenen ein Filmstudio hoch und produziert eine erfolgreiche Filmreihe über sein - recht frei nacherzähltes - Leben. So trägt er Sorge dafür, dass man ihn nicht vergisst.

Dass er aber Däumelinchen vergisst, bricht ihm Jahre später das Genick. Beast kommt ihm auf die Schliche und seine Filmfirma wird Gemeineigentum der Fables. Jack kann sich nehmen was in seine Taschen passt und verschwindet.

In der Hauptstory sehen wir dann wohin Blue Boy ging. Der hat sich mit dem ein oder anderen magischen Artefakt ausgestattet und ist in der Heimat auf der Suche nach seiner verloren gegangenen Liebe Red Riding Hood. Der Weg führt ihn zunächst über viele verschlungene Wege (unter anderem durch den Bauch eines Drachen) an den Hof des Imperators. Dessen Truppen können nicht verhindern, dass Boy Blue die gewaltige Kreatur auf dem Thron tötet. Die Flucht, verwandelt in einen Vogel, gelingt dann allerdings nicht und endet für ihn als Eisklumpen vor den Füßen der Schneekönigin.

In der Zwischenzeit kommt Mogli nach Fabletown und erhält den Auftrag Bigby ausfindig zu machen.

Als Boy Blue zu sich kommt, sieht er sich dem Feind gegenüber und erfährt von diesem aus erster Hand wie es zu dem groß angelegten Feldzug kam. Mit einer ganzen Menge an Informationen gelingt ihm dann die Flucht, begleitet von der echten Red Riding Hood.

Nach den Ereignissen in US-Nummer 34 und 35 setzt, wenn ich das richtig erinnere, das Jack of Fables - Spinoff ein. Da werde ich aber die Finger von lassen, es sei denn, da kommt noch ein Compendium zu raus. Dann wäre das nochmal interessant.

Ordentlich Impakt hat dann der Fünfteiler um Boy Blues Reise in die Heimat. Die Reise selbst wird richtig schön auserzählt. Ob nun die Begegnung mit den goblinschen Steuereintreibern, ihrem Herrn, dem Drachen oder den Vögeln, das liest sich einfach toll und versprüht regelrecht das Flair einer klassischen Queste.

Enthüllt wird nach einigen Erkenntniswenden - ganz großes Storytelling - am Ende die Identität des Feindes und mit diesem Cliffhanger endete bislang meine Lektüre zu den Fables. Ab sofort bewege ich mich ausschließlich auf Neuland und da die sehnsüchtig erwarteten Hefte für meinen Read an Starman noch immer nicht angekommen sind, werde ich mich ab sofort an das zweite Compendium wagen. Das dritte soll ja auch schon in einem Monat geliefert werden...

LaLe
04.08.2021, 17:13
US-Fables 42-47 / Fables Band 8: Arabische Nächte

https://s20.directupload.net/images/210807/rpnmb6yw.jpg (https://www.directupload.net)

Eine Gesandtschaft der arabischen Fables, angeführt von Sindbad, kommt nach Fabletown und nimmt Verhandlungen über eine Umsiedlung vor. Schnell wird jedoch klar, dass die kulturellen Unterschiede zu groß sind als dass ein enges Zusammenleben funktionieren könnte. Erschwerend kommt hinzu, dass es innerhalb der Delegation Unstimmigkeiten gibt und ein bereits in deren Heimat schwelender Konflikt mit nach Fabletown gebracht wurde. Als ein Dschinn freigesetzt wird, scheint alles verloren, doch Frau Totleben hat vorgesorgt.

"Bonusstory" ist dann ein Zweiteiler um eine unglückliche Liebschaft. Die dient aber nur als unterhaltsames Vehikel um aufzuzeigen wie der Feldzug des Feindes gegen die arabischen Fables vorangeht und wie dieser in der Welt der “Normalen” agiert und präsent ist. Man könnte sagen, die Einschläge kommen näher und das nicht erst seit kurzem.

Die Geister scheiden sich ja durchaus an der Frage an welcher Stelle man Fables: 1001 Nights of Snowfall liest. Vor oder nach den Arabischen Nächten. Ich plädiere nach beider Lektüre eindeutig für vorher. Und mit den Informationen, die Boy Blue in der Heimat gewinnen kann, ergibt auch die Anordnung vor Fables 6: Fremde Heimat Sinn. So geschehen im ersten Compendium.

Inhaltlich geht es mit dem Roten Faden weiter. Die arabischen Fables erinnern sich angesichts der Gefahr durch den Feind Fabletowns und kommen auf das Jahrhunderte alte Angebot Snow Whites zurück (1001 schneeweisse Nächte). Die Verhandlungen gestalten sich durchaus schwierig. Ein Durchbruch wird erzielt als die "barbarischen West-Fables" sich damit einverstanden erklären die kulturelle Eigenart der Sklavenhalterei zu tolerieren, wenn denn die arabischen Fables im Gegenzug damit leben können, dass man Sklavenhalter in Fabletown der Todesstrafe zuführt. Diplomatie ist doch was Feines.

Klasse geschildert finde ich, wie King Cole nochmal zu Ehren kommt und den Dolmetscher zwischen dem gar nicht charmanten Prince Charming und Sindbad gibt. Was ihm am Ende einen neuen Job einbringt.

Weiter geht es nun mit Wölfen und der ersten Jubiläumsausgabe...

LaLe
05.08.2021, 13:21
US-Fables 48-51 / Fables Band 9: Wölfe

Mogli ist auf der Suche nach Bigby um Bagheera frei zu bekommen und reist etwa ein Jahr um die Welt bevor er fündig wird. Zu einer Rückkehr kann er den Wolf mit der Aussicht bewegen mit seiner Familie vereint zu werden. Zuvor hat Bigby jedoch eine Mission in der alten Heimat zu erledigen.

Mit einem ausgeklügelten Plan dringt er bis zum Sitz Gepettos vor und überbringt diesem eine deutliche Botschaft. Will er verhindern, dass die Fables jeden seiner Übergriffe künftig drastisch erwidern, solle er sich von Fabletown fern halten. Um deutlich zu machen, dass diese Warnung ernst zu nehmen ist, fackelt Bigby Gepettos Hain ab.

Zurück in Fabletown ersteht er ein Stück Land in der Nähe der Farm und es kommt zum Wiedersehen mit Snow White. Erstmals steht er seinen Kindern gegenüber und auch das siebte, das den Weg zu ihm fand, ist wieder mit der Familie vereint. Auch wenn nur seine Eltern (und Frau Totenkinder) von ihm wissen. Geheiratet wird auch. Endlich.

Auf diplomatischer Mission ist Cinderella unterwegs. Es gilt die Königreiche des Himmels für ein Bündnis zu gewinnen und die Ohrenentzündung eines wehleidigen Königs in Verbindung mit "veralteter" Medizin steht der Unterzeichnung im Wege. Gesucht wird ein Weg zu spontaner Heilung und wer Cinderella schon immer mal blankziehen sehen wollte, bekommt hier ansatzweise was zu gucken.

Die Handlung wird weiter vorangetrieben und der Angriff der Holzsoldaten erweist sich zunehmend als kurze Episode des Jahrhunderte andauernden Konfliktes. Die Fables sorgen an verschiedensten Fronten dafür, dass sie für weitere Auseinandersetzungen gewappnet sind, schmieden fleißig Bündnisse und agieren selbst mitten im Herzen des Feindes. Dafür passiert in Sachen Charakterentwicklung diesmal nicht ganz so viel. Mogli wird etwas herausgearbeitet und um Familie Bigby herum ändert sich mit der Jubiläumsnummer einiges. Und welchen Preis Cinderella für Frau Totlebens Hilfe wird zahlen müssen interessiert mich brennend.

Bester Satz dieses Abschnitts:

"Is it lovey stuff? Daddy always made me leave the cabin when he wanted to do lovey stuff with the Sarah Lady."

LaLe
08.08.2021, 19:05
US-Fables 52-59 / Fables Band 10: Väter und Söhne

Die Mission von Bigby in der alten Heimat bleibt nicht ohne Folgen. Der Feind ruft seine Untergebenen zusammen und es wird darüber beraten wie die Welt der "Normalen" erobert werden kann. Die Schneekönigin entwirft einen Schlachtplan und stellt diesen vor. Einwände kommen von Rodney, dem Spion vor Ort, und Pinocchio, die auf die Möglichkeiten der "Normalen", speziell die technischen, hinweisen.

Parallel dazu wird Hänsel als Botschafter nach Fabletown geschickt. Während er den Eindruck zu erwecken versucht, dass dem Feind an einer friedlichen und diplomatischen Auseinandersetzung gelegen ist besteht sein eigentlicher Auftrag darin, das Schicksal Baba Yagas aufzuklären und sicherzustellen, dass die Söhne Geppettos in Sicherheit gebracht werden bevor der große Angriff beginnt.

Familie Wolf reist zum Großvater Nordwind. Bigby bekommt so nicht nur Gelegenheit sein etwas schwieriges Verhältnis zu seinem Vater zu klären sondern gleich auch das zu seinen Brüdern, denen im Anschluss eine besondere Aufgabe zukommt.

Im Vierteiler "Sons of Empire" spielt Willingham einmal durch wie ein Krieg zwischen dem Imperium und der normalen Welt ablaufen könnte und erklärt nebenbei warum es exakt so vermutlich nicht kommen wird. Allein dadurch macht die Geschichte schon Spaß und der Leser weiß nun warum der Feind künftig "so und nicht anders" vorgehen wird. Finde ich erzählerisch super gelöst.

Ganz witzig fand ich die vier Dreiseiter, die Figuren ins Zentrum rückten, die bislang noch keine (große) Rolle spielten. Rapunzel hat ein haariges Problem, das ihr ein Leben in der normalen Welt etwas schwierig macht, ein verzaubertes Stachelschwein kann jede Frau davon überzeugen ein Prinz zu sein, ein Mensch hat Angst vor der Farm und drei blinde Mäuse sind auf dem Weg ins Paradies. Schöne kleine Perlen.

Was eine traumatische Kindheit mit einem anrichten kann wird an der Geschichte Hänsels deutlich. Spannend die Sichtweise von Frau Totenkinder auf ihre Rolle dabei. "Die Eltern wollten, dass die Kinder sterben. Ich habe nur versucht meinen Nutzen daraus zu ziehen." Okayyy...

Die kleinen lose miteinander verbundenen Weihnachtsgeschichten waren schön zu lesen. Klasse, wie Klein-Ambrose den Weihnachtsmann etwas ganz anderes fragt als mit den Geschwistern vereinbart und mit dem Froschkönig hat der Autor wohl noch Großes vor.

Witzig fand ich US-Nummer 59 in der Fragen der Leser beantwortet wurden. Sehr schöne Form der Interaktion mit den Lesern.

Und nach diesem Achterpack folgt gleich eine echte Decima. Wäre jedenfalls so gewesen wenn es da nicht das Wanderpaket gäbe...

God_W.
09.08.2021, 16:58
Fables 6 – Finstere Jahreszeiten

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Der gute LaLe und auch Andere hier haben ja schon reichlich zu dem Band (und den nächsten paar) geschrieben, kann ich mich also kurz fassen. :)

Die 2. Weltkriegs-Geschichte zu Beginn, die uns einen Einblick in Bigbys Vergangenheit bietet, fand ich einen absoluten Knaller. Ich liebe Kriegsgeschichten, ich liebe klassische Monster und ich liebe Trash. Somit war die trashige Spionagegeschichte mit den vielen Anleihen an „Frankenstein trifft den Wolfsmenschen“ einfach vorzüglich! Absolute Begeisterung auf meiner Seite.

Weiter geht es in Fabletown, wo einschneidende Ereignisse vonstattengehen. Während die Einwohner die Wahlurnen konsultieren ist Snow in der Klinik am „Werfen“. Der Machtwechsel in der Stadt ist nicht mehr aufzuhalten und was Snows und Bigbys Nachwuchs angeht, ich sag mal so, das ist schon faszinierend! Nicht weniger spannend, aber deutlich düsterer geht es in den Katakomben bei Frau Totenkinder zu…
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Ja, im Laufe der Jahreszeiten ändert sich so Einiges. Kindererziehung kann sich als mächtig schwierig gestalten, und so kommt es, dass Snow zu ihrer Schwester auf die Farm zieht, worüber Bigby nicht allzu glücklich ist. Prince Charming muss feststellen, dass leere Versprechungen auf Dauer nicht ausreichen um das höchste Amt von Fabletown zu bekleiden. Auch die Schöne und das Biest brauchen wohl noch eine Weile um sich in ihren neuen Aufgaben zurechtzufinden, wobei das Letzterem augenscheinlich etwas besser gelingt. Der Winter wirft schließlich einige mysteriöse Fragen auf und der Frühling bringt mit dem Auftauchen von Snows Schwiegervater neue Wendungen mit sich. Zum Finale wird dann noch ein tragisches, düsteres Geheimnis angetriggert, ich bin gespannt was uns dahingehend noch erwartet!

Ein ganz und gar wundervoller Band, der nach einem Ausflug in die Vergangenheit viele Veränderungen mit sich bringt, massenhaft Charaktere, deren Umgebung und Wirken weiter vorantreibt und zu keiner Sekunde Langeweile aufkommen lässt.

8,5/10

VG, God_W.

LaLe
10.08.2021, 07:19
Alter, da kriege ich drei Benachrichtigungen und denke Wunder was da los ist und dann ist das bloß Redundantor, the God od Déjà vu...

LaLe
11.08.2021, 10:50
US-Fables 60-69 / Fables Band 11: Der gute Prinz

Sowohl in Fabletown als auch im Imperium schreiten die Vorbereitungen auf den kommenden Krieg voran. Prince Charming stellt dem Botschafter des Imperiums deutliche Forderungen und ein Ultimatum. Das zwingt Hänsel zum Handeln und sorgt dafür, dass die Fables Einblick in die Pläne des Feindes erhalten.

Derweil macht Flycatcher eine Wandlung durch. Die zurückgekehrte Erinnerung an seine Familie und daran was mit ihr geschah, löst in ihm den Wunsch nach Vergeltung aus. Als Boy Blue ihm, der vor der großen Amnestie die einzig reine Seele in Fabletown war, nicht helfen will, kommt Unterstützung von unerwarteter Seite. Lancelot wurde vom Fluch seiner Rüstung befreit und ernennt Flycatcher zum Ritter. Mit der Rüstung Lancelots und dem Schwert Excalibur steigt er in den Zauberbrunnen um die Verstorbenen für den Kampf um die Heimat zu rekrutieren.

Gemeinsam mit diesen beginnt er dann den großen Marsch in die Heimat wo er seinen alten Stammsitz wieder aufbaut. Doch innerhalb der von ihm zusammengestellten Gruppe gibt es einzelne, die ganz eigene Ziele verfolgen. Als der Feind von Haven Wind bekommt setzt er seine Armeen in Marsch um diesen Flecken Freiheit inmitten seines Imperiums auszutilgen. Als seine regulären Armeen eine nach der anderen daran scheitern, die fleischgewordenen Geister von König Ambrose zu besiegen oder gar überlaufen, zieht er seine Holzarmee aus allen Teilen des Reiches für den finalen Schlag zusammen. Der scheitert spektakulär und der Feind ist seiner stärksten Waffe entledigt. Gleichwohl der Krieg noch nicht beendet ist, die Entscheidung scheint gefallen.

Unabhängig von den Ereignissen in der Alten Heimat werden derweil auf der Farm und auch an anderen Orten die menschlich aussehenden Fables in der Kriegskunst ausgebildet und das Wolfspack erfährt an seinem fünften Geburtstag von seinem siebten Geschwister.

In der von Beginn der Serie an thematisierten Auseinandersetzung mit dem Feind gelingt den Fables ein/der entscheidende Schlag. Die Art und Weise kam ein wenig überraschend und erinnerte mich in Teilen an das Schattenheer im Herrn der Ringe. Nun bin ich mal gespannt wie der Krieg zu Ende gebracht wird.

Interessant waren die vielen kleinen Informationen, die man zur Rolle von Frau Totenkinder bekam. In - wenn ich das richtig erinnere - US-Nummer 63 gab es einen kleinen Hinweis darauf wofür sie die erheblichen finanziellen Mittel aufwendet, die ihr für ihre Zaubersprüche zufließen und das Biest verzweifelt an dem, was er von ihr erfahren hat. Dass der jährliche Blutverlust zweier Kinder nur Show ist und Andeutungen darüber, was sie tatsächlich treibt um ihre Macht aufrecht zu erhalten, lässt mich ziemlich fiese Antworten erwarten.

Ich bin weiter vom hoch bleibenden Niveau der Serie begeistert und werde bis zum Ende des zweiten Compendiums (US-Nummer 82) zeitnah dran bleiben.

God_W.
11.08.2021, 13:25
Fables 7 – Fremde Heimat

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In Band sechs wurde am Rande schon erwähnt, dass Jack sich aus Fabletown verkrümelt hat. Dass er dabei Däumeline an seiner Seite hat erfahren wir jetzt, ebenso wo die Reise hingeht: Nach Hollywood! Dort ist der über die Maßen von sich selbst überzeugte Narzisst natürlich bestens aufgehoben, gründet ein Filmstudio und dreht die größte und erfolgreichste Filmtrilogie aller Zeiten – Natürlich seine Lebensgeschichte. :D

Wie man ihn so kennt vergisst er dabei gerne seine Helfer, degradiert sie nahezu zu Sklaven, was die Daumengroße Jill natürlich irgendwann nicht mehr auf sich sitzen lässt. Tja, wenn man sein Filmimperium dann auch noch mit gestohlenem Geld aufgebaut, und einen ganzen Schwung Fables-Regeln gebrochen hat, dann kann das schon mal zu weitreichenden Problemen führen. Ich bin gespannt, wie es mit dem selbstverliebten Unsympathen weiter geht. Das Artwork von David Hahn zu den Heften kann man übrigens getrost vergessen, das ist eher zum Weglaufen.
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So kann schickes Fables Artwork aussehen.
Weiter geht es mit einer wundervollen, actionreichen und abenteuerlichen Mär, in der ein einsamer Assassine in die alte Heimat eindringt und sich seinen gefährlichen Weg bis ins Herz der feindlichen Gefilde erkämpft, erschleicht und mordet. Dabei lernen wir einige wichtige Charaktere auf Feindesseite kennen, Blue Boy wird für mich in ein ganz neues Licht gerückt, und es gibt so manche spannende Wendung zu bestaunen. Davon abgesehen geht es auch recht brutal zur Sache!

Sprung nach Fabletown, wo uns mit Mowgli ein neuer Charakter vorgestellt wird, der in Fabletown allerdings schon bekannt ist. Offenbar kehrt er gerade nach längerer Abwesenheit zurück und ist natürlich nicht allzu begeistert davon, dass sein enger Freund Bagheera seit der Revolte auf der Farm in Einzelhaft sitzt. Dafür kann er mit Balu ein paar schöne Stunden verbringen, während in der Chefetage ein Verräter entlarvt wird. Zum Abschluss lernen wir endlich den wahren Feind kennen und erfahren viel darüber, wie die Schrittweise Eroberung der alten Heimat vonstattenging.

Es ist also wieder ganz viel passiert und an den verschiedensten Fronten geht die Geschichte weiter voran. Bester Teil und Herzstück des Bandes ist wohl die große Reise von Blue Boy, von der ich äußerst begeistert war. Auch der Rest weiß zu gefallen, erreicht aber nicht ganz diese Klasse und Intensität. Auch das Storytelling fand ich da am schönsten und das ein oder andere Panel ist ein echtes Highlight.

8/10

VG, God_W.

LaLe
12.08.2021, 08:24
US-Fables 70-75 / Fables Band 12: Krieg und andere Kleinigkeiten

Nachdem der Feind mit dem Verlust seiner Armee von Holzsoldaten einen massiven Schlag hinnehmen musste, gehen die Fables in die Offensive. Die Vorbereitungen sind getroffen und als letztes Puzzleteil gelingt Pinocchio mit wertvollen Informationen die Flucht nach Fabletown. Bad Ass Agentin Cinderella muss dabei all ihr Können aufbringen um den Häschern des Feindes zu entgehen, die alles daransetzen die Pläne der Fables aufzudecken. Doch zu spät, der Gegenschlag hat längst begonnen.

Prince Charming führt den Feldzug an, der drei Fronten aufmacht. Mit einem Luftschiff der arabischen Fables werden sämtliche Tore angeflogen um diese Zugänge zum Zentrum des Imperiums zu zerstören und dieses vom Rest des Reiches zu isolieren. Bigby errichtet mittels der letzten magischen Bohne einen Fluchtpunkt, den die im Umgang mit normalen Waffen trainierten Fables mit allem verteidigen und Dornröschen nimmt die Hauptstadt des Imperiums nebst der dort versammelten Eliten aus dem Spiel.

An zwei Fronten wird es nochmal schwierig, denn dem letzten Drachen gelingt es das Luftschiff vor dem letzten Weltentor zu Boden zu bringen. Nur mit Mühe kann die letzte Bombe geborgen und ihrem Zweck zugeführt werden. Und am Fluchtpunkt ist der Imperator nicht zu bremsen. Erst der Einsatz des Vorpalschwertes beendet den massiven Angriff und damit auch den Krieg.

Geppetto wird Amnestie gewährt.

Das Finale fand ich wieder großartig erzählt. Verschiedene Handlungsebenen, die wunderbar ineinander griffen, Wendungen ohne Ende, die aber dennoch immer plausibel und logisch rüberkamen und reichlich Spannung. Und dennoch gefiel mir der Zweiteiler um Cinderella noch einen Tick besser. Unterschätze nie jemanden, der hunderte Jahre Zeit hat seine Fähigkeiten zu trainieren.

Witzig fand ich eine Seite, die mich darüber in Kenntnis setzte, dass es so etwas wie die Uncanny Oz-Men gibt.

Damit dürfte die Serie nun an einem Wendepunkt stehen. Der Feind ist besiegt und Ziel der Fables war es ja immer zurück in die alte Heimat zu gehen. Das wird vermutlich Gegenstand in den letzten sieben US-Heften sein, die das mir vorliegende zweite Compendium enthält. Da werde ich auch schnell beigehen, damit ich beim Wanderpaket weiterkomme bevor Teil 3 des Compendiums bei mir eintrudelt.

God_W.
12.08.2021, 09:16
Jack of Fables 1 – Flucht nach vorn

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Je höher man fliegt umso tiefer fällt man, das musste unser guter Jack aus den Geschichten in Fables 7 am eigenen Leib erfahren. Im einen Moment noch der größter Produzent und Star in der Traumfabrik, im nächsten mittellos und einsam auf der Straße, zu Fuß, per Anhalter unterwegs. Okay, mittellos stimmt nicht ganz, immerhin wurde Jack gütiger Weise ein Köfferchen mit Bargeld überlassen, im Grunde hätte er es also deutlich schlechter treffen können.

Richtig gehend vom Glück geküsst fühlt sich der Gute, als ein Transporter anhält, dem eine richtig schnuckelige Lady entsteigt und ihn einlädt mit ihr zu fahren. Schwupps, so schnell kann man in die Falle tappen, denn im Kleinbus warten vermummte Gestalten, die Jack in Gewahrsam nehmen. Zwar versucht Mr. Horner der Entführung zu entgehen, das ändert aber in einigen sehr schmerzhaften Knochenbrüchen. Da beweist es sich wieder, dass man als Fable ganz schön was aushält, sofern man einen Bekanntheitsgrad inne hat, der hoch genug ist, denn wer nicht vergessen ist, der stirbt auch nicht so leicht, also hat Jack mit seiner Blockbuster-Filmtrilogie indirekt an der eigenen Unsterblichkeit gebastelt.
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Die Entführer bringen Jack in die sogenannte „Seniorensiedlung Golden Boughs“, einer Art „Altersruhesitz für Fables“ in dem einige zwielichtige Gestalten genau am Gegenteil von dem arbeiten, was Jack mit seinen Filmen erreicht hat. Mr. Revise und seine Bibliothekare arbeiten daran Fables gefangen zu halten und dem Vergessen zu überantworten. Sind die Fabelwesen genug in Vergessenheit geraten wird es einfacher sie zu töten. Dabei geht die finstere, wenn auch teilweise recht gutaussehende Truppe äußerst effektiv vor.

Apropos attraktiv, mit Goldilocks, ja richtig gelesen, trifft Jack auf eine alte Bekannte, die umgehend zum Betthasen umfunktioniert wird, bevor es an die Arbeit geht und ein kühner Ausbruchsplan für Jack, Goldy, Humpty Dumpty und all die anderen Fables ausgetüftelt wird.

Okay, das ganze ist ein Stück weit zu vorhersehbar, die Zeichnungen sind allenfalls durchschnittlich, naja, bis auf einige Ausnahmen sogar unter Durchschnitt und der Hauptdarsteller ist ein Arsch. Aber dennoch ist das Ganze echt unterhaltsam, der respektlose und teils blutige Humor trifft oft meinen Geschmack und die überhaupt mag ich die kaltschnäuzig narzisstische Arschlochart von Jack ganz gerne, erinnert mich irgendwie an eine Light-Version des Hellblazers.

7/10

VG, God_W.

LaLe
13.08.2021, 10:43
US-Fables 76-82 / Fables Band 13: Die dunklen Jahre

Der große Krieg ist beendet, Prince Charming bekommt eine Totenfeier und Geppettos erster Ausflug in Fabletown gerät zu einem Beinahe-Fiasko. Unmittelbar darauf beginnen die dunklen Jahre.

In der Heimat sind zwei Helden, Freddy und Maus, auf Schatzsuche und metzeln sich durch Horden von Goblins. Am Ende erobern sie mehr Gold und Edelsteine als sie tragen können. Die Gier gehört aber nicht zu den endlichen Charaktereigenschaften der beiden und so wird mit Gewalt eine besonders gesicherte Truhe geöffnet. Der entsteigt Mr. Dark, der besser gut verschlossen geblieben wäre.

Mr. Dark ist offensichtlich die Quelle vieler Zauber, die die Fables wirkten um Fabletown zu sichern und magische Artefakte wie den Hexenumhang und den Zauberbrunnen herzustellen. Diese erlöschen nun und die Bewohner der Woodland Appartements können gerade noch rechtzeitig evakuiert werden bevor das Gebäude einstürzt. Da auch die Zauber nicht mehr wirken, die eine Entdeckung vor den Normalen verhindern, müssen die Fables zur Farm fliehen. Frau Totenkinder ist klar, dass etwas Böses erwacht und am Wirken ist.

Mr. Dark erobert derweil die Trümmer von Fabletown und errichtet dort seine Festung. Von dort aus will er seinen Rachefeldzug gegen die starten, die ihn einst verbannten und seine Kräfte für ihre eigenen Zwecke nutzten. Die müssen einen zweiten schweren Verlust hinnehmen und Rose Red bekommt ordentlich was auf die Ohren.

In diesem Band wird der erste große Handlungsabschnitt endgültig zu einem Ende gebracht und wir verabschieden uns von zwei Charakteren, die nicht ganz kleine Rollen gespielt haben. Aber auch das Schicksal von Kay ist nicht ohne.

Mit Mr. Dark ist eine Bedrohung erwacht, die von anderer und noch gefährlicherer Art ist als der vorläufig (?) entsorgte Geppetto das war. Hier wird ein Motiv aufgegriffen, das man kennt. Magie hat ihren Preis. Und es sieht derzeit so aus als ob dieser recht hoch ist und in Kürze eingefordert wird. Mr. Dark erscheint zum Zahl... äh ... Zahntag. Und eine besondere Gefangene kommt auf freien Fuß.

Dass Freddy und Maus an Fafhrd und den Grauen Mausling erinnern kommt sicher nicht von ungefähr.

Das war es für mich jetzt erst einmal. Das dritte Compendium soll Anfang September kommen und beginnt mit dem großen Fables-Crossover. Dann sehe ich wohl Jack wieder. Bis dahin (holt gerne ein wenig auf).

God_W.
14.08.2021, 11:00
Fables 8 – Arabische Nächte (und Tage)

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Hoher Besuch in Fabletown! Wie einst König Jaffe Joffer in Queens trifft eine edle Delegation aus dem Morgenland in der kleinen Siedlung der Märchenfiguren ein. Ein großes Aufgebot mit dem berühmten Sindbad an der Spitze nebst Großwesir und allerlei Begleitpersonal erwarten einen gar fürstlichen empfang – und keinen interessierts. Tja, das wäre also die nächste Regierungsaufgabe die unser völlig überforderter Neubürgermeister versemmelt hat, denn Mowgli hatte ihm das Eintreffen der arabischen Fables und die bevorstehenden Verhandlungen mit ihnen noch angekündigt, bevor er aufgrund eines Sonderauftrages das Land verlassen musste. Doch der völlig überforderte Prinz Charming bekommt seinen Job noch nicht allzu gut auf die Kette, und so ist der Flycatcher das einzige Begrüßungskomitee, was die etwas hochnäsigen Besucher aus Bagdad „not amused“.

Doch um sich vor dem Feind zu schützen und ihn vielleicht sogar bekämpfen zu können, sind die Arabischen Fables wichtige Verbündete, die dringend benötigt werden, genauso wie ihre Welt ggf. als Zuflucht dienen könnte. Wenn doch nur ein großer, routinierter Staatsmann hier wäre, der die Wogen glätten könnte… Ach Moment, war da nicht noch wer, der aktuell etwas aufs Abstellgleis geschoben wurde? ;)
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Doch auch, wenn die Verhandlungen durch den Routinier wieder ins Rollen geraten wird schnell klar, dass die kulturellen Gräben zwischen beiden Parteien weit größer sind als gedacht. Sei es Sklaverei, Haremshaltung, allgemein mangelnder Respekt gegenüber Frauen und die Haltung gegenüber dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen. Große politische Diskrepanzen, die sich nicht allzu leicht vom Tisch wischen lassen. Und wenn dann noch einige wenige Personen vollkommen gegen eine Verbindung sind, und bewusst versuchen diese zu sabotieren, dann kann sowas schon mal ganz leicht eskalieren…

Ja, spannend, welche Möglichkeiten sich mit dem Auftritt der arabischen Fables alle eröffnen und noch spannender welche Schwierigkeiten dabei aus dem Weg geräumt werden müssen, und vor allem, welche Charaktere dabei die wichtigsten Rollen spielen! Absolut unterhaltsam und irre fesselnd.

Die Ballade von Rodney und June, die zum Ende des Bandes erzählt wird, bringt uns die Lebensumstände im Feindesland auf einfühlsame und tragische Weise näher und bestärkt in der Erkenntnis, dass dem irgendwie ein Ende gemacht werden muss. Ganz fein erzählt, für meinen Geschmack aber leider etwas zu hölzern ( :D ) gezeichnet.

8,5/10

VG, God_W.

God_W.
15.08.2021, 20:09
Fables 27 – 1001 Schneeweisse Nächte

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In Fables 8 – Arabische Nächte (und Tage) sind sie also in Fabletown eingetroffen, die Abgesandten aus dem Morgenland. Für mich der perfekte Zeitpunkt für einen (erneuten) Abstecher in die Vergangenheit von Snow White, denn die hat schon lange bevor die Handlung der Hauptreihe einsetzt eine Reise nach Arabien unternommen, eine Reise die nicht ganz planmäßig verlief. Denn wie einst Scheherazade in den Geschichten von 1001 Nacht wird sie vom Sultan festgehalten, der sie heiraten und anschließend hinrichten möchte. So beginnt Snow tapfer um ihr Leben zu kämpfen, nämlich mit Geschichten…

1001 Schneeweiße Nächte war von einigen Jahren mein Erstkontakt mit den Fables. Zu der Zeit suchte ich einstimmendes Material für unsere Urlaubsreise in den Orient (Oman) und der Band wurde mir hier empfohlen und als unabhängig von der Hauptreihe lesbar angepriesen. Das kann ich grundsätzlich so unterschreiben, denn der Autor erklärt in einer Einleitung kurz die Umstände, die man wissen muss, und dann geht es los. Meine Meinung in ganz kurzer Form fiel damals so aus:


Fables 27: 1001 Schneeweisse Nächte

Meine erste Fables-Erfahrung, die ich …, vor unserem Orient-Urlaub, gestartet habe, hab ich jetzt auch mal beendet. Das Grundprinzip finde ich grandios und auch die Umsetzung ist sehr gelungen. Meine Frau und ich haben vor einigen Jahren die ersten Staffeln von „Once upon a time“ geschaut, was sich ja scheinbar deutlich von der Comicreihe hat inspirieren lassen. Zu dem Märchensetting kommt hier noch der Charme von 1001 Nacht, was ich ebenfalls sehr mag. Allerdings muss ich auch zugeben, dass nicht alle enthaltenen Geschichten bei mir gezündet haben und das Artwork ebenfalls nicht durchgehend nach meinem Geschmack war. Aber so ist das halt, wenn viele Köche an einem Menü beteiligt sind, da ist nicht jeder Gang für jeden was.

6-7/10

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Also ja, man kann den Band auch gänzlich ohne Vorwissen lesen, aber nein, man hat bei weitem nicht so viel Freude daran, wie wenn man die Welt, und vor allem die in den Geschichten beteiligten Fables schon kennt. Was habe ich die Lektüre bei diesem zweiten Anlauf genossen! Geschichten die mich bei der Erstsichtung nicht so fesseln konnten haben richtiggehend gecatcht, allen voran die zu tränen rührende Story um den Froschkönig. Die Bigby-Origin Story mit dem Nordwind ist ebenfalls ganz wunderbar, die extrem coole Widergeburt von Frau Totenkinder und, und, und… Auch die Erkenntnis, dass King Cole wirklich ein großartiger König war, bevor er später in Fabletown der Bequemlichkeit anheimgefallen ist, lässt den Ex-Bürgermeister in ganz neuem Licht erstrahlen.

Ja, es ist wirklich ein nahezu perfekter Band, in dem viele Charaktere ihre „15 Minuten“ bekommen und, wenn man die Pro- und Antagonisten schon kennt, wirklich JEDE Story zündet. Eine fulminante Geschichtensammlung, der ich als Mini-Kritikpunkt nur weiterhin vorwerfen kann, dass mir persönlich nicht jedes der vielen Artworks zusagt, aber hey, die Geschmäcker sind halt verschieden.

9/10

VG, God_W.

God_W.
18.08.2021, 06:45
Fables 9 – Wölfe

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Wie der Titel des die Hefte 48 bis 51 versammelnden Paperbacks schon erahnen lässt, steht diesmal Bigby mit seiner Familie im Mittelpunkt des Geschehens. Also zumindest sollte das so sein, dazu muss man den griesgrämigen Isegrim aber erstmal finden, denn die Fables haben eine ganz besondere Mission ins Auge gefasst, die nur von ihm durchgeführt werden kann. Dazu hat sich Mowgli auf die Spur des Raubeins begeben, um ihn in die Gemeinschaft zurückzuholen und von der Wichtigkeit des Auftrages zu überzeugen, für den er ausgewählt wurde.

Diese Suche entwickelt sich zu einer Art spannender Mischung zwischen Hetzjagd und Detektivgeschichte mit intensiven, äußerst physischen Actioneinlagen. Derweil wachsen und gedeihen die Welpen auf der Farm, entwickeln ihre Fähigkeiten und spielen mit Großpapa Nordwind, während Mama Snow beunruhigende Visionen hat.
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Die zweite Hälfte des Bandes beschäftigt sich dann mit Bigbys „Mission Impossible“ die absolut perfekt geplant und vor allem auch grandios inszeniert wurde. Den Vergleich mit einem spannenden Action-Thriller höchster Güte braucht die Story nicht zu scheuen, und so bekommt der Feind mal gezeigt, dass er sich besser nicht mit den Fables aus unserer Welt anlegen sollte. Doch ob sich ein Wahnsinniger wie Gepetto davon abschrecken lässt? Wir werden es erfahren.

Zum Abschluss gibt es noch eine Familienzusammenführung, wir erfahren alles Wissenswerte (und auch eher Unwichtiges) über die Lebensumstände der Fables und dazwischen hat Cinderella einen großen, und wie ich finde äußerst überraschenden Auftritt. Sehr sehr cool meiner Ansicht nach. Erneut ein bockstarker Band mit vielen Highlight-Momenten, hätte gerne etwas dicker ausfallen können.

8,5/10

VG, God_W.

God_W.
22.08.2021, 18:18
Da bin ich ehrlich gesagt ein wenig skeptisch, lasse mich aber gerne positiv überraschen. ;)

LaLe
22.08.2021, 20:16
Da hat die Welt drauf gewartet...

God_W.
24.08.2021, 17:46
Fables 10 – Väter und Söhne

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Mit den Ausgaben #52-#59, also ganzen acht Heften, wird im zehnten Band so einiges geboten. Los geht es direkt hammerhart, denn Gepetto sucht die „Endlösung für Fabletown“. Dazu hat er die Väter und Söhne (sowie eine eiskalte Tochter) seines Reiches zusammengerufen, um zu beratschlagen, wie Fabletown denn am effektivsten von der Landkarte zu tilgen sei. Hier wird die ganze Dimension der Bedrohung irgendwie zum ersten mal richtig greifbar. Die verschobenen Denkweisen und Begründungen um das eigene, bösartige Handeln zu rechtfertigen können einem richtig Angst einjagen. Hauptproblem: All die brutalen und zerstörerischen Pläne klingen tatsächlich, als könnten sie funktionieren und die Chance, dass Pinocchio seinem Erzeuger die Sache mit guten Worten auszureden vermag tendiert eher gegen Null.

Dazwischen werden einige kleine, feine Geschichten gestreut, die Einzelcharaktere näher beleuchten und Abwechslung ins Artwork bringen. Die Gedankenspiele zum Thema Technik vs. Magie finde ich ebenfalls äußerst interessant, denn wie dicht sind wir technologisch heutzutage denn an Dingen, die vor gar nicht allzu langer Zeit noch als Zauberei oder Hexerei verteufelt worden wären?

Die Weihnachtsausgabe zwischen den beiden Hauptteilen des Bandes war ein kleines Extraschmankerl für mich, die habe ich richtiggehend genossen. Ob bei Familie Wolf zu Hause, mit Blue Boy und Rose auf dem fliegenden Teppich, Jacks Finger mal wieder in der Keksdose, oder bei der vielleicht wichtigsten Frage der gesamten Kindheit, und der absolut herzerwärmenden Art und Weise, auf die sie gestellt wird. Ganz fein, hole ich mir im Dezember vielleicht nochmal hervor den Band, nur für dieses Heft.
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Bevor der Band zum Abschluss einen äußerst kreativen Weg findet Leserfragen zu beantworten bleibt Bigby nichts anderes übrig als seiner Familie nachzugeben und zu Weihnachten seinen alten Herrn zu besuchen. Das Problem die ungeliebte Verwandtschaft zu Weihnachten treffen zu müssen kennt ja der ein oder andere, aber nur in seltenen Härtefällen ist der eigene Papa dabei das Objekt der Missgunst und Ablehnung. Ob und wie sich die beiden schließlich doch noch zusammenraufen, sowie einige weitere, überraschende Familienhintergründe werden in den zwei Heften aufgetischt.

Zusammen mit der Weihnachtsstory hat mir der große Vierteiler zu Beginn am besten gefallen, aber auch die Bigby/Nordwind-Story fand ich ziemlich stark. Bei den Shorties am Ende weiß nicht jeder zu glänzen, aber insgesamt habe ich mich bestens unterhalten gefühlt und mich zumeist auch über Artwork gefreut, wenn es nicht vom Stammzeichner kam. Klar, der Buckingham hat einen schönen, glatten Stil, ist aber oft (nicht immer) sehr sparsam mit den Details und macht es sich meines Erachtens an einigen Stellen zu einfach. Ist halt ein allgemeingefälliger Stil, mir persönlich aber ein wenig zu glattgebügelt.

8,5/10

VG, God_W.

God_W.
26.08.2021, 08:16
Fables 11 – Der gute Prinz

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Nachdem wir in den „Schneeweißen Nächten“ seine herzzerreißende Vorgeschichte kennenlernen „durften“ und der schüchtern/sympathische Fliegenfänger in Band 10 endlich wieder zu sich gekommen ist können wir ihn jetzt erleben wie er - - - völlig am Boden zerstört, wie ein Häuflein Elend vor sich hinvegetiert. Jahre nach der schrecklichen Tragödie, die seiner Familie widerfuhr, ist er jetzt erst bereit die notwendige Trauerarbeit zu leisten.

Derweil wird weiter in alle Richtungen spioniert, Prince Charming schlägt sich mit Hänsel rum, während die Baba Yaga im Keller ausgequetscht wird und was Kay so alles in Frau Totenkinder sieht würde mich ja brennend interessieren. Schließlich schmeißt Flycatcher seinen Job hin, denn weiter Böden schrubben, um für erfundene Mini-Vergehen zu büßen, das kann nicht länger sein Dasein bestimmen. Nein, er muss andere Aufgaben übernehmen, zum Beispiel die nächste Fuhre zur Farm. Das ist allerdings nur ein Vorwand, denn der Plan, den er dort seinem alten Kumpel Blue Boy offenbart ist sicher nicht das, was wir von dem Häuflein Elend erwartet haben, und so wird dieser von seinem Buddy auch rundheraus abgelehnt. Doch das spornt Flycatcher, Ambrose, also den Froschkönig nur zu einem weitaus waghalsigeren Unternehmen an, einer selbstauferlegten Bürde mit ungewissem Ausgang, einem Weg wie er beschwerlicher kaum sein kann…
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Was für ein wahnsinnig toll erzählter Band zum mitfiebern, mitleiden, staunen und schwelgen. Die wundervolle Hauptfigur nimmt uns mit auf eine spannende, gefühlvolle, märchenhafte und gefährliche Reise voller Gefahren und Wunder, einfach von vorne bis hinten rundum gelungen und für mich das große Highlight der bislang sowieso durchgehend starken Reihe.

10/10

VG, God_W.

God_W.
27.08.2021, 13:44
Jack of Fables 2 – Viva Las Vegas

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Um die Spannung vor dem offenbar anstehenden, ersten großen Finale der Hauptreihe nochmal ordentlich anzuheizen und die Zeit bis zur Schlacht der Welten noch ein wenig hinauszuzögern mache ich jetzt, wie in der Lesereihenfolge empfohlen, erstmal einen etwas längeren, weil dreibändigen Abstecher zum guten Jack. Hab ich gut gesagt? Sorry, mein Fehler…

Der Titel des Bandes ist ein weinig irreführend, denn statt in die Wüste Nevadas (will ich auch irgendwann mal hin!) landen wir erstmal in der eisigen Bergwelt von Wyoming, wo sich eine kleine Truppe der aus Golden Boughs geflüchteten Fables darüber wundert, weshalb Jack der Einzige von ihnen ist, der sich nicht den Allerwertesten abfriert. So kommt es, dass Jack uns von seiner Zeit als Jack Frost erzählt. In dem äußerst amüsanten Zweiteiler darf Jack mal wieder die Arschlochseite nach außen kehren, beweisen dass er ein selbstsüchtiger Taugenichts ist und vor allem sind wir live dabei, wie die wunderschöne, herzallerliebste Schneekönigin zu der verbitterten, bösen Furie wird, als die wir sie später kennengelernt haben. Dreimal dürft Ihr raten, wer daran die Schuld trägt…
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Im Anschluss geht es aus den eisigen Gefilden schnurstracks aufs heiße Pflaster von Vegas, wo Jack etwas widerfährt, was wohl schon so manchem Besucher passiert ist. Er wacht morgens mit bösem Kater und einem Ehering am Finger auf. Dass er mit der durchaus ansehnlichen Holly Wagner nicht gerade den absoluten Glücksgriff gemacht hat wird klar, als sich die Erinnerungen an die letzten 24 Stunden so nach und nach wieder in seinen Gehirnwindungen manifestieren. Angefangen beim unverhofften Widersehen mit Pathetic Fellacy (Gary) und Schwierigkeiten mit Casino-Sicherheitspersonal, die äußerst blutig enden. Noch blutiger wird es, als eine äußerst skrupellose Lady mit einem unstillbaren Hunger nach Gehirnen auf den Plan tritt, doch erst als die Nerds in Vegas eintreffen wird es richtig witzig und der geflügelte Begriff „Das Glück ist ein mieser Verräter“ nimmt spannende, fast schon greifbare Formen an.

Ich weiß gar nicht was alle immer gegen Jack of Fables haben, ich wurde von dem Band prächtig unterhalten. Jack ist ein richtig arschlochmäßiger, selbstverliebter, schamloser Narzisst, arrogant bis zum Abwinken und reißt alle um sich herum mit in die Scheiße. Was für ein Spaß! :D Also wenn man solche Charaktere nicht mag, am besten die Finger davon lassen, ansonsten: Zugreifen! Das Artwork ist leider nur 08/15, aber der Band ist erzählerisch wirklich mit ein paar schönen Ideen bestückt. Doch, hat Spaß gemacht.

7,5/10

VG, God_W.

God_W.
29.08.2021, 19:55
Jack of Fables 3 – Der böse Prinz

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Jack und Gary sind aus Vegas raus und erneut auf Tour. Am Grand Canyon werden sie von Priscilla Page eingeholt und eingesackt. Auf der Rückbank ihres Transporters treffen sie Wicked John wieder, Jacks dunkelhaariger Spiegel, den er auf den Tod nicht ausstehen kann. Während Mr. Revise in Golden Boughs wieder aufgepäppelt wird führen die Kabbeleien Zwischen Jack und John zu einem folgenschweren Unfall. Der Wagen probt den direkten Abgang in den Canyon hinunter. Das geht natürlich nicht ohne Verletzungen ab und am Ende stehen alle ziemlich nass da. Als nachts alle am Lagerfeuer sitzen und ihre Wunden lecken tauscht plötzlich ein uralter Mann mit Bart auf, die Ähnlichkeit mit Merlin dem Zauberer ist frappierend. Der hat Excalibur dabei, das Schwert der Schwerter, und wie einstmals im Stein muss das Zauberschwert erneut an einem sicheren Platz versenkt werden, von wo es nur der wahre König herausziehen kann – Jacks Brust!
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Tja, das ist mal eine überraschende Wendung und eine ganz spezielle Ausgangssituation für die abgefahrene Story, die jetzt folgt. Während Jack versucht das Schwert wieder aus seinen Eingeweiden zu entfernen erfahren wir allerlei Interessantes über seine und Johns Vergangenheit, Raven, der treue Indianerbegleiter tritt auf den Plan und auch der Teufel hat seine Finger im Spiel. Sogar mehrfach, denn nach der Hauptstory erwartet uns als Abschluss des Bandes mit „Jack ‘O Lantern“ eine Neuinterpretation einer klassischen amerikanischen Halloween-Geschichte, und auch da treibt der Beelzebub seine teuflischen Spielchen.

Wieder ein unterhaltsamer, wenn auch nicht herausragender Band. Im direkten Vergleich mit der Hauptreihe ist das erzählerisch schon ein bis zwei Nummern schwächer, dafür ist der Humor abgedrehter und auch diesmal gab es wieder mehrere schön abgefahrene Ideen. Doch mir macht die Reihe bislang Spaß.

7/10

VG, God_W.

God_W.
30.08.2021, 17:50
Jack of Fables 4 – Americana

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Aus einem Motel-Zimmer irgendwo in New Mexico dringen verzweifelte Schmerzensschreie während die blonde Hillary Page zusammen mit dem Riesen Paul Bunyan und Babe, dem kleinen blauen Ochsen durch die Wälder Idahos trampt. Miss Page ist nämlich auf der Suche nach einem Übergang zwischen den Welten, einem Ort, aus dem Magie in unsere Sphären hineinfließt, und dabei kann ihr der Riese behilflich sein, denn der funktioniert wie eine Art lebendiger Wünschelrute. So kann es ihr gelingen den Weg zu finden, den Weg nach Americana.


Doch was hat es mit dem Zeter und Mordio in New Mexico auf sich? Dass offenbart sich, als Jack nach einiger Zeit, und etwa 16 verbrauchten Tuben Klebstoff, Gary und Raven ins Zimmer ruft. Da sitzt er auf dem Bett, notdürftig zusammengeflickt und frech wie Oskar, Humpty Dumpty! Ja, auch wenn der Gute bei der Flucht aus Golden Boughs in 1.000 Teile zersprungen ist, so hat unser heldenhafter Jack of Fables ihn nicht zurückgelassen, sondern alle Bruchstücke eingesammelt und den vorlauten Eierkopf die ganze Zeit mit sich herumgeschleppt, bis endlich genug Zeit und Ruhe da war, um ihn in haarkleiner Fitzelarbeit wieder zusammenzusetzen. Eine solch große Selbstlosigkeit klingt gar nicht nach unserem Jack? Das stimmt natürlich, doch Jack weiß etwas, was sonst niemand wusste. Humpty Dumpty kennt den Weg zu einem sagenhaften Schatz, und der Verlockung von Reichtum konnte Jack noch nie widerstehen. Also auf zum Schatz, lasset die Suche beginnen! Wo der Schatz versteckt ist? Natürlich in Americana. ;)
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Das war doch wieder eine spaßige Tour, wo alte Eisenbahnen und abgelegene Städtchen Wildwestcharme versprühen, mit Jack und Humpty Dumpty gleich zwei Unsympathen im Fokus stehen, viel nackte Haut und massenhaft Zombies geboten werden und Bibliothekare zur Bücherverbrennung aufrufen. Doch, hat Laune gemacht. Nach der vierteiligen Hauptgeschichte wartet hinten raus noch der Shorty „Gary, Prinz von Dänemark“, der uns ein ambitioniert beginnendes Bühnenstück bietet, welches gänzlich ohne Jack auskommt, dafür nochmal verdeutlicht, dass Wicked John keinen Deut besser ist und Gary, der Pathetic Fallacy doch zu den bemitleidenswerteren Figuren gehört.

7/10

VG, God_W.

God_W.
01.09.2021, 20:05
Fables 12 – Krieg und andere Kleinigkeiten

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Jetzt steht sie also bevor, die alles entscheidende, letzte Schlacht. Die geballte Macht aller geflüchteten Fabelwesen steht gegen die geballte Macht - - - eines Puppenschnitzers. Ja, das klingt erstmal etwas einseitig, und leider ist es das irgendwie auch. Aber dazu später mehr, denn auch wenn zu Beginn der letzte Kriegsrat abgehalten wird, der übrigens von Niko Henrichon markant gezeichnet wurde, und die letzten Pläne und variablen dargelegt werden, steht im Anschluss daran erstmal für zwei Hefte jemand im Rampenlicht, der bislang eher die zweite Geige spielte. Die Rede ist von Cinderella, in unseren Gefilden gemeinhin Aschenputtel genannt.

Die beiden Teile von „Miese Tricks“ vereinen sich zu einem nervenaufreibenden, streckenweise auch äußerst heftigen Agententhriller irgendwo zwischen James Bond und Ethan Hunt. Hat mich streckenweise an den Anfang von „Der Hauch des Todes“ erinnert, Cinderella ist nämlich nicht nur eine heiße Braut, sondern hat sich im Laufe der Jahrhunderte eine Reihe ganz spezieller Fähigkeiten angeeignet, die sie für Fabletown zum wichtigsten Agenten machen. Wie es einst Timothy Dalton (der war bei weitem nicht so schlecht, wie er oft geredet wird!) mit Jeroen Krabbé gemacht hat ist es ihre Aufgabe Pinocchio auszuschleusen und sicher nach Fabletown zu bringen. Seine Informationen sind von unschätzbarem Wert für die Armee der Fables und außerdem hat der listige Sohn des Feindes selbst auch noch eine äußerst schlaue Idee.

So fightet sich die kaltblütige Waffe durch die Reihen der feindlichen Spione, versucht währenddessen dafür zu sorgen, dass Pinocchio kein Haar gekrümmt wird und macht dabei auch noch eine enorm gute Figur! Was für eine taffe Bitch! – Äh, argumentationsstarke Lady meine ich natürlich. Da wächst die Vorfreude auf ihren Einzelband umso mehr!
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Dann ist es endlich so weit und es geht ans Eingemachte. Orientalische Luftschiffe nebst fliegenden Teppichen, Magier und Hexen, die schläfrige Prinzessinnen unterstützen und schließlich zu allem entschlossene Bodentruppen, bereit den einzigen Rückzugsweg bis zum letzten Mann zu verteidigen. Dazwischen Blue Boy, der mit Hilfe des Mantels an allen Fronten verfügbar sein muss und für das richtige Timing sorgt. Timing, das ist es dann auch was den folgenden Schlachtverlauf bestimmt, denn der ist nicht nur in der Geschichte selbst, sondern auch erzählerisch perfekt getimt. Alle Zahnräder greifen ineinander, während die Vorgänge stimmig, schlüssig und maximal unterhaltsam erzählt werden.

Okay, auch wenn es noch die ein oder andere brenzlige Situation gibt kann ich den Kritikpunkt, dass alles zu glatt verläuft schon ein wenig nachvollziehen. Ich persönlich liebe es aber, wenn Dinge, die zuvor minutiös geplant wurden dann auch in der Form durchgezogen werden können, dann ist mein innerer Hannibal Smith immer am grinsen und Zigarre schmausen. :D
Davon abgesehen geht es am Ende ja doch nicht ganz ohne Verluste ab und auch Verwundete sind zu beklagen. Pinocchios Deal hat mich nicht ganz befriedigt. Mich stört sowas immer, am Meisten damals mit einem intriganten Hauptantagonisten bei der neuen Battlestar TV-Serie (Dr. Gaius Baltar). Bei Fables ist es aber wenigstens nachvollziehbar, weil es eigentlich nur so etwas wie ein "gleiches Recht für alle" ist. Von daher schluck ich die kleine Kröte, auch wenn ich persönlich es lieber anders gehabt hätte.

8,5/10

VG, God_W.

God_W.
03.09.2021, 07:06
Fables 28 – Cinderella 1/2 (From Fabletown with Love 1-6)

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Schon in Band zwölf der Hauptreihe, Krieg und andere Kleinigkeiten, waren die beiden Hefte um Cinderella als Hauptfigur ein absolutes Highlight für mich und auch an ihrer eigenen Serie macht die taffe Schönheit eine mehr als gute Figur! Der Titel des Ganzen erinnert nicht von Ungefähr an den zweiten Bond-Streifen, denn dem größten menschlichen Spion steht die Lady, die weitaus länger trainieren konnte als jeder von uns, in nichts nach.

Zuletzt war sie für Bigby unterwegs und hat Pinocchio nach Hause geholt, diesmal wird sie von Beast auf eine magische Mission geschickt, denn irgendwer scheint magische Gegenstände aus der alten Heimat herauszuschmuggeln und in Fabletown und der Normalowelt zu verscherbeln. Nicht auszudenken, was alles passieren kann, wenn die in falsche Hände geraten. Nach einem kurzen Abstecher zu Frau Totenkinder, denn ohne deren Unterstützung geht gar nichts, startet der kunterbunte, spannende und wendungsreiche Trip.

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Die komplizierte Romanze mit Sindbad hat mir richtig Spaß gemacht, der gestiefelte Kater ist cooler als der aggressive Eisbär, die heißen Haremsbräute haben sich zu fehlgeleiteten Furien entwickelt und müssen erstmal wieder auf Spur gebracht werden, und der letztendliche Hauptantagonist ist eine schöne Überraschung und passt wie die Faust aufs Auge. Sowohl erzählerisch als auch von der Optik ein absolut gelungener Einsatz. Humor, Action, Spannung und Ideenreichtum perfekt aufeinander abgestimmt, dazwischen Cindy heiß wie Frittenfett immer schlagfertig. Ich liebe es!

8,5/10

Die zweite Hälfte des Bandes kommt dann erst nach dem Wolf und den Unwritten Fables, dauert also noch 14 Bände, aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.

VG, God_W.

God_W.
04.09.2021, 09:51
Jack of Fables 5 – Der fabelhafte Wilde Westen

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Anno 1883 machte Jack als gesetzloser Bandenchef den gerade noch zu erobernden Westen unsicher. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass viele Bürger ihres Geldes und Goldes erleichtert wurden, aber leider auch nicht wenige ihr Leben ließen, denn Menschenleben (oder Leben im Allgemeinen) bedeuten Jack ja bekanntlich nicht allzu viel, vom eigenen mal abgesehen. Die Kunde vom skrupellosen „Smilin‘ Jack Candle“ dringt irgendwann natürlich auch bis nach Fabletown vor, von wo aus sich Sherriff Bigby auf seinem treuen Ross Tate (ehemals das Pferd von Ichabod Crane) auf macht, den Tunichtgut dingfest zu machen, möglichst ohne Aufsehen zu erregen.

Wie gut das klappt sollte sich der geneigte Leser bereits ausmalen können, jedoch gibt es diesmal tatsächlich überraschen viel (Standard-)Western fürs Geld und im Gegenzug kaum Klamauk und Blödelei. Interessant und wertig finde ich die ganzen realen Ereignisse der Zeit, die dem aktuellen Geschehen bei Jack und Bigby stets gegenübergestellt werden, das hat echt was. Ansonsten bleibt ein brauchbarer Western mit äußerst durchschnittlichem Artwork und enorm unlustigen „Spaßseiten“, einer am Ende jeden Heftes.
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Die Zweite Hälfte des Bandes führt uns zurück in die Gegenwart, wo Miss Eliza Wall uns in drei ziemlich unterdurchschnittlichen Geschichten den Werdegang der Page-Schwestern, allesamt Oberbibliothekarinnen von Mr. Revise, näher darlegt. Da ist sicher die ein oder andere Info enthalten, die zum Verständnis der weiteren Story von Belang sein wird und es passiert ja auch im Hintergrund Einiges, dennoch war das fast mühselig langweilig zu lesen. Die Lage spitzt sich gegen Ende jedoch dermaßen zu, dass wohl bald ein größerer Kampf um Golden Boughs ins Haus steht, aber irgendwie ist das alles sehr holprig geschrieben, nicht fesselnd und auch der Bookburner wirkt nicht ausreichend bedrohlich, um viel Spannung zu erzeugen. Naja, mal sehen wie es weiter geht.

5,5/10

VG, God_W.

God_W.
05.09.2021, 10:32
Ich hatte ja angekündigt, dass ich zwischen meinem Fables-Run ab und an auch einen Band von The Unwritten einschieben werde, um bei den Unwritten Fables dann auch dort auf dem passenden Stand zu sein. Jetzt habe ich schon fast zu lange gewartet und es wird wirklich langsam Zeit, jetzt ist es also so weit:

https://www.comicforum.de/showthread.php?173334-The-Unwritten-oder-das-wirkliche-Leben-*Vertigo-at-its-best*&p=5729598#post5729598

God_W.
06.09.2021, 16:27
Jack of Fables 6 – Das große Buch vom Krieg

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Okay, Mr. Revise ist böse, denn er will die Fables einfangen, in Vergessenheit geraten lassen und die Magie aus der Welt tilgen. Sein böser Bruder, der Bookburner, ist allerdings noch viel böser, denn der wiederum will, wie es sein Name bereits impliziert, alle Bücher mit den Originalgeschichten, also bevor sie von Revise verändert und angepasst wurden, verbrennen und somit nicht nur die Magie aus der Welt verbannen, sondern gleich die Existenz aller Fables auslöschen. Also deutlich das größere Übel.

So kommt es in dieser etwas verqueren Misere also dazu, dass sich Jack und Revise, die sich grundsätzlich Spinne Feind sind, zusammentun müssen, um Golden Boughs gegen Bookburners Geisterarmee zu verteidigen. Da Großpapa Pathetic Fallacy im Zweifel das letzte Wort hat, und Jack ihn unerklärlicherweise um den Finger wickeln konnte, wird Jack kurzerhand zum Sechs-Sterne-General, also zum Oberbefehlshaber des Verteidigungsheeres ernennt. Das dieser irrwitzige Schachzug nur im Chaos enden kann ist klar…
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Auch wenn im Anschluss dann selbstredend reichlich Action geboten wird, des Wahnsinnst fette Beute irgendwo zwischen blutigen Schusswechseln, lebendigen Wachtürmen, leckeren Taccos und wilden Gangbang-Fantasien immer mal wieder hervorblitzt, so ist das tatsächlich Gebotene aber leider doch nicht ganz so witzig, wie es vielleicht den Anschein haben mag. Auch die Schlacht selbst kommt bei den geradezu überbordenden Möglichkeiten vergleichsweise ideenarm daher. So ist das alles im Grunde zwar unterhaltsam, hätte aber noch deutlich besser sein können. Einen halben extrapunkt gibt es, weil ich Vulkane mag und für den Gastauftritt von Godzilla, meiner radioaktiven Lieblingsechse.

Ach ja, die neuen Erkenntnisse zur Herkunft und Familiären Verflechtungen einiger Beteiligter ist zum Ende dann aber mal wirklich witzig.

6,5/10

VG, God_W.

God_W.
08.09.2021, 06:56
Fables 13 – Die Dunklen Jahre

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Zurück an der Hauptreihe, zurück in New York City, zurück in Fabletown und zurück in der Zeit nach dem großen Krieg, der mit einem Sieg der Fables über das Imperium endete.Zum Einstieg darf Michael Allred mal wieder an den Zeichenstift und irgendwie finde ich seinen Stil diesmal viel gewöhnungsbedürftiger als noch bei beim Nordwind und den Wölfen zu Hause. Aber sei es drum, dafür ist Gepettos erster Rundgang durch die Nachbarschaft, in Begleitung seines Sohnes und einiger „Leibwächter“, äußerst unterhaltsam, gibt es doch unter den Einheimischen reichlich Missmut, weil sie den Tyrannen lieber einen Kopf kürzer sehen würden, denn ihn als neuen Nachbar zu begrüßen. Es gibt also durchaus Fabelwesen, die eher meine (zugegeben, vielleicht etwas härtere und radikalere) Gesinnung vertreten, statt LaLes erhabenen Gerechtigkeitssinn.

Dann beginnen sie, die Dunklen Jahre, und zwar damit, dass sich zwei Glücksritter daranmachen eines der, durch den Krieg und den nachfolgenden Aufruhr herrenlos gewordene, Königreiche zu plündern. Während die beiden sich den Weg in die Schatzkammer freischlachten führen Frau Totenkinder und Gepetto freundliche Gespräche mit enorm unfreundlichem Unterton und der Wundarzt doktert noch immer an Blue Boys Arm herum, denn dessen Wunde will nicht so gut verheilen wie sie eigentlich sollte.
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So beginnt es – und dann beginnt die Abwärtsspirale sich unaufhörlich zu drehen. Pinocchio versucht weiter vergeblich seinen Paps in die Gesellschaft zu integrieren, Blue Boys Verletzung entzündet sich nach jeder Operation schlimmer, Rose Red hat schlimme Beziehungsprobleme (und auch psychische) und mit der Baba Yaga läuft auch nicht alles nach Plan. Doch richtig übel wird es, als die eingangs erwähnten Glücksritter eine ganz besonders gesicherte Kiste öffnen, in dem Glauben, dass darin sicherlich der wertvollste Teil des Schatzes zu finde sei. Tja falsch gedacht. Und was schließt man noch in Hochsicherheitskisten weg, wenn nicht unermessliche Reichtümer? Richtig, unermesslich Böses, Gefährliches und Schrecken verbreitendes. Exakt ein solches Wesen haben die beiden entfesselt und eins sage ich Euch gruselig und eklig ist es tatsächlich und dazu wirkt es maximal bedrohlich. Es wird finster in den Dunklen Jahren…

Ich hätte ja nicht gedacht, dass es nach dem großen Krieg so schnell schon wieder zu dermaßen einschneidenden Veränderungen kommt, und dass mich ein neuer Antagonist so rasant das Fürchten lehren könnte. Der Typ ist echt Creepy! Im Nachgang geht es (mit miesem Artwork von David Hahn) auf der Farm nochmal rund. Ob schon wieder eine Revolte ansteht ist noch nicht klar, aber der Cliffhänger mit den beiden gefährlichsten Fellknäueln lässt auf einen großen Fight hoffen.
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Zeitgleich mit den Ereignissen zuvor gingen Mowgli und Bagheera auf eine Mission in die alte Heimat, um eine Dschungelwelt zu finden, die jetzt nach dem Kriegsende wieder bewohnbar wäre. Ein nettes kleines Urwaldabenteuer, an dessen Ende interessanter Besuch auf der Farm eintrifft.
Zusammengefasst wieder sehr guter, abwechslungsreicher Band, der viel verspricht. Vor allem eine alles andere als langweilige Zukunft.

8/10

VG, God_W.

LaLe
09.09.2021, 06:59
US-Fables 83-85, US-Jack of Fables 33-35, US-The Literals 1-3 / Fables Band 14: Das große Fables-Crossover

Während die geflüchteten Fables versuchen auf der Farm irgendwie klarzukommen droht neues Ungemach. Um Jack herum kulminieren die Ereignisse um die Literals und Kevin Thorn, der sich von seinem Zwillingsbruder befreit glaubt, nimmt einen Anlauf die Geschichte der Welt komplett umzuschreiben. Das würde am Ende auf eine Nichtexistenz der Fables hinauslaufen, die er als Störfaktor der bisherigen Geschichte wahrnimmt, da sich diese völlig anders als in der klassischen Literatur verhalten. Dummerweise hat er "eine Schreibblockade" und bekommt nicht so viel auf die Reihe.

Die Fables wollen aber nicht warten, bis sich die Blockade löst und so macht sich eine kleine Gruppe um Bigby und Snow White auf den Weg, Thorn zu stellen und von seinem Tun abzuhalten.

Jack zieht derweil wieder sein eigenes Ding durch und nutzt Red Roses Indisponiertheit um sich zum Herrn der Farm aufzuschwingen. Nützlich scheint ihm dabei auch ein neuer Kult um den wiederkehrenden Boy Blue zu sein, für dessen Reinkarnation man ihn hält. Als aber Jack Frost erscheint um sich seinem Vater vorzustellen eskaliert es ein wenig ...

Am Rückzugsort von Thorn kommt es dann zu einem länger anhaltenden Feuergefecht zwischen der Bigby-Gruppe und den Genres, die einen Hinterhalt gelegt haben. Der Wolf ist ein wenig außer Form ("Mister Little Cute Girl") lässt es dann aber drauf ankommen und rettet diesen Teil des Tages.

Den weiteren rettet der auf einer heroischen Mission befindliche Jack Frost, der so seinem Familienerbe als großartiger Held gerecht werden will. Ein Universum wird wenige Buchstaben vor seinem Ende gerettet und ein neues geschaffen. That´s it!

Der Einstieg in dieses Crossover fiel mir ein wenig schwer, da die Literals und Jack etwas "plötzlich" auftauchten. Wenn man das Spinoff nicht liest, fremdelt man ein wenig mit der Handlung und den Figuren. Das legte sich dann mit der Zeit ein wenig und die Handlungsstränge machen alle auf ihre Art durchaus Spaß. Jack kam nie arschiger rüber als hier, die Gestaltwandlungen von Bigby gefielen mir und auch wie Hänsel nochmal zu "Ehren" kam, war "schön" zu lesen. Im Übrigen schien ihm wurscht gewesen zu sein, dass er wohl einer der Fables ist, die am weitesten weg von ihrer Geschichte sind.

Die gerade erst etablierte Gefahr durch Mr. Dark wird am Rande angedeutet. Damit geht es dann jetzt hoffentlich weiter.

Ich weiß nicht ob man mit diesem Crossover mehr anfangen und es genießen kann, wenn man Jack of Fables liest. Für den reinen Fables-Leser war der Band ein kleiner Fremdkörper. Das Konzept der Literals wusste aber durchaus zu gefallen. Vielleicht kommt Jack doch nochmal als Compendium.

God_W.
11.09.2021, 08:55
Fables 14 – Das große Fables-Crossover

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Das große Crossover der Fabelwesen scheint ja in der Community der Fables-Leser allgemein nicht sonderlich gut anzukommen. Umso gespannter war ich auf den Band, bin ich doch dafür bekannt, vielem auch etwas Positives abgewinnen zu können, und deshalb stets sehr milde in der Punktevergabe unterwegs zu sein. Also auf ins wilde Getümmel, ist ja mit neun Heften ein ganz schöner Brocken geworden.

Auf der Farm geht es seit der Ankunft der Fabletown-Fables drunter und drüber. Während das Biest und Bigby als Wolf sich übelst an die Gurgel gehen ruft der Dachs Stinky (ist doch ein Dachs? Wie ein Stinktier sieht er jedenfalls nicht aus) eine neue Religion ins Leben. Diese verehrt den von uns gegangenen Blue Boy als Messias und sagt dessen Rückkehr nebst folgendem Aufstieg zum neuen Kaiser voraus. Zur gleichen Zeit spitzt sich auch in New York die Lage zu, denn die Anwesenheit des finsteren Mr. Sorgt wohl dafür, dass sich in der näheren Umgebung alle an die Gurgel gehen. Mordrate steigt, Verbrechen und Aggressivität allgemein nehmen zu und die Armee der Verwelkten, die er für sich schuften lässt wächst und wächst.
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Dieser dunkle Einfluss ist es wohl auch, der Bigby und Beast so ausrasten ließ, dass sie sich gegenseitig an die Gurgel gingen, es wäre also besser, wenn der Wolf einen noch größeren Abstand zu den Fabletown-Ruinen gewinnen würde. Da kommt es ja ganz passend, dass Jack mal wieder anruft, und zwar um der absoluten, ultimativen Bedrohung zu berichten. Jack of Fables-Leser wissen bereits, worum es sich dabei handelt, denn der wieder zu sich gekommene Kevin Thorn beabsichtigt die Geschichte neu zu schreiben, was in diesem Fall wörtlich zu nehmen ist, denn mit einem einzigen Schwung der Feder kann er das uns bekannte Universum auslöschen, sozusagen ungeschehen machen, und nochmal ganz von vorne anfangen. Wie das ein Gott halt so machen kann, wenn er mit der Entwicklung seiner Schöpfung unzufrieden ist. Natürlich glauben erstmal alle, dass Jack sich mit dem Anruf wieder einen seiner blöden Streiche erlaubt, aber schlussendlich kann man das Risiko nicht eingehen und so machen sich der Ex-Sherriff nebst Gattin auf den Weg um Jack zu treffen – in SEINER Serie.

Wie bereits zu befürchten war, stellt sich die von Jack beschriebene Bedrohung als überaus real heraus und, wie ebenfalls zu befürchten war, gehen sich Jack und Bigby schleunigst an die Gurgel. Wie dem auch sei, nach einer kurzen, intensiven Rauferei verkrümelt sich Jack schmollend aus SEINER Serie, und macht sich auf zur RICHTIGEN Fables-Serie, wo er nach seiner Auffassung sowieso hingehört. Dort wartet Meister Dachs mit seinen religiösen Gefolgsleuten schon sehnsüchtig auf die Widergeburt von Blue Boy, in welcher Inkarnation auch immer – wenn das mal gut geht. Snow macht sich mit Bigby und dessen neuem Sidekick Gary derweil auf den Weg nach New York, dem letzten Wohnort von Kevin Thorn, der maximalen Oberbedrohung.
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Genau das ist einer meiner größten Kritikpunkte an dem Band, denn in New York lag doch auch Fabletown, wo Mr. Dark sein Unwesen treibt und dafür verantwortlich zeichnet, dass alle drumherum schrecklich gereizt und launisch sind, und dass sich Bigby unbeherrscht in einen Riesenwolf verwandelt. Nur jetzt irgendwie nicht mehr. Wieso? Kein Plan, das wird einfach ignoriert, genau wie Mr. Dark für den Rest des Bandes, was ich etwas schade finde, da er als äußerst bedrohlich wirkende Gefahr im vorangegangenen Band enorm gut aufgebaut wurde wie ich finde.

Der Rest ist dann aber durchweg äußerst unterhaltsam muss ich sagen, auch wenn ich durchaus nachvollziehen kann, dass die Sache für Nicht-Jack-Leser sicher erstmal etwas befremdlich daherkommt. Ich hatte das Problem jetzt nicht und nach all den negativen Worten in der Community war ich doch positiv überrascht. Wie Jack sich mal wieder als Oberarsch ins Schlafzimmer von Rose Red einschleicht ist mal wieder unter aller Kanone, genau wie er sein soll. Sein Sohnemann aus der kurzen, ebenfalls recht bösen Beziehung mit der Schneekönigin und dessen Werdegang als neuer Jack Frost ist ein super interessanter Erzählstrang wie ich finde, die große Mission um Thorn aufzuhalten ist super kurzweilig und actiongeladen inszeniert, die Genres sind ein absoluter Knaller wie ich finde, genauso wie Bigbys Wandlungen.
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Also da gibt es schon ganz viel Licht und wenig Schatten, auch wenn der Band insgesamt sicher nicht zu den Stärksten der Reihe zählt und ich den blauen Mini-Stier noch immer (meistens) enorm unlustig finde und ich das Gefühl nicht loswerde, dass der gerne als billiger Lückenfüller mit schwachem Artwork hergenommen wird, wenn die Story eigentlich nix mehr hergibt, oder zu aufwändige Zeichnungen den Abgabetermin gefährden würden. Ach ja, mit dem Finale kann ich ebenfalls sehr gut leben und es macht mir richtig Lust auf Jack of Fables 7!

7,5/10

VG, God_W.

God_W.
12.09.2021, 08:29
Jack of Fables 7 – Jack und Jack

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Am Ende des großen Fables-Crossovers machte sich Jack zusammen mit Gary (und dem kleinen Blauochsen) wieder auf in seine eigene Serie und neuen Abenteuern entgegen. Genau da setzt auch der siebte Jack-Band ein und beginnt mit einem, wie ich finde, grandiosen One-Shot, denn wer hätte schon gedacht, dass Jack auch mal Tarzan – Herr des Dschungels war? In einer total hanebüchenen Rückblende erzählt er Gary von seinen Abenteuern im Urwald, in den es ihn verschlug, nachdem er aus Marokko fliehen musste, weil er dort steckbrieflich gesucht wird. Die wahrlich abenteuerliche Geschichte wartet mit massenhaft Verweisen zu großen Klassikern und berühmten Gestalten auf. Ob berühmte Figuren wie eben Tarzan oder Davy Jones, oder große Filmklassiker wie Planet der Affen oder Casablanca, gewürzt mit dem respektlosen Jack-Humor. Es ist einfach eine Freude das zu lesen!

Danach startet der Hauptteil des Bandes mit den vier Heften zu den neuen Abenteuern von Jack und Jack. Zwei Jacks? Na klar, denn auch Jacks Sprössling Jack Frost bekommt fortan einen größeren Part in der Geschichte zugedacht. Der junge Möchtegern-Held ist ein äußerst angenehmer Zeitgenosse, ganz im Gegensatz zu seinen Eltern, und hat es sich zum Ziel gesetzt ein waschechter Held zu werden. Da aller Anfang schwer fällt und ein Held natürlich auch einen passenden Sidekick braucht ergeben sich reichlich vergnügliche Situationen mit dem Jung und ich habe mir mehr als einmal gedacht: Irgendwie würde ich den Werdegang dieses jungen Kerls viel lieber verfolgen als den seines A….loch-Paps.
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Jack indes beginnt eine leichte, körperliche Metamorphose zu durchlaufen. Er wird fetter und fetter, schrotet massenhaft Fastfood in sich rein und der arme Gary muss rund um die Uhr dafür buckeln. Was daraus schlussendlich resultiert und, welch frappierend schlüssige Logik dahintersteckt, ja das hat mich doch köstlich amüsiert muss ich sagen, auch wenn sich die Pointe schon etwas zu früh abgezeichnet hat. Aber hey, sofern wir auf der letzten Seite nicht alle mal wieder belogen wurde, wie so oft bei Jack, dann wird mein Wunsch aus dem vorherigen Absatz ja vielleicht erfüllt! Auf alle Fälle war das der beste Jack-Band seit langem!

8/10

VG, God_W.

LaLe
13.09.2021, 12:45
US-Fables 86-93 / Fables Band 15: Hexen

Nachdem die meisten Literals nicht nur diese Welt sondern gar das ganze Universum verlassen haben (hat außer mir hier irgendwer Perry Rhodan 2600 - 2699 gelesen? - Neuroversum) gilt die volle Konzentration der Fables wieder Mr. Dark. Der richtet sich weiter in Manhattan ein und sinnt darüber nach wie er seine einstigen Peiniger auslöschen kann.

Während sich Erkundungsmissionen in der alten Zuflucht schwierig gestalten, ziehen sich die Hexen zurück und insbesondere Frau Totenkinder trifft ihre Vorbereitungen für die bevorstehende Auseinandersetzung. Dabei findet sie die Truhe in der Mr. Dark lange Zeit gebannt war und sucht den Mann auf, der seinerzeit maßgeblich an der Festsetzung von Mr. Dark im Auftrag des Imperiums beteiligt war.

In der Zwischenzeit übernimmt Ozma die Führung des Hexenzirkels und sieht sich mit der Rückkehr Geppettos konfrontiert, der bestrebt ist die Führung der Fables mit dem Versprechen zu übernehmen, diesen ein weiteres Mal zu besiegen. Die Rückkehr einer Totgeglaubten kommt ihm da allerdings etwas ungelegen.

Im noch immer verschütteten Büro sehen sich Bufkin, Frankie und der Spiegel mit einer ganz anderen Gefahr konfrontiert. Nicht nur Baba Yaga ist nach Erlöschen sämtlicher Bannsprüche wieder frei sondern gleich ganze Heerscharen gebundener Dämonen und anderer übernatürlicher und übellauniger Kreaturen. Ob man sich darüber freuen soll, dass die Hexe dieser Kreaturen Herr wird und sich mit dem Dschinn verbündet? Wie gut, dass auch die beiden keinen Weg nach draußen wissen. In der Folge ziegt sich dann, wie hilfreich die umfangreiche Lektüre eines Affen sein kann.

In Haven führen schreckliche Ereignisse nach einem Sportfest zum ersten Mordprozess und König Ambrose sieht sich vor eine schwere Entscheidung gestellt.

Die erneuten "Kriegsvorbereitungen" lasen sich durchaus interessant. Am unterhaltsamsten fand ich die Geschichte um Bufkin & Co. die sich Baba Jaga stellen mussten und sich dabei sehr kreativ zeigten. Und die Geschichte aus Haven war interessant zu lesen wenngleich sich die (temporäre) Lösung schon ein wenig abzeichnete. Spannend fand ich die Entwicklung von Amrose selbst, sowohl seine "Verwandlungskünste" als auch die Beziehung zu Red Riding Hood, die hier echte Fortschritte macht.

Am meisten bin ich jetzt darauf gespannt zu sehen wie sich die Nummer mit der Blauen Fee ausgeht...

God_W.
14.09.2021, 07:13
Jack of Fables 8 – Das magische Schwert

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Was hatte ich mich drauf gefreut mit dem jungen Jack Frost loszuziehen und den heranwachsenden Helden bei seinen ersten Abenteuern zu begleiten. Naja, im Grunde wird auch genau das geboten, ein Held, der von Tuten und Blasen noch keine Ahnung hat, aber mit den besten Absichten loszieht um sich seine Sporen zu verdienen, Gutes zu tun und die Welt(en) von allerlei Übel zu befreien. Gesagt getan…

Natürlich ist aller Anfang schwer, doch seine ersten Schlachten scheint der Jüngling ganz gut zu meistern. So hat es doch geschafft eine Gruppe Reisender sicher durch eine Horde von Monstren zu geleiten, um sie sicher an ihr Ziel zu bringen. Das ganze Schlachtengetümmel versprüht für meinen Geschmack zwar etwas zu wenig Fantasy-Charme für eine Fables-Geschichte und driftet stellenweise etwas zu sehr in die Star Wars und Flash Gordon Richtung ab, aber das ist natürlich Geschmackssache. Dafür gefallen mir die Zeichnungen von Tony Akins ziemlich gut. Künstlerisch mag das kein High-End Niveau sein, aber alleine am Detailgrad und den Hintergründen merkt man, da war jemand mit Fleiß und Herzblut bei der Sache, das hatte ich bei „Jack of Fables“ bisher ja oft vermisst.

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Mit Erschrecken aber muss unser junger Jack nach geschlagener Schlacht vernehmen, dass er die lieben Leute nur gerettet hat, damit sie in der Hauptstadt ihren Tribut entrichten können. 500 Goldstücke und eine Jungfrau fordert der schreckliche Empyreer, der König der Riesen in seinem Himmelsgewölbe in regelmäßigen Abständen und der verängstigte König des Reiches treibt dies für ihn ein. Na, wenn das mal nicht nach einer Quest klingt, wie sie eines aufstrebenden Heroen würdig ist!

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So verzettelt sich Jack ein ums andere mal, schlägt auch die zigste Warnung seines treuen Begleiters MacDuff in den Wind und versagt an allen Fronten. Also gut, naiv und einfältig kann ja zwischendurch mal ganz witzig sein, aber das schießt dann doch weit übers Ziel hinaus. Dass Hexen oftmals tückisch sind, auch – oder gerade wenn – sie einen in die Freuden der Zweisamkeit einweihen, dass Könige nicht immer edlen Gemüts sind und, dass der Schein oftmals trügen kann, das sind Dinge, die selbst dem Dümmsten klar werden sollten, spätestens wenn er ein oder zweimal auf die Nase gefallen ist. Nein, das ist leider eine ziemlich dümmliche, enorm dünne und viel zu vorhersehbare Geschichte in durchschnittlicher Optik, die zwar einen Fleißpunkt verdient, aber auch die Bilder und die launige Action können das Trade nicht über absolutes Mittelmaß hinausretten.

4,5-5/10

VG, God_W.

LaLe
14.09.2021, 07:44
US-Fables 94-98 / Fables Band 16: Rose Red

Rose Reds Auszeit erwächst sich so langsam zu einem Problem für die Fablescommunity. Beast muss einen fragwürdigen Handel mit der Blauen Fee eingehen um diese davon abzuhalten Geppetto zur Rechenschaft zu ziehen. Der wiederum will die Führung übernehmen und wird von zwei Dryaden begleitet, die jeden Angriff gegen ihn abwehren. Ozma nutzt die Abwesenheit von Frau Totenkinder um ebenfalls ihre Fäden zu spinnen und die "Blauen" um Stinky missionieren weiter fleißig.

Da erscheint Rose Red ihre Mutter und die erzählt ihr die ganze Geschichte darüber, wie es damals kam, dass Snow White ihre Schwester verließ. Es folgt eine Erzählung über falsche Annahmen und daraus resultierende Enttäuschungen, die in fatale Entwicklungen mündeten. Rose Red erkennt wie falsch sie all die Zeitalter lag und als sich die Person hinter der Gestalt ihrer Mutter offenbart, fasst sie sich ein Herz und rafft sich auf ihren Job als Leiterin der Farm wieder auszufüllen.

Dazu muss sie einige Widerstände überwinden und zeigt sich dabei als regelrechter Badass. Und kaum, dass sie wieder alles im Griff hat erscheint Frau Totenkinder in ihrer ersten Gestalt als Bellflower. Begleitet wird sie von Dunster Happ, dem Hexenmeister, der einst Mr. Dark bannen konnte.

Dieser Band war richtig klasse. Wie die Geschichte um die Schwestern Snow White und Rose Red basierend auf dem Märchen weiter ausgeschmückt und die Geschichte um Snow White und die Sieben Zwerge in einen ganz neuen Kontext gesetzt wird ist ganz großes Erzählkino. Die Erklärung wer die Sieben Zwerge sind und wie es kommt, dass Schneeweißchen und Schneewittchen dieselben Personen sind, ist so schlüssig hergeleitet, dass es für mich ein wahres Fest war.

Nun scheint alles für den Showdown mit Mr. Black bereit zu sein und die US-Nummer 100 steht vor der Tür. Und wird sich Frau Totenkinder im Anschluss an die Auseinandersetzung wirklich zurückziehen?

Poch
14.09.2021, 14:24
Ich hinke etwas hinterher, da ich in letzter Zeit wenig Lust hatte "Jack of Fables" zu lesen. Jetzt habe ich mich aber durchgerungen und es kann in Kürze mit der Hauptserie weiter gehen.

Fables 13: Die dunklen Jahre
Beim ersten Lesen fand ich es nicht so gut, dass so bald nach dem Krieg gegen den Feind schon ein weiterer übermächtiger Gegner auftaucht. Mittlerweile finde ich es aber gar nicht so schlecht, da diese Entwicklung doch Gepettos These stützt, dass seine Gewaltherrschaft jahrhundertelang den Frieden gesichert und Millionen Fables das Leben gerettet hat. Da kommt man als Leser schon ein bisschen ins Grübeln, ob die Bewohner von Fabletown so eindeutig die Guten sind.

Durch Mr. Dark wird dann auch der Status von Fabletown (sofern man davon noch sprechen mag) komplett verändert, was sicherlich viele neue Möglichkeiten eröffnet. Und dann stirbt recht unerwearte auch noch eine sehr prominente Figur, was eine andere Hauptfigur in die Depression stürzt.

Insgesamt wieder ein sehr guter Band, der einen neuen Haupterzählstrang eröffnet und neugierig macht, wie die Geschichte weitergehen wird.

8,5/10


Jack of Fables 5: Der fabelhafte Wilde Westen
Jack of Fables 6: Das grosse Buch vom Krieg
An sich finde ich die Idee der Serie und vor allem auch das Konzept der Literals als recht reizvoll. Gleichzeitig ist das immer sehr mühsam zu lesen. Nicht unbedingt weil die Geschichten schlecht sind, sondern weil ich es als extrem anstrengend empfinde, einer Geschichte zu folgen, deren Hauptfigur ein absoluter Unsympath ist. Das wäre vielleicht noch zu ertragen, wenn wenigstens der Erzähler ironisch mit der Situation umgehen würde. Der ist aber über weite Strecken ebenfalls Jack und begleitet das Geschehen noch mit selbstverliebten und glorifizierenden Kommentaren. Macht es mir sehr schwer, der Serie mit Interesse zu folgen. Dass die Serie nur mittelmäßig gut gezeichnet ist, hilft auch nicht wirklich.

Am besten werden die Stories daher immer dann, wenn sie nicht aus der Sicht von Jack erzählt werden, bzw. wenn seine Figur ein wenig in den Hintergrund tritt und stattdessen den Literals und dem Konzept von Literatur etwas mehr Raum eingeräumt wird. Das war hier zumindest teilweise der Fall. Interessant ist eine Entwicklung, die hier schon angedeutet wird und die für das Ende der Rolle eine große Rolle spielen wird. Und auch die Enthüllung am Ende von Band 5 ist durchaus interessant und es bleibt abzuwarten, was das für das weitere Schicksal von Jack bedeutet.

Freue mich jetzt ehrlich gesagt schon ein wenig auf die Bände mit Jack Sohn. Kann sein, dass ich mich täusche, aber in meiner Erinnerung waren die deutlich flüssiger zu lesen.

5/10

God_W.
14.09.2021, 19:48
Die beiden Jack Bände habe ich ja minimal besser bewertet als Du, vor allem wohl weil ich unsympathische Charaktere mag :D, aber insgesamt hast Du schon Recht. Deine Hoffnung auf die Bände mit Sohnemann Jack kann ich bislang nur beim ersten (wo Jack noch ein wenig Screentime hat) als positiv bestätigen. Der nächste las sich zwar sehr flüssig, fand ich aber von der Geschichte nicht überzeugend. Was die Zeichnungen der Reihe angeht bin ich bei Dir, leider nur Durchschnitt oder sogar unterdurchschnittlich.

LaLe
15.09.2021, 08:16
US-Fables 99-100 / Fables Band 17: Wettkampf der Zauberer

Während Mr. Dark weiter dabei ist seine Dark City zu errichten bzw. errichten zu lassen, entsendet Frau Totenkinder den Nordwind um dem Dunklen die Herausforderung zu einem Duell zu überbringen. Derweil stellt Maddy fest, dass Mr. Darks Hilfstruppen alle ein gemeinsames Merkmal haben. Jeder von ihnen hatte schon einmal Kontakt zu den Fables und wenn dieses Merkmal ein bewusst gewähltes ist, besteht die Gefahr, dass Mr. Dark auf diese Weise den Weg zur Farm finden könnte.

Und dann kommt es zum Duell. Frau Totenkinder hat sich penibel vorbereitet, mit einer Unzahl auf Schlüsselwort abrufbare Zauber gespeichert, Scharfschützen mit spezieller Munition positioniert und ein Element heranschleppen lassen, das Mr. Dark nur schlecht verträgt. Der staunt dann auch nicht schlecht als es losgeht.

Der Kampf bringt dann die ein oder andere Wendung mit sich und verläuft nicht ansatzweise so ... linear, wie es anfangs ausschaut.

Das Ergebnis hat mich - ehrlich gesagt - etwas überrascht. Deshalb gefällt es mir auch so gut. Die Folgen dieser Auseinandersetzung sind nicht ohne und ich bin mal gespannt wie es nun weitergeht. Die Jubiläumsnummer wartet dann mit vielen kleinen Geschichten auf bei denen sich zahlreiche Gastzeichner austoben durften. Deren Reihenfolge scheint im Compendium eine andere als im Originalheft zu sein. Zumindest wenn man den Angaben in der DC Wiki traut. Es gibt auch wieder einen Teil mit brennenden Fragen der Leserschaft, die witzig beantwortet werden. Nettes Gimmick sind das Figurentheater und das "Brettspiel". Mal schauen ob ich das sauber rauskopiert bekomme.

LaLe
16.09.2021, 19:39
US-Werewolves of the Heartland / Fables Band 18: Stadt der Werwölfe


Nach dem erneuten Gang ins Exil ist Bigby Wolf auf der Suche nach einer neuen Heimat in der Welt der Normalen. Die führt ihn nach Story Town, einer Gemeinschaft von Werwölfen, die lange Zeit von Bluebeard unterstützt wurde.


Bigby trifft dort auf totgeglaubte alte Bekannte, deren Freude über das Wiedersehen sich in deutlichen Grenzen hält.


Eine andere Art von Freude erfasst eine Gruppe innerhalb der Gemeinschaft, die in Bigby ihren Gott sieht und das mit einem zünftigen Abendmahl feiern will. Sein Blut, sein Fleisch...


Es folgt das zwangsläufige Schlachtfest an dessen Ende die leicht dezimierte Gemeinschaft vor eine Wahl gestellt wird.


Mir hat diese Geschichte gut gefallen. Das typische Fables-Flair geht ihr zwar ein wenig ab, da das typische Personal überwiegend fehlt und der Rest recht ... uniform ist, aber in den Kosmos fügt sie sich gut ein. Gut fand ich auch den Rückgriff auf einen älteren Arc. Der kam nach meiner Wahrnehmung vielfach nicht so gut an, mir gefiel die Abrundung dieser alten Geschichte gut zumal hier nachvollziehbar auf die eigene Geschichte zurückgegriffen wurde.


Damit geht es im dritten Compendium so langsam auf die Zielgerade zu.

LaLe
17.09.2021, 11:34
US-Fables 101 - 107 / Fables Band 19: Das Superteam

Mr. Dark zeigt sich nach dem Kampf mit Frau Totenkinder wieder erholt und hat die Spur der geflohenen Fables aufgenommen. Nun beginnt er damit die magische Barriere zu zersetzen, die Haven schützt und König Ambrose hat alle Hände voll zu tun den Schutzwall aufrecht zu erhalten.

Derweil versuchen Ozma und Pinocchio ein Team zusammenzustellen, das sich dem Gegner im Falle des Falles stellen und ihn mit Mitteln wie man sie aus Superheldencomics kennt, besiegen soll.

Am Ende kommt es aber ganz anders. Als der Nordwind um die besondere Natur seines siebten Enkels erfährt, kommt es zur Auseinandersetzung mit seinem Sohn Bigby, der einst schwor ihn beim nächsten Mal zu besiegen. Nur bringt ihm alle Vorbereitung nichts, da seine Vorkehrungen mit Fabletown verloren gingen. Die Konsequenz aus dieser Begegnung ist dann eine überraschende...

Derweil versucht Bufkin einen Weg aus dem Büro zu finden und landet in seiner alten Heimat Ev.

Das war dann mal eine überraschende Nummer. Neben dem verzögerten "Großen Finale" fand ich die 101 um Bufkin und Co. klasse und auch die Entwicklung um Schwester Spratt gefiel mir. Zum Superteam fand ich die "Innenohr"-Nummer großartig. Die kenne ich von Atom, könnte mir aber vorstellen, dass Ant-Man die auch mal brachte.

Und schon bin ich mittendrin in der Suche nach einem Nachfolger für den Nordwind...

Poch
17.09.2021, 14:02
Wird langsam mal Zeit für Ozmas Prophezeiung bezüglich der Welpen. Erschien meiner Kenntnis nach außerhalb der San Diego Con nie irgendwo gedruckt, ist aber für die Handlung von Fables nicht komplett unwichtig.

http://www.marianya.com/wp-content/uploads/2013/01/20130125-195726.jpg

LaLe
17.09.2021, 14:30
Kommt jetzt in 108-113. Ambrose erzählt seinen Eltern wie Ozma ihm diese einst mitteilte. Frag mich jetzt aber nicht nach dem exakten Heft.

Poch
17.09.2021, 15:39
Hm, ich hatte eigentlich ein Bild mit der Prophezeiung verlinkt. Ist leider jetzt nicht mehr zu sehen (vermutlich nicht erlaubt). Das was Ambrose in der Serie seinen Eltern erzählt, ist ja nur die Zusammenfassung.

Dann also ein Link:

http://www.marianya.com/2013/01/27/reflection-snow-white-and-bigbys-seven-cubs/

Edit: Seltsam, jetzt sehe ich das Bild wieder. Liegt dann vermutlich eher an irgendwelchen Add-Ons, die ich installiert habe.

LaLe
17.09.2021, 16:43
Das ist der Anfang der 109.

Oder geht es dir um die Erfüllung der Prophezeiung?

Stand 113 haben wir Winter als "König" (passiert in der 111).

Poch
17.09.2021, 16:56
Hatte das scheinbar falsch in Erinnerung. Ich dachte, dass Ambrose im Gespräch mit seinen Eltern nicht die ganze Prophezeiung aufsagt, sondern nur erwähnt, dass Ozma im etwas über die Zukunft orakelte. Aber du hast recht, zu Beginn von Heft 109 taucht die ganze Prophezeiung auf.

LaLe
20.09.2021, 12:59
US-Fables 108 - 113 / Fables Band 20: Erben des Windes

Im Laufe des Trainings der Welpen stellt sich heraus, dass es Winter ist, die die Nachfolge des Nordwindes antreten wird. Die Winde aus Ost, Süd und West sind wenig erbaut, hatten sie doch darauf gehofft, dass sich die Anzahl der Anwärter während der Prüfungen so reduziert, dass sie bei der Amtsübergabe ein kräftiges Wort mitzureden haben. Aber auch unter den Geschwistern gibt es erste Risse und eine Prophezeiung Ozmas deutet Unheil an.

Freudig ist das Wiedersehen mit zwei verschollen Geglaubten, die im Reich des Nordwindes festsaßen.

Unheil ereilt derweil Bufkin. Dessen Rückkehr in seine Heimat nimmt ein unschönes Ende?

In der Weihnachtsnacht begegnet Rose Red allen Inkarnationen der Hoffnung und soll so darauf vorbereitet werden, eine Wahl zu treffen welche Art der Hoffnung sie einst verkörpern will.

Nach dem Ende von Mr. Dark (kurz deutete sich eine mögliche Rückkehr an) werden in den hier versammelten Heften mal wieder fleißig Weichen für die kommende Handlung gestellt. Ich bin mal gespannt wohin sich das zum Serienfinale entwickelt. Für mich geht es da aber erst im Dezember weiter. Dann erscheint das abschließende Fables Compendium Four. Und wenn ich die Ankündigung für den Schuber in den December Solicitations richtig gelesen habe, dann enthält dies - anders als bei den Amazonen geschrieben - auch die US-Nummer 150. Damit wäre ich dann bei der Hauptserie komplett.

Gut gefallen hat mir die US-Nummer 113, die viele kleine Geschichten enthielt. Die Rahmenhandlung mit der Schildkröte war toll und "Porky Pining" gefiel mir insbesondere aber nicht nur wegen der Zeichnungen von Adam Hughes. Wirklich toll anzuschauende drei Seiten.

Poch
20.09.2021, 19:42
Fables 14: Das große Fables-Crossover

Auch beim wiederholten Lesen ist das leider gar nichts und mit Abstand der schwächste Band der gesamten Serie. Das erste Heft ist ja noch gut, danach wird aber im Grunde der komplette Plot von Fables ausgebremst und ignoriert, Zwar gefällt mir das Konzept der Literals und es gibt auch einige gute Ideen (z.B. wie Schreibblockade dargestellt wurde), aber es wird viel zu wenig mt dem Konzept gemacht und die Story zieht sich über acht Hefte wie Kaugummi. Dazu ist auch noch vieles unlogisch und nicht durchdacht. Wieso zum Beispiel wird Bigby in new York nicht mehr von Mr. Dark beeinflusst auf der Farm aber nicht oder warum hinterfragt niemand von den eigentlich intelligenten Menschen (z.B. King Cole) auf der Farm den plötzlichen Machtanspruch von Jack, der ja eigentlich verbannt wurde? Wiso stellen sich die Genres so bedingungslos in die Sache von Kevin Thorn? Warum wurden Sam und Hänsel als Berater ausgewählt und warum agieren Snow und Bigby entgegen ihrem eigentlichen Charakter so komplett ohne Plan?

Dass das ganze so krampfhaft "lustig" geschrieben wurde, macht die Sache auch nicht besser. Den absoluten Tiefpunkt stellt aber die Vergewaltigung von Rose dar (anders kann man die Szene leider nicht bezeichnen). Das hat nichts mehr mit einem schlitzohrigen Antihelden zu tun, sondern ist einfach nur ekelhaft und hebt Jack noch einmal auf ein komplett anderes *********-Level. Nach ihren eigenen Maßstäben hätte die Fables-Gemeinde ihn für diese Aktion eigentlich in den Zauberbrunnen werfen müssen. Die waren sonst schon bei deutlich harmloseren Dingen mit Todesurteilen zur Stelle.

Kurzum, ich weiss wirklich nicht was Willingham und Sturges bei dieser Story geritten hat. Positiv anrechnen will ich noch Buckinghams Zeichnungen bei den Literals-Ausgaben und die Weiterentwicklung des Blue Boy Kultes. Und zum Glück weiss ich ja, dass die Serie jetzt wieder deutlich besser wird, von daher will ich diesen Band jetzt ganz schnell wieder vergessen und mich auf die kommenden freuen.

3/10

LaLe
21.09.2021, 06:51
Nach ihren eigenen Maßstäben hätte die Fables-Gemeinde ihn für diese Aktion eigentlich in den Zauberbrunnen werfen müssen. Die waren sonst schon bei deutlich harmloseren Dingen mit Todesurteilen zur Stelle. Sehe ich anders. Maßstab für den Gang in den Brunnen ist nach meiner Erinnerung neben der Gefährdung der Gemeinschaft als Ganzes (Kollaboration mit dem Imperator, auffälliges Verhalten unter den Normalen) lediglich das Töten anderer Fables. Und als schlitzohrigen Antihelden habe ich Jack eigentlich nie wahrgenommen. Er war von Beginn an eine rektale Vertiefung. Und hier geht es noch ein Stück tiefer.

Poch
21.09.2021, 11:34
Hast recht, der Zauberbrunnen wäre vielleicht übertrieben gewesen. Dass die Vergewaltigung aber so gar nicht thematisiert wird und King Cole und Beauty stattdessen Jack und Rose noch eingemeinsames Zimmer geben, damit er seine sexuellen Übergriffe fortsetzen kann, ist aber trotzdem extrem unangemessen und passt eigentlich auch nicht zu den Figuren.

LaLe
21.09.2021, 12:13
Weiß ich auch nicht. Die Fables-Community hätte ich nun nicht als moderne Gesellschaftsform gesehen und entsprechend bewertet. Das sind in Summe schon reichlich archaische Gestalten. Da mögen die sonst auch noch so sympathisch wirken.

God_W.
21.09.2021, 20:53
Also dass Jack ein A-Loch vor dem Herrn ist, ist schon lange klar. Der Missbrauch von Rose passt eigentlich komplett in sein Weltbild, denn er sieht das ja nicht als Vergewaltigung an, sondern er kommt einfach zu einer alten Flamme zurück, die in ihrem aktuellen Zustand froh sein kann, dass sie überhaupt einen so tollen Hecht abbekommt. Sie selbst nimmt das Ganze ja hin, quasi als Selbstkasteiung, weil sie sich gegenüber Blue so abgrundtief schäbig verhalten hat, dass sie dafür irgendwie büßen muss, es also nicht anders verdient. Was da nun wirklich alles hinter verschlossenen Türen passiert wissen die anderen Fables "offiziell" ja gar nicht und wie man das so kennt, wenn in der Nachbarschaft was gar nicht passt wird das oftmals oftmals ignoriert im Stile von "wir wussten ja von nix", statt da mal (Zivil-)Courage an den Tag zu legen.

Dass die komplette Fables Hauptstory um Mr. Dark pausiert habe ich ja auch bemängelt, ansonsten ist das für mich ein astreines Finale der Jack-Show (wenn man dem Typen denn was abgewinnen kann), bei dem als Bonus die Hauptcrew mitmischen darf. So rum muss man das glaub ich eher sehen, um Spaß dran zu haben.

God_W.
21.09.2021, 20:53
Fables 15 – Hexen

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Nachdem das launige Crossover doch die ein oder andere kleine Schwäche offenbarte, vor allem die nahezu gänzliche Abwesenheit des Schwarzen Mannes, Mr. Dark, freue ich mich, dass der äußerst bedrohlich wirkende Dunkelmann diesmal schon gleich zu Beginn etwas Screentime bekommt. Nachdem wir ihn kurz beim Aufbau seines neuen Reiches besuchen dürfen geht es ab in die Vergangenheit, in der wir viel über den dunklen Bösewicht erfahren. Vor allem wird der äußerst geheime Orden der Boxer eingeführt, was nichts mit gestählten Körpern in einem Kampfring zu tun hat, sondern viel mehr mit magischen Champions, die gelernt haben ganz außergewöhnliche Boxen herzustellen, in denen sich schreckliche Übel einsperren lassen. Somit sollte die Verbindung zu unserer dunklen Bedrohung klar sein.

Sehr starkes Opening und mit den Boxern wird auch gleich ein geschickter Brückenschlag zur Baba Yaga vollzogen. Die ist ja, wie wir schon wissen, nicht mehr angekettet, doch ihre Freiheit hat sie dennoch nicht erlangt, ist sie doch unter den Trümmern von Fabletown in einem labyrinthartigen Höhlensystem eingesperrt. Genauso wie übrigens auch Bufkin, der Zauberspiegel, der Kopf von Frankensteins Monster sowie eine Masse weiterer Köpfe von ehemals bösartigen Holzpuppen. Ach ja, auch der Dschinn geistert in diesen Höhlen herum und so ergibt sich eine äußerst spannende, klaustrophobische Umgebung für eine wunderbare Story, in der die Helden aus der zweiten Reihe mal ins rechte Licht gerückt werden. Für mich das Highlight des Bandes!
https://up.picr.de/42101746fq.jpg
Was nicht heißt, dass die Vorgänge auf der Farm nicht ebenfalls äußerst fesselnd wären, denn da geht Frau Totenkinder ganz eigene, undurchsichtige Wege während sich die übrigen Hexen mit Gepetto um ihre Nachfolge streiten. Den ebenfalls sehr unterhaltsamen Abschluss bildet dann ein Märchen im reiche des Froschkönigs. Es geht um Recht, Unrecht und die Tücken der Rechtsprechung, um neue und alte Liebe, um Schuld, Sühne und das Recht auf Glücklichsein – und um Baseball. Ich liebe Baseball. :top:

Insgesamt wieder ein sehr starker Band, der für mich vor allem durch die Bufkin-Storyline glänzt, aber auch sonst kaum Kritikpunkte bietet. So kann es gerne weitergehen!

8,5-9/10

VG, God_W.

God_W.
27.09.2021, 17:19
Fables 16 – Rose Red

https://up.picr.de/42138522ch.jpg

Wie der Titel des Bandes schon erahnen lässt dreht sich diesmal (fast) alles um Rose Red. Ehrlich gesagt wird es auch mal Zeit, dass sich bei der was tut, denn ihr selbstmitleidiges Siechtum in dem sie stetig vor sich hinvegetiert geht einem ja so langsam auf den Zeiger. Die ist ja schlimmer wie Frodo, wenn es so langsam Richtung Mordor geht. Derweil verschlimmern sich die Zustände auf der Farm rapide, werben doch mehrere rivalisierende Gruppen um die Führerschaft in der Gemeinde, denn Rose ist augenscheinlich nicht in der Lage die Geschicke der Fables auf dem Außenposten weiter in geregelten Bahnen zu lenken, und auch die Bedrohung durch den dunklen Mann wächst und wächst.

Für letzteres Problem ist Frau Totenkinder auf der Suche nach einer Lösung. Auf geheimer Mission
Begibt sie sich auf die Suche nach den letzten Überresten des alten Boxer Ordens. Während die, optisch mittlerweile recht ansprechende, ältere Dame ihr bestes Gibt um die Welt der Fables von Mr. Dark zu befreien versucht die Blaue Fee Gepetto den Garaus zu machen. Der wiederum möchte die Macht auf der Farm an sich reißen, wovon die Fraktion mit den blauen Halstüchern nicht sonderlich begeistert scheint.

Rose Red liegt während all dieser Vorgänge weiter im Bett, niedergeschlagen, traurig, kraftlos und ohne jegliche Hoffnung oder Perspektive. Da jedoch erhält sie unerwarteten Besuch, zuerst vom altbekannten Schweinekopf auf einem Pfahl, doch dann von einer anderen Person, die sie aus früher Vergangenheit nur allzu gut kennt. Hier beginnt unsere Reise in die Vergangenheit von Rose Red, Snow White und somit auch das Herzstück des Bandes.
https://up.picr.de/42138523jo.jpg
Die Verknüpfung verschiedener Märchen und deren kreative Interpretation machen wahnsinnig viel Spaß, da hat der Autor wieder ganze Arbeit geleistet. Mit der Auflösung, weshalb Rose zu dem geworden ist, was sie ist, weshalb sie über so viele Jahre dermaßen verbittert ihrer Schwester gegenüber war, darüber war ich allerdings doch sehr enttäuscht, denn auch wenn das in sich stimmig und auch keinesfalls langweilig geschrieben ist, so hat es sich Mister Willingham da meines Erachtens sehr einfach gemacht. Solche Situationen gibt es auch in ganz vielen Filmen und Serien und jedes mal rege ich mich auf, denn ein kleines, klärendes Gespräch, eine Erklärung in ein paar Sätzen hätte all das Leid und den Kummer von vornherein abwenden können. Gerade wenn Außenstehende, wie hier die Mutter, das sehen, ist es ein Leichtes da einzuschreiten, eine kurze Erklärung abzulassen und *schwupps* Krise abgewendet. Das kommt mir dann doch als sehr billiges Mittel zum Zweck daher und gibt Punktabzug.

Das finale mit dem rosenroten Comeback macht dann wieder richtig Laune und weckt Vorfreude auf zukünftige Ereignisse. Also insgesamt schon ein Starker Band, der vor allem durch die Märchenbearbeitung punkten kann, aber in B-Note durch „billige Autorentricks“ etwas Abzug einstecken muss.

7/10

VG, God_W.

God_W.
29.09.2021, 10:02
Fables 17 – Wettkampf der Zauberer

https://up.picr.de/42148546dx.jpg

Wow, wer hätte das gedacht? Strammen Schrittes geht es bereits auf Heft Nummer 100 zu und dass, obwohl ich noch reichlich Bände zum Fables-Run im Schrank habe. Das liegt aber daran, dass im letzten Drittel der Reihe (mit Heft# 150 war ja vorerst Schluss) das Gros der Ableger mit einbezogen wird, da gab es ja bislang, abgesehen von Jack of Fables, noch nicht ganz so viele Ausflüge. Jetzt steht bald der Wolf auf dem Programm, Fairest wird gestartet, ich flechte noch Unwritten mit ein usw… Also noch keine Spur von Abschiedsgedanken, jetzt sowieso nicht, jetzt wird erst mal die #100 (https://www.comicforum.de/usertag.php?do=list&action=hash&hash=100) gefeiert.

Nach einem kurzen Intro, in dem uns nochmal das Vorankommen und die Gefährlichkeit von Mister Dark verdeutlicht wird, steigen wir auch gleich mittenrein in das große Feuerwerk, den alles entscheidenden Kampf, die mächtige Schlacht der Zauberer. In diesem Fall handelt es sich um ein klassisches Zweikampf-Duell zwischen Duladan, also Mister Dark und der Kämpferin für die Fables, Frau Totenkinder, pardon, Glockenblume meine ich natürlich. Der neue Name passt auch viel besser zur neuen Erscheinung. Da geht es richtig rund muss ich sagen, es wird erwartungsgemäß auf beiden Seiten nicht hundertprozentig fair gekämpft, aber gerade Glockenblumes Kampfzauber sprühen nur so vor Innovation und guten Ideen. Doch, das Ganze ist sehr unterhaltsam, auch wenn es nicht ganz an den epischen Kampf zwischen Madame Mim und Merlin in Disneys „Die Hexe und der Zauberer“ heranreicht. Allerdings war ich doch ein klein wenig enttäuscht, lief mir das alles doch etwas zu glatt. So hat Glockenblume für jeden Angriff des dunklen Widersachers die perfekte Antwort parat, deckt diesen Runde um Runde mit astrein vorausgeplanten Schachzügen ein und drängt ihn weiter und weiter in die Ecke. Allerdings dauert es nicht allzu lange, bis ich mit meiner vorschnellen Kritik eines Besseren belehrt werde…
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Neben dem großen Kampf gibt es auch auf den randschauplätzen allerlei Interessantes zu entdecken und es werden offenbar weitere Weichen für die Zukunft gestellt. Sei das bei Beautys Niederkunft, oder bei einem dunklen Geheimnis, welches der Nordwind aufdeckt. Man darf gespannt sein, wie sich Dinge in beiden Fällen noch entwickeln. Bei alldem liefert Mark Buckingham übrigens seinen bislang besten Job an der Reihe ab, das sieht wirklich super aus!

Hinten raus folgt dann eine Sammlung von Kurzgeschichten, bei denen sich nicht nur die Hauptdarsteller, sondern auch die Zeichner die Klinke in die Hand geben. „Gefahr für Thumbelina“ handelt von den Gefahren, die einen in neuem Lebensraum erwarten können, hat mit zeichnerisch Chrissie Zullo) aber nicht wirklich abgeholt. Viel besser gefallen hat mir da Joao Ruas‘ Arbeit an „Ein Krampf mit diesen Mäusen. Neben den tollen Bildern ist die Geschichte auch echt witzig und ein bisschen böse, so mag ich das. Danach folgt eine Prosaerzählung zu Pinocchio, der weiterhin versucht seinem Paps das Einleben zu erleichtern. Hier finden sich nur am Rande einige Illustrationen von Willingham persönlich. Im Anschluss werden mal wieder Leserfragen auf kreative Weise, also in Form von kurzen Comic-Geschichten beantwortet. Besonderheit diesmal: Die Fragen wurden von prominenten Fans wie z.B. Cobie Smulders gestellt. Was die Upper Class umtreibt und wie die Antworten aussehen mag ich hier aber nicht verraten.
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Davon abgesehen gibt es zum 100sten Jubiläum noch ein Fables-Spiel zum selber Basteln nebst Regelwerk dazu. Ich habe die Sachen jetzt aber vorerst noch nicht ausgeschnitten, dementsprechend auch noch keine Runde gespielt. :zwinker: Skizzen, Entwürfe und eine Covergalerie runden die äußerst gelungene Jubiläumsfeier ab. Ach ja, fast hätte ich noch den kurzen Schwarz/Weiss-Ausflug unseres Lieblingsdrachen, äh Raben vergessen, in welchem wir etwas über vergangene Geschichten erfahren, die niemals erzählt werden, über die noch nicht einmal geflüstert werden darf. Sehr geheimnisvoll!

8,5/10

VG, God_W.

Poch
04.10.2021, 17:52
Fables 15 - Hexen

Nach dem grottigen Crossover (das nicht mal Bedeutung hat, da sich die beteiligten Fables nicht daran erinnern) findet die Serie zum Glück direkt zur eigentlichen Handlung und damit auch alten Stärke zurück.

Die erste Story reist in die Vergangenheit,führt den streng geheimen Orden der Boxer ein und beschäftigt sich etwas näher mit Mr. Dark und seiner Gefangennahme durch das Imperium. Hier lernen wir auch Dunster Happ kennen, der noch eine wichtige Rolle spielen und in Bälde die Bekanntschaft einer überaus mächtigen Hexe machen wird. Schöne Story, auch wenn ich mit den Zeichnungen von Jim Fern nicht so ganz warm geworden bin.

Anschließend kehren wir für die Titelstory auf die Farm zurück. Allerdings folgen wir hier nicht nur einer Hexe und einem Handlungsstrang, sondern gleich einer ganzen Reihe. Frau Totenkinder möchte mehr über Mr. Dark erfahren, bricht zu einer großen Reise auf und verfolgt dabei möglicherweise auch eigene Ziele. Die anderen Hexen aus dem 13. Stock versuchen die Nachfolge zu regeln, müssen sich hierbei aber mit Gepetto herum schlagen, der mit mächtigen Verbündeten zurück gekehrt ist und nach der Macht auf der Farm strebt. Und im Ratsbüro kämpfen Bufkin, der Kopf von Frankenstein (der nachgewiesenerweise ein Genie ist), der Zauberspiegel und die Gerstenmädchen gegen Baba Yaga und den befreiten Djinn.

Das ist schon allerhand, wird aber von Bill Willingham derart flott erzählt und gut miteinander verknüpft, dass es für den Leser ein einziges Vergnügen ist und auch nie die Gefahr besteht, dass man die Übersicht verliert. Und als sei das noch nicht genug, verliert er auch bereits etablierte kleine Handlungsstränge wie Rose Reds Depression, den Blue-Boy-Kult oder die Geldsorgen Fabletowns nicht aus dem Blick. Zeichnerisch wird das Ganze wie immer hervorragend von Mark Buckingham in Szene gesetzt.

Am Ende bekommen wir dann noch eine hervorragende Bonusstory rund um Flycatcher und sein Königreich Haven. Hier geht es um Recht, Unrecht und die Verantwortung von Herrschenden. Tatsächlich eine meiner Lieblingsstories der Serie (außerhalb der großen Handlungsstränge).

Gibt echt wenig zu meckern und bin nach diesem tollen Band wieder komplett mit der Serie versöhnt.

9/10

God_W.
04.10.2021, 19:31
:top: Hat mir ebenfalls sehr gut gefallen der Band.

God_W.
08.10.2021, 22:30
Fables: The Wolf among us – Der Wolf geht um 1

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Zurück bei den Fables drücken wir erstmal mächtig auf Rückspul-Taste, denn The Wolf among us spielt lange bevor die Ereignisse im ersten Fables-Band einsetzen, aber natürlich sind die Fables schon lange auf der Flucht vor dem Feind in unsere Welt übergesiedelt, die Generalamnestie wurde verabschiedet usw. Bigby Wolf ist als Sheriff unterwegs und heiß auf Snow White, doch bislang haben seine Avancen noch keine Früchte getragen. Die ein oder andere Fable tut sich noch schwer, sich in unsere Welt einzufügen, so tragen einige Fables Bigby seine früheren Taten noch nach und andere sehen nicht ein, weshalb sie auf der Farm leben sollten, nur weil sie sich keinen Verwandlungszauber leisten können. Allgemein scheint es eine ganz schöne Mehrklassengesellschaft unter den Fables zu geben und die bettelarmen, unter dem Radar lebenden Vertreter driften schnell mal in die Gosse ab, verdingen sich im Rotlichtmilieu oder Ähnliches.
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In dieser düsteren Umgebung wird Bigby zu einem Mietshaus gerufen, wo eine Frau in Bedrängnis zu geraten sein scheint. Ausgerechnet der Holzfäller, der dem Isegrim einst den Wanst aufschlitzte und mit Steinen füllte ist in eine Lautstarke Auseinandersetzung nebst Handgreiflichkeiten mit einer hübschen Fable-Bordsteinschwalbe verwickelt, ganz schön brenzlige Situation, die sich aber zum Glück klären lässt. Viel komplizierter wird es, als der Wolf kurz darauf von Snow zu einem Tatort, direkt vor dem Hauptkomplex des Woodland gerufen wird, dort auf den Stufen sieht er die Kleine nämlich wieder, also zumindest ihrem Kopf…
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Ja, ganz schön heftiger Opener, den die Autoren Dave Justus und Matthew Sturges und hier auftischen, während sie uns in eine wundervoll stimmige und schummrige Noir-Welt voller Zigarettenrauch, Alkohol und zwielichtiger Machenschaften entführen. Ein waschechter Vollblut-Krimi mit vielen Verdächtigen, undurchsichtigen Motiven und überraschenden Offenbarungen. Wundervoll eingebettet in die Fables-Welt, mit (teils echt krassen) Märchen gespickt und bevölkert von charismatischen Nebenfiguren wie Colin dem Ferkel, der oft bei Bigby abhängt und säuft, oder Toad, der in ärmlichen Verhältnissen versucht seine Familie durchzubringen, ohne dass Froschschenkel aus ihnen gemacht werden. Ganz starker Band, vor allem auch optisch, denn die unterschiedlichen Stile, die Märchen-Passagen werden jeweils mit eigenem Style interpretiert, sind allesamt gelungen. Ich freue mich schon auf die drei weiteren Bände und überlege, mit das Telltale Game für den PC zu besorgen.

8/10

VG, God_W.

God_W.
12.10.2021, 19:51
Fables: The Wolf among us – Der Wolf geht um 2

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Zweiter Band und die Ermittlungen gehen weiter, denn der Fall war ja am Ende des ersten Bandes alles andere als gelöst. Im Gegenteil, ein böser Cliffhanger mit kleinem WTF-Moment machte es beinahe ärgerlich, dass erstmal eine kleine Pause anstand. Statt einem hat es Bigby jetzt schon mit zwei Morden zu tun, und beide male wurde jemand enthauptet, und der Kopf vor dem Hauptquartier platziert. Was hat diese „Botschaft“ nur zu bedeuten und wer hat sie geschickt?

Den Holzfäller hat der Wolf als Verdächtigen mittlerweile ausgeschlossen, also ist guter Rat teuer, vor allem weil unser Schnüffler vom stellvertretenden Bürgermeister Ichabod Crane massiv unter Druck gesetzt wird. Bluebeard ist sogar schon so weit Folter einzusetzen, um Informationen aus vermeintlichen Zeugen und Kleinkriminellen herauszupressen. In der Trip Trap Bar, wo es vielleicht wichtige Hinweise geben könnte, ist Bigby bei der Barkeeperin, Jack (of Fables) und Grendel nicht mehr so gerne gesehen, seit er letzterem in Band eins den Arm ausgerissen hat.
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Das klassische „Who dunnit“-Muster wird hier schön bedient, in Rückblenden werden wir in das berühmte Städtchen Salem versetzt, wo sich zwischen einem finsteren Drama um Hexerei interessante Aspekte aus Bigbys und Cranes Vergangenheit entfalten und in der Gegenwart tun sich Abgründe auf, wenn Schicht um Schicht eine ganz schön schmuddelige, abgründige und ein klein wenig perverse Noir-Story freigelegt wird. Allerdings muss ich schon sagen, dass sowohl die Ermittlungen als auch der Erzählfluss einige male ein klein wenig ins Stocken geraten, charakterlich viele Stereotypen geboten werden und sich die Auflösung schon von weiter Ferne ankündigt. Dennoch eine schön dreckige, unterhaltsame Detektivstory mit dem gewissen Fable-Witz und toller Einbindung verschiedener Märchen und Mythen.

7/10

VG, God_W.

Poch
14.10.2021, 13:53
Fables 16 - Rose Red

Der Fokus dieses Bandes liegt ganz klar auf Rose Red (welch eine Überraschung bei dem Titel), die immer noch auf der heimischen Farm im Bett liegt und versucht ihre Depression zu überwinden. Hilfe kommt nun von einer geheimnisvollen Macht (die auch am Ende des Bandes noch nicht enthüllt wird), die ihr in Form ihrer Mutter erscheint und versucht durch eine Erzählung aus Rose Reds Vergangenheit einige Dinge wieder ins Lot zu bringen. Diese Erzählung, die meisterhaft verschiedene Märchen verknüpft und teilweise neu interpretiert, ist der Schwerpunktder Geschichte und zieht sich durch alle Hefte. Am Ende gibt es eine Auflösung, die zunächst etwas simpel erscheinen mag. Rückblickend ist aber vieles was hier passiert und erzählt wird bereits der Einstieg in die letzte große Storyline von Fables.

Zwischendurch wird noch der drohende Konflikt mit der blauen Fee um 777 Tage aufgeschoben (ohne einen konkreten Plan was anschließend passieren soll), schmieden Frau Totenkinder und Dunster Happ Pläne gegen den Schwarzen Mann und werden die Welpen zu ihrem Großvater geschickt.

Gezeichnet wird das Ganze wie immer großartig von Mark Buckingham und einmal mehr möchte ich die fantastischen Cover von Joao Ruas würdigen.

9/10


Fables 17 - Wettkampf der Zauberer

Im Eingangskapitel erfahren wir mehr über den Schwarzen Mann und wie seine Anwesenheit die Normalos in New York City beeinflusst. Und der Nordwind kommt in die Stadt, um ihn als Sekundant zum Duell mit Frau Totenkinder zu fordern (was den Schwarzen Mann geradezu verzückt). Dazu sehen wir wie die Welpen im Schloss des Großvaters eine neue Fähigkeit erlernen und am Ende erfährt der Nordwind von der Existenz seines siebten Enkel. Da im Zephyre verhasst sind, wird dies sicherlich noch Auswirkungen haben.

Gezeichnet wurde dieses Heft von Inaki Miranda und auch wenn sich der Stil deutlich von dem Mark Buckinghams unterscheidet, so sieht das doch unheimlich gut aus. Gerade die Zeichnungen von New York sind wahnsinnig detailliert und verleihen der Stadt eine düstere, unheilvolle Atmosphäre. Wozu auch die Farben von Eva de la Cruz einiges beitragen.

Mark Buckingham übernimmt dann wieder für die große Jubiläaumsausgabe 100 und liefert gewohnt großartige Arbeit ab. Obwohl das Kreativteam unverändert bleibt, sehen die Zeichnungen sogar noch besser aus als sonst. Irgendwie wurde die vor allem Kolorierung der Hintergründe verändert (sehen jetzt fast wie Aquarell aus), wodurch die eigentlichen Zeichnungen noch stärker hervor gehoben werden. gefällt mir gut.

Inhaltlich geht es fast ausschließlich um das Duell zwischen Frau Totenkinder und dem Schwarzen Mann. Die Hexe hat für diesen Kampf etliche Asse im Ärmel und überrascht ihren Gegner damit ein ums andere Mal. Und so kommt es am Ende fast zu einem Happy End. Dummerweise nur fast und dadurch sind die Fables erneut zur Flucht gezwungen. Ein freudiges Ereignis gibt es auch noch: Beauty bring ihre Tochter zur Welt und die Kleine ist ganz zuckersüß. Wenn vielleicht auch nicht ganz so menschlich wie es zunächst den Anschein hat.

Abgerundet wird der Band durch einige Kurzgeschichten (auf die Prosa von Willingham hätte ich verzichten können), ein Brettspiel (für das vermutlich niemand seinen Band zerschneiden wird, einige Skizzen von Mark Buckingham und einen Comic aus dem Fables-Roman (der dort tatsächlich besser aufgehoben ist). Insgesamt wieder ein sehr schönes Gesamtpaket, bei dem es wenig zu meckern gibt.

8/10

God_W.
14.10.2021, 19:57
...
Gezeichnet wurde dieses Heft von Inaki Miranda und auch wenn sich der Stil deutlich von dem Mark Buckinghams unterscheidet, so sieht das doch unheimlich gut aus. Gerade die Zeichnungen von New York sind wahnsinnig detailliert und verleihen der Stadt eine düstere, unheilvolle Atmosphäre. Wozu auch die Farben von Eva de la Cruz einiges beitragen.
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Das Artwork fand ich da auch super! :top: (Ich bin ja eh nicht sooo der Bukingham Fan).

Poch
27.10.2021, 14:29
Fables 18: Stadt der Werwölfe

Ich bin ja kein so großer Fan der 2.-Weltkriegs-Story von Bigby Wolf und war daher etwas skeptisch, dass das hier noch einmal aufgegriffen wird. Aber zum Glück nimmt Bill Willingham das Ganze hier überhaupt nicht ernst und präsentiert stattdessen eine komplette Trash-Geschichte voll mit Gewalt, verrückten Nazi-Wissenschaftlern und jeder Menge nackter Haut. Ergibt nicht viel Sinn, hat mit der eigentlichen Fables-Hauptstory im Grunde gar nichts zu tun (und wird auch nie wieder aufgegriffen), macht aber beim Lesen durchaus Spaß.

Die Zeichnungen schwanken zwischen ziemlich schlecht und sehr annehmbar, erreichen für mich aber nie das übliche Fables-Niveau.

Insgesamt kann man den Band sicherlich auslassen, schadet aber auch nicht, ihn gelesen zu haben.

5/10

Poch
15.11.2021, 16:26
Fables 19 - Das Superteam

Das interessante an diesem Band ist vermutlich, dass permanent die Erwartungen der Lesenden unterlaufen werden. Nach dem epischen Kampf zwischen Frau Totenkinder und dem Schwarzen Mann im letzten Band erwartet man zwangsläufig eine Steigerung, die es so aber nicht gibt. Zwar kommt es zu einem letzten Duell, das verläuft aber eher unspektakulär und wird eher mit Worten entschieden als mit roher Kraft oder Magie. Die Person, die sich hierbei opfert, ist auch eher unerwartet, fiel sie doch bisher eher nicht durch ihre Selbstlosigkeit und ihre Liebe zu den Fables auf.
Nachdem der Nordwind im letzten Band von der Existenz von Ghost erfuhr, erwartet man eine Konfrontation mit Bigby. Die findet zwar statt, nimmt aber ebenfalls einen unerwarteten Verlauf. Und nach der Gründung des Superteams erwartet man, dass sie in das sie entscheident in das Geschehen eingreifen, was aber nicht passiert (bzw. lediglich in einer imaginären Szene).

Bill Willingham gelingt es also recht gut mit den Konventionen von Heldenerzählungen zu spielen und nimmt dabei noch allerlei Superhelden-Klischees aufs Korn. Ist teilweise recht witzig, aber gleichzeitig auch ein wenig der Schwachpunkt des Bandes. Müssten die Superhelden in der Logik des Fables-Kosmos nicht ebenfalls existierende Fables mit einem eigenen Reich sein?

Als Bonus gibt es noch eine Geschichte mit Bufkin, der das Ratsbüro verlässt. Fand ich bis zu seinem Aufbruch ganz interessant (vor allem die Dialoge zwischen Frankie und dem Zauberspiegel), seine Abenteuer in Oz lassen mich aber ziemlich kalt. Zum Abschluss gab es dann noch eine Geschichte über Dornröschen, die quasi die neue Spin-Off-Serie "Fairest" einleitet. Von Terry Moore toll gezeichnet (wie immer), ansonsten aber eher belanglos.

Für mich insgesamt ein solider Band, aber bei weitem nicht der beste der Serie.

7/10


Fairest 1 - Wachgeküsst

Der Start der nächsten Spin-Off-Serie, der sich hauptsächlich den weiblichen Figuren Fables widmen soll. Was in diesem Band allerdings noch nicht so richtig deutlich wird, da Ali Baba, ein männlicher Flaschengeist und in der letzten Story Beast die Handlung doch sehr stark dominieren. Den Großteil des Bandes bildet ein Sechsteiler von Bill Willingham, der sich mit Dornröschen und der Schneekönigin beschäftigt und schildert was sie nach ihrer Entführung aus der Kaiserstadt erlebten. Hätte gut sein können und ist von Phil Jimenez stark gezeichnet, leidet aber an dem unsäglich nervigen Flaschengeist und dem unsympathischen Ali aba. Meine Güte, gingen die mir auf den Keks. Ist eigentlich erstaunlich, da Willingham eigentlich ja sehr gut schreiben kann, hier liefert er aber mit dem Eröffnungs-Arc gleichzeitig die schwächste Story der gesamten Serie ab.
Versöhnt wurde ich dann aber mit einem Oneshot von Matthew Sturges und Shawn McManus, die Beast in einer Noir-Story in die 40er Jahre versetzen und ihn ein Monster jagen lassen. Das war richtig stark geschrieben, hatte einen überraschenden Ausgang (der selbst für die Hauptserie relevant sein könnte) und wurde auch hervorragend in Szene gesetzt (komplett in schwarz-weiss mit nur einigen Farbtupfern).

Leider gibt es aufgrund der schwachen ersten Story nur eine 5/10.


Jack of Fables 7 - Jack und Jack

Die Jack-of-Fables-Serie finde ich ja oft eher schwierig, dieser Band hat aber richtig viel Spaß gemacht. Liegt vor allem daran, dass der Fokus nicht mehr so sehr auf dem alten Jack liegt, sondern stärker auf seinem Sohn, der völlig unbedarft in das Helden-Business einsteigen will und erfreulicherweise ganz andere Charaktereigenschaften aufweist als seine unsympathischen Eltern. Unterstützt wird er dabei von einer besserwisserischen Holzeule, die ein unglaublich witziger Sidekick ist und am Ende für seine diplomatischen Fähigkeiten sogar einen Großteil des Ruhmes einstreicht.
Aber auch der ursprüngliche Jack entwickelt sich in diesem Abenteuer weiter (im wahrsten sinne des Wortes), was zugleich logisch und witzig ist und bereits langsam das Ende der Serie einläutet.

Eingeläutet wurde der Band von einem Affenabenteuer, das reichlich Möglichkeiten zu Verweisen auf Abenteuer-Literatur und -Filme bietet. Wer hätte gedacht, dass Jack auch einmal der Herr des Dschungels war?

Gezeichnet wurde der Band von Tony Akins (der sehr viel besser aussieht wenn er seine Zeichnungen nicht selber tuscht) und Russ Braun. Sieht nicht spektakulär aus, gibt aber auch wenig an den Zeichnungen auszusetzen.

8/10

God_W.
21.11.2021, 14:30
Aufgrund verschiedener privater Verpflichtungen komme ich aktuell leider mal wieder nicht dazu ausführliche Rezis zu schreiben, aber hier wenigstens in aller Kürze ein Abriss zu den Fables-Bänden, die ich in letzter Zeit beendet habe:






Fables: The Wolf among uns – Der Wolf geht um 3


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Spannend, magisch, blutig und brutal gehen die Ermittlungen weiter. Die Noir-Stimmung geht leider ein wenig verloren, dafür wird es actionreicher und der tragische Nebenplot um Bloody Mary entwickelt sich zum beinharten Pageturner. Ich habe nichts gegen Gewaltspitzen und Action, aber trotzdem war mir die Oldschool-Kriminalermittlung des ersten Bandes etwas lieber.


7/10






Fables: The Wolf among uns – Der Wolf geht um 4


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Das Finale des Spin-Offs bietet leider nur wenige Überraschungen und wie schon beim Vorgänger gibt es von Noir-Flair keine Spur. Insgesamt ist die Story packend erzählt, aber allzu viel Blut und seitenlange Actionszenen mit kaum Text schaffen es nicht darüber hinwegzutäuschen, dass die Story offensichtlich doch zügig auserzählt war und man hier und da versucht hat ein wenig zu strecken, um den Umfang auf das geplante Maß zu strecken. Ist dennoch sehr unterhaltsam und das Ende sehr interessant und ein bisschen böse.


7/10






Fables 24: Unwritten Fables


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Also die Grundidee ein Cross-Over zwischen den Fables und The Unwritten zu starten finde ich ja äußerst spannend und absolut sinnig, denn bei Unwritten geht es durchweg um Geschichten und Märchen und Fabeln gehören zu den meisterzählten Geschichten der Welt, perfekt! Die Art wie Tommy Taylor und seine Freunde in die Fables-Welt gelangen, mit dem schönen kleinen WTF-Moment fand ich auch äußerst gelungen, das hat richtig Spaß gemacht!


Bei allem Weiteren sah das dann allerdings ein Stück weit anders aus. Die Ausgangssituation ist noch ganz spannend, mit dem unterjochten Bigby, Mister Dark als starkem Bösewicht, der sich zu großer Macht aufschwingen konnte und so weiter. The Unwritten blitzt bei den ganzen Anspielungen auf Herr der Ringe, Narnia usw. durch, aber irgendwie ist das erzählerisch alles etwas unausgegoren. Die Geschichte wirkt zu keinem Zeitpunkt so dicht und faszinierend erzählt wie in der Unwritten-Hauptreihe, das ist leider wirklich ein bis zwei Nummern schwächer. Wenn ich das Ganze von der anderen Warte aus betrachte und mit den stärksten Fables-Bänden vergleiche, dann kommt man da auch nicht wirklich ran. Nur ganz wenige Szenen versprühen den Charme und die Chemie zwischen den Charakteren, welche die Hauptreihe versprüht.


Insgesamt also einerseits ein typisches Cross-Over, denn es ist wohl leider fast immer so, dass in solch einem Fall die Stärken der Einzelteile nicht erreicht werden (Ausnahmen bestätigen die Regel), andererseits aber alles Andere als ein schlechter Comic. Problem ist nur, dass die beiden Einzelreihen für sich genommen sehr stark (Fables) und richtiggehend genial (Unwritten) sind, da lag die Messlatte einfach zu hoch.


6,5-7/10


VG, God_W.

berlepsch
22.11.2021, 19:17
722) Werdet ihr Euch bei den Fables Deluxe Ausgaben an den Fables Compendien orientieren oder macht ihr da Euer eigenes Ding?

Antwort: Wir richten uns voraussichtlich an der schönen US-Deluxe aus.


Ist das eine gute Vorgehensweise? Alles wichtige dabei?
@God_W liest Du mehr als bei der Deluxe Ausgabe drin ist oder folgst Du auch dieser?

Comic_Republic
23.11.2021, 14:13
Ist das eine gute Vorgehensweise? Alles wichtige dabei?
@God_W liest Du mehr als bei der Deluxe Ausgabe drin ist oder folgst Du auch dieser?Die Serie wird da wohl komplett vorliegen. Also alles wichtige dabei

LaLe
23.11.2021, 14:39
Von den Spinoffs (Jack of Fables, Everafter & Co.) dürfte da einiges von dem fehlen was God_W. liest.

God_W.
23.11.2021, 15:00
Ja, ich gehe stark davon aus, dass es sich da hauptsächlich um die Hauptreihe handelt. Jack of Fables, The Wolf among us, Fairest usw. wird da wohl fehlen (vermute ich).

berlepsch
23.11.2021, 19:18
Ja, ich gehe stark davon aus, dass es sich da hauptsächlich um die Hauptreihe handelt. Jack of Fables, The Wolf among us, Fairest usw. wird da wohl fehlen (vermute ich).

Und ist das schlimm? ;-)

God_W.
26.11.2021, 08:28
Bei Jack haben mir manche Bände viel Spaß gemacht, beim Wolf war die hälfte richtig stark, die andere Hälfte gut, Cinderella war ein Knüller, Fairest kenne ich noch nicht. Aber die Hauptreihe versteht man auf alle Fälle auch ohne diese Bände.

Black Lantern
26.11.2021, 15:39
Bin mal gespannt wieviel Deluxe Bände das werden

God_W.
27.11.2021, 19:50
Da wird schon Einiges zusammenkommen denke ich. Ich gehe mal so von ca. 2,5 Paperbacks pro Deluxe aus. (grob geschätzt)

Fables 18 – Stadt der Werwölfe

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Der Schwarze Mann hat mittlerweile nicht nur Fabletown in ein Schattenreich verwandelt, sondern auch die Farm dem Erdboden gleich gemacht. Die Fables verstecken sich, wissen aber nicht wohin. Bigby Wolf bekommt den Auftrag eine neue Bleibe für die Überlebenden zu finden, und macht er sich auf und zieht weiter nach Westen. Als er nach einigen Wochen auf einen Wegweiser für das wohlklingende Städtchen „Story City“ stößt ist klar, dass er hier mal durch den Wald abbiegen muss, um sich die Sache genauer anzusehen. Das führt den Sheriff nicht nur in eine Stadt voller Werwölfe, sondern vor allem auch in seine Vergangenheit…
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Grundsätzlich bin ich ja ein großer Fan von solchen Horror-Szenarien. Trashiger Nazi-Experiment-Weltkriegs-Flick auf der einen Seite, eine abgelegene, in sich abgeschlossene Gesellschaft, in der jeder anders Denkende gefährlich lebt auf der Anderen. Zwei viel verwendete Themen, die mich zumeist prächtig unterhalten. Auch hier sind viele gute Ansätze vorhanden, der hohe Gore-Faktor passt zum Setting und die Erhebung von Bigby zur Gottheit bringt einen weiteren Spaßfaktor rein.
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Dennoch wirkt die Erzählung an sich etwas unausgegoren und ich werde das Gefühl nicht los, dass da deutlich mehr drin gewesen wäre. Irgendwie zu schleppend und über weite Strecken wenig fesselnd erzählt, dazu das Artwork von Jim Fern, welches mir bis auf ganz wenige Passagen leider gar nicht gefällt. Das geht stellenweise schon Richtung Augenkrebs, sorry. Insgesamt kein Totalausfall aber viel verschenktes Potential und für mich unschöne Optik.

6,5-7/10

VG, God_W.

God_W.
07.03.2022, 18:12
Fables 19 – Das Superteam

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Während sich Bufkin in den weiten Ruinen des Ratsbüros aufmacht, um heldenhafte Taten zu vollbringen schmieden die Fables in ihrer letzten Zuflucht, dem Königreich von Flycatcher, einen weiteren großen Plan, um Mister Dark zu besiegen. Der steht nämlich an den Grenzen des Landes und schwächt den Zauberschild, der die Fables bislang noch schützt, mehr und mehr, sodass Flycatchers Kräfte langsam, aber sicher dahinschwinden. Die neue Hexenanführerin Ozma ist die Hauptinitiatorin des Plans, an ihrer Seite steht – pardon, sitzt - Pinocchio, denn der kennt sich nun mal am besten mit Comics aus. Weshalb ist das wichtig? Ganz einfach, ein Superteam nach bester Superhelden-Comic-Manier soll zusammengestellt werden, und dem finsteren Feind entgegentreten, ihm ein für allem al den Garaus zu machen, lasset das Casting also beginnen!
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Richtig starker Band, der in der Hauptstorys durch die ganzen Verweise auf die großen Superhelden-Vorbilder für ganz viel Spaß sorgt, aber auch die nebenstränge um Bufkins Odyssee, die dramatischen Entwicklungen zwischen Bigby und seinem Paps, dem Nordwind sowie die Fortführung der Geschichte von Schwester Spratt, der Verräterin, sind großes Kino und fesseln ungemein. So habe ich mir die Rückkehr zu den Fables gewünscht! Abschließend bekommen alle, die sich seit dem Sieg über Gepetto gefragt haben was aus Dornröschen eigentlich geworden ist eine Antwort auf diese Frage. Eine Antwort, die viele Fragezeichen hinterlässt und eindeutig nach mehr verlangt! Wir sehen uns also bald auf der anderen Seite, bei Fairest wieder… :zwinker:
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8,5/10

VG, God_W.

God_W.
09.03.2022, 14:45
Fairest 1 – Wachgeküsst

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Am Ende von „Fables 19 – Das Superteam“ wurde die schlafende Briar Rose (Dornröschen) von einer Horde Kobolde gekidnappt, und genau an dieser Stelle startet der ersten Band von Fairest… nicht. Nein, wir finden uns in den Ruinen einer einst glanzvollen Stadt wieder. Ebeso ergeht es dem gestürzten Ali Baba, der beim Durchstreifen der Trümmer einer kunstvoll verzierten Flasche gewahr wird. Im festen Glauben einen mächtigen Dschinn mit Wünschen und allem drum und dran zu befreien, öffnet der König der Diebe das Behältnis. Welch große Enttäuschung muss er erfahren, als ihm offenbart wird, dass lediglich ein entfernter Verwandter der mächtigen Dschinns, nämlich ein ziemlich machloser Flaschengeist eben diese bewohnt, und ein mächtig vorlauter und besserwisserischer noch dazu.
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Sei es drum, immerhin einen Vorzug hat auch dieses kleine blaue Wesen zu bieten: Es ist ein Sammler von Informationen und hat derer reichlich zu bieten. So kann es den meisterlichen Dieb zwar nicht mit einem Fingerschnippen reich machen, ihm aber Wege offenbaren, wie er selbst zu solchem kommen kann. Immerhin ist Ali Baba der König der Diebe, von einem Prinzen also nicht allzu weit entfernt, und wenn man sich durch Heerscharen von Gegnern kämpft und in tödliche Gefahr begibt, nur um eine schlafende Schönheit zu retten, ja, dann ist das schon ein Zeichen von wahrer Liebe. Wenn diese Schönheit dann auch noch Güter und Reichtum als Mitgift vorzuweisen hat, ja dann wäre das schon ein lohnenswertes Unterfangen. Wie es der Zufall so will findet sich unweit ein Koboldlager, in dessen Mitte ein Wachen und auf diesem Wagen eine schlafende Briar Rose… - Doch was ist das? Wer liegt da direkt daneben? Ebenfalls wunderschön, stolz und mit einem eigenen Königreich im Petto. Doch optisch eher weiß und kühl statt warm und rot…

Mit einer Schar wunderbarer Zeichner ist dieser Band nicht nur optisch ein absoluter Leckerbissen! Die Verknüpfung der Schicksale von Briar Rose, der Schneekönigin und Ali Baba ist eine rundum gelungene, hochgradig unterhaltsame und spannende Geschichte. Dazu die wunderbare Neuinterpretation des ursprünglichen Dornröschen-Märchens und dem grandiosen, wenn auch etwas vorhersehbaren Finale, das alles konnte mich hellauf begeistern, ebenso wie der schön sarkastische Humor von Dornröschen und die respektlose Unverfrorenheit (gnihihi) des Flaschengeistes.
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Die Story selbst geht über fünf Bände, das sechste enthaltene Heft bildet wohl einen Prolog für die zweite Fairest-Ausgabe. Das ist mitnichten nur ein schneller Nachklapp, nein herrlich stimmigen Zeichnungen, irgendwo zwischen Schwarz/Weiss und Sepia angesiedelt, bekommen wir einen waschechten Noir-Detektiv-Krimi in bester Philip Marlowe Tradition serviert. Im Hollywood der Übergangszeit von Stumm- zu Tonfilm entfaltet sich eine undurchsichtige Story mit Beauty & Beast in den Hauptrollen und einem Ende, welches man getrost als bösen Cliffhanger bezeichnen kann! Fabulöser Abschluss eines perfekten Starts für die Spin-Off-Reihe. :top:

9/10

VG, God_W.

Poch
10.03.2022, 00:43
Fairest 1 – Wachgeküsst

Die Story selbst geht über fünf Bände, das sechste enthaltene Heft bildet wohl einen Prolog für die zweite Fairest-Ausgabe. Das ist mitnichten nur ein schneller Nachklapp, nein herrlich stimmigen Zeichnungen, irgendwo zwischen Schwarz/Weiss und Sepia angesiedelt, bekommen wir einen waschechten Noir-Detektiv-Krimi in bester Philip Marlowe Tradition serviert. Im Hollywood der Übergangszeit von Stumm- zu Tonfilm entfaltet sich eine undurchsichtige Story mit Beauty & Beast in den Hauptrollen und einem Ende, welches man getrost als bösen Cliffhanger bezeichnen kann! Fabulöser Abschluss eines perfekten Starts für die Spin-Off-Reihe. :top:

Selten gingen unsere Meinungen bei Fables wohl so weit auseinander wie bei diesem Band (vielleicht noch beim Fables Crossover). Zustimmen kann ich echt nur bei den schönen Bildern und bei der Bewertung der letzen Geschichte. Die ist allerdings keineswegs ein Prolog für Band 2. Bleibt stattdessen so für sich stehen und wird meiner Erinnerung nach auch nie wieder aufgegriffen.

Aber da jetzt wieder Leben in den Thread gekommen ist, mache ich auch mal weiter mit meinen Bewertungen:

Fables 20 - Erben des Windes
Der erste Teil der Prophezeiung erfüllt sich. Nach dem Tod des Nordwindes muss einer Welpen das Erbe übernehmen. Die Zephire übernehmen daher deren Training und versuchen herauszufinden wer für diese Aufgabe geeignet ist. Kein leichtes Unterfangen, gehen doch die Kinder die eine oder andere Aufgabe recht eigenwillig an oder zweifeln an ihren Fähigkeiten und alten Traditionen. Und dann tauchen auch noch die anderen drei Winde auf und schmieden Intrigen gegen das Haus des Nordwindes. Aber am Ende gibt es dann einen neuen Thronfolger und es ist keineswegs die Person, die man erwartet hätte. Und im Zuge dessen kehren auch noch zwei Personen zu den Fables zurück, die man bereits für tot oder zumindest für endgültig verschollen gehalten hätte.

Schwester Spratt sinnt währenddessen im alten Fabletown auf Rache für den Tod von Mister Dark und bereitet sich auf die Rückkehr der Fables vor. Und Buffkin wird im Lande Oz zum Anführer der Rebellen und versucht den Wergenkönig zu stürzen. Und zu guter Letzt trifft Rose Red in der Weihnachtsnacht drei Agenten der Hoffnung und muss sich entscheiden für welche Art von Hoffnung sie eines Tages stehen möchte. Als Bonus gibt es dann im letzten Heft noch ein paar Kurzgeschichten.

Die Hauptstory hat mir wieder einmal richtig gut gefallen. Die Suche nach dem Erben des Nordwindes ist sowohl spannend wie auch lustig und hat die eine oder andere Wendung, mit der ich nicht unbedingt gerechnet hätte. Und auch Rose Reds Weihnachtsabenteuer könnte für die Zukunft noch von Bedeutung sein. Nicht so gut finde ich hingegen die Buffkin-Story. Für mich unterbricht die eigentlich nur die Handlungsstränge, die mich wirklich interessieren und bremst den Lesefluss. Einen großen Mehrwert oder eine wirkliche Bedeutung für die Welt der Fables mag ich bisher nicht erkennen. Gezeichnet ist aber wieder mal alles toll, ich bin ja ein großer Fan von Mark Buckingham. Die Kurzstories sind ein netter Bonus, halten aber qualitativ mit dem Rest des Bandes nicht mit.

8/10


Jack of Fables 8 - Das magische Schwert
Der Wechsel zum jungen Jack Frost tut der Serie gut und es macht Spaß den noch recht naiven Helden bei seinen Abenteuern zu begleiten. Klar ist da einiges auch vorhersehbar und es werden bestimmte Fantasy-Klischees erfüllt (oder es wird mit ihnen gespielt), es war aber auf jeden Fall eine nette Abwechslung zum sonstigen Ton der Serie und ihrer unsympathischen Hauptfigur. Die Zeichnungen von Tony Akins und Jim Fern sind jetzt sicherlich kein Hochgenuss, gingen für mich aber voll in Ordnung.

7/10


Fairest 2 - Das verborgene Reich
Nach dem in meinen Augen schwachen ersten Band der Serie ist dieser hier fulminant. Im Mittelpunk steht diesmal Rapunzel, die düstere Nachrichten aus ihrer Vergangenheit bekommt und sich daraufhin in Japan auf die Suche nach ihren verschollenen Kindern begibt. Mehr will ich gar nicht verraten, aber Lauren Beukes (von der ich vorher noch nie etwas gelesen habe), verbindet hier meisterhaft die westliche Märchenwelt mit den Mythen und Märchen Japans und erzählt eine spannende und teilweise auch emotionale Geschichte voller Kniffe und Wendungen, die ich als Leser nicht erwartet hätte. Für mich der beste Band der Fairest-Reihe und auch ein Highlight im gesamten Fables-Kosmos. Die Zeichnungen von Inaki Miranda sind ebenfalls sehr gut und tragen viel zur Stimmung und atmosphäre bei.

Zum Schluss gibt es noch eine deutlich humorvollere Geschichte um das Liebesleben von Prinzessin Alder. Hält sicherlich nicht das Niveau der Hauptstory, ist aber auf jeden Fall sehr, sehr amüsant.

10/10

God_W.
11.03.2022, 18:51
Fables 20 – Erben des Windes

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Nach dem Verschwinden des Nordwindes wird für den Job ein Nachfolger gesucht. Aufgrund seiner ausgeprägten animalischen Seite scheidet Bigby aus, dennoch soll der neue König des Nordens wieder aus der Ahnenreihe der Familie stammen, was die Kinder von Snow und Bigby in den Fokus rückt. Mit ihnen starten die Diener des Nordwindes also ein Auswahlverfahren, so eine Art Casting mit reihenweiset Tests und Training. Das Ganze sollte hoffentlich bald Früchte tragen, sonst suchen die drei übrigen Hauptwinde nämlich einen eigenen Kandidaten aus, und die waren auf den Großvater der lieben Kleinen gar nicht gut zu sprechen…
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Derweil versucht Bufkin im Lande Oz Roquat den Roten zu stürzen, Rose Red führt die anderen Fables zurück auf die Farm und Schwester Spratt bereitet sich im dunklen Schloss auf ihre Weise auf die Rückkehr der Fabelwesen in unsere Welt vor. Viele Vorgänge an vielen Locations sorgen leider dafür, dass mir das Ganze etwas zu zerfleddert daherkommt. Aus der spannenden Hauptstory um die Winde werde ich allzu oft herausgerissen und auch wenn die anderen Geschichten für sich ebenfalls unterhaltsam sind, so sind mir die einzelnen Häppchen vor dem nächsten Sprung einfach zu klein. Das wirkt zu sprunghaft und viel zu zerfasert, um wirklich Spannung aufkommen zu lassen. Ich hoffe das war jetzt eher als Positionierung aller Figuren gedacht und wird im Folgeband wieder etwas stringenter.
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Hinterdrein gibt es dann noch ein ganz schönes Weihnachtsheft, in dem Rose Red auf Bestimmungssuche geht und von Scrooge bis zu dem Mädchen mit den Schwefelhölzern ganz viel toller Stoff verarbeitet wird, bevor ganz zum Schluss noch ein paar kurze, aber sehr gelungene Shorties abgeschossen werden, die zu unterschiedlichen Zeiten unserer bisherigen Fables-Geschichten spielen und so manchen Hintergrund neu beleuchten oder auch kleine Rätsel aufklären (oder gar neue stellen :zwinker: ).

6,5/10

VG, God_W.

God_W.
11.03.2022, 18:52
Ja lieber Poch, da gehen unsere Meinungen aktuell ein gutes Stück auseinander. Gerade den respektlos vorlauten und nervigen Flaschengeist in Fairest 1 fand ich zum Schießen witzig. :D

God_W.
13.03.2022, 19:20
Fairest 2 – Das Verborgene Reich

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Der zweite Band der Spin-Off-Reihe begann für mich gleich mit einer kleinen Enttäuschung. Hatte ich doch gedacht, dass der wunderbare Noir-Krimi vom ersten Band als Teaser gedacht war und hier fortgesetzt würde, so wurde diese Hoffnung leider enttäuscht. Scheint wohl doch nur ein One-Shot gewesen zu sein.
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Stattdessen darf mit Lauren Beukes eine neue Autorin ran, die uns Rapunzel näher kennenlernen lässt. Den Plot, den sie sich für die Lady mit dem rasend schnell wachsenden Haar ausgedacht hat kann man schon als außergewöhnlich betrachten und bringt viel frischen Wind in die Fables. Ein Ansturm von Origami-Vögeln lässt die Scheiben bersten, während Rapunzel beim Frisör sitzt, auf dem gefährlichen Papier findet sie eine Nachricht, die sie schockiert: Ihre Kinder sind noch am Leben, in Japan.

Okay, für den geneigten Leser ist das ein doppelter Schock, denn wir wussten nicht mal, dass die Gute Kinder hatte, für die blonde Schönheit ist es ein Schock, weil sie ihre Kinder offensichtlich für tot oder verschollen hielt. Wie es zu all dem kam, das erfahren wir in fesselnden Einblicken in Rapunzels Vergangenheit. Diese Rückblenden wechseln sich fortan stetig mit den aktuellen Ereignissen ab, in denen sich Rapunzel auf macht nach Japan, ins Verborgene Reich, wo sie früher schon einmal war, wo Liebe und Leid für sie nah beieinanderlagen.
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Wie hier mannigfaltige japanische Mythen und Sagen mit Rapunzels Vergangenheit und dem Ursprungsmärchen verflochten werden ist schon wirklich toll. Auch der typisch japanische Horror, der stellenweise an The Grudge oder The Ring erinnert ist allgegenwärtig. Ja, der Band bietet extrem viele Horror-Elemente und die wurden von Inaki Miranda auch zeichnerisch top umgesetzt, ich mag das total, mancher vielleicht nicht so. Dennoch kommt die Geschichte mit ihren vielen Zeitsprüngen manchmal ein wenig zum Stocken und ich wünsche mir weiter an einem Strang zu verharren, was Frau Beukes aber anders sieht. Das wirkt für mich dadurch an manchen Stellen auch etwas holprig oder ausgebremst. Insgesamt ist das aber Jammern auf hohem Niveau bei einem starken Band.

8/10

VG, God_W.

God_W.
15.03.2022, 12:52
Fables 28 – Cinderella 2/2 (Fables are Forever 1-6)

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Ups, so kanns gehen, wenn man nicht selbst ab und an in seine Reading Order guckt. Da hätte ich doch beinahe vergessen die zweite Hälfte des Cinderella-Bandes zu lesen. Laut der zu Anfang angestrebten Reihenfolge wäre der Band schon nach der 18 an der Reihe gewesen, aber keine Angst, wie ich feststellen konnte passt der hier auch ganz gut. Vor allem, weil mit Fairest jetzt sowieso die große Show der Ladies eingeläutet wurde, da passt es perfekt, wenn wir noch zwei weitere weibliche Persönlichkeiten ins Rampenlicht rücken.
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Zwei? Oh ja, denn Bigby hat Cindy mal wieder auf geheime Mission ausgesandt, und diesmal trifft sie auf eine ihr ebenbürtige Gegnerin. Eine tödliche Killerin, grazil, elegant und eiskalt – und genau wie Cinderella hat sie ein ganz besonderes Paar Schuhe. :zwinker:
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Mehr will ich über die Gegenspielerin gar nicht sagen, denn für mich war es eine schöne Überraschung. Der Sechsteiler selbst besticht nicht nur durch den Titel wieder als Hommage an berühmte Agentenfilme, nein, auch der Inhalt hält, was die Aufmachung verspricht. So treffen sich die beiden Widersacherinnen zum ersten mal hinter dem Eisernen Vorhang inmitten des kalten Krieges. Trotz eisiger Temperaturen, die in Mütterchen Russland herrschen, werden die beiden Schnittchen, ganz 80er like, im knappen Bikini präsentiert. Die einen können den Bitch-Fight feiern, die anderen die augenzwinkernde Hommage, der Rest darf sich über Sexismus beschweren.
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Im weiteren Verlauf wird ein Best of Bond in Reinkultur geboten. Über Jahre hinweg wird die Fehde der beiden ungleichen Agentinnen an den exotischsten Schauplätzen fortgesetzt, ob auf Skiern in den Schweizer Alpen oder im Luftschiff über der heißen Wüstensonne. Wechselspiele wie in Mission: Impossible inklusive. Ich mochte die erste Hälfte, ich Liebe die Filmvorlagen, ich finde die Umsetzung hier äußerst gelungen und hatte, abgesehen vom etwas zu abrupten Ende, mächtig Spaß an der Sache.

7,5-8/10

VG, God_W.

God_W.
17.03.2022, 09:10
Fables 21 – Welpen im Spielzeugland

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Ein paar Wochen nach Weihnachten ist Snow White mit dem Großteil der Kids zu Hause, denn die kleine Winter, der zukünftige Nordwind, ist mit Papa Bigby wieder zurück in der Welt des Nordwinds, wo die Thronfolgerin ihr Training fortsetzt und mit Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Das bekommen leider auch ihre Diener und die anderen Winde mit, was sicher noch zu einem bösen Nachspiel führen wird.
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Apropos Spiel, zu Hause bei den Wolfs geht es drunter und drüber, klar mit so vielen Rackern. Dabei geht es ein wenig unter, dass so mancher vielleicht ein wenig neidisch ist, dass er (oder sie) nicht als neuer König des Nordens ausgewählt wurde. Zu alledem ist die kleine Therese ziemlich unglücklich mit ihrem Weihnachtsgeschenk, denn das Spielzeugboot ist für sie ganz klar ein Jungs-Spielzeug, nichts für ein kleines Mädchen, wie sie eines ist. Doch das Boot vermag mehr als es den Anschein hat, es kann nicht nur reden, sondern auch zwischen Welten umherschippern und so fällt es bei dem ganzen Tohuwabohu kaum auf, als Therese eine große Reise antritt und spurlos verschwindet. Eine Reise in ein Land, welches einer Königin bedarf…

Wow. Einfach nur wow. Als die Suche endlich beginnt und ein ganz besonderes Team zur Rettung der kleinen Therese auszieht entfaltet sich nach und nach ein düsteres und tragisches Drama wie es fesselnder kaum sein könnte. Trostlos und voller Verzweiflung muss man zusehen, wie das Grauen seinen Lauf nimmt. Wie dann schließlich, als es schon fast unmöglich scheint, doch noch ein Funken Hoffnung keimt, wie mal wieder ein neuer Märchenaspekt in die Erzählung eingeflochten wird, und wie überraschend die Rollenverteilung ausfällt, das ist schon ganz große Erzählkunst. Wenn wir gerade bei Kunst sind, es wird auch mal wieder Zeit die Cover der Einzelhefte zu erwähnen, denn die sind fast durch die Bank absolut fulminant, und zwar fast immer, nicht nur bei diesem Band hier, ich vergesse das nur immer zu erwähnen.
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Nach der Achtteiligen Spielzeugland-Saga wartet der Band noch mit einer kürzeren, aber nicht minder starken Erzählung zu Bigbys Schicksal auf, die mich ebenso von der ersten bis zur letzten Seite begeistern konnte. Der Streifschuss an der Artus-Sage und allgemein der Britannischen Mythologie fügt sich elegant den Werdegang des großen bösen Wolfes ein und bietet einen gelungenen Abschluss dieses fulminanten Bandes, für mich dem Besten seit „Der gute Prinz“. Ein Absolutes Fables-Highlight!

9,5-10/10

VG, God_W.

God_W.
19.03.2022, 09:17
Fairest 3 – Die Rückkehr des Maharadscha

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Ein Band mit dem ich so meine Problemchen hatte. Teilweise bin ich selbst schuld die weibliche Hauptperson, um die sich der Band in Grunde ja drehen soll, ist eine wunderschöne und taffe Bogenschützin namens Malayani. Wunderschön? Taff? Wo ist das Problem? Ganz einfach, ich kenne die Lady nicht. Ich wüsste nicht, dass im Dschungelbuch jemand dieses Namens vorkommt und auch sonst kenne ich die zugehörige Erzählung oder das passende Märchen nicht. Kann mich jemand aufklären?
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Am zweiten Problem bin nicht ich schuld, sondern Autor Sean Williams, denn der setzt vielmehr den männlichen Maharadscha in den Fokus, als die mutige Kämpferin, die versucht Hilfe für ihr von Wildhunden heimgesuchtes Dorf zu erwirken. Da schreibe ich eine Story für eine Reihe rund um Frauen und mache den männlichen „Thronräuber“ zur Hauptfigur. Okay, zumindest wurde der Band nach dem Maharadscha benannt, was ein wenig des „Etikettenschwindels“ negiert, aber weshalb prangt dann Malayani groß auf dem Cover?
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Nicht falsch verstehen, die Story ist ziemlich unterhaltsam, die Verbindungen zu den Fables und die Auftritte verschiedener bekannter Figuren, sowohl aus den früheren Fables-Bänden, als auch aus Kiplings Dschungelbuch, sind stimmig und toll geschrieben. Dennoch bleibt dieser etwas fade Beigeschmack der Themaverfehlung. Trotz alledem war die Geschichte dennoch unterhaltsam und ich freue mich total darauf Malayani und den Maharadscha bald in unserer Normalowelt wiederzusehen.

6,5-7/10

VG, God_W.

Poch
20.03.2022, 03:06
Fables 21 – Welpen im Spielzeugland

...dieses fulminanten Bandes, für mich dem Besten seit „Der gute Prinz“. Ein Absolutes Fables-Highlight!


Jetzt sind wir doch eindlich wieder einer Meinung. :)

Fables 21 - Welpen im Spielzeugland
Mehr als God_W. geschrieben hat, möchte ich eigentlich auch gar nicht verraten. Denn jeder Spoiler würde die Wucht dieser Geschichte abmildern und einem Neuleser (von denen mit Erscheinen der Deluxe-Editionen hoffentlich einige geben wird) wohlmöglich das Lesevergnügen schmälern. Sofern man von Vergnügen überhaupt sprechen kann in einer derart düsteren Geschichte, in der es viel um Schuld und Sühne, aber am Ende auch um Hoffnung und Erlösung geht. Für mich auf jeden Fall der schockierendste Band der ganzen Serie und derjenige, dem der feine Humor, der sonst so häufig durchschimmert fast gänzlich abgeht.

Am Ende dann noch eine kurze Geschichte, die sowohl interessante Einblicke in die Zukunft, wie auch in die Vergangenheit verschiedener Mitglieder des Wolfs-Clans gibt. Zeichnerisch wie immer alles sehr stark umgesetzt, diesmal von Mark Buckingham in der Hauptstory und von Gene Ha in den letzten beiden Heften. Die tollen Cover hat God_W. ja schon erwähnt, kan man gar nicht häufig genug würdigen.

Gibt im Grunde also nichts was man an diesem Band aussetzen kann. Wenn man unbedingt meckern möchte, könnte man vielleicht die schwer lesbare Schnörkelschrift von Ambroses Aufzeichnungen nennen (bei der dazu auch noch die Silbentrennung vermurkst wurde). ist aber wirklich ein kleines Manko bei diesem tollen Band.

10/10


Jack of Fables 9 - Das Ende
Der Name des Bandes ist Programm. Zum Abschluss zertrümmern Bill Willingham und Matthew Sturges lustvoll die Serie und schicken so ziemlich den kompletten Cast über den Jordan. Da wollte wohl jemand sehr sicher sein, dass da Ende der Serie auch wirklich ein Ende ist.

Das Ganze ist durchaus unterhaltsam zu Lesen und hat auch viel vom typischen Humor der Serie, gleichzeitig zeigt sich aber auch das größte Problem von Jack of Fables. Es stellt sich nämlich die Frage, wozu bestimmte Elemente überhaupt eingeführt wurden und ob die Autoren zu Beginn wohl wussten, wo sie eigentlich mit der Geschichte hinwollten. Denn wenn man ehrlich ist, fehlt der Reihe ein wenig der Fokus, bzw. er wird immer wieder verschoben: Schurkengeschichte, Meta-Story über Literatur, Heldenepos und Klamauk. Alles ist irgendwie da, aber nichts wird richtig zu Ende gedacht. Und so bleibe ich auch nach wiederholtem Lesen ein bisschen ratlos zurück. Für sich gesehen haben mir die meisten Bände durchaus Spaß gemacht, aber als Gesamtserie empfinde ich das Ganze irgendwie als unbefriedigend und als den schwächsten Part des Fables-Universums.

Ein Highlight waren für mich in diesem Band übrigens die lustigen Sonntagsabenteuer von Jack Dragon und Gary. Die fand ich wirklich brüllend komisch.

Eine Wertung ist schwierig, würde sagen 6/10 für den Abschluss und 5/10 für die gesamte Serie.

God_W.
21.03.2022, 13:41
Ah, sehr schön, dass Du das mit Band 21 ebenso siehst. :top:

Zu Jack 9 hab ich mir Deine Rezi jetzt noch nicht durchgelesen, der kommt bei mir erst nach Fables 23.

God_W.
21.03.2022, 13:42
Fables 22 – Snow White

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Ganz anders als der Titel des Bandes vermuten lässt geht es los mit der Revolution im Lande Oz, angeführt von einem uns wohlbekannten, ehemals geflügelten Affen. Spaßig erzählt, zuweilen aber auch ganz schön brutal und hinten raus schön mit einem Hauch von Wehmut. Optisch von Shawn McManus wunderschön umgesetzt, was eine erfrischende Abwechslung bietet.
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Im Anschluss kommen wir zum Hauptteil des Bandes, in welchem mal wieder Snow ins Zentrum des Geschehens gerückt wird. Super finde ich, dass gleich auf den ersten Seiten Briar Rose mit ihrem brandneuen Wundergefährt direkt aus Fairest angebraust kommt. Der schnittige Wagen soll noch eine wichtige Rolle einnehmen, wie sie zu dem kam und welche Geheimnisse er birgt gibt es wie gesagt bei Fairest live mitzuerleben. Großzügig ist sie bereit das Vehicle herzuleihen und so macht sich Bigby zusammen mit Stinky – pardon, Brock Blueheart als Sidekick auf die Suche nach seinen beiden verschollenen Welpen (Ihr erinnert Euch an Band 21?).

Derweil beziehen die Fables das dunkle Schloss, was zu ganz schön haarsträubenden Entwicklungen führt, als sich böse Mächte nach und nach zu erkennen geben und Snows erster (und wahrer?) Ehemann die Erfüllung ihres Eheversprechens einfordert. Dazu gehört selbstredend der Tod des aktuellen Ehemannes und aller unrechtmäßigen Kinder aus dieser „unseligen“ Verbindung…
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Bufkins Geschichte hätte man für meinen Geschmack im Mittelteil ein klein wenig straffen können, dafür bietet die Snow-Story mit ihrem spektakulären Finale nahezu alles, was sich ein Fables-Leser wünschen kann, auch wenn der Endfight etwas kompakter daherkommen könnte, aber Actionfans kommen da durchaus auf ihre Kosten. Die letzte Seite bringt uns zeitlich dann wieder pari und schreit förmlich danach direkt weiterzulesen, allerdings steht jetzt erstmal die vierte Runde Fairest ins Haus.

8/10

VG, God_W.

God_W.
23.03.2022, 10:11
Fairest 4 – Die Schönsten im ganzen Land

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Beauty, Snow White, Rose Red, Briar Rose, Glockenblume, die heißen Page-Schwestern und noch einige mehr. All diese Ladies haben etwas gemeinsam, sie gehören zu den „Schönsten im ganzen Land“, so zumindest würde der Zauberspiegel all die Damen betiteln, wenn man ihn denn fragen würde, doch der fristet ja bekanntlich im seit langem verschollenen Ratsbüro ein recht tristes Dasein. Doch da er nun mal ein, was sage ich, DER Zauberspiegel ist kann er fast alles sehen was geschieht, geschehen ist und geschehen wird. Betonung liegt auf „fast“, denn dafür gibt es Regeln, die er uns vor dem Start dieser 30(!) Geschichten näher erläutert.
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Jawohl 30 Stories, die von 31 verschiedenen Zeichnern in Szene gesetzt wurden. Das verspricht schon mal maximale Abwechslung, was Artwork angeht. Selbiges ist für meine Begriffe auch in den allermeisten Abschnitten absolut gelungen, besticht zumeist durch recht eindeutigen, eigenen Stil und ließ mich teilweise staunen, wie unterschiedlich ein und dieselbe Person doch interpretiert werden kann und trotzdem sofort wiedererkennbar ist. Optisch also schon mal ein Highlight-Band, aber was sagt die Story?

Wer Freude an Krimis und Thrillern, vor allem aus dem Whodunit-Genre hat, wird auch hier nicht enttäuscht, vor allem wenn die Morde auch mal blutig inszeniert sein dürfen. Denn all die eingangs erwähnten Schönheiten haben noch eine weitere Gemeinsamkeit: Sie stehen auf der Todesliste eines Serienkillers, und die ersten Opfer liegen bereits in Blutlachen, als King Cole die gerade zurückgekehrte Cinderella auf den Fall ansetzt. Bigby ist – hmmm – verhindert und Beast befindet sich in Heaven, so die Agentin diejenige, die einer Ermittlerin am nächsten Kommt, doch reicht das aus? Wir werden es erleben…
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Spannende und abwechslungsreiche Mörderhatz mit viel Witz und tollen Ideen, dazu die abwechslungsreiche Optik und Cindy in der Hauptrolle, die mir in ihrer Solo-Serie schon sehr gut gefallen hat. Auch die Verbindungen zu den aktuellen Ereignissen bei den Fables und einigen vorangegangenen Fairest-Bänden zünden und so hatte ich eine durchweg tolle Zeit mit dem Band.

8/10

VG, God_W.

God_W.
25.03.2022, 14:27
Fables 23 – Camelot

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Camelot – wer kennt es nicht? Schon allein der Name verströmt Magie und dürfte eigentlich nur geflüstert werden. Das Schloss des gütigen und gerechten Königs Arthur, seinen tapferen und treuen Rittern der Tafelrunde und die Wirkstätte von Merlin dem Zauberer. Aber wie es damit zu Ende ging weiß auch jeder: Ehebruch, Verrat, Inzucht und Vatermord. Hmmm, wohl doch nicht so ideal gelaufen. Jetzt macht sich Rose Red, Leiterin der Farm und frisch gebackene Botschafterin der Hoffnung auf zweite Chancen, daran diesen Mythos wieder aufleben zu lassen. Sie will ein neues Camelot errichten, eine neue Tafelrunde und dazu „Ritter“ einladen, die eine zweite Chance bitter nötig haben.
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Dabei ist es besonders spannend und witzig, wem diesmal welche zuteilwird, aber vor allem ist Ärger vorprogrammiert, ihre Schwester Snow ist nämlich alles andere als begeistert darüber, wen Red da alles zur Ritterschaft nominiert hat. Während die Hexen aus dem 13. Stock weiterhin fieberhaft daran arbeiten Fabletowns größten Helden wieder herzustellen und Leigh Douglas, die ehemalige Schwester Spratt, heimlich weiter an ihren bösartigen Ränken schmiedet, verkrachen sich die beiden Schwestern mehr und mehr.

Im Nachgang erfahren wir in einem zeitlichen Sprung zurück was Gepetto in letzter Zeit so umtreibt. Das ist nicht nur ein schönes kleines Abenteuer, sondern bereitet auch den Weg für enorm spannende Entwicklungen! Was da noch kommen mag? Die letzten beiden Hefte beschäftigen sich schließlich mit den Gründen für den Untergang Fabletowns. – Moment. . . . . WAS? Oh ja, aber lest lieber selbst… :zwinker:
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Erneut ein herrlicher Band. Die Artussage wurde zuletzt ja schon häufiger am Rande eingeflochten, wie diese nun in großem Stil aufs Tableau kommt und in welch kreativer Art und Weise Bill Willingham die Zusammenhänge und die neue Struktur entwirft, das ist ganz großes Kino und macht jede Menge Spaß. Die beiden Stories hinterher behandeln andere Themen und Zeiten, fügen sich aber perfekt in die Fables-Welt ein und stellen geschickt die Weichen, sodass ich unbedingt wissen will, wie es weiter geht.

8,5-9/10

VG, God_W.

God_W.
27.03.2022, 09:56
Jack of Fables 9 – Das Ende

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So langsam fühlt es sich nach Zielgerade an, findet doch nach Cinderella und A Wolf among Us mit Jack of Fables jetzt die nächste der Fables-Nebenreihen ihr Finale. Für ein würdiges Finale braucht man natürlich allerlei wichtige (und aberwitzige) Zutaten, so wie heiße, dickbusige Bibliothekarinnen, vorzugsweise noch mit einem Baby im Schlapptau – pardon, Tragetuch – blaue Ochsen, wild behaarte Canyonbewohner mit Schwertern in der Brust, Drachen, selbsternannte Drachentöter und ein Team fähiger Kommentatoren, die den Zuschauern, äh, Lesern erklären wie dieser bunt gewürfelte Haufen zusammengehört.
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Ihr merkt, es wird wild, aber das ist man von Jack of Fables ja im Grunde gewohnt. So bietet auch dieses groß aufgezogene Finale alle Stärken und Schwächen, die die Reihe schon von Beginn an ausmachten. Den großkotzigen und selbstsüchtigen Unsympathen Jack, der hier nicht ganz so viel Screentime hat, weil er ja nicht mehr alleine ist, enorm lustige Nebenfiguren, reichlich Nonsens-Humor und Zeichnungen die zwar immer zweckmäßig sind, aber nur selten über Mittelmaß hinauskommen. Zum Finale wird hier zumindest mit wechselnden Stilen schöne Abwechslung geboten.
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Die in epischer Breite angelegte Story, die absolut fokussiert auf das große, Actionreiche Finale ausgerichtet ist kann sogar mit einer Hommage an die ganz großen Tragödien der Literatur aufwarten. Ja, das macht alles Laune, ist zwar sicher nicht der Gipfel der Kunst, Spaß gemacht hat’s aber allemal.

7/10

VG, God_W.



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Jack of Fables 9 - Das Ende
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Ein Highlight waren für mich in diesem Band übrigens die lustigen Sonntagsabenteuer von Jack Dragon und Gary. Die fand ich wirklich brüllend komisch.
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Da hast Du absolut recht, die waren zum Schießen! :top:

God_W.
29.03.2022, 13:27
Fairest 5 – Von Menschen und Mäusen

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Der Band beginnt mit dem klassischen Aschenputtel-Märchen, also Cinderella, genauer gesagt mit der Verwandlungsszene, bevor es in der Kürbis-Kutsche zur großen Feier Richtung Schloss geht. Der Fokus liegt hier auf den vier kleinen Mäusen, die in menschliche Diener und Kutscher verwandelt werden. Natürlich ist das alles schon eeeewig lange her und fand in der alten Heimat statt. Heute, etwas außerhalb von New York liegt eine Farm, unweit dazu steht ein kleines Häuschen, Wolf Manor, wo Snow White ihren Welpen gerade eine Gutenachtgeschichte vorliest, als urplötzlich die Fensterscheiben Splittern und Mannsgroße, mit Schwertern bewaffnete, mausähnliche Gestalten in das Anwesen eindringen. Zum Glück ist Snow keineswegs wehrlos und so entbrennt ein erbitterter, blutiger Kampf.
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Andernorts ist jemand an einen Stuhl gefesselt. Blond, wunderschön und lediglich das Nötigste von schwarzer Unterwäsche bedeckt sitzt sie da. Perfekte Rundungen bedecken angespannte Muskeln, denn ihr Körper wurde durch knallhartes Training zu einer tödlichen Waffe gestählt – Cinderella. Die Trolle, die sie gefangen und gefesselt haben können einem jetzt schon leidtun. :D Doch während die sexy Superspionin die Langohren vermöbelt spaziert in Fabletown jemand mit einem Sprengsatz in ihr Schuhgeschäft. Wer ist es, der den beiden Schönheiten Cindy und Snow dermaßen ans Leder will? Und warum?
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Eine spannende, actiongeladene und blutige Geschichte, die Snow White und Cinderella perfekt in Szene setzt, aber auch einen ganzen Schwung interessanter Nebencharaktere mit sich bringt, teils alte Bekannte, teils Personen, die bislang eher ein Schattendasein fristeten. Das auf der Seite der Aggressoren ebenfalls Ladies eine gewichtige Rolle spielen hat mich gerade hier bei „Fairest“ nochmal doppelt gefreut. Nicht, dass es in der Story keine Männer geben würde, aber die werden schön auf die Plätze verwiesen, wo sie hingehören. :zwinker: Wunderbar auch die Verbindungen zur Hauptreihe, die immens Lust auf die Ereignisse machen, die mich dort wohl bald erwarten werden. Story sehr stark, Zeichnungen durchaus gut und ansehnlich, Cover extrem Stilvoll.

8,5/10

VG, God_W.

God_W.
31.03.2022, 07:51
Fables 25 – Glücklich bis an ihr Ende

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Puh, was für ein Band! Da wird ja schon richtiggehend Endzeitstimmung verbreitet! Okay, ein Blick ins Regal verrät mir, so arg viel kommt da auch gar nicht mehr. Nach diesem Band hier wird Fairest beendet und dann bin ich schon beim finalen Fables-Band angelangt, bevor mich die beiden Everafter-Bände erwarten. Das hinterlässt schon etwas traurige Stimmung nach so einer langen Reise. Aber hey, noch sind wir nicht am Ende, sondern bei Band 25 und Mann o Mann, was hat mich die rothaarige Schnepfe aufgeregt!!! Ich meine klar, ganz am Anfang fand ich so schon furchtbar, dann hat sich das gelegt und deutlich gebessert, schließlich wurde ich irgendwann sogar Fan! Was für eine Tour de Force, was für eine charakterliche Entwicklung! Und das alles nur, damit die Alte jetzt die Khaleesi-Nummer abzieht?!? Ja, die Rede ist von Rose Red und wenn Ihr wissen wollt von was ich rede, dann müsst Ihr das schon selber lesen. :P Schockierend, absolut schockierend. Fast genauso verstörend wie die Tatsache, dass Bigby wieder da ist. Also eigentlich ja nicht der Umstand, DASS er wieder zurück ist, sondern vielmehr WIE er zurückgekehrt ist.
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Von dieser ganzen großen, enorm aufwühlenden Entwicklung mal abgesehen hat der fünfundzwanzigste Fables-Band noch ganz viel mehr zu bieten, sowohl versöhnlich als auch wehmütig, sowohl lustig als auch zornerweckend. Wie ein Wechselbad der Gefühle beschert uns Willingham parallel zum Fortgang der Hauptstory „letzte Geschichten“ am laufenden Band, und die enden wahrlich nicht alle mit „…und sie lebten glücklich bis…“.

Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass wir schon jetzt die letzte Flycatcher-Story erzählt bekommen? Auch Sindbad und Prinz Charming erzählen ihre letzten Geschichten. Von den drei blinden Mäusen verabschieden wir uns fast zeitgleich mit meiner geliebten Cinderella. Dass Babe, der blaue Mini-Ochse aus den Jack-Geschichten nochmal auftaucht hätte ich im Gegenzug gar nicht erwartet, ebenso wenig wie den Gastauftritt von Jack selbst. Auch Beauty und Beast bekommen ein paar letzte Seiten spendiert, aber deutlich anders, als Ihr es vielleicht erwartet. Als Briar Rose (Dornröschen) schließlich den Abflug probt ist das für meine Begriffe schon ganz großes Kino, ein richtiger Abgang mit Stil und ein Highlight, welches man nicht verschlafen sollte. ;)
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Ja, vieles an dem Band habe ich gehasst, was ihn zum absoluten Pageturner für mich machte. Nicht falsch verstehen, ich finde das erzählerisch ganz und gar nicht kacke was da passiert, ich rege mich nur maximal über einige Charaktere und deren Entwicklung auf. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es Bill Willingham schafft, dass mich das Schicksal der Figuren mitreißt, mitfühlen und mitleiden lässt. Viel mehr kann man als Autor nicht erreichen.

9/10

VG, God_W.

God_W.
02.04.2022, 11:57
Fairest 6 – Der Schrei nach Zauberei

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Der finale Fairest-Band ist insgesamt zwar unterhaltsam und weit entfernt von schlecht, aber so ganz begeistern konnte er mich nicht. Zum einen stehen die Ladies, dafür dass es nun mal eine Reihe ist welche die weiblichen Charaktere in den Fokus rücken sollte, für meinen Geschmack zu weit im Hintergrund, andererseits wird mit den unzufriedenen, nichtmenschlichen Farm-Fables ein altes Thema wieder aufgewärmt.
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Klar, man kann argumentieren, dass die Sache damals nach dem Wahlsieg von Prinz Charming nicht abschließend geklärt wurde, von daher ist es nur recht und billig, dass hier eine zufriedenstellende Lösung erarbeitet wird, aber für mich hatte das einen Beigeschmack von einer aufgewärmten Extrarunde.

Hauptkritikpunkt ist für mich allerdings, dass der Hauptdarsteller des Bandes ganz klar Fuchs Reynard ist. Der ist es, der mit seinem Verwandlungszauber und seinen reichlich übertriebenen Rittergeschichten den Neid und die Unzufriedenheit der anderen Farm-Fables weckt, ebenso ist er es, der sich dann auf eine große Reise begibt, in deren Verlauf er ein junges Mädchen aus ihrem vermeintlich schrecklichen und sklavisch unterdrückten Leben bei ihrem Onkel und dessen Sohn befreit. Die Parallelen zwischen Aschenputtel und der jungen Meghan sind nur allzu deutlich und Reynard hofft ihr Prinz sein zu können.
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Das ist schon insgesamt sehr witzig und wendungsreich, was die beiden so alles erleben und auch auf der Farm bekommt Frau Eule etwas Screentime, Pechmarie und Goldmarie entdecken eine außergewöhnliche Verbindung und Rose Red darf zusehen, wie sie die kleine Revolte der Unzufriedenen wieder unter Kontrolle bekommt. Also ja, da kommen schon auch den Ladies einige Momente zu, die Hauptcharaktere sind aber eindeutig Reynard und der selbstsüchtige Revoluzzer Herr Sonnenblume. Als Fables-Band also nicht schlecht, als Abschluss der Fairest-Reihe für mich ein wenig unbefriedigend und nur knapp an der Themaverfehlung vorbei.

7/10

VG, God_W.

God_W.
04.04.2022, 20:20
Fables 26 – Lebewohl

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Da liegt sie also vor mir, die Zielgerade zur #150 (https://www.comicforum.de/usertag.php?do=list&action=hash&hash=150) . Wie wir heute wissen wird es das noch nicht gewesen sein, da stehen noch zwei Everafter-Bände ins Haus und ganz aktuell wird die Reihe mit den Nummern #151-162 fortgesetzt, dazwischen gab es sogar noch einen Sechsteiler in dem Bigby auf Batman trifft, die Fables-Reise ist also noch lange nicht zu Ende. Als dieser sechsundzwanzigste Paperback mit dem abschließenden Heft Nummer 150 erschien wusste von alldem aber noch niemand was, vermutlich nicht mal Autor Bill Willingham, was diesen Band hier also trotz allem zu einem astreinen Abschlussband macht.
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Da hat der gute Mister Willingham so circa ab Fables 22 – Snow White noch einen ganz schönen Brocken an Storybogen aufgebaut. All die zum Teil wirklich katastrophalen Entwicklungen, denen sich die uns ans Herz gewachsenen Charaktere stellen mussten, führten gleich an mehreren Fronten zu äußerst brenzligen Situationen. In der Nebenreihe Fairest wurde das teilweise auch weitergeführt. Jetzt gilt es nicht nur diese explosiven Knoten in irgendeiner Art aufzulösen, sondern auch einem Heer von Haupt- und Nebenfiguren einen würdigen Abschied zu verschaffen.

Groß spoilern will ich jetzt nicht, es soll ja niemandem das große Finale verdorben werden. Aber so viel sei gesagt, es allen recht zu machen und jedem seine fünf Minuten Rampenlicht zuzugestehen macht den Band zwar insgesamt zu einem runden Abschluss, aber rein erzählerisch ist das auch ein wenig die Krux an der Sache. Man kann den Band quasi als zweigeteilt ansehen. In der ersten Hälfte wird die letzte große Schlacht ausgefochten, was ich insgesamt zwar als gelungen empfinde, immerhin wurde da, wie ich meine, die beste aller Lösungen gefunden, doch irgendwie geht das auch ganz schön hopplahopp. Dafür bleiben andere spannend aufgebaute Nebenplots auf der Strecke oder werden im ultrakompakten Telegrammstil abgefertigt.
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In der zweiten Hälfte bekommt nämlich ein ganzer Schwung Fables jeweils auf einigen wenigen Seiten eine letzte Geschichte spendiert. Die sind häufig witzig, nicht immer aber oft ganz positiv gestimmt, zumeist ein bisschen wehmütig, optisch abwechslungsreich, für meine Begriffe aber doch etwas unterschiedlich gut gelungen und, wie bereits erwähnt, werden mir da zu viele schön aufgebaute Plots einfach im Handumdrehen aufgewischt. Wirklich schlecht ist keine von diesen Kurzerzählungen, aber große Highlights was Einfallsreichtum angeht darf man auch nicht am laufenden Band erwarten (auch wenn sich da schon welche verstecken). Es ist eher ein wohlig warmer, bittersüßer Abschied von alten Freunden der hier vom Autor angestrebt wird, und das gelingt ihm im Großen und Ganzen auch ganz gut. Kein Ende mit Knalleffekt, aber ein versöhnlicher Ausklang mit einigen interessanten Entwicklungen, die Keime für weitere Möglichkeiten hinterlassen. Einfach schön, aber kein Meisterwerk.

7,5-8/10

VG, God_W.

God_W.
07.04.2022, 19:38
Fables: Everafter – Es war einmal… 1

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Es scheint schon einige Zeit vergangen zu sein, seit die Ruine des Dunklen Schlosses mitten in Manhattan auftauchte, die meisten Fables sich auf den Weg in die Länder der alten Heimat machten und die Magie von Fabletown nach und nach in unsere Normalowelt sickerte. Das führte zu weitreichenden Veränderungen in unserer Welt. Die Intensivierung der Magie in unserer Welt sorgt für seltsame Vorkommnisse, mysteriöse Vorgänge, teils in entlegenen Winkeln der Welt, teils in aller Öffentlichkeit. Das ist nicht ganz ungefährlich und so hat sich aus den in unserer Welt verbliebenen Fables, die zumeist ganz normal und halbwegs akzeptiert unter uns leben, eine Eliteeinsatztruppe gebildet um die Menschheit vor den negativen Einflüssen zu schützen.
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Die „Schattenspieler“, so nennt sich die Truppe, fühlt sich an wie eine märchenhafte Variante der B.U.A.P. oder der wilden Truppe aus „Superagent Frankenstein“. Da wird blutrünstigen Hexen nachgespürt, es werden Horden von Zombies bekämpft und Geiselnahmen auf Alcatraz inklusive beschworener Indianergeister gestürmt. Mittendrin findet sich der Gestaltwandler Connor Wolf als Rookie der Truppe, der in allerlei Fettnäpfen tritt.
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Everafter versucht hipp dem Zeitgeist der kleinen und großen Vorbilder zu folgen, bietet dabei viel nackte Haut und reichlich Blut und Gedärm, den ein oder anderen Dummen Spruch und fetzige Action in angemessenen Bildern, nicht herausragend aber doch ziemlich ansehnlich. Grundsätzlich ist das auch ziemlich unterhaltsam und die ein oder andere Idee zündet ganz gut, trotzdem wirkt es auch etwas zu „gewollt“ cool und den Eindruck einer leicht abgewandelten Kopie kann ich nicht abstreifen. Aber hey, lieber gut kopiert…

7/10

PS: Die Alcatraz-Story fand ich ganz cool, vor allem weil die Insel ja wirklich mal besetzt wurde um auf die Missstände bei der Behandlung der amerikanischen Ureinwohner aufmerksam zu machen.

VG, God_W.

God_W.
08.04.2022, 19:48
Fables: Everafter - Es war einmal... 2 (Die Legende von Robert Fleckland)

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Weiter geht die wilde Hatz im Kampf gegen übernatürliche Einflüsse in unserer Welt. Einige besonders begabte Normalos wurden durch den mittlerweile deutlich erhöhten Magieanteil in unserer Welt plötzlich zu Fables, was so manches mal für mächtig Verwirrung sorgt. Zum Glück gibt es das Dunkle Schloss, pardon, Hogwarts – ähhhh…, die „Totenkinder Schule für Hexerei“ meine ich natürlich, wo die Jungbegabten in der hohen Kunst unterrichtet werden. Auch ansonsten geht es mächtig Rund.
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Da wird dem Haus der Baba Yaga nebst neuem Bewohner mit einem Pontiac Trans Am hinterhergejagt, abgetrennte fleischfressende Ziegenköpfe fliegen hungrig durch die Straßen und der Welpe bekommt es mit La Llorona zu tun, was ich besonders cool fand, weil ich den Mythos um die tragische Mutter sehr schaurig stimmungsvoll finde.

Wenn die drei Looser einer High-School, die Mobbing-Opfer schlechthin, plötzlich in den Besitz von magischen Gegenständen kommen wird nicht nur die Schule selbst unter einen undurchdringlichen Würfel gepackt (Under the Dome lässt grüßen), sondern die Bude verwandelt sich auch in eine Mischung aus blutigem Schlachtfeld und Puff.
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Ja, alles freaky, alles wild und alles total originell, aber irgendwie auch ganz schön aufgesetzt. Zumindest aber nie langweilig und die Gender-Front wird in beiden Everafter-Bänden freundlich eingebunden. Dennoch kann ich gut verstehen, dass die Reihe nicht fortgeführt wurde, aber offene Enden gibt es auch nicht großartig, kann man also ruhig so stehen lassen.

6,5-7/10

VG, God_W.

Jetzt ist erstmal Pause bis irgendwann der Sechsteiler mit Bigby in Gotham zu uns kommt und dann die nächsten zwölf Fables-Hefte, die in den USA frisch gestartet sind. Nach Gotham kann ich auch ohne Bigby demnächst mal wieder reisen. :batman:

Poch
30.05.2022, 00:04
Fairest 4: Die Schönsten im ganzen Land
Einige der Schönsten im ganzen Land (u.a. Rose Red, Snow und Beauty) werden ermordet und da Bigby und Beast verhindert sind, obliegt es Cinderella herauszufinden, wie die Morde zusammenhängen und wer der Mörder ist. Eine Rolle, die ihr gar nicht so sehr behagt, schließlich ist sie Spionin und keine Detektivin. Auch der Zauberspiegel versucht aus dem verschollenen Ratsbüro heraus die Vorgänge zu ergründen, stößt jedoch an seine Grenzen, da er bestimmte Dinge aus zunächst ungeklärten Gründen nicht sehen kann.

Als eigenständige Whodunit-Geschichte hat mir die Story richtig gut gefallen. Die Suche nach dem Mörder war spannend, die Wendungen gut und teilweise auch unvorhersehbar und auch das Erzählen aus den zwei unterschiedlichen Perspektiven (Zauberspiegel und Cinderella) hat größtenteils gut funktioniert. Wenn ich das ganze als Teil der großen Fables-Saga betrachte, dann bin ich allerdings nicht ganz so zufrieden. Eine Story von der Tragweite hätte da eigentlich größere Konsequenzen haben müssen. Um einen Teil der potentiellen Opfer zu retten, opfert Cinderella am Ende relativ kaltblütig und sehenden Auges einige andere Fables und ich bin mir nicht so sicher, ob nicht eigentlich Frau Totenkinder/Glockenblume den Verlust ihres Mannes so gelassen hingenommen hätte.
Zeichnerisch sieht das alles toll aus, ich bin aber kein sonderlicher Fan davon, eine Story von 30 verschiedenen Künstlern zeichnen zu lassen. Ein kompletter Band in einem Stil, ist eher mein Fall.

Bei den genannten Kritikpunkten handelt es sich allerdings um Meckern auf sehr hohem Niveau. Für sich genommen ist der Band klasse und es hat Spaß gemacht, ihn zu lesen.

8/10


Fairest 5: Von Menschen und Mäusen
Und gleich noch einmal Cinderella, diesmal von Marc Andeyko und dem großartigen Shawn McManus, der mir schon bei den Cinderella Mini-Serien hervorragend gefallen hat. In Fabletown und Umgebung tauchen plötzlich riesige Mäuse-Mensch-Attentäter auf und attackieren u.a. Snow und den Glass-Slipper-Schuhladen. Und irgendwie scheint das ganze mit Cinderellas Vergangenheit und einer alten Feindin zusammenzuhängen.

Wie auch die anderen Cinderella-Abenteuer, ist auch dieses wieder ausgesprochen kurzweilig und actionreich. Fabletown, Ultima Thule, Indien und Thailand sind unter anderem die Schauplätze, es geht also in guter James-Bond-Manier rund um die Welt (und Cinderella tut es dem guten alten 007 auch bei der Anzahl der Bettgefährten ungefähr gleich). Und Zeichner Shawn McManus macht wieder einen tollen Job und setzt die wilde Story hervorragend um.

Ein kleiner Fehler ist dem Autor oder Zeichner allerdings in Hinblick auf die Kontinuität unterlaufen. Die Welpen haben immer wieder kurze Auftritte und neben Ambrose, Conner und Blossom, taucht immer wieder ein Kind auf, das ganz stark nach Darien aussieht (und außer auf einem Panel so gar nicht nach Winter). Da das Ganze nach "Camelot" spielt, wäre das aber nicht möglich. Und auch Winter ergibt nicht so wahnsinnig viel Sinn, da sie zu dem Zeitpunkt schon recht mächtig war und mit den Mäusemenschen vermutlich kurzen Prozess gemacht hätte. Aber gut, ist nicht so furchtbar wichtig und ich gehe mal einfach davon aus, dass sich hier Willingham und Andreyko einfach nicht gut abgesprochen haben.

Auf jeden Fall wieder ein kurzweiliges und spaßiges Cinderella-Abenteuer.

8/10

God_W.
30.05.2022, 08:47
Die haben mir auch beide sehr gut gefallen. :top:

electrified
15.06.2022, 00:57
Die 20th Anniversary Box mit allen 4 Kompendien (erscheint Anfang August) ist kürzlich massiv im Preis gefallen bei Amazon, auf derzeit 122,99. Hatte es für einen wesentlich höheren Preis vorbestellt, mindestens 50€ mehr, wenn ich mich recht erinnere, aber das ist natürlich sehr erfreulich. Bei Interesse am besten jetzt vorbestellen, bevor der Preis evtl. wieder steigt.

Simulacrum
28.01.2023, 13:03
FABLES kommt wieder!

Und zwar zuerst einmal mit einer 6-teiligen Miniserie mit dem dunklen Ritter.
BATMAN vs BIGBY- Wolf of Gotham
Soll schon im September starten.

Und danach kommt, pünktlich zum 20ten Jubiläum der Serie, die Fortsetzung mit Fables 151. Hier wird ein neuer 12-Teiler gestartet, der die damalige Serie fortsetzen soll aber auch als Neueinstiegspunkt für neue Leser funktionieren wird.
https://bleedingcool.com/comics/bill-willingham-mark-buckingham-return-to-fables-with-151/

Scheint sich wohl leider doch nicht an Neueinsteiger zu richten



Und damit gleich vorweg: ein Neustart ist es nicht, die Story geht nahtlos weiter, schließt direkt an Heft #150 (https://www.comicforum.de/usertag.php?do=list&action=hash&hash=150) an, weshalb alle, die die Serie und deren Charaktere nicht kennen und die Willens sind, jetzt neu einzusteigen, bemitleidenswert, weil restlos überfordert erscheinen ...


! Spoilert den Ausgang der Vorgeschichte
https://www.comicleser.de/?p=11085

#churchi
28.01.2023, 14:18
Die 20th Anniversary Box mit allen 4 Kompendien (erscheint Anfang August) ist kürzlich massiv im Preis gefallen bei Amazon, auf derzeit 122,99. Hatte es für einen wesentlich höheren Preis vorbestellt, mindestens 50€ mehr, wenn ich mich recht erinnere, aber das ist natürlich sehr erfreulich. Bei Interesse am besten jetzt vorbestellen, bevor der Preis evtl. wieder steigt.

Falls das Ding irgendwann mal auch erscheint, über 100 Ocken zum aktuell ausgerufenen Preis gespart :top:

electrified
28.01.2023, 14:47
Falls das Ding irgendwann mal auch erscheint, über 100 Ocken zum aktuell ausgerufenen Preis gespart :top:

Ende Februar soll es nach mehreren Verschiebungen dann wohl hoffentlich soweit sein.

electrified
24.02.2023, 06:52
Scheint zu klappen mit dem Termin in wenigen Tagen.

https://kleinletters.com/Blog/incoming-fables-complete-20th-anniversary-box-set/

#churchi
24.02.2023, 08:09
Toi Toi Toi :D

Manfred G
24.02.2023, 11:51
@ God_W. Nachdem du die ganze Reihe so schön vorgestellt hast bin ich jetzt mittlerweile auch bei Band 25! Hatte nach Band 10 irgendwie seinerzeit die Lust verloren und die Folge-Bände nicht mehr gekauft. Jetzt habe ich mir 11-26 + Jack of Fables 2-9 (hatte nur Band 1 gelesen) und hier auf dem Marktplatz Der Wolf geht um 1-4 gekauft. Macht jetzt doch Spaß die Reihe zu lesen, danke dir!;)

God_W.
24.02.2023, 12:33
Gerne doch! :top:

Ich werde irgendwann demnächst mal das Batman/Bigby Crossover und die neue Reihe mit 12 Heften angehen, wenn die Paperbacks dazu komplett erschienen sind. :)