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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Caliban Miniserie von Ennis und Pericio



joe ker
29.01.2020, 22:37
Caliban von Garth Ennis und Facundo Pericio (Panini/Avatar)

Ennis hat ja schon vieles ausprobiert, diesmal darf er sich an einem Thema versuche das bisher nur selten was richtig Gutes hervorbrachte: Horror in Space. Es geht auch schon los: Mir fällt bei dem Thema grad kein Comic ein :rolleyes: und grad mal drei Filme die erwähnenswert wären: Alien, Event Horizon und Hellraiser IV (der allerdings nur mit viel Wohlwollen als erwähnenswert bezeichnet werden kann).
Und eben bei Alien bedient sich Ennis hier mehr als einem lieb ist. Wo fang ich an? Forschungsschiff, extraterrestrische Lebensform, menschliche Wirte und als Held wider Willen eine Frau(ok, zwei Frauen:p). Das ist schon ne ganze Menge und so bleibt Ennis auch kaum die Möglichkeit neue Wege zu beschreiten.

Das Forschungsraumschiff Caliban trifft im eigentlich leeren Hyperraum mit einem U.F.O. zusammen und beide Raumkörper verschmelzen zu einem Gebilde. Dabei wird auch fast die komplette Besatzung getötet und die Schlafkammern der Forscher werden gänzlich in den Weltraum befördert. Die übrig gebliebene zwölfköpfige Besatzung ist nun in der Pflicht sich aus dieser Misere zu befreien. Doch ein Mitglied ist bereits von einem fremdartigen Wesen besessen und verfolgt seine eigenen Pläne.

Leicht macht es einem Ennis hier nicht, zu viele Namen schwirren mir anfangs durch den Band. Da bleibt ein zurückblättern um das who's who aufzuklären nicht aus. Das stoppt leider etwas den Lesefluss, aber da gegen Ende sich kaum mehr Lebende auf der Caliban+ befinden, löst sich dieses Problem einfach beim weiterlesen.
Pericio's Zeichnungen sind durchaus passend zur Story, sein eher plastischen Stil passt zum sterilen und oft dunkel gehaltenen Schauplatz. Personen sind gut auseinanderzuhalten, das erleichtert auch das Problem mit den Namen.

Wirkt wie eine Auftragsarbeit für mich, auch der typische Ennis Humor fehlt hier völlig, ist wohl eine seiner ernsteren Arbeiten. Wobei Humor hier auch eher der falsche Ansatz wäre und ich zumindest gut mit seinem ausbleiben leben kann. Das größte Manko ist für mich allerdings das Alleinstellungsmerkmal. Das gibt es nicht! Alles zu generisch und leider auch mit zu wenig eigenen Ideen.
Hätte was werden können im Bereich Horror in Space, ist es aber nicht geworden. Dabei liest es sich immerhin recht flüssig, hat keine Durchhänger und kann durchaus Begeistern, aber so was schüttelt Ennis inzwischen einfach aus dem Ärmel.