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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : COMIC!-Jahrbuch 2020



Mick Baxter
22.09.2019, 14:55
Hier das seeeeehr vorläufige Cover des COMIC!-Jahrbuchs 2020 (nur für eine Anzeige mit allen 20 Covern gestaltet).


http://www.comic-i.com/Comicforum/Cover_COMIC!-Jahrbuch_2020.jpg


Das tatsächliche Cover wird also völlig anders aussehen.

ICOM
19.10.2019, 23:20
Auch in diesem Jahr erscheint das COMIC!-Jahrbuch des Interessenverbandes Comic e.V. ICOM, allerdings einige Wochen später als gewohnt. Die Arbeiten am Honorar-Ratgeber haben sich länger hingezogen als geplant.

Ein Themenschwerpunkt werden die verbalen Angriffe auf Ralf König, Franziska Becker und Robert Crumb sein, und zwar nicht, wie seit Jahrzehnten gewohnt, aus der konservativen Ecke, sondern von Leuten, die für sich in Anspruch nehmen, die Welt freundlicher und gerechter zu machen.

So wird erstmal im COMIC!-Jahrbuch ein Interview mit einem nicht-deutschsprachigen Künstler enthalten sein.

Und nicht nur das, das Interview, das Christoph Mueller in Sauve mit Robert Crumb führte, ist 28 Seiten lang, das längste bisher im COMIC!-Jahrbuch abgedruckte.

Ein vorläufiges Cover (Zeichnung von André Sedlaczek), das wesentlich näher am endgültigen Cover ist, ist jetzt auf dem ICOM-Blog (http://www.icom-blog.de/entry.php?1066-COMIC!-Jahrbuch-2020) zu sehen.

Hate
20.10.2019, 18:56
Wenn man als älterer Zeichner jüngere Leute angreift, wird man automatisch wahrgenommen wie Hans Joachim Stenzel (https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Joachim_Stenzel). Langfristig kann man nur verlieren.

Mick Baxter
22.10.2019, 10:37
Meinst du das?


Während der 68er-Studentenbewegung (https://de.wikipedia.org/wiki/Westdeutsche_Studentenbewegung_der_1960er_Jahre) wurden seine Zeichnungen aggressiver. Die protestierenden Studenten stellte er stereotyp (https://de.wikipedia.org/wiki/Stereotyp) als grobschlächtige und finstere Randalierer (https://de.wikipedia.org/wiki/Randale) dar.
Damit wäre er heute ja wieder auf der richtigen Seite.

Hate
23.10.2019, 19:18
Spitzfindigkeiten nutzen gar nichts, wenn eine Generation die andere verdrängen will.

Man hat das schon ein paarmal gesehen, besonders erfolgreich bei der "Gruppe 47" in der westdeutschen Literatur und bei der "Nouvelle Vague" im französischen Kino.

Mick Baxter
27.11.2019, 03:14
Das COMIC!-Jahrbuch 2020 wird tatsächlich erst 2020 erscheinen. Voraussichtlich Ende Januar.

Mick Baxter
10.12.2019, 13:33
Das COMIC!-Jahrbuch 2020 erschien diesmal nicht, wie sonst üblich, im November, sondern wird (wie oben erwähnt) erst im Januar oder sogar Februar erscheinen. Dafür gibt es erstmals ein Variantcover. Wer sicher gehen will, daß er es noch bekommt, sollte bald bestellen. Es kostet mit 17,50 € allerdings etwas mehr als die reguläre Ausgabe (15,25 €).

Das reguläre Cover von André Sedlaczek:


http://www.comic-i.com/Dateien/JB_2020_CoverTod_72.jpg



Das Variant-Cover von Christoph Mueller, passend zu seinem 28-seitigen Interview mit Robert Crumb:



http://www.comic-i.com/Dateien/JB_2020_Cover_Crumb_72.jpg

Mick Baxter
16.12.2019, 13:40
Mittlerweile hat Christoph ein Farbcover geschickt (siehe Beitrag oben).

Mick Baxter
01.01.2020, 03:06
Im ICOM-Blog (http://www.icom-blog.de/blog.php) sind jetzt die ersten Leseproben (JPGs der jeweils ersten Seite) von Artikeln zu sehen.

Mick Baxter
29.01.2020, 19:07
Mittlerweile sind es 14 Leseproben. Fertig layoutet sind 32 Artikel. Voraussichtlich wird das COMIC!-Jahrbuch diesmal 272 Seiten haben und damit mehr als jemals zuvor. Ist ja auch ein Jubiläum.

Mick Baxter
14.02.2020, 00:03
Heute Druckfreigabe erteilt. Und es sind 272 Seiten. Hätten mehr sein müssen, um alles unterzubringen. Könnte dann aber nicht als Brief oder Warensendung (bis 1.000 Gramm) verschickt werden.

Mick Baxter
19.02.2020, 02:30
Das Erscheinungsdatum wurde von uns doch zu optimistisch angebeben. Nach letzter Auskunft der Druckerei erfolgt die Anlieferung erst am 5. März 2020.

Hier das Inhaltsverzeichnis des COMIC!-Jahrbuch:

Der Becker-Crumb-König-Komplex
Von Achim Schnurrer


«Vielleicht wäre ich ein Psychopath, wenn ich dieses Zeug nicht zeichnen würde.»
Ein Besuch bei Robert Crumb von Christoph Mueller


«Ein herausragender Künstler ist jemand, der die Wahrheit erzählt.»
Was steckt hinter der Kritik an Robert Crumb?
Von Christian Muschweck


Ralf König: Ein denkwürdiges Jahr
Von Ralf Marczinczik


Volle Halle, volles Programm
Das Comicfestival München 2019
Von Andreas Dierks


Comic Con Germany: Viel Con, wenig Comic!
Von Thorsten Hanisch


«Cartoons und Karikaturen machen den Wahnsinn der Welt erst erträglich.»
Ein Gespräch mit Martin Sonntag
von Thorsten Hanisch


Unabhängigkeit ist toll!
Ein Gespräch mit Marcus Behrendt von toonsUp.com
von Thorsten Hanisch


Der Zeichner und der Froschkönig
Interview mit MAD-Zeichner I. Astalos
von Burkhard Ihme


Brückenschlag zur Science-fiction
Die Comic-Anthologie COZMIC
Von Andreas Alt


Es war einmal ...
Alte Comics und viel Nostalgie
Von Florian Schwebel und Holger Vallinga


U-COMIX wird 50
Ein Gespräch mit dem Herausgeber Steff Murschetz
von Ralf Marczinczik


Comicmachen über Grenzen hinweg
Maike Plenzke bei Glénat und Carlsen
Von Andreas Dierks


Nachgefragt
ICOM-Mitglieder im Kurzinterview


Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysilio gogogoch
Interview mit Henning Schöttke von Burkhard Ihme


Comics für eine bessere Welt
Interview mit Susanne Köhler von Burkhard Ihme


Der kreative Controller
Interview mit Norbert Grän von Burkhard Ihme


Die unbekannte Hand
Nachruf auf Reinhard Kiesel von Harald Havas


The Long Goodbye
Der US-Comicmarkt 2018/2019
Von Stefan Pannor


Der lange Atem von STRIPSCHRIFT
Nicht die erste, aber doch die älteste noch
bestehende Comicfachzeitschrift der Welt
Von Rik Sanders, aus dem Niederländischen von Marcus Kirzynowski


Viel Kreativität, Erfindungskraft und
Engagement bei niederländischen Comics
Von Rik Sanders, aus dem Niederländischen von Marcus Kirzynowski


Markteindrücke Frankreich 2019
von Wolfgang Höhne


Comics und (nicht nur) Technik:
Kleine Entdeckungen von Wolfgang Höhne


Fumetti Superstar
Comics erobern den italienischen Buchhandel
Von Giovanni Remonato


Japans Manga-Markt 2018
Auf dem Weg ins Digitale 
Von Enno Berndt


ICOM Independent Comic-Preis 2019


Bester Independent Comic:
«Don’t touch it!» von Timo Grubing
Interview von Jennifer Willms


Charly-Eiselt-Preis für die beste Publikation eines Newcomers:
«Kramer» von Natalie Ostermaier
Interview von Christian Muschweck


Bester Kurzcomic:
«Willy the Kid: Alles im grünen Bereich» von Raul und Rautie
Interview von Andrea Sczuka


Herausragendes Szenario:
«Sonntage» von Franz Suess
Interview von Harald Havas


Herausragendes Artwork:
«Das verfluchte Elixier» von Veronika Gruhl
Interview von Sandra Nußer


Sonderpreis der Jury für eine bemerkenswerte Comicpublikation:
«Di Abenteuer fom Hartmut» von Hartmut Haggi Klotzbücher
Interview von Andreas Alt


Sonderpreis der Jury für eine besondere
Publikation oder Leistung:
Guido Weißhahn und www.ddr-comics.de (http://www.ddr-comics.de)
Interview von Dirk Seliger


Ein Vierteljahrhundert FMX und das 26. Internationale Trickfilmfestival Stuttgart
Interview mit Professor Andreas Hykade
von Burkhard Ihme


Die Autoren des COMIC!-Jahrbuchs 2020

B´dikkat
05.03.2020, 12:47
Gibt es inzwischen einen konkreten Erscheinungstermin für das Jahrbuch und kann man das Variantcover auch über den Fachhandel beziehen ?

Mick Baxter
05.03.2020, 18:26
Wann der Fachhandel beliefert wird, mußt du beim Comic Combo Vertrieb fragen. Die Bücher wurden am Dienstag geliefert, zumindest bei mir. Die Lieferung nach Wuppertal erfolgt in der Regel gleichzeitig.

Die Händler, die eine Anzeige inklusive Verkaufsexemplare gebucht haben, haben zum Teil ihre Bücher schon (verschickt wurden sie noch am Dienstag).

Der Vertrieb hat 50 Exemplare der 100 Variantcoverbücher bekommen. Vielleicht reicht das bis in alle Ewigkeit, vielleicht sind die bald weg.

Ich hab hier noch einige liegen, aber wenn mehr als zwei Exemplare bestellt werden, wird das Porto teurer, oder ich muß durch die halbe Stadt zum Hermes-Paketshop fahren, was nicht nur Zeit, sondern auch Geld kostet. Händlerbestellungen also zunächst an den Vertrieb, solange der noch Exemplare hat.

Und in Erlangen wollen wir auch noch welche dabei haben.

B´dikkat
06.03.2020, 06:13
Danke für die Erläuterung. Sollte nicht auch eine Belieferung über PPM erfolgen ?

B´dikkat
06.03.2020, 08:52
Frage hat sich erledigt. Beide Ausgaben sind jetzt auch bei PPM gelistet und sollen nächste Woche ausgeliefert werden.

Peter L. Opmann
11.03.2020, 06:52
Gestern ist das Jahrbuch (genauer: meine beiden Exemplare) bei mir angekommen. Als ich von der Arbeit nach Hause kam, bekam ich einen Schreck. Hier hat's gestern den ganzen Tag geregnet, die beiden Sendungen steckten nur halb im Briefkasten und wirkten vom Wasser aufgequollen. Aber da sie eingeschweißt waren, waren die Bände unversehrt. Ein Problem war eher, daß der Briefträger sie so in die Öffnung gestopft hatte, daß ich sie kaum herausbekam, ohne den Briefkasten von der Wand zu reißen.

Aber alles in allem: Das Buch ist wieder sehr schön geworden.

HerrHase
12.03.2020, 16:27
Der ganze Themenkomplex zu Crumb, König & Co. ist hoch interessant, vor allem natürlich das lange Interview mit Crumb selbst. Ich kann die Kritik teilweise nachvollziehen, in weiten Teilen ist sie mir aber zu undifferenziert. Wer beispielsweise seine Seite "When the Niggers Take Over America" ernsthaft für rassistisch hält, hat offensichtlich keinerlei Verständnis von Satire oder Ironie im Allgemeinen. Ist ja eindeutig eine Satire auf die Ängste der Weißen vor den Schwarzen und nicht auf irgendein angenommenes Verhalten von Schwarzen selbst. Bei den ganzen sexuellen Darstellungen, vor allem bei den Vergewaltigungsphantasien, ist es schwerer zu beurteilen. Mir kommt es aber immer so vor, dass Crumb damit vor allem Selbsttherapie in Comicform betreibt. Muss man nicht mögen, aber ob da gleich Zensurforderungen berechtigt sind, möchte ich doch stark bezweifeln.

Wenn AktivistInnen König Transgenderfeindlichkeit vorwerfen, wird es dann völlig absurd.

Tangentus
13.03.2020, 08:57
Sind denn die Bestellungen alle schon rausgeschickt? Ich hatte vor mehreren Wochen über die ICOM-Webseite bestellt; bis heute ist nichts angekommen.

ICOM
13.03.2020, 16:53
Hallo! Die Bestellungen sind vor einer Woche verschickt worden. Ich habe allerdings keine Bestellung von dir erhalten. Ich nehm das mal als eine solche.

ICOM
17.03.2020, 18:04
Hier eine erste ausführliche und erfreulich positive Rezension zum COMIC!-Jahrbuch:

https://comix-online.com/icom-comic-jahrbuch-2020/

Bad Company
18.03.2020, 16:34
Danke an den werten Herausgeber für seinen unermüdlichen Einsatz wieder ein umfangreiches Jahrbuch zusammenzustellen.

ICOM
18.03.2020, 23:53
Der Herausgeber dankt und reicht das Lob gerne an die zahlreichen Mitarbeiter und Unterstützer weiter, ohne die das COMIC!-Jahrbuch nicht zwanzig Ausgaben erreicht hätte.

Mick Baxter
29.03.2020, 10:36
Es hat ein wenig gedauert, aber jetzt sind zu allen Artikel des Jahrbuchs Screenshots der Eröffnungsseite auf www.icom-blog.de (http://www.icom-blog.de) zu sehen.

Und die Linkliste mit weiterführenden Informationen, vor allem aber endlose Deeplinks zu den Autorenquellen findet man hier:

http://www.icom-blog.de/showthread.php?278-COMIC!-Jahrbuch-2020-Linkliste

Manx cat
02.04.2020, 09:03
Der ganze Themenkomplex zu Crumb, König & Co. ist hoch interessant, vor allem natürlich das lange Interview mit Crumb selbst. Ich kann die Kritik teilweise nachvollziehen, in weiten Teilen ist sie mir aber zu undifferenziert. Wer beispielsweise seine Seite "When the Niggers Take Over America" ernsthaft für rassistisch hält, hat offensichtlich keinerlei Verständnis von Satire oder Ironie im Allgemeinen. Ist ja eindeutig eine Satire auf die Ängste der Weißen vor den Schwarzen und nicht auf irgendein angenommenes Verhalten von Schwarzen selbst. ...

Da gebe ich aber einiges zu bedenken. Zunächst mal fand gerade diese Story Zuspruch in rechtsextremen Kreisen. Natürlich kann man sagen, dass Nazis die Pointe nicht verstehen, aber das ist ein Argumentationsschema, das Nazis egal ist. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Parodie missverstanden und misbraucht wird.
Guck dir Stanley Kubrick an, der darüber verfügte, dass Clockwork Orange nicht mehr in England gezeigt werden durfte. Das hat er nämlich getan, nachdem nicht wenige jugendliche Straftäter es cool fanden, sich wie die Droogs aus dem Film zu benehmen und vom Film inspirierte Straftaten zu unternehmen.

Nun dazu, warum Afroamerikaner sich durchaus gekränkt fühlen dürfen:

1. Woher soll der afroamerikanische Leser wissen, wie es gemeint ist? Muss er sich mit Crumbs Gesamtwerk auseinandersetzen, um zu verstehen, dass es Satire ist? Und denkst du, eine eingehende Beschäftigung mit Crumb macht ihn dem arglosen Gelegenheitsleser sympathischer?

2. In Satire steckt immer auch Wahrheit, und zwar gar nicht so wenig. Die Kernaussage ist, dass diese Ängste existieren. Was soll der Afroamerikaner aber mit dieser Aussage anfangen? Befreit lachen? Die Entscheidung muss man ihm oder ihr dann schon selbst überlassen.

3. Wie fühlt es sich selbst an, zur Zielscheibe von Satire zu werden? NAtürlich kann man einfordern, dass jemand in der Lage sein soll, über sich selbst zu lachen. Aber Selbstironie ist, so sehr ich das Wort selbst hasse, tatsächlich eher ein Luxus für "Privilegierte". Außerdem gehört ein Werk, wenn es an die Öffentlichkeit kommt, nicht mehr dem Autor alleine. Die Rezipienten verarbeiten es auf ihre Weise. Nazis machen das eine daraus, die Betroffenen das andere. Was ist die Erkenntnis? Nazis und Afroamerikaner lesen die Story auf die gleiche Art und Weise. Aber vielleicht waren sie ja gar nicht die Zielgruppe? Dann ist es ausschließlich für Crumb-Fans gedacht. Dann sind Crumb-Fans aber ein abgehobener Zirkel, der um sich selbst kreist.

Kurzes Fazit nach langem Text: Der Strip polarisiert. Ich erkenn in diesem Fall keine Qualität darin. Das rechtfertigt noch keine Zensur spricht. Es zeigt aber, dass auch Crumb mal danebengreift. Und Selbstzensur ist nicht immer etwas verwerfliches.

Kennst du Ice Ts (bzw. BodyCounts) "Cop Killer"? Das wurde seinerzeit auch zensiert, also auf späteren Pressungen der Scheibe durch ein anderes Stück ersetzt. Stell dir vor du bist Polizist und musst damit leben, dass alle dieses Lied cool finden. Oder du bist als Polizist ständig mit ACAB-Aufklebern und Tätowierungen konfrontiert. Muss man das lustig finden?

HerrHase
02.04.2020, 19:00
Kennst du Ice Ts (bzw. BodyCounts) "Cop Killer"? Das wurde seinerzeit auch zensiert, also auf späteren Pressungen der Scheibe durch ein anderes Stück ersetzt. Stell dir vor du bist Polizist und musst damit leben, dass alle dieses Lied cool finden. Oder du bist als Polizist ständig mit ACAB-Aufklebern und Tätowierungen konfrontiert. Muss man das lustig finden?

Nein, aber akzeptieren, vor allem in einem Land, wo es so viele Fälle von ungerechtfertigter Polizeigewalt gegen Schwarze gibt wie in den USA.

Deine Argumente laufen darauf hinaus, dass man Satire lieber lassen sollte, weil sie missverstanden werden könnte. Das kann doch kein ernsthafter Ansatz sein. Natürlich gibt's immer genug Leute, die zu blöd sind, zu verstehen, was eigentlich kritisiert/parodiert wird. Den allermeisten Afroamerikanern wird hingegen auch ohne Crumb durchaus bewusst sein, dass viele (privilegierte) Weiße Angst vor ihnen haben.

Manx cat
02.04.2020, 19:23
Eigentlich laufen meine Argumente darauf hinaus, dass es die eine vernünftige Lösung nicht gibt. Allerdings finde ich den Drang mancher Leute, sich auf Teufel komm raus gegen Crumb positionieren zu müssen, ekelhaft. Ich find jeder darf gerne seine eigenen Fehler machen.

ICOM
19.07.2020, 19:09
Schlechter Vergleich, denn ACAB ist nie satirisch gemeint.

Und Crumb hat danebengegriffen, weil sein Comic polarisiert? Dann hat er also bei allen seinen Comics danebengegriffen?

Manx cat
30.08.2020, 16:32
Ice T zog sein "Cop Killer" zurück und gab sich irritiert, dass es solche Wellen schlug. Er hätte auch auf Kunstrfeiheit beharren können. Der bessere Weg? Die Lieder auf der Bodycount-CD haben durchaus satirische Elemente, z. B. wenn die rassistische Mutter zerstückelt wird.

Manx cat
30.08.2020, 16:34
Polarisieren kann ein Fehlgriff sein. Warum nicht. Muss dem Künstler egal sein, was für Folgen seine Kunst hat?

Mick Baxter
30.08.2020, 20:40
Wenn dadurch ein Weltkrieg verhindert werden kann, sollte der Künstler vielleicht auf sein Werk verzichten. Aber weiß man das vorher? Und könnte man das wirklich gegeneinander aufwiegen: Kein Michelangelo, dafür keine Inquisition?

Manx cat
30.08.2020, 22:04
Es ist eigentlich müßig, weiterzudiskutieren, weil jeder Fall einzigartig ist. Stanley Kubrick hat seinen eigenen Clockwork Orange in England verboten, obwohl der Film bahnbrechend war. War das angemessen oder nicht? Es ist willkürlich und nicht immer - manchmal schon - angemessen, aber es macht die Welt nicht besser oder schlechter.

Bad Company
03.12.2020, 21:00
Im Werbemagazin COMIC-INFO 90 heißt es, dass kein Auftrag für ein weiteres Jahrbuch erfolgte. Demnach ist Jahrbuch 2020 (vorerst) das letzte einer langen Reihe?!

Wäre sehr schade.

Mick Baxter
04.12.2020, 02:04
Fakt ist auf jeden Fall, daß der ICOM nicht jährlich 8.000 € in das Jahrbuch stecken kann. Angedacht, aber noch nicht beschlossen, ist für 2021 ein COMIC!-Jahrbuch Spezial zum Thema "40 Jahre ICOM".

Mick Baxter
27.01.2021, 11:44
Aus dem "Spezial" wird nun ein stark abgespecktes "COMIC!-Jahrbuch 2021", das vorwiegend als PDF vertrieben wird und fast ausschließlich den ICOM Independent Comic Preis zum Thema hat.

Die Printausgabe liegt dem Jubiläumsschuber zum COMIC!-Jahrbuch (https://www.comicforum.de/showthread.php?171840-40-Jahre-ICOM-Das-Jubil%C3%A4um&p=5686189&viewfull=1#post5686189) bei. Inwieweit sie auch anderweitig vertrieben wird, ist noch nicht geklärt.

ZAQ
20.02.2021, 01:31
Fakt ist auf jeden Fall, daß der ICOM nicht jährlich 8.000 € in das Jahrbuch stecken kann. (...) Nun, das Jahrbuch ist im VK ja immer recht günstig, mMn. Was würde es im VK kosten, wenn es sich allein tragen müsste und den ICOM nicht mit 8.000 € belasten...?

Peter L. Opmann
20.02.2021, 13:31
Diese Überlegung setzt voraus, daß das teurere Jahrbuch ebenso viele Leute kaufen würden wie jetzt - was wohl nicht der Fall wäre.

Mick Baxter
20.02.2021, 16:24
Nun, das Jahrbuch ist im VK ja immer recht günstig, mMn. Was würde es im VK kosten, wenn es sich allein tragen müsste und den ICOM nicht mit 8.000 € belasten...?

Das kommt auf den Vertriebsweg an. Ca. 55 % Vertriebsrabatt wirken sich natürlich auf den benötigten Preis aus. Wenn das Jahrbuch 1.000 € im VK kostet, reichen 15 Käufer im Direktvertrieb. Bei 150 Käufern bei einem VK von 100 € geht das wohl nicht mehr ohne Vetrieb (und damit müßte der VK auf 220 € erhöht werden).

Nicht eingerechnet sind die Anzeigen, die bei kleinen Auflagen aber nicht mehr ins Gewicht fallen. Da sinken natürlich auch die Druckkosten. Allerdings wird ein großer Teil der Auflage an Mitglieder, Beteiligte und Rezensenten verschickt. Und diese Zahl sinkt nicht mit einer verringerten Auflage.

ICOM
04.06.2023, 21:37
Und falls hier jemand reinstolpert, der die restlichen Threads in diesem Unterforum nicht gelesen haben:

Das COMIC!-Jahrbuch 2021 ist als Printausgabe erschienen, ein PDF, wie ursprünglich angedacht, gibt es nicht.
Neben der Vorstellung der Preisträger 2020 enthält es ein Interview zum Comicmuseum in Erlangen und zwei ältere Artikel, die zuvor nur im Internet veröffentlicht wurden.

Auch 2023 wird das Jahrbuch etwas schmaler ausfallen. Themen sind neben den ICOM-Preisträgern 2022 und 2023 "Werbecomics", "Comics und Künstliche Intelligenz" (geplant ist eine Einschätzung aus juristischer Sicht) und ein Interview mit Martin Frei zu seinem Comic "Die Frau mit dem Silberstern", dessen Albenveröffentlichung von Charliers Erben untersagt wurde.