PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : LTB 43 - Unterwegs in Sachen Gold



Ungewitter
24.04.2001, 21:05
Hallo Vicaristen und anderes Volk. Da ich - wie bereits mehrfach erwähnt - nichts von den monatlichen "was haben wir wieder für ein mieses neues LTB"-Threads halte, möchte ich den Versuch unternehmen, die glorreiche Vergangenheit dieser Publikation wieder aufleben zu lassen.
Daher werde ich jetzt jeden Monat das Erscheinen eines neuen LTB´s zum Anlass nehmen, mit Euch über ein altes LTB zu plaudern und mich mit Euch in Nostalgie verlieren.
Zum Beginn habe ich eines meiner persönlichen Lieblings-LTB´s gewählt : Unterwegs in Sachen Gold
Die Storys sind:
-Onkel Dagobert und die Modelleisenbahn
-Onkel Dagobert und der Schatz des Pharao
-Kampf dem gemeinsamen Gegner
-Ein hartnäckiger Gegner
-Onkel Dagobert und der geheimnisvolle Geppi
-Onkel Dagobert und das Gold der Wüste

Protagonisten sind neben den Ducks die Panzerknacker (inkl. "begnadigt".Soll das Opa Knack sein ?)und Gitta Gans. Mir gefällt persönlich die Geppi-Story am Besten.

Wäre nett, wenn ein Klügerer als ich mal postet, von wem die Storys sind und wenn ihr alle ein paar Worte dazu findet.

Und ansonsten dürft ihr gespannt sein, welches LTB ich nächsten Monat aus dem Regal ziehe.

So long
euer aller Ungewitter

Christian P
24.04.2001, 21:18
Hallöle Ungewitter,
begnadte Idee. Vielleicht geht einem so der schreckliche Zustand des LTBs leichter übers Herz, wenn man über die guten alten Zeiten redet... ;)

Zeichner etc. gibt's natürlich in den INDUCKS, hier: http://stp.ling.uu.se/cgi-bin/starback/dcml/issue?de-LTB+43

Wenn man sich dieses Beispiel eines LTBs mal anguckt: Da würde man doch bei jeder Geschichte (Mal abgesehen von "Onkel dagobert und das Gold der Wüste") mit der Zunge schnalzen, wenn so etwas heute noch erscheinen würde.
So gehen die guten Geschichten bei dieser hochwertigen Masse fast unter.

Schwer zu entscheiden, welche Geschichte ich am Schönsten finde. Aber mit der "Geppi"-Geschichte habe ich persönlich auch die grössten erinnerungen und deswegen votiere ich auch für diese Geschichte.

Einfach schön zu lesen. :)

Christian

Kronion
24.04.2001, 21:18
Das nenne ich eine gute Idee!! Nur leider hast du in dieser Woche einen Band hervorgezaubert, von dem ich nur eine Geschichte kenne - die allerdings finde ich ganz lustig. Die Sache mit dem Geppi findet sich nämlich auch in Band 172 (25 Jahre Jubiläum). Aber da die Sammlerecke bei mir praktisch um die Ecke ist, werde ich mir diesen Band wohl demnächst mal holen (schließlich fehlen mir immer noch ein paar Exemplare zur Vollständigkeit!).
Ansonsten sollten wir uns hier weiterhin über die neuen LTBs beschweren - denn sonst ändert sich ja nie was (tut es wahrscheinlich sowieso nicht :(). Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, denn schließlich stirbt die Hoffnung zuletzt (das ist auch aus einem LTB - welchem nur?).

Ungewitter
24.04.2001, 21:27
In weniger als einer Viertelstunde zwei positive Reaktionen, man sieht, dieses Thema hat danach geschrien, geboren zu werden.

@ Christian P.: Kannst Du nicht die Infos über die Zeichner kurz hier reinstellen, weil, also ääh, ehrlich gesagt finde ich die Inducks nicht sehr benutzerfreundlich (*bettelndguck*)

@Kronion: Wir lassen das Thema ja einen Monat stehen, bis zum nächsten LTB. Hast also Zeit zum Kaufen und Lesen und Posten und Freuen

[Dieser Beitrag wurde von Ungewitter am 24. April 2001 editiert.]

Lupo
24.04.2001, 22:36
@Ungewitter: Echt eine glorreiche Idee! Ich bin jetzt schon gespannt wie ein britischer Regenschirm, welches nächste Woche dran ist!

In besagtem LTB finde ich natürlich auch die besagte Geppi-Story am besten, auf Rang zwei liegt mit einem halben Punkt Rückstand "Ein hartnäckiger Gegner" - Gitta und Kuno Knäul (bzw. Michel) gegen Dagobert; einfach immer wieder herrlich.

Insgesamt spielt dieses Buch, was die Qualität und Unterhaltsamkeit der Geschichten betrifft, absolut in der Bundesliga!

Lupo
24.04.2001, 22:37
Ich bin jetzt schon gespannt wie ein britischer Regenschirm, welches nächste Woche dran ist!
[/B]

Ups! Ich meinte latürnich nächsten Monat!

euha
25.04.2001, 06:24
Gute Idee - eigentlich könnte man das für die Bücher 1 - 45 machen, die erste goldene Zeit der LTB´s.

Das ist übrigens die einzige Hoffnung für mich für die derzeitige Situation: es gab schon einmal eine Zeit der grottenschlechten LTB´s: ca 50 - 122. Was da an zeichnerischen Mist und miesen Stories geboten wurde kommt wirklich an die heutigen LTB´s ran. Ab und zu war mal eine Perle dabei, aber der Großteil: Brrr

Mein Vorschlag für den nächsten Monat: Band 2

euha
25.04.2001, 15:24
Stimmt, es fällt mir wirklich schwer ein Ranking der Geschichten zu machen, aber der Geppi ist wahrscheinlich doch noch ein kleines bißschen besser als die anderen.

Ungewitter
25.04.2001, 19:12
Danke, dass Ihr die Idee so gut aufgenommen habt.
Ich habe mir überlegt, dass ich das ganze alle 2 Wochen mache, einverstanden ?
Und soviel sei verraten, das nächste wird ein Micky LTB.

euha
26.04.2001, 06:17
@Ungewitter: Klasse, eim Micky TB! Damit die Jugend mal sieht, was es für gute Micky Geschichten gegeben hat!

Christian P
26.04.2001, 13:49
Ich tippe auf LTB 2... :)

Christian

Ungewitter
26.04.2001, 18:51
Nachdem das nun schon zweimal vorgeschlagen wurde, wird es natürlich definitiv NICHT das LTB 2, sorry.
Aber auch das kommt irgendwann dran.

Christian P
26.04.2001, 19:12
Ungewitter, du bist hier der Boss.
- Bzw. Märchenonkel und darfst somit entscheiden, welches Buch du uns "kredenzen" willst. ;)

Christian

Lupo
27.04.2001, 17:00
Nr. 40 find ich auch ganz klasse...

Ungewitter
27.04.2001, 17:43
Ich halte Nr. 40 und Nr. 42 für die besten Micky-LTB´s überhaupt.
Zurük zum Thema. Von wem ist eigentlich das Cover von LTB 43 ?

Kronion
27.04.2001, 18:18
Das weiß ich leider auch nicht, aber jetzt habe ich mir das LTB besorgt und kann mir zumindest eine Meinung über den Inhalt erlauben.
Es ist durchaus keine schlechte Wahl, um es für den ersten dieser Art von Threads zu verwenden. Die Geschichten sind alle ganz in Ordnung, wobei ich die Geppi-Story nach wie vor favorisiere. Aber das ist schließlich jedem selbst überlassen.

Christian P
27.04.2001, 18:19
Original erstellt von Ungewitter:
Ich halte Nr. 40 und Nr. 42 für die besten Micky-LTB´s überhaupt.
Zurük zum Thema. Von wem ist eigentlich das Cover von LTB 43 ?

Sieht nach Giovan Battista Carpi aus.
Lasse mich aber gerne von den echten Experten in dieser Runde belehren. :)

Christian

Ungewitter
29.04.2001, 22:09
Jau, das LTB 43 ist schon ein klasse Klassiker unter den LTB´s. Es gehört sicher zu den 10 Besten.
Zufall (oder auch nur meine Meinung), dass gerade die 4 LTB´s Nr. 40 - 43 so sensationell gut gelungen sind ?
Egal, auf den nächsten Thread zum Thema müsst Ihr nicht mehr lange warten, denn künftig will ich immer so am ersten und am fünfzehnten eines Monats ein neues altes LTB zur Diskussion stellen. Beim nächsten Mal wird es ein LTB sein, bei dem in erstaunlicher Weise Genialiät und Stumpfsinn in einem LTB vereint sind. Aber vielleicht sind ja andere ganz anderer Meinung ? Ich freue mich schon darauf.

Euer Ungewitterchen. Hoffentlich scheint bald mal die Sonne.

Inducks-de
29.04.2001, 23:50
Original erstellt von Christian P:
Sieht nach Giovan Battista Carpi aus.


Ist er auch!

-- Brix

Und ich bin endlich auch das "Junior" los. Ich wollte schon fragen, wie viel man dafür eigentlich posten muß. :-)



[Dieser Beitrag wurde von Inducks-de am 30. April 2001 editiert.]

YPSmitGimmick
22.05.2003, 19:17
Sorry, daß ich diesen Thread wieder hochhole, aber ich wollte die Heftbesprechungs-Threads gern vor Bernds bevorstehender Löschaktion retten (bei der alle Thread deren letzte Antwort vor dem 1.6.2001. war verschwinden)

Silly Symphony
30.09.2005, 13:28
Wie angekündigt gebe ich heute meinen Senf zu LTB 43, „Unterwegs in Sachen Gold“, oder „Der Schatz des Pharao“, wie es in der derzeit erhältlichen Neuauflage heisst.
Ich kann nicht behaupten, dass es mir besonders gut gefallen hat – damit liege ich im Gegensatz zu den meisten vorhergehenden (und vier Jahre zurückliegenden Voten) in diesem Thread.
Aber seht selbst…
Ich habe mir die Neuauflage von 2005 besorgt.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Storys:

-„Onkel Dagobert und die Modelleisenbahn“/“Volldampf im Geldspeicher“ (40 Seiten): Los geht’s mit einem Frühwerk Massimo DeVitas. Donalds Hobby – der Modelleisenbahnbau – rettet Dagoberts Milliarden. Obwohl die Panzerknacker diesmal eine sichere Geldspeicher-Räumungsmethode entdeckt zu haben scheinen, vereitelt die im Geldspeicher aufgebaute Modelleisenbahn den Coup – ihr eigener Spieltrieb macht den Räubern einen Strich durch die Rechnung.
Die Story von Rodolfo Cimino operiert leider mit kaum kaschierten Unwahrscheinlichkeiten: Ausgerechnet in dem Moment, wo die Panzerknacker keine Einbruchs-Ideen mehr haben, entdecken sie eine magische Quelle, die nur alle fünfzig Jahre erscheint (!) und deren Wasser sie auf Playmobil-Grösse verkleinert (womit sie durchs Lüftungssystem in den Geldspeicher gelangen können). Das ist erzähltechnisch zu billig – der Autor oder der Zeichner hätten leicht einen anderen Dreh’ finden können, um die Entdeckung der Quelle glaubhaft herzuleiten (mir ist jedenfalls nach kurzem Überlegen mehr als einer in den Sinn gekommen). Zudem: Wie schaffen es die Panzerknacker, das Wasser genau so zu dosieren, dass dessen Wirkung Glock zwölf nachlässt?
Solche offensichtlichen dramaturgischen Ungeschicktheiten trüben das Vergnügen an der Story. Zudem: DeVitas Zeichnungen wirken hier noch ziemlich domestiziert. Seine Glanzzeit sollte erst noch kommen.

-„Der Schatz des Pharao“ (37 Seiten): Hier geht nun aber richtig was ab! Es folgt eine herrliche Abenteuerschnurre mit schwer komödiantischem Einschlag, erneut geschrieben von Rodolfo Cimino, gezeichnet diesmal von Giorgio Cavazzano.
Ein gigantischer neuer Geld- und-Geschäfte-Detektor bringt Dagobert auf die Spur eines in der Wüste versteckten, geheimnisvollen Schatzes. Stracks fliegen die Ducks Richtung Morgenland, wo sie nach einer spektakulären Landung von einer im Wüstensand verborgenen Pyramide erfahren. Doch der Erbauer jener Pyramide, Pharao Tutangaton, hatte den Beinamen „der Philosoph“. Und so werden die Ducks von einem Rätsel zum nächsten gejagt, und vom Pharao sozusagen posthum genasführt.
Cavazzano zeichnete hier noch sehr ähnlich wie sein Lehrmeister Romano Scarpa. Die Zeichnungen sind herrlich, das Tempo reisst an keiner Stelle ab, und die Geschichte vermag dank einer Fülle von herrlich witzigen Einfällen zu überzeugen. Sehr schön!

-„Kampf dem gemeinsamen Gegner“/“Partner in der Not“ (40 Seiten): Eine weitere Geschichte aus der Feder von Rodolfo Cimino, diesmal zeichnerisch umgesetzt von Giorgio Bordini. Ausgerechnet in dem Moment, wo die Panzerknacker gezwungenermassen beschliessen, Korbflechter zu werden, kommt der Alchimist des Staates Brutopia auf die Idee, zwecks Mehrung des Staatsschatzes Robot-Panzerknacker zu bauen, die das duck’sche Vermögen nach Brutopia abtransportieren sollen. Schon die Ausgangslage ist ein schauderhafter Schmarren; und die Fortführung der Geschichte bringt leider keine Verbesserung – im Gegenteil! Die Story wird mittels „Wendungen“ und „Lösungen“ der billigsten Art vorangetrieben. So verliert ausgerechnet Dagobert Duck beim Zusammenstoss mit den elektrisch geladenen Blech-Dieben sein Gedächtnis nicht (weshalb, wird nicht erklärt – alle anderen verlieren es nämlich). Er identifiziert sie vor der Polizei – trotz deren auffällig steifem, maschinenhaft-unnatürlichem Gang – nicht als Roboter, sondern als die Panzerknacker. Die echten Knacker verbünden sich sodann mit Dagobert, und Daniel Düsentrieb erfindet ein Seil, das die Roboter ruckzuck vernichtet. Zuletzt wird Brutopia barbarisch in die Luft gesprengt und die Panzerknacker rauben Dagobert nach Ablauf ihres Paktes aus – obwohl sie doch zu Beginn ehrlich werden wollten. Eine lieblos ‚runtergespulte Geschichte, für welche die Macher jede Mühe gescheut haben. Schrott!

-„Ein hartnäckiger Gegner“/„Erbarmungsloser Schuhkampf“ (37 Seiten): Noch ‚ne Geschichte von Cimino! Schuh-Mogul Dagobert beleidigt Gitta Ganz derart, dass sie ihm und seiner Schuh-Produktion den Kampf ansagt. Von einem befreundeten Medizinmann erhält sie ein Geheimrezept, Leder zu gerben. Da jedes ihrer Schuh-Paare dadurch die Eigenschaft eines bestimmten Tieres an den Träger weitergibt, verkaufen sie sich – auf Kosten der Duck-Schuhe – wie warme Semmeln. Romano Scarpa hat die Geschichte gut umgesetzt, doch sie vermag nicht wirklich zu befriedigen. So ist der Exkurs auf die Südseeinsel umständlich, unnötig und unoriginell (man hätte dort durch zwei Sätze um vier Seiten abkürzen können). Kuno Knäuel verschwindet plötzlich sang- und klanglos aus der Geschichte, und auch der wirre Schluss überzeugt nicht. Angenehm zu lesen einzig dank Scarpas Zeichnungen.

-„Der geheimnisvolle Geppi“ (33 Seiten): Und nochmals eine Scarpa-Geschichte, diesmal aus der Feder von Guido Martina. In gewisser Weise ähnelt diese Geschichte der Pharao-Story von Cavazzano: Hier wie dort sind die Ducks in einem fremden Land auf fieberhafter Suche, hier wie dort geschieht dies in beträchtlichem Tempo.
Sein Roboter-Berater gibt Dagobert den Tipp, sich einen Geppi zur Rettung seiner Zuckerkringel-Fabrik zu besorgen. Nur: was ein Geppi ist, verrät die Maschine nicht. So nimmt eine haarsträubende Jagd nach Informationen über diesen Geppi seinen Lauf, welche die Ducks schliesslich ins Pamir-Gebirge führt. Dort weilt Professor Delta, der Informationen über den Geppi haben soll. Dass sie ebendort gleich auch den Geppi finden, ist ein an den Haaren herbeigezogener Zufall, der aber von Scarpa hübsch „verkauft“ wird. Insgesamt eine ganz schöne Geschichte, die grandios startet, im letzten Drittel aber dank einiger allzu simpler Wendungen und plumper Behauptungen stark an Überzeugungskraft einbüsst. Schade!

-„Das Gold der Wüste“ (34 Seiten): Recht nette Geschichte, die ganz gut startet, dann aber mit den in diesem LTB offenbar üblichen billigen Lösungen enttäuscht.
Dagobert findet in einem Buch einen Hinweis auf das „Gold der Wüste“ (mir war von Anfang an klar, dass damit nicht Gold gemeint ist!) Hals über Kopf trommelt er die Verwandtschaft zusammen, auf dass sie ihm in Ägypten beim Suchen helfe. Nett an dieser von Giuseppe Perego gezeichneten und von Guido Martina geschriebenen Story sind einige gelungene Randepisoden. Dass die fünf Verdurstenden mitten in der weiten Wüste ausgerechnet kurz vor ihrem Zusammenbruch auf einen Beduinen treffen – der dann ausgerechnet Lebensmittel geladen hat – ist schon schwer zu verdauen. Dass der dann auch noch ein Kamel dabei hat, das Wasser findet, ist mal wieder zuviel des Guten.
Den „Schlussgag“ hat man bereits zu Beginn der Geschichte zehn Meter gegen den Wind gerochen.


-------------------------------------------------------------------------------------------------------

Fazit: Ein LTB, für das ich mich nicht richtig erwärmen kann.
Vier der sechs Geschichten stammen von Rodolfo Cimino. Ich habe ihn bislang als Autor von schwachen Geschichten wahrgenommen – lasse mich aber gern eines Besseren belehren. Drei der vier hier vorliegenden Storys bestätigen mir dies allerdings – und in gewissem Sinn auch die vierte: Die von Cavazzano umgesetzte Pharao-Story stimmt in sich ja auch nicht; Beispiel: der Schatz-Detektor, für dessen Einführung fünf Seiten verwendet werden, der aber im Verlauf der Geschichte einfach fallengelassen wird. Doch Cavazzano baut genügend Gags und witzige Details ein, welche die Geschichte dennoch tragen.
Hier stellt sich nun die Frage: Wieweit – wenn überhaupt - haben die Zeichner die Text-Vorlagen jeweils verändert, bezw. verbessert? Im Nachhinein lässt sich ja auch bei der Pharao-Geschichte nicht feststellen, ob Cavazzano die Story wirklich aufgewertet hat, oder ob die Gags bereits im Script vorhanden waren.
Damit möchte ich die Diskussion wiedereröffnen!

Der nächste Band, den ich bald zur Diskussion stellen möchte, wird LTB 166 sein, „Auf König Midas’ Spuren“ – ein LTB, das ich mit weit mehr Vergnügen gelesen habe.

Edgar Allan Maus
01.10.2005, 15:51
Mir gefiel (und gefällt immer noch) "Volldampf im Geldspeicher" recht gut. Und mit der Quelle - tja, Zufälle gibts... Mir hat immer Donalds Modelleisenbahn supergut gefallen und fand es köstlich, als Dagobert das Schienensystem auf sein Netz anwenden wollte! Meiner Meinung nach die beste Geschichte des Bandes, denn die verschiedenen Schatzsuchen nerven mich eher, da einmal nur Getreide und einmal Wasser gefunden wird. Die Geppi Geschichte hingegen gefällt mir wegen dem Schluss, wenn Donald dann an die Fabrik angeschlossen wird!

Plattnase
01.10.2005, 16:57
In "Ein hartnäckiger Gegner" wird Kuno Knäuel durchgehend "Michel" genannt. Weiß irgendjemand warum? Kommt das auch in einer Übersetzung einer anderen Geschichte vor, oder ist das ein Einzelfall?

Bei seinem allerersten Auftritt in Deutschland in der Geschichte "Onkel Dagobert ist ein Schatz" (LT 7) hieß Kuno Knäul übrigens noch "Jakob Quackmann"; der Name "Kuno Knäul" war quasi der dritte - und letzte - Versuch (was bei Ehapa aber nicht ungewöhnlich ist)! :p

Silly Symphony
01.10.2005, 19:20
Meiner Meinung nach die beste Geschichte des Bandes, denn die verschiedenen Schatzsuchen nerven mich eher, da einmal nur Getreide und einmal Wasser gefunden wird.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich es Dagobert gönne, wenn er mal kein Gold findet! Das alte Ekel hat genug davon, und seiner ständigen Ausbeuterei muss m.E. eine gerechte Strafe folgen!
Ich stosse mich an jenen italienischen Duck-Geschichten, die Dagoberts Raffgier kritiklos als Gegebeheit darstellen und sie durch erzwungene Happy-Endings glorifizieren. Da ziehe ich eindeutig Barks vor, bei welchem der Kapitalismus menschliche Züge und Zwischentöne erhält und wo die Raffgier immer mal wieder in Frage gestellt wird.

Edgar Allan Maus
02.10.2005, 12:22
Da stimme ich dir zu, aber am Ende ist ja immer Donald der, der die Schläge abkriegt!

Silly Symphony
02.10.2005, 20:29
...am Ende ist ja immer Donald der, der die Schläge abkriegt!
Genau - auch daran stosse ich mich je länger, je mehr. Genaugenommen hatte ich mich daran schon als Kind immer wieder gestossen.
Soll es als "Witz" gemeint sein, dass Donald - meist unschuldig - zuletzt stets Schläge abkriegt? Findet das jemand lustig? Oder nötig? Wahrscheinlich glaub(t)en die Macher, dies fördere die Identifikation der Leser mit der Ente.
Ganz besonders ärgere ich mich darüber, wenn ich merke, dass dies der einzige Punkt ist, auf den eine sonst völlig konzeptlose Geschichte hin konzipiert ist.

langhaar!
02.10.2005, 22:09
In die gleiche Katogerie fällt für mich: Ende der Geschichte damit, dass jemand hinter jemand anderem herläuft. Wenn kein Schlussgag gefunden wird, gibt's Prügel.

Silly Symphony
02.10.2005, 22:37
Wenn kein Schlussgag gefunden wird, gibt's Prügel.
Für den Autor!;)
Ich habe dieses monotone Muster bei meiner momentan intensiven LTB-Leserei jetzt schon so oft angetroffen, dass mir die Duck-Geschichten deswegen bald zum Hals heraushängen.
Inzwischen ziehe ich den Micky-Kosmos vor, da es dort friedlicher zugeht und weil die Geschichten abwechslungsreicher und fantasievoller gestaltet sind.
Der italienische Dagobert tritt oftmals als sadistischer Ausbeuter in Erscheinung, dessen unterdrückerische Anwandlungen auch noch durch Erfolg belohnt werden (nach dem Motto "Onkel Dagobert bleibt Sieger").
Meine vor Wochen geäusserte Ansicht, die Duck-Geschichten seien jenen mit Micky vorzuziehen, stelle ich jedenfalls inzwischen in Frage - obwohl es natürlich auch tolle Duck-Geschichten gibt; aber da kommt's stark auf den Autor an.
Cimino und Martina gehören eindeutig zu den Prügel-Knaben...

T.A.F.K.A.T.
02.10.2005, 22:47
Beide sind aber auch gute Phantomias-Texter - ebender wurde ja erfunden, um Donald nicht immer als Verlierer darzustellen

Silly Symphony
02.10.2005, 22:57
@Treviris:

Die alten Phantomias-Geschichten (ich habe LTB 41 gerade gelesen) finde ich äusserst zwiespältig.
Was mir an diesen Stories in die Quere kommt, ist die Tatsache, dass Donald als ekelhafter Despot dargestellt wird – wie das bei Martina nicht selten der Fall ist. Gegenüber seinen Neffen benimmt Donald sich nicht besser als Dagobert sich ihm gegenüber benimmt – Phantomias, der Rächer der Unterdrückten ist im Privatleben selber ein Unterdrücker.

Schmitty
03.10.2005, 06:44
Oh Mann,

nicht, dass ich es nicht begrüße, wenn mal jemand erfrischend andere Ansichten zu den klassischen LTB-Lieblingen postet - (43, 11 etc.) - , aber langsam wird das Zerpflücken doch unlustig. Wie ich es schon beim "Kaiser" bemerkt habe - dass die Panzerknacker in einem bestimmten Moment auf eine Quelle stoßen, ist storymäßig im Disney-Comicuniversum absolut zulässig. Akzeptieren oder lassen. Mit euren Maßstäben besteht doch sonst kaum eine Disney-Geschichte (und viele andere Nicht-Disneys auch nicht).

Und noch was: diese weichgespülte Aufregung über den bösen kapitalistischen Dagobert oder Donald den Unterdrücker - geht's noch? Generationen haben sich gut mit diesen Geschichten amüsiert, nicht alles und jedes hineininterpretiert und einfach Spaß daran gehabt. Ohne kapitalistische oder moralische Folgeschäden. Stört's euch dann eigentlich auch, dass Lucky Luke raucht? Oder Kapitän Haddock Whiskey säuft wie ein irischer Dockarbeiter? Oder Batman Verbrecher prügelt?

Es gibt so viele wirklich miese Ltbs - auch unter den ersten 100, man nehme nur 55, 71, 72, - , dass man die guten gut sein lassen sollte. Kritik ja - aber nicht auf Teufel komm raus.

Silly Symphony
03.10.2005, 08:27
Kritik ja - aber nicht auf Teufel komm raus.
Das ist eine unzulässige Unterstellung!
Ich kritisiere nicht, weil ich mäkeln will. An einer guten Geschichte habe ich meine grosse Freude - würde ich sonst Woche für Woche ein LTB nach dem anderen verschlingen? Einfach aus Freude am Zerreissen? Ich bin doch nicht verrückt! Ich finde durchaus immer wieder gute Storys in den LTBs - und darüber freue ich mich denn auch (siehe LTB 11 - was hab' ich denn in meiner durchaus positiven LTB 11-Rezension falsch gemacht??).

Auf der anderen Seite ärgere ich mich über billig hingerotzte Geschichten - und solche gibt's eben auch immer wieder im LTB - sogar in den alten, auch in LTB 43! Aber diese Ansicht scheinst Du nicht zu vertragen - wie ist das mit der "weichgespülten Aufregung"? Du schreibst sinngemäss, ich solle besser den Mund halten. Ich denke, auf derart undifferenzierte Postings kann man hier im Forum verzichten.

Meine "Aufregung" über den "bösen, kapitalistischen Dagobert" und auch über Phantomias habe ich zur Diskussion dahingestellt; es ist meine Ansicht, nicht meine "Aufregung" - ich weiss nicht, wie jemand darauf kommt, ich würde mich darüber aufregen. Es gefällt mir einfach nicht.
Darüber kann man sich streiten - aber bitte differenziert!
Was Lucky Luke und der fluchende Haddock (die ich beide sehr schätze!) damit zu tun haben sollen, leuchtet mir nicht ein.

Zudem: Ich will nicht "erfrischend andere" Ansichten einbringen - ich möchte nur meine LTB-Leserei mit den anderen Forumsbesuchern teilen. Das macht mir Spass. Dass sich meine Ansichten nicht mit denen jedes einzelnen anderen Forumsteilnehmers decken, ist ja (hoffentlich) klar und müsste eigentlich vorausgesetzt werden dürfen! Auf Eure eigenen Ansichten bin ich sehr neugierig und gehe gern darauf ein - wenn sie sachlich formuliert sind. Wenn ich statt dessen einfach angeranzt und in eine bestimmte Schublade gesteckt werde und "aufrührerischer Umtriebe" (das ist jetzt ironisch gemeint!) bezichtigt werde, finde ich das schade.

Übrigens: Der Grossteil des nächsten LTBs, das ich hier rezensieren möchte, LTB 166, kommt gut weg.

Edgar Allan Maus
03.10.2005, 10:28
... ich möchte nur meine LTB-Leserei mit den anderen Forumsbesuchern teilen. Das macht mir Spass...Mir auch!

... Dass sich meine Ansichten nicht mit denen jedes einzelnen anderen Forumsteilnehmers decken, ist ja (hoffentlich) klar ...
Ja, da bin ich voll und ganz deiner Meinung (siehe Kaiser und Volldampf im Geldspeicher ;) )
Übrigens: Der Grossteil des nächsten LTBs, das ich hier rezensieren möchte, LTB 166, kommt gut weg. Ja, dieses LTB gehört ja auch in die glorreichen Zeiten. Hier gabs nur selten ein LTB mit mehr als einer miserablen Geschichte!

langhaar!
03.10.2005, 11:01
Es gibt so viele wirklich miese Ltbs - auch unter den ersten 100, man nehme nur 55, 71, 72, - , dass man die guten gut sein lassen sollte. Kritik ja - aber nicht auf Teufel komm raus.
Und wer entscheidet nun, was gut oder schlecht ist? Du? Die Forenmehrheit? Die neuen LTBs dürfen beliebig beschimpft werden, wenn man sich aber mal - mit den gleichen Kriterien, mit denen von manch einem anderen die neuen Geschichten verdammt werden - die alten ansieht und zum Schluss kommt, da ist auch nicht alles Gold, dann ist das gleich ein Sakrileg?


Mit euren Maßstäben besteht doch sonst kaum eine Disney-Geschichte (und viele andere Nicht-Disneys auch nicht).
Ich habe Schränke voll von wirklich guten Comics zu Hause.
Schau dich mal im Alben Forum um. Dort wird mit ganz anderen Bandagen gekämpft, was die inhaltlichen Ansprüche an einen Comic angehen. Und zu recht. Warum sollte man einen Comic weniger streng bewerten, als ein Theaterstück, einen Film oder einen Roman?
Gut, mir ist klar, dass gerade LTBs billige Fliessbandunterhaltung sind. Darum beteilige ich mich eigentlich auch so gut wie gar nicht an Rezensionen; das sind LTBs nicht wert. Immerhin weiss man von vorne herein, auf was man sich bei einem LTB einlässt. Solange aber über neue LTBs kritisch diskutiert wird, halte ich es für legitim, die alten genauso skeptisch zu betrachten. Übrigens komme ich bei den neuen LTBs oft zu positiveren Ergebnissen als z.B. LTB-online.


nicht, dass ich es nicht begrüße, wenn mal jemand erfrischend andere Ansichten zu den klassischen LTB-Lieblingen postet
Auch mir ist es vollkommen egal, ob meine Ansichten "erfrischend anders" sind.
Ich behaupte einfach mal, dass ich weniger stark in die Nostalgie-Falle trete.

Generationen haben sich gut mit diesen Geschichten amüsiert, nicht alles und jedes hineininterpretiert und einfach Spaß daran gehabt.
Das nenn ich mal ein Argument... :sadno:

Ungewitter
03.10.2005, 12:22
Und wer entscheidet nun, was gut oder schlecht ist? Du? Die Forenmehrheit?

Ich

Silly Symphony
03.10.2005, 13:37
Solange aber über neue LTBs kritisch diskutiert wird, halte ich es für legitim, die alten genauso skeptisch zu betrachten.
Genau! Ich wundere mich immer wieder, mit welch unterschiedlichen Ellen in diesem Forum alte und neue LTBs gemessen werden. So kann ich beispielsweise das Eröffnungsstatement zu diesem Thread überhaupt nicht nachvollziehen: Da wird ein schlechtes "Oldtime-LTB" als "Trösterchen" für die "schlechten" neuen LTBs herangezogen.
Die neuen LTBs finde ich, wie schonmal gesagt, nicht besser oder schlechter als die alten - nur anders halt.

...mir ist klar, dass gerade LTBs billige Fliessbandunterhaltung sind. Darum beteilige ich mich eigentlich auch so gut wie gar nicht an Rezensionen; das sind LTBs nicht wert.
Einspruch! Auch Carl Barks hat "Fliessbandunterhaltung" hergestellt - aber auf sehr hohem Niveau. Sein Werk ist ein gutes Beispiel, dass "Fliessband" nicht nur miese Qualität bedeuten muss. Auch in den LTBs gibt's m.E. Perlen zu finden - und genau deshalb macht mir das Durchforsten der Bücher auch so grossen Spass: Ich suche nach guten Geschichten und freue mich, wenn ich welche gefunden habe. Natürlich ist bei den Italienern kein Barks dabei; das erwarte ich aber gar nicht.
Die LTB-Geschichten sind anders als Barks' - aber oftmals auch sehr gut und oft hochoriginell. Und da sind jetzt die neuen LTBs mitgemeint!

langhaar!
03.10.2005, 14:07
Natürlich hat auch der gute Carl unter Fliessbandbedingungen gearbeitet. Das zeigt um so mehr, wie gut der Mann wirklich war. Ihn aber als Vergleich zu nennen finde ich unfair, da er einfach zu weit über dem Rest steht. Die Arbeitsbedingungen sind meines Erachtens schon eine Entschuldigung für die Qualität. So sehe ich dem "Kaiser" die Ungereimtheiten auch eher nach als z.B. einem Rick Master (klassische frankobelgische Krimiserie), der eine vielfach! grössere Produktionszeit hat.

Ich wollte auch nicht sagen, dass alle LTB Geschichten per se Mist sind, sondern nur, dass es, anhand der Herstellung, erklärbar und zu erwarten ist, dass viele Geschichten nicht so ausgearbeitet und originell sind, wie man es gerne hätte.

sandtigeress
03.10.2005, 14:21
Warum eigentlich immer diese Absoluthaltungen:
neu = [schlecht/gut]
alt = [gut/schlecht]
oh und Barks/Rosa (ich kanns nicht mehr hören ...)

Klar gabs immer gute und schlechte Geschichten und nicht jeder
hat den selben Geschmack, deshalb darf (!) und muss (!) trotzdem
jeder nach seinem Geschmack schreiben dürfen und wenn mir
zum Besispiel mehr ältere Phantomias Geschichten und mehr ältere
Mickygeschichten gefallen, dann ist das einfach so. Nostalgie hin
oder her.

Deshalb muessen wir uns aber noch lange nicht in irgentwelche Lager
aufspalten. Die erste Marbella-Geschichte fand ich übrigens doof !
Als die Geschichte dann weitergeführt wurde und die Charaktere
mehr Raum bekamen, haben mir die Folgegeschichten gut
gefallen.
Ansonsten bin ich kein Donald-Fan und nie gewesen. Bei Aberteuer-
geschichten mit Dagobert (Ich liebe diese verückten
Fortbewegungsmittel) und TTT bildet er aber eine schönen
Sidekick !
Ausserdem mag ich Micky&Goofy Abenteuer (Krimies, Fremde Länder, etc.)

So,was hat das jetzt mit dem zu besprechenden Comic zu tun, nix.
Aber was mit den Meldungen der letzten Woche.
Das Comic Selbst, ich hab's gelesen, vor langer Zeit, ist mir aber
nicht sehr in Erinnerung geblieben: Durchschnitt.

Silly Symphony
03.10.2005, 14:26
Ihn aber als Vergleich zu nennen finde ich unfair, da er einfach zu weit über dem Rest steht.
Unfair den Italienern gegenüber?
Ich vergleiche Barks keineswegs mit den Italienern, das habe ich ja auch deutlich festgehalten. Es ging mir nur um die Feststellung, dass auch unter fliessbandähnlichen Produktionsbedingungen Perlen möglich sind - auch bei den Italienern, obwohl ich dort keinen Barks erwarte.
Natürlich steht der gute Carl meilenweit über dem Rest; bei der Barks-Library erhole ich mich oft, wenn ich zu lange keine gute LTB-Geschichte gelesen habe...;)


...dass es, anhand der Herstellung, erklärbar und zu erwarten ist, dass viele Geschichten nicht so ausgearbeitet und originell sind, wie man es gerne hätte.
Gut, bis zu einem bestimmten Grad gilt das sicher, aber es darf keine Entschuldigung für alles sein. Es gibt im LTB Geschichten, die hätte man mit sehr wenig Aufwand und Reflexion besser erzählen können (hier etwa "Kampf dem gemeinsamen Gegner"). Ich habe den dringenden Verdacht, einige Autoren mach(t)en sich die Sache zu einfach - abgesehen von mangelnder Fähigkeit, die in einzelnen Fällen wohl auch berücksichtigt werden muss.

langhaar!
03.10.2005, 14:57
Unfair den Italienern gegenüber?Unfair fast jedem gegenüber, erst recht Leuten, die unter Fliessbandbedingungen arbeiten. Immerhin gilt Barks als einer der grössten Meister der 9. Kunst.

Tempelritter
03.10.2005, 21:36
Ich

Die Forenmehrheit.


Warum eigentlich immer diese Absoluthaltungen:
neu = [schlecht/gut]
alt = [gut/schlecht]
oh und Barks/Rosa (ich kanns nicht mehr hören ...)

Sehe ich auch so. Vernünftige und phantasievolle Abstufungen sind gefragt.


Immerhin gilt Barks als einer der grössten Meister der 9. Kunst.

Da das gerade erwähnt wird. Welche acht Künste stehen der neunten voraus? Und gibt es noch eine zehnte, elfte und sogar zwölfte?

Silly Symphony
03.10.2005, 21:56
@sandtigeress:

Sehr schön gesagt - danke!


Vernünftige und phantasievolle Abstufungen sind gefragt.
Nicht unbedingt. Keine "Stufungen". Lieber Haltungen, eigene Ansichten statt Dogmen!

Tempelritter
03.10.2005, 22:20
Mir reichen Abstufungen. Oder besser gesagt, sie würden mir reichen. Gebe ich mal ein Beispiel, nämlich meine Meinung dieses LTBs.

Meines Ermessens ist dieses LTB ziemlich gut gelungen. Dabei muss ich anmerken, dass mir die LTBs von Nr. 1 bis Nr. 120 grundsätzlich durch ihre Kolorierung, Zeichnungen und Stories zum größten Teil überhaupt nicht gefallen. Besonders die Zeichnungen sind oft sehr schlampig. In diesem LTB sind allerdings alle Stories bis auf die letzte und die Rahmenhandlung sehr schön gezeichnet. Die Stories sind durchschnittlich gut, gehobenes Mittelmaß. Minuspunkte sind Kolorierung, Rahmenhandlung und die letzte Story.
Fazit: Gut in Hinsicht auf die anderen LTBs der Zeit, minimal gehobenes Mittelmaß in Anbetracht der gesamten LTBs.

Silly Symphony
03.10.2005, 22:31
Fazit: Gut in Hinsicht auf die anderen LTBs der Zeit, minimal gehobenes Mittelmaß in Anbetracht der gesamten LTBs.
Sehr schön!
Einen solch weitreichenden Überblick über die LTBs wie Du habe ich noch nicht - aber vielleicht kreig' ich ihn noch. Bei meinem Lesetempo bis frühestens in vier Jahren...;)

Silly Symphony
04.10.2005, 07:09
@Tempelritter:
Nachtrag: Ich brauche allerdings keinen Überblick über die ganzen LTBs, um einzelne Geschichten beurteilen zu können. Die einzelnen Stories stehen ja nicht in einem Gesamtkontext, wie das bei gewissen Albenserien der Fall ist.
Und ich beurteile nach meinem Qualitätsempfinden - und das lässt sich auf jede Geschichte einzeln anwenden. Anders bei meinen Schülern: Da versuche ich, jeden möglichst mit sich selber zu vergleichen, d.h. ich beurteile ihn nach den Fortschritten, die er selbst gemacht hat. Dieses Prinzip auf die Beurteilung von Massen-Comics wie das LTB anzuwenden wäre schon etwas seltsam...

Tempelritter
04.10.2005, 13:59
Es ist seltsam, wolltest du sagen. Denn ich wende das an, da es für Kenner und Leser der gesamten LTBs ein guter Vergleich ist. Und es sind nicht alle einzelnen LTBs, die ich mit dem Exemplar vergleiche, auch nicht der Durschnitt der Güte der gesamten LTBs, sondern der Gesamteindruck, den sicher jeder Leser von den LTBs hat.

langhaar!
04.10.2005, 14:57
Da das gerade erwähnt wird. Welche acht Künste stehen der neunten voraus? Und gibt es noch eine zehnte, elfte und sogar zwölfte?

Die sieben freien Künste ("septem artes") sind die Künste, die "von freien Bürgern gepflegt wurden". Als Grundwissenschaften der Antike und des Mittelalters sind dies:
Arithmetik, Astronomie, Dialektik, Geometrie, Grammatik, Musik, Rhetorik.
Als "Neunte Kunst" kam dann die "Comic-Kunst" hinzu.
Aber: Welches ist die "achte Kunst"?

Im Mittelalter (seit dem 6.Jh.) waren die "Sieben freien Künste" noch einmal aufgeteilt in das "Trivium" bestehend aus "Grammatik", "Logik" und "Rhetorik" und das "Quadrivium" bestehend aus "Arithmetik", "Geometrie", "Musik" und "Astronomie".

Quelle:http://www.etymologie.info/~e/d_/de-gramma.html

Tempelritter
04.10.2005, 15:12
Vielleicht - auch moderner Natur - die Filmkunst?

Silly Symphony
04.10.2005, 17:35
Richtig! Die "achte Kunst" ist der Film!

Silly Symphony
04.10.2005, 19:38
Nee, sorry, das stimmt nicht, was ich da eben über die achte Kunst verzapft habe!
Die siebente Kunst ist der Film; als "die achte" gilt das Fernsehen...
Aber dann stimmen auch langhaars Thesen nicht ganz. Im Mittelalter waren doch nur "die sechs Künste" bekannt?
Da scheint sich die Wissenschaft nicht einig zu sein...
Als Filmspezialist bin ich mir aber ganz sicher, dass der Film "die siebente Kunst" genannt wird.
Michael

kater karlo
04.10.2005, 20:28
Zum Thema Prügel: Ich finde Verfolgungsjagden am Ende einer Geschichte auch unbefriedeigend. In den LTBs ist das aber bei weitem noch nicht so häufig wie bei Klever und Smart.

Ich mag es eigentlich, wenn Dagobert sich von seiner schlimmsten Seite zeigt, allerdings sollte er dann am Ende der Geschichte eins auf den Deckel kriegen.

Ausserdem geht es mir ähnlich wie Silly: Donald und Dagobert sind zwar sehr interessante Charaktere, aber wenn die selben Themen mit ihnen immer wieder abgespult werden, bin ich mittlerweile zum micky-Fan geworden. Zum Fan des italienischen Micky wohlgemerkt.

In den Umfragen schreibe ich jetzt, dass ich Micky sehr gerne, Donald und Dagobert *eher gerne" mag.

Tempelritter
04.10.2005, 21:15
Vielleicht gibt es wie bei den Weltwundern antike und moderne Künste.

Plattnase
04.10.2005, 21:15
Als kleine Randbemerkung möchte ich noch auf eine Szene auf S. 62 hinweisen: hier sieht man eine "Lastwagenkolonne", die aus einem Lkw mit zig Anhängern besteht - also quasi die Straßenversion eines Güterzugs. Ähnliche technische Phantastereien kann man in italienischen Geschichten immer wieder bewundern.

Da fragt man sich, wie so ein Ungetüm überhaupt durch die engen Straßen Entenhausens kurven kann?!? :rolleyes:

Durch solche italo-spezifischen Kreationen wird das Duck-Universum nicht unbedingt glaubwürdiger... :(

Tempelritter
04.10.2005, 21:29
Das Duck-Universum ist - von ein paar Zeichnern abgesehen - fast völlig unglaubwürdig. Man möchte fast, um die Glaubwürdigkeit zu unterstreichen, meinen, Barks sei tatsächlich auf einem fernen Gestirn gewesen.

Die neun Musen standen für: Geschichtsschreibung, Tragödie, Tanz, Komödie, Gesang, Lyrik, Sternkunde, Hymnische Dichtung, Epische Dichtung. (Film, Comic)

kater karlo
04.10.2005, 22:26
Besuchen sie Entenhausen! Die sagenhafte Stadt, in der Enten Geldspeicher bauen und Schweine Bürgermeister werden!

Silly Symphony
05.10.2005, 07:48
Besuchen sie Entenhausen! Die sagenhafte Stadt, in der Enten Geldspeicher bauen und Schweine Bürgermeister werden!
:lol3:
Genau!
Die Glaubwürdigkeit, die ich fordere (oder voraussetze) muss im Erzählgefüge vorhanden sein - von mir aus können die Zeichner und Texter die Gravitation auf den Kopf stellen, aber die Erzählung muss in sich stimmig sein.
Wenn Texter und Zeichner billige Wendungen auftischen, mit unglaublichen Zufällen die Geschichte rasch in die gewünschte Richtung biegen - wie dies im hier besprochenen LTB mehrfach der Fall ist - dann leidet die Glaubwürdigkeit innerhalb des Erzählgefüges.

Es gibt allerdings zwei Ausnahmen von dieser "Regel", wo ich ein Auge zudrücken kann:
1.) Es gibt keine andere Möglichkeit; ohne den "Zufall" müsste die Geschichte mit umständlichen Umschweifen und Exkursen weiterentwickelt werde, worunter der Erzählfluss leiden würde;
2). Ich komme innerhalb von fünfzehn Minuten auch auf keine bessere Möglichkeit, die Geschichte weiterzuerzählen.

peffe
24.07.2006, 17:45
Ich bewerte LTB 43 folgendermaßen:
Bewertung in Schulnoten (1-6)

Cover: 3

Volldampf im Geldspeicher: 2
Der Schatz des Pharaos: 3+
Partner in der Not: 2
Schonungsloser Schuhkampf: 2
Der geheimnisvolle Geppi: 2+
Das Gold der Wüste: 3-4

Gutes LTB. Weiter so

-is meine meinung- -grüße euer peffe-

kater karlo
25.07.2006, 06:07
Wie aärs, wenn du künftig auch noch schreibst, warum du einer Geschichte ne 1 gibst und einer anderen ne 4. Das machts doch erst interessant. Die Zahlen sind schliesslich nur Zahlen.

peffe
25.07.2006, 10:25
HAst recht wird ab jetzt immer gemacht!

Was ist eure Bewertung für das LTB?

Viele Meinungen machen das ganze doch erst interessant

-fette grüße euer peffe-:)

176-671
26.07.2006, 14:21
Entgegen der allgemeinen Meinung gefällt mir dieses LTB als Gesamtwerk überaus gut. Für mich rangiert der klassische Dagobert-Gitta-Wettstreit um das bessere Unternehmen sogar noch vor der Geppi-Story, die selbst schon herausragend ist, wenngleich mich das Schlußbild derselbigen früher wie heute etwas irritiert, sitzt Donald in seiner Funktion als Stromspender doch auf einem Stuhl, der aussieht, wie jene in den USA vorhandenen...