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Ollih
06.06.2017, 12:50
Aus aktuellem Anlass übertrage ich die off-topic Diskussion zum Finix aus dem Zack-Thread "Editorial "Zack" #6/17" hier in unser Forum

Ollih
06.06.2017, 12:52
Finix hat selbst schon zugegeben, dass das Modell der Fortsetzungen eingestellter Serien alleine nicht mehr funktioniert und macht nun neue Serien und Gesamtausgaben wie alle anderen Verlage auch.

Finix hat in den bald 10 Jahren seines Bestehens 1! neue Serie (Hauteville House) gebracht, dazu 4 neue Einzeltitel im Rahmen der Edition Solitaire, die sich wirtschaftlich gerade nicht gerechnet haben. Ein zweiter Sonderfall ist jetzt KARL, die im übrigen auch keine neue Serie ist.
Unsere Gesamtausgaben führen allesamt eingestellte Albenreihen fort.
Woraus bitte schließt du, dass unser Modell nicht mehr funktioniert?

Ollih
06.06.2017, 12:54
...

Naja, zum ursprünglichen Konzept gehörte aber nicht, abgebrochene Serien als Gesamtausgaben von vorne neu zu veröffentlichen, soweit ich mich erinnere. Würdet ihr weiter nur die auf Deutsch fehlenden Alben einer Serie bringen, wäre man als Kunde nicht gezwungen, sich beispielsweise die ersten fünf Jackie-Kottwitz-Geschichten noch mal in gebunden zu kaufen, um eine einheitliche Ausgabe mit den weiteren zu haben (oder zumindest Band 2 der GA mit zwei Alben, die man schon im Schrank stehen hat, um das dritte enthaltene zu lesen, das noch nicht auf Deutsch erschienen war). Ich meine das gar nicht als Vorwurf (ist halt eine Anpassung eurer VÖ-Politik an die Marktgegebenheiten), nur sollte man das dann nicht so darstellen, als wäre das von Anfang an Teil eures Konzepts gewesen.

Ollih
06.06.2017, 12:55
Naja, zum ursprünglichen Konzept gehörte aber nicht, abgebrochene Serien als Gesamtausgaben von vorne neu zu veröffentlichen, soweit ich mich erinnere. Würdet ihr weiter nur die auf Deutsch fehlenden Alben einer Serie bringen, wäre man als Kunde nicht gezwungen, sich beispielsweise die ersten fünf Jackie-Kottwitz-Geschichten noch mal in gebunden zu kaufen, um eine einheitliche Ausgabe mit den weiteren zu haben (oder zumindest Band 2 der GA mit zwei Alben, die man schon im Schrank stehen hat, um das dritte enthaltene zu lesen, das noch nicht auf Deutsch erschienen war). Ich meine das gar nicht als Vorwurf (ist halt eine Anpassung eurer VÖ-Politik an die Marktgegebenheiten), nur sollte man das dann nicht so darstellen, als wäre das von Anfang an Teil eures Konzepts gewesen.

Genau, wir haben in Teilen eine Anpassung (Stichwort: Gesamtausgaben) an die geänderten Marktbedingungen vorgenommen. Im Kern führen wir weiterhin zu über 97% abgebrochene Serien fort. Und wenn man sich schon für Integrale entscheidet macht es einfach keinen ökonomoschen Sinn, irgendwo in der Mitte einer Serie zu beginnen. Dann kann man auch gleich bei Einzelalben bleiben.

Entscheidend ist doch, dass die Serie überhaupt eine Fortführung erfährt, und das im schnelleren Maße, als dies bei Einzelalben der Fall wäre, zumindest für einen kleinen Verlag. Dass wir damit neben den Alt- auch noch Neukunden gewinnen, kann doch nur im Sinne aller sein (Kunden + Handel).
Ganz zu schweigen davon, dass damit auch die Veröffentlichung einer Serie finanziell gesichert ist und zügig an den Kunden gebracht werden kann.

Ollih
06.06.2017, 12:56
...


Ja, man könnte auch bei Einzelalben bleiben . Ein Güterabwegung eben :)
Ob allerdings das "Mehr" an Neukunden , das "Weniger" an Alt-Kunden, die eig. nur Ihre Albensammlung vollenden wollten, wenigstens ausgleicht, wage ich noch zu bezweifeln.

Ollih
06.06.2017, 13:02
Unsere Verkaufszahlen sprechen da eine eindeutige Spache. Sowohl im Falle der Serie Troll als auch Jackie Kottwitz haben wir von den reprinteten Neuausgaben z. T. deutlich mehr verkauft als von späteren Alben die komplett neues Material enthielten. Der Punkt scheint mir zu sein, dass einerseits viele Altkunden nochmal zuschlagen, aber eben auch viele Neukunden ihren Weg zu älteren Serien finden, die sie so im Handel bislang nicht erwerben konnten.

Orwell
06.06.2017, 13:06
Der Punkt scheint mir zu sein, dass einerseits viele Altkunden nochmal zuschlagen, aber eben auch viele Neukunden ihren Weg zu älteren Serien finden, die sie so im Handel bislang nicht erwerben konnten.
Point taken! So lukriert man nämlich Nachwuchs. Und es soll Leser geben, die zu Hutbrummers Softcover-Blütezeiten noch gar nicht auf Erden weilten.

Ollih
06.06.2017, 13:35
Ich meine das gar nicht als Vorwurf (ist halt eine Anpassung eurer VÖ-Politik an die Marktgegebenheiten), nur sollte man das dann nicht so darstellen, als wäre das von Anfang an Teil eures Konzepts gewesen.

Aus welcher meiner Aussagen schließt Du darauf?
Natürlich haben wir zu Beginn unserer Verlagstätigkeit keine Gesamtausgaben publiziert. Die Notwendigkeit bestand einfach nicht. Ganz losgelöst von aktuellen Marktgegebenheiten, die ich im von MOF verlinkten RAJ -Beitrag ja beschrieben habe, war die Ausgangslage auch eine andere. Viele der abgebrochenen Serien, die wir zu Beginn angegangen sind, zeichneten sich auch dadurch aus, dass nur noch wenige Einzelbände ausstanden, die es galt fortzusetzen. D. h. auch bei schlecht verkäuflichen Titeln, war das ökonomische Risiko überschaubar. Allmählich stoßen wir auf immer mehr abgebrochene Serien, die über weitaus mehr als 3-4 ausstehende Alben bestehen bzw. sich schon im zweistelligen Bereich bewegen. Mal abgesehen vom ökonomischen Risiko, würde das im Einzelfall dazu führen, dass wir über ein Jahr jeden Monat ein und die selbe Serie fortsetzen oder aber die Serie über einen Zeitraum von 5-X Jahren veröffentlichen müßten. Wer sich nur ein bisschen mit dem Comic-Verlagsgeschäft auskennt weiß, wie negativ sich verzögerte Veröffentlichungen von bereits vorhanden (und auch nicht vorhanden) Material auf die Umsatzahlen auswirken.

fulbecomics
06.06.2017, 14:07
Point taken! So lukriert man nämlich Nachwuchs. Und es soll Leser geben, die zu Hutbrummers Softcover-Blütezeiten noch gar nicht auf Erden weilten.

Gibt's es hier echten, jüngeren Nachwuchs, der bei einer GA einsteigt ? bitte melden :)

idur14
06.06.2017, 14:24
Aus welcher meiner Aussagen schließt Du darauf?
Allmählich stoßen wir auf immer mehr abgebrochene Serien, die über weitaus mehr als 3-4 ausstehende Alben bestehen bzw. sich schon im zweistelligen Bereich bewegen.

Das ist glaub ich das entscheidende. Wenn von einer längeren Serie nur mehr 1-2 Alben fehlen, wäre es nicht Ziel von Finix das neu zu starten. Wenn aber wie bei Jackie K. sehr viel fehlt macht das halt Sinn. Es ist daher wohl im Einzelfall abzuwägen und anscheiond ist es so wie bei den GA's. Genauso wie dort schön langsam die Klassiker ausgehen, gehen auch die abgebrochenen Serien mit 1-2 Restalben aus.

Und was den jüngeren Nachwuchs angeht. Man hat jetzt Leute im Markt die es vor 10 Jahren noch nicht gab. Die steigen sehr wohl ein, weil sie halt die alten Alben noch nicht haben. Das kann man sowieso nur im Nachhinein sehen, wie das aufgeht.

Ollih
06.06.2017, 14:26
Gibt's es hier echten, jüngeren Nachwuchs, der bei einer GA einsteigt ? bitte melden :)

Warum muss ein Produkt einen "jungen" Kunden erreichen um erfolgreich zu sein? Wenn ein Produkt nicht am Markt angeboten wird oder nur unvollständig findet es überhaupt keinen neuen Kunden, egal wie alt der ist.
Und nur weil die Kunden keine 20 oder 30 mehr sind, heisst das nicht, dass nicht genügend davon zu finden sind.

Der Nachwuchs ist da. Er liest eben lieber Superhelden (auch im teuren Paperback) und Managas (TB). Preislich sind die auch weit weg von dem, was früher am Kiosk zu finden war.

Aufgabe von frankobelgischen Comicverlegern kann doch nicht sein, einen imaginären Markt der Zukunft zu schaffen, dass hatten auch die Zack-Macher der 70er Jahre nicht im Sinn. Da ging es einzig und allein ums Business und als das nicht mehr lief war Schluss.

Rückblickend kann man sicherlich sagen, dass Comicverlage in der Vergangeheit (80er, 90er und 00erJahre) einige Fehler gemacht haben, aber warum man gerade zum jetzigen Zeitpunkt diese Schwarzmalerei an den Tag legt, wenn es um den frankobelgischen Comicmarkt geht, finde ich schon eigentümlich. Gerade jetzt profitieren wir doch von vielen richtigen Entscheidungen dt. Verleger, die in den letzten 10 Jahren getroffen worden sind (auch weil man aus so manchem Fehler der Vergangeheit gelernt hat und es im Grunde noch nie so einfach gewesen ist Comics herzustellen, Stichwort: Digitalisierung).

idur14
06.06.2017, 14:28
Und: schließlich gibt es inzwischen auch andere Verlage die abgebrochene Serien weiterführen (Kult, Splitter, BD usw..). Das Alleinstellungsmerkmal hat man nicht mehr, da muss man auch anderes bieten.

Orwell
06.06.2017, 14:41
Gibt's es hier echten, jüngeren Nachwuchs, der bei einer GA einsteigt ? bitte melden :)
Dir ist schon klar, dass King & Kong und auch Jackie Kottwitz seit mittlerweile 28 Jahren ihre deutsche Erstveröffentlichung hinter sich haben? Ich verstehe einfach nicht, dass man davon ausgehen muss, dass jeder seit Anfang an dabei ist und halt einfach Pech hat, wenn er damals noch nicht gekauft hat.
Finix Comics hat vor 10 Jahren mit einer genialen Idee gestartet und es stört mich überhaupt nicht, dass nun Serien noch einmal von Anfang an komplett auf den Markt gebracht werden. Ich hoffe sogar, dass die Serien der Finix-Gründerzeit irgendwann Gesamtausgaben bekommen. Ich habe mir "Die Pioniere der Neuen Welt" oder "Violetta" oder "Helden ohne Skrupel" nicht mühevoll als Second Hand - Ware zusammengesucht. Und habe sie deshalb noch nicht.

uwe
06.06.2017, 15:05
Und: schließlich gibt es inzwischen auch andere Verlage die abgebrochene Serien weiterführen (Kult, Splitter, BD usw..).

Oder anders ausgedrückt: Das Finix-Modell ist erfolgreich und wird bereits kopiert.

Mick Baxter
06.06.2017, 15:06
Zitat von fulbecomics Ob allerdings das "Mehr" an Neukunden , das "Weniger" an Alt-Kunden, die eig. nur Ihre Albensammlung vollenden wollten, wenigstens ausgleicht, wage ich noch zu bezweifeln.
Altkunden, die ihre Albensammlung vollenden wollen, kaufen die nun endlich vorliegenden Bände einer Serie nicht, weil sie nicht in Einzelbänden, sondern in Integrales veröffentlicht wird? Daß es solche Idioten gibt, ist bekannt. Bestimmen sie aber wirklich den Markt? Schließlich sind wir Leser früher einer Serie über X Verlage in unterschiedlichsten Aufmachungen treugeblieben, nur um sie weiterlesen zu können.

uwe
06.06.2017, 15:08
Gibt's es hier echten, jüngeren Nachwuchs, der bei einer GA einsteigt ?

Den gibt es hier (im Forum), ich kenne mindestens einen persönlich. Aber warum sollten wir uns auf die paar Umtriebigen hier einschränken? Wenn ich allein an Erlangen denke, wie viel "jüngere" Leser am Stand vorbeischauen und gerade den Jackie K. loben.

schattengaenger
06.06.2017, 15:14
Gibt's es hier echten, jüngeren Nachwuchs, der bei einer GA einsteigt ? bitte melden :)

Was genau verstehst Du unter "jüngeren Nachwuchs"? Ich selber könnte Dir schon ein paar GAs nennen, die mir Serien zugänglich gemacht haben, die vor meiner Zeit (als Sammler) erschienen sind.

Comic_Republic
06.06.2017, 16:23
Gibt's es hier echten, jüngeren Nachwuchs, der bei einer GA einsteigt ? bitte melden :)
Ich!

C_R:zeitung:

fulbecomics
06.06.2017, 16:50
Ich!

C_R:zeitung:

Hätte ich mir denken können :)

Comic_Republic
06.06.2017, 17:01
Zur Info: Ich bin 30 Jahre und lese seit 11 Jahren Comics. Ich bin sooo dankbar, dass die ganzen Klassiker neu aufgelegt werden! Ich kann alles genießen: moderne Comics, klassische Comics! Ebenfalls bei Filmen usw...

Wir leben gerade im Paradies der Nerds und immer wieder gibt es ewigdebrimierte Miesmacher, die einfach nicht raffen, dass nicht alles für Sie gemacht wird... Davon lasse ich mich nicht beirren und bin Finix für die ganzen Gesamtausgaben und Hauteville House so dankbar!!! Die haben mir schon so viele schöne Stunden bereitet! Ebenfalls so große Klassiker wie Caline & Calebasse usw...

Und wenn Finix sich nicht weiterentwickeln würde, wäre er ein Verlag für Hutbrummer von Hutbrummer! Also weiter so! Eine Weiterentwicklung gab es ja schon öfter in der Vergangenheit. Die, die es nicht wahr haben wollen, können ja mit Keule wieder in die Höhle gehen und mit Pflanzenfarbe ihre Geschichten an die Wand malen!

Finix, ihr seit alle einsame Spitze!!!

C_R:zeitung:

Mark O. Fischer
06.06.2017, 17:18
Der Nachwuchs ist da. Er liest eben lieber Superhelden (auch im teuren Paperback) und Managas (TB). Preislich sind die auch weit weg von dem, was früher am Kiosk zu finden war.Das Problem ist doch, dass die Alben preislich weit weg von den Superhelden und Manga sind.


Aufgabe von frankobelgischen Comicverlegern kann doch nicht sein, einen imaginären Markt der Zukunft zu schaffen, dass hatten auch die Zack-Macher der 70er Jahre nicht im Sinn. Da ging es einzig und allein ums Business und als das nicht mehr lief war Schluss.Das ist doch kein Widerspruch. Der Markt der Zukunft entsteht aus den Kindern, die heute was kaufen! Und das Business ging ja weiter, nur ohne Koralle.


Rückblickend kann man sicherlich sagen, dass Comicverlage in der Vergangeheit (80er, 90er und 00erJahre) einige Fehler gemacht haben, aber warum man gerade zum jetzigen Zeitpunkt diese Schwarzmalerei an den Tag legt, wenn es um den frankobelgischen Comicmarkt geht, finde ich schon eigentümlich. Gerade jetzt profitieren wir doch von vielen richtigen Entscheidungen dt. Verleger, die in den letzten 10 Jahren getroffen worden sind (auch weil man aus so manchem Fehler der Vergangeheit gelernt hat und es im Grunde noch nie so einfach gewesen ist Comics herzustellen, Stichwort: Digitalisierung).
Das Eigentümliche ist, dass trotz der Fehler der Vergangenheit und der richtigen Entscheidungen von heute die Auflagen in der Vergangenheit um ein Vielfaches höher waren als heute!

fulbecomics
06.06.2017, 17:20
Solange abundzu noch Alben rausfallen, bleibe ich Finix natürlich auch gewogen :)

Meine "Altpapiersammlung" hinundwieder auffrischen, muss schon sein...........

robert 3000
06.06.2017, 19:01
ehrlich gesagt ist es ein wirtschaftliches Wunder und den Machern gar nicht hoch genug anzurechnen das es FINIX gibt.

FINIX lebt seit 10 Jahren von Serien die bei anderen Verlagen nicht wirtschaftlich waren. Allein schon das so viele Leute bereit sind, sich solidarisch zu beteiligen ist schon ein Fingerzeig an die "alten" Verlage.
Und viele Verlage gibt es nicht die einen Comic produzieren wo man schon im vorhinein zu 100% sicher ist, das sich das wirtschaftlich nicht ausgeht. Und das macht eben Finix. Das man das aber auch nicht immer machen kann, sollte man auch verstehen. Sonst gibt es einen als Verlag auch nur begrenzt.

robert 3000
06.06.2017, 19:02
Das Eigentümliche ist, dass trotz der Fehler der Vergangenheit und der richtigen Entscheidungen von heute die Auflagen in der Vergangenheit um ein Vielfaches höher waren als heute!

??? - sorry - aber der Satz erklärt doch gerade den größten Fehler der Vergangenheit. :o

jellyman71
06.06.2017, 19:32
Wenn sich der Lebenszyklus von Carlsen Alben trotz äußerst vorsichtiger Behandlung dem Ende neigt - etwa Jugurtha, mit zum Teil beschissener Verklebung - dann hellt sich der Comic-Himmel auf und eine extrem toll gemachte GA steigt vom Finixstern, um von mir gekauft zu werden.

So geht's mir auch. Ich war nicht nerdig genug. In Hüllen rein ja, aber oben offen und dann haben die Fliegen oder was auch immer drauf geschissen. Der typische Keller Muff noch oben drauf, war eher geschockt als ich beim umschichten meine Schätze jämmerlich verrecken sah. Ich tröste mich damit das ich wenigsten jetzt den Menschen die mit viel Engagement und Risiko in der kleinen Marktnische verlegen, mit meinem Kapital das ich in das Hobby stecke, etwas helfen kann und zumindest die ganze Arbeit damit einigermassen honoriere indem ich mir die wunderbaren Neuausgaben kaufe. Das Risiko kann ich und viele leidenschaftliche Comic Fans dadurch leider nicht vollends abdecken, ist doch unser aller Beitrag noch zu klein.

Hab mir teilweise in der Erinnerung aber auch den Druck und das Papier schön geredet. Bin es mal mit einem anderen Comic Forums Kollegen durchgegangen und wir waren geschockt was für eine Müllqualität damals noch durchging. Dieter Lumpen alt grausam, Jugurtha auch und was weiss ich noch alles. Bin erstaunt das Efwe hier die grosse Disskussion vom Zaun bricht und war selbst einer der Totengräber der FB Alben in den 80er und 90er. Er war für viele grausame Ausgaben bei Ehapa und Feest sowie für zigfache Serienabbrüche verantwortlich, ein schwarzer Fleck in der Comic Historie welches die Verleger der aktuellen Zeit mit bravour wieder ausbessern. Selbst Heute werden wir mit einer überteuerten Hochglanz schlabber Vaillant Ausgabe gequält. Selbst Egmont packt noch die feste Pappe drum rum.
Gelobt seien die Top Jungs und Macher der kleinen und mittlerweile auch grösseren Verlage und geschissen auf die Fehler und den Papiermüll der in den 80er und 90er produziert wurde, gerade von den Herrn die sich hier so überheblich und besserwisserisch gebärden.

fulbecomics
06.06.2017, 21:33
Altkunden, die ihre Albensammlung vollenden wollen, kaufen die nun endlich vorliegenden Bände einer Serie nicht, weil sie nicht in Einzelbänden, sondern in Integrales veröffentlicht wird? Daß es solche Idioten gibt, ist bekannt. Bestimmen sie aber wirklich den Markt? Schließlich sind wir Leser früher einer Serie über X Verlage in unterschiedlichsten Aufmachungen treugeblieben, nur um sie weiterlesen zu können.

Ich halte Deine Definition eines Comic-"Idioten" für nonsense !
M.a.W. als nicht realistisch.

fulbecomics
06.06.2017, 21:46
Selbst Heute werden wir mit einer überteuerten Hochglanz schlabber Vaillant Ausgabe gequält. Selbst Egmont packt noch die feste Pappe drum rum.
Gelobt seien die Top Jungs und Macher der kleinen und mittlerweile auch grösseren Verlage und geschissen auf die Fehler und den Papiermüll der in den 80er und 90er produziert wurde, gerade von den Herrn die sich hier so überheblich und besserwisserisch gebärden.

Da ich den neuen Vaillant im Heft lese, weiss ich nichts über die Qualität dieser SC-Alben. Es sind zwar 56 S. , aber 15 Euro erscheint mit jetzt doch ein bisschen zu teuer. Grundsätzlich sind die mir bekannten HC Alben/Bücher der Zack-Edition von vorzüglicher Qualität.

Orwell
07.06.2017, 06:38
Das Eigentümliche ist, dass trotz der Fehler der Vergangenheit und der richtigen Entscheidungen von heute die Auflagen in der Vergangenheit um ein Vielfaches höher waren als heute!

Mark - Einfach Unverbesserlich! Bei dir kommt man sich vor wie ein zerzauster Minion, der depressiv in der Höhle lebt, weil ihm der allwissende Anführer des Alben-Markts fehlt.

Die Auflagen der Vergangenheit sind genau das was sie sind, nämlich Auflagen der Vergangenheit. Schließe mal mit deiner Kindheit ab, so schwer es auch fällt.


Das ist doch kein Widerspruch. Der Markt der Zukunft entsteht aus den Kindern, die heute was kaufen! Und das Business ging ja weiter, nur ohne Koralle.

Kinder von heute kaufen sich das, was ihnen heute gefällt. Kinder von damals kaufen sich das, was ihnen heute gefällt. Kinder von damals kaufen sich das, was ihnen damals gefallen hat. Und nach diesen Kriterien werden Auflagen im Comic-Geschäft gemacht.

Mick Baxter
07.06.2017, 06:56
Ihr denkt eben alle nicht so prophetisch in die Zukunft wie Mark. Die Überlegung, Kinder heute preisgünstig mit den Comics zu versorgen (anzufixen!), die sie dann als Erwachsene in hochwertigen Hardcoverausgaben erneut erwerben oder (falls die Serie noch erscheint) weiter kaufen, ist doch absolut bestechend. Mit dem kleinen Nachteil, daß man nicht weiß, welche Comics das sein sollen und wie man mit den Gewinnen aus der Zukunft (die zudem vermutlich ein anderer Verlag macht) die Produktion von Heute finanzieren soll.

Comic_Republic
07.06.2017, 08:16
Ihr denkt eben alle nicht so prophetisch in die Zukunft wie Mark. Die Überlegung, Kinder heute preisgünstig mit den Comics zu versorgen (anzufixen!), die sie dann als Erwachsene in hochwertigen Hardcoverausgaben erneut erwerben oder (falls die Serie noch erscheint) weiter kaufen, ist doch absolut bestechend. Mit dem kleinen Nachteil, daß man nicht weiß, welche Comics das sein sollen und wie man mit den Gewinnen aus der Zukunft (die zudem vermutlich ein anderer Verlag macht) die Produktion von Heute finanzieren soll.
Für das Finanzierungsproblem empfehle ich die Hilfe der sogenannten Tardis...

C_R:zeitung:

Ollih
07.06.2017, 08:36
Das Problem ist doch, dass die Alben preislich weit weg von den Superhelden und Manga sind.

Schaue Dir doch bitte mal das Programm von Panini im April an.
Das Verhältnis von Paperbacks einschließlich HC-Variantausgaben zu Heften entspricht mittlerweile mindestens 3:1 pro Paperpacks, die 17 € und mehr kosten.



Das Eigentümliche ist, dass trotz der Fehler der Vergangenheit und der richtigen Entscheidungen von heute die Auflagen in der Vergangenheit um ein Vielfaches höher waren als heute!

Du müßtest eigentlich wissen, dass die hohen Auflagen von einst den entsprechenden Produktionsbedingungen geschuldet waren, einhergehend mit dem Bieterwettbewerb der beiden großen Verlage Ehapa und Carlsen. Dass die Lizenzgeber in Folge dessen auch Phantasie-Auflagen von kleineren Verlagen forderten in völliger Verkennung der eigentlichen Marktlage in D ist doch auch hinlänglich bekannt.

Wo kommen sie denn her, die abgebrochenen frankobelgischen Serien im dreistelligen Bereich aus jenen Jahren?
Eine hohe Auflage ist doch noch kein Indiz für hohen Umsatz.
Wieviele der „kleineren“ Verlage von damals existieren heute noch?
Wie hoch waren deren Schulden am Ende?
Wieviel frankobelgisches Material veröffentlichen die Big-Player von einst heute noch?

Wieviele Serien sind dagegen in den letzten 10 Jahren abgebrochen worden?

Aufschlussreich ist doch, dass gerade die Verlagsvertreter denen wir prozentual die meisten Serienabbrüche bei Comicalben in den letzten Jahren zu verdanken haben, sich entsprechend negativ äußern.

Fazit: Nicht die Auflage/Masse ist entscheidend oder visionäre Marktanalysen sondern:

- Die richtige Auswahl an „Qualitätsprodukten“ aus dem großen Pool der frankobelgischen Serien die auf dem dt. Markt funktionieren.

- Eine entsprechend wertige Verarbeitung zu einem fairen Preis-Leistungsverhältnis.

- Die Bände einer Serie müssen in der Backlist lieferbar bleiben.

- Immer wichtiger wird eine zügige Veröffentlichung der Einzelalben einer Serie, was auch heisst, dass man sich nicht mit zu vielen Serien auf einmal verzetteln sollte.

- Keine Serienabbrüche!

- Keine unsinnigen Doppelvermarktungen, sei es in Magazinform oder GA-Veröffentlichungen einer Serie, wenn gleichzeitig noch die laufende Einzelbände veröffentlicht werden.
Das funktioniert allenfalls bei den Top10 (Herge/Asterix/LL/Schlümpfe/Spirou/Gaston etc.)
Übrigens ein schönes Beispiel dafür, wie gerne man Ausnahmen zur Regel erklären kann.

- Eine adäquate Bewerbung des eigenen Programms (Programm-Kataloge/Flyer).

- Dazu kommt, dass man dank neuer technologischer Möglichkeiten auch kleinere Auflagen kalkulieren kann, die dem aktuellen Markt angepasst sind.

- Ach ja, gewisse kaufmännische Grundregeln sollten auch beherzigt werden und dem "Nerd" in sich sollte häufiger mal der Ausgang verwehrt werden.

efwe
07.06.2017, 08:53
Hier muss ich doch ganz kurz einhaken.
Die verkauften Auflagen waren "damals" in der Tat viel höher als heute. Das waren keine Fantasie-Auflagen. "Blueberry" im Buchhandel 10 - 15.000 Ex. "Minimenschen" 10.000 Ex. Selbst "Sophie" von Jidehem schaffte 5.000 Ex. Carlsen hat "Alix" an Feest abgegeben, da die Verkäufe auf 3.000 Ex. gesunken waren. Dies war auch in etwa die Breakeven-Auflage, die als Hürde galt. Wurde sie unterschritten, kam es zur Einstellung. Im Gegensatz zu heute waren allein die produktbezogenen Kosten viel höher als heute. Die Druckvorlagen für ein Album kosteten damals zwischen 2.000,- und 3.000,- D-Mark. Lettering musste auf Filme belichtet werden. Repromaßnahmen um etwa Originalschriften zu entfernen (die Filme kamen sehr oft noch mit frz. Text in den Sprechblasen) waren aufwändig und teuer. Auch die Druckkosten waren viel höher als heute. Im digitalen Zeitalter ist das mittlerweile viel, viel günstiger zu bekommen. Und trotzdem gehen die Coverpreise nicht runter.
Es mag ja sein, dass das Angebot in der Breite größer ist als damals, aber in die Tiefe geht es eben nicht mehr in dem Maße.

EfWe

idur14
07.06.2017, 10:48
Den Preisvergleich mit Panini versteh ich nicht so ganz. Ein Panini Trade für 17€ hat 140 Seiten. Ein Album um denselben Prreis max. 60 Seiten. Da ist das Panini Ding vom Inhalt her einfach günstiger. Gegenargument sind HC und Größe. Panini preist seine HC übrigens deutlich teurer als die SC. Man kann davon ausgehen, dass ein 17€ SC im Schnitt 25€ im HC kostet (allerdings dann mit anderem Cover).
Nichtsdestotrotz hat man seitenbezogen bei Panini deutlich mehr davon, über den Inhalt lässt sich diskutieren.
Bei einem Einzalalbum zahlt man 30 cent pro Seite, bei einem Panini Trade zwischen 10 und 15 cent und bei Mangas deutlich unter 10 cent.
Inzwischen verschwimmt das übrigens auch mit den Künstlern, die sowohl für Alben als auch im SH Bereich arbeiten.

Der Preis ist daher schon ein Faktor. Noch mehr als bei Panini bei den Mangas. Lest euch doch mal durch die Mangaforen, da gibts die klassische Ablehnung wenn ein Manga nur 1€ mehr kostet. Als Mangacult die Blame Bände in Luxusaufmachung ankündigte gabs einige Kritik und auch nach Bekanntgabe der Luxusaufmachung finden das nach wie vor einige viel zu teuer.

Deshalb ist es schon so dass Alben preislich weit weg von Superhelden (und erst recht von Mangas) sind. Ob man allerdings mit einer Verminderung des Preises Richtung Panini viel mehr Kunden lukrieren kann, scheint mir fraglich. Wenn dann bei den Stoffen wo es das eh schon gibt wie den Funnys oder evtl. bei SCIFI, Horror oder Sagen, eher nicht bei historischen Stoffen oder Klassikern. Und eine Anpassung an Mangapreise ist sowies0 utopisch.

Ollih
07.06.2017, 11:38
Wenn der Kunde den Kauf so sehr vom Verhältnis Preis/Seitenumfang abhängig machen würde, müßte Panini ja die komplette Heft-Produktion einstellen. Weil bei einem Einzelpreis von 4,99 € pro Heft dann jedes Trade umgleich attraktiver wäre. (in der Regel sind da ja mindestens 6, oftmals sogar bis zu 12 Einzelhefte enthalten).
Warum denkst du, sind so viele Comic-Artikel im Bereich 19,80 oder 29,80 € angesiedelt. Weil vor allem der Preis die Barriere im Kopf des Kunden ausmacht und nicht die Anzahl der Seiten.
Und die Tatsache, dass die Paperbacks mittlerweile auch im HC herstellt und neuerdings auch noch Variant-Ausgaben produziert werden, zeigt doch, dass auch in Bereich Superhelden ein Wandel in Teilen der Kundschaft hin zu wertigeren Produkten stattgefunden hat.

Germon
07.06.2017, 11:51
Wenn der Kunde den Kauf so sehr vom Verhältnis Preis/Seitenumfang abhängig machen würde, müßte Panini ja die komplette Heft-Produktion einstellen. Weil bei einem Einzelpreis von 4,99 € pro Heft dann jedes Trade umgleich attraktiver wäre.
Die Panini Hefte sind i.d.R. sogar günstiger, als die entsprechenden Trades, da pro Panini Heft 2 US-Hefte drin sind.

horst
07.06.2017, 12:04
Nur mal kurz zum Thema der "letzten Alben" versus dem kompletten
Neustart abgebrochener Serien!

Ich bin ja von der ersten Minute an mit dabei und kann bestätigen:
wir hatten schon bei unserem allerersten Treffen, auch dieses
Thema auf dem Tisch.

Und es war uns allen klar, dass irgendwann der Leser sowie der
Verlag eher Vorteile von einem kompletten Restart haben werden.
In manchen Fällen ist für den Leser - trotz Doppelkauf - sogar eine
Geldersparnis und bessere Qualität möglich.


Klar ist aber auch, dass das nicht in jedem Fall funktioniert.

Egal wie, der FINIX hat bei diesem Thema ideell nie umgeschwenkt,
sondern nur logischerweise die Alben mit dem jeweils kürzesten
Endlauf über all die Jahre vorgezogen.

HerrHase
07.06.2017, 12:27
Du müßtest eigentlich wissen, dass die hohen Auflagen von einst den entsprechenden Produktionsbedingungen geschuldet waren, einhergehend mit dem Bieterwettbewerb der beiden großen Verlage Ehapa und Carlsen. Dass die Lizenzgeber in Folge dessen auch Phantasie-Auflagen von kleineren Verlagen forderten in völliger Verkennung der eigentlichen Marktlage in D ist doch auch hinlänglich bekannt.


Laut Knigge in der aktuellen Reddition hatte die Marsupilami-Reihe 1988 bei Carlsen eine gegenüber Dargaud garantierte Auflage von 100.000 Exemplaren. Die mussten sie garantieren, um im Wettstreit mit Ehapa die Lizenz zu bekommen. Sie sollen dann aber auch verkauft worden sein! Ehapa hätte ja dann auch nicht Jahre später Carlsen die Reihe weggeschnappt, wenn sie sich nicht verkauft hätte. Irgendwann ist dann natürlich der Absatz eingebrochen und Ehapa hat sie eingestellt. Wie viele Exemplare Carlsen heute davon verkauft, weiß ich nicht, aber ich vermute mal, dass sich das eher im vierstelligen Bereich bewegen wird. Dass irgendeine frankobelgische Comicreihe außer Asterix heute in D 100.000 Exemplare pro Band verkaufen würde, ist doch völlig ausgeschlossen. Da kannst du doch nicht abstreiten, dass sich frankobelgische Alben in D früher besser verkauft haben!

idur14
07.06.2017, 13:38
Das stimmt zwar, da gabs aber auch nicht die große Konkurrenz. Eine Diskussion zu Alternativgütern, die wir oft hatten. Mein Kinder kannste mit Jackie K. nicht hinterm Ofen vorholen, da ziehen nunmal Mangas und Superhelden oder sowas wie Simpsons. oder Fidget Spinner, pokemon Karten, Videospiele, Cd's usw...

Wenn man aber jetzt wieder auf Finix zurückgeht (und mal den Panini Vergleich weglässt, das hat Germon schon beantwortet), ich sehe auch nicht wie man das Programm umgestalten sollte. Wahrscheinlich ist in bezug auf Serien Weiterführungen und Neuauflagen ein Satz gültig, der vielfach bei Mangacult, der Marvel Hachette Sammlung bzw. bei fast allen Verlagen gesagt wurde: Die Mischung machts aus.

Es gibt halt solche und solche Kunden und solange man sie alle irgendwie bedient, hat man sie auch in seinem Kundenpotenzial. Das beinhaltet dann halt sowohl Serienabschlüsse als auch Neueditionen solcher Serien bzw. ganz neue Serien wie Hauteville House. Solange das gegeben ist, ist für jeden was dabei.

fulbecomics
07.06.2017, 13:54
Streitet er (Ollih) wohl auch nicht ab. Wie ich an anderer Stelle behauptet habe, hatten wir also einmal ca. 100000 Comic-Fans (frankobelgisch).
Also Leute , die Ärmel hochgekrempelt, zeigens wir es mal den heutigen 3stelligen :)

Comic_Republic
07.06.2017, 14:14
Naja, nur weil Oma Drudel ihrem Enkel Gustav mal einen Comic mitbringt, ist weder Drudel noch Gustav ein Comicfan. War einfach eine Aufmerksamkeit...
Von daher sollte man erstmal wissen wieviel Exemplare der 100.000 St. an "Fans" gegangen ist und nicht als Mitbringsel oder Quängelware endeten... Kann das jemand beantworten?

C_R:zeitung:

Ollih
07.06.2017, 14:30
Laut Knigge in der aktuellen Reddition hatte die Marsupilami-Reihe 1988 bei Carlsen eine gegenüber Dargaud garantierte Auflage von 100.000 Exemplaren. Die mussten sie garantieren, um im Wettstreit mit Ehapa die Lizenz zu bekommen. Sie sollen dann aber auch verkauft worden sein! Ehapa hätte ja dann auch nicht Jahre später Carlsen die Reihe weggeschnappt, wenn sie sich nicht verkauft hätte. Irgendwann ist dann natürlich der Absatz eingebrochen und Ehapa hat sie eingestellt. Wie viele Exemplare Carlsen heute davon verkauft, weiß ich nicht, aber ich vermute mal, dass sich das eher im vierstelligen Bereich bewegen wird. Dass irgendeine frankobelgische Comicreihe außer Asterix heute in D 100.000 Exemplare pro Band verkaufen würde, ist doch völlig ausgeschlossen. Da kannst du doch nicht abstreiten, dass sich frankobelgische Alben in D früher besser verkauft haben!

Ich habe nicht behauptet, dass früher nicht mehr frankobelgische Alben verkauft wurden. Aber Du benennst das Grundproblem doch schon in deinem Beitrag. Da mußte laut Knigge eine 100.000er Auflage garantiert werden und nur ein paar Jahre später wird die gesamte Serie, nachdem sich auch noch der andere Big-Player dran versucht hat, eingestellt.

Warum wird denn eine Serie die sich mit Band 1 laut Knigge 100.000 mal verkauft hat dann mit Band 17 eingestellt? Weil sich das alles selbst bei den hohen Auflagen irgendwann nicht mehr gerechnet hat.
Für Carlsen offenbar schon nicht mehr mit Band 10/11, wahrscheinlich schon einige Nummern früher, wenn überhaupt.
Ich möchte nicht wissen was Carlsen für Geld in die Hand nehmen mußte, um die Serie am laufen zu halten.
Mit permanenten Verlusten lässt sich doch kein Comicmarkt dauerhaft am Leben erhalten.

Ollih
07.06.2017, 15:04
Hier muss ich doch ganz kurz einhaken.
Die verkauften Auflagen waren "damals" in der Tat viel höher als heute. Das waren keine Fantasie-Auflagen. "Blueberry" im Buchhandel 10 - 15.000 Ex. "Minimenschen" 10.000 Ex. Selbst "Sophie" von Jidehem schaffte 5.000 Ex. Carlsen hat "Alix" an Feest abgegeben, da die Verkäufe auf 3.000 Ex. gesunken waren. Dies war auch in etwa die Breakeven-Auflage, die als Hürde galt. Wurde sie unterschritten, kam es zur Einstellung. Im Gegensatz zu heute waren allein die produktbezogenen Kosten viel höher als heute. Die Druckvorlagen für ein Album kosteten damals zwischen 2.000,- und 3.000,- D-Mark. Lettering musste auf Filme belichtet werden. Repromaßnahmen um etwa Originalschriften zu entfernen (die Filme kamen sehr oft noch mit frz. Text in den Sprechblasen) waren aufwändig und teuer. Auch die Druckkosten waren viel höher als heute. Im digitalen Zeitalter ist das mittlerweile viel, viel günstiger zu bekommen. Und trotzdem gehen die Coverpreise nicht runter.
Es mag ja sein, dass das Angebot in der Breite größer ist als damals, aber in die Tiefe geht es eben nicht mehr in dem Maße.

EfWe



Und hier gehts doch in die gleiche Richtung. Wie hoch waren denn die Auflagen und vor allem die Abverkäufe der übrigen Serien im Progamm-Portfolio?
Wieviele der Serien haben denn tatsächlich Gewinne erzielt?
Der Abruch von, verlagsübergreifend, hunderten Serien lag doch daran, dass sie sich allesamt nicht rechneten.

Die immens hohen Produktionskosten (im Vergleich zu heute) die den Break-Even und damit auch die Grundauflagen zwangsläufig nach oben gehoben haben, hatte ich ja auch schon angesprochen.

Der Funny "Minimenschen" hatte in direkter Konkurrenz zur Drei ??? Hörspielkassette und dem Fünf-Freunde Kinderbuch noch die Chance nicht-affine Comickunden zu generieren, die Verkaufszahlen von 10.000, meiner Meinung nach, erst ermöglichten (oder wie ist es sonst zu erklären, warum gerade der frankobelgische Funny in seiner Breite (die üblichen Marken wie Asterix mal ausgenommen) so gar nicht funktionieren), heute geht das in Zeiten von zusätzlich hunderten Animations-DVDs und tausenden von Games + Internet etc. nicht mehr.
Vom Inhalt mal ganz abgesehen.
Insofern haben wir heute möglicherweise den echten Comicmarkt (comic-affine Kunden) vor uns, wenn wir von Auflagen und den entsprechenden Kunden reden und nicht den Verklärten der Vergangenheit.

Denn was ist besser?
Viele Serien mit kleiner Auflage, die wenig aber doch steten Gewinn abwerfen oder viele Serien mit großen Auflagen, von denen 90% Verluste einfahren und dabei auch keine echte Nachhaltigkeit erzeugen, weil irgendwann wieder abgebrochen.

Und zum Wohlfühlen gibt`s dann alle drei Jahre den neuen Asterix.
Die große Ausnahme von der Regel :)

Ollih
07.06.2017, 15:19
Den Preisvergleich mit Panini versteh ich nicht so ganz. Ein Panini Trade für 17€ hat 140 Seiten. Ein Album um denselben Prreis max. 60 Seiten. Da ist das Panini Ding vom Inhalt her einfach günstiger. Gegenargument sind HC und Größe. Panini preist seine HC übrigens deutlich teurer als die SC. Man kann davon ausgehen, dass ein 17€ SC im Schnitt 25€ im HC kostet (allerdings dann mit anderem Cover).


Der Seitenvergleich hinkt ebenfalls, weil auf eine Finix-Standardformatseite, in etwa zwei Superhelden-Paperback-Formatseiten kommen. Bei einem frankobelgischen 64-Seiter zu 17,80 € sind wir dann auch schon, bei 128 Seiten im Superhelden-Format angekommen.

Könnten wir unsere Kunden davon überzeugen unsere Alben in s/w und auf entsprechendem Papier zu lesen, wären auch der VK von Manga-TB möglich :D

HerrHase
07.06.2017, 15:23
Ollih, ich glaub, wir reden irgendwie aneinander vorbei. Wenn es dir reicht, dass die ca. 2000 Hardcore-Sammler von frankobelgischen Comics, die es in D vermutlich gibt, regelmäßig mit ansprechenden Ausgaben ihrer Lieblingsserien bedient werden, bis sie ins Altenheim oder in die Kiste kommen, ist der Markt, so wie er ist, sicherlich gut. Die Frage, ob es grundsätzlich ein größeres Kundenpotential für (diese Art) Comics in D gibt, muss sich ein Verein wie Finix mit einem klar definierten Vereinsziel ja auch nicht stellen. Die Verantwortlichen bei Großverlagen wie Carlsen oder Egmont schon eher. Wobei letzterer ja längst kapituliert hat, was (neue) frankobelgische Stoffe angeht.

Warum ist Schallplattensammeln eigentlich seit ein paar Jahren wieder cool (nachdem das Format zwischenzeitlich wirklich schon tot war), auch bei jungen Leuten, die sich mit Anfang/Mitte 20 zum ersten Mal in ihrem Leben einen Plattenspieler kaufen? (Und das, obwohl die gleiche Musik bei Spotify & Co. sogar kostenlos zu haben ist?) Und Comicalben sammeln anscheinend nicht? Liegt das wirklich nur an den Inhalten? Alleine mit der gewachsenen Medienkonkurrenz lässt sich das doch nicht erklären. Sonst würde ja auch keiner unter 50 mehr Radio hören oder ins Kino gehen.

L.N. Muhr
07.06.2017, 15:35
Wenn der Kunde den Kauf so sehr vom Verhältnis Preis/Seitenumfang abhängig machen würde, müßte Panini ja die komplette Heft-Produktion einstellen. Weil bei einem Einzelpreis von 4,99 € pro Heft dann jedes Trade umgleich attraktiver wäre. (in der Regel sind da ja mindestens 6, oftmals sogar bis zu 12 Einzelhefte enthalten).

Kaum. 4 - 8 US-Hefte pro TPB sind normal. Bei > 8 wirds schon schmerzhaft, den Fall hatten wir neulich in der Planung, außer man schaltet gleich auf Megaband um. So ein MB mit ca. 12 US-Heften kostet dann aber auch ca. 30 EUR. US-Hefte haben die Standardlänge von 20 Seiten, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Du setzt deutsches Heft mit US-Heft gleich. Da liegt der Rechenfehler. 20 Seiten verkauft Panini nicht für 4,99.

Borusse
07.06.2017, 16:08
Laut Knigge in der aktuellen Reddition hatte die Marsupilami-Reihe 1988 bei Carlsen eine gegenüber Dargaud garantierte Auflage von 100.000 Exemplaren.

Das war die große Zeit des Marsus. Taschen hatte sich die Non-book Rechte gesichert, da gab es von der Figur bis zum Kimono alles zu kaufen. Und die Comics haben - von der Anlage her, nicht von der Auflage - damals viele ereicht, die üblicherweise keine Comics gelsen haben. Das hatte tatsächlich nichts mit Kokomiko (oder wie das bei Kauka hieß)-Renaissance zu tun. insofern kommt mir die Ableitung von fulbecomics mit 100.000 Comicsammlern zu früh.

Ollih
07.06.2017, 16:36
Ollih, ich glaub, wir reden irgendwie aneinander vorbei. Wenn es dir reicht, dass die ca. 2000 Hardcore-Sammler von frankobelgischen Comics, die es in D vermutlich gibt, regelmäßig mit ansprechenden Ausgaben ihrer Lieblingsserien bedient werden, bis sie ins Altenheim oder in die Kiste kommen, ist der Markt, so wie er ist, sicherlich gut. Die Frage, ob es grundsätzlich ein größeres Kundenpotential für (diese Art) Comics in D gibt, muss sich ein Verein wie Finix mit einem klar definierten Vereinsziel ja auch nicht stellen. Die Verantwortlichen bei Großverlagen wie Carlsen oder Egmont schon eher. Wobei letzterer ja längst kapituliert hat, was (neue) frankobelgische Stoffe angeht.

Warum ist Schallplattensammeln eigentlich seit ein paar Jahren wieder cool (nachdem das Format zwischenzeitlich wirklich schon tot war), auch bei jungen Leuten, die sich mit Anfang/Mitte 20 zum ersten Mal in ihrem Leben einen Plattenspieler kaufen? (Und das, obwohl die gleiche Musik bei Spotify & Co. sogar kostenlos zu haben ist?) Und Comicalben sammeln anscheinend nicht? Liegt das wirklich nur an den Inhalten? Alleine mit der gewachsenen Medienkonkurrenz lässt sich das doch nicht erklären. Sonst würde ja auch keiner unter 50 mehr Radio hören oder ins Kino gehen.

Der Unterschied ist, wie Du in Deinem Beispiel mit den Platten ja so treffend zeigst, dass früher mal in fast jedem Haushalt mindestens! 1 Plattenspieler dauerhaft stand (selbst bei meinen Großeltern ;) )
Comics haben diese dauerhafte Durchdringung in den Haushalten nie erfahren. Uns selbst wenn heute coole junge Leute wieder Platten hören und entsprechende Endgeräte kaufen, es handelt sich dabei um bestenfalls ein Promille vom Promille dessen was mal der Normalzustand war. Man kann diese coolen Typen also ebensogut mit den Hardcore Comicsammlern vergleichen, die eben mitnichten nur aus Menschen besteht, die über 40 Jahre alt sind, wenngleich diese älteren natürlich die Mehrheit stellen (wie im übrigen auch die Besitzer von Schallplattenspielern). Insofern hat die Medienkonkurrenz natürlich zugeschlagen, weil in fast jedem Haushalt heute stattdessen ein Blueray/DVD-Player steht, der nebenbei auch noch die CD abspielt.

Nun denke ich, dass wir bezogen auf dem aktuellen Comicmarkt, weit aus mehr als nur 2000 Hardcore-Sammler haben. Die aktuelle Programm-Politik aller am Markt befindlichen Verlage zeigt das, denke ich auch sehr deutlich.
Die Nachfrage ist auch entsprechend, sonst würden ja nicht schon seit einigen Jahren so beständig viele neue Serien auf den Markt kommen.
Ich frage mich nur, wie ein größeres Kundenpotential, um dich zu zitieren, erzielt werden soll, vor dem Hintergrund, dass in diesem Zusammenhang immer auf die hohen Auflagenzahlen einzelner Albenserien der 80er und 90er Jahre, sowie den Kiosk-Heftchen-Markt der späten 60er und vor allem 70er Jahre verwiesen wird.

Dass in den vorigen Jahrzehnten überhaupt so große Auflagen gestartet wurden und durch die entsprechenden Vertriebskanäle großer Player eine zeitweilige Durchdringung des Marktes mit Comics in diesem Umfang stattfand, hat ja auch mit den speziellen Umständen der Produktion und der jeweils am Markt agierenden Personen zu tun.
Und deren Geschäftsphilisophie war auch schon damals sicherlich nicht einen Markt zu entwickeln, der auch zukünftige Generationen mit einschloss.
Insofern kann man das von heutigen Verlegern auch nicht verlangen.
Der Blick kann eigentlich nur ins Jetzt gehen, also was jetzt möglich und umsetzbar ist.
Was erfolgreiche Verleger von heute tun können, ist, sich die aktuellen Technologien zu nutze zu machen (was die früheren sicherlich aus getan haben) und vor allem aus den Fehlern von früher zu lernen.
Das findet gerade statt, einstmals große Player verabschieden sich mehr oder weniger vom frankobelgischen Markt, weil die Auflagenhöhen betriebsintern nicht mehr entsprechend zu kalkulieren sind, kleine und mittelständische Verlage sind dafür in die Lücke gestossen, weil sie flexibler sind. Was sie nicht haben ist das Kapital sechs- oder siebenstellige Beträge über Jahre hinweg in einen Markt zu pumpen, der das nicht hergibt. Da hat man zum einen aus den Fehlern der Big-Player gelernt und verfügt zum anderen nicht über die Cashcows wie Asterix/LL/Spirou/Herge im Portfolio mit denen man entsprechende Programme zum vergrößern von Kundenpotential verwirklichen könnte oder unbedingt wollte.

Wie sagte ein Verlagskollege kürzlich, es wäre überhaupt kein Problem irgendeinen 08/15 frankobelgischen Western an den Kiosk zu bringen und ihn mit den entsprechenden Werbe- und Vertriebsmaßnahmen 50.000-60.000 mal in D zu verkaufen.
Nur was hat man davon? Einen Einmaleffekt, keine Nachhaltigkeit und Verluste im 5-6-stelligen Bereich, der Verlag ist pleite und die neu gewonnenen Kunden wandern zu anderen Verlagen ab, aber nur wenn die auch Western in ihrem Programm haben ;)

Comic_Republic
07.06.2017, 16:38
... entsorgt, zusammen mit den Daumenkinos,
Naja, entsorgt nicht unbedingt. Eher mir geschenkt [emoji16]

C_R:zeitung:

Ollih
07.06.2017, 16:48
Kaum. 4 - 8 US-Hefte pro TPB sind normal. Bei > 8 wirds schon schmerzhaft, den Fall hatten wir neulich in der Planung, außer man schaltet gleich auf Megaband um. So ein MB mit ca. 12 US-Heften kostet dann aber auch ca. 30 EUR. US-Hefte haben die Standardlänge von 20 Seiten, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Du setzt deutsches Heft mit US-Heft gleich. Da liegt der Rechenfehler. 20 Seiten verkauft Panini nicht für 4,99.

Yepp, die dt. Hefte sind in der Tat dicker. Vielleicht kam ich deshalb auf den Vergleich, weil ich gerade die beiden Batman Paperbacks Auf dem Weg ins Niemandsland lese, die zwischen 15-16 Einzelhefte pro Band umfassen.

efwe
07.06.2017, 17:44
Und hier gehts doch in die gleiche Richtung. Wie hoch waren denn die Auflagen und vor allem die Abverkäufe der übrigen Serien im Progamm-Portfolio?
Wieviele der Serien haben denn tatsächlich Gewinne erzielt?
Der Abruch von, verlagsübergreifend, hunderten Serien lag doch daran, dass sie sich allesamt nicht rechneten.

Die immens hohen Produktionskosten (im Vergleich zu heute) die den Break-Even und damit auch die Grundauflagen zwangsläufig nach oben gehoben haben, hatte ich ja auch schon angesprochen.

Der Funny "Minimenschen" hatte in direkter Konkurrenz zur Drei ??? Hörspielkassette und dem Fünf-Freunde Kinderbuch noch die Chance nicht-affine Comickunden zu generieren, die Verkaufszahlen von 10.000, meiner Meinung nach, erst ermöglichten (oder wie ist es sonst zu erklären, warum gerade der frankobelgische Funny in seiner Breite (die üblichen Marken wie Asterix mal ausgenommen) so gar nicht funktionieren), heute geht das in Zeiten von zusätzlich hunderten Animations-DVDs und tausenden von Games + Internet etc. nicht mehr.
Vom Inhalt mal ganz abgesehen.
Insofern haben wir heute möglicherweise den echten Comicmarkt (comic-affine Kunden) vor uns, wenn wir von Auflagen und den entsprechenden Kunden reden und nicht den Verklärten der Vergangenheit.

Denn was ist besser?
Viele Serien mit kleiner Auflage, die wenig aber doch steten Gewinn abwerfen oder viele Serien mit großen Auflagen, von denen 90% Verluste einfahren und dabei auch keine echte Nachhaltigkeit erzeugen, weil irgendwann wieder abgebrochen.

Und zum Wohlfühlen gibt`s dann alle drei Jahre den neuen Asterix.
Die große Ausnahme von der Regel

Die üblichen Druckauflagen beliefen sich zwischen 4.000 und 7.000 Ex. Ich behaupte, dass der Markteintritt von Ehapa im Jahr 1990 in den Comicfach- und Buchhandel und die Goldgräberstimmung zwei der Gründe für das Abbrechen vieler Serien war. Zum einen wurde an Lizenzen eingekauft, was das Zeugs hielt, um Platzhirsch zu bleiben oder zu werden. Zum anderen ging man Deals mit den Lizenzgebern ein, über die man heute nur noch den Kopf schütteln kann. Das führte dazu, dass der Markt einfach überflutet wurde mit neuen Serien. Damals gab es ja auch noch Komplettsammler, die alles kauften, was im Monat erschien. Viele von denen verloren schnell die Lust, weil sie gar nicht das Geld hatten, alles zu kaufen, was veröffentlicht wurde, und stiegen völlig aus der Szene aus.
Der alte Splitter Verlag produzierte Serienanfänge ohne Ende, um die Hand auf einer Serie zu haben, damit kein anderer Verlag mehr die Möglichkeit hatte, in die Serie einzusteigen. Und oft wurden die Serien dann nur sehr zögerlich, sehr spät oder überhaupt nicht fortgesetzt.
Das alles und noch ein paar andere Komponenten führte schließlich dazu, dass die verkauften Auflagen einzelner Serien zurück gingen. Carlsen und Ehapa mussten aber dennoch ihre Redaktion, das Marketing und den Vertrieb personell vergrößern, da das Programm ja in die Breite ging und mehr Alben jeden Monat bearbeitet, beworben und vertrieben werden mussten. Unter Vollkostenrechnung stieg dadurch natürlich wiederum der Breakeven eines jeden einzelnen Albums.
Ich weiß gar nicht, wie oft es Meetings auf höchster Ebene (Dänemark/Schweden) gab, wo man darüber diskutierte, ob Bonnier die Ehapa Comic Collection übernimmt oder Egmont die Carlsen Comics. Letztlich scheiterte das meist daran, dass jeden Partei die Sahnestücke natürlich behalten wollte ("Tim & Struppi", "Asterix" etc).

EfWe

idur14
07.06.2017, 18:07
Der Seitenvergleich hinkt ebenfalls, weil auf eine Finix-Standardformatseite, in etwa zwei Superhelden-Paperback-Formatseiten kommen. Bei einem frankobelgischen 64-Seiter zu 17,80 € sind wir dann auch schon, bei 128 Seiten im Superhelden-Format angekommen.

Könnten wir unsere Kunden davon überzeugen unsere Alben in s/w und auf entsprechendem Papier zu lesen, wären auch der VK von Manga-TB möglich :D

An geh, du weißt doch genau, dass die im selben Format gezeichnet werden, nur das eine wird mehr und das andere etwas weniger verkleinert. Und soviel machen die Papierkosten nicht aus, dass das den doppelten Preis rechtfertigt. Sorry einzelalben sind inzwischen ziemlich teuer, bei einer ga wie Jackie k. Passt das ja deutlich besser,weshalb so eine Durchmischung ja auch Sinn macht.

Und was schwarzweiß Alben betrifft sag ich mal Corto Maltese oder Aliens Omnibus etc , wäre ich stark für mehr davon, wenn es zum Zeichner und inker passt. Kleinformat geht meistens wegen dem panelling gar nicht.

Mark O. Fischer
07.06.2017, 18:51
Wie sagte ein Verlagskollege kürzlich, es wäre überhaupt kein Problem irgendeinen 08/15 frankobelgischen Western an den Kiosk zu bringen und ihn mit den entsprechenden Werbe- und Vertriebsmaßnahmen 50.000-60.000 mal in D zu verkaufen.
Nur was hat man davon? Einen Einmaleffekt, keine Nachhaltigkeit und Verluste im 5-6-stelligen Bereich, der Verlag ist pleite und die neu gewonnenen Kunden wandern zu anderen Verlagen ab, aber nur wenn die auch Western in ihrem Programm haben ;)
Und nun stell dir mal vor, jemand macht ein Magazin, in dem nicht nur Western, sondern auch Abenteuer-, Krimi-, Science-Fiction-, Funny-, Sport-, Flieger- und Rennfahrer-Comics sind, das ganze nicht nur regelmäßig erscheint, sondern auch noch abonniert und nachbestellt werden kann und dazu auch noch Alben und Gesamtausgaben seiner Serien bringt! ;)
Nachhaltiger geht nicht! Kein Magazin oder Albenprogramm vor oder nach ZACK hatte diesen nachhaltigen Effekt, von dem der Markt heute noch lebt. Eine Diskussion über die richtigen Auflagenhöhen von Alben führt da völlig ins Leere, weil bei immer größerer Auswahl die Auflagen zwangsläufig nach unten angepasst werden müssen, da eine Auswahl keine leserbindende Wirkung hat. Selbst das Fernsehen, die große Konkurrenz, versucht immer mehr Zuschauer zu Abonnenten zu machen. Mit Verkauf im Einzelhandel, Abonnenten und Anzeigen macht man auf jeden Fall weniger Verlust als mit einem kostenlosen Katalog und erzielt eine deutlich höhere nachhaltige Wirkung.

Im Finix-Modell, dass sich jetzt nicht mehr von denen anderer Verlage unterscheidet, sehe ich keine nachhaltige Ambition oder Wirkung. Im ZACK-Forum war die Diskussion besser aufgehoben, auch wenn das heutige ZACK leider selbst keine nachhaltige Ambition oder Wirkung hat. Immerhin, um auf die Preisvergleiche zurückzukommen, kostet ZACK gemessen am Umfang nur ein Viertel eines Albums und ist auch im Bahnhofsbuchhandel präsent, wo es keine Alben gibt.

robert 3000
07.06.2017, 19:51
Zack 82 Seiten 7,90
Album - Finix - IRS 16 - 48 Seiten kostet 13,80

Zack hat 6 Seiten Werbung drinnen, 2 Zack Magazine mit je 82 Seiten (also fast 160 Seiten) sind gleich dick wie ein Finix Album (HC) - also das Papier ist echt dünn - Zack ist halt ein Magazin.

Mark du warst ja selbst beim Zack Magazin - was ist rausgekommen? nix
Außerdem hast du Epsilon auch in den Sand gesetzt
und jetzt plapperst du noch immer von Dingen du du alle schon machen hättest können??? Immer wieder deine fixe Idee von einem Magazin. Unverbesserlich ist da noch das netteste Wort das mir da einfällt.

und das Konzept von Finix soll nicht nachhaltig sein? Wirtschaftlich gibt es den Finix schon seit 10 Jahren. Und das der Finix auf Investoren angewiesen sein wird, war von Anfang an klar. Und Finix als Konzept ist und war einfach eine grenzgeniale Idee.
Und ich glaube sogar das einige Verlage froh sind das es uns gibt.

efwe
07.06.2017, 19:54
@Raro
Nun frage ich mich, woher du weißt, dass das dieses Konzept funktioniert und der Verlag das nur nicht sieht? Wir haben es probiert in der ZACK Edition. Und das ist grandios in die Hosen gegangen. Wenn die Alben, die in "Zack" vorveröffentlicht waren, 1.000 Ex. verkauft haben, war das super. Meistens lagen sie drunter.
Und ich bin mir sicher, dass "Bob Morane" und "Rick Master" nicht ins "Zack" gekommen wären, wenn ich die Magazinrechte nicht vor Splitters Einkauf der Albenrechte bekommen hätte. Mittlerweile ist nämlich auch bei anderen Verlagen bekannt, dass die Magazinveröffentlichung Albenverkäufe kostet.

EfWe

Apobandicoot
07.06.2017, 19:54
Und nun stell dir mal vor, jemand macht ein Magazin, in dem nicht nur Western, sondern auch Abenteuer-, Krimi-, Science-Fiction-, Funny-, Sport-, Flieger- und Rennfahrer-Comics sind, das ganze nicht nur regelmäßig erscheint, sondern auch noch abonniert und nachbestellt werden kann und dazu auch noch Alben und Gesamtausgaben seiner Serien bringt! ;)
Nachhaltiger geht nicht! Kein Magazin oder Albenprogramm vor oder nach ZACK hatte diesen nachhaltigen Effekt, von dem der Markt heute noch lebt. Eine Diskussion über die richtigen Auflagenhöhen von Alben führt da völlig ins Leere, weil bei immer größerer Auswahl die Auflagen zwangsläufig nach unten angepasst werden müssen, da eine Auswahl keine leserbindende Wirkung hat. Selbst das Fernsehen, die große Konkurrenz, versucht immer mehr Zuschauer zu Abonnenten zu machen. Mit Verkauf im Einzelhandel, Abonnenten und Anzeigen macht man auf jeden Fall weniger Verlust als mit einem kostenlosen Katalog und erzielt eine deutlich höhere nachhaltige Wirkung.

Im Finix-Modell, dass sich jetzt nicht mehr von denen anderer Verlage unterscheidet, sehe ich keine nachhaltige Ambition oder Wirkung. Im ZACK-Forum war die Diskussion besser aufgehoben, auch wenn das heutige ZACK leider selbst keine nachhaltige Ambition oder Wirkung hat. Immerhin, um auf die Preisvergleiche zurückzukommen, kostet ZACK gemessen am Umfang nur ein Viertel eines Albums und ist auch im Bahnhofsbuchhandel präsent, wo es keine Alben gibt.

Bitte nicht schon wieder diese Magazin Idee. Und täglich grüßt das Murmeltier. Was ist denn aus den "großen" Plänen von ein paar Jahren im Epsilonforum geworden? Ich hab noch kein SUPERDUPERCOMICOPHANTASTISCHES Magazin gesehen? WOOOOOOOOOO ist es? Und wenn ich schon einmal bei der Fragestellerei bin: Warum sind die Serien bei Epsilon nicht regelmäßig erschienen? Warum wurde man immer wieder vertröstet? Warum gab es so häufig Ungereimtheiten? AAAAAARGH. Bitte, bitte, bitte lieber Mark...komm bitte im Jahr 2017 mit den veränderten Bedingungen und Wünschen der Kundschaft an. Bitte. Es wurde schon häufiger erwähnt, warum eine Doppelvermarktung (MAGAZIN, ALbum) sich nicht rentieren würde. Mir brennt noch einiges in den Fingern, aber ich kann mich so grade noch zurückhalten. SOrry für den halben Ausraster.

Mick Baxter
07.06.2017, 22:15
Der Seitenvergleich hinkt ebenfalls, weil auf eine Finix-Standardformatseite, in etwa zwei Superhelden-Paperback-Formatseiten kommen.
Nicht ganz, schließlich erscheinen Superhelden im Format 17 X 26 cm (also 70,5 % von DIN A4). Allerdings kann man selbst bei unserer Druckerei für das COMIC!-Jahrbuch 17 X 24 als DIN-A5-Überformat (und damit zum halben Preis) drucken, und Panini hat sicher eine Druckerei, die das auch mit 17 X 26 macht.


Ich habe nicht behauptet, dass früher nicht mehr frankobelgische Alben verkauft wurden. Aber Du benennst das Grundproblem doch schon in deinem Beitrag. Da mußte laut Knigge eine 100.000er Auflage garantiert werden und nur ein paar Jahre später wird die gesamte Serie, nachdem sich auch noch der andere Big-Player dran versucht hat, eingestellt.

Warum wird denn eine Serie die sich mit Band 1 laut Knigge 100.000 mal verkauft hat dann mit Band 17 eingestellt?
Eine Garantie von 100.000 heißt nicht, daß 100.000 Exemplare verkauft wurden. Sie wurden meiner Erinnerung nach nicht mal gedruckt (in den Exemplaren der 2. oder höheren Auflage müßte man nachlesen können, wie viele das jeweils waren – ich hab nur die 1. Auflage vorliegen). Es heißt nur, daß Carlsen einen Vorschuß auf 50.000 Exemplare gezahlt hat.


Comics haben diese dauerhafte Durchdringung in den Haushalten nie erfahren. Uns selbst wenn heute coole junge Leute wieder Platten hören und entsprechende Endgeräte kaufen, es handelt sich dabei um bestenfalls ein Promille vom Promille dessen was mal der Normalzustand war.
Das wären in Deutschland 80 Plattenspieler. Ein paar mehr sind es wohl doch, sonst wäre das keine Meldung wert.


An geh, du weißt doch genau, dass die im selben Format gezeichnet werden, nur das eine wird mehr und das andere etwas weniger verkleinert. Und soviel machen die Papierkosten nicht aus, dass das den doppelten Preis rechtfertigt.
Äh, was wird im gleichen Format gezeichnet?
Die Druckkosten machen in einer Kalkulation etwa 20 % aus. Wenn die doppelt so teuer werden (eben bei US-Format zu Albenformat), ist das zumindest keine quantité négligeable.

fulbecomics
07.06.2017, 22:26
Also ist das Magazin Zack der eigentliche Albenverkaufsverhinderer.
Dann ist es besser Zack einzustellen.

Konkurrenz belebt bekanntlich .......

ALL, ERKO, FINIX, KULT, PIREDDA, ...........

Wie klasse ist das denn !

Mark O. Fischer
07.06.2017, 23:24
Kostet nur ein Viertel eines Albums und hat Drei-Viertel uninteressante Sachen. Immer wenn ich am Bahnhofskiosk in Koblenz mal durchblättere, finde ich höchstens an 10 Seiten Gefallen, der Rest ist für mich uninteressant, und ich denke mal, das geht nicht nur mir so.Wenn man es als Alben-Sammler gewohnt ist, aus einer großen Auswahl an Alben auszuwählen, dann ist es durchaus nachvollziehbar, wenn man ein Magazin mit seiner redaktionell vorausgewählten Mischung nicht mehr will. Den wählerischen Geschmack jedes Comic-Sammlers zu 100 % zu treffen, ist wohl kaum möglich. Wer sich aber nicht der Qual der Wahl des Überangebots aussetzen will und eine vielfältige günstige Mischung zum Sammeln zu schätzen weiß oder überhaupt ins Medium einsteigen will, der wird mit einem Magazin gut bedient.


Wenn die Alben, die in "Zack" vorveröffentlicht waren, 1.000 Ex. verkauft haben, war das super. Meistens lagen sie drunter.Das heißt aber nicht, dass sich die Alben, die nicht in ZACK vorveröffentlicht wurden, automatisch besser verkaufen. Oder laufen die Alben von Finix wirklich besser als die der ZACK Edition?


Mittlerweile ist nämlich auch bei anderen Verlagen bekannt, dass die Magazinveröffentlichung Albenverkäufe kostet.
Das kann ich für meine Titel in ZACK nicht bestätigen. Es war ja auch keine Serie komplett drin. Wer eine Serie eh schon kauft, kauft dann auch die vorabgedruckten Alben, und wer die Serie erst in ZACK kennenlernt, erst recht. Selbst wenn man mit einem Magazin, das nur im Bahnhofsbuchhandel, Fachhandel und an Abonnenten verkauft wird, keine Massen erreicht, kann man eigentlich nur gewinnen.

Es gibt allerdings einen fundamentalen Unterschied zwischen dem alten und dem neuen ZACK. Das alte ZACK machte praktisch nur Werbung für sich selbst (außer ein paar kleiner Anzeigen für Die Sprechblase) und seine Alben, obwohl es zu der Zeit auch andere Comic-Verlage gab, das neue ZACK hingegen ist ein halbes Fachmagazin, das mehr Werbung für andere macht. Der Alben-Markt ist praktisch erst aus dem alten ZACK entstanden, während das neue ZACK nur noch ein Anhängsel des gewachsenen Alben-Marktes ist und lizenzrechtlich mit anderen Verlagen konkurriert. Es ist von Anfang an als Nischenprodukt konzipiert, hält sich auf diese Weise auch immer noch am Markt, bringt dem Markt aber keine neue nachwachsende Kundschaft.

Orwell
08.06.2017, 05:16
Ich muss jetzt schon die ganze Zeit an Grisu denken. Der wollte auch immer Feuerwehrmann werden, hier will wieder jemand unbedingt ZACK-Chefredakteur werden. Um den Albenmarkt zu retten. Obwohl derjenige welcher erst unlängst mit seiner vorausgewählten bunten Mischung seinen eigenen Verlag mit Karamba und Karacho gegen die Wand gedonnert hat. Hat nicht doch irgendein Mäzen und Liebhaber ein paar Millionen zum Versemmeln rumliegen, um diesen Herzenswunsch zu erfüllen und um den Zeitschriftenhandel zu rocken? Jellyman? Pickie? Anyone?

idur14
08.06.2017, 07:12
Äh, was wird im gleichen Format gezeichnet?
Die Druckkosten machen in einer Kalkulation etwa 20 % aus. Wenn die doppelt so teuer werden (eben bei US-Format zu Albenformat), ist das zumindest keine quantité négligeable.

Also wenn sie nicht am Computer zeichnen, zeichnen doch alle Künstler im selben Format. Da ist kein Unterschied ob FB oder SH, evtl machen es viele FB Künstler (vor allem die alteingesessenen ) detailreicher im FB Bereich, aber da gibt es auch solche und solche. Aber wenn du Guillem March sowohl SH als auch Alben für Panini zeichen hast wird der nicht in anderem Format zeichnen. Also ist es für den Künstler kein Unterschied.
Und zum Druck:
1. Bezweifle ich dass die Druckkosten bei Vieldruckern 20% des Endpreises ausmachen! (hängt sich Finix nicht sn Splitter dran? wenn nicht würd ich das sofort machen)
2.Und wenn die Druckkosten warum auch immer 20% des Preises ausmachen muss dann der Gesamtpreis doppelt so teuer werden? Also bei einem Produkt das statt 2€ dann 4€ Druckkosten hat muss der Gesamtpreis um 10€ steigen?
Nö, so eine Rechnung ist faktisch einfach falsch.

Das beinhaltet ja nicht sämtliche andere Faktoren (Lizenzkosten sind für einen Albenverlag im einzelnen wohl höher als für Panini, das die Gesamtlizenz der Superhelden hat), aber allein die Aussage, man ist halt doppelt so groß ist nicht ausreichend. Das definiert sich durch viele Variablen, von denen der Druck halt nur eine ist.

Und für mich bleibt im Endeffekt die Aussage, dass ich mir ein klassisches Einzelabum mit 44 Comicseiten nur mehr bedingt zulege, wenn der Preis bei ca. 15€ liegt. Hauteville House war ja eine löbliche Ausnahme (bis zur Nr. 14), wobei da soweit ich mich erinnere auch mehr als 44 Comicseiten drinnen sind. Neue Serien fang ich so aber nicht mehr an, weil da das PLV einfach nicht mehr stimmt.

Borusse
08.06.2017, 07:14
Ich will aber keine zerstückelte Geschichte über vier Monate lesen, das war früher, als die Magazinveröffentlichung in Frankreich Usus war, und das Album viel später kam, zu rechtfertigen. Heute wird praktisch ein komplettes Album nach Geschmack der Redaktion zerstückelt. Früher gab es nichts anderes, da habe ich Zack gelesen, heute gibt es die Alben zuerst, also greife ich dann doch lieber zum ganzen Album, zur Not auch im Original, in Niederländisch oder eben in Deutsch. Der neue Bob Morane ist zerstückelt fast unlesbar, da auch die Franzosen jetzt vermehrt den US Weg des "decompressed storytelling" gehen, also eigentlich gar nicht mehr als Magazinveröffentlichung vorstellbar. Und wenn ich die Kritiken bei MV lese, dann ist es dort ähnlich, was früher in einem Album war, wird jetzt auf sechs Alben verteilt, und dann soll man davon achtseitenweise Portionen in Zack lesen ? Wohl kaum.
Ich war damals froh, als es die Zack Boxen gab, oder immerhin die Zack Paraden.

Das war ein Grund, warum ich die ZACK Edition tatsächlich gekauft habe, weil erst dann Stoffe richtig wirken. Selbst Valentine Pitié, die total unbeliebt war, habe ich so gern geschätzt und bedauere, dass es bei einem Album geblieben ist.
Klar, man kann auch bei ZACk warten, bis ein Album vollständig vorliegt und dann in einem Rutsch lesen. Da kommt mir dann in die Quere, dass Bücher für mich eine Seele haben und mir auch haptisch was bringen - das wird ein Magazin nie leisten können.

In der Folge war meine Kündigung des Abos nur logisch.

idur14
08.06.2017, 07:20
Für mich persönlich ganz einfach:So eine Zertsückelung macht gar keinen Sinn. Das ist das Denken der Micky Maus von anno dazumal. Sehr wohl passen aber Onepager oder kurze abgeschlossene Geschichten rein.
Vielleicht denkt man ja um und macht es so, dass man ein Album auf max. 2 Hefte aufteilt und das mit Funnys garniert.

Ansonsten gehen solche Hefte einfach am Kiosk unter. Das scheint mir für Neukundengewinnung keine geeignete Lösung zu sein. Das ist eher eine zusatzleistung für Kunden die eh schon Alben kaufen und die fragen sich dann, warum sie etwas doppelt kaufen sollen.

Hate
08.06.2017, 08:01
Aber die neuen frankobelgischen Onepager mag eigentlich niemand so richtig. Der Humor dieser Geschichten ist nicht mehr exportfähig, anders als früher.

Apobandicoot
08.06.2017, 08:36
Ich für meinen Teil brauche keine zerstückelten Serien mehr. Das habe ich als Kind schon gehasst, wenn dann "Fortsetzung folgt" im letzten Panel stand. Ich bin froh, dass es mittlerweile so viel Vielfalt gibt. Jeder kann das kaufen, was er für gut erachtet und kann genauso gut sagen: "Ne, das passt mir nicht in den Kram." Aus welchem Grund auch immer. Hier von großem Umbruch beim Finix zu reden halte ich für übertrieben. Anpassung ja, aber komplette Veränderung ist dann doch etwas zu viel gesagt. Ich halte es auch für sinnvoll bei langjährigen Serien in bester Qualität hier und da neu zu beginnen. Der Jugurtha Comic ist da ein schönes Beispiel. Endlich weg mit den alten Schlabberdingern . Auch bei SPlitter war ich mehr als froh, dass Thorgal neu begonnen wurde und man die furchtbare Qualität mancher Alben aus dem Regal entfernen konnte. Wie sicher schon erwähnt wurde. Der Rahm ist weg und mittlerweile wird das Konzept "nachgeahmt". Alles was ich mir noch wünsche ist eine liebevolle Ausgabe von "Mit Mantel und Degen". FINIX, übernehmen sie ;-)

Ollih
08.06.2017, 09:20
Und nun stell dir mal vor, jemand macht ein Magazin, in dem nicht nur Western, sondern auch Abenteuer-, Krimi-, Science-Fiction-, Funny-, Sport-, Flieger- und Rennfahrer-Comics sind, das ganze nicht nur regelmäßig erscheint, sondern auch noch abonniert und nachbestellt werden kann und dazu auch noch Alben und Gesamtausgaben seiner Serien bringt! ;)
Nachhaltiger geht nicht! Kein Magazin oder Albenprogramm vor oder nach ZACK hatte diesen nachhaltigen Effekt, von dem der Markt heute noch lebt. Eine Diskussion über die richtigen Auflagenhöhen von Alben führt da völlig ins Leere, weil bei immer größerer Auswahl die Auflagen zwangsläufig nach unten angepasst werden müssen, da eine Auswahl keine leserbindende Wirkung hat. Selbst das Fernsehen, die große Konkurrenz, versucht immer mehr Zuschauer zu Abonnenten zu machen. Mit Verkauf im Einzelhandel, Abonnenten und Anzeigen macht man auf jeden Fall weniger Verlust als mit einem kostenlosen Katalog und erzielt eine deutlich höhere nachhaltige Wirkung.

Ich sehe nur, dass der betreffende Verlag dann dauerhaft 7-stellige Verluste einfährt, selbst bei einer Cashcow wie Asterix im Programm ;)
Das was du uns da als Nachhaltigkeit verkaufst ist nichts weiter als eine künstliche Blase.




Im Finix-Modell, dass sich jetzt nicht mehr von denen anderer Verlage unterscheidet, sehe ich keine nachhaltige Ambition oder Wirkung. Im ZACK-Forum war die Diskussion besser aufgehoben, auch wenn das heutige ZACK leider selbst keine nachhaltige Ambition oder Wirkung hat. Immerhin, um auf die Preisvergleiche zurückzukommen, kostet ZACK gemessen am Umfang nur ein Viertel eines Albums und ist auch im Bahnhofsbuchhandel präsent, wo es keine Alben gibt.

Nachhaltige Wirkung im Sinne eines imaginären Zukunftsmarkts, natürlich nicht. Nachhaltig für den aktuellen Markt, der Kunden und Handel wieder verlorengegangenes Vertrauen in Comics zurückgebracht hat, ja.

HerrHase
08.06.2017, 09:21
Ich glaub, es hat einfach keinen Sinn, diese Diskussion zu führen, weil sich hier fast ausschließlich Sammler tummeln, die eben ganz bestimmte Vorstellungen haben, wie ein Comic auszusehen hat bzw. wie ihre Regale aussehen sollen. Ein "normaler" Leser hingegen wird nicht seine alten Alben "aus dem Regal entfernen", wenn die gleichen Geschichten noch mal in anderer (und teurerer) Form veröffentlicht werden. Dem geht es i.d.R. nur darum, die Geschichten zu lesen. Und das Unwort "Schlabberalbum" verwendet außerhalb dieses Forums glaube ich niemand.

Und zu dem Prinzip "Magazin mit Fortsetzungscomics": Funktioniert in Frankobelgien anscheinend immer noch gut mit dem "Spirou"-Magazin (auch bei Kindern und Jugendlichen), und da sind die einzelnen Fortsetzungen meist nicht länger als 2-3 Seiten. Ebenso in "Eppo" in NL, natürlich mit wesentlich geringerer Auflage. Und übers Netz oder Pay-TV guckt alle Welt seit ein paar Jahren horizontal erzählte, oft hoch komplexe Serien, wo man auch jeweils eine Woche auf die Fortsetzung warten muss - und von Staffel zu Staffel sogar ein knappes Jahr. Warum sollte das Prinzip Fortsetzung also bei Comics obsolet sein?

Ollih
08.06.2017, 09:52
Eine Garantie von 100.000 heißt nicht, daß 100.000 Exemplare verkauft wurden. Sie wurden meiner Erinnerung nach nicht mal gedruckt (in den Exemplaren der 2. oder höheren Auflage müßte man nachlesen können, wie viele das jeweils waren – ich hab nur die 1. Auflage vorliegen). Es heißt nur, daß Carlsen einen Vorschuß auf 50.000 Exemplare gezahlt hat.


Ich bezog mich lediglich auf die Aussagen die Knigge im aktuellen Redditions-Interview gab, in dem der Eindruck erweckt wird, dass die garantierte Auflage auch tatsächlich verkauft wurde.

Apobandicoot
08.06.2017, 09:53
M.E. ist "Schlabberalbum" kein Unwort. Es trifft den qualitativen Zustand, der von manchen Verlagen geboten wird. Wenn man sich die Qualitätsunterschiede einmal betrachtet...müßig weiterzuschreiben. Zumal in Frankreich der Standard ja wohl HC ist. Wenn ich da durch einen Comicladen gehe, könnte ich jedenfalls regelmäßig weinen und wünsche mir eine ähnliche Wertschätzung hier.

franque
08.06.2017, 10:02
Der neue Bob Morane ist zerstückelt fast unlesbar, da auch die Franzosen jetzt vermehrt den US Weg des "decompressed storytelling" gehen, also eigentlich gar nicht mehr als Magazinveröffentlichung vorstellbar.#

Bob Morane Album 1 hatte ich vorher schon in Fortsetzungsform im frz. Magazin "L'Immanquable" gelesen, wie so vieles andere auch. Gibt es also sehr wohl auch anderswo in Magazinveröffentlichung.

fulbecomics
08.06.2017, 10:24
Ich glaube langsam auch, dass wir hier in einem "Feinschmeckerlokal" gelandet sind. Das muss nicht unbedingt gesund sein...........
Wenn man die heutige Gesellschaft sich einmal anschaut. Auch wie sie sich weiterentwickelt (Die Schere zw. jung und alt u.s.w.) sollte der FrankoBelgier :) sich Gedanken machen.
Preisgünstige Einstiege schaffen, Den GCT ausbauen u.s.w ............

franque
08.06.2017, 10:26
Ich habe auch nicht behauptet, daß es den nicht gab, aber den Band besonders hervorgehoben, da ich den im Original habe, und den trotzdem zerstückelt für mich als "unlesbar" bezeichne.
Also offenbar doch "vorstellbar", da stattgefunden habend ;), was mein Punkt war. Da ist man aber üblicherweise auch in 3 Heften pro Album durch. Zack müßte längere Einheiten im Heft bringen (was man eine Zeit lang tat), Verlagerung auf Kurzgeschichten halte für den total falschen Weg, da dies imo (meistens) eine Kinderteller-Gattung ist (kaum Storyentwicklung möglich), dürfte auch zum Glück Materialprobleme geben.
Man kann auch die Hefte sammeln, bis ein Album durch ist. Dass viele Albumsammler sich dafür nicht die Bohne interessieren, geschenkt. Ich bin froh, dass ein Magazin mit FB-Material dieser Qualität und auch dieser Tradition in Deutschland gibt. An Zack habe ich wohlgemerkt auch manches zu kritisieren, die Auswahl der (Fortsetzungs-) Comics jedenfalls nur selten.
Dass bei der Zack Edition Schmalhans Küchenmeister ist, finde ich auch bedauerlich, aber ehrlich gesagt, ich würde keine Geschichte zweimal kaufen. Gibt ja nur 3000 andere Sachen noch zu kaufen (und es gibt ja auch nicht nur den dt. Markt).

Orwell
08.06.2017, 10:47
Vergesst nicht, dass sich auch der aktuelle Feinschmecker-Sammlermarkt aus diesen kleinen Zwergen zusammensetzt, die einst ihr Taschengeld zu Tante Emma gebracht haben. Mich haben Fortsetzungsgeschichten in Magazinen damals schon tierisch genervt. Außerdem soll es um den modernen Nachwuchs gehen. Ich frage noch mal, wie soll ein gutes Magazin für Kinder und Jugendliche heute aussehen? Wenn da jetzt ein alter Mann mit Krimi-, Sport-, Flieger- und Rennfahrercomics antanzt, die damals in den Siebzigern im ZACK etc., usw., blablabla..., bekomme ich schon wieder Hautausschlag.

Ehapa und Carlsen probieren es doch nach wie vor und immer wieder mit Einsteigermöglichkeiten. Mal abwarten, wie z.B. Valerian und Veronique ziehen. Die beiden bekommen sogar Unterstützung durch einen Blockbuster.

Wenn ich als Kind z.B. Krimicomics lesen will, hole ich mir Micky X. Oder Geronimo Stilton. Sicher nicht Rick Master, Dédé oder Jackie Kottwitz.

Orwell
08.06.2017, 11:26
So Blockbuster wie Adele Blanc-Sec, Michel Vaillant oder das Marsupilami.
Ich beziehe mich mit "Blockbuster" nur auf den Begriff "Bestseller", der vom Allwissenden in den Diskussionen ebenfalls oft verwendet wird. Wie wir ja wissen, gibt es auch langsame Bestseller, verkannte Bestseller, Bestseller, die fast gar nicht mehr zum Potte kommen. Dann geht es eben in die Hose. Schlussendlich ist aber alles nur eine Frage der Zeit...

Mit einem weiteren Magazin für den fitten Frankobelgier wäre alles ganz anders. Ganz sicher. Günstig muss es halt sein.

Schreibfaul
08.06.2017, 11:26
Geil. :bopcorn:

Hutbrummer diskutieren über den aktuellen Comicmarkt und verweisen auf die Situation vor 30 Jahren.

Das ist so, als ob man sich über den aktuellen Telekommunikationsmarkt unterhält und dabei sagt „Damals war die Drehwahlscheibe ganz groß, warum nicht auch jetzt wieder?“

Überhaupt, das man sich immer und immer wieder auf eine Diskussion mit dem „Experten“ MOF einlässt ist schon bewundernswert. Langeweile?

Orwell
08.06.2017, 11:28
Überhaupt, das man sich immer und immer wieder auf eine Diskussion mit dem „Experten“ MOF einlässt ist schon bewundernswert. Langeweile?
Altersdemenz. Hat den Vorteil, dass in fünf Minuten wieder alles ganz neu ist.

franque
08.06.2017, 12:08
Auch die Mangamagazine konnten sich nicht halten, da kaufen die Leser auch lieber den Titel, den sie lesen möchten und nicht ungewünschten Beifang. Ebenso das Magic Attack, das nun wirklich genretypisch und sehr modern daherkam, konnte sich nicht halten.
Wie hoch ist die verkaufte Anzahl von Zack Heften ?

Who cares? Es existiert seit 1999. Und ist natürlich ein Nischenprodukt, dass manche anspricht und manche eben nicht. Es ist eines von drei Magazinen, die ich heutzutage kaufe, neben ungezählten anderen Alben, Heften, TPBs, manchmal sogar Mangas :o... es ist ein Mosaikstein in der dt. Comiclandschaft (no pun intended). Nicht mehr, nicht weniger.

Mark O. Fischer
08.06.2017, 12:41
Ansonsten gehen solche Hefte einfach am Kiosk unter. Das scheint mir für Neukundengewinnung keine geeignete Lösung zu sein.Man sollte sich natürlich nicht der Illusion hingeben, man könne eine neue Marke einfach so in den Zeitschriftenhandel liefern, um dort zufällig entdeckt und gekauft zu werden. Die muss auch beworben werden, zumindest zur Markteinführung.


Ich frage noch mal, wie soll ein gutes Magazin für Kinder und Jugendliche heute aussehen?Ich glaube nicht, dass es relavant ist, ob ein gutes Magazin so (http://www.spirou.com/journal/index.php) oder so (http://lejournaldetintin.free.fr/affiche.php?action=affiche&asso=13&annee=1980&menu=34&menu_id=204) aussieht. Es gibt genügend alte und neue Stoffe, die auch für Jugendliche interessant sind. Entscheidend ist die Verfügbarkeit im Supermarkt um die Ecke und nicht nur in Spezialläden, wo man erst mal hinfahren muss, wozu auch der Bahnhofsbuchhandel gehört.


Auch die Mangamagazine konnten sich nicht halten, da kaufen die Leser auch lieber den Titel, den sie lesen möchten und nicht ungewünschten Beifang. Ebenso das Magic Attack, das nun wirklich genretypisch und sehr modern daherkam, konnte sich nicht halten.
Man sollte die Bedeutung für die heutige Nachfrage nach Manga und Fantasy-Comics aber nicht unterschätzen. Erst kamen die Magazine, dann die Bücher/Alben. Selbst wenn die Magazine dann irgendwann nicht mehr gebraucht werden, war es wichtig, dass es sie gab. 9 Jahre altes ZACK in großer Auflage haben dem Markt auf jeden Fall mehr gebracht als 18 Jahre neues ZACK in kleiner Auflage.

Orwell
08.06.2017, 14:07
Entscheidend ist die Verfügbarkeit im Supermarkt um die Ecke und nicht nur in Spezialläden, wo man erst mal hinfahren muss, wozu auch der Bahnhofsbuchhandel gehört.

Der neue Rettungsanker also wirklich überall und in jedem Tante Emma - Laden, heute eben die Diskounter! Sobald ich die benötigten Millionen im Lotto gewonnen habe, starte ich das Magazin (sollte meiner Meinung nach wöchentlich erscheinen, nur so macht es Sinn), investiere ins große Werbebudget und mache selbst den Chefredakteur. ;)

efwe
08.06.2017, 14:38
Lt. Klaus M. Mrositzki, der damals den Comic-Vertrieb bei Carlsen verantwortete, hat sich das erste Marsupilami-Album tatsächlich in dieser Größenordnung verkauft. Aber man sollte den Werbeaufwand, der damit verbunden war, nicht unterschätzen.


Ich glaube nicht, dass es relavant ist, ob ein gutes Magazin so oder so aussieht. Es gibt genügend alte und neue Stoffe, die auch für Jugendliche interessant sind. Entscheidend ist die Verfügbarkeit im Supermarkt um die Ecke und nicht nur in Spezialläden, wo man erst mal hinfahren muss, wozu auch der Bahnhofsbuchhandel gehört.

Ich frage mich, warum dann Magazine in die Marktforschung gehen, wenn Inhalt und Aussehen so egal sind. Ehapa hatte Anfang der 1990er Jahre ein sog. Mixed-Character-Magazin in der Marktforschung. Das Ergebnis war so schlecht, dass man für alle Zeiten die Finger davon ließ. So war dann auch eine der Prämissen bei der Übernahme des Reiner-Feest-Verlags, dass der "Comicspiegel" auf gar keinen Fall fortgesetzt würde. Und Ehapa hatte schon den großen Vertrieb im Auge.


Erst kamen die Magazine, dann die Bücher/Alben. Selbst wenn die Magazine dann irgendwann nicht mehr gebraucht werden, war es wichtig, dass es sie gab. 9 Jahre altes ZACK in großer Auflage haben dem Markt auf jeden Fall mehr gebracht als 18 Jahre neues ZACK in kleiner Auflage.

Das verstehe ich nicht. Wenn man die Entwicklung einer einzelnen Serie, die im alten "Zack" erfolgreich war und zu den Klassikern gehört, anschaut, dann zeigt sich ein stetiger Rückgang der Auflage und Anstieg des VK. Und das am Beispiel "Andy Morgan": "Zack Box" im großen Pressevertrieb DM 3,-; bei Bastei im Phasenvertrieb DM 5,-; danach Carlsen im SC im Buch- und Comichandel DM 14,80 und schließlich bei Kult im HC € 15,95. Man kann davon ausgehen, dass sich bei einer Verzehnfachung des Preises die Auflage sicherlich auch um mehr als ein Zehnfaches reduziert hat. Wieso war das alte "Zack" dann gut für die Alben?

EfWe

schattengaenger
08.06.2017, 15:10
Im Finix-Modell, dass sich jetzt nicht mehr von denen anderer Verlage unterscheidet, sehe ich keine nachhaltige Ambition oder Wirkung.
Kannst Du das Argument bitte etwas unterfüttern, da ich es weder in der oben zitierten Form noch im Kontext Deines restlichen Posts nachvollziehen kann. Vielen Dank!

Orwell
08.06.2017, 17:00
Finix Comics hat sein Konzept nicht geändert. Komischerweise steht das auch im neuen ComicsInfo. Finix hat noch jede begonnene Serie beendet. Das unterscheidet diesen Verlag massiv von so einigen sich selbst beweihräuchernden Verlagsexperten und Fachleuten, die glauben, dass der Markt ohne sie nicht funktionieren kann. Man kann als Fan froh sein, dass es Finix gibt.

Mark O. Fischer
08.06.2017, 17:03
Ich frage mich, warum dann Magazine in die Marktforschung gehen, wenn Inhalt und Aussehen so egal sind. Ehapa hatte Anfang der 1990er Jahre ein sog. Mixed-Character-Magazin in der Marktforschung. Das Ergebnis war so schlecht, dass man für alle Zeiten die Finger davon ließ. So war dann auch eine der Prämissen bei der Übernahme des Reiner-Feest-Verlags, dass der "Comicspiegel" auf gar keinen Fall fortgesetzt würde. Und Ehapa hatte schon den großen Vertrieb im Auge.
Das Konzept und das Ergebnis würde ich gerne mal sehen. Vorher kann ich das nicht beurteilen. Ich sehe nur, was war und was ist. Auch Ehapa müsste doch sehen, dass ZACK besser lief als die eigenen Themen-Reihen. Als Koralle ZACK eingestellt hatte, weil sie dachten der Trend gehe Richtung Album, mussten sie hinterher feststellen, dass die Alben ohne den Werbeträger ZACK deutlich schlechter liefen. Da fehlte dann plötzlich das Marketing-Instrument und eine Wachstums-Strategie und sie haben den Verlag dicht gemacht.


Das verstehe ich nicht. Wenn man die Entwicklung einer einzelnen Serie, die im alten "Zack" erfolgreich war und zu den Klassikern gehört, anschaut, dann zeigt sich ein stetiger Rückgang der Auflage und Anstieg des VK. Und das am Beispiel "Andy Morgan": "Zack Box" im großen Pressevertrieb DM 3,-; bei Bastei im Phasenvertrieb DM 5,-; danach Carlsen im SC im Buch- und Comichandel DM 14,80 und schließlich bei Kult im HC € 15,95. Man kann davon ausgehen, dass sich bei einer Verzehnfachung des Preises die Auflage sicherlich auch um mehr als ein Zehnfaches reduziert hat. Wieso war das alte "Zack" dann gut für die Alben?
Gerade "Andy Morgan" ist ein gutes Beispiel für den Wert von ZACK. Die Serie bekommt jetzt bei Carlsen eine Fünftverwertung! Dafür muss eine Serie schon sehr bekannt und beliebt sein. Das wäre "Andy Morgan" ohne ZACK nicht!
Ansonsten ist die Preis- und Auflagenentwicklung aller Alben vertriebstechnisch bedingt und nicht ein Argument gegen ZACK, sondern gegen die Einstellung von ZACK! Was Koralle sehr schnell zu spüren bekam, gilt für alle nachfolgenden Verlage ohne Magazin erst recht.


Kannst Du das Argument bitte etwas unterfüttern, da ich es weder in der oben zitierten Form noch im Kontext Deines restlichen Posts nachvollziehen kann. Vielen Dank!
Ich beziehe mich auf diesen Neun-Punkte-Plan

Fazit: Nicht die Auflage/Masse ist entscheidend oder visionäre Marktanalysen sondern:, der im Prinzip richtig ist, aber an der Auflagenentwicklung nach unten überhaupt nichts ändert, außer verlorene Kunden zurückzuholen. Der Nachwuchs fehlt nach wie vor. Den gewinnt man nicht mit Alben für 15 €.

Hate
08.06.2017, 20:23
Als Koralle ZACK eingestellt hatte, weil sie dachten der Trend gehe Richtung Album, mussten sie hinterher feststellen, dass die Alben ohne den Werbeträger ZACK deutlich schlechter liefen. Da fehlte dann plötzlich das Marketing-Instrument und eine Wachstums-Strategie und sie haben den Verlag dicht gemacht.
ZACK hat gesät, Carlsen hat geerntet.

efwe
08.06.2017, 22:47
Nö, erst hat Ehapa noch am Kiosk abgeernetet (Michel Vaillant, Lucky Luke, Blueberry, Comanche etc).

EfWe

Mick Baxter
08.06.2017, 23:02
Als Koralle ZACK eingestellt hatte, weil sie dachten der Trend gehe Richtung Album, mussten sie hinterher feststellen, dass die Alben ohne den Werbeträger ZACK deutlich schlechter liefen. Da fehlte dann plötzlich das Marketing-Instrument und eine Wachstums-Strategie und sie haben den Verlag dicht gemacht. Gerade "Andy Morgan" ist ein gutes Beispiel für den Wert von ZACK. Die Serie bekommt jetzt bei Carlsen eine Fünftverwertung! Dafür muss eine Serie schon sehr bekannt und beliebt sein. Das wäre "Andy Morgan" ohne ZACK nicht!
Ansonsten ist die Preis- und Auflagenentwicklung aller Alben vertriebstechnisch bedingt und nicht ein Argument gegen ZACK, sondern gegen die Einstellung von ZACK! Was Koralle sehr schnell zu spüren bekam, gilt für alle nachfolgenden Verlage ohne Magazin erst recht.
Deine Analyse ist wie fast immer ein Kurzschluß ohne Berücksichtigung aller Fakten. ZACK hatte schon seit Mitte der 70er Jahre Probleme, seine Seiten zu füllen. Abgesehen von Lucky Luke, von dem nur wenige Geschichten im Magazin erschienen, hätte Koralle fast nur Nachdrucke in den Alben veröffentlichen können. Das hat für Carlsen funktioniert, aber Koralle war kein Buchverlag. Und am Kiosk waren höhere Verkäufe notwendig, zumal, wenn durch die Erlöse das Magazin hätte subventioniert werden müssen. Magazin und Alben hätten sich gegenseitig kanibalisiert.

Hate
08.06.2017, 23:33
Wenn die bei ZACK sogar darauf verzichtet haben, eine Serie wie "Valerian" fortzusetzen, dann wurde das ntürlich knapp mit dem Material.

franque
09.06.2017, 00:07
Abgesehen von Lucky Luke, von dem nur wenige Geschichten im Magazin erschienen

??? Von LL sind 23 Goscinny-Alben in Zack erschienen, 10 weitere nur als Album (und "Eine Woche WW" zumindest teilweise in der Zack Parade, wie komplett weiß ich im Moment nicht).

fulbecomics
09.06.2017, 00:20
??? Von LL sind 23 Goscinny-Alben in Zack erschienen, 10 weitere nur als Album (und "Eine Woche WW" zumindest teilweise in der Zack Parade, wie komplett weiß ich im Moment nicht).

Alte Zack-Magazine ohne Lucky Luke ? fast undenkbar :)
Er ist uns damals praktisch auf Schritt&Tritt gefolgt

franque
09.06.2017, 00:36
Wenn die bei ZACK sogar darauf verzichtet haben, eine Serie wie "Valerian" fortzusetzen, dann wurde das ntürlich knapp mit dem Material.

Warum "Valerian" im Heft nur so selten kam, ist allerdings wirklich eine interessante Frage. Vielleicht, weil SF bei der Redaktion relativ unbeliebt war? "Dany Futuro" wurde ja auch nur stiefmütterlich behandelt. Bei "Orient" musste man wirklich mit dem Material haushalten, "Sigma Gigantic" startete erst nach dem SF-Watershed durch "Star Wars", und die minderbemittelten "Enterprise" und "Mondbasis" waren wohl rein kommerziellen Erwägungen geschuldet.

Huckybear
09.06.2017, 03:50
Ohne das alte ZACK wären die meisten wohl kaum heute hier oder hätten so hier Ihre spätere Sammlerkarriere hingelegt und wären nicht heute einige Serien bereits zigfach bis zur GA aufgrund Ihres damals erworbenen Bekanntheitsgrad verwurstet worden. . Zumindest sollt man das mal würdigen , viele hier , auch die jetzt ZACK "bashen" waren einmal ZACK bzw. auf ZACK und haben das anscheinend mit zunehmend eigenen monetären Background wohl schon längst vergessen was das Heft vielleicht für andere noch bedeuten könnte.

Umgekehrt bedeutet das aber auch nicht ,dass das jetzt für die Zukunft noch genauso wäre, dieser Rückschluss wäre definitiv total falsch, da mindestens zwei bzw- drei F-B Magazinlose und nicht sozialisierte Generationen fehlen und die Zeit eine kpl. andere ist.
Vorbei ist vorbei...

Könnte mir aktuell wenn überhaupt nur so etwas wie ein Image Comics mit TWD, Saga usw. als Zugpferd für eine begrenzte Zeit vorstellen...
Denke mal das Thema , der Hype , die Popularität, Nerv oder Zeitgeist (Serie , Spiel) ist entscheidend für die Masse, für die kleine beständige Nische auf Sparflamme geht wohl wie bei ZACK jetzt sonst vieles.
War ja früher auch nicht anders, Enterprise, Kung Fu, Mondbasis für die Masse der Auflage notwendig , die Nischenbasis wollte hochwertige Künstler wie Giraud, Herman, Vance


@franque
Ja, die stiefmütterliche SF Einöde zieht sich bei ZACK inzwischen generationsübergreifend nahtlos vom alten bis ins neue Heft , neben den von Dir aufgeführten Serien des alten ZACK wie Valerian, Dany Futuro usw. hatte man ja auch Bob Morane fast gänzlich ignoriert und auch Thorgal als Fantasy SF kam danach wohl zu spät um noch berücksichtigt zu werden.
Im neuen ZACK ging es dann genauso mit Invasion , IAN und Mayam weiter die nicht fortgeführt wurden oder konnten weil man nicht wollte oder kein Material mehr produziert wurde.
Hoffe ja noch ein wenig auf Kraehn's Futura für die Zukunft

Mick Baxter
09.06.2017, 04:42
Wenn die bei ZACK sogar darauf verzichtet haben, eine Serie wie "Valerian" fortzusetzen, dann wurde das natürlich knapp mit dem Material.
Wir wissen allerdings nicht, ob Koralle freiwillig auf die Lizenz verzichtet hat.


??? Von LL sind 23 Goscinny-Alben in Zack erschienen, 10 weitere nur als Album (und "Eine Woche WW" zumindest teilweise in der Zack Parade, wie komplett weiß ich im Moment nicht).
Stimmt, da trügt mich meine Erinnerung. Wohl auch deshalb, weil es relativ wenig neues Material war (mindestens die Hälfte war schon bei Kauka erschienen, zum Teil allerdings auf Taschenbuchgröße ummontiert). Zudem ging die Lizen eh 1978 an Ehapa, so daß die Serie weder im Magazin noch in der alles finanzierenden Albenreihe hätte erscheinen können.

Die Frage ist sowieso, inwiefern ein Magazin mit etwa 80.000 Auflage eine Kioskalbenreihe mit etwa der gleichen Auflage hätte nachhaltig werblich unterstützen können.


Warum "Valerian" im Heft nur so selten kam, ist allerdings wirklich eine interessante Frage. Vielleicht, weil SF bei der Redaktion relativ unbeliebt war?
Ich nehme mal an, das war nicht der persönliche Geschmack der Redaktion, der SF in ZACK verhinderte, sondern das Ergebnis der ständigen Leserumfragen.

Orwell
09.06.2017, 05:29
Ohne das alte ZACK wären die meisten wohl kaum heute hier oder hätten so hier Ihre spätere Sammlerkarriere hingelegt und wären nicht heute einige Serien bereits zigfach bis zur GA aufgrund Ihres damals erworbenen Bekanntheitsgrad verwurstet worden. . Zumindest sollt man das mal würdigen , viele hier , auch die jetzt ZACK "bashen" waren einmal ZACK bzw. auf ZACK und haben das anscheinend mit zunehmend eigenen monetären Background wohl schon längst vergessen was das Heft vielleicht für andere noch bedeuten könnte.

Wer basht ZACK? Ich selbst war nie auf ZACK. War weit vor meiner Zeit. Ich bashe nur diejenigen, die vom ZACK der Siebziger und dem Fix und Foxi der Sechziger und vom YPS der Achtziger einfach nicht mehr runtersteigen können und mit diesem altehrwürdigen Konzept der Fortsetzungsgeschichten dann mit einem monatlichen Magazin auch noch Comic-Nachwuchs für den Albenmarkt lukrieren wollen. Da bräuchte es heute Millionen und die besten Lizenzverträge und wie schon so oft erwähnt, das war auch vor vierzig Jahren schon ein dickes Verlustgeschäft. Und heute sind die Zeiten noch mal ganz anders.

Wir sind schon wieder am ZACK-Trip. Es geht um den Finix-Wandel. Den Wandel, der in den letzten Jahren notwendig war, damit Finix am Markt überhaupt überleben kann.

efwe
09.06.2017, 05:57
Ohne "Zack" herabwürdigen zu wollen, aber man sollte den Einfluss der Kauka-Publikationen, auch wenn die Eindeutschung furchtbar war, auf den Geschmack der heutigen 50+-Leser nicht unterschätzen. Die haben sicherlich ebenfalls die Entscheidungen der Redaktionen bei Carlsen, Ehapa und Feest stark mitgeprägt.
Aber zurück zu "Zack": Das Magazin hatte von Anfang an mit großen Remissionen zu kämpfen und kam nie unter 40%. 1973 betrug die Auflage um die 300.000 Ex. Davon kamen allerdings um die 50% zurück. 1975 war man bereits auf 230.000 runter, hatte aber trotzdem eine Remi-Quote von über 50%. Im Jahr der Einstellung hatte man die Druckauflage dann auf 170.000 runtergeregelt, verkaufte aber "nur" 80.000 Hefte. Das muss man sich mal vorstellen: Das Hefte brachte dem Verlag pro Ausgabe rund DM 100.000,- und hat sich offensichtlich nicht gerechnet.
Selbst wenn die Produktionskosten heutzutage günstiger geworden sind, bleibt das Abenteur "Comic-Magazin am Kiosk" ein teurer Spaß mit immensem Risiko.

EfWe

PhoneBone
09.06.2017, 08:04
...mal ganz abgesehen davon, dass man die heutigen Kids mit einem "Papier-Magazin" nicht mehr hinterm Ofen vorlocken kann. Das muss dann schon digital sein.

Aslak
09.06.2017, 08:31
Ich selbst war nie auf ZACK.

:lol3::lol3::lol3:

Made my day ! :top:

Gruß,
Nils

HerrHase
09.06.2017, 10:07
Ich hab eigentlich keine Lust, die x-te fruchtlose HC-gegen-SC- oder "Wie zeitgemäß sind Magazine noch?"-Diskussion zu führen. Nur soviel: Die Comicauswahl in "Spirou" als schlechter zu bezeichnen als im aktuellen ZACK halte ich schon für sehr gewagt. Gerade die "Spirou"-Macher beweisen, wie man auch heute noch ein zeitgemäßes Comicmagazin machen kann, das ja offensichtlich breite Leserschichten von Kindern bis Erwachsenen anspricht. Neben den Funnys und One-Pagern finden sich ja auch immer wieder modernere Stoffe wie "Ralph Azham" oder "Harmony".

Ich glaube im Übrigen auch, dass die Zeiten, in denen man ein Magazin mit frankobelgischen Inhalten in D 100.000 Mal verkaufen kann, vorbei sind. Aber auf niedrigerem Niveau könnte es schon funktionieren, wenn es gut gemacht ist und die entsprechende Marketing- und Vertriebsmaschine im Rücken hat. Nur hat die natürlich weder Mosaik noch Epsilon.

Mark O. Fischer
09.06.2017, 10:50
Das hat für Carlsen funktioniert, aber Koralle war kein Buchverlag.Das war der Fehler. Koralle hatte keine Strategie für den Buchhandel. Bei Carlsen hat es auch nur solange funktioniert, bis sie Manga (für Jugendliche!) "erfinden" mussten. Sonst wäre die Comic-Sparte des Kinderbuchverlages gänzlich dicht gemacht worden. Bei Alpha-Comic hat Magazine im Zeitschriftenhandel und Alben im Buchhandel funktioniert, bis illegale Beschlagnahmungen nicht indizierter Titel im Buchhandel den Verlag und den Vertrieb ruiniert haben. Bei Egmont laufen im Buchhandel nur noch die Marken, die die Leser auch heute noch im Zeitschriftenhandel kaufen können. Konsequenterweise wurden nun ECC und Ehapa zusammengelegt. Eine Strategie über die üblichen bekannten Marken hinaus steht noch aus.


Aber zurück zu "Zack": Das Magazin hatte von Anfang an mit großen Remissionen zu kämpfen und kam nie unter 40%. 1973 betrug die Auflage um die 300.000 Ex. Davon kamen allerdings um die 50% zurück. 1975 war man bereits auf 230.000 runter, hatte aber trotzdem eine Remi-Quote von über 50%. Im Jahr der Einstellung hatte man die Druckauflage dann auf 170.000 runtergeregelt, verkaufte aber "nur" 80.000 Hefte. Das muss man sich mal vorstellen: Das Hefte brachte dem Verlag pro Ausgabe rund DM 100.000,- und hat sich offensichtlich nicht gerechnet.
Das ist doch normal. Das Lustige Taschenbuch hat eine Remissionsquote von 45 % und über 150.000 Leser. Ich sehe keinen Beleg dafür, warum man das mit einem spannenden Magazin nicht erreichen können sollte.

Apobandicoot
09.06.2017, 11:19
Theorie hin oder her. Noch einmal die Frage: Wo ist denn das vor etlichen Jahren so groß angekündigte/anberaumte/angedachte/angedingsbumste MAGAZIN? Die Frage wurde damals schon nicht beantwortet. Und nun zurück zum Thema "Finix - ein Verlag im Wandel". Ich sehe immer noch keine Gleichstellung an/zu/mit anderen Verlagen, da unsere Ausrichtung immer noch eine andere ist. Eine Anpassung ja, die (wie schon mehrmals auch von anderen hier erwähnt) durchaus Sinn macht, wenn z.B. eine relativ große Menge noch zu veröffentlichen wäre wie beim Jugurtha bzw. die Qualität der alten Alben...zu Wünschen übrig lässt.

Hate
09.06.2017, 11:49
Erst war die Liste der abgebrochenen Albenserien (http://www.comicforum.de/showthread.php?79154-Unvollendete-eingestellte-Albenserien-Zyklen&p=2315655&viewfull=1#post2315655) da, dann kam Finix, um das Problem zu lösen.

Vielleicht sollte man eine neue Liste starten? Zum Beispiel "Comicserien mit der schlechtesten Druck- und Verarbeitungsqualität". Das wäre eine neue Baustelle für Finix. Gab es nicht ein Album von Hulet, das fehlerhaft ausgeliefert wurde?

Mark O. Fischer
09.06.2017, 12:01
Wo ist denn das vor etlichen Jahren so groß angekündigte/anberaumte/angedachte/angedingsbumste MAGAZIN?
Das ist immer noch in der Finanzierungswarteschleife. Denn leider lässt sich so ein Projekt eben nicht mit den Umsätzen von Alben finanzieren, selbst wenn man alles richtig macht.

Zwischenzeitlich gab es ja COMIX, das ich an dieser Stelle als innovatives Projekt mal ausdrücklich loben will, weil es günstig war eine einen guten Überblick deutscher Comics und aller Neuerscheinungen und auch Perlen wie die Spirou-Kurzgeschichten bot. Leider ist es an seiner eigenen Widersprüchlichkeit, ein Fortsetzung-folgt-Wegwerfmagazin, das verkauft und verschenkt wird und nicht abonniert werden kann, gescheitert.


Selbst wenn die Produktionskosten heutzutage günstiger geworden sind, bleibt das Abenteur "Comic-Magazin am Kiosk" ein teurer Spaß mit immensem Risiko.
An dieser Tatsache kommt man leider nicht vorbei. Man muss es sich leisten können und leisten wollen. Ich sehe darin nach wie vor mehr Potential als immer nur mehr teurere Alben in immer kleineren Auflagen zu produzieren.

uwe
09.06.2017, 12:41
Man muss es sich leisten können und leisten wollen.

Ein schöner Schlusssatz für das Thema "Comic-Magazin und Nachwuchsgewinnung", das gerne im Epsilon-Forum weiter diskutiert werden kann. Hier geht es ja, wie Huxley festgestellt hat, um "einen Verlag im Wandel".


Vielleicht sollte man eine neue Liste starten? Zum Beispiel "Comicserien mit der schlechtesten Druck- und Verarbeitungsqualität".

Die Verarbeitungsqualität bzw. der heutige Zustand alter Alben schwankt ja je nach Aufbewahrung über all die Jahre. Das ist dann für mich mit ein guter Grund für eine Neu-Edition wie Jugurtha, da die alten Alben eben nicht mehr so gut aussehen / sich anfühlen / in der Hand liegen, wie man es gerne in Erinnerung hat. Ich habe mir vor einiger Zeit ein paar Alben gebraucht in Zustand 0 gekauft, die äußerlich dem auch entsprachen. Beim Aufschlagen brach dann aber der harte Leim auf und es war keine Freude mehr.

Orwell
09.06.2017, 12:42
Das ist immer noch in der Finanzierungswarteschleife. Denn leider lässt sich so ein Projekt eben nicht mit den Umsätzen von Alben finanzieren, selbst wenn man alles richtig macht.

An dieser Tatsache kommt man leider nicht vorbei. Man muss es sich leisten können und leisten wollen. Ich sehe darin nach wie vor mehr Potential als immer nur mehr teurere Alben in immer kleineren Auflagen zu produzieren.
Wenn du das alles ernst meinst und nicht unter die Sarkastiker gegangen bist, dann gruselt es mich gerade gewaltig.
Du willst den Chefredakteur machen, oder?
Wie kann dir Finix Comics dabei helfen? Wenn deine Nummer 1 des rettenden Magazins scheitert, soll Finix dann übernehmen und weitermachen?

Auflagen sind auch deshalb im Keller, weil es so viel mehr Auswahl gibt, als das noch vor vierzig Jahren üblich war. Dass Finix Comics nicht so viel falsch machen kann, beweist ja, dass Jackie Kottwitz GA eine zweite Auflage bekommt, obwohl die ersten drei Bände ja jeder bereits in Spitzenqualität daheim haben sollte.

franque
09.06.2017, 13:07
Eine Anpassung ja, die (wie schon mehrmals auch von anderen hier erwähnt) durchaus Sinn macht, wenn z.B. eine relativ große Menge noch zu veröffentlichen wäre wie beim Jugurtha bzw. die Qualität der alten Alben...zu Wünschen übrig lässt.

Von "Jugurtha" fehlten in D nur 4 Alben. Will dir ansonsten aber gar nicht widersprechen. :)

franque
09.06.2017, 13:11
Gab es nicht ein Album von Hulet, das fehlerhaft ausgeliefert wurde?

Meintest du vielleicht diesen goldenen Klassiker? Man beachte den Titel auf dem Cover...

http://www.comicguide.de/index.php/component/comicguide/?controller=details&file=book&content=short&comment=short&display=long&id=54626

fulbecomics
09.06.2017, 14:20
Wer mit seinen Carlsen Jugurtha noch zufrieden ist, wird ja nicht gezwungen, die ganze neue Reihe zu kaufen !

wären nur schlappe 300 Stutz :)

Borusse
09.06.2017, 14:20
Das ist immer noch in der Finanzierungswarteschleife.

Ich habe ohne auf den Absender zu achten einfach Beitrag für Beitrag gelesen und dachte, das hier haben Mick Baxter oder ELdorado oderoderoder mit breitem Grinsen im Gesicht geschrieben. Und dann denke ich, ich sehe nicht richtig.

fulbecomics
09.06.2017, 15:11
Was sind 300 Stutz ? Und wieso 300, wenn es sich bei Stutz um Geld handelt. Wenn jemand die Carlsen Jugurtha besitzt, dann kauft er sich Band 4 für 29,80 Euro, eventuell noch Band 5, wenn es einen geben wird, dann kommt man nicht auf 300. Selbst beim Neukauf von 1-4 kommt man nur auf 120 Euro.

1 Stutz = 1 Fränkli

aber hast recht : maximal 120 bzw. 150 Euro's

Apobandicoot
09.06.2017, 15:28
"Finanzierungswarteschleife"!!!! Darin befinden sich auch mein Haus, mein Addams Family Flipper, meine Rosinski Thorgal Originalzeichnung und meine Auswanderungspläne nach Schottland inklusiver eigener Brennerei :-)

Schreibfaul
09.06.2017, 15:29
Das ist immer noch in der Finanzierungswarteschleife.

MOF ist wie diese grottigen Kandidaten aus DSDS: machen sich vor aller Welt zum Affen und sie merken es nicht mal.

Mark O. Fischer
09.06.2017, 15:29
Wie kann dir Finix Comics dabei helfen? Wenn deine Nummer 1 des rettenden Magazins scheitert, soll Finix dann übernehmen und weitermachen?Na, da hätten wir doch eine schöne Erweiterung des Geschäftsmodells von Finix: Abgebrochene Magazine fortsetzen! Da gibt es eine Menge Kandidaten:

Buntes Allerlei
Dalla
Fix und Foxi
Horrido
Felix
Pony
Der heitere Fridolin
Tim
Lupo modern
MV Comix
Primo
Pip
Pepito
Gespenster Geschichten
Kobra
Agent X 9
Comic Forum
Schwermetall
Pilot
Comic-Welt
Menschenblut
Stripspiegel
Comic Spiegel
Epic
Freak
Outside
Splitter
Cosmics
Lippe
Macao
Algier
RRAAH!
Rammbock
Moxxito
Comic Speedline
Penthouse Comix
Treffer
Magic Attack
Xoomic
Banzai!
Daisuki
Die! oder wir
Rappelkopf
Comix
Satoon


Auflagen sind auch deshalb im Keller, weil es so viel mehr Auswahl gibt, als das noch vor vierzig Jahren üblich war.
Zu Hochzeiten von Carlsen, Ehapa, Feest gab es mehr Neuerscheinungen in wesentlichen höheren Auflagen, was, wie belegt, eben nicht nur zu hohe Druckauflagen waren. Außerdem gab es früher große Auswahl im Zeitschriften- und Buchhandel, die man heute nur noch im Internet findet.

Apobandicoot
09.06.2017, 15:33
Lieber MOF. Starte doch bitte im Epsilonforum eine Umfrage (vielleicht nicht so ganz repräsentativ bei den ganzen Nerds, wovon ich mich nicht ausnehme), wer wirklich noch ein Magazin möchte. Hier lautet der Titel immer noch FINIX - ein Verlag im Wandel. Und (ja, auch mir juckt es bei den verschwurbelten Phantasien aus der Parralleldimension in den Fingern) hier können wir dann zum eigentlichen Thema zurückkehren :-)

Schreibfaul
09.06.2017, 15:40
Na, da hätten wir doch eine schöne Erweiterung des Geschäftsmodells von Finix: Abgebrochene Magazine fortsetzen! Da gibt es eine Menge Kandidaten:



Also ich finde die Idee super!!!

Finix führt Pony und Der heitere Fridolin weiter; mit MOF als Chefredakteur und Gaston in Personalunion!

fulbecomics
09.06.2017, 15:49
Also ich finde die Idee super!!!

Finix führt Pony und Der heitere Fridolin weiter; mit MOF als Chefredakteur und Gaston in Personalunion!

Das ist es : "Gaston" muss es heissen :)

Ollih
09.06.2017, 17:10
Danke, MOF, für die Auflistung all der schönen Comic-Magazine, dass es so viele sind hätte ich gar nicht gedacht.

Da wir kein einziges davon fortführen werden, wäre es sinnvoller, wenn Du in deinem Forum einen entsprechenden Thread einrichten würdest (vielleicht in ähnlicher Form, wie wir das hier mit den abgebrochenen Serien getan haben).
Da Du ja DER Fachmann/Visionär für Comicmagazine zu sein scheinst, jedenfalls legen deine vielfältigen Beiträge der letzten Jahre dies nahe, würde ich vorschlagen alles rund um Comic-Zeitschriften in dein Forum zu verlagern und dort zu bündeln. Dort, scheint mir, wäre das Thema am besten aufgehoben. Danke.

MickySpoon
09.06.2017, 18:45
Sorry, aber man kommt beim Lesen dieses Threads hier aus dem Fremdschämen einfach nicht mehr raus. Einerseits erstaunt einen die Hartnäckigkeit von Mark, der offensichtlich einen unwiderstehlichen Drang verspürt, sich hier ständig als Prügelknabe des Comicforums zur Verfügung stellen zu müssen. Das hat schon was von Masochismus. Andererseits muss man sich aber auch für all diejenigen schämen, die dieser Herausfordererung einfach nicht widerstehen können und ihn ständig mit Häme und Spott überschütten - einfach nur erbärmlich. Lasst es doch einmal gut sein. Dieses Spiel geht doch jetzt schon seit gefühlt 100 Jahren und langweilt nur noch.

Mick Baxter
09.06.2017, 19:09
Hast du dein Paßwort verloren?
http://www.comicforum.de/member.php?6628-Micky-Spoon


Erst war die Liste der abgebrochenen Albenserien (http://www.comicforum.de/showthread.php?79154-Unvollendete-eingestellte-Albenserien-Zyklen&p=2315655&viewfull=1#post2315655) da, dann kam Finix, um das Problem zu lösen.

Vielleicht sollte man eine neue Liste starten? Zum Beispiel "Comicserien mit der schlechtesten Druck- und Verarbeitungsqualität". Das wäre eine neue Baustelle für Finix. Gab es nicht ein Album von Hulet, das fehlerhaft ausgeliefert wurde?


Meintest du vielleicht diesen goldenen Klassiker? Man beachte den Titel auf dem Cover...

http://www.comicguide.de/index.php/component/comicguide/?controller=details&file=book&content=short&comment=short&display=long&id=54626

Nein, Hate meinte "L'état morbide" Band 3 (http://www.comicguide.de/index.php/component/comicguide/?controller=details&file=book&id=12826&display=short). Der wurde falsch gefaltet, so daß die Seiten in nur für Druckexperten nachzuvollziehender Reihenfolge abgebildet wurden. Netterweise wurde ein Zettel mit der richtigen Reihenfolge beigelegt (wenn man den Band antiquarisch kauft, fehlt der vermutlich).

HerrHase
09.06.2017, 19:16
Lieber MOF. Starte doch bitte im Epsilonforum eine Umfrage (vielleicht nicht so ganz repräsentativ bei den ganzen Nerds, wovon ich mich nicht ausnehme), wer wirklich noch ein Magazin möchte. Hier lautet der Titel immer noch FINIX - ein Verlag im Wandel. Und (ja, auch mir juckt es bei den verschwurbelten Phantasien aus der Parralleldimension in den Fingern) hier können wir dann zum eigentlichen Thema zurückkehren :-)

Naja, Mark hat diese Diskussion ja nicht aus dem ZACK-Forum, wo sie ohne Zweifel besser hingepasst hat, hierher verlegt, sondern einer von den Finixern. Für alles könnt ihr ihm nun auch nicht die Schuld geben. ;)

@Mark: So schön ich eine solche Liste finde, muss ich allerdings auch sagen, dass du vielleicht deine Zeit besser produktiver nutzen solltest. Z. B. mal den "neuen" Franka auf Deutsch bringen. :)

uwe
09.06.2017, 19:30
Naja, Mark hat diese Diskussion ja nicht aus dem ZACK-Forum, wo sie ohne Zweifel besser hingepasst hat, hierher verlegt, sondern einer von den Finixern.

Ollih hat die Diskussion um den Finix hierhin verlagert und Mark kam dann ohne Not wieder auf die Nachwuchsförderung und die Magazin-Frage, daher ist es sinnvoll, dass er sein Thema gern in seinem Forum diskutiert.

moriturus
09.06.2017, 21:42
Der Thread ist zwar interessant zu lesen, aber irgendwie verstehe ich dessen Sinn nicht. Ich sehe da keinen Wandel. Als Außenstehender nehme ich Finix als Projekt von Fans für Fans wahr, indem wohl so mancher sein Herzblut setzt und welches sich finanziell trägt. Nur weil es mal eine Abweichung zur Agenda bei der Gründung gibt, findet doch keine Umwälzung statt. Das ist für mich Erbsenzählerei.

Für mich sind die Finixer Enthusiasten, die eine Nische besetzt haben, um Lücken zu füllen, die andere hinterlassen haben. Daran hat sich nichts geändert.

uwe
09.06.2017, 22:28
Für mich sind die Finixer Enthusiasten, die eine Nische besetzt haben, um Lücken zu füllen, die andere hinterlassen haben. Daran hat sich nichts geändert.

So ist es! Thema kann geschlossen werden!

PhoneBone
09.06.2017, 22:30
Und wenn die Zahnlücke zu groß ist, wird der Zahn halt komplett neu aufgebaut.

Ollih
10.06.2017, 08:56
Die üblichen Druckauflagen beliefen sich zwischen 4.000 und 7.000 Ex.


Ausgehend von deiner Aussage was die Auflagenhöhe angeht, habe ich mir mal die Mühe gemacht die Serientitel zusammenzurechnen, die Feest und Splitter-Alt insgesamt herausgebracht haben und betrachte sie im Vergleich zum heutigen Splitter-Verlag
Grundlage ist der Comic Guide,

In bezug auf die von dir bereits angesprochene Breite der Serientitel können wir uns, denke ich, schnell einigen.
Feest hat ca. 190 Serientitel produziert, Splitter-Alt ca. 170 Titel, Dagegen stehen ca. 380 Titel beim neuen Splitter Verlag.

Was die Tiefe anbelangt komme ich, was die Auflagen anbelangt, auf keinen nennenswerten Unterschied zu der angeblich so goldenen Zeit der 80er und 90er Jahre.

Bricht man die Serien auf ihre Einzeltitel herunter, bezieht man dann noch die Gesamtausgaben mit in die Berechnungen mit ein, die ja zwischen 2 bis max. 8 Einzelbände a 48-Seiten liegen, komme ich zu dem Schluss, dass heute vergleichbare Verlage deutlich mehr Comics produzieren als früher.
Würde man das auf die reinen Seitenzahlen mal komplett durchrechnen, wäre das noch viel eindeutiger. Schließlich war das 48-Seiten Album noch bis in die 90er Jahre hinein ein Standard. Selbst ohne Extras, Making-offs etc. haben viele frankobelgische Standardalben mittlerweile 56-64 oder noch mehr Seiten.

Bei einer 5500er Auflage für Feest und Splitter-Alt, ich nehme hier den durchschnittlichen Wert der Auflagenhöhe die Du nanntest, komme ich bei Feest auf eine Gesamtproduktion von knapp über 4 Mio Alben, bei Splitter-Alt etwa 3,6 Mio Alben in einem Zeitraum von 20 Jahren bzw. 12 Jahren.

Die aktuellen Auflagenzahlen von Splitter-Neu liegen durchschnittlich und konservativ geschätz bei etwa 3500. (Die Zahlen habe ich von Horst)
D. h. Splitter hat in einem kürzeren! Zeitraum (10 Jahre) mit einer Gesamtauflage von ca. 4,6 Mio sogar mehr Alben produziert als vergleichbare Verlage in den angeblich so „goldenen“ Zeiten.

Nun ist die reine Auflagenhöhe an sich ja noch kein Indikator für wirtschaftlichen Erfolg oder einen gesunden Markt. Doch vor dem Hintergrund, dass man heute viel besser Auflagenhöhen kalkulieren kann, also dank niedrigerer Produktionskosten auch kleinere Auflagen fahren kann, ist dieser große Ausstoß an Alben nur eines aktuellen Verlages im Vergleich zu früheren Zeiten doch Ausdruck eines durch und durch prosperierenden Marktes.

Dass besagter Verlag, bis auf die Serie Blondinen, zudem noch keine Serie abgebrochen hat UND mit Ausnahme einiger weniger limitierter Titel jedes Album immer noch regulär lieferbar ist, untermauert diese These doch eindrucksvoll. (Kleinere, sich aber besser am Markt orientierende Auflagen, nehmen nun mal weniger Platz in den Lagerhallen ein, gleichzeitig kann man so noch viel mehr Serien lagern.)

Und wenn es in diesem Marktumfeld selbst ein kleiner Nischenverlag in nicht einmal 10 Jahren schafft einen sechstelligen Umsatz zu erzielen mit „beschädigten Produkten“ (Comicserien die jahrelang nicht gepflegt und veramscht wurden) die in den „goldenen Zeiten“ als nicht „markttauglich“ galten, frage ich mich ernsthaft was der heutige Markt angeblich für ein Problem hat und wann je nachhaltiger für den Markt produziert wurde als heute?

So gesehen hat der Wandel doch schon vor 10-11 Jahren eingesetzt von dem heute der ganze Markt profitiert. Hätte es diesen nicht gegeben, würde es den einen oder anderen „Player“ möglicherweise noch am Markt geben, nur ob wir dann diese Vielfalt, Nachhaltigkeit, Kundengenerierung und Umsätze von heute hätten, wage ich doch ernsthaft zu bezweifeln, vor allem wenn ich die immer gleichen Analaysen aus der, sorry wenn ich es so hart formuliere, nostalgischen Mottenkiste höre.

K.-H.
10.06.2017, 11:03
Gibt's es hier echten, jüngeren Nachwuchs, der bei einer GA einsteigt ? bitte melden :)
Also das mit dem jünger weiss ich nicht.... ( jünger als wer oder was?). Aber ich weiß es sehr zu schätzen das Finix sehr drauf achtet ob die vorher veröffentlichten Bände noch zu kriegen sind. Falls nicht wird öfters eine GA draus und ich bin dann gern von Anfang an dabei. Und ich zumindest fände das reverse problem die Bände 1,2,... nicht zu den finix Fortsetzungen zu kriegen auch reichlich nervig :-/

Karl-Heinz






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Mark O. Fischer
10.06.2017, 13:26
Was die Tiefe anbelangt komme ich, was die Auflagen anbelangt, auf keinen nennenswerten Unterschied zu der angeblich so goldenen Zeit der 80er und 90er Jahre.Wenn du selber vorrechnest, dass die Einzel-Auflagen heute niedriger sind, und mit "kleineren, sich besser am Markt orientierenden Auflagen" argumentierst und dann auf eine höhere Gesamtauflage kommst, belegst du damit nur das "Wachstum in die Breite", nicht in die Tiefe! Und das auch nur für einen Verlag! Wenn du nämlich alle Titel von Feest, Splitter-Alt, Carlsen und Ehapa zusammen rechnen würdest, kämest du auf eine damalige viel höhere Gesamtauflage, selbst wenn du heute zu Splitter-Neu alle Kleinverlage dazu rechnen würdest.


Dass besagter Verlag, bis auf die Serie Blondinen, zudem noch keine Serie abgebrochen hat UND mit Ausnahme einiger weniger limitierter Titel jedes Album immer noch regulär lieferbar ist, untermauert diese These doch eindrucksvoll. Das belegt nur eindrucksvoll, dass je nach Gesamtumsatz auslaufende Lizenzen und Lagerleichen von Lizenzgebern und Vertrieb bei verschiedenen Verlagen unterschiedlich bewertet und gehandhabt werden.


Und wenn es in diesem Marktumfeld selbst ein kleiner Nischenverlag in nicht einmal 10 Jahren schafft einen sechstelligen Umsatz zu erzielen mit „beschädigten Produkten“ (Comicserien die jahrelang nicht gepflegt und veramscht wurden) die in den „goldenen Zeiten“ als nicht „markttauglich“ galten, frage ich mich ernsthaft was der heutige Markt angeblich für ein Problem hat und wann je nachhaltiger für den Markt produziert wurde als heute?
Der Markt besteht nicht nur aus Produktion und Nachfrage, sondern auch aus Angebot. Immer mehr Titel in immer "kleineren, sich besser am Markt orientierenden Auflagen", die im Einzelhandel immer weniger angeboten werden, sind für alle Verlage ein Problem. Solange ein Verlag mehr Alben produziert als alle anderen und die Rechnung für ihn aufgeht und die Kunden damit zufrieden sind, mag alles gut erscheinen. Doch Nachhaltigkeit ohne Nachwuchs gibt es nicht.

robert 3000
10.06.2017, 15:55
@Mark

Wenn du den "Markt" so gut zu kennen glaubst, warum bist du dann mit Epsilon gescheitert?

Orwell
10.06.2017, 16:07
Weil die anderen Verlage mittlerweile soviel im Angebot haben, Fortsetzungen zügig bringen und auch Finix Comics es gewagt hat, sich zu wandeln und Reihen mit einer Nummer 1 beginnt. Was bleibt da noch übrig? Ich bin nur noch am lachen.

Comic_Republic
10.06.2017, 16:14
Man versucht es immer wieder, ihm zu sagen, dass man die Finger nicht ins Feuer hält, weil es weh tut. Und was macht er? Drückt die Hand auf die Herdplatte und beschuldigt andere, ihn DAVOR nicht gewarnt zu haben...

@Huxley: der will uns doch nur vom Comic lesen abhalten und uns hier mit der Comedy unterhalten...

C_R:zeitung:

Orwell
10.06.2017, 16:21
Schafft er nicht. Ich freue mich über meinen Riesenberg Comics aus dem breiten Angebot. Und ich freue mich auf den Karl. Auf die Nummer 1 bis 12. Ich habe keine einzige Ausgabe daheim und freue mich über den Wandel bei Finix Comics total.

Comic_Republic
10.06.2017, 16:36
Sagst du so! Über die humoristische Einlage von MOF kann man sich doch schön schlapp lachen. Ich habe jedenfalls gerade "Den Mörder den sie verdiente" zu Ende gelesen, haue mir jetzt ein paar Würstchen auf den Grill, genieße dabei ein paar Gin-Tonics und schnappe mir dann noch den 5. der wunderbaren JK-GA!

C_R:zeitung:

ELDORADO
10.06.2017, 22:43
Ich habe ohne auf den Absender zu achten einfach Beitrag für Beitrag gelesen und dachte, das hier haben Mick Baxter oder Eldorado oderoderoder mit breitem Grinsen im Gesicht geschrieben. Und dann denke ich, ich sehe nicht richtig.

Ich bin für Finanzierungen immer zu haben, versenke aktuell mein Geld aber doch lieber als Mitbetreiber dieses Online-TV-Senders:

https://massengeschmack.tv/




Gerade "Andy Morgan" ist ein gutes Beispiel für den Wert von ZACK. Die Serie bekommt jetzt bei Carlsen eine Fünftverwertung! Dafür muss eine Serie schon sehr bekannt und beliebt sein.

Und in der nächsten Ausgabe vom Comic Talk besprechen wir dann sogar "Andy Morgan" (ist es nicht eigentlich sogar schon die sechste Verwertung?)


Ich hatte es übrigens für einen kurzen Augenblick nach dem so unvorhersehbaren "Leo-Schock" und einer Phase des Schweigens tatsächlich für möglich gehalten, dass der Verleger der nichts mehr verlegt, nun Ruhe gibt und mit einem Hauch von Einsicht seine Wunden leckt. Ich bin offenbar ein sehr naiver Mensch, denn es ist ja wirklich alles wieder genau wie vorher. :hammer:

Borusse
11.06.2017, 07:28
Das belegt nur eindrucksvoll, dass je nach Gesamtumsatz auslaufende Lizenzen und Lagerleichen von Lizenzgebern und Vertrieb bei verschiedenen Verlagen unterschiedlich bewertet und gehandhabt werden.


Du kennst sowohl Splitters Lagerleichen, als auch deren Lizensierungspolitik? Ich denke mal, da weiß ich mehr drüber und würde mich trotzdem vornehm zurück halten. Und (hallo?) natürlich wird ein Lizenzgeber und ein Vertrieb einen Verlag der für Umsatz sorgt, mit dem Geld verdient wird - im Falle des Vertriebs sorgt Splitter sicher dafür, dass der ein oder andere Exot auch mit im Angebot ist - anders behandeln.

Das ist im Geschäftsleben überall so!

Comic_Republic
11.06.2017, 07:48
Natürlichen werden Lagerleichen verschiedener Verlage verschieden behandelt... Splitter verkauft definitiv mehr wie Epsilon. Soviel ich weiß, hat PPM neue Hallen gebaut, als Splitter immer größer wurde. Also wird da wohl ein ganz anderer Umsatz stattfinden. Also legt man die 'Blondinen'-Cartoons einfach ganz hinten in die Ecke und stellt die Kitana-/Kommissar Fröhlich-Palette raus in den Regen...
Ist normales wirtschaftliches Denken... Scheinst du aber nicht zu besitzen, Herr Fischer...

C_R:zeitung:

Clint Barton
11.06.2017, 08:05
Das belegt nur eindrucksvoll, dass je nach Gesamtumsatz auslaufende Lizenzen und Lagerleichen von Lizenzgebern und Vertrieb bei verschiedenen Verlagen unterschiedlich bewertet und gehandhabt werden.

Die wirklichen Lagerleichen kann man bei Splitter aber wohl auch an einer Hand abzählen. Das sind dann primär in Frankreich abgebrochene Serien wie "Experiment Alpha", Serien, die aufgrund persönlicher Umstände nicht weitergeführt werden (Canari), oder Titel, die schon lange abgeschlossen sind (Belladonna) - und selbst bei letzterem geht hin- und wieder wohl was. Splitter ist wohl DER Verlag, der am meisten vom Vertrauen der Kunden profitiert, weil er nicht gleich "verlangt", dass man sofort losläuft und sich den aktuellsten Band kauft, da man sonst leer ausgehen könnte, weil man selbst bei Topsellern keine Neuauflage macht (Mosaik), die Auflage künstlich verknappt (Comicplus+) oder einem die Controller reingrätschen mit ihrer Kurzsichtigkeit (Egmont).

Orwell
11.06.2017, 09:22
Splitter sorgt mit seiner Geschäftspolitik ständig für "Nachwuchs". Sie holen immer wieder ein paar der Enttäuschten zurück, die endlich ihre in den Blütezeiten begonnenen und abgebrochenen Reihen fertig lesen können. Splitter scheut sich auch nicht, mit einer niedrigeren Auflage Serien nachzudrucken, damit die komplett am Markt verfügbar bleiben, damit der "Nachwuchs" jederzeit zugreifen kann.
Das ist auch das Konzept von Finix Comics. In wunderbaren Gesamtausgaben stehen Serien zur Verfügung, für die keiner mehr was übrig hatte. Und keiner braucht mir mit dem Preis kommen. Bei Jackie Kottwitz bekomme ich drei Alben für 30 Euro. Im King & Kong Megaband werden fünf Alben für 40 Euro abgeliefert. So günstig hat man in den ach so tollen Blütezeiten nicht einmal die schwindligen Schlabberalben bekommen, die ja ach so tolle hohe Auflagenzahlen hatten, wo dann jede Menge geschreddert wurde und deren kläglichen Reste heute in den Wühlkisten diverser Comichändler (haste mal 'nen Euro für mich?) rumkugeln, wo kein gewünschter "Kindergarten-Nachwuchs" mehr zugreifen will.
Diesen Wandel begrüße ich als Kunde natürlich, manche jährlich auftauchenden Anwandlungen von "Mark(t)Profis" belustigen mich eher.

fulbecomics
11.06.2017, 10:44
@Mark

Wenn du den "Markt" so gut zu kennen glaubst, warum bist du dann mit Epsilon gescheitert?

Ich kenne auch jemand (aus der Verwandtschaft): sehr kreativ, mit grossem Plan, aber 15 halbfertige Baustellen
Ich weiss nicht, ob sich solche Menschen wirklich ändern können !?

fulbecomics
11.06.2017, 10:57
Die aktuellen Auflagenzahlen von Splitter-Neu liegen durchschnittlich und konservativ geschätzt bei etwa 3500.

Sehr beindruckend ! Die Auflage von Zack liegt (vermutlich!:) zw. 5000 und 10000 .

Ollih
11.06.2017, 11:28
(...) Im King & Kong Megaband werden fünf Alben für 40 Euro abgeliefert. (...)

Ähm, sechs, um genau zu sein :)

Orwell
11.06.2017, 11:32
Sehr beindruckend ! Die Auflage von Zack liegt (vermutlich!:) zw. 5000 und 10000 .

Wie viel von der Auflage wird weggeschmissen? Gibt es Zweitauflagen? Meine Güte...


Ähm, sechs, um genau zu sein :)

Habe nur schnell die Bände aus dem Regal gezogen und fünf Cover auf der Rückseite gesehen. Macht aber die Quote nur noch besser.;)

Ollih
11.06.2017, 11:40
Wie viel von der Auflage wird weggeschmissen? Gibt es Zweitauflagen? Meine Güte...
Ich weiss nicht, ob fulbecomics Beitrag wirklich ironisch gemeint war.
Im Kern heisst das ja nur, dass pro Monat ein Zack-Magazin mit 5000-10.000er Auflage erscheint, während bei Splitter 15x 3500er Auflagen erscheinen, insgesamt also über 50.000.



Habe nur schnell die Bände aus dem Regal gezogen und fünf Cover auf der Rückseite gesehen. Macht aber die Quote nur noch besser.;)

Die Kurzgeschichten in Band 1 ergeben 64 Seiten, was schon ein Einzelalbum ausmacht

Der 11. Band "Stein-Reich" ist nie als Album (nur in Magazinen) veröffentlicht worden, daher gibt es auch kein Cover.

Mark O. Fischer
11.06.2017, 11:43
Splitter ist wohl DER Verlag, der am meisten vom Vertrauen der Kunden profitiert, weil er nicht gleich "verlangt", dass man sofort losläuft und sich den aktuellsten Band kauft, da man sonst leer ausgehen könnte, …Das ist ja das Perverse an dem Comic-Markt: Vertrauen bedingt Zuverlässigkeit bedingt Umsatzunabhängigkeit. Ein Verlag muss praktisch so reich sein, dass er alles schneller produzieren kann, als es sich rechnet, damit der Sammler schneller kauft, als er liest. Würde nur noch das gekauft werden, was sofort gelesen werden soll, würde der ganze Markt in sich zusammenbrechen!


Splitter sorgt mit seiner Geschäftspolitik ständig für "Nachwuchs". Sie holen immer wieder ein paar der Enttäuschten zurück, …
Diesen Wandel begrüße ich als Kunde natürlich, manche jährlich auftauchenden Anwandlungen von "Mark(t)Profis" belustigen mich eher.Wie gut, dass du Anführungszeichen gesetzt hast, sonst wäre diese Logik echt traurig.


Und keiner braucht mir mit dem Preis kommen.
Aldebaran kostet jetzt nicht mehr 40 €, sondern 74 €! Herzlichen Glückwunsch!

Ollih
11.06.2017, 11:48
Wenn du selber vorrechnest, dass die Einzel-Auflagen heute niedriger sind, und mit "kleineren, sich besser am Markt orientierenden Auflagen" argumentierst und dann auf eine höhere Gesamtauflage kommst, belegst du damit nur das "Wachstum in die Breite", nicht in die Tiefe! Und das auch nur für einen Verlag! Wenn du nämlich alle Titel von Feest, Splitter-Alt, Carlsen und Ehapa zusammen rechnen würdest, kämest du auf eine damalige viel höhere Gesamtauflage, selbst wenn du heute zu Splitter-Neu alle Kleinverlage dazu rechnen würdest.

Ausgangslage dieses Beitrags waren die Auflagenzahlen die efwe in Bezug auf Feest getätigt hat für den er damals verantwortlich war und die entsprechenden Auflagenzahlen.
Ein Vergleich Verlag zu Verlag lag also auf der Hand, weil Feest ja auch ein Vertreter jenes angeblichen Massenmarkts für Alben in den 80er und 90er Jahren war, der uns hier immer wieder beschrieben wird. Die Vergleichszahlen zu der Tiefe hatte ich ja pro Verlag gegeben.

Wenn Du das ignorieren willst und wieder nur auf dem Gesamtmarkt (aller Verlage) herumreiten willst, bitte, ja, es ist gut möglich, dass damals insgesamt mehr Alben produziert wurden.
Aber, die Auflagen haben doch als "Massenmarkt" und das ist doch ein wesentlicher Kern in efwes Vorwort, nie funktioniert!
Wo sind heute der Großteil der Verlage von einst geblieben, woher kommen hunderte abgebrochene Serien? Warum haben Konzerne wie Ehapa das Albensegment schon seit Jahren reduziert, obwohl doch die Produktionskosten in den letzten Jahren immer kostengünstiger geworden ist und warum lizenziert Carlsen immer weniger neue Titel? Weil selbst unter den günstigeren Grundbedingungen der Digitalisierung kein Massenmarkt existiert. Ausnahme sind die Marken-Serien Asterix & Co. und die werden ja auch fortgeführt.
Aber diese Marken bilden für sich genommen (als Serien) gerade mal 1% des Gesamtmarkts ab.

Und welche Nachhaltigkeit (die efwe für die heutigen Verlage einfordert) haben die für den sogenannten Massenmarkt produzierten Produkte erzielt?
Die Nachfrage des Zukunftsmarkts von einst, also des heutigen Marktes, nach GAs ist u. a. deshalb vorhanden, weil die alten Produkte diese Nachhaltigkeit nicht erreicht haben.

fulbecomics
11.06.2017, 11:55
Das ist ja das Perverse an dem Comic-Markt: Vertrauen bedingt Zuverlässigkeit bedingt Umsatzunabhängigkeit. Ein Verlag muss praktisch so reich sein, dass er alles schneller produzieren kann, als es sich rechnet, damit der Sammler schneller kauft, als er liest. Würde nur noch das gekauft werden, was sofort gelesen werden soll, würde der ganze Markt in sich zusammenbrechen!

Wie gut, dass du Anführungszeichen gesetzt hast, sonst wäre diese Logik echt traurig.


Aldebaran kostet jetzt nicht mehr 40 €, sondern 74 €! Herzlichen Glückwunsch!

Wo Du recht hast (tränenlach:) , haste recht !

Allerdings haben'se bei Dir nicht ausreichend gekauft.

Orwell
11.06.2017, 12:00
Ein Verlag muss praktisch so reich sein, dass er alles schneller produzieren kann, als es sich rechnet, damit der Sammler schneller kauft, als er liest. Würde nur noch das gekauft werden, was sofort gelesen werden soll, würde der ganze Markt in sich zusammenbrechen!
Ein Hoch auf die Sammler!


Wie gut, dass du Anführungszeichen gesetzt hast, sonst wäre diese Logik echt traurig.
Der andere "Nachwuchs" wird sich hier im Comicforum hüten und irgendwas schreiben, der hat nämlich vor der ZACK-YPS-Cordhosen-Kampfeinheit viel zu viel Respekt.
Noch einmal, welche Serien willst DU in ein Magazin mit einer Auflage von ca. 50.000 Einheiten packen?



Aldebaran kostet jetzt nicht mehr 40 €, sondern 74 €! Herzlichen Glückwunsch!
Du Sarkastiker! Das 74 Euro - Aldebaran wird doch nur noch einmal als Kundendienst für Sammler aufgelegt, die es einheitlich im Regal wollen. Dein angepeilter "Nachwuchs" kann auf Ebay stöbern gehen, dort bekommt der Nachwuchs Epsilons 40 Euro - Aldebaran mittlerweile nachgeschmissen. Den Nachwuchs, den du dir mit Magazinträumen WÜNSCHST, den interessiert Aldebaran gar nicht!

fulbecomics
11.06.2017, 12:02
Ich weiss nicht, ob fulbecomics Beitrag wirklich ironisch gemeint war.
Im Kern heisst das ja nur, dass pro Monat ein Zack-Magazin mit 5000-10.000er Auflage erscheint, während bei Splitter 15x 3500er Auflagen erscheinen, insgesamt also über 50.000.

Die Leistungen von Splitter sind einfach nur unglaublich !!

Orwell
11.06.2017, 12:12
Würde nur noch das gekauft werden, was sofort gelesen werden soll, würde der ganze Markt in sich zusammenbrechen!
Diesen Satz des Allwissenden muss man sich wieder einrahmen.
Finix Comics produziert nur für die Sammler, nicht für die Leser. Daher auch der Wandel. Damit jeder "Jugurtha" sich als HC-GA ins Regal schlichten kann. Ist nichts für Neukunden oder Nachwuchs. Ich breche hier echt ab.

Ollih
11.06.2017, 12:19
Die Leistungen von Splitter sind einfach nur unglaublich !!

Es wäre schön, wenn du sachlich argumentieren würdest.
Der ursprüngliche Inhalt dieses Threads bezog sich auf efwes Vorwort im Zack und seine darin vertretenen Thesen zur zukunftsfähigkeit des Comics, Massenmarkt etc.
Das Thema Magazin ja oder nein ist ja nur ein Unterthema, dass so auch nicht Intention dieses Threads gewesen ist.

Ollih
11.06.2017, 12:26
Für mich ist allein die Existenz des Finix Teil des Wandels auf dem Comicmarkt, wie wir ihn seit ca. 10 Jahren erfahren.

Ein Wandel in der Ausrichtung des Finix ist erst zu dem Zeitpunkt gekommen, wenn wir uns mangels verkaufbarem Serienmaterial überlegen müßten in den Sammlermarkt einzusteigen.
D. h. Auflagen von unter 500, die sich ausschließlich über Investoren oder Crowd-Funding-Investoren realisieren lassen und nur für diese hergestellt werden.
Also komplett weg vom Handel. Dann sind wir im Nerdmarkt angekommen, aktuell ist unsere Ausrichtung aber weiterhin der normale (Massen)Markt.

HerrHase
11.06.2017, 12:55
Diesen Satz des Allwissenden muss man sich wieder einrahmen.
Finix Comics produziert nur für die Sammler, nicht für die Leser. Daher auch der Wandel. Damit jeder "Jugurtha" sich als HC-GA ins Regal schlichten kann. Ist nichts für Neukunden oder Nachwuchs. Ich breche hier echt ab.

Hier weiß ich leider nicht, was ironisch gemeint ist und was nicht. Falls nichts davon ironisch gemeint war, gibst du Mark doch nur recht. Ein Buch(teil)markt, der Bücher nicht mehr (in erster Linie) dafür produziert, dass sie gelesen werden, ist doch eine Absurdität. Und ein Markt, der nur noch für eine kleine, immer älter werdende Zielgruppe produziert und gar keinen Wert mehr darauf legt, jüngere Kunden zu gewinnen, ist ein sterbender Markt. Ob der Tod dann schon in fünf Jahren eintritt oder erst in 20, ist für den Markt an sich doch irrevelant (auch wenn es den heutigen Verlegern im Einzelfall evtl. egal sein kann, weil die dann evtl. selbst schon tot sind oder ihre Schäfchen ins Trockene gebracht haben und ihren Lebensabend in der Hängematte genießen).


Für mich ist allein die Existenz des Finix Teil des Wandels auf dem Comicmarkt, wie wir ihn seit ca. 10 Jahren erfahren.

Ein Wandel in der Ausrichtung des Finix ist erst zu dem Zeitpunkt gekommen, wenn wir uns mangels verkaufbarem Serienmaterial überlegen müßten in den Sammlermarkt einzusteigen.
D. h. Auflagen von unter 500, die sich ausschließlich über Investoren oder Crowd-Funding-Investoren realisieren lassen und nur für diese hergestellt werden.
Also komplett weg vom Handel. Dann sind wir im Nerdmarkt angekommen, aktuell ist unsere Ausrichtung aber weiterhin der normale (Massen)Markt.

Sorry, jeder externe Beobachter würde nie auf die Idee kommen, bei Druckauflagen von 1500 Exemplaren in einem Land mit mehr als 80 Mio. Einwohnern von einem Massenmarkt zu sprechen. Natürlich bedient Finix mit seinem Konzept und seinen Produkten schon heute ausschließlich den Sammlermarkt (sind eure Bücher nicht sogar teilweise limitiert?). [Und was bitte ist nerdiger als ein Über-40-Jähriger, der sich eine gebundene Ausgabe eines frankobelgischen Kindercomis aus den 80ern ins Regal stellt (ich nehme mich hier ausdrücklich nicht aus, da ich ja auch Band 1 der King-und-Kong-GA im Regal habe)?]

Und Finix ist mit diesen Auflagehöhen ja nicht alleine. Ich empfehle auch das aktuelle Interview mit dem All-Verlag-Programmmacher auf CRON (https://www.comic-report.de/index.php/verlage/allverlag/1387-all-verlag-programm-2-halbjahr-2017-interview-mit-ansgar-luettgenau). Da ist von Alben die Rede, die sich nur im dreistelligen Bereich verkauft haben, und von einer anderen Serie, bei der die Abschlussbände "auf nur noch etwas mehr als ein Viertel der Auflage von Band eins herunter[ge]fahren werden". Das ist doch im Grunde alles lächerlich, mit solchen Absatzzahlen hätte jeder rein wirtschaftlich kalkulierende Verlag die Serien längst abgebrochen oder den Verlag ganz zugemacht. Wenn das kein Nerd- und Sammlermarkt ist, weiß ich nicht mehr, was die Definition davon sein soll.

Orwell
11.06.2017, 13:39
Hier weiß ich leider nicht, was ironisch gemeint ist und was nicht.
Alles war ironisch gemeint.



Falls nichts davon ironisch gemeint war, gibst du Mark doch nur recht.
Mark hat insofern recht, dass die Auflagen einen Nischenmarkt bedienen. Ist aber bei der riesigen Auswahl in der Breite gar nicht mehr anders möglich. Das Blockbuster-Magazin für den jugendlichen Hutbrummer muss doch erst noch erfunden werden.




Sorry, jeder externe Beobachter würde nie auf die Idee kommen, bei Druckauflagen von 1500 Exemplaren in einem Land mit mehr als 80 Mio. Einwohnern von einem Massenmarkt zu sprechen. Natürlich bedient Finix mit seinem Konzept und seinen Produkten schon heute ausschließlich den Sammlermarkt (sind eure Bücher nicht sogar teilweise limitiert?). [Und was bitte ist nerdiger als ein Über-40-Jähriger, der sich eine gebundene Ausgabe eines frankobelgischen Kindercomis aus den 80ern ins Regal stellt (ich nehme mich hier ausdrücklich nicht aus, da ich ja auch Band 1 der King-und-Kong-GA im Regal habe)?]

Wie willst du denn "King & Kong" ansonsten noch einmal komplett unter das Volk bringen? Das Experiment des Neustarts mit Fix & Foxi ist glorreich gescheitert. Und das war eine bekannte Marke. Ich nehme mal an, dass nur Hutbrummer zugegriffen haben, als die Füchse wieder an den Kiosk "stürmten". So funktioniert es mit "YPS", so funktioniert es mit "ZACK". Das Durchschnittspublikum sind Ü-45-Nerds. Nostalgisch verklärte Spinner. Sorry, klingt hart, ist so.

Es kommt ja auch keine Antwort, welche frankobelgischen Serien denn in ein modernes Magazin für Kinder sollen. "Jughurta", "Michel Vaillant", "Rick Master", "Mick Tanguy" oder "Natascha" und "Sophie" sicher nicht. Das wäre wieder nur was für "euch". Die neuen frankobelgischen gut gemachten Serien für Kinder greift "ihr" doch nicht mal mit der Kneifzange an. Zumindest habe ich noch keinen Kommentar von "ZACKianern" dort gelesen. Der Großteil bleibt "uns" sowieso vorenthalten, weil er "euch" zu mangaesk wäre.

Ein zeitloses Magazin für alle Altersgruppen wäre schon sehr wünschenswert. Da machen sich eh einige ihre Gedanken, wie es denn funktionieren könnte. Ich würde die Chefredaktion und Auswahl aber sicherlich nicht M.O.F. anvertrauen.

PS: Der Wandel bei Finix Comics kommt dem Nachwuchs und Neukunden zumindest etwas mehr entgegen. Serien nur zu beenden, die andere nicht beenden wollten, war viel nerdiger. Hat nämlich den "Nachwuchs" und den "Neukunden" definitiv ausgeschlossen!

Huckybear
11.06.2017, 13:41
...Das ist ja das Perverse an dem Comic-Markt: Vertrauen bedingt Zuverlässigkeit bedingt Umsatzunabhängigkeit. Ein Verlag muss praktisch so reich sein, dass er alles schneller produzieren kann, als es sich rechnet, damit der Sammler schneller kauft, als er liest. Würde nur noch das gekauft werden, was sofort gelesen werden soll, würde der ganze Markt in sich zusammenbrechen!...

Nennt sich das nicht Kapitalismus und ist überall so ungerecht und blöd wo der ist ?

Veränderungen sind doch erst durch den Verleger (im geringen Maße ) möglich wenn das Konzept gut ist , Geld verdient wird, vertrauen erworben wird und dann in einem viel späteren Schritt wenn sein Konzept auf sicheren Beinen steht, erst dann kann er versuchen wenn er denn möchte an die Zukunft zu denken und an den Markt der Zukunft nach seiner Zeit zu denken wenn er denn so idealistisch ist.
Splitter und Cross Cult haben jetzt bsw. schon ganz andere Möglichkeiten als noch am Anfang und müssen trotzdem noch vorsichtig mit Ihren jeweiligen nächsten schritten den Experimenten und der Erweiterungen sein . sei es Eigenproduktionen oder Sublabels.
Aber diese Schritte vorher zu tun, bevor ein solides sicheres Fundament aufgebaut ist, nutzt niemanden etwas wenn es vorher schon in sich zusammenstürzt und hinterlässt im Gegenteil nur verbrannte Erde und zerstört Vertrauen beim Kunden, Künstler und beim Handel...

Einen Orden , Anerkennung oder gar Dank für den Verdienst an der Nachwuchsförderung wird man dafür im übrigen auch nicht bekommen , auch wenn man es sich's vielleicht insgeheim noch so sehr wünscht.
Darauf sollte man niemals hoffen oder gar Erwartungen in dieser Hinsicht haben und danach streben, die werden nur bitter enttäuscht .
Viel eher ist wohl Hartz IV oder einen Haufen Schulden und Enttäuschungen sehr wahrscheinlicher wenn man es trotzdem mit aller Gewalt, so wie bws. Epsilon auf ewig etwas durchziehen und allen anderen sich vor allem etwas beweisen will wie es richtig funktioniert.

fulbecomics
11.06.2017, 14:00
.......Das Blockbuster-Magazin für den jugendlichen Hutbrummer muss doch erst noch erfunden werden....Ich nehme mal an, dass nur Hutbrummer zugegriffen haben, als die Füchse wieder an den Kiosk "stürmten". So funktioniert es mit "YPS", so funktioniert es mit "ZACK". Das Durchschnittspublikum sind Ü-45-Nerds. Nostalgisch verklärte Spinner. Sorry, klingt hart, ist so...

Du meinst also mit diesen verrückten Begriff "Hutbrummer" nicht die "Baby-Boomer" , sondern eher den "Yuppie" vermute ich mal. Damit wird allerdings dann klar, warum so geringe Auflagen mit hohen Preisen entstanden sind. Davon profitiert nat. Springer , die, wie wir ja jetzt wissen, nicht nur höhere Auflagen, sondern auch 4stellig verkaufen

dino1
11.06.2017, 14:03
@ Mark Fischer

Ich habe, glaube ich, drei Epsoilon Alben, gucke nicht nach Verlagen, sondern was mir gefällt.
Du hast ohne Frage einiges mehr geleistet als viele Meckerer, auch Förderung deutscher Künstler.

Dennoch würde ich dich bitten, nach Jahren der Kritik am Comicmarkt, der ja ohne Zweifel Probleme hat, dein Konzept offenzulegen. Ich lese immer nur was schief läuft, das wissen wir, jetzt bitte deine Lösung.

Gerne auch in deinem Forum, denn dies ist ja Finix.

HerrHase
11.06.2017, 14:06
Wie willst du denn "King & Kong" ansonsten noch einmal komplett unter das Volk bringen?

Es geht doch gar nicht darum! Bei solchen angestaubten Serien, die schon im Herkunftsland nicht allzu erfolgreich waren, geht das natürlich nicht anders als wie Finix es macht. Aber dann muss man eben auch dazu stehen und sagen: Jawohl, wir machen Bücher für ein Nischen- und Sammlerpublikum, basta.


Das Experiment des Neustarts mit Fix & Foxi ist glorreich gescheitert. Und das war eine bekannte Marke. Ich nehme mal an, dass nur Hutbrummer zugegriffen haben, als die Füchse wieder an den Kiosk "stürmten". So funktioniert es mit "YPS", so funktioniert es mit "ZACK". Das Durchschnittspublikum sind Ü-45-Nerds. Nostalgisch verklärte Spinner. Sorry, klingt hart, ist so.

Auch alles völlig richtig. Gibt da keinerlei Widerspruch von mir. Wobei YPS wahrscheinlich heute selbst in dieser Form (als ehemaliges Comicmagazin für Leute, die sich heute nicht mehr für Comics interessieren) wahrscheinlich immer noch eine nachhaltigere Wirkung auf den aktuellen Comicmarkt hat als sämtliche Kleinverlage zusammen. Weil sich dann vllt. doch der eine oder andere YPS-Leser, nachdem er dort eine vierseitige Leseprobe eines Egmont-Titels gelesen hat, doch mal einen aktuellen Lucky Luke oder (unwahrscheinlicher) die Bizu-GA holt.


Es kommt ja auch keine Antwort, welche frankobelgischen Serien denn in ein modernes Magazin für Kinder sollen. "Jughurta", "Michel Vaillant", "Rick Master", "Mick Tanguy" oder "Natascha" und "Sophie" sicher nicht. Das wäre wieder nur was für "euch". Die neuen frankobelgischen gut gemachten Serien für Kinder greift "ihr" doch nicht mal mit der Kneifzange an. Zumindest habe ich noch keinen Kommentar von "ZACKianern" dort gelesen. Der Großteil bleibt "uns" sowieso vorenthalten, weil er "euch" zu mangaesk wäre.

Ich hab das gefühlt schon in mehreren Diskussionen hier im CF beantwortet. Kann man alles noch finden. Sicher nicht Michel Vaillant und Prince Vaillant oder Buck Danny und Dan Cooper. Eher solche Sachen, wie sie mehrheitlich heute im "Spirou"-Heft zu finden sind. Also eher Tamara als Timmi Tambur. Aber auch zeitlose Klassiker wie Yakari oder Die Schlümpfe. Was sind denn d.M.n. die "neuen frankobelgischen gut gemachten Serien für Kinder"? Die Tokyopop-Sachen? Ich lese die zwar nicht (bin auch nicht die Zielgruppe), würde aber rein vom optischen Eindruck zustimmen.

Mark O. Fischer
11.06.2017, 15:05
Aber, die Auflagen haben doch als "Massenmarkt" und das ist doch ein wesentlicher Kern in efwes Vorwort, nie funktioniert!
Wo sind heute der Großteil der Verlage von einst geblieben, woher kommen hunderte abgebrochene Serien? Warum haben Konzerne wie Ehapa das Albensegment schon seit Jahren reduziert, obwohl doch die Produktionskosten in den letzten Jahren immer kostengünstiger geworden ist und warum lizenziert Carlsen immer weniger neue Titel? Weil selbst unter den günstigeren Grundbedingungen der Digitalisierung kein Massenmarkt existiert. Ausnahme sind die Marken-Serien Asterix & Co. und die werden ja auch fortgeführt.
Du tust ja so, als wäre der Markt immer gleich geblieben. Dass früher im Zeitschriftenhandel viel höhere Auflagen verkauft wurden als später im Buchhandel und dass früher im Buchhandel viel höhere Auflagen verkauft wurden als heute im Fachhandel, ist doch eigentlich unstrittig. Als Carlsen noch 15 Titel pro Monat produziert hatte, haben sie Gewinn gemacht. Doch irgendwann wurden aus schwarzen Zahlen rote, weil die Nachfrage gesunken ist und Comic-Alben zu Ladenhütern wurden. Dann gab es erst einen Einkaufsstop und dann wurden die Comic-Wände, die sich früher für die Buchhandelsketten gerechnet hatten, abgebaut und dann mussten die Verlage so was wie Manga und Graphic Novels erfinden, um Comics überhaupt wieder in den Buchhandel zu bekommen!

Das alles zu ignorieren und heute einfach zu behaupten, die Verlage hätten früher nur alles falsch gemacht und wären selber an der Misere Schuld und jetzt wären endlich die Verlage von Fans für Fans da, die alles besser machen als die Großverlage, ist schon eine sehr rosarote Brille! Jetzt ist Splitter das Maß aller Dinge und alle anderen Verlage, die es nicht genauso machen, sind einfach nur zu blöd. Dabei ist doch absehbar, dass die Strategie der Anpassung der Auflagen nach unten (trotz Qualitätssteigerung!) nicht nur kein Wachstum bringt, sondern nicht ewig so weitergemacht werden kann, weil der Punkt, wo es noch weiter runter nicht geht, längst erreicht ist.


Den Nachwuchs, den du dir mit Magazinträumen WÜNSCHST, den interessiert Aldebaran gar nicht!Das ist eine Einschätzung, die ich weder teile noch belegbar ist. Gerade der Anfang mit den noch jugendlichen Helden ist als Einstieg ideal und spannend und außergewöhnlich genug ist das allemal.


Es kommt ja auch keine Antwort, welche frankobelgischen Serien denn in ein modernes Magazin für Kinder sollen. "Jughurta", "Michel Vaillant", "Rick Master", "Mick Tanguy" oder "Natascha" und "Sophie" sicher nicht. Das wäre wieder nur was für "euch". Die neuen frankobelgischen gut gemachten Serien für Kinder greift "ihr" doch nicht mal mit der Kneifzange an. Zumindest habe ich noch keinen Kommentar von "ZACKianern" dort gelesen. Der Großteil bleibt "uns" sowieso vorenthalten, weil er "euch" zu mangaesk wäre.Ich hätte überhaupt kein Problem mit mangaesken frankobelgischen Stoffen. Cross Fire wollte ich ja mal bringen, ist dann aber doch bei Splitter gelandet. Ich glaube aber auch nicht, dass frankobelgische Stoffe nun unbedingt mangaesk sein müssen, um für Jugendliche interessant zu sein. Da spricht der dauerhafte Erfolg eines Klassikers wie Tim und Strupppi, von dem es seit vierzig Jahren keine Neuerscheinung gibt, einfach dagegen. Die richtige Mischung macht's.


Ein zeitloses Magazin für alle Altersgruppen wäre schon sehr wünschenswert. Da machen sich eh einige ihre Gedanken, wie es denn funktionieren könnte.
Das ist doch mal ein gemeinsamer Nenner, auf dem man diskutieren könnte, wie so ein Magazin aussehen soll, aber sicher nicht hier. Es gibt auch keinen Grund, warum man nun alles in ein Kompromiss-Magazin quetschen muss. Der Volksverlag hatte seinerzeit bis zu sechs Magazine nur für Erwachsene, die sich alle gegenseitig ergänzten. Blue Ocean hat 58 Magazine für Kleinkinder (Eltern) auf dem Markt. Vom nostalgischen Magazin für Erwachsene, womit YPS heute 50.000 Leser erreicht, bis zum mangaesken bunten Action-Magazin für die hippe Jugend ist alles möglich.

Orwell
11.06.2017, 15:22
Ich sage dann mal dem Jugendlichen der angepeilten Zielgruppe, dass er demnächst Heroes of the Storm und Hearthstone sein lassen kann, weil Tim & Struppi und Aldebaran in Fortsetzungsheften am Kiosk der neue Renner sein werden.

Comic_Republic
11.06.2017, 15:47
Ein Magazin mit einer nackischen Kitana macht doch alle (männlichen) Magazin-Leser ganz rollig. Da kann dann auch so ein Mist wie Thorgal und Gaston abgedruckt werden...

Ich liebe diese Comedy-Show hier... Immer wieder die versuche ein neues Magazin am Markt schön zu reden und dann noch voll und ganz überzeugt zu sein, dass das ganz sicher klappt! Und das von dem wohl erfolgreichsten deutschen Comicverleger der Geschichte!!!

C_R:zeitung:

Borusse
11.06.2017, 18:14
Ich sage dann mal dem Jugendlichen der angepeilten Zielgruppe, dass er demnächst Heroes of the Storm und Hearthstone sein lassen kann, weil Tim & Struppi und Aldebaran in Fortsetzungsheften am Kiosk der neue Renner sein werden.

Also bitte, was soll das? Jetzt kommst du hier mit Begriffen, mit denen MOF mangels Bezug gar nichts anfangen kann - höchstens googeln kann er das. Ich würde ihm wünschen, dass ihm endlich mal Kinder im Bekanntenkreis ein wenig Realitätsbezug vermitteln können.

Ollih
11.06.2017, 18:15
Sorry, jeder externe Beobachter würde nie auf die Idee kommen, bei Druckauflagen von 1500 Exemplaren in einem Land mit mehr als 80 Mio. Einwohnern von einem Massenmarkt zu sprechen. Natürlich bedient Finix mit seinem Konzept und seinen Produkten schon heute ausschließlich den Sammlermarkt (sind eure Bücher nicht sogar teilweise limitiert?). [Und was bitte ist nerdiger als ein Über-40-Jähriger, der sich eine gebundene Ausgabe eines frankobelgischen Kindercomis aus den 80ern ins Regal stellt (ich nehme mich hier ausdrücklich nicht aus, da ich ja auch Band 1 der King-und-Kong-GA im Regal habe)?]

Und 4.000-7.000er Druckauflagen aus den 80er und 90er Jahren bei damals 65-80 Mio Einwohnern bedienen einen Massenmarkt?
Es geht doch darum die Verhältnisse zurecht zu rücken. Das war damals schon genauso ein überschaubarer Markt wie heute.

1000-1500 Alben mögen für dich einen Sammlermarkt abbilden, für mich ist das eine für unsere Produkte angemessene Größenordnung um im Handel nachhaltig präsent zu sein.
Andere Albenverlage fahren ja auch entsprechend höhere Auflagen (so hat Splitter ja durchaus auch Serien deren Auflage mittlerweile 5-stellig sind)

Nochmal, solange ein Verlag Alben in einer Auflagenhöhe produziert, die das Produkt dauerhaft dem Handel und damit den Kunden landesweit zur Verfügung stellt und das zu einem absolut marktüblichen Preis, solange bedient dieser Verlag keinen Sammler- oder Nerdmarkt.

Ollih
11.06.2017, 18:18
Im übrigen Bitte ich alle teilnehmenden User, sachlich zu bleiben.

Ollih
11.06.2017, 18:27
Du tust ja so, als wäre der Markt immer gleich geblieben. Dass früher im Zeitschriftenhandel viel höhere Auflagen verkauft wurden als später im Buchhandel und dass früher im Buchhandel viel höhere Auflagen verkauft wurden als heute im Fachhandel, ist doch eigentlich unstrittig. Als Carlsen noch 15 Titel pro Monat produziert hatte, haben sie Gewinn gemacht. Doch irgendwann wurden aus schwarzen Zahlen rote, weil die Nachfrage gesunken ist und Comic-Alben zu Ladenhütern wurden. Dann gab es erst einen Einkaufsstop und dann wurden die Comic-Wände, die sich früher für die Buchhandelsketten gerechnet hatten, abgebaut und dann mussten die Verlage so was wie Manga und Graphic Novels erfinden, um Comics überhaupt wieder in den Buchhandel zu bekommen!


Natürlich ist die Marktlage heute eine andere als früher, nur, um Dein Beispiel Carlsen aufzugreifen, es ist eben ein Unterschied, ob man als Verlag die cashcows wie Tim und Struppi erst in der ich sag mal "Zweitverwertung" auf den Markt bringt und weitere "Marken" wie Spirou und Fantasio oder Top-Seller wie Hermann in reichhaltiger Form erstmalig auf den Markt bringen kann.
Mit den oberen 10% der Comictopserien hat man eben sehr gute Gewinne erzielt, die Frage ist doch, wie gut/schlecht liefen damals schon die unteren 50% der Serien.
Man sollte den Comicmarkt schon ganzheitlich sehen, nur zu sagen, "da hatten wir den Blueberry mit 15.000 und die Minimenschen mit 10.000" ist ja schön, doch das war doch nicht der ganze Markt. Interessant wäre doch mal zu erfahren, wie sich damals die unteren 30-40% der schlechtesten Serien verkauft haben und wieviel diese vom Gewinn der Cashcows wieder aufgefressen haben.

Clint Barton
11.06.2017, 19:51
Das Experiment des Neustarts mit Fix & Foxi ist glorreich gescheitert. Und das war eine bekannte Marke. Ich nehme mal an, dass nur Hutbrummer zugegriffen haben, als die Füchse wieder an den Kiosk "stürmten".

Sehr wahrscheinlich. Was soll man aber auch anderes erwarten, wenn das Magazin zum überwiegenden Teil aus Nachdrucken jahrzehntealter Geschichten bestand oder neuen Geschichte, die so - um es mal vorsichtig auszudrücken - konservativ wie die Serien in den 60ern und 70er war? Das das heute kein Kind mehr anlockt, ist doch klar. Ist natürlich nur bedingt die Schuld des Verlages, wenn Frau Kauka in ihrem Elfenbeinturm keinerlei Modernisierung/Anpassung an den Zeitgeist zugelassen hat (was ja schon 1994 zum Bruch mit Pabel geführt hat).

Wie man es vielleicht richtig macht, zeigt doch - im Fernsehbereich - der Reboot von "DuckTales" mit seinem angepassten Zeichenstil. Gefällt natürlich vielen alten Fans nicht, aber die sind nunmal auch nicht das Zielpublikum, sondern eine neue Generation von Kindern. Unter diesem Gesichtspunkt hat auch der Lucas Schorsch bei "Star Wars: Episode I" alles richtig gemacht und einen Film abgeliefert, der eine neue Generation anspricht. Oder die Leute von Archie, die seit einigen Jahren ihre Figuren erfolgreich neu definieren (als ernstes Drama, als Horrorserie, als realistisches Drama) und ihre antiquierten Stile in die Mottenkiste verfrachtet haben und pltzlich gefeiert statt belächelt werden ("Afterlife with Archie", "Archie" und natürlich der "Twin Peak/Beverly Hlls 90210"-Hybid "Riverdale" im Fernsehen bzw. auf Netflix).

Und ich denke durchaus, dass man ein Kindermagazin an den Markt bringen könnte. Nur halt tunlichst nicht mit "Natascha", "Franka", "Cubitus" und "Andy Morgan" gefüllt, sondern mit Sachen wie "Monster Allergy", "Lou!", "Kid Paddle", "Titeuf", "Hey, Schwester", "Amelia Rules!" und "Jellaby".

HerrHase
11.06.2017, 22:32
Nochmal, solange ein Verlag Alben in einer Auflagenhöhe produziert, die das Produkt dauerhaft dem Handel und damit den Kunden landesweit zur Verfügung stellt und das zu einem absolut marktüblichen Preis, solange bedient dieser Verlag keinen Sammler- oder Nerdmarkt.

Was verstehst du unter "landesweit"? In welchen Bahnhofsbuchhandlungen oder normalen Buchhandlungen stehen Finix-Comics in den Regalen? Ich hab noch nie welche außerhalb von Comicshops oder -börsen gesehen! Und Comicshops gibt's doch nicht mal mehr in jeder Großstadt. Und wer außer Comicsammlern und Nerds verirrt sich überhaupt in Comicshops? Da redest du dir die Marktpräsenz eures Verlags aber ziemlich doll schön. Natürlich kann man Finix-Bücher bundesweit über den Buchhandel bestellen, aber dafür müssten potentielle Interessenten außerhalb des Sammlerkreises ja erst einmal wissen, dass es diese überhaupt gibt!



Und ich denke durchaus, dass man ein Kindermagazin an den Markt bringen könnte. Nur halt tunlichst nicht mit "Natascha", "Franka", "Cubitus" und "Andy Morgan" gefüllt, sondern mit Sachen wie "Monster Allergy", "Lou!", "Kid Paddle", "Titeuf", "Hey, Schwester", "Amelia Rules!" und "Jellaby".

Und das würde ich dann wahrscheinlich sogar kaufen, obwohl ich weder die Zielgruppe wäre noch von letzteren beiden jemals was gehört habe ;). Vllt. packst du dann für "uns Ältere" noch "Die Schlümpfe" mit rein.

Zauberland
11.06.2017, 22:49
Und das würde ich dann wahrscheinlich sogar kaufen, obwohl ich weder die Zielgruppe wäre noch von letzteren beiden jemals was gehört habe ;).

Amelia Rules solltest du nachholen. Ist ein wirklich gelungener Comic von Jimmy Gownley. In Deutschland erschienen (leider nur) drei Bände unter dem Titel "Amelia ist die Größte". Es gab auch mal ein Heft beim GCT.

In den USA sind bislang acht Bände erschienen. Mehr gibts hier: http://jimmygownley.wixsite.com/ameliarules

Mick Baxter
12.06.2017, 05:40
Natürlich ist die Marktlage heute eine andere als früher, nur, um Dein Beispiel Carlsen aufzugreifen, es ist eben ein Unterschied, ob man als Verlag die cashcows wie Tim und Struppi erst in der ich sag mal "Zweitverwertung" auf den Markt bringt und weitere "Marken" wie Spirou und Fantasio oder Top-Seller wie Hermann in reichhaltiger Form erstmalig auf den Markt bringen kann.
Mit den oberen 10% der Comictopserien hat man eben sehr gute Gewinne erzielt, die Frage ist doch, wie gut/schlecht liefen damals schon die unteren 50% der Serien.
"Cliff Burton (http://www.comicguide.de/index.php/component/comicguide/?controller=details&file=book&content=short&comment=short&display=long&id=7918)" verkaufte sich dem Vernehmen nach nur dreistellig.

Orwell
12.06.2017, 09:18
Vom nostalgischen Magazin für Erwachsene, womit YPS heute 50.000 Leser erreicht, bis zum mangaesken bunten Action-Magazin für die hippe Jugend ist alles möglich.
YPS für Erwachsene, das ist so perfektes Anschauungsmaterial für weiterführende tiefenpsychologische Analysen des deutschen Mannes über 35. Ich gehe davon aus, dass die hippe und angepeilte Jugend hier eher kaum zugreift. Hingegen etliche Exemplare im originalverschweißten Zustand in irgendwelchen Bunkern und unbeweibten Haushalten rumfliegen. Ich muss zugeben, dass ich im zweiten Quartal 2015 ebenfalls einmal zugegriffen habe, um diesen Drachen zu bauen. Der damals sich im gemeinsamen Haushalt befundene Fünfzehnjährige hatte keinen weiteren Blick für die nostalgischen Comics und das Gimmick übrig. Ja, ich habe das Heft aus der Plastikfolie befreit. Sakrileg!
Ich habe nach der Lektüre beschlossen, dass ich mir das Geld für ein Magazin-Abo spare und diesen Betrag lieber in den Wandel am Albenmarkt und z.B. in Gesamtausgaben von Finix Comics investiere. Ich bin aber auch vielleicht wirklich die Ausnahme von der Regel und es braucht mehr Comic-Magazine am Markt. Denn eines reicht ja nicht aus, wie wir in den letzten Beiträgen erfahren haben.

Ich habe versucht, dass ich sachlich bleibe. Es fällt mir sehr schwer.

Mick Baxter
12.06.2017, 09:35
Und ist es dir schon mal gelungen?

moriturus
12.06.2017, 09:38
Ich gehe davon aus, dass die hippe und angepeilte Jugend hier eher kaum zugreift.

Auch die hippe Gruppierung Menschen mittleren Alters greift hier nicht zu. ^^
Das Yps hatte seine Zeit, ich bin damit groß geworden, aber für wen die Neuauflage sein soll, erschließt sich mir nicht. Mich spricht da jedenfalls nichts an.

Schreibfaul
12.06.2017, 09:41
Und wer außer Comicsammlern und Nerds verirrt sich überhaupt in Comicshops?

Kommt auf den Laden und die Lage an. Nürnberg und Frankfurt z.B. haben eine sehr hohe Laufkundschaft (was man auch an den Gesprächen merkt: „Oh, jetzt gibt es sogar von Wolverine Comics“)

Orwell
12.06.2017, 09:44
Und ist es dir schon mal gelungen?
Zugegebenermaßen am hauptverantwortlichen Kreiswehrersatzamt der Comicrepublik noch nie. Da mangelt es mir an Seriosität, weil da oft bis dauernd sowieso nur heiße Luft kommt.

Soll sich Finix Comics noch einmal wandeln? Und tatsächlich das riesige Verlustgeschäft des Volksverlags mit einer Fortsetzungsinitiative der Magazine aus den Achtzigern und einer gigantischen Zeitschriftenschwemme an den Kiosken noch einmal starten? Finden sich hier Investoren? Der neue Chefredakteur würde bereits feststehen.

Orwell
12.06.2017, 11:22
Und wisst ihr was? Weil ich auf den neuen Jackie Kottwitz und den ersten Karl noch etwas warten muss, habe ich mir jetzt zur Überbrückung bei Popcom "Pepper & Carrot" bestellt. Einfach so, weil ich lustig bin. Weil wir so viel über "Zielgruppencomics" diskutieren, die in ein neues Magazin für hippe Kids müssen. Sind übrigens über 80 Seiten für weniger als 15 Euro.

L.N. Muhr
12.06.2017, 12:08
Amelia Rules solltest du nachholen. Ist ein wirklich gelungener Comic von Jimmy Gownley. In Deutschland erschienen (leider nur) drei Bände unter dem Titel "Amelia ist die Größte". Es gab auch mal ein Heft beim GCT.

In den USA sind bislang acht Bände erschienen. Mehr gibts hier: http://jimmygownley.wixsite.com/ameliarules

Die Serie ist in den USA abgeschlossen.

Die deutsche Verkäufe waren leider... ok, ich weiss nicht, ob man überhaupt von Verkäufen reden kann. Hat mir in der Seele wehgetan. Mit einer deutschen Edition ist deswegen und wegen des ungeheuer komplexen Letterings nicht zu rechnen. Der vierte Band war fertig übersetzt, kam dann aber nie.

Orwell
12.06.2017, 12:36
Courtney Crumrin hat im Entwicklungsland Comicland Deutschland und der Bananenrepublik Österreich auch versagt. Laut urbanen Legenden soll es diverse alte Zöpfe unter den Comichändlern geben, die sich solche Sachen gar nicht erst in ihre Läden bestellen. Dann kann es die Laufkundschaft auch nicht entdecken. Ich frage mich, ob Polly & the Pirates, Courtney Crumrin und Amelia mehr Chancen in einem Magazin für hippe Kids gehabt hätten. Wäre sicher auch von der jeweiligen Chefredaktion des fiktiven Magazins abhängig gewesen. Wahrscheinlich hätten sie jedoch gegen Die Lustige Lilli, Die Blauen Panther und Die Rasselbande immer noch den Kürzeren gezogen. Wir befinden uns ja schließlich im tief geprägten Kaukaland.

Mick Baxter
12.06.2017, 12:45
Laut urbanen Legenden soll es diverse alte Zöpfe unter den Comichändlern geben, die sich solche Sachen gar nicht erst in ihre Läden bestellen.
Das lag aber nicht am Inhalt, sondern am Vertrieb.

schattengaenger
12.06.2017, 12:51
Nein, Hate meinte "L'état morbide" Band 3 (http://www.comicguide.de/index.php/component/comicguide/?controller=details&file=book&id=12826&display=short). Der wurde falsch gefaltet, so daß die Seiten in nur für Druckexperten nachzuvollziehender Reihenfolge abgebildet wurden. Netterweise wurde ein Zettel mit der richtigen Reihenfolge beigelegt (wenn man den Band antiquarisch kauft, fehlt der vermutlich).
Gibt es diesen Zettel irgendwo zum Runterladen? Oder wäre jemand so nett, ihn einzuscannen und online zu stellen?

Orwell
12.06.2017, 12:58
Das lag aber nicht am Inhalt, sondern am Vertrieb.
Wie auch immer und woran auch immer es gescheitert haben mag. Interessiert das einen typischen Laufkunden zwischen den ganzen Comicregalen?

Jedenfalls geht im deutschsprachigen Raum comicmäßig seit Jahrzehnten ziemlich viel unter (auch als noch das so tolle Gießkannenprinzip am Kiosk herrschte, wo nur Nord- und Westdeutschland recht gut profitiert haben) und läuft gänzlich unter dem Radar. Natürlich auch Finix Comics. Darum sind die Finix-Auflagen eigentlich bewundernswert.

franque
12.06.2017, 12:59
. Unter diesem Gesichtspunkt hat auch der Lucas Schorsch bei "Star Wars: Episode I" alles richtig gemacht und einen Film abgeliefert, der eine neue Generation anspricht. Oder die Leute von Archie, die seit einigen Jahren ihre Figuren erfolgreich neu definieren (als ernstes Drama, als Horrorserie, als realistisches Drama) und ihre antiquierten Stile in die Mottenkiste verfrachtet haben und pltzlich gefeiert statt belächelt werden ("Afterlife with Archie", "Archie" und natürlich der "Twin Peak/Beverly Hlls 90210"-Hybid "Riverdale" im Fernsehen bzw. auf Netflix).


Oder das Reboot von "Battlestar Galactica" vor ein paar Jahren, was die Tugenden moderner TV-Serien (Fortsetzungshandlung, Charaktertiefe) zumindest tangierte und vom kultigen Trash zur Qualitätsserie mutierte. Lucas hingegen hat sich mMn der von ihm selbst mit beförderten Infantilisierung des Publikums (remember "Rückkehr der Jedi-Ritter"?) nur wie ein schlauer von Shareholder-Value abhängiger CEO angepasst. Das ist das Gegenteil von dem, was bei z.B. "Galactica" passierte und deiner Beschreibung nach auch bei "Archie", wo ich nichts zu sagen kann.
Gerade bei Episode 1-3 kann man sehen, wie Lucas den Retro-Serial-Look imitieren wollte, viel stärker als bei den alten SW-Filmen.

Mark O. Fischer
12.06.2017, 13:05
Das lag aber nicht am Inhalt, sondern am Vertrieb.
Der einzige Vertrieb, wo man alles aus einer Hand bestellen kann, ist Comic Base Berlin.

L.N. Muhr
12.06.2017, 13:44
Courtney Crumrin hat im Entwicklungsland Comicland Deutschland und der Bananenrepublik Österreich auch versagt.

Tatsächlich hat es das nicht. Die Serie lief sehr gut. Band 1 & 2 waren im Softcover in der Auflage zu hoch angesetzt, aber die HC-Edition hat sich soweit abverkauft.

Orwell
12.06.2017, 14:34
Wo bleiben die weiteren Ausgaben von Courtney? Das wäre was für Finix. Oder?

Zauberland
12.06.2017, 14:37
Die Serie ist in den USA abgeschlossen.

Oh! Das wusste ich noch nicht. Im letzten Previews hatte ich eine TP gesehen und hoffte (deshalb) darauf, dass es weitergeht.


Die deutsche Verkäufe waren leider... ok, ich weiss nicht, ob man überhaupt von Verkäufen reden kann. Hat mir in der Seele wehgetan. Mit einer deutschen Edition ist deswegen und wegen des ungeheuer komplexen Letterings nicht zu rechnen. Der vierte Band war fertig übersetzt, kam dann aber nie.

Ja. Das ist eine Schande. Hierzulande wird halt lieber die gefühlte tausendste Neuedition von Gaston oder Tim & Struppi gekauft .... :-(

Orwell
12.06.2017, 14:38
Der Schuber macht den Unterschied...

Mick Baxter
12.06.2017, 15:57
Gibt es diesen Zettel irgendwo zum Runterladen? Oder wäre jemand so nett, ihn einzuscannen und online zu stellen?
Der Zettel wurde sinnigierweise auch noch so einfallsreich gestaltet, daß man ihn eigentlich nicht lesbar kopieren kann.

http://www.burkhard-ihme.de/Bilder/morbide.jpg


Und daß es ein Fehler der Druckerei war, darf doch sehr bezweifelt werden, denn dann hätte sie den Band neu drucken müssen. Offenbar entstand der Fehler aber in der Verantwortung von Egmont, und da hat man dann lieber diesen popeligen Zettel beigelegt (oder erst nachgereicht? Ich weiß nicht mehr genau).

Auf jeden Fall stimmen ja die einmontierten Seitenzahlen, und da Hulet seine Seiten nicht numeriert hat, konnte die Druckerei den Fehler nicht bemerken. Die falsche Reihenfolge ergibt sich aus einem abweichenden Faltmuster für den DIN-A1-Druckbogen, das beim Einsetzen der Seitenzahlen zugerundegelegt wurde.

Orwell
12.06.2017, 16:22
Das war der so tolle und erfolgreiche Comicmarkt von anno dazumal, von dem Finix Comics "profitiert". Was sich Leser und Kunden damals dabei gedacht haben, war doch echt wurscht. Es soll mehrere Verleger geben, denen die Kunden immer wurscht waren. Und denen die Kunden immer noch wurscht sind. Jetzt können aber die Kunden in Foren kommunizieren! Deppertes Internet! Früher war alles besser!

Borusse
12.06.2017, 16:56
Courtney Crumrin hat im Entwicklungsland Comicland Deutschland und der Bananenrepublik Österreich auch versagt. Laut urbanen Legenden soll es diverse alte Zöpfe unter den Comichändlern geben, die sich solche Sachen gar nicht erst in ihre Läden bestellen. Dann kann es die Laufkundschaft auch nicht entdecken. Ich frage mich, ob Polly & the Pirates, Courtney Crumrin und Amelia mehr Chancen in einem Magazin für hippe Kids gehabt hätten.

Ich muss die Händler schon wieder in Schutz nehmen. DIe Bände waren in einem Vertrieb, mit dem 90% der Händler gar keine Geschäftsbeziehung hatten. Auf die Frage, was man denn da noch bestellen soll haben die dann dem händler ernsthaft panini oder so geantwortet. Das war ein kapitaler Fehler.

Amelia ist die Größte war aber auch nichts für mich. Ich fands unwitzig (sollte es gar nicht komisch sein? Noch schlimmer.), vielleicht lag es auch daran, dass ich solche Familiensituationen nicht aus direkter Anschauung kenne.

Borusse
12.06.2017, 16:59
Das lag aber nicht am Inhalt, sondern am Vertrieb.

Guck, noch einer erinnert sich.

Clint Barton
12.06.2017, 17:36
Wo bleiben die weiteren Ausgaben von Courtney? Das wäre was für Finix. Oder?

Keine Albenserie, sondern Hefte. Fällt also leider bei Finix aus dem Raster.
Schöne Serie (wie fast alles von Ted Naifeh).
Aber ja: Todesstoss für den Verlag war die Wahl des Vertriebs. So hat man die veröffentlichten Comics zu vielen potenziellen Kunden vorenthalten.


Oh! Das wusste ich noch nicht. Im letzten Previews hatte ich eine TP gesehen und hoffte (deshalb) darauf, dass es weitergeht.

Das dürften nur Backlist-Angebote gewesen sein. Die Reihe wir öfters gerelisted, weil Diamond sich die nicht auf Lager hält.
Gownley hat zuletzt den Band "The Dumbest Idea Ever" rausgebracht (IIRC irgendwas autobiografisches über seine erste Liebe oder so). 2015 gab#s noch zwei kurze Beiträge für "Bone: Out of Boneville - Tribute Edition" und "Peanuts: A Tribute to Charles M. Schulz". Seitdem hat er sich leider rar gemacht.

Der Hulet-Wisch erinnert mich an den "Elektra"-Band von Ehapa/Feest, wo bei etlichen Exemplaren ein Buchblock falsch rum eingebunden war.
Und diesen Lesereihenfolgen-Quatsch hatte Panini so ca. 2002 auch bei "JLA" Bd. 7. Da gab#s die Reihenfolge im Forum statt eines Neudrucks (eigene Druckerei, da müsste man die Kosten ja selbst tragen).

ELDORADO
12.06.2017, 17:45
Ich muss die Händler schon wieder in Schutz nehmen.

Schmerzt es sehr? :zwinker:



Die Bände waren in einem Vertrieb, mit dem 90% der Händler gar keine Geschäftsbeziehung hatten. Auf die Frage, was man denn da noch bestellen soll haben die dann dem händler ernsthaft panini oder so geantwortet.

Oder die Händler wurden hier im Forum beschimpft, sie würden nur deshalb dort nicht bestellen, weil sie vermutlich noch unbezahlte Rechnungen offen hätten. Da hat wirklich alles getan, um einem die Lust zu nehmen zu bestellen. Der Modern Tales/Eidalon-Verleger war an sich ein Guter und sehr Motivierter, hat aber halt aus Freundschaft/Verbundenheit einem Vertrieb die Treue gehalten mit dem es nicht funktionieren konnte. Nun gibt es ihn nicht mehr (den Verlag).

Aber in der Tat tun sich auch die sehr gelobten "modernen" und teils mangesken Kinder-und JugendTitel sehr schwer. Tokyopop/Popcom hat da einige schöne Sachen im Programm, die aber offenbar mir persönlich besser gefallen als der angepeilten Zielgruppe. Denn Lou, Hey Schwester oder Crissis Tagebuch werden trotz aller Qualität doch weitgehend ignoriert.


Den Nachwuchs, den du dir mit Magazinträumen WÜNSCHST, den interessiert Aldebaran gar nicht!


Das ist eine Einschätzung, die ich weder teile noch belegbar ist. Gerade der Anfang mit den noch jugendlichen Helden ist als Einstieg ideal und spannend und außergewöhnlich genug ist das allemal.

Ich denke schon, dass sich die Einschätzung von Huxley über die Jahre sehr gut beobachten und belegen lässt. Und es bleibt mir unbegreiflich, wie Du als Unternehmer und Kaufmann ständig nur Deinen eigenen Geschmack als Grundlage nehmen kannst. Wer das tut, wird als Händler kaum überleben. Ich sehe doch täglich was meine deutlich jüngeren Mitarbeiter anspricht und was nicht. Durch deren Hände läuft ja an der Kasse und beim Auspacken zwangsläufig viel Zeug, welches sie von selbst sonst nicht weiter beachten würden. Und außerhalb des Manga-Bereiches wissen da vor allem Sachen wie Deadpool" und "Doctor Who" zu gefallen, aber auch "Blacksad" oder "Paper Girls". Jedoch ganz gewiss nicht die betuliche Erzählweise und steife Grafik eines Leo.

Und das Paradebeispiel für einen toll gemachten Titel mit Crossover-Potential ist und bleibt dieser Titel hier - das spricht von der Optik, der Thematikund der Gestaltung der Hauptfiguren her tatsächlich auch die Manga-Leserschaft an, trotz Albenformat und Hardcover:

https://www.youtube.com/watch?v=hgV41nf44pg

L.N. Muhr
12.06.2017, 17:54
Keine Albenserie, sondern Hefte. Fällt also leider bei Finix aus dem Raster.
Schöne Serie (wie fast alles von Ted Naifeh).
Aber ja: Todesstoss für den Verlag war die Wahl des Vertriebs. So hat man die veröffentlichten Comics zu vielen potenziellen Kunden vorenthalten.



Das dürften nur Backlist-Angebote gewesen sein. Die Reihe wir öfters gerelisted, weil Diamond sich die nicht auf Lager hält.
Gownley hat zuletzt den Band "The Dumbest Idea Ever" rausgebracht (IIRC irgendwas autobiografisches über seine erste Liebe oder so).

Darüber, wie er Comiczeichner wurde. Sehr charmanter Band.

Orwell
12.06.2017, 17:55
Ich muss die Händler schon wieder in Schutz nehmen.
Passt schon. Ich provoziere doch nur gerne. Sollte jeder mittlerweile mitbekommen haben. So bekomme ich ja auch immer wieder Kommentare zum Markt aus euch raus.;)

Popcom ist in der Tat etwas für Erwachsene, die Kinder und Jugendliche beschenken wollen. Selbst würden die ihr Taschengeld da nie investieren, selbst wenn es im Superduper-Magazin am Kiosk kommen würde.

Trotzdem könnte sich Finix Comics noch einmal wandeln und sich auch diverser Heftserien annehmen, die nicht sonderlich umfangreich sind und in schönen Gesamtausgaben erscheinen könnten.;)

L.N. Muhr
12.06.2017, 18:22
Bei Courtney fehlen ja nur noch zwei Bände.

Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass ein Verlag mit meiner Übersetzung eine Farbausgabe macht. Dominik war damals bei Splitter großer Fan und wollte es bringen, aber Dirk wollte nicht, weil man halt keine englischen Sachen macht... Ironie der Geschichte. :-D

Schreibfaul
12.06.2017, 18:36
Bei Courtney fehlen ja nur noch zwei Bände.

Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass ein Verlag mit meiner Übersetzung eine Farbausgabe macht.

Wäre mehr als wünschenswert wenn jemand diese großartige Serie übernehmen würde. Am besten Spitter oder Finix.

Comic_Republic
12.06.2017, 18:36
Bei Courtney fehlen ja nur noch zwei Bände.

Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass ein Verlag mit meiner Übersetzung eine Farbausgabe macht. Dominik war damals bei Splitter großer Fan und wollte es bringen, aber Dirk wollte nicht, weil man halt keine englischen Sachen macht... Ironie der Geschichte. :-D
Tja, wie sich Verlage in der Zeit entwickeln...
Und schon sind wir wieder bei Thema!

Ich würde mich sehr über eine Farbausgabe der kompletten CC-Reihe freuen! Habe meine 4 HC damals mach Abbruch verkauft... Und ne Freundin würde auch zuschlagen. Wir haben erst am Freitag uns über die Serie unterhalten!

Gibt es denn einen Grund, dass Courtney keine Nase hat?

C_R:zeitung:

L.N. Muhr
12.06.2017, 18:42
Schlagt es den Verlagen vor.

Simulacrum
12.06.2017, 18:43
Amelia ist die Größte war aber auch nichts für mich. Ich fands unwitzig (sollte es gar nicht komisch sein? Noch schlimmer.), vielleicht lag es auch daran, dass ich solche Familiensituationen nicht aus direkter Anschauung kenne.

War eben kein Altherrenwitzehumor, ich fand Amelia super und hatte mir die Fortsetzungen letztes Jahr auch bei Popcom gewünscht, weil Amelia dort auch klasse in Mädelsprogramm passen würde. Wird dann aber wohl auch dort nichts werden. Welchen US-Ausgaben entsprachen denn die 3 Eidalon-Bände, wenn ich mir jetzt noch die fehlenden US-Bände kaufen möchte?

L.N. Muhr
12.06.2017, 18:50
Das sind die US-Hefte 1 - 6, also der erste US-Band sowie das erste Heft aus dem zweiten Band afair.

Hauptproblem ist wirklich das Lettering, weisst du ja: extrem viele graphische Tricks. Da brauchst du einen deutschen Letterer, der die Anweisungen des Übersetzers kapiert, und deutsche Letterer halten sich nur noch wenige Verlage.

Simulacrum
12.06.2017, 18:52
Und gerade das Lettering fand ich besonders witzig. Danke, dann werde ich mir noch ein paar TPBs holen, solange verfügbar.

L.N. Muhr
12.06.2017, 18:56
Das Lettering war schweineaufwändig. Aber danke für das Lob.

Die TPB sind langfristig verfügbar, die Serie war in den USA ein Riesenerfolg, wird immer noch nachgedruckt und ist auch gebraucht sehr günstig zu kriegen. Du musst nur aufpassen, dass du nicht die best-of-Bände kaufst, die es offenbar auch gibt ("Highlights" genannt). Der oben erwähnte Schuber ist vermutlich die beste Edition,wenn du ganz sicher gehen willst. Bei Amelia mache ich mir da absolut keine Illusionen, dass das nochmal auf deutsch kommt. Leider.

Simulacrum
12.06.2017, 19:07
Ich bin schon früher mal gescheitert, den Überblick bei den verschiedenen Auflagen zu bekommen, aber mit der verlinkten Seite (http://jimmygownley.wixsite.com/ameliarules/books)der aktuellen Ausgaben klappt es jetzt ganz gut. Der Schuber scheint aber teurer zu sein als die Einzelausgaben, muss wohl noch wenig Preise und Anbieter vergleichen.

L.N. Muhr
12.06.2017, 19:12
Das liegt dann an verschiedenen Dollarkursen zu dem Zeitpunkt, wo der Händler sich das aufs Lager gepackt hat. Den Schuber kriegst du aber auch schon für um die 50$. Das führt aber sehr vom Thema weg.

Simulacrum
12.06.2017, 19:16
Pöh, ein Mal darf ich hier egoistisch auch mal OT sein (und ein idealistischer Selbsthilfeverein mit "ehrenamtlichen" Letterern darf die Fortsetzung unrentabler Titel selbstverständlich auch bringen, aber da wird wieder das Ist-nicht-frankobelgisch-Argument kommen). ;)

Mick Baxter
12.06.2017, 21:09
Das sind die US-Hefte 1 - 6, also der erste US-Band sowie das erste Heft aus dem zweiten Band afair.

Hauptproblem ist wirklich das Lettering, weisst du ja: extrem viele graphische Tricks. Da brauchst du einen deutschen Letterer, der die Anweisungen des Übersetzers kapiert, und deutsche Letterer halten sich nur noch wenige Verlage.
DAS könnte Finix allerdings gewährleisten. Aber völlig am Leseverhalten der Investoren vorbei kann er natürlich nicht planen. Wenn 15 Leute in den Verein eintreten* und die Veröffentlichung vehement fordern, kann das schon was bewirken.

* heißt zumindest eine Investition tätigen

L.N. Muhr
12.06.2017, 22:24
:


Bei Amelia mache ich mir da absolut keine Illusionen, dass das nochmal auf deutsch kommt. Leider.

!

jellyman71
12.06.2017, 22:56
Wäre mehr als wünschenswert wenn jemand diese großartige Serie übernehmen würde. Am besten Spitter oder Finix.

Absolut dafür! Sollte jetzt möglich sein. L.N. Muhr könnte das doch auch öffentlich pushen.

Ollih
13.06.2017, 08:09
Was verstehst du unter "landesweit"? In welchen Bahnhofsbuchhandlungen oder normalen Buchhandlungen stehen Finix-Comics in den Regalen? Ich hab noch nie welche außerhalb von Comicshops oder -börsen gesehen! Und Comicshops gibt's doch nicht mal mehr in jeder Großstadt. Und wer außer Comicsammlern und Nerds verirrt sich überhaupt in Comicshops? Da redest du dir die Marktpräsenz eures Verlags aber ziemlich doll schön. Natürlich kann man Finix-Bücher bundesweit über den Buchhandel bestellen, aber dafür müssten potentielle Interessenten außerhalb des Sammlerkreises ja erst einmal wissen, dass es diese überhaupt gibt!


Das ist doch die Krux, die im Laufe dieser Diskussion mal wieder offenkundig wird. Da wird einerseits der vermeintlich große Albenmarkt der 80er und 90er Jahre mit den 10% der Comicserien erklärt, die sich am "besten" verkauft haben, also die Marken, die übrigens so heute immer noch in den Bahnhofsbuchhandlungen zu finden sind, und gleichzeitig werden die 10% Comicserien die sich heutzutage am „schlechtesten“ verkaufen als Beispiel herangezogen um einen Sammler- oder Nerdmarkt zu postulieren.
So wie man eben auch heute noch einen Troll von Troy von Carlsen im Bahnhofsbuchladen findet, neben den Marken Asterix & Co, lag damals eben ein Incal Band im Drehständer.
Eine Abbildung des gesamten frankobelgischen Alben!markts hat auch schon vor 30 Jahren im Bahnhofsbuchhandel nicht gegeben.
Nimmt man nun noch Paninis Superhelden und die Mangas dazu, findest du heute sogar noch viel mehr Comic in den Bahnhofsbuchhandlungen als vor 30 Jahren.

Natürlich bewegt sich der Finix am unteren Ende der Comicproduktion am dt. Markt, aber nur von uns oder anderen Kleinverlagen auf den gesamten Comicmarkt als einen Sammlermarkt zu schließen ist doch absurd.
Selbst wir (am unteren Ende der Albenproduktion) fahren immer noch Auflagenhöhen, die den gesamten Markt durchdringen. (Fachhandel/Amazon und wir verfügen über einen Vertrieb, der es jeder Buchhandlung ermöglicht unser Produkt zu bestellen, weil wir es zu 97% lieferbar halten)

Dazu ein Beispiel:
Wir haben 8 „Stammkunden“ die seit Anbeginn unseres Bestehens ausschließlich! die Serie Pioniere ordern. Die kaufen keine Funnys, kein Fantasy, keine Krimis, keine Abenteuerserien nicht mal andere „Western“ á la Lester Cockney. Die Differsität die wir mittlerweile im Programm haben und vergleicht man das mit dem Konsum anderer Stammkunden, die regelmäßig wesentlich mehr Serien bestellen, zeigt mir, dass es einen sehr breiten Kundenkreis gibt, der überhaupt nicht Sammler- oder Nerd-affin kauft. Unsere Auflage ist eben so groß, dass wir auch diesen Kreis von Kunden noch erreichen.

Daraus schließe ich, und die Verkaufszahlen anderer, größerer Alben-Verlage geben mir da recht, dass die Nachfrage im Alben-Markt, auch jeneits der 10% Markenserien, im dt.-sprachigen Raum immer noch sechsstellig, wenn nicht siebenstellig ist.
Wie sich das für den jeweiligen Verlag rechnet oder nicht, steht doch auf einem anderen Blatt.
Jedenfalls kann man aus den Problemen einzelner Verlagsteilnehmer nicht einfach daraus schließen, ob es dem Markt schlecht geht, von Aussagen eines „Nerdmarkts“ mal ganz zu schweigen.

Ollih
13.06.2017, 08:23
Schlagt es den Verlagen vor.

Der Fan in mir, würde bei Courtney Crumrin sofort JAAA! rufen, der Verleger erstmal in Ruhe abwägen und als Vorsitzender werde ich das Thema "US-Comics" bei Finix intern zur Diskussion stellen.

Gebt euch bitte aber erstmal keinen allzu großen Hoffnungen hin.

fulbecomics
13.06.2017, 09:28
Keine Albenserie, sondern Hefte. Fällt also leider bei Finix aus dem Raster.
Schöne Serie (wie fast alles von Ted Naifeh).
Aber ja: Todesstoss für den Verlag war die Wahl des Vertriebs. So hat man die veröffentlichten Comics zu vielen potenziellen Kunden vorenthalten...

Die Alben-fixiertheit, was den frankobelgier anbetrifft, hab ich eh noch nie verstanden.
Vielleicht wollte man sich auf diese Weise abheben vom Rest. Qualitativ gibt's da ja auch nichts zu beanstanden.

Die Ausnahme von der Regel: die GCT-Hefte :)
Ich denke, dass man an dieser Stelle ansetzen muss.

Mark O. Fischer
13.06.2017, 10:15
Eine Abbildung des gesamten frankobelgischen Alben!markts hat auch schon vor 30 Jahren im Bahnhofsbuchhandel nicht gegeben.
Es gab Drehständer von Carlsen und Ehapa in fast jeder Buchhandlung in jeder Stadt. Das war ein flächendeckendes Angebot für eine Laufkundschaft, das es heute nicht mehr gibt! Heute muss man nach Comics suchen. Eine Lieferbarkeit, die es jeder Buchhandlung ermöglicht ein Produkt zu bestellen, ist sicher nicht dasselbe. Daraus zu schließen, es wäre alles wie früher oder sogar besser und es gäbe 1 Million Kunden für Comic-Alben, während man selbst nur 1.000 Exemplare pro Titel druckt, ist wirklich abenteuerlich.

uwe
13.06.2017, 10:24
Absolut dafür! Sollte jetzt möglich sein. L.N. Muhr könnte das doch auch öffentlich pushen.

Oder einfach selbst verlegen.

Um eine hier implizit gestellte Frage zu beantworten: Der Finix ist ein kleiner Verein, der sich zu Beginn ein klar abgestecktes Ziel gesetzt hat. Und auch nach 10 Jahren ist der Berg der abgebrochenen Serien immer noch ein riesiger. Niemand hätte vor 10 Jahren gedacht, dass wir heute da stehen, wo wir jetzt sind. Wir sind aber immer noch ein kleiner Verein und werden keine weiteren Baustellen (US-Serien, Manga, ...) aufmachen können.
Das Beispiel Finix mag aber dem einen oder anderen als Anreiz dienen, selbst tätig zu werden. Nie war es einfacher, Comics zu produzieren, siehe den neuen Dantes Verlag.

uwe
13.06.2017, 10:26
... während man selbst nur 1.000 Exemplare pro Titel druckt...

So schwer zu begreifen kann das Finix-Prinzip doch gar nicht sein...

Orwell
13.06.2017, 10:42
Es gab Drehständer von Carlsen und Ehapa in fast jeder Buchhandlung in jeder Stadt. Das war ein flächendeckendes Angebot für eine Laufkundschaft, das es heute nicht mehr gibt!
2017! Mark, 2017! Nicht mehr 1980! Heute gibt es Internet! Die interessierte Laufkundschaft von früher sitzt längst im Pyjama rum und kauft immer dann ein, wenn sie gerade lustig ist! Und die Drehständer stehen nicht mehr im Weg rum!

Heute muss man nach Comics suchen. Eine Lieferbarkeit, die es jeder Buchhandlung ermöglicht ein Produkt zu bestellen, ist sicher nicht dasselbe. Daraus zu schließen, es wäre alles wie früher oder sogar besser und es gäbe 1 Million Kunden für Comic-Alben, während man selbst nur 1.000 Exemplare pro Titel druckt, ist wirklich abenteuerlich.
Richtig abenteuerlich bist nur du mit deinen Ansichten. Es gibt nach wie vor 1 Million Kunden für Comic-Alben, der nächste Asterix wird es beweisen. Comics verkaufen sich nach wie vor. So wie früher. Vielleicht sogar besser. Weil man Percy Pickwick mittlerweile am Stück lesen kann und nicht bis nächste Woche warten muss. Oder bis übernächste Woche. Ich musste in den Achtzigern durch die Großstadt pilgern und das Angebot suchen. Ich habe es oft gar nicht gefunden. Dein so tolles, flächendeckendes Drehständer-Angebot. Meine Mama wollte mir damals nicht alles aus der Ferne bestellen, was ich haben wollte.

Und du willst nicht nur mindestens fünf Magazine, die flächendeckend in hoher Auflage gleichzeitig den ganzen deutschsprachigen Markt fluten, du willst wieder den Drehständermarkt aus den Achtzigern erwecken und das Kaufverhalten ändern und deinen Geschmacksnerven anpassen! Jetzt wird es wirklich langsam aber sicher echt bedenklich.

Finix Comics macht unter den gegebenen Umständen alles richtig. Die haben den Markt durchschaut.

@Mark
Wäre es denn keine Option für dich, dass du z.B. in Schleswig-Holstein einen Fachladen eröffnest? Du kannst dann Drehständer installieren und das Angebot nach deinem Geschmack und Gutdünken gestalten. Wenn es gut klappt, kommen die Filialen.

L.N. Muhr
13.06.2017, 11:19
Oder einfach selbst verlegen.

Es ist nicht jeder zum Verleger geboren.

Clint Barton
13.06.2017, 11:45
Die Alben-fixiertheit, was den frankobelgier anbetrifft, hab ich eh noch nie verstanden.

Beziehst du das auf Finix oder franko-belgische Comics an sich? Bei ersteren kann ich es verstehen, wenn man sich auf Franko-Belgier beschränkt (da gibt es noch genug Baustellen, bevor man in andere Segmente vorstösst) und bei letzterem - gab doch Sachen wie "Topix", "Das Beste aus Frankreich" oder "Tip-Top". Klar, gerade Splitter könnte sicherlich problemlos jeden Monat ein Magazin mit einem Albenreprint füllen, aber es ist auch nachvollziehbar, wenn man mit so einem Projekt nicht den ganzen Verlag riskieren will (wie das beim alten Splitter Verlag der Fall war), weil man sich überschätzt. Von der zusätzlichen Arbeitsbelastung mal abgesehen.

Mark O. Fischer
13.06.2017, 12:42
Heute gibt es Internet! Die interessierte Laufkundschaft von früher sitzt längst im Pyjama rum und kauft immer dann ein, wenn sie gerade lustig ist!http://handelsjournal.de/2016/01/06/markt/dwolf/onlinehandel-grenzen-des-wachstums-in-sicht/


@Mark
Wäre es denn keine Option für dich, dass du z.B. in Schleswig-Holstein einen Fachladen eröffnest? Du kannst dann Drehständer installieren und das Angebot nach deinem Geschmack und Gutdünken gestalten. Wenn es gut klappt, kommen die Filialen.
Das habe ich mir auch schon überlegt und wäre auch konsequent. Das Risiko schätze ich aber höher ein als bei einem Magazin. Wenn man ein Magazin flächendeckend im Zeitschriftenhandel verteilt, kann man dafür in jedem Dorf einen Kunden finden. Sich mit einem neuen Laden in einer Stadt eine Stammkundschaft aufzubauen, die nicht nur mal gucken kommt oder einmal im Jahr Gratis Comics abgreift, sondern regelmäßig was kauft, damit sich der Laden trägt, ist deutlich schwieriger.

Man sollte nicht vergessen, wie der Fachhandel entstanden ist. Erst kam das große Angebot im Zeitschriftenhandel, dann kam das große Angebot im Buchhandel. Daraus entstand die Nachfrage und das größere Angebot im Fachhandel. Heute fehlt dieses große Angebot im Zeitschriftenhandel und Buchhandel. Der Fachhandel lebt nicht von sich selbst, sondern von der Bekanntheit bestimmter Marken aus anderen Vertriebskanälen. Da müsste man den Laden doch erst mal mit Manga-, Panini- und Ehapa-Titeln vollstellen und die Alben bleiben eine teure Randerscheinung, die sowohl für die Jugend als auch für Erwachsene, die Comics nur aus der Micky Maus von früher kennen und sich wundern, das es Erwachsene gibt, die so was überhaupt noch kaufen, einfach zu teuer sind. Ich könnte den Laden nicht mal mit ZACK vollstellen, weil die "Bye bye Backlist" nicht mehr lieferbar ist.

TheDuck
13.06.2017, 12:51
Lieber Mark - mach, tu, pack an!
Aber such am Ende den Fehler fnicht bei anderen wenn es erneut nicht klappen sollte!

Jeder ist seines Glückes Schmied - und Du hast einen gut laufenden Comicverlag aufgrund ständiger Verschiebungen und Versprechungen, aber stehts nicht eingehaltener Termine, an die Wand gefahren.
Und nein, dass ist kein comictypisches Problem, womit Du Dich andauernd hier und anderswo versuchst argumentativ zu rechtfertigen, sondern ein rein marktübliches Prozedere:
Wer als Händler seinen Kunden eine Dienstleistung verspricht, dieses Versprechen aber nicht einhält, der verliert auf lange Sicht alle Kunden - das ist im Handwerk so, das ist im Bankwesen so, das ist überall so - und solange Du versprichst aber nicht das lieferst was Du versprichst wirst Du in jeder Branche Deine jeweilige Firmengründungen an die Wand fahren.

Es tut mir leid das Dir hier so hart zu sagen - aber das ist einfach die Marktrealität - ein einmal verprellter Kunde kommt nie wieder!

Daher, wenn Du das in den Griff bekommst, dann kommst Du auch mit xyz was Du Dir vorstellst auf die Beine - just do it!

Und jetzt beendet mal endlich diese in meinen Augen überflüssige Diskussion, die wir hier im Forum schon seit JAHREN bis zum erbrechen führen - sorry, aber das führt zu nix, weil wir wissen wies ist und warum es bei Mark nicht gelaufen ist, sich aus obrig angeführten erklärt. ;-)

Lg
TheDuck

Orwell
13.06.2017, 13:13
Zurück zum Wandel bei Finix Comics.

Meiner Meinung nach ist dieser Wandel wirtschaftlich absolut notwendig. Die Liste abgebrochener frankobelgischer Reihen ist nämlich immer noch riesengroß. Es findet aber seit 10 Jahren eine Veränderung in dieser Liste statt und die ist ebenfalls beachtlich. Wenn Finix Comics noch einmal 10 Jahre lang erfolgreich weitermachen will, braucht es diesen Wandel. Es sind noch einige Perlen ausständig, da ist aber episodentechnisch eben manchmal auch viel mehr offen als veröffentlicht wurde. Und dann wäre es schon fein, wenn diese Serien noch einmal komplett auf den Markt kommen würden. Denn irgendwie hat sich in den letzten 10 Jahren doch auch einiges beim Massengeschmack verändert und ein einheitliches äußeres Erscheinungsbild von anno dazumal wird auch schwierig zu gestalten sein.
Und wenn man sich die Liste genauer ansieht, werden wohl einige Reihen nie mehr komplettiert werden können. Da sich der Zeitgeist geändert hat, da keine digitalen Vorlagen existieren, da sich eine Veröffentlichung und Restaurierung jahrzehntealter Serien für einen kleinen Verein wie Finix Comics niemals rechnen kann.

Ich bleibe dabei, die Finixer machen alles richtig und sie bewegen sich fließend mit der Zeit.

fulbecomics
13.06.2017, 13:26
Beziehst du das auf Finix oder franko-belgische Comics an sich? Bei ersteren kann ich es verstehen, wenn man sich auf Franko-Belgier beschränkt (da gibt es noch genug Baustellen, bevor man in andere Segmente vorstösst) und bei letzterem - gab doch Sachen wie "Topix", "Das Beste aus Frankreich" oder "Tip-Top". Klar, gerade Splitter könnte sicherlich problemlos jeden Monat ein Magazin mit einem Albenreprint füllen, aber es ist auch nachvollziehbar, wenn man mit so einem Projekt nicht den ganzen Verlag riskieren will (wie das beim alten Splitter Verlag der Fall war), weil man sich überschätzt. Von der zusätzlichen Arbeitsbelastung mal abgesehen.

Generell, wobei ich nicht weiss, wie sich das in Frankreich historisch verhält. Aber richtig, es gab ja bei uns Bastei! Rex Danny & Co sind mir durchaus ein Begriff. dicke Schlabberhefte (moimoi, war nicht das schlechteste:)

ELDORADO
13.06.2017, 17:00
Es ist nicht jeder zum Verleger geboren.

Ich denke, so ist es richtig. ;)

Comic_Republic
13.06.2017, 17:12
Ich denke, so ist es richtig. ;)

Gelöscht

C_R:zeitung:

Borusse
13.06.2017, 17:32
War eben kein Altherrenwitzehumor,

Yo, mit Liberty Meadows konnte ich auch nichts anfangen, aber vermutlich ist das auch witzig.

Comic_Republic
13.06.2017, 17:41
Yo, mit Liberty Meadows konnte ich auch nichts anfangen, aber vermutlich ist das auch witzig.
Nein! Das ist nicht witzig[emoji38]

C_R:zeitung:

Tommeltom
13.06.2017, 18:00
Ich denke, so ist es richtig. ;)

Das von dir Mark O. Fischer zugeordnete Zitat "Es ist nicht jeder zum Verleger geboren." kann ich momentan nicht finden. Hat er das echt geschrieben?

Ich habe diese Aussage bisher nur in Post #230 von L. N. Muhr getätigt gefunden.

Comic_Republic
13.06.2017, 18:09
Stand vorhin aber tatsächlich da... Jetzt verschwunden! So kann man seine Welt auch selbst zurecht rücken!

C_R:zeitung:

ELDORADO
13.06.2017, 20:15
Nein, das stand da natürlich nicht. :floet:

Ich bin lediglich nach dem Marc-Uwe Kling-Prinzip vorgegangen,
die Zitate demjenigen zuzuordnen, zu dem sie eigentlich am Besten passen würden:

http://die-kaenguru-chroniken.wikia.com/wiki/Falsch_zugeordnete_Zitate

robert 3000
13.06.2017, 20:24
Allein die Tatsache das es den FINIX jetzt echt schon 10 Jahre gibt, zeigt das hier echt gut und richtig gearbeitet wurde. Ohne den persönlichen Einsatz vieler wäre das so nicht möglich gewesen. Auch ohne das Prinzip der Investoren würde es nicht gehen. Das sich soviele Comicfans bereit erklären solidarisch zu investieren zeigt das hier ein Nerv getroffen wurde.

Meiner Meinung nach wurde der Markt von dem hier einige sprechen eben von den sogenannten "big playern" systematisch kaputtgemacht. Eben dadurch, das sie immer auf der Suche nach der Cashcow waren. Waren die Serien nicht rentabel folgte der Abbruch. die Finix Liste zeugt vom massiven Fehlverhalten von früher. Und eben Verlage wie Splitter, FINIX und auch die neueren kleinen Verlage zeigen das man Serien einfach nicht abbricht. Und wenn man es doch tut, dann sollte das begründet werden. Manchmal muss man auch einen Verlust in Kauf nehmen und später dann wieder Gewinne erzielen zu können. Sollte der Verlust unkalkulierbar werden oder dem Verlag sogar das Aus drohen werden fast alle den Abbruch einer Serie auch verstehen und gutheißen.

affentanz
13.06.2017, 20:26
Stand vorhin aber tatsächlich da... Jetzt verschwunden! So kann man seine Welt auch selbst zurecht rücken!


Dafür hast du gerade den besten Beweis abgeliefert. ;)

Comic_Republic
13.06.2017, 20:27
Nein, das stand da natürlich nicht. :floet:

Ich bin lediglich nach dem Marc-Uwe Kling-Prinzip vorgegangen,
die Zitate demjenigen zuzuordnen, zu dem sie eigentlich am Besten passen würden:

http://die-kaenguru-chroniken.wikia.com/wiki/Falsch_zugeordnete_Zitate
Ernsthaft? Oder habe ich vorhin das in deinem Zitat gelesen und dachte es wäre von MOF?

C_R:zeitung:

robert 3000
13.06.2017, 20:27
Das Risiko schätze ich aber höher ein als bei einem Magazin.

OK. Ich würde mir da jetzt mal eine kleine finanzielle Kalkulation wünschen um deine These zu untermauern. ;)

Comic_Republic
13.06.2017, 20:28
Dafür hast du gerade den besten Beweis abgeliefert. ;)
Ich bin jetzt immer noch der Meinung das das da stand... Dann habe ich es das Zitat als Beitrag gelesen. Ist bei tapatalk auch zu verwechseln... Naja...

C_R:zeitung:

HerrHase
13.06.2017, 21:30
Tja, was soll ich sagen? Ich bin der Meinung, dass Marks Analyse des Comicmarktes und sein Vergleich zu dem in den 80ern vollkommen zutrifft. Vielleicht ist er der Karl Marx der deutschen Comicszene. Dessen Analyse war ja auch richtig, nur die Umsetzung seiner Verbesserungsideen ist dann gescheitert. ;)

Mick Baxter
14.06.2017, 04:01
Generell, wobei ich nicht weiss, wie sich das in Frankreich historisch verhält. Aber richtig, es gab ja bei uns Bastei! Rex Danny & Co sind mir durchaus ein Begriff. dicke Schlabberhefte (moimoi, war nicht das schlechteste:)
Richtig, es gab Comicalben auch im Schlabberlook. Aber wenn Finix eine abgebrochene Serie fortsetzt, muß er sich natürlich an der qualitativ besten Darreichungsform orientieren. Denn billige Hefte funktionieren nur mit hohen Auflagen, und die sind mit den Abschlußbänden einer vor Jahren abgebrochenen Serie nicht zu erreichen, und selbst die treuesten Leser würden durch Hefte auf dünnem Papier abgeschreckt. Dazu müssen sie nicht mal ein Kaufverhalten an den Tag legen, wie es hier im Forum immer wieder postuliert wird (wie z.B. die Tim-und-Struppi-Box nicht kaufen, weil einem die Buchrücken oder das Schubermotiv nicht gefallen, selbst wenn man bisher kein einziges Album der Serie hat).

PhoneBone
14.06.2017, 07:05
[Kurzer Einschub]: Ich habe alle T&S Alben im SC, darf also über das Layout der Buchrücken motzen. [Einschub Ende]

idur14
14.06.2017, 07:41
Was das Thema Finix (und Alben) und mögliche Weiterentwicklung des Kundenpotenzials angeht, ist mir in den letzten Wochen im Fachhandel etwas aufgefallen:

Ich war in letzter Zeit in 3 neu eröffneten Comicshops. Alle hatten ausnahmslos Mangas bzw. Panini (und Cross Cult mit TWD) Produkte.

Kann es sein, dass es im Zuge der Serien, Animes, Filme und Cons generell eher zu einem Manga und Superhelden-orientierten Marktschub kommt?
Wie könnte man als Albenverlag davon profitieren?
Ist das nicht eher ein Vertriebsproblem dieser neuen Shops und wie könnte man die anfixen? (die hatten nämlich alle auch die Panini Alben wie Trigan, aber sonst eben nichts).

Orwell
14.06.2017, 07:54
Ich war in letzter Zeit in 3 neu eröffneten Comicshops.

Darf ich fragen, welche das waren?


Alle hatten ausnahmslos Mangas bzw. Panini (und Cross Cult mit TWD) Produkte.
Kann es sein, dass es im Zuge der Serien, Animes, Filme und Cons generell eher zu einem Manga und Superhelden-orientierten Marktschub kommt?

Ist doch seit einiger Zeit schon offensichtlich. Der Markt stirbt nicht. Nur die alten Leser aus den Drehständer-Achtzigern vergreisen. Der Markt ändert sich.




Wie könnte man als Albenverlag davon profitieren?

Das Programm modernisieren. Gibt am französischen Markt wunderbare Sachen. Oder am amerikanischen.;) Oder man lebt in der altmodischen Nische weiter.

Hate
14.06.2017, 08:02
Ich war in letzter Zeit in 3 neu eröffneten Comicshops. Alle hatten ausnahmslos Mangas bzw. Panini (und Cross Cult mit TWD) Produkte.
Einen Fantasy- und Comicladen, der nichts bei PPM bestellt, habe ich in der Stadt auch. Alle Mangas, alles von Panini, und sonst nichts. Das machten die aber von Anfang an so (seit über 15 Jahren).

Zauberland
14.06.2017, 08:43
Ist doch seit einiger Zeit schon offensichtlich. Der Markt stirbt nicht. Nur die alten Leser aus den Drehständer-Achtzigern vergreisen. Der Markt ändert sich.
Das Programm modernisieren. Gibt am französischen Markt wunderbare Sachen. Oder am amerikanischen.;) Oder man lebt in der altmodischen Nische weiter.

... und druckt eine GA nach der anderen und wundert sich wenn irgendwann nur noch ein Markt á la Wäscher ürigbleibt. Wenn ich hier schon (manchmal) lese neue Leser sollten durch Comicserien aus den 70er und 80ern (oder noch älter) erreicht werden, indem man billiger und im Zeitschriftenhandel anbietet. Lächerliche Traumtänzer .....

uwe
14.06.2017, 09:14
Lächerliche Traumtänzer .....

Singular bitte: Lächerlicher Traumtänzer. Es gibt nur einen hier im Forum (und wahrscheinlich weltweit), der diese Vorstellung hat.

Zauberland
14.06.2017, 09:20
Glaube ich nicht, Uwe. Leider.

idur14
14.06.2017, 09:23
Darf ich fragen, welche das waren?



Paperstore in Pichling (eigentlich ein Papiershop)
Merchfox in St.Valentin
Genduron in Linz

Alle jünger als 3 Jahre. Alle waren auch auf der Con in Linz vertreten.

Ich frag mich nur wie bringt man die dazu auch bei PPM oder den größeren Verlagen direkt zu bestellen. Dann hätte man doch eine etwas größere Druchdringung des Marktes. Genduron in Linz war ja zB auch beim GCT dabei und hat dort auch die Alben Hefte liegen gehabt, bietet diese im Shop aber nicht an (zumindestens keine Neuware).

Bei Games Unlimited in Wels (einem Gameshop) kommen inzwischen aber auch Alben neben der Superheldentheamtik dazu.

Orwell
14.06.2017, 09:41
Ich wusste gar nicht, dass sich in Oberösterreich wieder kleine Läden mit Comics eindecken. Bringen die Cons und die Superheldenfilme doch was. Für ein erweitertes Albenprogramm sehe ich jedoch schwarz. Den Kostenfaktor können wir nicht wegdiskutieren, den Retro-Charme auch nicht. Aber ich bin mir sicher, dass Assassins Creed oder Freaks' Squeele oder Lady Mechanika oder sogar Malcolm Max einen näheren Blick für die wert sein könnten. Sprich sie mal drauf an. Dan Cooper, Andy Morgan, Rick Master, Jackie Kottwitz oder Jugurtha werden sich die Ladenbesitzer aber sicher nicht in ihre Läden stellen. Weder im Hardcover noch im Heftchenformat.

uwe
14.06.2017, 10:13
... werden sich die Ladenbesitzer aber sicher nicht in ihre Läden stellen...

Ohne jetzt Pichling, St. Valentin oder Linz zu kennen: Warum sollte es dort keine Kundschaft für diese Titel geben? Warum nicht einfach mal mit 1-2 Titeln antesten, bei PPM nach den Bestsellern nachfragen, Flyer auslegen und Poster aufhängen (zumindest von Splitter kenne ich die Programmübersicht als Poster), um als Händler Geld zu verdienen?

Orwell
14.06.2017, 10:44
Warum sollte es dort keine Kundschaft für diese Titel geben? Warum nicht einfach mal mit 1-2 Titeln antesten, bei PPM nach den Bestsellern nachfragen, Flyer auslegen und Poster aufhängen (zumindest von Splitter kenne ich die Programmübersicht als Poster), um als Händler Geld zu verdienen?
Flapsig daher gesagt, weil der eine eher ein Game-Store ist. Aber natürlich, man kann es probieren und dort bestellen. Ich bin ja bei meinem Händler auch den umgekehrten Weg gegangen und bestelle z.B. die dani books über ihn. So kommen dann noch ein paar mehr Exemplare in den Laden.

L.N. Muhr
14.06.2017, 10:51
Ich denke, so ist es richtig. ;)

Ist es nicht, Volker.

Ich bin kein Verleger, das war nicht auf andere bezogen.

idur14
14.06.2017, 10:51
Aus meiner Sicht sollte die Initiative da schon vom Verlag bzw. dem Vertrieb ausgehen (noch dazu wo ich alle genannten Titel nicht selbst kaufe).
Ist für mich ja auch nur ein Symptom, dass entweder zu wenig getan wird oder man mit dem Erreichten zufrieden ist. Dann ist ja auch gut.

Und ja gerade die Splitter Stoffe (auch Bec) eignen sich für Superheldenläden bzw. Cons. Cross Cult ist da eh schon etwas weiter und meistens mit dabei. bei Finix könnte das etwas schwierig sein, andererseits gehen dort Disney Sachen auch gut und soweit ist da zB King und Kong nicht entfernt.

L.N. Muhr
14.06.2017, 10:54
Tja, was soll ich sagen? Ich bin der Meinung, dass Marks Analyse des Comicmarktes und sein Vergleich zu dem in den 80ern vollkommen zutrifft. Vielleicht ist er der Karl Marx der deutschen Comicszene. Dessen Analyse war ja auch richtig, nur die Umsetzung seiner Verbesserungsideen ist dann gescheitert. ;)

Nun, Marx' Analyse war in vielen Punkten falsch, ich sag nur Entstehung des Kapitalismus... anderes Thema, aber ich hab Marx halt tatsächlich gelesen.

ELDORADO
14.06.2017, 10:57
Alle hatten ausnahmslos Mangas bzw. Panini (und Cross Cult mit TWD) Produkte.

Damit würde ich im Grunde auch auskommen und mittlerweile führe ich den flächenmäßig größten Comicladen in Hamburg.
Ich ordere natürlich trotzdem bei PPM, das aber im Gegensatz zu Carlsen, Egmont, Tokyopop & Panini eben nicht mal jede Woche,
denn die Alben werden meist nur für ein paar alte Stammkunden und für mich selbst bestellt. Und den Vertrieb der Comic Combo Leipzig mit
Reprodukt und Co. nutze ich tatsächlich überhaupt nicht.

Das was in die Auslage geht an Alben oder an Gesamtausgaben könnte man sich im Prinzip auch sparen, denn es interessiert von der Laufkundschaft eigentlich keinen
(und es ist gibt durchaus viel Laufkundschaft, denn mein Geschäft befindet sich im Zentrum des Stadtteils gegenüber Karstadt).Zumindest stehen Aufwand/Ausgaben und zur Verfügung gestellte Fläche in keinem Verhältnis zum damit erzielten Umsatz. Da muss wirtschaftlich betrachtet eigentlich die Option "können wir gerne bestellen" genügen - also der berüchtigte "Nachfrage"-Markt"für Wissende, ohne großzügige Präsentation des Angebots für Nichteingeweihte. Bei Auflagen von ein- bis zweitausend Exmplaren genügt und funktioniert aber eben dieser Nachfrage-Markt auch.

Mir ist bewusst, dass es bei diversen "klassischen" Comicläden anders aussieht und dort die monatliche Splitter-Auslieferung das Highlight des Monats darstellt.
Aber bei neueren, modern ausgerichtete Läden (die neben Comics dann auch noch viel Merchandise im Programm haben), läuft es doch stark in die Richtung die hier in den Bespielen geschildert wird .

Die Form von Comic-Laden die MOF demnächst (nicht) eröffnet, wäre dagegen in der Ausrichtung so gesehen ein echter Kontrapunkt mit Retro-Charme (wirtschaftlich aber natürlich eine Totgeburt).

Orwell
14.06.2017, 11:03
Ich bin der Meinung, dass Marks Analyse des Comicmarktes und sein Vergleich zu dem in den 80ern vollkommen zutrifft. Vielleicht ist er der Karl Marx der deutschen Comicszene.
Eher Marky Marx and his Funky Grunge - Back to the roots and Good Vibrations im Schlabberlook.



Die Form von Comic-Laden die MOF demnächst (nicht) eröffnet, wäre dagegen in der Ausrichtung so gesehen ein echter Kontrapunkt mit Retro-Charme (wirtschaftlich aber natürlich eine Totgeburt).
Ach, fies. Wo liegt das größte Altersheim in Deutschland? Frei nach dem Motto: "Sein letztes Rennen".

Für ein Retro-Magazin hingegen reicht in jedem Dorf ein Kunde.

Mick Baxter
14.06.2017, 11:13
Warum nicht einfach mal mit 1-2 Titeln antesten, bei PPM nach den Bestsellern nachfragen
Ich habe dunkel in Erinnerung, daß die österreichischen Comicläden über Morawa bestellen. Hat sich das geändert?

Orwell
14.06.2017, 11:20
Ich habe dunkel in Erinnerung, daß die österreichischen Comicläden über Morawa bestellen. Hat sich das geändert?
Lang, lang ist's her. Österreich spielt mittlerweile in der EU mit. Morawa selbst hat aber ein echt nettes Comic-Programm. Seit dem Tipp hier im Forum dackele ich beinahe einmal pro Woche dort hin. Und sie haben alles, sie machen keine Unterschiede.

PS: Dort gibt es auch noch Drehständer!

Mick Baxter
14.06.2017, 11:25
Lang, lang ist's her. Österreich spielt mittlerweile in der EU mit.
Das ändert ja nicht viel. Pakete nach Österreich sind nach wie vor fast unbezahlbar (okay, in die Schweiz ist deutlich teurer).

Orwell
14.06.2017, 11:31
Morawa macht noch den Pressevertrieb in Österreich. Mit der Zeitschriftenschiene ist man gut dabei. Bei Büchern (z.B. Gesamtausgaben von Finix Comics) ist man trotz des hohen Portos besser dran, wenn man als Händler gleich bei den einschlägigen Vertrieben aus Deutschland bestellt. Österreich ist sowieso ein eigenes Thema, wir berappen ja nochmal mehr als die Deutschen und den österreichischen Händlern macht die Spanne beim Verdienen zu schaffen. Also geht es hier auch eher weg vom Einzelhandel, hin zum bequemen Online-Bestellen und zum munterem Preisvergleich. Ich dackele noch aus nostalgischen Gründen gerne zum Drehständer.;)