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felix da cat
11.10.2015, 19:23
Ariadne-Faden:


Bonus-Material zu Sprechblase-Artikeln

"QRN ruft Bretzelburg" in der Sprechblase 238:
1048 Clever & Smart vs. Frankobelgier
1053 - 1064 QRN-Checkliste


Déjà-vu 235-269, 449-502, 821-860
Jules Verne-Spezial 438-447


Episodenführer durch das unbekannte Frankobelgien
Cirque Spirou 424-426
Dan Hardin 416-423
Mathurin le Pirate 413-415
Rouly-la-brise 410-412


Fiktive Comic-Länder

1. Staffel: Europa 594-811

Arakistan (Marc Dacier) 746
Braslavien (im Original: Braslavie; Patrouille des Castors = Blaue Panther) 784
Bretzelburg/Maquebasta (Spirou) 595
Courbelance/Marcalance (Zig & Puce) 711
Esturien (im Original: Esturie; Patrouille des Castors = Blaue Panther)/Westlande 780
Frittland (Evariste Confus) 726
Hymenopteria (Luc Orient) 689
Mocano (Suske & Wiske) 659
Monte San Sone (Benoit Brisefer = Benni Bärenstark) 806
Moumagnien (im Original: Moumagnie; Harry & Platte) 772
Rocca-Negro (Barelli) 623
Zôtrland/Ringarde (Achille Talon = Albert Enzian) 798



Gemälde und Grafiken, berühmte im Comic

Escher, Maurits Cornelis 997-1035
... Band ohne Ende 1028
... Eine andere Welt II 1013
... Hand mit spiegelnder Kugel 1009
... Hülle 1025-1027
... Möbiusband II 1019
... Oben und unten 1014, 1031
... Relativität 997-1008, 1030, 1031, 1034
... Treppauf und treppab 1021, 1031

Rembrandt van Rijn 955-978
... Die Anatomie des Doktor Tulp 975-978
... Die Nachtwache 955-967


Latex-Figuren 270-313


Leserbriefe aus der Vergangenheit:
Tintin (belgische Ausgabe)/Tintin 2000 863-944


Posterama:
Poster der Zeitschrift Spirou 32- 150, 315-352


Präsentation:
Félix Intégrale 314
Jean Graton et Michel Vaillant - L'aventure automobile 353
Marvel Monsters Omnibus 945
Master of Kung Fu/Deadly Hands of Kung Fu Omnibusse 1065-
QRN sur Bretzelburg - kommentierte Ausgabe 353
Véritable Histoire du Spirou 2 (1947-1955) 353


Sprechblasen, kuriose 3-29

Unveröffentlichtes:
Gaston 154-168

Weihnachtskalender:
Weihnachten im Spirou-Magazin 173-228






Comic-Rekorde:

Anmerkung:
Die Rekorde sind nach bestem Wissen und Gewissen aufgestellt. Kennt ein Leser dieser Liste eine "Leistung", die über die aufgeführte hinausgeht, bitte ich um Benachrichtigung.



Der Comic als Kunstform:

Cover:
die meisten Köpfe auf einem (Umlauf-)Cover findet man auf den Umschlagseiten von Ausgabe Nummer 1.000 der Zeitschrift Spirou (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20170). Hier die unverstellte Fassung (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20173). (Post 171)

Gastauftritt:
Der erste Gastauftritt im Comic fand am 08.12.1901 statt. In einem Sunday Comic der Serie Katzenjammer Kids sind Happy Hooligan und Alphonse & Gaston die Gäste (http://www.gocomics.com/origins-of-the-sunday-comics/2013/12/11). (Post 429)

Heft:
das kleinste Comic-Heft erschien in der Reihe "Ü-Ei Comic" in den Überraschungseiern von Ferrero. Entgegen den Angaben der Webseite (http://www.eierlei.de/artikel?articleID=19) wurden die Hefte im Format 3,3 cm x 2,4 cm herausgegeben. Von den sieben aufgeführten Titeln sind jedoch nur sechs Comics (die Ausgabe "Herr der Ringe" zeigt Filmszenen). Getextet sind die "Minis" von Gabriel Nemeth und gezeichnet von Florian Julino.(Post 174 + 185))

Noch kleiner, nämlich 1,5 cm x 2,2 cm groß, ist der "kleinste Mini-récit der Welt", erschienen in der Spirou-Weihnachtsnummer 1963 (Nr. 1339).
Er hat einen Umfang von 32 Comic- und 4 Umschlagseiten.
Hier (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20247)ein Scan vom oberen Rand zweier Seiten des genannten Hefts.
Zwar ist das Format des Comics kleiner als die o.g. Ü-Ei-Comics, doch handelt es sich hierbei um kein eigenständiges Heft. Damit der Comic dazu wird, müsste er erst ausgeschnitten und gebunden werden wie auch andere Mini-récits. Ähnlich könnte man mit sog. "Daumen-Kinos", z.B. in Fix und Foxi-Extra, verfahren und sie so zu möglicherweise noch kleineren Heften machen. Andererseits sind Daumen-Kinos im Gegensatz zum "kleinsten Mini-récit der Welt" nicht zum Ausschneiden gedacht.

Panel:
die meisten Panels auf einer A4-Seite in einem von einem Verlag herausgegebenen Comic: In Rork 6: Descente (dtsch. Schreiber & Leser-GA Band 2: Abstieg): 300 Panels. (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20163) Text und Zeichnungen: Andreas (Post 169)

Sprechblase:
Die erste Sprechblase:
Nach der englischen Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Speech_balloon#History)hat es in Mittelamerika bereits zwischen den Jahren 600 und 900 n. Chr. Sprechblasen in Form von Spruchbändern gegeben.
Das wäre zur Zeit der Maya und Zapoteken. Leider finden sich für diese Behauptung keine Beispiele im Netz.
Die deutsche (https://de.wikipedia.org/wiki/Sprechblase#Geschichte) und französische (https://fr.wikipedia.org/wiki/Phylact%C3%A8re_(bande_dessin%C3%A9e)) Wikipedia sehen die Anfänge im Mittelalter. Die im Mittelalter übliche "Sprech-Banderole" ist ein Vorläufer der Sprechblase. Hier ein Bildbeispiel aus dem Jahr 1175 (https://de.wikipedia.org/wiki/Sprechblase#/media/File:Evangeliar_heinrich_des_loewen.jpg).
(Post 30-31)

Superheld:
Der erste Superheld im Comic ist Hugo Hercules (https://en.wikipedia.org/wiki/Hugo_Hercules), getextet und gezeichnet von Wilhelm Heinrich Detlev Körner, erschienen vom September 1902 bis Januar 1903 in der Chicago Tribune. (Post 429)



Der Comic als Sammelobjekt:

größte Comic-Sammlung: Bob Bretall besitzt mit 94.268 Ausgaben die größte Comic-Sammlung. Stand: September 2014. (http://www.mindsdelight.de/2014/09/bob-bretall-besitzer-der-grosten-comicsammlung-der-welt/)
Hier ein kurzes Video. (https://www.youtube.com/watch?v=ehMKpHjf2Vk) (Post 169)



Der Comic als Wertgegenstand:

teuerster Comic: Action Comics 1, verkauft für 3,2 Mio. Dollar (= 2,4 Mio. Euro). (http://www.spiegel.de/kultur/literatur/superman-action-comic-1-bringt-3-2-mio-bei-ebay-a-988073.html) (Post 169)

teuerste Original-Cover-Zeichnung: Hergés erstes Tintin-Cover zum Album "Tim in Amerika" erzielte einen Preis von 1,3 Mio. Euro. (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/teuerster-comic-der-welt-tim-und-struppi-original-fuer-millionen-vesteigert-1.1373102) (Post 169)

teuerstes Original-Vorsatzpapier: ebenfalls von Hergé: 2,65 Mio. Euro wurden bezahlt für das Original-Vorsatzpapier der ersten Tim-Alben. (http://www.faz.net/aktuell/rekord-fuer-tim-und-struppi-historischer-tag-fuer-die-comic-kunst-12964847.html) (Post 169)

felix da cat
11.10.2015, 19:38
Der ein oder andere wird den Gastauftritte von Zackhelden-Thread im Zack-Forum verfolgt haben. In den vergangenen drei Monaten habe ich dort täglich Comic-Seiten, -Halbseiten und -Panels zum genannten Thema verlinkt. Nach einem Vierteljahr geht mir zwar noch nicht das Material, wohl aber die Luft aus. Luftveränderung ist daher angeraten. Ich überlasse das Feld im dortigen Thread nunmehr anderen, werde aber hin und wieder drüben vorbeischauen.

In diesem Thread will ich mich etwas breiter aufstellen und mich den unterschiedlichsten Themen widmen. Dabei werde ich mich gar nicht erst bemühen, ein Thema nach dem anderen erschöpfend abzuhandeln, sondern hin und her pendeln, wie’s mir grad in den Sinn kommt. Das Chaos versuche ich mit Hilfe eines Inhaltsverzeichnisses in Post 1 in den Griff zu bekommen. Sollte irgendjemand auch nur irgendetwas, das ich hier schreibe oder zeige so interessant finden, dass er später darauf zurückgreifen will, wird er es mit Hilfe dieses Verzeichnisses leichter finden.

Ich habe bereits mehr als ein Dutzend Themen oder Rubriken für diesen Thread im Kopf, von Niemals nicht! bis Posterama, von Episodenführer durchs unbekannte Frankobelgien bis Buch der Comic-Rekorde. Manche Titel sind selbsterklärend, andere nicht. Wartet’s einfach ab, nach und nach lüftet sich der Schleier. Täglich werde ich den Thread nicht beliefern können, da ich für manche Einträge ganze Alben lesen muss, aber mit steter Zufuhr darf gerechnet werden.

Warum im Sprechblase-Forum?
Erstens, weil die SB ein Sekundärmagazin ist und alles, was ich hier verhackstücke, auch prima dort hinein passen würde (theoretisch :D).
Zweitens weil ich gelegentlich für die SB schreibe und einige meiner veröffentlichten Beiträge in diesem Thread insbesondere durch Bildbeispiele zu ergänzen beabsichtige. Für alle, die’s noch nicht wissen: In der SB bin ich unter dem Pseudonym Bernd Weckwert unterwegs (felix da cat ist mein bürgerlicher Name).
Und drittens, weil ich darf (Pontifex Gerhard hat sein "urbi et orbi" erteilt.

Im Übrigen soll dies keine One-Man-Show sein. Ich werde in der einen oder anderen Frage auf Eure Mitwirkung angewiesen sein, ich denke dabei z.B. an die Comic-Rekorde. Aber auch sonst: Einwände, Anmerkungen, Anregungen usw. … alles willkommen.

Wie es sich für einen Sprechblase-Sekundär-Thread gehört, wird mein erstes Thema kein geringeres sein als die Sprechblase selbst. Nicht das Magazin, vielmehr die weiße, kalligraphisch aufgeladene Wolke, die einen kurzen Blitz in Richtung unserer oft knollnasigen Freunde ausschickt. Also das Ding, was einer Rauchwolke ähnlich sieht und uns zu Indianern macht, weil wir aus ihr zu lesen vermögen.

LOS GEHT'S in Post 3:

felix da cat
11.10.2015, 19:48
Sprechblasen können nicht nur zur Wiedergabe von Text eingesetzt werden. Auch Tonfall (z.B. Eiszapfen am unteren Rand der Blase), Übertragungsweg (z.B. zackige Darstellung der Blase – die dann keine mehr ist - bei Funkverkehr) oder Krankheitssymptome uva mehr lassen sich mit der Sprechblase darstellen.

Moment mal … Krankheitssymptome?
Ja, wie in folgendem Beispiel von Stan Lee und Jack Kirby demonstriert.

Superschurken wie Magneto (X-Men) leiden unter Logorrhoe, das ist krankhafte Geschwätzigkeit.
Vor dem Gnadenstoß alle Pläne und Weltherrschafts-Fantasien offenbaren? Würde doch kein gesunder Mensch machen, also … Logorrhoe.
Der Logorrhoetiker wird nicht als Mensch sondern als einziger Wortschwall wahrgenommen. Und genau das wollten uns Lee und Kirby mit dieser Sprechblase (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19920) zeigen ... vermutlich.


Morgen: hochschwangere Sprechblasen

Bis dahin gilt: Ich lese Comics, also bin ich!

frank1960
12.10.2015, 05:40
Die Sprechblase: Mit Maschinenschrift einst ein Hort der Vertrautheit und des verlässlichen. Heutzutage schwer zu entziffern durch umfallende Buchstaben und mondäne Kritzeleien.

franque
12.10.2015, 10:17
Bei Williams-Marvels (außer mal ganz kurz am Anfang) nicht, daher war das Kinderauge gleich dran gewöhnt und für zukünftige Maschinenschrift versaut...

frank1960
12.10.2015, 15:36
...wo neue, in Deutschland unbekannte Schmuckbilder der lizensierten FF-Helden wieder herkommen, das weiß ich.

Warte, warte noch ein Weilchen, dann kommt der Felix mit den schmucken Teilchen!

(siehe in einigen Tagen im Land der viereckigen Bilder)

Wir sind gespannt!

felix da cat
12.10.2015, 18:32
Ich sage nur Posterama, also: "Posterama!"

Vorerst aber:


Zitat von frank1960:
Die Sprechblase: Mit Maschinenschrift einst ein Hort der Vertrautheit und des verlässlichen.
Hm, hm ...
Dazu hätte ich ne richtig interessante Frage, geht in die Bereiche Massenpsychologie und Völkerkunde (darunter machen wir’s nicht :D).
Ich habe den Eindruck, dass im Bereich der Comics in keinem Land so viel mit Maschinenlettering gearbeitet wurde wie in Deutschland.
Aber
a) stimmt das überhaupt?
und
b) wenn ja, warum?

Ist’s unsere "Ordnungsliebe", die uns ein klares Schriftbild als erstrebenswert erscheinen ließ, eine gewisse "Aufgeräumtheit", die wir ersehnten; galten wir Deutschen nicht mal als unterkühlt und spiegelt sich das in einem "kalten" Schriftbild?
In den letzten Jahren, da wir lockerer geworden sind, hat sich das Handlettering endgültig durchgesetzt ...

Fragen über Fragen … mit denen könnte der Silver Surfer einen ganzen Abend verbringen.



Und jetzt muss ich eine Überleitung finden. Ah, ja:

Aber eines ist gewiss, mit Maschinenschrift sähe das (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=10382) mehr nach Buch als nach Comic aus.
Die vielen Worte ins Bläschen gefüllt hat Maurice Tillieux , alles in Handarbeit und ohne Trichter.
Dass er seinem Helden Félix (da détective, nicht da cat) so eine Presswurst von Sprechblase vors Gesicht setzt, hat seinen Grund: Tillieux ist in Eile; in Eile, noch alles in die Story reinzuquetschen, was zu deren befriedigender Auflösung nötig ist.
Und warum ist er in Eile? Garantiert weil der Schlumi kein Drehbuch angefertigt und nicht gemerkt hat, wie er sich rasch der letzten Seite seiner Geschichte näherte und diese husch-husch zum Abschluss bringen musste.
Eine Idee haben und loszulegen, ohne ein Szenario zu verfassen, war in den 1950ern gang und gäbe. Anders wäre es für so manch einen Zeichner nicht möglich gewesen, seine Baguettes zu verdienen.

Erstaunlich, aber manchmal sieht man einer Sprechblase sogar an, dass ihr Schöpfer unter Zeitdruck stand.

Ein anderer Maurice, Maréchal mit Familienname, wurde in seinem ersten längeren Oma Pfiffig (Prudence Petitpas)-Abenteuer von einer ähnlichen Art der Torschlusspanik befallen. Husch-husch ein paar Erklärungen und schon sind ganze zwei Seiten mit Sprechblasen tapeziert (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19922).
Wie es dazu kam?
Maréchal über die 30-Seitige Geschichte: "Ich war davon überzeugt, dass man 36 Seiten bei mir bestellt hat. Auf Seite 28 angekommen, unterrichtet mich der Chefredakteur, dass ich nur noch zwei Seiten habe, um meine Geschichte zu beenden. Aus diesem Grund wird das Ende von Prudence Petitpas von einer Flut von Erklärungen erdrückt. Mea culpa!"
Auch eine Art von "Erklärungs-Not".

Aber zumindest bei Goscinny kann man sicher sein. Wenn bei dem viele Worte gemacht werden (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19921), steht ein Plan dahinter.
Text bitte auswendig lernen, morgen Klassenarbeit!




Nö, morgen: Mann, sind die dick, Mann!

ZAQ
12.10.2015, 19:15
(...)
Ich habe den Eindruck, dass im Bereich der Comics in keinem Land so viel mit Maschinenlettering gearbeitet wurde wie in Deutschland.
Aber
a) stimmt das überhaupt?
und
b) wenn ja, warum?
(...)
a.) Weiß ich nicht, dazu kenn ich zuwenig anderssprachige Ausgaben, aber
b.) Angeblich hat mal irgendeine Umfrage/Untersuchung ergeben, dass hierzulande Maschinensatz bevorzugt wird. Genaueres dazu hab ich nirgendwo gefunden, aber die Begründung kam mir immer mal wieder unter. Vor allem Ehapa hat daran dann lange festgehalten und erst extrem spät auf Handlettering umgestellt. Selbst als in der ECC eigentlich längst schon Handlettering der normale Standard war (wenn auch zum Teil mit fürchterlichen Ergebnissen, ich sag nur Blueberry-Ballade), hielt man für Kiosk-Alben (Asterix/Lucky Luke) noch am Maschinensatz fest und sogar die Asterix GA erschien noch damit - für mich ein Grund, die nicht zu kaufen.

frank1960
13.10.2015, 13:30
Die umfangreichen Abhandlungen in Oma Pfiffigs Sprechblasen hätten keine weiteren 6 Seiten sondern eine Fortsetzung benötigt.
Anfang der 80er las ich die ersten Carlsen-Alben von Spirou, Johann und Pfiffikus sowie Blake & Mortimer. Ich weiß gar nicht, wie Ich das beschreiben soll, aber durch die fehlende Maschinenschrift wollte sich zumindest kein Pit und Pikkolo, Edelhart und Kukuruz-Gefühl einstellen. Es blieb irgendwie eine ungewohnte Distanz zu den Geschichten.
Zum Glück hat sich das dann allmählich geändert und die Gewohnheit hat die Krakeleien erträglich gemacht.
Zu bemerken ist noch, daß der erste Band von Tag X eigentlich auf meinem Einkaufszettel stand, aber das Lettering sieht wie die Druckschrift-Bemühungen eines Kinderschülers aus. Grund genug für mich, zu verzichten.

felix da cat
13.10.2015, 13:33
zu a)

In amerikanischen und frankobelgischen Comics war Maschinenschrift keinesfalls so verbreitet wie in Deutschland (in den USA gab es mit den EC Comics eine weltbekannte Ausnahme).
Über die Comicszene von Ländern wie England, Niederlande, Spanien, Italien wage ich basierend auf entsprechende Sekundärliteratur und meine Erfahrungen (Durchstöbern auch des "Altpapiers" in Comicshops vor Ort usw.) die gleiche Aussage.

Ich weiß nicht wie eigenständig die Comichistorie in einer mir weitgehend unbekannten Comicnation wie Argentinien ist, aber gut möglich, dass die aus sprachlichen Gründen eng mit der spanischen verknüpft ist. Dann sprechen mehrere Gründe dafür, dass die Maschinenschrift in Argentinien ähnlich zurückhaltend genutzt wurde wie in Spanien (Export spanischer Comics ohne die Notwendigkeit von Bearbeitungen usw.).
Aber über viele Länder weiß ich gar nichts. Die Philippinen sollen ja auch comic-verrückt sein. Und wie ist das mit den japanischen Schriftzeichen in den Mangas?

Das einzige mir bekannte Land außer Deutschland, in dem in nennenswertem Umfang Maschinenschrift benutzt wurde, scheint mir Portugal zu sein. Ich habe ein zweibändiges Sekundärwerk über die dortige Comic-Geschichte in dem u.a. viele portugiesische Klassiker nachgedruckt werden. In denen ist der Anteil von Maschinenlettering relativ hoch. Ob diese Klassiker allerdings repräsentativ für die gesamte Landeshistorie sind?
Keine Ahnung.

zu b)
Ich meine, das mit der Umfrage im alten ZACK gelesen zu haben.
In einem Leserbrief wurde gefragt, warum in Zack Maschinen- und nicht Handlettering benutzt wird und die Redaktion antwortete, dass man sich aufgrund einer Umfrage für ersteres entschieden hat (für den Namen "Zack" soll sich ja ebenfalls eine Testgruppe ausgesprochen haben).

Dass sich eine Mehrheit positiv dazu äußerte, klärt allerdings nicht die Frage "warum?".
Aber das wird ohnehin im spekulativen Bereich bleiben.

felix da cat
13.10.2015, 13:38
frank1960:
Ich gebe zu, dass ich mich nach meiner Kauka- und Zack-Comicsozialisierung auch erst einmal an Handlettering gewöhnen musste (vielleicht hätte ich mehr Bessy lesen sollen :D). Aber das ging bei mir relativ schnell, auch wenn der eine oder andere Letterer mich zum Weinen brachte.

ZAQ
13.10.2015, 13:54
(...)
zu b)
Ich meine, das mit der Umfrage im alten ZACK gelesen zu haben. (...) Ja, mir deucht da dunkel auch sowas, meine aber auch, dass sich mal irgendein Ehapa-Verantwortlicher hier im Forum auch mal dahingehend geäußert hat. Während, so weit ich weiß, die Piccolos in den 50ern wohl handgelettert waren, fing Maschinensatz mWn mit der Micky Maus (eben: Ehapa) an. Ich vermute(!!!) das diese ominöse und immer mal wieder angeführte Umfrage aus dieser frühen Zeit des 'Nebeneinanders' stammt (oder sogar im Vorfeld der Micky Maus-Produktion gemacht wurde) und man sich darauf dann 40 Jahre später immer noch berufen hat, ohne zu berücksichtigen, dass sich die 'allgemeine Meinung' dazu mittlerweile geändert haben könnte... - Vielleicht ist die Umfrage aber auch noch nicht ganz so alt und entstand im Umfeld des 'Nebeneinanders' bei Williams/Koralle in den 70ern.

Jedenfalls find ich den heutigen 'Standard' des 'Handlettering nachempfundenen Computer-Fonts' einen auch nur suboptimalen Kompromiss: Mir ist zwar klar, dass das kostengünstiger und einfacher ist, aber ich würde 'echtes Handlettering' weiterhin bevorzugen.

franque
13.10.2015, 13:54
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen. Williams (Marvels "und 2 von DC"). War Handlettering. War man damit gewohnt. Fertig. Alle Probleme beseitigt. :D

ZAQ
13.10.2015, 13:57
(...) Dass sich eine Mehrheit positiv dazu äußerte, klärt allerdings nicht die Frage "warum?".
Aber das wird ohnehin im spekulativen Bereich bleiben.Möglicherweise auch ein Zugeständnis an die 'Comic-Hatz': Mit Maschinensatz waren Comics etwas näher an 'dem guten Buch'.

ZAQ
13.10.2015, 13:59
A propos 'suboptimaler Kompromis': Zuweilen gab es ja auch Schablonenschriften, auch wenn mir aktuell nur 'Asterix und das Atomkraftwerk' und ähnliche Raubdrucke als Beispiel einfallen...

franque
13.10.2015, 14:03
Vielleicht ist die Umfrage aber auch noch nicht ganz so alt und entstand im Umfeld des 'Nebeneinanders' bei Williams/Koralle in den 70ern.


Vielleicht ist diese Umfrage ja auch nur frei erfunden, oder man hat beim Sohn des Schwippschwagers vom Chefredakteur kurz nachgefragt, was er lieber hätte. Da außer der bereits erwähnten W-Ausnahme alles andere (jener Ära, Piccolos interessierten damals ja nur noch am Rande, um es vorsichtig auszudrücken) maschinengelettert war, ist es nachvollziehbar, dass sich ein Verlag bei einem Massenprodukt für das "Altbewährte" entscheidet.

Edit: Ich meine natürlich "in Maschinenschrift" war, nicht "maschinengelettert" (obwohl das für den Schriftsetzer vielleicht erst mal dasselbe ist).

frank1960
13.10.2015, 14:06
War für mich kein Thema. Haben da tatsächlich einige Trottel nach Handgekritzel gefragt. Bei ZACK jetzt :D

franque
13.10.2015, 14:08
Man darf deine Worte so deuten, dass du die Marvels verachtetest? Du böser Bub, du...

frank1960
13.10.2015, 14:09
Bei ZACK jetzt

Mit jetzt mein Ich damals

frank1960
13.10.2015, 14:11
Nein nein, Ich habe einige Einser-Nummern und noch mehr. Da störte es mich gar nicht...Hm...seltsam...

ZAQ
13.10.2015, 14:26
Vielleicht ist diese Umfrage ja auch nur frei erfunden, oder man hat beim Sohn des Schwippschwagers vom Chefredakteur kurz nachgefragt, was er lieber hätte. (...) Ja, kann auch sein. Mir ist wie gesagt immer nur die Formulierung untergekommen "eine Umfrage hat ergeben". NIE ne weitergehende Info, wer die Umfrage gemacht hat, wann, wo, mit welchen Fragen, mit wievielen Befragten, deren Altersstruktur oder was der Dinge mehr sind.

franque
13.10.2015, 14:34
Dass es für Koralle/Springer eine Option gewesen wäre, die Hefte mit Handlettering rauszubringen, dafür fehlt mir ehrlich gesagt die Phantasie. Wissen tue ich's offensichtlich auch nicht.

Zyklotrop
13.10.2015, 16:25
Ich habe den Eindruck, dass im Bereich der Comics in keinem Land so viel mit Maschinenlettering gearbeitet wurde wie in Deutschland.
Aber
a) stimmt das überhaupt?

Nein. In der Comic-Nation schlechthin setzt man auf Maschinenlettering: Japan. Ginge auch schwerlich anders. Handgeschriebene Kanji... brrr.

felix da cat
13.10.2015, 19:48
Auch wenn ich einige Otomos, Taniguchis und Nakazawas zwischen meinen Wänden beherberge, ich bin und bleibe Manga-Analphabet! :D



Gestern Asterix und Descartes, heute Boule & Bill und Pascal (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19923). Werden da die Philosophen verulkt? Oder ihre etwas hochtrabende Sprache? Oder gar beides?

Aber nicht jeder, der viel zu sagen hat, ist ein Philosoph, obwohl man sich bei ihm streiten (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19925) kann.

Und das der so ausschweifend erzählende Charlier (links im Bild, mit Baguette) (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19924) mal mit seinen eigenen Waffen geschlagen wurde, kam auch nicht alle Tage vor (rechts: Goscinny).

Tja, adipöse Sprechblasen, die nicht aus reiner Not geboren sind, sollen den Wortschwall zum Witz machen. Ich fürchte nur, wenn man an der Blase rechts unten angelangt ist, hat man bereits ausgekichert. Es muss wohl bei der ersten Sichtung zünden, sonst ist's vorbei.


Eigentlich würde sich die Kategorie "größte Sprechblase" für ein Comic-Buch der Rekorde anbieten, wenn da nicht ein paar Probleme wären:
Ist die Größe der Blase wirklich interessanter als die Anzahl der darin stehenden Worte? Beredtes Schweigen kann man mit einer Riesenblase darstellen, in der nicht ein Buchstabe steht.
Ist die Größe der Blase in cm² oder in Relation zur Seite (9/10 einer Taschenbuchseite: ist auf die eine Weise mehr, auf die andere weniger als 3/4 einer A4-Seite) entscheidend.
Wenn ein Fassadenmaler eine Sprechblase (http://users.skynet.be/martinod/stripmuur/kobe-1-gr.jpg) auf eine Häuserwand zeichnet, zählt das?
usw.

(Für alle, die von der Fassade angefixt sind (http://users.skynet.be/martinod/stripmuur-fr.html))



Morgen: Wie lerne ich Sprechblasisch?

ZAQ
13.10.2015, 20:23
(...) Beredtes Schweigen kann man mit einer Riesenblase darstellen, in der nicht ein Buchstabe steht. (...) Nicht Sprech- sondern Denkblase: Gabs mal in irgendnem Sekundärbuch, keine Ahnung aus welcher Daily-Stripserie: Ein großes Panel mit einem im Garten stehenden Mann mit Harke und riesiger leerer Denkblase. Dazu die Frau, die aus der Tür zum Garten ruft: "Are you going to waste the whole day, just standing around?" - Worauf er im zweiten, deutlich kleineren Bild antwortet: "Thinking big isn't 'just standing around', Gladys!" - Herrlicher Gag!

Zyklotrop
14.10.2015, 14:24
Jedenfalls find ich den heutigen 'Standard' des 'Handlettering nachempfundenen Computer-Fonts' einen auch nur suboptimalen Kompromiss: Mir ist zwar klar, dass das kostengünstiger und einfacher ist, aber ich würde 'echtes Handlettering' weiterhin bevorzugen.

So manches "falsche Handlettering" empfinde ich sogar als noch kälter und steriler als Maschinenlettering. Letzteres bietet immerhin den nicht zu unterschätzenden Vorteil, daß man bei weitem mehr lesbaren Text in einer Sprechblase unterbringen kann.
Nicht grundlos waren die Textfassungen der (handgeletterten) FB-Alben der 80er und 90er-Jahre oft bedeutend kürzer (und unlustiger) als frühere (maschinengeletterte) Textfassungen bei Kauka, Koralle, Gruner & Jahr usw.

felix da cat
14.10.2015, 20:28
Zitat von zaktuell:
Nicht Sprech- sondern Denkblase: Gabs mal in irgendnem Sekundärbuch, keine Ahnung aus welcher Daily-Stripserie: Ein großes Panel mit einem im Garten stehenden Mann mit Harke und riesiger leerer Denkblase. Dazu die Frau, die aus der Tür zum Garten ruft: "Are you going to waste the whole day, just standing around?" - Worauf er im zweiten, deutlich kleineren Bild antwortet: "Thinking big isn't 'just standing around', Gladys!" - Herrlicher Gag!
Es gibt ein paar Serien, die sich die ganz spezielle Bildsprache der Comics nicht nur hie und da, sondern nachhaltig zunutze machen.
Ähem … Felix the Cat war so eine.

Bereits in seinen Cartoons zeigt er wenig Respekt für Dinge, die sich in seiner Welt eigentlich nicht materialisieren dürften (die Sprechblase ist für Comicfiguren normalerweise unsichtbar). Hier ergreift er (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19928)ein über seinem Kopf schwebendes Fragezeichen und walzt es gerade bis es ihm als Stock dient. Solche Mätzchen gibt es auch in den Felix-Comics von Otto Mesmer zuhauf (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19929) (hier ein Sprechblasen-Beispiel).
So wird das Werkzeug der Comicmacher (die Sprechblase) umgewidmet zu einem Werkzeug der Comicfigur (Lasso).

Bemerkenswerterweise kommen solche Ausflüge in die Metaebene auch in Funnycomics eher selten vor, obwohl das Genre dies eigentlich erlauben würde. Schließlich erwartet der Leser eines Funnys nicht, dass die Realität wiedergegeben wird. In Tim und Struppi wären solche Späßchen dennoch undenkbar, in Serien wie Spirou, Johan oder Jeff Jordan kaum vorstellbar. Mag paradox klingen, aber auch der Funny-Comic will ernst genommen werden oder noch heftiger formuliert: hier versteht auch der Funny keinen Spaß.

Aber es gibt Ausnahmen.
Eine Serie, die das Wandern zwischen den Ebenen zum Dauerthema erklärt, ist L’Homme aux Phylactères, von 1965 bis 1986 mit einer großen Pause von 12 Jahren in Spirou erschienen.
Phylactères ist das etwas hochtrabende, aus dem griechischen abgeleitete französische Wort für Sprechblasen.
Könnte man also mit "Der Mann mit den Sprechblasen" oder "Der Sprechblasen-Mann" übersetzen. "Bulles" ist übrigens der bei Pierre-Normalverbraucher gebräuchliche Begriff für Sprechblasen.

Der griechisch veredelte Titel lässt darauf schließen, dass wir’s hier mit einem nicht ganz inhaltsleeren Comic zu tun haben.
So fängt es dann auch recht geistreich an. Die erste Story zeigt wie die Hauptfigur, die Comicheld werden will, über vier Seiten das Sprechen in Sprechblasen lernt (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19926). In weiteren Folgen werden die Werkzeuge der Comics zum Amusement der Leser weiter zweckentfremdet (hier wird die Sprechblase zur Bildblase) (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19927).
Scott McCloud hätte wahrscheinlich seinen Spaß an dieser Serie.



Morgen: Über die Schwerkraft der Sprechblase!

ZAQ
14.10.2015, 20:59
Das erinnert mich an meinen Lieblingsgag aus Alcolix (http://www.comicguide.de/index.php/component/comicguide/?controller=details&file=series&id=152&display=short): 'Obelix' weist 'Tim' darauf hin, dass 'wir hier in runden Blasen sprechen'. Worauf 'Tim' in einer klassischen, viereckigen, ligne-claire-Blase antwortet: "Ist okay...", um dann in einer runden Blase zu ergänzen: "...ich kann beide!"

felix da cat
15.10.2015, 21:02
Der Sprechblasen-Mann lernt das auch.
Allerding ist die rechteckige "Blase" schwerer auszusprechen, zumindest beim ersten Mal (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19930).


Eine ziemlich schräge Story ist Les Penseurs de Rodaim (Die Denker von Rodaim), erschienen in Spirou 1521 (1967). Texter und Zeichner ist Francis (Markus & Meister Müller).
Der Titel ist natürlich eine Anspielung auf die berühmte Plastik Der Denker (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/78/Paris_2010_-_Le_Penseur.jpg) des Bildhauers Auguste Rodin.

Die Geschichte erzählt von dem exzentrischen Bürgermeister der Stadt Rodaim, der seine Bürger zu Telepathen erziehen will. Um sie in der Kunst der Gedankenübertragung zu üben, verbietet er ihnen für zwei Wochen jegliches Sprechen. Prompt kommt es zu Missverständnissen, z.B. über die Preise am Gemüsestand. Doch zur Not hält man eine Sprechblase bereit (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19931), mit der die Kunden nonverbal ausgeschimpft werden können.

Klar, dass es unter diesen Umständen einen Markt für Sprechblasen gibt. Und da der Held als Vertreter für Feuerlöscher von Beruf geschwätzig sein muss, kann er unter der Last seiner Worte schon mal zusammenbrechen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19932), auch wenn er nichts gewichtiges zu sagen hat.
Die Geschichte endet nach viel Tohuwabohu damit, dass das Sprechen wieder erlaubt wird und sich der Bürgermeister fragt, wie seine "Untertanen" nun zum Denken gezwungen werden können.



Morgen: Hilfe! Der erste Comic-"Rekord" wird gesucht!

felix da cat
16.10.2015, 21:10
Eins vorweg:
Ich weiß, ein Rekord ist eine Best-, keine Erstleistung.

Dennoch:
Schon seit langem vermisse ich eine Art Nachschlagewerk über Erst- und Bestleistungen im Comic-Bereich.
In Büchereien habe ich diverse "Rekordbücher" nach Comic-Höchstleistungen durchforstet, wurde aber nur einmal fündig. Ich erinnere mich an vier oder fünf Einträge, die mehr Fehler als korrekte Angaben aufwiesen.

Kein Buch, aber so'n kleinen Katalog mit Erst- und Bestleistungen würde ich schon ganz gern zusammentragen.
Für jedermann zugänglich.
Vielleicht kann mir dabei geholfen werden.
Ein erster Eintrag zum Thema "erste Sprechblase" wäre nicht schlecht.

Also, seit wann gibt es Sprechblasen?

Nach der englischen Wiki (https://en.wikipedia.org/wiki/Speech_balloon#History)hat es in Mittelamerika bereits zwischen den Jahren 600 und 900 n. Chr. Sprechblasen in Form von Spruchbändern gegeben.
Das wäre zur Zeit der Maya und Zapoteken.
Leider kann ich für diese Behauptung kein Beispiel im Netz finden.
Über sprechblasenähnliche Gebilde bei den Azteken (16. Jhdt.) hingegen findet sich einiges (http://www.mexicolore.co.uk/aztecs/ask-us/is-there-name-for-speech-glyph).

Die deutsche (https://de.wikipedia.org/wiki/Sprechblase#Geschichte) und französische (https://fr.wikipedia.org/wiki/Phylact%C3%A8re_(bande_dessin%C3%A9e)) Wiki sehen die Anfänge im Mittelalter. Einige werden diese ausgerollten Banderolen von Gemälden des Mittelalters (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19933) und der frühen Neuzeit kennen.
Hier ein Bildbeispiel aus dem Jahr 1175 (https://de.wikipedia.org/wiki/Sprechblase#/media/File:Evangeliar_heinrich_des_loewen.jpg).

Angesichts dieser Faktenlage ist mein Vertrauen in den guten alten Oncle Paul leicht erschüttert.
In der Geschichte Il inventa le phylactère (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19935) ("Er erfand die Sprechblase", Text: Joly, Zeichnungen: Cicuendez, im Jahr 1972 in Spirou erschienen) behauptet der doch frech, der Erfinder der Dialog-Banderole sei Buonamico Buffalmacco Di Cristofano.
Der habe dem Pisaner Bruno Di Giovanni geholfen, ein Bild der "Heiligen Ursula" fertigzustellen. Di Giovanni sei darüber verzweifelt gewesen, dass es ihm nicht gelang, seine Figuren mit dem beabsichtigten Gesichtsausdruck darzustellen. Di Cristofano habe ihm daraufhin geraten, deren Gefühlszustand mit Hilfe von in das Bild integrierten Dialog-Texten auszudrücken (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19934).

Diese Geschichte wird hier (https://books.google.de/books?id=1YZiAAAAcAAJ&pg=PA94&lpg=PA94&dq=bruno+di+giovanni+sainte+ursule&source=bl&ots=7gC74zAPWX&sig=FVdN4eKifJY-kTNalK3IJrftTvE&hl=de&sa=X&ved=0CCQQ6AEwAGoVChMIhY6q_sfHyAIVi90sCh2hVgdt#v=on epage&q=bruno%20di%20giovanni%20sainte%20ursule&f=false)zwar im Wesentlichen bestätigt, aber es wird auch darauf hingewiesen, dass der Maler Cimabue dieses Stilmittel bereits zuvor eingesetzt habe. Auch hierfür habe ich im Netz kein Bildbeispiel gefunden.

Nun ja, so schlecht sind die Infos von Onkel Paul auch nicht. Sein Wissensstand ist halt der von 1972. Nur vier Jahre zuvor war "sein" Magazin Spirou stolz darauf eine Sprechblase aus dem Jahr 1418 ausgemacht zu haben ... und rief die Leser dazu auf, mitzuteilen, ob sie ältere Beispiele kennen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19936).

Diesem Aufruf schließe ich mich im Wesentlichen an.

Fragen:
Hat jemand etwas über die in der englischen Wiki genannten Spruchbänder der Mayas gelesen und kann mir eine Quelle mit Bildbeispiel(en) nennen?
Kennt jemand ein Gemälde mit Dialog-Banderolen vor 1175?

Übrigens:
Der in historischen Abrissen als Vorläufer der Comics genannte Teppich von Bayeux (11. Jahrhundert, auf diesem Cover ein Ausschnitt (http://www.bedetheque.com/BD-Tours-de-Bois-Maury-Tome-7-William-17454.html)) ist lediglich mit erzählendem Text gefüllt und gehört damit nicht in den Stammbaum der Sprechblase.

felix da cat
17.10.2015, 19:11
Ich habe die obigen "Erkenntnisse" mal in Post 1 festgehalten.
Wenn jemand etwas Interessantes zum Thema beizusteuern hat, einfach einen Beitrag schreiben.

Die "Rekord-Sammlung" in Post 1 werde ich aktualisieren, sobald sich hierfür eine Notwendigkeit ergibt.




Montag: Posterama!

felix da cat
19.10.2015, 19:23
Ab heute:
Schmuckbilder oder auf Neudeutsch - Onkel Rolf, bitte mal weghören -: Poster der Zeitschrift Spirou.

Laut Kaukapedia erschien 1966 erstmals ein Poster in einem FF-Heft (http://www.kaukapedia.com/index.php?title=Beilagen_Fix_und_Foxi_1964-77)oder vielmehr in sechs Heften, denn es handelt sich hier um ein Riesenposter, das aus sechs aneinander zu klebenden Bildteilen besteht. Motiv: Knox.
Scheinbar hat man sich am Bravo-Starschnitt orientiert.

Als Beilage zu Comic-Heften sind Poster - so vermute ich mal - erst in den 1960ern so richtig in Mode gekommen.
Weiß jemand, ob es bereits früher Comic-Poster in Deutschland gab? Vielleicht in der MM?

1958 erschien das erste Poster in Spirou. Das ist das Jahr der Weltausstellung in Brüssel und wurde in der Comic-Zeitschrift "abgefeiert".
Einer Spirou-Spezialnummer zum Ereignis (http://images.delcampe.com/img_large/auction/000/234/360/248_001.jpg) wurden zwei große, von Eddy Paape angefertigte Zeichnungen des Expo-Geländes beigelegt (siehe auch Sprechblase 221).

Das zweite Poster erschien erst 1961, es war das erste Heldenposter.
Es zeigt den noch frischen Benni Bärenstark (er debütierte 1960 in Spirou) und Spirou (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19943).
Benni sieht tatsächlich wie gerade eben aus dem Ei geschlüpft aus. Dass das Poster eine Oster-Sonderausgabe beilag, hat damit aber rein gar nichts zu tun.
Benni will einen Aprilscherz machen, einen Posson d'avril wie das in Frankobelgien heißt, also einen "Aprilfisch" (der Fisch ist Dreh- und Angelpunkt des frankobelgischen Aprilscherzes), wird jedoch von Spirou belehrt, dass der Wal kein Fisch ist.

Die Rückseiten der Spirou-Poster waren in den 1960ern fast alle unbedruckt. Dieses ist eine Ausnahme. Offenbar hatte man so viel "Oster-Material", dass jeder Platz genutzt wurde.
Hier ein Blick auf die Rückseite. (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19944)

frank1960
20.10.2015, 13:43
Ich beschwöre Dich: Widerstehe der Versuchung, den kleinen Winnie Benni an die Wand zu heften, pappen usw. Der sichere Anfang vom Schmuckbilder-Ende.

felix da cat
20.10.2015, 15:32
Aber so etwas würde ich doch niemals tun!
Das Teil ist so groß, das müsste ich mit unzähligen Reißzwecken perforieren, um es straff an die Wand zu pinnen.

Ach ja, Der kleine Winni.
Da werden Erinnerungen wach: Die Geschichte vom schwarzen Koffer war die erste FF-Fortsetzungsgeschichte, die ich vom ersten bis zum letzten Teil komplett besaß. Die zuvor bereits in FF erschienen Fortsetzungsstorys von Prinz Edelhart und den Schlümpfen hätte ich zwar gerne vollständig gehabt, doch fehlte mir das Taschengeld, die Ausgaben komplett zu erwerben.
Sehe gerade in der Kaukapedia, dass der "Schwarze Koffer" in der 16/1972 endete. In gewisser Hinsicht war das dann der Vorlauf für meine Zack-Sammelleidenschaft. Zack begann mit der 17/1972 (also eine Woche später) und der Heftreihe blieb ich dann ja erst einmal bis Anfang 1976 treu.

frank1960
20.10.2015, 16:41
Falls der Tauschteufel da nicht gnadenlos zugeschlagen hat, müsst Ich die von Dir erwähnten FF alle noch haben. Schon länger auch nicht mehr die Stapel abgetragen, um In Erinnerungen zu schwelgen. Wenn bloß die strapazierten Heftklammern in der Mitte nich wären. Das zeugt von unwiederbringlichem.

frank1960
20.10.2015, 16:48
Jetzt seh Ich das erst. Winnie. Das geht ja gar nicht!

felix da cat
20.10.2015, 19:13
Winnie? Dazu sage ich nur: Pooh (http://www.thekidsforest.com/wp-content/uploads/2015/07/winnie-pooh.png)!

Auf das nächste Heldenposter musste die Spirou-Leserschaft etwas über ein Jahr warten. 54 Wochen nach Benni/Winni, im Oster-Spezial 1962, veröffentlichte die Zeitschrift einen Steckbrief (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19945), gedruckt vom Spirou County Jail. Dass das Magazin einen Knast unterhielt, war mir neu ...

O.k., streng genommen ist das natürlich kein Heldenposter, aber Ihr wisst wie's gemeint ist ...


(Übrigens: Die Reißzwecken und Risse sind nicht von mir, sondern von Morris! :D)


Für alle, die auf so etwas achten:

Der Scan trägt die Bezeichnung "2_1962_1252_w".

Bedeutet:
2 für 2. Heldenposter (die Poster mit anderen Motiven, häufig Flugzeuge, Autos usw. habe ich nicht gezählt),
1962 für das Erscheinungsjahr,
1252 für die Spirou-Heftnummer,
w für weiße, soll heißen: unbedruckte Rückseite.

frank1960
21.10.2015, 12:17
Wenn Ich mein Fix und Foxi Oster-Sonderheft 1969 (http://www.kaukapedia.com/images/FFSH_1969_Ostern_Doppelcover.jpg) aufgeschlagen hinlege, ergibt es auch ein schönes Schmuckbild.

frank1960
21.10.2015, 12:26
Könnte sein, so aus der Erinnerung weiß Ich das nicht mehr. Und wenn ja, in welchem Jahr das war.

frank1960
21.10.2015, 12:31
Ostern 1970 (http://www.kaukapedia.com/images/thumb/FFSH_1970_Ostern_Doppelcover.jpg/300px-FFSH_1970_Ostern_Doppelcover.jpg)

frank1960
21.10.2015, 12:37
Ostern 1973 (http://www.kaukapedia.com/images/thumb/FFSH_1973_Ostern_Doppelcover.jpg/300px-FFSH_1973_Ostern_Doppelcover.jpg)

frank1960
21.10.2015, 12:40
Ostern 1974 (http://www.kaukapedia.com/images/thumb/FFSH_1974_Ostern_Doppelcover.jpg/300px-FFSH_1974_Ostern_Doppelcover.jpg)

frank1960
21.10.2015, 12:44
1975 (http://www.kaukapedia.com/images/FFSH_1975_Ostern_Doppelcover.jpg) habe Ich dann mein letztes Osterheft gekauft.

felix da cat
21.10.2015, 17:31
Ah ja, das Osterheft 1970 mit den süßen Lämmern ... kann ich mich gut dran erinnern.
Diese Spezialhefte mit ihren Rundum-Titelbildern hatten ihren ganz eigenen Reiz.


Die Spirou-Leser mit Poster-Wunsch mussten ein weiteres Jahr warten. 52 Wochen nach den Daltons, im Frühlings-Spezial 1965*, gab's erneut ein Figuren-Kollektiv, allerdings nicht nur vier, sondern gleich 100 Comicstars auf einen Blick (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19949). Hier wird erstmals jeder Schlumpf mit Namen vorgestellt.

Die Rückseite: Zu Ostern wieder mal ein Comic mit Ei (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19948).





* in den 1960ern gab's in der Regel drei Spirou-Sonderhefte (mit fortlaufender Nummerierung) im Jahr: 1. Ostern/Frühling, 2. Ferien, 3. Weihnachten

ZAQ
21.10.2015, 23:58
(...) 100 Comicstars auf einen Blick (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19949). Hier wird erstmals jeder Schlumpf mit Namen vorgestellt. (...) Geil. Haben wollen. Inklusive deutscher Übersetzung, versteht sich.

frank1960
22.10.2015, 04:21
Ich hab einen meiner Lieblinge, den Muskelschlumpf, ausgemacht. Er hat die Nummer 77.

felix da cat
22.10.2015, 21:06
Ich halte ja den Brillenschlumpf für weit unterschätzt.




Nach Erscheinen des Schlümpfe-Posters musste der geneigte Spirou-Leser über drei Jahre auf dessen Nachfolger warten.
Dann ging es Schlag auf Schlag. Im Sommer 1968, genauer in den Monaten Juli und August, erschienen insgesamt fünf Poster!

Einigen dieser Poster merkt man deutlich an, in welcher Zeit sie entstanden, so auch diesem (siehe den leicht psychedelisch wirkenden Schmuckrand) (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19954).
Aber es wird noch poppiger, unter anderem bei einer Serie von der man dies nicht erwarten würde (in drei Tagen).

Am 19.10. merkte ich an, dass die Spirou-Poster der 1960er in der Regel auf den Rückseiten unbedruckt sind. Nun zeige ich mit dem vierten Poster die dritte bedruckte Rückseite (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19955). Straft mich eigentlich Lügen, aber dies ist tatsächlich die letzte für einen längeren Zeitraum.
Heldenposter Nr. 5 (Boule & Bill) (http://bouleetbill1959.free.fr/poster1579.jpg) habe ich nicht, so könnte dessen Rückseite noch bedruckt sein.

Der schön gezeichnete Starter-Comic ist von Jidéhem. Von der Serie wurde in Deutschland ein Album veröffentlicht (http://www.comicguide.de/index.php/component/comicguide/?controller=details&file=book&id=19845&display=short).

ZAQ
22.10.2015, 21:32
Ich halte ja den Brillenschlumpf für weit unterschätzt. (...) Ja, ich auch ;) - Aber mein Lieblingsschlumpf war der Miesepeterschlumpf. Gefolgt von dem Verschwörerschlumpf und dem Überraschungsschlumpf als dieser als Sträfling im Gefängnis war. Überhaupt ist 'Schlumpfissimus' zusammen mit dem Zauberei meine Lieblingsschlumpf-Geschichte. Gerne auch in der Kauka-Übersetzung.

Kaschi
22.10.2015, 22:00
Zur Geschichte der Sprechblasen gehören natürlich auch jene der am seidenen Faden hängenden:

https://www.youtube.com/watch?v=Kb0bbq5r-jI
(ab 1:29, dann wieder 2:15 ff.)

Mit Sicherheit Handlettering!

frank1960
23.10.2015, 14:27
Wieso hat die Puppenkiste allgemein so wenig Aufrufe? Versteh Ich nicht.

felix da cat
23.10.2015, 19:07
Die Jugend von heute taugt einfach nichts mehr. :D


Kaschi:
Zur Geschichte der Sprechblasen gehören natürlich auch jene der am seidenen Faden hängenden:
Ja, da schau her. So kannte ich die Augsburger gar nicht.
Special Effects vom Feinsten! ;)


Zitat von zaktuell:
Aber mein Lieblingsschlumpf war der Miesepeterschlumpf. Gefolgt von dem Verschwörerschlumpf und dem Überraschungsschlumpf als dieser als Sträfling im Gefängnis war. Überhaupt ist 'Schlumpfissimus' zusammen mit dem Zauberei meine Lieblingsschlumpf-Geschichte. Gerne auch in der Kauka-Übersetzung.
Einen Lieblingsschlumpf hatte ich nicht. Bei den Geschichten rangieren bei mir Schlumpfissimus, Die schwarzen Schlümpfe und Der gefangene Schlumpf ganz vorn.


Zitat von frank1960:
Ich hab einen meiner Lieblinge, den Muskelschlumpf, ausgemacht. Er hat die Nummer 77.
Nee, da täuscht Du Dich. 77 ist der cholerische Schlumpf, 80 ist der Muskelschlumpf - so steht's geschrieben -.


Heute das erste Gaston-Poster (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19957) und ich meine mich erinnern zu können, dass ich für dieses relativ tief in die Tasche greifen musste. Ist schon ein bisschen her und meist habe ich kleinere Stapel Poster gekauft, daher kann ich den Preis nicht mehr genau sagen ... aber teuer war der Gaston.
Wie schon bei Boule & Bill und kommenden Postern findet sich auch hier viel Zierrat, in das der Name des Helden und einige "Stichworte" eingearbeitet sind. "M'enfin" z.B. ist ein von Gaston geprägter Ausruf der Überraschung (ich hatte mal ein "m'enfin"-T-Shirt, lang ist's her. ;))


Ich muss noch vier der alten FF-Schmuckbilder haben: eines zum Thema lustige Geschichte (ein Rinaldi mit dem Motiv Stevensons Rocket), einen Opa Nikodemus, einen Bobo und einen Jo-Jo. Schade, aber die sind in einer anderen Wohnung, sonst könnte man hier mal vergleichen.

frank1960
23.10.2015, 19:28
Neineinein, Ich seh doch, wie er seine imaginären Ärmel hochkrempelt. Das hat er doch immer gemacht. Das muss er sein. Der andere ist doch nur ein Poser! *Dasgibtsdochnicht* :crap:

felix da cat
23.10.2015, 19:45
Speaking words of wisdom: Let it be! :D

felix da cat
24.10.2015, 12:11
Zweieinhalb Jahre nach Start der Schlumpfinchen-Story wird das passende Poster (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19958) nachgereicht. "Schlumpfe es mit Blumen!" heißt es am unteren Bildrand.

Bereits das zweite Schlumpf-Motiv unter den ersten sieben Heldenpostern. Ein deutlicher Hinweis auf die Popularität der blauen Gnome.

frank1960
24.10.2015, 12:24
Warte nur, bis deine Kusine aus der Schweiz kommt. Die lässt ihren Mädchencharme spielen und die Schmuckbilder sind weg :(

felix da cat
24.10.2015, 12:31
Ja, ein typisches Mädchen-Poster, aber "isch 'abe gar keine Cousine in der Schweiz". ;)

frank1960
24.10.2015, 12:57
Ja, Du nicht :rolleyes:

Hate
24.10.2015, 16:46
Eine faszinierende Pril-Blumen-Welt.

Brisanzbremse
24.10.2015, 18:57
Einige Kauka-Poster aus der Zeit (oder minimal später) waren genauso gestaltet, mit poppigen "hippiesken" Schriftzügen.

felix da cat
25.10.2015, 12:47
Zitat von Hate:
Eine faszinierende Pril-Blumen-Welt.
Und erst die Hände von Schlumpfinchen ... sehen aus wie in Palmolive gebadet. :D



War heute morgen in meiner Comic-Mansarde und hab meine FF-Poster fotografiert.

Bobo aus dem Jahr 1969 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19962) und
Jo-Jo (Veröffentlichungsdatum: unbekannt) (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19961).
(sind Second-Hand-Poster, daher der bedauernswerte Zustand)

Wie Brisanzbremse schon so richtig bemerkte: auch hier eine Menge blumiger Schnörkel ... sieht schon sehr nach abgeguckt aus.
Das Jo-Jo-Poster ist in der Kaukapedia nicht gelistet (oder habe ich es übersehen?).

Zwei weitere FF-Riesenplakate (Alternativbezeichnung für Schmuckbilder bei Kauka) kommen dann völlig ohne poppige Elemente aus: Opa Nikodemus (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19963) sagt's wie der Schlumpf von gestern mit Blumen (Poster von 1969, sechs Wochen vor Bobo) und die witzige Weltgeschichte zeigt uns die Fahrt der Dampflokomotive Rocket (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19964) (frühe 1970er).




Heute das versprochene Poster zu einer Serie, bei der man psychedelische Effekte eher nicht erwarten würde: Buck Danny (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19960). Ein Militärflieger und "Hippie-Grafik"? Ungewöhnlich!

Es ist das letzte Spirou-Poster aus dem Jahr 1968 und auch das letzte in poppigem Gewand.

Kaschi
25.10.2015, 13:00
Opa Nikodemus[/URL] sagt's wie der Schlumpf von gestern mit Blumen (Poster von 1969, sechs Wochen vor Bobo)1969? Opa Nikodemus wird in Woodstock gewesen sein! Die blumige Knarre beweist es ja nahezu: "Make love not war!"

frank1960
25.10.2015, 13:27
Wenn Ich mich nicht wieder irre (MS), müsste der Jo-Jo 17 Jhg. Heft 51 sein.

felix da cat
25.10.2015, 13:28
Kaschi: Das Poster erschien in der 30. Woche 1969. Das Woodstock-Festival war vom 15. - 17. August 1969. Opa war ca. zwei, drei Wochen früher dran. Wohl die Vorfreude ...

Kaschi
25.10.2015, 13:30
Oder das Poster hat erst den entscheidenden Anstoß für Woodstock gegeben.

felix da cat
25.10.2015, 13:31
frank1960: Das Cover der Ausgabe (http://www.kaukapedia.com/index.php?title=Fix_und_Foxi_51/1969) scheint dich zu bestätigen.

Raro: Es war halt 1968! :D

Kaschi
25.10.2015, 13:35
Zur FF-Ausgabe 51/1969: Die Märchenstories von Pauli (hier: Schneewittchen) fand ich schon damals doof. Denen fällt nix mehr ein, hatte ich damals den Eindruck.

frank1960
25.10.2015, 14:13
Die Märchenstories von Pauli (hier: Schneewittchen) fand ich schon damals doof.

Mein Lieblings-Pauli ist und bleibt 'Pauli und seine Mannschaft'. Den Tante Genoveva Zyklus hab Ich damals gar nicht gemocht. Den müsst Ich mal wieder lesen.

Brisanzbremse
25.10.2015, 16:04
Das Jo-Jo-Poster ist in der Kaukapedia nicht gelistet (oder habe ich es übersehen?).
Da fehlten etliche in der Beilagenliste, die ich jetzt mal postermäßig (hoffentlich) komplettiert habe.


Zwei weitere FF-Riesenplakate (Alternativbezeichnung für Schmuckbilder bei Kauka)
Und später, bei der "Witzigen Weltgeschichte" von Rinaldi, hießen sie dann Schmuckplakate. :D (Jedoch kannte man bereits 1968 auch das Wort Poster, wie hier (http://www.kaukapedia.com/images/FF_16-39.jpg) zu sehen.)

felix da cat
25.10.2015, 16:05
Zitat von Raro:
Die Captain Marvel Postkarte ist im original eine Daredevil Panel, wurde zu Captain Marvel umgeändert.
Voilà! (http://static.comicvine.com/uploads/scale_large/12/127426/2548130-biblioteca_marvel___daredevil__2___p_gina_1.jpg)

felix da cat
26.10.2015, 17:40
Die Spirou-Poster-Initiative 1968 bleibt auf den Sommer beschränkt.
In den zwei Monaten Juli und August werden dem Heft fünf Poster beigelegt. Danach ist Schicht im Schacht.

Manch ein Leser wird gedacht haben, dass der Spaß nun vorbei und allenfalls noch mit vereinzelt erscheinenden Postern zu rechnen ist.
Doch 1969 sollte alles ganz anders werden.
Das Poster wurde zu einer verlässlich erscheinenden Beilage in Spirou.
Offenbar haben sich die Hefte mit Poster im Sommer 1968 um einiges besser verkauft als die ohne.

Im Jahr 1969 wurden 18,
1970 17,
1971 15,
1972 wieder 18 Poster dem Heft beigelegt.
1973 und 1974 gab es einen leichten Einbruch (je 11 Poster im Jahr) bevor es
1975 zu einer "Explosion" kam: 29 Poster!

Bis 1969 gab es nur ein Poster ohne Spirou-Figuren (das erste, mit dem Brüsseler-Expo-Gelände, 1958). Ab 1969 ändert sich das. Zunächst sind die Comic-Helden-Poster zwar eindeutig in der Mehrheit, doch im Laufe der Jahre gewinnen andere Motive an Boden bis sich das ganze in etwa die Waage hält.

Das zweite Spirou-Poster ohne Comic-Held erscheint im Juni 1969 und zeigt die Vor- und Rückseite des Mondes sowie die Apollo 11-Besatzung, das Thema dieser Zeit, noch vor Woodstock :D (Armstrong betrat einen Monat später, im Juli 1969, den Boden des Erdtrabanten).

Aber zurück zu den papiernen Helden:
In der Nr. 1605 vom 16. Januar erscheint das erste Poster des Jahres 1969, das neunte mit Comic-Figuren, das zehnte Spirou-Poster insgesamt. Es zeigt die Rasselbande mit Diener sowie deren "Clubhaus" (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19965). Eine nüchtern-schöne Zeichnung mit der die "psychedelische Periode" der Spirou-Poster beendet ist.

felix da cat
27.10.2015, 17:28
Und nun zu einem meiner Lieblings-Poster.
Ich habe bei Ebay.fr und Ebay.be recht lange Ausschau halten müssen, bis es dort angeboten wurde und musste dafür auch eine Stange Geld bezahlen, aber aus meiner Sicht hat es sich gelohnt ...

Wie QRN ruft Bretzelburg (Spirou) wurde auch Der Zauber von Schwarzenfels (Johann) in zwei Teilen in Spirou erstveröffentlicht.
Der erste Teil endete im Mai 1968, der zweite begann 70 Wochen später, im September 1969 (was QRN toppte; auf die Fortsetzung des Spirou-Abenteuers musste man "nur" 66 Wochen warten).

Als "Trostpflaster" zur Überbrückung der Johann-losen Zeit erschien im Februar 1969 dieses schöne Poster (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19968) (ein bisschen Hippie-Grafik steckt noch drin; die wirkt durch die "Sprechbanderole" jedoch wie mittelalterlicher Schnörkel (siehe weiter oben in diesem Thread).

polte
27.10.2015, 23:51
Zuerst einmal herzlichen Dank für diesen unterhaltsamsten und informativsten Thread, den ich seit langem im Forum gelesen habe! Auch deshalb, weil man daran ggf. wunderbar andocken kann. Z. B. hier:


Es zeigt die Rasselbande mit Diener sowie deren "Clubhaus" (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19965). Eine nüchtern-schöne Zeichnung mit der die "psychedelische Periode" der Spirou-Poster beendet ist.

... genau dieses Poster erschien dann auch ca. fünf Jahre später in "Fix und Foxi" (22. Jg./Nr. 3), natürlich unter dem Kauka-Serientitel "Die Sechs". Meines Wissens das einzige Mal, dass dort ein Originalposter aus "Spirou" 1:1 übernommen wurde (warum nur?).

P.S.: Würde es mir jemals gelingen, hier auch ein Bild hochzuladen, könnte ich zumindest einen kleinen Ausschnitt als Beleg beibringen...

felix da cat
28.10.2015, 17:39
Erst einmal Danke für die Blumen! ;)

Zitat von polte:
... genau dieses Poster erschien dann auch ca. fünf Jahre später in "Fix und Foxi" (22. Jg./Nr. 3), natürlich unter dem Kauka-Serientitel "Die Sechs". Meines Wissens das einzige Mal, dass dort ein Originalposter aus "Spirou" 1:1 übernommen wurde (warum nur?).
War mir gar nicht bekannt, dass Kauka je ein Spirou-Poster verwendet hat. Man lernt nie aus!
Eigentlich dürfte das auch günstiger gewesen sein als einen eigenen Zeichner ein Poster anfertigen zu lassen. Darum finde ich eher verwunderlich, dass das nur dieses eine Mal passiert ist.
Aber so war das ja auch bei vielen Kauka-Titelbildern mit lizensierten Helden. Statt die Cover der Alben zu benutzen, wurden häufig eigene Zeichner angesetzt, neue Titelbilder zu produzieren (oft mit durchaus ansehnlichen Ergebnissen). Vielleicht wollte man auf diese Weise eine Art "Haus-Stil" pflegen.


Zitat von polte:
Würde es mir jemals gelingen, hier auch ein Bild hochzuladen, könnte ich zumindest einen kleinen Ausschnitt als Beleg beibringen...
Abgesehen davon, dass ich das auch ohne Beleg glaube:

Erst einmal einfach anmelden.
Dann rechts oben auf "Hallo, polte" klicken.
Es erscheint ein neues Fenster.
Dann in die linke Spalte auf das Bild klicken.
Es erscheint ein neues Fenster.
Dann rechts oben auf das Wort "Upload" klicken.
Es erscheint ein neues Fenster.
Dann auf das Feld "Select Files for Upload" klicken.
Es erscheint ein neues, kleines Fenster in dem Du die gewünschte Datei suchen kannst.
Dann klickst Du auf die gewünschte Datei, danach in dem kleinen Fenster auf "Öffnen".
Es erscheint ein Fortschrittsbalken.
Wenn "1 file uploaded" erscheint noch einmal auf das "Upload" darunter klicken.
Es erscheint ein neues Fenster.
Jetzt auf "Verarbeiten" klicken.
Es erscheint ein neues Fenster.
Jetzt auf Dein Bild klicken. Es erscheint größer.
Dann noch einmal auf das größere Bild klicken.
Dann den Link dieses Bildes mit der rechten Maustaste anklicken und auf "Kopieren" gehen.
Danach kannst Du einen Beitrag schreiben und Dein Bild durch Klicken auf die rechte Maustaste und dann anklicken des Begriffs "Einfügen" in den Beitrag platzieren.

Wahrscheinlich geht das alles einfacher. Aber so mache ich es. :D



Und hier ist das Comic-Poster Nr. 11: Bobo (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19976).
Ziemlich ungewöhnlich. Die Figuren in den konzentrischen Kreisen suchen alle nach Bobo, dem es irgendwie gelungen ist, aus dieser "Tretmühle" in Form eines Ballons heraus zu gelangen.
Hm ... offenbar hat Deliège so viele Mini-Bücher angefertigt, dass er selbst auf einem Poster unzählige kleine Bildchen zeichnen muss.

Markus_1969
28.10.2015, 17:42
Hier ein nettes Schlümpfe-Poster auf FF 42 von 1969:

http://www.ebay.de/itm/Fix-Foxi-Poster-mit-Pfiff-Schlumpfe-Schlumpfkonzert-Grose-4-Heftseiten-/331690530610?hash=item4d3a4bd732:g:xGMAAOSw14xWLBv a

polte
28.10.2015, 19:33
@ felix da cat:

Danke meinerseits für die ausführliche Bebilderungsanleitung, die ich zwar so nicht nutzen konnte, mich aber noch mal zu einem neuerlichen Anlauf ermuntert hat. Bin gespannt, ob es nun klappt:

http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=19430

Und ab... (Falls es nicht funktioniert hat: "Test, Test, Test!") :rolleyes:

polte
28.10.2015, 19:47
Boah... hätte nicht gedacht, dass es gleich SO gut klappen würde (und so groß)!!!

Zur Erklärung des "Sechs"-Posters: Es ist noch original gefaltet im Heft und darum nur ca. ein Sechstel davon - die Ecke unten rechts - zu sehen. Der Vergleich mit dem "Ribambelle"-Link (s. o.) beweist jedoch, dass es sich um exakt dasselbe Motiv handelt.

Und weil es so gut zu funktionieren scheint, hier noch ein Bild, sozusagen ein Alternativ-Bobo, wohl von Riccardo Rinaldi gezeichnet mit dem schon ausführlich diskutierten Flower-Power-Dekors & 1969 in FF erschienen (17. Jg./Nr. 36):

http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=19431

Für welches Motiv man sich da nun entscheidet, ist reine Geschmackssache...

ZAQ
28.10.2015, 20:59
:kratz:
@polte: Also ich seh kein Bild in Deinen Beiträgen... :weissnix:

felix da cat
28.10.2015, 20:59
Hi, ich kann die Bilder nicht sehen, ist aber nicht so dramatisch: den Bobo habe ich bereits verlinkt, da auch in meiner Sammlung (siehe Post 61).

Ich erinnere mich, das Problem auch mal gehabt zu haben, das ich einen von mir gesetzten Link sehen kann, aber kein anderer (hier Post 116 in Verbindung mit 118-120). (http://www.comicforum.de/showthread.php?110946-Ultimate-Quizzing/page5)
Wenn mein Link das Wort "photopost" enthielt, war er für alle sichtbar, wenn etwas anderes da stand (z.B. "picture"), nur für mich.
Woran das lag, habe ich bis heute nicht gerafft.

Wenn's partout nicht klappen will, frag mal im Supportbereich (http://www.comicforum.de/project.php).


Schock: Puh. 44,90 Euro und nicht mal Peyo. Aber schon interessant, das Teil!

polte
29.10.2015, 00:13
:kratz:
@polte: Also ich seh kein Bild in Deinen Beiträgen... :weissnix:

okay... woran das nun liegen mag, verstehe ich noch weniger, aber ich hab mal im ersten Versuch meine Album-Einstellung geändert. Bitte um Rückmeldung, ob das etwas gebracht hat, und bleibe ansonsten am Ball (sorry!)...

Zyklotrop
29.10.2015, 00:45
Also, ich sehe die Bilder.

Brisanzbremse
29.10.2015, 09:57
Jetzt sehe ich sie auch, gestern abend nicht.

ZAQ
29.10.2015, 12:08
okay... woran das nun liegen mag, verstehe ich noch weniger, aber ich hab mal im ersten Versuch meine Album-Einstellung geändert. Bitte um Rückmeldung, ob das etwas gebracht hat, und bleibe ansonsten am Ball (sorry!)...Ja, jetzt seh ich die Bilder auch! :top:

felix da cat
29.10.2015, 21:16
Nicht, dass es einer weiteren Bestätigung bedarf, aber auch ich habe klare Sicht!


Zitat von polte:
... hier noch ein Bild, sozusagen ein Alternativ-Bobo, wohl von Riccardo Rinaldi gezeichnet
Ja, eindeutig Rinaldi. So wie der Jo-Jo aus Post 61 vom selben Zeichner ist wie die Schlümpfe aus Post 79.

Rinaldis Bobo (http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=19431) erinnert mich doch an was ... Ach ja! schwebende Kugeln! (http://www.kaukapedia.com/images/FF_Extra_006.jpg)


So, bei Spirou ist das wilde Jahr vorbei:
Buck Danny kehrt zurück (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19977), ganz bieder und mit der gleichen Pose, die wir bei Dan Cooper gefühlte hundert Mal zu sehen bekamen: Daumen nach oben!
Z.B. hier (https://images.booklooker.de/bilder/00RDSe/Dan-Cooper-4-spannende-Abenteuer-des-Jet-Commanders-Zack-pocket-1.jpg) oder auch hier (http://1.bp.blogspot.com/-Ag2DoSIs1hE/Uw1PiZX1sYI/AAAAAAAAAe4/2SiRHQ9gxIg/s1600/star_trek_comics_zack_76_14.jpg). Hat er das nicht auch auf einem Zack-Poster gemacht?
Und er hat das so häufig getan, dass er's selbst dann tut, wenn er's nicht tut, er hat halt einen Krampf im Finger (http://i.ebayimg.com/00/s/MTYwMFgxMjAw/z/Sw4AAOSwX6VTxtbI/$_1.JPG).

polte
30.10.2015, 00:48
Nicht, dass es einer weiteren Bestätigung bedarf, aber auch ich habe klare Sicht!

Schön, dass das Bilder-Rätsel von gestern Abend gelöst ist! :)

Darum wage ich mich nun an den nächsten Exkurs: Noch mal ein Sprung zurück zu "Spirou" im Jahre 1962, denn damals gab es im Dezember ein Poster, das nicht unbedingt als solches aufgeführt wird, sondern zumeist als Kalender. Mit 1,10 m Breite, beidseitig bedruckt, ist dieser aber sehr wohl auch ein Poster, und was für eines! Gestaltet von Franquin & Jidéhem unter Mithilfe von Peyo und Roba versammelt es ein tolles Panorama mit den wesentlichen Haupt- und zahlreichen Nebenfiguren der maßgeblichen "Spirou"-Serien jener Zeit.

Ein unglaublich detaillierter Augenschmaus, weshalb ich diesmal besser selber kein Bild einstelle, sondern einen Link zur Gesamtschau:

http://www.inedispirou.com/forum/viewtopic.php?f=43&t=2135

- es fängt unten an, und zur besseren Betrachtung dreht man dann den Monitor um 90° nach rechts -

... und von dort noch mal zur Detailansicht (nicht vergessen, den Monitor zuvor wieder in die Horizontale zu bringen...):

http://www.inedispirou.com/forum/viewtopic.php?f=8&t=2443

Und diese Einzelaufnahmen kann man noch mal direkt anklicken, und dann wird's noch größer!
Viel Spaß beim Entdecken und Stöbern!

Buck Danny habe ich übrigens im Bild (noch) nicht gefunden, er wird aber zumindest erwähnt...

felix da cat
30.10.2015, 09:50
Ah ja, die Kalender. Einige sind echte Meisterwerke!
Ich hoffe, das Johann und Pfiffikus-Denkmal wird irgendwann einmal Realität! ;)

Markus_1969
30.10.2015, 17:28
ich probiers auch mal, das Bilder hochladen:

http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=19428&thumb=1 ('http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=19428')

polte
30.10.2015, 19:57
@ Schock: schon geladen bzw. lädt da noch was? Ich seh nämlich aktuell nichts... (kommt mir bekannt vor)

felix da cat
30.10.2015, 20:01
Versuch missglückt. Try again, please! ;)
Bei mir ist ein Kommentar "Ungültige Angabe: Anhang" zu sehen.

Poster 13 und 14 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19979) sind noch einmal Lücken in meiner Sammlung (mit Nr. 22 gibt's die nächste und danach bin ich auf einige Zeit vollständig!)

Und nun Deutschland-Exklusiv, Helden-Poster Nr. 15 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19980), das auch im Gaston-Schuber nicht zu finden ist (wie einige andere Gaston-Zeichnungen).

Markus_1969
30.10.2015, 21:46
@ Schock: schon geladen bzw. lädt da noch was? Ich seh nämlich aktuell nichts... (kommt mir bekannt vor)

komisch, ich kann das Poster sehen.
Es handelt sich um das FF-Die Sechs-Poster in voller Größe...
:(

Markus_1969
30.10.2015, 22:48
zweimal Jeff Jordan....

http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=19441&thumb=1 ('http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=19441')

http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=19442&thumb=1 ('http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=19442')

affentanz
30.10.2015, 23:05
Ich sehe leider nichts von Schocks Bildern...mir werden da nur Fragezeichen angezeigt.

polte
31.10.2015, 00:00
Ich sehe leider nichts von Schocks Bildern...mir werden da nur Fragezeichen angezeigt.

Ich sehe nicht mal das... Aus eigener leidvoller Erfahrung: Wenn Du die Bilder aus Deinem Album hochgeladen hast, sollte es als "öffentlich" markiert sein - ist es als "privat" definiert, siehst Du zwar selber die eingestellten Bilder, aber alle anderen nicht (so viel hab ich inzwischen gelernt)...

Markus_1969
31.10.2015, 10:29
ich hab noch mal an den Einstellungen rumgebastelt... vielleicht geht es jetzt.
Bei mir geht es - auch, wenn ich mich aus dem Forum auslogge und als Gast rein schaue.

Man kann die Bilder anklicken, dann werden sie grösser.

Das erste Gil Jourdan-Poster ist aus Spirou 1698 von 1970 und ist auch in der GA abgebildet. Das zweite ist aus Spirou 1832 von 1973.

Brisanzbremse
31.10.2015, 11:15
Leider immer noch Fehlanzeige.

frank1960
31.10.2015, 11:34
Besitzt jemand noch den Jo-Jo als Hampelmann? Bitte Bilder hochladen.

Markus_1969
31.10.2015, 11:50
ja, schade, dass das mit den Bildern nicht klappt...


Besitzt jemand noch den Jo-Jo als Hampelmann? Bitte Bilder hochladen.

den findest du in der Kaukapedia:
http://www.kaukapedia.com/images/FF_1969-17_Hampelmann.jpg

und auch eine Liste mit allen Beilagen aus FF:
http://www.kaukapedia.com/index.php?title=Beilagen_Fix_und_Foxi_1953-77
http://www.kaukapedia.com/index.php?title=Liste_aller_Beilagen_der_Kauka-Publikationen

kennt jemand das 6-teilige Pit & Pikkolo-Poster aus FF 581-586 (1967) ? ? ?
:surprise:

frank1960
31.10.2015, 11:55
Tatsächlich. Danke. Hätt Ich auch selbst draufkommen können.

felix da cat
31.10.2015, 18:12
Schock: die Spirou-Poster sind kein Problem, bringe ich noch (bei mir im Gegensatz zur GA allerdings mit Falten, aber sie sind ja auch nicht mehr so jung :D).
Den Pit & Pikkolo-Sechsteiler würde ich auch gern sehen!




Das 16. Comic-Helden-Poster (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20082) aus Spirou.

polte
31.10.2015, 23:47
kennt jemand das 6-teilige Pit & Pikkolo-Poster aus FF 581-586 (1967) ? ? ?

Kennen ja, zeigen ist nicht ganz so einfach, da eben sechs Teile, bzw. es gab eine einzige Gesamtansicht, die in FF 586 sozusagen als Kontrollüberblick erschien, aber nur in Briefmarkengröße & von entsprechend geringer Wiedergabequalität. Einen ersten Eindruck mag es trotzdem geben...

http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=19465

Wie gesagt, im Original ist die Scanvorlage bloß 5x5 cm groß...

Brisanzbremse
31.10.2015, 23:57
Hat Charme, aber den Zeichner weiß ich beim besten Willen nicht auszumachen. (Hält Fantasio da wirklich seinen Hut auf? :D)

Markus_1969
01.11.2015, 11:44
Kennen ja, zeigen ist nicht ganz so einfach, da eben sechs Teile, bzw. es gab eine einzige Gesamtansicht, die in FF 586 sozusagen als Kontrollüberblick erschien, aber nur in Briefmarkengröße & von entsprechend geringer Wiedergabequalität. Einen ersten Eindruck mag es trotzdem geben...

ah, vielen Dank für den Scan - sehr interessant, erinnert ein wenig an die selbstgestrickten Sachen aus dem Heiteren Fridolin.

FF-Schlümpfe-Beilagen

In Beitrag 79 ist das Schlümpfe-Poster aus FF 42/1969 verlinkt.
Kennt jemand das Schlumpf-Poster aus FF 13/1977 – laut Kaukapedia von Kosta?

In der Kaukapedia-Liste sind noch weitere Schlümpfe-Beilagen erwähnt:

FF 41/1975: Schlumpf-Theater
FF 1976/40-43: Das schlumpfige Schlüsselbrett
Kann jemand die beiden Beilagen beschreiben oder Scans posten?

Und hier das Schlumpfdorf zum Basteln in Download-Qualität (ganz unten):
http://www.kaukapedia.com/index.php?title=Bastelbogen:_Fix_und_Foxi_und_ihre _Freunde#Das_Schlumpfdorf_Teil_2.2C_Bastelbogen_Nr ._10_aus_Fix_und_Foxi_6.2F1971

Vorlage war wohl der Schlumpfhaus-Bastelbogen aus Spirou 1225 von 1961.
http://www.leboncoin.fr/livres/485438622.htm
(falls jemand das Schlumpfhaus bauen möchte, ich kann den Bogen gerne in Ausdruckqualität verschicken – einfach Pin an mich)

polte
01.11.2015, 11:54
Hält Fantasio da wirklich seinen Hut auf?

Ja, sieht ganz so aus... Zur Motivwahl wurde im Übrigen gleich zu Anfang in FF 581 folgende Legende mitgeliefert:

"Pit und Pikkolo (=Fantasio & Spirou) sind auf großer Reise! Ägypten - Afrika und Indien. Heute brachte uns der Briefträger die versprochene Postkarte aus Kalkutta! Das wird euer großes, heißersehntes Schmuckbild!"

Abgesehen davon, dass der Hintergrund nicht allzu indisch wirkt (s. o.), deute ich die Geste des Hut Aufhaltens mal so, dass die Reisekasse womöglich etwas knapp bestückt gewesen sein mag. Dazu passt evtl. auch der Schlusssatz dieser Erklärung:

"In zwei Tagen fliegen unsere Freunde schon wieder zurück und stürzen sich gleich in ihr nächstes Abenteuer: DER GEISTERFAHRER!"

Immerhin war Reisen per Flugzeug damals, in der Vor-Billigflieger-Ära, fast noch Luxus. Oder aber man hat uns seinerzeit schlicht einen fetten Bären aufgebunden... ;)

felix da cat
01.11.2015, 20:08
Hm ... Pit und Pikkolo haben doch für Kauka gearbeitet. Und dann muss Pit den Hut herumgehen lassen, um seine Rückreise zu finanzieren? Shocking! :D
Danke, polte! Auch wenn das Bild klein ist ... interessant ist's allemal. Und da das Poster jetzt nicht so superdetailliert gezeichnet ist, kann man sich's auch ganz gut im Großformat vorstellen!

Wenn jemand weitere Kauka-Poster oder andere -Beilagen fotografieren kann, nur her damit!

Schock: In Spirou gab's auch noch Gastons Büro und einige Bastel-Spielereien von Morris. Kauka war mit den Bausätzen zwar wieder später dran als Spirou, hat diese aber weit häufiger beigelegt. Lupos Turm (http://www.kaukapedia.com/index.php?title=Datei:Dorf_Lupos_Turm.jpg), Knox' Villa usw. Davon gibt's, glaube ich, ne ganze Menge.



Und auf dem Spirou-Poster des Tages gibt's wieder Blumen und einen alten FF-Helden (-Schurken) und seine Entourage (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19992), je nachdem, wen man als Hauptfigur der Serie ansieht.

polte
01.11.2015, 22:52
Und auf dem Spirou-Poster des Tages gibt's wieder Blumen.

Hübsches Poster - und halten Schwiegeropa (ich weiß bis heute nicht, wie er im Original eigentlich heißt) & Old Nick tatsächlich Händchen??!
Zu schade, dass derlei originelles Originalmaterial praktisch nie bei Kauka Berücksichtigung fand... Aber man pflegte a) sicher den hauseigenen Stil, wenn auch oft um Anlehnung an die Frankobelgier bemüht, und b) könnte ich mir sehr wohl ebenso finanzielle Gründe dafür vorstellen - wenn man schon den eigenen Zeichner im Keller, auf dem Dachboden oder sonstwo im Grünwalder "Comic-Schlösschen" sitzen hat, warum dann noch mal extra Geld ausgeben? Man müsste Peter Wiechmann mal nach dieser Geschäftspraxis befragen...

Apropos selbstgezeichnet:


In Beitrag 79 ist das Schlümpfe-Poster aus FF 42/1969 verlinkt.
Kennt jemand das Schlumpf-Poster aus FF 13/1977 – laut Kaukapedia von Kosta?

In der Kaukapedia-Liste sind noch weitere Schlümpfe-Beilagen erwähnt:

FF 41/1975: Schlumpf-Theater
FF 1976/40-43: Das schlumpfige Schlüsselbrett

Das Schlumpf-"Poster" aus FF 16 (nicht 13)/77 ist eine Doppelseite in der Heftmitte, passt damit aber immehin nicht mehr auf einen A4-Scanner. A3-Größe hat's aber auch nicht. Und ist vom Stil her ähnlich wuselig wie das Cover zu FF-Spaß 21: http://www.kaukapedia.com/index.php?title=Fix_und_Foxi_Spass_21

Die beiden anderen "Beilagen" sind keine, sondern fallen unter die Rubrik "kleine Basteleien" (a.k.a. "Lückenbüßer"), in schwarzweiß, zum Ausmalen, -schneiden oder Durchpausen. Eher redaktionelle Beiträge mit nachgezeichneten bzw. rauskopierten Schlümpfen.

Und bevor die Frage gestellt wird: Das Großposter "Alle Schlümpfe dieser Erde" in zwei Teilen aus FF 45 & 46/30. Jg. (1982) ist ein Diorama-Foto mit allen bis dahin erschienenen Schleich-/Bully-Schlumpffiguren. Und ja, es sind mehr als 100... ;)

felix da cat
02.11.2015, 08:50
Zitat von polte:
Und ja, es sind mehr als 100...
Das scheint nur so, weil der weithin unbekannte Schizophrenschlumpf dort in mehrere Rollen schlumpft ... äh, schlüpft.

felix da cat
02.11.2015, 17:45
Helden-Poster Nr. 18:
Wie hießen die noch mal?
Die "Besoffenen Raubkatzen", äh nein, stimmt ja: die Blauen Panther (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19995).

Markus_1969
03.11.2015, 17:03
Wie schön sie musizieren…
aber was sehe ich da, Godverdomme!
Hat Büffel da eine Flöte in der Hand oder ist das ein Schokoriegel!!!

polte
03.11.2015, 18:43
Hat Büffel da eine Flöte in der Hand oder ist das ein Schokoriegel!!!

Ja, genau das habe ich mich auch gefragt... :D

Und jetzt zu was völlig anderem:
Breaking News!

Wie soeben (genauer: schon am 28.10.) das Bundesfinanzministerium mitteilte, wird 2017 zum "Tag der Briefmarke" eine ebensolche mit Fix & Foxi-Motiv erscheinen! Verdient haben es die Füchse & Co. sicherlich, von den ersten Schmuckmarken in den 50ern über die Brieffreundschaftsrubrik "Schreiben bringt Freunde" bis hin zur FF-Telefonkarte "Briefgeheimnis" aus den 90ern haben sie sich stets um die Briefkultur bemüht! Und was sammelte Onkel Fax? Richtig, Briefmarken!

Was diese Meldung hier verloren hat? Nun, in gewisser Weise sind Marken das genaue Gegenteil zu Postern. Und außerdem ließe sich der Faden wunderschön weiterspinnen zu der in Frankreich & Belgien schon seit langem gepflegten Tradition der Sonderbriefmarken mit klassischen Comic-Helden von Tintin bis Gaston. Oder man könnte auch die herrlichen Schmuckmarken aus "Spirou" thematisieren. Dazu dies schon mal als Anreiz:

http://passion-collections.superforum.fr/t2651-timbres-bd

Und nun zurück ins Studio...

felix da cat
03.11.2015, 19:24
Mit Sicherheit ein Schokoriegel. Das ist doch der, der die ganze Zeit futtert! :D

polte: Da muss man sich ja anmelden. Lässt mich zögern.


Und hier Poster Nr. 19 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19994).
Dass die nicht mehr ganz jungen Herrn so verspielt sind! ;)

Kleine Zwischenbilanz.
Mit Harry & Platte klingen die 1960er aus.

Welche Serienhelden wurden bisher am häufigsten auf Postern verewigt?

je 2 Mal:

Die Schlümpfe
Boule & Bill
Gaston
Buck Danny

je ein Mal:

die Daltons (Lucky Luke)
Marsupilami
Rasselbande
Johann und Pfifikus
Bobo
Sibylline
Sophie (= die lustige Lilli)
Schwarzbart & Old Nick
die Blauen Panther
Harry & Platte

ein Poster teilten sich

Spirou & Benni Bärenstark

polte
03.11.2015, 20:07
Da muss man sich ja anmelden. Lässt mich zögern.

Nein, muss man nicht. Wenn eine entsprechende Option erscheinen sollte, einfach wegklicken/ignorieren/überspringen. Und nach unten scrollen!


Dass die nicht mehr ganz jungen Herrn so verspielt sind!

Ach ja, Gin & Fizz... pardon, Harry & Platte... die waren ja schon alt, als sie vor ca. 75 Jahren auf die Welt kamen! Und sind immer noch rüstig & fidel... ;)

felix da cat
04.11.2015, 18:29
Auf ins neue Jahrzehnt!

1970:
Whole lotta love! A Song of Joy! und (aaah) Spirits in the Sky!

Fußball-WM in Mexiko: Schnellinger in der letzten Minute!!! Ich flippe aus! Das Spiel des Jahrhunderts! :D

Und in Spirou starten Natascha, Yoko Tsuno und Sammy & Jack!

Ganz knapp vor Beginn des Jahrzehnts erheben sich Comanche (drittletzte Tintin-Ausgabe 1969) und Isabelle (letzte Spirou-Ausgabe des Jahres 1969) aus ihren Startlöchern!

Spirou veröffentlicht 17 Poster im Jahr 1970, davon 12 Comichelden-Motive.

Das erste, im Januar, mit den australischen Helden Sandy & Hoppy (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20015), Zeichner ist der künftige Blaue Boy Lambil.

Markus_1969
05.11.2015, 07:13
Ganz knapp vor Beginn des Jahrzehnts erheben sich Comanche (drittletzte Tintin-Ausgabe 1969) und Isabelle (letzte Spirou-Ausgabe des Jahres 1969) aus ihren Startlöchern!


nun ja, ganz so knapp nun auch wieder nicht. Die 1970er Jahre begannen pünklich am 01.01.1971
:D

felix da cat
05.11.2015, 16:30
Ah ja, der Klassiker zum 1.1. eines jeden Nullerjahres! :D

Die einstelligen Zahlen mögen ja - je nach Sichtweise - mit der 1 und nicht mit der 0 beginnen, die zweistelligen beginnen aber definitiv mit der 10 und nicht der 11 ... ;)



Und hier die in Deutschland weitgehend unbekannten Guerilleros (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20018) von Jesus Blasco, Spirou-Helden-Poster Nr. 21.

felix da cat
06.11.2015, 19:24
Helden-Poster Nr. 23 bringt uns einen der beiden Helden des ersten Schmuckbildes zurück (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20029). Schlicht und übersichtlich in der Ausführung.

Markus_1969
07.11.2015, 10:57
einfach der nette Junge von Nebenan!
:D

felix da cat
08.11.2015, 20:54
Nur, wenn er Schnupfen hat ... ansonsten will man nichts mit ihm zu tun haben! Hinter vorgehaltener Hand nennt man ihn den "Rowdy von Piepenhausen"!


Kam gestern leider nicht zum Posten. Wetter ist so schön, da muss man raus in die weite Welt.

Dafür heute zwei Poster, eines ist ein Nachtrag und obendrein nicht von mir, sondern aus dem Netz (auch wenn's - von wegen Fotografie und so - selbstgemacht aussieht ... es ist halt von einem anderen Menschen selbstgemacht:D).
Nach den Guerilleros und vor Benni Bärenstark kam Boule & Bill-Poster Nr. 3 und das ist dieses (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20041).
Boule & Bill sind nach Veröffentlichung dieses Posters mit drei Schmuckbildern auf Platz 1 der ... ähem ... Häufigkeits-Hitparade!

Poster Nr. 24 ist ein Neuzugang für diese ominösen Charts: Markus & Maestro Müller. Voilà! (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20040)

ZAQ
08.11.2015, 23:32
nun ja, ganz so knapp nun auch wieder nicht. Die 1970er Jahre begannen pünklich am 01.01.1971
:D
??? Die 1970er gehen von Neunzehnhundertsiebzig bis Neunzehnhundertneunundsiebzig. Das sollte doch wohl völlig unzweifelhaft sein!?! Was Du mit Start am 1.1.1971 meinst, ist das siebte Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts... ;)

frank1960
09.11.2015, 12:21
Etwas völlig anderes: Ich wollte hier das Stifte-Aufbewahrungskästchen eines Zeichners in Köln, mit einem Spagat machenden Jo-Jo als Deckelbild, zeigen, aber es funktioniert nicht so punktgenau, wie Ich das möchte. Wer also Lust hat, kann im entsprechenden Thread (http://www.sammlerforen.net/showthread.php?t=37294&page=3) des Comicguide auf die Suche gehen*

*kleiner Tipp: Das dritte Bild von oben ;)

felix da cat
09.11.2015, 18:08
Mit dem Tipp war's nicht zu schwer. :)

Mit Gastonetui kann ich nicht dienen, dafür mit Keks- und Kaffeedose eines anderen Sympathieträgers (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20043).

So, jetzt bitte noch mal Spirou-Helden-Poster-Nr. 24 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20040) angucken und dann mit Poster-Nr. 25 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20044) vergleichen.
Was fällt auf?
Richtig, die eine Serie schreibt Tillieux, die andere schreibt und zeichnet er. ;)

frank1960
09.11.2015, 18:17
Keks- und Kaffeedose eines anderen Sympathieträgers (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20043).

Ebenso sympathischer Untertext. Wer ist denn schon dieser vollgefressene , rote Faulenzer. Dann kurz gestutzt, aber natürlich: Francis.

felix da cat
10.11.2015, 18:22
Francis ... der Comic (http://img1.wikia.nocookie.net/__cb20080806220507/marveldatabase/images/c/c2/Francis1.jpg).
Gezeichnet von John Buscema, bei Crom! :D
Das Teil hatte ich mal, als ich noch alle Marvel-Nummer-Einsen gekauft habe. Sammler sind verrückt!

Zurück zum Thema:

Poster-Nr. 26 zeigt Foufi (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20046), eine Serie von Kiko. Gab's mal in Felix, leider viel zu selten.
Die Serie ist zum Teil unglaublich detailliert gezeichnet, so detailliert, dass manche Comicseiten im Spirou-Heft auf zwei Heftseiten gedruckt wurden, damit man jeden Strich auch ohne Lupe sehen konnte.
Schöne Idee, das Poster als fliegenden Teppich zu gestalten.

Markus_1969
11.11.2015, 10:27
Poster-Nr. 26 zeigt Foufi (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20046), eine Serie von Kiko. Gab's mal in Felix, leider viel zu selten.


Von Foufi gabs auch einige Bilderbücher:

http://www.catawiki.com/catalog/books/series-protagonists/2321643-foufi?language=all&hide_language_switch=true

das folgende gabs sogar auf deutsch: 1969 in Bussi Spiel Nr. 7

http://www.catawiki.com/catalog/books/series-protagonists/foufi/4207683-foufi-et-kifkif-le-petit-bourricot?area=e3b981c892d6663acd28e9a9b8e7cb41dd0 bfa0a

frank1960
11.11.2015, 14:27
Francis ... der Comic (http://img1.wikia.nocookie.net/__cb20080806220507/marveldatabase/images/c/c2/Francis1.jpg).

'Franziskus, der Gaukler Gottes' gibt's als wunderbaren italienischen Film von Roberto Rossellini aus dem Jahre 1949. Aber weiter mit:

Kiko hat auch Comics gezeichnet?! Wusst' Ich nicht. War das nun in seiner roten (http://www.tebeosfera.com/imagenes/numeros/0/5/numeros-F438-195-428-705.jpg) oder grünen (http://assets.catawiki.nl/assets/2012/11/29/1/e/9/1e9290d0-1c9e-0130-2f17-005056942d16.jpg) Phase? :D

felix da cat
11.11.2015, 21:18
Der ist weder verwandt, noch verschwägert mit dem 2000-Sassa. Als Figur aus dem märchenhaften Arabien ist er auch eher ein 1001-Sassa! ;)

Schock: Apropos Foufi auf Deutsch: Irgendjemand ne Ahnung, welche Storys von Hadschi - wie er in Felix Extra hieß - hierzulande veröffentlich wurden? War es am Ende nur die eine aus Felix Extra 18 (http://ralf-h-comics.de/comics-felixex/001.html#fe018)?



Zu Poster Nr. 27: wieder ein Erstling (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20049).
Mal genau hingucken: unter vier aufeinanderfolgenden Postern haben wir hier bereits das dritte mit Oldtimer! Herrje, fällt den Jungs bei Spirou nix mehr ein?.

Markus_1969
12.11.2015, 09:37
War es am Ende nur die eine aus Felix Extra 18 (http://ralf-h-comics.de/comics-felixex/001.html#fe018)?


nicht ganz, laut Skodziks Comic Bibliographie gabs Hadschi in:

- Felix 676-678, 680-683, 685-688, 691, 693-696, 698, 700, 702, 758-760
- Felix Extra 17-18
- Felix Frühling 1979

:D

felix da cat
12.11.2015, 10:42
Ah ja, Danke!
(da hätte ich eigentlich auch reingucken können, hab das Teil nämlich auch ... immer noch sehr nützlich, obwohl schon uralt!)

felix da cat
12.11.2015, 16:55
Gleiches Land, 70 Jahre vor Sammy: Poster 28 mit den Blauen Boys (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20051).

felix da cat
13.11.2015, 16:59
Spirou-Helden-Poster 29: Wann gibt's endlich die Gesamtausgabe (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20055)?

frank1960
13.11.2015, 17:07
Hat Finix nicht 2017 vorsichtig in Aussicht gestellt?

felix da cat
13.11.2015, 18:12
Aktuellster Stand:

Zitat von Ollih aus dem Finix-Forum vom 17.10.15:

Es gibt Neuigkeiten, wenn auch eher unverhofft.

Man stelle sich meine Verwunderung vor als ich auf dem Vorschauplan von Dupuis entdeckte, dass dort die Isabella-GA für 2018 angekündigt ist.
Aktuell laufen wohl noch Verhandlungen.

So oder so, damit ist unser direktes Engagement erst einmal beendet.
Nachdem wir nun zwei Jahre lang den Rechteinhabern hinterlaufen und seit über einen halbem Jahr gar keine gesicherten Infos mehr bekommen, ist der Zeitpunkt gekommen Adieu zu sagen.
Wir haben alles dafür getan, um das Projekt zu realisieren, mehr geht nicht.

Wir sind nicht der Hampelmann für irgendwelche Erben und Anwaltskanzleien!

Sollte Dupuis die Serie tatsächlich 2018 bringen wollen, werden wir auf dem üblichen Wege ein Gebot abgeben. Ein Erstvorschlagsrecht habe mir jedenfalls zusichern lassen.

Warum die Erben/Anwälte nun ausgerechnet mit Dupuis eine Einigung finden sollten die mit Lombard nicht möglich war, beide Verlage gehören mittlerweile zum gleichen Mutterkonzern Mediatoon, konnten mir auch die Ansprechpartner vor Ort nicht erklären

frank1960
13.11.2015, 18:21
Ja das ist das Jahr: 2018

Markus_1969
14.11.2015, 12:16
So, bei Spirou ist das wilde Jahr vorbei:
Buck Danny kehrt zurück (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19977), ganz bieder und mit der gleichen Pose, die wir bei Dan Cooper gefühlte hundert Mal zu sehen bekamen: Daumen nach oben!
Z.B. hier (https://images.booklooker.de/bilder/00RDSe/Dan-Cooper-4-spannende-Abenteuer-des-Jet-Commanders-Zack-pocket-1.jpg) oder auch hier (http://1.bp.blogspot.com/-Ag2DoSIs1hE/Uw1PiZX1sYI/AAAAAAAAAe4/2SiRHQ9gxIg/s1600/star_trek_comics_zack_76_14.jpg). Hat er das nicht auch auf einem Zack-Poster gemacht?



Wie recht du hast:
http://www.ebay.de/itm/Zack-Dan-Cooper-Poster-70iger-Jahre-sehr-gut-erhalten-/111819432006?hash=item1a08f52046:g:Qn8AAOSwHnFV7VE p

felix da cat
14.11.2015, 14:28
Gut, dass mein altes Hirn dann doch noch ganz gut funktioniert.
Zur Belohnung fürs "Raussuchen" und weil er zufällig sowieso gerade dran ist :D, gibt's den ersten Gil Jourdan (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20056), den Du hier bereits präsentieren wolltest.

frank1960
14.11.2015, 15:25
Schade schade, Ich kann mit keinen schönen Schnappschüssen bzw. Links zum Thema dienen. Meine ganzen Poster, Schmuckbilder, Beilagen, MM-Bildfolgen, Donaldköppe und was es noch alles so gab, sind in den 70er und 80ern verschwunden, weil da jemand nicht auf sie aufpasste.
Eins (http://www.filmposter.net/media/catalog/product/cache/1/thumbnail/9df78eab33525d08d6e5fb8d27136e95/1/0/10508.jpg) hab Ich noch aus jener Zeit. Gehört zwar nicht zum Land der viereckigen Bilder, aber dafür das passende Heft (http://www.comics.org/issue/595151/cover/4/) aus meiner Sammlung ;)

felix da cat
15.11.2015, 19:42
Ah, das Teil habe ich auch mal gelesen ... Giolitti.
A propos Filmposter mit Comic-Bezug. Irgendwo bei mir flattert auch noch ein Johan/Prinz Edelhart-Poster aus der Bravo rum. Ja, richtig gelesen. Als die Schlümpfe und die Zauberflöte ins Kino kam, veröffentlichte die Bravo im Mittelteil eine Filmszene als Poster (oder war es das Kinoplakat?).

So, jetzt zum letzten Helden-Poster des Jahres 1970, eickentlich ist's ja ein Schurken-Poster (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20061).

Am Ende des Jahres stehen in der Hitparade der häufigsten Poster Boule & Bill mit drei Plakaten einsam auf Platz 1.

Hate
15.11.2015, 23:39
Zur Belohnung fürs "Raussuchen" und weil er zufällig sowieso gerade dran ist :D, gibt's den ersten Gil Jourdan (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20056)
Das würde ich mir sogar jetzt noch an die Wand hängen.

Die Mischung aus Trenchcoat & Backsteinmauern funktioniert eigentlich immer. (Siehe "Das gelbe M")

felix da cat
16.11.2015, 19:33
Ja, sehr Bogart-mäßig. Zeitlos.


Und weiter geht's. Das erste Poster des Jahres 1971: Boule & Bill (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20065) (schon das vierte der beiden, langsam wird's langweilig :o).

felix da cat
17.11.2015, 18:21
Das nächste Poster in unserem Spirou-Reigen ist eines von Natascha (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20066).
Hm ... Natascha habe ich zum ersten Mal (in Primo) gelesen, als ich Mädchen noch doof fand.
Ich muss zugeben, sie hat mich darüber nachdenken lassen.

Markus_1969
17.11.2015, 19:07
Und weiter geht's. Das erste Poster des Jahres 1971: Boule & Bill (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20065) (schon das vierte der beiden, langsam wird's langweilig :o).

ja, ein belgisches Kinderzimmer war in den 1970ern ohne ein B&B-Poster bestimmt undenkbar!
:)

felix da cat
18.11.2015, 17:33
Bin selber kein großer Boule & Bill-Fan, find ich eigentlich nur die frühen Folgen gut. Ist mir zu brav.
n bisschen ist es ja ein Klientel-Comic: für Hundehalter ... und da es davon ja recht viele gibt, wird das auch zum Erfolg beigetragen haben.

Helden-Poster 34 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20067) (huch, werde wohl langsam tattrig!)

frank1960
18.11.2015, 17:43
Wenn jemand mit diesem Argument 'zu brav' kommt, verweise Ich immer auf die Action-Sequenzen mit Karoline. Schnieff und Schnuff gehören zu meinen Lieblingen, und ja, wie hatten Deutsche Schäferhunde, aber wenn's Dir zu harmlos ist, empfehle Ich Brunels Nachahmungen Band1.

felix da cat
19.11.2015, 15:09
Nee, der ist mir zu zotig. :D

Bei Gag-Serien muss es für mich entweder geistreich (Calvin & Hobbes), albern (Raymund Kahlbutt = albern zum Quadrat) oder eine Mischung aus beiden (Gaston) sein.*
Dennoch: Roba-Fans kann ich vielleicht mit einem vollumfänglichen Bekenntnis zu seiner Rasselbande besänftigen: ich bekenne mich vollumfänglich zur Rasselbande!!!!

Poster Nr. 35: Die Bremer Stadtmusikanten ... reloaded (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20069). n bisschen simpel, aber Macherot war in den 1970ern halt nicht mehr der Alte (d.h. der Junge).
Das sind übrigens Kater Franz und Co (Mirliton).
Seit Foufi die erste Serie, die weder in FF noch Primo zu finden war.
Aber immerhin noch bei Kauka (= Pepito)


* = ich weiß, ich weiß, Calvin & Hobbes können auch albern sein, albern kann auch geistreich sein usw., aber als Beispiel sollte's genügen.

felix da cat
20.11.2015, 18:55
Nummer 36: auf den ersten folgt umgehend der zweite Macherot: Sibylline (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20071).

Ähnelt einem Spirou-Cover (http://static.comicvine.com/uploads/scale_large/0/9116/2260538-1694.jpg).

felix da cat
21.11.2015, 11:43
Die Nummer 37 ist irgendwie ungewöhnlich. Ein Gemälde (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5d/Eug%C3%A8ne_Delacroix_-_Le_28_Juillet._La_Libert%C3%A9_guidant_le_peuple. jpg).
Ach nee, das (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20073) ist die 37!
Schlumpfine erinnert mich ein bisschen an die Marianne auf dem Gemälde von Delacroix. Und dann der Himmel. So ungefähr muss es ausgesehen haben als die Schlümpfe die Bastille gestürmt haben.

Das dritte Schlumpf-Poster hat auch eine Kehrseite.
Ein faltbares Reiseprospekt für Touristen die Schlumpfhausen und Umgebung erkunden wollen. Schönes Teil (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20072).

Breaking News:
In der Hitparade der Helden mit den häufigsten Poster-Auftritten stehen die Schlümpfe damit allein auf Platz 2 (hinter Boule & Bill mit 4 Postern).

felix da cat
22.11.2015, 12:46
Heute präsentiere ich die beiden letzten Helden-Poster des Jahres 1971.

In Post 75 habe ich ein wenig Poster-Statistik betrieben.
So habe ich u.a. darauf hingewiesen, dass in den Spirou-Heften genannten Jahres 15 Poster beigelegt wurden.
Nur acht davon waren den Helden der Zeitschrift vergönnt, ansonsten gab's Bilder vornehmlich technischen Inhalts vom Flugzeugträger Clémenceau bis zur Raumstation Sojus (erinnert an die ganzen Zack-Extras für Technik-Fans).

Poster Nr. 38 zeigt wieder einen Neuling, der den Freunden des FF-Minibuchs noch in Erinnerung sein dürfte: Firlefanz und sein Herrchen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20081). Der Flagada, wie der gelbe Pompom im Original heißt, ist auch häufiger "Gaststar" bei Gaston, sei es auf Postern, die im Verlagsbüro hängen, sei es als Kostüm, das Gaston für Maskenbälle nutzt. Franquin hatte wohl eine Schwäche für das Viech in Marsupilami-Gelb.

Poster Nr. 39 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=19984)ist dem einen oder anderen aufmerksamen Leser dieses Threads nicht ganz unbekannt.
Es war bereits in Post 103 als Helden-Poster Nr. 16 verlinkt.
Leider ein Versehen.
Helden-Poster Nr. 16 zeigt zwar die lustige Lilli, aber eben nicht diese winterliche Szene (die jahreszeitgerecht im Dezember 1971 als Poster erschien). Tja, da passt das Glatteis-Motiv!

Das meiner Sammlung fehlende Poster 16 habe ich im Internet gefunden und nun in Post 103 neu verlinkt. Jetzt stimmt wieder alles.


Ab morgen:
Pause für die Poster.
Eine Woche G A S T O N I A ! The Unknown Files! Ein investigativer Journalist klärt auf! :D

felix da cat
22.11.2015, 12:55
Ein Poster, dass zumindest einen Spirou-Helden und seine Kontrahenten zeigt, habe ich noch.
Da wir hier ja schon Kauka-Sachen gezeigt haben, kann ein bisschen Yps nicht schaden. Aus Yps 250, ein Jubiläums-Poster mit versammelter Heldenschar (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20083).

frank1960
22.11.2015, 13:53
Hoffentlich hat Lilli sich da nicht die Kränk geholt. Nicht mal ne Strumpfhose :( Sie muss sich doch fit und gesund für die demnächst anstehende Gesamtausgabe präsentieren.

felix da cat
22.11.2015, 16:15
Da hat aber jemand gesundes Gottvertrauen. Eher gibt's nen Master of Kung Fu-Omnibus. ;)

felix da cat
23.11.2015, 20:22
G A S T O N I A

The Secret Files!

Mit garantiert nix aus der GA!



Viel ist uns erzählt worden über die Ursprünge von Gaston. Angeblich habe er eines Tages einfach so in der Tür gestanden. Nix da! Lügenpresse!
Wie die Undercover-Journalisten Y und S herausgefunden und auf der absolut verlässlichen Website "verschwoerung.de" dargelegt haben, war alles ganz anders: Gaston war das Ebenbild von Pepe (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20085), einem kettenrauchenden Mexikaner.
Franquin zeichnete auch erste Strips mit der Sombrero-beschirmten Schnarchmaschine, den er zur Verdunkelung Gazapatón nannte (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20086). Da der Meister fürchtete, im Erfolgsfall horrende Tantiemen gen Dritte Welt überweisen zu müssen wurde Gazapatón zu Gaston, der Mexikaner zum Europäer und sein Ursprung kaschiert. Erst jetzt setzte die offizielle Geschichtsschreibung ein.
Wieder einmal wurde der campesino ausgebeutet, damit der privilegierte weiße Mann unbeschwert in sein wohltemperiertes Geldbad steigen kann!
Pepe verkaufte sich an einen drittklassigen Strip (http://www.comicguide.de/index.php/component/comicguide/?controller=details&file=book&content=short&comment=short&display=long&id=12591) und ertrank seine Verzweiflung über den pekuniär nicht nutzbaren Erfolg Gastons in Hochprozentigem. Um seine Trunksucht zu finanzieren, verscherbelte er sein Hirn an die Wissenschaft, die sich nicht zu schade war, es in einem Museum in Acapulco von sensationslüsternen Erst-Welt-Touristen beGAFFEn zu lassen. Sie fanden es sogar amüsant, dass Pepes Zererbrum so stark mit Pulque und Tequila imprägniert war, dass zu seinem Erhalt bis zum heutigen Tag auf den Einsatz künstlicher Konservierungsstoffe verzichtet werden konnte.

Oder so ähnlich.


Gaston debütierte 1957 in Spirou und stellte innerhalb des Heftes reichlich Unsinn an. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er seinen Weg auf die Umschlagseiten fand. Seinen ersten Coverauftritt findet der geneigte Fan in Band 1 der GA (Seite 26). Und da hier Abbildungen aus der GA tabu sind, wird drauf verzichtet. Aber vielleicht sind ein paar andere Cover aus der Frühzeit der Serie interessant.
Hier haben wir 1 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20089),
hier noch 1 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20090) und
hier ein weiteres (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20091).


Ende 1957 versuchte unser aller liebster Page Spirou, die Höhepunkte des kommenden Jahres auf einer Doppelseite vorauszusagen und bediente sich dabei Gastons (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20087) (tja, die Stifte müssen immer für die Drecksarbeit herhalten).
Die Zeichnung erinnert mich entfernt an die Kostüme Gastons, in denen er "nicht tanzen kann" (GA, Band 2, Seite 42). Davon gibt's auch noch ein unveröffentlichtes (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20088).

Morgen: EXKLUSIV!

Ein Halbseiter, der sich weder in den Gaston-Alben, noch in der GA findet, ja, er dürfte selbst auf den zahlreichen Checklisten der Fans übergangen worden sein!

und

Gaston und der Mini-récit!

Kaschi
24.11.2015, 07:18
Viel ist uns erzählt worden über die Ursprünge von Gaston. Angeblich habe er eines Tages einfach so in der Tür gestanden. Nix da! Lügenpresse!
Wie die Undercover-Journalisten Y und S herausgefunden und auf der absolut verlässlichen Website "verschwoerung.de" dargelegt haben, war alles ganz anders: Gaston war das Ebenbild von Pepe (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20085), einem kettenrauchenden Mexikaner.
Franquin zeichnete auch erste Strips mit der Sombrero-beschirmten Schnarchmaschine, den er zur Verdunkelung Gazapatón nannte (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20086). Da der Meister fürchtete, im Erfolgsfall horrende Tantiemen gen Dritte Welt überweisen zu müssen wurde Gazapatón zu Gaston, der Mexikaner zum Europäer und sein Ursprung kaschiert. Erst jetzt setzte die offizielle Geschichtsschreibung ein.
Wieder einmal wurde der campesino ausgebeutet, damit der privilegierte weiße Mann unbeschwert in sein wohltemperiertes Geldbad steigen kann!
Pepe verkaufte sich an einen drittklassigen Strip (http://www.comicguide.de/index.php/component/comicguide/?controller=details&file=book&content=short&comment=short&display=long&id=12591) und ertrank seine Verzweiflung über den pekuniär nicht nutzbaren Erfolg Gastons in Hochprozentigen. Um seine Trunksucht zu stillen, verscherbelte er sein Hirn an die Wissenschaft, die sich nicht zu schade war, es in einem Museum in Acapulco von sensationslüsternen Erst-Welt-Touristen beGAFFEn zu lassen. Sie fanden es sogar amüsant, dass Pepes Zererbrum so stark mit Pulque und Tequila imprägniert war, dass zu seinem Erhalt bis zum heutigen Tag auf den Einsatz künstlicher Konservierungsstoffe verzichtet werden konnte.:p
Jo. Jojo.

felix da cat
24.11.2015, 08:30
Glaubst Du die Story etwa nicht?
Denkst Du, da erlaubt sich einer einen Jux mit Jo-Jo? ;)

Kaschi
24.11.2015, 13:43
Wer bin ich, der verlässlichen Website nicht zu glauben?

Hate
24.11.2015, 15:56
Eine Inspiration könnte auch Beetle Bailey gewesen sein. Ein junger dünner Mann mit schlapper Haltung und mangelndem Arbeitseifer.

Und in den 50er Jahren war Beetle Bailey eine frische moderne Serie.

Markus_1969
24.11.2015, 18:58
... die Kostüme Gastons, in denen er "nicht tanzen kann" (GA, Band 2, Seite 42). Davon gibt's auch noch ein unveröffentlichtes (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20088).


der "unveröffentlichte" ist übrigens in der 2008er-Carlsen-Ausgabe in Band 19, S.8 veröffentlicht.
;)

felix da cat
24.11.2015, 19:16
Ah ja, Danke für die Info!

Gaston und die Mini-récits

Mini-récit, wörtliche Übersetzung: Mini-Erzählung, bei Kauka: Mini-Buch

Gaston und die Mini-récits?
Ihr denkt, zu dem Thema gibt’s nichts zu schreiben?
Ihr meint, Gaston wäre nie Held eines Mini-récits gewesen?
Tja, dann habt Ihr Recht. Thema erledigt.

Oder doch nicht?
Titel"held" eines Minis war er zwar nie, aber viele Wege führen in die Mini-Heftchen und kein anderer weiß das besser als Gaston, hat er doch mehrere Schleichpfade benutzt, um auf den Miniatur-Seiten zu erscheinen. So infiltrierte er die Mini-récits als Gallionsfigur, Gaststar, mit Hilfe von Cameos und als Lexikoneintrag.

Gallionsfigur ist eigentlich zu wenig, denn wie man hier sieht (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20101), war Gaston nicht nur auf dem Cover dieses Minis präsent.

Ein Beispiel für einen Cameo-Auftritt sehen wir hier (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20100), ein weiteres hier (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20095) (dieser Mini-récit war Teil einer von Gaston "überarbeiteten", sagen wir mal: inoffiziellen Spirou-Ausgabe, die sich im Mittelteil des Heftes befand. Frage: ob dieser Comic Lewis Trondheims "Die Fliege" beeinflusst hat?)

Und hier gibt's seinen Lexikoneintrag (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20092) (erst rechte, dann linke Seite lesen). Er ist übrigens auch unter A wie "aston" zu finden (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20093) und das, so heißt es hier, ist eine Person, die ihren Kopf verloren hat (aber trifft das nicht auch auf "Gastons" zu?).

Wie der ersten Abbildung zu ersehen, war ein Mini-récit in unbearbeiteter Form umständlich zu lesen, stand doch ein Drittel der Seiten Kopf. Wer die Mittelseiten des Spirou-Heftes, auf denen diese Mini-Comics abgedruckt wurden, nicht auseinanderschnippeln wollte, musste permanent wahlweise in den Kopf- oder Handstand gehen, um weiterlesen zu können. Nicht jeder ist so sportlich. Deshalb begann die Spirou-Crew im Jahre 1968 alle Seiten der Mini-Erzählungen bodenständig zu drucken, das heißt mit dem Kopf nach oben und den Füßen nach unten, wie es sich gehört. Dieses Ereignis wurde mit einer exklusiv von Franquin illustrierten Info-Seite gefeiert. Und wer Franquin sagt, muss auch Gaston sagen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20096).



Der verlorene Halbseiter

Er sieht aus wie Gaston.
Er fühlt sich an wie Gaston.
Es ist Gaston.
Aber es ist nicht "ein Gaston".

Hier sehen wir den Bürochaoten (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20099)als Gast(on)star bei Wladymir (Kauka: Eddy Erpel). "Duckman" Roque zeichnete hier wohl von Franquin ab, denn er bezeichnete die Beteiligung des Meisters als "unfreiwillig". Oder deute ich das falsch? Möge jeder selbst entscheiden ...

Und da wir schon einmal bei Gastauftritten sind ein kleines Rätsel zum Thema: Bruchmüllers Verträge sind nicht nur in "Gaston" gefährdet. Wo hat er diesen Gastauftritt (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20098)?

Morgen:

Da hate das Thema "arbeitsscheuer Comic-Star" bereits erwähnt hat, ziehe ich das Thema vor:

Gastons schamloser Seelenverwandter: die Reaktion!

Brisanzbremse
24.11.2015, 21:04
Du solltest deine Uploads nicht so verräterisch betiteln... :floet:

Gaston hatte auch einen Gastauftritt in einem Mini mit dem Baron von Bissot:
http://www.catawiki.de/catalog/comics/serien-helden/baron/711593-les-paques-du-frere-jacques

Und von Wladymir gibt's auch noch einen weiteren Gag mit Gaston-Beteiligung (er fährt im Hintergrund mit seinem Auto vorbei), der sogar in irgendeinem 1977er Fix und Foxi abgedruckt wurde.

felix da cat
24.11.2015, 21:59
Zitat von Brisanzbremse: Du solltest deine Uploads nicht so verräterisch betiteln...
Ah ... shit! :D
Also: Gucken güldet nicht! Testet Euch selbst! Wenn Ihr guckt, betrügt Ihr Euch selbst! usw. :D

Danke für den Link. Wusste, dass Gaston in irgendeinem Bissot-Mini war, hatte aber keine Zeit/Lust zu suchen.

Das mit dem zweiten Gaston-Gastauftritt bei Eddy E. ist mir neu. Vielleicht stoße ich irgendwann mal drauf. Dann reiche ich den nach.

Markus_1969
25.11.2015, 09:36
der zweite Erpel-Gaston ist schnell zu ergoogeln, man findet ihn auf dieser Seite – ziemlich in der Mitte:

http://www.toutspirou.fr/Interferences/Menuinterferences.htm

und es gibt noch einiges andere auf der Seite zu entdecken, aber ich will da Kollege da_Cat nicht vorgreifen, da er meist das eine oder andere Anekdötchen dazu zu erzählen weiss.
;o)

felix da cat
25.11.2015, 10:39
Interessante Seite ('n paar von den Sachen habe ich bereits auf Vorrat, für schlechtere Zeiten ;)).
Ganz unten auch noch mal der von Brisanzbremse verlinkte Gaston-Gastauftritt.

Markus_1969
25.11.2015, 18:24
was man nicht alles so findet!
Das hier dürfte wohl das Highlight der Mini-Recit-Gastons sein:

http://www.delcampe.net/page/item/id,58595848,var,Franquin-Gaston-Lagaffe-Spirou-1339-mini-recit-bibliotheque-195-ange-Emile-contre-les-Barbudos-Mahaux,language,F.html
am besten gleich auf das dritte Bild klicken...

Sieht aus, als sei Gaston vom Meister selbst gezeichnet.
In der Bedetheque ist Franquin allerdings nicht als (Mit-)Autor genannt:
http://www.bedetheque.com/serie-12414-BD-Ange-Emile.html

Markus_1969
25.11.2015, 18:58
Hier sehen wir den Bürochaoten (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20099)als Gast(on)star bei Wladymir (Kauka: Eddy Erpel). "Duckman" Roque zeichnete hier wohl von Franquin ab, denn er bezeichnete die Beteiligung des Meisters als "unfreiwillig". Oder deute ich das falsch? Möge jeder selbst entscheiden ...


Kombiniere: aufgrund des Veröffentlichungszeitraums des Gags (Juni, 1983) war der Meister wohl eher nicht in der Lage, selbst Stift anzulegen.
:rolleyes:

felix da cat
25.11.2015, 21:11
Elementary, my dear fellow. :respekt:

Mini-récit: Schöner Fund!
Ich glaube, mich erinnern zu können, dass Gaston noch in anderen Mini-récits zu finden ist. Wenn ich mal zu viel Zeit habe, werde ich mich auf die Suche begeben.



Ein neuer Tag, ein neues Thema:

TOM TIGER - DIE REAKTION

Sind Sie Politiker und steht Ihre Doktorarbeit unter Plagiatsverdacht?
Dann lohnt sich ein Blick auf VroniPlag.
Wenn Sie dort immer mal wieder vorbeischauen, dann wissen Sie, was Sie bereits einräumen müssen und was Sie noch leugnen können.

Sind Sie Comiczeichner und "kreieren" so eine Figur (http://www.cleverundsmart-online.de/tom.jpg), lassen Sie alle Hoffnungen fahren und halten Sie besser den Mund, denn alles, was Sie jetzt noch sagen, kann und wird gegen sie ausgelegt werden.

- Wie? Alles Zufall, Herr Ibanez?

- Und die Spirou-Redaktion hat Ihnen das abgenommen?

- Im Ernst? Das hat Dupuis sogar in einem redaktionellen Beitrag eingeräumt?

- In Spirou 2101/1978?

- Lassen Sie mich mal gucken (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20102)... Also hier steht in der Überschrift tatsächlich was über "die großen Zufälle im Comic".
Und weiter heißt es: "Es ist ein unerschöpfliches Thema. Manche sagen: 'Oh, die bösen Plagiatoren!' Aber lasst uns das nicht so negativ nennen. Ein Plagiator ist gemäß Definition des Wörterbuchs ein Autor, der das, was er von anderen genommen hat als das Seine ausgibt (Larousse). Wir können Euch enthüllen: Diese Definition ist falsch! Ein Plagiator ist 1.) eine sensible Persönlichkeit, die nicht mag, dass man sie als Plagiator bezeichnet und 2.) kopiert sie nicht, sie würdigt das Original mit einer Hommage." …

und weiter:

"Der Plagiator und das Plagiat existieren gar nicht! Hierbei handelt es sich um eine Erfindung unehrlicher und neurotischer Autoren, die unter Verfolgungswahn leiden." … und schließlich zu Tom Tiger: "Man hat mir gesagt, dass diese Figur die Mütze und die Weste von Spirou trägt. Dass seine Hose der von Gaston ähnelt und selbst sein Gesicht an ihn erinnert. Einverstanden! Doch dieser Herr ist kahl. Was Gaston nicht ist. Also, das ist doch ein wesentlicher Unterschied! Schweigt still, böse Zungen! Damit ist die Angelegenheit beendet."

- Ähem, Herr Ibanez, und der Artikel soll sie entlasten?

- Ähem ... selbstverständlich? Na, dann kann ich Ihnen vielleicht auch eine Geschichte über den Ursprung von Gaston erzählen. Stand neulich auf der Website verschwoerung.de. Und wissen Sie was, Gaston hat ursprünglich Ihre Sprache gesprochen. Ja, tatsächlich, spanisch. Sie glauben mir doch? Also, eigentlich haben Sie ihm nur seine Muttersprache zurückgegeben. Was ja in gewisser Weise ein Verdienst ist ...




Vielleicht, ja vielleicht hätte Franquin ja mal einen Krimi zeichnen sollen. Men in black oder so ähnlich. Da hätte ich zwei Titelfiguren für ihn gehabt, die da, im dritten und vierten Panel (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20103).


Morgen:

GASTON WIRD GEFEUERT!

Markus_1969
26.11.2015, 18:51
Im Comic Forum-Special: Franquin, ist ein Interview von 1982 abgedruckt, in welchem sich der Meister zu Tom Tiger äussert:

Frage: Was halten Sie vom Zeichner Ibanez?
Franquin: Ja, Tom Tiger finde ich gut. … Ich musste sehr darüber lachen, die Gags sind gut, glaube ich. Ich habe vor einigen Jahren persönlich diese Serie dem Chefredakteur von Spirou vorgestellt und ihn gefragt, ober er nicht Tom Tiger in Spirou abdrucken möchte, mit dem Hinweis natürlich, dass Gaston einen Neffen in Spanien hat.
Frage: Ist das nicht reine Imitation?
Franquin: Ja, aber der Zeichner hat eine eigene Persönlichkeit und seine Zeichenstil ist völlig anders. Das macht einen grossen Unterschied. Wahrscheinlich hat ihm sein Herausgeber gesagt: Schau, das ist Gaston, kannst du für mich nicht etwas ähnliches machen? Und das hat er dann getan in seinem eigenen Stil…. Das lustigste finde ich, dass die Hauptfigur das Gesicht von Gaston hat – ohne seine Haare – und das Kostüm von Spirou. Es würde ein guter Gag sein, wenn ich diese Serie irgendwie in meinem Gaston-Comic verarbeiten würde.


Tja, der Meister halt.
Manchmal konnte einem seine bescheidene Art zum Wahnsinn treiben…

felix da cat
26.11.2015, 21:38
Noblesse oblige ... :D

Gaston wird gefeuert

Zweifelsohne wird das tragische Ereignis der Jahreswende 1960/1961 in der GA nur gestreift, um Herrn Dupuis/Carlsen nicht allzu schlecht aussehen zu lassen. So heißt es in Band 1, auf Seite 113, dass Gaston gekündigt wurde, nachdem er die Redaktionsräume in einen Kuhstall verwandelt hat. Und dass er auf vielfachen Wunsch der Leser wieder eingestellt wurde. Das ist wahr. Verschwiegen wird der Machtkampf, der in den oberen Verlagsetagen darob tobte. Wir sind uns jedoch nicht zu schade, von diesem zu berichten (wir sind uns prinzipiell für nichts zu schade).

Chronik der Ereignisse:

Spirou 1182:
der Gag aus der GA, Band 1, Seite 113 oben wird abgedruckt, einige Seiten später warnt Fantasio in einer Kolumne "Das wird Ärger geben!" (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20104) vor den Konsequenzen der Kuh-Aktion. Herr Dupuis/Carlsen wird bald von einer Geschäftsreise zurückkehren und nicht amüsiert darüber sein, was er in der Redaktion vorfindet, gar nicht amüsiert.

Spirou 1183 (15. Dezember 1960; Weihnachts-Ausgabe):
Fantasio verkündet, ausgerechnet in der Weihnachts-Nummer - hat Herr Dupuis/Carlsen denn gar kein Herz -, dass Gaston gekündigt wurde (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20105). Außerdem wird ein Wettbewerb ausgerufen bei dem die Kuh aus der Spirou-Redaktion zu gewinnen ist (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20109)(Hauptpreis!), zweiter Preis: ein Jahr jeden Tag ein Liter Milch, dritter bis zehnter Preis die gleiche Menge für ein halbes Jahr und ab dem elften bis zum hundertsten Preis gibt’s weitere Molkereiprodukte.

Spirou 1184:
In dieser Nummer gibt’s – geschmackloser geht’s nimmer – ein Bastelsatz von Gastons Büro (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20107). Unglaublich, kaum ist der arme Kerl entlassen, schon wird jedem x-beliebigen Leser die Stätte seines Nicht-Wirkens (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20108)zur freien Verfügung gestellt (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20110). Mitleidlos!

Spirou 1185:
Fantasio (hier mit Latex-Gaston) berichtet davon (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20106), Gaston gesehen zu haben. Fantasio hat die Straßenseite gewechselt, weil er den armen Kerl bemitleidete und es ihm peinlich war, ihm ins Gesicht zu sehen: Gaston, zum Neujahrsfest allein, mittellos, verbittert.

Spirou 1186:
Fantasio startet einen Aufruf! (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20111) Die Leser sollen schreiben, um Herrn Dupuis/Carlsen zur Wiedereinstellung Gastons zu bewegen.

Spirou 1187:
Fantasio verkündet, tausende von Briefen hätten ihn erreicht (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20112). Man solle weiter schreiben: "Ich bin sicher, Ihr gewinnt diese Machtprobe zwischen dem Verleger und den Lesern der Zeitschrift."
Nun, Herr Fantasio, wir vermuten mal, ein paar Jahre später hat wohl einer der Leser Ihren Chef über Ihr "Übermaß an Loyalität" informiert oder weswegen hat Herr Demel Ihre Stelle übernommen? Ach, Urlaub (zwinker-zwinker), so heißt das also bei Ihnen! Und warum sind Sie nie aus Ihrem Urlaub zurückgekehrt?

Die Kuh hat einen Gewinner! (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20113)

Spirou 1189:
Nach sechs Wochen Arbeitslosigkeit kehrt Gaston zurück (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20114)(um weiterhin nicht zu arbeiten, nur eben am Arbeitsplatz).
Tja, und wer hat nun die Machtprobe gewonnen, Herr Fantasio? Etwa Ihr Chef? Wer erscheint als schwacher Verleger? Der Mantel des Schweigens gebietet uns, nicht weiter zu stochern.

Und was war nun mit Gaston? Der sollte erst einmal alle Leser, die sich für Ihn verwendet hatten, mit ein paar Sätzen der Dankbarkeit erfreuen und das waren nicht wenige, Leser meine ich, nicht Sätze (Band 2 der GA, Seite 194).
Sätze waren es gar keine, denn wer glaubt schon, dass Gaston die Leserpost bearbeitet hat?




MORGEN:

PROPAGANDA!

felix da cat
27.11.2015, 18:19
Hm ... diese ganze Kuh-Geschichte sieht mir doch sehr wie eine Werbeaktion der belgischen Molkereien aus.

Schauen wir mal rüber, was Tintin um diese Zeit so gemacht hat ... Titelbild von Tintin 42/1940 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20122). Warum ist Tim so stark? Weil er Milch trinkt! (das Cover gibt's nur in der belgischen Tintin-Ausgabe, nicht in der französischen)

Tja, und auf dem Cover welcher Ausgabe holte Gaston die Kuh ins Büro? Auf dem der Spirou-Nr. 1175, der 42. Ausgabe, die im Jahr 1960 erschien.
Es dürfte also ein Irrtum sein, dass Gaston in seinen frühen Jahren in seinen Comics nur für "Ochsenberger Orangenlimo" warb.
Daher die separate Gag-Nummerierung für die, ich sag's mal frei heraus, Milch-Werbung. Subtiler als für die Limo, dennoch Werbung.

Die Geschichte muss neu geschrieben werden!

(so, habe ich gemacht: DIE GESCHICHTE)



Pro·pa·gạn·da
Substantiv [die]
1.
die Verbreitung ideologischer Ideen und Meinungen, um die Bevölkerung in einer bestimmten Weise zu beeinflussen.
"nationalistische Propaganda machen"

Synonyme: Agitation

2.
abwert.
Werbung.
"Propaganda für jemanden/etwas machen"


Hier geht's um Propaganda der zweiten Art (was dachtet Ihr denn? :D)

Ich beginne mal mit zwei Anzeigen, die deutlich machen, dass die Zeit auch vor einem Comicheld wie Gaston nicht haltmacht.
So wurde 1964 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20119) für ihn geworben, so 1979 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20121).

In Band 3, Seiten 191 und 192, finden sich sehr schöne Franquin-Zeichnungen von Gaston als Rennfahrer Phil Gafferney (Spirou 1489/1966) und Höhlenforscher Arthur Letordu (Spirou 1490/1966). Gaston macht in diesen Kostümierungen Werbung für sein Album "Gare aux Gaffes". Eine Zeichnung von Gaston als Feuerwehrmann Prudent Pimpon, dessen Männer für ein Gaston-Album durchs Feuer gehen würden, liefere ich nach (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20120).

Diese Werbeaktion war nicht neu. 1963 wurde das Album "Gala des Gaffes" ähnlich angepriesen. Einmal mit Charleys Tante ... ähem ... Gaston in Frauenkleidern und mit Make-up (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20117) (Unter-18-Jährige bitte nur gucken, wenn Eure Eltern dabei sind) und als Bauer (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20118).
Über ein Vierteljahr zuvor gab's bereits eine Werbung für dieses Album im Stile der Aber-damit-kann-man-nicht-tanzen-Kostüme. Gaston hier als Schäfer auf Stelzen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20116).

Das war jetzt erst einmal genug Gaston-Eigenwerbung. Ich schließe mit einer Buntstifte-Werbung (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20115) aus demselben Jahr (1963).


Morgen:


COVER!

Brisanzbremse
28.11.2015, 15:00
Ob der Kuh-Gewinner wohl mit Bourvil verwandt ist?

Der Stelzen-Gaston wurde in irgendeiner Carlsen-Ausgabe abgedruckt, wenn ich mich nicht vertue, evtl. in den Gesammelten Katastrophen (SC).

P.S.: Der beste Thread im CF!

felix da cat
28.11.2015, 21:20
Danke! ;)

Ich habe bei Ankündigung des Erscheinens der GA alle alten Gaston-Ausgaben (aus Platzgründen) verkauft. Daher kann ich leider nicht ganz ausschließen, dass der eine oder andere hier präsentierte Gaston bereits in einer der vorhergehenden Carlsen-Ausgaben veröffentlicht wurde. Kann jetzt nur noch mit der GA vergleichen.

Bourvil: stimmt, eine gewisse Ähnlichkeit ist vorhanden!

Ein kleiner Nachtrag zu Gastons Kündigung. Ein Leser hat die herzzerreißende Szene seines Auszugs mit einer Gaston-Latex-Figur nachgestellt, fotografiert und dieses Foto an die Spirou-Redaktion geschickt. Für die Geschichtsbücher (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20123) (offenbar hat Gaston sich zuvor mit Milch oder Ochsenberger Orangenlimo gestärkt).



COVER

Nachdem Gaston bereits 1957 einige Male auf der Spirou-Titelleiste zu sehen war, ging das in den Folgejahren munter so weiter.
1958 reichte er Winston Churchill - anlässlich des Erscheinens der von Charlier/Paape geschaffenen Comic-Biografie - na, was wohl? Zigarren (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20124).
1959 zog er mal wieder den Zorn von Fantasio (und sogar Spirou) auf sich (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20125).
1960 machte er als menschliche Libelle einen auf "Die Fliege" (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20126) (Kinostart - zumindest in den USA - des Horror-Klassikers: 1958).

Mit der Nr. 1184 vom 22.12.1960 wurde der Titel-Illustration etwas mehr Raum gegeben (statt einem Viertel nun die Hälfte des Covers).
1961 mimten Gaston und Fantasio die zwei rivalisierenden Familien aus dem Lucky Luke-Klassiker Painful Gulch (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20127) (große Ohren musste man Gaston nicht erst verpassen).
Das Cover der 1200 (1961) finde ich bemerkenswert, weil hier eine Karikatur (Gaston) karikiert wird (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20128).
Und nur fünf Ausgaben darauf, sehen wir ... uhhh? ... Tom Tiger auf dem Titelbild (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20129)!!!!!

In der letzten Ausgabe des Jahres 1961 (Nr. 1237) endete der Vorabdruck des ersten Teils von QRN sur Bretzelburg. Für die Leser dieser großartigen Geschichte sicher eine kleine Katastrophe, bedeutete dies für Gaston eine "Beförderung". Von der Folge-Nr. 1236 (04.01.1962) bis zur Nr. 1434 (07.10.1965) waren seine Halbseiter nun auf der Titelseite des Magazins zu finden.
Erst eine Generalüberholung vermochte Gaston von seinem Stammplatz zu kicken: Ab der 1435 wurde Spirou vollständig in Farbe gedruckt und bekam ganzseitige Cover-Illus. Natürlich darf Gaston auch bei diesem Neuanfang nicht fehlen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20130).
Erst 1979 gab's wieder Gaston-Comics auf der Spirou-Titelseite.

1965 veröffentlichte die Konkurrenz ein witziges Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20132), das sowohl Gaston als auch die Spirou-Titelbilder parodierte.
Ein Aprilscherz. Und nicht ganz einseitig, wie man sieht, wenn man die Spirou-Nummer vom 1. April 1965 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20133) betrachtet.

Das erste ganzseitige Gaston-Cover erschien bereits im Oktober 1960 (Kuh-Titelbild, GA-Band 1, Seite 203). Auf einem Spirou Recueil (Sammelband) war er erstmals wenige Jahre später mit einer seiner umwerfenden Erfindungen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20131) zu sehen.

Schöne ganzseitige Cover aus der zweiten Hälfte der 1960er sind das der Nummer 1486 (1966) (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20136), das der Nummer 1673 (1968) (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20134) und das des nur drei Ausgaben später erschienenen Ferien-Specials (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20135).

Ab der Nummer 1757 (16.12.1971) bekam das Spirou-Titelbild wieder einen neuen Look. Nun war das linke Drittel für Headliner reserviert, die mit einer Franquin-Zeichnung aufgepeppt wurden.
Zunächst waren Gaston und einige seiner Nebenfiguren häufiger vertreten (hier die Nr. 1761 aus 1971), (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20137)dann wurden die Zeichnungen immer abwechslungsreicher und einiges sah schon aus wie Vorboten zu seinen Schwarzen Gedanken.
Hier aber einige Beispiele für diese "begleitenden" Gaston-Titelbild-Zeichnungen (aus den Jahren 1972-1976) (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20138).

Schließen möchte ich mit einem ziemlich schrägen Cover zu einem vermutlich ziemlich schrägen Film (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20139) (habe ihn noch nicht gesehen), zwei Titelbildern seltener Gaston-Bände (das Malbuch ist aus dem Jahr 1964) (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20140) und einem Link zu ein paar Alben (http://www.bedetheque.com/serie-30701-BD-Gaston-Selection.html).


Morgen:
"Vergessene" Comics und ein paar schöne Illus

felix da cat
29.11.2015, 22:02
Gastonia: Der letzte Akt!

Jetzt geht's noch mal richtig ran:

Die älteste Illu, die ich heute präsentiere, datiert aus dem Jahr 1961 und zeigt eine Neujahrs-Postkarte zum Selberdrucken (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20141) (daher spiegelverkehrt).

Der Spirou-Nummer 1303 (1963) wurde ein besonderer, etwas an MAD erinnernder Goodie beigelegt: Ein Faltblatt mit insgesamt vier Bildern von vier Serien.
Die Bilder ergeben für sich genommen wenig Sinn.
Sie sind auf hauchdünnem Papier gedruckt.
Hier ist eines der Bilder: Bruchmüller geht vor Schreck der Hut hoch (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20142). Es ist aber nicht zu erkennen, warum.
Das sieht man, wenn man das hauchdünne Papier gegen das Licht hält, denn dann schimmert ein alpin gerüsteter Gaston von der Rückseite des Papiers gut sichtbar durch (auf dem Scan lässt sich das gesamte Bild recht gut erkennen) (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20143).

In Band 2 der GA finden wir auf den Seiten 196/197 ein Bild der Gaston-Redaktion, erstveröffentlicht in Spirou 1303 (1963). In genannter Ausgabe wurden die Leser auch darüber informiert, wie Spirou gemacht wird und dabei ein sehr entspannt arbeitender Gaston gezeigt (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20145). Auch in der Ausgabe: Gaston auf seinem "Rollator". (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20146)

1963 wurde diese Zeichnung eines Ringe rauchenden Gastons (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20147) veröffentlicht. Ein paar Jahre später und er hätte das nicht mehr gekonnt. Mit Strohhalmen und Grasbüscheln geht so was nicht.

Einen 1963er Kostümball-Gag (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20160) habe ich noch.

Dass Gaston nicht nur bei Fräulein Trudel landen konnte, ist hiermit bewiesen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20148).

Ein Terminplaner für das Jahr 1964 zeigt Gaston und Bruchmüller (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20149).

Gaston pennt nicht nur an der Arbeit, sondern sogar beim Spielen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20150).

1966 erscheint dieses hübsche Bild eines unter-Wasser-gesetzten Dupuis-/Carlsenbüros (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20161) in der Spirou-Studentenausgabe (1482 B).

1975 wirbt Gaston mit einem Ballon für die kommende Spirou-Ausgabe (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20151).

Und so sieht die Zeichnung aus (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20153), die Franquin für die Leserbriefseite angefertigt hat.


COMICS

Dass sich der folgende Comic nicht in der GA befindet ist schwer verständlich, wurde er doch von Gaston höchstpersönlich getextet und gezeichnet. Er zeigt Gaston in seiner Wunschrolle als echter Spirou-Held (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20155). Dies ist die bereits im Zusammenhang mit den Mini-récits erwähnte Spirou-Beilage, die von Gaston redigiert wurde (erst rechte Seite, dann linke Seite lesen). Obwohl er in dem Comic - ganz wie im "richtigen Leben" - immer wieder in seinem Helden-Dasein scheitert, resümiert er, dass er für das Abenteuer und nicht für das Büroleben geschaffen ist. Gesundes Selbstbewusstsein!

Dieser Halbseiter ist nicht in der GA (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20156). Ich kann mich aber erinnern, ihn in einer meiner verkauften Gaston-Ausgaben gesehen zu haben (war es in den roten HCn?).
Ist der Gag schon im Gaston-GA-Thread als vermisst gemeldet?

In der Spirou-Nummer 1303 (1963) wird die Fortsetzung von "QRN sur Bretzelburg" angekündigt. Damit die Leser sich nach der langen Wartezeit erinnern, wie der erste Teil endete, werden die zuletzt veröffentlichten Seiten des Abenteuers nachgedruckt, mit einem kleinen Gaston-Comic von drei Bildern als letzten Streifen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20157). Hier hat er einen Blackout und weiß nicht wie das Magazin heißt, in der "QRN" fortgesetzt wird. Er rät dazu, auf die Titelseite zu achten: wenn er dort zu finden ist, haben die Leser das richtige Heft. Gesundes Selbstbewusstsein, die Zweite!

1964 gewann das Spirou-Magazin Macherot für die Mitarbeit an der Zeitschrift. Seine erste Story war die James Bond-Parodie Chaminou. Franquin gewann wiederum Spirou und Gaston für die Ankündigung dieser Geschichte (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20158).

Der letzte Gaston-Comic, den ich hier vorstelle, zeigt den Schlaffi als "Public Ennemi No. 1". Spirou zeigte seinen Lesern, welches Verhalten zu meiden ist, wenn man keine größeren Brandschäden anrichten will. Gaston musste den Trottel spielen, der alles falsch macht (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20162).

Fast einen Gaston-Comic zeigt das Cover der Nummer 1586 (1968). Der Gag ist zwar von Franquin und mit Gastons Oldtimer (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20159) ... aber wohl eher zur Marsupilami-Serie zu rechnen.
Oder doch zu beiden Serien (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20152)?

Noch ein Comic über, aber nicht mit Gaston (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20154).
Yann und Conrad fragen sich, ob der Meister verrückt ist. Hat er doch in Gaston-Album 13 behauptet, dass es das Album Nr. 5 nicht gibt und nie geben wird, dabei sei doch eines erschienen (das ist auf dem oberen Streifen zu sehen und stammt aus Spirou 2253/1981).
Franquin antwortet in Spirou 2277 (1981) mit Haue und einem zusätzlichen Seitenhieb, dass die Jungs nicht richtig lesen können, denn er hat geschrieben, dass es die Nr. 5 nicht gibt und nicht geben wird ... aber nur bezogen auf das Albumformat ("en grand format").

Tja, wie kann man ein solches Thema am Besten abschließen?
Mit einem harmonischen Gemeinschaftsbild (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20144), auf dem Gaston die Harmonien stört. Wieder aus der Nummer 1303 (1963). Hier wird Spirou ein Ständchen zum 25. Geburtstag gegeben.

MORGEN:

Rekorde. Eine Comic-Seite mit 300 Panels? Gibt's so was?

AB ÜBERMORGEN:

Der Im-Land-der-viereckigen-Bilder-Weihnachtskalender (sperriger Titel, aber was soll man machen?) :D

felix da cat
30.11.2015, 18:50
R e k o r d e:

In Post 1 steht bis heute nur ein "Rekord".
Das ist zu wenig. Daher will ich mal ein bisschen aufstocken. Und gleich um 500 %. Ist leicht bei so einem Grundwert. ;)

1
Der teuerste Comic:
Hiernach ist es Detective Comics 27 (http://www.tenoftheday.de/die-10-teuersten-comics-der-welt/) mit dem ersten Batman-Auftritt.
Wer den Artikel liest, merkt allerdings, dass der Wert der hier vorgestellten Comics geschätzt wird. Tatsächlich bezahlt worden sind die geschätzten Werte nicht unbedingt.
Und wenn ein anderer Experte etwas anderes sagt?
Das ist mir für einen Eintrag ins "Buch der Rekorde" zu wenig.

Diese Nachricht vom August 2014 (http://www.spiegel.de/kultur/literatur/superman-action-comic-1-bringt-3-2-mio-bei-ebay-a-988073.html) ist für mich schon maßgeblicher: 3,2 Mio. Dollar (= 2,4 Mio. Euro) für Action Comics 1.

2
Die teuerste Original-Cover-Zeichnung ist von Hergé. Einen Preis von 1,3 Mio. Euro erzielte das erste Tintin-Cover zum Album "Tim in Amerika (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/teuerster-comic-der-welt-tim-und-struppi-original-fuer-millionen-vesteigert-1.1373102)".

3
Das teuerste Original-Vorsatzpapier stammt ebenfalls von Hergé: 2,65 Mio. Euro für den ersten Blick hinters Cover der ersten Tim-Alben (http://www.faz.net/aktuell/rekord-fuer-tim-und-struppi-historischer-tag-fuer-die-comic-kunst-12964847.html).

4
Die größte Comic-Sammlung besitzt Bob Bretall (http://www.mindsdelight.de/2014/09/bob-bretall-besitzer-der-grosten-comicsammlung-der-welt/) mit 94.268 Ausgaben. Und da diese Nachricht schon über ein Jahr alt ist, dürften es mittlerweile einige mehr sein.
Hier ein kurzes Video (https://www.youtube.com/watch?v=ehMKpHjf2Vk).

5
Die meisten Panels auf einer A4-Seite in einem von einem Verlag herausgegebenen Comic findet man - nach meiner Kenntnis - in Rork 6: Descente. In der Schreiber & Leser-GA in Band 2 als "Abstieg".
300 Panels (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20163).


O.k., für diese wie alle Rekorde, die hier genannt werden, gilt: Wenn Ihr auch nur einen Rekord kennt, der einen von mir gelisteten toppt, bitte her mit der Info.
Umso mehr Leute bei dem "Buch der Rekorde" mithelfen, umso genauer wird es.


MORGEN:

Das erste Türchen des mit "Im-Lande-der-viereckigen-Bilder-Weihnachtskalender" viel zu umständlich benannten Weihnachtskalenders!

Markus_1969
01.12.2015, 16:10
Dieser Halbseiter ist nicht in der GA (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20156). Ich kann mich aber erinnern, ihn in einer meiner verkauften Gaston-Ausgaben gesehen zu haben (war es in den roten HCn?).
Ist der Gag schon im Gaston-GA-Thread als vermisst gemeldet?


Aber ja, der Noel-Gag (48 B) wurde schon reklamiert und ist übrigens in der 1998er Ausgabe enthalten.
:cool:
Siehe Beitrag # 147
http://www.comicforum.de/showthread.php?149266-Der-ganze-Gaston-(in-fünf-Bänden)/page6

Markus_1969
01.12.2015, 16:17
O.k., für diese wie alle Rekorde, die hier genannt werden, gilt: Wenn Ihr auch nur einen Rekord kennt, der einen von mir gelisteten toppt, bitte her mit der Info.

999-mal Spirou und einmal Gaston, na wenn das kein Rekord ist!
http://a401.idata.over-blog.com/1/12/58/25/201206/Spirou1000L.jpg

und hier ein Anti-Rekord:
Martin Lodewijk schaffte es im Jahr 2000 ins Guinnes-Buch der Rekorde, mit dem kleinsten Comic der Welt:
https://www.comicstripshop.com/article/Vz8oG47omjAv

felix da cat
01.12.2015, 17:01
Hm ... weißt Du die Maße des Mini-Albums?

felix da cat
01.12.2015, 17:38
Das 1. Türchen

Damit hier auch weihnachtliche Gefühle aufkommen, müsst Ihr natürlich ein Türchen, genannt "Spoiler", öffnen. :D

Das Thema dieses Weihnachtskalenders ist "Weihnachten mit dem Spirou-Magazin":

Wo fange ich am Besten an?
Natürlich am Anfang.
Die erste Spirou-Ausgabe erschien im April 1938.

Weihnachten 1938 befand sich Spirou in Ägypten, Weihnachten 1939 auf einer geheimnisvollen Insel. Keine Spur von weihnachtlicher Stimmung.

Die gab's erstmals zu Weihnachten 1941, in einer Ausgabe, die dann auch im Untertitel "Weihnachts-Spezial" genannt wurde.
Spirou wurde von Eskimos eingeladen, mit ihnen das Fest zu feiern. (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20164)

Dies sollte nicht der letzte Break für ein Weihnachtsfest inmitten einer Spirou-Geschichte sein, wie hier zu sehen (1949). (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20165)

Schon ein Jahr später feierte man Weihnachten mit einer ganzseitigen Cover-Illustration (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20169). Das Weihnachts-Titelbild (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20168) war in dieser Zeit das einzige Cover, auf dem kein Spirou-Comic zu finden war, was die Bedeutung dieser Festtage hervorhebt.

Zur Info:
Das 1951er Weihnachts-Cover habe ich nicht vergessen, ich erhebe nur keinen Anspruch auf Vollständigkeit und suche die Teile aus, die ich am schönsten und/oder interessantesten finde.

Grünling
01.12.2015, 17:39
Hm ... weißt Du die Maße des Mini-Albums?

Die Grösse von Lodewijks Dossier Minimium Bug - Agent 327 war 2,6 x 3,7 cm.
Siehe unter http://auction.catawiki.com/auction_lots/22469/items/45957


Die Mini-Comic-Alben die es in den Ü-Eiern gab waren aber noch kleiner, nämlich 3,3 x 2,4 cm und hatten auch mehr Seiten als der Lodewijk-Mini.
Siehe unter http://www.eierlei.de/artikel?articleID=19 (wobei dort die Masse falsch angegeben sind!).

felix da cat
01.12.2015, 20:45
Erst einmal Dank an Euch für die neuen Rekorde!
Dank auch an Schock für die Gaston-Halbseiter-Antwort!

1000 Köpfe auf einem Cover ist auch meines Wissens unerreicht. Da es ein Umlauf-Cover ist, hat Franquin natürlich geschummelt.
Kleiner Scherz. :D
Aber wenn jetzt einer mit einem Cover mit 501 Köpfen ankommt und die sind alle auf eine Seite gequetscht, komme ich in die Bredouille.
Naja, man kann ja auch beide nennen. ;)

Und ja, die Ü-Eier schlagen Lodewijk. Ich vertraue mal darauf, dass Froschgrün das nachgemessen hat. ;)

Alles in Post 1 eingepflegt.

G.Nem.
02.12.2015, 06:55
Und ja, die Ü-Eier schlagen Lodewijk. Ich vertraue mal darauf, dass Froschgrün das nachgemessen hat. ;)


Jep, die Angaben von Froschgrün kann ich bestätigen. Das Guinness-Buch der Rekorde hat von unseren Mini-Comics bis heute allerdings nichts mitgekriegt. Ist aber auch egal – Rekorde werden überschätzt. :D

Markus_1969
02.12.2015, 07:14
1000 Köpfe auf einem Cover ist auch meines Wissens unerreicht. Da es ein Umlauf-Cover ist, hat Franquin natürlich geschummelt.
Kleiner Scherz. :D


Gütiger Himmel, wie kannst du es wagen, das Andenken des Meisters mit deinen Scherzen zu beschmutzen!
:stinkig:

G.Nem.
02.12.2015, 09:48
Gütiger Himmel, wie kannst du es wagen, das Andenken des Meisters mit deinen Scherzen zu beschmutzen!
:stinkig:

Genau! Eine Frechheit sondershausen! ;) :D

Aber auch Meister Franquin hatte seine Vorbilder!

felix da cat
02.12.2015, 09:52
Schock: Nur, weil ich vermute, dass der Meister das von seinem Stammplatz auf Wolke 7 mit einem wohlwollenden Lächeln betrachtet. ;)

G.Nem.:
Danke für die Bestätigung!

Du erwähnst einen der Gründe für diesen Versuch, eine Rekord-Liste zusammenzustellen. Vor Jahren habe ich in unserer Stadtbücherei die Guiness-Bücher durchforstet und in so einer Art "Ausgabe für die Jugend" ein paar Comic-Rekorde gefunden. Mehr als ein halbes Dutzend waren darin nicht aufgeführt und von denen haben vier oder fünf nicht gestimmt. Ohne dass ich groß nachdenken musste, fielen mir Beispiele ein, die die vermeintlichen Rekorde zum Teil locker übertrafen. Absolute Laienarbeit!

Da im Guide und hier wohl die größte Ansammlung von Comic-Experten anzutreffen ist (von denen der eine etwas weiß, was der andere nicht weiß), lässt sich auf diesem Wege hoffentlich eine zuverlässigere Rekord-Liste zusammenstellen. Mag ne triviale Sache sein, aber macht Spaß (vor allem, wenn die Rekorde zu allem Überfluss am Ende sogar welche sein sollten! :D).

Kaschi
02.12.2015, 11:12
Hier ist noch ein Comic-Rekord:

http://www.delcampe.net/page/item/id,219906681,var,PUB-PUBLICITE-AUTO-OPEL-REKORD-1700-L-PAR-JIDEHEM-GAG-GASTON-LAGAFFE-FRANQUIN,language,E.html#description

Markus_1969
02.12.2015, 17:34
und die passende Comicserie samt eigener Zeitschrift:

http://www.bdoubliees.com/record/series5/recordveronique.htm

Markus_1969
02.12.2015, 17:38
und noch ein kleiner Gaston-Nachtrag:



Schließen möchte ich mit einem ziemlich schrägen Cover zu einem vermutlich ziemlich schrägen Film (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20139) (habe ihn noch nicht gesehen)...


man möchte es nicht glauben, aber der Film lief 1994 im ORB unter dem vielversprechenden Titel „Alles im Griff“.
Schade, dass er nie auf VHS oder DVD veröffentlicht wurde.

Hier ein paar Ausschnitte auf Youtube:

https://www.youtube.com/results?search_query=gaston+lagaffe+1981

felix da cat
02.12.2015, 18:26
Ich weiß nicht ... soll ich's gucken ... soll ich's wirklich gucken????
Ich erwarte das Schlimmste.
Ich hab Angst ...


;)

Einen versteckten Rekord habe ich auch noch: Section R. Wie der erfahren Zack-Fan weiß, steht "R" für Rekord. ;)

felix da cat
02.12.2015, 19:00
2. Türchen


Die Zeitschrift Spirou ist vornehmlich für Ihre (Semi-)Funny-Serien bekannt. Dennoch veröffentlichte sie bereits in frühen Jahren populäre realistisch gezeichnete Eigenkreationen, allen voran Valhardi und Buck Danny.
Zu einem Dauerbrenner entwickelten sich die erstmals 1951 erschienenen Geschichten von Oncle Paul. Der gesetzte Herr, der der Pfeife treuer ergeben war als Lucky Luke der Zigarette (es ist überliefert, dass er nie einen Strohhalm in den Mund genommen hat!), erzählte zunächst 14-tägig, nach wenigen Monaten und dann bis Ende 1970 wöchentlich seine zumindest um Authentizität bemühten "Geschichten aus der Geschichte". Texter der frühen Storys sind Jean-Michel Charlier und Octave Joly, zu den weitaus häufiger wechselnden Zeichnern zählen Eddy Paape (Valhardi, Luc Orient), MiTacq (Die blauen Panther), Jean Graton (Michel Vaillant) und Dino Attanasio (Johnny Goodbye).

Die Oncle Paul-Geschichten in den Spirou-Weihnachtsheften stellen regelmäßig Bezüge zum Fest her.
Tatsächlich war die 1951, also im 14. Erscheinungsjahr von Spirou, veröffentlichte Oncle Paul-Geschichte Paix sur la Terre (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20174) die erste "echte" Weihnachts-Comicstory, die je in Spirou erschienen ist.
Zwar wurden Spirou-Geschichten zu den Festtagen schon mal für ein kurzes Singen unterm Weihnachtsbaum (siehe gestriges Türchen) oder eine Engelserscheinung unterbrochen, doch handelt es sich in diesen Fällen um keine Weihnachts-Geschichten im eigentlichen Sinn, sondern nur um "kleine" Begebenheiten (o.k., im richtigen Leben wäre ne Engelserscheinung schon ein bisschen was Besonderes ... jedenfalls für mich :D) in einer Story, in der dies nicht zum Thema gemacht wird. Ansonsten erschien zuvor allenfalls illustrierte Weihnachtsprosa.

Die ersten vier Weihnachtsgeschichten wurden durchweg von Eddy Paape gezeichnet, auch wenn dessen Anteil an den einzelnen Oncle Paul-Folgen nach dem Einführungsjahr drastisch schrumpfte (1951: 16 Folgen von 33, 1952: 6 von 52, 1953: 2 von 53, 1954: 4 von 52). Das wird auf dessen zeichnerische Qualitäten zurückzuführen sein, wollte man den Lesern zum Fest doch sicher nichts Zweitklassiges bieten.

Inhaltlich geht es in der ersten Weihnachtsgeschichte um die Bekehrung eines brutalen Anführers der Barbaresken zum Weihnachtsfest (1. Story aus 1951, s.o.), um eine vom Läuten der Weihnachtsglocken verursachte Rettung eines Unschuldigen vor dem Erschießungs-Peloton (2. Story aus 1952) (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20175) und um ein amerikanisches U-Boot, dass im 2. WK auf die Torpedierung eines deutschen Öltankers verzichtete, um nicht ausgerechnet zum Weihnachtsfest Menschen zu töten (3. Story aus 1953). (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20176)

Unter den Weihnachts-Oncle Pauls der 1950er Jahre sind noch erwähnenswert: DER Klassiker, vom Onkel nacherzählt (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20177).
Und auch dieses Frühwerk eines Großen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20178)(1958).
Kleiner Tipp: man verbindet seinen Namen eigentlich nicht mit dem Spirou-Magazin.

Erst raten, dann bei bdoubliées (http://www.bdoubliees.com/journalspirou/auteurs4/mezieres.htm) nachgucken.

G.Nem.
02.12.2015, 20:40
Sehr interessantes zweites Türchen vom schlauen Onkel! ;)


Vor Jahren habe ich in unserer Stadtbücherei die Guiness-Bücher durchforstet und in so einer Art "Ausgabe für die Jugend" ein paar Comic-Rekorde gefunden. Mehr als ein halbes Dutzend waren darin nicht aufgeführt und von denen haben vier oder fünf nicht gestimmt. Ohne dass ich groß nachdenken musste, fielen mir Beispiele ein, die die vermeintlichen Rekorde zum Teil locker übertrafen. Absolute Laienarbeit!

Als wir damals die ersten drei Mini-Comics für die Ü-Eier produzierten, haben wir
uns absolut keinen Kopf drüber gemacht ob wir tatsächlich den kleinsten Comic-
Band der Welt gestalten. Es gab jede Menge wichtigere Sachen zu beachten.
Für mich als Texter war's z.B. schwierig alle Dino-Figuren in der ersten Story
unter zu bringen. Julino hat mich dann beim zeichnen oft verflucht,
weil mein Text-Scribble doch sehr dicht gedrängt war. :D
Aber auch wenn die Arbeit stressig war, hat es uns sehr viel Spass gemacht und
wir waren ein prima Team.


Nach welchen Kriterien die Leute vom Guinness-Buch der Weltrekorde bei ihrer
Auswahl vorgehen weiß ich nicht. Nach deiner Beschreibung müssten da stellenweise
dann doch Profis ran, die von der Comic-Materie eine Ahnung haben.


Auch wenn unsere Ü-Ei-Mini-Comics vielleicht nicht die kleinsten der Welt sind/waren,
so doch vermutlich die kleinsten mit der höchsten Auflage. Die genaue Auflage kenne
ich zwar bis heute nicht, aber bei der Verbreitung der Ü-Eier dürften es sicher mindestens
500 000 Mini-Comics pro Serie gewesen sein.

felix da cat
03.12.2015, 11:19
Danke für die interessanten Insider-Infos. Habe dem Eintrag in Post 1 noch die Namen Julino und Nemeth hinzugefügt. Ehre, wem Ehre gebührt. ;)

Kann natürlich sein, dass es kleinerformatige Comics gibt (wer hat schon den totalen Überblick?). Aber wenn man so eine Liste anfängt, dann hat man zumindest die Möglichkeit, einen größeren Erfahrungsschatz anzuzapfen. Sollte Mitleser XY irgendwann einmal irgendetwas von einem Super-Mini-Comic von 1 cm x 1 cm Größe, gedruckt in Timbuktu für den Comicmarkt von Mali, mitbekommen, könnte er daran denken, dass diese Info hier gebraucht wird und würde das Wissen nicht folgenlos verloren gehen.

G.Nem.
03.12.2015, 13:13
Habe dem Eintrag in Post 1 noch die Namen Julino und Nemeth hinzugefügt. Ehre, wem Ehre gebührt. ;)


Danke!
Speere wem Speere gebühren (alte ungarische Reiterhorden-Weisheit)! :D

Falls von Interesse – im Sammlerherz-Magazin Nr. 6/2010 >
http://www.comic-nostalgiefreunde.de/06_sammlerherz/03magazine/sammlerherz006.php
ist ein 4-seitiger Bericht über unsere Arbeit an den ersten drei Minis.
Da ist auch Archiv-Bildmaterial dabei.

felix da cat
03.12.2015, 18:04
Werde beim Händler meines Vertrauens mal einen Blick reinwerfen. ;)



3. Türchen

Heutiges Thema: Der Meister (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20186) und das Weihnachtsfest in den 1950ern.

Als Zeichner von Spirou, dem Namensgeber des Spirou-Magazins, fertigte Franquin in den 1950ern mehrere Weihnachts-Cover an. Und was soll man sagen: sie sind alle schön.
Ein Motiv hatte es ihm besonders angetan, die Kleinstadt-Idylle von Champignac, 1953 auf diesem Titelbild (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20179) eingefangen, 1955 auf diesem (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20183) und schließlich 1959 auf diesem (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20192) (in Zusammenarbeit mit Ryssack entstanden).

Für weitere festliche Bilder unterbrach Franquin seine Spirou-Storys auch mal gerne, aber nicht so, dass das auf diesen Bildern dargestellte wie früher zum Teil der Handlung wurde. Separat über oder unter der Spirou-Folge der Weihnachtswoche wurde es besinnlich oder ging hoch her.
Letzteres ist der Fall in der Weihnachtsnummer des Jahres 1953, in der wohl eine Sylvesterparty (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20180) im Gange ist. 1954 wird auf einem stimmungsvollen Bild (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20182) gegrüßt. 1955 fällt (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20184) Schnee, 1956 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20185) wird die Aufführung des Films "Das Nest im Urwald" unterbrochen und 1957 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20189) sendet man Weihnachtsgrüße von ganz oben.

Aber auch Weihnachtsgeschichten zeichnet Franquin, 1956 eine mit dem Marsupilami in der Hauptrolle (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20188). Eine Geschichte um fressen und gefressen werden, bellen und miauen, die dennoch hübsch sentimental ist.

Und dann ...
und dann wäre da noch eine neue Figur. Nein, nicht Gaston, der feiert Weihnachten zwar standesgemäß mit einem Gag zum Fest, aber ich meine die (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20194): Noel.
Noel heißt Weihnachten und so hat der kleine Junge 1957, 1958 und 1959 nur je einen Auftritt, immer in der Spirou-Weihnachtsnummer.

Noel, der in Champignac lebt, (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20190) trifft in seiner ersten Story (1957) auf das Marsupilami, das einen großen Geldschein findet und ihn dem traurigen Jungen schenkt, der zuvor einen kleineren verloren hat.
1958 werden zu Weihnachten Verkehrsschilder lebendig (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20191) und 1959 begegnet er im ersten Mini-récit mit Weihnachtsthematik einem Elaoin (http://www.comicguide.de/index.php/component/comicguide/?controller=details&file=book&content=short&comment=short&display=long&id=36475).

felix da cat
04.12.2015, 20:42
4. Türchen

Der andere Meister und seine Weihnachtsgeschichten der 1950er-Jahre

Der andere Meister ist natürlich Peyo. Und auch er zeigte sich zu Weihnachten von seiner sentimentalen Seite.

1953, während sein zweiter Johan in Spirou erscheint, illustriert er die fromme Geschichte "L’Étranger" (Der Fremde) eines mir völlig unbekannten Autors namens Anouk (nein, kein Pseudonym von Camus :D).
Deren jugendlicher Held Jean-Louis ist aus gesundheitlichen Gründen verhindert, am weihnachtlichen Krippenspiel teilzunehmen. Überraschend wird er von einem geheimnisvollen Fremden besucht, der ihn in einer Art Traum/Trance in die Zeit unmittelbar nach Christi Geburt in den Stall zu Betlehem entführt.
Seite 1 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20196) und Seite 2 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20198).
Heutzutage würde man meinen, Jean-Louis hätte etwas zu heftig am Weihrauch geschnuppert, aber vor 62 Jahren ist man mit solchen Geschichten noch durchgekommen.
Hm … vielleicht bezog Peyo aus dieser Story die Inspiration für sein Johan-Abenteuer Die Schlümpfe und die Zauberflöte. Dort versetzt Zauberer Homnibus Johan und Pfiffikus auf durchaus ähnliche Weise (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20201) ins Land der Schlümpfe.

Ein Jahr später erzählt uns Franquin vom buckligen Sänger Mathieu, der im Mittelalter lebte und am Hofe eines Burgherrn fromme Weihnachtslieder vortragen wollte. Doch aufgrund seiner Behinderung erntet er nur Hohn und Spott. Zumindest bis er auf einen Mönch trifft, der für ihn betet und … simsalabim ... damit zu bewirken scheint, dass der Bucklige plötzlich in einem Gemälde verschwindet, das die Heilige Familie im Stall zu Betlehem zeigt. Dort steht Mathieu und lächelt, endlich glücklich.
Die hübsche Zeichnung (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20199) zur sentimental-frommen Story ist von Peyo.

Ganz unsentimental hingegen beginnt Peyos erster Weihnachtscomic. Pfiffikus ist hier ganz egoistisch auf Nahrungssuche (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20200) und scheut auch vor Diebstahl nicht zurück. Ziel seines ganzen Strebens sind die Leckereien der Burgküche. Nach zig vergeblichen Versuchen winkt ihm einmal das Glück und er zieht sich mit seiner Beute zurück, kann sie im Angesicht eines ihm zufällig über den Weg laufenden armen Schluckers aber nicht so recht genießen. Also gibt er, denn wir wissen: geben ist seliger denn nehmen.
Amen!

Bei der 1957er-Weihnachtsstory darf auch Johan dabei sein.
In "Les Anges" (= Die Engel) (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20197)erwarten die naiven Kinder eines armen Landmannes zu Weihnachten Besuch von den Engeln. Die Mutter hatte ihnen gesagt, dass die Himmelsboten sie in Abwesenheit der Eltern beschützen würden. Nachdem die Eltern das Haus verlassen haben, kehren Johan und Pfiffikus in das Haus ein, um Schutz vor einem Schneesturm zu suchen. Sie sehen wie schlecht es der Familie geht und entschließen sich, zu helfen. Während Pfiffikus den Kleinen Geschichten erzählt, trotzt Johan dem Sturm und geht auf Shopping-Tour. Als die Eltern zurückkehren sind unsere Helden verschwunden. Das Haus ist übervoll mit gutem Essen und nützlichem Zeugs. Den verdutzten Eltern erklären die Kinder, sie seien von den angekündigten "Engeln" beschenkt worden.
Alles glücklich!

Tja, Zyniker müssen leider draußen bleiben! :D

frank1960
05.12.2015, 04:14
Da trifft es sich ja gut, dass Ich kein Zyniker, sondern ein sentimentaler alter Trottel bin. Schöne Links zu noch schöneren weihnachtlichen Bildern mit unseren Freunden.

Markus_1969
05.12.2015, 14:29
ein Spirou-Weihnachtstitelbild hat es sogar nach Deutschland geschafft, allerdings ohne Marsupilami:

http://spiroureporter.net/2013/12/25/its-official-christmas-with-fridolin-ferdinand/

felix da cat
05.12.2015, 21:39
Uh, das ist aber verstümmelt worden. Fast so wie das (http://spiroureporter.net/2014/02/05/its-official-ferdiohan-and-fridowit/).

frank1960: Tja, dieser Kalender ist für alle, denen Lametta und Kerzen auf dem Tannenbaum noch ein Funkeln in die Augen zaubert, die reinen Herzens sind ... au! Jetzt bin ich doch glatt auf meinem eigenen Schmalz ausgerutscht! :D

Sorry, dass es so spät wird, aber komme gerade erst vom Weihnachtsmarkt zurück. Hat länger gedauert als gedacht.
Mache mich sofort an Tür Nr. 5.

felix da cat
05.12.2015, 22:00
5. Türchen

Specials

Die Weihnachtsausgaben der 1950er Jahre waren noch nicht die über 100-Seitigen Brummer, die Dupuis ab den 1960ern herausgab. Im Gegenteil: das Jahrzehnt fing recht bescheiden an. 1950 und 1951 waren die Weihnachts-Spezials keine extradicken Spezials wie man sie sich herkömmlich vorstellt, sondern hatten 24 Seiten wie jedes andere der wöchentlich erscheinenden Hefte.
Erst 1952 (44 statt 24 Seiten) und 1953 (40 statt 24 Seiten) wurden diese mit erweitertem Umfang herausgegeben.
Nach einem Drop im Jahre 1954 (zu Weihnachten 24 Seiten wie immer), stabilisierte sich die Seitenzahl zum Fest auf 44 und wurde 1959 auf 52 + 48 Seiten Mini-récit (das ist Nicki und der Elaoin) erhöht.

Beilagen

Um den Lesern auch in den mageren Jahren ein bisschen was zu bieten, gab’s auch gerne mal eine hübsche Beilage wie diesen Kalender (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20205) für das Jahr 1954 und diesen für 1957 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20208).
Zum Abschluss des Jahrzehnts wurden die Leser überreich beschenkt: Ein Gaston-Kalender sowie ein Schwarzbart-Brettspiel lagen dem Heft im Jahre 1959 bei, hier die Spielfiguren zum Ausschneiden (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20212).

Cover

An Titelbildern wurden in den 1950ern acht ganzseitige oder Umlaufcover angeboten. Fünf von sechs mit Spirou und Freunden sind hinter den Türchen der Vortage zu finden, zwei weitere zeigen die Heilige Familie wie in diesem Beispiel von 1958 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20210) und eines ist von Will mit dem Motiv: Menschen auf dem Weg zur Christmette in nächtlich-verschneiter Landschaft (siehe Schocks Link, unten).

Illus

Redaktionelle Beiträge wurden mit der einen oder anderen interessanten Zeichnung wie dieser aus der Weihnachtsausgabe 1952 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20204)garniert. Sie zeigt die Dupuis-Crew in Aktion (oder Inaktion, je nachdem).
Fünf Jahre später und das Bild wäre wohl mit "Gaston" signiert worden, aber den gab’s damals noch nicht und so wurde es Fantasio zugeschrieben.
1955 wurde ein kurzes Morris-Porträt und ein Artikel über Weihnachten im Wilden Westen von Lucky Lukes Schöpfer höchstpersönlich illustriert (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20206).

Comics

Neben den Weihnachts-Oncle Pauls sowie den bereits vorgestellten Franquin- und Peyo-Comics gab es nur wenige Kurzgeschichten zum Fest.
Erwähnenswert sind ein Halbseiter von Will aus dem Jahr 1955 und ein Zweiseiter von Deliège (Bobo) von 1959.
Im Will-Comic (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20207)formt ein Künstler eine gigantische Schneeskulptur, um einen kleinen Jungen zu erfreuen, doch der quengelt, weil er doch eigentlich nur einen schönen Schneemann haben möchte.
Und im Deliège-Comic (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20211) sucht Onkel Annibal verzweifelt einen Weihnachtsbaum und muss sich am Ende mit dem Kleiderständer begnügen.

Den Weihnachts-Oncle Paul von 1957 habe ich mir für heute aufgehoben, da er ein ganz besonderer ist.
Ich habe nicht die ganze Serie vor Augen, aber dies dürfte der einzige sein, der im Funny-Stil gezeichnet wurde. Ein Märchen mit dem kleinen Franz aus dem Thüringer Wald in der Hauptrolle. Der von Benoit gezeichnete Comic war sicher nicht als Oncle Paul-Folge geplant, denn der Pfeifeschmaucher ist mit seinen beiden Neffen nur auf der ersten Seite oben (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20209) zu sehen und moderiert den Comic weder an noch ab.

Und ja, da wäre noch ein Gaston von Rosy.
Weihnachten 1959 sucht alles im geschäftigen Haus Dupuis nach Gaston, in beinahe jedem Panel wird nach ihm gefragt (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20213) doch als er am Ende von Seite 3 im Kohlenkeller zu sehen ist, stellt er resigniert fest, er sei unnütz, keinen interessiere, was er tut oder wo er ist (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20214).

affentanz
05.12.2015, 22:04
Super, was du da alles ausgräbst!

Kaschi
06.12.2015, 15:26
... Schwarzbart-Brettspiel lagen dem Heft im Jahre 1959 bei, hier die Spielfiguren zum Ausschneiden (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20212). felix weiß es, aber für die der Piraterie weniger Kundigen: der zweite von links ist tatsächlich Pirat Schwarzbart, wenn auch in jungen Jahren ...

felix da cat
06.12.2015, 17:44
Ja, beneidenswert, umso älter er wurde, umso jünger sah er aus. Wer weiß wie das weitergegangen wäre, hätte die Serie überlebt. Ein wahrer Benjamin Button (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_seltsame_Fall_des_Benjamin_Button). ;)


affentanz: Danke! Für mich ist das wie das Schnüffeln in alten Foto-Alben. Du willst immer nur mal "kurz reingucken" und vergisst die Zeit, weil's alles so interessant ist. Mal sehen, was die Nikolaus-Tür heute Abend bereithält.

felix da cat
06.12.2015, 20:43
6. Türchen Nikolaustag

Willkommen in den Swinging Sixties!
Auf welcher Seite steht Ihr? Beatles oder Rolling Stones?

Nun, das soll hier nicht das Thema sein. Heute geht's um die Spirou-Weihnachtsausgaben der frühen 1960er Jahre.
Von 1960 bis 1962 sahen die Hefte denen der 1950er Jahre noch sehr ähnlich. Erst ab 1963 begannen die Dinger richtig fett zu werden (1963: erster Hundertseiter) und inhaltlich viel mehr (weihnachtliches) zu beinhalten. Daher empfiehlt es sich heute nach 1962 einen kleinen Break zu machen (natürlich nur bis morgen).
Aber keine Regel ohne Ausnahme. Daher mache ich am Ende dieses Posts noch einen kleinen Schwenk ins Jahr 1964. Ihr werdet merken, warum …

Umfang

Wenn man die Beilagen mitzählt, haben die Hefte um die 60 Seiten Umfang. Beispiel: Die Weihnachts-Ausgabe 1960 hat nach ihrer Seitennummerierung 44 Seiten, tatsächlich aber noch 16 nicht nummerierte Seiten im Mittelteil, unter anderem mit einem "Taschenkalender" (siehe unten).

Cover

In der Regel haben die Spirou-Spezials zwei Titelbilder. Eines mit festen Umschlag außen, dann kommen ein paar Seiten meist redaktioneller Natur, aber auch der eine oder andere Comic, schließlich ein zweites Cover (= Inside Cover). Für Sammler wie mich ist ärgerlich, dass die Spezials in den Sammelbänden meist mit diesem Inside Cover beginnen. Die äußere Haut der Weihnachtszwiebel wurde erbarmungslos abgeschält. Um die Spezials vollständig zu erlangen musste ich mir die meisten Spirou-Sondernummern der 1960er als Einzelhefte nachkaufen (ab den 1970ern wurden sie dann endlich vollständig in die Sammelbände eingefügt).
Und so sieht das in natura aus: Cover des 1960er-Spezials (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20219), Inside Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20220).

1960

Eine Besonderheit einiger Weihnachtsausgaben der 1950er war, dass in ihnen mehrere Fortsetzungsgeschichten, gerne mit besonders beliebten Helden begannen. Wenn ich mich nicht arg täusche, toppt die Nummer 1183 des Jahres 1960 alle Vorgänger. Nicht nur, dass ein neuer Held (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20221)(der sehr populär werden sollte) mit seinem ersten Abenteuer erscheint, es gibt auch neue Folgen von Buck Danny, Schwarzbart, Marc Dacier und eine Rittergeschichte ohne im Titel genannten Held ("Die Eisenkrone").

Oncle Paul wird mal wieder festlich und Paape setzt ihn - wie meist zu Weihnachten - in Szene (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20225). Ansonsten gibt’s nicht viele (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20222) speziell weihnachtliche Comics in diesem Heft.
Erwähnenswert ist der schöne Taschenkalender mit allerhand exklusiv gezeichneten Mini-Bildern der Spirou-Figuren. Seite 1 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20226), Seite 2 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20227), Seite 3 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20228), Seite 4 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20229). Hier gibt's ne Menge zu entdecken. Ausnahmsweise hat diese Ausgabe keinen Mini-récit. Die Agenda mit ihren Mini-Seiten ist sicher ein würdiger Ersatz.
Und ebenfalls in der 1183, Postkarten zum Selberdrucken. Seite 1 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20223), Seite 2 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20224).

1961

Vier Höhepunkte in dieser Nummer:
1. Beginn der Johan-Story vom Verwunschenen Land der Schlümpfe (nach QRN ruft Bretzelburg mein Lieblingsklassiker aus Spirou).
2. Ein weihnachtlicher Mini-récit von Maurice Tillieux, mit einem Engel in der Hauptrolle (La Roue = Das Rad (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20231))
3. der Comic Schlümpfe in Not in seiner ursprünglichen Form als Mini-récit (ja, zwei Minis in einem Heft; der der Schlümpfe hat wie alle sechs Minis dieser Serie erweiterten Umfang, nämlich 48 Mini-Seiten, hier die schöne Ausgabe von Le Soir (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20235)) und
4. tolle Postkarten, hier eine von Roba (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20234).
Die Schlümpfe sollten übrigens schon bald eine feste Größe in den Weihnachtsausgaben werden. Schlumpf war Trumpf!

Zum Abschluss noch eine schöne Kleinstadt-Szene aus der Vogelperspektive (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20230).

1962

Das schwächste Weihnachtsheft seit Jahren.
Kaum spürt man, das Weihnachten ist. Cover, Inside Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20236), eine Gaston-Zeichnung und ein Boule & Bill-Gag liefern mit Weihnachtsmotiven (Heilige Familie, Weihnachtsstern, geschmückte Tannenbäume) die einzigen gezeichneten Hinweise auf das Fest.
Selbst Oncle Paul hat vergessen, dass Weihnachten ist. Es findet sich erstmals kein Weihnachtsbezug in seinem Vierseiter der Festausgabe.

Einsamer Höhepunkt der Ausgabe, der 1,10 m lange Kalender für das Folgejahr (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20237)(wurde in diesem Thread bereits von polte verlinkt).


Und jetzt ein Sprung ins Jahr 1964.
Das hat nämlich nicht nur ein Weihnachts-, sondern auch ein Nikolaus-Spezial. Und heute haben wir den 6.
Die Ausgabe präsentiert allerdings wie das Weihnachts-Spezial des Vorjahres keine sonderlich feierlichen Comicstorys. Am nächsten kommt dem noch eine vierseitige Geschichte über Spielzeuge von Eddy Ryssack (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20239) (Pittje Pit).
Aber irgendwie musste ich den heutigen Beitrag mit dem Cover dieses Heftes schließen und daher habe ich die Ausgabe mal kurz in den Post gehievt (und dabei bröckelte mir das vertrocknete Papier bereits bedenklich auf den Scanner :D.

Da isses (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20238).

affentanz
06.12.2015, 20:54
affentanz: Danke! Für mich ist das wie das Schnüffeln in alten Foto-Alben. Du willst immer nur mal "kurz reingucken" und vergisst die Zeit, weil's alles so interessant ist. Mal sehen, was die Nikolaus-Tür heute Abend bereithält.

Erzähl mir nix, du hast mich dazu gebracht wieder mal in Büchern zu blättern von denen ich vergessen hatte das ich sie überhaupt habe...Les Noels de Franquin, das große Franquin Buch usw., in meinen Regalen wirds langsam unübersichtlich. Übrigens gibt es einen neuen Tibet Band von der Galerie Maghen, auch sehr schön, passt nahtlos zu deren anderen Bänden.

franque
06.12.2015, 20:54
Mit den Stones konnte ich nun beim besten Willen noch nie was anfangen (außer vielleicht mit "Citadel"). Ich wäre auf der Seite von Motown, Shangri-Las und Velvet Underground.

felix da cat
07.12.2015, 13:22
affentanz: Bei Dupuis gab's vor Jahren eine Art "Best of Weihnachten"-Band. Macht Spaß auch dort immer mal wieder reinzugucken (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20241).

Heute Abend: "Triumph & Tragedy" wie die Amerikaner sagen.

Triumph: Ich beweise, dass mein Gedächtnis gar nicht so schlecht ist.

Tragedy: Ein Rekord aus Post 1 purzelt!

felix da cat
07.12.2015, 20:36
7. Türchen

Die 1963er Spirou-Weihnachtsnummer ist mit ihren 100 Seiten der erste wirklich dicke Brummer zum Fest.
Die vielen zusätzlichen Seiten wurden zu einem großen Teil mit Kurzgeschichten gefüllt. Alle thematisieren sie die Festtage und haben so bei ihren Lesern sicher ein bisschen zur weihnachtlichen Stimmung beigetragen.
Allein das schöne Lucky Luke-Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20242) vermag bereits den Leser positiv auf die Ausgabe einzustimmen.

Auf die Inhaltsangabe folgt Weihnachtsprosa von Jidéhem. Held der kurzen Mär ist Autotester Starter (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20243).
Noch vor dem Inside Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20244)wieder eine Agenda als Beilage (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20252). Der Kalender zu Weihnachten, sei er in Taschenbuch- oder Posterformat, ist zur Tradition geworden.

Zwischen den neusten Folgen der Fortsetzungsgeschichten findet sich ein weihnachtlicher Schwarzbart-Comic (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20245).
Und unter den Fortsetzungsstorys besticht wieder eine neue Schlumpf-Geschichte (Schlumpfonie in C-Dur) mit 8 Seiten für den 1. Teil ungewöhnlich lang für damalige Verhältnisse (die Folge einer Fortsetzungsgeschichte war zu dieser Zeit in der Regel zwei Seiten lang). Zu Weihnachten baute man halt fest auf die Zugkraft Peyo'scher Comics.

Unter den nicht gescannten Comics mit Weihnachtsbezug befinden sich Oncle Paul und Boule & Bill.
Einer der weihnachtlichen Kurzcomics - Matiti Joe - zeigt trottelige Touristen in Afrika, die ausgerechnet zu Weihnachten auf Großwildjagd gehen wollen (Bilanz: eine vor Schreck gestorbene Echse). Zum Schluss feiern alle gemeinsam und – bemerkenswert, siehe letztes Panel (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20246) – dabei singen die Schwarzen "Stille Nacht" auf Deutsch (ob die aus Kamerun sind?).
Beim letzten Scan werden nur die aufmerksamsten Beobachter das rechteckige Kästchen rechts oben bemerkt haben.
Das ist Teil der von mir heut Nachmittag erwähnten "Tragödie". 1,5 cm x 2,2 cm groß ist dieser "kleinste Mini-récit der Welt", wie er im Heft genannt wird. Man muss ihn nur ausschneiden.
Und damit ist er kleiner als die Ü-Ei-Comics.
Hier die millionenfache Vergrößerung (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20247), gescannt durch mein Elektronenmikroskop.

Aber: soll ich das als Rekord werten? Schließlich muss man ihn erst ausschneiden und sind die Mini-Seiten Bestandteile einer viel größeren Seite … oder soll ich diesen Rekord einfach nur dazu nehmen ohne den anderen zu löschen?

Nun ja. 32 Comic- und 4 Umschlagseiten hat der Super-Mini. Es geht um zwei Blumentöpfe, die auf die Köpfe zweier Personen fallen, es folgt allerhand Slapstick bis ein Engel die Töpfe wieder einkassiert (offensichtlich sind die Töpfe von ganz weit oben gefallen).

Ein schöner 5-Seitiger Blondin & Cirage von Jijé mit Gastauftritten einiger Spirou-Helden (hier Valhardi und Buck Danny (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20248)) folgt bevor Gaston in dem Gastauftritt, den Schock bereits in Post 160 vorgestellt hat, glänzt (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20249). In der Story geht es um einen Engel, der den schwierigen Auftrag erhält in einer Diktatur, die das Lachen und Weihnachten verboten hat, für ein bissl positive Stimmung zu sorgen. Bei einem Lachverbot bekommt das von der bösen Regierung eingesetzte Tränengas gleich eine doppelte Bedeutung. Als der Engel merkt, dass der Diktator nur so verbittert ist, weil nichts seinen Sohn zum Lachen bringen kann, belebt dieser im Kinderzimmer des Sohnes einen Gummi-Gaston (DER Gummi-Gaston aus den frühen Gags?) und dieser schafft es natürlich, mittels seiner Kapriolen den Kummer des Sprößlings hinwegzufegen. Der Diktator wird menschlich, alles feiert am Ende wie bei Asterix, nur eben nicht wie diese gallischen Heiden irgendwas, sondern Weihnachten.

Eine rührige 8-Seitige Story von Ryssack (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20250)und eine nicht minder sentimentale 4-Seitige von Will (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20251)runden das Heft ab.

MORGEN:

Peyo und kein Ende …
Ach ja, der Triumph, von dem ich heut Nachmittag schrieb, war gar keiner. Das zu erklären ist mir aber zu peinlich, deshalb breite ich darüber den Mantel des Schweigens. :D

felix da cat
08.12.2015, 21:55
8. Türchen

Peyo gehört seit 1952 zur Spirou-Mannschaft.
Sein Johan lässt ihn schnell zu einem der populärsten Künstler des Magazins werden. 1956 und 1957 liefern er (mit Johan) und Franquin (mit Marsupilami und Noel) neben dem Oncle Paul-Vierseiter die einzigen Kurzcomics zum Weihnachtsfest. Und 1953, 1955, 1957 und 1958 ist er mit illustrierten Weihnachtsgeschichten im winterlichen Spirou-Spezial vertreten.

In den 1960er Jahren festigt er seine Position als einer der Stars der Weihnachtsnummer und baut sie in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts gar zu einer Vormachtstellung aus. Allein drei Umlaufcover mit den Peyo-Helden zeugen von der Beliebtheit seiner Figuren:

Weihnachtsausgabe ...
1960: Beginn der Serie Benni Bärenstark mit Die roten Taxis, Fortsetzung der Johan-Folge Der Ring von Burg Hohenfels

1961: Beginn der Johan & die Schlümpfe-Folge: Das verwunschene Land, außerdem der Mini-récit Die Schlümpfe in Not

1962: -

1963: Beginn der Schlümpfe-Folge Schlumpfonie in C-Dur

1964: Schlümpfe-2 3/4-Seiten-Klappcover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20253) (von Peyo und Matagne), Fortsetzung des Schlümpfe-Abenteuers Schlumpfissimus

1965: nur ein Poussy-Gag

1966: Beginn der Schlümpfe-Folge Die Schlümpfe in Not, diesmal im Magazin-Format, Poussy-Gag, Fortsetzung der Benni Bärenstark-Folge Bennis 12 große Taten

1967: wunderschönes zweiseitiges Johan-Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20254) (wer alle Figuren kennt, wird zum Ritter geschlagen!), Beginn der Johan-Folge Der Zauberer von Schwarzenfels

1968: zweiseitiges Schlümpfe-Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20256)(Peyo und Matagne), illustrierte Schlümpfe-Erzählung (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20255), Poussy-Gag

1969: zweiseitiges Cover mit Spirou-Helden (siehe das von mir verlinkte Album-Cover vor dem 7. Türchen), darunter die Schlümpfe, Inside Cover der Schlümpfe (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20257) (mit einem in D unveröffentlichten und ziemlich drolligen Gaston), Beginn der Schlümpfe-Folge Die Schlümpfe und die Wettermaschine, Fortsetzung der Johan-Folge Der Zauberer von Schwarzenfels, Fortsetzung der Benni Bärenstark-Folge Circus Bodoni, Poussy-Gag

Nicht erwähnt habe ich die Peyo-Präsenzen in den redaktionellen Beiträgen und unter den Weihnachtsbeilagen, also z.B. Kalender mit Schlumpf-, Johan-, Poussy oder Benni Bärenstark-Bildern.

In den 1970ern nahmen die Comic-Aktivitäten Peyos erheblich ab, doch wurden auch 1970 und 1972 Schlumpf-Abenteuer in den Weihnachtsausgaben gestartet und war Peyo noch häufig auf Titelbildern und Inside Covern vertreten. 1977 erschien eine Johan-Weihnachtsgeschichte und 1978 ein Weihnachts-Zweiseiter mit Jacky und Celestin.

Dass Peyos Schlümpfe und auch sein Johan zu Weihnachten besonders häufig im Heft zu finden waren, führe ich nicht nur auf deren Popularität zurück. Beide Serien haben mit Zauberern, Burgen, Königen, Drachen usw. ein märchenhaftes Flair und eignen sich daher besonders für den Fest-Einsatz. Auch der Weihnachtsmann, seine Elfen, der von Rentieren durch den Himmel gezogene Schlitten und die Behausung am Nordpol sind, ich glaube, man kann das so sagen, Märchen pur. Und schließlich: wer könnte dem Weihnachtsmann ähnlicher sehen als der König aus Johan (oder, sieht man von seiner Größe ab, der Große Schlumpf) und welche Spirou-Figuren kämen den Elfen-Gehilfen von Santa Klaus näher als die Schlümpfe?

frank1960
09.12.2015, 06:18
Zu den Schlumpf-Bildern sag Ich jetzt mal gar nix. Sonst heißt es wieder, Ich würd den Muskelschlumpf mit einem anderen Wicht verwechseln X(

affentanz
09.12.2015, 18:22
1967: wunderschönes zweiseitiges Johan-Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20254) (wer alle Figuren kennt, wird zum Ritter geschlagen!), Beginn der Johan-Folge Der Zauberer von Schwarzenfels


Das ist übrigens auch das Umlaufcover von Comixene 104, mit herlichen Weihnachtscomics.

felix da cat
09.12.2015, 21:03
Mir bekannt, ein Platthaus-Artikel ... weiß denn noch jemand, welche Comics dort abgedruckt waren? Würde mich interessieren.

frank1960: Ich sehe auch nirgends einen kleinen Höcker auf blauem Bizeps.
Aber heutzutage ist es einfacher den Muskelschlumpf zu erkennen, der trägt doch jetzt Tattoo, oder? Gurgelhalsseidank kein Arschgeweih!

felix da cat
09.12.2015, 22:16
9. Türchen

Das 1963er Spirou-Weihnachtsheft habe ich vorgestern so ausführlich vorgestellt, weil es eine neue Phase Spezial-Hefte zum Fest einleitet. Zum einen haben diese jetzt fast das Doppelte an Seiten eines früheren Spezials, zum anderen erhöht die Spirou-Redaktion nicht einfach die Seitenzahl der Fortsetzungsgeschichten, um den zusätzlichen Raum zu füllen, sondern präsentiert sehr, sehr viele Kurzgeschichten, zunächst mit Weihnachtsbezug, später auch ohne. Die kann und will ich nicht lückenlos aufzählen, drum werde ich mich auf Kurioses, High- und vielleicht auch mal ein Lowlight(s) usw., kurz: aus diesem oder jenem Grund Erwähnenswertes, konzentrieren.

1964 und 1965 erfreut Eddy Paape die Oncle Paul-Leser zum letzten Mal mit einer Geschichte zum Fest (hier die 1964er (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20265)über Captain Cooks Entdeckung der Weihnachts-Inseln). Der Zeichner wechselt bald darauf zum Magazin Tintin, für das er wenig über ein Jahr später einen gewissen Luc Orient zeichnen wird.
Paape gestaltete in folgenden Jahren den Oncle-Paul-Weihnachtscomic: 1951-1954, 1960, 1962 (keine Geschichte mit Weihnachtsbezug, 1964, 1965, also 8 von 14mal, in einer Ausgabe gab's keinen Oncle Paul.

Verli hat mich mit seinem Comic Der Engel und der Museumswächter ein bisschen an die Nachts im Museum-Filme erinnert. Statuen werden zum Leben erweckt, porträtierte Personen steigen aus ihren Bildern usw (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20266). Allesamt gehen sie auf die Jagd nach einem Einbrecher, der die Krone einer zum Leben erweckten Königinnen-Statue entwendet hat.

Jijé und Devos setzen in Les Méchants de Noel zwei Halbstarke in Szene, die zum Feste etwas Böses anstellen wollen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20267) und dabei nicht nur scheitern. Ein paar Zufälle lassen obendrein all ihre "Opfer" denken, die Burschen wären edle Samariter. Witzige Grundidee, etwas unglaubwürdig in der Umsetzung.

Und dann wäre da Maurice Ponson de Tillieux, wie sich der Jeff Jordan-Autor für seine Weihnachtsstory in Anspielung an den Schriftsteller Ponson du Terrail nennt.
Unter den bisher von mir gelesenen Weihnachtscomics sind die besseren nicht nur sentimental, sondern mindestens noch ein bisschen drollig. Aber diese Story schießt den Vogel ab.
La porteuse de dindes (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20268) ist eine großartige Satire auf Kitschromane mit überraschenden Wendungen, völlig edlen und bitterbösen Menschen. Auf vier Seiten wird gnadenlos so ziemlich jegliches Klischee durch den Kakao gezogen, was einem zum Thema nur einfallen kann und wird die typische Handlung einer solchen Geschichte völlig umgedreht: Die junge Heldin flieht aus einem reichen Elternhaus, erlebt einige haarsträubende Abenteuer, um dann am Ende zufällig ihren wahren Vater, einen Clochard, wiederzusehen und schließlich gerührt vor Glück in seine Arme zu fallen.
Brillant!
Die jüngeren Leser dürften ob dieser Geschichte allerdings etwas irritiert gewesen sein.

Für die Freunde der neunten Kunst hält das 1964er Spirou-Weihnachtsheft noch eine Überraschung parat. Auf 14 Seiten stellen Vankeer und ein gewisser Morris Comics von Wilhelm Busch bis hin zum Phantom vor. Die in dieser Nummer gestartete Rubrik sollte dem Spirou-Leser bis 1967 Nachhilfe-Unterricht zur Geschichte der Comics erteilen. Beneidenswert! Hatten wir etwas vergleichbares? Doch erst in den 1970ern.
Und jetzt wird's spannend: ich habe schon gelesen, dass Morris den Begriff "Neunte Kunst" ersonnen haben soll. Es ist aber auch immer wieder von Francis Lacassin die Rede. Lacassin soll - so habe ich eben ergoogelt, den Begriff erst 1971 "geprägt" haben (https://de.wikipedia.org/wiki/Francis_Lacassin) (hat er ihn bereits vorher erfunden?), dann ist aber auch von 1962 die Rede ... weiß jemand mehr?

1965

Fast könnte man meinen, weil in der Weihnachtsnummer des Jahres 1965 ausnahmsweise wenig Peyo ist, wurde der König Prosper (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20270)erfunden. Als Ersatz für Johan-lose Zeiten.

Und dann ist da noch die Lustige Lilli-Story mit dem Wunschbrunnen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20271). Ich erinnere mich noch daran, dass ich die in meiner Kindheit gelesen habe, in einer Ausgabe der FF Extra-Reihe.
Sophie - wie die junge Dame im Original heißt - sollte recht zuverlässig in den Weihnachtsnummern auftreten. Mit ihren festlichen Kurzgeschichten schafft sie einen Hattrick, von 1965 bis 1967 ist sie mit je einer vertreten.
In der1966er Nummer erfahren wir auch, wer der Gestalter des von ihr so häufig besuchten Parks ist: Yvan Lebarbu, Yvan der Bärtige (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20279), heißt übersetz wohl: Delporte (auch, wenn der auf dem Denkmal ihm nicht soooo ähnlich sieht, wahrscheinlich ein Vorfahre).

1966
Ein nicht unbedingt übersichtliches, aber grafisch dennoch interessantes Inhaltsverzeichnis finden die Leser auf Seite 2 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20272). Steht zwar nicht drauf von wem, muss vom Zeichenstil aber Ryssack sein.

Nachdem der Held mit den mit Abstand häufigsten Mini-récits, Bobo, uns 1964 und 1965 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20269) mit kleinformatigen Weihnachtsgeschichten erfreut, wartet er 1966 mit einer Story im Magazinformat (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20273)auf. Den 1966er Mini-récit bestreitet dafür der Baron.

Hier noch eine interessante Doppelseite aus dem Kalender für das Folgejahr mit Spirou, Gaston, dem Marsu, Lucky Luke und anderen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20277).

Und für alle, die zu viel Zeit und Spaß am Puzzeln haben, etwas, dass sich - so glaube ich - von selbst erklärt. Viel Spaß beim Zusammensetzen! :D
Seite 1 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20274)
Seite 2 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20275)
Seite 3 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20276)

affentanz
09.12.2015, 22:17
Mir bekannt, ein Platthaus-Artikel ... weiß denn noch jemand, welche Comics dort abgedruckt waren? Würde mich interessieren.


In Comixene 104? Benni Bärenstark "Keine Weihnachtsfreude" (Pas de Joie Pour Noel) in Fix & Foxi hieß die Kurzgeschichte noch "Spielzeug(en)" (lt. Kaukapedia Story von Peyo & Delporte und Zeichnungen von Albert Blesteau) & Johann & Pfiffikus "Die Engel" (Les Anges)

felix da cat
10.12.2015, 08:17
Ah ja, Danke! Peyo ist halt immer eine "sichere Bank" (= kann man nichts falsch machen) ... und bei dem Cover ...

Markus_1969
10.12.2015, 18:02
Vielen Dank für all die wunderschönen Scans!
Ich hoffe, dass möglichst viele Leute hier ins Sprechblase-Forum finden…
;)




Und dann wäre da Maurice Ponson de Tillieux, wie sich der Jeff Jordan-Autor für seine Weihnachtsstory in Anspielung an den Schriftsteller Ponson du Terrail nennt.
Unter den bisher von mir gelesenen Weihnachtscomics sind die besseren nicht nur sentimental, sondern mindestens noch ein bisschen drollig. Aber diese Story schießt den Vogel ab.
La porteuse de dindes (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20268) ist eine großartige Satire auf Kitschromane mit überraschenden Wendungen, völlig edlen und bitterbösen Menschen. Auf vier Seiten wird gnadenlos so ziemlich jegliches Klischee durch den Kakao gezogen, was einem zum Thema nur einfallen kann und wird die typische Handlung einer solchen Geschichte völlig umgedreht: Die junge Heldin flieht aus einem reichen Elternhaus, erlebt einige haarsträubende Abenteuer, um dann am Ende zufällig ihren wahren Vater, einen Clochard, wiederzusehen und schließlich gerührt vor Glück in seine Arme zu fallen.
Brillant!
Die jüngeren Leser dürften ob dieser Geschichte allerdings etwas irritiert gewesen sein.

Diese Geschichte befindet sich übrigens auch im bereits von dir erwähnten "Dupuis-Weihnachts-Best of". Weiterhin ist in dem Album auch die 1963er Blondin & Cirage-Kurzgeschichte aus dem 7. Türchen enthalten.



Verli hat mich mit seinem Comic Der Engel und der Museumswächter ein bisschen an die Nachts im Museum-Filme erinnert. Statuen werden zum Leben erweckt, porträtierte Personen steigen aus ihren Bildern usw (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20266). Allesamt gehen sie auf die Jagd nach einem Einbrecher, der die Krone einer zum Leben erweckten Königinnen-Statue entwendet hat.

erinnert ein wenig an die 5 Schreckensteiner:
http://dideldum.gmxhome.de/comicschreck.htm

felix da cat
10.12.2015, 21:09
Du bist ja hervorragend informiert. Hast Du den Best of Weihnachten-Band auch?

felix da cat
10.12.2015, 21:51
10. Türchen

Die 1967er-Weihnachtsausgabe (das ist die mit dem Johan-Ensemble auf dem Cover) war eine wichtige Quelle für das FF Jahrbuch 1972: der Schwarzbart (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20284), der Dad und Daddy Digger (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20283)sowie der Markus und Meister Müller aus dieser Festnummer endeten im genannten Jahrbuch. Ein Will-5-Seiter (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20287) im Jahrbuch 1973.

Aber auch hierzulande Unbekanntes hat die Spezialausgabe zu bieten: eine schöne Story von Devos, die an Les Méchants de Noel anknüpft und in der es um zwei Teufelchen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20281)geht, die mit einem falschen Fünfzig-Franc-Schein Unheil stiften wollen. Tatsächlich bewirken sie mit dem Falschgeld aber nur Gutes und im Gegensatz zu Méchants kommen die Ereignisse in dieser Geschichte auch recht glaubwürdig daher.

Die Hauptperson aus Devos' zweiter Story im Heft erinnert mich an wen ... an wen nur (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20289) ... irgendjemand mit ganz viel Geld. ;)

Außerdem interessant: die beiden Zweiseiter von Macherot (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20282) (klasse gezeichnet) und Morris/Goscinny (ja, mal keinen Lucky Luke!) (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20288)

Etwas stutzig macht eine der Beilagen: Eine Parkscheibe (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20286). Hm ... was macht so etwas in einem Comicmagazin für Kinder und Jugendliche? Selbst, wenn man die Hülle mit Comicfiguren ansprechender macht (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20285), ein Rätsel für mich. Vielleicht für die Knüsels unter den Lesern?

1968

In den Weihnachtsnummern 1968 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20290) und 1969 auf dem Inside Cover: Angélique alias Suse (so heißt sie im deutschen Pepito)
Die Serie war auch in Belgien nie ein Hit, aber wie man sieht lag das nicht am Willen der Redaktion, die Figur zu featuren.

Vier recht interessante Serien sind in dieser Ausgabe mit Weihnachts-Shorts zu sehen: Die Blauen Boys (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20291)mit roten Nasen, Bobo (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20292), der härteste Hund des schweizerischen Geheimdienstes: Attila (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20294) (ein früher Derib) und Jeff Jordan (hier die eigentlichen Helden der Geschichte: die Gangster Albert und René (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20293) ... auf wen das wohl anspielt??? Ich komme wieder nicht drauf! ;))

1969

Endlich mal wieder eine Weihnachtsgeschichte mit dem Namensgeber des Magazins Spirou (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20295).
Auch dabei ist Bercks Mulligan (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20296) (der es zumindest einmal ins FF-Extra-Taschenbuch geschafft hat).
Und Roba (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20297) beweist, dass er nicht nur Boule & Bill und die Rasselbande drauf hat (auch dieser Comic befindet sich im Best of Weihnachten-Band).
Einen ungewöhnlichen Weihnachtsbaum (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20298) können die Leser in der diesjährigen Markus und Meister Müller-Geschichte entdecken.

Und dann wäre da noch: ein kurzer Film (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20299). Diese Film-Imitationen sollten Anfang der 1970er häufiger in Spirou zu finden sein, gern auch als postergroße Beilage, und nicht zuletzt mit Bobo in der Hauptrolle.

Markus_1969
11.12.2015, 13:49
Du bist ja hervorragend informiert. Hast Du den Best of Weihnachten-Band auch?

ja, allerdings die niederländische Ausgabe.
:)

Markus_1969
11.12.2015, 14:03
Und dann wäre da noch: ein kurzer Film (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20299). Diese Film-Imitationen sollten Anfang der 1970er häufiger in Spirou zu finden sein, gern auch als postergroße Beilage, und nicht zuletzt mit Bobo in der Hauptrolle.[/SPOILER]


...und auch in Fix und Foxi:
http://www.kaukapedia.com/index.php?title=Bastelbogen:_FF-Kino:_Bobo_macht_Musik
:cool:

felix da cat
11.12.2015, 22:16
11. Türchen

"Wo ist der Weihnachts-Geist der Vergangenheit?" mag man in Anlehnung an Dickens sagen, wenn man die Fest-Ausgaben der 1970er betrachtet.
"The times, they are a-changing" singt der Troubadix Dylan ganz richtig und man spürt dies überdeutlich, wenn man im Zeitraffer durch die Spirou-Weihnachts-Spezials reist.

Waren Geschichten um Engel, kleine und große Wunder an den Festtagen in der Zeitschrift bis weit in die 1960e Jahre noch etwas ganz Natürliches gewesen, sollte sich das nun nach und nach ändern.
Die Geschichten wurden zunächst profaner, weltlicher und häufig bestand der einzige Weihnachtbezug darin, dass deren Helden am Ende um den Tannenbaum versammelt waren. Die Story an sich hätte auch in den Tropen spielen können. Dann ging den Geschichten auch noch das Fest verloren. Lediglich die Jahreszeit (Winter, Schnee) lässt nun darauf schließen, dass wir in einer Weihnachts-Spezialnummer lesen. Und schließlich kommt manchen Storys sogar das kalte Wetter abhanden und das hat nicht mit dem Klimawandel zu tun ... oder doch, dem Klimawandel in Spirou. "The times, they are a-changing."

Auch beginnt sich der Ton der Geschichten zu ändern. Auf die etwas aus dem Rahmen fallende Tillieux-Satire zum 1964er Fest folgt schon bald die eine oder andere Story mit weniger versöhnlichem Ende.
Dies passiert zunächst beinahe ausschließlich in Geschichten von ausgleichender Gerechtigkeit, in denen die zu "guter" Letzt Bestraften zuvor einen schlechten Charakter bewiesen haben. So erwischt es 1969 in einer Geschichte von Devos einen gierigen Reichen, der als armer Bettler endet. Noch ein paar Jahre zuvor, wäre er wie Dickens' Scrooge am Ende zu einem Philanthrop geworden, der Anderen reichlich gibt.
Am deutlichsten wird der Zeitenwandel jedoch in den Storys der Gifticks (Krostons).
1969 endet ihr Schöpfer Krostonius, ein "Guter", in ihrer nachgereichten Ursprungsstory (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20312) auf der Galeere.
1970 sorgen sie dafür, dass ein Unsympath 50 Stockschläge (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20316) erhält (nicht sehr weihnachtlich …) und 1972 träumt einer aus dem Trio infernale von einer Armee Gifticks (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20327) mit der er die Welt erobern kann (Frage: was ist eigentlich aus dem Kroston-Film geworden? Aufgegeben? Den Trailer fand ich gelungen ...).

Wie sehr das weihnachtliche aus den Weihnachtsnummern verdrängt wird, verdeutlichen ein paar Zahlen.

Die Weihnachtsausgaben der Jahre 1970 bis 1972 haben je 100 Seiten.

In der 1970er Nummer (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20313) befinden sich neben den neuen Folgen der Fortsetzungsstorys 60 Seiten Gags und Kurzgeschichten + ein Mini-récit, die allesamt Weihnachtsbezug haben, wenngleich viele nur den, das zum Fest ein Verbrechen begangen wird wie bei Jeff Jordan (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20314) oder Natascha (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20315), Spip (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20317)gegen das Verspeisen von Weihnachtsgänsen protestiert oder Yoko Tsuno (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20318)an den Festtagen Elektronik reparieren soll.

In der 1971er Nummer (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20319) befinden sich 50 Seiten Gags und Kurzgeschichten + ein Mini-récit. 23 Seiten haben keinen Weihnachtsbezug. Bei einigen derer, die einen haben, ist dieser Bezug allerdings eher dünn wie bei Caline & Calebasse (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20321): hier spielt die Geschichte kurz vor dem Fest (das mal erwähnt wird). Eher stark ist er noch bei der Superhelden-Parodie Superdingue (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20322), in der sich ein Einbrecher als Weihnachtsmann verkleidet.

In der 1972er Nummer (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20323) (man sieht: auch die Cover zeigen nicht mehr die bis in die 1960er häufig vorhandenen religiösen Motive) befinden sich 43-einhalb Seiten Gags und Kurzgeschichten (kein Mini-récit). Hier überwiegen nun die nicht-weihnachtlichen Geschichten (23-einhalb Seiten). Selbst Noel (= Weihnachten, dtsch.: Nicki) ist diesmal ins "weltliche Lager" übergelaufen. In seinem Marsu-Gag geht's um dessen "Winterfell". (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20326)
Immerhin geben sich die Minimenschen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20325) noch festlich. Und eine weihnachtliche Spirou-Illu (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20324) von Fournier gibt's auch.

Aber es kommt noch dicker ...

Markus_1969
12.12.2015, 08:47
Frage: was ist eigentlich aus dem Kroston-Film geworden? Aufgegeben? Den Trailer fand ich gelungen ...


vermutlich schlechte Nachrichten.
Die offizielle Seite, auf der der u. a. der Trailer zu sehen war, funzt nicht mehr:
http://www.krostons.com/

Schade, es wurden ja bereits 2010 in Cannes Ausschnitte gezeigt und letztes Jahr wurde der Film für 2015 angekündigt:
http://www.cinevox.be/?videos=les-krostons-au-cine-chau-devant

felix da cat
12.12.2015, 20:08
Schade, schade! Sah gut genug aus, dass ich reingegangen wäre ... :(

felix da cat
12.12.2015, 21:18
12. Türchen

Der Niedergang des Weihnachts-Spezials setzt sich fort.

Nun, bei so einem schönen Umlaufcover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20328)von Niedergang zu schreiben, klingt übertrieben, doch ist diese "Spécial Noel"-Ausgabe (so steht's im "o" von Spirou) alles, nur keine "Spécial Noel"-Ausgabe. Hier haben wir's vielmehr mit einem "Science Fiction"-Spezial zu tun. Die Kurzgeschichten und Gags sind entweder SF (überall, von Sophie über Bizu bis Firlefanz, sieht man Raumschiffe) oder haben eine SF-Thematik aufgegriffen (Boule & Bill spielen Astronaut und Außerirdischer).

Nur 7-einhalb Seiten Comics mit Weihnachtsbezug werden veröffentlicht und das ist "aufgerundet", weil ich einen Bizu von Fournier mitgezählt habe, da in ihr eine Figur am Anfang der Geschichte einen Wunschzettel schreibt.
(Das letzte Bild ist wegen diverser Gastauftritte interessanter, deshalb hier das Ende der Story (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20329).)

Der Bizu hat sechs Seiten, bleiben eineinhalb um auf obige 7-einhalb zu kommen. Eine halbe Seite Wladymir (= Eddy Erpel) von Roque habe ich mitgezählt, weil einmal das Wort "Weihnachtsglocken" fällt, aber der einzige Comic mit "echtem" Bezug zum Fest ist César von Tillieux (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20331).

Zum Glück spielt der Sophie-Comic im Schnee (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20330), so kommt zumindest ein bisschen Winter-Feeling ins Heft.

Das ist das Spirou-Weihnachtsspezial 1973: ein Panel mit Weihnachtsbaum! Mehr nicht.

Das 1974er Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20332) präsentiert das "Noel" schon etwas prominenter, doch das sollte nicht zu voreiligen Schlüssen verleiten.
1973 ein SF-Motiv, 1974 eine Herde Tiere. Bedeutet?
Richtig!
Kein Weihnachts- sondern ein Tier-Spezial.

Und ja, das Vorjahr kann man unterbieten: einzige Weihnachtsgeschichte in dieser Weihnachtsausgabe: Sibylline (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20333), 5 Seiten.
Der alte Blaue (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20334) zeigt zwar Neuschnee und Schneemänner, am Ende sogar einen Pfarrer, der gerade an einer Krippen-Miniatur bastelt, aber das ist auch schon alles.

Für alle, die sich die Zeit vertreiben wollen, hier ein Zweiseiter (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20336) mit (relativ) bekannten Spirou-Tieren. Aus der Reihe: Teste Dich selbst!

Tatsächlich wird's auf vier Seiten dieser Nummer sogar noch mal ein bisschen gruselig. Mit einer Art Neuauflage von Hitchcocks "Die Vögel" (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20335) zeigt Roque (Vater von Eddy Erpel und Suse) was in ihm steckt; er wäre mit diesem Werk aber besser in einer Halloween-Ausgabe aufgehoben gewesen, wenn's so etwas damals bei uns Kontinentaleuropäern gegeben hätte.

Immerhin: zwei Ausgaben später wird noch eine dreiseitige Weihnachtsgeschichte abgedruckt. Abstellgleis, ausgelagert.

1975 geht' weiter gen Bedeutungslosigkeit.
Ein Weihnachts-Spezial gibt es nicht. Der Hundertseiter am Jahresende ist den Schlümpfen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20337) (und ein bisschen auch Peyo) gewidmet. Natürlich ist das keine schlechte Idee, aber man kann das eine tun ohne das andere zu lassen.
Die einzige Geschichte, in der man die Jahreszeit spürt, hat mal wieder Sophie zur Heldin (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20339).
Und mit einem Oldie ist auch mal wieder Johan (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20338) zur Weihnachtzeit mit von der Partie (die Story gab's zuvor nur in der Dupuis-Zeitschrift Risque-Tout, nicht aber in Spirou).

Eine Woche nach dem Schlumpf-Spezial erscheint mit Bizu (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20340) tatsächlich eine richtige Weihnachtsgeschichte im Heft.

Und noch eine Woche später haben wir sogar ein Cover (eines Normal-Heftes) mit Weihnachts-Motiv sowie zwei Kurzgeschichten. Das Titelbild ist von Archie Cash-Zeichner Malik (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20341). Eine der Kurzgeschichten dreht sich um den ersten Auftrag des Weihnachtsmannes (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20342) und ist von Seron und Mittéi.

Morgen: Comeback des Weihnachts-Spezials??

Ringmeister
12.12.2015, 22:21
Felix, danke für die ganzen Infos

felix da cat
13.12.2015, 21:20
Gerne! Wenn nur das verd... Scannen und Hochladen schneller ginge. :(

13. Türchen



1976 erscheint endlich wieder ein "echtes" Weihnachts-Spezial.
Ein Comeback, aber auch die Wende?

Schon das Cover der Ausgabe 2017 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20356) ist eine Reminiszenz an die Noel-Nummern der 1950er und 1960er: eine Stadtszene, eine Menge Spirou-Prominenz, starke Weihnachts-Atmo.
Und auch beim Inside Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20346) wird nicht vergessen, dass Winter ist.

8 Weihnachtsgeschichten von insgesamt 42 Seiten Länge sowie ein winterlicher Gag und eine ebensolche Kurzgeschichte von insgesamt 9 Seiten halten, was die Cover versprechen.

In der ersten Geschichte von Seron und Mittéi (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20347)entschließt sich ein Priester aktiv zu werden, um dem nach Eröffnung dreier Bars und Kneipen akut gewordenen Schwund an Kirchgängern entgegen zu wirken.

Zwei Storys thematisieren den Weihnachtsstress: Pauvre Lampil von Lambil und Cauvin (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20349) den von der Familie verursachten und Der kleine Nickel von Walthéry (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20348) den, dem ein Kind in der Großstadt ausgesetzt ist. Die Storys enden ähnlich: Comicfiguren am Rande des Nervenzusammenbruchs..

Die Western-Fans unter Euch werden den Film Spuren im Sand (https://de.wikipedia.org/wiki/Spuren_im_Sand) kennen. John Fords Version der Weihnachtsgeschichte. Mittéi bringt diese in noch modernerem Gewand (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20351).

Der Benni Bärenstark-8-Seiter (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20352) aus FF und der Comixene (affentanz informierte) sorgt für Freude bei den Peyo-Fans.

Und auch Sibylline (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20353) ist wieder mit einer Kurzgeschichte dabei (sehr kurz: zwei Seiten).

Sogar im afrikanischen Dschungel von King und Kong (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20354) kann 1976 weiße Weihnacht gefeiert werden.

Kurz will ich auf die winterliche, nicht weihnachtliche Sophie-Story eingehen, weil ich ihr erstes Bild recht interessant finde, erinnert dies mit seinen Warnschildern (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20350) doch sehr an einen ähnlich dekorierten Hügel namens Glatzenkogel auf dem einsam ein Geldspeicher thront.
Besitzer der Villa hinter den ganzen "Macht-Euch-vom-Acker-Zeichen" ist Monsieur Happepognon, "der vielleicht reichste, sicher aber geizigste Mann der Kleinstadt" wie es in Panel 1 heißt. Was an den Besitzer des Geldspeichers auf dem Glatzenkogel erinnert. Und der heißt im Original Scrooge wie der berühmteste Geizhals der angelsächsischen Literatur.
Der berühmteste Geizhals der französischen Literatur ist Molières "der Geizige" und der heißt mit zivilen Namen "Harpagon". Und auf den spielt Jidéhem an.
Und um die (zufälligen?) Parallelen um eine weitere zu bereichern: Happepognon debütierte in einer Sophie-Weihnachtsgeschichte (der mit dem Wunschbrunnen) ... wie Dickens Scrooge ... wie Barks Scrooge McDuck.

Zwei Ausgaben nach dem Spécial Noel gibt's Nachschlag: ein Dreiseiter mit Bobo. Wie so oft in dieser Serie geht es um Kuchen, hier um eine Weihnachtscremerolle (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20355). Hmmm ... übrigens nicht die erste Bobo-Weihnachtsgeschichte in der diese Leckerei prominent mitmischt.



1977 fällt Weihnachten wieder bescheidener aus. Einen Trend gibt's also nicht.
Schönes Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20357), aber erneut ist es der Untertitel, der den Ton angibt: die Storys dieses Heftes versuchen sich alle in Retro-Charme.

Das zwei Wochen später erscheinende Normal-Heft ist, wenn man so will, die zweite Weihnachtsausgabe 1977. Das Cover dieses Heftes schaffte es sogar auf die Titelseite des Sammelbandes (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20358).

Zwei Weihnachtsgeschichten sind in der Ausgabe zu finden.
Der letzte Peyo-Johan (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20359) oder vielmehr -Pfiffikus, denn der hat hier seine zweite Hauptrolle unter den Weihnachtsgeschichten.
Und dann ist da wieder ein Mittéi (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20361) (wegen der zahlreichen Gaststars dieser Geschichte hatte ich bereits einen Scan im "Gastauftritte von Zack-Helden"-Thread verlinkt). Eine Geschichte nach Daudet, die das Salleck-Album Geschichten aus meiner Mühle eröffnet.

Markus_1969
14.12.2015, 12:27
Schon das Cover der Ausgabe 2017 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20356) ist eine Reminiszenz an die Noel-Nummern der 1950er und 1960er: eine Stadtszene, eine Menge Spirou-Prominenz, starke Weihnachts-Atmo.


Lieber Onkel Felix, da muss ich dir heftig widersprechen.
Die alten Weihnachtstitelbilder aus den 1950ern wirken ungleich ruhiger und besinnlicher, selbst wenn es sich um Kleinstadtszenen mit vielen Personen handelt. Während früher eine Kerze im Fenster stand, funkeln selbige jetzt wie Bordelltüren. Die Gesellschaft ist längst im Konsumrausch angekommen, mit einer Handvoll Nüssen und Orangen als Geschenk kann man die Kids nicht mehr vom Fernseher locken.
:rolleyes:

felix da cat
16.12.2015, 09:24
Hallo,
leider kann ich den Weihnachtskalender wegen "Überlastung" momentan nicht weiter führen, nicht der eignen, sondern der des Servers.

Habe mich in den letzten zweieinhalb Tagen nur ein-, zweimal anmelden können ohne durch die Nachricht ausgebremst zu werden, dass der "Server ausgelastet" ist (haben die Leute alle Urlaub, dass sie um Weihnachten im Forum so aktiv sein können oder was ist los?).

Einmal habe ich zumindest einen Scan uploaden können, dann gingen wieder die Lichter aus, soll heißen: danach war keine weitere Datei hochzuladen und mir auch kein Post mehr möglich, um Euch davon zu unterrichten.

Bevor mir das heute Abend wieder passiert und die Leute, die das hier verfolgen, ratlos über meine "Unzuverlässigkeit" den Kopf schütteln, nutze ich die Gelegenheit, dass ich mal wieder "durchgekommen" bin, um mitzuteilen, dass mich keine Form plötzlichen Unwillens übermannt hat. Ich hätte das gern bis zum 24. fortgeführt.

Mal sehen, wenn's mit den Uploads doch noch klappen sollte, gibt's wieder Türchen.

Brisanzbremse
16.12.2015, 09:50
Habe mich in den letzten zweieinhalb Tagen nur ein-, zweimal anmelden können ohne durch die Nachricht ausgebremst zu werden, dass der "Server ausgelastet" ist (haben die Leute alle Urlaub, dass sie um Weihnachten im Forum so aktiv sein können oder was ist los?).

Das hier ist los:

Im Moment ist ein Angriff auf das Comicforum im Gange. Genauer gesagt geht es um einen dDoS-Angriff (https://de.wikipedia.org/wiki/Denial_of_Service). [...] Wir haben bereits einen Spezialisten eingeschaltet, der an der Abwehr des Angriffs arbeitet. Wie lange der Angriff andauern wird, können wir leider nicht vorhersagen.
Schade eigentlich.

felix da cat
16.12.2015, 13:20
Ah, Danke!

Was es alles gibt ... :(

felix da cat
20.12.2015, 13:15
Geht ja wieder wie geschmiert, daher ein neues Türchen mit der etwas schizophrenen Aufschrift:

14. - 20. Türchen

Um den Faden wieder aufzunehmen: wir befinden uns in den 1970ern. An Anfang des Jahrzehnts war ganz Spirou von einem anti-weihnachtlichen Geist befallen. Ganz Spirou? Nein, denn einige Mitarbeiter sorgten dafür, dass 1976 wieder ein richtiges Spécial Noel erscheint!
Aber schon das Jahr darauf fällt das (Comic-)Fest bescheidener aus.
(Zusammenfassung des 13. Türchens)

Nun, das Jahrzehnt geht zu Ende wie es angefangen hat: unstetig.
1978 bringt Spirou unter dem Titel "Jahresende-Spezial" (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20363) wieder eine wuchtige 104-Seitige "Weihnachts"ausgabe mit 7 Geschichten und Gags zum Fest sowie einer Sylvesterstory mit insgesamt 35 Seiten, 1979 geht das Spezial zum Jahresende an die 20 Jahre alt werdenden Roba-Helden Boule & Bill und Weihnachten wird in einem Heft von normalem Umfang abgearbeitet (vier Storys von insgesamt 14 Seiten Länge).
In Bezug auf Spirou-Weihnachtsspezials wiederholt sich 1978 das Jahr 1976 und 1979 das Jahr 1977. Auf 'ner Fieberkurve ginge es zackig bergauf und -ab.

1978
Es gibt keine Inside-Cover mehr (das sind diese Titelbilder einer Art zweiten Heftes im Heft), aber dafür eine Illu auf der inneren Umschlagseite (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20367). Die zeigt einen allen Zack-Lesern wohlvertrauten Dudelsack spielenden Schotten, der die Heiligen Drei Könige, die Heilige Familie und ein paar vielleicht ebenfalls heilige Schäfer mit seinen Melodeien sichtbar verärgert.
Abseitige Frage: Pfiffikus, Troubadix, Gaston und jetzt auch noch MicMacAdam … gibt es eigentlich eine musikbegeisterte Funny-Figur, die seine Mitfiguren nicht mit seiner Musik nervt? Die Castafiore kann ja offensichtlich singen (sonst wäre sie wohl kaum ein gefragter Opernstar), aber auch ihr Singsang scheint - insbesondere für den armen Haddock - nichts als Psychoterror ...

Eine weitere Frage für die Kenner: die Serie Jacky und Celestin aus Le Soir/La Dernière Heure war Ende der 1960er Jahre abgeschlossen. Sie wurde zum Teil in Spirou nachgedruckt. Wie kann es dann sein, das auf einem Weihnachts-Zweiseiter, der aussieht wie ein Nachdruck (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20368) (Wills Zeichenstil der 1970er war "nervöser", er zeichnete die Serie auch nur bis 1962) Natascha und Walter zu sehen sind? Natascha hatte 1970 ihr erstes Abenteuer in Spirou … ich tippe mal auf Manipulation: nachträglich reingesetzt. Die Geschichte Le Coup du Père Noel (Text: Peyo) ist hier jedenfalls nicht gelistet (https://fr.wikipedia.org/wiki/Jacky_et_C%C3%A9lestin). Sie ist aber bestimmt nicht erst für die Weihnachtsausgabe 1978 geschaffen, sondern wahrscheinlich aus irgendeiner Schublade herausgeholt worden.

Ungewöhnlich: wenn man von den Oncle Paul-Weihnachtsgeschichten absieht, ist dieser Jess Long-Zweiseiter (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20370) der erste Weihnachts-Realistic in Spirou. 40 Jahre nach dem ersten Heft. Schnell wie der Vatikan.
Jess Long sollte sich zu Weihnachten fortan häufiger in Spirou blicken lassen.
Frage: was haben Jess Long und Ric Hochet gemein?
Beide haben Namen, die Wortspiele sind:
Ric Hochet = ricochet = Querschläger
Jess Long = chaise longue = Liegestuhl.

Fast ein Weihnachtsmärchen ist die 14-Seitige Docteur Poche (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20374)-Geschichte, die er uns mit einem Augenzwinkern als wahr verkaufen will. Erwähnen möchte ich noch die Storys von Firlefanz (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20371), dessen Freund Toni sich heroischer darstellt als er ist und trotz seiner "tall tales" ein Bussi vom gelben Wollknäuel bekommt, und Kosmi (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20372), der eine Pute vor dem weihnachtlichen Ende rettet.

Lou, der Richie Rich der belgischen Comicszene, will an Sylvester Gutes tun (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20373), heraus kommt dabei allerdings eher eine Weihnachtsgeschichte.
Und ja, Bobo ist wieder mit einer Kuchenstory dabei (wie im ersten Panel zu erkennen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20369), geht es hier aber nur um Geburtstags- nicht Weihnachtskuchen).



1979
Wieder eines der klassischen Weihnachts-Cover. Viel Spaß beim Prominenten-Suchen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20375). (Ich lade die Umlaufcover sonst lieber aus dem Netz runter und gebe sie hier weiter, aber die Auflösung war so schlecht, dass man die Figuren nicht erkennen konnte. Daher habe ich dieses Titelbild aus meinem Sammelalbum gescannt, was die die Lücke in der Falz erklärt.)

In der 79er-Nummer werden vier Weihnachtsgeschichten abgedruckt, die eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen, denn in allen geht es um den Weihnachtsmann und darüber hinaus sind in gleich zweien die Rentiere blau (nicht schlumpf-blau, sondern besoffen :xmas:)

Hier (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20376) der zu Weihnachten zuverlässig liefernde Mittéi.
Und Mazel zeigt uns einen Kampf der Giganten, der die Vampirwelle der Nuller-Jahre vorwegnimmt, Motto: wer ist stärker: Dracula oder der Weihnachtsmann (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20377). Letzterer hat jedenfalls einen dichten Bart durch den nur sehr schwer zur Halsschlagader vorzudringen ist.

felix da cat
21.12.2015, 20:29
21. Türchen

1980

1980 geht die wild nach oben und unten ausschlagende Fieberkurve, die uns den Anteil festlicher Storys anzeigt, wieder hoch. Es erscheint erneut ein 100-Seiter zu Weihnachten. Als Beilage gibt es einen 32-Seitigen Mini-récit, der keiner ist. Jedenfalls nicht der klassischen Art. Die Seiten sind größer und man braucht auch nicht mehr zu Schnippeln oder das Heft auf den Kopf und wieder auf die Beine zu stellen, um das Teil zu lesen, sondern ist alles hübsch der Reihe nach als "Extra-Heft" in den Mittelteil des Heftes geklammert. Die Jugend der 1980er war wohl nicht mehr so geduldig und musste alles auf den Präsentierteller serviert bekommen. Wir waren da noch ganze Kerle und scheuten keine Mühen! ;)

52 Seiten Kurzgeschichten und Gags (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20381) füllen die Sonderausgabe, wobei nur zwei Geschichten (von insgesamt acht Seiten Länge) nichts mit Weihnachten zu tun haben wie z.B. die fünf Seiten mit Baladin & Coursensac, zweier Helden, die ein bisschen wie ein erfolgloser Johan & Pfiffikus-Verschnitt wirken (es erschienen nur eine albumlange und diese eine Kurzgeschichte). Zeichner ist Hislaire. Ja, der Hislaire, der als Yslaire etwas bekannter werden sollte. Die Story ist zwar keine Weihnachtsgeschichte, fühlt sich mit seinen Feen, einer Burg, den Festlichkeiten des Hofes und einem wieder einmal falsch spielenden Sidekick (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20380) ganz wie eine solche an, zumindest wie eine der klassischen Johan-Weihnachtsgeschichten.

Der kleine Piotre ist eine frühe Kurzgeschichte (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20382) von Colman, der genau ein Jahr später, in der kurz vor Weihnachten 1981 erscheinenden Ausgabe mit seinem Billy the Cat starten wird. Piotre bleibt ein One-Shot um Zauberviolinen und wilde Wölfe in der Taiga. Aber ah, ich liebe Comics, die im Schnee spielen ...

Die Blauen Boys halten zu Weihnachten Waffenstillstand mit dem Grauen Boys nur um gleich danach weiter zu kämpfen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20383). Bittere Botschaft zum Fest von Lambil und Cauvin. Und auch Batt Capone erweist sich in Sammy & Jack als unverbesserlicher Krimineller (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20386), nachdem er zuvor Besserung geheuchelt hat. Ein Jess Long- (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20384) und ein Zowie-Weihnachtscomic (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20385) runden das Heft ab. (Zowie ist ein Comic, in der eine Bande Jugendlicher mit ihrem Hund Kafka kafkaeske Abenteuer erlebt ... ups ... fantastische Abenteuer; die Serie wurde 2007 für die Dauer von drei Alben von Dargaud wiederbelebt, 33 Jahre nach ihrem letzten Erscheinen im Spirou-Heft).

1981

Und wieder geht's bergab auf der Fieberkurve und danach bleiben wir erst mal unten.
Zum dritten Mal in Folge gibt’s nach einer Sondernummer in einem Jahr keine Sondernummer im darauf folgenden. Die Weihnachtsgeschichten des Jahres 1981 sind auf die Normal-Nummern 2279 und 2280 verteilt. Letztgenannte Ausgabe erscheint übrigens genau am 24.12.

Die 2279 bringt eine erste Seite Billy the Cat (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20387) (die komplette Seite seht Ihr in der GA Nr. 1), inhaltlich sehr bitter, geht es doch um Vivisektion. Nach den Blauen Boys vom Vorjahr wird Spirou zum Fest wieder etwas unfestlich.

Die 2280 bringt ein Nic-Weihnachts-Cover von Hermann (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20388), eine Nic-Story im Heft sucht man jedoch vergeblich.

1982 wird es nur auf dem Umlaufcover feierlich. In dem Heft ohne erweiterten Umfang gibt es keine Weihnachtsstory.

1983 sind zwei in der Zukunft spielende Weihnachtsstorys und insgesamt neun Gags in dem ebenfalls nur normal dicken Weihnachtsheft zu finden. In der 10-Seitigen Geschichte von Will trauert ein älteres Semester der Weihnacht seiner Jugend so sehr nach, dass er einen Pakt mit einem, naja, sagen wir mal Sendboten der Hölle eingeht (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20389), um diese Zeit nochmal zu erleben.

Erst 1984 sollte uns Spirou wieder mit einem extra fetten Weihnachtsheft erfreuen. Doch um zu erfahren, was darin zu finden ist, müsst Ihr noch einmal ins Bettlein gehen und schön brav sein. ;)

felix da cat
22.12.2015, 20:47
22. Türchen

Wie gestern geschrieben, sollte 1984 wieder ein picke-packe-volles Spirou-Weihnachtsheft die Leser erfreuen. Über 100 Seiten, von denen allein 39 an den ersten Teil (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20391)der Moebius-Sternenwanderer-Saga gehen.
Moebius in Spirou?
Richtig.
Und auch gar nicht so erstaunlich: schließlich hat er bereits 1961 als Jean Giraud an der Jerry Spring-Episode La route de Coronado mitgewirkt. Außerdem wurde erst 1983 die Blueberry-Folge Die letzte Karte in Spirou vorveröffentlicht. Und schließlich war Moebius auch als Moebius bereits 1977 in der legendären Beilage Trombone Illustré zu sehen. Nun also ist er mit dem Citroen-Comic Sur l’étoile in Spirou (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20390) zu finden. Nun ja, irgendwie hat’s ja in dieser Story mit den Insignien der Citroen-Macht auch eine Art Weihnachtsstern …

Die Idee der albumlangen Geschichten in einem Heft ist nicht ganz neu im Hause Dupuis. Die Anfang der 1980er erschienenen Spirou+-Alben versuchten mit gleichem Mittel Leser zu ziehen.

Mit einer 9-Seitigen Geschichte zum Fest, in der der Weihnachtsmann erst einmal aus einem Ei schlüpfen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20392)muss, ist Warnant in der 1984er Weihnachtsnummer dabei. Es wird weniger als ein Jahr vergehen bis die von ihm gezeichnete Serie Soda in Spirou uraufgeführt wird.

Bemerkenswert ist der Weihnachts-Pierre Tombal (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20393), der mich mit seinen harten Schwarz-Weiß-Kontrasten ein bisschen an die Grafik in Sin City erinnert, und das rund sechs Jahre vor Sin City.
Übrigens: wie könnte man Pierre Tombal ins Englische übersetzen? Richtig: Tomb Stone.

Schön ist die Idee zu Mazels Geschichte Bertrand, der Skeptiker, in der einem am Weihnachtsfest zweifelnden Herrn (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20394) ein Wunder nach dem anderen widerfährt, ohne dass dieser dies merkt. Er zweifelt weiter bis es dem Weihnachtsmann zu bunt wird ...

Im vierten Türchen habe ich bemerkt, dass bei den Spirou-Weihnachtsgeschichten die Zyniker leider draußen bleiben müssten. Dieser Rat gilt für 1984 längst nicht mehr. Nicht, dass dies plötzlich gekommen wäre. Immer wieder gab es Geschichten, die den versöhnlichen Ton der Weihnachtsgeschichten aufweichten. Steter Tropfen höhlt den Stein und so wird es 1984 in einer Geschichte von Yann (wem sonst?) und LeGall (zwei Monate nach dem Start seines Theodor Pussel) richtig böse. Polly Littledwarf (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20395)ist Dickens‘ Weihnachtsgeschichte durch einen fiesen Zerrspiegel betrachtet. Schon ein bisschen in der Tradition von Tillieux‘ 1964er Weihnachtssatire stehend, allerdings um einiges heftiger.



Das 1985er Konzept für die Weihnachtsausgabe gleicht dem von 1984: ein 100-Seiter mit einer albumlangen Geschichte (44 Seiten Laiyna von Hausman und Dubois, Serie in Deutschlang bei Splitter alt erschienen) und einigen Weihnachts-Kurzgeschichten drum herum. So auch Jess Long, (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20397)der diesmal mit einem 10-Seiter zum Fest dabei ist.
Auch in der Folgenummer gibt's eine (wieder einmal "böse") Weihnachtsgeschichte, in der die Killer einer Gangsterbande ausgeschickt werden, einen blauen Hund für die Braut des Bosses zu entführen ... und in Päckchen zurückkommen (wieder von Le Gall gezeichnet (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20398)).

Neu in 1984 ist, dass in diesem Jahr erstmalig – nach fast 50 Jahren – ein Weihnachts-Mehrteiler veröffentlicht wird. Natürlich muss der erste Comic dieser Art ein Scrooge sein. Mittéi erzählt Dickens‘ Christmas Carol (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20396) in drei Teilen auf insgesamt 24 Seiten nach.

felix da cat
23.12.2015, 18:07
23. Türchen


Heute: die zweite Hälft der 80er.

1986 bis 1989 erscheinen keine 100 Seiten/-Plus-Monster mehr. Eigentlich.
Wenn wir die 48-Seitige Beilage der 1986er-Weihnachtsausgabe mitzählen, kommen wir auf die auf dem Cover verkündeten 104 Seiten (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20401). Die 48 Seiten Beilage sind allerdings nur halb so groß wie eine normale Spirou-Seite. Der Inhalt dieser Beilage ist mir nicht bekannt, eine Abbildung von Cover und Backcover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20399) des Kleinen illustrierten Weihnachtsmann ließ sich aber leicht in den Weiten des Netzes aufstöbern.

Die Weihnachtsausgaben der Folgejahre sind - egal wie man zählt - schmaler, auch wenn immer noch "Spécial Noel" draufsteht. Das "Spezial" bezieht sich nun halt darauf, dass auch Weihnachtsgeschichten und -gags in den Heften drin sind.
Na ja, immerhin hat die 1988er-Weihnachtnummer 16 Seiten mehr als das Normalheft.

1975 erschien ein Weihnachts-Bizu um einen Jungen, der durch einen bösen Zauber in eine Art Monster, einen Pou, verwandelt wurde (12. Türchen). Die Geschichte endete damit, dass der Junge nächste Weihnacht zurückkehren solle, Bizu habe dann einen Trunk für ihn, der ihn attraktiv werden lässt. Aber nächste Weihnacht kehrte der Pou nicht zurück, auch nicht übernächste usw. Tatsächlich ließ er sich elf Jahre, bis 1986 Zeit (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20402).

1988 gibt's nach über 20 Jahren mal wieder ein Cover mit religiösem Motiv (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20404), ausgerechnet von Malik, dem Zeichner des knallharten Charles Br... äh ... Archie Cash, der seine sanfte Seite gleich darauf, auf Seite 2, mit Hilfe von Cupidon (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20405), Amors personifiziertem Pfeil, noch einmal unter Beweis stellt, indem er wie bereits ein paar Jahre zuvor Gos in einer Kosmi-Story ein Putenleben rettet.
Wenige Seiten später nimmt Frank Le Gall erneut eine Auszeit von Theodor Pussel, um eine Geschichte vom Weihnachtsmann, pardon: Jultomte (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20406), dem etwas griesgrämigen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20407) schwedischen "Vorfahren" unseres Weihnachtsmannes zu erzählen. Nun, der Familie, die ihn beherbergen sollte, gelang es, den wilden Weihnachtsmann-Ahn zu domestizieren, aber ein bisschen Porzellan hat der vorher schon zerschlagen.

Der 1989er Spécial Noel (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20408) bringt ein paar Kurzgeschichten und Gags (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20409), aber ist ansonsten wie der 1987er eigentlich eine stinknormale Spirou-Ausgabe.



Liebe Freunde des gepflegten Comics! Mit einer Träne im Knopfloch muss ich verkünden, dass die Türchen mangels Vorrat nicht ausreichen, Euch einen kompletten Überblick über die Spirou-Weihnachtshefte von Anfang (1938) bis heute zu verschaffen, aber 50 Jahre plus ein bisschen mehr sind ja auch nicht schlecht.

Vielleicht noch ein paar Sätze dazu, wie's weitergeht: 1999 debütierte der Kleine Weihnachtsmann von Robin und Trondheim (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20410), die sicher wichtigste neue Figur mit Weihnachtsbezug, von dem in Deutschland immer noch zwei Alben ausstehen. Ansonsten ging's mit den Weihnachtsausgaben auf und ab. Mal hatten sie viele, mal normal viele Seiten. Die Tendenz der letzten Jahre weist jedoch eideutig in eine Richtung: das Weihnachtsspezial hat Umlaufcover und 100 Seiten ... wie in den 1960ern.

2015 sieht die nach vorne gewendete Hälfte des Titelbildes so aus (http://spiroureporter.net/wp-content/uploads/2015/11/p01-cover.jpg) und die Rückseite entbietet uns einen alten Bekannten (http://www.sceneario.com/images/planche-bande-dessinee/201511351-24020-big-spirou-hebdo-tome-4051-2-decembre-2015-special-noel.jpg).



Morgen:
Grüße von Franquin und Morris!

felix da cat
24.12.2015, 16:23
24. Türchen

Im letzten Türchen noch mal zwei Leckerbissen aus den Sechzigern.

Einmal ein schönes Weihnachts-Inside-Cover von Morris.
Wenn Ihr heute keine Geschenke bekommt, dann nicht, weil ihr nicht artig wart, sondern ... naja, seht selbst (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20415).

Und dann ein hoffentlich unbekanntes Inside-Cover mit Gaston (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20414) (in der GA isses jedenfalls nicht).
Und für die, denen das Cover nicht weihnachtlich genug ist (keine Angst, der Skifahrer kam mit einem gebrochenen Bein davon), habe ich noch ein ebenfalls nicht in der GA zu findendes Bildchen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20413), allerdings aus den Fünfzigern.

Frohes Fest!

Bin in ca. zwei Wochen mit einem neuem Thema hier!

Markus_1969
24.12.2015, 16:27
Danke Onkel Felix!
Und Allen hier Frohe Weihnachten
:)

felix da cat
25.12.2015, 11:28
Zitat von Schock:
Danke Onkel Felix!
Aber ich bin doch gar kein Pfeifenraucher, mein lieber Neffe! :D

frank1960
25.12.2015, 16:59
Nach dem Großangriff der Aufständischen auf das Fort Rum habe Ich mich jetzt erst mit GPRS-Geschwindigkeit *STÖHN* zu den Links und Bildern der



14. - 20. Türchen


hin gemüht: Hoffentlich hast Du deinen Sammelband beim scannen nicht überstrapaziert und so die kleinen Beschädigungen unten am Falz verursacht. Alles für uns!
Übrigens heißt Jess Long- Chaise longue bei uns in der Pfalz Schäslang und bezeichnet eine Sofa ähnliche Liege.

felix da cat
26.12.2015, 09:51
Falz und Pfalz, Gott erhalt's.

Mir ist zwar kein Opfer zu gering, aber die Beschädigung war schon. ;)

Wusste, dass der Begriff "Chaise longue" - wie auch immer geschrieben - auch hierzulande nicht ganz unbekannt ist. Glaube, ich hab den schon in alten Romanen gelesen und meine Frau Mama hat den auch schon benutzt (kann ja heute mal beim gemeinsamen Kaffee trinken nachfragen).
Die Pfalz hat natürlich ne gewisse Logik, da ihr ja nicht so weit von der französisch-deutschen Grenze entfernt lebt.

Kaschi
05.01.2016, 00:56
@felix:
War ein paarTage offline, deshalb mit Verspätung: vielen Dank für die vielen schönen Scans und alles Gute fürs neue Jahr!

felix da cat
05.01.2016, 15:08
Danke! Dir auch. ;)
Nächsten Sonntag geht's weiter mit dem Thema Déjà-vu!

felix da cat
10.01.2016, 21:36
Déjà-vu

In dieser Rubrik, die ich einfach mal auf 14 Tage ansetze, soll es um Panels, Szenen, Figuren usw. gehen, die einen Déjà-vu-Effekt auslösen, also das Gefühl, diese Panels, Szenen, Figuren usw. schon mal irgendwo gesehen zu haben und die tatsächlich (mindestens) einen Vorläufer haben.
Um es von vornherein klarzustellen: mit den Gegenüberstellungen in dieser Rubrik will ich niemanden des Plagiierens bezichtigen (obwohl es Fälle geben wird, bei denen der Verdacht nicht ganz abwegig ist; hier wäre ich an euren Einschätzungen interessiert).
Oft ist sogar auszuschließen, dass derjenige, der etwas geschaffen hat, was den Déjà-vu-Effekt auslöst, den zuzuordnenden Vorläufer kannte.

Hmm … ist das zu kompliziert? Dann mach ich’s mal durch meine ersten beiden "Exponate" deutlich. Ist dann selbsterkärend.

Ihr kennt alle die Schlümpfe und die Zauberflöte? In Peyos Johan-Klassiker aus dem Jahr 1958 bringt eine Zauberflöte, einmal gespielt, seine Hörer unwiderstehlich zum Tanzen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20429). Klingt wie aus einem Märchen geklaut, aber ist es das auch? Bis vor kurzem kannte ich nur noch eine weitere Zauberflöte und das ist die von Mozart. Die wird nach meiner Erinnerung aber nicht in gleicher Weise wie die von Johan eingesetzt.

Dennoch: es gibt ein irisches Märchen mit einer Zauberflöte, die ihre Hörer tanzen lässt. The Flute of McTootle, 1942 von Walt Kelly (Pogo) für die erste Ausgabe der amerikanischen Fairy Tale Parade (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20428) gezeichnet.

Einschätzung:
Den Comic kannte Peyo sicher nicht, aber vielleicht das Märchen, schließlich war sein Vater Engländer.

felix da cat
11.01.2016, 20:11
Im Album 13 der Minimenschen: Die Gefangenen der Zeit ist ein Kanonenfloß zu sehen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20433), das von verkleinerten Gorillas bedient wird (und das weder auf dem Yangtse unterwegs ist noch vor Bataan landet ;)). Die Geschichte wurde 1981 in Spirou erstveröffentlicht.

Erinnerte mich sofort an eine andere Szene, als ich's sah: an ein weiteres Kanonenboot en miniature, das 1967 in der Serie Sibylline, bedient von ein paar kriegerischen Ratten (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20432), zum Einsatz kam. Der Moment wurde sogar auf einem Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20431) verewigt.

Einschätzung: Zufall? Wohl eher nicht. Beide Serien wurden in Spirou vorveröffentlicht. Seron startete seine Serie Minimenschen ein Vierteljahr vor Erscheinen des oben gezeigten Titelbildes und nahm sicher wahr, was die Kollegen im Heft so fabrizierten. Vielleicht ist's auch nur in seinem Unterbewusstsein hängengeblieben, aber wäre schon etwas seltsam, hätte er die Sibylline-Szene bereits Anfang der 1980er völlig von seiner "Festplatte" gelöscht.

Zyklotrop
11.01.2016, 21:43
Ob die maritimen Ratten wohl auch Fred Kipkas Punk-Piraten (http://www.ypsfanpage.de/comics/punk.php) inspiriert haben?

felix da cat
12.01.2016, 19:34
Durchaus möglich, zumal er ja sogar einen Wunderwelt-Zeichner beeinflusst hat (Post 40). (http://www.comicforum.de/showthread.php?149821-Sprechblase-234/page2)

Hm ... mache ich doch gleich mit Macherot weiter:
Da der belgische Zeichner nicht so stark auf dem deutschen Markt präsent war, unterschätzt der eine oder andere vielleicht seinen Einfluss auf frankobelgische Comic-Künstler.
Lächeln musste ich beim Lesen des Waldi Wichtig-Bandes Nr. 2. Die Bösewichte waren rote Ratten (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20436). Bei Chlorophylle/Anatol waren es noch schwarze (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20434). Sicher kein Zufall.

Und der geschäftstüchtige Vogel in genanntem Waldi Wichtig-Hardcover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20437) erinnert schon sehr an eine der wichtigsten Nebenfiguren von Sibylline, den Raben Flouzemaker, (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20435) der in der Macherot-Serie auch jeden mit seinen neusten Angeboten in den Ohren liegt.

Morgen stelle ich einen Macherot-"Spin off" vor.

Markus_1969
13.01.2016, 18:52
Hier die beiden Herren Rascar Capac und Pazuzu beim Stören der Nachtruhe von Tim bzw. Adele:

http://www.2dgalleries.com/planches/2013/176/5/c/tardi-rascar-capac-et-pazuzu-entrent-dans-la-chambre.jpg

Aber das gehört wohl eher in die Hommage-Schublade?


Die beiden Unruhestifter gibt’s auch als dekorative Figürchen, zum auf den Nachttisch stellen:
:smhair2:

http://www.ebay.de/itm/Tintin-Rascar-Nr-93-Moulinsart-Kunstharzfigur-Tim-und-Struppi-/141805141003?hash=item21043ebc0b%3Ag%3AnFUAAOSwA4d WI-EL&nma=true&si=iRZGuS5IzMDMRjuagqBaTLQy2QM%253D&orig_cvip=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557

http://www.ebay.de/itm/Damonen-Figur-Pazuzu-Deko-Statue-Demon-/141600032522?hash=item20f805070a:g:5BAAAOSwNSxU~va e

Grünling
13.01.2016, 19:40
Dennoch: es gibt ein irisches Märchen mit einer Zauberflöte, die ihre Hörer tanzen lässt.

'Die Flöte, die alle zum Tanzen brachte' ist z.B. auch ein Märchen aus Spanien.

felix da cat
13.01.2016, 20:23
Froschgrün:
Danke! Hätte mich auch gewundert, wenn eine zwingend zum Tanzen animierende Zauberflöte nur in einem Märchen vorgekommen wäre. Sollte doch irgendwie ein naheliegender Stoff sein, besonders für orientalische Märchen, wenn man an die Schlangenbeschwörer denkt.

Schock:
Hommage-Schublade? Ich denke, das lässt sich nicht so ganz trennen.
Schließlich stellt sich der Déjà-Vu-Effekt bei einer Hommage ja ganz natürlich ein. Sonst könnte man die Hommage als solche nicht erkennen.
Ob Tardi beim Anfertigen dieser Szene an Herrn Capac gedacht hat? Bei diesen Nachtmahren über dem Bett denke ich gerade an Bernie Wrightsons Litte Nemo-Hommage (http://www.scaryforkids.com/pics/nightfall.jpg) (das war nun eindeutig eine :D). Kein allzu seltener Stoff.

Noch einmal zu Macherot:
Die hier (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20438) kennt ihr sicher. Die Gifticks oder Krostons hatten 1968 ihre Weltpremiere.
Da die Anatol-Serie etwas zu früh von Carlsen abgebrochen wurde, dürften diese kleinen Verschwörer (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20439) aus dem Jahre 1961 weniger bekannt sein. Es handelt sich hierbei um Anatol und seinen Freud Minimum. Nach einem Staatsstreich von Erzschurke Anthrazit gehen sie als "loyale Royalisten" (bitte 10x ganz schnell hintereinander sagen) in den Untergrund um den rechtmäßigen König wieder in sein Amt zu verhelfen. Tiere sind halt unverbesserliche Monarchisten. :D

Hinsichtlich der Ähnlichkeit der Figuren hatte ich nie an einen Zufall geglaubt. Und tatsächlich habe ich dann auch irgendwann mal ein Deliège-Interview gelesen (Deliège = Schöpfer der Gifticks), in dem er bestätigte, dass er seine Krostons grafisch an diesem Anatol-Verschwörer-Look orientiert hat.




Morgen: Nick Fury in the Sky with Diamonds (oder auch ohne Diamanten)

Zyklotrop
14.01.2016, 12:36
Morgen: Nick Fury

Ich verstehe, worauf Du hinauswillst. Die stilistische Verwandtschaft ist unverkennbar. Die Augenklappe ist nur auf der anderen Seite. :D

http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=19843

http://www.comicforum.de/attachment.php?attachmentid=19844

Markus_1969
14.01.2016, 16:24
Ob Tardi beim Anfertigen dieser Szene an Herrn Capac gedacht hat?


doch doch, er war geradezu besessen von den Sieben Kristallkugeln:

http://www.2dgalleries.com/planches/2013/176/f/0/autre-exemple-d-une-case-de-tardi-inspiree-d-une-case-de-herge.jpg

http://www.2dgalleries.com/planches/2013/176/6/9/autre-exemple-d-une-case-de-tardi-inspiree-d-une-case-de-herge.jpg

http://www.2dgalleries.com/art/adele-blanc-sec-le-demon-de-la-tour-eiffel-10878?lang=en

felix da cat
14.01.2016, 17:46
Schock:
Quod erat demonstrandum. Ich denke, deine Beweise sind über jeden Zweifel erhaben! ;)

Zyklotrop:
Trotz 50 % eingeschränkter Sicht deiner Prota- und Antagonisten scharf beobachtet! ;)

Hinaus wollte ich dennoch auf etwas anderes, nämlich den merkwürdigsten Flugzeugträger der Welt.
Spätestens seit Buck Dany weiß selbst der letzte Technik-Muffel, dass diese wuchtigen Geräte für gewöhnlich Wasser verdrängen. Marvel jedoch wird seinem Namen gerecht und lässt uns erstaunen: in der ersten Nick Fury-Story, Cover-Datum August 1965, wird uns der Heli-Carrier vorgestellt, der Luft verdrängt. Das "Heli" im Namen bezieht sich dabei auf den eigenen Propeller-Antrieb und bedeutet nicht, dass von dort nur Helikopter starten würden. Wie hier - bei seiner Uraufführung - zu sehen, verlassen gestandene Jets seine Start- und Landebahn (rechts oben). (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20441)

Das Teil ist so riesig, dass man sie fast eine Insel im Himmel nennen könnte wie Mickey und Goofy sie bereits 1936/37 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20440)besuchten. So recht stellt sich hier aber kein Déjà-vu-Effekt ein, dafür sind die beiden Himmelskörper dann doch zu unterschiedlich.

Erstaunlich wird es aber, wenn ich eine Zig & Puce-Story von Greg (ja, dem Greg von Andy Morgan und Co.) aus meinen Regalen klaube. Im selben Jahr wie Nick Fury (1965) ist dort dieses Gefährt (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20442) zu sehen. Man sieht, Greg vertraute dem Propeller nicht so sehr wie Jack Kirby, aber sind das nicht Petitessen?

Reiner Zufall das ganze, natürlich ...

Hm ... bleibe ich doch gleich bei Greg:
MORGEN: Wir glotzen TV - Greg und Batman x 2 (bei solchen Titeln komme ich mir vor wie der Riddler :D)

Markus_1969
15.01.2016, 11:17
:asthanos:



Das Teil ist so riesig, dass man sie fast eine Insel im Himmel nennen könnte wie Mickey und Goofy sie bereits 1936/37 (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20440)besuchten.



Du hast in dieser Geschichte ein interessantes Detail übersehen: Kater Karlo alias Peter Schimmelpfennig durfte schon einige Jahre vor Batman mit dem duften Fledermaus-Flieger rumdüsen:

1936:
http://1.bp.blogspot.com/-FWOcU2IrCOQ/UKdATp9ejCI/AAAAAAAAGPQ/w_4DWZzs_UY/s1600/Mickey+Mouse+ISK+Painting.jpg

1939:
http://evilbrainjono.net/images/batman/batplane.jpg

felix da cat
15.01.2016, 19:20
Peter Schimmelpfennig? Du meinst doch wohl eher Karl Friedhelm Katermann, oder? :D

Ein Batman-Bezug in Mickey Mouse? Vor Bob Kane?
Da habe ich noch was früheres, aus dem Jahre des Herrn 1934: The Bat Bandit of Inferno Gulch (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20445).

Nun haben wir das Bat-Kostüm, den Batplane, fehlt noch sein Auto. Und da habe ich ne prima Überleitung zu Greg. Der hatte in den 1950ern einen Comic namens Le Chat (= die Katze) für die Héroic Albums produziert. Und was sehen wir da: ein Batmobil, oder Chat-mobile, egal (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20443), wir wissen wo's herkomt.

Aber ich habe in Verbindung mit Greg 2 x Batman angekündigt. Und für den zweiten Take müssen wir mal kurz in die Glotze schauen. Erinnert ihr euch noch an den Sturz, den Batman und Robin aus höchsten Höhen in einen Berg von zufällig ausgelegten Schaumgummi-Matratzen vollführten? (ab Sekunde 40: hier nur die Sekunden nach der Landung zu sehen (https://www.youtube.com/watch?v=RLZQ3OLEJWE)). Diese Szene stammt aus den 1966er Batman-Spielfilm. In der Zig & Puce-Story, aus der ich bereits gestern einige Panels zeigte, ist gleiches zu sehen: ein Sturz der Helden endet ... in einem Berg von Matratzen (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20444) ... allerdings bereits ein Jahr vor Hollywood.

Ein kleines Extra (ganz ohne Greg): Rick Master gegen Two-Face (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20446).

felix da cat
16.01.2016, 15:23
Es gibt Déjà-vu-Erlebnisse, die einer genaueren Prüfung nicht ganz standhalten. Man bildet sich ein, etwas (ähnliches) bereits gesehen zu haben.

Nehmen wir dieses Abschlusspanel (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20449)des Zig & Puce-Abenteuers S.O.S. Sheila. Mein erster Gedanke war: das kennst du doch, nein, nein, nicht aus Lucky Luke, vielmehr aus der Andy Morgan-Geschichte Die Piraten von Lokanga. Aber ganz so ähnlich sind die Bilder dann doch nicht (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20451). Wahrscheinlich hatte ich die Szene sofort mit der Andy Morgan-Story assoziiert, weil dort ähnlich gekleidete schwarze Krieger zu sehen sind wie der im verlinkten Zig & Puce-Bild.

Apropos Die Piraten von Lokanga. Seltsamer Titel, hat mich schon immer irritiert. Nicht wegen Lokanga, sondern wegen den Piraten. In dem Abenteuer sind jedenfalls keine. Dafür im darauffolgenden, General Satan, umso mehr. Was hat sich Greg bloß dabei gedacht.

Ein ganzes Abenteuer in Schlafklamotten? Ja, erst Fantasio in QRN (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20450), dann Barney Jordan in Die Rebellen von Coronado (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20448) (Ehre, wem Ehre gebührt: ich glaube, Hate hatte als erstes im QRN-Stammtisch drauf hingewiesen, mir war es vorher nicht aufgefallen)

Morgen: Dornröschen 2.0 – noch mehr Schlafmützen

felix da cat
17.01.2016, 17:30
Gestern die Helden in Schlafkostümen, heute der Dornröschenschlaf.

Im Grimmschen Märchen ist’s der Fluch einer eingeschnappten Fee, der einen ganzen Königshof zum Schlummern bringt.
Etwas weniger esoterisch geht’s bei Spirou und Fantasio zu. Mit Schlafgas wird dort in den Jahren 1955 bis 1956 eine ganze Stadt in Tiefschlaf (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20455)versetzt.
Im Original heißt die Story übrigens Piraten der Stille. Auch wenn das ähnlich verwirrend wie die Piraten von Lokanga klingt (weil keine Piraten vorhanden), ein schöner Titel. Das Wort "Pirate" wird in der französischen Sprache wohl auch gern allgemein für eine Bande von überfallartig agierenden Räubern genutzt.

Mit einer Art Zauberflöte, dem … ähem … Blasiphon, werden wir 1963 wieder esoterischer. Der Klang dieses Instrumentes, das einem unmusikalischen, aber dennoch meloman veranlagten Schlumpf von Gargamel überreicht wurde, versetzt alle (anderen) Schlümpfe in den gleichen Tiefschlaf wie die Bewohner von Champignac (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20454).

Dan Cooper erlebt 1966/1967 eine Panik auf Kap Kennedy. Von Panik kann jedoch keine Rede sein, denn auch hier schläft beinahe alles. Außer Dan und Freund Kid Dereika, die als Helden natürlich auch keine Panik verspüren. Dass die Mitarbeiter der Raketenbasis per Schlafgas ruhiggestellt wurden (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20453), ist übrigens ... ups ... hier mache ich wegen der anstehenden DC-GA mal Schluss. Nur so viel: obwohl ich die Story als Kind toll fand, war deren Auflösung ... wenig überzeugend.

Und dann gibt's da noch einen weiteren Tiefschlaf für die ganze Stadt, diesmal per Ultraschall, weswegen ein Tauber in dieser Geschichte auch nach dem Schall-Anschlag fit bleibt. Erraten, um welche Serie und Story es geht? Jepp, der Bruno, der Brazil mit seiner 1971er Geschichte von der versteinerten Stadt (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20452) ist gemeint.

Ich hoffe, der Überblick war nicht allzu einschläfernd und verbleibe bis

MORGEN! Let's do the Time Warp again!

felix da cat
18.01.2016, 17:11
Vor einigen Jahren habe ich einen Artikel über den Einfluss von H.G. Wells auf das Werk von E.-P. Jacobs geschrieben (Reddition 51). Dafür büffelte ich mich durch einige hundert Seiten frankobelgischer Sekundärliteratur, fand jedoch nicht eine Anmerkung zu einem für mich doch recht offensichtlichen Kuriosum: Die Zeitmaschine in Jacobs‘ Blake & Mortimer-Geschichte Die teuflische Falle (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20456)sieht der von Lou Cameron in dem Illustrierte Klassiker-Band Die Zeitmaschine (hier das Cover (http://www.comicforum.de/photopost/showfull.php?photo=20457)) erstaunlich ähnlich.
In der Sekundärliteratur war lediglich zu lesen, dass das Jacobs-Modell der Zeitmaschine nach den Vorschlägen eines Wissenschaftlers entworfen worden sein soll.

Ob das so stimmt?

Neugierig geworden, habe ich geprüft, wann die Illustrierte Klassiker-Ausgabe des genannten Romans in Frankreich erstveröffentlicht wurde. Ergebnis: drei Jahre vor Die teuflische Falle. Hier kann ich kaum an Zufall glauben, zumal ich den Roman gut kenne und weiß, dass Wells darin das Aussehen der Zeitmaschine nicht näher beschrieben hat (jeder Zeichner konnte sich also seine ganz eigene Vorstellung von dem Gerät machen; kaum zu glauben, dass zwei Zeichner dann rein zufällig so ähnliche Visionen dazu entwickeln; hierzu: siehe auch die vollkommen andere Gestaltung der Maschine im George Pal-Film (http://de.web.img2.acsta.net/r_640_600/b_1_d6d6d6/medias/nmedia/18/64/76/76/18803288.jpg)).

Nun, muss nicht heißen, dass Jacobs abgeguckt hat, vielleicht hat sein wissenschaftlicher Beistand einfach nur ein Faible für Roman-Adaptionen. ;)
Oder täusche ich mich da? Hab ich mich in eine Theorie verrannt.
Möge jeder selbst entscheiden.

Morgen: Blueberry! Yeah!

frank1960
18.01.2016, 18:03
Ist die Maschine bei H.G. nicht mehr oder weniger ein Fahrrad? So hab Ich das eigentlich verstanden.